Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND

 
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Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND
Einblick in die Gesundheitsbranche
Berufe mit Leidenschaft
Grundbildung           Höhere Berufsbildung   Weiterbildung
Wertschätzende         Quereinstieg aus       Ein intensiver Tag
Kontakte mit           anderen Berufen        auf der Intensiv-
Menschen. Seiten 4–6   möglich. Seiten 9–11   station. Seite 14

                                                      «Menschen für
                                                    Menschen: Aus- und
                                                    Weiterbildungen mit
                                                   Zukunftsperspektiven.
                                                      Jetzt lesen und
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PFLEGEFACHFRAU/
PFLEGEFACHMANN HF

FACHFRAU/FACHMANN                                                       Entscheide dich für einen Beruf mit Zukunft!
GESUNDHEIT EFZ
                                                                        Bist du geduldig, einfühlsam, kontaktfreudig, verantwortungsbewusst
                                                                        und ein Organisationstalent, das stets alles im Blick hat? Das sind die
Petra Blättler, Leiterin Ausbildung
Pflegedienst- & Kompetenzzentren
                                                                        besten Voraussetzungen, um mit einer Karriere in der Gruppe der
                                                                        Langzeithelden durchzustarten.

                                                                                       Die Betriebe der Langzeitpflege umsorgen Menschen über
                                                                                       einen längeren Zeitraum und bieten den Bewohnenden im
                                                                                       Alter eine Heimat. Da wo du auftauchst, wirst du gebraucht,
KANTONSSPITAL OBWALDEN // Brünigstrasse 181 // 6060 Sarnen                             tust Sinnvolles und wirst für deinen Einsatz sehr geschätzt.
petra.blaettler@ksow.ch // Tel. 041 666 42 61 // www.ksow.ch
                                                                                       www.langzeithelden.ch

                                                                                       Gesundheit
                                                                                       ■
                                                                                         Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA
                                                                                       ■
                                                                                         Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ

                                                                                       Studium
                                                                                       ■
                                                                                         Aktivierung HF
                                                                                       ■
                                                                                         Pflege HF

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           Denn wir bilden an insgesamt sieben Standorten in der Stadt
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           aus. Auch 2022 bieten wir 60 Ausbildungsplätze an und suchen
           dafür Menschen, die ihren Beruf aus Überzeugung wählen. Du                        Entdecke alle
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           der uns anvertrauten Menschen.
                                                                                             freien Stellen
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           Dein Kontakt bei Viva Luzern:
           Irène Erni-Fellmann
           Tel. 041 612 70 74
           irene.erni@vivaluzern.ch                                                                                        ! # "
Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND
Editorial/Inhalt                        3

                                                                                                        4 | Grundbildung
                                                                                                             Als Fachfrau Gesundheit Teil

                                                   Liebe Leserin,                                            eines grossen Teams sein.

                                                   lieber Leser                                         7 | SwissSkills
                                                                                                             Wo sich die Besten FaGe national
                                                                                                             und international messen.

Menschen im Einsatz für Men-                        unserer     Gesundheitsversorgung
schen, Berufe mit Leidenschaft.                     aufrechtzuerhalten. Insbesondere
Diese beiden Aussagen fassen die                    in der Pflege ist dieser Bedarf deut-
Essenz der Gesundheitsberufe gut                    lich spürbar. Schweizweit benöti-
zusammen. Was aber ist es, was                      gen wir in den nächsten fünf bis
die Gesundheitsfachpersonen für                     zehn Jahren über 70 000 zusätzli-
ihren Beruf fasziniert und motiviert?               che Fachpersonen. Es braucht
Welche Perspektiven gibt es?                        Menschen wie jene, die wir Ihnen in
   Die Wege und Möglichkeiten im                    dieser Beilage vorstellen. Men-
Gesundheitswesen sind so vielfäl-                   schen, die sich einsetzen für ande-
tig wie die Menschen selbst. Ge-                    re Menschen und diese Faszination
                                                                                                        9 | Höhere Berufsbildung
sundheitsfachpersonen setzen sich                   teilen.
                                                                                                             Als Quereinsteiger vom Koch
für das Wohl der Menschen ein. Sie                     Diese Beilage gibt Ihnen einen
                                                                                                             zum Pflegefachmann.
leisten einen wertvollen und wichti-                Einblick in die Arbeit von Gesund-
gen Beitrag für unsere Gesellschaft                 heitsfachpersonen. Sie erfahren in
– dies hat uns zuletzt die Corona-                  spannenden Porträts mehr über die
Pandemie deutlich vor Augen                         Menschen hinter den Kulissen und
                                                                                                        14 | Weiterbildung
                                                                                                              Bei der Intensivpflege ist das
geführt. Nebst der Bedeutung für                    welche Berufe, Aus- sowie Weiter-
                                                                                                              Miteinander das A und O.
eine funktionierende Gesundheits-                   bildungen es in der Gesundheits-
versorgung hat sich insbesondere                    branche gibt. Tauchen Sie ein und
deren Sinnhaftigkeit noch deutli-                   lassen Sie sich von der Leiden-
cher gezeigt, die Arbeit mit und für                schaft unserer Gesundheitsfach-
Menschen, die Leidenschaft, mit                     personen begeistern.
welcher der Beruf ausgeübt wird.
   Aber nicht nur in Zeiten von Pan-                                      Guido Graf
demien, sondern auch in Zukunft                        Gesundheits- und Sozialdirektor
sind wir auf genügend und gut aus-                       Kanton Luzern und Präsident
gebildete Gesundheitsfachkräfte                                  der Zentralschweizer
angewiesen, um die Qualität in                         Gesundheitsdirektorenkonferenz

                                                                                                        19 | Zukunft der Pflegeberufe
                                                                                                             Für eine qualitativ hohe Pflege
Impressum                                                                                                    sind alle gefordert.
Verlagsbeilage in der «Schweiz am Wochenende» vom 16. Oktober 2021 und im «Bote der Urschweiz»
vom 18. Oktober 2021, im Auftrag von «XUND Oda Gesundheit Zentralschweiz», Luzern. Herausgeberin:
CH Regionalmedien AG. Verleger: Peter Wanner. Geschäftsführer: Dietrich Berg. Lesermarkt: Zaira
Imhof, Bettina Schibli. Werbemarkt: Stefan Bai, Roger Gehri. Konzept, Redaktion, Texte: Cécile Maag
XUND OdA Gesundheit Zentralscheiz. Michi Zimmermann, Siedu GmbH. Koordination: CH Regionalme-
                                                                                                        20 | Perspektiven
dien AG, Verlagsredaktion, Yvonne Imbach, verlagsredaktion-luzernerzeitung@chmedia.ch. Gestaltung             Berufskarriere auf
und Produktion: Sandra Eggstein, CH Regionalmedien AG. Anzeigen: CH Regionalmedien AG, Maihof-
strasse 76, 6003 Luzern, Telefon 041 429 52 52, inserate-luzernerzeitung@chmedia.ch. Technische               unterschiedlichen Wegen.
Herstellung: CH Media Print AG. Gemeinsame Beilage der «Schweiz am Wochenende», Ausgabe
Luzerner Zeitung, Zuger Zeitung. Nidwaldner Zeitung, Obwaldner Zeitung, Urner Zeitung sowie «Bote der
Urschweiz». Eine Publikation der CH Media
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4                                 Grundbildung

«Ich erfahre viel Wertschätzung»
Als Fachfrau Gesundheit (FaGe) bei der Spitex ist Zoe Ney selbstständig unterwegs für die Pflege
und Betreuung zu Hause bei den Menschen. Im Team werden die Einsätze besprochen.

                                                                                                               In Kürze
                                                                                                               FaGe arbeiten in Alters- und
                                                                                                               Pflegezentren, in Spitälern,
                                                                                                               in der Psychiatrie oder bei
                                                                                                               der Spitex. Sie begleiten,
                                                                                                               pflegen und betreuen Men-
                                                                                                               schen bei Erkrankungen,
                                                                                                               Unfällen, Überlastungssitua-
                                                                                                               tionen oder nachlassenden
                                                                                                               Kräften.
                                                                                                               In diesem Rahmen unterstüt-
                                                                                                               zen FaGe in der Alltagsge-
                                                                                                               staltung und führen medi-
                                                                                                               zinaltechnische Verrichtun-
                                                                                                               gen wie Blutentnahmen, Ver-
                                                                                                               bandswechsel oder das
                                                                                                               Richten und Verabreichen
                                                                                                               von Medikamenten aus.
                                                                                                                  Administrative und logis-
                                                                                                               tische Dienstleistungen ge-
                                                                                                               hören ebenfalls zum Auf-
                                                                                                               gabenbereich. In der Zen-
                                                                                                               tralschweiz bilden rund 200
                                                                                                               Gesundheitsbetriebe FaGe
                                                                                                               aus und weiter. Betriebe
                                                                                                               und Ausbildungsplätze unter
                                                                                                               xund.ch/ausbildungsplaetze.

Zoe Ney auf dem Rückweg vom Nachmittagseinsatz entlang des Seewegs in Cham.           Bild: Stefan Jurendic

Die Ausbildung als FaGe ge-         durchgeführt», erklärt Zoe Ney     «Hier werden wir professionell         kunftstage bei der Arbeit. Dies in
hört zu einem der beliebtesten      kurz.                              ausgebildet und ich kann wäh-          den Bereichen der Betreuung
Berufe in der Zentralschweiz.                                          rend des selbstständigen Einsat-       sowie der Elektrik. Auch beim
Zoe Ney ist letztes Jahr bei der    Teamarbeit                         zes bei Bedarf jederzeit die           Schnuppern ging es in unter-
Spitex Kanton Zug gestartet         Einen Einblick in den Lebens-      tagesverantwortliche Person der        schiedliche Richtungen und zu-
und befindet sich aktuell im         raum innerhalb der eigenen vier    Regionalstelle kontaktieren. Im        sammengefasst sagt sie: «Am
zweiten Lehrjahr. Die 17-jährige    Wände zu erhalten, ist etwas       Team besprechen wir die Ein-           Schluss habe ich mich für die
ist viel unterwegs: Von der Re-     Persönliches: «Die Beziehung       sätze und bereiten diese selbst-       dreijährige Ausbildung nahe am
gionalstelle Ennetsee in Cham       zu Angehörigen ist spürbar, Bil-   ständig vor. Ob von Kundinnen          Menschen entschieden. Das war
fährt sie zu den Menschen           der erinnern an Erlebnisse und     und Kunden, Angehörigen oder           sehr gut und ich würde den Beruf
nach Hause. «Es braucht Flexi-      in Gesprächen schaffen wir Ver-     im Team, ich erfahre viel Wert-        wieder wählen. Die Abwechs-
bilität und eine Offenheit           trauen. Ich höre gerne zu, um zu   schätzung», führt Zoe Ney aus.         lung gefällt mir und auch die
gegenüber den Menschen»,            erfahren, was Kundinnen und                                               Zukunftsperspektiven sind da:
sagt Zoe Ney, welche mit dem        Kunden sowie Angehörige be-        Nahe am Menschen                       Einerseits kann ich in der Spitex,
Elektrofahrrad von einem Ein-       wegt», so die lernende Fachfrau    Nach der obligatorischen Schul-        in Alterszentren, in Spitälern
satz zurückgekehrt ist. «Heute      Gesundheit. Auch unvorher-         zeit stehen viele vor der Ent-         oder Psychiatrien arbeiten, wo es
Nachmittag habe ich beispiels-      gesehene Situationen gehören       scheidung, in welche berufliche         Fachpersonen braucht. Anderer-
weise Vitalzeichen kontrolliert,    dazu. Sei dies aufgrund des Ge-    Richtung sie gehen möchten.            seits gibt es viele Weiterbildun-
Dreifachkompressionsverbände        sundheitszustandes oder auch       Zoe Ney begleitete ihre Eltern         gen, Fachvertiefungen oder die
gewechselt und Hautpflege            auf der emotionalen Ebene.         schon früh im Rahmen der Zu-           Möglichkeit für ein Studium.» ●
Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND
Grundbildung                                    5

Wege zum FaGe EFZ
                                                                                                                       Nachgefragt

                                                                                                                              Nirajah
                                                                                                                               Jagathalakumar,
Die Wege zum Abschluss als Fachperson Gesundheit (FaGe) mit                                                                     FaGe EFZ i. A.,
                                                                                                                                Spitex
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) sind vielfältig.                                                                       Rontal plus

Im Sommer durfte die Zentral-                                                                                  Sie holen die Ausbildung
schweiz 518 neue FaGe nach                                                                                     zur Fachfrau Gesundheit
erfolgreichem Bestehen des                                                                                     EFZ nach. Wieso?
                                                                                                               Ich habe langjährige, prakti-
Qualifikationsverfahrens in die
                                                                                                               sche Erfahrung im Pflege-
Berufswelt entlassen. Der Weg
                                                                                                               beruf. Nun möchte ich mehr
zu ihrem Fähigkeitszeugnis führ-
                                                                                                               Kompetenzen erlernen und
te sie über verschiedene Wege.
                                                                                                               mein Wissen ergänzen so-
Die Mehrheit hat die Ausbildung
                                                                                                               wie vertiefen.
während dreier Jahre an der Be-
rufsfachschule, im Betrieb und                                                                                 Was haben Sie vorher
an den überbetrieblichen Kursen                                                                                gemacht?
(üK) absolviert. Einige unter ih-                                                                              Ich war sehr lange Hausfrau
nen schlossen zudem berufsbe-                                                                                  und habe nebenbei in der
gleitend die Berufsmatura ab.                                                                                  Pflege als Pflegehilfe gear-
Diese kann auch in einem Voll-                                                                                 beitet. Dies in einem Alters-
oder Teilzeitmodell nach der ab-                                                                               und Pflegeheim sowie bei
geschlossenen       Grundausbil-                                                                               der Spitex.
dung absolviert werden. Sie
schafft die Voraussetzungen für       Im (üK) trainieren FaGe-Lernende unter Anleitung von Dozierenden aus      Wo sehen Sie die grössten
ein Studium an einer Fachhoch-       der Praxis ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten.          Symbolbild: XUND   Herausforderungen bei der
schule. Mit einem EFZ besteht                                                                                  zweijährigen Ausbildung?
für alle die Möglichkeit, in einem                                                                             Die grösste Herausforderung
der verschiedenen Arbeitsfelder      der künftige Fachkräfte neben                                             ist für mich die deutsche
der Pflege zu arbeiten (Spitex,       dem EFZ eine Fachmaturität                                                Sprache. Ich bin froh um die
Alters- und Pflegezentren, Spitä-     erwerben.                                                                 Unterstützung von meiner
                                                                                                               Familie und am Arbeitsplatz.
lern, Psychiatrie und Rehabilita-                                          Informationen zu
                                                                                                               Ich werde in meinem Vorge-
tionskliniken) oder eine weiter-     Berufsabschluss                    den Ausbildungswegen
                                                                                                               hen bestärkt. Zudem helfen
führende Ausbildung an Höhe-         für Erwachsene
                                                                             xund.ch/fage                      sie mir, die Herausforderun-
ren       Fachschulen        sowie   Auch erwachsene Per-
                                                                                                               gen zu bewältigen.
Weiterbildungen im Beruf zu          sonen mit Erfahrung in        xund.ch/fage-erwachsenenbildung
wählen.                              der Arbeitswelt und feh-
                                                                          berufsmaturitaet.ch                  Wie lässt sich die Aus-
   Neben der praxisorientierten      lendem anerkanntem Be-
                                                                                                               bildung mit Ihrem Privat-
Ausbildung ist zudem eine drei-      rufsabschluss im entspre-                beruf.lu.ch
                                                                                                               leben vereinbaren?
jährige, schulgestützte, berufli-     chenden Berufsfeld können                                                 Ich muss gezielt planen und
che Ausbildung an der Gesund-        das FaGe EFZ erreichen. Für                                               organisieren. Sonst funktio-
heitsmittelschule möglich, bei       sie gibt es drei mögliche Wege:                                           niert dies nicht. Wenn ich im
                                                                                                               Verlaufe der Ausbildung den
                                                                                                               zeitlichen Bedarf eingrenzen
                          Verkürzt                   Nachholbildung              Validierung                   kann, bleibt auch wieder
                                                                                                               mehr Zeit für alles andere.
 Voraussetzung            EFZ in einem anderen       5 Jahre Berufserfahrung,    5 Jahre Berufserfahrung,
                          Beruf, mind. 2 Jahre Be-   davon 3 Jahre zu 100%       davon 3 Jahre in der          Wem würden Sie die
                          rufserfahrung zu           in der Pflege zum Zeit-      Pflege zu 100%                 Ausbildung empfehlen?
                          mind. 60% in der Pflege     punkt des                                                 Ich würde die FaGe Erwach-
                                                     Abschlusses
                                                                                                               senenbildung jeder Person
 Dauer                    2 Jahre                    Je nach Vorbildung, in      Je nach Vorbildung und        empfehlen, welche bereits in
                                                     der Regel 2 Jahre           Erfahrung, 2–3 Jahre          der Pflege Fuss gefasst hat.
                                                                                                               Sich weiterbilden lohnt sich.
 Beschäftigungsgrad       Vollzeit, mind. 80%        Berufsbegleitend,           berufsbegleitend,             Nicht nur im Portemonnaie.
                                                     mind. 40% in der Pflege      mind. 60% in der Pflege        Ich fühle mich sicherer und
                                                                                                               verfüge über mehr Kompe-
 Qualifikations-           Reguläre                   Reguläre                    Beurteilen des Dossiers,      tenzen.
 verfahren                Abschlussprüfung           Abschlussprüfung            Beurteilungsgespräch
Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND
6                                   Grundbildung

«Ich habe gerne Menschen und Kontakt»
Berta Kost-Duss ist 96-jährig und lebt seit zwei Jahren in der Alterssiedlung Root. Sie fühlt sich sicher
und schätzt den Kontakt mit der Familie, den Bewohnenden und den Mitarbeitenden.

                                                                                                                  In Kürze
                                                                                                                  AGS pflegen und betreuen
                                                                                                                  Menschen unterschiedlicher
                                                                                                                  Altersstufen in einem Alters-
                                                                                                                  und Pflegezentrum, in einer
                                                                                                                  Behinder tenorganisation,
                                                                                                                  einem Spital oder bei der
                                                                                                                  Spitex. Dabei unterstützen
                                                                                                                  sie bei der Körperpflege, bei
                                                                                                                  Haushaltsarbeiten und der
                                                                                                                  Alltagsgestaltung. Wichtige
                                                                                                                  Voraussetzungen für die
                                                                                                                  Auszubildenden sind dabei
                                                                                                                  das Interesse an sozialem
                                                                                                                  Austausch, praktischer Hilfe
                                                                                                                  bei der Alltagsgestaltung und
                                                                                                                  Pflege sowie der Arbeit in
                                                                                                                  einem Team aus Fachperso-
                                                                                                                  nen. Die Ausbildung dauert
                                                                                                                  zwei Jahre und wird mit dem
                                                                                                                  eidgenössischen Berufsat-
                                                                                                                  test abgeschlossen. In der
                                                                                                                  Zentralschweiz bilden über
                                                                                                                  70 Gesundheitsbetriebe AGS
                                                                                                                  aus und weiter. Betriebe und
                                                                                                                  Ausbildungsplätze       unter
                                                                                                                  xund.ch/ausbildungsplaetze.

Berta Kost-Duss und Tingle Bhutsang, Assistentin Gesundheit und Soziales, auf dem gemeinsamen Spaziergang.
                                                                                         Bild: Stefan Jurendic

Berta Kost-Duss und Tingle            In Kontakt                         es um Menschen und Beziehun-            «dritter Lernort» die überbetrieb-
Bhutsang, Assistentin Gesund-         Die Cafeteria ist ein Treffpunkt    gen geht. Ich bin im Tibet aufge-       lichen Kurse (üK) während ins-
heit und Soziales (AGS) im zwei-      und sie nehmen sich Zeit, einen    wachsen und habe viel Zeit mit          gesamt 20 Tagen über die zwei-
ten Ausbildungsjahr, kommen           Kaffee zu trinken. Zudem setzt      meinen Grosseltern sowie weite-         jährige Ausbildungszeit verteilt
vom gemeinsamen Spaziergang           sich eine weitere Bewohnerin an    ren älteren Menschen verbracht.         an. In den üK werden die Tätig-
zurück. Sie setzen sich draus-        den Tisch. «Ich habe sehr gerne    Die Lebensgeschichten haben             keiten zuerst in einer Übungs-
sen in der Cafeteria unter den        Menschen und bin in Kontakt mit    mich damals fasziniert und tun          umgebung trainiert und vertieft.
Sonnenschirm. Im Gespräch er-         meinen Kindern, Enkeln, Uren-      es heute immer wieder auf ein           Diese Verbindung ist auch The-
klärt Berta Kost-Duss, warum          kel, Freundinnen und Freunden      Neues.»                                 ma im Gespräch, weil in der Al-
sie den Wunsch hatte, in die          sowie den Mitarbeitenden. Zu-                                              terssiedlung aktuell eine regel-
Alterssiedlung zu ziehen: «Bis vor    dem kann ich an unterschiedli-     Ausbildung                              mässige «Praxisbegleitung» für
zwei Jahren konnte ich in meiner      chen Aktivitäten teilnehmen», so   Tingle Bhutsang arbeitet in der         Auszubildende stattfindet. Dabei
eigenen Wohnung leben. Nach           Berta Kost-Duss. Auch Tingle       Regel an vier Tagen in der Alters-      begleitet die Berufsbildnerin Aus-
mehreren Stürzen fühlte ich           Bhutsang ist sehr gerne in Kon-    siedlung Root und besucht einen         zubildende einen ganzen Tag
mich allerdings nicht mehr si-        takt und dies hat den Ausschlag    Tag pro Woche die Berufsfach-           während all ihren Aufgaben. The-
cher und wollte deshalb hier im       für ihre Berufswahl gegeben:       schule in Sursee. Die Verbin-           men heute sind der Herzkreislauf
Unterfeld einziehen. Gesund-          «Ich habe in vielen Branchen ge-   dung von Theorie und Praxis ist         und die Vitalzeichen. Ein Spa-
heitlich hat sich das positiv aus-    schnuppert. Am besten hat mir      eine laufende Aufgabe für alle          ziergang an der frischen Luft ist
gewirkt und ich bin zufrieden.»       der Beruf als AGS gefallen, weil   Beteiligten, und XUND bietet als        aktivierend. ●
Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND
SwissSkills                                      7

Auf zur Berufs-Weltmeisterschaft
                                                                                                                         Nachgefragt

                                                                                                                               Alexandra Najer,
                                                                                                                                Expertin Anäs-
                                                                                                                                 thesiepflege
Kilian Schmid, FaGe und angehender Pflegefachmann HF, ist Vize-Schweizer-
                                                                                                                                 und Schweizer
Meister FaGe 2020. An den WorldSkills 2022 misst er sich mit den Besten der Welt.                                                Meisterin
                                                                                                                                FaGe 2014

Alles begann mit der Zentral-         Aufgrund der Pandemie kam           Ticket nach Schanghai                 Sie haben an den Swiss-
schweizer Berufsmeisterschaft         es aber anders, das neue Label      Es folgte eine Zeit der Ungewiss-     Skills und den WorldSkills
                                                                                                                teilgenommen. Wie hat Sie
FaGe 2019. Kilian Schmid,             SwissSkills Championship wur-       heit: die WorldSkills mussten auf-
                                                                                                                das geprägt?
Fachmann Gesundheit (FaGe)            de ins Leben gerufen. Das er-       grund von Corona um ein Jahr
                                                                                                                Durch die Teilnahme an den
in der Hirslanden Klinik St. Anna     möglichte den Verbänden die         auf den Herbst 2022 verschoben
                                                                                                                Wettbewerben und dem in-
in Luzern, zeigte neben 14 an-        Wettbewerbe im kleinen Rah-         werden. Die OdASanté, der nati-
                                                                                                                tensiven Training wurde mir
deren angehenden FaGe wäh-            men ohne Publikum durchzu-          onale Verband der Gesundheits-
                                                                                                                bewusst, dass ich den richti-
rend zweieinhalb Stunden sein         führen.                             berufe, führte Gespräche mit den      gen Beruf gewählt habe. Klar
Können. Direkt mit einer (Simu-         Im September 2020 stellten        Betrieben und den drei Erstplat-      war es eine grosse Heraus-
lations-)Patientin, einem Be-         die insgesamt 18 Teilnehmen-        zierten der SwissSkills Cham-         forderung, über eine längere
wohner und einer Klientin muss-       den aus elf Kantonen ihr Kön-       pionship. Kilian Schmid verab-        Zeit diszipliniert auf ein Ziel
te er je eine Pflegesituation um-      nen in einem zweiteiligen,          schiedete sich für 18 Wochen          hinzuarbeiten. Aber das hat
setzen. «Die grösste Heraus-          mehrstündigen Wettkampf un-         von der Pflege in den obligaten        mich persönlich sehr gestärkt.
forderung damals war das              ter Beweis. Schmid zeigte sich      Militärdienst. Die Gespräche mit
Ungewisse, ich konnte nicht           von seiner besten Seite und         ihm und der Klinik St. Anna als       Sie haben danach die
einschätzen, was genau auf            wurde Vize-Schweizer-Meister        Arbeitgeberin betreffend den           Ausbildung als Pflegefach-
mich zukommt», erinnert sich          FaGe 2020. «Im ersten Moment        WorldSkills liefen weiter. Kurz       frau in Angriff genommen.
Schmid. Mitgemacht hat er vor         war ich etwas enttäuscht, schon     nach seinem Ausbildungsstart          War dieser Weg für Sie
allem aus Spass an seiner Ar-         wieder nur Zweiter zu sein.         als diplomierter Pflegefachmann        immer klar?
beit und weil er den Jungen sei-      Gleichzeitig freute ich mich rie-   war dann klar: Kilian Schmid ver-     Ja, ich wusste eigentlich
nen Beruf zeigen wollte.              sig über meine Leistung», so        tritt die Schweiz an den World        schon immer ganz genau,
  Kilian Schmid überzeugte und        Schmid.                             Skills 2022 in Schanghai in der       was ich machen wollte. Ich
wurde dank der guten Kommu-                                               Kategorie Health- und Social          wollte Expertin Anästhesie-
nikation und dem fachlichen                                               Care. An mehreren Wettkampf-          pflege werden und dazu
Können Zweiter. Zusammen mit                                              tagen stellt er sich diversen         führte mich mein Weg über
der Zentralschweizer Meisterin                                            Prüfungsszenarien. Unter den          die Ausbildung zur diplomier-
                                                                                                                ten Pflegefachfrau HF.
erhielt er das Ticket nach Bern                                           Augen von Expertinnen und Ex-
zu den SwissSkills.                                                       perten aus aller Welt wird er
                                                                                                                Inzwischen sind Sie in der
                                                                          Patientinnen und Patienten mit
                                                                                                                Anästhesiepflege. Sind Sie
Schmid wird Vize-                                                         verschiedenen Erkrankungen be-
                                                                                                                an Ihrem Ziel angekommen?
Schweizer-Meister FaGe                                                    treuen und beraten.
                                                                                                                Nein, noch nicht ganz. Die
Nun wurde der ausgelernte                                                    Der Kick-off der Schweizer          Arbeit im Operationssaal fas-
Fachmann Gesundheit wieder                                                    Delegation hat bereits statt-     ziniert mich sehr. Ich kann
bei der Arbeit begleitet und                                                     gefunden. «Zu Beginn war       selbstständig arbeiten und
beobachtet – Training on the                                                      ich sehr nervös, inzwi-       Verantwortung übernehmen.
Job sozusagen. Weitere                                                             schen überwiegt die Vor-     Es ist für mich deshalb ein
Trainings und Lernsituati-                                                          freude», strahlt Schmid.    wichtiger Zwischenschritt auf
onen sowie ein zusätzli-                                                             «An den WorldSkills        meinem Weg zur Rettungssa-
ches Mentaltraining                                                                  kann ich auf hohem         nitäterin und später vielleicht
folgten. Die Zentral-                                                                 Niveau zeigen, was ich    sogar mal zur Rega.
schweizer Delega-                                                                      kann.» Das nächste
tion war bereit für                                                                    Jahr wird mit der par-   Wieso haben Sie sich
den Wettbewerb.                                                                         allel laufenden Aus-    damals für die Pflege
   Die SwissSkills                                                                       bildung als diplo-     entschieden?
2020 waren im September in                                                               mierter Pflegefach-     Ich hatte als Kind den
Bern geplant – im grossen Stil                                                           mann sicher viel       Traum, Rega-Ärztin zu wer-
mit Berufsschau und Wettbe-                                                             von ihm fordern.        den. Dazu ist es nicht ge-
werben vor grossem Publikum.                                                          Schmid ist überzeugt:     kommen. Mir war es aber im-
                                                                               «Mit der Unterstützung von       mer wichtig, etwas mit den
                                                                                 Betrieb, Schule und mei-       Händen zu tun. In der Pflege
                                                                                                                kann ich dabei auch noch mit
           Kilian Schmid ist Vize-                                               nem Umfeld und der nöti-
                                                                                                                Menschen arbeiten.
    Schweizermeister FaGe 2020.                                                 gen Flexibilität von allen
            Bild: Senler Media GmbH                                             packe ich das
                                                                                            das» ●
Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND
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Rechtsträger für den Betrieb des Luzerner Kantonsspitals ist die LUKS Spitalbetriebe AG

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                                                                                                           vo r O rt u

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                                                                                                        freuen uns auf Sie.
                      Karriere-Kick?                      Weiterbildung
                      Sachbearbeiter/in                   für Berufsleute
                                                                                                        www.heilpraktikerschule.ch
                      Gesundheitswesen edupool.ch         www.kvlu.ch
                                                                                                        Heilpraktikerschule Luzern | Tel +41 (0)41 418 20 10
Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND
Höhere Berufsbildung                             9

Vom Koch zum Pflegefachmann
Per Zufall ist Aleksandar Djuric, 28-jährig, in der Pflege gelandet. Durch einen Freiwilligeneinsatz bei
Viva Luzern entdeckte er seine Passion für den Beruf.

Alles begann mit der Corona-
krise. Die Hotelküche, in der                                                                                      In Kürze
Aleksandar Djuric gearbeitet                                                                                       Diplomierte Pflegefachper-
hatte, hatte während des Lock-                                                                                     sonen übernehmen verant-
downs vorübergehend geschlos-                                                                                      wortungsvolle Aufgaben in
sen. Inspiriert durch seine Mut-                                                                                   der Pflege im Spital, in der
ter, die im Betagtenzentrum Viva                                                                                   Psychiatrie, in einem Alters-
Luzern Dreilinden in der Pflege                                                                                     und Pflegeheim, bei der Spit-
tätig ist, meldete er sich für einen                                                                               ex oder bei einer Behinderten-
Freiwilligeneinsatz in der Küche,                                                                                  organisation.
ebenfalls im Betagtenzentrum.                                                                                      Sie sind verantwortlich für
Da aber bereits genug Küchen-                                                                                      die selbstständige Ausfüh-
personal vorhanden war, wurde                                                                                      rung des pflegerischen Pro-
Djuric angefragt, ob er in der                                                                                     zesses und übernehmen
Pflege mithelfen wolle. Und so                                                                                      die Fach- sowie Führungs-
leistete er während fünf Wochen                                                                                    verantwortung in der inter-
einen Einsatz im Viva Luzern                                                                                       disziplinären Zusammenar-
Wesemlin. Er half Stützstrümpfe                                                                                    beit mit Fachpersonen Ge-
anzuziehen, Essen auszugeben                                                                                       sundheit oder dem medizini-
oder Betten zu beziehen. «Aber                                                                                     schen Fachpersonal. Zudem
das Schönste war die Arbeit und                                                                                    beraten sie Patienten und
                                                                                                                   Angehörige in Gesundheits-
der Kontakt mit den Menschen:
                                                                                                                   fragen.
gemeinsame Spaziergänge, Un-
                                                                                                                     Die Ausbildung dauert je
terstützung bei Gymnastikübun-
                                                                                                                   nach Vorbildung zwei oder
gen oder der Erfahrungsaus-
                                                                                                                   drei Jahre.
tausch mit den Arbeitskollegen»,
                                                                                                                   xund.ch/pflegefachperson
schwärmt Djuric.

Eine Entscheidung mit Herz
«Die Wertschätzung und Dank-
barkeit, die mir entgegenge-
bracht wurde, erwärmte mein
Herz.» Djuric schätzte die Zu-
sammenarbeit mit Menschen                                                                                         Viva Luzern Staffelnhof. Er ist
und das gute Gefühl, das ihm die                                                                                  einer von rund 20 Prozent Quer-
Arbeit gab. Der Abschied nach                                                                                     einsteigenden, die im Bildungs-
seinem Einsatz und die Rück-                                                                                      zentrum XUND in Luzern die
kehr in seinen gelernten Beruf                                                                                    Pflegeausbildung machen.
als Koch fiel ihm deshalb umso
schwerer. Der Ausbildungsver-                                                                                     Eine neue Herausforderung
antwortliche im Betrieb signali-                                                                                  Während drei Jahren wechselt
sierte zudem, dass er sich Djuric                                                                                 sich die praktische Arbeit mit
gut in der Pflege vorstellen kön-                                                                                  Schulblöcken ab. «Klar, war das
ne, und empfahl ihm die Ausbil-                                                                                   Schulbankdrücken und Theorie-
dung zum Pflegefachmann. Und                                                                                       lernen zu Beginn eine Challenge
so fasste er wenig später tat-                                                                                    für mich. Aber ich mag die Her-
sächlich den Entschluss, nach                                                                                     ausforderung», erklärt Djuric.
zehn Jahren in der Gastronomie                                                                                    Und auch die Bewohnerinnen
den Beruf zu wechseln und die                                                                                     und Bewohner sind froh über sei-
Höhere Fachschule zu beginnen.                                                                                    nen Entscheid. «Er ist immer sehr
  Im Januar 2021 startete er die                                                                                  aufgestellt und bringt die Sonne
dreijährige Ausbildung zum dip-        Aleksandar Djuric hat Topf und Schwingbesen gegen den Kasack               ins Zimmer», schmunzelt eine
lomierten Pflegefachmann im             eingetauscht.                                     Bild: Sylvie Eigenmann   Bewohnerin vom Staffelnhof. ●
Berufe mit Leidenschaft - Einblick in die Gesundheitsbranche - XUND
Mit Ausbildung
                                                                              π und    Weiterbildung
                                                                                  investieren
                                                                                  wir in die Zukunft.

Gut ausgebildete und motivierte Gesundheits-Fachleute sind heute wichtiger denn je.
Das Zuger Kantonsspital investiert seit Jahren in die Aus- und Weiterbildung von Nachwuchs-
Fachkräften im Bereich Gesundheit und Pflege. Willkommen in unserem Team!

Detaillierte Informationen:
www.zgks.ch/ausbildung

Zuger Kantonsspital AG . Landhausstrasse 11 . 6340 Baar

                                                          In unseren drei modernen Alterszentren in der Stadt Zug
                                                          bilden wir Lernende in folgenden Berufen aus:
                                                          • Fachfrau / Fachmann Gesundheit (FaGe) EFZ
                                                          • Dipl. Pflegefachfrau / Pflegefachmann HF
                                                          • Fachfrau / Fachmann Hauswirtschaft EFZ
Für einen erfolgreichen Start                             • Hauswirtschaftspraktikerin / Hauswirtschaftspraktiker EBA
                                                          • Köchin / Koch EFZ und EBA
      ins Berufsleben.                                    Wir bieten fortschrittliche Arbeitsbedingungen und fördern die
                                                          Selbstverantwortung unserer Lernenden.

   www.alterszentrenzug.ch
Höhere Berufsbildung                               11

Von der Uni zur biomedizinischen Analytikerin
Sara Pavic absolvierte die gymnasiale Matura und startete mit dem Biologiestudium an der Universität.
Um näher an der Praxis zu wirken, wechselte sie an die Höhere Fachschule.

                                                                                                                 Weitere HF-Ausbildungen

                                                                                                               Operationstechnik HF
                                                                                                               Zusammen mit der Opera-
                                                                                                               tionsabteilung organisieren
                                                                                                               und planen diplomierte Fach-
                                                                                                               personen Operationstechnik
                                                                                                               HF den Tagesablauf. Sie sind
                                                                                                               zuständig für die fachge-
                                                                                                               rechte Anreichung der Instru-
                                                                                                               mente während der Opera-
                                                                                                               tion und sind die «Brücke»
                                                                                                               zwischen sterilem und unste-
                                                                                                               rilem Bereich. Zudem koordi-
                                                                                                               nieren und verantworten sie
                                                                                                               sämtliche Massnahmen zur
                                                                                                               Gewährleistung der Hygiene
                                                                                                               und Sterilität im Operations-
                                                                                                               bereich. Die Handhabung
                                                                                                               der technischen Apparatu-
                                                                                                               ren, Geräte und Einrichtun-
                                                                                                               gen gehört auch in die Zu-
                                                                                                               ständigkeit.

Sara Pavic mikroskopiert im XUND-Labor.                                                Bild: Stefan Jurendic
                                                                                                               Radiologie HF
                                                                                                               Diplomierte Radiologiefach-
Nach vier Semestern Biologie-      Ausbildung und wurde so fün-         petent betreut. Weniger sichtbar       personen HF verwenden ak-
studium vermisste Sara Pavic       dig.     «Die Kombination des        sind Fachpersonen, die im Hin-         tuellste Erkenntnisse und
den Bezug zur Praxis. Sie          menschlichen Systems und der         tergrund Untersuchungsproben           modernste Techniken, um in
machte sich auf die Suche nach     Analyse als Bestandteil der Dia-     analysieren und mit den Labor-         enger Zusammenarbeit mit
Alternativen, um ihr analyti-      gnostik hat mich fasziniert.         ergebnissen wichtige Grundla-          den Radiologen (Ärzten)
sches Denken, den Bezug zu         Deshalb habe ich mich für die        gen für die Diagnostik und The-        Krankheitsprozesse bildge-
Menschen, das Interesse an         Ausbildung an der Höheren            rapie liefern. Mit modernsten          bend darzustellen oder sie zu
den Naturwissenschaften und        Fachschule entschlossen. Ich         Analysesystemen, Mikroskopen           behandeln. Sie bereiten die
die Freude an der Technik zu       befinde mich im zweiten Jahr          und weiteren Geräten werden            Patientinnen und Patienten
kombinieren. Dazu besuchte         von insgesamt drei, und es war       im medizinischen Labor des             auf die jeweilige Situation
sie eine Informationsveranstal-    die richtige Entscheidung»,          Spitals Stoffe aus dem Blut             vor, begleiten und betreuen
tung zum Beruf, führte Gesprä-     fasst Sara Pavic zusammen.           nachgewiesen oder verschiede-          während der Untersuchung
che mit einem befreundeten         Die Arbeit in Kürze zu erklären,     ne Zellen des Blutes bestimmt.         sowie der Therapie. Auf ärzt-
                                                                                                               liche Verordnung werden
biomedizinischen Analytiker in     fällt ihr aufgrund der Vielfältig-   Weiter gehört die Suche nach
                                                                                                               eigenständig    Röntgenauf-
                                   keit nicht einfach. Deshalb ver-     Bakterien im Urin dazu. Die
                                                                                                               nahmen erstellt. Mit dieser
                                   anschaulicht sie dies mit einem      Analyseresultate werden an die
                                                                                                               Ausbildung wird das von
 In Kürze                          Fallbeispiel.                        zuständigen Ärztinnen und Ärz-
                                                                                                               Auge Unsichtbare im Men-
                                                                        te übermittelt. Diese diagnosti-
 Die Vollzeitausbildung an der                                                                                 schen sichtbar.
                                   Fallbeispiel Transplantation         zieren aufgrund der Resultate
 XUND dauert drei Jahre. Ar-
                                   Ein junger Mann hatte eine Nie-      eine Harnwegsinfektion und
 beitsorte sind Spitäler, Pri-
                                   rentransplantation. Es besteht       therapieren die Infektion mit
 vatlabors, Blutspendezent-
                                   Verdacht auf eine Infektion der      Antibiotika. Die Nierenbiopsie         Weitere Informationen und
 ren, Forschungsinstitute oder
 die Industrie.                    Harnwege und er muss zur wei-        und die analysierten Stoffe be-         HF-Ausbildungen unter
 Mehr zum Beruf unter              teren Abklärung hospitalisiert       legen weiter, dass die Niere gut       xund.ch/gesundheitsberufe
 xund.ch/gesundheitsberufe.        werden. Von Pflegefachperso-          funktioniert und der Körper die
                                   nen und Ärztinnen wird er kom-       Niere nicht abstösst. ●
12               Menschen im Fokus

Stimmen zu den Gesundheitsberufen
Die bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung von genügend und qualifizierten
Gesundheitsfachkräften ist ein bedeutender Faktor für die Lebensqualität.

                            «   Menschen zu betreuen und zu pflegen, bedeutet, sie und auch
                             ihr Umfeld kennen zu lernen. Als angehende Pflegefachfrau führe ich
                              den Pflegeprozess, und wir arbeiten immer im interdisziplinären Team.
                              Der respektvolle und wertschätzende Umgang wie auch das sinnstif-
                              tende Wirken motivieren und begeistern mich immer wieder von neuem.           »
                             Tamiris Bajrovic de Oliveira, studierende Pflegefachfrau HF, Stiftung Acherhof, Schwyz

           «    Meine Mutter konnte wunschgemäss bis ins hohe Alter in ihrer
            eigenen Wohnung leben. Nach mehreren Stürzen fühlte sie sich
          nicht mehr sicher und äusserte den Wunsch, in die Alterssiedlung
             Root umzuziehen. Betreuung, Pflege und Gemeinschaft haben
              sich positiv auf ihren Gesundheitszustand ausgewirkt und ihre
                                   Lebenssituation verbesserte sich wieder.»
                           Hans Kost, Sohn der Bewohnerin Berta Kost-Duss, Root

                                 «   Selbstständig und mit Menschen zu arbeiten, gefällt mir. Wenn
                                  ich bei Klientinnen und Klienten zu Hause bin, gehören während der
                                   Pflege auch Gespräche dazu. Dabei ist die Wertschätzung gross.
                                   Als Fachfrau Gesundheit habe ich eine gute Grundlage und kann
                                  mich in unterschiedlichen Bereichen spezialisieren und weiter-
                                 entwickeln. »
                              Nora von Wyl, Fachfrau Gesundheit, Spitex Nidwalden

«  Als Hebamme betreue ich Frauen und Paare während der Schwangerschaft,
 der Geburt und der Wochenbettzeit individuell. Jede dieser Phase ist komplex
     und sehr sensibel und stellt daher verschiedene Anforderungen an mich.
       Mit dem Studium an der Fachhochschule und den begleiteten Praktika
           in den Betrieben wurde ich gut auf den Berufsalltag vorbereitet.  »
                              Tanja Risi, Leitende Hebamme FH, Spital Nidwalden –
                                                  Ein Unternehmen der LUKS Gruppe
Menschen im Fokus                  13

  «   Die Aus- und Weiterbildung ist entscheidend für die Qualität unserer
Leistungen und damit für das Wohlergehen der Klientinnen sowie Klien-
   ten. Laufend die veränderte Situation von Menschen wahrzunehmen
 und darauf einzugehen, erfordert Wissen und Erfahrung. Dies fördern
wir gezielt im interdisziplinären Team und mit Partnerorganisationen.    »
          Karin Betschart, Ausbildungsverantwortliche, Spitex Region Schwyz

                        «  Als diplomierte Rettungssanitäterin HF bin ich für die präklini-
                          sche Erstversorgung von Patientinnen und Patienten verant-
                           wortlich. Ausserdem gehören Verlegungseinsätze zu meinem
                            Arbeitsalltag. Eine gute Zusammenarbeit im Team und mit
                            den externen Partnern, wie Spitälern, Institutionen, Polizei,
                            Feuerwehr und Flugrettung, spielt bei meiner Tätigkeit eine
                           essenzielle Rolle.  »
                         Daniela Marggi, dipl. Rettungssanitäterin, Kantonsspital Uri

        «  Das Fähigkeitszeugnis als Fachfrau/Fachmann Gesundheit und
          die Berufsmaturität sind auf unterschiedlichen Wegen möglich.
     Die Gesundheitsmittelschule ist eine schulorganisierte Ausbildung.
   Nach einem Fachmittelschulorientierungsjahr folgen zwei Schuljahre
       mit der fachlichen Vorbereitung, und im letzten Jahr absolvieren
   die angehenden Berufspersonen ein Praktikum in einem Betrieb.          »
                                       Ursula Barmettler, Lehrerin und Leiterin
             für die Praktikumsbetreuung Gesundheitsmittelschule Kanton Luzern

                        «   Mit Menschen zu arbeiten, begeistert mich. Im XUND-Programm Pers-
                          pektive Pflege werden Deutsch im B2-Niveau, der SRK-Lehrgang Pflege-
                           helfende, Allgemeinbildung, Arbeiten mit dem PC und Tastaturschreiben
                           unterrichtet. Mit diesem Wissen kann ich mein Praktikum in einer Lang-
                           zeitpflegeinstitution erfolgreich absolvieren. Mein Ziel ist, nächstes Jahr
                          die Ausbildung als Assistent Gesundheit und Soziales zu starten.    »
                       Lobsang Dhöndrup Loyangtsang, Absolvent Programm Perspektive Pflege bei XUND
14                              Weiterbildung

24 Stunden Intensivstation                                                                                                 Nachgefragt

Rahel Brüniger und Sarah Bürgi, angehende dipl. Expertinnen Intensivpflege                                                           Sarah Bürgi,
                                                                                                                                    Expertin
NDS HF, sind in ihrer Schicht auf der Intensivstation fast dauernd auf den Beinen.                                                  Intensivpflege
                                                                                                                                   NDS HF i. A.

Es ist 6.45 Uhr. Rahel Brüniger
startet ihre Schicht im Zentrum                                                                                   Wie haben Sie als Intensiv-
für Intensivmedizin des Luzer-                                                                                    pflegefachfrau die Pan-
ner Kantonsspitals und trifft sich                                                                                 demie erlebt?
zum Rapport mit ihren Teamkol-                                                                                    Es war nicht immer einfach,
leginnen und -kollegen. Die Pa-                                                                                   wir wurden ja quasi ins kalte
                                                                                                                  Wasser geworfen. Aber es ist
tienten werden vorgestellt und
                                                                                                                  auch sehr lehrreich, insbe-
untereinander aufgeteilt – ein
                                                                                                                  sondere in puncto Beatmung.
bis zwei Patientinnen oder Pati-
enten übernimmt Brüniger, wo-
                                                                                                                  Welchen Einfluss hatte
bei auf Kontinuität und Komple-                                                                                   diese Zeit auf den Beruf?
xität geachtet wird. Jetzt geht es                                                                                Die Angehörigenbetreuung
an die Arbeit. Im Patientenzim-                                                                                   hat aufgrund der neuen Be-
mer, das sie nur für die Pausen                                                                                   suchsregelung und Quarantä-
verlässt, liest sie sich ein. Von                                                                                 ne der Angehörigen einen
den Zuständigen der Nacht-                                                                                        noch ganz anderen, noch
schicht bekommt sie alle nöti-                                                                                    wichtigeren Stellenwert erhal-
gen Infos zum aktuellen Ge-                                                                                       ten. Die Pflege von Covid-Pa-
sundheitszustand der Patien-         Sarah Bürgi und Rahel Brüniger überprüfen die Einstellungen des              tienten kommt auch einer Ge-
ten. Daraufhin beginnt Brüniger      Beatmungsgerätes einer Patientin im Zentrum für Intensivmedizin              duldsprobe gleich: Die
die Antrittskontrolle: Schläuche     des Luzerner Kantonsspitals.                        Bild: Dominik Wunderli   Behandlung dauert länger.
und Spritzen werden überprüft
sowie Monitor- und Labordaten                                                                                     Macht eine solche Situation
studiert. Bis um 8 Uhr hat sie       dienst. Medikamente werden            disziplinären Austausch: «Es ist       auch Angst?
sich den Überblick verschafft,        bereitgestellt sowie die Flüssig-     ein kollegiales Miteinander. Das       Zu Beginn sicher. Man wusste
dann beginnt die Visite. Ge-         keitsbilanz der Patienten erho-       voneinander Lernen hat einen           noch nichts darüber und hat
meinsam mit dem Arzt oder der        ben. Um 14.15 Uhr trifft sich das      hohen Stellenwert.»                    selbst eine Familie, die es tref-
Ärztin wird der Tagesablauf          Team erneut zum Rapport.                                                     fen könnte. Wenn man den
festgelegt: Gibt es Operationen      Auch Sarah Bürgi ist für die          Streng, aber erfüllend                 Schweregrad der Erkrankung
                                     Spätschicht eingetroffen. Sie          Inzwischen ist es 22.15 Uhr, der       sieht, hat man mehr Verständ-
oder Verlegungen? Benötigt es
                                                                                                                  nis für die Einschränkung der
eine bildgebende Diagnostik?         übernimmt die Patienten von           letzte Rapport an diesem Tag
                                                                                                                  sozialen Kontakte.
Wann soll der Patient aktiviert      Brüniger. Bis zum Feierabend          steht bevor, diesmal für die
oder mobilisiert werden?             von Brüniger dauert es noch gut       Nachtschicht. Nach der Über-
                                                                                                                  Was fasziniert Sie an Ihrer
   Nach einer kurzen Pause,          eine Stunde. Diese Zeit wird für      gabe ist auch für Bürgi Schluss.
                                                                                                                  Arbeit?
während der immer eine Arbeits-      personalintensive Arbeiten wie        Ein intensiver Tag geht zu Ende:
                                                                                                                  Mich fasziniert die Komplexität
kollegin die Patienten betreut,      zum Beispiel das Bereitmachen         «Die Arbeit ist streng, aber es        der Patientensituationen. Zu-
geht es weiter. Bis zur Mittags-     der Patienten für das MRI sowie       ist mein Traumberuf», damit ver-       dem betreut man weniger Pa-
pause wird die Körperpflege           den Transport dorthin genutzt.        abschiedet sich Bürgi.                 tienten und hat so eine andere
durchgeführt, Medikamente ver-       Aufgrund der vielen ange-                Auf der Station wird versucht,      Beziehung zu ihnen. Und nicht
abreicht, Transporte vorbereitet     schlossenen Überwachungs-             den Geräuschpegel der Über-            zuletzt schätze ich die interdis-
und ganz wichtig, mit den Ange-      geräte ist das jeweils sehr zeit-     wachungsgeräte sowie das Be-           ziplinäre Zusammenarbeit mit
hörigen telefoniert. «Wir infor-     intensiv.                             nutzen von Licht so gut wie            Ärzten und Therapeuten.
mieren die Angehörigen über             Nach dem Feierabend von            möglich zu reduzieren, um den
den aktuellen Gesundheitszu-         Rahel Brüniger übernimmt              Patienten den nötigen Schlaf           Was hilft, um sich
stand und die Nacht. Seit die Be-    Sarah Bürgi nahtlos. Verbände         zu ermöglichen. Während der            abzugrenzen und jeden Tag
suchszeiten eingeschränkt sind,      werden gewechselt, Schläuche          Nachtschicht bleiben auch mal          neu auf die Situationen
hat die Information der Angehö-      ausgetauscht und die Angehöri-        Zeitfenster für den Austausch          einzulassen?
rigen noch mehr an Bedeutung         gen während der Besuchszeit           unter den Expertinnen und              Mir hilft der Austausch mit (Ar-
gewonnen», erklärt Brüniger.         betreut. Am Abend findet auf-          Experten der Intensivpflege.            beits-)Kolleginnen, die nach-
                                     grund der schnell wechselnden         «Der Austausch im Team ist ex-         vollziehen können, was in mir
Miteinander ist das A und O          Gesundheitszustände der Pa-           trem berreichernd und fördert          vorgeht. Zudem sollte man nie
Nach dem Mittag beginnt die          tienten erneut eine Arztvisite        den Zusammenhalt», schliesst           die Lebensfreude verlieren.
Vorbereitung für den Spät-           statt. Bürgi schätzt diesen inter-    Bürgi ab. ●
Weiterbildung                                     15

Notfallschulungen und mehr
Die Pandemie hat es jüngst deutlich gemacht: Die Bedürfnisse im Gesundheitswesen und anderen
Branchen sind dynamisch. Entsprechend flexibel ist das Weiterbildungsangebot.

Die jüngsten Erfahrungen haben
deutlich gemacht, dass sich im
Gesundheitswesen Anforderun-
gen an und Kompetenzen der
Fachpersonen schnell ändern
können und neuen Gegebenhei-
ten angepasst werden müssen.
Ein Weiterbildungsangebot, das
sich dynamisch den Bedürfnis-
sen im Gesundheitswesen und
weiteren Branchen anpasst, ist
deshalb zentral. «Während der
Pandemie schulten wir Apothe-
kerinnen und Apotheker in der
korrekten Durchführung von An-
tigen-Schnelltests. Oder wir stell-   Betreuerinnen der Kinderstube Mattenhof in Beckenried üben an der betriebsinternen Notfallschulung unter
ten kurzerhand Beratungsange-         fachlicher Anleitung einer Dozierenden aus der Praxis Verletzungen einzuschätzen.           Bild: Marianne Künzi
bote für Betriebe für den Umgang
mit Patienten sowie Bewohnen-
den, die sich in Isolation bege-      tung. Die Bedürfnisse und The-        konnten», erklärt Roth. Das An-       pertinnen und -experten mit eid-
ben mussten. Aktuell finden Not-       menschwerpunkte der Spitäler,         gebot reicht neu auch über die        genössischem Diplom (HFP)
fallschulungen in Kindertages-        Alters- und Pflegezentren sowie        Gesundheitsbetriebe       hinaus.     oder dem eidgenössischen Fach-
stätten oder Primarschulen gros-      Spitex-Organisationen sind un-        «Wir sind laufend daran, das An-      ausweis. «Wir konzipieren ge-
sen Anklang», erklärt Karin Roth,     terschiedlich. In Kontakt mit den     gebot für weitere Branchen aus-       meinsam mit dem Berner Bil-
Teamleiterin Weiterbildungskur-       Verantwortlichen wird jeweils ein     zudehnen. Dank unserem gros-          dungszentrum Pflege die Inhalte
se bei XUND. Für sie ist es es-       individuelles Programm zusam-         sen Dozentenpool mit viel prakti-     der einzelnen Module der Vorbe-
senziell, im ständigen Austausch      mengestellt, das den Bedürfnis-       scher Erfahrung und der nötigen       reitungslehrgänge», erklärt Roth.
mit den Alters- und Pflegezent-        sen der Betriebe gerecht wird –       Fachkompetenz können wir uns          Der Abschluss befähigt Pflege-
ren, den Spitälern und Spitex-Or-     sei es als betriebsinterne Schu-      auch vorstellen, Kurse bei der        fachpersonen, neue, komplexe
ganisationen zu sein und auch         lung oder als digitale Bildungsan-    Polizei oder bei Bauunternehmen       Aufgaben und Problemstellun-
den Puls weiterer Branchen zu         gebote (sogenannte e-Learnings).      anzubieten», so Roth.                 gen zu bearbeiten und das Team
spüren. Gemeinsam mit ihrem           «Wir haben vor kurzem einen                                                 fachlich zu führen sowie weiter-
Team entwickelt sie laufend neue      Berufsbildnerkurs im Betagten-        Überregionale Angebote                zuentwickeln. Mitte August ha-
Weiterbildungsangebote – sei          zentrum Emmenfeld durchge-            mit Partnerschulen                    ben die ersten Vorbereitungs-
das am Bildungszentrum oder           führt. Der Vorteil darin lag, dass    In Zusammenarbeit mit anderen         lehrgänge für eine Höhere Fach-
auch als massgeschneiderte            sich die Berufsbildner aus den        Schulen werden zudem neue,            prüfung (HFP) sowie die Berufs-
Schulung in den Betrieben. Das        verschiedenen beruflichen Berei-       überregionale Angebote entwi-         prüfung in Bern begonnen. ●
Angebot reicht von Abendkursen        chen des Betriebes austauschen        ckelt. Aktuell sind das die Vorbe-
über eintägige Fachkurse bis zu       und voneinander profitieren            reitungslehrgänge zu Fachex-
länger dauernden Zertifikatskur-
sen und eben innerbetrieblichen
Weiterbildungen. «Wir fühlen uns       Neue Pflegelaufbahnen im Gesundheitswesen
verpflichtet, stets vorausschau-                                                                                  XUND Weiterbildungs-
                                       Bei den neuen Eidgenössischen Berufsprüfungen (BP) und
end neue Kurse zu entwickeln                                                                                          angebote
                                       Höheren Fachprüfungen (HFP) im Pflegebereich handelt
und anzubieten, die dem Bedürf-
                                       es sich um Spezialisierungen für Gesundheitsfachperso-
nis der Betriebe gerecht wer-                                                                                       Weiterbildungskurse:
                                       nen mit beruflicher Erfahrung. Mit einem eidgenössischen
den», erläutert Karin Roth.                                                                                         xund.ch/weiterbildung
                                       Fachausweis oder Diplom verfügen sie über einen
                                       schweizweit anerkannten und reglementierten Abschluss:
Innerbetriebliche Schulun-                                                                                    Nachdiplomstudien Anästhesie-,
                                       Berufsprofil, Zulassungsbedingungen, Abschlusskompe-
gen gewinnen an Bedeutung                                                                                       Intensiv- und Notfallpflege:
                                       tenzen und das Qualifikationsverfahren sind genau defi-
Solche    massgeschneiderten                                                                                            xund.ch/nds
                                       niert. Der Bund beteiligt sich bis zu 50% an den Kurskosten.
Schulungen in den Betrieben ge-        Detaillierte Informationen: Pflegelaufbahn.ch
winnen zunehmend an Bedeu-
Unsere Medizinischen Berufe

                                                                                                    DENTALASSISTENT/IN EFZ
                                                                                                    DROGIST/IN EFZ
                                                                                                    LABORANT/IN EFZ CHEMIE
                                                                                                    MED. PRAXISASSISTENT/IN EFZ
                    Ausbildungsplatz als                                                            PHARMA-ASSISTENT/IN EFZ
                  Pflegefachfrau/-mann HF                                                           TIERMED. PRAXISASSISTENT/IN EFZ
                       2- oder 3-jährig                                                           Ihre Kantonale Berufsfachschule
                                                                                                  für die ganze Zentralschweiz

                     www.feldheim-reiden.ch/jobs                                                  T +41 41 418 10 20 | freisschulen.ch
Feldheimstr. 1, 6260 Reiden, Tel. 062 749 49 49, info@feldheim-reiden.ch

 Dipl. biomedizinische/r Analytiker/in HF

                                                                                  euen
                                                                            Wir fr Sie
                                                                                  uf
                                                                            uns a

 Mit Kopf, Hand und Herz – Das Leitbild des KSA
 ist auch für uns ein wichtiges Anliegen
 Eine persönliche Ausbildungsbegleitung liegt uns am Herzen, weshalb
 wir unseren Schwerpunkt auf eine professionelle Betreuung der Studie-                                 Möchtest du mit Menschen arbeiten?
 renden setzen und Ihnen die Praxis der Laborwelt in Alltag- wie auch                                  Interessieren dich zwischenmenschliche Beziehungen?
 Notfallsituationen näherbringen. Wir arbeiten Hand in Hand, sowohl im                                 Dann bist du bei der Klinik Zugersee genau richtig!
 KSA intern als auch mit den jeweiligen Ausbildungsinstitutionen. Zu-
 sammen ist es unser Ziel, Theorie und Praxis angemessen in unseren                                    Wir bilden unter anderem in folgenden Berufen aus:
 Praktika zu verknüpfen und Sie optimal auf Ihre zukünftige Karriere als
                                                                                                       • Fachfrau / Fachmann Gesundheit (FaGe) EFZ
 BMA HF vorzubereiten.
                                                                                                       • Diplomierte Pflegefachfrau / -fachmann HF Psychiatrie
 Als Ausbildungsbetrieb bieten wir Ihnen eine
                                                                                                       • Fachfrau / Fachmann Hauswirtschaft EFZ
 anspruchsvolle Ausbildung, bei der nebst
 Hand und Herz auch der Kopf gefordert und                                                             • Köchin / Koch EFZ und EBA
 gefördert wird.                                  Mehr Infos Ausbildung Video Nebau Labor-             • Kauffrau / Kaufmann EFZ, Profil E
                                                                            medizin, Pathologie

           www.ksa.ch       Kantonsspital Aarau AG            Tellstr. 25    5001 Aarau                Komm an die Zebi oder besuche uns auf www.triaplus.ch

Hören Sie auf
Ihr eigenes Herz.
 Wir suchen Pflegefachpersonen!

 www.hirslanden.ch/luzern-jobs                                                                                                                KLINIK ST. ANNA
Digitalisierung                                 17

Digitalisierung in der Pflege                                                                                       Nachgefragt

                                                                                                                          Marianne Künzi,
                                                                                                                           Lehrperson
Ob Roboter, virtuelle Realität oder Games – digitale Technologien bieten in der                                            Weiterbildung
                                                                                                                           XUND und
Pflege die Chance, Fachkräfte noch vielfältiger einzusetzen.                                                               Pflegeexpertin

Nao ist ein humanoider Roboter.     kann beispielsweise bei Men-     nologische Hilfsmittel und As-       Was fasziniert Sie an
Dieser zeichnet sich durch sei-     schen mit einer demenziellen     sistenzsysteme rund um die           digitalen Technologien?
ne, dem Menschen nachemp-           Entwicklung in einer Situation   Gesundheit vorgestellt. Dies         Diese sind in unserem Alltag
fundene Gestalt aus. Nao spricht    beruhigend wirken. Wann dies     in der Aus- und Weiterbildung        sehr präsent: Bei der Arbeit,
unterschiedliche Sprachen, kann     der Fall ist, muss durch die     wie auch für Interessierte aus       zu Hause und auch, wenn
singen, Musik machen, beteiligt     Fachperson entschieden wer-      Betrieben. Aktuell liegen die        wir mobil mit Verkehrsmitteln
sich bei Spielen oder zeigt eine    den. Auch die Einsatzlänge       Schwerpunkte bei der Robotik,        unterwegs sind. Das Poten-
Übung in der Aktivierung vor.                                        bei der Gamification und bei der      zial Schritt für Schritt weiter-
                                    muss geplant, beobachtet und
                                                                                                          zunutzen, begeistert mich.
Marianne Künzi ist Lehrperson       gesteuert werden. Danach ist     virtuellen Realität. Die Gami-
in der Weiterbildung bei XUND       die Wirkung im Pflegeprozess      fication hat den Fokus bei der
                                                                                                          Wie meinen Sie das?
und Pflegeexpertin in der «Re-       zu überprüfen», erklärt Mari-    Gesundheitsförderung – also
                                                                                                          Die meisten von uns nutzen
sidenz Am Schärme» in Sarnen.       anne Künzi.                      Spielen in seriösem Kontext. So
                                                                                                          Geräte wie Smartphones
In beiden Institutionen – in der                                     fördern beispielsweise Spiele        oder Computer. Die Robotik,
Bildung bei XUND und in der         Future Lab                       mit Erinnerungsfunktionen kog-       die virtuelle Realität oder
Pflege in der Residenz – wird        Im «Future Lab», dem Zukunfts-   nitive Fähigkeiten: Durch im         Games, bietet noch viele
Nao gezielt eingesetzt. Marian-     labor bei XUND, werden tech-     Spiel vorkommende Bewe-              Möglichkeiten, um ergän-
ne Künzi erklärt anhand von                                          gungsabläufe kann die Koordi-        zend zum menschlichen
Beispielen wie: «In der Resi-                                        nation trainiert werden. Die vir-    Handeln die Lebensqualität
denz gibt es Bewegungsange-                                            tuelle Realität wird zum Ein-      zu steigern. Roboter Nao ist
bote in der Aktivierung, um in                                           üben von Handlungsabläu-         ein gutes Beispiel, um Bewe-
der Gruppe gemeinsam Übun-                                               fen   für    Berufsfachleute     gungsübungen vorzuzeigen,
gen zu absolvieren. So wie dies                                          eingesetzt.                      und kann die Fachperson
viele aus einem Fitnesscenter                                                                             individuell im Training unter-
kennen. Nao unterstützt hier, in-                                      Mehrwert analysieren               stützen. (Mehr dazu im Bei-
dem er die programmierten                                                     Die digitale Entwick-       trag nebenan.)
Übungen zeigt und zum Mitma-                                                       lung ermöglicht es,
chen motiviert. Die Fachperson                                                      Ziele in der Pflege    Welche Erfahrungen
der Aktivierung kann individuell                                                    und Betreuung effi-     machen Sie in der Praxis?
auf die Bewohnenden eingehen                                                        zienter und ab-       Gezielt eingesetzt, kann die
und steigert so die Qualität des                                                  wechslungsreicher       Qualität eines Angebots
Angebots. Dasselbe, wenn bei-                                                     für alle Beteiligten    gesteigert und die Kommuni-
                                                                                                          kation intensiviert werden.
spielsweise Lotto gespielt wird:                                                   zu erreichen. Wie
                                                                                                          Die Programmierung ermög-
Nao liest die Zahlen und die                                                       dies in der Schule
                                                                                                          licht sehr vieles und dies
Fachperson kann in Gesprä-                                                         und in der Praxis
                                                                                                          losgelöst von einer Person –
chen oder mit einer unterstüt-                                                    gelingt, ist genau zu
                                                                                                          das kann auch mal unerwar-
zenden Handlung auf die Mit-                                                     analysieren. Für den
                                                                                                          tet, frech, humorvoll mit
spielenden eingehen.»                                                           Bildungsbereich hat       neuen Stimmen oder Musik,
                                                                                 XUND eine Fachstel-      in anderen Sprachen usw.
Kommunikationsmittel                                                             le für «Medienpäda-      erfolgen.
Ob Roboter Nao oder die                                                         gogik und Bildungs-
Robbe Paro mit Fell zum                                                       entwicklung». In Bezug      Und in der Weiterbildung?
Streicheln, die digitalen                                                    zum Unterricht und den       Gewisse Bildungsangebote
Technologien ergänzen je-                                                     Veranstaltungen wer-        eignen sich besonders für
weils die Fachpersonen in der                                                 den die Form sowie          digitale Lernformen und auf
Pflege sowie Betreuung. Zu-                                                     der Einsatz der digita-    spielerische Art. Beispiels-
dem können diese Technolo-                                                     len Technologien ge-       weise der Sprachkurs «Eng-
gien als Kommunikationsmittel                                                 plant, umgesetzt und        lish for nurses». Andere
eingesetzt werden. Menschen                                                  der Mehrwert analy-          zeigen gute Lerneffekte in
sprechen mit den Robotern oder                                            siert. Die Corona-Pande-        hybrider Form oder mit
über sie. «Der Einsatz erfolgt                                          mie hat diese Entwicklung         physischer Präsenz. Das
allerdings immer gezielt und                                         stark beschleunigt. ●                muss einzeln analysiert
braucht die Begleitung durch                                                                              werden.
Fachpersonen. Die Robbe Paro                             Der humanoide Roboter Nao.          Bild: XUND
18                               Bildungssystematik

  Die Zukunft mitgestalten
  Im Gesundheitswesen ist man als qualifizierte Fachkraft heute und morgen gefragt.
  Die Möglichkeiten für die persönliche Weiterentwicklung und Weiterbildung sind gross.

                   Bildungssystematik Gesundheitsberufe

                    HÖHERE BERUFSBILDUNG                                                 HOCHSCHULEN

                    Höhere Fachprüfung            Nachdiplomstudium                       Fachhochschule          Pädagogische            Universität/
                    Eidg. Diplom HFP              Eidg. Diplom NDS HF                                             Hochschule              ETH
                    – Palliative Care             • Anästhesiepflege                       Master of Science       Master of Science       Master of Science
                    – Onkologiepflege              • Intensivpflege
                    – Geriatrische und psycho-    • Notfallpflege
                      geriatrische Pflege
                    – Nephrologiepflege
TERTIÄRSTUFE

                    – Diabetesfachberatung
                    – Mütter- und Väterberatung

                    Berufsprüfung                 Höhere Fachschule                       Fachhochschule          Pädagogische            Universität/
                    Eidg. Fachausweis             Eidg. Diplom HF                         Bachelor of Science     Hochschule              ETH
                    – Langzeitpflege und           – Pflege                                 – Pflege                 Bachelor of Science     Bachelor of Science
                      -betreuung                  – Biomedizinische Analytik              – Ergotherapie
                    – Psychiatrische Pflege        – Med.-techn. Radiologie                – Ernährungs-
                      und Betreuung               – Operationstechnik                       beratung
                                                  – Rettungssanität                       – Hebamme
                                                                                          – Physiotherapie

                    BERUFLICHE GRUNDBILDUNG                                              ALLGEMEINBILDENDE SCHULEN

                                                  Berufsmittelschule                      Fachmittelschule
SEKUNDARSTUFE II

                                                  Berufsmaturität                         Fachmaturitätszeugnis

                    Berufslehre                   Berufslehre                             Fachmittelschule                    Gymnasium
                    Eidg. Berufsattest            Eidg. Fähigkeitszeugnis                 Fachmittelschulausweis              Maturität
                    – Assistentin / Assistent     – Fachfrau / Fachmann                   – Fachfrau / Fachmann
                      Gesundheit & Soziales         Gesundheit                              Gesundheit mit
                                                  – Medizinprodukte-                        Gesundheitsmittelschule
                                                    technologe/in

                                                                        Obligatorische Schulzeit

                         Infos zu den verschiedenen Berufen, den Anforderungen und zur Ausbildung unter xund.ch/gesundheitsberufe
Zukunft der Pflegeberufe                       19

«Es braucht auch künftig alle Beteiligten»
Was sind die Herausforderungen der Gesundheitsbranche? Und wie können wir ihr begegnen?
Walter Wyrsch, Präsident der OdA XUND, im Gespräch über die Zukunft der Pflege.

Wo sehen Sie die grössten                                                                                      menarbeit in integrierten Ver-
Herausforderungen für die                                                                                      sorgungssystemen.
Gesundheitsbranche in der
Zukunft?                                                                                                       Wie kann das gelingen?
Hier sehe ich die gesamte de-                                                                                  Es braucht eine Weiterentwick-
mografische und gesellschaftli-                                                                                 lung der Pflege-Ausbildungen,
che Entwicklung als enorme                                                                                     um die Grundlagen dafür zu le-
Herausforderung. Dem Ge-                                                                                       gen. In der Vertikalen über die
sundheitsbereich wird ein star-                                                                                Bildungsstufen hinweg und hori-
kes Wachstum vorhergesagt                                                                                      zontal durch die Branchen oder
und wir stehen vor einer Pensio-                                                                               Versorgungsbereiche hindurch
nierungswelle der sogenannten                                                                                  müssen diese massgeblichen
Babyboomer. Hinzu kommen                                                                                       Entwicklungen in den Berufsfel-
die vielfältigen Möglichkeiten,                                                                                dern und Versorgungsstruktu-
welche die jungen Menschen                                                                                     ren aufgegriffen werden. Patien-
heute haben. Insbesondere                                                                                      tenpfade und damit Übergänge
wählen viele junge Frauen, die                                                                                 zwischen den Berufsbildern und
uns früher ein gutes Rekrutie-                                                                                 Versorgungsbereichen verän-
rungsfeld boten, heute den                                                                                     dern sich und rücken immer
gymnasialen Weg. Das fordert                                                                                   mehr in den Fokus. Dies muss
von den Betrieben eine Neupo-                                                                                  in den Ausbildungen zwingend
sitionierung in der Rekrutierung.                                                                              abgebildet werden. ●

Was heisst das konkret?
Es muss uns als Branche gelin-
gen, Pflegefachpersonen, die
aus ihrem Beruf ausgestiegen                                                                                    Zur Person
sind, zurückzugewinnen und
                                                                                                                Walter Wyrsch ist Geschäfts-
zum Wiedereinstieg zu ermuti-
                                                                                                                führer der Spitex Nidwalden
gen. Das schaffen wir, indem wir
                                                                                                                und Vorsitzender der Spitex
gemeinsam mit Wiedereinstei-
                                                                                                                Zentralschweiz. Wyrsch ist
genden nach Lösungen wie                                                                                        seit 2019 Vorstandsmitglied
zum Beispiel flexiblen Teilzeit-     Walter Wyrsch vor dem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe XUND            der OdA XUND und auch
angeboten suchen. Auch wer-         in Luzern, wo 855 Studierende ausgebildet werden. Bild: Dominik Wunderli    Stiftungsrat des Bildungszen-
den wir uns künftig noch intensi-                                                                               trums XUND und seit Anfang
ver an Quereinsteigende, also                                                                                   2021 Präsident der OdA
erwachsene Personen mit einer       Gesundheitsberufe so präsent         standhalten können, sind wir           XUND. Als diplomierter Kran-
Grundausbildung in einem an-        in der Gesellschaft wie kaum je      alle gefragt. Auf der einen Seite      kenpfleger, diplomierter Er-
deren Beruf, richten.               zuvor. Wir stellen vermehrt eine     müssen wir genügend Ausbil-            wachsenenbildner        AEB,
                                    Rückbesinnung auf die Sinnhaf-       dungsplätze anbieten, um genü-         Nachdiplomstudium an der
Aktuell sind steigende Zahlen       tigkeit der beruflichen Tätigkeit     gend und qualitativ gutes Fach-        Hochschule Luzern, Manage-
bei der Anzahl Lernenden so-        und auch deren Konjunktur-           personal ausbilden zu können.          ment im Gesundheits- und
wie auf Stufe der Höheren           sicherheit fest. Beides könnte       Hier setzen wir als Berufsbil-         Sozialbereich (MAS) sowie
Fachschule feststellbar. Wor-       eine mögliche Erklärung für die      dungsverband alles daran. Auf          durch die früheren Leitungs-
auf ist das zurückzuführen?         aktuelle Entwicklung der Zahlen      der anderen Seite sind aber            aufgaben bei der Interkanto-
Die Gesundheitsberufe sind          sein.                                auch Anstrengungen nötig, um           nalen Spitex Stiftung und der
grundsätzlich gut positioniert.                                          das Fachpersonal in ihrem Be-          Krankenpflegeschule Sarnen
Es sind attraktive Berufe mit       Was braucht es aus Ihrer             ruf halten zu können. Es braucht       kennt sich Wyrsch sowohl in
Menschen für Menschen und es        Sicht, um die künftigen Her-         flexible Arbeitsmodelle und Ent-        der Gesundheitsbranche als
bieten sich interessante Lauf-      ausforderungen in der Pflege          wicklungsmöglichkeiten in den          auch in der Bildungsland-
                                                                                                                schaft bestens aus.
bahnperspektiven.    Aufgrund       zu meistern?                         Betrieben. Und nicht zuletzt
der Pandemie sind zudem der         Damit wir den Herausforderun-        braucht es eine verstärkte intra-
Wert und die Bedeutung der          gen im Gesundheitswesen              und interprofessionelle Zusam-
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