AWO BREMEN engagiert 4 2022 - Gespräch mit Anja Stahmann Treibenlassen oder Rudern
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AWO BREMEN engagiert 4•2022 Gespräch mit Treibenlassen oder Ehemalige helfen Anja Stahmann Rudern Jugendlichen Sarah Ryglewski befragt Konferenz Nord mit AWO Projekt mit unbegleiteten Sozialsenatorin und Jugendwerk Minderjährigen
:: INHALT :: EDITORIAL :: 02 :: 03 Titel: Jamal und Shahab - sie unterstützen unbegleitete minderjährige Geflüchtete bei der Integration / Foto: A. Wiebersiek / Fotos S. 3: Fionn Grosse (Editorial) und A. Wiebersiek Ihr professioneller Partner für Küchen und Hausgeräte Das Nachbarschaftshaus Helene Kaisen in Gröpelingen ist 70 Jahre alt geworden - ein Grund zum Feiern (s.S. 20). Als Treffpunkt für die Familie, aber auch für Freunde und Gäs- spielen bei der Auswahl aber natürlich auch Kriterien wie AUS DEM INHALT te ist die Küche der zentrale Ort des Hauses. Und wo es um Funktionalität, Bequemlichkeit und Ergonomie eine Rolle, wie das gute Kochen und Essen geht, fühlt man sich besonders man im Hause MEYER & ROJAHN weiß. wohl und tauscht sich aus. „Die besten Partys finden in der Küche statt“ so findet auch der Geschäftsführer der Meyer & Rojahn GmbH, Dirk Meyer. Das professionelle elfköpfige Team unterstützt und beglei- tet seine Kunden auf dem Weg zu ihren Traumküchen. Von POLITIK - AWO SPRICHT MIT Anja Stahmann 04 :: 05 Höchste Qualität, Zuverlässigkeit und eine kontinuier- der ersten Beratung an, über die Vor-Ort-Besichtigung und liche Weiterentwicklung – hierfür steht der Name Als MIELE-Vertragshändler hat das familiengeführte Fachge- schäft seit mehr als 35 Jahren Bestand, und dies nicht zu- schließlich bis zur maßgeschneiderten Küchenplanung und Endmontage. Alles erfolgt aus einer Hand! NACHGEHAKT Claudia Bernhard im Gespräch im Nachbarschaftshaus 06 :: 07 Woltmann als inhabergeführtes Familienunter- letzt durch kompetente Beratung vermittelt von geschultem Fachpersonal. Kompetenz, Schnelligkeit und der fachmännische Blick für VERBAND Konferenz Nord mit AWO und Jugendwerk 08 :: 09 nehmen seit mehr als 115 Jahren. das Detail machen dabei Unmögliches möglich. „Schon bei der Planung muss die Persönlichkeit des Käufers berücksichtigt werden, denn sonst macht selbst die schöns- „Auch eine vollkommen neue Raumgestaltung, wie z.B. hin WIR SIND DIE AWO Dieses Mal mit: Nico Ahlers 10 Wir bieten Ihnen u.a.: ► Neu- & Gebrauchtwagenverkauf te Küche keine Freude“, so der Küchenspezialist, der vor 15 Jahren in die von seinem Vater Dieter Meyer und dessen zu einer offenen Wohnküche ist kein Problem“ erzählt Dirk Meyer. KREISJUGENDWERK So wird der Campingplatz umgestaltet 11 Partner Wolfgang Rojahn gegründete Firma einstieg. ► Reifenservice- & einlagerung „Sowie Stil und auch Charakter spiegeln die Individualität Wer die passenden Einbaugeräte sucht, befindet sich bei MEYER & ROJAHN ebenfalls in besten Händen. Der Betrieb AWO ALS ARBEITGEBER Alle in einem Boot - Azubis auf Kanutour 13 ► tägliche TÜV-Abnahme PFLEGE Deutsch lernen im Pflegeheim 14 des Kunden wider“, so Dirk Meyer, der in den großzügigen setzt aufgrund von Lebensdauer, technischer Innovation und Vereinbaren Sie Räumlichkeiten in der Friedrich-Ebert-Str. 26 auch eine um- Bedienbarkeit von Anfang an auf die Premium-Marke MIELE. ► Autoglasreparatur fangreiche Küchenausstellung der Marken „WARENDORF“ ► Hersteller-Ersatzteile jet zt einen Termin. sowie „HÄCKER“ präsentiert. Ob natürlich, extravagant, nos- Neues Gesundheitszentrum in Gröpelingen 15 talgisch oder modern – den Möglichkeiten der Gestaltung ► Klimaanlagenservice Wir beraten Sie sind keine Grenzen gesetzt. Somit gleicht keine Küche der Hier sind ein hauseigener anderen und wird exakt auf die Vorlieben und Ansprüche ih- Kundendienst und die INTEGRATION Aktionstag zur Migrationsberatung 18 gerne! rer Benutzer zugeschnitten. optimale Betreuung auch Woltmann GmbH & Co. KG Die Optik wird bestimmt durch Farbe, Form oder außerge- nach dem Kauf fester Ehemalige aus dem Jugendhilfesystem unterstützen unbegleitete Geflüchtete 19 Bestandteil des Unternehmens. Föhrenstraße 70-72 · 28207 Bremen wöhnliche Materialien. Neben dem persönlichen Geschmack Oliver Mandalka NACHBARSCHAFTSHAUS Seit 70 Jahren unverzichtbar für den Stadtteil 20 Friedrich-Ebert-Straße 26 T. 0421 / 458 08-165 28199 Bremen Tel. 04 21/ 53 37 08 INTERVIEW Für ein selbstbestimmtes Leben - die Individuelle Schwerstbehindertenbetreuung 23 oliver.mandalka@woltmann-gruppe.de www.woltmann-gruppe.de und 04 21/ 57 97 76 Fax 04 21/ 53 52 00 NACHRUFE Fred Winsinger und Marianne Heemsath-Marienfeld sind verstorben 25 Internet: www.meyer-rojahn.de WWW.WOLTMANN-GRUPPE.DE MEHR DRIVE BEIM FAHREN Küchen, Haus- und Gewerbegeräte E-Mail: info@meyer-rojahn.de EDITORIAL Alles geregelt, alles bezahlt ice Liebe Freunde und Freundinnen der AWO Bremen, ServgGmbH liebe Leserinnen und Leser, Unsere GE·BE·IN VorsorgeKombi: In einem Bestattungsvorsorgevertrag HausNotruf ein schwieriges Jahr geht zu Ende. Trotz aller Herausforderungen durch den Krieg, die Inflation und die Energiekrise sollten wir werden Ihre Wünsche exakt festge- halten, die Kosten nach heutigem Ein Knopf gibt Sicherheit nicht den Mut verlieren. Viele Maßnahmen, die von der Bundes- Stand ermittelt, mit einer Preisgarantie regierung getroffen worden sind, federn die größten Belastungen versehen und über die GE·BE·IN Sicherheit Weil man ab. Über aktuelle, sozialpolitische Themen habe ich mich mit der Sterbegeldversicherung abgesichert. im Alter Für Sie und Ihre Angehörigen weise wir d Bremer Sozialsenatorin Anja Stahmann ausgetauscht (s. S. 4 - 5); denn im kommenden Jahr sind Bürgerschaftswahlen in Bremen 0421 - 38 77 60 | kontakt@ge-be-in.de | ge-be-in.de 0421-3898 500 HausNotruf Service · Außer der Schleifmühle 35−37 · 28203 Bremen und wir möchten in der „engagiert“ dazu unterschiedliche Posi- tionen abbilden. Auch die Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard finden Sie in diesem Heft (s. S. 6 - 7) - sie war zu Gast in einer neuen Gesprächsreihe im Gröpelinger Nachbarschaftshaus. Letzteres hat übrigens in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert und offeriert einige neue Barrierefrei-Lift-Sauna Hallenbad-Dampfbad Angebote, damit noch mehr Menschen sich begegnen und unterstützen können (s. S. 20 - 21). OLDENBURG +& PARTNER Günter Oldenburg & Partner GmbH Theodor-Barth-Straße 17 28307 Bremen Telefon: 04 21 - 478787-0 Infrarot - Livemusik- Um ein gutes Miteinander ging es auch bei einer Konferenz, zu der sich Vertreter*innen des Telefax: 04 21 - 478787-29 info@oldenburg-partner.de Panoramalage-Kegelbahn Jugendwerks und der AWO aus Norddeutschland getroffen haben (s. S. 8 - 9). Ans Herz legen SICHERHEITSTECHNIK www.oldenburg-partner.de Naturpark Spessart möchte ich Ihnen auch einen Artikel über ehemalige unbegleitete Geflüchtete, die erfolgreich in Beruf, Studium oder Ausbildung sind und heute in einer Notaufnahmeeinrichtung Jugend- Staatl. anerk. Erholungsort. 40 moderne Gäste- liche unterstützen (s. S. 19). In vielen Projekten zeigt sich: Begegnungen, Austausch und ein zimmer, beste Ausflugsmöglichkeiten, 90 km gutes Miteinander ermöglichen den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wanderwege, viele Einzelzimmer, Seniorenge- recht, Prosp. anfordern. Urlaub in Franken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und erholsame Feiertage! Landhotel Spessartruh *** HP 59€ Buchen Wiesenerstr.129 | 97833 Frammersbach ohne Tel. 09355-7443, Fax 09355-7300 Risiko SICHERHEITSTECHNIK IN BREMEN AUS EINER HAND 3 RAUCHABZÜGE 3 FESTSTELLANLAGEN Ihr AWO Herzliche Grüße Seit über 25 Jahren sorgen wir dafür, dass Konzepte entstehen, die Ihr Leben sicherer machen. 3 BRANDMELDEANLAGEN 3 LICHTKUPPELN www.landhotel-spessartruh.de Haus 3 EINBRUCHMELDEANLAGEN 3 LÜFTUNGEN Ihre Sarah Rygleswki :: Präsidentin der AWO Bremen
:: POLITIK :: 04 :: 05 BÜRGERSCHAFTSWAHL 2023 / AWO SPRICHT MIT... Anja Stahmann: „Gutes Teamplay aller Träger“ Sozialsenatorin Anja Stahmann im Gespräch mit AWO Bremen-Präsidentin Sarah Ryglewski Im Mai kommenden Jahres sind Bür- Sarah Ryglewski: Wie geht es weiter men hatte mehr Jugendliche als alle gerschaftswahlen in Bremen. Die in Punkto Unterbringung, Versorgung, fünf neuen Länder zusammen – rund AWO Bremen spricht zu diesem An- eigener Wohnraum, Integration? 2.000. Seit 2015 wurde dann verteilt. lass mit Landespolitker*innen. Sarah Anja Stahmann: Die politische Lage in Auf Wunsch der Koalition haben wir Ryglewski, Präsidentin der AWO Bre- so vielen Ländern ist derzeit instabil: das ab 2019 nur noch im Einverneh- men, tauschte sich mit der Bremer Syrien, Afghanistan, jetzt zunehmend men mit den jungen Menschen ge- Sozialsenatorin Anja Stahmann aus. auch der Iran – wir werden mehr macht. Das wurde in einer ruhigeren Sarah Ryglewski (rechts), Präsidentin der AWO Bremen, befragte Anja Stahmann (links), Senatorin für Soziales, Integration, Jugend und Sport zu Flüchtlinge aufnehmen. Ich mag mir Phase beschlossen. Die ist vorbei. In sozialpolitischen Themen und tauschte sich mit ihr aus. Sarah Ryglewski: Liebe Frau Stah- gar nicht ausmalen, was passiert, 2022 werden wir rund 500 dauerhaft mann, schön, dass wir uns – wenn wenn Putin die zivile Infrastruktur aufnehmen – im Verhältnis dreimal auch virtuell – austauschen kön- in der Ukraine weiter zerstört und so viele wie im Bundesdurchschnitt. Qualifikationsangeboten des Jobcen- heißt für mich: armutsfeste Löh- und das Selbstbestimmungsrecht von nen! Ein beherrschendes Thema der abermals Millionen von Menschen Da kann Bremen nicht mehr die bes- ters, zu einer eigenen Wohnung – das ne, gute Jobs, 1-A-Kinderbetreuung rund 1,3 Millionen betreuten Men- vergangenen Monate war Flucht und fliehen. Die Kolleginnen und Kollegen ten Lebensbedingungen bieten. Mit erleichtert Integration sehr. und: Bildung, Bildung, Bildung. Die schen in Deutschland wesentlich Migration. Die AWO Bremen ist in die- in meinem Haus suchen ständig neue diesem Wissen, ganz ehrlich, wäre Sarah Ryglewski: Erst die Pandemie, Kindergrundsicherung gehört dabei gestärkt. Hilfe zur Selbsthilfe ist seit sem Jahr im Bereich Asyl aufgrund der Unterkünfte, nicht nur für Erwachse- es mir schwerer gefallen, weiter auf dann der Krieg, die Inflation, die zu meinen zentralen sozialpoliti- jeher ein Leitmotiv der Arbeiterwohl- Folgen des russischen Angriffskrieges ne und Familien, auch für Kinder und Einvernehmen zu setzen. steigenden Energie- und Lebens- schen Anliegen. Ich bin froh, dass das fahrt. Mit dem reformierten Gesetz in der Ukraine stark angewachsen: Jugendliche. Insgesamt wird die Lage Sarah Ryglewski: In der Migrations- haltungskosten – man hat das Ge- Thema im Ampel-Koalitionsvertrag wird dieser Gedanke in den Vorder- Etliche neue Unterkünfte für Ge- schwieriger als 2015, fürchte ich. Wir beratung für Erwachsene steht für fühl, eine Krise löst die nächste ab steht. Kinder haben eigene Bedar- grund gestellt. Sie haben dem Senat flüchtete sind entstanden, auch am- müssen uns auf dauerhafte Migration das kommende Jahr die Summe von – oder die Krisen überlagern sich. fe, und denen muss der Sozialsaat die Umsetzung der Reform in Bremen bulante Notfallmaßnahmen wurden bei sehr knappen Ressourcen einstel- ca. 81,5 Mio. Euro für diese Angebo- Das Krisenmanagement auf Bund- gerecht werden. Bildung und ange- vorgestellt. Worum geht es genau geschaffen und über 100 neue Mit- len: Fachkräftemangel, Immobilien, te zur Verfügung. Damit können die Länder-Ebene zu koordinieren, ge- messene Teilhabe sind für sie essen- und was wollen Sie dabei auf den arbeitende sind bei der AWO Bremen Wohnungsmarkt, Bildung – da er- Wohlfahrtsverbände ihre flächende- hört als Staatsministerin zu meinen tiell. Beim Bürgergeld fasse ich mir Weg bringen? in diesem Bereich eingestellt worden zähle ich Ihnen nichts Neues. ckende Beratungstätigkeit fortset- Aufgaben. an den Kopf, dass die Opposition es Anja Stahmann: Das Gesetz hat zwei - trotz eines Fachkräftemangels auch Sarah Ryglewski: Auch bei der Be- zen – ein wichtiger Beitrag, damit Rund 200 Milliarden Euro nimmt die mit ihrer Mehrheit im Bundesrat ge- wesentliche Aspekte: Auf der einen in diesem Bereich. Haben eigentlich treuung von minderjährigen Geflüch- Integration vor Ort schnell und gut Bundesregierung insgesamt in die rade verwässert. Aus ihrer Haltung Seite wird das Selbstbestimmungs- alle Träger in der Flüchtlingsarbeit so teten engagiert sich die AWO und hat gelingt. Wie steht es aus Ihrer Sicht Hand, um mit einem Abwehrschirm zu Schonvermögen und Vertrauens- recht der Betroffenen gestärkt. gut mitgemacht wie die AWO Bremen? die Betreuung von 40 unbegleiteten um die Integration der Menschen, die die Energiekrise abzufedern. Auch das zeit spricht viel Misstrauen. Das ist Künftig prüft die Betreuungsbehörde Anja Stahmann: Sie bringen mich ein Minderjährigen in einem Zelt in Kat- nach Bremen gekommen sind? Ha- Bürgergeld haben wir auf den Weg ein Menschenbild, das ich nicht teile. strenger, ob eine Betreuung wirklich bisschen in Verlegenheit mit Ihrer tenturm übernommen. Wie ist die ben es hier Menschen aus der Ukrai- gebracht und damit einen Paradig- Dabei ist mir die Ampel zu zurückhal- erforderlich ist, oder ob nicht auch Frage. Ich will die Kolleginnen und Situation hier? Bremen will ja nun ne leichter als Menschen aus anderen menwechsel in unserem Sozialstaat tend bei der Anhebung des Regelsat- eine Organisationsassistenz ausreicht Kollegen von der AWO für ihre Flexi- doch diese Personengruppe umver- Ländern? eingeleitet. Die AWO fordert schon zes. Angesichts der Inflation würde oder der Verweis auf bestehende bilität und ihre unangefochtene Pro- teilen, weil die Aufnahmequote mehr Anja Stahmann: Wer vor Krieg und seit langem eine Kindergrundsiche- ich sagen: das reicht nicht, da fehlen Beratungsstellen. Auf der anderen fessionalität ausdrücklich loben, das als übererfüllt sei. Wie schwer ist Ih- Terror flieht, hat es nirgendwo leicht. rung, die jedem Kind gleiche Chancen noch 100 bis 150 Euro. Seite werden die fachlichen Anforde- ist ein toller Job, der da auf allen Ebe- nen diese Entscheidung gefallen und Allein die Sorge um die Ehemänner gewährt, eine bessere soziale Infra- Sarah Ryglewski: Am 1.1.2023 tritt rungen steigen: Wer eine Betreuung nen gemacht wird. Und Sie kennen welche Hürden gibt es hier? im Krieg, die Brüder – ich mag mir struktur vorsieht und höhere mate- das reformierte Betreuungsrecht für übernimmt, muss in Zukunft auch mich: Gute Arbeit lobe ich gern, die Anja Stahmann: Kinder und Jugend- das gar nicht ausmalen. Aber rich- rielle Leistungen für Kinder umfasst. Menschen, die ihre rechtlichen An- gewisse Fachkenntnisse nachweisen, Menschen haben das verdient. Aber liche haben unseren besonderen tig ist: Ukraine-Flüchtlinge haben Wie stehen Sie zu all dem? Was halten gelegenheiten ganz oder teilweise das ist bisher nicht der Fall. ich will nicht einen Träger über den Schutz verdient. Wenn wir uns an die vom ersten Tag an einen stabileren Sie in Sachen Armutsbekämpfung für nicht mehr regeln können, in Kraft. Sarah Ryglewski: Frau Stahmann, ich anderen heben. Wir haben ein sehr Jahre bis 2015/2016 zurückerinnern: Aufenthalt als andere. Der direkte notwendig? Durch die Reform wird die rechtliche danke Ihnen herzlich für das Gespräch! gutes Teamplay mit allen Trägern. Da gab es auch keine Verteilung. Bre- Zugang zum Arbeitsmarkt, zu den Anja Stahmann: Armutsbekämpfung Betreuung umfassend modernisiert Fotos: privat + Hannes von der Fecht
:: POLITIK :: 06 :: 07 Neue Gesprächsreihe im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen in Gröpelingen: Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard im Gespräch... ...mit Moderator Jürgen Ferber in der Reihe „na´chgehakt“. „na´chgehakt“ bei: Claudia Bernhard Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz im Nachbarschaftshaus Im Mai kommenden Jahres sind Amtszeit. Im August 2019 sei sie in rin. Ein besonderes Problem war da- Druck, auch die finanzielle Situati- konnte Moderator Jürgen Ferber der drei Musikwünsche mitgebracht, die Bürgerschaftswahlen in Bremen. dieses Amt quasi „hineingeschlit- bei die Beschaffung – von Masken, on der städtischen Krankenhäuser Senatorin entlocken, etwa, dass sie im Laufe des Abends gespielt wur- Die AWO Bremen lässt zu diesem An- tert“ ohne es so recht gewollt zu ha- Geräten oder später von Impfstoff, sei prekärer denn je. Die Energie- gerne heimwerkt und sich manch- den: Neben den „4 Non Blondes“ lass Politiker und Politikerinnen aus ben und zu Beginn habe es deshalb denn es habe einen weltweiten krise und Inflation bringen auch die mal nach einem leeren Hotelzimmer gab es noch einen Titel von den Bremen zu Wort kommen. Claudia viele Mitleidsbekundungen gegeben. Konkurrenzkampf darum gegeben. Krankenhäuser in eine existentielle sehnt, in dem sie unauffindbar wäre. „Talking Heads“ zu hören, der sie als Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Am Anfang ihrer Amtszeit ha- Das Miteinander in der Stadt sei aber Notlage. Doch es müsse sich auch Als junge, zeitweise alleinerziehende junge Frau geprägt hat. Außerdem Frauen und Verbraucherschutz, war be vor allem die Installierung ihres insgesamt gut gewesen und Hilfsor- strukturell etwas ändern, so die Se- Mutter in Bayern, die der autono- wünschte sie sich Elvis mit dem Titel zu Gast im Nachbarschaftshaus in Stabes und die Krankenhäuser als ganisationen, Unternehmen und die natorin: „Das gesamte Gesundheits- men Frauenbewegung nahe stand, „A little less conversation“ - ein gu- Gröpelingen und stellte sich in der größte Baustelle im Vordergrund ge- Bremer Bevölkerung hätten – etwa wesen und die Versorgung wird sich habe sie viel über das Verhältnis der tes Motto nicht nur für die Verwal- Reihe „na´chgehakt“ den Fragen standen. Schließlich wurden diese beim Aufbau von Impf- und Test- verändern müssen. Wir brauchen ein Geschlechter erfahren. Und so hat tung, findet die Senatorin: „Nicht so von Moderator Jürgen Ferber. Themen dann durch die Pandemie zentren - massiv unterstützt, so die ganz anderes ambulantes System“, Claudia Bernhard das Publikum auch viel labern, einfach mal machen“. abgelöst. „Das hat sich sehr schnell Senatorin. so Claudia Bernhard, und „da muss an einem für sie wichtigen Buch Und so ging ein interessanter und Kaum im Amt, schon eine Pandemie zu einer enormen Dramatik verdich- man auch mal rigide Vorschläge teilhaben lassen und las eine Passa- vergnüglicher Abend mit einer sehr „Ich habe keine Talkshow-Erfah- tet“, berichtet Claudia Bernhard. Nächste Krise: Krankenhaus machen“. ge aus der Abhandlung „Gefühle in offenen Gesundheitssenatorin zu rung, überhaupt nicht“, stellte Ge- Krisenstäbe, Corona-Ambulanzen, Auch wenn die schlimmste Phase der Zeiten des Kapitalismus“ der israeli- Ende. Die Gäste bedankten sich mit sundheitssenatorin Claudia Bernhard zusätzliches Personal, Medieninte- Pandemie offenbar vorüber ist, so Prägende Jahre und Privates schen Soziologin Eva Illouz. herzlichem Applaus. gleich zu Beginn klar. Das merkte resse und tägliche Konferenzen mit gibt es weiterhin zahlreiche Krisen. Während der gut zweistündigen Ver- man ihr jedoch keinesweg an. Wort- dem Bundesgesundheitsministerium Gerade im Gesundheitswesen. Nicht anstaltung wurden aber nicht nur Musik mit Motto gewandt und humorvoll berichtete – bei allen sei „Feuer auf dem Dach“ nur stehe das Krankenhaus-Perso- ernste Themen besprochen. Auch Auch musikalisch hatte Frau Bern- sie zunächst von den Anfängen ihrer gewesen, so die Gesundheitssenato- nal immer noch unter erheblichem das eine oder andere private Detail hard etwas zu bieten, denn sie hatte Text + Fotos: Anke Wiebersiek
08 :: 09 JUGENDWERK UND AWO: KONFERENZ NORD Treibenlassen oder Rudern Gemeinsame Konferenz Nord von Jugendwerk und AWO in Bremen Wohin soll die unserer Aktionen bereichern wir uns pen fest, was man den anderen mit Reise gehen? Eher gegenseitig und werden gemeinsam auf den Weg geben möchte. „Über- treibenlassen oder eine laute und unüberhörbare Stim- gang von Jugendwerk in AWO soll doch aktiv das Ru- me in der generationenübergreifen- nicht primäres Ziel unserer Zusam- der übernehmen den Sozialpolitik in Deutschland“, so menarbeit sein“ hieß es etwa oder und Jugendwerk Sybille Böschen. In Anspielung auf “wir wünschen uns eine Identifi- und AWO auf Kurs bringen? Das war den Titel der Konferenz erklärt sie kation des Jugendwerks als Teil der die Leitfrage bei der gemeinsamen weiter: „Wir lassen uns nicht treiben, AWO-Familie“, „Inhalte und Themen Konferenz Nord von Jugendwerk wir rudern! Nicht Rücken an Rücken verbinden Menschen“ war eine an- und AWO, die im Nachbarschafts- in verschiedene Richtungen, sondern dere Botschaft. haus Helene Kaisen stattfand. Rund gleichberechtigt, mit vereinten Kräf- 30 Teilnehmende erarbeiteten dabei ten, mit klarem Kurs auf unsere ge- Netzwerke gründen Positionen, um die künftige Zusam- meinsamen Ziele!“ Am Nachmittag sollte es schließlich menarbeit zu intensivieren und in- um die künftigen Formen der Zu- haltliche Netzwerke zu gründen. Intensiver Austausch sammenarbeit gehen. Dabei wurden Während der Konferenz galt es nun, auch inhaltliche Themen benannt Trotz diverser Zugausfälle und diese Ziele herauszuarbeiten. Dazu und die Idee geboren, überregionale, krankheitsbedingter Absagen ei- hatte sich das Organisationsteam, fachliche Netzwerke zu gründen. „Es niger Organisator*innen sowie das aus elf Mitgliedern von Jugend- ist deutlich geworden, dass wir auch Teilnehmer*innen, fanden sich rund werk und AWOs aus dem Norden in Zukunft Foren schaffen wollen, 30 Menschen aus verschiedenen bestand, einiges überlegt. In Klein- um niedrigschwellig im Austausch nördlichen Bundesländern an einem gruppen, immer unterschiedlich und zu bleiben“, erklärt Katharina Gar- Samstagmorgen im Nachbarschafts- zufällig gemischt, sollten sich die ves, Verbandesreferentin der AWO haus in Gröpelingen ein. Am Abend Teilnehmenden zunächst zu folgen- Weser-Ems. Das Format der gemein- zuvor waren schon einige Konferenz- den Fragen austauschen: Welche Be- samen Konferenz wolle man deshalb Teilnehmende zum Vorabendpro- rührungspunkte hast Du mit AWO und wiederholen. gramm angereist und hatten sich bei Jugendwerk? Auf welches Projekt / Larissa Krümpfer, Beisitzerin im AWO- einer Stadtführung und anschließen- welche Aktion bist Du stolz im Zusam- Landesvorstand Bremen, hatte den dem Essen vergnügt. menhang mit AWO und Jugendwerk? Bundesjugendwerksvorsitzenden Was würdest Du gerne gemeinsam und Mitorganisator der Konferenz, Kräfte bündeln zur Zusammenarbeit auf die Beine stellen? Schnell gingen Senihad Sator, aufgrund einer Er- Sybille Böschen, stellvertretende die Anwesenden miteinander ins Ge- krankung vertreten. „Wir sind dem Vorsitzende des Landesverbandes spräch und diskutierten intensiv ihre Ziel, überregionale, norddeutsche der AWO Bremen, begrüßte die Gäs- Erfahrungen. Netzwerke zu verschiedenen inhaltli- te und erinnerte dabei an die erste Danach trennten sich die chen Schwerpunkten zu gründen, ein Konferenz dieser Art vor zwei Jahren Jugendwerkler*innen von den AWO- Stück näher gekommen“, resümiert in Hamburg. „In der Verzahnung un- Vertreter*innen und jede Gruppe Larissa Krümpfer die Konferenz. serer Aktivitäten, in der Bündelung arbeitete für sich weiter. Auf einer Mitglieder aus Jugendwerk und AWO aus Schleswig-Hostein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen tauschten sich im Oktober auf einer Konferenz unserer Kräfte und der Abstimmung „Flaschenpost“ hielten beide Grup- Text + Fotos: Anke Wiebersiek über die gemeinsame Zusammenarbeit aus.
:: KREISJUGENDWERK :: 10 :: 11 Wir sind die AWO! Dieses Mal mit ... ... Nico Ahlers Nico Ahlers ist Vorsitzender des Kreisjugendwerks (KJW) der AWO Bremen. Kurz vor dem Abriss: Jugendliche haben auf dem Gebäude am alten Campingplatz am Unisee Graffities gesprüht - und können zur Erinnerung Teile der Kunstwerke im Anschluss mitnehmen. „Es macht Spaß miteinander zu arbeiten“ Alter Campingplatz: Was steht an? Nico Ahlers über die ehrenamtliche Tätigkeit bei der AWO und dem Kreisjugendwerk Die Arbeiten an der Kinder- und Jugendwelt am Unisee haben begonnen Die AWO - das sind viele Menschen, Wie bist Du zur AWO Bremen Was bedeutet die AWO für dich? Lange war unklar, was die Zukunft auch die Stadt Bremen überzeugen rialcontainer sowie Sanitärräume für die sich aus ganz unterschiedlichen gekommen? Ich bin umgeben von netten Leu- bringt, doch nun geht es voran: Aus konnten, sodass das Vorhaben mit Dauercamper und eine Camperküche. Gründen engagieren, die ehrenamt- Die Schülervertretung war mein Ein- ten, die echt kompetent sind und dem Naturcampingplatz am Unisee 1,5 Millionen Euro der Stadt ermög- „Aus den Veränderungen resul- lich, sozial- oder verbandspolitisch stieg ins Ehrenamt. Später war ich gemeinsam können wir total viel wird bald die neue „Kinder- und licht wird. Erst kürzlich wurden die tiert eine klare Öffnung der Fläche aktiv sind und Projekte der AWO un- auch Schülersprecher. Was ich immer erreichen und auf den Weg bringen. Jugendwelt am Unisee“. Was genau Unterlagen für das verwaltungstech- zur Nutzung auch durch neue Ak- terstützen. Die Reihe „Wir sind die toll fand, war, dass man niedrig- Ich meine, wir haben es geschafft als geplant ist, wie der Stand der Din- nische Verfahren zur abschließenden teure. Künftig sind beispielsweise AWO“ soll Mitarbeitenden, Mitglie- schwellig und halbwegs unkompli- Jugendverbände dem Bremer Senat ge ist und was die nächsten Schritte Prüfung abgegeben. Doch wie soll die KiTa-Übernachtungen oder Umwelt- dern und Ehrenamtlichen Raum ge- ziert coole Sachen umsetzen konnte. 1,5 Millionen Euro aus den Rippen sein werden - all diese Fragen be- Kinder- und Jugendwelt am Unisee projekte, eine Nutzung durch Ju- ben, ihre Sicht auf die AWO Bremen Nach meinem Abi hat mir das ein- zu schneiden für den Campingplatz antworten Nico Ahlers, Vorsitzender eigentlich aussehen? gendfreizeiteinrichtungen oder zu beschreiben. fach gefehlt. Privat habe ich dann – das muss man erstmal hinkriegen des Kreisjugendwerks (KJW) der AWO Bevor etwas Neues entstehen kann, Schulen leicht zu ermöglichen. Klare Senihad Sator (Vorsitzender des (lacht). Es macht einfach Spaß ge- Bremen und Melanie Küttner, Ju- muss das Alte erst einmal weichen. Pluspunkte der neuen Kinder- und Steckbrief: Nico Ahlers Bundesjugendwerkes der AWO und meinsam miteinander zu arbeiten! gendverbandssekretärin des KJW. So steht auf dem Gelände zunächst Jugendwelt am Unisee sind die Au- Präsidiumsmitglied der AWO Bre- der Abriss sämtlicher Gebäude auf tarkie durch die Sanitäranlagen und Mitglied der AWO Bremen und men) und Melanie Küttner (Jugend- Was ist deine nächste große Aufga- Über viele Jahre zog sich die Planung dem Plan. Zudem müssen Erdleitun- die Küche, aber auch aufgrund der des Kreisjugendwerks seit: verbandssekretärin des KJW der AWO be (bei der AWO)? zur Restaurierung des alten Cam- gen erneuert sowie Anschlüsse ge- zentralen Lage“, freut sich Melanie 2018 Bremen und Vorsitzende des AWO Neben der Begleitung des Cam- pingplatzes, auf dem das KJW und legt werden. Zu den vorbereitenden Küttner. Ortsvereins Bremen Ost) kennenge- pingplatz-Umbaus ist es mir – hin- andere Träger regelmäßig Ferienfrei- Arbeiten zählt auch die Reparatur Bis zum letzten Tag wurde das Gelän- Ehrenamtliches Engagement: lernt und bin dadurch auf das Kreis- sichtlich der Wahl in Bremen 2023 zeiten durchführen. Doch nun ist der der Einfriedung, der Rückschnitt von de genutzt. So fand kurz vor dem Ab- Vorsitzender des Kreisjugend- jugendwerk aufmerksam geworden. – wichtig, als junger Mensch andere Papierkram erledigt und die sichtba- Bäumen und Hecken sowie die Be- riss ein Graffiti-Projekt auf dem alten werks der AWO Bremen, Präsi- Schnell habe ich gemerkt, dass ich junge Menschen zu animieren und zu ren Arbeiten können bald starten. Bis festigung der Wege. Sobald die Flä- Campingplatz am Unisee statt. Die diumsmitglied der AWO Bremen, darauf richtig Lust habe. Es fühlte sich befähigen, ihre eigenen politischen es soweit war, wurde zunächst ein che hergerichtet ist, kann der Aufbau Teilnehmenden können sich sogar stellvertretender Vorsitzender des so an als würde ich das Engagement Interessen zu vertreten – Stichwort Trägerverein aus CVJM, Pfadfindern der Tiny Houses beginnen. Durch die zur Erinnerung ein Stück ihres Kunst- AWO Ortsvereins Bremen Ost. während der Schulzeit weiterführen. Empowerment. Demokratie leben – und KJW Bremen gegründet, der als modularen Aufbauoptionen entste- werkes anschließend mitnehmen. Ei- Einfach gute und günstige Angebote das versuche ich voranzutreiben. Pächter für die Kinder- und Jugend- hen so WC- und Duschräume, eine ne tolle Erinnerung, bevor alles neu für Kinder und Jugendliche machen – welt am Unisee fungiert. Die Pläne für barrierefreie WC-Anlage und ein Auf- gemacht wird. das fand und finde ich super. Gesprächsprotokoll: C. Peters | Foto: privat das Gelände wurden erarbeitet, die enthaltsraum mit Küche, ein Mate- Text: Christine Peters | Fotos: KJW
:: AWO ALS ARBEITGEBER :: 12 :: 13 Neele Kitzmann und Sarah Küveler (links) vom Büro für Freiwilligendienste berichteten auf der Landesvorstandssitzung über die Entwicklung der Von Lilienthal bis Findorff - die kaufmännischen Auszubildenden der AWO Bremen verbrachten einen gemeinsamen Tag auf dem Wasser mit Pad- Freiwilligendienste beim AWO Landesverband Bremen. deln und bereichernden Gesprächen. „Eine gute Entscheidung“ Arbeiten bei der AWO: Alle in einem Boot Bericht über die Freiwilligendienste auf der Landesvorstandssitzung der AWO Bremen Die kaufmännischen Auszubildenden der AWO Bremen auf Kanutour Anfang November kam der Landes- Entwicklung der Dienste genau- Deutschland ins Ausland entsen- Erstmalig fand nicht zwangsläufig begegnen - denn Weitere Angebote für Auszubildende vorstand der AWO Bremen zu einer er zu erläutern, waren Neele Kitz- det werden. Darüber hinaus gibt es in diesem Jahr sie sind während ihrer Ausbildung in Neben dem Aktionstag gibt es ein Sitzung zusammen. Auf der Tages- mann und Sarah Küveler vom Büro eine Alumni-Gruppe für ehemalige ein Kennenlern- unterschiedlichen Einrichtungen tä- ehrenamtliches Nachhilfeangebot ordnung stand neben verschie- für Freiwilligendienste gekommen. Freiwillige und viele Partizipations- Event für alle tig - wollten Nadja Lebedinzew und durch Petra Oldewage - die bis zu ih- denen aktuellen Themen auch ein Sie berichteten den Anwesenden, möglichkeiten. Dabei steht häufig im kaufmännischen Fabian Kramer ein gemeinsames, rem Ruhestand bei der AWO Bremen Bericht über die Entwicklung der was sich seit Einführung von FSJ und Mittelpunkt, den jungen Menschen Auszubildenden verbindendes Event für die Auszu- in der Geschäftsstelle tätig war – im Freiwilligendienste. BFD alles getan hat. So gibt es mitt- die AWO-Werte zu vermitteln. der AWO Bremen statt. Hierzu ging bildenden anbieten. Und was könnte Nachbarschaftshaus Helene Kaisen. lerweile 56 Einrichtungen in Bremen es für sechs der Auszubildenden und besser verbinden, als gemeinsam in Die kaufmännischen Azubis haben ein Freiwilligendienste gut etabliert und Bremerhaven, in denen Inte- Neue Satzung auf den Weg bringen die zwei Organisatoren aus der Per- einem Boot zu sitzen, versuchen vor- Nachhilfestunden-Kontingent, das Mit der Etablierung von Freiwilligen- ressierte einen Freiwilligendienst Ein weiteres Thema auf der Tages- sonalabteilung – Nadja Lebedinzew an zu kommen ohne zu kentern, den sie dort kostenlos nutzen können. diensten beim AWO Landesverband leisten können. Rund 80 Freiwillige ordnung der Landesvorstandssitzung und Fabian Kramer – ab aufs Wasser. Kurs halbwegs zu halten und sogar Das Angebot wird bereits von drei Bremen im Jahr 2019 hat sich die leisten jedes Jahr ein FSJ oder BFD war die Einsetzung einer Satzungs- Schleusen zu bewältigen?! Tatsächlich der acht Auszubildenden regelmäßig finanzielle Situation des Landesver- bei der AWO Bremen. Sie werden eng kommission. Wie schon für den AWO Teambuilding auf dem Wasser erreichten alle Teilnehmerinnen und wahrgenommen. bandes verändert. Herbert Kirchhoff, von den Mitarbeitenden begleitet Kreisverband Hansestadt Bremen e.V. 13. Oktober, 09:30 Uhr, Treffpunkt: Teilnehmer den Torfhafen in Findorff An Ideen mangelt es Nadja Lebedin- der gemeinsam mit Eckart Kroon - während verschiedener Semina- soll auch für den Landesverband die Kanuscheune in Lilienthal: Acht in trockenen Fußes. Nach dieser sport- zew und Fabian Kramer nicht. Sie von der AWO Bremerhaven die Ge- re und Projekte. 25 ehemalige FSJ- Satzung überarbeitet werden. Der Zwiebellook-gehüllte Personen star- lichen Betätigung ging es – um den arbeiten weiterhin daran, die Ange- schäftsführung des Landesverbandes oder BFDler*innen sind auch nach Vorstand hat beschlossen, hierzu ei- ten in einen Arbeitstag der etwas Tag passend abzurunden – für al- bote der AWO Bremen für die kauf- inne hat, berichtet, dass die wirt- Abschluss ihres Dienstes noch in den ne Kommission einzusetzen, die im anderen Art. Für die Auszubilden- le noch in das Restaurant „Lilie“ in männischen Azubis zu etablieren und schaftliche Situation sich dadurch Einrichtungen tätig und konnten so- Januar ihre Arbeit aufnehmen wird. den im kaufmännischen Bereich der Findorff und die fleißigen Kanutin- auszuweiten. deutlich verbessert habe. „Es war mit auch längerfristig für die AWO Desweiteren wurde der Jahresab- AWO Bremen geht es heute nicht an nen und Kanuten erholten sich bei Die Vernetzung bei der Kanutour seinerzeit eine gute Entscheidung, gewonnen werden. schluss 2021 zur Kenntnis genom- den Schreibtisch, sondern ab ins Ka- leckeren Flammkuchen und netten hat zumindest schon einmal her- die Freiwilligendienste FSJ (Freiwilli- Inzwischen besteht auch die Mög- men, der Wirtschaftsplan 2023 nu. Gemeinsam paddeln sie heute Gesprächen. vorragend funktioniert. Die kauf- ges Soziales Jahr) und BFD (Bundes- lichkeit, dass junge Menschen aus beschlossen und Aktivitäten zur Bür- von Lilienthal bis zum Torfhafen in Das Ziel, dass sich die neuen Auszubil- männischen Auszubildenden planen freiwilligendienst) hier anzusiedeln“, dem europäischen Ausland hier ei- gerschaftswahl im kommenden Jahr Findorff. denden und die „Bestands-Azubis“ nämlich schon ihr nächstes Event: ei- so Kirchhoff. nen Freiwilligendienst absolvieren diskutiert. Da sich die kaufmännischen Auszu- besser kennenlernen und vernetzen, ne gemeinsame Weihnachtsfeier. Um den Vorstandsmitgliedern die (ESK) oder dass Interessierte aus Text + Fotos: A. Wiebersiek bildenden bei der AWO Bremen gar wurde definitiv erreicht. Text: C. Peters | Fotos: AWO
:: PFLEGE :: 14 :: 15 Lia Henke gibt seit Ende 2021 ehrenamtlich Deutschkurse für Bewohner*innen in der AWO-Pflegeeinrichtung Haus Reuterstraße in Walle. Seit April Startschuss für „LIGA“: Bei einem Aktionstag zum Auftakt des neuen Gesundheitszentrums beteiligten sich Mitarbeitende der AWO Bremen (oben). 2022 bietet die Studentin auch für Mitarbeiter*innen Deutschkurse an. Unten: Barbara Wulff, Rainer Bensch, Andrea Ackermann, Claudia Bernhard, Petra Sklorz, Anette Düring, Gerd Schweizer, Olaf Woggan. Deutsch lernen im Pflegeheim Neues Gesundheitszentrum für Gröpelingen Pädagogik-Studentin Lia Henke gibt ehrenamtlich Deutschkurse im Haus Reuterstraße AWOAmbulant gGmbH ist Gründungsmitglied des „LIGA“ Begonnen hat alles ganz prag- näher zu bringen“, erzählt Lia Henke. den ist das etwas anders: „Ich muss In Gröpelingen geboten beim Zurechtfinden in der ebenfalls präsentiert und über An- matisch: Lia Henke benötigte ein Als Pädagogik-Studentin hat Lia Hen- mich mit den Themen, die ich in der gibt es ein neu- Bürokratie. Im LIGA sollen verschie- gebote zur Pflege und zur Nachbar- Ehrenamt für ein Modul ihres Stu- ke einfach ein großes Interesse daran, nächsten Stunde behandeln möchte, es Zentrum für dene Angebote gebündelt werden, schaftshilfe informiert. diengangs. Dabei führte ihr Weg zur mit Menschen zusammenzuarbeiten. sehr lange auseinandersetzen, da ich Gesundheit. Es um eine umfassende Hilfeleistung AWO Bremen – genauer in die Pfle- weder im Bereich der Pflege, noch im heißt „LIGA – Lo- „aus einer Hand“ sicher zu stellen. Pflege und Nachbarschaftshilfe geeinrichtung Haus Reuterstraße in Unterschiedliche Kursinhalte Bereich des Deutschunterrichts über kales Integrier- LIGA-Koordinatorin Wilma Warbel In der nachfolgenden Woche für Bremen Walle. Dort begann die Päd- Ingesamt etwa 15 Personen neh- große Fachkenntnisse verfüge. Hier tes Gesundheitszentrum für Alle“. vom Gesundheitstreffpunkt West Gesundheit konnten Interessierte agogik-Studentin im Dezember 2021 men an den Kursen teil, für die es geht es eher um Pflegefachbegriffe, Die AWO Bremen (AWOAmbulant bestont: „Beratung und Hilfe bieten zahlreiche Angebote in Gröpelingen Deutschkurse für Bewohner*innen feste Gruppen gibt. Denn inhaltlich aber auch um die deutsche Gram- gGmbH) ist Gründungsmitglied des wir in verschiedenen Sprachen an“. wahrnehmen. Bei einem Demenz- und später auch für Mitarbeitende unterscheiden sich die Kurse deut- matik, den „Feinschliff“ sozusagen,“ neuen Zentrums und war zum Start parcours im Nachbarschaftshaus zu geben. lich voneinander. In dem Kurs für erklärt Lia Henke. mit Aktionen und Aktivitäten dabei. Aktionstag zum Start des LIGA machten Mitarbeitende der AWO die Bewohner*innen werden Grund- Mit einem Aktionstag und einer an- Bremen erlebbar, wie sich Symp- Mit Menschen zusammenarbeiten kenntnisse der deutschen Sprache Angenehme Atmosphäre Hilfe bei Fragen zur Gesundheit schließenden Woche für Gesundheit tome einer Demenz anfühlen und Eher zufällig kam Lia Henke zu ihrem vermittelt, während es in dem Kurs Was ihr besonders an ihrer ehren- Es soll ein zentraler Treffpunkt zu wurde das Gesundheitszentrum im in einem Vortrag (auf Deutsch und Ehrenamt, doch merkt man sichtlich, für die Mitarbeiter*innen um höhere amtlichen Tätigkeit gefällt, weiß Lia allen Gesundheitsfragen im Quartier September eröffnet. Dabei haben Türkisch) ging es um verschiedene dass die Studentin freudig und moti- Grammatik und Pflegebegriffe bzw. Henke genau: „Ich finde die schönen sein, um nachhaltig die Gesundheits- verschiedene Gröpelinger Einrich- Unterstützungshilfen, die älteren viert ihrer Tätigkeit nachkommt. Das von den Mitarbeitenden gewünschte Erlebnisse sind immer die, in denen strukturen vor Ort zu verbessern. tungen ihre Gesundheitsangebote Menschen den Alltag erleichtern. Engagement der jungen Frau reicht Themen geht. Für den Kurs mit den man gemeinsam lacht und eine an- Und deshalb öffnete im September vorgestellt und zum Mitmachen ein- „Mit unseren Angeboten zur Pflege weit über ihr Studienmodul hinaus. Bewohner*innen wird meist eine genehme Atmosphäre herrscht, in eine Beratungsstelle in der Linden- geladen. Auf einer Aktionsfläche auf und Nachbarschaftshilfe im Stadtteil Schließlich ist sie nun bereits seit ei- Liste mit Vokabeln vorbereitet und der man sich wohlfühlen kann. Wenn hofstr. 18 in Gröpelingen als Anlauf- dem Gröpelinger Bibliotheksplatz können wir einen sinnvollen Beitrag nem Jahr im Haus Reuterstraße aktiv. dazu passende Bilder gezeigt. Diese ich merke, dass das, was ich mache, stelle des LIGA. Die Beratungen im gab es ein vielfältiges Programm zum LIGA leisten. Wir hoffen, dass „Meine Motivation liegt einerseits in Vokabeln stellen die Grundlage der den Menschen hilft und sie etwas aus LIGA sind kostenlos und für jede*n mit Vorführungen, Musik, Präsen- sich das Gesundheitszentrum gut den Erfahrungen, die ich in dieser deutschen Sprache dar, da bei eini- den Stunden mitnehmen können“, offen: ob zur medizinischen Versor- tationen und Interviews. Die AWO etablieren wird und die Menschen Zeit sammeln kann, andererseits aber gen Teilnehmenden noch fast keine berichtet Lia Henke lächelnd. gung, zu Maßnahmen der Präven- Bremen, deren Unternehmenszweig in Gröpelingen erreicht“, sagt AWO- auch darin, den Menschen zu helfen Deutschkenntnisse vorhanden sind. tion, Beratung zur Bewältigung des AWOAmbulant gGmbH Gründungs- Geschäftsführerin Petra Sklorz. und ihnen die Sprache noch etwas Bei dem Kurs für die Mitarbeiten- Text + Fotos: Christine Peters Alltags bis hin zu Unterstützungsan- mitglied des LIGA ist, hat sich hier Text: A. Wiebersiek | Fotos: AW + AWO
16 :: 17 Links: Stadtteilbereisung mit Rollstuhl in Schwachhausen mit dem Landesbehindertenbeauftragten Arne Frankenstein, AWO-Geschäftsführerin Petra Sklorz, Einrichtungsleitung Fatameh Bücking und Ortsamtsleiter Ralf Möller (von li.) / rechts: auch in der Vahr gab es eine Stadtteilbereisung. Den Stadtteil mal anders wahrnehmen Bei Stadtteilbereisungen mit Rollstühlen traten zahlreiche Barrieren zutage Ein Perspektivwechsel, der Hin- und für einen Teil der Gruppe auch Beamten nicht lang und klemmten dernisse sichtbar machte: Bei zwei zu Fuß ging es durch die Straßen. ein Knöllchen über 75 Euro an die Cartoon von Bettina Bexte Stadtteilbereisungen haben Teil- Bordsteine, parkende Autos, hal- Windschutzscheibe. nehmende erfahren, wie es ist, sich tende LKWs, Straßenbahnschienen, Für den Landesbehindertenbeauf- im Rollstuhl fortzubewegen und da- holprige Wege – zahlreiche Barrie- tragten Arne Frankenstein haben bei auf Alltagsbarrieren zu stoßen. ren machten ein Durchkommen zum solche Vor-Ort-Termine ihre Berech- Die Rollstühle haben Pflegeeinrich- Teil unmöglich. Für die ungeübten tigung. Er erinnert aber auch dar- tungen der AWO Bremen zur Verfü- Rollstuhlfahrer*innen eine riesige an, dass es nicht nur gehbehinderte Demenz: Neues Netzwerk, neue Angebote gung gestellt. Herausforderung, für die geübten Menschen, sondern auch solche mit Menschen mit Rollstuhl eine tägliche. anderen Einschränkungen gebe. Bei DLZ Gröpelingen kooperiert mit Bremer Netzwerk Demenz und Migration Im Rollstuhl durch Schwachhausen dem Thema Barrierefreiheit müsse „Das war eine sehr interessante Er- Knöllchen in der Vahr folglich an alle Menschen gedacht In diesem Jahr hat das Bremer Netzwerk Demenz und und sollen einbezogen und gestärkt werden. Die zuneh- fahrung“, sagt AWO-Geschäftsfüh- Auch in der Vahr fand einige Tage werden. Migration die Arbeit aufgenommen. Es ist Teil des Bun- mende Zahl älterer Menschen mit Migrationshintergrund rerin Petra Sklorz. Gemeinsam mit später eine Stadtteilbereisung statt. desprogramms „Lokale Allianzen für Menschen mit De- rückt immer mehr in den Fokus der Institutionen und so- Fatameh Bücking, Einrichtungslei- Dieses Mal war neben Juliana Bohlen, Barrierefreiheit weiter verfolgen menz“ und wird gefördert vom Bundesministerium für mit auch die Notwendigkeit, sich darauf einzustellen. tung im Haus Sparer Dank, hat sie Einrichtungsleitung der AWO-Pflege- Die Erlebnisse der Teilnehmenden in Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Ziel des Bei einer gemeinsamen Veranstaltung anlässlich der inter- an dem Ortstermin in Schwachhau- einrichtung Heinrich-Albertz-Haus den beiden Stadtteilen regten zur Bremer Netzwerks ist die Verbesserung der Teilhabe von nationalen Demenzwoche, präsentierten sich die Koopera- sen teilgenommen. Eingeladen dazu und Uwe Dupree, Fachbereichsleiter Diskussion an. Gemeinsam wolle Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund an tionspartner, zu denen auch das DLZ Gröpelingen gehört. hatte Ralf Möller, Leiter des Ortsam- Pflege, sowie mehreren Beiratsmit- man das Thema Barrierefreiheit wei- Unterstützungsmöglichkeiten. Kooperationspartner der Gemeinsam mit dem Zentrum für Migranten und Inter- tes Schwachhausen/Vahr. Mit von der gliedern, Ortspolitker*innen und in- ter verfolgen und sich in den Quar- ersten Stunde ist das AWO-Dienstleistungszentrum (DLZ) kulturelle Studien wurde ein Konzert des „Internationalen Partie waren außerdem der Landes- teressierten Bürger*innen auch die tieren dafür einsetzen, resümiert Gröpelingen. Musikcafés Bremen“ durchgeführt. Die Musik aus aller Welt behindertenbeauftragte Arne Fran- örtliche Polizei dabei. Als die Teil- Petra Sklorz die Aktion. Das Netzwerk und seine Kooperationspartner möchten so- kam auch bei den an Demenz erkrankten Besucher*innen kenstein sowie Beiratsmitglieder, nehmenden auf ein sehr typisches wohl auf vorhandene Möglichkeiten aufmerksam machen, sehr gut an, berichtet DLZ-Leiter David Brazier. Bei Kaffee Anwohner und andere Interessierte. Hindernis stießen – ein großes, als auch innovative Angebote für Demenzerkrankte entwi- und Kuchen konnten sich Interessierte über Beratungs- Sowohl in den von der AWO Bremen parkendes Auto auf einem abge- ckeln. Außerdem sollen Ängste gegenüber dem Thema De- möglichkeiten rund um das Thema Demenz informieren. zur Verfügung gestellten Rollstühlen senkten Bordstein - fackelten die Text: A. Wiebersiek | Fotos: AWO menz abgebaut werden. Auch Angehörige sind betroffen Text: C. Peters
::INTEGRATION:: 18 :: 19 Podiumsdiskussion während des Aktionstages zur Migrationsberatung mit Sigrid Grönert, Thomas Röwekamp, Arno Gottschalk, Sarah Ryglew- Links: Jugendliche Geflüchtete, die von ehemaligen unbegleiteten Geflüchteten unterstützt werden. / Rechts: Jamil Mohammadi und Shahab ski, Lucyna Bogacki, Dorin Bischoff (v.li.) - nicht im Bild: Nadezhda Milanova, Georg-Christoph Schlee. Mohamadi helfen als Mini-Jobber minderjährigen Geflüchteten. Bitte zum Beratungsbuffet! „Möchten etwas zurückgeben“ Aktionstag zur Migrationsberatung / Zunächst geplante Mittelkürzungen aufgehoben Ehemalige aus dem Jugendhilfesystem unterstützen minderjährige Geflüchtete „Bitte zum Beratungsbuffet!“ – bei der AWO Mittel bewilligt, um zwei des Bundesamtes für Migration und Viel wird derzeit in Bremen über die weiß, wie sich die Jungs fühlen. „Am med kommuniziert dann meist auf unter diesem Motto lud die Lan- zusätzliche Stellen zu finanzieren“, Flüchtlinge (BAMF). Und auf die Fra- Aufnahmekapazitäten von unbeglei- Anfang war es schwer, ich konnte Englisch mit den Jungs. Auch Jamals desarbeitsgemeinschaft der Freien erzählte Veranstalterin Lucyna Boga- ge Lucyna Bogackis, welche Chancen teten minderjährigen Geflüchteten kein Deutsch, es war alles ein biss- Hilfe ist sehr gefragt. „Die Jungs Wohlfahrtspflege (LAG FW) zum Akti- cki, Landeskoordinatorin für Migrati- bestehen, dass die MBE nicht von der gestritten. Doch nur wenig wird da- chen chaotisch, nach ein paar Mona- brauchen jemanden, der übersetzt onstag ein, bei dem unterschiedliche on für die LAG FW und Mitarbeiterin Kürzung betroffen wird, antworte- rüber gesagt, wie die jungen Men- ten wurde es besser“, sagt er. Heute und ihnen ihre Fragen beantwor- Formate der Integrationsberatung der AWO Bremen zu Beginn. Doch die- te AWO-Bremen-Präsidentin Sarah schen hier ankommen und wer sie studiert Shahab Bauingenieurwesen tet – etwa, wann sie zur Schule ge- präsentiert werden sollten. Doch se zusätzlichen Stellen sollten - nach Ryglewski: „Ich bin optimistisch, die unterstützt. Die AWO Bremen betreut an der Hochschule und möchte seine hen können oder wie die Regeln sind. dann ging es vorrangig um zunächst den im Sommer bekannt gewordenen Mittelkürzung in Grenzen zu halten seit Oktober innerhalb des Jugend- Erfahrungen weitergeben. Als Mini- Wenn ich anderen helfen kann, dann geplante Kürzungen der Bundes- Plänen - wieder gekürzt werden. oder ganz abzuwenden. Wegen der hilfesystems 40 Jugendliche in ei- Jobber kommen er sowie Jamal und habe ich ein gutes Gefühl“, sagt der mittel für die Migrationsberatung Auch die Asylverfahrensberatung über Ukraine gibt es ja auch einen erhöh- nem Zelt in der Alfred-Faust-Straße. andere, die damals in Borgfeld in ei- 23-jährige Jamal, der eine Ausbildung für erwachsene Zuwanderer (MBE). Bundesmittel ist noch nicht geregelt. ten Handlungsbedarf.“ Dabei helfen auch ehemalige unbe- ner Turnhalle untergebracht waren, zum Elektroniker für Betriebstechnik Inzwischen wurde jedoch im Haus- Auf dem Podium sorgten die Kür- Ein paar Tage nach dem Aktionstag gleitete Geflüchtete. am Wochenende in die Zeltunter- an der Uni Bremen macht. haltsausschuss beschlossen, die Mit- zungspläne für Unverständnis. Bre- kam dann die Entwarnung: Der Haus- kunft. Sie möchten etwas zurückge- Es gibt viele solcher erfolgreichen tel für die Migrationsberatung nicht mer Vertreter*innen verschiedener haltsausschuss des Bundestages hat Samstagmittag vor der Zeltunterkunft ben. So auch Mohammed, der 2015 Bildungsgeschichten von ehemali- zu kürzen. Parteien auf Landes- und Bundes- entschieden, den ursprünglich vor- neben der Landesaufnahmestelle Al- als Minderjähriger aus dem Senegal gen unbegleiteten Geflüchteten, sagt ebene waren zusammen gekommen, gesehenen Betrag für die Migrations- fred-Faust-Straße: Eine Gruppe von kam: „Ich möchte gerne helfen, weil Detlev Busche, der Projektleiter in der Kein Wunder, dass das Hauptthema um darüber zu diskutieren: Sarah beratung von 57 Mio. Euro nicht zu männlichen Jugendlichen hat sich um ich damals auch Hilfe von Leuten Notaufnahmeeinrichtung ist. Er hat des Aktionstags im September die Ryglewski sowie Arno Gottschalk von kürzen. Für das kommende Jahr steht die beiden jungen Männer Shahab bekommen habe.“ Mohammed, der den Kontakt zu den jungen Männern zunächst geplanten Mittelkürzungen der SPD und Sigrid Grönert und Tho- die Summe von ca. 81,5 Mio. Euro für Mohamadi und Jamil Mohammadi so- heute als Groß- und Außenhandels- hergestellt, die 2015 nach Deutsch- waren. Ab 2023 sollten die Mittel für mas Röwekamp von der CDU. Dabei diese Angebote zur Verfügung. Damit wie um den Sozialpädagogen Detlev kaufmann arbeitet, kommt am Sams- land kamen und die er damals in ei- die Integrationsmaßnahmen nämlich waren aber auch Nadezhda Milano- besteht die Chance, dass die Wohl- Busche versammelt. Es wird geredet, tag ins Zelt und hilft in der Küche, bei ner Turnhalle in Borgfeld betreut hat. drastisch verringert werden – für die va, Migrations- und Integrations- fahrtsverbände ihre flächendeckende übersetzt, nachgefragt, gelacht. Der der Essensausgabe oder macht mit „Das sind wertvolle Mitarbeiter in MBE hätte dies bedeutet, dass ihr im beauftragte im Land Bremen, Dorin Beratungstätigkeit fortsetzen können 23-jährige Shahab aus Afghanistan, den Jugendlichen Sport oder Spiele in dieser Situation, man kann gar nicht Vergleich zu 2022 ca. 25 Prozent we- Bischoff, Leiterin des Bremer Mig- – ein wichtiger Beitrag, damit Integ- aufgewachsen im Iran, kam selber einem nahe gelegenen Bürgerhaus. beschreiben, was die leisten“, sagt er niger Mittel zur Verfügung gestanden rationsamts sowie Georg-Christoph ration vor Ort gelingt. vor sieben Jahren als unbegleiteter „Ich versuche sie auch zu beruhigen, und ist dankbar für die Unterstützung. hätten. „In diesem Jahr wurden z.B. Schlee, Leiter der Bremer Außenstelle Text: AWO | Foto: Tetyana Chernyavska Minderjähriger nach Deutschland. Er wenn sie Probleme haben.“ Moham- Text + Fotos: A. Wiebersiek
::NACHBARSCHAFTSHAUS:: 20 :: 21 Redner und Gäste während einer Veranstaltung zu Nachhaltigkeit im Quartier im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen. Oben: Sozialwissenschaftler Links: Kreativ-Workshops für Kinder und Erwachsene aus der Ukraine finden neben anderen Angeboten, wie Koch-Gruppen, regelmäßig statt. Davide Brocchi (links), Vorsitzender des Nachbarschaftshauses Peter Sakuth (rechts) / unten links: Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Rechts: Bei einem wöchentlichen Mittagstisch kochen die Teilnehmenden selbst und sind dabei mitunter auch zu Scherzen aufgelegt... Seit 70 Jahren unverzichtbar für den Stadtteil Kreativ sein, kochen, sich austauschen Das Nachbarschaftshaus Helene Kaisen in Gröpelingen begeht seinen 70. Geburtstag Neue Angebote im Nachbarschaftshaus ermöglichen Begegnungen und Hilfe Bürgerhäuser sind Orte für gesell- verzichtbaren Beitrag jeweils in ihren Chance, so Brocchi. „Wir brauchen Mit der Flucht vieler Menschen aus Angebote, eine Koch-Gruppe und chen, um beim gemeinsamen Zube- schaftliche Vielfalt und Begegnung. Stadtteilen zum Zusammenhalt und gemeinsame Begegnungsräume als der Ukraine haben sich im Nachbar- ein Beratungsangebot auf die Beine reiten der Speisen, in den Austausch Auf 70 Jahre engagierte Arbeit als zur sozialen Integration“. Boven- Identifikationselemente der Vielfalt. schaftshaus in Gröpelingen neue gestellt. Den Kontakt zur Community miteinander treten zu können“, be- Anlaufstelle für Bürger*innen kann schulte bedankte sich herzlich für das Die Identifikation mit dem eigenen Angebote für Ukrainer*innen eta- hatte Anastasia schnell hergestellt. richtet Sabine Kruse. Das Konzept das älteste Bremer Bürgerhaus zu- tatkräftige Engagement und für die Quartier ist sehr wichtig, um sich bliert. Neu ist außerdem ein wö- „Einige ukrainische Frauen, die Psy- funktioniert: Ein fester Stamm von rückblicken: das Nachbarschaftshaus wichtige Arbeit im Stadtteil. Er sicher- als Bürger einzubringen.“ Quartiere chentlicher Mittagstisch, bei dem chologinnen und Pädagoginnen sind, 8 bis 12 Personen kommt regelmä- Helene Kaisen (kurz na´), das korpo- te dem Haus auch weiterhin seine könnten so als Treiber eines gesell- die Teilnehmerinnen und Teilnehmer helfen auch mit und bieten Kunst- ßig am Donnerstag ins Haus, um ge- ratives Mitglied der AWO Bremen ist. Unterstützung als Kultursenator zu. schaftlichen Wandels fungieren – hin selber kochen. therapie und Workshops für Kinder meinsam ein mehrgängiges Menü zu mehr Nachhaltigkeit, einer star- an“, berichtet Anastasia. Gemeinsam zuzubereiten und zu essen. „Eine Zum Geburtstag hatte das na´ ei- Treiber eines Wandels ken Demokratie und mehr sozialem Viele Möglichkeiten zum Austausch mit Derya, die einen Bundesfreiwil- Mitarbeiterin kauft vorher nach Ab- ne Reihe von Veranstaltungen Der Sozialwissenschaftler Davide Zusammenhalt. Es sei richtig was entstanden an ligendienst (BFD) im Haus macht, sprache die Zutaten ein und stellt die organisiert: Gesprächsreihen, Musik- Brocchi sieht in Nachbarschafts- und neuen Angeboten für Menschen aus organisiert und begleitet Anastasia Rezepte zur Verfügung“, berichtet die veranstaltungen und Konzerte, ein Bürgerhäusern „Orte des Widerstan- Für die Zukunft aufstellen der Ukraine, sagt Hausleiterin Sabi- die Angebote. Ihren eigenen Freiwil- Teilnehmerin Ina und fügt hinzu: „Es Aktionstag mit Nachbarschaftsfest, des“ gegen eine Entwicklung, die von „Wir müssen Bewährtes mit Notwen- ne Kruse und fügt hinzu: „Das wird ligendienst kann sie nun ebenfalls macht viel Spaß, jeder macht beim Frühschoppen und vieles mehr. Ein Vereinsamung, Kommerzialisierung digem verknüpfen“, sagt auch der auch sehr gut angenommen“. Die In- als BFDlerin verlängern – denn nach Kochen, was er gerne möchte, der Höhepunkt der Geburtstagsaktivi- der Begegnungsräume, Liberalisie- Vorsitzende des Nachbarschaftshau- itiative zu den neuen Angeboten für Russland will die junge Frau vorerst Tisch wird schön gedeckt und dann täten war ein Vortrag des Sozialwis- rung der Immobilienwirtschaft und ses, Peter Sakuth, zur zukünftigen Ukrainer*innen ging von einer jun- nicht zurückkehren. wird gemeinsam gegessen.“ senschaftlers Davide Brocchi mit dem vom Aussterben des Einzelhandels Ausrichtung des Hauses. Man sei da- gen russischen Frau aus: der Freiwil- Nicht nur der Preis von 2,50 Euro für Thema „Soziale und kulturelle Nach- geprägt ist. Die Häuser haben hier bei, Lösungen für eine gut aufgestell- ligendienstleistenden Anastasia. „Ihr Geförderter Mittagstisch das Essen ist für die Teilnehmer*innen haltigkeit im Quartier – Nachbar- eine wichtige Funktion: Durch ih- te Zukunft zu finden. Dankend nahm erster Impuls als der Krieg los ging, Seit Juli gibt es im Nachbarschafts- ausschlaggebend, sondern vor allem schaftshäuser im Wandel“. re Arbeit halten sie eine Gesellschaft er zum Abschluss der Veranstaltung war, zu helfen und dann haben wir haus außerdem einmal pro Woche das Miteinander: Man redet mitein- Vor dem Impulsvortrag Brocchis gra- zusammen, die sonst auseinanderzu- die Glückwünsche und Geschenke (in gemeinsam überlegt, welche Mög- einen Mittagstisch, der von der Stadt ander, ist nicht alleine, kann selber tulierte Bürgermeister Andreas Bo- brechen droht. Dabei sind Nachbar- Form von Schecks) vom Krankenhaus lichkeiten wir bieten können“, er- Bremen über das Programm „Leben- aktiv werden und gelacht wird auch venschulte dem ersten Bürgerhaus schaftshäuser offen für alle Menschen Diako sowie vom SPD-Ortsverein Grö- zählt Sabine Kruse. Und so wurden dige Quartiere“ gefördert wird. „Wir viel: Besser kann ein Essen nicht Bremens und würdigte dessen Arbeit. und für die Vielfalt. Das sei nicht nur pelingen entgegen. in den letzten Monaten Austausch- haben uns überlegt, dass es schön verlaufen. „Die Bürgerhäuser leisten einen un- Herausforderung, sondern auch eine Text + Fotos: Anke Wiebersiek treffen, Kinderbetreuung, Kreativ- wäre, wenn die Menschen selber ko- Text: AW | Fotos: AW + Nachbarschaftshaus
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