BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg

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BUND Baden-Württemberg
BUNDmagazin         Landesverband Baden-Württemberg
1 | 2018            www.bund-bawue.de

                                                                                                                                  R_K_by_gnubier_pixelio.de
Insektendämmerung –                                                                      Editorial Errungenschaften verteidigen 2
                                                                        Aus dem Inhalt

                                                                                         Titel Insektendämmerung 2 – 3

Wunderwelt in Gefahr
                                                                                         Aktuell Kohleausstieg Ba-Wü 4
                                                                                         Aktiv Erfolgreiche Naturschutztage 6 – 7
                                                                                         Naturschutz Nützliche Alleen 8 – 9
                                                                                         Jugend Jugendklimagipfel Heidelberg 11
Die Welt der Insekten ist massiv bedroht. Die Anzeichen                                  Regionen Aus für Atdorf,
                                                                                         2. Saatgutfestival in Oberschwaben 12 – 13
für ein großes Insektensterben sind unübersehbar. In seinem                              Mitmachen Angebote und Berichte 14 – 15
Gastbeitrag greift Prof. Dr. Jürgen Tautz von der Universität                            Termine Mitgliederversammlungen 16
Würzburg die These auf, ein globales Insektensterben könnte
für die Zukunft der Menschheit schädlicher sein als der
Klimawandel. Lesen Sie, warum wir die Insekten so dringend
brauchen und was wir tun müssen, um das Sterben zu
stoppen. Fortsetzung Seite 2
                                                        [1 -18] BUNDmagazin Baden-Württemberg          1
BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg
Liebe Freundinnen und Freunde,

                                                                                                                                      pexels.com
                      unser Start in das Naturschutzjahr 2018 waren

       Silke Reents
                      menschlich schöne und inhaltlich anspruchsvolle Na-
                      turschutztage. Eine große Themenvielfalt zeichnet die
                      Veranstaltung seit jeher aus. Im Mittelpunkt standen
                      diesmal immense Herausforderungen wie ein Neu-
                      anfang in der Landwirtschaft, die soziale und ökolo-
                      gische Gerechtigkeit und das Insektensterben. Der
                      BUND hat schon seit langem auf diese bedrohliche
                      Entwicklung hingewiesen – plötzlich ist das Thema
Editorial

                      allgegenwärtig. Wir nutzen die Aufmerksamkeit, um
                      möglichst viele Menschen mitzunehmen und für ei-
                      nen konsequenten Naturschutz zu gewinnen.
                         In der Landespolitik verzeichnen wir bereits erste
                      Erfolge. Zusätzliche 36 Millionen Euro hat die Landes-
                      regierung für ein Sonderprogramm zum Erhalt der
                      Biodiversität in den Haushalt für die Jahre 2018/2019
                      eingestellt. Das kann aber nur ein Anfang sein. Wir
                                                                                 »   Ein globales Insektensterben könnte für die Zu-
                                                                                     kunft der Menschheit schädlicher sein als der
                                                                                 Klimawandel«, diese Vermutung stellte der britische
                      bleiben dran und fordern auch politische Maßnah-           Universitätsdozent, Umweltschützer und Kolumnist
                      men zum Verbot giftiger Substanzen wie Neonicotino-        George Monbiot im Oktober dieses Jahres in der eng-
                      ide und Glyphosat, die Umwelt, Mensch und Tiere            lischen Tageszeitung The Guardian auf. Vor einem
                      schädigen.                                                 »Insekt-Ageddon«, also einer endzeitlichen Katastro-
                         Noch ist es eine offene Frage: Was wird die neue        phe, ist gar die Rede. Steckt hinter dieser plakativen
                      Bundesregierung für den Klimaschutz tun? Die ersten        Warnung nur Sensationsmache oder gibt es das große
                      Signale sind nicht sehr ermutigend, hängt doch auch        Insektensterben wirklich?
                      der Erfolg der Klimaschutzbemühungen in Baden-                 Bekanntlich überzeugt eigenes Erleben mehr als
                      Württemberg stark von der Bundespolitik ab. Vom            kluge akademische Abhandlungen. Kürzlich stellte
                      Ausbau der Erneuerbaren Energien bis zur Energie-          ich darum einem etwa 200-köpfigen Publikum die
                      einsparung in Gebäuden – bundesweite Gesetze be-           Frage, wer im Sommer 2017 mehr als drei Schmetter-
                      stimmen den Rahmen.                                        lingsarten gesehen habe. Fünf Finger gingen in die
                      Was heißt das für uns? Wir müssen wieder vehement          Höhe. Das kann man weiterspinnen: Wen haben im
                      für die Errungenschaften in der Umweltschutzpolitik        abendlichen Biergarten, angelockt von Lampen und
                      eintreten, die verbreitet als selbstverständlich gelten.   Kerzen, Nachtfalter umflogen? Wer musste Wind-
                      Das betrifft besonders den Klimaschutz. Am 4. No-          schutzscheibe und Kühlergrill seines Autos wie früher
                      vember des vergangenen Jahres haben wir in Bonn auf        von Insektenüberresten reinigen? Wer konnte im
                      der bisher größten Klimademo mit rund 25.000 Teil-         Frühsommer seinen Kindern einen lebenden Maikä-
                      nehmerInnen gezeigt, wie das gehen kann. Und was           fer zeigen? Wahrscheinlich fällt auch hier die Bilanz
                      zu tun ist: vor allem einen Schlussstrich ziehen unter     bescheiden aus.
                      das Kapitel Kohle!                                             Über Ursachen und Hintergründe gibt es bisher
                         Ein arbeitsreiches Natur- und Umweltschutzjahr          noch viel zu wenig nach wissenschaftlichen Standards
                      2018 liegt vor uns. Gemeinsam mit Ihnen werden wir         erhobene Daten. Doch die Beobachtungen, die Kre-
                      die Aufgaben beherzt angehen. Für Ihre Unterstüt-          felder Insektenkundler hierzulande über einen langen
                      zung bedanke ich mich schon jetzt sehr herzlich.           Zeitraum machten, werden auch durch internationale
                                                                                 Wahrnehmungen bestätigt. Es lässt sich kaum noch
                      Ihre                                                       von der Hand weisen: Die Zahl der Insekten nimmt
                                                                                 ganz offenkundig dramatisch ab.

                                                                                 Sie brauchen uns nicht, wir brauchen sie
                      Sylvia Pilarsky-Grosch                                     Insekten haben auf unserer Erde im Verlauf von Jahr-
                      Landesgeschäftsführerin                                    millionen eine unseren Augen zumeist verborgene
                                                                                 Parallelwelt entfaltet. Man schätzt die Anzahl der Ar-
                                                                                 ten auf weltweit bis zu 30 Millionen. Vermutlich kom-
                                                                                 men auf jeden Menschen etwa 200 Millionen Ameisen
                                                                                 und sie repräsentieren nur einen Bruchteil der gesam-
                                                                                 ten Insektenbiomasse. Viele Zeitgenossen sehen In-
                                                                                 sekten vor allem als lästige Unruhestifter und Schäd-
                                                                                 linge, für sie mag ihr Verschwinden ein Grund zur
                                                                                 Freude sein. Tatsächlich ist es aber eine Katastrophe:
                                                                                 Denn sie brauchen uns nicht, aber wir brauchen sie.

                      2   BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 1 - 18 ]
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NATU RSCH UTZ             NATU RSCH UTZ

Fortsetzung von Seite 1
Insektendämmerung         – Wunderwelt in Gefahr
          BU N D-REISE BU N D-REISE                                                                                    TITEL       TITEL
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                                    pexels.com

                                                                                                                                                        Jürgen Tautz
                                                                                      benschie/fotolia.de
                     L A N DESPOLITI K           L AN DESPOLITI K                                           KO • • • • • • •       • • • • •• •• •

                               EN ERGI E         EN ERGI E                                                   R AT G E B E R          R A• G E B E R

                             NACH RU F           NACH RU F

   Insekten gestalten und erhalten nämlich die Welt,         Materialaufwand, das Ingenieure in ungläubiges Stau-
die auch wir zum Leben brauchen. Sie nehmen zen-             nen versetzt. Dazu kommt ein riesiges Arsenal an bio-
trale Aufgaben im Netzwerk der Natur wahr, zum Bei-          chemischen Verbindungen, die uns unschätzbare
spiel indem sie Pflanzen bestäuben. Diese Pflanzen           Dienste leisten können, etwa im Kampf gegen immer
bilden die Nahrungsgrundlage für unübersehbar viele          schwerer zu beherrschende Bakterienstämme. Diesen
Tierarten und eben auch für uns Menschen. Hinzu              Schatz haben wir noch nicht annähernd gehoben.
kommt, dass Insekten selbst auf dem Speisezettel vie-
ler Tiere stehen. Ohne Insekten sind die meisten Sing-       Weniger Pestizide, mehr Wissen
vögel nicht in der Lage, ihre Jungen aufzuziehen. Und        Was aber ist zu tun, um die Schreckensvision von
ohne Singvögel fehlen wichtige Helfer, die Schadin-          einem »Insekt-Ageddon« abzuwenden? Vorrangiges
sekten vertilgen.                                            Ziel muss ein Umbau unserer Nahrungsmittelproduk-
   Wenn die Insekten sterben, dann steht das gesamte         tion und die Förderung einer nachhaltigen Landwirt-
Netzwerk, in dem Tiere und Pflanzen eng verwoben             schaft sein. Pestizide sollten, wenn überhaupt noch
sind, auf dem Spiel. Die Welt wird zur Ödnis und auch        erforderlich, mit biologischen Methoden der Schäd-
wir Menschen büßen unsere Lebensqualität ein. Vor            lingsbekämpfung intelligent kombiniert werden. Auf
allem aber werden wir nicht mehr in der Lage sein,           die Landwirte zu schimpfen, reicht nicht. Wir Verbrau-
von ihren faszinierenden Fähigkeiten zu lernen.              cherinnen und Verbraucher sollten uns auch an die

                                                                                                                                                         Gütersloher Verlagshaus
                                                             eigene Nase fassen und unsere Ernährungs- und Kon-
 Der BUND Baden-Württemberg hat ein Forderungs-              sumgewohnheiten überdenken. Etwas mehr Geld für
 papier für eine insektenfreundliche Landespolitik           Lebensmittel auszugeben, wäre ein guter Anfang. Das
 erarbeitet: www.bund-bawue.de/Insektensterben               würde es Landwirten ermöglich, selbst mit geringeren
                                                             Erträgen auskömmlich zu wirtschaften. Dann darf ein
                                                             Apfel eben mal eine Insektenlarve beherbergen!
Von Baumeistern und Navigationsgenies lernen                    Und wir brauchen mehr Wissen. Durch den Auf-
Ein Wissenschaftszweig, der die Natur zum Vorbild            bau eines globalen Monitoring-Netzwerkes sollten
technischer Entwicklungen nimmt, ist die Bionik.             möglichst rasch belastbare Daten zur Umweltsituati-                   Jürgen Tautz ist
Schon Leonardo da Vinci schaute sich einst die Kon-          on und zum Zustand der Insektenwelt erfasst wer-                      Mitverfasser des
struktion seiner Flugmaschine bei den Vögeln ab.             den. Eine Initiative in diese Richtung ist das Projekt                Bestsellers
Auch die krabbelnde und schwirrende Welt der Insek-          we4bee, das 2018 an den Start geht. Schulen und Im-                   »Die Honigfabrik«.
                                                                                                                                   Er leitet das
ten bietet zahllose Anregungen für neue technische           ker werden hier naturnah und zugleich auf technisch
                                                                                                                                   interdisziplinäre
Verfahren und Materialien. Viel ist davon noch zu er-        hohem Niveau kooperieren, um an Bienenvölkern zu                      Projekt HOBOS,
warten, verfügen diese Tiere doch über ganz erstaun-         untersuchen, wie sich Umweltfaktoren auf das Leben                    eine internet-
liche Fähigkeiten: »Supersinne« ermöglichen ihnen            von Insektenkolonien auswirken. Ein Schritt auch, um                  basierte Lehr- und
etwa, Waldbrände aus kilometerweiter Entfernung              die Not der Insekten in den Fokus der Öffentlichkeit                  Lernplattform,
wahrzunehmen. Ihre Navigationsmethoden lassen das            zu rücken und den sechsbeinigen Mitgeschöpfen eine                    die Zugang zu
                                                                                                                                   Messdaten aus
GPS wie einen Kompass aus dem Mittelalter erschei-           Lobby zu verschaffen.
                                                                                                                                   einem Bienenvolk
nen. Und ihre ultrastabilen Leichtbauweisen erst: Sie        Prof. Dr. Jürgen Tautz | Professor am Biozentrum der
                                                                                                                                   bietet
erreichen ein Verhältnis von statischer Stabilität und       Julius-Maximilians-Universität Würzburg

                                                                                    [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg     3
BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg
Raus aus der Kohle – auch im Ländle
                                         Sie stehen zwar im Klimaschutzgesetz des

                                                                                                   Gustavo Alàbiso
                                         Landes, aber erreichen wird Baden-Württemberg
                                         seine Klimaschutzziele für das Jahr 2020 nicht.
                                         Für die grün geführte Landesregierung ist es viel-
                                         leicht ein schwacher Trost, dass die Situation bezo-
                                         gen auf Gesamtdeutschland nicht besser aussieht,
                                         doch es bleibt ein Desaster.

   BUND-Protest am
   Kohlekraftwerk in
   Mannheim
                                         U    m ein Viertel sollten die Treibhausgasemissionen
                                              bis 2020 gegenüber dem Jahr 1990 gesenktBUNDwer-
                                         den. So sieht es das Klimaschutzgesetz Baden‑Würt-
                                                                                              MACHT BUNT              BUND MACHT BUNT

                                         tembergs vor. Doch daraus wird wohl nichts. Von 1990
                                         bis 2015 wurde nur etwas mehr als die Hälfte der not-
                                         wendigen Einsparung erbracht, zwölf Millionen Ton-
                                         nen in 25 Jahren. In den fünf Jahren bis 2020 hätten
                                                                                               MENSCH EN             MENSCH EN
                                         weitere zehn Millionen Tonnen folgen müssen.                konzept einen deutlich ehrgeizigeren Ausstiegszeit-
                                            Die Gründe für den Misserfolg sind vielfältig: Der punkt festlegen, der dann verbindlich geregelt wird.
                                         gescheiterte CO2-Emissionshandel, die ungebremst Auch die Kraftwerksbetreiber brauchen Planungs-
                       Gustavo Alàbiso

                                         wachsenden Emissionen des Straßenverkehrs und sicherheit. Allen müsste überdies klar sein, dass auch
                                         auch der Energieverbrauch der privaten Haushalte die Kohlekraftwerksblöcke, die in den letzten Jahren in
                                         sind hier zu nennen. Um den Rückstand aufzuholen, Mannheim und Karlsruhe ans Netz gegangen sind, die
                                         gilt es jetzt einen stärkeren Hebel anzusetzen. Der vorgesehene Betriebszeit von 40 und mehr Jahren
                                         BUND fordert als deutschlandweite Klimaschutz- keinesfalls erreichen dürfen.
                                         sofortmaßnahme, die ältesten und dreckigsten Kohle-
                                         kraftwerke umgehend abzuschalten. Denn allein im Hauptverantwortung liegt bei der Bundesregierung
• • • • • • ••                                     • • • • • • ••
                                         Energiesektor müssten zusätzlich rund hundert Milli- Deutschland hat sich zur Umsetzung des Pariser Kli-
                                         onen Tonnen CO2 eingespart werden. Deutschland maschutzabkommens verpflichtet. Dazu müssen wir
                                         könnte so seine Kraftwerksüberkapazitäten abbauen, den nationalen Kohleausstieg noch vor 2030 unter
                                         die zu hohen Stromexporten führen.                          Dach und Fach bringen. Es braucht jetzt ein geord-
                                                                                                     netes, verbindliches Kohle-Ausstiegskonzept, das den
                                         Jetzt den Wandel einleiten                                  Klimazielen entspricht und den Menschen an den
                                         Auch in Baden-Württemberg rücken damit neun Kraftwerksstandorten und in den Braunkohlerevieren
                                         Kohlekraftwerksblöcke in den Fokus, die vor 1990 neue Perspektiven schafft. Nicht nur der BUND, selbst
                                         ans Netz gegangen sind. Aktuell stammen noch rund Kohlekraftwerksbetreiber wie die EnBW haben sich
 NATU RSCH UTZ                           30NATU    RSCH
                                             Prozent   derUTZStromerzeugung im Südwesten aus unlängst dafür ausgesprochen.
                                         Steinkohlekraftwerken, ein Drittel aus Atomkraftwer-            Damit der Kohleausstieg gelingen kann, muss die
                                         ken und schon etwa ein Viertel aus regenerativen Energiewende wieder forciert werden. Der naturver-
                                         Quellen. Tendenz immerhin steigend. Bislang geht trägliche Ausbau der Erneuerbaren muss schneller vo-
                                         die Landesregierung davon aus, dass Kohlekraftwerke rankommen, indem Beschränkungen gestrichen und
    BU N D-REISE                           BU Nbis
                                         noch    D-REISE                                                 TITEL
                                                     mindestens 2045 betrieben werden. Doch die jährlichenTITEL      Ausbaumengen mindestens verdoppelt
          •                              sie muss den Wandel jetzt einleiten und im Energie- werden. Zur Erschließung schwierigerer Windkraft-
                                                                                                     standorte ist eine regionale Steuerung im Ausschrei-
                                                                                                     bungsverfahren vonnöten. Sehr wichtig bleibt es, den
                                                                                                     Energieverbrauch zu reduzieren. Nah- und Fernwär-
L A N DESPOLITI K                          L AN DESPOLITI K                                 KO • • me• • •aus       • • • • Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
                                                                                                           • • effizienten   •• •• •
                                                                                                     bietet hier noch großes Potenzial. Nicht zuletzt ist suf-
                                                                                                     fizientes Verhalten von uns allen gefragt.
                                                                                                         Vom Klimawandel wird der Südwesten Deutsch-
                                          Jetzt abonnieren:                                          lands nach aktuellen Prognosen der Universität Ho-
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                                                                                                       BER      stark Rbetroffen
                                                                                                                        A• G E B Esein.
                                                                                                                                   R    Das lässt uns keine
                                                                                                     Wahl. Der Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle
                                          Der Newsletter des BUND Baden-Württemberg
                                                                                                     muss schnellstmöglich erfolgen. Den Fahrplan dafür
                                          informiert Sie monatlich aktuell über unsere Projekte.
                                                                                                     muss die (Landes-)Politik jetzt festlegen.
                                          Mit zwei Klicks sind Sie dabei.
                                                                                                                Franz Pöter | Referent für Umweltschutz
       NACH RU F                            NACH RU F

                       4                 BUNDmagazin Baden-Württemberg [1 - 18 ]
BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg
Fördergelder für Umwelt-                                             Repaircafés auf dem
                 und Naturschutzzentren                                               Vormarsch

                 E

                                                                            BUND Ortenau
                     ine Förderinitiative der Landesregierung für die
                     Umweltbildungsarbeit in ganz Baden-Württem-
                 berg kam 2017 auch BUND-Projekten zugute. Ins-
                 gesamt 100.000 Euro stellte das Umweltministe-
                 rium auf Initiative der Regierungsfraktionen im
                 Naturschutzhaushalt zur Verfügung. Bewerben konn-
                 ten sich baden-württembergische Natur- und Umwelt-
                 zentren in freier Trägerschaft. Da die Anzahl der Be-
                 werbungen die zur Verfügung stehenden Mittel über-
                                                     schritt, wurde ge-
www.oekostation.de

                                                     lost. Mit etwas
                                                     Glück kamen da-
                                                     bei auch BUND-
                                                     geführte Einrich-
                                                     tungen zum Zug.
                                                     So profitiert der
                                                     BUND Neckar-Alb
                                                     von Fördergeldern
                                                                                      R    eparieren statt entsorgen – mit den Repaircafés
                                                                                           wird eine gute Idee zur Bewegung. Sechs dieser
                                                                                      Werkstatt-Cafés betreibt der BUND schon in Baden-
                                                     für zwei Umwelt-                 Württemberg. Untergebracht in öffentlichen Einrich-
                                                     bildungsprojekte:                tungen und unterstützt von freiwilligen Helferinnen
                                                     Kinder lernen zum                und Helfern, setzen sie dem schnelllebigen Konsum
                                                     Beispiel Wasseror-               den Erhalt von Werten entgegen. Wer defekte Haus-
                                                     ganismen zu be-                  haltsgeräte hat, auch Bekleidung, Fahrräder oder Un-
                                                     stimmen oder sich                terhaltungselektronik, kann sie hier vorbeibringen
                                                     mit Karte und                    und sich an der Reparaturarbeit beteiligen. Ehrenamt-
                                                     Kompass im Ge-                   liche, die ihr Handwerk beherrschen, machen sich
                                                                                                                        • • • • • • ••                         • • • • • • ••
                 lände zu orientieren. Das BUND-Umweltzentrum in                      dann ans Werk. Das erste BUND-Repaircafé besteht
                 Heidelberg erhält Finanzmittel für Beratungen zum                    seit 2015 in Offenburg, in der Region folgten bald wei-
                 Artenschutz im innerstädtischen Bereich. Die Ökosta-                 tere in Hausach, Kehl und Lahr. Auch Nagold und
                 tion Freiburg nutzt die Förderung für ihre sonntäg-                  neuerdings Friedrichshafen verfügen über diese se-
                 liche Veranstaltungsreihe zu den 17 UN-Nachhaltig-                   gensreiche Einrichtung. Der Begriff »Café« ist berech-
                 keitszielen. Die zumeist etwa 5.000 Euro pro                         tigt: Die Veranstaltungen werden sehr gerne auch zu
                 Einrichtung ersetzen zwar keine langfristige Finanzie-               Begegnung und Austausch genutzt.
                 rung, sie haben aber eine bessere Umsetzung der Pro-                 Weitere Infos zur Gründung von Repaircafés im
                 jekte ermöglicht.                                                    BUND bei simone.naumann@bund.net
                                                                                                                            NATU RSCH UTZ                NATU RSCH UTZ
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                                                                                                                          L A N DESPOLITI K              L AN DESPOLITI K

                                                               in Kooperation mit der
                                                               Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH

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                                                                                                                                   NACH RU F             NACH RU F

                                                                                                           [ 4 - 17] BUNDmagazin Baden-Württemberg   5
BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg
42. Naturschutztage am Bodensee
                                                           Die wichtigste Fortbildungsveranstaltung im Naturschutz brachte einen
                                                           neuen Besucherrekord und den Gästen viel Motivation für 2018

                                                                                  Frank Müller
            TITEL                      TITEL

KO • • • • • • •                       • • • • •• •• •

 R AT G E B E R                          R A• G E B E R
                    Frank Müller

                                   D   ie 42. Naturschutztage am Bodensee, dieses Jahr
                                       wieder unter Federführung des BUND, verzeich-
                                   neten mit 1.400 Gästen einen neuen Besucherrekord.
                                                                                                 je. Doch auf der politischen Agenda – das Kanzlerduell
                                                                                                 im September wurde als Paradebeispiel genannt – ste-
                                                                                                 hen derzeit andere Schwerpunkte. Die Empörung
 Information,                      BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender zog            über das bewusste Wegschauen der Politik war wäh-
 Diskussion, Aus-                  eine positive Bilanz: »Der große Zuspruch, den die Na-        rend der Naturschutztage immer wieder spürbar. Als
 tausch: Infostände                turschutztage auch in diesem Jahr erfahren haben,             wohl schändlichsten Akt der jüngsten Zeit werteten
 im Foyer,
                                   zeigt die Bedeutung von Natur- und Umweltschutz.              viele Gäste und Vortragende die Zustimmung des
 Ministerpräsident
 Kretschmann am
                                   Die Veranstaltung hat sich zu einem festen Termin für         Bundeslandwirtschaftsministers zur Genehmigung
 Rednerpult, aktu-                 NaturschützerInnen entwickelt. Das hier erworbene             des Giftes Glyphosat auf europäischer Ebene.
 eller und vorma-                  Wissen fließt direkt in die unverzichtbare Arbeit der
 liger BUND-Haupt-                 aktiven Menschen im ganzen Land ein.«                         Weiter aufklären und Druck machen
 geschäftsführer                      Das viertägige Programm vom 4. bis 7. Januar 2018          In Baden-Württemberg mögen die Verhältnisse etwas
 Ralf Stolz (l.) und               bot über 50 Vorträge, Workshops und Exkursionen. Im           besser sein. Das konnte man jedenfalls aus dem Vor-
 Wolfgang Friedrich
                                   Mittelpunkt standen das Insektensterben und seine             trag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann
 (r.), Fragen aus
 dem Publikum                      Ursachen, die Notwendigkeit einer Agrarwende und              über den Zustand der biologischen Vielfalt in unserem
 (u. r.)                           die bessere Einbettung einer nachhaltigen Entwick-            Land schließen. Er bedankte sich bei den Umweltver-
                                   lung in die Politik.                                          bänden für das stetige Einfordern von Verbesserun-
                                                                                                 gen im Umweltschutz, denn ohne gesellschaftliche
                                   Zum Wissen muss das Handeln kommen                            Akzeptanz und das Mitziehen des Koalitionspartners
                                   Eine Botschaft klang bei den Vorträgen und Semi-
                                   naren immer wieder durch: Beim Fortschritt für Natur,
                                                                                                                                                      Frank Müller

                                   Umwelt und Nachhaltigkeit gab es schon bessere Zei-
                                   ten, zumindest auf Bundes- und europäischer Ebene.
                                   Darüber können auch die vielen Sonntagsreden und
                                   kleinen Öko-Erfolge nicht hinwegtäuschen. Dabei
                                   zwingen uns Klimawandel und fortschreitendes Arten-
                                   sterben zum Handeln. Das untermauerten mit ein-
                                   deutigen wie bedrückenden Zahlen beispielsweise
                                   Prof. Kai Niebert beim Thema soziale und ökologische
                                   Gerechtigkeit oder Prof. Alois Heißenhuber beim The-
                                   ma Landwirtschaft und gesellschaftliche Akzeptanz.
                                   Man konnte den Eindruck gewinnen: In Sachen Öko-
                                   logie wissen wir sowohl über die Gefahren als auch
                                   über mögliche Auswege heute besser Bescheid denn

                                   6    BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 1 - 18]
BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg
• • • • • • ••                      • • • • • • ••

                                                                             Frank Baum erhält
                                                                             Gerhard-Thielcke-
                                                                             Naturschutzpreis 2018

                                                                             E
                                     NATUBeides
           gibt es keine Fortschritte.      RSCH UTZsei nur mitNATUAuf-RSCH UTZ
                                                                              r ist Anti-Atom-Aktivist der ersten Stunde und be-
           klärung und Druck, auch durch die Naturschutzver-                  ständiger Motivator für die Belange von Umwelt
           bände, zu erzielen.                                            und Naturschutz. In seinen Aufzeichnungen zu Natur-
              Warum fuhren die meisten Gäste der Naturschutz-             phänomenen zeigt er sich als genauer Beobachter und
           tage dennoch positiv gestimmt          nach
                                        BU N D-REISE      Hause?  Nun,    Feingeist. Seine Arbeit in der Umweltbildung
                                                               BU N D-REISE                                                    war
                                                                                                                           TITEL         TITEL
           zum einen sind diese Tage immer auch ein großes                fundamental und wirkt bis heute nach. Für seine Ver-
                                                •
           »Familientreffen« engagierter Menschen. Neue Leute             dienste erhielt Frank Baum in diesem Jahr den
           werden gerne aufgenommen und fühlen sich will-                 Gerhard-Thielcke-Naturschutzpreis des BUND Baden-
           kommen. Die Erfahrung, dass sich so viele Gleichge-            Württemberg.
           sinnte für Umweltfragen engagieren, wirkt motivie-                Als vor 50 Jahren eine Rebflurbereinigung die Land-
           rend. Zum anderen spieltL A Nes
                                        DESPOLITI       K eine
                                           natürlich auch      L AN DESPOLITI
                                                                  Rolle,  schaft Kam Kaiserstuhl umwälzte, war KO • das
                                                                                                                     • •für
                                                                                                                         • •Frank
                                                                                                                              • •        • • • • •• •• •
           dass die Gäste der Naturschutztage stets gut gerüstet          Baum das Signal zu handeln. Der gelernte Biochemi-
           mit Argumenten, Methoden und Fakten für ihre                   ker aus Staufen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald
           Naturschutzarbeit in das neue Jahr gehen.                      wurde Fachmann für die Natur seiner

                                                                                                                                                            Frank Müller
           Thomas Giesinger | Koordinator Ehrenamtsförderung              Heimat und stieg in den Protest gegen
                                             EN ERGI E         EN ERGI E Atomkraft und Waldsterben ein. Er wur- R AT G E B E R             R A• G E B E R
                                                                          de zum Lehrer und Autor und begeister-
                                                                          te viele andere, beim Natur- und Um-
Frank Müller

                                                                          weltschutz mitzumachen.
                                                                             In den 1970er Jahren zog der geplante
                                           NACH RU F           NACH RU F
                                                                          Bau eines Atomkraftwerks im südbadi-
                                                                          schen Wyhl weite Kreise. Menschen von
                                                                          beiden Seiten des Rheins besetzten den Bauplatz. Es
                                                                          blieb nicht bei Hüttenbau und Demos: Frank Baum                BUND-Landes-
                                                                          gestaltete eine Protestkultur mit, die zum Aus des             vorsitzende Brigitte
                                                                          Atomkraftwerks führte und modellhaft wurde. Ohne               Dahlbender
                                                                                                                                         und Preisträger
             Wirkungsvolle Aktion                                         Wyhl und Menschen wie ihn wäre der bundesweite
                                                                                                                                         Frank Baum
             gegen Felchenmast                                            Ausstieg aus der Atomkraft wohl nicht gekommen.
                                                                             In Wyhl entwickelte Frank Baum auch die erste
             Dass sich im Naturschutz durchaus etwas bewegen lässt,       Umwelt-Volkshochschule      der Welt mit. Er fand dabei
             zeigt der vom BUND koordinierte Widerstand gegen die         eine   Berufung,  die er bis heute verfolgt. Unzählige
             »Felchenmast« im Bodensee. Im Protest gegen die Aqua-        Öko-Programmreihen, die er auf die Beine stellte, die-
             kultur in Netzkäfigen gelang es dem BUND, 32 am Boden-       nen BUND-Gruppen in der Region weiterhin als Vor-
             see ansässige Organisationen mit ins Boot zu holen. Im       bild - ob sie sich mit atomarer Gefahr und erneuer-
             Rahmen der Naturschutztage organisierten die Teilneh-        baren Energien, dem Waldsterben oder dem drama-
             merInnen eine der bisher bildstärksten Aktionen gegen        tischen Rückgang der Insekten auseinandersetzen.
             die Felchenzucht und verabschiedeten eine Resolution.        Neben den zahlreichen Bedrohungen hat Frank Baum
             Auch Ministerpräsident Kretschmann sprach sich gegen         aber auch immer die Schönheit der Natur und die
             die Aquakulturen aus. Der Bodensee versorge Millionen        Landschaften seiner Heimat im Blick, vom Schwarz-
             Menschen mit Trinkwasser, da könne man nicht herum-          wald über den Kaiserstuhl bis zu den Rheinauen.
             experimentieren. Er versicherte, das Projekt Felchenzucht       Aus der Hand von BUND-Landesvorsitzender
             werde nicht kommen, zu viel spreche dagegen.                 Brigitte Dahlbender nahm Baum den Gerhard-Thiel-
               Den Anstoß für die Pläne der Genossenschaft                cke-Naturschutzpreis entgegen. Die nach dem BUND-
             »RegioBodenseeFisch«, den beliebten Speisefisch Fel-
                                                                          Gründer benannte Auszeichnung verlieh der BUND
             chen in riesigen Netzgehegen heranzuzüchten, gaben
                                                                          zum zehnten Mal.
               rückläufige Fangerträge der Fischerei am Bodensee, be-
               dingt durch Nährstoffrückgang, Artenverschiebungen
               und Klimawandel. Bei dieser Aquakultur ist damit zu
               rechnen, dass Reinigungsmittel, Antibiotika und Pesti-
               zide eingesetzt werden. Zusammen mit Futterresten und
               Kot können sie das Trinkwasser aus dem Bodensee ver-
               unreinigen. Deshalb und aus weiteren guten Gründen
               wehren sich sowohl Fischereiverbände als auch Natur-
               schutzorganisationen wie der BUND gegen diese Form
               der Fischwirtschaft.

                                                                                            [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg   7
BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg
NATU RSCH UTZ
                                              Alleen – prachtvoll und nützlich
                                                  NATU RSCH UTZ
Angelika Vetter-Kurz

                       BU N D-REISE               BU N D-REISE                                               TITEL     TITEL
                             •

L A N DESPOLITI K                                 L AN DESPOLITI K                               KO • • • • • • •      • • • • •• •• •

                             EN ERGI E            EN ERGI E                                       R AT G E B E R          R A• G E B E R

                           NACH RU F              NACH RU F

                       Erster Preis im        Die Alleen früherer Jahrhunderte sind zumeist               cken. BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-
                       Fotowettbewerb         dem Straßenausbau und der Siedlungsentwick-                 Grosch freut sich über den Entscheid 2017: »Der Preis
                       »Allee des Jahres«:                                                                kann dazu beitragen, das Bewusstsein für Alleen auch
                                              lung zum Opfer gefallen. Heute sind Alleen sicher
                       Ahornallee bei
                                              nicht typisch für unser Land, wir denken da                 im Autoland Baden-Württemberg zu beleben.«
                       Wernau im Kreis
                       Esslingen. Das         eher an Streuobstwiesen. Und dennoch liegt die
                       Gewinnerfoto aus                                                                   Warum Alleen?
                                              »Allee des Jahres« 2017 in Baden-Württemberg.
                       131 eingereichten                                                                  Sie sind nicht nur schön anzuschauen, Alleen prägen
                       Bildern machte                                                                     auch in besonderer Weise das Landschaftsbild und ge-
                       BUND-Mitglied                                                                      ben Orientierung. Vögeln und Fledermäusen dienen

                                              1
                       Angelika                  60 Ahornbäume bilden die Allee des Jahres. Sie liegt     sie als Wegweiser. Besonders in intensiv genutzten
                       Vetter-Kurz
                                                 in Wernau im Landkreis Esslingen. Zum Jahrtau-           Agrarlandschaften kommt den Baumreihen ein hoher
                       Viel Prominenz         sendwechsel legte der örtliche Obst- und Gartenbau-         Stellenwert im Biotopverbund und als Lebensraum
                       beim BUND              verein die »Millennium-Allee« an, die auf eineinhalb        zu. Für wandernde Wildtiere stellen sie Trittstein-Bio-
                       anlässlich der Kür     Kilometer Länge die Landesstraße L 1207 säumt. Zu           tope zwischen weit auseinanderliegenden Wäldern
                       zur Allee des          jedem Baum, den BürgerInnen oder Organisationen             dar. Alleen können die Zerschneidungswirkung von
                       Jahres, darunter       stifteten, steuerte die Stadt einen Baum bei. Ehren-        Straßen abmildern, indem sie etwa das Mikroklima für
                       Andreas Schwarz        amtliche leisteten freiwillig Hunderte Arbeitsstunden       bodenlebende Kleintiere wie den Laufkäfer verbes-
                       MdL und Frak-
                                              für Pflanzung und Zuschnitt der Bäume. Jedes Jahr           sern. Darüber hinaus schützen sie den Boden vor
                       tionsvorsitzender
                       der Grünen (2.v.r.),   vergoldet die Ahornallee nun Anwohnern und Reisen-
                                                                                                                                              Mareike Harm

                       Andreas Kerner         den den Herbst.
                       MdL (3.v.r.) und           Mit dem Fotowettbewerb »Allee des Jahres« will der
                       Armin Elbl,            BUND die bundesweite Bedrohung von Alleebäumen
                       Bürgermeister von      und ihren Wert für die biologische Vielfalt ins Licht rü-
                       Wernau (2.v.l.)

                                              8   BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 1 - 18 ]
BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg
Heidrun Heinze

                                                                                                                                        NATU RSCH UTZ                NATU RSCH UTZ

                                                                                                                                            BU N D-REISE             BU N D-REISE
                                                                                                                                                  •

                                                                                                          Ralf Müller
                                                                                                                                       L A N DESPOLITI K             L AN DESPOLITI K

                                                                                                                                                 EN ERGI E           EN ERG I E

                 Winderosion. Viele Vögel brauchen die Bäume auch
                 als Ansitze für die Insektenjagd.
                    Mit zunehmendem Alter der Bäume wächst ihre
                                                                                                                                                NACH RU F            NACH RU F
                 ökologische Bedeutung. Erst in alten Bäumen bilden                                                                                                  Zweiter Preis:
                                                                           Eugen Hungele

                 sich Höhlen, die Vögel und Fledermäuse sowie viele                                                                                                  Mystisch wirkende
                 Insektenarten bewohnen. So schätzt etwa der Eremit,                                                                                                 Eichen-Allee bei
                                                                                                                                                                     Varel in Nieder-
                 ein stark gefährdeter und streng geschützter Käfer, be-
                                                                                                                                                                     sachsen (o.l.)
                 sonnte Baumhöhlen als Behausung. Alleen können in                                                                                                   Dritter Preis:
                 gewissem Umfang auch Ersatzbiotope für die Arten                                                                                                    Allee mit 125 Jahre
                 der lichten Wälder sein, die bei uns selten geworden                                                                                                alten Linden bei
                 sind. Aus all diesen Gründen sind Alleen in Baden-                                                                                                  Campow am
                 Württemberg nach dem Naturschutzrecht geschützt.                                                                                                    Ratzeburger See
                                                                                                                                                                     in Mecklenburg-
                                                                                                                                                                     Vorpommern (o.r.);
                 Alleen früher und heute                                               Alleenkonzept auflegte. Rund fünf Kilometer Baumrei-
                                                                                                                                                                     neu angelegte Allee
                 In Europa machten Alleen zunächst in den barocken                     hen und Alleen sollen die Verbindungsstraßen zwi-                             in Ulm (l.)
                 Parkanlagen der Herrensitze Karriere. Im 19. Jahrhun-                 schen den Teilorten und der Kernstadt säumen. Jahr
                 dert, als in vielen Gegenden Mitteleuropas befestigte                 für Jahr wird jetzt ein Stück des Konzeptes umgesetzt.
                 Chausseen gebaut wurden, setzte man sie zur Stra-                     So schafft die Stadt langfristig Ersatz für die Bäume,
                 ßenbegrenzung ein. Den Chausseebauern kam es da-                      die in der Nachkriegszeit und bis in die Achtzigerjahre
                 rauf an, das seitliche Ausscheren der Fuhrwerke und                   dem Straßenbau weichen mussten. Warum sollte, was
                 damit verbundene Flurschäden zu vermeiden. In ver-                    in Wernau und Ulm möglich ist, nicht auch anderswo
                 schneiter Landschaft wirkten die Bäume als Wegwei-                    gehen?
                 ser. Im Sommer spendeten sie Schatten und sorgten                        Doch welcher Baum soll es sein? Neben Obstbäu-
                 für weniger staubige Straßen. In Baden-Württemberg                    men ist die Eiche besonders wertvoll. Keine andere
                 wurden bei guten Bodenverhältnissen gerne Obstbäu-                    Baumart verfügt über einen vergleichbaren Reichtum
                 me gepflanzt, deren Früchte zusätzlichen Nutzen                       an Insektenarten. Zum Beispiel wurden in einer alten
                 brachten. In Nordwürttemberg und Hohenlohe sind                       Eichenallee in Schleswig- Holstein 285 Käferarten nach-
                 diese Obstbaumalleen zum Teil noch erhalten.                          gewiesen. Viele von ihnen kommen nur auf Eichen
                    Heute sind Alleen nicht nur in ausgeräumten                        vor. Schneller wachsen Linden und Ahorn. Deshalb
                 Ackerlandschaften wertvoll, sondern auch in unseren                   wird man oft diesen Arten den Vorzug geben und auch
                 verkehrsgeplagten Städten. Die Bäume filtern Fein-                    sie haben hohe ökologische Bedeutung. Die Blüte der
                 staub und Stickoxide aus der Luft und verbessern das                  Linde ist eine wertvolle Bienenweide und die Samen
                 Kleinklima. Ortseingänge bekommen durch Baum-                         des Bergahorns dienen 20 Vogelarten zur Nahrung. In
                 alleen ein freundlicheres und individuelleres Gesicht,                Streuobstregionen sind Obstbäume eine gute, land-
                 die Jahreszeiten werden auch für Stadtbewohner er-                    schaftstypische Wahl.
                 lebbar. Alleengesäumte Prachtstraßen wie in Berlin                       Wenn wir Alleen als Kulturgut für die Zukunft er-
                 »Unter den Linden« oder die Düsseldorfer Königsallee                  halten wollen, müssen wir neben der Pflege der alten
                 sind Legende.                                                         Alleen auch neue anlegen. Dazu bedarf es engagierter
                                                                                       Bürger, die das bei den Kommunen einfordern und
                 Investition in die Zukunft                                            möglichst konkrete Vorschläge machen. Die Alleen für
                 Eine beispielhafte und nachahmenswerte Initiative                     unsere Ur-Ur-Enkel müssen wir heute pflanzen.
                 hat die Stadt Ulm ergriffen, die im Jahr 2013 ein                     Almut Sattelberger | Naturschutzreferentin

                                                                                                                        [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg   9
BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg
Manfred Mistkäfers Jahresthema 2018

                        Unbedingt schützenswert!
                        I n diesem Jahr feiert Manfred                                    Umwelt zu tun.
                                                                                                                                        Der Riese unter den

                                                                                                               Manfred-Mistkäfer-Tipp
                          Mistkäfers Naturtagebuchprojekt                                 Auch der Klima-
                        ein besonderes Jubiläum. Seit 25                                  schutz ist wichtig                            Regenwürmern!
                        Jahren schon zeigt der kleine, neu-                               für das Überleben
                        gierige Käfer Kindern, wie es in der                              der Arten. Beim                 Hast du schon einmal einen
                                                                                                                          Regenwurm gesehen, der
                        Natur zugeht. Natürlich möchte                                    aktuellen Thema
                                                                                                                          genauso lang ist wie eine Blind-
                        er auch Helferinnen und Helfer                                    Windkraft und
                                                                                                                          schleiche? Nein? Das ist nicht
                        finden, um Tiere und Pflanzen zu                                  Vogelschutz muss
                                                                                                                          verwunderlich. Der Badische
                        schützen. So war es nicht schwer,                                 man ebenso
                                                                                                                          Riesenregenwurm lebt nämlich
                        ein passendes Jahresthema zu fin-              Zusammenhänge erkennen. Dann
                                                                                                                          nur im südlichen Hochschwarz-
                        den. Es heißt: »Unbedingt                      kann man das Einzelne und das                      wald. Er wird bis zu 60 Zentime-
                        schützenswert!«                                Ganze schützen: den Vogel und                      ter lang und wiegt ungefähr
                           Das Manfred Mistkäfer Magazin               die Umwelt.                                        30 Gramm!
                        wird in diesem Jahr beleuchten, wie               Das Manfred-Mistkäfer-Magazin                   Damit der Badische Riesen-
                        alles mit allem zusammenhängt:                 richtet sich an Kinder von acht bis                regenwurm im Winter nicht er-
                        Arten- und Naturschutz, Umwelt-                zwölf Jahren. Es erscheint, beglei-                friert, gräbt er Wohnröhren, die
                        und Klimaschutz. Um zum Beispiel               tend zum Naturtagebuch-Wettbe-                     bis zu zweieinhalb Meter tief
                        eine Tier- oder Pflanzenart zu                 werb, viermal im Jahr. Das Jahres-                 in den Boden reichen! Zum Fres-
                        schützen, ist es nötig, ihren Lebens-          abonnement kostet 16 Euro.                 sen kommt er ab und zu an die Ober-
                        raum zu erhalten. Das bedeutet                 Nähere Infos und Bestellung unter          fläche und zieht sich ein altes Blatt
                        wiederum, etwas für den Schutz der             www.naturtagebuch.de                       oder eine Fichtennadel in seine Röhre.
                                                                                                                  So kann er bis zu 20 Jahre alt werden.
                                                                                                                  Natürlich nur, falls nicht ein Fuchs
                                                                                                                  oder eine Eule vorbeikommt, denn für
                        Vom Ei zum Huhn                                                                           die ist der Ringelwurm ein ganz be-

                        BUND fördert Kindergartenprojekt                                                          sonders leckerer Happen. Im Boden
                                                                                                                  leistet er einen wertvollen Beitrag für
                                                                                                                  die Pflanzenwelt. Zusammen mit
                                                                                                                  Pilzen, Algen und Bakterien zersetzt er
                                                                       »Kükenzimmer« des Kindergartens
Kindergarten Löwnzahn

                                                                                                                  altes Laub von Bäumen und wandelt
                                                                       gehalten. Unter der Regie von
                                                                                                                  es in Nährstoffe für die Pflanzen um.
                                                                       BUND-Naturpädagogin Waltraud
                                                                                                                  In der Natur ergänzt sich alles richtig
                                                                       Kostmann wurden sie 21 Tage
                                                                                                                  gut. Super! Oder?
                                                                       lang im Brutkasten bebrütet und            Das ist eine Kostprobe aus dem
                                                                       betreut.                                   Manfred-Mistkäfer-Mitmach-Magazin.
                                                                          In dieser Zeit lernten die Kinder       Abonnement und weitere Infos unter
                                                                       auf spielerische Weise fast alles          www.naturtagebuch.de oder
                                                                       über die Lebensweise des Huhns.            (07 11) 619 70 24
                                                                       Endlich war der Zeitpunkt gekom-
                                                                       men, den Küken beim Schlüpfen
                                                                       zuschauen und über die Energie
                                                                       der kleinen Wesen staunen. An-
                                                                       fassen und Beobachten, Fürsorge

                        W      ie pflanzt und erntet man
                               Kartoffeln? Wie werden Kühe
                        gemolken? Und wie wird aus dem
                                                                       und Rücksichtnahme – alles wur-
                                                                       de erprobt und gefestigt. »Noch
                                                                       nie war die Kommunikation im
                        Ei ein Huhn? Solche Abläufe erle-              Kindergarten so intensiv«, meint
                        ben Kinder heute nur selten. Es                Nicole Preisendörfer, Leiterin des
                        gehört zur BUND-Naturpädagogik,                Kindergartens. Möglich wurde das
                        sie ihnen wieder nahezubringen.                Projekt durch die Finanzierung
                        So erlebte 2017 der Kindergarten               der Gemeinde Eigeltingen und des
                        Löwenzahn in Eigeltingen, Kreis                BUND-Kreisverbands.
                        Konstanz, mit dem Henne-und-Ei-
                        Projekt ein paar aufregende Wo-
                        chen. Nach sorgfältiger Planung
                        hatten 19 Hühnereier Einzug im

                        10   BUNDmagazin Baden-Württemberg [1  - 18]
Mitreden, mitentscheiden
               Der Jugendklimagipfel in Heidelberg macht es möglich

                                                                           Einige Anregun-     bringt der BUND in die Kommunal-
  Andy Heuer

                                                                           gen früherer        politik ein. Präsentationen im
                                                                           Gipfel hat der      Jugendgemeinderat, im Heidelberg-
                                                                           Heidelberger        Kreis-Klimaschutz, im Gemeinderat
                                                                           Gemeinderat         und bei den Stadtwerken verleihen
                                                                           tatsächlich be-     den Forderungen Gewicht. Von
                                                                           schlossen und       den BUND-Aktiven fordert diese
                                                                           umgesetzt. Man      Form der politischen Jugendarbeit
                                                                           darf gespannt       viel Einsatz. Doch die Mühe lohnt
                                                                           sein, ob auch       sich, so Stephan Pucher vom BUND
                                                                           Ideen des Ju-       Heidelberg. Der Jugendklimagipfel
                                                                                                                                            BUNDjugend
                                                                           gendklimagip-       ist immer wieder Anstoß für Jugend-          Baden-Württemberg
                                                                           fels 2017 erhört    liche, sich dauerhaft zu engagieren          Rotebühlstraße 86/1
                                                                           werden. Dann        und der BUNDjugend anzuschlie-               70178 Stuttgart
                                                                           könnte es zum       ßen. Die Stadtwerke Heidelberg und           fon 0711-61970-20

               A    lle Welt redet vom Klimaschutz,   Beispiel bald eine City-Maut für die     viele weitere Kooperationspartner            fax 0711-61970-13
                                                                                                                                            info@bundjugend-bw.de
                    doch wie machen wir es ganz       Innenstadt geben. Oder eine Hei-         unterstützen das Projekt.
                                                                                                                                            www.bundjugend-bw.de
               konkret in unserer Stadt? Darum        delberger Green-App, die weiß, wo        Sie wollen in Ihrer Stadt einen
                                                                                                                                            www.facebook.com/
               geht es beim Jugendklimagipfel,        es Lastenfahrrad-Verleihstationen,       Jugendklimagipfel veranstalten?              BUNDjugend.BW
               den der BUND Heidelberg alle zwei      Biomärkte und Vereine und Ge-            Der BUND Heidelberg berät Sie
               Jahre ausrichtet. Jugendliche aller    schäfte gibt, kurz: die nachhaltiges     gerne: bund.heidelberg@bund.net
               Schultypen schauen hier der kom-       und insbesondere suffizientes Le-        Mehr Infos:
               munalen Klimapolitik auf die Fin-      ben leichter macht.                      http://vorort.bund.net/jugendklima-
               ger, diskutieren mit den Verantwort-      Zum fünften Jugendklimagipfel         workshop.de/
               lichen und entwickeln Ideen, wie       im Oktober 2017 waren 22 junge
               mehr Klimaschutz zu erreichen ist.     Leute gekommen. Ihre Vorschläge

               Gute Vorsätze                          Die Welt ein                            Freizeiten,
               fürs neue Jahr                         bisschen besser                         Erlebnisreisen,
               gesucht?                               machen                                  Zeltlager
               Wie wäre es damit: Schlauer und        Möchtest du dich für Umwelt und         Lust auf ein Zeltlager am Bodensee
               aktiv werden ist einfach mit dem       Naturschutz engagieren? Dann sind       oder einen Abstecher nach Korsika?

                                                                                                                                                                    2018 – Aktiv dabei
               aktuellen Jahresprogramm der           die Mitmachtreffen der BUND-            Vielleicht doch lieber Kinderzirkus
               BUNDjugend. Es hat Jugendlichen        jugend eine gute Möglichkeit, ge-       oder Kajak fahren, zum Trekking in
               und MultiplikatorInnen in der          meinsam mit anderen die Welt ein        die Pyrenäen oder nach Bulgarien?
               Kinder- und Jugendarbeit viel zu       bisschen besser zu machen. Die          Auch 2018 bietet das Freizeitenpro-
               bieten: von JugendleiterInnen-         Teilnahme ist kostenlos und für alle    gramm des Arbeitskreises ökolo-
               Ausbildungen über Seminare bis         Interessierten offen:                   gische Kinder- und Jugendfreizeiten
               zur Sommerakademie (s.a. Seite         www.bundjugend-bw.de/                   für jeden Geschmack ab acht Jahren
               14). Genau richtig, um sich aktiv      mitmachtreffen                          die richtige Freizeit. Die Angebote
               einzubringen, sind der Jugend-         Frühlingstreffen: 23. – 25. März        werden von Ehrenamtlichen der
               aktionskongress oder der Landes-       2018, Karlsruhe, Sommertreffen:         BUNDjugend und des BDP organi-
               aktionstag.                            13. – 15. Juli 2018 Kolbingen,          siert und geleitet, sind selbstorgani-
               www.bundjugend-bw.de/                  Herbstreffen: 21. – 23. September       siert, nichtkommerziell und für alle
               jahresprogramm-2018                    2018, Stuttgart, Wintertreffen:         Interessierten offen.
                                                      23. – 25. November 2018, Freiburg       www.ak-freizeiten.de

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                                                                                              [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg   11
R AT G E B E R           R A• G E B E R

                                                     Region Hochrhein-Bodensee

                                                     Aus für Pumpspeicherwerk Atdorf
                                                     Das naturzerstörerische Großprojekt wird nicht gebaut

                                                                                                                wirtschaftlichen Nutzen gestanden.                                   Windstrom werden verschie-

                                                                                               BUND Hochrhein
                                                                                                                Im BUNDmagazin haben wir mehr-                                       dene Arten von Speichern ein zu-
                                                                                                                fach ausführlich darüber berichtet.                                  nehmend wichtiger Baustein des
                                                                                                                Inzwischen wurde das Planfeststel-                                   Energieversorgungssystems. Zum
                                                                                                                lungsverfahren offiziell eingestellt.                                einen dienen sie als Verbindung
                                                                                                                   Groß war die Erleichterung da-                                    der Energiesektoren Strom, Wärme
                                                                                                                rüber vor Ort. Denn fast zehn Jahre                                  und Mobilität. Zum anderen wird
                                                                                                                haben BUND-Aktive mit viel Ein-                                      man in Zukunft regenerativ er-
                                                                                                                satz, Zeit und Wissen gegen den Bau                                  zeugte Stromüberschüsse für Zeiten
                                                                                                                dieses naturzerstörerischen Groß-                                    der Flaute speichern müssen. Dafür
                                                                                                                projekts gekämpft. Nicht nur sie                                     braucht es chemische Energie-
                                                                                                                können sich freuen, dass die über                                    speicher, die mehrere sonnen- und
                                                                                                                tausend Quellen in der Region un-                                    windarme Tage überbrücken kön-
                                                                                                                gehindert weiter sprudeln, dass das                                  nen. Pumpspeicherwerke sind dafür
                                                                                                                Haselbachtal fortbestehen wird und                                   jedoch ungeeignet.
                                                                                                                sich Fuchs und Hase dort weiterhin
                                                                                                                ungestört gute Nacht sagen.

                                                                                                                                                                        BUND Hochrhein
                                                                                                                   BUND-Landesgeschäftsführerin
                                                                                                                Sylvia Pilarsky-Grosch begrüßte die
       Talauen bei Oberge-
       bisbach waren durch
       Quellenversiegelung
                                                     A    nfang Oktober 2017 teilte die
                                                          EnBW mit, den Bau eines
                                                     Pumpspeicherwerks (PSW) bei At-
                                                                                                                Entscheidung: »Eine gute Nachricht
                                                                                                                für Mensch, Umwelt und Natur vor
                                                                                                                Ort. Durch den Bau des PSW Atdorf
       durch das PSW Atdorf                          dorf im Südschwarzwald nicht wei-                          hätten viele seltene Tiere und
       bedroht, Ortstermin
                                                     ter zu verfolgen. Der BUND hatte                           Pflanzen ihren Lebensraum unwie-
       mit dem ehema-
       ligen BUND-Landes-                            den Bauplänen in der Naturland-                            derbringlich verloren.«
       geschäftsführer                               schaft des Hotzenwaldes nach ein-                             Die Absage an Atdorf ist jedoch
       Berthold Frieß (3.v.l.)                       gehender Prüfung eine klare Absage                         nicht als grundsätzliche Ableh-
                                                     erteilt. Der Eingriff in Natur und                         nung von Speicherkraftwerken zu
                                                     Landschaft hätte in keinem ver-                            verstehen. Durch die Umstellung
                                                     nünftigen Verhältnis zum energie-                          der Stromerzeugung auf Solar- und
                                                                                                                       Daniel Fleischmann

                                   Erster Gailinger Warentauschtag                                                                          Keine Munitionsfabrik in Lahr
NOTI ZE N AU S DEN RE GI ON E N

                                                                                                                                                                                         gerischen Auseinandersetzungen
                                   In Gailingen am Hochrhein,                                                                               Eine nachhaltige Zukunft                     und in Krisengebieten eingesetzt
                                   Kreis Konstanz, gibt es eine                                                                             braucht Frieden. Mensch und                  werden könnten.
                                   kleine, aber feine BUND-Grup-                                                                            Umwelt leiden gleicherma-                       Wie andere Aktive und Grup-
                                   pe. Die Aktiven pflegen einen                                                                            ßen unter den vielen Kriegen                 pen der Stadt wehrte sich die
                                   jüdischen Friedhof und einige        nach Nützlichem umzusehen.                                          weltweit. Der Bewahrung des                  BUND-Gruppe um Ulrich Sand
                                   Biotopflächen, befassen sich mit     Fahrräder, Gartenliegen, Kasper-                                    Friedens fühlen sich auch die                gegen die Fabrik – und hatte
                                   Energiethemen und gehen mit          lefiguren und vieles mehr kam                                       BUND-Aktiven in Lahr im Or-                  Erfolg. Wie die Badische Zeitung
                                   Kindern in die Natur.                dabei zusammen.                                                     tenaukreis verpflichtet.                     am 23. Oktober 2017 meldete,
                                      Mit dem ersten Gailinger Wa-          Eine tolle Premiere: Viele                                         Als bekannt wurde, dass das               hat der Lahrer Gemeinderat die
                                   rentauschtag an einem Samstag        Leute freuten sich über ihre Ent-                                   Schweizer Unternehmen Gal-                   Ansiedlung einer Munitions-
                                   Ende 2017 haben sie ihr Spek-        deckungen, der BUND Gailin-                                         tech in der Stadt am Rand des                fabrik auf dem Flugplatzgelände
                                   trum erweitert. Die BUND-Leute       gen ist jetzt deutlich bekannter.                                   Schwarzwalds eine Munitions-                 mit 20 zu 13 Stimmen abgelehnt.
                                   um Raimund Auth organisierten        Der Plan, für einen sparsamen                                       fabrik bauen will, war Wider-
                                   die Veranstaltung in Zusam-          Umgang mit Ressourcen und die                                       stand keine Frage. Die Firma                 Signal gegen das Insektensterben
                                   menarbeit mit der Gemeinde           Weiterverwendung nicht mehr                                         betonte zwar, dass die Patronen              In Eislingen an der Fils, Kreis
                                   und mit Hilfe von Bauhofleiter       genutzter, aber gut erhaltener                                      für Polizei und Wachdienste                  Göppingen, setzen BUND, Imker
                                   Meinrad Sienel. Über 100 Men-        Sachen zu werben, ging auf. Der                                     vorgesehen seien. Sie konnte                 und Schwäbischer Albverein ein
                                   schen kamen, um ungenutzte           nächste Warentauschtag kommt                                        aber nicht ausschließen, dass                Ausrufezeichen gegen das Insek-
                                   Dinge vorbeizubringen und sich       bestimmt.                                                           ihre Produkte auch bei krie-                 tensterben. Unter dem Motto

                                                     12   BUNDmagazin Baden-Württemberg [1 - 18]
EN ERGI E                  EN ERGI E                                                   R AT G E B E R                 R A• G E B E R

                Region Donau-Iller
                                              NACH RU F                    NACH RU F
                Vielfalt erhalten
                Willkommen zum 2. Oberschwäbischen Saatgut-Festival!

                                                                                                                                                                   Großer Besucher-

                                                                                                          BUND Biberach
BUND Biberach

                                                                                                                                                                   andrang beim
                                                                                                                                                                   1. Saatgutfestival
                                                                                                                                                                   in Bad Schussen-
                                                                                                                                                                   ried (li.)

                U    nter dem Motto »Vielfalt erhal-
                     ten« lädt der Arbeitskreis »Wil-
                de Gärtner« des BUND Biberach im
                                                                   Bevölkerung sichergestellt. Heute
                                                                   bestimmen wenige Konzerne über
                                                                   das Saatgut-Angebot. Sie bieten vor-
                                                                                                                  sitzende des BUND Biberach, »wir
                                                                                                                  müssen sie als wichtige Ressource
                                                                                                                  für kommende Generationen erhal-
                März zum »2. Oberschwäbischen                      zugsweise F1-Hybrid-Samen an, die              ten, denn Saatgut ist Kulturgut.«
                Saatgut-Festival« nach Bad Schus-                  sich nicht zur Weitervermehrung                    Für die 2. Saatgutmesse haben
                senried ein. Bereits die 1. Saatgut-               eignen – eine Sackgasse für Verbrau-           sich die »Wilden Gärtner« und Saat-
                messe im letzten Jahr füllte die                   cher, eine Goldgrube für Konzerne.             guterhalter Klaus Lang einiges ein-
                Stadthalle. Gefragt waren vor allem                Sie beherrschen und kontrollieren              fallen lassen. Über 30 Aussteller wer-
                Raritäten: ungewöhnliche Kartof-                   damit weltweit unser Nahrungs-                 den wieder erwartet. Sie bieten Sa-
                felsorten, historische Tomaten, fast               angebot. »Unsere Kulturpflanzen                men in allen Variationen an, ein Fest
                vergessene Gemüsesorten oder                       haben daher einen unschätzbaren                der Farben und Muster. Auch die
                seltene Kräuter.                                   Wert«, sagt Esther Franzen, Vor-               Besucher können selbstgewonnenes
                   Im Angebot der Messe ist aus-                                                                  Saatgut mit anderen tauschen. Vor-
                                                        BUND Biberach

                schließlich samenfestes Saatgut.                                                                  träge zum Thema Kulturpflanzen
                Aus dessen Produkten, also Gemü-                                                                  runden das Angebot ab.
                se, Kräutern oder Blumen, lässt sich                                                              Termin: Samstag, 17. März 2018,
                wieder neues Saatgut gewinnen.                                                                    10 –17 Uhr, Stadthalle Bad Schussen-
                Früher war die Vermehrung über                                                                    ried, Kontakt: BUND Biberach,
                samenfeste Sorten lebenswichtig.                                                                  Tel. (073 51) 12 2 04,
                Mit ihnen wurde die Versorgung der                                                                bund.biberach@bund.net
                                                                                                                                          Peter Berg

            »Eine Million für Schwalbe,           dramatisch. Es steckt wohl ein              NSG Greutterwald autofrei

                                                                                                                                                                                        NOTI ZEN AUS D EN R EGIO N EN
            Schwalbenschwanz und Co«              Bündel von Ursachen dahinter:               Einen großartigen Erfolg ver-
            fordern sie die Stadt auf, diese      Verbrauch und Verarmung der                 bucht der BUND in Stuttgart:
            Summe in die Hand zu nehmen,          Landschaft, Gift und Gülle,                 Das Naturschutzgebiet Greut-
            um der bedrohlichen Entwick-          Rückgang von Blühwiesen und                 terwald zwischen Weilimdorf
            lung entgegenzuwirken.                Biotopen sowie die nächtliche               und Zuffenhausen wird nach 54
               Der Alarm der Naturschüt-          Lichtverschmutzung.                         Jahren endlich vom Autoverkehr
            zer ist Medienthema: Die Zahl             Eine Million ist kein Pappen-           entlastet. Eine Autostraße quer                          Die Initiative Greutterwald
            der Fluginsekten hat in den           stiel, doch der Antrag der Eislin-          durch das Schutzgebiet wurde                         und der BUND haben in den
            letzten Jahren bis zu 80 Prozent      ger Initiative ist wohlbegründet.           nun endgültig für den Autover-                       vergangenen Jahren intensiv
            abgenommen. Die Folgen für            Darin entwirft sie ein Konzept              kehr geschlossen.                                    für das von dichter Besiedlung
            die Pflanzenbestäubung sowie          für den Einsatz der Mittel über                Erleichterung bringt das                          umringte Schutzgebiet gekämpft,
            für Vögel, Fledermäuse und            fünf Jahre. Es sieht vor, blühende          besonders für den Springfrosch.                      mit zahlreichen Protestaktio-
            andere Tiere sind jetzt schon         Randstreifen an Äckern und Ge-              Diese geschützte Art hat im                          nen, Pressemitteilungen und
                                                  wässern zu bezuschussen, Bö-                Greutterwald ein Zuhause                             Behördengesprächen. Der Erfolg
 pexels.com

                                                  schungen und Gräben anders zu               gefunden, die Population war                         ist umso bemerkenswerter, weil
                                                  pflegen, Hecken und artenreiche             jedoch in den vergangenen Jah-                       eine starke Lobby von Porsche,
                                                  Wiesen zu erhalten oder anzule-             ren zurückgegangen, auch weil                        Nokia und eine autoaffine Mehr-
                                                  gen. Die Entscheidung der Stadt             immer wieder Tiere von Autos                         heit im Gemeinderat (CDU, SPD)
                                                  fällt dieses Frühjahr.                      überfahren wurden.                                   überwunden werden musste.

                                                                                                                  [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg      13
BUNDjugend/HfWU
                                         Perspektive Wildnis!
                                         Sommerakademie 2018 im Nationalpark Schwarzwald

                                         D    ie BUNDjugend Ba-Wü und die HfWU Nürtingen
                                              (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt) bieten
                                         2018 erneut ihre beliebte Sommerakademie unter der
                                                                                                                                                      Vom 6. – 11. August 2018 begegnen sich junge Men-
                                                                                                                                                   schen zwischen 16 und 27 Jahren, um Wildnis haut-
                                                                                                                                                   nah zu erleben, Biodiversität zu entdecken und um
                                         »Perspektive Wildnis! – Naturschutz und nachhaltige                                                       sich über Prozessschutz und das Management im Na-
                                         Entwicklung im Nationalpark Schwarzwald« an. Die                                                          tionalpark näher zu informieren und auszutauschen.
BUND MACHT BUNT                          Sommerakademie
                                             BUND MACHT 2018BUNTist Teil des Kooperationspro-                                                      Thematisch bewegen sie sich im Spannungsfeld zwi-
                                         jektes »Sommerakademien für Naturschutz und Nach-                                                         schen »Natur Natur sein lassen« und einer nachhal-
                                         haltige Entwicklung in baden-württembergischen                                                            tigen Landnutzung. Das Besondere an der sechstä-
                                         Großschutzgebieten«. Projekt und Veranstaltung wer-                                                       gigen Veranstaltung ist die Zusammenarbeit von
                             Arne Kolb

                                         den von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Würt-                                                         Hochschule, Jugendverband und PraxisakteurInnen
                                         temberg gefördert.                                                                                        vor Ort: Wissenschaft und Praxis, Theorie und Na-
      MENSCH EN                               MENSCH EN                                                                                            turerfahrung, Seminar- und Freizeitatmosphäre, ver-

                                                                                                      Daniel Lohmüller / abenteuerschwarzwald.de
                                                                                                                                                   schiedene Disziplinen und Perspektiven werden inte-
                                                                                                                                                   griert. Das Programm ist abwechslungsreich: von
                                                                                                                                                   Exkursionen mit ArtenschutzexpertInnen, einer Son-
                                                                                                                                                   nenaufgangswanderung mit Naturfotografie über wis-
                                                                                                                                                   senschaftliche Beiträge und spannende Diskussionen
                                                                                                                                                   bis hin zu vielfältigen Abendangeboten und einer
                                                                                                                                                   Nacht im Freien. Mit dabei sind Studierende ver-
                                                                                                                                                   schiedenster Fächer, OberstufenschülerInnen, Azubis,
                                                                                                                                                   BerufsanfängerInnen insbesondere »grüner« Berufs-
                                                                                                                                                   gruppen, FÖJlerInnen usw.
                                                                                                                                                   Der Kostenbeitrag liegt bei 150 Euro. Die Plätze sind
                                                                                                                                                   begrenzt, bitte möglichst bald anmelden!
                                                                                                                                                   Mehr Infos & Anmeldung: www.bundjugend-bw.de/
                                                                                                                                                   sommerakademie

                                        Neu gegründete AG Wasser                                                                                    Zukunft für die Natur,
                                                                                                                                                    durch ein Vermächtnis an den BUND.

                                        I m November hat die neu gegründete landesweite                                                                                                    Danke für Ihre Unterstützung!
                      Thomas Schaefer

                                          AG Wasser des BUND ihre Arbeit aufgenommen. Die                                                                                                  Wir haben gemeinsam viel erreicht.
              TITEL                        TITEL
                                        Arbeitsgruppe    wird sich in erster Linie mit gewässer-
                                                                                                                                                                                           Und wir haben viel vor.
                                                                                                                                                                                           Die Zukunft der Natur beginnt jetzt.
                                                                                                                                                                                           Mit Ihnen?
                                        ökologischen Fragestellungen befassen, vor allem im
                                                                                                                                                                                           Erbschaftsunterlagen unter
                                        Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.                                                                                                   www.bund-bawue.de/meine-erben
                                        Um die Arbeit des BUND vor Ort und auf Landesebe-                                                                                                  ☎ 07732 1507-17
                                        ne zu unterstützen, sollen hierzu entsprechende Posi-
   KO • • • • • • •                        • • •und
                                        tionen    • •Handreichungen
                                                       • •• •            entwickelt werden.
                                           Erster Arbeitsschwerpunkt wird die Erarbeitung
                                        einer Handreichung zu Gewässerrenaturierungsmaß-
                                        nahmen sein. Sie soll den BUND-Aktiven vor Ort
                                        Argumentationshilfen, rechtliche Grundlagen und an-
    R AT G E B E R                      dere R A• G E BWerkzeuge
                                              nützliche  ER          liefern.
                                        Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, bei der
                                        Arbeitsgruppe mitzuwirken. Die nächste Sitzung wird
                                        am 16. Februar 2018 um 14.15 Uhr in der Landesge-
                                        schäftsstelle Stuttgart stattfinden. Bei Interesse bitte an                                                 www.BUNDshop-bawue.de
                                        Kai Baudis, stellvertretender Landesvorsitzender,                                                           Fahnen | Taschen | Jacken | T-Shirts | Warnwesten | Luftballons
                                        wenden: kai.baudis@bund.net                                                                                 Das BUND-Material für Ihre Aktionen und
                                                                                                                                                    Veranstaltungen.
                                                                                                                                                    Jetzt im Webshop des BUND Baden-Württemberg!
                                                                                                                                                    07 732-15 07-44, shop-bawue@bund.net

                                         14    BUNDmagazin Baden-Württemberg [1 - 18]
Nützliche Tipps beim                                                             Viele Kinder beim BUND-
          Repaircafé-Workshop                                                              Umweltbildungstreffen

          A   m 25. November 2017 fand in der BUND-Lan-
                                                                                                                         U
                                                                                                              mweltbildung

                                                                     Helga Terlinden-Steinig
              desgeschäftsstelle ein »Repaircafé-Workshop für                                                 ist vielfältig im
          EinsteigerInnen« statt. Von der Kaffeemaschine                                                 BUND Ba-Wü: Es
          über das Uralt-Handy bis zum Nostalgie-Kleiderbügel                                            gibt 130 BUND-Kin-
          – im Repaircafé reparieren ehrenamtliche Helfer-                                               dergruppen         und
                                                Innen (fast) alles,                                      über 100 Schulpro-
BUND BW

                                                was auf den Tisch                                    BUND   MACHT
                                                                                                         jekte   sowieBUNT
                                                                                                                         natur-                       BUND MACHT BUNT
                                                kommt. So gewin-                                         pädagogische Er-
                                                nen viele Dinge                                          lebnistage im Jahr.
                                                an Lebensdauer,        BUND-Aktive leiten konsumkritische Stadtführungen
                                                was Ressourcen         oder bilden Jugendliche und Erwachsene zu Natur-
                                                spart, Müll ver-                                             MENSCH
                                                                       oder Energiefragen weiter. Zur Vernetzung           EN
                                                                                                                   der Aktiven                       MENSCH EN
                                                meidet und man-        finden regionale Umweltbildungstreffen statt, so auch
          che Geldbörse entlastet. Petra Rumpel, Günther               im Herbst 2017 im waldpädagogischen Zentrum
          Schulz und Rainer Happel vom BUND-Kreisverband               Karlsruhe. Simone Gilbert, Kindergruppen-Regional-
          Ortenau konnten in der 20-köpfigen Runde mit vielen          betreuerin im BUND und ihr Team führten vor, wie
          guten Tipps und Beispielen aufwarten. Rainer Scholz          naturpädagogische Methoden Erwachsenen und Kin-
          und Christoph Schlott vom Repaircafé Böblingen-              dern Freude machen können. Landart – die gemein-
          Sindelfingen informierten über Haftungs- und Versi-          same Gestaltung kleiner Kunstwerke aus Naturmateri-
          cherungsfragen. Der Workshop fand in Kooperation             alien – stand dabei im Mittelpunkt. Die Veranstaltung
          mit dem Nachhaltigkeitsprogramm RENNsüd statt.               fand in Kooperation mit RENN.süd statt.
                                • • simone.naumann@bund.net
          Infos und Unterlagen bei   • • • • ••                  • • • Einen
                                                                        • • • ••Überblick über BUND-Fortbildungen für
                                                                       Ehrenamtliche gibt es bei thomas.giesinger@bund.net

          »BUND-Ortsverband                                                                    Gefragtes Thema
          des Jahres 2017«                                                                     Stromspeicher
Gabi Knümann

                                                                     animaflora/fotolia.de

                                 NATU RSCH UTZ            NATU RSCH UTZ

                                    BU N D-REISE          BU N D-REISE                                                                  TITEL        TITEL
                                          •
          BUND-Hauptgeschäftsführer Ralf Stolz (2. v. re.) verlieh den
          Titel »BUND-Ortsverband des Jahres« an unsere Aktiven in den
          Städten Lörrach und Weil am Rhein. Der BUND-Landesvorstand
                                                                                               M
                                                                                 it über achtzig TeilnehmerInnen war das Interes-
                                                                                 se am BUND-Seminar zu Stromspeichern im
                                                                           November letzten Jahres überraschend groß. Von
          hatte diesmal AktivitätenLzum
                                     A N DESPOLITI      K
                                          Thema Nachhaltigkeit    L AN DESPOLITI
                                                                 gewür-                                       KO • • • • • • •
                                                                           überallKher kamen BUND-Mitglieder und Interessier-
                                                                                                                                                     • • • • •• •• •
          digt. Über die gute Arbeit der Gruppe hatten wir bereits im
          BUNDmagazin 2-2017 berichtet.                                    te, um sich über die Entwicklungen im Batteriespei-
                                                                           chermarkt zu informieren. Über deren Umweltbilanz
                                                                           wurde ebenso diskutiert wie über die Relevanz der
                                                                           Speicher im Energiesystem, auch aktuelle Marktmo-
          Fachtagung offen für Interessierte  EN ERGI E                                                         R AT G E B E R
                                                                 EN ERGI E delle und ihr Einsatz bei der Sektorenkopplung                              R A• G E B E R
          Rund um das Thema »nachhaltige Mobilität« und die Stu-           kamen zur Sprache. Unser Energiesystem erfordert
          die »Mobiles Baden-Württemberg« dreht sich dieses Jahr           in Zukunft zusätzliche Speicher, wenn aus Erneuer-
          die landesweite Fachtagung des BUND-Landesverbandes.             baren Energien tatsächlich überschüssiger Strom er-
          Sie findet wie jedes Jahr vor der Landesdelegiertenkon-
                                            NACH RU F            NACH RU Fzeugt wird. Eindeutige Botschaft war, dass Photovol-
          ferenz statt. Treffpunkt 2018 ist vom 27. bis 28. April die      taikanlagen nicht eigenverbrauchs- und speicher-
          Evangelische Akademie in Bad Boll. Für Delegierte ist die        optimiert gebaut werden sollten, sondern so groß wie
          Veranstaltung kostenlos, alle Interessierten sind herzlich       möglich, um die Energiewende voranzubringen.
          eingeladen. Infos unter: info.bawue@bund.net                     Infos bei: sylvia.pilarsky-grosch@bund.net

                                                                                                       [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg   15
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