Bewusster Genuss Süsswaren 2020: Markant
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
02/2020 Das crossmediale Magazin für die MARKANT Gruppe Süsswaren 2020: Bewusster Genuss ST R AT EG I E & SO R TIM ENT & LÖSUNGSA NSÄT ZE M A R K EN FÖ R D ERUNG Schweiz: Warum der Bio-Markt Speisekartoffeln: Welche Konzepte von Rekord zu Rekord eilt mehr Wertschöpfung bringen
www.markant-magazin.com
Jetzt verfügbar!
MEDIADATEN
ZIELGRUPPE – PREISE – THEMEN
Das crossmediale Magazin für die MARKANT Gruppe
02/2019 Das crossmediale Magazin für die MARKANT Gruppe
MEDIADATEN
ZIELGRUPPE – PREISE – THEMEN
2020 Neue Offensive
ab Seite 23
für die Süssware
ST R AT EG I E & SO R TIM ENT &
LÖSUNGSA NSÄT ZE M A R K EN FÖ R D ERUNG
Anzeigenpreisliste Nr. 20 – Gültig ab 1. Januar 2020 Convenience: Warum To-go Veggie & Vegan: Was die
am POS an Fahrt gewinnt Verbraucher ans Regal zieht
Die MARKANT Magazin Mediadaten 2020
sind jetzt verfügbar!
www.markant-magazin.com/
mediadaten
Gerne beraten wir Sie persönlich und erstellen Ihnen Ihr individuelles Angebot:
Florian Castello, Tel.: 07225 916-276 Björn Kleffner, Tel.: 07225 916-272
E-Mail: castello@medialog.de E-Mail: kleffner@medialog.de
EDITO R I A L
Willkommen
Perspektiven-
Wechsel
MARKANTES. In nur zwei Jahrzehnten hat die Digitalisierung für einschnei-
dende Veränderungen in der Wirtschaftswelt gesorgt. In Anbetracht dieses
rasanten Prozesses stellt sich die Frage: Wie sieht die Welt in den kom-
menden 20 Jahren aus? In einem Punkt ist sich der Marketing- und Retail-
Experte Dr. Marc Schumacher sicher: E-Commerce wird für den Handel
der Zukunft das kleinste Problem sein. Das MARKANT Magazin berich-
tet darüber, mit welchem gravierenden Wandel er stattdessen rechnet und
welche Technologien dafür verantwortlich sein werden.
Macher & Visionen. Weil Prognosen über das künftige Verhalten der
Verbraucher und deren konkreten Wünsche an ein Handelsunternehmen
so schwierig sind, hält das Drogeriemarktunternehmen dm es für wich-
Alois Kruth
tig, zu experimentieren, um auf das vorbereitet zu sein, was sein könnte.
Geschäftsführer MARKANT AG
Christoph Werner, der neue Vorstandschef von dm-drogerie markt,
skizziert die strategischen Pfeiler von Kundenorientierung, Sortimentspolitik
und unternehmerischer Verantwortung im Interview.
MARKANT Partner. Rund 15 Millionen Euro hat das Handelsunternehmen
Kaes in die Erweiterung seines Zentrallagers in Mauerstetten investiert – und
damit in seine Zukunftsfähigkeit. Mit der Bündelung der Warenströme geht
nicht nur eine exaktere und schnellere Versorgung der 50 Märkte einher,
sondern auch eine höhere Wertschöpfung. Dabei verliert der MARKANT
Partner vor allem eines nicht aus den Augen: den Vorteil seiner Kunden.
Denn mit der Lieferkette in Eigenregie generiert der Mittelständler in erster
Linie ein Plus an Frische. Mehr darüber in dieser Ausgabe.
Markus Tkotz
Geschäftsführer MARKANT AG
Alois Kruth Markus Tkotz
3
INH A LT
MARKANT Magazin
02/2020
14 34 18
ST R AT EG I E & SO R TIM ENT &
LÖSUNGSA NSÄT ZE M A R K EN FÖ R D ER UNG RUBRIK EN
14 MARKANTES: Zukunftsausblick 26 Süsswaren: Innovationsausblick 3 Editorial
Wie technologische Entwicklungen Weshalb Nachhaltigkeit und Genuss 6 News
den Handel verändern werden an Relevanz gewinnen
12 Macher & Visionen
18 MARKANT PARTNER: Kaes 32 Molkereiprodukte: SB-Käse Interview: Christoph Werner
Welche Ziele das Unternehmen mit der Warum ein ausgefeiltes Category
24 Marktforschung
Erweiterung des Zentrallagers verfolgt Management Erfolg verspricht
40 Neue Produkte
20 Nahversorgung: Konzepte 34 Obst & Gemüse: Kartoffeln
Worin die besonderen Stärken der Wie Regionalität und Bio für mehr 44 Verkaufsförderung
«Mini-Supermärkte» liegen Wertschöpfung am POS sorgen mit «Aktion des Monats»
22 Schweiz: Bio-Trend 36 Feinkost: Speiseöle 46 Impressum/Vorschau
Warum Bio-Produkte seit Jahren Was das Interesse an hochwertigen
ein starkes Wachstum zeigen Spezialitäten beflügelt
38 Tiefkühlkost: Pizza
Welche Trendsetter und Klassiker
die Kategorie nach vorne bringen
WEB-TIPP | MULTICHANNEL QR-Code: Web-Symbol:
Über den QR-Code Mehr Informationen
Das MARKANT Magazin bietet Ihnen cross- erhalten Sie zusätz- zum Thema finden Sie
mediale Mehrwerte im Internet. Zur Orientierung liche Informationen unter: www.markant-
dienen die beiden Symbole rechts: zu unseren Artikeln. magazin.com.
4
Qualität ist das beste Rezept.
Prosciutto?
Perfetto! Die große Pizza ist ein großer Erfolg: La Mia Grande
von Dr. Oetker ist Absatz-Marktführer im Segment
der großen Pizzen!* Jetzt bringt Dr. Oetker eine
neue, fünfte Sorte in die Truhe – für noch mehr
,
Erfolg: La Mia Grande Prosciutto e Formaggi – zarter
UVP: 3 49 € Schinken, köstlich kombiniert mit einer feinen Käse-
,
Sahne-Soße. Perfetto! Großer Genuss, größere
AKTIONS-UVP: 2 89 € Auswahl, noch mehr Absatz! Ordern Sie rechtzeitig!
KW 44 2019
l, VM insg., Marktanteil Absatz, YTD lspane
*Quelle: The Nielsen Company, Hande
N E WS
MARKANT
NEWSTICKER GLOBUS
++ TEAM BEVERAGE:
EIGENMARKE-AUSBAU
Hohe Ehrung für Thomas Bruch
Ambée Professional, die Thomas Bruch, geschäftsführender Gesellschafter der
gastronomieexklusive Hygi- Globus Holding in St. Wendel, ist mit dem «Deutschen
ene-Eigenmarke von Team Handelspreis 2019» geehrt worden. Der Handelsverband
Beverage, erhält ab sofort
Deutschland (HDE) zeichnet damit das unternehme-
vertrieblichen Rückenwind.
Zwei neu eingestellte Ver- rische Lebenswerk des 69-Jährigen aus, der das Fami-
triebsmitarbeiter werden lienunternehmen in der fünften Generation führt.
sich ausschliesslich um die Unter seiner Ägide expandierte Globus mit SB-Waren-
2013 eingeführte Eigen- häusern Anfang der 1990er Jahre im Osten Deutsch-
marke kümmern. Das Ziel
lands, später auch in Tschechien und Russland. Heute
der neuen Vertriebsstärke
ist es, die Distribution und
gehören zur Gruppe mit einem Umsatz von mehr als 7,7
Bekanntheit von Ambée Milliarden Euro 78 SB-Warenhäuser in Deutschland,
Professional in der Gastro- Tschechien und Russland, 91 Baumärkte sowie sechs
nomie zu erhöhen und damit AlphaTecc.-Elektrofachmärkte. Im Juli 2020 übergibt
die Potenziale auszuschöp- Thomas Bruch die Geschäftsführung der Globus Hol-
fen, die die Eigenmarke und
ding an seinen Sohn Matthias Bruch.
das Thema Hygiene bieten.
++ MPREIS: NEUER MARKT
Der Tiroler Lebensmittel-
händler MPREIS hat in der
Gemeinde Blumau nördlich METRO DEUTSCHLAND BÜNTING GRUPPE
von Bozen einen neuen Su-
permarkt eröffnet. Auf einer
Fläche von 550 Quadratme-
Bietet Gewerbekunden Bringt eigene
tern finden die Kunden hier
viele regionale Erzeugnisse
multifunktionale App Kundenkarte auf
und beliebte Marken aus
Österreich und Italien.
METRO Deutschland verknüpft jetzt mit der den Markt
neuen App «METRO Companion» das statio-
++ DAS FUTTERHAUS: näre Geschäft mit der Belieferung und bietet Mit der «Moin Card» hat Bün-
EXPANSION seinen Kunden auch auf dem Smartphone In- ting seine erste eigene Kunden-
Mit der Eröffnung der neuen formationen und Serviceleistungen. Die App karte auf den Markt gebracht.
Standorte in Warstein und ersetzt unter anderem die Kundenkarte und Damit können sich Kunden von
Stade hat DAS FUTTER-
erlaubt den Belieferungskunden den Zugriff Combi und famila registrieren
HAUS die Expansion für das
Jahr 2019 abgeschlossen.
auf das Bestellsortiment. Mit der integrierten und danach Vorteile wie etwa
Insgesamt wurden in diesem elektronischen Rechnungsfunktion können Rabattaktionen oder exklusive
Jahr 19 Märkte in Deutsch- Kunden ausserdem auf Papierbelege verzich- Artikel nur für Karteninha-
land und drei Märkte in Ös- ten und stattdessen mit der App auf ihre ak- ber in Anspruch nehmen. Ab
terreich eröffnet. tuellen Rechnungen zugreifen. Frühjahr 2020 wird die «Moin
Card» auch für myTime.de ver-
fügbar sein. Ausserdem sollen
M ULTICH A NN EL regionale Kooperationspartner
News attraktive Angebote beisteu-
ern. «Die Nachfrage seitens
Weitere Informatio-
unserer Kunden ist enorm, of-
nen zu den News
und ausführliche fenbar haben wir mit der Moin
Meldungen finden Card einen Nerv getroffen»,
Sie online unter sagt Bünting-Geschäftsführer
www.markant-magazin.com Frank Hilgenberg.
6
N E WS
MARKANT
MANOR NEWSTICKER
Eröffnet die erste ++ ROSSMANN: ANSTIEG
ROSSMANN hat im
Click&Collect-Filiale Konzern 2019 mit zehn
Milliarden Euro ein Umsatz-
Die Manor AG hat im Hauptbahnhof Zü- wachstum von 5,7 Prozent
erzielt. In Deutschland
rich eine «Click&Collect»-Abhol- und
wuchs der Umsatz in den
Rücknahmestation eröffnet. Damit stellt 2196 Märkten um 5,1 Pro-
das Unternehmen sicher, dass seine On- zent auf sieben Milliarden
line-Kunden nach der Schliessung des Euro (VJ: 6,66 Mrd. Euro).
Manor-Warenhauses an der Zürcher
++ DM: CO²-REDUKTION
Bahnhofstrasse die online bestellte Ware Manor nimmt im ShopVille-Zürich seine erste dm-drogerie markt will kli-
gratis abholen oder retournieren können. Click&Collect-Filiale in Betrieb
maneutralisierte Produkte
Mit beinahe einer halben Million Passa- anbieten. Hierzu wird mit
gieren pro Werktag ist der Hauptbahnhof tet seiner Kundschaft neben der Gratis- dem Institut für Technischen
Zürich der meistbesuchte Bahnhof der Abholstation wie bisher eine Auswahl an Umweltschutz der TU Berlin
Schweiz und gemessen am Handelsumsatz Papeterie-Bestsellern und ist 365 Tage im und Eigenmarken-Herstel-
lern kooperiert, um den
eines der grössten Retailzentren der Jahr geöffnet. Via manor.ch können die
CO ²-Ausstoss zu senken.
Schweiz. Der 60 Quadratmeter grosse Manor-Kunden auf ein Sortiment von
Shop im Untergeschoss des Bahnhofes bie- über 200 000 Produkten zugreifen.
Blau, rund
KAUFLAND
Baut Nachhaltigkeit aus
Kaufland setzt auf nachhaltige Lieferketten von und extrem beliebt.
Textilien. Vom Anbau der Rohstoffe über um-
weltverträgliche Substanzen bei der Verarbeitung
bis zur Einhaltung sozialer Standards werden alle
Bereiche mit in die Prozessgestaltung einbezogen.
In den Produktionsländern sind eigene Mitarbeiter
vor Ort, die täglich zu den Lieferanten raus fahren.
Die Baumwoll-Eigenmarken sind nach dem Öko-
GOTS–Standard (Global Organic Textile Standard)
zertifiziert. Neu ist das nachhaltige Textilsiegel «Der
Grüne Knopf».
Unsere Sticks und Brezeln in Dosen
Brezeln · Sticks · Chips · Flips schmeckt natürlich
www.mayka.de
7
Krisenmanager-Datenbank
Ob Fremdkörper in Babynahrung, Salmonellen in
Hackfleisch oder technischer Defekt bei Haartrock-
nern: Solche Abweichungen haben unterschiedlich
schwere Folgen und Verlaufsformen bis hin zu einem
Krisenfall. Im Ernstfall gilt es keine Zeit zu verlieren.
Daher bietet die MARKANT mit der Krisenmanager-
Datenbank eine Serviceleistung an, die im sogenann-
ten Krisenfall (z. B. Produktrückrufe, Reklamationen) AB InBev hat mit BayWa r.e. einen Vertrag über den Kauf
als Kontaktverwaltungssystem die Basis für eine effizi- von 100 Prozent erneuerbarem Strom für seine europäischen
Brauereien abgeschlossen. Die Biere von AB InBev, darunter
ente und sofortige Kommunikation zwischen Handel die bekannte Marke Budweiser, werden künftig europaweit mit
und Industrie bildet. Strom aus erneuerbaren Energiequellen gebraut.
In dieser Datenbank sind bereits zahlreiche Kontakt- BAYWA
daten für eine 24-Stunden-Erreichbarkeit der Indus-
trie- und Handelspartner gespeichert, der Aufbau Fädelt riesigen Solarstrom-
erfolgt sukzessive. Jeder registrierte Nutzer hat Zugriff
darauf und kann gezielt die Krisenmanager anderer Deal mit AB InBev ein
Unternehmen aus Handel und Industrie kontaktieren.
Die Krisenmanager-Datenbank steht den Nutzern im BayWa r.e. renewable energy GmbH (BayWa
markant.net zur Verfügung. Der Zugang erfolgt nach r.e.), ein Unternehmen der BayWa Group, ver-
entsprechender Freigabe für den eService. sorgt künftig alle Brauereibetriebe von AB In-
Bev in Europa mit 100 Prozent erneuerbarer
Energie. In der Beck’s Brauerei in Bremen wird
dieser Wert heute schon erreicht. Der über zehn
Jahre laufende virtuelle Stromabnahmevertrag
(Virtual Power Purchase Agreement) sieht eine
Lieferung über 130 Megawatt an AB InBev vor.
Im europäischen Vergleich ist dies die grösste
Solarstrom-Vereinbarung zwischen zwei Un-
ternehmen. Sie umfasst die Stromversorgung
für 14 Brauereien in Westeuropa und schliesst
auch die deutschen Brauereien des Konzerns
in Bremen, München, Wernigerode und Issum
ein. BayWa r.e. wird die Finanzierung und die
Entwicklung von zwei neuen Solaranlagen in
Spanien übernehmen. Eine davon wird «Bud-
Krisenmanager-Datenbank: weiser Solar Farm» heissen und soll jährlich
Die Anlage, Änderung und Verwaltung der Krisenmanager- und
Stellvertreter-Daten der Unternehmen in der Datenbank findet 250 Gigawattstunden Strom aus erneuerbarer
durch eine definierte Person des jeweiligen Unternehmens statt. Energie an AB InBev liefern. Matthias Taft, CEO
Fotos: Unternehmen
von BayWa r.e.: «Die Verbraucher möchten sich
bei den Produkten immer häufiger für eine grü-
ne Option entscheiden. Führende Marken, wie
Budweiser, zeigen jetzt, wie das geht.»
Weitere Informationen finden Sie online unter
www.one-globe.info
www.markant-magazin.com
Jetzt buchen!
FEUER & FLAMME
FÜR DIE EM 2020!
Platzieren Sie Ihre Anzeige im aufmerksamkeitstarken Grill & EM-Special
der April-Ausgabe des MARKANT Magazin. Informieren Sie so den Handel
frühzeitig über Produkte und Promotions zur Grillsaison und der Fussball-EM.
Erscheinungstermin: 01.04.2020 · Anzeigenschluss: 11.03.2020 · Druckunterlagen-Schluss: 16.03.2020
Kompetente Beratung und Ihr persönliches Angebot erhalten Sie über:
Florian Castello, Tel.: 07225 916-276 Björn Kleffner, Tel.: 07225 916-272
E-Mail: castello@medialog.de E-Mail: kleffner@medialog.de
N E WS
FMCG
NEWSTICKER SHOPPING-REPORT BIO-SCHAUMWEIN
++ KRÜGER: ÜBERNIMMT
ZENTIS-TOCHTER
Samstag ist Einkaufstag Starker Anstieg
Die KRÜGER GROUP
wird die Peeters Gruppe,
Der Samstag ist laut dem «Bring! Shopping-Report prognostiziert
2019» der bevorzugte Tag deutscher Verbraucher
Hersteller von Nuss- für den Wocheneinkauf. Haupteinkaufszeit ist der Der Konsum von Bio-
Nougat-Cremes mit Sitz in
Nachmittag. Zudem kauften die Deutschen 2019 be- Schaumweinen ist von
Roosendaal (Niederlande),
übernehmen. Die Peeters wusster ein: Vor allem Obst und Gemüse landeten 2013 bis 2018 um durch-
Gruppe ist bislang eine hun- häufiger im Einkaufswagen als im Vorjahr, deutlich sc h n it t l ic h 19,1 P ro -
dertprozentige Tochter von weniger Fleisch und Kalorienbomben. zent pro Jahr gestiegen.
Zentis. Damit will Krüger die Der Trend wird sich im
eigene Marktpräsenz weiter
Zeitraum 2018 bis 2023
ausbauen und mit dem Er-
werb der Peeters Gruppe
mit einem erwarteten
ihre Position als Hersteller ÖSTERREICH durchschnittlichen An-
von Nuss-Nougat-Cremes in stieg von 8,2 Prozent pro
Europa stärken.
Milchexporte im Aufwind Jahr fortsetzen. Das ist
ein Ergebnis der Studie
++ NESPRESSO: INVESTIERT
Die österreichischen Milchexporte konnten im Jahr «Millésime Bio 2020»,
IN KAFFEE AUS MOSAMBIK
Der Pionier im Bereich des 2019 weiter gesteigert werden und erreichten in den die Aufschluss über die
portionierten Spitzenkaffees ersten neun Monaten einen Gesamtwert von 943 Zukunft des weltweiten
gibt die Unterzeichnung Millionen Euro. Dies gab die Vereinigung Österrei- Biowein-Konsums geben
einer Absichtserklärung cher Milchverarbeiter bekannt. Hingegen sind die will. Hingegen wird der
mit dem Gorongosa-
Importe um 0,9 Prozent auf 620 Millionen Euro zu- Verbrauch von konven-
Nationalpark in Mosambik
G
zur Förderung der lokalen
rückgegangen. Daraus resultierte ein Gesamtsaldo tionellem Schaumwein
Kaffeeindustrie und Wie- von 323 Millionen Euro (+4,5 %). Wichtigstes Aus- laut Studie in der glei-
deraufforstung in dem senhandelsprodukt ist Käse (Gesamtwert 480 Mio. chen Etappe im Schnitt
ehemaligen Konfliktgebiet Euro), welcher um 4,5 Prozent zulegen konnte. Hier nur um 0,5 Prozent pro
bekannt. Das Engagement
in Mosambik ist Teil des
ist neben den Mengen auch der Preis gestiegen. Jahr steigen. D
«NESPRESSO Reviving
Origins-Programms». Es
dient der Wiederherstellung
der Kaffeewirtschaft in Re-
gionen, in denen der Anbau SCHWEIZ
durch Konflikte, wirtschaft-
liche Probleme oder Um-
weltkatastrophen bedroht Detailhandel stagniert
oder eingebrochen ist.
Die nominalen Umsätze des Schweizer
Detailhandels stagnierten 2019 laut der
Studie «Retail Outlook 2020» von Credit
Fotos: AdobeStock (Oleksandr Delyk, by-studio)
M ULTICH A NN EL Suisse. Die Kaufkraft verharrte etwa auf
News Vorjahresniveau. Einzig das Bevölke-
rungswachstum stützte den stationären konnten im Vorjahresvergleich ein leichtes
Weitere Informatio-
Detailhandel 2019 gegen die Konkurrenz Umsatzplus verzeichnen (+0,5 %). Ein Teil
nen zu den News
und ausführliche aus dem Online-Handel und die erhöhte des Wachstums im Food-Bereich dürfte
Meldungen finden Attraktivität des Einkaufstourismus. Das auf die relativ hohen Wachstumsraten im
Sie online unter Segment Kleider und Schuhe litt weiterhin Discountbereich zurückzuführen sein.
www.markant-magazin.com unter dem Strukturwandel und war im Treiber sind laut Einschätzung von Credit
Nonfood-Bereich für den Rückgang ver- Suisse auch die Verbreitung von Conveni-
antwortlich (-0,3 %). Food und Near-Food ence- und Tankstellenshops. S
W
10
AN E WS
FMCG
TECHNISCHE KONSUMGÜTER NEWSTICKER
Dafür geben Verbraucher ++ KROMBACHER:
ERNEUTER REKORD
2020 ihr Geld aus Erneut kann die Kromba-
cher Gruppe einen Rekord
Für das Jahr 2020 prognostiziert die GfK feiern: Der Ausstoss stieg
in 2019 um 1,2 Prozent auf
für den Markt der technischen Konsum-
7,591 Millionen Hektoliter,
güter einen Wertzuwachs von 2,5 Prozent. der Umsatz um 1,4 Prozent
Weltweit werden Verbraucher 1,05 Billi- auf 862,1 Millionen Euro.
onen Euro für technische Konsumgüter Die Dachmarke Krombacher
Haushaltsgrossgeräte werden voraussichtlich einen kletterte wieder, wie bereits
ausgeben. Mehr als 43 Prozent der Ausga- Umsatz von 187 Milliarden Euro in 2020 generieren.
im Vorjahr, über die 6-Mil-
ben werden auf Telekommunikation ent-
lionen-Hektoliter-Grenze
fallen (Gesamtwert 454 Mrd. Euro). Den wird ein Umsatz von 146 Milliarden Euro (auf 6,011 Mio. hl, -0,2 %).
zweiten Rang nehmen die Haushaltsgross- erwartet, was einem Anteil von 14 Prozent Zudem konnte Schweppes
geräte ein, mit einem voraussichtlichen entspricht. Grosses Potenzial haben Haus- Deutschland ein weiteres
Umsatz von 187 Milliarden Euro. IT und haltskleingeräte. Im Jahr 2020 werden Mal ein Wachstum von
Büroausstattung werden wahrscheinlich diese voraussichtlich einen Umsatz von 8,3 Prozent auf einen Aus-
stoss von 1,283 Millionen
15 Prozent aller Verbraucherausgaben 97 Milliarden Euro erreichen und auf über
Hektoliter erzielen.
weltweit verbuchen können, gefolgt von neun Prozent aller Verbraucherausgaben
Unterhaltungselektronik. Für letzteres kommen.
GEMEINSAM MIT DEN KUNDEN
DIE KLEINSTEN FÖRDERN.
Stärken Sie Ihre Kundenbindung.
Werden Sie jetzt Partner von DEUTSCHLAND RUNDET AUF!
11
Alle Infos unter: www.deutschland-rundet-auf.deDen Kunden
stets im Blick
Kundenorientierung, langfristiger Erfolg und
verantwortungsvolles Handeln – dazu steht
Christoph Werner als neuer dm-Chef dem
MARKANT Magazin Rede und Antwort.
Herr Werner, Sie tragen einen bekannten Welche Rolle spielt für Sie der Dialog –
Namen. Ein Name, der verpflichtet? mit Ihren Mitarbeitern, Ihren Lieferanten
Ich denke, dass jeder Name verpflichtet. und Ihren Kunden?
Denn immer, wenn wir tätig werden, Als Menschen sind wir soziale We-
VITA haben wir Wirkungen auf andere. Für sen. Erst im Austausch mit anderen
Im September 2019 hat der diese Wirkungen sollten wir uns verant- können wir der Wahrheit ein Stück
dm-Aufsichtsrat Christoph wortlich fühlen. näherkommen. Austausch ist daher die
Werner zum neuen Vorsitzen- beste Voraussetzung dafür, zu wirklich
den der dm-Geschäftsfüh-
rung ernannt. Der 46-Jährige
Welche Ziele haben Sie sich als neuer exzellenten Leistungen zu kommen, die
gehörte seit Juli 2011 der Chef von dm gesteckt? Wo sehen Sie die Menschen und Kunden gleichermassen
Geschäftsführung an und grössten Herausforderungen? nachhaltig begeistern können.
zeichnete gemeinsam mit
Mein grosses Ziel ist es, dabei zu helfen,
Sebastian Bayer für das Ressort
Marketing und Beschaffung dass dm weiterhin so konsequent kun- Sie zeigen seit Jahrzehnten, dass eine
verantwortlich. denorientiert unterwegs ist wie bisher. gute Balance zwischen Verantwortung
Je grösser das Unternehmen wird, desto und wirtschaftlichem Erfolg möglich ist.
Zuvor hatte Werner 15 Jahre
lang in der Markenartikel- grösser wird auch diese Herausforderung. Wie schaffen Sie das?
industrie in den USA und in Daher gilt: Solange wir kundenorientiert Es beginnt damit, wie wir über den wirt-
Frankreich Erfahrungen ge- bleiben, werden wir zukunftsfähig sein. schaftlichen Erfolg und Verantwortung
sammelt. Inspirationen für seine
beruflichen Aufgaben und Aus-
denken. Halten wir sie für Antagonismen
gleich zum Arbeitsleben findet Was bedeuten Ihnen Werte? oder sind sie zwei Seiten der gleichen
der dm-Chef am besten beim Werte halte ich für sehr wichtig. Denn Medaille? Wenn es um den langfristigen
Waldlauf.
sie geben Orientierung und sind wie ein wirtschaftlichen Erfolg geht, also Erfolg,
Foto: Unternehmen
innerer Kompass. Eine Orientierung an der nicht gleich wieder verglüht, dann ge-
den Kardinaltugenden ist lebensprak- lingt das nur aus einer Haltung der Ver-
tisch. Die sieben Todsünden lenken hin- antwortung heraus. Denn Verantwortung
gegen vom rechten Weg ab. ist die Voraussetzung für Vertrauen. Und
12M ACH ER & V ISION EN
Interview
Vertrauen ist wie das Schmierfett unserer ist Aufgabe des Sortimentsmanagements, INFO
Wirtschaft. das sich hierzu der auf dem Markt befind-
Grösster Drogeriekonzern
lichen Marken bedient. Ob es sich dabei Europas
Sie haben vor Ihrer Position als um Markenartikel im klassischen Sinne, dm-drogerie markt ist mit rund
dm-Vorstandvorsitzender das Online- Eigenmarken oder um Indie-Brands han- 3600 Filialen und mit mehr als
Geschäft vorangetrieben. Werden Sie daher delt, ist für ihn zweitrangig, solange sie 62 000 Mitarbeitern der grösste
Drogeriekonzern Europas. Der
besonderes Augenmerk darauf legen? in ihrer Zusammenstellung das Sortiment Umsatz des Unternehmens, das
Für uns ist sowohl das stationäre als auch profilieren. 1973 von Götz Werner in Karls-
das Online-Geschäft wichtig. Aber die ruhe gegründet wurde und heute
in 13 europäischen Ländern
Erwartungen der Kunden ändern sich. Was können Ihre dm-Eigenmarken, was die
präsent ist, lag im Geschäftsjahr
Also müssen auch wir unsere Leistun- Herstellermarken nicht können? 2018/2019 (Stichtag: 30. Sep-
gen verändern, um immer zum richtigen Sie können schnell auf den Kunden re- tember) bei 11,2 Mrd. Euro.
Zeitpunkt das richtige Angebot machen agieren, ohne durch viele Gremien die dm-Deutschland erwirtschaftete
in diesem Zeitraum einen Um-
zu können. Wir glauben, dass die Leis- Genehmigung dafür einholen zu müssen. satz von 8,3 Mrd. Euro.
tung eines gut funktionierenden Online-
Geschäfts künftig von Kunden erwartet Sie haben Ihr Food-Sortiment kontinuierlich Kundenmonitor 2019:
dm-drogerie markt wurde
wird. Aus diesem Grunde werden wir es ausgebaut. Was sind Ihrer Meinung nach die
in der Verbraucherumfrage
weiterhin entwickeln, und zwar orches- kommenden Food-Trends? «Kundenmonitor Deutschland
triert mit unseren anderen Leistungen. Wir können beobachten, dass Menschen 2019» erneut zum beliebtesten
Drogeriemarkt und auch zum
sich zunehmend bewusst mit Ernährung
besten Händler im deutschen
Handelsmarken erfreuen sich laut einer auseinandersetzen. Und auch für alle Lebensmitteleinzelhandel
aktuellen Studie von Ipsos im Drogerie- drogistischen Produkte gilt: Neben der gewählt.
warenbereich nach wie vor grosser Beliebt- Qualität der Inhaltsstoffe spielt auch der
GREEN BRAND:
heit. Insbesondere die 18- bis 39-jährigen ökologische und soziale Fussabdruck eine Der MARKANT Partner ist erst-
Konsumenten zeigen sich im Vergleich zunehmende Rolle mals als GREEN BRAND Ger-
zu älteren probierfreudiger, wenn es um many ausgezeichnet worden. Mit
der Verleihung des Gütesiegels
Handelsmarken geht. Was macht Ihre Welche Services und Dienstleistungen
für das Jahr 2019/2020 würdigt
dm-Eigenmarken so erfolgreich? sind für den Point of Sale künftig Pflicht die Jury der internationalen, un-
Entscheidend ist die exzellente Arbeit un- und welche Kür? abhängigen Markenbewertungs-
Organisation GREEN BRANDS
serer Teams im Produktmanagement, die Pauschale Aussagen halte ich auf diesem
das Engagement von dm für
mit gutem Blick auf die Kunden, partner- Feld für riskant. Denn unsere Gesell- ökologische Nachhaltigkeit.
schaftlicher Zusammenarbeit mit den Her- schaft wird eher vielfältiger als homo-
stellerpartnern und Überzeugungskraft gener. Das ist jedoch eine gute Botschaft
Richtung Sortimentsmanagement sich für für den Händler, denn dadurch kann sich
die dm-Marken verantwortlich fühlen. jeder in seinem Feld positionieren und
profilieren. Für den Händler ist es wich-
Welche Rolle spielt in dem Kontext tig zu wissen, für was er stehen will. Im M ULTICH A NN EL
Exklusivität? Falle von dm heisst dies: «Hier bin ich Interview
Exklusivität ist die beste Voraussetzung, Mensch, hier kauf ich ein.» Und was das
Weitere Informa-
um den Ausdruck eines Markenerleb- bei uns heisst, «Mensch zu sein», und wie
tionen zu diesem
nisses für den Kunden stimmig erlebbar es aussehen wird, bei uns «einzukaufen», Thema finden Sie
zu machen. darum werden wir uns täglich neu bemü- online unter
hen müssen. (Webcode: 5659)
Wird es in den Drogeriemärkten bald www.markant-magazin.com
keine Marken mehr geben? Wo wollen Sie mit dm in den nächsten fünf
Das glaube ich nicht. Denn unsere händ- Jahren stehen – wirtschaftlich, sozial und
lerische Kernleistung für die Kunden ist auch nachhaltig?
unsere Sortimentskompetenz. Diese per- Vor allem wollen wir mitten im Leben
manent aktuell und attraktiv zu gestalten unserer Kunden stehen.
13Die technologischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten haben
auch die Welt des Handels verändert. Aber wie sieht die Zukunft aus?
Die Thesen von Marketing-Stratege Dr. Marc Schumacher.
Im permanenten Wandel
S
ein Statement erscheint provokant: Entscheidend sei es zunächst, die Zei-
«Ehrlicherweise kann niemand sa- chen der Gegenwart zu verstehen, denn
gen, was in 20 Jahren sein wird. «die Paradigmen, in denen Handel oder
Für uns steht allerdings fest: Die wirk- Marketing bislang ausgebildet wurden,
M ULTICH A NN EL
Zukunftsausblick lichen Veränderungen haben vor allem in haben sich bereits enorm verändert»,
Deutschland noch gar nicht richtig statt- so Schumacher. War etwa die deutsche
Weitere Informa-
gefunden. Für die Zukunft
tionen zu diesem
Thema finden Sie
gilt: E-Commerce wird unser
kleinstes Problem sein.»
Gelerntes verliert Gültigkeit
online unter
(Webcode: 5602) Damit will Dr. Marc Schumacher, Textilindustrie vor gerade einmal zwei
www.markant-magazin.com geschäftsführender Gesellschafter von Jahrzehnten beim Start von Amazons
Liganova, einer Agentur für Marken- Bücherhandel der Überzeugung, dass
kommunikation, keineswegs Angst vor sie vom E-Commerce unberührt bliebe,
künftigen Herausforderungen schüren. weiss sie es heute besser. Das «Einkaufser-
Vielmehr möchte er sensibilisieren und lebnis» Fashion, bei dem die Anprobe vor
den Blick schärfen, um Entwicklungen Ort, Passform, Farb- und Materialquali-
zu erkennen, die die Zukunft entspre- tät im Mittelpunkt standen, wurde von
chend bestimmen werden. vielen Konsumenten aufgekündigt. Heute
14M A R K A NT ES
Zukunftsausblick
stellt Textil-Fashion die wichtigste Pro- ben wir meiner Meinung nach ein sehr STATEMENT
duktgruppe im Online-Handel dar. Und verengtes Verständnis von Digitalisierung
heute zählt Amazon zu den prominentes- und limitieren sie auf den Online-Handel. Dr. Marc
ten Retailern, ohne selbst Retailer zu sein. Wir müssen aber verstehen, dass die Welt Schumacher
Daran zeigt sich, wie in der Wirt- durch weitreichendere Technologien aus über autonome
Auslieferungs-
schaftswelt in beispiellos kurzer Zeit den Angeln gehoben wird.»
techniken:
Veränderungen an Geschwindigkeit und Was in den USA und Asien bereits weit- «Wir müssen uns
Intensität zugenommen haben, Gelerntes aus spürbarer ist, wird sich an technolo- von dem Gedanken
kaum noch Gültigkeit hat. Transpor- gischen Entwicklungen in Deutschland verabschieden,
dass Kunden in Zukunft für
aufgrund seiner Altersstruk- regelmässige Einkäufe in die
Technologie pusht Wandel tur verzögert etablieren, pro- Stadt fahren – ihr Einkaufs-
verhalten ändert sich radikal,
gnostiziert Schumacher. Um
und das nicht erst seit gestern.
tiert man diese Geschwindigkeit auf die Geschäftsmodelle und Investitionspolitik Meiner Meinung nach wird der
Zukunft, kommt Schumacher zu dem zukunftsorientiert auszurichten, ist die Kühlschrank der Zukunft immer
Schluss: «Was bisher stattgefunden hat, Akzeptanz und Wahrnehmung des tech- wiederkehrende Lebensmittel
autonom nachbestellen. Der
war nur das Warm-up. Es wird noch viel, nologischen Potenzials und der daraus re-
Kunde wird nur noch in die
viel intensiver.» sultierenden Veränderungsprozesse aber Stadt fahren wollen, wenn er
Ein Treiber weiteren Wandels ist die ausschlaggebend: «Unternehmen und ein multisensorisches Erlebnis
Digitalisierung, wobei für Schumacher Marken müssen sich dem permanenten und Inspiration haben möchte.
Natürlich werden dann noch Ein-
der Begriff Digitalisierung und seine Wandel stellen. Diese Tatsache ist die kaufsmöglichkeiten bestehen,
Reduzierung auf E-Commerce zu kurz einzige Konstante, mit der wir rechnen aber nicht mehr in dem Masse,
greifen: «Vor allem in Deutschland ha- können und müssen.» wie wir es kennen.»
The future creates the present
Dr. Marc Schumacher, Retail- und Marke- das Leben und Erleben sein wird. Bei-
ting-Experte, fordert dazu auf, der heutigen spielsweise durch 360°-Erlebnisse, bei de-
Veränderungsdynamik mit kreativen Strate- nen Ferienorte digital erkundet werden.
gieprozessen zu begegnen, die nicht aus
den Erfahrungen der Vergangenheit abge- Blockchain. Im Kontext der
leitet sind. Das Credo lautet vielmehr «The Krypto-Währung wird Block-
future creates the present.» Die zehn wich- chain-Technologie zumeist
tigsten Trends, die die Zukunft massgeb- negativ bewertet. Als Befähi-
lich beeinflussen werden, im Überblick: gung eines neutralen Austausches abseits
von Institutionen und ihrer Möglichkeit,
Augmented Reality / Virtual fälschungssicher Transaktionsdaten zu
Reality (AR / VR). Für die speichern, birgt Blockchain allerdings ein
computergestützte Erweite- grosses Potenzial für Geschäftsprozesse.
rung der Realitätswahrneh-
mung (AR) und für das komplette Eintau- Human Interface. Der zu-
chen in eine virtuelle Welt (VR) sind vor künftige Umgang mit techni-
allem bei Verkaufsprozessen noch wenige schen Geräten über Sprache,
passende Anwendungsfälle gefunden. Gesten oder Berührungen ge-
Projekte in den USA zeigen aber, wie hört für Schumacher zu den meist unter-
gross der Einfluss beider Technologien auf schätzten Trends. Konsequenz eines ››
15STATEMENT ›› sprachgesteuerten Einkaufs, bei dem ein
System die Auswahl trifft, wird sein, «dass
Dr. Marc Schumacher über
die Hinfälligkeit gelernter die Marketinglehre der letzten Jahrzehnte
Regeln in der Handelswelt: abgeräumt ist. Die bestellte Zahnpasta
liegt im virtuellen Warenkorb; Branding,
«Wir müssen bereit sein, die Pa-
radigmen, auf die wir alle zusam- Package Design, Regalhöhe, Colour-Code,
men ausgebildet worden sind, in das alles ist nicht mehr relevant.»
Frage zu stellen: Alles, was wir
über Marketing gelernt haben,
ist beispielsweise bei Geschäfts-
Cloud Computing. Indem Re-
modellen nicht mehr wirksam, chenleistungen, Speicher-
die auf Anzeigenplatzierung platz und Anwendungssoft-
beruhen – wie etwa Google.
ware ausgelagert und nur bei tigere Methoden der Genom-Editierung
Im Zuge von Einkäufen über
Sprache oder Gesten werden sie Bedarf über das Internet abgerufen wer- könnten etwa in Verbindung mit smarten
nicht mehr funktionieren. den können, entfällt nicht nur die Not- Alltagslösungen, die in der Lage sind, ge-
wendigkeit für teure, lokale Hardware, sundheitliche Befindlichkeiten auszule-
Die grösste Herausforderung
wird also sein, kreative Strate- sondern auch der kostenaufwendige Aus- sen, im Bereich der Selbstoptimierung
gieprozesse zu entwickeln, die bau eigener Systeme, um beispielsweise eine Rolle spielen.
nicht auf Erfahrungen aus der Internetservices bei erhöhtem Nutzerauf-
Vergangenheit beruhen, sondern
das Hier und Jetzt berücksich-
kommen bereitzustellen. Voraussetzung 3D-Druck. Mit der dreidi-
tigen. Die Möglichkeiten derzei- für den Zugriff auf «Computer-Wolken» mensionalen Erzeugung von
tiger Entwicklungen sollten in ist eine schnelle Breitbandtechnologie. Gegenständen als Massen-
Innovationen, Investitionen und
ware werden sich Produkti-
Geschäftsmodelle einfliessen.
5 G / Mobile Daten. Moderne, onsverfahren und Konsumentenverhal-
Ich bin ein Freund des gesun- schnelle, drahtlose Breitband- ten ändern. Werden etwa Schuhmodelle
den Optimismus. Die Welt wird technologie wird im Bereich in individuell abgestimmter Passform pro-
besser, schneller und vernetzter.
Das kann beängstigend sein industrieller Anwendungen duziert und verkauft, dürfte Standard-
oder begeistern. In Zeiten von und der Industrie-Automation massiven ware an Bedeutung verlieren.
Veränderungen bin ich lieber Einfluss nehmen. Sie ist auch Vorausset-
begeistert.»
zung für den Sektor autonomes Fahren. Künstliche Intelligenz (KI). In
Europa bislang immer noch
Internet of Things (IoT). Kon- unterschätzt und überlagert
sumenten, so Schumacher, von Diskussionen etwa über
haben bereits die Erwar- den Wegfall von Arbeitsplätzen. KI wird
tungshaltung, dass ihre ge- jedoch die Welt in allen Anwendungsfäl-
samte Produktwelt «smart» und eine per- len, die wir kennen, komplett verändern.
sönliche Anwendung finden wird: «Und
wenn jede Kaffeetasse mit dem Internet Autonome Fahrzeuge. Zu
verbunden ist, wird sich zeigen, welche welchem Zeitpunkt auto-
neuen Themen hier entstehen.» nomes Fahren generell mög-
lich sein wird, steht noch zur
Genom-Editierung. Das Bear- Diskussion. Allerdings legen Studien be-
beiten von Genen, also das reits dar, dass individuelle Mobilität in
Fotos: AdobeStock (sdecoret), Privat
Hinzufügen, Entfernen oder Ballungszentren in Zukunft umsonst sein
Ersetzen von Informationen könnte: Durch technologischen Fort-
in der DNA, lässt Anwendungsmöglich- schritt wird der Kilometer pro Fahrt so
keiten unter anderem in Medizin, Land- günstig, dass grosse Unternehmen die
wirtschaft und Kosmetik stetig wachsen. Kosten dafür übernehmen – und dafür
Schumacher bezeichnet es als «hochrele- die Zustimmung bekommen, während
vantes Thema» der Zukunft: Immer güns- der Fahrt ihre Werbung abzuspielen.
16JETZ
ONL
INE
T
ZUS
TIF
TEN
!
Ich bin glücklich – danke!
Familie. Geborgenheit. Glück.
Schenken Sie eine unbeschwerte Kindheit – mit Ihrer
Zuwendung an die SOS-Kinderdorf-Stiftung.
Petra Träg
089 12606-109
petra.traeg@sos-kinderdorf.de
sos-kinderdorf-stiftung.de1
2 3
Das Handelsunternehmen Kaes aus dem Allgäu hat 30 Millionen Euro
in die Erweiterung seines Zentrallagers investiert – ein Schritt hin zu
höherer Wertschöpfung, noch mehr Frische und zur Zukunftssicherung.
Alles im Sinne der Frische
S
chneller, frischer und flexibler jetzt alles in Eigenregie. Die Prozesse wer-
kann das Handelsunternehmen den dadurch transparenter und schneller.
Kaes aus Mauerstetten durch die Das verschafft Kaes wertvolle Vorteile. So
M ULTICH A NN EL Erweiterung seines Zentrallagers agieren, erzielt das Unternehmen durch die kür-
Kaes
das im Dezember fertiggestellt wurde. Die zeren Transportwege und die geringere
Weitere Informa- Belieferung der rund 50 Märk te in Süd- Zeit der Zwischenlagerung der Ware ei-
tionen zu diesem bayern erfolgte bislang über
Thema finden Sie
online unter
Zwischenhändler und Broker. Prozesskette in Eigenregie
Jetzt ermöglicht die Zentralla-
(Webcode: 5603)
gerstruktur eine effektive Bündelung der nen Frischegewinn für die Kunden. «Die
www.markant-magazin.com
Warenströme, was mit günstigeren Ein- 6-Tage-Frischegarantie in den V-Märkten
kaufspreisen und einer höheren Wert- können wir problemlos einhalten und
schöpfung einhergeht. Von der Bestellung häufig übertreffen», sagt Michael Stöckle
der Ware beim Hersteller über die eigene von der Geschäftsleitung. Ferner erhöht
Fotos: Kaes
Zwischenlagerung bis zum Abruf durch sich für die Verbrauchermärkte die Zuver-
die Märkte und deren Belieferung erfolgt lässigkeit der Versorgung. Kühlpfl ichtige
18ST R AT EG I E & LÖSUNGSA NS ÄT ZE
Kaes
Artikel sowie Obst und Gemüse werden Kontext wurde auch in eine neue Pho- INFO
durch den eigenen Fuhrpark priorisiert tovoltaikanlage investiert, die allein 750
Beginn und Ende des Baus
befördert. Darüber hinaus sind jetzt auch Kilowatt-Peak produziert. Der Strom
Beginn: 02/2018
kleinere Bestellmengen und kurzfristige wird grösstenteils zum Eigenverbrauch Bauende: 12/2019
Lieferungen möglich. Das Streckenge- genutzt. Mit der Begrünung des Flach- Inbetriebnahme Abschnitt 1:
schäft bleibt indes weiterhin bestehen. daches wird für ein optimales Klima in 03/2019
Inbetriebnahme Abschnitt 2:
Lediglich das Volumen der Broker bün- der Halle gesorgt. Ausserdem speichern 01/2020
delt Kaes über das Zentrallager, dies ent- die Pflanzen und der Boden Regenwasser, Lagerfläche:
spricht fast 90 Prozent der Molkerei- und was die Kanalisation entlastet. Darüber 25 000 m² zusätzlich
Volumen:
TK-Waren in den Märkten. hinaus wurden die Tourenplanung und
Tiefkühlhalle: 42 000 m³
Die Erweiterung des Lagers von 30 000 Auslastung des Fuhrparks optimiert. Mit Kühlhalle für Mopro und Obst:
auf 55 000 Quadratmeter erfolgte in meh- der konsequenten Ausstattung der Lkw 62 500 m³
mit einem Doppelstocksystem ist Raumhöhe Tiefkühlhalle und
Erweiterung in Etappen eine Verdoppelung der Palettenstell-
plätze möglich. So lassen sich bis zu
Teile des Nonfood-Lagers: 14 m
Stellplätze:
35 000 Paletten zusätzlich
reren Bauabschnitten. Die Bereiche Obst, 66 Euro-Paletten befördern. Damit kön- Investition: ca. 30 Mio. €
Zahl der Mitarbeiter: von 180
Molkereiprodukte und Tiefkühlung wur- nen nicht stapelfähige Güter übereinan- auf 260 erhöht (nur im Lager)
den im Frühjahr 2019 eingeweiht. Im De- der transportiert und somit die Aufl ieger Zahl der belieferten Märkte:
zember 2019 folgte die Fertigstellung des noch effi zienter und wirtschaftlicher ein- ca. 50 Märkte
Touren/Tag: ca. 55
zweiten Bauabschnitts, das Nonfood-La- gesetzt werden.
Grösse Fuhrpark: Erweiterung
ger. Die Bestückung der Lagerplätze und Rund 30 Millionen Euro hat Kaes in um 4 Lkw auf 17 ziehende Ein-
die Anpassung der Intralogistik wurden die Erweiterung seines Zentrallagers in- heiten, Schwerpunkt sind Sattel-
im Januar 2020 in Angriff genommen. vestiert. Dabei zählt für das Unterneh- zugmaschinen mit Auflieger
Im Zuge der Erweiterung erhielten die men vor allem eines: der Vorteil für die
drei Temperaturzonen – also die Katego- Kundschaft. «Mit eigener Lieferkette
rien Obst und Gemüse (2750 qm), Molke- bekommen wir einen Frischegewinn»,
reiprodukte (3600 qm) und Tiefkühlung resümiert Michael Stöckle.
(3000 qm) – jeweils eine eigene Zelle. Die
separaten Kühlzellen sind dabei wie eine 1 Molkereiprodukte
Die Kühlhalle für Molke-
Box in der Box unter einem Dach ange- reiprodukte sowie Obst
siedelt. Der Versorgungsgang verbindet und Gemüse hat ein
Volumen von 62 500
die Rampen mit den Kühlzellen und den Kubikmetern.
bisherigen Lagerbereichen.
2 Obst und Gemüse
Die Kombination der drei Temperatur- Das neue Zentrallager
zonen stellte den MARKANT Partner vor für Obst und Gemüse
einige Herausforderungen. So verhindert wurde im Frühjahr 2019
eingeweiht.
nun eine Fussbodenheizung das Gefrie-
ren des Bodens, spezielle Luftschleusen 3 Tiefkühlung
4
Rund 3000 Quadratmeter
regeln den Temperaturausgleich zwi- gross ist die Lagerfläche
schen der Tiefkühlzelle und der null Grad für TK-Produkte.
warmen Anlieferzone. Die Tiefkühlram- 4 Fuhrpark
pen sind mit aufblasbaren Abdichtungen Nach der Erweiterung
des Zentrallagers stehen
versehen. Die Lkws und das Gebäude sind nun 72 Laderampen zur
somit noch besser abgedichtet, damit bei Verfügung.
Be- und Entladevorgängen kein unge-
5 Photovoltaikanlage
wollter Luftmassenaustausch stattfi ndet. Die Photovoltaikanlage
Im Fokus der Erweiterung des Zentral- wurde weiter ausgebaut
und produziert nun 750
lagers stand für das Unternehmen auch Kilowatt-Peak.
der Nachhaltigkeitsgedanke. In diesem
5 19Sozialer Treffpunkt
Nahversorger bieten nicht nur eine wohnungsnahe Versorgung.
Ihre besondere Stärke liegt im persönlichen Kundenkontakt und
in der Funktion als sozialer Treffpunkt für die Kunden.
1 2
V
1 Persönlichkeit zählt ierundvierzig Prozent der Deut- Kontakt in kleinen Verkaufseinheiten»,
Hildegard Bernhard und
Susanne Binder mit dem schen würden am liebsten auf dem erklärt Jens Schröder, Leiter Vertrieb und
Team vom Kramer-Laden Land leben, hat das Deutschland- Marketing. Mit Parkmöglichkeiten di-
in Riegsee (v.l.n.r.).
Portal herausgefunden. Doch nur eine rekt vor dem Geschäft und angepassten
2 Einladend Minderheit praktiziert dies tatsächlich. Öffnungszeiten könnten zudem Pendler
Nach dem Umzug im
Jahr 2019 punktet der
Allerdings gewinnt – auch vor dem Hin- als Kunden adressiert werden. Steigende
Kramer-Laden mit attrak- tergrund einer drastischen Verteuerung Spritkosten, eine veränderte Altersstruk-
tiver Warenpräsentation. städtischen Wohnraums – in den letzten tur, eine steigende Zahl von immobilen
Jahren für immer mehr Menschen ein
eher ländliches Wohnen an Bedeutung. Rundum gut versorgt
Moderne Nahversorgerkonzepte über-
nehmen hier eine wichtige Funktion. Menschen und ein zunehmender Kom-
Bei der Lebensmittelgrosshandlung Utz, munikationsbedarf der Menschen: Es gibt
MARKANT Partner und Spezialist in viele Gründe, warum die Nahversorgung
Sachen Nahversorgung, kennt man die immer mehr an Bedeutung gewinnt –
Bedürfnisse der Kunden: «Nahversor- trotz einer gestiegenen Mobilität auch auf
gung bedeutet fussläufige Erreichbarkeit – dem Land.
und somit kurze und schnelle Wege. Der Dabei soll der Nahversorger kein klei-
Kunde schätzt dies und den persönlichen ner Supermarkt sein. Durch eine warme
20ST R AT EG I E & LÖSUNGSA NS ÄT ZE
Nahversorgung
und individuelle Ladenausstattung und entwickelt. Dazu zählt das Um’s -Eck-Ge- INFO
die persönliche Ansprache bietet der schäft als Nachbarschaftsmarkt, der den
Stadt und Land wachsen
Markt ein Wohlfühlerlebnis, das mit der Schwerpunkt auf Frische, Qualität, Ser- zusammen
persönlichen Begrüssung beginnt, über vice, Bequemlichkeit und persönliches Nach Informationen des
individuelle Beratung und Einpacken der Ambiente legt. Durch seine zentrale Deutschland-Portals «deutsch-
Ware bis hin zum persönlichen Verab- Lage in Wohnanlagen und Gemeinden land.de» (ein Service der
Fazit Communication GmbH,
schieden oder Nach-Hause-bringen des soll dieses Vertriebskonzept die Nahver- Frankfurt/M. in Zusammenarbeit
Einkaufs reicht, beschreibt man bei Utz sorgung in vielen kleineren Gemeinden mit dem Auswärtigen Amt, Ber-
das Ambiente. Ferner muss es in einem und Stadtteilen sichern. Hinter den Um’s lin) leben 77 % der Deutschen in
Städten oder Ballungsräumen,
Nahversorger Artikel oder Zusatzlei- Eck-Läden stehen meist selbstständige
dagegen nur 15 % in Dörfern mit
stungen geben, die es anderswo nicht Betreiber, die diese als Franchise-Märkte weniger als 5000 Einwohnern.
gibt: Bistro-Ecke, Paketshop, Lotto oder betreiben. Auch die Dorfläden sind ein Vor allem dort ist die wohnortna-
Reinigungsannahme. klassisches Utz-Nahversorger-Angebot, he Versorgung für den täglichen
Bedarf sehr wichtig. Aber nicht
das meist in kommunaler oder bür- nur: Wo die Stadt endet und
Standortgerecht geplant gerlicher Trägerschaft betrieben
wird. Dabei gilt es in den multi-
das Land beginnt, ist im dicht
besiedelten Deutschland mit
einer urbanisierten Gesellschaft
Um zukunftsorientiert und wettbe- funktionalen Dorfläden, neben der Ver- nicht so klar abzugrenzen. Die
werbsfähig als Einzelhändler tätig sein zu sorgung mit Waren des täglichen Bedarfs Lebensweisen unterscheiden
können, bedarf es ausgereifter Konzepte auch Möglichkeiten zum Austausch zu sich kaum, Pendlerströme flies-
sen in beide Richtungen, stellt
und eines leistungsfähigen Grosshänd- schaffen, damit ein sozialer und gesell-
die Geographieprofessorin Ulrike
lers, der das Engagement des Einzel- schaftlicher Zusammenhalt in den Dör- Gerhard von der Uni Heidelberg
händlers kompetent unterstützt. Utz hat fern bestehen bleibt. Mehr Leben und klar. Insofern geht der Bedarf an
verschiedene, auf die jeweiligen Stand- Lebensqualität ins Dorf (zurück-)brin- einer Nahversorgung tatsäch-
lich auch über die Dorfgrenzen
orte zugeschnittene Vertriebskonzepte gen, lautet das Ziel. hinaus. Von Bürgern und kom-
munalen Entscheidungsträgern
werden die Multifunktionsläden
auch in kleineren Gemeinden
INTERVIEW und Stadtteilzentren gewünscht
und wieder zunehmend in der
«Der Nahversorger ist kein Mini-Supermarkt!» Ortsmitte verankert.
Jens Schröder, Leiter Vertrieb und Marketing, Lebensmittelgrosshandlung Utz,
Ochsenhausen, erläutert, was echte Nahversorger von Supermärkten unterscheidet.
Um’s Eck, Dorfläden, Shop’n go – wo liegen Produkte. Beim Dorfladen gibt
die Unterschiede? es kein Schema F! Jeder Stand-
Shop’n go ist ein Vertriebstyp für den Convenience- ort muss individuell betrachtet
Bereich, ausgerichtet auf den schnellen Verzehr werden und präsentiert ein ganz
unterwegs. Shops in Tankstellen oder Bahnhöfen eigenes Profil. Der Preis ist nicht die primäre Ent-
sowie Kioske eignen sich dafür. Um’s Eck und scheidungskomponente – wobei wir auch preiswert
Dorfläden sind die klassischen Konzepte für die können dank der MARKANT Eigenmarke «Jeden
M ULTICH A NN EL
Nahversorgung, die allerdings nicht nur auf dem Tag». Im filialisierten Bereich tut sich die Nahver-
Nahversorgung
Dorf, sondern ebenso in Stadtteilzentren oder am sorgung schwer, da es meist standardisierte kleine
Supermärkte sind.
Weitere Informa-
Stadtrand mit fussläufiger Erreichbarkeit punkten.
tionen zu diesem
Auch die grossen Lebensmittelfilialisten haben Kann das Nahversorgerkonzept gegen den Thema finden Sie
Nahversorger-Konzepte entwickelt ... wachsenden Online-Handel bestehen? online unter
Einkaufen in einem Nahversorger ist weitaus mehr Die Kosten auf der letzten Meile sind im Online- (Webcode: 5604)
als die Versorgung mit Lebensmitteln. Es ist ein Handel zu hoch, so wurden die hochfliegenden www.markant-magazin.com
Fotos: Utz GmbH & Co. KG
Kommunikationsmittelpunkt der Gemeinde und er- Expansionspläne von Online-Lebensmittelhändlern
möglicht nicht nur älteren Bewohnern, am Alltag und nicht umgesetzt. Nahversorger bieten alternative
am Dorfleben aktiv teilzunehmen. Die Ausrichtung Konzepte wie zum Beispiel Heimlieferservice oder
des Sortiments spielt bei der Abgrenzung zu den Abholtaxi. Hierbei haben gerade ältere Kunden die
Supermärkten eine grosse Rolle, zum Beispiel durch Möglichkeit, selbst einzukaufen und am Dorfleben
das Alleinstellungsmerkmal regionale oder lokale teilzunehmen.
21Starker
Bio-Trend
Im Schweizer Detailhandel gibt es nicht viele
Trends, die sich über Jahre hinweg positiv
entwickeln. Eine grosse Ausnahme bilden Bio-
Produkte, die aus mehreren Gründen zulegen.
D
er Umsatz von biologisch herge- 13 Prozent mehr biologische Produkte als
stellten Lebensmitteln wächst in im Vorjahreszeitraum. Diese grössere Aus-
der Schweiz seit einigen Jahren wahl wird aber vom Konsumenten auch
mit kontinuierlich hohen Raten. Im Le- honoriert, wie die von acht auf elf Prozent
bensmittelhandel legten Bio-Produkte gestiegene Umsatzsteigerung zeigt.
von 2017 bis 2018 um acht Prozent und Das Handelspanel von Nielsen kann zu-
M ULTICH A NN EL 2019 sogar um elf Prozent zu. Das geht dem zeigen, ob der Trend über alle Kanäle
Schweiz aus der MAT-Betrachtung (moving an- und Warengruppen hinweg beständig ist,
Weitere Informa- nual total, rollierendes Jahr) des Nielsen- ob nur einzelne Marktteilnehmer und Wa-
tionen zu diesem Handelspanels hervor. rengruppen davon profitieren können. Für
Thema finden Sie Bei dieser Entwicklung stellt sich aller- Händler stellt sich vor allem auch die Fra-
online unter dings immer wieder die
(Webcode: 5605)
www.markant-magazin.com
Frage, ob die Zuwachs-
raten vorrangig von den
Bio für jeden Händler relevant
Konsumenten getrieben werden, oder ob ge, ob es eine sichtbare Gruppe von Kon-
der Druck aus dem Detailhandel selbst sumenten gibt, die sich ganz bewusst und
hierfür verantwortlich ist. Die Antwort konsequent mit Bio-Produkten eindeckt.
lautet: sowohl als auch. Tatsächlich ent- Die Analyse zeigt auch, wie die Bio-Käu-
wickelt sich die Anzahl der Produkte, fer sich verhalten und welche Zielgrup-
gemessen über die Sortendichte aus dem pen für den Detailhändler als Bio-Käufer
Nielsen-Handelspanel, noch stärker als besonders interessant sind. «Wir wissen,
die Umsätze. Im Beobachtungszeitraum dass praktisch jeder Haushalt mindestens
2019 der Studie zählte Nielsen pro durch- einmal pro Jahr biologische Produkte ein-
schnittlichem Lebensmittelgeschäft knapp kauft», sagt Markus Brand, Senior Ana-
22ST R AT EG I E & LÖSUNGSA NS ÄT ZE
Schweiz
ausmachen, eher aufgrund von Pro- INFO
motionen oder fehlender Alternativen
Nachhaltiger Konsumwandel
zum Bio-Produkt greifen. Im vergange- in der Schweiz
nen Jahr kauften aber bereits knapp 24 Obwohl Nachhaltigkeit schon
Prozent aller Schweizer Haushalte im seit einigen Jahren in den Köp-
Durchschnitt fünf bis zehn Prozent Bio- fen der Menschen verankert ist,
wird erst jetzt richtig spürbar,
Produkte (s. Infografik) – ein deutlicher wie dies die alltäglichen Kauf-
Anstieg zum Vorjahr (22 %). Mehr als 50 entscheidungen verändert. Zu
Prozent aller Schweizer Haushalte kaufen diesem Ergebnis kommt Nielsen
Switzerland in der Studie «Nach-
schon regelmässig biologische Produkte,
haltiger Konsumwandel in der
zwar nicht für den gesamten Warenkorb, Schweiz». «Innerhalb von FMCG
aber für bestimmte Warengruppen. Und ist es heute üblich, dass wir
auch die Zahl der Haushalte, welche mehr über Abfall, Nachhaltigkeit und
Markenreputation nachdenken,
als 30 Prozent ihres Einkaufsbudgets für bevor wir unseren nächsten Kauf
lytic Consultant bei Nielsen. Insofern ist Bio ausgeben, wächst ständig: von 5,5 tätigen», lautet ein Kernergebnis.
das Sortiment für jeden Händler relevant. Prozent 2017 auf 6,8 Prozent im Jahr
In der Schweiz geben über 40 %
Auffallend ist, dass beinahe 80 Prozent der 2019. Der Anteil der Intensiv-Käufer, de- der befragten Konsumenten an,
Bio-Umsätze von lediglich einem Drittel ren Einkäufe zu mehr als 40 Prozent aus dass sie bereit wären, ein neues
Bio-Produkten bestehen, liegt heute Produkt auszuprobieren oder
Die Mehrheit kauft Bio bei 3,4 Prozent nach 2,9 Prozent im
Jahr 2017. Nielsen-Consultant Markus
von ihrer Lieblingsmarke weg zu
wechseln, wenn das neue Pro-
dukt von einer sozial verantwort-
der Konsumenten getätigt werden. Diese Brand geht davon aus, dass sich das lichen Marke stammt. Und mehr
Intensivkäufer an das eigene Geschäft zu Wachstum des Schweizer Bio-Marktes als die Hälfte würde ein neues
Produkt ausprobieren, wenn es
binden, ist also aller Mühen wert. fortsetzt: «Dies sind deutliche Indika- lokal produziert wird.
Bei der Detailanalyse kommt Nielsen toren dafür, dass sich der Bio-Trend im
zu dem Ergebnis, dass diejenigen Haus- Einkaufsverhalten festgesetzt hat. Wir Gleichzeitig wächst der Bedarf
an Convenience. 25 % der
halte, bei denen Bio-Produkte weniger rechnen mit einer weiteren Zunahme in Schweizer sind auf der Suche
als fünf Prozent ihrer gesamten Einkäufe den kommenden Jahren.» nach Produkten, die ihnen das
Leben leichter machen. Diese
komplexe Nachfrage nach Pro-
dukten, die convenient und gut
ZAHLEN UND TRENDS für den Konsumenten, gleichzei-
tig aber auch gut für die (Um-)
Bio-Nachfrage in der Schweiz Welt sind, bietet laut Nielsen
Die Grafik zeigt den Prozent-Teil der Haushalte, die sich zu einem bestimmten Prozentsatz mit «enorme Wachstumschancen für
Bio-Produkten eindecken. 2019 überstieg der Anteil der Bio-Käufer die 50-Prozent-Marke. Händler und Hersteller, welche
eine Kombination dieser Fak-
60.0 toren richtig verstehen».
3,4
50.0 2,9 3,0 3,4
Anteil der Haushalte
2,6 2,4 6,1
40.0 5,1 5,3
30.0 16,3
13,7 14,4
20.0
Fotos: iStock (Tatrano, Mario Krpan)
10.0 22,3 22,1 23,5
0
MAT 12/17 MAT 12/18 MAT 12/9
% Einkaufskorb 5-10 % 10-20 % 20-30 % 30-40 % >=40 %
Quelle: Nielsen Switzerland Household Panel, 2019
23Sie können auch lesen
