Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND
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Einblick in die Gesundheitsbranche Berufe mit Leidenschaft Grundbildung Höhere Berufsbildung Weiterbildung Wertschätzende Quereinstieg aus Ein intensiver Tag Kontakte mit anderen Berufen auf der Intensiv- Menschen. Seiten 4–6 möglich. Seiten 9–11 station. Seite 14 «Menschen für Menschen: Aus- und Weiterbildungen mit Zukunftsperspektiven. Jetzt lesen und einblicken!»
Werde Langzeitheld/in DU HAST DAS TALENT, WIR DIE AUSBILDUNGS- STELLE. «Telefonisch oder per E-Mail gebe ich dir gerne Auskunft. Als deine zukünf- tige Ausbildnerin freue ich mich über deine Kontaktaufnahme!» PFLEGEFACHFRAU/ PFLEGEFACHMANN HF FACHFRAU/FACHMANN Entscheide dich für einen Beruf mit Zukunft! GESUNDHEIT EFZ Bist du geduldig, einfühlsam, kontaktfreudig, verantwortungsbewusst und ein Organisationstalent, das stets alles im Blick hat? Das sind die Petra Blättler, Leiterin Ausbildung Pflegedienst- & Kompetenzzentren besten Voraussetzungen, um mit einer Karriere in der Gruppe der Langzeithelden durchzustarten. Die Betriebe der Langzeitpflege umsorgen Menschen über einen längeren Zeitraum und bieten den Bewohnenden im Alter eine Heimat. Da wo du auftauchst, wirst du gebraucht, KANTONSSPITAL OBWALDEN // Brünigstrasse 181 // 6060 Sarnen tust Sinnvolles und wirst für deinen Einsatz sehr geschätzt. petra.blaettler@ksow.ch // Tel. 041 666 42 61 // www.ksow.ch www.langzeithelden.ch Gesundheit ■ Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA ■ Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ Studium ■ Aktivierung HF ■ Pflege HF Dein Weg mit uns. Eine Ausbildung bei Viva Luzern eröffnet dir eine farbige Zukunft. Denn wir bilden an insgesamt sieben Standorten in der Stadt Luzern über 170 Lernende und Studierende aus rund 17 Nationen aus. Auch 2022 bieten wir 60 Ausbildungsplätze an und suchen dafür Menschen, die ihren Beruf aus Überzeugung wählen. Du Entdecke alle fühlst dich angesprochen? Dann gestalte mit uns das Zuhause der uns anvertrauten Menschen. freien Stellen www.vivaluzern.ch/ ausbildung Dein Kontakt bei Viva Luzern: Irène Erni-Fellmann Tel. 041 612 70 74 irene.erni@vivaluzern.ch ! # "
Editorial/Inhalt 3 4 | Grundbildung Als Fachfrau Gesundheit Teil Liebe Leserin, eines grossen Teams sein. lieber Leser 7 | SwissSkills Wo sich die Besten FaGe national und international messen. Menschen im Einsatz für Men- unserer Gesundheitsversorgung schen, Berufe mit Leidenschaft. aufrechtzuerhalten. Insbesondere Diese beiden Aussagen fassen die in der Pflege ist dieser Bedarf deut- Essenz der Gesundheitsberufe gut lich spürbar. Schweizweit benöti- zusammen. Was aber ist es, was gen wir in den nächsten fünf bis die Gesundheitsfachpersonen für zehn Jahren über 70 000 zusätzli- ihren Beruf fasziniert und motiviert? che Fachpersonen. Es braucht Welche Perspektiven gibt es? Menschen wie jene, die wir Ihnen in Die Wege und Möglichkeiten im dieser Beilage vorstellen. Men- Gesundheitswesen sind so vielfäl- schen, die sich einsetzen für ande- tig wie die Menschen selbst. Ge- re Menschen und diese Faszination 9 | Höhere Berufsbildung sundheitsfachpersonen setzen sich teilen. Als Quereinsteiger vom Koch für das Wohl der Menschen ein. Sie Diese Beilage gibt Ihnen einen zum Pflegefachmann. leisten einen wertvollen und wichti- Einblick in die Arbeit von Gesund- gen Beitrag für unsere Gesellschaft heitsfachpersonen. Sie erfahren in – dies hat uns zuletzt die Corona- spannenden Porträts mehr über die Pandemie deutlich vor Augen Menschen hinter den Kulissen und 14 | Weiterbildung Bei der Intensivpflege ist das geführt. Nebst der Bedeutung für welche Berufe, Aus- sowie Weiter- Miteinander das A und O. eine funktionierende Gesundheits- bildungen es in der Gesundheits- versorgung hat sich insbesondere branche gibt. Tauchen Sie ein und deren Sinnhaftigkeit noch deutli- lassen Sie sich von der Leiden- cher gezeigt, die Arbeit mit und für schaft unserer Gesundheitsfach- Menschen, die Leidenschaft, mit personen begeistern. welcher der Beruf ausgeübt wird. Aber nicht nur in Zeiten von Pan- Guido Graf demien, sondern auch in Zukunft Gesundheits- und Sozialdirektor sind wir auf genügend und gut aus- Kanton Luzern und Präsident gebildete Gesundheitsfachkräfte der Zentralschweizer angewiesen, um die Qualität in Gesundheitsdirektorenkonferenz 19 | Zukunft der Pflegeberufe Für eine qualitativ hohe Pflege Impressum sind alle gefordert. Verlagsbeilage in der «Schweiz am Wochenende» vom 16. Oktober 2021 und im «Bote der Urschweiz» vom 18. Oktober 2021, im Auftrag von «XUND Oda Gesundheit Zentralschweiz», Luzern. Herausgeberin: CH Regionalmedien AG. Verleger: Peter Wanner. Geschäftsführer: Dietrich Berg. Lesermarkt: Zaira Imhof, Bettina Schibli. Werbemarkt: Stefan Bai, Roger Gehri. Konzept, Redaktion, Texte: Cécile Maag XUND OdA Gesundheit Zentralscheiz. Michi Zimmermann, Siedu GmbH. Koordination: CH Regionalme- 20 | Perspektiven dien AG, Verlagsredaktion, Yvonne Imbach, verlagsredaktion-luzernerzeitung@chmedia.ch. Gestaltung Berufskarriere auf und Produktion: Sandra Eggstein, CH Regionalmedien AG. Anzeigen: CH Regionalmedien AG, Maihof- strasse 76, 6003 Luzern, Telefon 041 429 52 52, inserate-luzernerzeitung@chmedia.ch. Technische unterschiedlichen Wegen. Herstellung: CH Media Print AG. Gemeinsame Beilage der «Schweiz am Wochenende», Ausgabe Luzerner Zeitung, Zuger Zeitung. Nidwaldner Zeitung, Obwaldner Zeitung, Urner Zeitung sowie «Bote der Urschweiz». Eine Publikation der CH Media
4 Grundbildung «Ich erfahre viel Wertschätzung» Als Fachfrau Gesundheit (FaGe) bei der Spitex ist Zoe Ney selbstständig unterwegs für die Pflege und Betreuung zu Hause bei den Menschen. Im Team werden die Einsätze besprochen. In Kürze FaGe arbeiten in Alters- und Pflegezentren, in Spitälern, in der Psychiatrie oder bei der Spitex. Sie begleiten, pflegen und betreuen Men- schen bei Erkrankungen, Unfällen, Überlastungssitua- tionen oder nachlassenden Kräften. In diesem Rahmen unterstüt- zen FaGe in der Alltagsge- staltung und führen medi- zinaltechnische Verrichtun- gen wie Blutentnahmen, Ver- bandswechsel oder das Richten und Verabreichen von Medikamenten aus. Administrative und logis- tische Dienstleistungen ge- hören ebenfalls zum Auf- gabenbereich. In der Zen- tralschweiz bilden rund 200 Gesundheitsbetriebe FaGe aus und weiter. Betriebe und Ausbildungsplätze unter xund.ch/ausbildungsplaetze. Zoe Ney auf dem Rückweg vom Nachmittagseinsatz entlang des Seewegs in Cham. Bild: Stefan Jurendic Die Ausbildung als FaGe ge- durchgeführt», erklärt Zoe Ney «Hier werden wir professionell kunftstage bei der Arbeit. Dies in hört zu einem der beliebtesten kurz. ausgebildet und ich kann wäh- den Bereichen der Betreuung Berufe in der Zentralschweiz. rend des selbstständigen Einsat- sowie der Elektrik. Auch beim Zoe Ney ist letztes Jahr bei der Teamarbeit zes bei Bedarf jederzeit die Schnuppern ging es in unter- Spitex Kanton Zug gestartet Einen Einblick in den Lebens- tagesverantwortliche Person der schiedliche Richtungen und zu- und befindet sich aktuell im raum innerhalb der eigenen vier Regionalstelle kontaktieren. Im sammengefasst sagt sie: «Am zweiten Lehrjahr. Die 17-jährige Wände zu erhalten, ist etwas Team besprechen wir die Ein- Schluss habe ich mich für die ist viel unterwegs: Von der Re- Persönliches: «Die Beziehung sätze und bereiten diese selbst- dreijährige Ausbildung nahe am gionalstelle Ennetsee in Cham zu Angehörigen ist spürbar, Bil- ständig vor. Ob von Kundinnen Menschen entschieden. Das war fährt sie zu den Menschen der erinnern an Erlebnisse und und Kunden, Angehörigen oder sehr gut und ich würde den Beruf nach Hause. «Es braucht Flexi- in Gesprächen schaffen wir Ver- im Team, ich erfahre viel Wert- wieder wählen. Die Abwechs- bilität und eine Offenheit trauen. Ich höre gerne zu, um zu schätzung», führt Zoe Ney aus. lung gefällt mir und auch die gegenüber den Menschen», erfahren, was Kundinnen und Zukunftsperspektiven sind da: sagt Zoe Ney, welche mit dem Kunden sowie Angehörige be- Nahe am Menschen Einerseits kann ich in der Spitex, Elektrofahrrad von einem Ein- wegt», so die lernende Fachfrau Nach der obligatorischen Schul- in Alterszentren, in Spitälern satz zurückgekehrt ist. «Heute Gesundheit. Auch unvorher- zeit stehen viele vor der Ent- oder Psychiatrien arbeiten, wo es Nachmittag habe ich beispiels- gesehene Situationen gehören scheidung, in welche berufliche Fachpersonen braucht. Anderer- weise Vitalzeichen kontrolliert, dazu. Sei dies aufgrund des Ge- Richtung sie gehen möchten. seits gibt es viele Weiterbildun- Dreifachkompressionsverbände sundheitszustandes oder auch Zoe Ney begleitete ihre Eltern gen, Fachvertiefungen oder die gewechselt und Hautpflege auf der emotionalen Ebene. schon früh im Rahmen der Zu- Möglichkeit für ein Studium.» ●
Grundbildung 5 Wege zum FaGe EFZ Nachgefragt Nirajah Jagathalakumar, Die Wege zum Abschluss als Fachperson Gesundheit (FaGe) mit FaGe EFZ i. A., Spitex eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) sind vielfältig. Rontal plus Im Sommer durfte die Zentral- Sie holen die Ausbildung schweiz 518 neue FaGe nach zur Fachfrau Gesundheit erfolgreichem Bestehen des EFZ nach. Wieso? Ich habe langjährige, prakti- Qualifikationsverfahrens in die sche Erfahrung im Pflege- Berufswelt entlassen. Der Weg beruf. Nun möchte ich mehr zu ihrem Fähigkeitszeugnis führ- Kompetenzen erlernen und te sie über verschiedene Wege. mein Wissen ergänzen so- Die Mehrheit hat die Ausbildung wie vertiefen. während dreier Jahre an der Be- rufsfachschule, im Betrieb und Was haben Sie vorher an den überbetrieblichen Kursen gemacht? (üK) absolviert. Einige unter ih- Ich war sehr lange Hausfrau nen schlossen zudem berufsbe- und habe nebenbei in der gleitend die Berufsmatura ab. Pflege als Pflegehilfe gear- Diese kann auch in einem Voll- beitet. Dies in einem Alters- oder Teilzeitmodell nach der ab- und Pflegeheim sowie bei geschlossenen Grundausbil- der Spitex. dung absolviert werden. Sie schafft die Voraussetzungen für Im (üK) trainieren FaGe-Lernende unter Anleitung von Dozierenden aus Wo sehen Sie die grössten ein Studium an einer Fachhoch- der Praxis ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten. Symbolbild: XUND Herausforderungen bei der schule. Mit einem EFZ besteht zweijährigen Ausbildung? für alle die Möglichkeit, in einem Die grösste Herausforderung der verschiedenen Arbeitsfelder der künftige Fachkräfte neben ist für mich die deutsche der Pflege zu arbeiten (Spitex, dem EFZ eine Fachmaturität Sprache. Ich bin froh um die Alters- und Pflegezentren, Spitä- erwerben. Unterstützung von meiner Familie und am Arbeitsplatz. lern, Psychiatrie und Rehabilita- Informationen zu Ich werde in meinem Vorge- tionskliniken) oder eine weiter- Berufsabschluss den Ausbildungswegen hen bestärkt. Zudem helfen führende Ausbildung an Höhe- für Erwachsene xund.ch/fage sie mir, die Herausforderun- ren Fachschulen sowie Auch erwachsene Per- gen zu bewältigen. Weiterbildungen im Beruf zu sonen mit Erfahrung in xund.ch/fage-erwachsenenbildung wählen. der Arbeitswelt und feh- berufsmaturitaet.ch Wie lässt sich die Aus- Neben der praxisorientierten lendem anerkanntem Be- bildung mit Ihrem Privat- Ausbildung ist zudem eine drei- rufsabschluss im entspre- beruf.lu.ch leben vereinbaren? jährige, schulgestützte, berufli- chenden Berufsfeld können Ich muss gezielt planen und che Ausbildung an der Gesund- das FaGe EFZ erreichen. Für organisieren. Sonst funktio- heitsmittelschule möglich, bei sie gibt es drei mögliche Wege: niert dies nicht. Wenn ich im Verlaufe der Ausbildung den zeitlichen Bedarf eingrenzen Verkürzt Nachholbildung Validierung kann, bleibt auch wieder mehr Zeit für alles andere. Voraussetzung EFZ in einem anderen 5 Jahre Berufserfahrung, 5 Jahre Berufserfahrung, Beruf, mind. 2 Jahre Be- davon 3 Jahre zu 100% davon 3 Jahre in der Wem würden Sie die rufserfahrung zu in der Pflege zum Zeit- Pflege zu 100% Ausbildung empfehlen? mind. 60% in der Pflege punkt des Ich würde die FaGe Erwach- Abschlusses senenbildung jeder Person Dauer 2 Jahre Je nach Vorbildung, in Je nach Vorbildung und empfehlen, welche bereits in der Regel 2 Jahre Erfahrung, 2–3 Jahre der Pflege Fuss gefasst hat. Sich weiterbilden lohnt sich. Beschäftigungsgrad Vollzeit, mind. 80% Berufsbegleitend, berufsbegleitend, Nicht nur im Portemonnaie. mind. 40% in der Pflege mind. 60% in der Pflege Ich fühle mich sicherer und verfüge über mehr Kompe- Qualifikations- Reguläre Reguläre Beurteilen des Dossiers, tenzen. verfahren Abschlussprüfung Abschlussprüfung Beurteilungsgespräch
6 Grundbildung «Ich habe gerne Menschen und Kontakt» Berta Kost-Duss ist 96-jährig und lebt seit zwei Jahren in der Alterssiedlung Root. Sie fühlt sich sicher und schätzt den Kontakt mit der Familie, den Bewohnenden und den Mitarbeitenden. In Kürze AGS pflegen und betreuen Menschen unterschiedlicher Altersstufen in einem Alters- und Pflegezentrum, in einer Behinder tenorganisation, einem Spital oder bei der Spitex. Dabei unterstützen sie bei der Körperpflege, bei Haushaltsarbeiten und der Alltagsgestaltung. Wichtige Voraussetzungen für die Auszubildenden sind dabei das Interesse an sozialem Austausch, praktischer Hilfe bei der Alltagsgestaltung und Pflege sowie der Arbeit in einem Team aus Fachperso- nen. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und wird mit dem eidgenössischen Berufsat- test abgeschlossen. In der Zentralschweiz bilden über 70 Gesundheitsbetriebe AGS aus und weiter. Betriebe und Ausbildungsplätze unter xund.ch/ausbildungsplaetze. Berta Kost-Duss und Tingle Bhutsang, Assistentin Gesundheit und Soziales, auf dem gemeinsamen Spaziergang. Bild: Stefan Jurendic Berta Kost-Duss und Tingle In Kontakt es um Menschen und Beziehun- «dritter Lernort» die überbetrieb- Bhutsang, Assistentin Gesund- Die Cafeteria ist ein Treffpunkt gen geht. Ich bin im Tibet aufge- lichen Kurse (üK) während ins- heit und Soziales (AGS) im zwei- und sie nehmen sich Zeit, einen wachsen und habe viel Zeit mit gesamt 20 Tagen über die zwei- ten Ausbildungsjahr, kommen Kaffee zu trinken. Zudem setzt meinen Grosseltern sowie weite- jährige Ausbildungszeit verteilt vom gemeinsamen Spaziergang sich eine weitere Bewohnerin an ren älteren Menschen verbracht. an. In den üK werden die Tätig- zurück. Sie setzen sich draus- den Tisch. «Ich habe sehr gerne Die Lebensgeschichten haben keiten zuerst in einer Übungs- sen in der Cafeteria unter den Menschen und bin in Kontakt mit mich damals fasziniert und tun umgebung trainiert und vertieft. Sonnenschirm. Im Gespräch er- meinen Kindern, Enkeln, Uren- es heute immer wieder auf ein Diese Verbindung ist auch The- klärt Berta Kost-Duss, warum kel, Freundinnen und Freunden Neues.» ma im Gespräch, weil in der Al- sie den Wunsch hatte, in die sowie den Mitarbeitenden. Zu- terssiedlung aktuell eine regel- Alterssiedlung zu ziehen: «Bis vor dem kann ich an unterschiedli- Ausbildung mässige «Praxisbegleitung» für zwei Jahren konnte ich in meiner chen Aktivitäten teilnehmen», so Tingle Bhutsang arbeitet in der Auszubildende stattfindet. Dabei eigenen Wohnung leben. Nach Berta Kost-Duss. Auch Tingle Regel an vier Tagen in der Alters- begleitet die Berufsbildnerin Aus- mehreren Stürzen fühlte ich Bhutsang ist sehr gerne in Kon- siedlung Root und besucht einen zubildende einen ganzen Tag mich allerdings nicht mehr si- takt und dies hat den Ausschlag Tag pro Woche die Berufsfach- während all ihren Aufgaben. The- cher und wollte deshalb hier im für ihre Berufswahl gegeben: schule in Sursee. Die Verbin- men heute sind der Herzkreislauf Unterfeld einziehen. Gesund- «Ich habe in vielen Branchen ge- dung von Theorie und Praxis ist und die Vitalzeichen. Ein Spa- heitlich hat sich das positiv aus- schnuppert. Am besten hat mir eine laufende Aufgabe für alle ziergang an der frischen Luft ist gewirkt und ich bin zufrieden.» der Beruf als AGS gefallen, weil Beteiligten, und XUND bietet als aktivierend. ●
SwissSkills 7 Auf zur Berufs-Weltmeisterschaft Nachgefragt Alexandra Najer, Expertin Anäs- thesiepflege Kilian Schmid, FaGe und angehender Pflegefachmann HF, ist Vize-Schweizer- und Schweizer Meister FaGe 2020. An den WorldSkills 2022 misst er sich mit den Besten der Welt. Meisterin FaGe 2014 Alles begann mit der Zentral- Aufgrund der Pandemie kam Ticket nach Schanghai Sie haben an den Swiss- schweizer Berufsmeisterschaft es aber anders, das neue Label Es folgte eine Zeit der Ungewiss- Skills und den WorldSkills teilgenommen. Wie hat Sie FaGe 2019. Kilian Schmid, SwissSkills Championship wur- heit: die WorldSkills mussten auf- das geprägt? Fachmann Gesundheit (FaGe) de ins Leben gerufen. Das er- grund von Corona um ein Jahr Durch die Teilnahme an den in der Hirslanden Klinik St. Anna möglichte den Verbänden die auf den Herbst 2022 verschoben Wettbewerben und dem in- in Luzern, zeigte neben 14 an- Wettbewerbe im kleinen Rah- werden. Die OdASanté, der nati- tensiven Training wurde mir deren angehenden FaGe wäh- men ohne Publikum durchzu- onale Verband der Gesundheits- bewusst, dass ich den richti- rend zweieinhalb Stunden sein führen. berufe, führte Gespräche mit den gen Beruf gewählt habe. Klar Können. Direkt mit einer (Simu- Im September 2020 stellten Betrieben und den drei Erstplat- war es eine grosse Heraus- lations-)Patientin, einem Be- die insgesamt 18 Teilnehmen- zierten der SwissSkills Cham- forderung, über eine längere wohner und einer Klientin muss- den aus elf Kantonen ihr Kön- pionship. Kilian Schmid verab- Zeit diszipliniert auf ein Ziel te er je eine Pflegesituation um- nen in einem zweiteiligen, schiedete sich für 18 Wochen hinzuarbeiten. Aber das hat setzen. «Die grösste Heraus- mehrstündigen Wettkampf un- von der Pflege in den obligaten mich persönlich sehr gestärkt. forderung damals war das ter Beweis. Schmid zeigte sich Militärdienst. Die Gespräche mit Ungewisse, ich konnte nicht von seiner besten Seite und ihm und der Klinik St. Anna als Sie haben danach die einschätzen, was genau auf wurde Vize-Schweizer-Meister Arbeitgeberin betreffend den Ausbildung als Pflegefach- mich zukommt», erinnert sich FaGe 2020. «Im ersten Moment WorldSkills liefen weiter. Kurz frau in Angriff genommen. Schmid. Mitgemacht hat er vor war ich etwas enttäuscht, schon nach seinem Ausbildungsstart War dieser Weg für Sie allem aus Spass an seiner Ar- wieder nur Zweiter zu sein. als diplomierter Pflegefachmann immer klar? beit und weil er den Jungen sei- Gleichzeitig freute ich mich rie- war dann klar: Kilian Schmid ver- Ja, ich wusste eigentlich nen Beruf zeigen wollte. sig über meine Leistung», so tritt die Schweiz an den World schon immer ganz genau, Kilian Schmid überzeugte und Schmid. Skills 2022 in Schanghai in der was ich machen wollte. Ich wurde dank der guten Kommu- Kategorie Health- und Social wollte Expertin Anästhesie- nikation und dem fachlichen Care. An mehreren Wettkampf- pflege werden und dazu Können Zweiter. Zusammen mit tagen stellt er sich diversen führte mich mein Weg über der Zentralschweizer Meisterin Prüfungsszenarien. Unter den die Ausbildung zur diplomier- ten Pflegefachfrau HF. erhielt er das Ticket nach Bern Augen von Expertinnen und Ex- zu den SwissSkills. perten aus aller Welt wird er Inzwischen sind Sie in der Patientinnen und Patienten mit Anästhesiepflege. Sind Sie Schmid wird Vize- verschiedenen Erkrankungen be- an Ihrem Ziel angekommen? Schweizer-Meister FaGe treuen und beraten. Nein, noch nicht ganz. Die Nun wurde der ausgelernte Der Kick-off der Schweizer Arbeit im Operationssaal fas- Fachmann Gesundheit wieder Delegation hat bereits statt- ziniert mich sehr. Ich kann bei der Arbeit begleitet und gefunden. «Zu Beginn war selbstständig arbeiten und beobachtet – Training on the ich sehr nervös, inzwi- Verantwortung übernehmen. Job sozusagen. Weitere schen überwiegt die Vor- Es ist für mich deshalb ein Trainings und Lernsituati- freude», strahlt Schmid. wichtiger Zwischenschritt auf onen sowie ein zusätzli- «An den WorldSkills meinem Weg zur Rettungssa- ches Mentaltraining kann ich auf hohem nitäterin und später vielleicht folgten. Die Zentral- Niveau zeigen, was ich sogar mal zur Rega. schweizer Delega- kann.» Das nächste tion war bereit für Jahr wird mit der par- Wieso haben Sie sich den Wettbewerb. allel laufenden Aus- damals für die Pflege Die SwissSkills bildung als diplo- entschieden? 2020 waren im September in mierter Pflegefach- Ich hatte als Kind den Bern geplant – im grossen Stil mann sicher viel Traum, Rega-Ärztin zu wer- mit Berufsschau und Wettbe- von ihm fordern. den. Dazu ist es nicht ge- werben vor grossem Publikum. Schmid ist überzeugt: kommen. Mir war es aber im- «Mit der Unterstützung von mer wichtig, etwas mit den Betrieb, Schule und mei- Händen zu tun. In der Pflege kann ich dabei auch noch mit Kilian Schmid ist Vize- nem Umfeld und der nöti- Menschen arbeiten. Schweizermeister FaGe 2020. gen Flexibilität von allen Bild: Senler Media GmbH packe ich das das» ●
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Höhere Berufsbildung 9 Vom Koch zum Pflegefachmann Per Zufall ist Aleksandar Djuric, 28-jährig, in der Pflege gelandet. Durch einen Freiwilligeneinsatz bei Viva Luzern entdeckte er seine Passion für den Beruf. Alles begann mit der Corona- krise. Die Hotelküche, in der In Kürze Aleksandar Djuric gearbeitet Diplomierte Pflegefachper- hatte, hatte während des Lock- sonen übernehmen verant- downs vorübergehend geschlos- wortungsvolle Aufgaben in sen. Inspiriert durch seine Mut- der Pflege im Spital, in der ter, die im Betagtenzentrum Viva Psychiatrie, in einem Alters- Luzern Dreilinden in der Pflege und Pflegeheim, bei der Spit- tätig ist, meldete er sich für einen ex oder bei einer Behinderten- Freiwilligeneinsatz in der Küche, organisation. ebenfalls im Betagtenzentrum. Sie sind verantwortlich für Da aber bereits genug Küchen- die selbstständige Ausfüh- personal vorhanden war, wurde rung des pflegerischen Pro- Djuric angefragt, ob er in der zesses und übernehmen Pflege mithelfen wolle. Und so die Fach- sowie Führungs- leistete er während fünf Wochen verantwortung in der inter- einen Einsatz im Viva Luzern disziplinären Zusammenar- Wesemlin. Er half Stützstrümpfe beit mit Fachpersonen Ge- anzuziehen, Essen auszugeben sundheit oder dem medizini- oder Betten zu beziehen. «Aber schen Fachpersonal. Zudem das Schönste war die Arbeit und beraten sie Patienten und Angehörige in Gesundheits- der Kontakt mit den Menschen: fragen. gemeinsame Spaziergänge, Un- Die Ausbildung dauert je terstützung bei Gymnastikübun- nach Vorbildung zwei oder gen oder der Erfahrungsaus- drei Jahre. tausch mit den Arbeitskollegen», xund.ch/pflegefachperson schwärmt Djuric. Eine Entscheidung mit Herz «Die Wertschätzung und Dank- barkeit, die mir entgegenge- bracht wurde, erwärmte mein Herz.» Djuric schätzte die Zu- sammenarbeit mit Menschen Viva Luzern Staffelnhof. Er ist und das gute Gefühl, das ihm die einer von rund 20 Prozent Quer- Arbeit gab. Der Abschied nach einsteigenden, die im Bildungs- seinem Einsatz und die Rück- zentrum XUND in Luzern die kehr in seinen gelernten Beruf Pflegeausbildung machen. als Koch fiel ihm deshalb umso schwerer. Der Ausbildungsver- Eine neue Herausforderung antwortliche im Betrieb signali- Während drei Jahren wechselt sierte zudem, dass er sich Djuric sich die praktische Arbeit mit gut in der Pflege vorstellen kön- Schulblöcken ab. «Klar, war das ne, und empfahl ihm die Ausbil- Schulbankdrücken und Theorie- dung zum Pflegefachmann. Und lernen zu Beginn eine Challenge so fasste er wenig später tat- für mich. Aber ich mag die Her- sächlich den Entschluss, nach ausforderung», erklärt Djuric. zehn Jahren in der Gastronomie Und auch die Bewohnerinnen den Beruf zu wechseln und die und Bewohner sind froh über sei- Höhere Fachschule zu beginnen. nen Entscheid. «Er ist immer sehr Im Januar 2021 startete er die aufgestellt und bringt die Sonne dreijährige Ausbildung zum dip- Aleksandar Djuric hat Topf und Schwingbesen gegen den Kasack ins Zimmer», schmunzelt eine lomierten Pflegefachmann im eingetauscht. Bild: Sylvie Eigenmann Bewohnerin vom Staffelnhof. ●
Mit Ausbildung π und Weiterbildung investieren wir in die Zukunft. Gut ausgebildete und motivierte Gesundheits-Fachleute sind heute wichtiger denn je. Das Zuger Kantonsspital investiert seit Jahren in die Aus- und Weiterbildung von Nachwuchs- Fachkräften im Bereich Gesundheit und Pflege. Willkommen in unserem Team! Detaillierte Informationen: www.zgks.ch/ausbildung Zuger Kantonsspital AG . Landhausstrasse 11 . 6340 Baar In unseren drei modernen Alterszentren in der Stadt Zug bilden wir Lernende in folgenden Berufen aus: • Fachfrau / Fachmann Gesundheit (FaGe) EFZ • Dipl. Pflegefachfrau / Pflegefachmann HF • Fachfrau / Fachmann Hauswirtschaft EFZ Für einen erfolgreichen Start • Hauswirtschaftspraktikerin / Hauswirtschaftspraktiker EBA • Köchin / Koch EFZ und EBA ins Berufsleben. Wir bieten fortschrittliche Arbeitsbedingungen und fördern die Selbstverantwortung unserer Lernenden. www.alterszentrenzug.ch
Höhere Berufsbildung 11 Von der Uni zur biomedizinischen Analytikerin Sara Pavic absolvierte die gymnasiale Matura und startete mit dem Biologiestudium an der Universität. Um näher an der Praxis zu wirken, wechselte sie an die Höhere Fachschule. Weitere HF-Ausbildungen Operationstechnik HF Zusammen mit der Opera- tionsabteilung organisieren und planen diplomierte Fach- personen Operationstechnik HF den Tagesablauf. Sie sind zuständig für die fachge- rechte Anreichung der Instru- mente während der Opera- tion und sind die «Brücke» zwischen sterilem und unste- rilem Bereich. Zudem koordi- nieren und verantworten sie sämtliche Massnahmen zur Gewährleistung der Hygiene und Sterilität im Operations- bereich. Die Handhabung der technischen Apparatu- ren, Geräte und Einrichtun- gen gehört auch in die Zu- ständigkeit. Sara Pavic mikroskopiert im XUND-Labor. Bild: Stefan Jurendic Radiologie HF Diplomierte Radiologiefach- Nach vier Semestern Biologie- Ausbildung und wurde so fün- petent betreut. Weniger sichtbar personen HF verwenden ak- studium vermisste Sara Pavic dig. «Die Kombination des sind Fachpersonen, die im Hin- tuellste Erkenntnisse und den Bezug zur Praxis. Sie menschlichen Systems und der tergrund Untersuchungsproben modernste Techniken, um in machte sich auf die Suche nach Analyse als Bestandteil der Dia- analysieren und mit den Labor- enger Zusammenarbeit mit Alternativen, um ihr analyti- gnostik hat mich fasziniert. ergebnissen wichtige Grundla- den Radiologen (Ärzten) sches Denken, den Bezug zu Deshalb habe ich mich für die gen für die Diagnostik und The- Krankheitsprozesse bildge- Menschen, das Interesse an Ausbildung an der Höheren rapie liefern. Mit modernsten bend darzustellen oder sie zu den Naturwissenschaften und Fachschule entschlossen. Ich Analysesystemen, Mikroskopen behandeln. Sie bereiten die die Freude an der Technik zu befinde mich im zweiten Jahr und weiteren Geräten werden Patientinnen und Patienten kombinieren. Dazu besuchte von insgesamt drei, und es war im medizinischen Labor des auf die jeweilige Situation sie eine Informationsveranstal- die richtige Entscheidung», Spitals Stoffe aus dem Blut vor, begleiten und betreuen tung zum Beruf, führte Gesprä- fasst Sara Pavic zusammen. nachgewiesen oder verschiede- während der Untersuchung che mit einem befreundeten Die Arbeit in Kürze zu erklären, ne Zellen des Blutes bestimmt. sowie der Therapie. Auf ärzt- liche Verordnung werden biomedizinischen Analytiker in fällt ihr aufgrund der Vielfältig- Weiter gehört die Suche nach eigenständig Röntgenauf- keit nicht einfach. Deshalb ver- Bakterien im Urin dazu. Die nahmen erstellt. Mit dieser anschaulicht sie dies mit einem Analyseresultate werden an die Ausbildung wird das von In Kürze Fallbeispiel. zuständigen Ärztinnen und Ärz- Auge Unsichtbare im Men- te übermittelt. Diese diagnosti- Die Vollzeitausbildung an der schen sichtbar. Fallbeispiel Transplantation zieren aufgrund der Resultate XUND dauert drei Jahre. Ar- Ein junger Mann hatte eine Nie- eine Harnwegsinfektion und beitsorte sind Spitäler, Pri- rentransplantation. Es besteht therapieren die Infektion mit vatlabors, Blutspendezent- Verdacht auf eine Infektion der Antibiotika. Die Nierenbiopsie Weitere Informationen und ren, Forschungsinstitute oder die Industrie. Harnwege und er muss zur wei- und die analysierten Stoffe be- HF-Ausbildungen unter Mehr zum Beruf unter teren Abklärung hospitalisiert legen weiter, dass die Niere gut xund.ch/gesundheitsberufe xund.ch/gesundheitsberufe. werden. Von Pflegefachperso- funktioniert und der Körper die nen und Ärztinnen wird er kom- Niere nicht abstösst. ●
12 Menschen im Fokus Stimmen zu den Gesundheitsberufen Die bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung von genügend und qualifizierten Gesundheitsfachkräften ist ein bedeutender Faktor für die Lebensqualität. « Menschen zu betreuen und zu pflegen, bedeutet, sie und auch ihr Umfeld kennen zu lernen. Als angehende Pflegefachfrau führe ich den Pflegeprozess, und wir arbeiten immer im interdisziplinären Team. Der respektvolle und wertschätzende Umgang wie auch das sinnstif- tende Wirken motivieren und begeistern mich immer wieder von neuem. » Tamiris Bajrovic de Oliveira, studierende Pflegefachfrau HF, Stiftung Acherhof, Schwyz « Meine Mutter konnte wunschgemäss bis ins hohe Alter in ihrer eigenen Wohnung leben. Nach mehreren Stürzen fühlte sie sich nicht mehr sicher und äusserte den Wunsch, in die Alterssiedlung Root umzuziehen. Betreuung, Pflege und Gemeinschaft haben sich positiv auf ihren Gesundheitszustand ausgewirkt und ihre Lebenssituation verbesserte sich wieder.» Hans Kost, Sohn der Bewohnerin Berta Kost-Duss, Root « Selbstständig und mit Menschen zu arbeiten, gefällt mir. Wenn ich bei Klientinnen und Klienten zu Hause bin, gehören während der Pflege auch Gespräche dazu. Dabei ist die Wertschätzung gross. Als Fachfrau Gesundheit habe ich eine gute Grundlage und kann mich in unterschiedlichen Bereichen spezialisieren und weiter- entwickeln. » Nora von Wyl, Fachfrau Gesundheit, Spitex Nidwalden « Als Hebamme betreue ich Frauen und Paare während der Schwangerschaft, der Geburt und der Wochenbettzeit individuell. Jede dieser Phase ist komplex und sehr sensibel und stellt daher verschiedene Anforderungen an mich. Mit dem Studium an der Fachhochschule und den begleiteten Praktika in den Betrieben wurde ich gut auf den Berufsalltag vorbereitet. » Tanja Risi, Leitende Hebamme FH, Spital Nidwalden – Ein Unternehmen der LUKS Gruppe
Menschen im Fokus 13 « Die Aus- und Weiterbildung ist entscheidend für die Qualität unserer Leistungen und damit für das Wohlergehen der Klientinnen sowie Klien- ten. Laufend die veränderte Situation von Menschen wahrzunehmen und darauf einzugehen, erfordert Wissen und Erfahrung. Dies fördern wir gezielt im interdisziplinären Team und mit Partnerorganisationen. » Karin Betschart, Ausbildungsverantwortliche, Spitex Region Schwyz « Als diplomierte Rettungssanitäterin HF bin ich für die präklini- sche Erstversorgung von Patientinnen und Patienten verant- wortlich. Ausserdem gehören Verlegungseinsätze zu meinem Arbeitsalltag. Eine gute Zusammenarbeit im Team und mit den externen Partnern, wie Spitälern, Institutionen, Polizei, Feuerwehr und Flugrettung, spielt bei meiner Tätigkeit eine essenzielle Rolle. » Daniela Marggi, dipl. Rettungssanitäterin, Kantonsspital Uri « Das Fähigkeitszeugnis als Fachfrau/Fachmann Gesundheit und die Berufsmaturität sind auf unterschiedlichen Wegen möglich. Die Gesundheitsmittelschule ist eine schulorganisierte Ausbildung. Nach einem Fachmittelschulorientierungsjahr folgen zwei Schuljahre mit der fachlichen Vorbereitung, und im letzten Jahr absolvieren die angehenden Berufspersonen ein Praktikum in einem Betrieb. » Ursula Barmettler, Lehrerin und Leiterin für die Praktikumsbetreuung Gesundheitsmittelschule Kanton Luzern « Mit Menschen zu arbeiten, begeistert mich. Im XUND-Programm Pers- pektive Pflege werden Deutsch im B2-Niveau, der SRK-Lehrgang Pflege- helfende, Allgemeinbildung, Arbeiten mit dem PC und Tastaturschreiben unterrichtet. Mit diesem Wissen kann ich mein Praktikum in einer Lang- zeitpflegeinstitution erfolgreich absolvieren. Mein Ziel ist, nächstes Jahr die Ausbildung als Assistent Gesundheit und Soziales zu starten. » Lobsang Dhöndrup Loyangtsang, Absolvent Programm Perspektive Pflege bei XUND
14 Weiterbildung 24 Stunden Intensivstation Nachgefragt Rahel Brüniger und Sarah Bürgi, angehende dipl. Expertinnen Intensivpflege Sarah Bürgi, Expertin NDS HF, sind in ihrer Schicht auf der Intensivstation fast dauernd auf den Beinen. Intensivpflege NDS HF i. A. Es ist 6.45 Uhr. Rahel Brüniger startet ihre Schicht im Zentrum Wie haben Sie als Intensiv- für Intensivmedizin des Luzer- pflegefachfrau die Pan- ner Kantonsspitals und trifft sich demie erlebt? zum Rapport mit ihren Teamkol- Es war nicht immer einfach, leginnen und -kollegen. Die Pa- wir wurden ja quasi ins kalte Wasser geworfen. Aber es ist tienten werden vorgestellt und auch sehr lehrreich, insbe- untereinander aufgeteilt – ein sondere in puncto Beatmung. bis zwei Patientinnen oder Pati- enten übernimmt Brüniger, wo- Welchen Einfluss hatte bei auf Kontinuität und Komple- diese Zeit auf den Beruf? xität geachtet wird. Jetzt geht es Die Angehörigenbetreuung an die Arbeit. Im Patientenzim- hat aufgrund der neuen Be- mer, das sie nur für die Pausen suchsregelung und Quarantä- verlässt, liest sie sich ein. Von ne der Angehörigen einen den Zuständigen der Nacht- noch ganz anderen, noch schicht bekommt sie alle nöti- wichtigeren Stellenwert erhal- gen Infos zum aktuellen Ge- ten. Die Pflege von Covid-Pa- sundheitszustand der Patien- Sarah Bürgi und Rahel Brüniger überprüfen die Einstellungen des tienten kommt auch einer Ge- ten. Daraufhin beginnt Brüniger Beatmungsgerätes einer Patientin im Zentrum für Intensivmedizin duldsprobe gleich: Die die Antrittskontrolle: Schläuche des Luzerner Kantonsspitals. Bild: Dominik Wunderli Behandlung dauert länger. und Spritzen werden überprüft sowie Monitor- und Labordaten Macht eine solche Situation studiert. Bis um 8 Uhr hat sie dienst. Medikamente werden disziplinären Austausch: «Es ist auch Angst? sich den Überblick verschafft, bereitgestellt sowie die Flüssig- ein kollegiales Miteinander. Das Zu Beginn sicher. Man wusste dann beginnt die Visite. Ge- keitsbilanz der Patienten erho- voneinander Lernen hat einen noch nichts darüber und hat meinsam mit dem Arzt oder der ben. Um 14.15 Uhr trifft sich das hohen Stellenwert.» selbst eine Familie, die es tref- Ärztin wird der Tagesablauf Team erneut zum Rapport. fen könnte. Wenn man den festgelegt: Gibt es Operationen Auch Sarah Bürgi ist für die Streng, aber erfüllend Schweregrad der Erkrankung Spätschicht eingetroffen. Sie Inzwischen ist es 22.15 Uhr, der sieht, hat man mehr Verständ- oder Verlegungen? Benötigt es nis für die Einschränkung der eine bildgebende Diagnostik? übernimmt die Patienten von letzte Rapport an diesem Tag sozialen Kontakte. Wann soll der Patient aktiviert Brüniger. Bis zum Feierabend steht bevor, diesmal für die oder mobilisiert werden? von Brüniger dauert es noch gut Nachtschicht. Nach der Über- Was fasziniert Sie an Ihrer Nach einer kurzen Pause, eine Stunde. Diese Zeit wird für gabe ist auch für Bürgi Schluss. Arbeit? während der immer eine Arbeits- personalintensive Arbeiten wie Ein intensiver Tag geht zu Ende: Mich fasziniert die Komplexität kollegin die Patienten betreut, zum Beispiel das Bereitmachen «Die Arbeit ist streng, aber es der Patientensituationen. Zu- geht es weiter. Bis zur Mittags- der Patienten für das MRI sowie ist mein Traumberuf», damit ver- dem betreut man weniger Pa- pause wird die Körperpflege den Transport dorthin genutzt. abschiedet sich Bürgi. tienten und hat so eine andere durchgeführt, Medikamente ver- Aufgrund der vielen ange- Auf der Station wird versucht, Beziehung zu ihnen. Und nicht abreicht, Transporte vorbereitet schlossenen Überwachungs- den Geräuschpegel der Über- zuletzt schätze ich die interdis- und ganz wichtig, mit den Ange- geräte ist das jeweils sehr zeit- wachungsgeräte sowie das Be- ziplinäre Zusammenarbeit mit hörigen telefoniert. «Wir infor- intensiv. nutzen von Licht so gut wie Ärzten und Therapeuten. mieren die Angehörigen über Nach dem Feierabend von möglich zu reduzieren, um den den aktuellen Gesundheitszu- Rahel Brüniger übernimmt Patienten den nötigen Schlaf Was hilft, um sich stand und die Nacht. Seit die Be- Sarah Bürgi nahtlos. Verbände zu ermöglichen. Während der abzugrenzen und jeden Tag suchszeiten eingeschränkt sind, werden gewechselt, Schläuche Nachtschicht bleiben auch mal neu auf die Situationen hat die Information der Angehö- ausgetauscht und die Angehöri- Zeitfenster für den Austausch einzulassen? rigen noch mehr an Bedeutung gen während der Besuchszeit unter den Expertinnen und Mir hilft der Austausch mit (Ar- gewonnen», erklärt Brüniger. betreut. Am Abend findet auf- Experten der Intensivpflege. beits-)Kolleginnen, die nach- grund der schnell wechselnden «Der Austausch im Team ist ex- vollziehen können, was in mir Miteinander ist das A und O Gesundheitszustände der Pa- trem berreichernd und fördert vorgeht. Zudem sollte man nie Nach dem Mittag beginnt die tienten erneut eine Arztvisite den Zusammenhalt», schliesst die Lebensfreude verlieren. Vorbereitung für den Spät- statt. Bürgi schätzt diesen inter- Bürgi ab. ●
Weiterbildung 15 Notfallschulungen und mehr Die Pandemie hat es jüngst deutlich gemacht: Die Bedürfnisse im Gesundheitswesen und anderen Branchen sind dynamisch. Entsprechend flexibel ist das Weiterbildungsangebot. Die jüngsten Erfahrungen haben deutlich gemacht, dass sich im Gesundheitswesen Anforderun- gen an und Kompetenzen der Fachpersonen schnell ändern können und neuen Gegebenhei- ten angepasst werden müssen. Ein Weiterbildungsangebot, das sich dynamisch den Bedürfnis- sen im Gesundheitswesen und weiteren Branchen anpasst, ist deshalb zentral. «Während der Pandemie schulten wir Apothe- kerinnen und Apotheker in der korrekten Durchführung von An- tigen-Schnelltests. Oder wir stell- Betreuerinnen der Kinderstube Mattenhof in Beckenried üben an der betriebsinternen Notfallschulung unter ten kurzerhand Beratungsange- fachlicher Anleitung einer Dozierenden aus der Praxis Verletzungen einzuschätzen. Bild: Marianne Künzi bote für Betriebe für den Umgang mit Patienten sowie Bewohnen- den, die sich in Isolation bege- tung. Die Bedürfnisse und The- konnten», erklärt Roth. Das An- pertinnen und -experten mit eid- ben mussten. Aktuell finden Not- menschwerpunkte der Spitäler, gebot reicht neu auch über die genössischem Diplom (HFP) fallschulungen in Kindertages- Alters- und Pflegezentren sowie Gesundheitsbetriebe hinaus. oder dem eidgenössischen Fach- stätten oder Primarschulen gros- Spitex-Organisationen sind un- «Wir sind laufend daran, das An- ausweis. «Wir konzipieren ge- sen Anklang», erklärt Karin Roth, terschiedlich. In Kontakt mit den gebot für weitere Branchen aus- meinsam mit dem Berner Bil- Teamleiterin Weiterbildungskur- Verantwortlichen wird jeweils ein zudehnen. Dank unserem gros- dungszentrum Pflege die Inhalte se bei XUND. Für sie ist es es- individuelles Programm zusam- sen Dozentenpool mit viel prakti- der einzelnen Module der Vorbe- senziell, im ständigen Austausch mengestellt, das den Bedürfnis- scher Erfahrung und der nötigen reitungslehrgänge», erklärt Roth. mit den Alters- und Pflegezent- sen der Betriebe gerecht wird – Fachkompetenz können wir uns Der Abschluss befähigt Pflege- ren, den Spitälern und Spitex-Or- sei es als betriebsinterne Schu- auch vorstellen, Kurse bei der fachpersonen, neue, komplexe ganisationen zu sein und auch lung oder als digitale Bildungsan- Polizei oder bei Bauunternehmen Aufgaben und Problemstellun- den Puls weiterer Branchen zu gebote (sogenannte e-Learnings). anzubieten», so Roth. gen zu bearbeiten und das Team spüren. Gemeinsam mit ihrem «Wir haben vor kurzem einen fachlich zu führen sowie weiter- Team entwickelt sie laufend neue Berufsbildnerkurs im Betagten- Überregionale Angebote zuentwickeln. Mitte August ha- Weiterbildungsangebote – sei zentrum Emmenfeld durchge- mit Partnerschulen ben die ersten Vorbereitungs- das am Bildungszentrum oder führt. Der Vorteil darin lag, dass In Zusammenarbeit mit anderen lehrgänge für eine Höhere Fach- auch als massgeschneiderte sich die Berufsbildner aus den Schulen werden zudem neue, prüfung (HFP) sowie die Berufs- Schulung in den Betrieben. Das verschiedenen beruflichen Berei- überregionale Angebote entwi- prüfung in Bern begonnen. ● Angebot reicht von Abendkursen chen des Betriebes austauschen ckelt. Aktuell sind das die Vorbe- über eintägige Fachkurse bis zu und voneinander profitieren reitungslehrgänge zu Fachex- länger dauernden Zertifikatskur- sen und eben innerbetrieblichen Weiterbildungen. «Wir fühlen uns Neue Pflegelaufbahnen im Gesundheitswesen verpflichtet, stets vorausschau- XUND Weiterbildungs- Bei den neuen Eidgenössischen Berufsprüfungen (BP) und end neue Kurse zu entwickeln angebote Höheren Fachprüfungen (HFP) im Pflegebereich handelt und anzubieten, die dem Bedürf- es sich um Spezialisierungen für Gesundheitsfachperso- nis der Betriebe gerecht wer- Weiterbildungskurse: nen mit beruflicher Erfahrung. Mit einem eidgenössischen den», erläutert Karin Roth. xund.ch/weiterbildung Fachausweis oder Diplom verfügen sie über einen schweizweit anerkannten und reglementierten Abschluss: Innerbetriebliche Schulun- Nachdiplomstudien Anästhesie-, Berufsprofil, Zulassungsbedingungen, Abschlusskompe- gen gewinnen an Bedeutung Intensiv- und Notfallpflege: tenzen und das Qualifikationsverfahren sind genau defi- Solche massgeschneiderten xund.ch/nds niert. Der Bund beteiligt sich bis zu 50% an den Kurskosten. Schulungen in den Betrieben ge- Detaillierte Informationen: Pflegelaufbahn.ch winnen zunehmend an Bedeu-
Unsere Medizinischen Berufe DENTALASSISTENT/IN EFZ DROGIST/IN EFZ LABORANT/IN EFZ CHEMIE MED. PRAXISASSISTENT/IN EFZ Ausbildungsplatz als PHARMA-ASSISTENT/IN EFZ Pflegefachfrau/-mann HF TIERMED. PRAXISASSISTENT/IN EFZ 2- oder 3-jährig Ihre Kantonale Berufsfachschule für die ganze Zentralschweiz www.feldheim-reiden.ch/jobs T +41 41 418 10 20 | freisschulen.ch Feldheimstr. 1, 6260 Reiden, Tel. 062 749 49 49, info@feldheim-reiden.ch Dipl. biomedizinische/r Analytiker/in HF euen Wir fr Sie uf uns a Mit Kopf, Hand und Herz – Das Leitbild des KSA ist auch für uns ein wichtiges Anliegen Eine persönliche Ausbildungsbegleitung liegt uns am Herzen, weshalb wir unseren Schwerpunkt auf eine professionelle Betreuung der Studie- Möchtest du mit Menschen arbeiten? renden setzen und Ihnen die Praxis der Laborwelt in Alltag- wie auch Interessieren dich zwischenmenschliche Beziehungen? Notfallsituationen näherbringen. Wir arbeiten Hand in Hand, sowohl im Dann bist du bei der Klinik Zugersee genau richtig! KSA intern als auch mit den jeweiligen Ausbildungsinstitutionen. Zu- sammen ist es unser Ziel, Theorie und Praxis angemessen in unseren Wir bilden unter anderem in folgenden Berufen aus: Praktika zu verknüpfen und Sie optimal auf Ihre zukünftige Karriere als • Fachfrau / Fachmann Gesundheit (FaGe) EFZ BMA HF vorzubereiten. • Diplomierte Pflegefachfrau / -fachmann HF Psychiatrie Als Ausbildungsbetrieb bieten wir Ihnen eine • Fachfrau / Fachmann Hauswirtschaft EFZ anspruchsvolle Ausbildung, bei der nebst Hand und Herz auch der Kopf gefordert und • Köchin / Koch EFZ und EBA gefördert wird. Mehr Infos Ausbildung Video Nebau Labor- • Kauffrau / Kaufmann EFZ, Profil E medizin, Pathologie www.ksa.ch Kantonsspital Aarau AG Tellstr. 25 5001 Aarau Komm an die Zebi oder besuche uns auf www.triaplus.ch Hören Sie auf Ihr eigenes Herz. Wir suchen Pflegefachpersonen! www.hirslanden.ch/luzern-jobs KLINIK ST. ANNA
Digitalisierung 17 Digitalisierung in der Pflege Nachgefragt Marianne Künzi, Lehrperson Ob Roboter, virtuelle Realität oder Games – digitale Technologien bieten in der Weiterbildung XUND und Pflege die Chance, Fachkräfte noch vielfältiger einzusetzen. Pflegeexpertin Nao ist ein humanoider Roboter. kann beispielsweise bei Men- nologische Hilfsmittel und As- Was fasziniert Sie an Dieser zeichnet sich durch sei- schen mit einer demenziellen sistenzsysteme rund um die digitalen Technologien? ne, dem Menschen nachemp- Entwicklung in einer Situation Gesundheit vorgestellt. Dies Diese sind in unserem Alltag fundene Gestalt aus. Nao spricht beruhigend wirken. Wann dies in der Aus- und Weiterbildung sehr präsent: Bei der Arbeit, unterschiedliche Sprachen, kann der Fall ist, muss durch die wie auch für Interessierte aus zu Hause und auch, wenn singen, Musik machen, beteiligt Fachperson entschieden wer- Betrieben. Aktuell liegen die wir mobil mit Verkehrsmitteln sich bei Spielen oder zeigt eine den. Auch die Einsatzlänge Schwerpunkte bei der Robotik, unterwegs sind. Das Poten- Übung in der Aktivierung vor. bei der Gamification und bei der zial Schritt für Schritt weiter- muss geplant, beobachtet und zunutzen, begeistert mich. Marianne Künzi ist Lehrperson gesteuert werden. Danach ist virtuellen Realität. Die Gami- in der Weiterbildung bei XUND die Wirkung im Pflegeprozess fication hat den Fokus bei der Wie meinen Sie das? und Pflegeexpertin in der «Re- zu überprüfen», erklärt Mari- Gesundheitsförderung – also Die meisten von uns nutzen sidenz Am Schärme» in Sarnen. anne Künzi. Spielen in seriösem Kontext. So Geräte wie Smartphones In beiden Institutionen – in der fördern beispielsweise Spiele oder Computer. Die Robotik, Bildung bei XUND und in der Future Lab mit Erinnerungsfunktionen kog- die virtuelle Realität oder Pflege in der Residenz – wird Im «Future Lab», dem Zukunfts- nitive Fähigkeiten: Durch im Games, bietet noch viele Nao gezielt eingesetzt. Marian- labor bei XUND, werden tech- Spiel vorkommende Bewe- Möglichkeiten, um ergän- ne Künzi erklärt anhand von gungsabläufe kann die Koordi- zend zum menschlichen Beispielen wie: «In der Resi- nation trainiert werden. Die vir- Handeln die Lebensqualität denz gibt es Bewegungsange- tuelle Realität wird zum Ein- zu steigern. Roboter Nao ist bote in der Aktivierung, um in üben von Handlungsabläu- ein gutes Beispiel, um Bewe- der Gruppe gemeinsam Übun- fen für Berufsfachleute gungsübungen vorzuzeigen, gen zu absolvieren. So wie dies eingesetzt. und kann die Fachperson viele aus einem Fitnesscenter individuell im Training unter- kennen. Nao unterstützt hier, in- Mehrwert analysieren stützen. (Mehr dazu im Bei- dem er die programmierten Die digitale Entwick- trag nebenan.) Übungen zeigt und zum Mitma- lung ermöglicht es, chen motiviert. Die Fachperson Ziele in der Pflege Welche Erfahrungen der Aktivierung kann individuell und Betreuung effi- machen Sie in der Praxis? auf die Bewohnenden eingehen zienter und ab- Gezielt eingesetzt, kann die und steigert so die Qualität des wechslungsreicher Qualität eines Angebots Angebots. Dasselbe, wenn bei- für alle Beteiligten gesteigert und die Kommuni- kation intensiviert werden. spielsweise Lotto gespielt wird: zu erreichen. Wie Die Programmierung ermög- Nao liest die Zahlen und die dies in der Schule licht sehr vieles und dies Fachperson kann in Gesprä- und in der Praxis losgelöst von einer Person – chen oder mit einer unterstüt- gelingt, ist genau zu das kann auch mal unerwar- zenden Handlung auf die Mit- analysieren. Für den tet, frech, humorvoll mit spielenden eingehen.» Bildungsbereich hat neuen Stimmen oder Musik, XUND eine Fachstel- in anderen Sprachen usw. Kommunikationsmittel le für «Medienpäda- erfolgen. Ob Roboter Nao oder die gogik und Bildungs- Robbe Paro mit Fell zum entwicklung». In Bezug Und in der Weiterbildung? Streicheln, die digitalen zum Unterricht und den Gewisse Bildungsangebote Technologien ergänzen je- Veranstaltungen wer- eignen sich besonders für weils die Fachpersonen in der den die Form sowie digitale Lernformen und auf Pflege sowie Betreuung. Zu- der Einsatz der digita- spielerische Art. Beispiels- dem können diese Technolo- len Technologien ge- weise der Sprachkurs «Eng- gien als Kommunikationsmittel plant, umgesetzt und lish for nurses». Andere eingesetzt werden. Menschen der Mehrwert analy- zeigen gute Lerneffekte in sprechen mit den Robotern oder siert. Die Corona-Pande- hybrider Form oder mit über sie. «Der Einsatz erfolgt mie hat diese Entwicklung physischer Präsenz. Das allerdings immer gezielt und stark beschleunigt. ● muss einzeln analysiert braucht die Begleitung durch werden. Fachpersonen. Die Robbe Paro Der humanoide Roboter Nao. Bild: XUND
18 Bildungssystematik Die Zukunft mitgestalten Im Gesundheitswesen ist man als qualifizierte Fachkraft heute und morgen gefragt. Die Möglichkeiten für die persönliche Weiterentwicklung und Weiterbildung sind gross. Bildungssystematik Gesundheitsberufe HÖHERE BERUFSBILDUNG HOCHSCHULEN Höhere Fachprüfung Nachdiplomstudium Fachhochschule Pädagogische Universität/ Eidg. Diplom HFP Eidg. Diplom NDS HF Hochschule ETH – Palliative Care • Anästhesiepflege Master of Science Master of Science Master of Science – Onkologiepflege • Intensivpflege – Geriatrische und psycho- • Notfallpflege geriatrische Pflege – Nephrologiepflege TERTIÄRSTUFE – Diabetesfachberatung – Mütter- und Väterberatung Berufsprüfung Höhere Fachschule Fachhochschule Pädagogische Universität/ Eidg. Fachausweis Eidg. Diplom HF Bachelor of Science Hochschule ETH – Langzeitpflege und – Pflege – Pflege Bachelor of Science Bachelor of Science -betreuung – Biomedizinische Analytik – Ergotherapie – Psychiatrische Pflege – Med.-techn. Radiologie – Ernährungs- und Betreuung – Operationstechnik beratung – Rettungssanität – Hebamme – Physiotherapie BERUFLICHE GRUNDBILDUNG ALLGEMEINBILDENDE SCHULEN Berufsmittelschule Fachmittelschule SEKUNDARSTUFE II Berufsmaturität Fachmaturitätszeugnis Berufslehre Berufslehre Fachmittelschule Gymnasium Eidg. Berufsattest Eidg. Fähigkeitszeugnis Fachmittelschulausweis Maturität – Assistentin / Assistent – Fachfrau / Fachmann – Fachfrau / Fachmann Gesundheit & Soziales Gesundheit Gesundheit mit – Medizinprodukte- Gesundheitsmittelschule technologe/in Obligatorische Schulzeit Infos zu den verschiedenen Berufen, den Anforderungen und zur Ausbildung unter xund.ch/gesundheitsberufe
Zukunft der Pflegeberufe 19 «Es braucht auch künftig alle Beteiligten» Was sind die Herausforderungen der Gesundheitsbranche? Und wie können wir ihr begegnen? Walter Wyrsch, Präsident der OdA XUND, im Gespräch über die Zukunft der Pflege. Wo sehen Sie die grössten menarbeit in integrierten Ver- Herausforderungen für die sorgungssystemen. Gesundheitsbranche in der Zukunft? Wie kann das gelingen? Hier sehe ich die gesamte de- Es braucht eine Weiterentwick- mografische und gesellschaftli- lung der Pflege-Ausbildungen, che Entwicklung als enorme um die Grundlagen dafür zu le- Herausforderung. Dem Ge- gen. In der Vertikalen über die sundheitsbereich wird ein star- Bildungsstufen hinweg und hori- kes Wachstum vorhergesagt zontal durch die Branchen oder und wir stehen vor einer Pensio- Versorgungsbereiche hindurch nierungswelle der sogenannten müssen diese massgeblichen Babyboomer. Hinzu kommen Entwicklungen in den Berufsfel- die vielfältigen Möglichkeiten, dern und Versorgungsstruktu- welche die jungen Menschen ren aufgegriffen werden. Patien- heute haben. Insbesondere tenpfade und damit Übergänge wählen viele junge Frauen, die zwischen den Berufsbildern und uns früher ein gutes Rekrutie- Versorgungsbereichen verän- rungsfeld boten, heute den dern sich und rücken immer gymnasialen Weg. Das fordert mehr in den Fokus. Dies muss von den Betrieben eine Neupo- in den Ausbildungen zwingend sitionierung in der Rekrutierung. abgebildet werden. ● Was heisst das konkret? Es muss uns als Branche gelin- gen, Pflegefachpersonen, die aus ihrem Beruf ausgestiegen Zur Person sind, zurückzugewinnen und Walter Wyrsch ist Geschäfts- zum Wiedereinstieg zu ermuti- führer der Spitex Nidwalden gen. Das schaffen wir, indem wir und Vorsitzender der Spitex gemeinsam mit Wiedereinstei- Zentralschweiz. Wyrsch ist genden nach Lösungen wie seit 2019 Vorstandsmitglied zum Beispiel flexiblen Teilzeit- Walter Wyrsch vor dem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe XUND der OdA XUND und auch angeboten suchen. Auch wer- in Luzern, wo 855 Studierende ausgebildet werden. Bild: Dominik Wunderli Stiftungsrat des Bildungszen- den wir uns künftig noch intensi- trums XUND und seit Anfang ver an Quereinsteigende, also 2021 Präsident der OdA erwachsene Personen mit einer Gesundheitsberufe so präsent standhalten können, sind wir XUND. Als diplomierter Kran- Grundausbildung in einem an- in der Gesellschaft wie kaum je alle gefragt. Auf der einen Seite kenpfleger, diplomierter Er- deren Beruf, richten. zuvor. Wir stellen vermehrt eine müssen wir genügend Ausbil- wachsenenbildner AEB, Rückbesinnung auf die Sinnhaf- dungsplätze anbieten, um genü- Nachdiplomstudium an der Aktuell sind steigende Zahlen tigkeit der beruflichen Tätigkeit gend und qualitativ gutes Fach- Hochschule Luzern, Manage- bei der Anzahl Lernenden so- und auch deren Konjunktur- personal ausbilden zu können. ment im Gesundheits- und wie auf Stufe der Höheren sicherheit fest. Beides könnte Hier setzen wir als Berufsbil- Sozialbereich (MAS) sowie Fachschule feststellbar. Wor- eine mögliche Erklärung für die dungsverband alles daran. Auf durch die früheren Leitungs- auf ist das zurückzuführen? aktuelle Entwicklung der Zahlen der anderen Seite sind aber aufgaben bei der Interkanto- Die Gesundheitsberufe sind sein. auch Anstrengungen nötig, um nalen Spitex Stiftung und der grundsätzlich gut positioniert. das Fachpersonal in ihrem Be- Krankenpflegeschule Sarnen Es sind attraktive Berufe mit Was braucht es aus Ihrer ruf halten zu können. Es braucht kennt sich Wyrsch sowohl in Menschen für Menschen und es Sicht, um die künftigen Her- flexible Arbeitsmodelle und Ent- der Gesundheitsbranche als bieten sich interessante Lauf- ausforderungen in der Pflege wicklungsmöglichkeiten in den auch in der Bildungsland- schaft bestens aus. bahnperspektiven. Aufgrund zu meistern? Betrieben. Und nicht zuletzt der Pandemie sind zudem der Damit wir den Herausforderun- braucht es eine verstärkte intra- Wert und die Bedeutung der gen im Gesundheitswesen und interprofessionelle Zusam-
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