Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-174 - Das Thema Studie: Fehlendes Vertrauen bremst Open Banking aus - Bundesverband deutscher Banken
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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-174 Das Thema Studie: Fehlendes Vertrauen bremst Open Banking aus Ein Jahr nach der Einführung der EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 hegen Bürger in Deutschland weiter große Vorbehalte gegenüber sogenannten Open-Banking-Angeboten. Wie eine heute veröffentlichte Studie der PwC- Strategieberatung Strategy& ergab, sind lediglich 19 Prozent der Befragten in Deutschland dazu bereit, ihre Finanzdaten mit Banken oder Drittanbietern zu teilen. Damit liege Deutschland im europäischen Durchschnitt von 20 Prozent. Nach Einschätzung der Studienautoren ist dies ein wesentliches Hemmnis für die Verbreitung des Open Banking. Bessere Chancen hätten Finanz-Apps, die Kunden zusätzliche Vorteile böten – etwa Einkaufsrabatte, automatisierte Steuererklärungen oder gebührenfreie Bankdienstleistungen. Wie die Studie außerdem ergab, beschleunigt die Corona-Krise die allmähliche Abkehr der Europäer vom Bargeld. Demnach bezahlen in 10 europäischen Ländern im Schnitt nur noch 36 Prozent der Verbraucher am liebsten bar. Vor einem Jahr waren es noch 43 Prozent. Häufiger bezahlt wird stattdessen sowohl mit Debit- oder Girokarten sowie mit mobilen Bezahl-Apps. Allerdings gibt es nach wie vor sehr große Unterschiede innerhalb Europas: In Österreich (57 Prozent) und Deutschland (56 Prozent) gibt es weiterhin klare Mehrheiten, denen Bares am liebsten ist – auch wenn es vor einem Jahr noch jeweils deutlich über 60 Prozent waren. In Schweden zahlen nur noch 15 Prozent der Befragten bevorzugt mit Scheinen und Münzen. Im Rahmen der Studie wurden rund 3.500 EU-Bürger befragt. [tagesschau.de] [faz.net] [handelsblatt.com] [cash-online.de] [strategyand.pwc.com] (Studie) Meldungen Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief BIZ warnt vor Entkoppelung von Asset-Preisen und Wirtschaftslage Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sieht trotz gewisser Korrekturen immer noch eine Lücke zwischen der Bewertung riskanter Vermö‐ genswerte und der Realität. "Gemessen an einer großen Zahl von Indikatoren ist es schwer, eine gewisse Differenz zwischen den Preisen von Risiko-Aktiva und den wirtschaftlichen Aussichten nicht zu erkennen", sagte der BIZ- Chefvolkswirt Claudio Borio heute bei der Vorstellung des BIZ-Quartalsbe‐ richts. Jüngste Entwicklungen am Aktienmarkt deuteten aber auf eine zuneh‐ mende Sensibilität der Investoren für dieses Thema hin. Wie beunruhigend diese hohen Bewertungen seien, hänge stark davon ab, wie sich die Wirtschaft entwickle. "Wir können noch nicht absehen, in welche Richtung sich diese Spannungen auflösen", sagte Borio. [faz.net] [finanzen.net] BaFin untersagt Check24 Kreditversicherungsaktion nachträglich Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat dem Vergleichsportal Check24 verboten, eigene Versicherungsleistungen anzubieten. Die Vermittlung von Versicherungen ist davon nicht betroffen, wie das Portal heute betonte. Konkret geht es bei der Anordnung der BaFin um eine bereits abgeschlossene Aktion aus dem Sommer, bei der Check24 Kredit‐ nehmern vorübergehend einen kostenlosen Kreditschutz anbot. Dies stufte die BaFin als Versicherungsgeschäft ein, für das dem Portal aber die Erlaubnis fehle. [boerse.ard.de] Euronext bestätigt Gebot für Borsa Italiana Der paneuropäische Börsenbetreiber Euronext hat mit der italienischen Staatsbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) und dem italienischen Geldhaus Intesa Sanpaolo ein Gebot für die Mailänder Borsa Italiana abgegeben. Das bestätigte Euronext heute. Durch einen Zusammenschluss von Borsa Italiana und Euronext würde ein führender Börsenbetreiber auf den kontinentaleuro‐ päischen Kapitalmärkten entstehen. Die Deutsche Börse bestätigte bereits am Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Freitag, ein Angebot eingereicht zu haben. Laut Medienberichten hat außerdem der Schweizer Börsenkonzern Six ein unverbindliches Angebot für die Mailänder Börse unterbreitet. Six hat dies bislang nicht kommentiert. [finanzen.ch] Bericht: UBS und Credit Suisse loten Zusammenschluss aus Die Schweizer Großbanken Credit Suisse und UBS erwägen einem Medienbe‐ richt zufolge einen Zusammenschluss. Wie das Online-Portal "Inside Parade‐ platz" heute unter Berufung auf einen Insider berichtete, plant UBS-Präsident Axel Weber zusammen mit dem Verwaltungsratschef der Credit Suisse, Urs Rohner, die Fusion der beiden Geldhäuser. Weber sei die treibende Kraft hinter dem Projekt. Beide Häuser äußerten sich bislang nicht dazu. Die Aktien‐ kurse der Banken gewannen heute zeitweise um mehr als 2 Prozent. [bloomberg.com] [bazonline.de] China reguliert Finanzholdings schärfer China hat neue regulatorische Vorgaben für Finanzholdings eingeführt. "Manche Unternehmen wurden nicht in den Aufsichtsrahmen einbezogen und es gibt Schlupflöcher in den Vorschriften", sagte Pan Gongsheng, Vizechef der People's Bank of China (PBOC), heute in Peking. Diese wolle die Regierung nun schließen. Demnach sollen kleinere Firmen, die in den vergangenen Jahren in den Finanzsektor expandiert seien, nun schärfer beaufsichtigt werden. Die Unternehmen hätten teilweise ein komplexes Netz von Beteiligungsstrukturen aufgebaut, Kapitalflüsse verfälscht und Gelder von Banken missbraucht. Die neue Verordnung solle einen Schutzwall zwischen dem Industrie- und dem Finanzsektor errichten, um "sektorübergreifende Ansteckungsgefahren zu verhindern", sagte Pan. Das Regelwerk soll ab November gelten. [de.reuters.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Kunden erfolgreich zur Altersvorsorge animieren Viele Menschen sorgen nicht ausreichend für ihr Alter vor, obwohl sie nach Absicherung suchen. Die Verhaltensökonomie (Behavioral Economics) erklärt dies damit, dass Entscheidungen häufig nicht rational sind und von vielen Faktoren beeinflusst werden. Zu den häufigsten Barrieren zählt einem heute veröffentlichten Blog-Beitrag zufolge das sogenannte "Present Bias", wonach viele Menschen im Hier und Jetzt leben. Die sei für den Abschluss eines Produkts zur Altersvorsorge, dessen Vorteile in weiter Zukunft liegen, eher hinderlich. Doch können solche Barrieren auch in Treiber gewandelt werden. Dazu zählten, die Vorsorge zu automatisieren oder zeitnahe Anreize zur Vermögensbildung zu bieten. Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag: [bankenverband.de] Die Köpfe Dombrovskis fordert USA zur Zusammenarbeit mit EU auf EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis hat die USA angesichts zahlreicher Streitigkeiten mit der Europäischen Union (EU) zur Zusammenarbeit aufge‐ rufen. "Wir leben in einer Zeit außerordentlicher Herausforderungen und Schwierigkeiten", betonte Dombrovskis heute in Brüssel. "Dies ist eine Zeit, in der wir unsere Freunde eng bei uns behalten müssen und uns an Allianzen erinnern, die wirklich zählen." Die EU und die USA müssten eng kooperieren, um die Erholung der globalen Wirtschaft zu gewährleisten. Streitpunkte wie die Reform der Welthandelsorganisation (WTO), US-Strafzölle oder die Besteu‐ erung großer Digitalkonzerne sollten rasch beigelegt werden. [aachener-zeitung.de] Suga wird neuer Chef der Regierungspartei in Japan Japans Regierungspartei LDP hat Yoshihide Suga zum Parteivorsitzenden und damit faktisch zum neuen Ministerpräsidenten des Landes gewählt. Wegen der Mehrheit der Liberaldemokratischen Partei (LDP) im maßgebenden Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Unterhaus des Parlaments ist Suga auch die Wahl zum Regierungschef der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt am Mittwoch sicher. Der bisherige Kabinettssekretär und Regierungssprecher will als Nachfolger des Partei- und Regierungschefs Shinzō Abe, der kürzlich aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt angekündigt hatte, dessen Politik nach eigenen Aussagen fortsetzen. [spiegel.de] Bericht: Comdirect-Chefin Hegemann will Posten niederlegen Comdirect-Chefin Frauke Hegemann hat einem Medienbericht zufolge gekündigt. Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter versuche, sie zum Bleiben zu bewegen, heißt es in einem heute veröffentlichten Zeitungsbericht unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Commerzbank und Comdirect äußerten sich bislang nicht dazu. Laut Verschmelzungsvertrag sollte Hegemann Bereichsvorständin bei der Commerzbank werden. [handelsblatt.com] (bezahlpflichtig) [de.reuters.com] Le Maire: BIP-Rückgang schwächer als erwartet Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire sieht die heimische Konjunktur auf Erholungskurs. Die französische Wirtschaft befinde sich auf dem richtigen Weg, sagte Le Maire heute in einem Interview. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in diesem Jahr möglicherweise nicht so stark fallen wie befürchtet. Die Regierung geht bislang von einem Einbruch von 11 Prozent aus. Sie hat vor wenigen Tagen ein 100 Milliarden Euro schweres Hilfs‐ programm vorgestellt, um die heftige Rezession im Zuge der Coronavirus- Krise abzumildern. [bloomberg.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Rösler zieht in Verwaltungsrat von Schweizer Krypto- Investmentfirma CV VC Der frühere deutsche Wirtschaftsminister Philipp Rösler wird Verwaltungs‐ ratschef bei der Zuger Krypto- und Blockchain-Investmentfirma Crypto Valley Venture Capital (CV VC). Wie das Unternehmen gestern mitteilte, will Rösler das Unternehmen in Asien verankern. Im Verwaltungsrat von CV VC sitzen auch der ehemalige Schweizer Bundesrat Johann Schneider-Ammann sowie Anne-Catherine Berner, ehemalige finnische Ministerin für Transport und Kommunikation. [finews.ch] Johnson verliert zunehmend Rückhalt bei Tories zu Brexit-Gesetz Im Brexit-Streit bröckelt zunehmend der Rückhalt für den britischen Premier Boris Johnson, der mit einem neuen Gesetz Teile des gültigen Scheidungsab‐ kommens mit der EU aushebeln will. Der ehemalige britische Generalstaats‐ anwalt Geoffrey Cox warf Johnson vor, er beschädige das Ansehen Großbritan‐ niens. Die geplante Einführung des sogenannten Binnenmarktgesetzes sei unzumutbar, sagte der Tory-Abgeordnete, der der wichtigste juristische Berater der britischen Regierung war, heute der Zeitung "The Times". Cox kündigte an, den Gesetzesentwurf bei den Abstimmungen im Parlament nicht zu unterstützen. Damit schließt er sich etwa 30 Abgeordneten der regierenden Konservativen an, die Medienberichten zufolge Johnson die Gefolgschaft verweigern. Einige frühere Regierungschefs, zuletzt David Cameron, distan‐ zierten sich ebenfalls von Johnson. [faz.net] Die Tweets des Tages Warum sorgen viele nicht genug für ihr Alter vor, obwohl sie eigentlich nach Absicherung suchen? Welche psychologischen Hindernisse und Treiber die Vorsorgeentscheidung beeinflussen, beschreibt Patricia Lüer von der @Vocatus_AG in ihrem Gastbeitrag go.bdb.de/zyS4r #Rente Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [twitter.com] Ein Jahr #PSD2: Seit dem 14.09.2019 gelten zum Schutz vor #Cyberbetrug neue Regeln. Seitdem mussten sich Bankkunden an die #2Faktorauthentif‐ zierung gewöhnen. Ab 2021 gilt nun #3DSecure für alle Online-Käufe mit #Kreditkarte verpflichtend: go.bdb.de/FKeyd [twitter.com] Am Freitag meistgeklickt Weidmann für vorsichtiges Vorgehen bei digitalem Euro Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich für weitere Analysen vor einer möglichen Entscheidung für einen digitalen Euro ausgesprochen. Die unter‐ schiedlichen Risiken legten nahe, dass eine umsichtige Gestaltung und eine vorsichtige Vorgehensweise essenziell sein werden, sagte er heute auf einer virtuellen Konferenz seines Hauses. Laut Weidmann prüfen Mitarbeiter der Bundesbank zurzeit die Vorteile und Risiken einer Digitalwährung der Zentralbank (Central Bank Digital Currency – CBDC). Auf derselben Konferenz sagte Weidmanns französischer Amtskollege François Villeroy de Galhau, Europa stehe vor "dringenden und strategischen Entscheidungen" im Zahlungsverkehr und auch in der Frage einer möglichen digitalen Zentral‐ bankwährung. "Wir können es uns nicht erlauben, bei CBDC ins Hintertreffen zu geraten", sagte er. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) werde die möglichen Vorteile und Herausforderungen eines solchen Projekts in den kommenden Wochen diskutieren, sobald ein Expertengremium seine Analyse abgeschlossen habe. EZB-Chefin Christine Lagarde hatte bereits gestern auf der Bundesbank-Konferenz die Notwendigkeit betont, bei globalen Verände‐ rungen im Zahlungsverkehr auf dem Laufenden zu sein. Neue Technologien könnten die Effizienz von Finanztransaktionen verbessern und Europa an die Spitze der Innovation bringen, aber sie können auch Risiken bergen. In der Diskussion über digitale Währungen wurde heute auch bekannt, dass Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande notfalls Verbote von Krypto-Währungen fordern. Es brauche ein präzises und stabiles Regelwerk, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Länder, über die Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief vorab berichtet wurde. Sollten Regeln nicht eingehalten werden, müsse es Verbote geben. [de.investing.com] [handelsblatt.com] [de.reuters.com] [bloomberg.com] [cash.ch] Was morgen wichtig wird In Mannheim veröffentlicht das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung die Konjunkturerwartungen für September. – In Wiesbaden berichtet das Statistische Bundesamt über die Lage der deutschen Wirtschaft im Corona-Krisenjahr 2020. – In Berlin stellt der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) seinen S-Mittelstands-Fitnessindex vor. Der Nachschlag So werden Sie schlagfertiger Kontern Sie auf verbale Attacken schlagfertig oder fällt Ihnen die passende Antwort erst nach Stunden ein? Rhetorik-Trainer Matthias Böhm empfiehlt vier Möglichkeiten, um die eigene Schlagfertigkeit zu trainieren. Wirft Ihnen jemand ein negatives Wort an den Kopf, dann interpretieren Sie es so um, dass es eine positive Bedeutung bekommt. Oder: Lassen Sie Verbalattacken ins Leere laufen, indem Sie Ihrem Angreifer unerwartet zustimmen. Wenn Sie ihm widersprechen, sich rechtfertigen oder sich herausreden wollen, bestä‐ tigen Sie nur seine Einschätzung. Weitere Tipps, wie Sie souverän auf Verbal‐ angriffe reagieren können, lesen Sie hier: [e-fellows.net] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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