Neuerscheinungen Herbst 2019 - 30 Jahre Verlag Bibliothek der Provinz
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Neuerscheinungen Herbst 2019 Verlag Amann Klaus Jeder Schritt zählt Seite 4 Bibliothek der Provinz GmbH. Banauch Eugen Seitensprung nach Jerusalem Seite 4 edition linz – artedition – edition münchen – edition seidengasse – edition sommerfrische Distelberger Toni / Hugo Ender Im Traum war sie nackt Seite 5 Verlagssitz: Die Fabrik Litschauerstr. 23, A-3950 Gmünd Eder Gaby / Eder Hans Zeitvernetzt Seite 5 Postadresse: A 3970 Weitra, Großwolfgers 29, T +43 (0) 2856/37 94, F +43 (0) 2856/37 92 verlag@bibliothekderprovinz.at Haberl Klaus Warten Seite 6 bestellung@bibliothekderprovinz.at Hell Bodo ÖTZI 1991991 Seite 6 lektorat@bibliothekderprovinz.at Hengel Heinz Erich Der falsche Flüchtling Seite 7 presse@bibliothekderprovinz.at Klar Elisabeth /Klöckl Kathrin Vernachlässigbare Veränderungen Seite 7 www.bibliothekderprovinz.at Geschäftsführer: Richard Pils Ladstädter Uwe Lienz.09 Seite 8 Zuständiges Gericht: Landesgericht Krems an der Donau Lang Sibylle Als Karl die Stimme verlor Seite 8 Firmenbuchnummer FN 386485 k Neuberger Martin Franz Das Kloster Seite 9 Zuständiges Finanzamt Gmünd Oláh Thomas Doppler und der Chronometer der Gefühle Seite 9 UID-Nr. ATU67603845 Pauschenwein Andreas Hosenabschluss Seite 10 A 1140 Wien, Rettichgasse 12 (edition seidengasse) Sanoudakis Antonis/Streibel Robert Widerstand in Griechenland und Stein Seite 10 A 4040 Linz, Pfeifferstraße 1, T/F +43 (0) 732/71 61 11 (edition linz) Seidel Bernhard Tree(3) perCent – Zwei Leben Seite 11 café der provinz Schmid Wolfgang Rosafarbene Faune Seite 11 Kaffee Tee Bücher Waffeln Crêpes Salate Sibera Johanna Die Wege zum Ölberg Seite 12 A 1080 Wien, Maria-Treu-Gasse 3, T +43 (0) 1/944 22 72, www.cafederprovinz.at Öffnungszeiten: täglich 8–23 Uhr, Bio-Brunch: Sa, So und an den meisten Feiertagen 9–15 Uhr Werner Christine Dann ziehe ich eben aus Seite 12 Verlagsauslieferung für Österreich und Südtirol: Mohr-Morawa Buchvertrieb GmbH, A 1230 Wien, Sulzengasse 2 Kinder | Jugend T +43 (0) 1/680 14, F +43 (0) 1/688 71-30 Ebenhöh Klaus/Fehringer Isolde Die kleine Mimose Mimi Seite 13 Verlagsauslieferung für Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol: Hauck Thomas J. / Duerr Julia Kommst Du mit? Seite 13 Koch, Neff & Volckmar GmbH. Leibetseder Ida Terrenus Seite 14 D 70565 Stuttgart, Schockenriedstraße 37, T +49 (0) 711/78 60-0 Schlüter Manfred NA DU ? Seite 14 Verlagsauslieferung überallhin mit Post oder Bücherwagen: Vörös Barbra/Rössle Markus Drück mich Seite 15 Bibliothek der Provinz T +43 (0) 2856/37 94, F +43 (0) 2856/37 92 Weiss Michaela Die Nacht der Tiere Seite 15 bestellung@bibliothekderprovinz.at www.bibliothekderprovinz.at Verkehrsnummer: VN 129018 Kunst | Wissenschaft | Musik | Regionalia Bei KNV Logistik ist die Verkehrsnummer 7510 Harsieber Heidi Brennen, nur darauf kommt es an Seite 16 Heilingsetzer Semirah Kristian Sotriffer Seite 16 Auskünfte über Veranstaltungen wie Lesungen, Ausstellungen und Präsentationen direkt beim Verlag oder unter: www.bibliothekderprovinz.at Herter Renate Fremde Haut Seite 17 Bei Bedarf erhältlich: Kinderbuch-, Kunstbuchprospekt; Frühjahrs- und/oder Herbstvorschau, diverse Plakate, Folder … Hochleitner Martin Alfred Kubin in Salzburg Seite 17 Die Verkaufspreise einiger Titel, vor allem jener, die noch in Produktion sind, können sich noch ändern! Holzer Reinhold Der (Meta)Islamdiskurs Seite 18 Preisangaben daher wie bei der Wettervorhersage: Alle Angaben ohne Gewähr. Maier Pepi Monografie Seite 18 Irrtümer, Änderungen und ähnliche Ärgernisse versuchen wir zu vermeiden. Moser/Göbel Figuralien Seite 19 Neuhauser Johannes Harry Merl – Der Vater der Familientherapie Seite 19 Die Bücher des Verlages Bibliothek der Provinz werden durch das Bundeskanzleramt (pro Buchtitel mit 312,92 ¤) gefördert. Niessner Andea Erster Schrei – Letzte Seufzer Seite 20 Preims Paul Reiseskizzen Seite 20 Die Bücher oder Autoren der Bibliothek der Provinz sind mit Österreichischer Staatspreis, Schönste Bücher Österreichs, Radauer-Helm Ingrid Herbert Ploberger Seite 21 Österreichischer Förderungspreis für Kinder- & Jugendliteratur, Luchs-Preis der ZEIT, Kinder- & Jugendbuchpreis der Stadt Wien, Premio Andersen, Josef Binder Award, Österreichischer Kinder- & Jugendbuchpreis, Printissimo, Rebhandl Bernhard Schatzkästlein Österreich Seite 21 Beste Bücher für junge Leser u. dgl. m. ausgezeichnet. Scheidl Roman Die Welt ist nur ein Pinselstrich Seite 22 Sieder Erika Das Wetterkoglerhaus Seite 22 Die Bücher des Verlages Bibliothek der Provinz finden Sie in gut sortierten Buchhandlungen, naturgemäß in unserer Steiger-Moser Susanna Die Fischerkirche von Rust Seite 23 Verlagsbuchhandlung in Großwolfgers, in den Ausstellungsräumen auf Schloss Raabs und auch im Internet, sowohl über unsere Webseite wie bei diversen Versanddiensten. – Wir würden uns freuen, Sie bei unseren Leseveranstaltungen und Wiesbauer Heinz Die Traisen Seite 23 Ausstellungen begrüßen zu dürfen. Abb. Cover: Richard Pils »Aus dem Gesundheitsbuch« 2 Verlag Bibliothek der Provinz Verlag Bibliothek der Provinz 3
Amann Klaus Banauch Eugen Distelberger Toni (Text) Eder Gaby (Text) Jeder Schritt zählt Seitensprung nach Jerusalem oder Ender Hugo (Holzschnitte) Eder Hans (Fotos) Kurzgeschichten Die Dämonen der schönen Lou Im Traum war sie nackt Zeitvernetzt Roman Haiku Gedichte 12/19 cm, 80 Seiten, Broschur, 13 ¤ ISBN 978-3-99028-823-8 13/21 cm, 88 Seiten, Broschur, 13 ¤ 13/21 cm, 80 Seiten, Broschur, 13 ¤ 13/21 cm, 256 Seiten, Broschur, 20 ¤ ISBN 978-3-99028-854-2 ISBN 978-3-99028-855-9 ISBN 978-3-99028-856-6 Lola weiß schon, wo sie das Piercing machen lassen will. Überhaupt, sie ist schon sechzehn. Das Studio ist megacool. Das Leben 23 episodenhafte Kapitel in Anlehnung an die Form eines Fotos von den verrücktesten Piercings. An den Lippen. An Schubertschen Walzerzyklus Haiku gehören zu den Marginalien des Lebens. Wer sich den Augenbrauen. An einer Brustwarze. Und ihre Eltern sind Der Menschheit über einer dünnen Kruste aus Routinen bewegt, wähnt sich so was von altmodisch. Nichts verstehen die. Aber rein gar Handvoll Leben Der pensionierte Wiener Senatsrat Dieter Gambarus, vor- in Sicherheit, während die Bruchlinien des Daseins unbe- nichts. Leben in ihrer Arbeit und mit ihrem Geld, die Mutti weilt dem in leitender Stellung, mit der dominanten Sozialpoliti- rechenbar bleiben. Die Tröstungen der Natur und der Jah- mit ihren eleganten Ohrringen, den langweiligen. Der Papa in der Kurzparkzone Zeit kerin Wiltraut unglücklich verheiratet, Vater einer psy- reszeiten bewahren uns nicht vor dessen Zumutungen. fast ohne Haare. Massenware. Grau. Ratten. Ratten im Rat- als Mosaik im Heute - chisch unheilbar kranken Tochter und deshalb depressiv, Bloß die Scherben lassen sich mit etwas Geduld einsam- tenkäfig. und geht mit seiner um Jahrzehnte jüngeren Sekretärin, der aus meln, notdürftig kitten und wieder flicken. Der Typ, der den Laden schmeißt, ist megacool. Heißt Nic. Puzzle der Vergangenheit. Mannheim stammenden Kunsthistorikerin Lou Vogler, der Mit c. Der erklärt ihr alles. Unterschreib das Formular. Dass Die Jahre er zuvor seine Memoiren diktiert hat, eine Liebesbeziehung du sechzehn bist. Dass der Laden keine Verantwortung über- rasen ungehemmt ein. Auf Lous Wunsch – weil sie sich einbildet, beider Liebe Leer das Gehäuse nimmt für irgendwelche Fälle. Was heißt denn das genauer? mit eingebautem Folgeton - müsse sich angesichts „angeblich heiliger Stätten“ bewäh- Der Kuckuck stolpert Sie will nicht blöd dastehen. Keine Ahnung. Sie fragt nicht. und oft läuft ren – unternimmt das Paar im Herbst eine Reise nach Jeru- mitten im Ruf, als hätt sich – Ein bisschen Betäubung. In der Zunge sind ein Haufen mit dem Schlag der Uhr salem und durch das umliegende Land. Eingetaucht in die er selbst grad verzählt Nerven, ja? das Wollen dort herrschende Hitze und orientalische Atmosphäre, – Ja, klar, besser so. der Vernunft davon. umgeben von „Heiligtümern und Altertümern“, erleben die Schwarzes Unwetter zieht auf – Weißt du schon welches? Man weiß es, beiden einander in erotischem Taumel, bleiben sich aber Schaurig der Kuckuck – Ja, ich hab mir das lange überlegt. doch verdrängt es gern, seelisch oder geistig fremd. Gambarus fällt immer wieder in im Windesrauschen – Na dann. Ganz ruhig. Mach den Mund auf. Streck die nimmt manchmal seine Depressionen zurück, Lou wird von ihren sogenann- Zunge raus. Täuschung blind in Kauf – ten Dämonen geplagt. Durch allerlei Inszenierungen versu- Auf Mauern, machtvoll – Die Zunge ist betäubt. Wie benommen. Lolas Kopf auch. doch die Gewissheit chen sie ihre schwindende Zuneigung am Leben zu erhalten; im Wald vergessen Wie nach dem Zahnarzt, aber schlimmer. Du spürst die steht im Raum: in Wahrheit entfernen sie sich aber immer weiter voneinan- Hauch junger Buchenblätter Zähne nicht. Du kannst nicht sprechen. Nic verständigt sich Das Leben ist ein Staffellauf! der. Gambarus stirbt kurz nach seiner Heimkehr an Herz- mit Ja- und Nein-Fragen. Geht’s? Kannst du atmen? Tut’s versagen. Welch’ Mühe ums Heu! weh? … Er erwachte im Traum. Er war – ohne von dem Fall an Im Schatten reifen Beeren, Ja, es tut weh. Aber sie gibt das nicht zu. Schmerzen sind Befremdend sich etwas mitbekommen zu haben – in sein graues Inneres doch die will keiner nicht cool, schon gar nicht bei einem Piercing. Ihre Augen abgestürzt, „zu Hause“, in den inneren Gängen seiner Unbe- werden nass. Wie Echos haustheit angekommen und gefangengesetzt. Ja, es war sein Verlassen die Haue am – Das geht gleich wieder vorbei. Ist normal ein bisschen der Vergangenheit Zuhause und doch auch wieder nicht. Das eigentliche Feldrand. Eine andre Hand Schmerzen am Anfang. Du bist doch tapfer! so legen Zuhause oder Daheim wäre eines seiner Büros gewesen, wie führt die Arbeit fort Zu Hause versucht sie mit niemandem zu reden. Die Alten die Lippen der Zeit das in der Oberen Augartenstraße, das im Rathaus oder schnarchen schon. Sie will schlafen. Sie schläft. Wacht auf. dem Menschsein sonst irgendeines in Wien. Oder auch ein Hotel- oder Kon- Zu kurz labt Tau die Sie weiß nicht wie spät es ist. Alles ist dunkel. Der Schmerz Worte in das Denken, ferenzzimmer im Aus- oder Inland. Nun aber befand er sich Blüten, deren Blätter im ist schlimmer. Schlimmer als vorher. Wie lange wird sie das Schweigen in die Augen hier, in der ausweglosen Unordnung seines Unhauses, das er heißen Wind vergehn Piercing verstecken können? Ein paar Tage? Eine Woche? und machen vor langer, langer Zeit für sich und seine Familie gebaut und Sie redet wenig und isst nicht mit den Papis. Wie soll sie die aus Lebensspuren beinahe vergessen hatte, nun überfiel ihn wieder, jedoch Wetterbleiches Herz – News nur verkünden? Überraaaaschung! Streck die Zunge verschwommene noch bedrückender, jene unsäglich schwere, lähmende, bedrängt, schlägt weiter raus, aaaaaaaaaaaah. Im Gymi sagt sie auch wenig. Der Effekt Konturen. graue Müdigkeit von gestern abend – wo war er da gewesen? in blühendem Holunder der Betäubungsspritze ist schon seit einer Weile vergangen. Es fiel ihm nicht ein. Er wollte unbedingt Ordnung machen, Der Schmerz nicht. Im Gegenteil, der nimmt zu. Als sie nach aber er lag auf dem Boden, im Schutt, und von diesem teil- Hause kommt, will sie gleich auf ihr Zimmer gehen. Aber die weise bedeckt. Seine Glieder konnte er kaum bewegen. Mit Mutter findet sie ist komisch. großer Mühe gelang es ihm, sich umzudrehen, sodass er, auf – Wie geht’s Loli, wie war’s in der Schule? dem Bauch liegend, eine kurze Strecke vorwärts kriechen – Hmmmmm. konnte, aus dem Schutt heraus. Dann jedoch musste er eine – Weißt du was Neues vom Chemielehrer? Weile rasten, um neue Kräfte zu sammeln … – Nnnnnnnnn. . 4 l i t e r at u r H erbst 2 0 1 9 Verlag Bibliothek der Provinz Verlag Bibliothek der Provinz l i t e r at u r H erbst 2 0 1 9 5
Haberl Klaus Hell Bodo / Leitner Martin Hengel Heinz Erich Klar Elisabeth Warten ÖTZI 1991991 Der falsche Flüchtling oder Kloeckl Kathrin Gedichte eine Rekapitulation Freitags in Afghanistan Vernachlässigbare mit Audio-Downloadlink 13/21 cm, 80 Seiten, Broschur, 13 ¤ Roman Veränderungen ISBN 978-3-99028-857-3 15/21 cm, 128 Seiten, Hardcover, 18 ¤ Bild-Text-Korrespondenz 12/19 cm, 288 Seiten, Broschur, 24 ¤ Absehen ISBN 978-3-99028-859-7 15/21 cm, 104 Seiten, Hardcover, 15 ¤ Interviews mit Hans Haid, Elmar Horrer, Heidi Tappeiner ISBN 978-3-99028-860-3 Jemand (er sei Ferdinand Madenschab genannt) tritt die (1) des bin ich mir gewiß (und weiß mich zugleich dage- gesetzlich bedingte Alterspension an. Beruflich war er Da ist so ein Suchen in Taschen. Malerei, Zeichnung, Bildende Kunst, das ist das Reich der gen machtlos): daß man mir nämlich selbst darin keinen Nachtwächter, Briefträger und Eisenbahner. Er war im- Ein Aufstehen und wieder die Hände vergraben, Körper, auf einen Blick sind sie präsent. Prosa und Dichtung, Glauben schenken wird, wenn ich meine eigene Version mer stolz auf seine Uniformen. Pensionsmäßig ist er jetzt ein Kümmern. Ein Fortsehen und Knistern. hier ist der Platz für Geschichte und Geschichten; in der Lite- dieses derart weit zurückliegenden Geschehens einbräch- Mindestrentner. Schwer verärgert ist er darüber, dass seine (Die kleinere Tasche wird mehrmals gefaltet.). ratur kann sich die Zeit von Buchstabe zu Buchstabe, von te (nämlich 5300 Jahre vor heute, samt finalem Pfeilschuß, Mindestpension für über 40 Jahre Arbeit in etwa gleich ist Vornübersturz und vermutetem Exitus durch Verbluten), Wort zu Wort hanteln. Sicher begegnet uns ein Bild anders Da ist so ein Wegdrehen und warten, wie die Mindestsicherung für Flüchtlinge & Asylanten. Die Vor- und Nachgeschichte dieses tödlichen Ereignisses auf als ein Text, aber diese Vorstellung einer klaren Trennung bis Zeit ist. Ein tieferes Tasten, Begreifen. nie nur 1 Cent ins Sozialsystem einbezahlt haben. Maden- dem Alpenpaß inbegriffen (3-2-1-0 Meter hoch) zwischen Darstellung von Handlung in der Sprache und Dar- Und wie viele Dinge begleiten, schab will dagegen etwas unternehmen: Er fasst den Plan, stellung von Körperlichkeit im Bild ist brüchig. Ganze Epo- unter einer neuen Identität bei der Asylbehörde um Asyl (2) und zwar einbrächte in die seit der Auffindung meiner chen können in einer Zeichnung gelesen werden und die die schwierigen, handlichen, die voll Erinnerung anzusuchen. Sein Ziel ist es, Asylwerber zu werden! Doch unsterblichen Überreste im weglosen Gelände nicht ab- fleischigsten, plastischsten Körper aus Büchern steigen. sind. Ist ein Leichtes, zur Seite gerichtet. zuerst sieht er sich gezwungen, sichmit seinem Pensions- reißende Diskussion um diesen Wust/Rest ungeklärter, Elisabeth Klar und Kathrin Kloeckl unterhalten sich, die Wie Hingebung, glaub ich. antritt auseinander zu setzen. vielleicht auch unklärbarer Tatsachen und Folgen/Folge- eine schreibt, die andere zeichnet. Vernachlässigbare Ver- Das Einsetzen der Erinnerung reißt ihn aus seinen Grübe- rungen, ganz gleich ob so ein dezidiertes Plädoyer aus dem änderungen denken damit über die Ausdrucksmöglichkei- leien: Erinnerungen an seine Kindheit und die verschiede- Mund des Betroffenen/Getroffenen (also von mir selbst) ten und -grenzen von Wort und Bild nach. Die Leserin kann SMS nen beruflichen Beschäftigungen. Er beschäftigt sich mit emotionslos oder mit gehöriger Emphase vorgetragen sich beobachten, wie sie die Zeichnungen und die Texte in Jetzt Stephansplatz, ich mit Kappe und dunkelrot Jacke dem Gedächtnis & Erinnern, mit Philosophie & Psycho- würde Beziehung setzt, wo sie sich wie und wie lange aufhält. Die logie. Fragmentarisch fallen ihm einzelne Ereignisse aus Frage nach einer Übersetzung steht jedoch nicht im Vorder- seinem Leben ein. Immer mehr reift in ihm die Idee, die (3) sogar wenn die Details des Handlungsablaufs meiner- grund. Die Zeichnungen illustrieren nicht die kurzen Man schreibt von einem Näherkommen Identität eines falschen Flüchtlings anzunehmen. seits gewissenhaft wiedergegeben und die Gründe dazu Geschichten und Szenen; und diese sind wiederum keine und dass man bald hier wäre, Die Flüchtlinge fliehen ins Gelobte Land: dort wo Milch plausibel erläutert würden, die Motivenkette des vermu- Bildbeschreibungen. Das Buch ist ein Dialog, eine chrono- noch unter ganz anderen Menschen. & Honig fließt und Manna vom Himmel fällt. Über Moses teten Verbrechens (samt Zufällen) der Reihe nach, Wort logisch niedergelegte Korrespondenz zwischen zwei & Co kann man viel vom Gelobten Land erfahren: Seth - für Wort und Satz für Satz, wiedergegeben wäre, explizit Frauen, die sich persönlich, intellektuell und künstlerisch Ich bin schon hier. Halb wartend, halb. Henoch – Noah – Abraham – Isaak etc.; Prediger, Hirten, in Verbal- und Körpersprache, am besten auch psycho- schätzen und sich etwas zu sagen haben. Am Anfang ihres Ein hochgefahrenes Cafe. Könige u. a. m. dramatisch dargestellt, mag sein nachgestellt durch ein Gesprächs steht ein vages, aber brodelndes Interesse: Die Doch immer auch eine Aussicht nach draußen. Trotzdem herrscht vielfach auch Langeweile. Unser Held animiertes Double des sogenannten Eismanns (also mir), Darstellung, die Grenzen, die Auflösung, die Multiplizität erfährt dies im Speziellen bei seinem Zusammentreffen wie solches ton- und bildmedial inzwischen ohne weiters des Körpers. Mit Kappe und dunkelrot Jacke. mit den Korybantentänzern. Dass er dann auch Soroaster einzubringen wäre (und bis in den hintersten Ausstrah- Man sagt Identität, und es mischen sich die Zeiten, Kon- bei seiner Wanderung durchs Gebirge trifft, bringt ihn zwi- lungsWinkel hinein ohnedies schon gang und gäbe ist), texte, Selbst- und Fremdbilder, und nur mit Ach und Krach Eine Hand sinkt in meine. Das Unechte wartet schenzeitig auf andere Gedanken und lenkt ihn kurzfristig fellbesetzt und zugleich fehlbesetzt rührt man das alles in einem Topf zusammen; und auch nicht lange. Ein Gruß, eine leichte Drehung von seinem Alltag ab. Archeopark Animateurin: … ist schwierig da raufzukommen, immer nur zeitweise. Die Kunst – und im Übrigen auch die zur Seite. Aus dem Gelobten Land zurückgekehrt, beginnt sich Ma- das haben die sicher alles nachgestellt Wissenschaft – versucht auf unterschiedlichsten Wegen die denschab intensiv mit seinem Plan-A – Eine neue Inkarna- (Titelansage kurz) Vielheit des Ich herauszustreichen und zu begreifen. Der tion – zu beschäftigen. Absichtlich spricht er von Neu- und Archeopark Fortsetzung: Mitmachprogramm heute arbeiten Körper, dieses plumpe Ding zum Anfassen, wäre ein Trost nicht Reinkarnation: Setzt doch zweite den Tod voraus: wir mit Lehm (italiano) in dieser Verwirrung: Der Körper als Einheit, unmissver- Und sterben ist das Letzte, das er zu tun beabsichtigt. Er (4) man würde mir nicht glauben: nicht einmal bei der ständlich durch die Haut begrenzt, unter unserer Kontrolle. beschäftigt sich mit Religion, Wiedergeburt & Karma, Un- Erwähnung der unschuldigen Tatsache aus dem damali- Aber auch diese Vorstellung ist brüchig. Er ist manchmal endlich- & Ewigkeit. gen Alltagsgeschehen, daß etwa das Kochen in Birkenrin- mehr, manchmal weniger als man will; manchmal zu starr Eines Tages sieht Madenschab seine Zukunft klar vor sich: degefäßen zu meiner Zeit allgemein üblich war, genauer und unflexibel, manchmal zu flüchtig und undefiniert; Er will ein Afghane sein, vom Volksstamm der Hazarah (an- das Erwärmen der breiigen Speisen durch Einbringen manchmal zu nah an seiner Umwelt und an anderen Kör- geblich abstammend von mongolischen Kämpfern Dschin- heißer Steine in die gebundene Nahrungsmasse, wobei pern, manchmal unzugänglich. Wie dann über den Körper gis Khans), beheimatet im zentralen Teil des Hindukush das Gefäß dicht gehalten hat nachdenken? Da muss man schon einmal sehr nah an eine – in Hazaradjat. Auch sein neuer Name taucht vor seinem Archeopark: Feuerschlagen: und dann hoffe ich, daß es auch Ohrmuschel heran jede Falte und jeden Knorpel betasten. geistigen Auge auf: Mahmoud Firdausi. Jetzt geht es nur gelingt… und hier muß ich so lange schlagen… Da gibt es klare Raster und Linien, aber auch Wirbel ohne mehr darum, sich Wissen über Afghanistan anzueignen … . klaren Anfang und Ende … Julia Grillmayr 6 l i t e r at u r H erbst 2 0 1 9 Verlag Bibliothek der Provinz Verlag Bibliothek der Provinz l i t e r at u r H erbst 2 0 1 9 7
Ladstädter Uwe Lang Sibylle Neuberger Martin Franz Oláh Thomas Lienz.09 Als Karl die Stimme verlor Das Kloster Doppler und der Chronometer Eine Erzählung Skizzen und Berichte Erzählungen der Momente 12/19 cm, 208 Seiten, Broschur, 20 ¤ 12/19 cm, 220 Seiten, Broschur, 22 ¤ 13/21 cm, 180 Seiten, Hardcover, 18 ¤ Roman ISBN 978-3-99028-861-0 ISBN 978-3-99028-829-0 ISBN 978-3-99028-863-4 12/19 cm, 200 Seiten, Broschur, 20 ¤ Das Buch „Lienz.09“ umfasst Skizzen und Berichte aus Vorsichtig schnitt er die Anzeige aus der Zeitung aus. Es er hat den ort richtung norden ISBN 978-3-99028-864-1 meinem Leben, zum Teil aus längst vergangenen Tagen. war eine Stelle bei den Maltesern und es war eigentlich kaum verlassen Wie bei vielen, die gerne schreiben, sammelten sich auch nur das, was sie ihm schon persönlich gesagt hatten. Er da sieht er auch schon die hinweistafel In meiner Erinnerung ist alles still, kein Geräusch zu hören, bei mir in verschiedenen Schubladen und Schachteln war kein Erzieher, nein das war er nicht, aber er kannte und kurz darauf biegt er in die enge Teile fliegen durch das Innere des Wagens, Muttis Schlüs- Buchstaben, Satzzeichen, ja, ganze Absätze. Bei einem die Jugendlichen ganz genau von den vielen Freizeiten von ästen mächtiger bäume selbund mit dem silbernen Anhänger, ein Apfel. Und so- Wohnungswechsel vor die Entscheidung gestellt: ins und Wochenendfahrten. Die Anzeige war groß, und das vollkommen überdachte zufahrt ein gar die hölzernen Boccia-Kugeln, sechs Stück zu je knapp Reine tippen oder Altpapier, votierte ich für die Entsor- könnte heißen, dass sich viele bewerben würden. Neulich es ist eine herrliche szenerie ein Kilo, in deren Mitte das kleine rote Pallino, in einem gungsvariante. Hingegen bestanden meine Kinder darauf, traf er Martin Maier auf der Straße getroffen, der ermu- sie erinnert ihn sofort an seine kindheit Plastikkäfig gefangen, ein solides Paket. Und das schwebt wenigstens einige Episoden für sie lesbar zu hinterlassen, tigte ihn. als solche bäume noch selbstverständlich waren jetzt durch den Fahrgastraum. Das schöne Wochenende eine schreckliche Überwindung, da ich von Natur aus lie- „Otto, ich sehe, Du bist gerade nicht zufrieden und da auch mitten im dorf wird so nicht stattfinden, das sieht auch Vati schon ganz ber in einem Straßencafé sitze, an einem Pernod nippe wäre doch die Jugendleiterstelle genau richtig“, sagte er und gerade hier klar, während er am Lenkrad herumreißt, obwohl er längst und mit meiner Claudia die Vorbeigehenden beobachte. zu ihm. „Wir brauchen dann noch deinen Lebenslauf.“ weil sie atmosphäre schufen die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hat. Das sieht Die weiter zurück liegenden Erzählungen sind mir schon Ihm wurde heiß. weil sie den platz Mutti, einen stummen Schrei im Gesicht, die ihre beiden so fremd geworden, dass ich sie der dritten Person in die Er hatte sich noch nicht verändert. Er sah genauso aus, wo er gelebt hat so unglaublich bereicherten Kinder nicht festhält, sondern in den schwarzen Fussraum Schuhe geschoben habe, neuere durften in der Ichform wie in der Zeit, als er als Bauführer über Land gefahren weil sie einfach zwischen Vordersitz und Rückbank drückt, sie in Deckung bleiben. war, um ein neues Bauvorhaben zu planen und um zu prü- ganz selbstverständlich dazugehörten bringt, weil das Unvermeidliche immer näher kommt. Zu- Alle handeln mangels Phantasie von Begebenheiten, die fen, ob man die Leitungen oberirdisch führen müsse, und man hat nicht gewartet nächst für Mutti, die Boccia-Kugeln steuern auf einen un- mir geschehen sind, in meiner Heimatstadt, etwas weiter dafür ein Mast erforderlich sei oder man gar aufgraben bis – begleitet von medienrummel – sichtbaren Zielpunkt oberhalb ihrer rechten Augenbraue entfernt im nördlichen Waldviertel oder auch etwas südli- müsse. ein baum gepflanzt zu, während der Wagen vom linken Fahrbahnrand zurück cher, östlicher und westlicher. Das war mehr als ein Jahr her, und Martin Maier, der Mal- unter naturschutz gestellt an den rechten geschleudert wird, hochschaukelt, die in- Ich schreibe nicht, weil ich hoffe, bekannt und reich zu teser, hatte davon keine Ahnung. Er hatte doch nichts er- und einem paten anvertraut war neren Räder weit abgehoben, plötzlich die Richtung ändert werden. Ersteres bin ich schon, wenigstens im Umkreis fahren? Er hatte wahrscheinlich nur zufällig gefragt, weil man lebte einfach mit dem baum und herumreisst zur anderen Seite. Die Landstrasse ist jetzt von zwei Kilometern, das Zweite lohnt sich in meinem er ihn unbedingt in seiner Nähe haben wollte. mit den bäumen ein schmales Band und bald wird es uns abwerfen. Noch Alter nicht mehr. Aber, es soll ein Buch werden, das ich Er würde jetzt noch einmal Richtung Süden fahren, dort mit dem wald weiß Vati nicht, ob nach rechts oder links, der Abgrund jemandem schenken kann, ohne dabei rot zu werden. waren sie um die Mittagszeit oft eingekehrt. Immer wie- es gab keinen waldlehrpfad ist beiderseits beachtlich und der Crash unausweichlich. der suchte er den Platz auf, eine Sache die er seiner Frau man machte nicht viel aufhebens Ich freue mich aufs Ende, nicht auf das, was dann kommen „Menschen in meinem Alter sollte man bei minus zwölf nie erzählen würde. Es war eine ganz eig,ene Gemein- bei pflanzungen oder rodungen wird, sondern darauf, dass das wilde Geschaukel und Ge- Grad nicht vor die Türe lassen.“ schaft gewesen. Hätte er geahnt, dass es so enden würde, kannte keine baummörder werfe endlich ein Ende hat, mir ist übel. Da lächelt die Frau hinter dem Schreibtisch endlich. hätte er sich immer weniger über die Anderen geärgert. keine artgerechtigkeitsexperten Schon trifft das kompakte Paket der Kugeln knackend „Wir hätten Ihnen den neuen Pass auch zugeschickt.“ Der Ärger war bei ihm immer zu schnell gekommen. keine von stadtmenschen erstellten Muttis Stirn, und das kleine Auto hebt ab, noch eine bo- „Dann hätte ich das nicht sagen können.“ Das Wetter, und dann die Nachfrage nach dem Bauvorha- verhaltensregeln für den wald ckige Wende einleitend, aber diesmal kommen die inneren Sie durchlöchert den alten Reisepass, nimmt ein Blatt des ben, so waren diese Jahre! Sie waren eigentlich immer im die eigentlich für waldbesucher gelten sollten Räder nicht nur ein Stück weit hoch, einen Meter, zwei, die Bundesministeriums mit Gebrauchsanweisungen, legt es Außendienst, immer draußen, bis auf kleine Tätigkeiten zog nicht vor gericht Kiste fährt jetzt fast senkrecht stehend auf zwei Rädern, zum neuen und schiebt mir alles zu. Sie trägt einen Ehe- am Morgen, um alles vorzubereiten. Es war eine wichti- weil der baum im herbst tat verlässt den geteerten Boden, ich kann den Himmel, den ring und sitzt im Rollstuhl. ge Arbeit, würde er sagen, ja er würde sogar sagen sehr was er immer schon getan hat strahlenden augustblauen wolkenlosen Himmel durch das wichtig, aber die Türen waren jetzt geschlossen, und das weil es nicht anders vorgesehen Seitenfenster sehen, Mutti hat ihren Kopf für einen Mo- Jetzt bin ich froh, dass ich hergekommen bin und es gefällt Gebäude würden sie bald verkaufen, so wie sie es bei an- und daher nicht zu verhindern ist ment nach hinten gekippt, wie ruhend auf der Hutablage, mir plötzlich nicht mehr, mich hier im Büro der Außen- deren Außenstellen längst getan hatten. In der Gegend hatte mit dem laub auch sonst kein problem und die Boccia-Kugeln haben ihre Richtung geändert und temperatur entsprechend umständlich anzuziehen. Ich war nichts von ihnen geblieben. Früher hingegen war dort und lebte einfach mit streben jetzt vorwärts auf die Windschutzscheibe zu, da verabschiede mich, wie ich meine, leichtfüßig, finde sogar viel. Die Gegend spielte keine große Rolle mehr. An den neben trifft ein harter Schlag in meinen Rücken, für einen Au- den Griff der Glastüre und schiebe mich in den Gang. alten Orten wuchs nur noch das Gras, und dahinter wa- unter bäumen genblick ist der Flug zu Ende, die Familie ist angekommen. Nach ein paar Schritten und außer Sicht mühe ich mich, ren Einfamilienhäuser und ein paar Bauernhöfe zu sehen. in ihrem schatten und – in ihren kronen Doch hebt das Auto wieder ab, ein neuerlicher Sprung, Mütze und Handschuhe zwischen den Knien, damit ab, Diese Häuser waren alle in seiner Zeit ans Telefonnetz an- er muss lächeln jetzt in die andre Richtung drehend, ich glaube, ich muss die Dokumente in der Innentasche unterzubringen und geschlossen worden … als er daran denkt mich übergeben, ich habe Autofahren nie vertragen, habe den Reißverschluss am unteren Rand des Wintermantels wieviel zeit er als kind jetzt aber keine Tüte zur Hand, ich bin so müde, ich werde einzuhängen, ein lästiges Gleitsichtbrillenproblem. Dann in baumkronen verbracht hat … nicht kotzen, ich schlafe ein … die Baskenmütze und die Handschuhe übergezogen. 8 l i t e r at u r H erbst 2 0 1 9 Verlag Bibliothek der Provinz Verlag Bibliothek der Provinz l i t e r at u r H erbst 2 0 1 9 9
Pauschenwein Andreas Sanoudakis Antonis Seidel Bernhard Schmid Wolfgang Hosenabschluss Widerstand in Griechenland Tree(3)perCent rosafarbene faune Erinnerung an ein versunkenes Milizheer und Stein Zwei Leben gedichte und kurzprosa Die Geschichte von Nikos Mavrakis Es ist eine Kunst, »echte« Ökologie ins Spiel zu bringen! 12/19 cm,440 Seiten, Hardcover, 30 ¤ 13/21 cm,60 Seiten, Broschur, 8 ¤ ISBN 978-3-99028-865-8 ISBN 978-3-99028-869-6 12/19 cm, 114 Seiten, Hardcover, 22 ¤ 12/19 cm, 248 Seiten, Broschur, 22 ¤ ISBN 978-3-99028-867-2 ISBN 978-3-99028-846-7 An einem Julitag vor vielen Jahren sahen meine Lebensge- fährtin und ich in der niederösterreichischen Provinz eine Dienen Kameras als nicht verletzende Waffe gegen physi- naive begeisterung oder Übersetzung von Nina Bungarten wörtlich (miss-)verstandener pazifismus Bundesheer-Angelobung, bei der der „Große Österreichi- sche Übergriffe im öffentlichen Raum, so können Bücher kommentiert und herausgegeben von Robert Streibel sche Zapfenstreich“ aufgeführt wurde. Die Zahl der eine Sprengkraft entwickeln, die man mit herkömmlichen Rekruten war überschaubar, der Hintergrund dörflich, das Bomben nicht erzeugen kann, weil sie eine positive Kraft, … Am 20.02.1915 kam ich als neuntes Kind in Iraklio auf die die wörter kommen Publikum weinviertlerisch, es gab keinerlei Gedränge. die weiter reichend ist, besitzen. Schon als Kind sagte ich Welt. 1918 wurde dann noch ein zehntes Kind geboren. Unsere rufen ÜBERFALL Uns gefiel diese ländliche Veranstaltung wesentlich besser mir manchmal, dass es doch neben den vielen negativen Familie war arm. Wir besaßen nur wenig Land und konnten als die von allzu viel Show und Menschengewühl erdrück- Erfindungen und Menschheitsleistungen, die Leid und nicht davon leben. Mein Vater arbeitete als Maurer, damit wir sicherheitshalber ten jährlichen Nationalfeiertagszeremonien am Wiener Not über die Welt bringen, auch vergleichbare positive über die Runden kamen. Später erfuhr ich, dass er immer Auf- hebe ich die hände Heldenplatz. Besonders unter die Haut ging uns aber der Ansätze geben könnte, um die Welt in eine gute Rich- träge hatte, aber seine Einkünfte nie die Bedürfnisse einer so von der Gardemusik intonierte „Große Zapfenstreich“, tung zu treiben und Spannungen von den Gesellschaften großen Familie deckten. heiße sie freudig willkommen der geradezu die österreichische Militärgeschichte ab dem und ihrer Koexistenz zu nehmen. Dieses Buch bietet, so Wir zogen von Gouves nach Iraklio, weil es für meinen Vater bringe sie gleich fesselnd zu papier 17. Jahrhundert in musikalischer Form Revue passieren gesellschaftsfremd und -feindlich es sich anfangs dar- dort mehr Aufträge gab. lässt. stellt, letztlich eine große Erleichterung für alle jene an, Damals lebten wir also in Iraklio, in Analipsi genauer gesagt, und bin Unwillkürlich begann ich bei diesem Anlass über mein die wissen, dass sie über die Verhältnisse der Umwelt le- im heutigen Analipsi, früher hieß es Ak-Dabia, also Festung, wieder sprachlos persönliches, recht zwiespältiges Verhältnis zum österrei- ben, jedoch bisher nichts dagegen tun können. Das ist venezianische Festung. Dort wuchs ich auf. Damals, 1915, chischen Militär nachzudenken. Ich musste dort manch nun genau meine Gruppe von Menschen, nämlich die mit während des ersten Weltkrieges, gab es eine große Grippe- Böses erdulden, hatte einiges einzustecken, halte aber die dem zweiten Leben, auf denen meine Hoffnungen ruhen. welle, und es wurden die Menschen buchstäblich dahinge- Institution mangels einer heilen Welt für nicht verzicht- Insgeheim müssten auch diese Menschen gar nicht nach rafft. Aus dieser Zeit wurde über mich berichtet, dass mein er war der vater. nichtsdestotrotz gehörte er der familie bar und werde von militärischen Zeremonien, ihrem weh- dem Gewissen agieren, weil ja alle über die Verhältnisse Organismus sehr widerstandsfähig war, ich kaum abnahm der löwen an. er brachte seinen sohn zur letzten ausfahrt. mütig-tragischen Unterton und der darin erkennbaren der Welt leben, warum also nicht auch sie als Leserin und und überhaupt ein sehr gesundes, kräftiges Kind war. In unse- doch sie wussten es nicht. in seinem herzen spielten zwei geschichtlichen Überlieferung stets tief berührt. Leser und Besucherinnen und Besucher von Ausstellungen rer Familie wurde nachher erzählt, dass mein Großvater, kinder ball. in seinen augen konnte man eine schwarze Kann mein Dienst im Bundesheer, so gingen meine über Kunst sowie auch ich als der, der das schreibt. Wir Dimitrios Mavrakis, oder auch Kapitän Skountis, der im Bür- fahne im kahlen wind flattern sehen. tief hinten, an der Gedanken weiter, heutzutage noch interessant und viel- bräuchten also im allgemein eingeprägten Kollektivver- gerkrieg gegen die Türken kämpfte, in der Zeit des berühmten wand, die zum abgrund führte. so weit sah sein sohn nicht. leicht sogar berichtenswert sein? Jedenfalls ist auch er nur halten kein schlechtes Gewissen haben, weil ja offenbar Daskalojanni, hier in Pediada aktiv war, genauer gesagt war das licht in seinem herzen flackerte leise und verständnis- mehr historisch zu betrachten. Das liegt zunächst an mei- ein menschlicher Schulterschluss besteht, den Konsens sein Stützpunkt hier in der Nähe, wo jetzt die amerikanischen voll. es wies ihn an, zum ersten mal in seinem leben, den nem fortgeschrittenen Alter, und dann an der völligen mit der Umwelt dort und da zwar zu denken, jedoch nicht Radare sind, in Gouves. Also, damals waren Engländer hier, vater zum abschied zu küssen. er brachte ihn zum zug. Umwandlung des Heeres seit damals, als es von Land- herzustellen. Daher wirft sich tatsächlich die Frage auf, ob im Bezirk Iraklio. Die machten wohl scheinbar hier ihre Rund- diese letzte zärtlichkeit zwischen beiden – so hörte er spä- wehrstammregimentern, Milizsystem, Raumverteidigung man überhaupt geeignete Lösungen vorschlagen soll, die gänge und kamen auch an unserem Haus vorbei. Ich spielte ter – nahm als einzige die fahne so schwarz wahr. so ent- usw. geprägt war. In diesem Rahmen haben meine Kame- sich direkt gegen die drei »K« richten – Kapital, Konsum wohl gerade im Matsch vor unserem Haus. Damals gab es standen die weißen punkte im dunkeln der nacht, dieser raden und ich den Wehrdienst erlebt und zum Teil erlit- und Komfort, gegen die man es besser vermeidet, negativ weder Wege noch asphaltierte Straßen. Es war also sehr letzten nacht, in der der vater schwarzflatternd ver- ten, aber immer, und Gott sei Dank, unter Friedensbedin- aufzutreten. Für Kritik dagegen gebe es kaum ein »Teilen« schlammig, fast schon sumpfig, wo ich da spielte. schwand. mit der zärtlichkeit der weißen punkte. In seines gungen. in sozialen Foren, und »Likes« werden dafür auch nicht zu Es machte ihnen Eindruck, dass es dort, an diesem schlammi- herzen und in des sohnes herzen spielten zwei kinder mit Meine beiden Großväter hingegen, die noch Soldaten des holen sein. Die Frage, wohin soll man sich also wenden, gen Ort, so ein Kind gab, und sie äußerten gleich am ersten zwei weißen fahnen. der ball rollte noch eine zeitlang auf Kaisers waren, mussten in den Krieg ziehen, ob sie nun bleibt unbeantwortet, denn die Stelle gibt es so noch nicht Abend, dass sie mich gern gegen Geld mitnehmen wollten. und ab, bis er still lag, tief hinten an der wand, die zum wollten oder nicht. Der eine diente von 1912 bis 1918 bei in den Verwaltungsapparaten der Erde und auch nicht in Mein Großvater, der mich gerade auf dem Arm hatte und mit abgrund führte. nun, das einzige, was er hätte sehen kön- der Infanterie, davon rund drei Jahre an der Front (Russ- den nationalen politischen Partei-Systemen. Es mag aber mir spielte, fragte den Dolmetscher, was sie sagten. nen, war weiß. das licht in seinem herzen flackerte leise land und Italien), der andere kam als Artillerist von 1916 vielleicht ein kleines Türchen bestehen, bei kleinen Kom- Er sagte: „Wenn ihr das Kind verkaufen wollt, dann gibt er und verständnisvoll. er war der vater. zum abschied zu bis 1918 am italienischen Kriegsschauplatz zum Einsatz; munen oder Interessensgruppen, die reflektieren und sich euch so viel Geld, dass eure ganze Familie davon leben kann.“ küssen. mit der zärtlichkeit weißer punkte. beide wurden je zweimal verwundet. damit identifizieren, wenn diese Lösungen parallele flan- Da sagte mein Großvater: „ Aber wir sind zehn Personen.“ Daran gemessen, nehmen sich die Abenteuer, die meine kierende Hilfen anbieten und keinen Abbruch des Kom- Er: „Wir geben euch so viel Geld, dass ihr zu zehnt davon Kameraden und ich beim Bundesheer zu bestehen hatten, fortverhaltens fordern. Somit kann auf »sapiens« gehofft leben könnt. Gebt uns nur dieses Kind.“ relativ unbedeutend aus. Trotzdem bin ich zu dem Schluss werden, den man dort und da sehr wohl noch findet, auch Meine Mutter, die das hörte, näherte sich und fragte: „Was gekommen, dass man sie erzählen sollte. unter den vermeintlich fast nur noch reinen »faber« und sagen sie da?“ Er: „Sie wollen Nikos mitnehmen und uns so viel Geld für ihn »ökonomicus« Hominidenbeständen. geben, dass die anderen von dem Geld überleben können. Sonst müssen sie sterben.“… 10 l i t e r at u r H erbst 2 0 1 9 Verlag Bibliothek der Provinz Verlag Bibliothek der Provinz l i t e r at u r H erbst 2 0 1 9 11
Sibera Johanna Werner Christine Ebenhöh Klaus (Text) Hauck Thomas (Text) Die Wege zum Ölberg Dann ziehe ich eben aus Fehringer Isolde (Text) Duerr Julia (Illustr.) Erzählungen Roman Spreitzer Daniel (Illustr.) Kommst Du mit? 12/19 cm, 120 Seiten, Broschur, 15 ¤ 12/19 cm, 364 Seiten, Hardcover, 28 ¤ Die kleine Mimose Mimi Bilderbuch ISBN 978-3-99028-866-5 ISBN 978-3-99028-868-9 Bilderbuch 21/21 cm, 34 Seiten, vierfärbig, Hardcover, 18 ¤ Welche Bedeutung hat der Ölberg für Klosterneuburg – ist Lisa hat bereits vor Jahrzehnten mit ihrer Mutter, ihrem 20/20 cm, 44 Seiten, vierfärbig, Hardcover, 20 ¤ ISBN 978-3-99028-834-4 er Symbol für eine biblische Erinnerung oder ist er einfach Stiefvater und ihrem leiblichen Vater den Kontakt abge- ISBN 978-3-99028-875-7 Lotte, Lotte sitzt da. ein seit Jahrzehnten beliebtes Ausflugsziel für „ im Tal“ brochen und versucht, das Vergangene hinter sich zu las- lebende Klosterneuburger Familien; lässt die Adresse „Am sen. Auf einmal meldet sich eine längst vergessene Tante, Das ist Mimi. Mimi ist eine kleine Wildgans, aber sie ist Hm, so allein, hm so allein. Ölberg“ die Herzen von Immobilienmaklern wirklich freu- um aus Sensationslust die Todesnachricht von Lisas Mut- alles andere als wild. Sie ist lieber vorsichtig. Mimi macht dig pochen und Architektenbüros im Wettbewerbsfieber Baumel, baumel hm. ter zu überbringen. Die Tante spielt die ahnungslose, liebe mit Mama und Papa Urlaub am Strand. Mama paddelt und um den originellsten Villenentwurf erglühen? Verwandte, die sich bloß nirgends eingemischt hat und Papa durchsucht ein altes Piratenschiff. Mimi schaut daher nichts von Lisas schwieriger Kindheit, geschweige genau zu. Das liebt sie. „Komm, wir gehen baden“, sagt Ich hab‘s! Strawanzel, strawanzel. Dass es darum eigentlich gar nicht geht wird klar, wenn denn vom Missbrauch durch den Stiefvater weiß. Tatsäch- Papa. Aber Mimi mag nicht. Der Sand ist ihr zu heiß und man sich auf die vorliegende Chronik einlässt. Vielmehr lich aber war sie bis zuletzt die Vertraute der Mutter. pickt und kratzt an ihren Watschelflossen. „Wie graus- Fidibamsel. sind es die rundum lebenden Menschen, die Interesse ver- Lisa wird wieder von Erinnerungen heimgesucht, die wie lich“, sagt Mimi und hüpft auf ihrer spitzesten Zehenspitze dienen – und noch mehr als Interesse, nämlich Neugier, Blitzlichter alles überblenden. Eine Zeitreise. Heiteres, zurück auf ihr Badetuch. „Ok“, sagt Papa, „dann gehe ich Tralli tralla, tralla. Zuneigung und letztlich Liebe, mit Vorsicht und Überle- Komisches, Tragisches. Etwa dass Lisas Stiefvater sich wie allein“ und will Mimi einen Schmatz geben. Doch die zieht gung verteilt. Menschen, die in der Umgebung gelebt Mutters Stiefvater benahm, wenn er nachts ins Zimmer ihren Kopf ein: „Bäh, Bussis“. „Wenn du hier bleibst, hüpf düpf düpf düpf haben und noch wohnen, Menschen, die die Wege und kam. Das nochmalige Erleben des Missbrauchs. Die Miss- brauchst du Sonnencreme“, sagt Papa, „sonst gibt es Straßen zum Ölberg bevölkern, die ihre Wurzeln hier brauchsgeschichte der Mutter in Episoden von Andeutun- Federnbrand“. Oh nein – auch das noch. Mimi kann Ein- Hallo? Hallo hallo Du! haben oder zugewandert sind, die hier arbeiten und ihre gen der Mutter. Ein weiter Bogen über die gesamte Kind- schmieren gar nicht leiden. Sie nimmt Reißaus und flattert Kinder wachsen sehen und schließlich mit ihren Erinne- heit. Und später: Sex mit einem Fernfahrer, als Lisa von zu davon … Ja, wo ist sie denn? Knischumbee tu o? rungen alt werden, Menschen in einer von vergangenen Hause ausreißt, um ihren leiblichen Vater zu suchen. Als Jahrhunderten erzählenden historisch faszinierenden Erwachsene die Nachforschungen über Großvaters Ver- Geht es im erfolgreichen ersten Buch „Der kleine Toll- Kommst Du mit? Klosterneuburger Gegend. bleib und was sich rekonstruieren ließ: Das Lagerleben, patsch Bummbumm“ um ein Kind, das sich nicht gut Im Jahr 1961 ist Eva Hofer, die in der Martinstraße wohnt, der interne Widerstand, das Leben mit sadistischen SS- genug spürt, so handelt es sich bei „Mimi – Die kleine dips dips zwölf Jahre alt; sie schaut aber schon wie vierzehn aus, sagt Leuten und jenen mit zeitweise menschlichem Antlitz, die Mimose“ um ein Kind, das auf Berührungen überempfind- ihre Großmutter immer und das klingt irgendwie besorgt. überlieferte Kindheit der Mutter als „Halbjüdin“, die lich reagiert. Mimi nimmt Berührungsreize zu intensiv Du auch? Die Enkelin ist ein großes Mädchen, rasch gewachsen in Erzählungen von Großmutter, die in der Not einen ari- wahr, was schnell zu Missverständnissen und Konflikten der letzten Zeit, nicht nur in die Länge. Ihre Blusen, die ihre schen Bäckermeister heiratete und an ihm zerbrach. Der führt. Dieses Buch will zeigen, dass man damit nicht allein Oma selbst näht, sind ihr alle zu eng geworden und die Versuch, durch das Aufrollen der Großvatergeschichte die ist und es Hilfe gibt., noch ziemlich neue, mit dem hübschen blau-rosa Karo- eigenen Erinnerungen zu übertönen. muster, kann sie eigentlich gar nicht mehr tragen, so sehr Schließlich betreten ProtagonistInnen aus Lisas Kindheit spannt sie über dem kleinen Busen, der sich ungeniert sei- die Träume, um ein surreales Theaterstück aufzuführen. .. . SPREITZER Isolde FEHRINGER Klaus EBENHOH Daniel nen Weg bahnt. Oma Hofer ist das gar nicht recht, auch Als bemühten sie sich, endlich wieder verblassen zu kön- leine ose m nicht, dass sie Evi so oft vor dem Spiegel überrascht, nur in i nen. Als müssten die Einzelteile der Vergangenheit erst in M i ie k D Mim der Unterhose. Evi wird dann immer ganz rot und macht der gesamten Wucht aufeinander treffen, um sich wieder schnell etwas anderes und Frau Hofer ist wieder sehr froh, auf ein erträgliches Maß zu verkleinern. Da sie lebensläng- dass sie alle Schlüssel an den Zimmertüren entfernt hat, lich Wohnrecht im Kopf haben. absperren gibt es nicht in ihrem Haus, das wäre ja noch schöner. Nur die Eingangstür wird immer ordentlich ver- Die Schrecken des Holocaust wirken auf 3 Generationen schlossen, die Russenzeit ist ja in lebhafter Erinnerung, da Frauen und auf deren Männer nach. Wehrlosigkeit von gibt es sogar noch eine Sicherheitskette, die am Abend vor- Mädchen gegenüber männlicher Gewalt dominiert das gelegt wird, nachdem sie in der Küche noch einmal nach- Leben der Frauen. Sie kämpfen mit der Unfähigkeit, die geschaut hat, ob alles abgedreht ist. Zuerst wünscht Frau eigenen Töchter vor einer ähnlichen der Geschichte zu Hofer ihrer Tochter noch eine gute Nacht, dann geht sie ins bewahren. Zimmer der Enkelin, nachprüfen, ob sie gut zugedeckt ist. Es wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven und Lesen soll sie nicht mehr im Bett, das kleine Nachtlicht ver- verschiedenen Perioden erzählt. dirbt die Augen, und die Hände soll sie hübsch über der Bettdecke haben, die haben da unten nichts verloren, das bringt nur Unruhe … 12 l i t e r at u r H erbst 2 0 1 9 Verlag Bibliothek der Provinz Verlag Bibliothek der Provinz k i n d e r | j u g e n d H erbst 2 0 1 9 13
Leibetseder Ida Schlüter Manfred VÖRÖS Barbara (Text/Grafik ) Weiss Michaela Terrenus NA DU ? Rössle Markus (Fotos) Die Nacht der Tiere Jugendroman Geschichten Drück mich Erzählung Was man so alles DRÜCKEN kann!!! 12/19 cm, 436 Seiten, Softcover, vierfärbig, 28 ¤ 17/24 cm, 74 Seiten, vierfärbig, Hardcover, 24 ¤ 17/24 cm, 36 Seiten, vierfärbig, Hardcover, 20 ¤ ISBN 978-3-99028-870-2 ISBN 978-3-99028-876-4 20/30 cm, 48 Seiten, Hardcover, 24 ¤ ISBN 978-3-99028-877-1 Die Nacht lag wie ein schwarzer Mantel über Andameer. Dreiunddreißig winzige Geschichten zum laut und leise ISBN 978-3-99028-778-1 „Es war vor langer Zeit und doch erinnere ich mich an Dunkle Wolken schlichen wie Gespenster über den Him- Lesen, zum Nach- und Weiterdenken, zum Innehalten Paula steigt die Leiter rauf. damals sehr genau“ sagte der Hund und sah dabei mit mel. Tausende Augen blickten dem endlosen Schwarz ent- Paul hinter ihr her. einem Auge in die Vergangenheit und mit dem anderen gegen, um irgendwo zwischen all den Schatten den sanften Vom Anfang „Knarr“, macht es, als die beiden die Tür zum Dachboden Auge in die Menge der Tiere, die seinen Worten lauschte. Schein des Mondes erahnen zu können, der sich sonst wie „Na los!“ aufDRÜCKEN. fließendes Silber über die Landschaft zog. Der Anfang war ungeduldig. Neugierig schauen sie sich um. Sie alle hatten sich, als die Nacht nicht mehr blau, sondern Durch die Fenster des Schlosses griff der trübe Schein der Gut, dass er da war! Ein wenig unheimlich ist es schon. so schwarz wie das Gefieder der Nebelkrähen war, unter Fackeln wie verblassende Hände haltsuchend hinaus in die Immerhin. Doch mutig öffnen sie sogar einen Kasten, der großen Eisenbahnbrücke versammelt. Auch die dunk- vom Licht ganz vergessene Welt. Das ganze Dasein war wie Das war schon mal ein Anfang. der ganz hinten im dunkelsten Eck steht. len Wolken, die vereinzelt wie große Kontinente über den ein tiefer Brunnen, in den heute erneut ein Tropfen fallen „Der Anfang ist wichtig“, … und sie finden … ERIKA! nächtlichen Himmel zogen und dabei immer wieder den und ihn füllen sollte. sagte der Anfang, „sehr wichtig!“ weißen Mond verdeckten, erinnerten an die bauschigen Alles musste schließlich irgendwie anfangen. Erika, die Schreibmaschine. Kleider und Hemden der Nebelkrähen. Der König wimmerte, sein Herz raste. Wie die Hufschläge Dann erst konnte es weitergehen. Ein Bogen Papier ist schnell eingespannt. eines gejagten Pferdes polterte es alleine durch die Nacht. Aber wie würde es weitergehen? Paula und Paul spielen Chefin und Sekretär. Die Brücke lag genau auf halbem Weg für die Tiere, die aus Stoßweise atmete er aus, an seiner Stirn bildeten sich Das hätte der Anfang gern gewusst. Paul DRÜCKT kräftig Paulas Geschichten der Stadt, und für jene Tiere, die aus dem Wald, den Seen Schweißtropfen, die wie Perlen im fahlen Licht glänzten. Sehr gern sogar. in Erikas Tasten. und Flüssen, Bergen und Ebenen, Wiesen und Hecken Der Priester legte kalte Blätter auf die Wunde an seiner Plötzlich spürte er, kamen. Allein die Länge der Anreise des Maulwurfs ließ Brust, sie war eitrig geworden, pochte. Aufgeschlitzt mit dass jemand das Buch öffnete, Es frühlingt! sich sehr schwer feststellen, da dieser die Angewohnheit einem Messer wie ein Schwein. seine Seite aufschlug und las, Nach der Schule dürfen Paul und Paula hatte, plötzlich und ohne jegliche Ankündigung am Ort Wie viele Männer hatte er abgeschlachtet wie Tiere, bevor von der ersten bis zur letzten Zeile, an den Kanal. des Geschehens aus der Erde zu blinzeln. er nun hier lag und ihn dasselbe Schicksal ereilte? Was und dann langsam umblätterte. Dort gibt es Beete, in denen jeder, der will, würde nun aus seinem Königreich werden? Keiner seiner „Warte“, rief der Anfang, etwas wachsen lassen darf. Kein einziges Tier war der nächtlichen Versammlung fern- Söhne war bereit, er wollte keinen seiner Söhne als bereit hüpfte auf die nächste Seite Paula hat zum Geburtstag Blumensamen bekommen. geblieben. Sie saßen dicht an dicht, Fell an Federn, Pelz an ansehen. und weiter und weiter Schöne bunte Blumen sind auf dem Säckchen abgebildet. Panzer, Haut an Borstenhaar und Schuppen, an Stacheln. bis zum Ende ... Konzentriert säen sie die Samen aus. Sie drängten sich aneinander, denn es war sehr kalt, und so Er konnte nicht seine Männer, sein Heer, sein Volk im Stich „Na du?“ Nach jedem Zentimeter ein Samenkorn, das sie konnten sie sich zumindest ein wenig wärmen. Alle sehn- lassen. Er war der rechtmäßige Herrscher, nicht nur seines mit dem Finger tief in die Erde DRÜCKEN. ten sich nach ihren gemütlichen Höhlen und Nestern, Reichs, nein des ganzen Reichs rechtmäßiger Herrscher. Er Da gibt es eine verliebte Insel. ihren Seerosenblättern, Erdgängen und Unterhölzern. gehörte auf den Thron des Mondes, kein anderer König, Und einen Schatten, der seinen Menschen verlässt. Aber sie waren sich einig, dass der Grund dieser Versamm- kein anderer als er. Kein anderer begriff seine Würde, kein Da hält eine Stadt den Atem an und streikt. Schon wieder! lung zu wichtig war, um im warmen Zuhause zu bleiben. So anderer war dem Mond so bedingungslos untertan, keiner Und der Wanderwald macht sich auf den Weg ... Paul trödelt oft auf dem Weg zur Schule. war die Schnecke bereits im Vorjahr aufgebrochen, um hatte sein Leben in solch gnadenloser Verehrung bestritten Manfred Schlüter erzählt von großen Fragen und kleinen, Darum kommt er heute wieder zu spät. rechtzeitig am Abend der Versammlung hier zu sein. Sie und somit würde es keiner mehr verdienen von dessen kostbaren Momenten. Doch die Lehrerin ist nett musste ihr Haus für die Reise nicht verlassen, sie nahm es Kraft gesegnet zu werden. und will wieder ein Auge immer mit sich mit. Denn sie war einfach zu langsam, um Er wand sich unter den Fieberkrämpfen als er ein weiteres immer wieder nach Hause zurückzukehren, und so wäre Mal an den heimtückischen Assassinen der Falfaren dach zuDRÜCKEN. sie ihr ganzes Leben auf dem Nachhauseweg gewesen. te, der ihn im verwundbarsten Augenblick mit seinem Pfeil durchbohrt hatte. Und nun lag er da und spürte, wie die Kraft ihn verließ. Er starrte begierig zum Nachthimmel hinauf. Zeit der Wahrheit, der Aufrichtigkeit im Antlitz seines Gottes. Die Schlacht des letzten heiligen Vollmonds war entschieden – seit einem Mondzyklus – und das nicht zu seinen Gunsten. 14 k i n d e r | j u g e n d H erbst 2 0 1 9 Verlag Bibliothek der Provinz Verlag Bibliothek der Provinz k i n d e r | j u g e n d H erbst 2 0 1 9 15
Harsieber Heidi (Hg.) Heilingsetzer Semirah (Hg.) Herter Renate Hochleitner Martin (Hg.) Ernst Hartmann (1907 – 1983) Kristian Sotriffer Fremde Haut Alfred Kubin Brennen, nur darauf kommt es an Kunstkritiker. Verleger. Künstler. Fotograf Fotografien Spuren in Salzburg 17/24 cm, 184 Seiten, vierfärbig, Hardcover, 28 ¤ 24/29 cm, 364 Seiten, vierfärbig, Hardcover, 38 ¤ 19/29 cm, 80 Seiten, Schweizer Broschur, vierfärbig, 20 ¤ 15/21 cm, 184 Seiten, vierfärbig, vierfärbig, Hardcover, 17 ¤ ISBN 978-3-99028-840-5 ISBN 978-3-99028-852-8 ISBN 978-3-99028-844-3 ISBN 978-3-902414-60-1 Die Publikation ist einer zu Unrecht fast vergessenen gros- Bei Anfrage: Vorzugsausgabe (30 Kassetten mit Schuber „Fremde Haut“ ist ein Projekt über die Spuren der Zeit; es Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit den Beziehun- sen Figur der österreichischen Fotografiegeschichte nach inkl. Buch) zum Gedenken an Kristian Sotriffer. Radie- demonstriert das Vergehen von Zeit, ablesbar am Körper gen von Alfred Kubin zu Stadt und Land Salzburg. Hier 1945 gewidmet. Ernst Hartmann (1907-1983) eröffnete als rungen von Gerald Brettschuh, Friedrich Danielis, Mario und seinen Veränderungen. verbrachte der am 10. April 1877 in Leitmeritz in Nordböh- Lehrer an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Decleva, Christoph Donin, Christine Heuer, Heinrich Im Wechsel der Erinnerung zeigt sich sein Äußeres mal men geborene Künstler große Teile seiner Kindheit und Wien einer ganzen Generation von Nachkriegskindern Heuer, Lore Heuermann, Rudolf Hradil, Karl Korab, Hel- straff und unversehrt – dann wieder falten- und erfah- Jugend, bevor er seine künstlerische Laufbahn in München (teilweise noch Kriegskindern) neue Perspektiven einer mut Krumpel, Franka Lechner, Gotthard Muhr, Armin rungsreich. Die Kamera mit ihren Möglichkeiten von Licht einschlug, 1906 nach Zwickledt in Oberösterreich übersie- modernen gestaltungsstarken Fotografie. Dabei Pramstaller, Drago Prelog, Roman Scheidl, Meina Schel- und Kontrast unterstützt die subversiven Eingriffe in die delte und dort nach über fünf Jahrzehnten intensiven beschränkte sich sein Unterricht keineswegs auf trockenes lander ,Rudolf Schönwald, Ernst Skricka ,Hans Stauda- Körperoberfläche, erprobt und simuliert unterschiedliche Schaffens als Zeichner und Illustrator am 20. August 1959 Lehrbuchwissen, sondern verlangte von den SchülerInnen cher, Erich Steininger, Markus Vallazza, Linde Waber, Phasen des Alterungsprozesses. verstarb. diskursives Engagement, Auseinandersetzung mit den Othmar Zechyr Ein Forschungsprojekt zwischen Annäherung und Absto- Die Salzburger Jahre Kubins datieren mit kurzen Unterbre- durch die NS-Zeit verdrängten Strömungen der künstleri- ßung, Intimität und Distanz, wobei Fremdheit nicht als chungen von 1879 bis 1898. Sie sind mit der Stadt Salzburg schen Avantgarde und nicht zuletzt Mut zur Selbständig- Kristian Sotriffer wuchs im Pustertal auf und machte eine Entfremdung, sondern als Feld der Entdeckung und der und mit Zell am See im Pinzgau verbunden. Beide Orte keit. Die kreativen Explosionen des „Neuen Sehens“ und Ausbildung als Buchhändler. positiven Vergewisserung verstanden werden will – als waren für Kubin eine emotional aufgeladene Heimat, an der „Subjektiven Fotografie“ gaben Maßstäbe vor, zugleich Er war als Kunstkritiker, Verleger, Fotograf tätig. Bis 1967 ironisch-sichtbares Spiel mit dem „Faltenwurf“ eines geal- die er in seinen Lebenserinnerungen sowohl positive galt es, sich literarisch und musikalisch umfassend zu bil- hatte er eine Stellung im Verlag Anton Schroll & Co. inne terten Körpers. Erlebnisse, Entdeckungen und Anekdoten als auch trau- den. Auf diese Weise förderte Hartmann so unterschiedli- und initiierte 1960 die Graphik-Edition Schroll-Presse, in Studium der Visuellen Kommunikation, Hochschule der matische Krisen und Schicksalsschläge knüpfte. Zu den che Talente wie Julian Schutting, Wolfgang Kudrnofsky, der er die Reihe Österreichische Graphiker der Gegenwart Künste, Berlin, Studium der Kunst- und Kommunikati- dunkeln Seiten zählten u.a. der frühe Tod der Mutter 1887, Friedl Kubelka-Bondy, Margot Pilz, Heidi Harsieber, Erwin herausgeben konnte. Später tat er dies als künstlerischer onssoziologie, Freie Universität, Berlin 1982 – 91, Wissen- das schulische Scheitern, die Spannungen mit dem Vater, Kneihsl, Christian Skrein oder Peter Coeln. Leiter der Edition Tusch (1972-1984). Die Kenntnis druck- schaftliche und künstlerische Assistenz, Hochschule der die Erfahrung eines Missbrauchs und sein Selbstmordver- Eine hier ebenfalls zu beleuchtende Seite von Ernst Hart- graphischer Techniken eignete sich Sotriffer in der eigens Künste, Berlin 2001 – 08 Professur für Bildhauerei - trans- such im Alter von 19 Jahren. manns Aktivitäten ist sein mit enormem Einsatz aufgebau- dafür gegründeten Werkstatt an, in der Christoph Donin medialer Raum, Kunstuniversität, Linz, Zahlreiche Pro- Viele Erfahrungen aus der Salzburger Zeit prägten Kubin tes Netz an kulturell bedeutenden Persönlichkeiten, die er als Kunstdrucker mit Sotriffer zusammenarbeitete. jekte im öffentlichen Raum, u.a. Lesewald, up and down ein Leben lang. Sie wurden Teil seines künstlerischen teils an die Schule, vor allem aber auch in sein Haus in Zu seinen Verlagstätigkeiten zählt auch seine Mitarbeit im and up, Schaurausch, BerLinz, Hohlräume der Geschichte. Schaffens, seiner Bildwelten und seiner fortlaufenden bio- Mödling einladen konnte. Zu diesen Gästen zählten Josef Druck- und Verlagshaus Herold. Sotriffer schrieb seit 1962 Mit-Kuratorin der Ausstellungen Schaurausch, Tiefen- grafischen Erzählungen. Auch stand Kubin später bis zu Matthias Hauer und MusikerInnen seines Kreises, Josef für die Kulturseite der österreichischen Tageszeitung Die bohrung/ Tiefenrausch, OK, Offenes Kulturhaus Oberös- seinem Tod mit Salzburg in Verbindung. Sein Werk wurde Hoffmann, Herbert Boeckl, Fritz Wotruba, Albert Paris Presse wöchentlich Artikel und Essays zum aktuellen terreich. 2008 – 10 Gastprofessur, Institut für Medien, mehrfach hier ausgestellt, publizistisch wahrgenommen Gütersloh, Otto Mauer, Hans Weigel und manche andere Kunstgeschehen und avancierte als Kunstkritiker nach und Kunstuniversität, Linz und gesammelt. Er pflegte Freundschaften und Künstler- Intellektuelle, die halfen, die Fäden des modernen europä- nach zur Autorität. Zahlreiche kunstästhetischen Texte Tatsächlich habe ich eher eine Distanz zu Eindeutigem kontakte. Er urlaubte in Salzburg, wurde von Freunden als ischen Geisteslebens wieder aufzunehmen. und Einführungen in Ausstellungskatalogen sind im Laufe und Festgelegtem, ich schätze mehr das „Umgraben“ im „alter Salzburger“ bezeichnet und anlässlich seines 80. „Brennen! / Nur darauf kommt es an / nicht auf Ereignisse von vier Jahrzehnten entstanden. Sotriffers kulturge- Sinne Walter Benjamins. Im Performativen sind die akti- Geburtstags als eng mit Salzburg verbundener Meister warten, sie selber schaffen! / eine Linie wird einem nicht schichtliche Studien zu Architektur und geformter Land- ven Momente der Veränderung enthalten, die künstleri- geehrt. (…) geschenkt – sie muß gezogen werden“, so beginnt eine schaft sind in zahlreichen Büchern dokumentiert. Auf sei- sche Freiräume bereitstellen können, Performatives benö- Die Publikation versteht sich als eine Erzählung, die Reihe von Ernst Hartmanns nachgelassenen Aphorismen, nen Reisen in Südtirol und in die Regionen Kärnten, Friaul, tigt ein Gegenüber. Wenn man mit Räumen arbeitet, Bekanntes, Vergessenes und Wiederentdecktes sowie und man hört sofort sein vorwärts drängendes Tempera- Slowenien und Kroatien entwickelte er nicht nur eine dif- werden die Rezipienten/innen und ihr Verhalten in gewis- Gefundenes als personen und ortsbezogene Kunstge- ment heraus. Man hört den Anwalt der Avantgarde, einen ferenzierte Sicht auf ländliche Lebensräume jenseits aller ser Weise Teil der Arbeit. … schichte neu zusammenführt. Sie fokussiert Salzburg in Willensmenschen, den expressionistischen Kreativen. Heimatsehnsucht, sondern vielmehr einen aus der Pers- Allerdings auch den Romantiker mit großem Respekt vor den folgenden Kapiteln im Lebensfluss Kubins und im pektive der Ökologiebewegung der siebziger Jahre geform- innerlichen, unsichtbaren und ungreifbaren „heiligen“ Kunstfluss seines Werks. Sie sucht nach Augenblicken auf ten Begriff von „Kulturlandschaft“, der in vielen seiner Dingen: „Sie irren!, das Licht traf nur die Platte, nicht den seine Arbeiten und Sichtbarkeiten seiner Position in Salz- Bücher und Fotobänden zu finden ist. Photographen.“ Er wettert gegen die Institutionen: burg. Sie beschreibt das Wesen von Kubins Heimaten unter Autorinnen und Autoren: besonderer Berücksichtigung des Pinzgaus und der „Museen: Grüfte der Kunst“, gegen „Konsumenten-Kultur Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Berthold Ecker, Paul Flora, Mozartstadt. Sie dokumentiert die posthume Wahrneh- /… dreier Symphonien mit hundert Mann und einem Stefanie Grünangerl, Michael Guttenbrunner, Hans Hai- mung und Wertschätzung seiner Kunst, um schließlich in Karajan / … einer ganzen Ausstellung mit hundert Bil- der, Semirah Heilingsetzer, Michael Machatschek, Walter der Biografie noch einmal wesentliche Bezüge zu Salzburg dern“, gegen alles Festgeschriebene und Feststehende: Moser, Siegfried de Rachewiltz, Christine Riccabona, Hans eigens herauszuarbeiten „und anstelle der Berufung tritt der Beruf“ sowie gegen Wielander … alles Leichtfertige: „auch der Seher hat nicht immer klare Sicht“. 16 k u n s t | w i s s e n s c h a f t | m u s i k | r e g i o n a l i a H erbst 2 0 1 9 Verlag Bibliothek der Provinz Verlag Bibliothek der Provinz k u n s t | w i s s e n s c h a f t | m u s i k | r e g i o n a l i a H erbst 2 0 1 9 1 7
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