AWO BREMEN engagiert 4 2022 - Gespräch mit Anja Stahmann Treibenlassen oder Rudern

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AWO BREMEN engagiert 4 2022 - Gespräch mit Anja Stahmann Treibenlassen oder Rudern
AWO BREMEN engagiert
4•2022
Gespräch mit              Treibenlassen oder       Ehemalige helfen
Anja Stahmann             Rudern                   Jugendlichen
Sarah Ryglewski befragt   Konferenz Nord mit AWO   Projekt mit unbegleiteten
Sozialsenatorin           und Jugendwerk           Minderjährigen
AWO BREMEN engagiert 4 2022 - Gespräch mit Anja Stahmann Treibenlassen oder Rudern
:: INHALT :: EDITORIAL ::                                                                                    02 :: 03

                                                                                                                                                                                                                                               Titel: Jamal und Shahab - sie unterstützen unbegleitete minderjährige Geflüchtete bei der Integration / Foto: A. Wiebersiek / Fotos S. 3: Fionn Grosse (Editorial) und A. Wiebersiek
                                                                                                               Ihr professioneller Partner für Küchen und Hausgeräte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Nachbarschaftshaus Helene Kaisen in Gröpelingen ist 70 Jahre alt geworden - ein Grund zum Feiern (s.S. 20).

                                                                                                               Als Treffpunkt für die Familie, aber auch für Freunde und Gäs-   spielen bei der Auswahl aber natürlich auch Kriterien wie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AUS DEM INHALT
                                                                                                               te ist die Küche der zentrale Ort des Hauses. Und wo es um       Funktionalität, Bequemlichkeit und Ergonomie eine Rolle, wie
                                                                                                               das gute Kochen und Essen geht, fühlt man sich besonders         man im Hause MEYER & ROJAHN weiß.
                                                                                                               wohl und tauscht sich aus. „Die besten Partys finden in der
                                                                                                               Küche statt“ so findet auch der Geschäftsführer der Meyer &
                                                                                                               Rojahn GmbH, Dirk Meyer.
                                                                                                                                                                                Das professionelle elfköpfige Team unterstützt und beglei-
                                                                                                                                                                                tet seine Kunden auf dem Weg zu ihren Traumküchen. Von                                                                                                                                                                                                POLITIK - AWO SPRICHT MIT Anja Stahmann 04 :: 05
      Höchste Qualität, Zuverlässigkeit und eine kontinuier-                                                                                                                    der ersten Beratung an, über die Vor-Ort-Besichtigung und

      liche Weiterentwicklung – hierfür steht der Name
                                                                                                               Als MIELE-Vertragshändler hat das familiengeführte Fachge-
                                                                                                               schäft seit mehr als 35 Jahren Bestand, und dies nicht zu-
                                                                                                                                                                                schließlich bis zur maßgeschneiderten Küchenplanung und
                                                                                                                                                                                Endmontage. Alles erfolgt aus einer Hand!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      NACHGEHAKT Claudia Bernhard im Gespräch im Nachbarschaftshaus 06 :: 07
      Woltmann als inhabergeführtes Familienunter-                                                             letzt durch kompetente Beratung vermittelt von geschultem
                                                                                                               Fachpersonal.                                                    Kompetenz, Schnelligkeit und der fachmännische Blick für                                                                                                                                                                                              VERBAND Konferenz Nord mit AWO und Jugendwerk 08 :: 09
      nehmen seit mehr als 115 Jahren.                                                                                                                                          das Detail machen dabei Unmögliches möglich.
                                                                                                               „Schon bei der Planung muss die Persönlichkeit des Käufers
                                                                                                               berücksichtigt werden, denn sonst macht selbst die schöns-       „Auch eine vollkommen neue Raumgestaltung, wie z.B. hin
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      WIR SIND DIE AWO Dieses Mal mit: Nico Ahlers 10
      Wir bieten Ihnen u.a.:
      ► Neu- & Gebrauchtwagenverkauf
                                                                                                               te Küche keine Freude“, so der Küchenspezialist, der vor
                                                                                                               15 Jahren in die von seinem Vater Dieter Meyer und dessen
                                                                                                                                                                                zu einer offenen Wohnküche ist kein Problem“ erzählt Dirk
                                                                                                                                                                                Meyer.                                                                                                                                                                                                                                                KREISJUGENDWERK So wird der Campingplatz umgestaltet 11
                                                                                                               Partner Wolfgang Rojahn gegründete Firma einstieg.
      ► Reifenservice- & einlagerung
                                                                                                               „Sowie Stil und auch Charakter spiegeln die Individualität
                                                                                                                                                                                Wer die passenden Einbaugeräte sucht, befindet sich bei
                                                                                                                                                                                MEYER & ROJAHN ebenfalls in besten Händen. Der Betrieb
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AWO ALS ARBEITGEBER Alle in einem Boot - Azubis auf Kanutour 13
      ► tägliche TÜV-Abnahme
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      PFLEGE Deutsch lernen im Pflegeheim 14
                                                                                                               des Kunden wider“, so Dirk Meyer, der in den großzügigen         setzt aufgrund von Lebensdauer, technischer Innovation und
                                       Vereinbaren Sie                                                         Räumlichkeiten in der Friedrich-Ebert-Str. 26 auch eine um-      Bedienbarkeit von Anfang an auf die Premium-Marke MIELE.
      ► Autoglasreparatur                                                                                      fangreiche Küchenausstellung der Marken „WARENDORF“
      ► Hersteller-Ersatzteile
                                     jet zt einen Termin.                                                      sowie „HÄCKER“ präsentiert. Ob natürlich, extravagant, nos-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Neues Gesundheitszentrum in Gröpelingen 15
                                                                                                               talgisch oder modern – den Möglichkeiten der Gestaltung
      ► Klimaanlagenservice            Wir beraten Sie                                                         sind keine Grenzen gesetzt. Somit gleicht keine Küche der
                                                                                                                                                                                Hier sind ein hauseigener
                                                                                                               anderen und wird exakt auf die Vorlieben und Ansprüche ih-       Kundendienst und die                                                                                                                                                                                                                                  INTEGRATION Aktionstag zur Migrationsberatung 18
                                                                         gerne!                                rer Benutzer zugeschnitten.                                      optimale Betreuung auch
      Woltmann GmbH & Co. KG                                                                                   Die Optik wird bestimmt durch Farbe, Form oder außerge-
                                                                                                                                                                                nach dem Kauf fester                                                                                                                                                                                                                                  Ehemalige aus dem Jugendhilfesystem unterstützen unbegleitete Geflüchtete 19
                                                                                                                                                                                Bestandteil des Unternehmens.
      Föhrenstraße 70-72 · 28207 Bremen                                                                        wöhnliche Materialien. Neben dem persönlichen Geschmack

      Oliver Mandalka
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      NACHBARSCHAFTSHAUS Seit 70 Jahren unverzichtbar für den Stadtteil 20
                                                                                                                                                                                             Friedrich-Ebert-Straße 26
      T. 0421 / 458 08-165                                                                                                                                                                   28199 Bremen
                                                                                                                                                                                             Tel. 04 21/ 53 37 08
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      INTERVIEW Für ein selbstbestimmtes Leben - die Individuelle Schwerstbehindertenbetreuung 23
      oliver.mandalka@woltmann-gruppe.de
      www.woltmann-gruppe.de
                                                                                                                                                                                             und 04 21/ 57 97 76
                                                                                                                                                                                             Fax 04 21/ 53 52 00
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      NACHRUFE Fred Winsinger und Marianne Heemsath-Marienfeld sind verstorben 25
                                                                                                                                                                                             Internet: www.meyer-rojahn.de
     WWW.WOLTMANN-GRUPPE.DE                                            MEHR DRIVE BEIM FAHREN                          Küchen, Haus- und Gewerbegeräte                                       E-Mail: info@meyer-rojahn.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      EDITORIAL
 Alles geregelt, alles bezahlt                                                                                                                                                       ice
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Liebe Freunde und Freundinnen der AWO Bremen,
                                                                                                                                                                                ServgGmbH                                                                                                                                                                                                                                                                                 liebe Leserinnen und Leser,

                                                  Unsere GE·BE·IN VorsorgeKombi:
                                                  In einem Bestattungsvorsorgevertrag                               HausNotruf                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ein schwieriges Jahr geht zu Ende. Trotz aller Herausforderungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       durch den Krieg, die Inflation und die Energiekrise sollten wir
                                                  werden Ihre Wünsche exakt festge-
                                                  halten, die Kosten nach heutigem
                                                                                                                    Ein Knopf gibt Sicherheit                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nicht den Mut verlieren. Viele Maßnahmen, die von der Bundes-
                                                  Stand ermittelt, mit einer Preisgarantie                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             regierung getroffen worden sind, federn die größten Belastungen
                                                  versehen und über die GE·BE·IN                                    Sicherheit                                                                                   Weil man                                                                                                                                                                                                                                              ab. Über aktuelle, sozialpolitische Themen habe ich mich mit der
                                                  Sterbegeldversicherung abgesichert.                                                                                                                            im Alter
                                                                                                                    Für Sie und Ihre Angehörigen                                                                 weise wir
                                                                                                                                                                                                                           d                                                                                                                                                                                                                                           Bremer Sozialsenatorin Anja Stahmann ausgetauscht (s. S. 4 - 5);
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       denn im kommenden Jahr sind Bürgerschaftswahlen in Bremen

 0421 - 38 77 60 | kontakt@ge-be-in.de | ge-be-in.de
                                                                                                                           0421-3898 500
                                                                                                               HausNotruf Service · Außer der Schleifmühle 35−37 · 28203 Bremen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       und wir möchten in der „engagiert“ dazu unterschiedliche Posi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      tionen abbilden. Auch die Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard finden Sie in diesem Heft (s.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      S. 6 - 7) - sie war zu Gast in einer neuen Gesprächsreihe im Gröpelinger Nachbarschaftshaus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Letzteres hat übrigens in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert und offeriert einige neue
                                                                                                                                                                    Barrierefrei-Lift-Sauna
                                                                                                                                                                      Hallenbad-Dampfbad                                                                                                                                                                                                                                              Angebote, damit noch mehr Menschen sich begegnen und unterstützen können (s. S. 20 - 21).
OLDENBURG +& PARTNER                                                         Günter Oldenburg & Partner GmbH
                                                                             Theodor-Barth-Straße 17
                                                                             28307 Bremen
                                                                             Telefon: 04 21 - 478787-0
                                                                                                                                                                      Infrarot - Livemusik-                                                                                                                                                                                                                                           Um ein gutes Miteinander ging es auch bei einer Konferenz, zu der sich Vertreter*innen des
                                                                             Telefax: 04 21 - 478787-29
                                                                             info@oldenburg-partner.de                                                              Panoramalage-Kegelbahn                                                                                                                                                                                                                                            Jugendwerks und der AWO aus Norddeutschland getroffen haben (s. S. 8 - 9). Ans Herz legen
      SICHERHEITSTECHNIK                                                     www.oldenburg-partner.de

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      in Beruf, Studium oder Ausbildung sind und heute in einer Notaufnahmeeinrichtung Jugend-
                                                                                                               Staatl. anerk. Erholungsort. 40 moderne Gäste-                                                                                                                                                                                                                                                                         liche unterstützen (s. S. 19). In vielen Projekten zeigt sich: Begegnungen, Austausch und ein
                                                                                                               zimmer, beste Ausflugsmöglichkeiten, 90 km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      gutes Miteinander ermöglichen den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
                                                                                                               Wanderwege, viele Einzelzimmer, Seniorenge-
                                                                                                               recht, Prosp. anfordern. Urlaub in Franken.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und erholsame Feiertage!
                                                                                                               Landhotel Spessartruh ***                HP 59€
                                                                                                                                                         Buchen
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AWO BREMEN engagiert 4 2022 - Gespräch mit Anja Stahmann Treibenlassen oder Rudern
:: POLITIK ::                                                                                                  04 :: 05

BÜRGERSCHAFTSWAHL 2023 / AWO SPRICHT MIT...

Anja Stahmann: „Gutes Teamplay aller Träger“
Sozialsenatorin Anja Stahmann im Gespräch mit AWO Bremen-Präsidentin

Sarah Ryglewski

Im Mai kommenden Jahres sind Bür-           Sarah Ryglewski: Wie geht es weiter       men hatte mehr Jugendliche als alle
gerschaftswahlen in Bremen. Die             in Punkto Unterbringung, Versorgung,      fünf neuen Länder zusammen – rund
AWO Bremen spricht zu diesem An-            eigener Wohnraum, Integration?            2.000. Seit 2015 wurde dann verteilt.
lass mit Landespolitker*innen. Sarah        Anja Stahmann: Die politische Lage in     Auf Wunsch der Koalition haben wir
Ryglewski, Präsidentin der AWO Bre-         so vielen Ländern ist derzeit instabil:   das ab 2019 nur noch im Einverneh-
men, tauschte sich mit der Bremer           Syrien, Afghanistan, jetzt zunehmend      men mit den jungen Menschen ge-
Sozialsenatorin Anja Stahmann aus.          auch der Iran – wir werden mehr           macht. Das wurde in einer ruhigeren       Sarah Ryglewski (rechts), Präsidentin der AWO Bremen, befragte Anja Stahmann (links), Senatorin für Soziales, Integration, Jugend und Sport zu
                                            Flüchtlinge aufnehmen. Ich mag mir        Phase beschlossen. Die ist vorbei. In     sozialpolitischen Themen und tauschte sich mit ihr aus.
Sarah Ryglewski: Liebe Frau Stah-           gar nicht ausmalen, was passiert,         2022 werden wir rund 500 dauerhaft
mann, schön, dass wir uns – wenn            wenn Putin die zivile Infrastruktur       aufnehmen – im Verhältnis dreimal
auch virtuell – austauschen kön-            in der Ukraine weiter zerstört und        so viele wie im Bundesdurchschnitt.       Qualifikationsangeboten des Jobcen-             heißt für mich: armutsfeste Löh-                und das Selbstbestimmungsrecht von
nen! Ein beherrschendes Thema der           abermals Millionen von Menschen           Da kann Bremen nicht mehr die bes-        ters, zu einer eigenen Wohnung – das            ne, gute Jobs, 1-A-Kinderbetreuung              rund 1,3 Millionen betreuten Men-
vergangenen Monate war Flucht und           fliehen. Die Kolleginnen und Kollegen     ten Lebensbedingungen bieten. Mit         erleichtert Integration sehr.                   und: Bildung, Bildung, Bildung. Die             schen in Deutschland wesentlich
Migration. Die AWO Bremen ist in die-       in meinem Haus suchen ständig neue        diesem Wissen, ganz ehrlich, wäre         Sarah Ryglewski: Erst die Pandemie,             Kindergrundsicherung gehört dabei               gestärkt. Hilfe zur Selbsthilfe ist seit
sem Jahr im Bereich Asyl aufgrund der       Unterkünfte, nicht nur für Erwachse-      es mir schwerer gefallen, weiter auf      dann der Krieg, die Inflation, die              zu meinen zentralen sozialpoliti-               jeher ein Leitmotiv der Arbeiterwohl-
Folgen des russischen Angriffskrieges       ne und Familien, auch für Kinder und      Einvernehmen zu setzen.                   steigenden Energie- und Lebens-                 schen Anliegen. Ich bin froh, dass das          fahrt. Mit dem reformierten Gesetz
in der Ukraine stark angewachsen:           Jugendliche. Insgesamt wird die Lage      Sarah Ryglewski: In der Migrations-       haltungskosten – man hat das Ge-                Thema im Ampel-Koalitionsvertrag                wird dieser Gedanke in den Vorder-
Etliche neue Unterkünfte für Ge-            schwieriger als 2015, fürchte ich. Wir    beratung für Erwachsene steht für         fühl, eine Krise löst die nächste ab            steht. Kinder haben eigene Bedar-               grund gestellt. Sie haben dem Senat
flüchtete sind entstanden, auch am-         müssen uns auf dauerhafte Migration       das kommende Jahr die Summe von           – oder die Krisen überlagern sich.              fe, und denen muss der Sozialsaat               die Umsetzung der Reform in Bremen
bulante Notfallmaßnahmen wurden             bei sehr knappen Ressourcen einstel-      ca. 81,5 Mio. Euro für diese Angebo-      Das Krisenmanagement auf Bund-                  gerecht werden. Bildung und ange-               vorgestellt. Worum geht es genau
geschaffen und über 100 neue Mit-           len: Fachkräftemangel, Immobilien,        te zur Verfügung. Damit können die        Länder-Ebene zu koordinieren, ge-               messene Teilhabe sind für sie essen-            und was wollen Sie dabei auf den
arbeitende sind bei der AWO Bremen          Wohnungsmarkt, Bildung – da er-           Wohlfahrtsverbände ihre flächende-        hört als Staatsministerin zu meinen             tiell. Beim Bürgergeld fasse ich mir            Weg bringen?
in diesem Bereich eingestellt worden        zähle ich Ihnen nichts Neues.             ckende Beratungstätigkeit fortset-        Aufgaben.                                       an den Kopf, dass die Opposition es             Anja Stahmann: Das Gesetz hat zwei
- trotz eines Fachkräftemangels auch        Sarah Ryglewski: Auch bei der Be-         zen – ein wichtiger Beitrag, damit        Rund 200 Milliarden Euro nimmt die              mit ihrer Mehrheit im Bundesrat ge-             wesentliche Aspekte: Auf der einen
in diesem Bereich. Haben eigentlich         treuung von minderjährigen Geflüch-       Integration vor Ort schnell und gut       Bundesregierung insgesamt in die                rade verwässert. Aus ihrer Haltung              Seite wird das Selbstbestimmungs-
alle Träger in der Flüchtlingsarbeit so     teten engagiert sich die AWO und hat      gelingt. Wie steht es aus Ihrer Sicht     Hand, um mit einem Abwehrschirm                 zu Schonvermögen und Vertrauens-                recht der Betroffenen gestärkt.
gut mitgemacht wie die AWO Bremen?          die Betreuung von 40 unbegleiteten        um die Integration der Menschen, die      die Energiekrise abzufedern. Auch das           zeit spricht viel Misstrauen. Das ist           Künftig prüft die Betreuungsbehörde
Anja Stahmann: Sie bringen mich ein         Minderjährigen in einem Zelt in Kat-      nach Bremen gekommen sind? Ha-            Bürgergeld haben wir auf den Weg                ein Menschenbild, das ich nicht teile.          strenger, ob eine Betreuung wirklich
bisschen in Verlegenheit mit Ihrer          tenturm übernommen. Wie ist die           ben es hier Menschen aus der Ukrai-       gebracht und damit einen Paradig-               Dabei ist mir die Ampel zu zurückhal-           erforderlich ist, oder ob nicht auch
Frage. Ich will die Kolleginnen und         Situation hier? Bremen will ja nun        ne leichter als Menschen aus anderen      menwechsel in unserem Sozialstaat               tend bei der Anhebung des Regelsat-             eine Organisationsassistenz ausreicht
Kollegen von der AWO für ihre Flexi-        doch diese Personengruppe umver-          Ländern?                                  eingeleitet. Die AWO fordert schon              zes. Angesichts der Inflation würde             oder der Verweis auf bestehende
bilität und ihre unangefochtene Pro-        teilen, weil die Aufnahmequote mehr       Anja Stahmann: Wer vor Krieg und          seit langem eine Kindergrundsiche-              ich sagen: das reicht nicht, da fehlen          Beratungsstellen. Auf der anderen
fessionalität ausdrücklich loben, das       als übererfüllt sei. Wie schwer ist Ih-   Terror flieht, hat es nirgendwo leicht.   rung, die jedem Kind gleiche Chancen            noch 100 bis 150 Euro.                          Seite werden die fachlichen Anforde-
ist ein toller Job, der da auf allen Ebe-   nen diese Entscheidung gefallen und       Allein die Sorge um die Ehemänner         gewährt, eine bessere soziale Infra-            Sarah Ryglewski: Am 1.1.2023 tritt              rungen steigen: Wer eine Betreuung
nen gemacht wird. Und Sie kennen            welche Hürden gibt es hier?               im Krieg, die Brüder – ich mag mir        struktur vorsieht und höhere mate-              das reformierte Betreuungsrecht für             übernimmt, muss in Zukunft auch
mich: Gute Arbeit lobe ich gern, die        Anja Stahmann: Kinder und Jugend-         das gar nicht ausmalen. Aber rich-        rielle Leistungen für Kinder umfasst.           Menschen, die ihre rechtlichen An-              gewisse Fachkenntnisse nachweisen,
Menschen haben das verdient. Aber           liche haben unseren besonderen            tig ist: Ukraine-Flüchtlinge haben        Wie stehen Sie zu all dem? Was halten           gelegenheiten ganz oder teilweise               das ist bisher nicht der Fall.
ich will nicht einen Träger über den        Schutz verdient. Wenn wir uns an die      vom ersten Tag an einen stabileren        Sie in Sachen Armutsbekämpfung für              nicht mehr regeln können, in Kraft.             Sarah Ryglewski: Frau Stahmann, ich
anderen heben. Wir haben ein sehr           Jahre bis 2015/2016 zurückerinnern:       Aufenthalt als andere. Der direkte        notwendig?                                      Durch die Reform wird die rechtliche            danke Ihnen herzlich für das Gespräch!
gutes Teamplay mit allen Trägern.           Da gab es auch keine Verteilung. Bre-     Zugang zum Arbeitsmarkt, zu den           Anja Stahmann: Armutsbekämpfung                 Betreuung umfassend modernisiert                Fotos: privat + Hannes von der Fecht
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Neue Gesprächsreihe im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen in Gröpelingen: Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard im Gespräch...   ...mit Moderator Jürgen Ferber in der Reihe „na´chgehakt“.

„na´chgehakt“ bei: Claudia Bernhard
Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz im Nachbarschaftshaus

Im Mai kommenden Jahres sind               Amtszeit. Im August 2019 sei sie in         rin. Ein besonderes Problem war da-     Druck, auch die finanzielle Situati-        konnte Moderator Jürgen Ferber der      drei Musikwünsche mitgebracht, die
Bürgerschaftswahlen in Bremen.             dieses Amt quasi „hineingeschlit-           bei die Beschaffung – von Masken,       on der städtischen Krankenhäuser            Senatorin entlocken, etwa, dass sie     im Laufe des Abends gespielt wur-
Die AWO Bremen lässt zu diesem An-         tert“ ohne es so recht gewollt zu ha-       Geräten oder später von Impfstoff,      sei prekärer denn je. Die Energie-          gerne heimwerkt und sich manch-         den: Neben den „4 Non Blondes“
lass Politiker und Politikerinnen aus      ben und zu Beginn habe es deshalb           denn es habe einen weltweiten           krise und Inflation bringen auch die        mal nach einem leeren Hotelzimmer       gab es noch einen Titel von den
Bremen zu Wort kommen. Claudia             viele Mitleidsbekundungen gegeben.          Konkurrenzkampf darum gegeben.          Krankenhäuser in eine existentielle         sehnt, in dem sie unauffindbar wäre.    „Talking Heads“ zu hören, der sie als
Bernhard, Senatorin für Gesundheit,           Am Anfang ihrer Amtszeit ha-             Das Miteinander in der Stadt sei aber   Notlage. Doch es müsse sich auch            Als junge, zeitweise alleinerziehende   junge Frau geprägt hat. Außerdem
Frauen und Verbraucherschutz, war          be vor allem die Installierung ihres        insgesamt gut gewesen und Hilfsor-      strukturell etwas ändern, so die Se-        Mutter in Bayern, die der autono-       wünschte sie sich Elvis mit dem Titel
zu Gast im Nachbarschaftshaus in           Stabes und die Krankenhäuser als            ganisationen, Unternehmen und die       natorin: „Das gesamte Gesundheits-          men Frauenbewegung nahe stand,          „A little less conversation“ - ein gu-
Gröpelingen und stellte sich in der        größte Baustelle im Vordergrund ge-         Bremer Bevölkerung hätten – etwa        wesen und die Versorgung wird sich          habe sie viel über das Verhältnis der   tes Motto nicht nur für die Verwal-
Reihe „na´chgehakt“ den Fragen             standen. Schließlich wurden diese           beim Aufbau von Impf- und Test-         verändern müssen. Wir brauchen ein          Geschlechter erfahren. Und so hat       tung, findet die Senatorin: „Nicht so
von Moderator Jürgen Ferber.               Themen dann durch die Pandemie              zentren - massiv unterstützt, so die    ganz anderes ambulantes System“,            Claudia Bernhard das Publikum auch      viel labern, einfach mal machen“.
                                           abgelöst. „Das hat sich sehr schnell        Senatorin.                              so Claudia Bernhard, und „da muss           an einem für sie wichtigen Buch            Und so ging ein interessanter und
Kaum im Amt, schon eine Pandemie           zu einer enormen Dramatik verdich-                                                  man auch mal rigide Vorschläge              teilhaben lassen und las eine Passa-    vergnüglicher Abend mit einer sehr
„Ich habe keine Talkshow-Erfah-            tet“, berichtet Claudia Bernhard.           Nächste Krise: Krankenhaus              machen“.                                    ge aus der Abhandlung „Gefühle in       offenen Gesundheitssenatorin zu
rung, überhaupt nicht“, stellte Ge-        Krisenstäbe,     Corona-Ambulanzen,         Auch wenn die schlimmste Phase der                                                  Zeiten des Kapitalismus“ der israeli-   Ende. Die Gäste bedankten sich mit
sundheitssenatorin Claudia Bernhard        zusätzliches Personal, Medieninte-          Pandemie offenbar vorüber ist, so       Prägende Jahre und Privates                 schen Soziologin Eva Illouz.            herzlichem Applaus.
gleich zu Beginn klar. Das merkte          resse und tägliche Konferenzen mit          gibt es weiterhin zahlreiche Krisen.    Während der gut zweistündigen Ver-
man ihr jedoch keinesweg an. Wort-         dem Bundesgesundheitsministerium            Gerade im Gesundheitswesen. Nicht       anstaltung wurden aber nicht nur            Musik mit Motto
gewandt und humorvoll berichtete           – bei allen sei „Feuer auf dem Dach“        nur stehe das Krankenhaus-Perso-        ernste Themen besprochen. Auch              Auch musikalisch hatte Frau Bern-
sie zunächst von den Anfängen ihrer        gewesen, so die Gesundheitssenato-          nal immer noch unter erheblichem        das eine oder andere private Detail         hard etwas zu bieten, denn sie hatte    Text + Fotos: Anke Wiebersiek
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JUGENDWERK UND AWO: KONFERENZ NORD

Treibenlassen oder Rudern
Gemeinsame Konferenz Nord von Jugendwerk und AWO in Bremen

                  Wohin soll die       unserer Aktionen bereichern wir uns      pen fest, was man den anderen mit
                  Reise gehen? Eher    gegenseitig und werden gemeinsam         auf den Weg geben möchte. „Über-
                  treibenlassen oder   eine laute und unüberhörbare Stim-       gang von Jugendwerk in AWO soll
                  doch aktiv das Ru-   me in der generationenübergreifen-       nicht primäres Ziel unserer Zusam-
                  der übernehmen       den Sozialpolitik in Deutschland“, so    menarbeit sein“ hieß es etwa oder
                  und Jugendwerk       Sybille Böschen. In Anspielung auf       “wir wünschen uns eine Identifi-
und AWO auf Kurs bringen? Das war      den Titel der Konferenz erklärt sie      kation des Jugendwerks als Teil der
die Leitfrage bei der gemeinsamen      weiter: „Wir lassen uns nicht treiben,   AWO-Familie“, „Inhalte und Themen
Konferenz Nord von Jugendwerk          wir rudern! Nicht Rücken an Rücken       verbinden Menschen“ war eine an-
und AWO, die im Nachbarschafts-        in verschiedene Richtungen, sondern      dere Botschaft.
haus Helene Kaisen stattfand. Rund     gleichberechtigt, mit vereinten Kräf-
30 Teilnehmende erarbeiteten dabei     ten, mit klarem Kurs auf unsere ge-      Netzwerke gründen
Positionen, um die künftige Zusam-     meinsamen Ziele!“                        Am Nachmittag sollte es schließlich
menarbeit zu intensivieren und in-                                              um die künftigen Formen der Zu-
haltliche Netzwerke zu gründen.        Intensiver Austausch                     sammenarbeit gehen. Dabei wurden
                                       Während der Konferenz galt es nun,       auch inhaltliche Themen benannt
Trotz diverser Zugausfälle und         diese Ziele herauszuarbeiten. Dazu       und die Idee geboren, überregionale,
krankheitsbedingter Absagen ei-        hatte sich das Organisationsteam,        fachliche Netzwerke zu gründen. „Es
niger    Organisator*innen    sowie    das aus elf Mitgliedern von Jugend-      ist deutlich geworden, dass wir auch
Teilnehmer*innen, fanden sich rund     werk und AWOs aus dem Norden             in Zukunft Foren schaffen wollen,
30 Menschen aus verschiedenen          bestand, einiges überlegt. In Klein-     um niedrigschwellig im Austausch
nördlichen Bundesländern an einem      gruppen, immer unterschiedlich und       zu bleiben“, erklärt Katharina Gar-
Samstagmorgen im Nachbarschafts-       zufällig gemischt, sollten sich die      ves, Verbandesreferentin der AWO
haus in Gröpelingen ein. Am Abend      Teilnehmenden zunächst zu folgen-        Weser-Ems. Das Format der gemein-
zuvor waren schon einige Konferenz-    den Fragen austauschen: Welche Be-       samen Konferenz wolle man deshalb
Teilnehmende zum Vorabendpro-          rührungspunkte hast Du mit AWO und       wiederholen.
gramm angereist und hatten sich bei    Jugendwerk? Auf welches Projekt /        Larissa Krümpfer, Beisitzerin im AWO-
einer Stadtführung und anschließen-    welche Aktion bist Du stolz im Zusam-    Landesvorstand Bremen, hatte den
dem Essen vergnügt.                    menhang mit AWO und Jugendwerk?          Bundesjugendwerksvorsitzenden
                                       Was würdest Du gerne gemeinsam           und Mitorganisator der Konferenz,
Kräfte bündeln zur Zusammenarbeit      auf die Beine stellen? Schnell gingen    Senihad Sator, aufgrund einer Er-
Sybille Böschen, stellvertretende      die Anwesenden miteinander ins Ge-       krankung vertreten. „Wir sind dem
Vorsitzende des Landesverbandes        spräch und diskutierten intensiv ihre    Ziel, überregionale, norddeutsche
der AWO Bremen, begrüßte die Gäs-      Erfahrungen.                             Netzwerke zu verschiedenen inhaltli-
te und erinnerte dabei an die erste    Danach      trennten      sich     die   chen Schwerpunkten zu gründen, ein
Konferenz dieser Art vor zwei Jahren   Jugendwerkler*innen von den AWO-         Stück näher gekommen“, resümiert
in Hamburg. „In der Verzahnung un-     Vertreter*innen und jede Gruppe          Larissa Krümpfer die Konferenz.
serer Aktivitäten, in der Bündelung    arbeitete für sich weiter. Auf einer                                             Mitglieder aus Jugendwerk und AWO aus Schleswig-Hostein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen tauschten sich im Oktober auf einer Konferenz
unserer Kräfte und der Abstimmung      „Flaschenpost“ hielten beide Grup-       Text + Fotos: Anke Wiebersiek           über die gemeinsame Zusammenarbeit aus.
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      Wir sind die AWO!
      Dieses Mal mit ...
                          ... Nico Ahlers
Nico Ahlers ist Vorsitzender des Kreisjugendwerks (KJW) der AWO Bremen.                                                                  Kurz vor dem Abriss: Jugendliche haben auf dem Gebäude am alten Campingplatz am Unisee Graffities gesprüht - und können zur Erinnerung
                                                                                                                                         Teile der Kunstwerke im Anschluss mitnehmen.

„Es macht Spaß miteinander zu arbeiten“                                                                                                  Alter Campingplatz: Was steht an?
Nico Ahlers über die ehrenamtliche Tätigkeit bei der AWO und dem Kreisjugendwerk                                                         Die Arbeiten an der Kinder- und Jugendwelt am Unisee haben begonnen

Die AWO - das sind viele Menschen,             Wie bist Du zur AWO Bremen                 Was bedeutet die AWO für dich?                 Lange war unklar, was die Zukunft              auch die Stadt Bremen überzeugen            rialcontainer sowie Sanitärräume für
die sich aus ganz unterschiedlichen            gekommen?                                  Ich bin umgeben von netten Leu-                bringt, doch nun geht es voran: Aus            konnten, sodass das Vorhaben mit            Dauercamper und eine Camperküche.
Gründen engagieren, die ehrenamt-              Die Schülervertretung war mein Ein-        ten, die echt kompetent sind und               dem Naturcampingplatz am Unisee                1,5 Millionen Euro der Stadt ermög-         „Aus den Veränderungen resul-
lich, sozial- oder verbandspolitisch           stieg ins Ehrenamt. Später war ich         gemeinsam können wir total viel                wird bald die neue „Kinder- und                licht wird. Erst kürzlich wurden die        tiert eine klare Öffnung der Fläche
aktiv sind und Projekte der AWO un-            auch Schülersprecher. Was ich immer        erreichen und auf den Weg bringen.             Jugendwelt am Unisee“. Was genau               Unterlagen für das verwaltungstech-         zur Nutzung auch durch neue Ak-
terstützen. Die Reihe „Wir sind die            toll fand, war, dass man niedrig-          Ich meine, wir haben es geschafft als          geplant ist, wie der Stand der Din-            nische Verfahren zur abschließenden         teure. Künftig sind beispielsweise
AWO“ soll Mitarbeitenden, Mitglie-             schwellig und halbwegs unkompli-           Jugendverbände dem Bremer Senat                ge ist und was die nächsten Schritte           Prüfung abgegeben. Doch wie soll die        KiTa-Übernachtungen oder Umwelt-
dern und Ehrenamtlichen Raum ge-               ziert coole Sachen umsetzen konnte.        1,5 Millionen Euro aus den Rippen              sein werden - all diese Fragen be-             Kinder- und Jugendwelt am Unisee            projekte, eine Nutzung durch Ju-
ben, ihre Sicht auf die AWO Bremen             Nach meinem Abi hat mir das ein-           zu schneiden für den Campingplatz              antworten Nico Ahlers, Vorsitzender            eigentlich aussehen?                        gendfreizeiteinrichtungen          oder
zu beschreiben.                                fach gefehlt. Privat habe ich dann         – das muss man erstmal hinkriegen              des Kreisjugendwerks (KJW) der AWO             Bevor etwas Neues entstehen kann,           Schulen leicht zu ermöglichen. Klare
                                               Senihad Sator (Vorsitzender des            (lacht). Es macht einfach Spaß ge-             Bremen und Melanie Küttner, Ju-                muss das Alte erst einmal weichen.          Pluspunkte der neuen Kinder- und
 Steckbrief: Nico Ahlers                       Bundesjugendwerkes der AWO und             meinsam miteinander zu arbeiten!               gendverbandssekretärin des KJW.                So steht auf dem Gelände zunächst           Jugendwelt am Unisee sind die Au-
                                               Präsidiumsmitglied der AWO Bre-                                                                                                          der Abriss sämtlicher Gebäude auf           tarkie durch die Sanitäranlagen und
 Mitglied der AWO Bremen und                   men) und Melanie Küttner (Jugend-          Was ist deine nächste große Aufga-             Über viele Jahre zog sich die Planung          dem Plan. Zudem müssen Erdleitun-           die Küche, aber auch aufgrund der
 des Kreisjugendwerks seit:                    verbandssekretärin des KJW der AWO         be (bei der AWO)?                              zur Restaurierung des alten Cam-               gen erneuert sowie Anschlüsse ge-           zentralen Lage“, freut sich Melanie
 2018                                          Bremen und Vorsitzende des AWO             Neben der Begleitung des Cam-                  pingplatzes, auf dem das KJW und               legt werden. Zu den vorbereitenden          Küttner.
                                               Ortsvereins Bremen Ost) kennenge-          pingplatz-Umbaus ist es mir – hin-             andere Träger regelmäßig Ferienfrei-           Arbeiten zählt auch die Reparatur           Bis zum letzten Tag wurde das Gelän-
 Ehrenamtliches Engagement:                    lernt und bin dadurch auf das Kreis-       sichtlich der Wahl in Bremen 2023              zeiten durchführen. Doch nun ist der           der Einfriedung, der Rückschnitt von        de genutzt. So fand kurz vor dem Ab-
 Vorsitzender des Kreisjugend-                 jugendwerk aufmerksam geworden.            – wichtig, als junger Mensch andere            Papierkram erledigt und die sichtba-           Bäumen und Hecken sowie die Be-             riss ein Graffiti-Projekt auf dem alten
 werks der AWO Bremen, Präsi-                  Schnell habe ich gemerkt, dass ich         junge Menschen zu animieren und zu             ren Arbeiten können bald starten. Bis          festigung der Wege. Sobald die Flä-         Campingplatz am Unisee statt. Die
 diumsmitglied der AWO Bremen,                 darauf richtig Lust habe. Es fühlte sich   befähigen, ihre eigenen politischen            es soweit war, wurde zunächst ein              che hergerichtet ist, kann der Aufbau       Teilnehmenden können sich sogar
 stellvertretender Vorsitzender des            so an als würde ich das Engagement         Interessen zu vertreten – Stichwort            Trägerverein aus CVJM, Pfadfindern             der Tiny Houses beginnen. Durch die         zur Erinnerung ein Stück ihres Kunst-
 AWO Ortsvereins Bremen Ost.                   während der Schulzeit weiterführen.        Empowerment. Demokratie leben –                und KJW Bremen gegründet, der als              modularen Aufbauoptionen entste-            werkes anschließend mitnehmen. Ei-
                                               Einfach gute und günstige Angebote         das versuche ich voranzutreiben.               Pächter für die Kinder- und Jugend-            hen so WC- und Duschräume, eine             ne tolle Erinnerung, bevor alles neu
                                               für Kinder und Jugendliche machen –                                                       welt am Unisee fungiert. Die Pläne für         barrierefreie WC-Anlage und ein Auf-        gemacht wird.
                                               das fand und finde ich super.              Gesprächsprotokoll: C. Peters | Foto: privat   das Gelände wurden erarbeitet, die             enthaltsraum mit Küche, ein Mate-           Text: Christine Peters | Fotos: KJW
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:: AWO ALS ARBEITGEBER ::                                                                                12 :: 13

Neele Kitzmann und Sarah Küveler (links) vom Büro für Freiwilligendienste berichteten auf der Landesvorstandssitzung über die Entwicklung der   Von Lilienthal bis Findorff - die kaufmännischen Auszubildenden der AWO Bremen verbrachten einen gemeinsamen Tag auf dem Wasser mit Pad-
Freiwilligendienste beim AWO Landesverband Bremen.                                                                                              deln und bereichernden Gesprächen.

„Eine gute Entscheidung“                                                                                                                        Arbeiten bei der AWO: Alle in einem Boot
Bericht über die Freiwilligendienste auf der Landesvorstandssitzung der AWO Bremen                                                              Die kaufmännischen Auszubildenden der AWO Bremen auf Kanutour

Anfang November kam der Landes-                 Entwicklung der Dienste genau-                  Deutschland ins Ausland entsen-                                    Erstmalig   fand           nicht zwangsläufig begegnen - denn            Weitere Angebote für Auszubildende
vorstand der AWO Bremen zu einer                er zu erläutern, waren Neele Kitz-              det werden. Darüber hinaus gibt es                                 in diesem Jahr             sie sind während ihrer Ausbildung in          Neben dem Aktionstag gibt es ein
Sitzung zusammen. Auf der Tages-                mann und Sarah Küveler vom Büro                 eine Alumni-Gruppe für ehemalige                                   ein Kennenlern-            unterschiedlichen Einrichtungen tä-           ehrenamtliches      Nachhilfeangebot
ordnung stand neben verschie-                   für Freiwilligendienste gekommen.               Freiwillige und viele Partizipations-                              Event für alle             tig - wollten Nadja Lebedinzew und            durch Petra Oldewage - die bis zu ih-
denen aktuellen Themen auch ein                 Sie berichteten den Anwesenden,                 möglichkeiten. Dabei steht häufig im                               kaufmännischen             Fabian Kramer ein gemeinsames,                rem Ruhestand bei der AWO Bremen
Bericht über die Entwicklung der                was sich seit Einführung von FSJ und            Mittelpunkt, den jungen Menschen                                   Auszubildenden             verbindendes Event für die Auszu-             in der Geschäftsstelle tätig war – im
Freiwilligendienste.                            BFD alles getan hat. So gibt es mitt-           die AWO-Werte zu vermitteln.                    der AWO Bremen statt. Hierzu ging             bildenden anbieten. Und was könnte            Nachbarschaftshaus Helene Kaisen.
                                                lerweile 56 Einrichtungen in Bremen                                                             es für sechs der Auszubildenden und           besser verbinden, als gemeinsam in            Die kaufmännischen Azubis haben ein
Freiwilligendienste gut etabliert               und Bremerhaven, in denen Inte-                 Neue Satzung auf den Weg bringen                die zwei Organisatoren aus der Per-           einem Boot zu sitzen, versuchen vor-          Nachhilfestunden-Kontingent,      das
Mit der Etablierung von Freiwilligen-           ressierte einen Freiwilligendienst              Ein weiteres Thema auf der Tages-               sonalabteilung – Nadja Lebedinzew             an zu kommen ohne zu kentern, den             sie dort kostenlos nutzen können.
diensten beim AWO Landesverband                 leisten können. Rund 80 Freiwillige             ordnung der Landesvorstandssitzung              und Fabian Kramer – ab aufs Wasser.           Kurs halbwegs zu halten und sogar             Das Angebot wird bereits von drei
Bremen im Jahr 2019 hat sich die                leisten jedes Jahr ein FSJ oder BFD             war die Einsetzung einer Satzungs-                                                            Schleusen zu bewältigen?! Tatsächlich         der acht Auszubildenden regelmäßig
finanzielle Situation des Landesver-            bei der AWO Bremen. Sie werden eng              kommission. Wie schon für den AWO               Teambuilding auf dem Wasser                   erreichten alle Teilnehmerinnen und           wahrgenommen.
bandes verändert. Herbert Kirchhoff,            von den Mitarbeitenden begleitet                Kreisverband Hansestadt Bremen e.V.             13. Oktober, 09:30 Uhr, Treffpunkt:           Teilnehmer den Torfhafen in Findorff          An Ideen mangelt es Nadja Lebedin-
der gemeinsam mit Eckart Kroon                  - während verschiedener Semina-                 soll auch für den Landesverband die             Kanuscheune in Lilienthal: Acht in            trockenen Fußes. Nach dieser sport-           zew und Fabian Kramer nicht. Sie
von der AWO Bremerhaven die Ge-                 re und Projekte. 25 ehemalige FSJ-              Satzung überarbeitet werden. Der                Zwiebellook-gehüllte Personen star-           lichen Betätigung ging es – um den            arbeiten weiterhin daran, die Ange-
schäftsführung des Landesverbandes              oder BFDler*innen sind auch nach                Vorstand hat beschlossen, hierzu ei-            ten in einen Arbeitstag der etwas             Tag passend abzurunden – für al-              bote der AWO Bremen für die kauf-
inne hat, berichtet, dass die wirt-             Abschluss ihres Dienstes noch in den            ne Kommission einzusetzen, die im               anderen Art. Für die Auszubilden-             le noch in das Restaurant „Lilie“ in          männischen Azubis zu etablieren und
schaftliche Situation sich dadurch              Einrichtungen tätig und konnten so-             Januar ihre Arbeit aufnehmen wird.              den im kaufmännischen Bereich der             Findorff und die fleißigen Kanutin-           auszuweiten.
deutlich verbessert habe. „Es war               mit auch längerfristig für die AWO              Desweiteren wurde der Jahresab-                 AWO Bremen geht es heute nicht an             nen und Kanuten erholten sich bei             Die Vernetzung bei der Kanutour
seinerzeit eine gute Entscheidung,              gewonnen werden.                                schluss 2021 zur Kenntnis genom-                den Schreibtisch, sondern ab ins Ka-          leckeren Flammkuchen und netten               hat zumindest schon einmal her-
die Freiwilligendienste FSJ (Freiwilli-         Inzwischen besteht auch die Mög-                men, der Wirtschaftsplan 2023                   nu. Gemeinsam paddeln sie heute               Gesprächen.                                   vorragend funktioniert. Die kauf-
ges Soziales Jahr) und BFD (Bundes-             lichkeit, dass junge Menschen aus               beschlossen und Aktivitäten zur Bür-            von Lilienthal bis zum Torfhafen in           Das Ziel, dass sich die neuen Auszubil-       männischen Auszubildenden planen
freiwilligendienst) hier anzusiedeln“,          dem europäischen Ausland hier ei-               gerschaftswahl im kommenden Jahr                Findorff.                                     denden und die „Bestands-Azubis“              nämlich schon ihr nächstes Event: ei-
so Kirchhoff.                                   nen Freiwilligendienst absolvieren              diskutiert.                                     Da sich die kaufmännischen Auszu-             besser kennenlernen und vernetzen,            ne gemeinsame Weihnachtsfeier.
Um den Vorstandsmitgliedern die                 (ESK) oder dass Interessierte aus               Text + Fotos: A. Wiebersiek                     bildenden bei der AWO Bremen gar              wurde definitiv erreicht.                     Text: C. Peters | Fotos: AWO
AWO BREMEN engagiert 4 2022 - Gespräch mit Anja Stahmann Treibenlassen oder Rudern
:: PFLEGE ::                                                                                                    14 :: 15

Lia Henke gibt seit Ende 2021 ehrenamtlich Deutschkurse für Bewohner*innen in der AWO-Pflegeeinrichtung Haus Reuterstraße in Walle. Seit April   Startschuss für „LIGA“: Bei einem Aktionstag zum Auftakt des neuen Gesundheitszentrums beteiligten sich Mitarbeitende der AWO Bremen (oben).
2022 bietet die Studentin auch für Mitarbeiter*innen Deutschkurse an.                                                                            Unten: Barbara Wulff, Rainer Bensch, Andrea Ackermann, Claudia Bernhard, Petra Sklorz, Anette Düring, Gerd Schweizer, Olaf Woggan.

Deutsch lernen im Pflegeheim                                                                                                                     Neues Gesundheitszentrum für Gröpelingen
Pädagogik-Studentin Lia Henke gibt ehrenamtlich Deutschkurse im Haus Reuterstraße                                                                AWOAmbulant gGmbH ist Gründungsmitglied des „LIGA“

Begonnen hat alles ganz prag-                    näher zu bringen“, erzählt Lia Henke.           den ist das etwas anders: „Ich muss                              In    Gröpelingen             geboten beim Zurechtfinden in der               ebenfalls präsentiert und über An-
matisch: Lia Henke benötigte ein                 Als Pädagogik-Studentin hat Lia Hen-            mich mit den Themen, die ich in der                              gibt es ein neu-              Bürokratie. Im LIGA sollen verschie-            gebote zur Pflege und zur Nachbar-
Ehrenamt für ein Modul ihres Stu-                ke einfach ein großes Interesse daran,          nächsten Stunde behandeln möchte,                                es Zentrum für                dene Angebote gebündelt werden,                 schaftshilfe informiert.
diengangs. Dabei führte ihr Weg zur              mit Menschen zusammenzuarbeiten.                sehr lange auseinandersetzen, da ich                             Gesundheit. Es                um eine umfassende Hilfeleistung
AWO Bremen – genauer in die Pfle-                                                                weder im Bereich der Pflege, noch im                             heißt „LIGA – Lo-             „aus einer Hand“ sicher zu stellen.             Pflege und Nachbarschaftshilfe
geeinrichtung Haus Reuterstraße in               Unterschiedliche Kursinhalte                    Bereich des Deutschunterrichts über                               kales Integrier-             LIGA-Koordinatorin Wilma Warbel                 In der nachfolgenden Woche für
Bremen Walle. Dort begann die Päd-               Ingesamt etwa 15 Personen neh-                  große Fachkenntnisse verfüge. Hier              tes Gesundheitszentrum für Alle“.              vom Gesundheitstreffpunkt West                  Gesundheit konnten Interessierte
agogik-Studentin im Dezember 2021                men an den Kursen teil, für die es              geht es eher um Pflegefachbegriffe,             Die AWO Bremen (AWOAmbulant                    bestont: „Beratung und Hilfe bieten             zahlreiche Angebote in Gröpelingen
Deutschkurse für Bewohner*innen                  feste Gruppen gibt. Denn inhaltlich             aber auch um die deutsche Gram-                 gGmbH) ist Gründungsmitglied des               wir in verschiedenen Sprachen an“.              wahrnehmen. Bei einem Demenz-
und später auch für Mitarbeitende                unterscheiden sich die Kurse deut-              matik, den „Feinschliff“ sozusagen,“            neuen Zentrums und war zum Start                                                               parcours im Nachbarschaftshaus
zu geben.                                        lich voneinander. In dem Kurs für               erklärt Lia Henke.                              mit Aktionen und Aktivitäten dabei.            Aktionstag zum Start des LIGA                   machten Mitarbeitende der AWO
                                                 die Bewohner*innen werden Grund-                                                                                                               Mit einem Aktionstag und einer an-              Bremen erlebbar, wie sich Symp-
Mit Menschen zusammenarbeiten                    kenntnisse der deutschen Sprache                Angenehme Atmosphäre                            Hilfe bei Fragen zur Gesundheit                schließenden Woche für Gesundheit               tome einer Demenz anfühlen und
Eher zufällig kam Lia Henke zu ihrem             vermittelt, während es in dem Kurs              Was ihr besonders an ihrer ehren-               Es soll ein zentraler Treffpunkt zu            wurde das Gesundheitszentrum im                 in einem Vortrag (auf Deutsch und
Ehrenamt, doch merkt man sichtlich,              für die Mitarbeiter*innen um höhere             amtlichen Tätigkeit gefällt, weiß Lia           allen Gesundheitsfragen im Quartier            September eröffnet. Dabei haben                 Türkisch) ging es um verschiedene
dass die Studentin freudig und moti-             Grammatik und Pflegebegriffe bzw.               Henke genau: „Ich finde die schönen             sein, um nachhaltig die Gesundheits-           verschiedene Gröpelinger Einrich-               Unterstützungshilfen, die älteren
viert ihrer Tätigkeit nachkommt. Das             von den Mitarbeitenden gewünschte               Erlebnisse sind immer die, in denen             strukturen vor Ort zu verbessern.              tungen ihre Gesundheitsangebote                 Menschen den Alltag erleichtern.
Engagement der jungen Frau reicht                Themen geht. Für den Kurs mit den               man gemeinsam lacht und eine an-                Und deshalb öffnete im September               vorgestellt und zum Mitmachen ein-              „Mit unseren Angeboten zur Pflege
weit über ihr Studienmodul hinaus.               Bewohner*innen wird meist eine                  genehme Atmosphäre herrscht, in                 eine Beratungsstelle in der Linden-            geladen. Auf einer Aktionsfläche auf            und Nachbarschaftshilfe im Stadtteil
Schließlich ist sie nun bereits seit ei-         Liste mit Vokabeln vorbereitet und              der man sich wohlfühlen kann. Wenn              hofstr. 18 in Gröpelingen als Anlauf-          dem Gröpelinger Bibliotheksplatz                können wir einen sinnvollen Beitrag
nem Jahr im Haus Reuterstraße aktiv.             dazu passende Bilder gezeigt. Diese             ich merke, dass das, was ich mache,             stelle des LIGA. Die Beratungen im             gab es ein vielfältiges Programm                zum LIGA leisten. Wir hoffen, dass
„Meine Motivation liegt einerseits in            Vokabeln stellen die Grundlage der              den Menschen hilft und sie etwas aus            LIGA sind kostenlos und für jede*n             mit Vorführungen, Musik, Präsen-                sich das Gesundheitszentrum gut
den Erfahrungen, die ich in dieser               deutschen Sprache dar, da bei eini-             den Stunden mitnehmen können“,                  offen: ob zur medizinischen Versor-            tationen und Interviews. Die AWO                etablieren wird und die Menschen
Zeit sammeln kann, andererseits aber             gen Teilnehmenden noch fast keine               berichtet Lia Henke lächelnd.                   gung, zu Maßnahmen der Präven-                 Bremen, deren Unternehmenszweig                 in Gröpelingen erreicht“, sagt AWO-
auch darin, den Menschen zu helfen               Deutschkenntnisse vorhanden sind.                                                               tion, Beratung zur Bewältigung des             AWOAmbulant gGmbH Gründungs-                    Geschäftsführerin Petra Sklorz.
und ihnen die Sprache noch etwas                 Bei dem Kurs für die Mitarbeiten-               Text + Fotos: Christine Peters                  Alltags bis hin zu Unterstützungsan-           mitglied des LIGA ist, hat sich hier            Text: A. Wiebersiek | Fotos: AW + AWO
AWO BREMEN engagiert 4 2022 - Gespräch mit Anja Stahmann Treibenlassen oder Rudern
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Links: Stadtteilbereisung mit Rollstuhl in Schwachhausen mit dem Landesbehindertenbeauftragten Arne Frankenstein, AWO-Geschäftsführerin
Petra Sklorz, Einrichtungsleitung Fatameh Bücking und Ortsamtsleiter Ralf Möller (von li.) / rechts: auch in der Vahr gab es eine Stadtteilbereisung.

Den Stadtteil mal anders wahrnehmen
Bei Stadtteilbereisungen mit Rollstühlen traten zahlreiche Barrieren zutage

Ein Perspektivwechsel, der Hin-                   und für einen Teil der Gruppe auch                 Beamten nicht lang und klemmten
dernisse sichtbar machte: Bei zwei                zu Fuß ging es durch die Straßen.                  ein Knöllchen über 75 Euro an die                                                                                                              Cartoon von Bettina Bexte
Stadtteilbereisungen haben Teil-                  Bordsteine, parkende Autos, hal-                   Windschutzscheibe.
nehmende erfahren, wie es ist, sich               tende LKWs, Straßenbahnschienen,                   Für den Landesbehindertenbeauf-
im Rollstuhl fortzubewegen und da-                holprige Wege – zahlreiche Barrie-                 tragten Arne Frankenstein haben
bei auf Alltagsbarrieren zu stoßen.               ren machten ein Durchkommen zum                    solche Vor-Ort-Termine ihre Berech-
Die Rollstühle haben Pflegeeinrich-               Teil unmöglich. Für die ungeübten                  tigung. Er erinnert aber auch dar-
tungen der AWO Bremen zur Verfü-                  Rollstuhlfahrer*innen eine riesige                 an, dass es nicht nur gehbehinderte                Demenz: Neues Netzwerk, neue Angebote
gung gestellt.                                    Herausforderung, für die geübten                   Menschen, sondern auch solche mit
                                                  Menschen mit Rollstuhl eine tägliche.              anderen Einschränkungen gebe. Bei                  DLZ Gröpelingen kooperiert mit Bremer Netzwerk Demenz und Migration
Im Rollstuhl durch Schwachhausen                                                                     dem Thema Barrierefreiheit müsse
„Das war eine sehr interessante Er-               Knöllchen in der Vahr                              folglich an alle Menschen gedacht                  In diesem Jahr hat das Bremer Netzwerk Demenz und         und sollen einbezogen und gestärkt werden. Die zuneh-
fahrung“, sagt AWO-Geschäftsfüh-                  Auch in der Vahr fand einige Tage                  werden.                                            Migration die Arbeit aufgenommen. Es ist Teil des Bun-    mende Zahl älterer Menschen mit Migrationshintergrund
rerin Petra Sklorz. Gemeinsam mit                 später eine Stadtteilbereisung statt.                                                                 desprogramms „Lokale Allianzen für Menschen mit De-       rückt immer mehr in den Fokus der Institutionen und so-
Fatameh Bücking, Einrichtungslei-                 Dieses Mal war neben Juliana Bohlen,               Barrierefreiheit weiter verfolgen                  menz“ und wird gefördert vom Bundesministerium für        mit auch die Notwendigkeit, sich darauf einzustellen.
tung im Haus Sparer Dank, hat sie                 Einrichtungsleitung der AWO-Pflege-                Die Erlebnisse der Teilnehmenden in                Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Ziel des   Bei einer gemeinsamen Veranstaltung anlässlich der inter-
an dem Ortstermin in Schwachhau-                  einrichtung Heinrich-Albertz-Haus                  den beiden Stadtteilen regten zur                  Bremer Netzwerks ist die Verbesserung der Teilhabe von    nationalen Demenzwoche, präsentierten sich die Koopera-
sen teilgenommen. Eingeladen dazu                 und Uwe Dupree, Fachbereichsleiter                 Diskussion an. Gemeinsam wolle                     Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund an          tionspartner, zu denen auch das DLZ Gröpelingen gehört.
hatte Ralf Möller, Leiter des Ortsam-             Pflege, sowie mehreren Beiratsmit-                 man das Thema Barrierefreiheit wei-                Unterstützungsmöglichkeiten. Kooperationspartner der      Gemeinsam mit dem Zentrum für Migranten und Inter-
tes Schwachhausen/Vahr. Mit von der               gliedern, Ortspolitker*innen und in-               ter verfolgen und sich in den Quar-                ersten Stunde ist das AWO-Dienstleistungszentrum (DLZ)    kulturelle Studien wurde ein Konzert des „Internationalen
Partie waren außerdem der Landes-                 teressierten Bürger*innen auch die                 tieren dafür einsetzen, resümiert                  Gröpelingen.                                              Musikcafés Bremen“ durchgeführt. Die Musik aus aller Welt
behindertenbeauftragte Arne Fran-                 örtliche Polizei dabei. Als die Teil-              Petra Sklorz die Aktion.                           Das Netzwerk und seine Kooperationspartner möchten so-    kam auch bei den an Demenz erkrankten Besucher*innen
kenstein sowie Beiratsmitglieder,                 nehmenden auf ein sehr typisches                                                                      wohl auf vorhandene Möglichkeiten aufmerksam machen,      sehr gut an, berichtet DLZ-Leiter David Brazier. Bei Kaffee
Anwohner und andere Interessierte.                Hindernis stießen – ein großes,                                                                       als auch innovative Angebote für Demenzerkrankte entwi-   und Kuchen konnten sich Interessierte über Beratungs-
Sowohl in den von der AWO Bremen                  parkendes Auto auf einem abge-                                                                        ckeln. Außerdem sollen Ängste gegenüber dem Thema De-     möglichkeiten rund um das Thema Demenz informieren.
zur Verfügung gestellten Rollstühlen              senkten Bordstein - fackelten die                  Text: A. Wiebersiek | Fotos: AWO                   menz abgebaut werden. Auch Angehörige sind betroffen      Text: C. Peters
AWO BREMEN engagiert 4 2022 - Gespräch mit Anja Stahmann Treibenlassen oder Rudern
::INTEGRATION::                                                                                         18 :: 19

Podiumsdiskussion während des Aktionstages zur Migrationsberatung mit Sigrid Grönert, Thomas Röwekamp, Arno Gottschalk, Sarah Ryglew-    Links: Jugendliche Geflüchtete, die von ehemaligen unbegleiteten Geflüchteten unterstützt werden. / Rechts: Jamil Mohammadi und Shahab
ski, Lucyna Bogacki, Dorin Bischoff (v.li.) - nicht im Bild: Nadezhda Milanova, Georg-Christoph Schlee.                                  Mohamadi helfen als Mini-Jobber minderjährigen Geflüchteten.

Bitte zum Beratungsbuffet!                                                                                                               „Möchten etwas zurückgeben“
Aktionstag zur Migrationsberatung / Zunächst geplante Mittelkürzungen aufgehoben                                                         Ehemalige aus dem Jugendhilfesystem unterstützen minderjährige Geflüchtete

„Bitte zum Beratungsbuffet!“ –                  bei der AWO Mittel bewilligt, um zwei            des Bundesamtes für Migration und       Viel wird derzeit in Bremen über die         weiß, wie sich die Jungs fühlen. „Am          med kommuniziert dann meist auf
unter diesem Motto lud die Lan-                 zusätzliche Stellen zu finanzieren“,             Flüchtlinge (BAMF). Und auf die Fra-    Aufnahmekapazitäten von unbeglei-            Anfang war es schwer, ich konnte              Englisch mit den Jungs. Auch Jamals
desarbeitsgemeinschaft der Freien               erzählte Veranstalterin Lucyna Boga-             ge Lucyna Bogackis, welche Chancen      teten minderjährigen Geflüchteten            kein Deutsch, es war alles ein biss-          Hilfe ist sehr gefragt. „Die Jungs
Wohlfahrtspflege (LAG FW) zum Akti-             cki, Landeskoordinatorin für Migrati-            bestehen, dass die MBE nicht von der    gestritten. Doch nur wenig wird da-          chen chaotisch, nach ein paar Mona-           brauchen jemanden, der übersetzt
onstag ein, bei dem unterschiedliche            on für die LAG FW und Mitarbeiterin              Kürzung betroffen wird, antworte-       rüber gesagt, wie die jungen Men-            ten wurde es besser“, sagt er. Heute          und ihnen ihre Fragen beantwor-
Formate der Integrationsberatung                der AWO Bremen zu Beginn. Doch die-              te AWO-Bremen-Präsidentin Sarah         schen hier ankommen und wer sie              studiert Shahab Bauingenieurwesen             tet – etwa, wann sie zur Schule ge-
präsentiert werden sollten. Doch                se zusätzlichen Stellen sollten - nach           Ryglewski: „Ich bin optimistisch, die   unterstützt. Die AWO Bremen betreut          an der Hochschule und möchte seine            hen können oder wie die Regeln sind.
dann ging es vorrangig um zunächst              den im Sommer bekannt gewordenen                 Mittelkürzung in Grenzen zu halten      seit Oktober innerhalb des Jugend-           Erfahrungen weitergeben. Als Mini-            Wenn ich anderen helfen kann, dann
geplante Kürzungen der Bundes-                  Plänen - wieder gekürzt werden.                  oder ganz abzuwenden. Wegen der         hilfesystems 40 Jugendliche in ei-           Jobber kommen er sowie Jamal und              habe ich ein gutes Gefühl“, sagt der
mittel für die Migrationsberatung               Auch die Asylverfahrensberatung über             Ukraine gibt es ja auch einen erhöh-    nem Zelt in der Alfred-Faust-Straße.         andere, die damals in Borgfeld in ei-         23-jährige Jamal, der eine Ausbildung
für erwachsene Zuwanderer (MBE).                Bundesmittel ist noch nicht geregelt.            ten Handlungsbedarf.“                   Dabei helfen auch ehemalige unbe-            ner Turnhalle untergebracht waren,            zum Elektroniker für Betriebstechnik
Inzwischen wurde jedoch im Haus-                Auf dem Podium sorgten die Kür-                  Ein paar Tage nach dem Aktionstag       gleitete Geflüchtete.                        am Wochenende in die Zeltunter-               an der Uni Bremen macht.
haltsausschuss beschlossen, die Mit-            zungspläne für Unverständnis. Bre-               kam dann die Entwarnung: Der Haus-                                                   kunft. Sie möchten etwas zurückge-            Es gibt viele solcher erfolgreichen
tel für die Migrationsberatung nicht            mer Vertreter*innen verschiedener                haltsausschuss des Bundestages hat      Samstagmittag vor der Zeltunterkunft         ben. So auch Mohammed, der 2015               Bildungsgeschichten von ehemali-
zu kürzen.                                      Parteien auf Landes- und Bundes-                 entschieden, den ursprünglich vor-      neben der Landesaufnahmestelle Al-           als Minderjähriger aus dem Senegal            gen unbegleiteten Geflüchteten, sagt
                                                ebene waren zusammen gekommen,                   gesehenen Betrag für die Migrations-    fred-Faust-Straße: Eine Gruppe von           kam: „Ich möchte gerne helfen, weil           Detlev Busche, der Projektleiter in der
Kein Wunder, dass das Hauptthema                um darüber zu diskutieren: Sarah                 beratung von 57 Mio. Euro nicht zu      männlichen Jugendlichen hat sich um          ich damals auch Hilfe von Leuten              Notaufnahmeeinrichtung ist. Er hat
des Aktionstags im September die                Ryglewski sowie Arno Gottschalk von              kürzen. Für das kommende Jahr steht     die beiden jungen Männer Shahab              bekommen habe.“ Mohammed, der                 den Kontakt zu den jungen Männern
zunächst geplanten Mittelkürzungen              der SPD und Sigrid Grönert und Tho-              die Summe von ca. 81,5 Mio. Euro für    Mohamadi und Jamil Mohammadi so-             heute als Groß- und Außenhandels-             hergestellt, die 2015 nach Deutsch-
waren. Ab 2023 sollten die Mittel für           mas Röwekamp von der CDU. Dabei                  diese Angebote zur Verfügung. Damit     wie um den Sozialpädagogen Detlev            kaufmann arbeitet, kommt am Sams-             land kamen und die er damals in ei-
die Integrationsmaßnahmen nämlich               waren aber auch Nadezhda Milano-                 besteht die Chance, dass die Wohl-      Busche versammelt. Es wird geredet,          tag ins Zelt und hilft in der Küche, bei      ner Turnhalle in Borgfeld betreut hat.
drastisch verringert werden – für die           va, Migrations- und Integrations-                fahrtsverbände ihre flächendeckende     übersetzt, nachgefragt, gelacht. Der         der Essensausgabe oder macht mit              „Das sind wertvolle Mitarbeiter in
MBE hätte dies bedeutet, dass ihr im            beauftragte im Land Bremen, Dorin                Beratungstätigkeit fortsetzen können    23-jährige Shahab aus Afghanistan,           den Jugendlichen Sport oder Spiele in         dieser Situation, man kann gar nicht
Vergleich zu 2022 ca. 25 Prozent we-            Bischoff, Leiterin des Bremer Mig-               – ein wichtiger Beitrag, damit Integ-   aufgewachsen im Iran, kam selber             einem nahe gelegenen Bürgerhaus.              beschreiben, was die leisten“, sagt er
niger Mittel zur Verfügung gestanden            rationsamts sowie Georg-Christoph                ration vor Ort gelingt.                 vor sieben Jahren als unbegleiteter          „Ich versuche sie auch zu beruhigen,          und ist dankbar für die Unterstützung.
hätten. „In diesem Jahr wurden z.B.             Schlee, Leiter der Bremer Außenstelle            Text: AWO | Foto: Tetyana Chernyavska   Minderjähriger nach Deutschland. Er          wenn sie Probleme haben.“ Moham-              Text + Fotos: A. Wiebersiek
::NACHBARSCHAFTSHAUS::                                                                                        20 :: 21

Redner und Gäste während einer Veranstaltung zu Nachhaltigkeit im Quartier im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen. Oben: Sozialwissenschaftler   Links: Kreativ-Workshops für Kinder und Erwachsene aus der Ukraine finden neben anderen Angeboten, wie Koch-Gruppen, regelmäßig statt.
Davide Brocchi (links), Vorsitzender des Nachbarschaftshauses Peter Sakuth (rechts) / unten links: Bürgermeister Andreas Bovenschulte.        Rechts: Bei einem wöchentlichen Mittagstisch kochen die Teilnehmenden selbst und sind dabei mitunter auch zu Scherzen aufgelegt...

Seit 70 Jahren unverzichtbar für den Stadtteil                                                                                                Kreativ sein, kochen, sich austauschen
Das Nachbarschaftshaus Helene Kaisen in Gröpelingen begeht seinen 70. Geburtstag                                                              Neue Angebote im Nachbarschaftshaus ermöglichen Begegnungen und Hilfe
Bürgerhäuser sind Orte für gesell-                verzichtbaren Beitrag jeweils in ihren            Chance, so Brocchi. „Wir brauchen         Mit der Flucht vieler Menschen aus             Angebote, eine Koch-Gruppe und                 chen, um beim gemeinsamen Zube-
schaftliche Vielfalt und Begegnung.               Stadtteilen zum Zusammenhalt und                  gemeinsame Begegnungsräume als            der Ukraine haben sich im Nachbar-             ein Beratungsangebot auf die Beine             reiten der Speisen, in den Austausch
Auf 70 Jahre engagierte Arbeit als                zur sozialen Integration“. Boven-                 Identifikationselemente der Vielfalt.     schaftshaus in Gröpelingen neue                gestellt. Den Kontakt zur Community            miteinander treten zu können“, be-
Anlaufstelle für Bürger*innen kann                schulte bedankte sich herzlich für das            Die Identifikation mit dem eigenen        Angebote für Ukrainer*innen eta-               hatte Anastasia schnell hergestellt.           richtet Sabine Kruse. Das Konzept
das älteste Bremer Bürgerhaus zu-                 tatkräftige Engagement und für die                Quartier ist sehr wichtig, um sich        bliert. Neu ist außerdem ein wö-               „Einige ukrainische Frauen, die Psy-           funktioniert: Ein fester Stamm von
rückblicken: das Nachbarschaftshaus               wichtige Arbeit im Stadtteil. Er sicher-          als Bürger einzubringen.“ Quartiere       chentlicher Mittagstisch, bei dem              chologinnen und Pädagoginnen sind,             8 bis 12 Personen kommt regelmä-
Helene Kaisen (kurz na´), das korpo-              te dem Haus auch weiterhin seine                  könnten so als Treiber eines gesell-      die Teilnehmerinnen und Teilnehmer             helfen auch mit und bieten Kunst-              ßig am Donnerstag ins Haus, um ge-
ratives Mitglied der AWO Bremen ist.              Unterstützung als Kultursenator zu.               schaftlichen Wandels fungieren – hin      selber kochen.                                 therapie und Workshops für Kinder              meinsam ein mehrgängiges Menü
                                                                                                    zu mehr Nachhaltigkeit, einer star-                                                      an“, berichtet Anastasia. Gemeinsam            zuzubereiten und zu essen. „Eine
Zum Geburtstag hatte das na´ ei-                  Treiber eines Wandels                             ken Demokratie und mehr sozialem          Viele Möglichkeiten zum Austausch              mit Derya, die einen Bundesfreiwil-            Mitarbeiterin kauft vorher nach Ab-
ne Reihe von Veranstaltungen                      Der Sozialwissenschaftler Davide                  Zusammenhalt.                             Es sei richtig was entstanden an               ligendienst (BFD) im Haus macht,               sprache die Zutaten ein und stellt die
organisiert: Gesprächsreihen, Musik-              Brocchi sieht in Nachbarschafts- und                                                        neuen Angeboten für Menschen aus               organisiert und begleitet Anastasia            Rezepte zur Verfügung“, berichtet die
veranstaltungen und Konzerte, ein                 Bürgerhäusern „Orte des Widerstan-                Für die Zukunft aufstellen                der Ukraine, sagt Hausleiterin Sabi-           die Angebote. Ihren eigenen Freiwil-           Teilnehmerin Ina und fügt hinzu: „Es
Aktionstag mit Nachbarschaftsfest,                des“ gegen eine Entwicklung, die von              „Wir müssen Bewährtes mit Notwen-         ne Kruse und fügt hinzu: „Das wird             ligendienst kann sie nun ebenfalls             macht viel Spaß, jeder macht beim
Frühschoppen und vieles mehr. Ein                 Vereinsamung, Kommerzialisierung                  digem verknüpfen“, sagt auch der          auch sehr gut angenommen“. Die In-             als BFDlerin verlängern – denn nach            Kochen, was er gerne möchte, der
Höhepunkt der Geburtstagsaktivi-                  der Begegnungsräume, Liberalisie-                 Vorsitzende des Nachbarschaftshau-        itiative zu den neuen Angeboten für            Russland will die junge Frau vorerst           Tisch wird schön gedeckt und dann
täten war ein Vortrag des Sozialwis-              rung der Immobilienwirtschaft und                 ses, Peter Sakuth, zur zukünftigen        Ukrainer*innen ging von einer jun-             nicht zurückkehren.                            wird gemeinsam gegessen.“
senschaftlers Davide Brocchi mit dem              vom Aussterben des Einzelhandels                  Ausrichtung des Hauses. Man sei da-       gen russischen Frau aus: der Freiwil-                                                         Nicht nur der Preis von 2,50 Euro für
Thema „Soziale und kulturelle Nach-               geprägt ist. Die Häuser haben hier                bei, Lösungen für eine gut aufgestell-    ligendienstleistenden Anastasia. „Ihr          Geförderter Mittagstisch                       das Essen ist für die Teilnehmer*innen
haltigkeit im Quartier – Nachbar-                 eine wichtige Funktion: Durch ih-                 te Zukunft zu finden. Dankend nahm        erster Impuls als der Krieg los ging,          Seit Juli gibt es im Nachbarschafts-           ausschlaggebend, sondern vor allem
schaftshäuser im Wandel“.                         re Arbeit halten sie eine Gesellschaft            er zum Abschluss der Veranstaltung        war, zu helfen und dann haben wir              haus außerdem einmal pro Woche                 das Miteinander: Man redet mitein-
Vor dem Impulsvortrag Brocchis gra-               zusammen, die sonst auseinanderzu-                die Glückwünsche und Geschenke (in        gemeinsam überlegt, welche Mög-                einen Mittagstisch, der von der Stadt          ander, ist nicht alleine, kann selber
tulierte Bürgermeister Andreas Bo-                brechen droht. Dabei sind Nachbar-                Form von Schecks) vom Krankenhaus         lichkeiten wir bieten können“, er-             Bremen über das Programm „Leben-               aktiv werden und gelacht wird auch
venschulte dem ersten Bürgerhaus                  schaftshäuser offen für alle Menschen             Diako sowie vom SPD-Ortsverein Grö-       zählt Sabine Kruse. Und so wurden              dige Quartiere“ gefördert wird. „Wir           viel: Besser kann ein Essen nicht
Bremens und würdigte dessen Arbeit.               und für die Vielfalt. Das sei nicht nur           pelingen entgegen.                        in den letzten Monaten Austausch-              haben uns überlegt, dass es schön              verlaufen.
„Die Bürgerhäuser leisten einen un-               Herausforderung, sondern auch eine                Text + Fotos: Anke Wiebersiek             treffen, Kinderbetreuung, Kreativ-             wäre, wenn die Menschen selber ko-             Text: AW | Fotos: AW + Nachbarschaftshaus
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