B. A. Soziale Arbeit PO 2016 - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2020 - Hochschule RheinMain

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B. A. Soziale Arbeit PO 2016 - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2020 - Hochschule RheinMain
University of Applied Sciences
                               Department of Applied Social Studies
                                     Fachbereich Sozialwesen

          Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
               Sommersemester 2020

                        B. A. Soziale Arbeit
                              PO 2016

Herausgeber: Hochschule RheinMain
              RheinMain University of Applied Sciences
              Wiesbaden Rüsselsheim
              Fachbereich Sozialwesen
              Department of Applied Social Studies
              Besuchsadresse:
              Kurt-Schumacher-Ring 18
              65197 Wiesbaden
              Postanschrift:
              Postfach 3251
              65022 Wiesbaden

Informationsstand:   20. März 2020

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Inhaltsverzeichnis

Wichtige Hinweise ................................................................................................................. 3
Semesterzeiten: 3
Vorlesungszeiten 3
Modul 1                 Mentorengruppe (5 SWS)........................................................................... 4
Modul 2                 Geschichte, Profession, Arbeitsfelder Sozialer Arbeit (6 SWS)................... 5
Modul 3                 Soziale Probleme, soziale Lage, Sozialpolitik (3 SWS)............................... 8
Modul 4                 Methoden der Sozialen Arbeit I: Kommunikation und Soziale Beratung (3
                        SWS).......................................................................................................... 9
Modul 5                 Organisation und Management Sozialer Arbeit (2 SWS) .......................... 11
Modul 6                 Armut, soziale Ausgrenzung und Existenzsicherung (4SWS) ................... 12
Modul 7                 Rechtliche Grundlagen: Familienrecht, Kinder- und Jugendhilferecht (4
                        SWS)........................................................................................................ 14
Modul 8                 Entwicklung, Sozialisation, Bildung (4 SWS) ............................................ 15
Modul 9                 Differenz und soziale Ungleichheit / Gender und Migration (6 SWS) ........ 16
Modul 10                Theorien und Ethik Sozialer Arbeit (3SWS) .............................................. 19
Modul 11                Soziale Interaktion und psychosoziale Gesundheit (6 SWS)..................... 20
Modul 12                Methoden der Sozialen Arbeit II: Gemeinwesen / Sozialraum und Soziale
                        Gruppenarbeit (4 SWS) ............................................................................ 22
Modul 13                Berufspraktisches Semester (6 SWS) ...................................................... 24
Modul 14                Forschungsmethoden (2 SWS) ................................................................ 25
Modul 17                Theorien und Funktion sozialer Arbeit (2 SWS) ........................................ 34
Modul 18                Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Konflikte (4 SWS) .............. 37
Modul 19                Ästhetische und mediale Bildung (2 SWS) ............................................... 39
Modul 20 und 22 Studium Generale (je 2 SWS) .................................................................. 40
Modul 21a               Aktuelle Fragen der Methoden-, Professions- und Disziplinenentwicklung
                        (4 SWS).................................................................................................... 40
Modul 21b               Aktuelle Fragen der Methoden-, Professions- und Disziplinenentwicklung
                        (4 SWS).................................................................................................... 42
Modul 21c               Aktuelle Fragen der Methoden-, Professions- und Disziplinenentwicklung
                        (4 SWS).................................................................................................... 43
Modul 23                Bachelor-Thesis ....................................................................................... 44
BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

Wichtige Hinweise
Angaben zu den Veranstaltungsterminen und Räumen entnehmen Sie bitte der Lehrveranstal-
tungsübersicht: https://www.hs-rm.de/de/fachbereiche/sozialwesen/studiengaenge/soziale-arbeit-
ba/#studienverlauf-3012.

Bitte beachten Sie, dass sich Änderungen ergeben können! Kurzfristige Lehrveranstaltungsände-
rungen werden ab Semesterbeginn auf der Homepage des Fachbereichs unter https://www.hs-
rm.de/de/fachbereiche/sozialwesen/studiengaenge/soziale-arbeit-ba/aktuelle-aenderungen-der-
lehrplanung/ sowie auf den Infoscreens im Foyer des E-Gebäudes bekannt gegeben.

Abkürzungen: LV = Lehrveranstaltung, SWS = Semesterwochenstunden

Bitte beachten Sie, dass ein überschneidungsfreier Stundenplan nur gewährleistet werden
kann, wenn Sie innerhalb Ihres Semesters entweder nur die Kurse "Gruppe 1" beziehungs-
weise nur die Kurse "Gruppe 2" belegen.

Bitte berücksichtigen Sie dies bei der Anmeldung in QIS!

Semesterzeiten:

         Einführungsblock/
         1. Blockwoche:              14.04.2020 – 18.04.2020

         Kontinuierliche
         Lehrveranstaltungen:        20.04.2020 – 18.07.2020

         Vorlesungsfreie Zeit        gesetzl. Feiertage in Hessen

         2. Blockwoche:              15.06.2020 – 20.06.2020

Vorlesungszeiten

 Zeiteinheit    Von                           Bis

 1. ZE          08:15 Uhr                     09:45 Uhr

 2. ZE          10:15 Uhr                     11:45 Uhr

 3. ZE          12:15 Uhr                     13:45 Uhr

 4. ZE          14:15 Uhr                     15:45 Uhr

 5. ZE          16:00 Uhr                     17:30 Uhr

 6. ZE          17:45 Uhr                     19:15 Uhr

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BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

Modul 1       Mentorengruppe (5 SWS)
Modulsprecherin : Prof. Dr. Gerda Nüberlin

LV 10110      Mentorengruppe Teil I (3 SWS)
Gr. 1         NN
Gr. 2         Nick Passau
Gr. 3         Prof. Dr. Gerda Nüberlin
Gr. 4         Nicole Himmelbach
Gr. 5          VProf. Dr. Thomas Gerhrig
Gr. 6          Daniel Ries
Die Mentorengruppe bietet für die Studierenden als Hilfe zur Orientierung im Studium eine Plattform
zum Austausch von Fragestellungen und Erfahrungen. Hinzu kommt eine Einführung in das wissen-
schaftliche Arbeiten und seine Erprobung in ersten eigenen Anwendungen, dazu gehört das Re-
cherchieren und Bibliographieren, das Lesen und Verstehen von fachlichen Texten, das Erstellen
von Protokollen, das selbstständige Schreiben, das Ausarbeiten von Hausarbeiten und das Präsen-
tieren von Textinhalten. Diese Fertigkeiten werden unter anderem mit Impulsreferaten und Gruppen-
übungen vermittelt. Die dabei gemachten Erfahrungen werden reflektiert. In der Mentorengruppe
sollen die Studierenden insgesamt befähigt werden, Motivation, Verlauf und Probleme des eigenen
Studiums lösungsorientiert zu reflektieren.

LV 10120      Mentorengruppe Teil II (2 SWS)
Gr. 1         Diana Bruski
Gr. 2         Prof. Dr. Wolfgang Müller-Commichau
Gr. 3         Prof. Dr. Wolfgang Müller-Commichau
Gr. 4         Steffen Baer
Gr. 5         Nick Passau
Gr. 6          Sophia Schmerfeld
Die Mentorengruppe für das zweite Semester soll folgende Arbeitsschwerpunkte beinhalten: Die
Gruppe soll verstärkt der Ort für den Erfahrungsaustausch unter einander werden und den Einzelnen
die Möglichkeit der Selbstreflektion in Bezug auf das weitere Studium eröffnen.
Die Studierenden reflektieren, klären, bearbeiten und entwickeln das eigene Studieren, ihre Studi-
enmotivation, den Verlauf ihres Studiums, ihre Studienleistungen sowie Probleme in diesem Zusam-
menhang im Kontext des Studiengangs und ihrer eigenen Lebensplanung.
In Bezug auf die erforderlichen Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens wird es insbesondere
um das Vortragen und Diskutieren wissenschaftlicher Arbeiten gehen. Die Vorbereitung auf das
Praktikum: Neben organisatorischen Fragen werden die mit dem Studium und der Berufswahl ver-
bundenen Wünsche und Ziele reflektiert und möglichst geklärt.
Weiterhin soll die Mentorengruppe auch in diesem Semester Gelegenheit bieten, offene Fragen zum
Studium zu besprechen, Erfahrungen auszutauschen und tragfähige Arbeitsbeziehungen unterei-
nander auszubauen.

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Modul 2       Geschichte, Profession, Arbeitsfelder Sozialer Arbeit (6 SWS)
Modulsprecherin: Prof. Dr. Gerda Nüberlin

LV 10210      Geschichte der Sozialen Arbeit (2 SWS)
Gr. 1 und 2   Prof. Dr. Josef Faltermeier
Die LV wird in insgesamt sechs Teilblöcken eine Einführung in die zentralen Grundlagen der „mo-
dernen“ Sozialen Arbeit, ihrer aktuellen zentralen Fragestellungen und ihrer historischen Entwick-
lungslinien geben. Insbesondere wird es um die Entwicklung des Profils und Leitbildes der Sozialen
Arbeit, um das Verständnis von professioneller Fachlichkeit, um die Bedeutung von Theorien, Me-
thoden und Konzepte und um die Hilfeangebote als soziale Dienstleistungen gehen. Da die aktuelle
Soziale Arbeit nur verstanden werden kann über ihre Geschichte, werden wir die hierfür wesent-
lichsten aktuellen wie historischen Merkmale in die Diskussion einbeziehen. Jede Teilblockveran-
staltung befasst sich vertiefend jeweils mit einem Schwerpunktthema der Sozialen Arbeit, z. B. Ar-
mut und Hilfe, Fachlichkeit und Professionalisierung, Organisationen und Trägerschaften, Kinderför-
derung und Sozialpädagogik, Ehrenamtlichkeit und zivilgesellschaftliches Engagement, Sozialpolitik
und Sozialstaatlichkeit etc. Wir werden die jeweiligen Inhalte im Seminar in Theorie- und Praxispha-
sen strukturieren, damit es einen engen handlungsorientierten Verbund von Information, Diskussion
und Übung geben kann.

Ziel des Seminars ist es, die konzeptionellen und institutionellen Zugänge der Sozialen Arbeit und
ihre sozialpolitischen Rahmenbedingungen zu verdeutlichen, ihre zentralen Aufgabenstellungen
am Beispiel von Handlungsfeldern zu erörtern und die enge Vernetzung von Fachlichkeit und Pro-
fession mit zivilgesellschaftlichem Engagement historisch und aktuell zu begründen. Darüber hinaus
gibt das Seminar Einblick in Arbeits- und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit.

Die LV wird im SoSe 2020 jeweils in sechs Teilblockveranstaltungen durchgeführt.
Lehr- und Lernformen
Die Vermittlung und Erarbeitung der Lehrinhalte erfolgt in Form von Impulsreferaten, Literaturrecher-
chen und -berichten, Textanalysen, moderierenden Seminareinheiten, Stell- und Rollenspiele sowie
durch Filmmaterialien, Übungen und Diskussionsrunden.

Prüfungsleistungen
Die Prüfungsleistung für das Modul 2 wird mit der Studienarbeit im Seminar „Übung Praxiswerkstatt“
erbracht, wobei beide Seminare miteinander vernetzt sind.

Begleitmaterialien in Stud.IP
Die Vorlesungen und Übungen werden durch Texte und weitere Materialien wie Literaturhinweise
und Fachbeiträge begleitet. Die Seminarsitzungen sind online jeweils speziellen Ordnern zugewie-
sen, in denen sich zur Vor- und Nachbereitung Arbeits- und Vertiefungsmaterialien zum jeweiligen
Themenschwerpunkt befinden. Das Passwort hierfür wird in der ersten Seminarsitzung bekanntge-
geben.

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LV 10220      Arbeitsfelder und Institutionen Sozialer Arbeit (2 SWS)
Gr. 1 und 2   Prof. Dr. Gerda Nüberlin
Angesichts der Vielfalt und Differenziertheit von Arbeitsfeldern, Einrichtungen und Handlungsformen
der Sozialen Arbeit zielt diese Veranstaltung auf einen Überblick über wichtige Praxisfelder und eine
exemplarische Vertiefung ausgewählter Arbeitsbereiche.
Dazu sollen besonders erarbeitet werden:
    - Struktur von Sozialen Diensten in der kommunalen Verwaltung und freien Trägern,
    - klassische und neuere Arbeitsfelder im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen mit ihren
       jeweiligen Aufgabenstellungen und ihren unterschiedlichen Interventionsformen,
    - unterschiedliche Organisationsformen der Sozialen Dienste und Einrichtungen und Aufga-
       benstellungen und Funktionen der Fachkräfte der Sozialen Arbeit
Die Studierenden sollen befähigt werden, das Aufgabenspektrum der Sozialen Arbeit und seine Ver-
netzung mit sozialen Problemlagen, Institutionen und Handlungsaufträgen einzuschätzen und vor
diesem Hintergrund ihre Berufsrolle zu reflektieren.

Gr. 3 VProf. Dr, Marion Kamphans
Die Lehrveranstaltung verfolgt zum einen das Ziel, einen Überblick über die Arbeitsfelder der Sozi-
alen Arbeit zu geben. Dieser Überblick umfasst klassische und aktuelle Arbeitsfelder wie die allge-
meinen und wirtschaftlichen Hilfen, die Kinder- und Jugendhilfe, gesundheitsbezogene Hilfen, aber
auch die Alten-, Behinderten- und Familienhilfe.
Zweitens wird es in diesem Seminar darum gehen, verschiedene öffentliche Organisationen - z.B.
das Sozial-, Jugend- und Gesundheitsamt - und ihre Aufgaben, Interventionsmöglichkeiten und Or-
ganisationsstruktur kennenzulernen. Ergänzt wird dies durch einen Einblick in die Aufgabenstellun-
gen und Organisationsstruktur so genannter freier Organisationen – dies meint z.B. Wohlfahrtsver-
bände, Jugendverbände und die mit der Sozialen Arbeit assoziierten Fach- und Berufsverbände. Ein
weiteres Ziel des Seminars ist es, einerseits die Studierenden zu befähigen, Zuständigkeiten und
Kooperationsformen in den verschiedenen Arbeitsfeldern zu erkennen. Und, sie andererseits in die
Lage zu versetzen, einzelne Aufgaben und Themen in das Gesamtgefüge der Sozialen Arbeit und
ihrer Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und den zur Verfügung gestellten Ressourcen
einzuordnen.

Die Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.

LV 10230      Profession Sozialer Arbeit (1 SWS)
Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Michael Klassen
Die LV gibt einen Überblick über die Definition(en) der Sozialen Arbeit, insbesondere über die Inter-
nationale Definition des IASSW und IFSW. Desweitern befassen wir uns in dieser LV mit unter-
schiedlichen Konzepten zum Gegenstand der Sozialen Arbeit und dessen Bedeutung für die Theorie
und Praxis. Auch die Systematik der Profession, Berufsbild und Professionalisierung werden im
Rahmen dieser LV beleuchtet. Der Gestaltungsauftrag der Sozialen Arbeit sowie der Überblick über
ihre Funktionen und Mandate sowie Arbeits- und Anwendungsfelder runden die LV ab.
Die Studienarbeit zur Übung Praxiswerkstatt ist gleichzeitig die Prüfungsleistung für das Modul 2.
Sie kann auch die Fragestellungen zur LV Profession umfassen.
Angaben zur Literatur, Didaktik sowie zu den Arbeitsmaterialien erfolgen in der Lehrveranstaltung.

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BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

LV 10240      Übung Praxiswerkstatt (1 SWS)
Gr. 1a/1b             Prof. Dr. Josef Faltermeier
Gr. 2a/2b             Susanne May
Gr. 3a/3b             Prof. Dr. Gerda Nüberlin
Das Seminar wird die Studierenden bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung eines
(kleinen) Forschungsprojekts, das gleichzeitig als Prüfungsleistung eingereicht wird, begleiten und
unterstützen. Im Team werden sich Studierende auf ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit konzent-
rieren und gemeinsam „ihr“ Theorie-Praxis-Projekt“ entwickeln. Dabei wird den Studierenden ver-
mittelt, wie wichtig bei der Annäherung an die Praxis nach wissenschaftlichen Arbeitsstandards die
Systematisierung des Vorgehens ist: zunächst die Analyse der Theorieressourcen zum ausgewähl-
ten Handlungsfeld der Sozialen Arbeit, die Formulierung der so genannten „Erkenntnisleitenden Fra-
gestellung“, danach auf dieser Grundlage die Entfaltung der Theorieanalyse und die Vorbereitung,
Durchführung und Auswertung der „empirischen“ Untersuchung/ Befragung.
So werden sich die Studierenden zu Arbeitsteams zusammenfinden und unter Anleitung des Do-
zenten „ihren“ Forschungsprozess planen, organisieren, reflektieren und durchführen. Dadurch wer-
den die Studierenden befähigt, in selbst gewählten Projekten Praxisprobleme theoretisch zu reflek-
tieren, Fragestellungen für die Untersuchung zu entwickeln, Interviews zu führen und die Ergebnisse
zu analysieren.

Lehr- und Lernformen
Alle Arbeitsschritte für die Organisation, Durchführung und Auswertung des „kleinen Forschungs-
projekts“ werden im Seminar exemplarisch bearbeitet und in Übungseinheiten vermittelt. Auch die
Anwendung von und der Umgang mit wissenschaftlichem Arbeiten sind integraler Bestandteil des
Seminars. Die Seminarsitzungen teilen sich in Plenumsphasen und der Teamwerkstatt, sodass
stets Gelegenheit gegeben wird, das „neue Wissen“ auf den eigenen Forschungsprozess unmittel-
bar zu übertragen. Jedes der insgesamt sechs Teilblockseminare enthält einen „Übungsschwer-
punkt“.

Prüfungsleistungen
Das in Arbeitsgruppen durchgeführte Praxisforschungsprojekt stellt gleichzeitig die Studienarbeit zur
Übung Praxiswerkstatt und damit die Prüfungsleistung für das Modul 2 dar.

Begleitmaterialien in Stud.IP
Die Übungen werden durch Texte und weitere Materialien wie Literaturhinweise und Fachbeiträge
begleitet. Die Seminarsitzungen sind online jeweils speziellen Ordnern zugewiesen, in denen sich
zur Vor- und Nachbereitung Arbeits- und Vertiefungsmaterialien zum jeweiligen Themenschwer-
punkt befinden. Das Passwort hierfür wird in der ersten Seminarsitzung bekanntgegeben.

                                                                                              Seite 7
BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

Modul 3       Soziale Probleme, soziale Lage, Sozialpolitik (3 SWS)
Modulsprecherin: Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler

LV 10310      Sozialpolitik und Sozialstaatlichkeit (2 SWS)
Gr. 1         VProf. Dr. Ilker Atac
Sozialpolitik zielt normativ auf eine gerechte Verteilung von gesellschaftlich wertvollen Ressourcen.
Die Rolle des Wohlfahrtsstaates ist jedoch widersprüchlich, da er sowohl Teilhabe schafft als auch
zu einer Reproduktion sozialer Ungleichheit und zur Kontrolle der Einzelnen beiträgt. Das Seminar
befasst sich mit Strukturen und dem Funktionswandel wohlfahrtsstaatlicher Politiken. Diskutiert wer-
den sowohl die Rolle der Sozialen Arbeit im Kontext wohlfahrtsstaatlicher Arrangements als auch
exemplarisch einzelne sozialpolitische Felder.

Gr. 2         VProf. Dr. Thomas Gehrig
Das Seminar soll in die Thematik Sozialstaat einführen. Definition, Begründungen, Funktion und
historische Entstehung des Sozialstaats werden erarbeitet. Das Aufgabenfeld des Sozialstaats wird
an exemplarischen Beispielen verdeutlicht.

Allgemeine Literatur:
Bäcker, Gerhard et al. (2010): Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland. 2 Bde., Wiesbaden:
VS
Butterwegge, Christoph (2018): Krise und Zukunft des Sozialstaates. 6. Aufl., Wiesbaden: VS
Boeckh, Jürgen/Huster, Ernst-Ulrich/Benz, Benjamin (2017): Sozialpolitik in Deutschland, 4. Aufl.,
Wiesbaden: VS

Gr. 3         Prof. Dr. Hans-Jürgen Hohm
Folgende Themen sollen in der Veranstaltung behandelt werden:
1. Worin unterscheidet sich der Sozialstaat vom Wohlfahrtsstaat?
2. Was sind die Spezifika des deutschen Wohlfahrtstaates?
3. Welche Besonderheiten machen die Sozialpolitik in Differenz zu anderen „Policies“ aus?
4. Was unterscheidet die einkommens- und dienstleistungsorientierte Sozialpolitik bezüglich der
durch sie thematisierten Risiken von Lebenslagen und Lebensläufen und angewandten Interventio-
nen qua Geld, rechtsgebundener Macht, Wissen, Personal, Infrastruktur, Zeitregime?
5. In welche Richtung haben sich der deutsche Wohlfahrtsstaat und seine Sozialpolitik in den letzten
drei Dekaden transformiert?
6. Welche Rolle spielten dabei, neben der forcierten Globalisierung, Europäisierung und nationalen
Wiedereinigung sowie der Pluralisierung und Individualisierung der Lebensläufe und Lebenslagen,
politisch konfligierende Programmformeln wie „Fördern und Fordern“, „Inklusion“, „Kampf gegen Ar-
mut und Ausgrenzung“, „Diversität“, „aktivierender Staat“, „Bürgerschaftliches Engagement“, „Sozi-
ale Gerechtigkeit“ und „New Public Management“?
7. Wie ist die Soziale Arbeit qua Funktion, Leistungen und Selbstthematisierung an die Sozialpolitik
und Sozialstaatlichkeit gekoppelt?

                                                                                              Seite 8
BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

LV 10320      Soziale Probleme: (1 SWS)
Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Hans-Jürgen Hohm
Folgende Fragen sollen in der Veranstaltung anhand zweier Ansätze der klassischen Problemsozi-
ologie beantwortet werden:
1. Was unterscheidet soziale von unsozialen/asozialen/nichtsozialen Problemen?
2. Wie unterscheiden sich soziale Probleme von sozialen Nichtproblemen bzw. sozialer Problemlo-
sigkeit?
3. Sind soziale Probleme identisch mit abweichendem Verhalten oder sozialer Desorganisation?
4. Macht es Sinn zwischen latenten und manifesten sozialen Problemen zu unterscheiden?
5. Wer sind die Akteure und Beobachter, die soziale Probleme definieren bzw. konstruieren?
6. Wie lässt es sich erklären, dass die gleichen sozialen Strukturen für die einen als soziales Prob-
lem, für andere als Problemlösung identifiziert werden?
7. Wer ist der Adressat der Kommunikation von sozialen Problemen, der sie lösen soll?
8. Wie kommt es, dass manche soziale Probleme gelöst werden, andere nicht?
9. Gibt es eine Themenkarriere sozialer Probleme?10. Gibt es alte und neue soziale Probleme?

Modul 4      Methoden der Sozialen Arbeit I: Kommunikation und
Soziale Beratung (3 SWS)
Modulsprecherin: Prof. Dr. Heidrun Schulze

LV 10410      Soziale Beratung (2 SWS)

Gr. 1         Prof. Dr. Gerda Nüberlin
Beratung von Einzelnen sowie von Paaren, Familien oder Gruppen ist eine zentrale Aufgabe Sozi-
aler Arbeit, die in fast allen Arbeitsfeldern zum Einsatz kommt. Beratungskompetenz gehört daher
zu den professionellen Kernkompetenzen jeder Fachkraft. Die Veranstaltung vermittelt Kenntnisse
über die grundlegenden Konzepte der sozialen Einzelberatung sowie der systemischen (Familien-
)Beratung. Dabei geht es um den Aufbau von Beratungsprozessen, ihre Aufteilung in Phasen, um
professionelle Haltungen im Beratungsgeschehen, um die Entwicklung hilfreicher Beratungsfragen
sowie um den Umgang mit Verständigungsproblemen in Beratungsprozessen. Systemisches Arbei-
ten im Beratungskontext geht in ganz besonderer Weise auf Beziehungs- und Kommunikationsprob-
leme ein. Die Veranstaltung dient der Vorbereitung, Beratungsprozesse zu gestalten, zu dokumen-
tieren und zu reflektieren.
Gr. 2         Cornelia Wegemann
Text folgt

Gr. 3         Tanja Steffen
Text folgt

                                                                                              Seite 9
BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

Gr. 4         Susanne May
Beratung als Prozess
Ich lade Sie in meinem Seminar dazu ein, sich in den vielseitigen Konstellationen und Funktionen
des Beraters zu erfahren; sich intensiv selbst in der eigenen Beraterrolle zu erforschen,; Beratungs-
beziehungen verstehen zu lernen; eigene Potentiale und Grenzen zu realisieren - alles mit dem
Ziel, ein professionelles Beratungsverständnis und einen persönlichen Beratungsstil fundiert durch
ein persönliches Beratungskonzept zu entwickeln. Wir erarbeiten eine Vielzahl von Wegen, um ei-
gene Präferenzen, Stärken und Ressourcen, Orientierungen und Perspektiven zu erleben und zu
realisieren, zu erkennen und auszubauen. Dieses verlangt von jedem Berater Offenheit und Trans-
parenz vor sich selbst.
Sie werden die wichtigsten Beratungskonzepte, die psychoanalytisch orientierte Beratung, wel-
che die Deutung unbewusster Konflikte anstrebt, die klientenzentrierte/personenzentrierte Bera-
tung (Carl Rogers) bei der die Beziehung zwischen Berater und Klient im Vordergrund steht, und
Ansätze der systemischen Beratung kennenlernen, welche insbesondere den Ressourcenansatz in
der Beratung propagiert und die Priorität auf die Stärken und die Fähigkeiten des Ratsuchenden
lenkt. Die lösungsorientierte Beratung (de Shazer 1989) bringt durch eine neue Sichtweise eine
Wende in die Beratungskonzepte, in dem er den Blick weg von den Problemen hin zu den Lösungen
richtet.
In fallverstehenden Begegnungen bekommen Sie die Möglichkeit in die Lebenswelt Ihrer Klienten
einzutauchen, ihren Methoden- und Handwerkskoffer zu benutzen und Ihre Selbstreflexion als Be-
rater/in immer wieder zu überprüfen.

LV 10420      Kommunikation (1 SWS)

Gruppe 1 und 2         Silke Ingrisch
Text folgt

Gruppe 3 und 4         Inés Rentería-Hernández
Text folgt

                                                                                             Seite 10
BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

Modul 5        Organisation und Management Sozialer Arbeit (2 SWS)
Modulsprecher: Prof. Dr. Michael Schmidt

LV 10510       Organisation und Management Sozialer Organisationen, Sozialmanagement (2
SWS)
Gr. 1 und 2    Prof. Dr. Michael Schmidt
Soziale Arbeit ist als professionelle Form sozialen Handelns institutionalisiert (vgl. Merchel 2003).
Damit Soziale Arbeit ihre Wirkung entfalten kann, müssen die verschiedenen Organisationen und
Einrichtungen der öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Träger entwickelt und gesteuert,
die Finanzen gemanagt und die in den Organisationen tätigen Personen geführt werden. Hierbei
gilt es, einen konstruktiven Dialog und Synergieeffekte zwischen fachlichem Anspruch, ökonomi-
schem Handeln und verantwortungsbewusster Mitarbeiterführung zu entwickeln.

Im Modul 5 lernen die Studierenden Ansätze der Organisationstheorie, des Personalmanage-
ments, des Qualitätsmanagements sowie der Finanzierung kennen und können diese im Hinblick
auf sozialarbeiterische und sozialpädagogische Praxisrelevanz reflektieren. Das Modul 5 vermittelt
Grundlagen, die zu einem späteren Zeitpunkt im Wahlpflichtmodulmodul 16 (Management und
Recht) vertieft werden.

Als Lehr- und Lernmethoden werden u.a. Impulsreferate, Gruppenarbeit sowie Forumsdiskussionen
(Lernplattform) eingesetzt. Die Prüfungsleistungen sind der Modulbeschreibung zu entnehmen. Die
Lehrveranstaltung wird über Stud.IP begleitet. Literaturhinweise sowie Arbeitsmaterialien werden im
Seminar verteilt.

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Modul 6          Armut, soziale Ausgrenzung und Existenzsicherung (4SWS)
Modulsprecher: Prof. Dr. Jürgen Sauer

LV 10610         Armut und Existenzsicherungsleistungen (2 SWS)
Gr. 1, 2 und 3          Prof. Dr. Jens Löcher
Ein der Würde des Menschen entsprechendes Leben ist in der Bundesrepublik Deutschland ohne
die hierzu notwendigen materiellen Mittel nicht vorstellbar. Inhalt der Vorlesung sind die wichtigsten
staatlichen Existenzsicherungsleistungen, wobei die Grundsicherung für Arbeitsuchende („Hartz IV-
Leistungen“) im Vordergrund steht. Ziel der Lehrveranstaltung ist es die Studierenden zu befähigen,
anspruchsberechtigte Personen zu identifizieren, ihre Anspruchsberechtigung zu prüfen und ihnen
den Weg zum Erhalt staatlicher Leistungen aufzuzeigen.
Daneben werden die Grundzüge anderer Existenzsicherungsleistungen sowie ergänzender Sozial-
leistungen (Sozialhilferecht, Kinderzuschlag, Unterhaltsvorschuss, Leistungen nach dem Asylbe-
werberleistungsgesetz) vorgestellt.

LV 10620         Armutsdiskurse und Armutspolitik (2 SWS)
Gr. 1            Prof. Dr. Regina Dackweiler
Modul 6: Armut, soziale Ausgrenzung und Existenzsicherung
Ausgehend von den gegenwärtigen sozial- und gesellschaftspolitischen Debatten über Armut und
Ausgrenzung in der Bundesrepublik Deutschland verfolgt das Seminar das Ziel, Armut aus einer
sozialwissenschaftlichen Perspektive als ein soziales Verhältnis zu erschließen. Hierfür werden wir
uns zunächst mit der Rede über Armut und Arme beschäftigen, d.h. mit den Annahmen und Stere-
otypen, die in der medialen, aber auch der politischen Diskussion über Menschen in Armutslagen
zirkulieren. Sodann werden wir uns mit den Definitionen von Armut und Methoden der Armutsmes-
sung befassen und uns einen Überblick über Umfang, Struktur und Auswirkungen von Armut in der
Bundesrepublik Deutschland auf Basis von Armuts- und Reichtumsberichten verschaffen. Eine Aus-
einandersetzung mit zentralen Dimensionen von Armut im Lebenszusammenhang, konkret Gesund-
heit und Bildung sowie mit der Frage, ob ein erhöhtes Risiko in Armut zu geraten in Verbindung mit
Geschlechtszugehörigkeit steht, schließt sich an. Abschließend befassen wir uns mit dem Phäno-
men der „Lebensmitteltafeln“, die vor über 25 Jahren in einem der reichsten Länder der Welt ge-
schaffen wurden, um Menschen in Armutslagen bei Ernährungsbezogener Unterversorgung zu hel-
fen.
Literaturhinweis:
Pioch, Roswitha (2011): Armut in Deutschland - ihre Ursachen und ihre sozialen, ökonomischen und
       gesellschaftlichen Dimensionen. In: Braches-Chyrek, Rita/Lenz, Gaby (Hrsg.), Armut ver-
       pflichtet - Positionen in der Sozialen Arbeit. Opladen, S. 15-29.

Gr. 2            VProf. Dr. Ilker Atac
Armut hat viele Gesichter: Reden wir heute in Deutschland über „Armut“, ist damit in der Regel nicht
(mehr) eine absolute, existenzielle Armut gemeint. Die Tatsache, dass Armut heute eher als relative
Armut in Erscheinung tritt, hat wesentlich mit der Entwicklung des modernen Wohlfahrtsstaates zu
tun:
So hat sozialpolitische Intervention in ganz unterschiedlichen Feldern zu einem Niveau der sozialen
Sicherung geführt, das eine Sicherstellung der grundlegenden Bedürfnisse und eines Mindestmaßes
an sozialer Teilhabe ermöglichen soll. Als Teil der Sozialpolitik zielt Armutspolitik dabei auf einen
Bereich, der sich durch eine besondere soziale Verletzbarkeit und „Hilfebedürftigkeit“ von Menschen
auszeichnet. Dieser Personenkreis ist oft auf die Solidarität anderer in besonderer Weise angewie-
sen.

                                                                                              Seite 12
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So wechselhaft die Erscheinungsformen von Armut sind und waren, ist aber schließlich auch die Art
und Weise, wie Armut wahrgenommen und bewertet wird. So macht es für die Ausgestaltung von
Armutspolitik einen wesentlichen Unterschied, welche normative Sicht der Konstruktion von „Hilfe-
bedürftigkeit“ zu Grunde liegt: Wird über ‚die Armen‘ als Personen gesprochen, die ein unveräußer-
liches soziales Recht darauf haben, soziale Teilhabe zu verwirklichen? Oder wird Armut als selbst-
verschuldete Lage interpretiert, deren Kosten die Gemeinschaft nicht zu tragen bereit ist?
Diese und weitere normative Diskurse über Armut nehmen einen Einfluss darauf, mit welcher Legi-
timität ‚Arme‘ auf die Solidarität des Wohlfahrtsstaates zählen können. Gegenstand der Veranstal-
tung ist es, den Begriff der „Armut“ genauer zu bestimmen sowie Leitbilder und Ansatzpunkte von
Armutspolitik (allgemein und mit Blick auf spezielle Handlungsfelder) herauszuarbeiten. Ein solches
Verständnis für die Konstruktion von Armutspolitik und des gesellschaftlichen Umgangs mit Men-
schen in Armutslagen bildet eine notwendige Bedingung für eine Intervention durch die Soziale Ar-
beit.

Gr. 3         Prof. Dr. Hans-Jürgen Hohm
Armut indiziert die extremste Form sozialer Ungleichheit. Als Multiexklusion der Personen aus zent-
ralen Funktionssystemen der Weltgesellschaft korrespondiert sie mit pluralen Armutslagen. Deren
Stabilität und Transformation variiert in Abhängigkeit von der Region, der Lebensphase der exkludi-
erten Personen, ihrer Inklusion in verbleibende Funktionssysteme und soziale Netzwerke sowie ihrer
Resilienz.
Für die Sozialwissenschaften („Armutsdiskurse“) und die Politik („Armutspolitik“) sowie die Soziale
Arbeit resultieren daraus folgende Fragen:
1. Welches sind die zentralen sozialwissenschaftlichen Ansätze der Armutsforschung?
2. Wie beeinflussen ihre theoretischen und empirischen Ergebnisse die Armutspolitik?
3. Was sind die programmspezifischen Möglichkeiten/Grenzen der Prävention, Milderung und Re-
duktion von Armut durch das wohlfahrtsstaatliche politische System und seine Akteure?
4. Welchen Beitrag kann die Soziale Arbeit zur Exklusionsvermeidung, Exklusionsstabilisierung und
Reinklusion von armutsinduzierten Exklusionskarrieren und Lebenslagen leisten?

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Modul 7      Rechtliche Grundlagen: Familienrecht,
Kinder- und Jugendhilferecht (4 SWS)
Modulsprecher: Prof. Dr. jur. Dr. phil. Reinhard Joachim Wabnitz

LV 10710      Familienrecht (2 SWS)
Prof. Dr. Dr. Reinhard Joachim Wabnitz
Ziel der Vorlesung und Übung (Fallbesprechungen) ist es, eine Einführung in das Familienrecht (4.
Buch BGB) nebst ausgewählten Nebengebieten sowie mit dessen Bezügen zum Kinder- und Ju-
gendhilferecht (SGB VIII) zu geben. Behandelt werden u. a. folgende Themenbereiche: Abstam-
mung; Unterhalt; elterliche Sorge; Kindeswohlgefährdung; Adoption; Vormundschaft, Pflegschaft
und Beistandschaft.. Unverzichtbar ist der Besitz eines aktuellen Gesetzestextes des 4. Buches
des BGB (Familienrecht). Basislektüre ist: Wabnitz, R. J., Grundkurs Familienrecht für die Soziale
Arbeit, Ernst-Reinhardt-Verlag/UTB, München und Basel, 5. Auflage 2019, ca. 20 €; Kindle-Aus-
gabe ca. 16 €. Dringend empfehlenswert ist eine Beschaffung bereits vor Beginn der LV. Credit
points: bei erfolgreicher Teilnahme an einer Klausur am Semesterende (Kinder- und Jugendhilfe-
recht sowie Familienrecht, 90 min., mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilferecht).

LV 10720      Kinder- und Jugendhilferecht (2 SWS)
Prof. Dr. Dr. Reinhard Joachim Wabnitz
Ziel der Vorlesung und Übung (Fallbesprechungen) ist es, eine Einführung in das Kinder- und Ju-
gendhilferecht (SGB VIII) zu geben. Behandelt werden u. a. folgende Themenbereiche: Grunds-
ätze und Strukturprinzipien des Kinder- und Jugendhilferechts; Leistungen und andere Aufgaben
der Kinder- und Jugendhilfe; Träger der freien und öffentlichen Jugendhilfe, Jugendbehörden; Ver-
waltungsverfahren. Unverzichtbar ist der Besitz eines aktuellen Gesetzestextes des SGB VIII. Ba-
sislektüre ist: Wabnitz, R. J., Grundkurs Kinder- und Jugendhilferecht für die Soziale Arbeit, Ernst-
Reinhardt-Verlag/UTB, München und Basel, 6. Aufl. 2020, ca. 20 €; Kindle-Ausgabe ca. 16 €.
Dringend empfehlenswert ist eine Beschaffung bereits vor Beginn der LV. Credit points: bei erfolg-
reicher Teilnahme an einer Klausur am Semesterende (Kinder- und Jugendhilferecht sowie Fami-
lienrecht, 90 min., mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilferecht).

                                                                                             Seite 14
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Modul 8        Entwicklung, Sozialisation, Bildung (4 SWS)
Modulsprecher: Prof. Dr. Arne Schäfer

LV 10810       Entwicklungs- und Sozialpsychologie (2 SWS)

Gr.1           Prof. Dr. Arne Schäfer
Text folgt

LV 10820       Sozialisation (2 SWS)

Gr. 1         Prof. Dr. Reinhild Schäfer
Sozialisation umfasst die Prozesse, in denen Menschen sich durch ihre Teilnahme an sozialer Kom-
munikation und an sozialen Handlungen eine Sprache, gesellschaftliche Gewohnheiten, Regeln,
Normen und Wissensbestände inklusive geschlechtsrollenstereotypische Erwartungs- und Hand-
lungsmuster aktiv aneignen, Sprach- und Handlungsfähigkeit erlangen sowie ein Verständnis ihrer
eigenen Persönlichkeit, ein Selbstbild entwickeln. Es ist ein komplexer Prozess, in welchem Kinder
und Jugendliche, junge Frauen und junge Männer zugleich zu Individuen wie auch zu Mitgliedern
ihrer sozialen Gruppen und der Gesellschaft werden. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, anhand von
Forschungsliteratur den doppelten Charakter von einerseits Anpassung an die soziale und materielle
Umwelt und andererseits Distanzierung und Aufbau einer eigenen Persönlichkeit zu verstehen.
Dazu werden wir uns mit Sozialisationstheorien und der Bedeutung von Sozialisationsinstanzen
auseinandersetzen und dabei zum einen soziale Ungleichheit als Sozialisationskontext in den Blick
nehmen und zudem der Frage nach der Herausbildung von Männlichkeits- und Weiblichkeitsentwür-
fen in der Adoleszenz nachgehen. Die Frage der Relevanz sozialisationstheoretischen Wissens für
die Praxis Sozialer Arbeit soll durchgängig verfolgt werden.

Gr. 2 und 3 Prof. Dr. Tanja Grendel
Kurzgefasst gehen Sozialisationstheorie und -forschung der Frage nach „wie wir werden, was wir
sind“ (Abels/König 2010). Als Determinanten der Persönlichkeitsentwicklung geraten dabei sowohl
die inneren genetischen Anlagen als auch die äußeren gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in
den Blick.
Im Rahmen des Seminars werden – ausgehend von theoretischen Perspektiven auf das Spannungs-
verhältnis von Individuum und Gesellschaft – Sozialisationsprozesse in unterschiedlichen Lebens-
phasen und Erfahrungskontexten sowie mit Blick auf Diversitäten (u.a. Soziale Herkunft, Gender
und sexuelle Orientierung, Migration) betrachtet. Auch wird es darum gehen, den Stellenwert von
sozialisationsbezogenem Wissen in der Sozialen Arbeit zu klären und den eigenen Sozialisations-
prozess im Hinblick auf professionelles Handeln zu reflektieren.

LV 10830       Lern- und Bildungsprozesse (2 SWS)
Gr. 1 und 2    VProf. Dr. Christian Roth
Text folgt

                                                                                          Seite 15
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Modul 9       Differenz und soziale Ungleichheit / Gender und Migration (6 SWS)
Modulsprecherinnen: Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler und Prof. Dr. Siglinde Naumann

Modul 9, LV 10910-10940, Modultitel: Differenz und Soziale Ungleichheit/Gender und Migra-
tion

Liebe Studierende,
das Modul 9 besteht aus den folgenden Veranstaltungen:
- Nr. 10910, Einführung geschlechter- und diversitätsbewusste Soziale Arbeit (1 SWS)
- Nr. 10920, Gleichstellungs- und Migrationsrecht (1 SWS)
- Nr. 10930, Gesellschaftliche Organisation der Geschlechterverhältnisse und Reproduktion der
  Geschlechterdifferenz (2 SWS)
- Nr. 10940, Interkulturelle Kompetenz in der Migrationsgesellschaft (2 SWS)

Ihren Leistungsnachweis können Sie in einer der Veranstaltungen zu 10930 oder zu 10940 erbrin-
gen. Näheres erfahren Sie in den Veranstaltungen.

LV 10910      Einführung geschlechter- und diversitätsbewusste Soziale Arbeit Teil 1 (0,5 SWS)

Gr. 1         VProf. Dr. Marion Kamphans
Das Geschlecht zählt neben den Kategorien „Klasse/ soziale Herkunft“ und „Ethnie“ zu den wesent-
lichen sozialen Unterscheidungskategorien in unserer Gesellschaft. Geschlechter- und Diversity-As-
pekte prägen bewusst und/oder unbewusst unsere Einstellungen und Deutungen und beeinflussen
damit auch unser Handeln in privaten wie professionellen Kontexten. In dieser Blockveranstaltung
(6 AE) soll es deshalb darum gehen, sich mit den Prozessen dieser vergeschlechtlichten Selbst- und
Fremdwahrnehmungen auseinanderzusetzen und diese für den Kontext der Sozialen Arbeit zu re-
flektieren.

Gr. 2         Prof. Dr. Regina Dackweiler
Geschlecht gilt neben Klasse, Hautfarbe, Ethnie und sexueller Identität als zentrale Differenzkate-
gorie, die den sozialen Status von Menschen bestimmt und zu sozialer Ungleichheit sowie Über-
und Unterordnungsrelationen beiträgt. In der Blockveranstaltung werden wir uns als Einstieg in das
Thema mit der selbstreflexiven Frage auseinandersetzen, wie vergeschlechtlichte Selbst- bzw.
Fremdwahrnehmungen unser alltägliches Handeln, unsere Einstellungen und Deutungen prägen
und ob und wie diese somit auch Einfluss auf das Handeln der Fachkräfte in der Sozialen Arbeit
haben.
Literaturhinweis:
Graf, Ulrike (2008): Gut zu wissen! Biographische Selbstreflexion als Gender-Kompetenz. In: Böllert,
Karin/Karsunky, Silke (Hg.) (2008): Geschlechterkompetenz in der Sozialen Arbeit. Wiesbaden, S.
77-87

Gr. 3         Prof. Dr. Gerda Nüberlin
Text folgt

                                                                                            Seite 16
BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

LV 10910         Einführung geschlechter- und diversitätsbewusste Soziale Arbeit Teil 2 (0,5 SWS)

Gr. 1, 2 und 3          VProf. Dr. Ilker Atac
Text folgt.

LV 10920         Gleichstellungs- und Migrationsrecht (1 SWS)
Gr. 1, 2 und 3          Thomas Giesler
Text folgt

LV 10930     Gesellschaftliche Organisation der Geschlechterverhältnisse und Reproduktion von
Geschlechterdifferenz (2 SWS)
Gr. 1            VProf. Dr. Marion Kamphans
In dem Seminar werden multiple Perspektiven und Zugänge (historisch, theoretisch und empirisch)
im Zusammenhang mit Gender-/Queer- und intersektionalen Konzepten thematisiert und ihre Rele-
vanz für die Soziale Arbeit vermittelt. Im ersten Schritt geht es darum, verschiedene Bedeutungsdi-
mensionen zur Kategorie „Gender“ kennenzulernen und sich im Anschluss mit weiteren Differenz-
kategorien (z.B. Klasse, Ethnie, soziale Herkunft u.a.m.) auseinanderzusetzen. Wie sich die Kate-
gorie „Gender“ im Kontext von Biografien, Sozialisationsprozessen und -erfahrungen auswirken
kann, wird im zweiten Teil des Seminars behandelt. Eine vertiefte Auseinandersetzung zu verschie-
denen Diskriminierungsformen ist im dritten Teil des Seminars geplant.

Die Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.

Gr. 2            Prof. Dr. Regina Dackweiler

Das Seminar befasst sich mit der Frage, was unter „Gender“ bzw. „Queer“ gerechter“ Sozialer Arbeit
in der gegenwärtigen Fachdiskussion verstanden wird. Hierfür richtet sich unsere Aufmerksamkeit
zum einen auf die Erarbeitung zentraler (sozial)wissenschaftlicher Begriffe und Kategorien (Sex,
Gender, Queer, Inter- und Transsexualität, Heteronormativität, Sexismus). Zum anderen werden wir
theoretische Grundlagen der Frauen- und Geschlechterforschung diskutieren, um zu erschließen,
welche Relevanz eine kritische Genderperspektive in der Sozialen Arbeit zukommt. Aus einer ge-
schlechterreflektierten Perspektive werden wir uns hierfür mit dem Konzept des „Doing Gender“ be-
fassen sowie jenem der „hegemonialen Männlichkeit“, um sodann soziale Ungleichheit abhängig
von Geschlechtszugehörigkeit auf Basis aktueller empirischer Studien und statistischer Daten aus-
leuchten. Anschließend richtet sich unser Interesse auf die Frage nach dem Zusammenwirken ver-
schiedener, Ungleichheit konstituierender Dimensionen wie Klasse, Ethnie, Hautfarbe, Religion und
sexuelle Orientierung, was mit Hilfe des analytischen Konzepts der „Intersektionalität“ in den Blick
gerückt werden kann. Zuletzt werden wir aktuelle geschlechterpolitische Debatten, etwa #MeToo
fokussieren und die erarbeiteten theoretischen Zugänge nutzen, um uns mit diesen aus einer ana-
lytischen Perspektive auseinanderzusetzen.
Literaturhinweis:
Bitzan, Maria (2011): Genderpolitik. In: Otto, Hans-Uwe/Thiersch, Hans. (Hg.), Handbuch Soziale
Arbeit. 4., völlig neu bearbeitete Auflage, München/Basel, S. 499-509.

                                                                                            Seite 17
BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

Gr. 3           Prof. Dr. Gerda Nüberlin
Die Funktion und Wertigkeit von sozialer Geschlechtsrolle (gender) haben im gesellschaftlichen Le-
ben vielfältige und nachhaltige Einflüsse auf den sozialen Status von Menschen und Gruppen. Sie
sind auch ein Kriterium für die Herstellung und Legitimation sozialer Ungleichheit. Von Sozialer Ar-
beit wird daher zu Recht erwartet, dass sie „gendersensibel“ vorgeht. Das ist jedoch leichter gesagt
als getan. Gender-Sensibilität erfordert nämlich theoretische Kenntnisse von den unterschiedlichen
Erscheinungsformen und Implikationen von sozialen Geschlechtsrollen im Alltag sowie ihrer Wan-
delbarkeit, dann die Reflexion der eigenen Geschlechtsidentität, d.h. die eigene Einbindung in be-
stimmte Vorstellungen (Vorurteile?) von Geschlechtlichkeit, und schließlich Kenntnisse von der
Überwindbarkeit von gender-spezifischen Barrieren, die sich im kommunikativen und interaktiven
Bereich störend bemerkbar machen. Das Seminar befasst sich mit den theoretischen Grundlagen,
den praktischen Handlungsstrategien in der Einzelfall- und Gruppenarbeit, mit der persönlichen Re-
flexion dazu und mit fach- und sozialpolitischen Strategien des Ausgleichs der Geschlechterverhält-
nisse (Gender Mainstreaming, Managing Diversity, Queer). Die Studierenden sollen so befähigt wer-
den, Doing-Gender-Inszenierungen in unterschiedlichen Konstellationen zu dechiffrieren und Stra-
tegien zur Überwindung von Gender-Disparitäten zu entwickeln. Dazu beziehen wir Alltagserfahrun-
gen und konkrete Beispielsfälle ein.

LV 10940       Interkulturelle Kompetenz in der Migrationsgesellschaft (2 SWS)

Gr. 1, 2 und 3 VProf. Dr. Ilker Atac
Soziale Arbeit ist immer auch Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft: Sie findet in einer Gesell-
schaft mit spezifischer Geschichte statt, die in europäische und globale Entwicklungen eingebettet
ist. Damit verbunden sind Ungleichheiten, gesellschaftliche Machtasymmetrien, rassistische Verstri-
ckungen, die in unserem und für unser Handeln relevant sind. Der Geschichte von Rassismus und
der aktuellen Situation werden wir uns als Grundlage in der Veranstaltung annähern.
Adressat*innen der Sozialen Arbeit und Sozialarbeiter*innen machen rassistische Erfahrungen mit
Institutionen, mit gesellschaftlichen Strukturen und mit anderen Menschen. Institutionen der Sozia-
len Arbeit und Mitarbeiter*innen sind selbst auch in Machtasymmetrien verstrickt. Mit Hilfe von Übun-
gen aus der rassismuskritischen Bildungsarbeit und in Diskussionen wird es daher um die Wahrneh-
mung von Eigenanteilen gehen.
Basisliteratur wird in der ersten Veranstaltung bekannt gegeben.

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BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

Modul 10         Theorien und Ethik Sozialer Arbeit (3SWS)
Modulsprecherin: Prof. Dr. Eleonore Ploil

LV 11010         Ethik in der Sozialen Arbeit (1 SWS)
Gr. 1, 2 und 3          Dominik Enders
Die Schulung von Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession und Reflexion der eigenen
Handlung liegt im Bereich der Ethik. „Was soll ich tun?“ ist die zentrale Frage der Ethik, die
interdisziplinär verstanden werden muss. Advokatorische Ethik, Prinzipienethik und Ehrfurchtsethik
sollen Gegenstand des Seminars sein. Gerade in Zeiten von sozialer Ungerechtigkeit (Klassismus)
und vermehrter Flucht, ist es wichtiger denn je, sich mit Grundsätzen zu beschäftigen und sich auf
das Wesentliche zu besinnen. Wir müssen fragen, welche Begrifflichkeiten in Talkshows benannt
werden und warum (Werte, Normen, Moral). Welches Ethos transportiert wird und warum (Würde,
Menschenrechte). Worauf unsere Moralvorstellungen basieren (Grundgesetz) und was diese für uns
im Allgemeinen (Umgang mit Flüchtenden) und im Speziellen (Handlungsfelder der Sozialen Arbeit)
bedeuten. Die Praktische Philosophie kann hierbei zu einer Rückbesinnung auf die Grundlagen
helfen, denn ethisch handeln heißt, bewusst zu handeln. Moral entsteht nur da, wo Regeln und
Normen reflektiert werden. Dabei ist ethisches Handeln nicht auf Wendepunkte und einschneidende
Ereignisse beschränkt, die ethische Praxis ist eine alltägliche. Gerade professionell Handelnde in
den Bereichen der Sozialen Arbeit stehen täglich vor Konfliktsituationen, für die es kaum eine
eindeutige Lösung gibt. Es ist folglich zu fragen: Welche Beispiele für ethisches Handeln finden wir
in unserem (Berufs-)Alltag? Und welche Beispiele finden wir in unserer Lebenswelt?

LV 11020         Theorien und Konzepte der Sozialen Arbeit (2 SWS)
Gr. 1, 2 und 3          Prof. Dr. Michael Klassen
Eine wissenschaftliche Theorie kann als ein System von Hypothesen über Gesetzmäßigkeiten in der
Entstehung, dem Aufbau und im Verhalten einer bestimmten Art von Dingen definiert werden. Aber
welche Gesetzmäßigkeiten spielen in der Sozialen Arbeit eine Rolle und was bedeutet dies für
professionelle Praxis? In dieser LV wird die Antwort auf diese und weitere Fragen in Form eines
Überblicks über verschiedene Theorien Sozialer Arbeit gegeben und eine Einführung in ausgewählte
Theoriepositionen (z.B. Lebensweltorientierung, Systemtheorien, Capability Approach,
Professionalisierungstheorien etc.) vorgenommen. Dabei wer-den das Theorie-und
Wissenschaftsverständnis,      zentrale   Begriffe     und     Aussagen     sowie    Menschen-und
Gesellschaftsbilder der unterschiedlichen Theorien und Konzepte der Sozialen Arbeit erläutert,
anhand von Fall-beispielen auf die Praxis bezogen und miteinander verglichen. Angaben zur
Literatur, Didaktik sowie zu den Arbeitsmaterialien erfolgen in der Lehrveranstaltung.

                                                                                            Seite 19
BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

Modul 11         Soziale Interaktion und psychosoziale Gesundheit (6 SWS)
Modulsprecher: Prof. Dr. Gerhard Trabert

LV 11110         Psychosoziale Gesundheit (2 SWS)
Gr. 1, 2 und 3         Prof. Dr. Gerhard Trabert
Die Veranstaltung ist vorwiegend als Vorlesung konzipiert. Im Zentrum der Wissensvermittlung ste-
hen folgender Lerninhalte:
Naturwissenschaftliches Grundlagenwissen zu medizinischen Fachgebieten im Kontext psychischer
Störungen (wie z.B. Anatomie, Physiologie, Biochemie usw.)
Grundlagen der Diagnostik, Anamnese, Terminologie im psychiatrischen Kontext
Darstellung und kritische Reflexion / Diskussion verschiedener Ätiologie - Modelle zu den einzelnen
psychischen Störungen und Erkrankungen
Definitionsgrundlage sind die Kriterien der WHO (ICD 10) sowie die Richtlinien der American Psy-
chiatric Association, dokumentiert im DSM IV – TR
Darstellung und kritische Reflexion des Themas Missbrauch und Abhängigkeit von Drogen (i.v. Dro-
gen, Medikamentenabhängigkeit, Alkoholabhängigkeit usw.)
Darstellung der Essstörungen („Mager- Fress- und Fettsucht“)
„Modekrankheit“ ADHS, Hyperaktivitätssyndrom und neu Asperger-Syndrom ?
Geriatrie; Psychische Erkrankungen im Alter unter besonderer Berücksichtigung der verschiedenen
Demenzformen, wie z.B. Alzheimer – Syndrom, Korsakow-Syndrom usw.
Darstellung und kritische Diskussion zu den verschiedenen Behandlungsansätzen, die sich z.B. in
psychotherapeutischen, verhaltenstherapeutischen, familientherapeutischen und pharmakologi-
schen Interventionen, widerspiegeln.
Im Zusammenhang mit der Darstellung der pharmakologischen Therapie, besondere Berücksichti-
gung von Nebenwirkungsformen und – mechanismen.
Vermittlung von Konzepten der akuten Krisenintervention sowie Deeskalationsstrategien.
Darstellung des Themenkomplexes Selbst- und Fremdgefährdung, Handlungsmuster und Hand-
lungsmöglichkeiten.

LV 11120         Soziale Interaktion im Kontext Gesundheit und Krankheit (2 SWS)
Gr. 1, 2 und 3         Prof. Dr. Gerhard Trabert
Die Veranstaltung ist vorwiegend als Vorlesung konzipiert. Im Mittelpunkt der Wissensvermittlung
stehen folgender Lerninhalte:
Naturwissenschaftliches Grundlagenwissen zu medizinischen Fachgebieten (wie z.B. Anatomie,
Physiologie, Biochemie usw.)
Definition von Gesundheit, Krankheit, Pathogenese, Salutogenese
Sozialepidemiologische Fachterminologie (z.B. Begriffe wie Prävalenz, Inzidenz, Morbidität, Letali-
tät)
Grundlagenwissen zur somatischen, psychischen und sozialen Entwicklung des Menschen in ver-
schiedenen Lebensabschnitten
Grundlagenwissen zu spezifischen Präventions- bzw. Prophylaxemöglichkeiten und -konzepten in
Arbeitsfeldern der Sozialpädagogik / Sozialarbeit (Gesundheitsförderung, primäre, sekundäre, ter-
tiäre Prävention usw.)
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BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

Darstellung der häufigsten Erkrankungsformen in Deutschland (z.B. Herz- Kreislauferkrankungen,
Krebserkrankungen)
Medizinische Aspekte von Suchtmittelerkrankungen (Legale Suchtmittel: Alkohol, Nikotin, Medika-
mente unter besonderer Berücksichtigung der Alkoholkrankheit. Illegale Suchtmittel: Psychostimu-
lantien, Halluzinogene, Cannabinoide, Opioide; „Designer drugs, Ketamin.)
Psychosomatische Erkrankungen (wie z.B. somatoforme Störung, funktionelle Störung, Essstörun-
gen: Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Adipositas)
Infektionskrankheiten (z.B. Soziale und medizinische Probleme der AIDS-Erkrankung, Hepatitis B,
C, TBC)
Pädiatrie: Darstellung typischer Kinderkrankheiten; Thema Kindesmisshandlung.
Stellenwert chronischer Krankheit und Behinderung

LV 11130         Gesundheitliche Notfallsituationen in Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit (1 SWS)
Gr. 1, 2 und 3           Prof. Dr. Gerhard Trabert
Gerade SozialpädagogInnen/ SozialarbeiterInnen werden in besonderem Maße mit spezifischen
medizinischen Notfallsituationen konfrontiert. Zum einen spielt das Tätigkeits-Setting aber auch die
Tätigkeitszielgruppe eine wichtige Rolle. Sie sind mit Notfällen im Kinderbetreuungsbereich aber
auch mit z.B. akuten Drogenintoxikationen konfrontiert.
Die Themenbereiche beinhalten folgende Schwerpunkte:
• Notfälle im Rahmen einer Suchterkrankung (z.B. Alkoholintoxikation, Heroinintoxikation, Delir,
  akute Entzugssymptomatik). Gerade medizinische Notfälle und eine notwendige schnelle medi-
  zinische Hilfestellung im Zusammenhang mit der Einnahme von legalen und illegalen Drogen
  scheitert oft an ausbleibenden, falsch oder zu spät einsetzenden Erste Hilfemaßnahmen durch
  Freunde, Betroffene oder Fachpersonal. Analysen zeigten, dass diese Notfälle bzw. eine Ver-
  schlimmerung mit zum Teil tödlichem Ausgang bei einer frühzeitig und effektiv einsetzenden
  Hilfestellung hätten verhindert werden können.
• Neurologische Notfälle (z.B. cerebraler Krampfanfall)
• Psychiatrische Notfälle ( zusätzlich zu dem Spektrum der Suchterkrankungen, z.B. akute Psy-
  chosen, Halluzinationen, Nebenwirkung von Neuroleptika / Psychopharmaka)
• Internistische Notfälle ( u.a. Hypertensive Entgleisung, akute thorakale Schmerzen (KHK, LE),
  V.a. Apoplex (Neurologie), Stoffwechselentgleisungen (Hypo- Hyperglykämie, Hyperhtyreose)
• Chirurgische Notfälle (u.a. Traumata, Frakturen, Luxationen, Stich-Schussverletzungen)
• Kindernotfälle (z.B. Fremdkörperaspiration, Fieberkrampf, Stichwort: Kinderkrankheiten; Gewalt
  – Thema Kindesmisshandlung)
• Geriatrische Notfälle ( z.B. HOPS, Apoplex, akute Stoffwechselentgleisungen, akute Verwirrt-
  heitszustände)
• Sonderthema : Gewalt / Gewaltdeeskalationsstrategien
• Sonderthema: Fremd- und Selbstgefährdung (Möglichkeit der Zwangseinweisung)
Strukturiertes Erste-Hilfe-Vorgehen:
•    Erkennen (Sensibilisierung für krankheitsspezifische Merkmale)
•    Analysieren der Gesamtsituation
•    auf den Patienten bezogen
•    auf die eigene Betroffenheit / Emotionalität bezogen
•    auf das Umfeld ( Klientel) bezogen.
•    Praktisches Handeln (Notfallkompetenz)

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BA Soziale Arbeit (Vollzeit) PO 2012/2016 – SoSe 2019

LV 11140        Gewalt und Traumatisierung (1 SWS)
Gr. 1           Rita Nunes
Text folgt
Gr. 2           NN
Gr. 3           Prof. Dr. Heidrun Schulze
Traumatisierungen aufgrund von Gewalthandlungen von Menschen an Menschen sind weit verbreitete Phä-
nomene in Gegenwartsgesellschaften. Das Wissen über Formen, Kontexte und Auswirkungen von Gewalt,
über Hilfeprozesse und gesellschaftliche Diskurse zum Thema Gewalt und Traumatisierung sind grundlegend
für Soziale Arbeit. Wissenslücken führen in der Folge dazu, dass in vielen Handlungsfeldern der Sozialen
Arbeit potentielle Traumatisierungen von Adressat*innen nicht in Betracht gezogen werden oder Personen
unter dem Label „Trauma“ auf sog. „Störungen“ reduziert und pathologisiert, Menschrechtsverletzungen damit
verdeckt und entpolitisiert werden. Neben der Vermittlung von Grundlagenwissen wird die gesellschaftliche
Problematik der Gewalt an Kindern und deren Auswirkungen praxisorientiert durch Übungen vermittelt. Grund-
lage bilden u.a. die Ergebnisse aus nationalen und internationalen Forschungsprojekten. Schwerpunkt dabei
liegt auf Partizipation von Kindern im Kinderschutz und der Befähigung von Fachkräften. Betrachtet werden
die intersubjektiven, institutionellen, gesellschaftlichen und diskursive Praxen zu den Topoi Trauma, Gewalt,
Menschen- und Kinderrechten als Herausforderungen für die Soziale Arbeit.

Modul 12      Methoden der Sozialen Arbeit II: Gemeinwesen / Sozialraum und Soziale Grup-
penarbeit (4 SWS)
Modulsprecherin: Prof. Dr. Gerda Nüberlin

LV 11210        Gemeinwesen/Sozialraum (2 SWS)
Gr. 1           Dayana-Ramona Fritz
In Deutschland wurde der Ansatz „Gemeinwesenarbeit“ ab den 1960er Jahren verstärkt aufgegrif-
fen und als sog. „3. Methode der Sozialarbeit“ in Lehre und Praxis thematisiert. (Vgl. May 2017:
1606) Neuere Diskurse zur Sozialraumorientierung heben die klassische Unterscheidung von Fall-
arbeit, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit auf. Sie betrachten die Arbeitsweisen der Sozialen
Arbeit in einem mehrschichtigen Ansatz und beziehen neben der Auseinandersetzung mit dem In-
dividuum („der Fall“), die Bezüge sowie die Beziehungen von Menschen im Sozialen Raum ein.
(Vgl. Früchtel, Cyprian, Budde 2010: 11)
Jedoch ist bis heute keine allgemeingültige Begriffsdefinition von Sozialraum formuliert. Es stehen
vielfältige Theoriezugänge nebeneinander und unterschiedliche Praxiskonzepte werden umge-
setzt. Die Aktualität zeigt sich u. a. in den Kontroversen um Sozialraumbudgets als Steuerungs-
instrument in Kommunen oder in der Umsetzung von diversen Handlungskonzeptionen in der Sozi-
alen Arbeit, wie das von Hinte mitentwickelte „Fachkonzept Sozialraumorientierung“ oder das von
Früchtel/ Cyprian/ Budde vertretene SONI-Modell.
In diesem Seminar werden theoretische Hintergründe zu Sozial-Räumen dargestellt und eine Be-
griffsklärung erarbeitet. Soziologische Grundlagen bezogen auf Sozialraum (u. a. Raumtheorien)
und mögliche Einflussfaktoren einer Sozialraumentwicklung werden erläutert.
Nach der systematischen Einführung in das Thema Sozialraum, lernen Sie Methoden sozialräumli-
chen Arbeitens in unterschiedlichen Praxisfeldern Sozialer Arbeit (z.B. der Kinder- und Jugend-
hilfe, Offenen Jugendarbeit, Quartiersarbeit etc.) kennen.
Sozialraum wird nicht nur als territorialer Ort betrachtet, sondern als gesellschaftlicher Raum und
menschlicher Handlungs- sowie Aneignungsraum verstanden, der von den handelnden Akteuren
(bspw. Kinder und Jugendliche, Erwachsene, ältere Menschen) konstituiert wird. Die im Seminar
vorgestellten Methoden sind zugleich sozialräumliche „Analyse- und Beteiligungsmethoden“ (Dei-
net 2009). Damit ermöglichen sie ein Verstehen von Menschen in ihrem Erleben und mit ihren Er-
fahrungen. Das trägt entscheidend dazu bei, dass sie sich als Expert*innen ihrer Lebenswelt ein-
bringen und aktiv an der sozialräumlichen Entwicklung beteiligt sind. (ebd.: 7)

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