Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW

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Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
AW

                           ZH
                   te chno l ogi e@
                                                 RE   -

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                                             INN

Bachelorarbeiten
2022

Biotechnologie
Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
Selbstständiges
Arbeiten, Kreativität,
Teamfähigkeit,
Kommunikation
und ganzheitliches
Denken sind
gefragt.
Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
Inhaltsverzeichnis
Vorwort                  5    Predali Michael                 34
Die Diplomandinnen und        Primavera Jacqueline            35
Diplomanden
                              Radovic Jelena                  36
Alder Timon               6
                              Romer Jonas                     37
Bärtschiger Linda         7
                              Schwalm Tanja Fiona             38
Benak Tamara              8
                              Sellathurai Vaitheki            39
Bislin Laurin             9
                              Simonenko Viktoriia             40
Brütsch Vanessa          10
                              Starace Elisa                   41
Ehrhart Andry            11
                              Strässle Salome                 42
Erne Cheryl              12
                              Uhlemann Tom                    43
Fariello Sandra          13
                              Valär Fionn                     44
Flükiger Sandro          14
                              Wehrli Philipp                  45
Franzen Norine           15
                              Widmer Ivan                     46
Gähwiler Sandra          16
                              Zumbihl Muriel Margaux          47
Greuter Dominique        17
Grob Lara                18
                              Institut für Chemie und         49
Hagmann Christina Kiho   19   Biotechnologie
Hausherr Lukas           20   Perspektiven:                   50
Hönger Michael           21   Master und Weiterbildung
Hunkeler Rico            22   Porträt Masterabsolventin:      53
                              Britta Manser
Iacopino Carmen          23
                              Internationaler Austausch       54
Jovanovic Katarina       24
                              Forschungsprojekt:
Kremenovic Valentina     25   Online-Messung der Biomassen-
                              konzentration                   56
Laube Selina             26
Lüthi Loris              27   ALUMNI ZHAW                     58
Meier Janine             28   ZHAW LSFM                       59

Meister Larissa          29
Michlig Patrick          30
Moser Jeannine           31
Ott Luana                32
Picozzi Tara             33

                                                               3
Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorjahrgangs BT19

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Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
Vorwort
Wädenswil, Oktober 2022

Liebe Absolventinnen und Absolventen des BT19

Unseren herzlichsten Glückwunsch zu Ihrem erhaltenen Diplom «Bachelor of Sciences
ZFH in Biotechnologie»! Sie haben es sich nach ereignisreichen Studienjahren redlich
verdient.

Im Jahr 2019 starteten Sie in Ihr Studium in Erwartung von drei Jahren Campus- und
Laborerfahrung, die Ihnen die Wissenschaft der Biotechnologie näherbringen sollte.
Doch das Leben hatte anderes vor und nach Ihrem ersten Semester bereitete die Corona-
Pandemie Ihrem Studierendenleben auf dem Campus vorläufig ein Ende. Aus analogem
Frontalunterricht wurden innert einer Woche digitale Unterrichtseinheiten, die Sie weitge-
hend allein vor Ihrem Computer absolvierten – und das für ganze drei Semester.

Ausnahmeregelungen wurden die Regel, es wurden strenge Kleingruppen-Einteilungen
für die wichtigsten Laboreinheiten vorgenommen. Im plötzlichen gesellschaftlichen Wan-
del mussten Lebens- und Lernalltag umorganisiert werden. Sie alle mussten Flexibilität
und Durchhaltevermögen beweisen und sich neue Lernstrategien aneignen. Wie schon
Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.) sagte:

            «Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen».

Ihr Diplom beweist: Sie haben Ihr Ziel nicht aus den Augen verloren. Sie haben sich ver-
tieftes biotechnologische Fachwissen angeeignet und sich den veränderten Lern- und
Lehrbedingungen erfolgreich gestellt.

Wir wünschen Ihnen – unserer 25. Biotechnologie-Absolventenklasse – weiterhin hohe
Flexibilität und Konsequenz bei der Realisierung Ihrer Ziele auf dem beginnenden Karriere­
weg und bei all Ihren privaten Vorhaben.

Mit herzlichen Grüssen,

Susanne Dombrowski
Leiterin Studiengang Biotechnologie
                                                                                             5
Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
Digitale Prozessanalyse: Möglichkeiten und
­Chancen für die Biotechnologie (vertraulich)

                         Diplomand                       Timon Alder
                         Korrektorinnen ZHAW             Dr. Judith Krautwald, Simone Heuri

Das Projekt unterliegt der Vertraulichkeit. Die Arbeit wird nur   gen, dass sowohl datenwissenschaftliches als
summarisch zusammen­gefasst.
                                                                  auch prozesstechnisches Knowhow wichtig
Maschinelles Lernen (ML) erhielt in jüngster                      ist zur Durchführung von ML-Projekten. An die-
Zeit viel Aufmerksamkeit, doch der Einstieg                       sem Punkt setzen sogenannte AutoML-Tools
zur Arbeit mit datengetriebenen Methoden ist                      an, welche grosse Teile von ML-Prozessen
komplex und setzt unterschiedliches Fachwis-                      automatisieren. Dies wird von den Tools mit
sen voraus. Diese Arbeit legt den Grundstein,                     unterschiedlichen AutoML-Prozessmodellen
um die Forschungsaktivität der Fachgruppe                         gelöst, was jedoch nicht ausschlaggebend
Chem­ical Engineering im Bereich ML zu ver-                       ist für die Wahl des richtigen Tools. Wichtiger
stärken. Sie dient zukünftigen Studierenden                       sind die Zielsetzung und der Datenbestand
als solide Grundlage, um selbstständig Pro-                       des ML-Projekts, wie der auf die Produktions-
jekte aus der Industrie zu bearbeiten. Dafür                      domäne ausgelegte Tool-Vergleich gezeigt hat.
wurden vorgängig die theoretischen Inhalte                        Das für diese Arbeit favorisierte Tool «H2O-­
und Begrifflichkeiten erarbeitet und es wur-                      AutoML» bot einen hohen Automatisierungs-
de aufgezeigt, dass sich ML nur schwer von                        grad und nützliche Grafiken zur Erklärbarkeit
anderen Disziplinen der Data Science abgren-                      der Modelle, jedoch nur bedingt Möglichkei-
zen lässt. Mit einem anwendungsorientierten                       ten zur Datenaufbereitung. Angewandt am
Fokus wurde gezeigt, dass die Datenqualität                       Praxisbeispiel, mit einem Datenbestand aus
und -quantität Einfluss haben auf die Wahl                        58 Stammzellen-Kultivierungen, wurden mit
der Lern-Algorithmen und damit auf die klas-                      «H2O-AutoML» binäre Klassifikationsmodelle
sischen Aufgabentypen, die mittels ML bear-                       generiert. Diese vermochten bereits am fünf-
beitet werden. Weiter wurde mit CRISP-DM                          ten Differenzierungstag vorauszusagen, ob die
ein industrieübergreifendes Prozessmodell zur                     Kardiomyozyten-Konzentration über oder unter
Durchführung von ML-Projekten vorgestellt.                        90 % ausfallen wird. Die AutoML-Modelle über-
Ein Praxisbeispiel – die Analyse von Stammzel-                    zeugten durch ihre Performance, gewichteten
len-Kultivierungen – wurde in die fünf Phasen                     die Features jedoch anders als die Modelle des
                           des Modells einge-                     Praxisbeispiels.
                           gliedert, um zu zei-

                                  Abb. 1: CRISP-DM steht
                                  für Cross Industry Stan-
                                  dard ­Process for Data
                                  Mining und gliedert das         Abb. 1: Die mittels AutoML erstellten Klassifikationsmodelle
                                  Vorgehen von ML-Projek-         wurden in Bezug auf ihre Performance mit denen des
                                  ten in sechs Phasen.            Praxis­beispiels, der Stammzellenkultivierung, verglichen.
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Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
Hitzeresistenz von Mikroorganismen bei
der Sanitisierung von membranbasierten
WFI-Anlagen (vertraulich)
                        Diplomandin                     Linda Bärtschiger
                        Korrektoren ZHAW                Prof. Dr. Dieter Eibl, Dr. Gottfried Dasen
                        Korrektor extern                MSc Felix Thiele, BWT AQUA AG

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.      Mit dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass
Es wurde in Zusammenarbeit mit der Firma BWT AQUA AG
                                                                 eine zuverlässige Abtötung der drei relevan-
durch­geführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit
hier nur summarisch zusammen­gefasst.                            ten Bakterien bereits bei einer Sanitisierungs­
                                                                 temperatur von 55 °C erfolgen kann.
Die membranbasierte WFI-Erzeugung (Water
for Injection) entspricht dem heutigen Stand
der Technik. Um ein mikrobiologisches
Wachstum in kalten WFI-Anlagen zu verhin-
dern, wird in der Praxis eine regelmässige
Sanitisierung bei 75 °C und einer Haltezeit
von 20 bis 30 Minuten durchgeführt. Das ist
nicht nur zeit- und energieaufwendig, sondern
strapaziert diverse Materialien, welche in einer
WFI-Erzeugungsanlage verbaut sind.

Im Rahmen der Bachelorarbeit wurden mit-
tels einer Risikoanalyse kritische Bakterien                     Abb. 1: Streudiagramm aus der Messung mittels Durch-
                                                                 flusszytometrie. Dargestellt ist R. pickettii vor der Hitze­
im Umfeld von Wasser für Injektionszwecke
                                                                 einwirkung.
identifiziert. Für Ralstonia pickettii, Burkhol-
deria cepacia und Methylobacter mesophi-
licum wurde die Hitzeresistenz in Reinst-
wasser und somit auch die Auswirkungen
einer niedrigeren Sanitisierungstemperatur
untersucht. Hierfür wurden die Abtötungs­
kinetiken in einem Versuchsaufbau mit einem
Probevolumen von einem Milliliter aufgenom-
men. Die verwendeten Messmethoden waren
das Oberflächenausstrich-Verfahren und die
Durchflusszytometrie. Zudem wurden die
Sterilisationsparameter D-Wert und z-Wert
berechnet.
                                                                 Abb. 2: Streudiagramm aus der Messung mittels Durch-
                                                                 flusszytometrie. Dargestellt ist R. pickettii nach der Hitze­
                                                                 einwirkung von 30 Minuten bei 60 °C.

                                                                                                                                 7
Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
Integration von GFP in das Genom vom
felinen Calicivirus zur Bestimmung der antiviralen
Aktivität von Textilien (vertraulich)
                        Diplomandin                    Tamara Benak
                        Korrektoren ZHAW               Prof. Dr. Martin Sievers,
                                                       Dipl.-Ing. (FH) Tobias Wermelinger

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.     Nach dem Klonieren der Fragmente in einen
Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit hier nur sum-
                                                                Vektor konnte mRNA gewonnen und in
marisch zusammengefasst.
                                                                Säuger­zellen transfiziert werden, wobei ein
In diesem Projekt, welches auf einem Inno­                      grün detektiertes Leuchten der Zellen unter
suisse-Projekt basiert, geht es um die Ent-                     dem Fluoreszenzmikroskop den Erfolg der
wicklung von Prüfverfahren, um die antivirale                   Klonierungsstrategie bestätigen würde, was in
Aktivität von Textilien bestimmen zu können.                    diesem Projekt der Fall war.
Dabei wurde das von der ISO-Norm 18184
vorgeschlagene Calicivirus als Testvirus ver-
wendet. Aufgrund der Grösse des Virus-
genoms wurde dieses in vier Fragmente
unterteilt, worauf diese über unterschiedliche
Klonierungsstrategien miteinander verknüpft
werden konnten. Entscheidend bei dieser
Arbeit ist das Reporterprotein «GFP», welches
die Auszählung von Viren vereinfachen kann.

                                                                Abb. 2: CHO-Zellen unter dem Fluoreszenzmikroskop mit
                                                                den integrierten Plasmiden des Vektors.

Abb. 1: Dreidimensionale illustrierte Abbildung des Cali­
civirus, welches seine Konformation nach Kontakt mit dem
Rezeptor ändert (Conley, 2020).

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Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
Bioprozessetablierung einer ölhaltigen Hefe für
ein innovatives Food Product (vertraulich)

                       Diplomand                      Laurin Bislin
                       Korrektor ZHAW                 Dr. Lukas Neutsch
                       Korrektor extern               MSc Dimitri Zogg, Cultivated Biosciences

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.    ments (DoE) ein Screening durchgeführt. Die
Es wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Cultivated Bio­
                                                               Prozess­etablierung fand in einem 6-Liter- und
sciences durch­geführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit wird
die Arbeit hier nur summarisch zusammen­gefasst.               einem 20-Liter-Bioreaktor statt.

Mikrobielle Lipide haben das Potenzial, Milch-                 Im Rahmen der Prozessentwicklung konnten
fett bei der Herstellung von Lebensmitteln zu                  die Lipidproduktion und Biomasseausbeute
ersetzen, denn Milchalternativen auf pflanz-                   um ein Vielfaches gesteigert werden. Weitere
licher Basis bieten nicht das gleiche senso-                   Versuche sind erforderlich, um die Biomasse
rische Erlebnis wie tierische Milchprodukte.                   und die Lipidkonzentration weiter zu erhöhen
Ebenfalls kann durch einen geringeren Einsatz                  und den Prozess so wirtschaftlich zu machen.
von pflanzlichen Fetten wie z. B. Palmöl die
Abholzung von Wäldern verringert werden,
denn die Herstellung mikrobieller Lipide erfor-
dert keine Anbauflächen.

Für die Prozessentwicklung wurden mit dem
Wildtyp einer ölhaltigen Hefe Lipide in Form
von Triacylglyceriden produziert. Die Hefe                     Abb. 1: Links auf dem Bild sind Hefezellen zu Beginn der
                                                               Kultivierung mit einer niedrigen Lipidakkumulation zu sehen.
konnte mittels kostengünstiger Kohlenstoff-
                                                               Auf der rechten Seite ist eine Hefezelle nach der Lipidakku-
quellen Lipide herstellen, die mehr als 40 %                   mulation dargestellt, dabei sind die Lipide grün eingefärbt.
des Zelltrockengewichts ausmachen.

Das Hauptziel der Arbeit lag darin, einen
Bioprozess zu etablieren, welcher sich zur
Herstellung von mikrobiellen Lipiden eig-
net. Anschliessend sollte die Biomasse- und
Lipidproduktion optimiert werden, was die
Maximierung von drei Kriterien betrifft: des
Lipidgehalts in den Zellen, der Biomassebil-
dung und der Ausbeute bei der Umwandlung
von Substrat in Lipide. Dazu wurden Kultivie-
rungseigenschaften, unterschiedliche Pro-
zessmodi und Medienkomponenten optimiert.                      Abb. 2: Darstellung des 20L-Bioreaktors, der zur Kultivie-
Zudem wurde mit Hilfe von Design of Experi-                    rung der Hefen verwendet wurde.
                                                                                                                            9
Bachelorarbeiten 2022 Biotechnologie - ZHAW
Epidermismodelle mittels N/TERT1-Zellen und ihr
Potenzial für die Entwicklung eines Testsystems
oxidativer Stressoren
                        Diplomand                      Vanessa Brütsch
                        Korrektor/-in ZHAW             Prof. Dr. Jack Rohrer, Dipl.-Ing. (FH) Jenny Pally

In der Europäischen Union sind seit 2013 Tier-                  neues, sensitives und stress­spezifisches Test-
versuche für kosmetische Produkte verboten                      system generieren. Die Fähigkeit der Zellen
und es dürfen auch keine Produkte, welche                       N/TERT1 RC#101, die Expression des
an Tieren getestet wurden, vermarktet wer-                      Reportergens SEAP unter oxidativem Stress
den. Dies macht den Einsatz von alternativen                    zu induzieren, konnte mittels SEAP-Assay
Testsystemen unumgänglich. Eine Möglichkeit                     nachgewiesen werden. So konnte mit einer
bieten Hautmodelle, welche bereits kommer-                      Zimtaldehyd-Behandlung eine Induktion der
ziell erhältlich sind. Diese werden allerdings                  SEAP-Aktivität um bis das 134-fache erreicht
mit primären Keratinozyten erstellt, welche                     werden. Die Bildung von Epidermismodellen
einige Nachteile besitzen, z. B. die begrenzte                  mit transduzierten N/TERT1-Zellen war eben-
Verfügbarkeit durch die limitierte Proliferations­              falls erfolgreich. Die Modelle wurden histolo-
fähigkeit und die hohe Variabilität zwischen                    gisch analysiert und die innere und äussere
den Spendern. Eine Zelllinie könnte Abhilfe                     Barriere erwies sich bei der Prüfung als intakt.
schaffen. Daher wurden N/TERT1-Zellen                           Histologisch konnten alle relevanten Schich-
(immortalisierte Keratinozyten) für die Bildung                 ten nachgewiesen werden. So scheinen die
von humanen Epidermismodellen verwendet.                        N/TERT1-Zellen ein hohes Potenzial zu besit-
Um den oxidativen Stress der Zellen nachzu-                     zen für die Entwicklung eines neuen Testsys-
weisen, welcher beispielsweise durch Kosme-                     tems in Form eines Epidermismodells. Jedoch
tikprodukte ausgelöst werden kann, wurde                        konnte aus zeitlichen Gründen kein Assay zu
ein Reporterkonstrukt in die N/TERT1-Zellen                     oxidativem Stress im 3D-Modell durchgeführt
transduziert. Ein Reporterkonstrukt verbun-                     werden. Dies sollte in einer nachfolgenden
den mit einem 3D-Hautmodell könnte ein                          Arbeit untersucht werden.

Abb. 1: Mit Lucifer Yellow behandeltes Modell (14. Tag).        Abb. 2: Mit Hämatoxylin und Eosin gefärbtes Epidermis­
Lucifer Yellow (grün) dringt aufgrund der intakten Barriere     modell (14. Tag). Die Zellen flachen nach oben ab und
der Hornschicht nicht in die tieferen Schichten der Haut ein.   verlieren ihren Zellkern.
Pink: Membrane und Zellkerne.
10
Prozesstransfer einer High-Seed-Fed-Batch-
IgG-Produktion vom mL-Massstab auf den
­Pilotmassstab (vertraulich)
                        Diplomand                      Andry Ehrhart
                        Korrektor/-in ZHAW             Prof. Dr. Regine Schindler-Eibl, MSc Jan Müller

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.     Für die Versuche wurde mittels ExpiCHO-
Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit hier nur sum-
                                                                S-Zelllinie in einem ersten Schritt eine N-1-Per-
marisch zusammengefasst.
                                                                fusion mit dem Ziel der Inokulum-Produktion
Aktuell gehören monoklonale Antikörper zu                       durchgeführt. Mit den gewonnenen Zellen
den umsatzstärksten Produkten der moder-                        wurden verschiedene FB-Versuche angeimpft.
nen Biotechnologie. Daher liegt der Fokus bei                   Es wurden Low-Seed-Fed-Batches (LSFB)
der Herstellung solcher biopharmazeutischen                     in Schüttelkolben und ambr®250-Single-Use-
Produkte gegenwärtig auf der Intensivierung                     Bioreaktoren durchgeführt. Parallel dazu
der Produktionsprozesse. Dabei wird versucht,                   wurden HSFBs mit höherer Startzelldichte
die Prozesse mit verschiedenen Ansätzen zu                      inokuliert. Ausserdem wurde ein HSFB im
verbessern und so die Rentabilität zu steigern.                 Single-Use-Bioreaktor von Sartorius (STD
                                                                FLEXSAFE STR®50L) zum Scale-up auf den
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde eine                      Pilotmassstab realisiert.
Prozessintensivierung für die Herstellung
eines monoklonalen Antikörpers untersucht.                      Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem Ansatz
Ziel war es, die mögliche Zeitersparnis mit                     eines HSFBs der Produktionsprozess inten-
der N 1-Perfusion und einem High-Seed-Fed-                      siviert werden kann. Auch konnte aufgezeigt
Batch (HSFB) zu untersuchen. Des Weiteren                       werden, dass die Kapazität an FB-Versuchen
sollte der Prozess vom mL-Massstab auf den                      pro Jahr um bis zu 58 % gesteigert werden
Pilotmassstab übertragen und beide Prozesse                     kann. Nicht nur im Produktionsbioreaktor
sollten miteinander verglichen werden.                          konnte eine Zeitersparnis erzielt werden, son-
                                                                                   dern auch bei der Inoku-
                                                                                   lum-Produktion mit der
                                                                                   N-1-Perfusion. Durch die-
                                                                                   se Methode kann die Her-
                                                                                   stellungsdauer des Inoku-
                                                                                   lums um 19 % verkürzt
                                                                                   und die Produktivität von
                                                                                   Herstellungsprozessen für
                                                                                   biopharmazeutische Pro-
                                                                                   dukte weiter gesteigert
                                                                                   werden.
Abb. 1: Vergleich der IgG-Produktion zwischen den Ansätzen eines HSFB und LSFB.
Die Doppelpfeile veranschau­lichen die Zeitersparnis.
                                                                                                              11
Isolierung von B-Gedächtniszellen mittels Vesikel
zur Produktion von Antikörpern gegen komplexe
Membranproteine
                      Diplomandin                  Cheryl Erne
                      Korrektor/-in ZHAW           Prof. Dr. Jack Rohrer,
                                                   Dipl.-Ing. Bettina Keller Abu Seda

Komplexe Membranproteine wie G-­­        Protein-         als Modellprotein verwendet.
gekoppelte Rezeptoren (GPCRs) sind an ver-                In dieser Arbeit konnten verschiedene Vesikel
schiedenen Krankheiten beteiligt und stellen              erfolgreich hergestellt (siehe Abb. 1) und die
eine grosse Chance für antikörperbasierte                 Herstellungsmethoden weiter optimiert werden.
Therapeutika dar. Da diese Proteine in lös­licher         Dies erfolgte einerseits mit einer mechanischen
Form schwer zu reinigen sind, besteht ein gros-           Methode durch Filtration, die bereits in früheren
ses Problem bei der Herstellung von Antikör-              Arbeiten verwendet wurde, und andererseits
pern gegen komplexe Membran­       proteine wie           mit einer neuen Methode, die chemische und
GPCRs, da für die Isolierung von antikörper-              mechanische Vesikulierungsmethoden kombi-
produzierenden B-Zellen gereinigte Antigene               niert (siehe Abb. 2). Die Vesikel wurden mittels
erforderlich sind.                                        FACS, SEM und ESEM (Elektronenmikrosko-
Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer            pie) sowie DLS (Dynamische Lichtstreuung)
Methode zur Isolierung einzelner B-Gedächt-               charakterisiert. Ausserdem wurden sie für das
niszellen aus Millionen von B-Zellen, wobei die           erste B-Zell-Sorting verwendet, gefolgt von
isolierten Zellen Antikörper an der Oberfläche            einem Antikörpernachweis mittels CELISA (zell-
haben sollen, die eine hohe Affinität gegen               basierter ELISA).
GPCRs aufweisen. Dazu sollen Vesikel von                  Die Herstellung der Vesikel bedarf weiteren
HEK293-Zellen verwendet werden, die das                   Optimierungen, da verschiedene Aspekte wie
Zielprotein auch an der Oberfläche exprimieren.           die Aggregatbildung, geringe Vesikelkonzen-
Aufgrund des nativ vorkommenden Zielproteins              trationen und die heterogene Grössenvertei-
auf den Zellen binden die daraus hergestellten            lung ein Problem darstellen. Daher waren das
Vesikel an die spezifischen B-Gedächtniszellen.           B-Zell-Sorting und der Antikörpernachweis
Somit können mittels FACS (Durchflusszyto-                nicht erfolgreich und müssen mit optimierten
metrie) nur diejenigen B-Zellen isoliert werden,          Vesikeln wiederholt werden.
die Antikörper gegen das Zielprotein besitzen.
Um die Methode zu etablieren, wird Siglec-9

Abb. 1: Mechanisch vesikulierte HEK293-Zellen unter dem   Abb. 2: Schematischer Überblick der Generierung von
SEM (Elektronenmikroskop).                                nPMVs (chemisch-mechanischen Vesikeln).
12
Prüfung der Biokompatibilität von unterschiedlich
hergestellten Zein-Folien und Zein-Nanopartikeln
(vertraulich)
                        Diplomandin                    Sandra Fariello
                        Korrektorin ZHAW               Dr. Andrea Baier
                        Korrektorin extern             MSc Besmira Sabani

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.     Bei den Zein-Nanopartikeln, welche in unter-
Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit hier nur sum-
                                                                schiedlichen Verhältnissen geprüft wurden,
marisch zusammengefasst.
                                                                konnte weder anhand des MTT-Assays noch
Zein ist ein natürliches Biopolymer und wird                    des CytoTox-Glo™-Cytotoxicity-Assay über
aus Futtermais gewonnen. Durch seine ein-                       die Messung des LDHs eine für die Zellen
zigartigen Eigenschaften hat Zein grosses                       zytotoxische Wirkung festgestellt werden.
Potenzial in der Galenik für unterschiedliche                   Der MTT-Assay bei den Zein-Folien aus einer
Formulierungen in der Pharmazie. In dieser                      bestimmen Konzentration an Zein-Nanopar-
Bachelorarbeit wird die in vitro Zytotoxizität                  tikellösung konnte im Vergleich zur Negativ-
von hergestellten Zein-Nanopartikeln und                        kontrolle eine erhöhte Viabilität nachweisen.
Zein-Folien aus Nanopartikeln mittels einer                     Die Zein-Folien aus jeweils einer geringeren
Zelllinie als Teil der Biokompatibilitätsprüfung                Menge der Partikellösung pro Well führten in
untersucht. Die Prüfung der Biokompatibilität                   einzelnen Versuchen zu einer Lebendzellzahl
ist für die Verwendung von Zein als in vivo Arz-                von unter 70 %. Die Bestimmung des LDHs im
neimittelträger und als Grundlage für die Zell­                 Medium der auf den Zein-Folien inkubierten
anhaftung unerlässlich.                                         Zellen lieferte anhand der Daten keinen zytoto-
                                                                xischen Nachweis. Darüber hinaus wurden die
Die Herstellung der Zein-Nanopartikel orien­                    verwendeten Zellen mit Zein-Nanopartikeln
tiert sich an der Flüssig-Flüssig-Dispersion                    inkubiert, wobei die Analyse am Konfokalmi-
mit anschliessender Verdünnung und Steril-                      kroskop Hinweise gab, dass die Zein-Nano-
filtration. Die Zein-Folien aus Nanopartikeln                   partikel von den Zellen aufgenommen worden
richten sich nach derselben Methode, jedoch                     sein könnten.
mit einer ursprünglich geringeren Menge an
Zein und ohne Verdünnung. Die Zyto­toxizität                    Es empfiehlt sich, die Prüfung der Zytotoxizi-
wurde in drei zeitlich versetzen Versuchen                      tät sowie der möglichen Internalisierung der
mit jeweils einer Dreifachbestimmung anhand                     Zein-Nanopartikel zu wiederholen. Zein stellt
des MTT-Assays (3-(4,5-Dimethyl­thiazol-2-yl)-                  vor allem im Bereich der Gewebereparatur
2,5-Diphenyltetrazoliumbromid) sowie eines                      eine vielversprechende Anwendung dar. Für
LDH-Assays (Lactatdehydrogenase) unter-                         eine sichere Anwendung der Zein-Formulie-
sucht. Für die Zytotoxizitätsprüfung als der Teil               rungen sind weitere Untersuchungen wie z. B.
der Biokompatibilitätsprüfung der Nanoparti-                    die Prüfung von Immunreaktionen unerlässlich.
kel sowie der Folie aus Nanopartikeln wurden
unterschiedliche Konzentrationen von Zein
verwendet.
                                                                                                            13
Prozesswasserreinigung mit aeroben Pilzkulturen

                     Diplomand                  Sandro Flükiger
                     Korrektoren ZHAW           Dipl. EI. Ing. ETH, Dipl. Natw. ETH Martin Kühni;
                                                Bsc Alexander Treichler

Das Ziel der Bachelorarbeit bestand in der – Etablieren geeigneter Versuche zur Abbau­
biologischen Behandlung von Prozesswasser                  fähigkeit aerober Pilzkulturen;
aus der hydrothermalen Carbonisierung mit- – Kultivierung aerober Pilze unter nicht sterilen
tels aerober Pilze. Herkömmliche Abwasser-                 Bedingungen aus Umweltproben.
reinigungsanlagen sind nicht in der Lage, alle
im Prozesswasser enthaltenen organischen Mit einer aeroben Pilzkultur wurden verschie-
Verbindungen abzubauen. Somit werden neue dene Versuche zum Einfluss des Prozess-
Lösungen benötigt, um die Restkohlenstoff­ wassers auf das Wachstum des Pilzes sowie
belastung im Prozesswasser zu senken. Dabei zu dessen Abbaufähigkeit in Abhängigkeit
steht eine energetisch sinnvolle sowie ökolo- anderer vorgeschalteter Behandlungsstufen
gisch vertretbare Entsorgung des Abwassers für das Prozesswasser untersucht. Es konnte
im Fokus.                                                bestätigt werden, dass das Pilzwachstum mit
                                                         zunehmender Prozesswasserkonzentration
                                                         ge­ hemmt wird. Ausserdem konnte gezeigt
                                                         werden, dass die verwendete Pilzkultur nicht
                                                         in der Lage war, die Kohlenstoffbelastung
                                                         in zuvor aerob- und anaerob behandeltem
                                                         Prozess­wasser zu senken. Weiter konnten im
                                                         eigens dafür entwickelten Reaktorsystem im
Abb. 1: Entwickelte Reaktor- Abb. 2: Erlenmeyerkolben    Labormassstab unter nicht sterilen Bedingun-
systeme mit Trägermaterial.  mit Pilzkultur und verdünn- gen aerobe Pilze aus Umweltproben kultiviert
                             tem Prozesswasser für den
                             Wachstumsversuch.           werden. Dieses System kann in der Zukunft
                                                         für weitere Untersuchungen zur Behandlung
Aquatische Hyphomyceten sind für ihre Fähig- unterschiedlicher Prozesswässer mit aeroben
keit bekannt, Substanzen abzubauen, bei wel- Pilzkulturen verwendet werden.
chen andere Organismen an die Grenze ihrer
Stoffwechselleistung stossen. Im Rahmen der
Bachelorarbeit wird untersucht, ob aerobe
Pilzkulturen in der Lage sind, die Kohlenstoff-
belastung im Prozesswasser in Abhängigkeit
anderer vorgeschalteter Behandlungsstufen
zu senken. Schwerpunkte dabei waren:
–Entwicklung einer geeigneten Anlage zur                Abb. 3: Mikroskopische Aufnahme der Pilzstrukturen aus
  ­Prozesswasserreinigung im Labormassstab; dem Bioreaktor bei vierzigfacher Vergrösserung.
14
Entwicklung einer Reporterphagen-Tablette zum
schnellen Nachweis von Listeria spp. mittels der
AquaSpark™-Technologie (vertraulich)
                       Diplomandin                   Norine Franzen
                       Korrektor/-in ZHAW            Prof. Dr. Steffi Lehmann, Prof. Dr. Lars Fieseler,
                                                     MSc Sandro Wegmann

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.   siert eine chemilumineszente Reaktion, bei wel-
Es wurde in Zusammenarbeit mit der Firma NEMIS Tech-
                                                              cher ein Lichtsignal produziert wird, das zum
nologies AG durchgeführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit
wird die Arbeit hier nur summarisch zusammengefasst.          Nachweis der Bakterien genutzt wird.
                                                              Ziel der Bachelorarbeit war es, eine geeignete
Humanpathogene Erreger, die durch den Ver-                    Methode zur Trocknung der Reporterphagen
zehr von kontaminierten Lebensmitteln über-                   zu etablieren, so dass die Stabilität und damit
tragen werden, verursachen weltweit schwer-                   die Haltbarkeit der Phagen verbessert werden
wiegende Krankheiten oder führen sogar zum                    kann. In einem weiteren Schritt wurde dann
Tod. Insbesondere die Kontamination von Nah-                  nach einer geeigneten Formulierung zur Tablet-
rungsmitteln mit Listeria monocytogenes verur-                tierung der Phagen gesucht. Um die Reporter-
sacht eine hohe Sterblichkeitsrate bei infizierten            phagen in eine stabile und trockene Form zu
Personen. Um den Verkauf von nicht-kontami-                   bringen, ohne dabei deren Lebensfähigkeit zu
nierten Lebensmitteln zu garantieren, braucht                 beeinträchtigen, wurde ein geeignetes Gefrier-
die Lebensmittelindustrie schnelle und kos-                   trocknungsprotokoll etabliert. Die Aktivität der
tengünstige Tests zum Nachweis von Listerien                  getrockneten Phagen, der Lyophilisate, wurde
während der Produktion von Lebensmitteln.                     mittels «Plaque Assays» ermittelt. Dabei wur-
In dieser Bachelorarbeit ging es um einen neuen,              de eine minimale Reduktion der Aktivität der
von NEMIS Technologies AG entwickelten Test                   Phagen festgestellt. Anschliessend wurden die
zur Detektion von Listerien in der Lebensmitte-               getrockneten Phagen in einer geeigneten For-
lindustrie. Dieser Test basiert auf sogenannten               mulierung tablettiert und die entsprechenden
Reporterphagen, d. h. genetisch modifizierten                 Qualitätskontrollen durchgeführt. Leider konnte
Bakteriophagen, welche mit hoher Spezifität                   nach der Tablettierung keine Phagenaktivität
Listerien infizieren, was dazu führt, dass ein                mehr nachgewiesen werden. Es wird in Zukunft
Reporterenzym freigesetzt wird. Dieses kataly-                wichtig sein, weitere geeig­nete Hilfsstoffe und
                                                                                       Parameter zur Tab-
                                                                                       lettierung der Phagen
                                                                                       ohne Aktivitätsverlust
                                                                                       zu finden.

                                                                                      Abb. 1: Überblick der durch-
                                                                                      zuführenden Versuche mit
                                                                                      den Reporterphagen.
                                                                                                               15
Molekulare und biologische Charakterisierung von
RNA-Viren, die pilzliche Baumkrankheitserreger
infizieren (vertraulich)
                       Diplomandin                  Sandra Gähwiler
                       Korrektorin ZHAW             Msc Lona Mosberger
                       Korrektorin extern           Dr. Carolina Cornejo, Eidg. Forschungsanstalt für
                                                    Wald, Schnee und Landschaft WSL

Das beschriebene Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der     des Mykovirus ermittelt ­werden.
Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
WSL durchgeführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die
Arbeit hier nur summarisch zusammengefasst.                  Die paarweise Co-Kultivierung eines virusinfi-
                                                             zierten Pilzes mit virusfreien Pilzen auf Agar-
Phytopathogene Pilze verursachen Baum-                       platten (siehe Abb. 1) führte zu einer Virus-
krankheiten, die zum Absterben der Bäume                     übertragung innerhalb der gleichen Spezies.
führen können. Pilzliche Baumkrankheitserre-                 Die Auswirkungen der Virusinfektion äusser-
ger können ihrerseits von Mykoviren infiziert                ten sich in einer verminderten Fähigkeit zur
werden, welche die Virulenz der Pilze unter                  Sporenbildung aufgrund des eingeschränkten
Umständen so reduzieren, dass die durch die                  Myzelwachstums mit einer abnormalen Mor-
Pilze ausgelöste Krankheit für die Bäume nicht               phologie (siehe Abb. 2 rechts). Der Nachweis
mehr gefährlich ist. Somit werden Mykoviren                  des Mykovirus erfolgte durch Reverse-Tran-
als potenzielles biologisches Bekämpfungs-                   skriptase-Polymerase-Kettenreaktion.
mittel gegen die Pilze betrachtet.

In dieser Arbeit wurde ein neuartiges Mykovi-
rus molekular und biologisch charakterisiert.                                                  Abb. 1: Paarweise Co-Kulti-
Hierfür wurden aus befallenen Bäumen iso-                                                      vierung eines virusinfizierten
                                                                                               Pilzes mit einem virusfreien
lierte Pilzstämme auf Agarplatten gezüchtet,                                                   Pilz auf einer Agarplatte.
geerntet, lyophilisiert und homogenisiert, und                                                 Das Virus wurde vom virus­
                                                                                               infizierten Pilz (links) auf den
anschliessend wurde daraus die virale RNA                                                      virusfreien Pilz (rechts) über-
extrahiert. Die RNA-Extraktion und nachfol-                                                    tragen.
gende Untersuchungen wurden durch Aga­
rose-Gelelektrophorese verifiziert. Die extra-
hierte RNA wurde mit Enzymen behandelt,
um kontaminierende DNA und RNA zu elimi-
nieren. Aus der RNA wurde komplementäre
einzelsträngige DNA synthetisiert und deren 5’-
und 3’-Enden mittels RNA Ligase-vermittelter
schneller Amplifikation vervollständigt. Die ge-
                                                             Abb. 2: Auswirkungen einer Virusinfektion auf den Pilz. Der
nerierten PCR-Produkte wurden mit Cycle                      virusfreie Pilz (links) bildet gleichmässig verteilt orange pigmen-
Sequencing charakterisiert. Durch das in silico              tierte, sporenproduzierende Konidiophoren. Hingegen weist
                                                             der während der paarweisen Co-Kultivierung infizierte Pilz
Zusammenfügen der erhaltenen DNA-Frag-                       (rechts) einen abnormalen Phänotyp mit stark eingeschränk-
mente konnte die vollständige Genomsequenz                   tem Wachstum und ungleichmässiger Sporenbildung auf.
16
Verbesserung und Weiterentwicklung der
Formulierungen für die Dropz Aromatabletten
(vertraulich)
                        Diplomandin                    Dominique Greuter
                        Korrektor/-in ZHAW             Prof. Dr. Steffi Lehmann, Simon Suter
                        Korrektor/-in extern           Hasher Zafar und Livia Baltensperger, myDropz AG

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.     ken und somit den Konsum von abgefüllten
Es wurde in Zusammenarbeit mit der Firma myDropz AG
                                                                Getränken und deren Logistik so stark wie
durchgeführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit
hier nur summarisch zusammengefasst.                            möglich zu reduzieren.

MyDropz AG ist ein Schweizer Startup-Unter­ In dieser Bachelorarbeit wurde die Dropz-
nehmen, welches sich zum Ziel gesetzt hat, Tabletten­   formulierung optimiert, wofür viele
Trinkwasser zu aromatisieren und mit Vitami- verschiedene Experimente notwendig waren.
nen oder Koffein anzureichern. Dieses Ziel Die Brausetabletten wurden hauptsächlich
wird mithilfe eines Clean-Label-Produktes, hinsichtlich der Auflösezeit im Wasser, der
den sogenannten Dropz, erreicht. Dropz Bruchfestigkeit, des Abriebs und der Gleich-
sind Brausetabletten, welche sich im Wasser förmigkeit der Masse sowie des Aromagehalts
auflösen und dadurch das Trinkwasser mit verbessert. Auch wurde in ersten Schritten
natürlichen Aromen «aufpimpen», wie Dropz die Möglichkeit zur Entwicklung einer neuen,
zu sagen pflegt. Das auf diese Weise aroma- von der Brausetechnologie unabhängigen
tisierte Wasser soll einen Anreiz schaffen, um Tablettenformulierung untersucht.
hauptsächlich lokales Leitungswasser zu trin-

Abb. 1: Dropz-Aromatabletten angewendet in Leitungswasser (© www.mydropz.com).
                                                                                                          17
Untersuchung von Wachstumsinhibitoren auf
anaerobe Pilze (vertraulich)

                       Diplomandin                   Lara Grob
                       Korrektoren/-in ZHAW          Dr. Rolf Warthmann, MSc Lona Mosberger,
                                                     MSc Akshay Joshi

Das beschriebene Projekt unterliegt der Vertraulichkeit. Es   der Metaboliten Laktat und Formiat unter-
wurde im Rahmen des Forschungsprojekts HiPoAF (Hidden
                                                              sucht. Dafür wurden Wachstumsexperimente
Potential of Anaerobic Fungi) durchgeführt. Aus Gründen der
Vertraulichkeit wird die Arbeit hier nur zusammenfassend      mit den drei AF-Arten Neocallimastix camero-
dargestellt.                                                  nii, Anaeromyces mucronatus und Caecomy-
                                                              ces communis durchgeführt. Der Versuchs­
Anaerobe Pilze (AF), die dem Stamm Neocal-                    aufbau ist in Abbildung 1 dargestellt.
limastigomycota angehören, haben die Fähig-
keit, Lignocellulose abzubauen. Aufgrund ihrer                Die Ergebnisse der durchgeführten Versuche
physikalischen Struktur und ihrer enzymati-                   deuten darauf hin, dass Laktat und Formiat
schen Katalyse ist der Abbau der robusten                     das Wachstum von AF hemmen oder sogar
Pflanzenfasern effizienter. Die Nutzung von                   ganz unterbinden. Im ersten Versuch mit Laktat
Pflanzenbiomasse für die Biogaserzeugung ist                  konnte im getesteten Konzentrationsbereich
eine nachhaltige Energiequelle. Eine Kultivie-                für alle drei AF-Arten nur eine Wachstums-
rung im grossen Massstab ist bisher jedoch                    hemmung festgestellt werden. Dies bedeutet,
nicht möglich, da die komplexen Wachs-                        dass das Wachstum nur abgeschwächt und
tumsanforderungen anaerober Pilze noch                        nicht vollständig inhibiert wurde. Eine Hem-
nicht erforscht sind. Dazu gehören zelluläre                  mung / Inhibierung durch Formiat konnte eben-
Metaboliten und andere hemmende Substan-                      falls festgestellt werden. Das Wachstum von
zen, die das Wachstum von AF in bestimmten                    A. mucronatus wurde durch Formiat inhibiert,
Konzentrationen hemmen können. In dieser                      während das Wachstum von N. cameronii und
Studie wurde die hemmende Konzentration                       C. communis nur gehemmt wurde.

                                                                      Abb. 1: Schematische Darstellung des Versuch-
                                                                      sablaufs. Für die erste Kultivierung (K ) werden
                                                                                                                ¹
                                                                      alle Mediumflaschen (Negativkontrollen (neg),
                                                                      Positivkontrollen (pos) und fünf Konzentrationen
                                                                      (c -c5) mit Inhibitor mit der Pilzkultur inokuliert.
                                                                        ¹
                                                                      Am fünften Tag wird subkultiviert und die zweite
                                                                      Kultivierung (K ) gestartet. Es werden zusätzlich
                                                                                      ²
                                                                      Analysen durchgeführt. Dazu gehören Druck-,
                                                                      Biotrockenmassen- und HPLC-Messungen
                                                                      sowie eine visuelle Beurteilung des Wachstums.
                                                                      Am fünften Tag nach der Subkultivierung werden
                                                                      dieselben Analysen erneut durchgeführt.
18
Analytik von Leachables und Extractables
(vertraulich)

                        Diplomandin                    Christina Kiho Hagmann
                        Korrektor/-in ZHAW             Prof. Dr. Caspar Demuth, Dr. Susanne Kern
                        Korrektor extern               Dr. Rudolf Köhling, Merck KGaA

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.     Im Rahmen dieser Arbeit wurden eindimen-
Es wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Merck KGaA
                                                                sionale GC-MS- und GC-FID-Methoden zur
durchgeführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit
hier nur summarisch zusammengefasst.                            Bestimmung von MOSH und MOAH in aus-
                                                                gewählten Matrixproben ausgearbeitet und
Mineralölkohlenwasserstoffe werden oftmals                      optimiert. Hierfür wurden vier Matrixproben
als Inhaltsstoffe von Lippenpflegeprodukten                     qualitativ mittels GC-MS und GC-FID analy-
eingesetzt, wobei sie als Trägerstoffe, Viskosi-                siert und zwei Matrixproben mittels GC-FID
tätsregulatoren oder Feuchtigkeitsspender                       semi-quantitativ ausgewertet. Zusätzlich wur-
dienen. Das bioakkumulierende und karz-                         den die beiden Detektionsmethoden MS und
inogene Potenzial dieser Stoffe hat wichtige                    FID in Bezug auf das GC-Chromatogramm
Bedenken zur Folge in Bezug auf Mineralöle.                     und Peakflächen miteinander verglichen. Die
Durch das breite Spektrum an Verbindungen,                      qualitativen und semi-quantitativen Messun-
welche die Stoffe aufweisen, stellen sie eine                   gen wurden mithilfe von zwei Referenzmateri-
grosse Herausforderung in der Analytik dar.                     alien der Firma Merck durchgeführt.

Abb. 1: Beispiele von chemischen Strukturen von gesättigten     Abb. 2: Chromatogramm GC-MS (rot) und GC-FID (schwarz)
Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) und aromatischen            eines gespikten Lippenbalsams. Die x-Achse stellt die Reten-
Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Die Kohlenstoffzahlen      tionszeit (min.) und die y-Achse die relative Intensität (%) dar.
von MOSH/MOAH können von C15 bis C90 reichen und einige         Die Mix-Komponenten der Firma Merck sind von 1 bis 10
Strukturen enthalten stickstoff- und schwefelhaltige funktio-   nummeriert und die Komponenten des Lippenbalsams mit
nelle Gruppen.                                                  Buchstaben a bis o benannt. Die Intensität der GC-FID-­
                                                                Signale wurden auf jene des GC-MS-Signals normiert.

                                                                                                                              19
Entwicklung von Differenzierungsassays für
­adhärente Stammzellen (vertraulich)

                         Diplomand                       Lukas Hausherr
                         Korrektor/-in ZHAW              Prof. Dr. Regine Eibl-Schindler, Msc Misha Teale

                                                der exponentiellen Phase befinden mussten.
Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.
Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit hier nur sum-
                                                Anschliessend erfolgte die Differenzierung der
marisch zusammengefasst.
                                                «Gibco™ Human Episomal iPSC Line» durch
Durch das Aufkommen neuer Therapiean- das «STEMdiff™ Trilineage»-Differenzierungs-
sätze im Forschungsfeld der regenerativen medium (STEMCELL Technologies Inc.) und
Medizin bilden die Stammzellen einen neuen die Differenzierung der Telomerase-immortali-
Ansatz, um Krankheiten zu heilen, statt nur sierten hASC52Telo-Zelllinie durch das Stem-
deren Symptome zu behandeln. Es sind MACS™-Differenzierungsmedium  (Miltenyi
jedoch strenge Qualitätskontrollen notwendig, Biotec).
um die Differenzierungskapazität der Stamm-
zellen nach der Kultivierung zu ermitteln und Im Rahmen dieser Arbeit konnte die erfolg-
somit das Wohlergehen der Patientinnen und reiche Differenzierung der «Gibco™ Human
Patienten zu gewährleisten.                     Episomal iPSC»-Line in alle drei Keimblätter
                                                durchgeführt werden. Für die hASC52Telo-Zell-
Das Ziel der Bachelorarbeit bestand darin, linie konnte eine erfolgreiche Differenzierung in
Differenz­
         ierungsassays für zwei adhärente Adipozyten und in Chondrozyten mittels Färbe-
Stammzelllinien zu etablieren und letztere mit- methoden nachgewiesen werden. Eine Diffe-
tels analytischer Verfahren wie der Durchfluss- renzierung in Osteoblasten konnte mit dem ver-
zytometrie sowie klassischer Färbe­methoden wendeten Differenzierungsmedium und unter
nachzuweisen. Für die Durchführung der den gewählten Versuchsbedingungen nicht
Differenzierung wurde in einem Vorexperi- nachgewiesen werden. Der Nachweis mittels
ment zur Bestimmung der Wachstumskine- der gewählten Differenzierungsmarker für Adi-
tik der optimale Erntezeitpunkt beider Zell­ pozyten, Chondrozyten sowie Osteoblasten
linien ermittelt, wobei sich die Zellen noch in erbrachte bisher keine schlüssigen Ergebnisse.

Abb. 1: Differenzierungsergebnis der Chondrozyten, wobei         Abb. 2: Differenzierungsergebnis der Adipoyzten, wobei
unter (A) die Negativkontrolle und unter (B) die differenzier-   unter (A) die Negativkontrolle und unter (B) die differenzier-
ten Chondrozyten dargestellt sind, welche mittels Alcian         ten Adipozyten dargestellt sind, welche mittels Oil Red O
Blue angefärbt wurden (40-fache Vergrösserung).                  angefärbt wurden (40-fache Vergrösserung).
20
Immobilisation von ganzen Zellen zur Nutzung
in der Flow Chemistry

                  Diplomand                Michael Hönger
                  Korrektorinnen ZHAW      Prof. Dr. Christin Peters, Dr. Zrinka Raguz Nakic

Die Verbindung der klassischen Flusschemie         der Einschluss in einem Natrium­  polyacrylat-
mit der Biotechnologie hat sich als vielverspre-   Hydrogel evaluiert. Dafür wurde ein E. coli
chende Zukunftstechnologie erwiesen. Bei der       Stamm, der drei verschiedene Enzyme
Anwendung von Enzymen zur Produktherstel-          rekombinant herstellt, mit allen Techniken
lung ist die Verwendung von ganzzelligen Bio-      immobilisiert und untereinander sowie mit der
katalysatoren anstelle von isolierten Enzymen      nicht-immobilisierten Referenzmethode ver-
von Vorteil, da die Katalysatoren zusätzlichen     glichen. Als Bewertungskriterien wurden die
Schutz erfahren und die Schritte der Zelllyse      Produkt­bildung, die Reproduzierbarkeit, die
und Reinigung der Enzyme entfallen. Für die        Immobilisierungseffizienz, das Auswaschen
industrielle Anwendung werden Enzyme oder          von Bio­katalysatoren, die Wiederverwendbar-
aus mehreren Enzymen bestehende Enzym-             keit sowie der Herstellungsaufwand definiert.
kaskaden auf oder in einer Trägersubstanz
immobilisiert.                                     Die in Alginat immobilisierten Ansätze resul-
                                                   tierten jeweils in der gewünschten Produkti-
In dieser Bachelorarbeit werden anhand einer       on von 2,6-Dimethyl-5-heptenol. Mit d       ­ieser
ganzzelligen Enzymkaskade drei Immobilisie-        Methode konnten zudem die höchsten
rungstechniken untersucht. Die erste Technik       Umsätze pro Zeit ermittelt werden. Immobi-
beruht auf dem Einschluss in Alginat, einem        lisiert in Polyacrylat resultierte in 66,67 % der
natürlichen Polymer, welches aus der Braun­        Versuche eine Produktbildung. Aufgrund des
alge gewonnen wird. Im zweiten Ansatz wer-         Auswaschens der Biokatalysatoren aus dem
den die Biokatalysatoren an Träger gebunden        Hydrogel des Polyacrylats ist aber keine Wie-
und von einer stabilen und porösen Silikat-        derverwendbarkeit und Langzeitnutzung mög-
Matrix umschlossen. Als dritte Methode wird        lich. Immobilisiert in der Silikatmatrix konn-
                                                                       te keine Produktbildung
                                                                       erreicht werden. Dadurch
                                                                       hat sich die Immobilisierung
                                                                       in Alginat als geeignetste
                                                                       Methode für die vorliegende
                                                                       Kaskade erwiesen.

                                                                      Abb. 1: Die Verfahren zur Immobili-
                                                                      sierung in Alginat (A), ­Sol-Gel (B) und
                                                                      Acrylat (C).
                                                                                                           21
Entwicklung neuer in vitro Testmodelle zur Opti­-
mierung kontrollierter biotechnologischer Produk-
tionsverfahren für Lebendimpfstoffe (vertraulich)
                        Diplomand                      Rico Hunkeler
                        Korrektor/-in ZHAW             Dr. Lukas Neutsch, Dr. Christine Neupert,
                                                       BSc Simon Widler

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.     lierten Bioprozess in skalierbaren Systemen
Es wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Malcisbo AG
                                                                hergestellt und lagerfähig gemacht werden.
durchgeführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit
hier nur summarisch zusammengefasst.                            Der Fokus dieser Arbeit lag in der Implemen-
                                                                tierung eines einfachen, aber möglichst reali-
Campylobacter jejuni ist einer der häufigs-                     tätsnahen in vitro Hühnerdarm-Modells. Mit
ten Verursacher für bakterielle Gastroente-                     diesem kann untersucht werden, welchen
ritis beim Menschen. Die Infektion verläuft                     Einfluss verschiedene Prozessparameter auf
normalerweise mild, kann aber bei Kindern,                      die Viabilität, Morphologie und Glykosylie-
älteren Menschen und immungeschwächten                          rung des Lebendimpfstoffs haben. Um diese
Personen tödlich sein oder neurologische
­                                                               Attribute des Lebendimpfstoffs genauer zu
Folgekrankheiten wie das Guillain-Barré-Syn-                    charakterisieren, wurden zusätzliche Analyse­
drom begünstigen. Beim Schlachtprozess                          methoden implementiert. Dazu wurden die
von Hühnern kann C. jejuni über die Verunrei-                   Zuckerstrukturen aller Zellen wie auch die DNA
nigung der Fleischprodukte mit Darminhalt in                    der beschädigten Zellen in der Prozessprobe
die Nahrungskette des Menschen gelangen.                        angefärbt und mittels Durchflusszytometrie
Mithilfe von gezieltem Glycoengineering hat die                 und Fluoreszenzmikroskopie ausgewertet.
Malcisbo AG einen attenuierten bakteriellen                     Ziel war es, das Modell und die dazugehörigen
Lebendimpfstoff entwickelt, der einen C. jejuni-                Analysemethoden so zu gestalten, dass sie
spezifischen Zucker präsentiert. Dieser wird                    später zur Qualitätskontrolle des Lebendimpf-
den Hühnern oral verabreicht. Im Darm wird der                  stoffs eingesetzt werden können.
Impfstoff vom Immunsystem erkannt und es                        Die im Rahmen dieser Bachelorarbeit gene-
findet eine Immunisierung gegen C. jejuni statt.                rierten Daten halfen, neue Erkenntnisse zu
Für eine grosstechnische Produktion des                         gewinnen über die Viabilität, Morphologie und
Lebendimpfstoffs soll dieser in einem kontrol-                  Glykosylierung von Proben aus unterschiedli-
                                                                chen Kultivierungsbedingungen und nach der
                                                                Lagerung.

                                                                                         Abb. 2: Zellen der Salmo-
                                                                                         nella typhimurium im Fluo-
                                                                                         reszenz-Mikroskop, gefärbt
                                                                                         mit dem Lektin HPA-Alexa
                                                                                         488. Das Lektin bindet
Abb. 1: Links das Cytogramm der gefärbten Salmo­nellen, die                              spezifisch an die Zucker-
eine grüne Fluoreszenz aufweisen. Rechts die ungefärbten                                 struktur und zeigt an, ob
Salmonellen ohne Fluoreszenz.                                                            diese exprimiert wurde.
22
Entwicklung und Optimierung eines CO²-Sensors
für biotechnologische Anwendungen (vertraulich)

                        Diplomandin                    Carmen Iacopino
                        Korrektoren ZHAW               Prof. Dr. Caspar Demuth,
                                                       Dr. Juan Gualberto Limon Petersen
                        Korrektoren extern             Vertreter des Industriepartners

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.      in Säugetierzellkulturen. Acetat bleibt z. B.
Es wurde in Zusammenarbeit mit einem Industriepartner
                                                                 auch dann bestehen, wenn der CO2-Anteil
durchgeführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit
hier nur summarisch zusammengefasst.                             in der Kulturflüssigkeit hoch genug ist. Dann
                                                                 könnte man diesem Phänomen allein durch
Die Messung von kritischen Prozesspara-                          pH-Steuerung nicht entgegenwirken, sondern
metern in Echtzeit liefert einen direkten und                    es wäre ein CO -Stripping notwendig. Daher
                                                                                   ²
sofortigen Einblick in den Zustand eines Bio-                    ist die Echtzeit-Messung von gelöstem CO in
                                                                                                               ²
prozesses. In diesem Zusammenhang ist ins-                       Bioprozessen von grosser Bedeutung.
besondere die Messung von gelösten Gasen                         In der Bachelorarbeit wurden Prototypen
(O , CO ) von Interesse. Die Kenntnis dieser                    von CO -Sensoren, die für die Anwendung
   ²      ²                                                               ²
Messgrössen erlaubt es, die Stoffwechselakti-                    in Single-Use-Bioreaktoren vorgesehen sind,
vität einer biotechnologischen Kultur zu über-                  zunächst unter standardisierten Laborbe-
wachen und zu steuern.                                           dingungen getestet und bewertet. Die Sen-
Kohlendioxid ist ein Produkt des Atmungs-                        soren wurden darauf mit bereits etablierten
und Fermentationsstoffwechsels und beein-                       CO -Sensoren verglichen, die auf unter-
                                                                     ²
flusst das Wachstum, den Stoffwechsel und                        schiedlichen Messprinzipien beruhen. Die
die Produktbildung. Da es frei durch die Zell-                  Charakterisierung der Sensoren zeigte, dass
membran diffundieren kann, kann es den                           einer der Prototypen eine Messcharakteristik
zellinternen pH-Wert in Bereiche bringen, die                    aufweist, die jener der Referenz-Sensoren
für die Zelle toxisch sein können. Relevant ist                 weitgehend entspricht. Die Messung im Bio-
auch die Kontrolle des Overflow-Metabolis-                       prozess erfolgte in einer E.coli-Kultur in einem
mus, z. B. Acetat in E.coli-Kulturen oder Laktat                ­Single-Use-Reaktor mit integrierten optischen
                                                                             Sensoren für die Messung von
                                                                             pO und pH. Die gemessenen
                                                                                 ²
                                                                             CO -Werte der Sensoren wurden
                                                                                 ²
                                                                             sowohl direkt mit den Parametern
                                                                             wie pO , pH und OD in einem Dia-
                                                                                     ²
                                                                             gramm (siehe Abbildung) als auch
                                                                             untereinander verglichen.

                                                                           Abb. 1: Verlauf der CO -Konzentration eines
                                                                                                  ²
                                                                           Prototyp-Sensors in einer E.coli-Kultur
                                                                           (schwarze Linie), dargestellt mit weiteren kriti-
                                                                           schen Prozess­parametern (pO , pH und OD).
                                                                                                           ²
                                                                                                                          23
In situ Prozessüberwachung von Glucose bei
E. coli BL21 mit dem Glucose-Biosensor der
C-CIT AG (vertraulich)
                       Diplomandin                   Katarina Jovanovic
                       Korrektorenin ZHAW            Dr. Christin Peters
                       Korrektor extern              Stefan Spichiger, C-CIT Sensors AG

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.   Die Versuche im Schüttelkolben zeigten, dass
Es wurde in Zusammenarbeit mit der Firma C-CIT AG in
                                                              zu hohe Schüttler-Amplituden sich negativ auf
Wädenswil durchgeführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit
wird die Arbeit hier nur summarisch zusammengefasst.          die Qualität der Sensormesswerte auswirken.
                                                              Bei Batch- und Fed-Batch-Versuchen im
In dieser Arbeit wurde, die in situ Prozessüber-              Bioreaktor konnte der Glucoseverbrauch mit
wachung von Glucose bei Kultivierungen von                    minimaler Zeitverzögerung verfolgt werden,
E. coli BL21(DE3) in Schüttelkolben und 7,5L-                 und die Online-Messwerte konnten mit Offline-
Bioreaktoren mit dem kontinuierlich messen-                   Daten bestätigt werden.
den Glucose-Biosensor der C-CIT AG unter-
sucht. Durch die kontinuierliche Messung des
Glucoseverbrauchs können Fed-Batch-Pro-
zesse optimiert und genauer gesteuert wer-
den, da keine auf HPLC- oder Enzym-Assays
beruhende Offline-Analytik mehr notwendig
ist. Es kommt durch die in situ Messung zu
keiner Zeitverzögerung mehr zwischen Probe-
nahme und Ergebnis.

                                                              Abb. 1: Glucose-Biosensor der Firma C-CIT AG integriert
                                                              im Deckel des Schüttelkolbens. In Blau ist der Bio-Beamer
                                                              ersichtlich, der mit dem Sensor verbunden ist (C-CIT
                                                              Sensors AG, 2015).

24
Brennnessel – eine Faserpflanze mit gesundheits-
relevanten Inhaltsstoffen und Potenzial in der
Circular Economy (vertraulich)
                        Diplomandin                    Valentina Kremenovic
                        Korrektor/-in ZHAW             Dr. Evelyn Wolfram, Dr. Andreas Lardos

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.     die Brennnessel­  proben aus der April- und
Aus Gründen der Vertraulichkeit wird die Arbeit hier nur sum-
                                                                Juni-Ernte sowie die Bergbrennnessel und die
marisch zusammengefasst.
                                                                pharmazeutische Brennnessel auf ihre antioxi-
Das Ziel dieser Bachelorarbeit war es, die                      dative Aktivität untersucht. Dabei zeigten alle
gesundheitsrelevanten Inhaltsstoffe von Brenn-                  Brennnesselproben eine antioxidative Aktivität
nesselblättern (Urtica dioica L.) aus dem For-                  auf, welche mit zunehmendem Wachstum der
schungsgarten des ZHAW-Campus Grüental                          Pflanze grösser war.
in Wädenswil zu verschiedenen Erntezeitpunk-                    Diese Resultate bestätigten, dass die Brenn-
ten zu analysieren. Zusätzlich wurde ein Ver-                   nesselblätter gesundheitsrelevante Inhaltsstof-
gleich mit der pharmazeutischen Brennnessel                                               fe enthalten, welche
(Urticae folium) und einer Brennnessel aus dem                                            eine wichtige Rolle
Schweizer Berggebiet durchgeführt.                                                        in der Medizin und
Im Forschungsgarten wurden am 21. April,                                                  in der Lebensmittel­
16. Mai und 7. Juni 20 Brennnesselklone                                                   industrie spielen.
geerntet. Nach der Extraktion wurden die Pro-
ben mittels HPTLC auf das Vorhandensein von
Referenzsubstanzen und anderen Metaboliten
                                                                                                  Abb. 1: Brennnesselklon
getestet. Als Derivatisierungsreagenz dien-                                                       aus der Juni-Ernte, welche
ten NP/PEG (NPP), Anisaldehyd-Schwefel­                                                           mit NP/PEG, Anisaldehyd-
                                                                                                  Schwefelsäure und mit
säure (AS) und Eisen(III)-chlorid. Bei der                                                        Eisen(III)-chlorid derivati-
AS-Derivatisierung zeigten die Kohlenhydrate                                                      siert wurde.
gelbgrüne Banden. Die Monoterpene und
Triterpene konnten als violette Banden nach-
gewiesen werden und die Steroide bildeten
graue Banden auf der Platte. Die Derivatisie-
rung mit Eisen(III)-chlorid führte dazu, dass die
Polyphenole grünbraun und die Flavonoide
blauviolett auf den HPTLC-Platten erschie-
nen. Die Referenzsubstan­zen Rutin und Chlo-
rogensäure konnten in jeder untersuchten
Brennnessel identifiziert werden, während
Hyperosid, Quercetin und Scopoletin in keiner
Brenn­nessel nachgewiesen werden konnten.                       Abb. 2: HPTLC-Platte mit der DPPH-Derivatisierung.
Mithilfe des HPTLC-DPPH-Assays wurden                           Weisse Banden deuten auf die antioxidative Aktivität hin.
                                                                                                                            25
Klonierung und Expression von einem nukleären
Progesteronrezeptor (nPR) aus Danio rerio in
Saccharomyces cerevisiae (vertraulich)
                       Diplomandin                   Selina Laube
                       Korrektoren ZHAW              Dipl.-Ing. (FH) David Frasson, Prof. Dr. Martin Sievers

Das beschriebene Projekt steht unter Geheimhaltungspflicht.   und die Basalexpression der Negativkontrollen
Aus Gründen der Vertraulichkeit werden keine Details zur
                                                              war stetig hoch. Jedoch konnten mit den Hefe­
Arbeit veröffentlicht.
                                                              klonen, welche den humanen Progesteronre-
Das Ziel der Arbeit war die Entwicklung von                   zeptor B enthielten, sensitive Biosensoren für
Biosensoren zum Nachweis von 17α,20β-dihy-                    den Nachweis von Pregn-4-en-3,20-dion ent-
droxy-4-pregnen-3-on (DHP) im Wasser. Die                     wickelt werden (Abb. 1 und Abb. 2).
Grundlage der Biosensoren war die Integra-
tion eines nukleären sowie eines β-Progeste-
ronrezeptor-Gens aus dem Zebrafisch (Danio
rerio) in Expressionsplasmide. Zudem wurden
Reporterplasmide hergestellt, welche für unter-
schiedliche ­Progesteron-Response-Elemente
(PREs) sowie das LacZ-Gen kodieren.
Da zurzeit nur wenig Literatur bezüglich Fisch-
PREs existiert, wurde als Vergleich ein bereits
etablierter Biosensor hergestellt, welcher                    Abb. 1: DC-Platte des Hefeklons H338.3. Der Hefeklon
                                                              H338.3 enthält die Plasmide YEPE10_hPR und YRpE2 with
humanes Progesteron (Pregn-4-en-3,20-dion)
                                                              PRE2_hf_338. Die Hormone DHP (1. Bande), β-Estradiol
im Wasser nachweisen kann. Die Messung der                    (2. Bande) und 4-Pregnen-3,20-dion (3. Bande) wurden in
Hormonkonzentration erfolgte mit Hilfe der Flu-               unterschiedlichen Konzentrationen auf die DC-Platte auf­
                                                              gesprüht. Zusätzlich wurde eine Negativkontrolle mit Ethanol
oreszenzspektroskopie. Die Anwesenheit von                    mitgeführt.
DHP oder Pregn-4-en-3,20-dion in der Probe
führt nach einer Kaskadenreaktion zur Expres-
sion des Enzyms β-Galactosidase. Das Enzym                                                             Abb. 2: Yeast-
                                                                                                       Hormone-Screen
wandelt einen Farbstoff in eine fluoreszierende                                                        mit dem Hefeklon
Form um (Abb. 1). Die entstehende Fluores-                                                             H338.3, welcher
                                                                                                       den humanen Pro-
zenz ist dabei proportional zur DHP-Konzent-                                                           gesteronrezeptor B
ration in der Probe.                                                                                   sowie ein humanes
                                                                                                       Progesteron-Res-
Die Ergebnisse des Yeast-Hormone-Screens
                                                                                                       ponse-Element ent-
zeigten, dass die Hefeklone, welche den nukle-                                                         hält. Die getesteten
ären und β-Progesteronrezeptor aus Danio                                                               Progesteron-Kon-
                                                                                                       zentrationen betru-
rerio enthielten, keine genügend hohe Sensi-                  gen 1 ng/mL bis 10 000 ng/mL. Zusätzlich wurde eine Nega-
tivität für den Nachweis von DHP im Wasser                    tivkontrolle mit 96%-igem Ethanol und eine Negativkontrolle
                                                              mit Testmedium mitgeführt. Die Werte, die im Plattenreader
aufwiesen. Die Signalstärke korrelierte nicht                 aufgrund eines zu hohen Signals nicht aufgezeichnet werden
mit den eingesetzten DHP-Konzentrationen                      konnten, befinden sich oberhalb der Linie «saturiert».
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