BUND Baden-Württemberg - BUND Baden-Württemberg
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BUND Baden-Württemberg BUNDmagazin Landesverband Baden-Württemberg 1 | 2018 www.bund-bawue.de R_K_by_gnubier_pixelio.de Insektendämmerung – Editorial Errungenschaften verteidigen 2 Aus dem Inhalt Titel Insektendämmerung 2 – 3 Wunderwelt in Gefahr Aktuell Kohleausstieg Ba-Wü 4 Aktiv Erfolgreiche Naturschutztage 6 – 7 Naturschutz Nützliche Alleen 8 – 9 Jugend Jugendklimagipfel Heidelberg 11 Die Welt der Insekten ist massiv bedroht. Die Anzeichen Regionen Aus für Atdorf, 2. Saatgutfestival in Oberschwaben 12 – 13 für ein großes Insektensterben sind unübersehbar. In seinem Mitmachen Angebote und Berichte 14 – 15 Gastbeitrag greift Prof. Dr. Jürgen Tautz von der Universität Termine Mitgliederversammlungen 16 Würzburg die These auf, ein globales Insektensterben könnte für die Zukunft der Menschheit schädlicher sein als der Klimawandel. Lesen Sie, warum wir die Insekten so dringend brauchen und was wir tun müssen, um das Sterben zu stoppen. Fortsetzung Seite 2 [1 -18] BUNDmagazin Baden-Württemberg 1
Liebe Freundinnen und Freunde, pexels.com unser Start in das Naturschutzjahr 2018 waren Silke Reents menschlich schöne und inhaltlich anspruchsvolle Na- turschutztage. Eine große Themenvielfalt zeichnet die Veranstaltung seit jeher aus. Im Mittelpunkt standen diesmal immense Herausforderungen wie ein Neu- anfang in der Landwirtschaft, die soziale und ökolo- gische Gerechtigkeit und das Insektensterben. Der BUND hat schon seit langem auf diese bedrohliche Entwicklung hingewiesen – plötzlich ist das Thema Editorial allgegenwärtig. Wir nutzen die Aufmerksamkeit, um möglichst viele Menschen mitzunehmen und für ei- nen konsequenten Naturschutz zu gewinnen. In der Landespolitik verzeichnen wir bereits erste Erfolge. Zusätzliche 36 Millionen Euro hat die Landes- regierung für ein Sonderprogramm zum Erhalt der Biodiversität in den Haushalt für die Jahre 2018/2019 eingestellt. Das kann aber nur ein Anfang sein. Wir » Ein globales Insektensterben könnte für die Zu- kunft der Menschheit schädlicher sein als der Klimawandel«, diese Vermutung stellte der britische bleiben dran und fordern auch politische Maßnah- Universitätsdozent, Umweltschützer und Kolumnist men zum Verbot giftiger Substanzen wie Neonicotino- George Monbiot im Oktober dieses Jahres in der eng- ide und Glyphosat, die Umwelt, Mensch und Tiere lischen Tageszeitung The Guardian auf. Vor einem schädigen. »Insekt-Ageddon«, also einer endzeitlichen Katastro- Noch ist es eine offene Frage: Was wird die neue phe, ist gar die Rede. Steckt hinter dieser plakativen Bundesregierung für den Klimaschutz tun? Die ersten Warnung nur Sensationsmache oder gibt es das große Signale sind nicht sehr ermutigend, hängt doch auch Insektensterben wirklich? der Erfolg der Klimaschutzbemühungen in Baden- Bekanntlich überzeugt eigenes Erleben mehr als Württemberg stark von der Bundespolitik ab. Vom kluge akademische Abhandlungen. Kürzlich stellte Ausbau der Erneuerbaren Energien bis zur Energie- ich darum einem etwa 200-köpfigen Publikum die einsparung in Gebäuden – bundesweite Gesetze be- Frage, wer im Sommer 2017 mehr als drei Schmetter- stimmen den Rahmen. lingsarten gesehen habe. Fünf Finger gingen in die Was heißt das für uns? Wir müssen wieder vehement Höhe. Das kann man weiterspinnen: Wen haben im für die Errungenschaften in der Umweltschutzpolitik abendlichen Biergarten, angelockt von Lampen und eintreten, die verbreitet als selbstverständlich gelten. Kerzen, Nachtfalter umflogen? Wer musste Wind- Das betrifft besonders den Klimaschutz. Am 4. No- schutzscheibe und Kühlergrill seines Autos wie früher vember des vergangenen Jahres haben wir in Bonn auf von Insektenüberresten reinigen? Wer konnte im der bisher größten Klimademo mit rund 25.000 Teil- Frühsommer seinen Kindern einen lebenden Maikä- nehmerInnen gezeigt, wie das gehen kann. Und was fer zeigen? Wahrscheinlich fällt auch hier die Bilanz zu tun ist: vor allem einen Schlussstrich ziehen unter bescheiden aus. das Kapitel Kohle! Über Ursachen und Hintergründe gibt es bisher Ein arbeitsreiches Natur- und Umweltschutzjahr noch viel zu wenig nach wissenschaftlichen Standards 2018 liegt vor uns. Gemeinsam mit Ihnen werden wir erhobene Daten. Doch die Beobachtungen, die Kre- die Aufgaben beherzt angehen. Für Ihre Unterstüt- felder Insektenkundler hierzulande über einen langen zung bedanke ich mich schon jetzt sehr herzlich. Zeitraum machten, werden auch durch internationale Wahrnehmungen bestätigt. Es lässt sich kaum noch Ihre von der Hand weisen: Die Zahl der Insekten nimmt ganz offenkundig dramatisch ab. Sie brauchen uns nicht, wir brauchen sie Sylvia Pilarsky-Grosch Insekten haben auf unserer Erde im Verlauf von Jahr- Landesgeschäftsführerin millionen eine unseren Augen zumeist verborgene Parallelwelt entfaltet. Man schätzt die Anzahl der Ar- ten auf weltweit bis zu 30 Millionen. Vermutlich kom- men auf jeden Menschen etwa 200 Millionen Ameisen und sie repräsentieren nur einen Bruchteil der gesam- ten Insektenbiomasse. Viele Zeitgenossen sehen In- sekten vor allem als lästige Unruhestifter und Schäd- linge, für sie mag ihr Verschwinden ein Grund zur Freude sein. Tatsächlich ist es aber eine Katastrophe: Denn sie brauchen uns nicht, aber wir brauchen sie. 2 BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 1 - 18 ]
NATU RSCH UTZ NATU RSCH UTZ Fortsetzung von Seite 1 Insektendämmerung – Wunderwelt in Gefahr BU N D-REISE BU N D-REISE TITEL TITEL • pexels.com Jürgen Tautz benschie/fotolia.de L A N DESPOLITI K L AN DESPOLITI K KO • • • • • • • • • • • •• •• • EN ERGI E EN ERGI E R AT G E B E R R A• G E B E R NACH RU F NACH RU F Insekten gestalten und erhalten nämlich die Welt, Materialaufwand, das Ingenieure in ungläubiges Stau- die auch wir zum Leben brauchen. Sie nehmen zen- nen versetzt. Dazu kommt ein riesiges Arsenal an bio- trale Aufgaben im Netzwerk der Natur wahr, zum Bei- chemischen Verbindungen, die uns unschätzbare spiel indem sie Pflanzen bestäuben. Diese Pflanzen Dienste leisten können, etwa im Kampf gegen immer bilden die Nahrungsgrundlage für unübersehbar viele schwerer zu beherrschende Bakterienstämme. Diesen Tierarten und eben auch für uns Menschen. Hinzu Schatz haben wir noch nicht annähernd gehoben. kommt, dass Insekten selbst auf dem Speisezettel vie- ler Tiere stehen. Ohne Insekten sind die meisten Sing- Weniger Pestizide, mehr Wissen vögel nicht in der Lage, ihre Jungen aufzuziehen. Und Was aber ist zu tun, um die Schreckensvision von ohne Singvögel fehlen wichtige Helfer, die Schadin- einem »Insekt-Ageddon« abzuwenden? Vorrangiges sekten vertilgen. Ziel muss ein Umbau unserer Nahrungsmittelproduk- Wenn die Insekten sterben, dann steht das gesamte tion und die Förderung einer nachhaltigen Landwirt- Netzwerk, in dem Tiere und Pflanzen eng verwoben schaft sein. Pestizide sollten, wenn überhaupt noch sind, auf dem Spiel. Die Welt wird zur Ödnis und auch erforderlich, mit biologischen Methoden der Schäd- wir Menschen büßen unsere Lebensqualität ein. Vor lingsbekämpfung intelligent kombiniert werden. Auf allem aber werden wir nicht mehr in der Lage sein, die Landwirte zu schimpfen, reicht nicht. Wir Verbrau- von ihren faszinierenden Fähigkeiten zu lernen. cherinnen und Verbraucher sollten uns auch an die Gütersloher Verlagshaus eigene Nase fassen und unsere Ernährungs- und Kon- Der BUND Baden-Württemberg hat ein Forderungs- sumgewohnheiten überdenken. Etwas mehr Geld für papier für eine insektenfreundliche Landespolitik Lebensmittel auszugeben, wäre ein guter Anfang. Das erarbeitet: www.bund-bawue.de/Insektensterben würde es Landwirten ermöglich, selbst mit geringeren Erträgen auskömmlich zu wirtschaften. Dann darf ein Apfel eben mal eine Insektenlarve beherbergen! Von Baumeistern und Navigationsgenies lernen Und wir brauchen mehr Wissen. Durch den Auf- Ein Wissenschaftszweig, der die Natur zum Vorbild bau eines globalen Monitoring-Netzwerkes sollten technischer Entwicklungen nimmt, ist die Bionik. möglichst rasch belastbare Daten zur Umweltsituati- Jürgen Tautz ist Schon Leonardo da Vinci schaute sich einst die Kon- on und zum Zustand der Insektenwelt erfasst wer- Mitverfasser des struktion seiner Flugmaschine bei den Vögeln ab. den. Eine Initiative in diese Richtung ist das Projekt Bestsellers Auch die krabbelnde und schwirrende Welt der Insek- we4bee, das 2018 an den Start geht. Schulen und Im- »Die Honigfabrik«. Er leitet das ten bietet zahllose Anregungen für neue technische ker werden hier naturnah und zugleich auf technisch interdisziplinäre Verfahren und Materialien. Viel ist davon noch zu er- hohem Niveau kooperieren, um an Bienenvölkern zu Projekt HOBOS, warten, verfügen diese Tiere doch über ganz erstaun- untersuchen, wie sich Umweltfaktoren auf das Leben eine internet- liche Fähigkeiten: »Supersinne« ermöglichen ihnen von Insektenkolonien auswirken. Ein Schritt auch, um basierte Lehr- und etwa, Waldbrände aus kilometerweiter Entfernung die Not der Insekten in den Fokus der Öffentlichkeit Lernplattform, wahrzunehmen. Ihre Navigationsmethoden lassen das zu rücken und den sechsbeinigen Mitgeschöpfen eine die Zugang zu Messdaten aus GPS wie einen Kompass aus dem Mittelalter erschei- Lobby zu verschaffen. einem Bienenvolk nen. Und ihre ultrastabilen Leichtbauweisen erst: Sie Prof. Dr. Jürgen Tautz | Professor am Biozentrum der bietet erreichen ein Verhältnis von statischer Stabilität und Julius-Maximilians-Universität Würzburg [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg 3
Raus aus der Kohle – auch im Ländle Sie stehen zwar im Klimaschutzgesetz des Gustavo Alàbiso Landes, aber erreichen wird Baden-Württemberg seine Klimaschutzziele für das Jahr 2020 nicht. Für die grün geführte Landesregierung ist es viel- leicht ein schwacher Trost, dass die Situation bezo- gen auf Gesamtdeutschland nicht besser aussieht, doch es bleibt ein Desaster. BUND-Protest am Kohlekraftwerk in Mannheim U m ein Viertel sollten die Treibhausgasemissionen bis 2020 gegenüber dem Jahr 1990 gesenktBUNDwer- den. So sieht es das Klimaschutzgesetz Baden‑Würt- MACHT BUNT BUND MACHT BUNT tembergs vor. Doch daraus wird wohl nichts. Von 1990 bis 2015 wurde nur etwas mehr als die Hälfte der not- wendigen Einsparung erbracht, zwölf Millionen Ton- nen in 25 Jahren. In den fünf Jahren bis 2020 hätten MENSCH EN MENSCH EN weitere zehn Millionen Tonnen folgen müssen. konzept einen deutlich ehrgeizigeren Ausstiegszeit- Die Gründe für den Misserfolg sind vielfältig: Der punkt festlegen, der dann verbindlich geregelt wird. gescheiterte CO2-Emissionshandel, die ungebremst Auch die Kraftwerksbetreiber brauchen Planungs- Gustavo Alàbiso wachsenden Emissionen des Straßenverkehrs und sicherheit. Allen müsste überdies klar sein, dass auch auch der Energieverbrauch der privaten Haushalte die Kohlekraftwerksblöcke, die in den letzten Jahren in sind hier zu nennen. Um den Rückstand aufzuholen, Mannheim und Karlsruhe ans Netz gegangen sind, die gilt es jetzt einen stärkeren Hebel anzusetzen. Der vorgesehene Betriebszeit von 40 und mehr Jahren BUND fordert als deutschlandweite Klimaschutz- keinesfalls erreichen dürfen. sofortmaßnahme, die ältesten und dreckigsten Kohle- kraftwerke umgehend abzuschalten. Denn allein im Hauptverantwortung liegt bei der Bundesregierung • • • • • • •• • • • • • • •• Energiesektor müssten zusätzlich rund hundert Milli- Deutschland hat sich zur Umsetzung des Pariser Kli- onen Tonnen CO2 eingespart werden. Deutschland maschutzabkommens verpflichtet. Dazu müssen wir könnte so seine Kraftwerksüberkapazitäten abbauen, den nationalen Kohleausstieg noch vor 2030 unter die zu hohen Stromexporten führen. Dach und Fach bringen. Es braucht jetzt ein geord- netes, verbindliches Kohle-Ausstiegskonzept, das den Jetzt den Wandel einleiten Klimazielen entspricht und den Menschen an den Auch in Baden-Württemberg rücken damit neun Kraftwerksstandorten und in den Braunkohlerevieren Kohlekraftwerksblöcke in den Fokus, die vor 1990 neue Perspektiven schafft. Nicht nur der BUND, selbst ans Netz gegangen sind. Aktuell stammen noch rund Kohlekraftwerksbetreiber wie die EnBW haben sich NATU RSCH UTZ 30NATU RSCH Prozent derUTZStromerzeugung im Südwesten aus unlängst dafür ausgesprochen. Steinkohlekraftwerken, ein Drittel aus Atomkraftwer- Damit der Kohleausstieg gelingen kann, muss die ken und schon etwa ein Viertel aus regenerativen Energiewende wieder forciert werden. Der naturver- Quellen. Tendenz immerhin steigend. Bislang geht trägliche Ausbau der Erneuerbaren muss schneller vo- die Landesregierung davon aus, dass Kohlekraftwerke rankommen, indem Beschränkungen gestrichen und BU N D-REISE BU Nbis noch D-REISE TITEL mindestens 2045 betrieben werden. Doch die jährlichenTITEL Ausbaumengen mindestens verdoppelt • sie muss den Wandel jetzt einleiten und im Energie- werden. Zur Erschließung schwierigerer Windkraft- standorte ist eine regionale Steuerung im Ausschrei- bungsverfahren vonnöten. Sehr wichtig bleibt es, den Energieverbrauch zu reduzieren. Nah- und Fernwär- L A N DESPOLITI K L AN DESPOLITI K KO • • me• • •aus • • • • Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen • • effizienten •• •• • bietet hier noch großes Potenzial. Nicht zuletzt ist suf- fizientes Verhalten von uns allen gefragt. Vom Klimawandel wird der Südwesten Deutsch- Jetzt abonnieren: lands nach aktuellen Prognosen der Universität Ho- EN ERGI E www.bund-bawue.de/newsletter EN ERGI E R AT G Ehenheim BER stark Rbetroffen A• G E B Esein. R Das lässt uns keine Wahl. Der Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle Der Newsletter des BUND Baden-Württemberg muss schnellstmöglich erfolgen. Den Fahrplan dafür informiert Sie monatlich aktuell über unsere Projekte. muss die (Landes-)Politik jetzt festlegen. Mit zwei Klicks sind Sie dabei. Franz Pöter | Referent für Umweltschutz NACH RU F NACH RU F 4 BUNDmagazin Baden-Württemberg [1 - 18 ]
Fördergelder für Umwelt- Repaircafés auf dem und Naturschutzzentren Vormarsch E BUND Ortenau ine Förderinitiative der Landesregierung für die Umweltbildungsarbeit in ganz Baden-Württem- berg kam 2017 auch BUND-Projekten zugute. Ins- gesamt 100.000 Euro stellte das Umweltministe- rium auf Initiative der Regierungsfraktionen im Naturschutzhaushalt zur Verfügung. Bewerben konn- ten sich baden-württembergische Natur- und Umwelt- zentren in freier Trägerschaft. Da die Anzahl der Be- werbungen die zur Verfügung stehenden Mittel über- schritt, wurde ge- www.oekostation.de lost. Mit etwas Glück kamen da- bei auch BUND- geführte Einrich- tungen zum Zug. So profitiert der BUND Neckar-Alb von Fördergeldern R eparieren statt entsorgen – mit den Repaircafés wird eine gute Idee zur Bewegung. Sechs dieser Werkstatt-Cafés betreibt der BUND schon in Baden- für zwei Umwelt- Württemberg. Untergebracht in öffentlichen Einrich- bildungsprojekte: tungen und unterstützt von freiwilligen Helferinnen Kinder lernen zum und Helfern, setzen sie dem schnelllebigen Konsum Beispiel Wasseror- den Erhalt von Werten entgegen. Wer defekte Haus- ganismen zu be- haltsgeräte hat, auch Bekleidung, Fahrräder oder Un- stimmen oder sich terhaltungselektronik, kann sie hier vorbeibringen mit Karte und und sich an der Reparaturarbeit beteiligen. Ehrenamt- Kompass im Ge- liche, die ihr Handwerk beherrschen, machen sich • • • • • • •• • • • • • • •• lände zu orientieren. Das BUND-Umweltzentrum in dann ans Werk. Das erste BUND-Repaircafé besteht Heidelberg erhält Finanzmittel für Beratungen zum seit 2015 in Offenburg, in der Region folgten bald wei- Artenschutz im innerstädtischen Bereich. Die Ökosta- tere in Hausach, Kehl und Lahr. Auch Nagold und tion Freiburg nutzt die Förderung für ihre sonntäg- neuerdings Friedrichshafen verfügen über diese se- liche Veranstaltungsreihe zu den 17 UN-Nachhaltig- gensreiche Einrichtung. Der Begriff »Café« ist berech- keitszielen. Die zumeist etwa 5.000 Euro pro tigt: Die Veranstaltungen werden sehr gerne auch zu Einrichtung ersetzen zwar keine langfristige Finanzie- Begegnung und Austausch genutzt. rung, sie haben aber eine bessere Umsetzung der Pro- Weitere Infos zur Gründung von Repaircafés im jekte ermöglicht. BUND bei simone.naumann@bund.net NATU RSCH UTZ NATU RSCH UTZ Anzeige BU N D-REISE BU N D-REISE • L A N DESPOLITI K L AN DESPOLITI K in Kooperation mit der Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH EN ERGI E EN ERG I E NACH RU F NACH RU F [ 4 - 17] BUNDmagazin Baden-Württemberg 5
42. Naturschutztage am Bodensee Die wichtigste Fortbildungsveranstaltung im Naturschutz brachte einen neuen Besucherrekord und den Gästen viel Motivation für 2018 Frank Müller TITEL TITEL KO • • • • • • • • • • • •• •• • R AT G E B E R R A• G E B E R Frank Müller D ie 42. Naturschutztage am Bodensee, dieses Jahr wieder unter Federführung des BUND, verzeich- neten mit 1.400 Gästen einen neuen Besucherrekord. je. Doch auf der politischen Agenda – das Kanzlerduell im September wurde als Paradebeispiel genannt – ste- hen derzeit andere Schwerpunkte. Die Empörung Information, BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender zog über das bewusste Wegschauen der Politik war wäh- Diskussion, Aus- eine positive Bilanz: »Der große Zuspruch, den die Na- rend der Naturschutztage immer wieder spürbar. Als tausch: Infostände turschutztage auch in diesem Jahr erfahren haben, wohl schändlichsten Akt der jüngsten Zeit werteten im Foyer, zeigt die Bedeutung von Natur- und Umweltschutz. viele Gäste und Vortragende die Zustimmung des Ministerpräsident Kretschmann am Die Veranstaltung hat sich zu einem festen Termin für Bundeslandwirtschaftsministers zur Genehmigung Rednerpult, aktu- NaturschützerInnen entwickelt. Das hier erworbene des Giftes Glyphosat auf europäischer Ebene. eller und vorma- Wissen fließt direkt in die unverzichtbare Arbeit der liger BUND-Haupt- aktiven Menschen im ganzen Land ein.« Weiter aufklären und Druck machen geschäftsführer Das viertägige Programm vom 4. bis 7. Januar 2018 In Baden-Württemberg mögen die Verhältnisse etwas Ralf Stolz (l.) und bot über 50 Vorträge, Workshops und Exkursionen. Im besser sein. Das konnte man jedenfalls aus dem Vor- Wolfgang Friedrich Mittelpunkt standen das Insektensterben und seine trag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (r.), Fragen aus dem Publikum Ursachen, die Notwendigkeit einer Agrarwende und über den Zustand der biologischen Vielfalt in unserem (u. r.) die bessere Einbettung einer nachhaltigen Entwick- Land schließen. Er bedankte sich bei den Umweltver- lung in die Politik. bänden für das stetige Einfordern von Verbesserun- gen im Umweltschutz, denn ohne gesellschaftliche Zum Wissen muss das Handeln kommen Akzeptanz und das Mitziehen des Koalitionspartners Eine Botschaft klang bei den Vorträgen und Semi- naren immer wieder durch: Beim Fortschritt für Natur, Frank Müller Umwelt und Nachhaltigkeit gab es schon bessere Zei- ten, zumindest auf Bundes- und europäischer Ebene. Darüber können auch die vielen Sonntagsreden und kleinen Öko-Erfolge nicht hinwegtäuschen. Dabei zwingen uns Klimawandel und fortschreitendes Arten- sterben zum Handeln. Das untermauerten mit ein- deutigen wie bedrückenden Zahlen beispielsweise Prof. Kai Niebert beim Thema soziale und ökologische Gerechtigkeit oder Prof. Alois Heißenhuber beim The- ma Landwirtschaft und gesellschaftliche Akzeptanz. Man konnte den Eindruck gewinnen: In Sachen Öko- logie wissen wir sowohl über die Gefahren als auch über mögliche Auswege heute besser Bescheid denn 6 BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 1 - 18]
• • • • • • •• • • • • • • •• Frank Baum erhält Gerhard-Thielcke- Naturschutzpreis 2018 E NATUBeides gibt es keine Fortschritte. RSCH UTZsei nur mitNATUAuf-RSCH UTZ r ist Anti-Atom-Aktivist der ersten Stunde und be- klärung und Druck, auch durch die Naturschutzver- ständiger Motivator für die Belange von Umwelt bände, zu erzielen. und Naturschutz. In seinen Aufzeichnungen zu Natur- Warum fuhren die meisten Gäste der Naturschutz- phänomenen zeigt er sich als genauer Beobachter und tage dennoch positiv gestimmt nach BU N D-REISE Hause? Nun, Feingeist. Seine Arbeit in der Umweltbildung BU N D-REISE war TITEL TITEL zum einen sind diese Tage immer auch ein großes fundamental und wirkt bis heute nach. Für seine Ver- • »Familientreffen« engagierter Menschen. Neue Leute dienste erhielt Frank Baum in diesem Jahr den werden gerne aufgenommen und fühlen sich will- Gerhard-Thielcke-Naturschutzpreis des BUND Baden- kommen. Die Erfahrung, dass sich so viele Gleichge- Württemberg. sinnte für Umweltfragen engagieren, wirkt motivie- Als vor 50 Jahren eine Rebflurbereinigung die Land- rend. Zum anderen spieltL A Nes DESPOLITI K eine natürlich auch L AN DESPOLITI Rolle, schaft Kam Kaiserstuhl umwälzte, war KO • das • •für • •Frank • • • • • • •• •• • dass die Gäste der Naturschutztage stets gut gerüstet Baum das Signal zu handeln. Der gelernte Biochemi- mit Argumenten, Methoden und Fakten für ihre ker aus Staufen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald Naturschutzarbeit in das neue Jahr gehen. wurde Fachmann für die Natur seiner Frank Müller Thomas Giesinger | Koordinator Ehrenamtsförderung Heimat und stieg in den Protest gegen EN ERGI E EN ERGI E Atomkraft und Waldsterben ein. Er wur- R AT G E B E R R A• G E B E R de zum Lehrer und Autor und begeister- te viele andere, beim Natur- und Um- Frank Müller weltschutz mitzumachen. In den 1970er Jahren zog der geplante NACH RU F NACH RU F Bau eines Atomkraftwerks im südbadi- schen Wyhl weite Kreise. Menschen von beiden Seiten des Rheins besetzten den Bauplatz. Es blieb nicht bei Hüttenbau und Demos: Frank Baum BUND-Landes- gestaltete eine Protestkultur mit, die zum Aus des vorsitzende Brigitte Atomkraftwerks führte und modellhaft wurde. Ohne Dahlbender und Preisträger Wirkungsvolle Aktion Wyhl und Menschen wie ihn wäre der bundesweite Frank Baum gegen Felchenmast Ausstieg aus der Atomkraft wohl nicht gekommen. In Wyhl entwickelte Frank Baum auch die erste Dass sich im Naturschutz durchaus etwas bewegen lässt, Umwelt-Volkshochschule der Welt mit. Er fand dabei zeigt der vom BUND koordinierte Widerstand gegen die eine Berufung, die er bis heute verfolgt. Unzählige »Felchenmast« im Bodensee. Im Protest gegen die Aqua- Öko-Programmreihen, die er auf die Beine stellte, die- kultur in Netzkäfigen gelang es dem BUND, 32 am Boden- nen BUND-Gruppen in der Region weiterhin als Vor- see ansässige Organisationen mit ins Boot zu holen. Im bild - ob sie sich mit atomarer Gefahr und erneuer- Rahmen der Naturschutztage organisierten die Teilneh- baren Energien, dem Waldsterben oder dem drama- merInnen eine der bisher bildstärksten Aktionen gegen tischen Rückgang der Insekten auseinandersetzen. die Felchenzucht und verabschiedeten eine Resolution. Neben den zahlreichen Bedrohungen hat Frank Baum Auch Ministerpräsident Kretschmann sprach sich gegen aber auch immer die Schönheit der Natur und die die Aquakulturen aus. Der Bodensee versorge Millionen Landschaften seiner Heimat im Blick, vom Schwarz- Menschen mit Trinkwasser, da könne man nicht herum- wald über den Kaiserstuhl bis zu den Rheinauen. experimentieren. Er versicherte, das Projekt Felchenzucht Aus der Hand von BUND-Landesvorsitzender werde nicht kommen, zu viel spreche dagegen. Brigitte Dahlbender nahm Baum den Gerhard-Thiel- Den Anstoß für die Pläne der Genossenschaft cke-Naturschutzpreis entgegen. Die nach dem BUND- »RegioBodenseeFisch«, den beliebten Speisefisch Fel- Gründer benannte Auszeichnung verlieh der BUND chen in riesigen Netzgehegen heranzuzüchten, gaben zum zehnten Mal. rückläufige Fangerträge der Fischerei am Bodensee, be- dingt durch Nährstoffrückgang, Artenverschiebungen und Klimawandel. Bei dieser Aquakultur ist damit zu rechnen, dass Reinigungsmittel, Antibiotika und Pesti- zide eingesetzt werden. Zusammen mit Futterresten und Kot können sie das Trinkwasser aus dem Bodensee ver- unreinigen. Deshalb und aus weiteren guten Gründen wehren sich sowohl Fischereiverbände als auch Natur- schutzorganisationen wie der BUND gegen diese Form der Fischwirtschaft. [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg 7
NATU RSCH UTZ Alleen – prachtvoll und nützlich NATU RSCH UTZ Angelika Vetter-Kurz BU N D-REISE BU N D-REISE TITEL TITEL • L A N DESPOLITI K L AN DESPOLITI K KO • • • • • • • • • • • •• •• • EN ERGI E EN ERGI E R AT G E B E R R A• G E B E R NACH RU F NACH RU F Erster Preis im Die Alleen früherer Jahrhunderte sind zumeist cken. BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky- Fotowettbewerb dem Straßenausbau und der Siedlungsentwick- Grosch freut sich über den Entscheid 2017: »Der Preis »Allee des Jahres«: kann dazu beitragen, das Bewusstsein für Alleen auch lung zum Opfer gefallen. Heute sind Alleen sicher Ahornallee bei nicht typisch für unser Land, wir denken da im Autoland Baden-Württemberg zu beleben.« Wernau im Kreis Esslingen. Das eher an Streuobstwiesen. Und dennoch liegt die Gewinnerfoto aus Warum Alleen? »Allee des Jahres« 2017 in Baden-Württemberg. 131 eingereichten Sie sind nicht nur schön anzuschauen, Alleen prägen Bildern machte auch in besonderer Weise das Landschaftsbild und ge- BUND-Mitglied ben Orientierung. Vögeln und Fledermäusen dienen 1 Angelika 60 Ahornbäume bilden die Allee des Jahres. Sie liegt sie als Wegweiser. Besonders in intensiv genutzten Vetter-Kurz in Wernau im Landkreis Esslingen. Zum Jahrtau- Agrarlandschaften kommt den Baumreihen ein hoher Viel Prominenz sendwechsel legte der örtliche Obst- und Gartenbau- Stellenwert im Biotopverbund und als Lebensraum beim BUND verein die »Millennium-Allee« an, die auf eineinhalb zu. Für wandernde Wildtiere stellen sie Trittstein-Bio- anlässlich der Kür Kilometer Länge die Landesstraße L 1207 säumt. Zu tope zwischen weit auseinanderliegenden Wäldern zur Allee des jedem Baum, den BürgerInnen oder Organisationen dar. Alleen können die Zerschneidungswirkung von Jahres, darunter stifteten, steuerte die Stadt einen Baum bei. Ehren- Straßen abmildern, indem sie etwa das Mikroklima für Andreas Schwarz amtliche leisteten freiwillig Hunderte Arbeitsstunden bodenlebende Kleintiere wie den Laufkäfer verbes- MdL und Frak- für Pflanzung und Zuschnitt der Bäume. Jedes Jahr sern. Darüber hinaus schützen sie den Boden vor tionsvorsitzender der Grünen (2.v.r.), vergoldet die Ahornallee nun Anwohnern und Reisen- Mareike Harm Andreas Kerner den den Herbst. MdL (3.v.r.) und Mit dem Fotowettbewerb »Allee des Jahres« will der Armin Elbl, BUND die bundesweite Bedrohung von Alleebäumen Bürgermeister von und ihren Wert für die biologische Vielfalt ins Licht rü- Wernau (2.v.l.) 8 BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 1 - 18 ]
Heidrun Heinze NATU RSCH UTZ NATU RSCH UTZ BU N D-REISE BU N D-REISE • Ralf Müller L A N DESPOLITI K L AN DESPOLITI K EN ERGI E EN ERG I E Winderosion. Viele Vögel brauchen die Bäume auch als Ansitze für die Insektenjagd. Mit zunehmendem Alter der Bäume wächst ihre NACH RU F NACH RU F ökologische Bedeutung. Erst in alten Bäumen bilden Zweiter Preis: Eugen Hungele sich Höhlen, die Vögel und Fledermäuse sowie viele Mystisch wirkende Insektenarten bewohnen. So schätzt etwa der Eremit, Eichen-Allee bei Varel in Nieder- ein stark gefährdeter und streng geschützter Käfer, be- sachsen (o.l.) sonnte Baumhöhlen als Behausung. Alleen können in Dritter Preis: gewissem Umfang auch Ersatzbiotope für die Arten Allee mit 125 Jahre der lichten Wälder sein, die bei uns selten geworden alten Linden bei sind. Aus all diesen Gründen sind Alleen in Baden- Campow am Württemberg nach dem Naturschutzrecht geschützt. Ratzeburger See in Mecklenburg- Vorpommern (o.r.); Alleen früher und heute Alleenkonzept auflegte. Rund fünf Kilometer Baumrei- neu angelegte Allee In Europa machten Alleen zunächst in den barocken hen und Alleen sollen die Verbindungsstraßen zwi- in Ulm (l.) Parkanlagen der Herrensitze Karriere. Im 19. Jahrhun- schen den Teilorten und der Kernstadt säumen. Jahr dert, als in vielen Gegenden Mitteleuropas befestigte für Jahr wird jetzt ein Stück des Konzeptes umgesetzt. Chausseen gebaut wurden, setzte man sie zur Stra- So schafft die Stadt langfristig Ersatz für die Bäume, ßenbegrenzung ein. Den Chausseebauern kam es da- die in der Nachkriegszeit und bis in die Achtzigerjahre rauf an, das seitliche Ausscheren der Fuhrwerke und dem Straßenbau weichen mussten. Warum sollte, was damit verbundene Flurschäden zu vermeiden. In ver- in Wernau und Ulm möglich ist, nicht auch anderswo schneiter Landschaft wirkten die Bäume als Wegwei- gehen? ser. Im Sommer spendeten sie Schatten und sorgten Doch welcher Baum soll es sein? Neben Obstbäu- für weniger staubige Straßen. In Baden-Württemberg men ist die Eiche besonders wertvoll. Keine andere wurden bei guten Bodenverhältnissen gerne Obstbäu- Baumart verfügt über einen vergleichbaren Reichtum me gepflanzt, deren Früchte zusätzlichen Nutzen an Insektenarten. Zum Beispiel wurden in einer alten brachten. In Nordwürttemberg und Hohenlohe sind Eichenallee in Schleswig- Holstein 285 Käferarten nach- diese Obstbaumalleen zum Teil noch erhalten. gewiesen. Viele von ihnen kommen nur auf Eichen Heute sind Alleen nicht nur in ausgeräumten vor. Schneller wachsen Linden und Ahorn. Deshalb Ackerlandschaften wertvoll, sondern auch in unseren wird man oft diesen Arten den Vorzug geben und auch verkehrsgeplagten Städten. Die Bäume filtern Fein- sie haben hohe ökologische Bedeutung. Die Blüte der staub und Stickoxide aus der Luft und verbessern das Linde ist eine wertvolle Bienenweide und die Samen Kleinklima. Ortseingänge bekommen durch Baum- des Bergahorns dienen 20 Vogelarten zur Nahrung. In alleen ein freundlicheres und individuelleres Gesicht, Streuobstregionen sind Obstbäume eine gute, land- die Jahreszeiten werden auch für Stadtbewohner er- schaftstypische Wahl. lebbar. Alleengesäumte Prachtstraßen wie in Berlin Wenn wir Alleen als Kulturgut für die Zukunft er- »Unter den Linden« oder die Düsseldorfer Königsallee halten wollen, müssen wir neben der Pflege der alten sind Legende. Alleen auch neue anlegen. Dazu bedarf es engagierter Bürger, die das bei den Kommunen einfordern und Investition in die Zukunft möglichst konkrete Vorschläge machen. Die Alleen für Eine beispielhafte und nachahmenswerte Initiative unsere Ur-Ur-Enkel müssen wir heute pflanzen. hat die Stadt Ulm ergriffen, die im Jahr 2013 ein Almut Sattelberger | Naturschutzreferentin [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg 9
Manfred Mistkäfers Jahresthema 2018 Unbedingt schützenswert! I n diesem Jahr feiert Manfred Umwelt zu tun. Der Riese unter den Manfred-Mistkäfer-Tipp Mistkäfers Naturtagebuchprojekt Auch der Klima- ein besonderes Jubiläum. Seit 25 schutz ist wichtig Regenwürmern! Jahren schon zeigt der kleine, neu- für das Überleben gierige Käfer Kindern, wie es in der der Arten. Beim Hast du schon einmal einen Regenwurm gesehen, der Natur zugeht. Natürlich möchte aktuellen Thema genauso lang ist wie eine Blind- er auch Helferinnen und Helfer Windkraft und schleiche? Nein? Das ist nicht finden, um Tiere und Pflanzen zu Vogelschutz muss verwunderlich. Der Badische schützen. So war es nicht schwer, man ebenso Riesenregenwurm lebt nämlich ein passendes Jahresthema zu fin- Zusammenhänge erkennen. Dann nur im südlichen Hochschwarz- den. Es heißt: »Unbedingt kann man das Einzelne und das wald. Er wird bis zu 60 Zentime- schützenswert!« Ganze schützen: den Vogel und ter lang und wiegt ungefähr Das Manfred Mistkäfer Magazin die Umwelt. 30 Gramm! wird in diesem Jahr beleuchten, wie Das Manfred-Mistkäfer-Magazin Damit der Badische Riesen- alles mit allem zusammenhängt: richtet sich an Kinder von acht bis regenwurm im Winter nicht er- Arten- und Naturschutz, Umwelt- zwölf Jahren. Es erscheint, beglei- friert, gräbt er Wohnröhren, die und Klimaschutz. Um zum Beispiel tend zum Naturtagebuch-Wettbe- bis zu zweieinhalb Meter tief eine Tier- oder Pflanzenart zu werb, viermal im Jahr. Das Jahres- in den Boden reichen! Zum Fres- schützen, ist es nötig, ihren Lebens- abonnement kostet 16 Euro. sen kommt er ab und zu an die Ober- raum zu erhalten. Das bedeutet Nähere Infos und Bestellung unter fläche und zieht sich ein altes Blatt wiederum, etwas für den Schutz der www.naturtagebuch.de oder eine Fichtennadel in seine Röhre. So kann er bis zu 20 Jahre alt werden. Natürlich nur, falls nicht ein Fuchs oder eine Eule vorbeikommt, denn für Vom Ei zum Huhn die ist der Ringelwurm ein ganz be- BUND fördert Kindergartenprojekt sonders leckerer Happen. Im Boden leistet er einen wertvollen Beitrag für die Pflanzenwelt. Zusammen mit Pilzen, Algen und Bakterien zersetzt er »Kükenzimmer« des Kindergartens Kindergarten Löwnzahn altes Laub von Bäumen und wandelt gehalten. Unter der Regie von es in Nährstoffe für die Pflanzen um. BUND-Naturpädagogin Waltraud In der Natur ergänzt sich alles richtig Kostmann wurden sie 21 Tage gut. Super! Oder? lang im Brutkasten bebrütet und Das ist eine Kostprobe aus dem betreut. Manfred-Mistkäfer-Mitmach-Magazin. In dieser Zeit lernten die Kinder Abonnement und weitere Infos unter auf spielerische Weise fast alles www.naturtagebuch.de oder über die Lebensweise des Huhns. (07 11) 619 70 24 Endlich war der Zeitpunkt gekom- men, den Küken beim Schlüpfen zuschauen und über die Energie der kleinen Wesen staunen. An- fassen und Beobachten, Fürsorge W ie pflanzt und erntet man Kartoffeln? Wie werden Kühe gemolken? Und wie wird aus dem und Rücksichtnahme – alles wur- de erprobt und gefestigt. »Noch nie war die Kommunikation im Ei ein Huhn? Solche Abläufe erle- Kindergarten so intensiv«, meint ben Kinder heute nur selten. Es Nicole Preisendörfer, Leiterin des gehört zur BUND-Naturpädagogik, Kindergartens. Möglich wurde das sie ihnen wieder nahezubringen. Projekt durch die Finanzierung So erlebte 2017 der Kindergarten der Gemeinde Eigeltingen und des Löwenzahn in Eigeltingen, Kreis BUND-Kreisverbands. Konstanz, mit dem Henne-und-Ei- Projekt ein paar aufregende Wo- chen. Nach sorgfältiger Planung hatten 19 Hühnereier Einzug im 10 BUNDmagazin Baden-Württemberg [1 - 18]
Mitreden, mitentscheiden Der Jugendklimagipfel in Heidelberg macht es möglich Einige Anregun- bringt der BUND in die Kommunal- Andy Heuer gen früherer politik ein. Präsentationen im Gipfel hat der Jugendgemeinderat, im Heidelberg- Heidelberger Kreis-Klimaschutz, im Gemeinderat Gemeinderat und bei den Stadtwerken verleihen tatsächlich be- den Forderungen Gewicht. Von schlossen und den BUND-Aktiven fordert diese umgesetzt. Man Form der politischen Jugendarbeit darf gespannt viel Einsatz. Doch die Mühe lohnt sein, ob auch sich, so Stephan Pucher vom BUND Ideen des Ju- Heidelberg. Der Jugendklimagipfel BUNDjugend gendklimagip- ist immer wieder Anstoß für Jugend- Baden-Württemberg fels 2017 erhört liche, sich dauerhaft zu engagieren Rotebühlstraße 86/1 werden. Dann und der BUNDjugend anzuschlie- 70178 Stuttgart könnte es zum ßen. Die Stadtwerke Heidelberg und fon 0711-61970-20 A lle Welt redet vom Klimaschutz, Beispiel bald eine City-Maut für die viele weitere Kooperationspartner fax 0711-61970-13 info@bundjugend-bw.de doch wie machen wir es ganz Innenstadt geben. Oder eine Hei- unterstützen das Projekt. www.bundjugend-bw.de konkret in unserer Stadt? Darum delberger Green-App, die weiß, wo Sie wollen in Ihrer Stadt einen www.facebook.com/ geht es beim Jugendklimagipfel, es Lastenfahrrad-Verleihstationen, Jugendklimagipfel veranstalten? BUNDjugend.BW den der BUND Heidelberg alle zwei Biomärkte und Vereine und Ge- Der BUND Heidelberg berät Sie Jahre ausrichtet. Jugendliche aller schäfte gibt, kurz: die nachhaltiges gerne: bund.heidelberg@bund.net Schultypen schauen hier der kom- und insbesondere suffizientes Le- Mehr Infos: munalen Klimapolitik auf die Fin- ben leichter macht. http://vorort.bund.net/jugendklima- ger, diskutieren mit den Verantwort- Zum fünften Jugendklimagipfel workshop.de/ lichen und entwickeln Ideen, wie im Oktober 2017 waren 22 junge mehr Klimaschutz zu erreichen ist. Leute gekommen. Ihre Vorschläge Gute Vorsätze Die Welt ein Freizeiten, fürs neue Jahr bisschen besser Erlebnisreisen, gesucht? machen Zeltlager Wie wäre es damit: Schlauer und Möchtest du dich für Umwelt und Lust auf ein Zeltlager am Bodensee aktiv werden ist einfach mit dem Naturschutz engagieren? Dann sind oder einen Abstecher nach Korsika? 2018 – Aktiv dabei aktuellen Jahresprogramm der die Mitmachtreffen der BUND- Vielleicht doch lieber Kinderzirkus BUNDjugend. Es hat Jugendlichen jugend eine gute Möglichkeit, ge- oder Kajak fahren, zum Trekking in und MultiplikatorInnen in der meinsam mit anderen die Welt ein die Pyrenäen oder nach Bulgarien? Kinder- und Jugendarbeit viel zu bisschen besser zu machen. Die Auch 2018 bietet das Freizeitenpro- bieten: von JugendleiterInnen- Teilnahme ist kostenlos und für alle gramm des Arbeitskreises ökolo- Ausbildungen über Seminare bis Interessierten offen: gische Kinder- und Jugendfreizeiten zur Sommerakademie (s.a. Seite www.bundjugend-bw.de/ für jeden Geschmack ab acht Jahren 14). Genau richtig, um sich aktiv mitmachtreffen die richtige Freizeit. Die Angebote einzubringen, sind der Jugend- Frühlingstreffen: 23. – 25. März werden von Ehrenamtlichen der aktionskongress oder der Landes- 2018, Karlsruhe, Sommertreffen: BUNDjugend und des BDP organi- aktionstag. 13. – 15. Juli 2018 Kolbingen, siert und geleitet, sind selbstorgani- www.bundjugend-bw.de/ Herbstreffen: 21. – 23. September siert, nichtkommerziell und für alle jahresprogramm-2018 2018, Stuttgart, Wintertreffen: Interessierten offen. 23. – 25. November 2018, Freiburg www.ak-freizeiten.de >>> Informier Dich und mach bei der BUNDjugend mit! >>> BUNDjugend-Newsletter »Klatschmohn« abonnieren: www.bundjugend-bw.de/klatschmohn >>> Es gibt viele Möglichkeiten, bei uns mitzumachen: www.bundjugend-bw.de/mitmachen [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg 11
R AT G E B E R R A• G E B E R Region Hochrhein-Bodensee Aus für Pumpspeicherwerk Atdorf Das naturzerstörerische Großprojekt wird nicht gebaut wirtschaftlichen Nutzen gestanden. Windstrom werden verschie- BUND Hochrhein Im BUNDmagazin haben wir mehr- dene Arten von Speichern ein zu- fach ausführlich darüber berichtet. nehmend wichtiger Baustein des Inzwischen wurde das Planfeststel- Energieversorgungssystems. Zum lungsverfahren offiziell eingestellt. einen dienen sie als Verbindung Groß war die Erleichterung da- der Energiesektoren Strom, Wärme rüber vor Ort. Denn fast zehn Jahre und Mobilität. Zum anderen wird haben BUND-Aktive mit viel Ein- man in Zukunft regenerativ er- satz, Zeit und Wissen gegen den Bau zeugte Stromüberschüsse für Zeiten dieses naturzerstörerischen Groß- der Flaute speichern müssen. Dafür projekts gekämpft. Nicht nur sie braucht es chemische Energie- können sich freuen, dass die über speicher, die mehrere sonnen- und tausend Quellen in der Region un- windarme Tage überbrücken kön- gehindert weiter sprudeln, dass das nen. Pumpspeicherwerke sind dafür Haselbachtal fortbestehen wird und jedoch ungeeignet. sich Fuchs und Hase dort weiterhin ungestört gute Nacht sagen. BUND Hochrhein BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch begrüßte die Talauen bei Oberge- bisbach waren durch Quellenversiegelung A nfang Oktober 2017 teilte die EnBW mit, den Bau eines Pumpspeicherwerks (PSW) bei At- Entscheidung: »Eine gute Nachricht für Mensch, Umwelt und Natur vor Ort. Durch den Bau des PSW Atdorf durch das PSW Atdorf dorf im Südschwarzwald nicht wei- hätten viele seltene Tiere und bedroht, Ortstermin ter zu verfolgen. Der BUND hatte Pflanzen ihren Lebensraum unwie- mit dem ehema- ligen BUND-Landes- den Bauplänen in der Naturland- derbringlich verloren.« geschäftsführer schaft des Hotzenwaldes nach ein- Die Absage an Atdorf ist jedoch Berthold Frieß (3.v.l.) gehender Prüfung eine klare Absage nicht als grundsätzliche Ableh- erteilt. Der Eingriff in Natur und nung von Speicherkraftwerken zu Landschaft hätte in keinem ver- verstehen. Durch die Umstellung nünftigen Verhältnis zum energie- der Stromerzeugung auf Solar- und Daniel Fleischmann Erster Gailinger Warentauschtag Keine Munitionsfabrik in Lahr NOTI ZE N AU S DEN RE GI ON E N gerischen Auseinandersetzungen In Gailingen am Hochrhein, Eine nachhaltige Zukunft und in Krisengebieten eingesetzt Kreis Konstanz, gibt es eine braucht Frieden. Mensch und werden könnten. kleine, aber feine BUND-Grup- Umwelt leiden gleicherma- Wie andere Aktive und Grup- pe. Die Aktiven pflegen einen ßen unter den vielen Kriegen pen der Stadt wehrte sich die jüdischen Friedhof und einige nach Nützlichem umzusehen. weltweit. Der Bewahrung des BUND-Gruppe um Ulrich Sand Biotopflächen, befassen sich mit Fahrräder, Gartenliegen, Kasper- Friedens fühlen sich auch die gegen die Fabrik – und hatte Energiethemen und gehen mit lefiguren und vieles mehr kam BUND-Aktiven in Lahr im Or- Erfolg. Wie die Badische Zeitung Kindern in die Natur. dabei zusammen. tenaukreis verpflichtet. am 23. Oktober 2017 meldete, Mit dem ersten Gailinger Wa- Eine tolle Premiere: Viele Als bekannt wurde, dass das hat der Lahrer Gemeinderat die rentauschtag an einem Samstag Leute freuten sich über ihre Ent- Schweizer Unternehmen Gal- Ansiedlung einer Munitions- Ende 2017 haben sie ihr Spek- deckungen, der BUND Gailin- tech in der Stadt am Rand des fabrik auf dem Flugplatzgelände trum erweitert. Die BUND-Leute gen ist jetzt deutlich bekannter. Schwarzwalds eine Munitions- mit 20 zu 13 Stimmen abgelehnt. um Raimund Auth organisierten Der Plan, für einen sparsamen fabrik bauen will, war Wider- die Veranstaltung in Zusam- Umgang mit Ressourcen und die stand keine Frage. Die Firma Signal gegen das Insektensterben menarbeit mit der Gemeinde Weiterverwendung nicht mehr betonte zwar, dass die Patronen In Eislingen an der Fils, Kreis und mit Hilfe von Bauhofleiter genutzter, aber gut erhaltener für Polizei und Wachdienste Göppingen, setzen BUND, Imker Meinrad Sienel. Über 100 Men- Sachen zu werben, ging auf. Der vorgesehen seien. Sie konnte und Schwäbischer Albverein ein schen kamen, um ungenutzte nächste Warentauschtag kommt aber nicht ausschließen, dass Ausrufezeichen gegen das Insek- Dinge vorbeizubringen und sich bestimmt. ihre Produkte auch bei krie- tensterben. Unter dem Motto 12 BUNDmagazin Baden-Württemberg [1 - 18]
EN ERGI E EN ERGI E R AT G E B E R R A• G E B E R Region Donau-Iller NACH RU F NACH RU F Vielfalt erhalten Willkommen zum 2. Oberschwäbischen Saatgut-Festival! Großer Besucher- BUND Biberach BUND Biberach andrang beim 1. Saatgutfestival in Bad Schussen- ried (li.) U nter dem Motto »Vielfalt erhal- ten« lädt der Arbeitskreis »Wil- de Gärtner« des BUND Biberach im Bevölkerung sichergestellt. Heute bestimmen wenige Konzerne über das Saatgut-Angebot. Sie bieten vor- sitzende des BUND Biberach, »wir müssen sie als wichtige Ressource für kommende Generationen erhal- März zum »2. Oberschwäbischen zugsweise F1-Hybrid-Samen an, die ten, denn Saatgut ist Kulturgut.« Saatgut-Festival« nach Bad Schus- sich nicht zur Weitervermehrung Für die 2. Saatgutmesse haben senried ein. Bereits die 1. Saatgut- eignen – eine Sackgasse für Verbrau- sich die »Wilden Gärtner« und Saat- messe im letzten Jahr füllte die cher, eine Goldgrube für Konzerne. guterhalter Klaus Lang einiges ein- Stadthalle. Gefragt waren vor allem Sie beherrschen und kontrollieren fallen lassen. Über 30 Aussteller wer- Raritäten: ungewöhnliche Kartof- damit weltweit unser Nahrungs- den wieder erwartet. Sie bieten Sa- felsorten, historische Tomaten, fast angebot. »Unsere Kulturpflanzen men in allen Variationen an, ein Fest vergessene Gemüsesorten oder haben daher einen unschätzbaren der Farben und Muster. Auch die seltene Kräuter. Wert«, sagt Esther Franzen, Vor- Besucher können selbstgewonnenes Im Angebot der Messe ist aus- Saatgut mit anderen tauschen. Vor- BUND Biberach schließlich samenfestes Saatgut. träge zum Thema Kulturpflanzen Aus dessen Produkten, also Gemü- runden das Angebot ab. se, Kräutern oder Blumen, lässt sich Termin: Samstag, 17. März 2018, wieder neues Saatgut gewinnen. 10 –17 Uhr, Stadthalle Bad Schussen- Früher war die Vermehrung über ried, Kontakt: BUND Biberach, samenfeste Sorten lebenswichtig. Tel. (073 51) 12 2 04, Mit ihnen wurde die Versorgung der bund.biberach@bund.net Peter Berg »Eine Million für Schwalbe, dramatisch. Es steckt wohl ein NSG Greutterwald autofrei NOTI ZEN AUS D EN R EGIO N EN Schwalbenschwanz und Co« Bündel von Ursachen dahinter: Einen großartigen Erfolg ver- fordern sie die Stadt auf, diese Verbrauch und Verarmung der bucht der BUND in Stuttgart: Summe in die Hand zu nehmen, Landschaft, Gift und Gülle, Das Naturschutzgebiet Greut- um der bedrohlichen Entwick- Rückgang von Blühwiesen und terwald zwischen Weilimdorf lung entgegenzuwirken. Biotopen sowie die nächtliche und Zuffenhausen wird nach 54 Der Alarm der Naturschüt- Lichtverschmutzung. Jahren endlich vom Autoverkehr zer ist Medienthema: Die Zahl Eine Million ist kein Pappen- entlastet. Eine Autostraße quer Die Initiative Greutterwald der Fluginsekten hat in den stiel, doch der Antrag der Eislin- durch das Schutzgebiet wurde und der BUND haben in den letzten Jahren bis zu 80 Prozent ger Initiative ist wohlbegründet. nun endgültig für den Autover- vergangenen Jahren intensiv abgenommen. Die Folgen für Darin entwirft sie ein Konzept kehr geschlossen. für das von dichter Besiedlung die Pflanzenbestäubung sowie für den Einsatz der Mittel über Erleichterung bringt das umringte Schutzgebiet gekämpft, für Vögel, Fledermäuse und fünf Jahre. Es sieht vor, blühende besonders für den Springfrosch. mit zahlreichen Protestaktio- andere Tiere sind jetzt schon Randstreifen an Äckern und Ge- Diese geschützte Art hat im nen, Pressemitteilungen und wässern zu bezuschussen, Bö- Greutterwald ein Zuhause Behördengesprächen. Der Erfolg pexels.com schungen und Gräben anders zu gefunden, die Population war ist umso bemerkenswerter, weil pflegen, Hecken und artenreiche jedoch in den vergangenen Jah- eine starke Lobby von Porsche, Wiesen zu erhalten oder anzule- ren zurückgegangen, auch weil Nokia und eine autoaffine Mehr- gen. Die Entscheidung der Stadt immer wieder Tiere von Autos heit im Gemeinderat (CDU, SPD) fällt dieses Frühjahr. überfahren wurden. überwunden werden musste. [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg 13
BUNDjugend/HfWU Perspektive Wildnis! Sommerakademie 2018 im Nationalpark Schwarzwald D ie BUNDjugend Ba-Wü und die HfWU Nürtingen (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt) bieten 2018 erneut ihre beliebte Sommerakademie unter der Vom 6. – 11. August 2018 begegnen sich junge Men- schen zwischen 16 und 27 Jahren, um Wildnis haut- nah zu erleben, Biodiversität zu entdecken und um »Perspektive Wildnis! – Naturschutz und nachhaltige sich über Prozessschutz und das Management im Na- Entwicklung im Nationalpark Schwarzwald« an. Die tionalpark näher zu informieren und auszutauschen. BUND MACHT BUNT Sommerakademie BUND MACHT 2018BUNTist Teil des Kooperationspro- Thematisch bewegen sie sich im Spannungsfeld zwi- jektes »Sommerakademien für Naturschutz und Nach- schen »Natur Natur sein lassen« und einer nachhal- haltige Entwicklung in baden-württembergischen tigen Landnutzung. Das Besondere an der sechstä- Großschutzgebieten«. Projekt und Veranstaltung wer- gigen Veranstaltung ist die Zusammenarbeit von Arne Kolb den von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Würt- Hochschule, Jugendverband und PraxisakteurInnen temberg gefördert. vor Ort: Wissenschaft und Praxis, Theorie und Na- MENSCH EN MENSCH EN turerfahrung, Seminar- und Freizeitatmosphäre, ver- Daniel Lohmüller / abenteuerschwarzwald.de schiedene Disziplinen und Perspektiven werden inte- griert. Das Programm ist abwechslungsreich: von Exkursionen mit ArtenschutzexpertInnen, einer Son- nenaufgangswanderung mit Naturfotografie über wis- senschaftliche Beiträge und spannende Diskussionen bis hin zu vielfältigen Abendangeboten und einer Nacht im Freien. Mit dabei sind Studierende ver- schiedenster Fächer, OberstufenschülerInnen, Azubis, BerufsanfängerInnen insbesondere »grüner« Berufs- gruppen, FÖJlerInnen usw. Der Kostenbeitrag liegt bei 150 Euro. Die Plätze sind begrenzt, bitte möglichst bald anmelden! Mehr Infos & Anmeldung: www.bundjugend-bw.de/ sommerakademie Neu gegründete AG Wasser Zukunft für die Natur, durch ein Vermächtnis an den BUND. I m November hat die neu gegründete landesweite Danke für Ihre Unterstützung! Thomas Schaefer AG Wasser des BUND ihre Arbeit aufgenommen. Die Wir haben gemeinsam viel erreicht. TITEL TITEL Arbeitsgruppe wird sich in erster Linie mit gewässer- Und wir haben viel vor. Die Zukunft der Natur beginnt jetzt. Mit Ihnen? ökologischen Fragestellungen befassen, vor allem im Erbschaftsunterlagen unter Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. www.bund-bawue.de/meine-erben Um die Arbeit des BUND vor Ort und auf Landesebe- ☎ 07732 1507-17 ne zu unterstützen, sollen hierzu entsprechende Posi- KO • • • • • • • • • •und tionen • •Handreichungen • •• • entwickelt werden. Erster Arbeitsschwerpunkt wird die Erarbeitung einer Handreichung zu Gewässerrenaturierungsmaß- nahmen sein. Sie soll den BUND-Aktiven vor Ort Argumentationshilfen, rechtliche Grundlagen und an- R AT G E B E R dere R A• G E BWerkzeuge nützliche ER liefern. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, bei der Arbeitsgruppe mitzuwirken. Die nächste Sitzung wird am 16. Februar 2018 um 14.15 Uhr in der Landesge- schäftsstelle Stuttgart stattfinden. Bei Interesse bitte an www.BUNDshop-bawue.de Kai Baudis, stellvertretender Landesvorsitzender, Fahnen | Taschen | Jacken | T-Shirts | Warnwesten | Luftballons wenden: kai.baudis@bund.net Das BUND-Material für Ihre Aktionen und Veranstaltungen. Jetzt im Webshop des BUND Baden-Württemberg! 07 732-15 07-44, shop-bawue@bund.net 14 BUNDmagazin Baden-Württemberg [1 - 18]
Nützliche Tipps beim Viele Kinder beim BUND- Repaircafé-Workshop Umweltbildungstreffen A m 25. November 2017 fand in der BUND-Lan- U mweltbildung Helga Terlinden-Steinig desgeschäftsstelle ein »Repaircafé-Workshop für ist vielfältig im EinsteigerInnen« statt. Von der Kaffeemaschine BUND Ba-Wü: Es über das Uralt-Handy bis zum Nostalgie-Kleiderbügel gibt 130 BUND-Kin- – im Repaircafé reparieren ehrenamtliche Helfer- dergruppen und Innen (fast) alles, über 100 Schulpro- BUND BW was auf den Tisch BUND MACHT jekte sowieBUNT natur- BUND MACHT BUNT kommt. So gewin- pädagogische Er- nen viele Dinge lebnistage im Jahr. an Lebensdauer, BUND-Aktive leiten konsumkritische Stadtführungen was Ressourcen oder bilden Jugendliche und Erwachsene zu Natur- spart, Müll ver- MENSCH oder Energiefragen weiter. Zur Vernetzung EN der Aktiven MENSCH EN meidet und man- finden regionale Umweltbildungstreffen statt, so auch che Geldbörse entlastet. Petra Rumpel, Günther im Herbst 2017 im waldpädagogischen Zentrum Schulz und Rainer Happel vom BUND-Kreisverband Karlsruhe. Simone Gilbert, Kindergruppen-Regional- Ortenau konnten in der 20-köpfigen Runde mit vielen betreuerin im BUND und ihr Team führten vor, wie guten Tipps und Beispielen aufwarten. Rainer Scholz naturpädagogische Methoden Erwachsenen und Kin- und Christoph Schlott vom Repaircafé Böblingen- dern Freude machen können. Landart – die gemein- Sindelfingen informierten über Haftungs- und Versi- same Gestaltung kleiner Kunstwerke aus Naturmateri- cherungsfragen. Der Workshop fand in Kooperation alien – stand dabei im Mittelpunkt. Die Veranstaltung mit dem Nachhaltigkeitsprogramm RENNsüd statt. fand in Kooperation mit RENN.süd statt. • • simone.naumann@bund.net Infos und Unterlagen bei • • • • •• • • • Einen • • • ••Überblick über BUND-Fortbildungen für Ehrenamtliche gibt es bei thomas.giesinger@bund.net »BUND-Ortsverband Gefragtes Thema des Jahres 2017« Stromspeicher Gabi Knümann animaflora/fotolia.de NATU RSCH UTZ NATU RSCH UTZ BU N D-REISE BU N D-REISE TITEL TITEL • BUND-Hauptgeschäftsführer Ralf Stolz (2. v. re.) verlieh den Titel »BUND-Ortsverband des Jahres« an unsere Aktiven in den Städten Lörrach und Weil am Rhein. Der BUND-Landesvorstand M it über achtzig TeilnehmerInnen war das Interes- se am BUND-Seminar zu Stromspeichern im November letzten Jahres überraschend groß. Von hatte diesmal AktivitätenLzum A N DESPOLITI K Thema Nachhaltigkeit L AN DESPOLITI gewür- KO • • • • • • • überallKher kamen BUND-Mitglieder und Interessier- • • • • •• •• • digt. Über die gute Arbeit der Gruppe hatten wir bereits im BUNDmagazin 2-2017 berichtet. te, um sich über die Entwicklungen im Batteriespei- chermarkt zu informieren. Über deren Umweltbilanz wurde ebenso diskutiert wie über die Relevanz der Speicher im Energiesystem, auch aktuelle Marktmo- Fachtagung offen für Interessierte EN ERGI E R AT G E B E R EN ERGI E delle und ihr Einsatz bei der Sektorenkopplung R A• G E B E R Rund um das Thema »nachhaltige Mobilität« und die Stu- kamen zur Sprache. Unser Energiesystem erfordert die »Mobiles Baden-Württemberg« dreht sich dieses Jahr in Zukunft zusätzliche Speicher, wenn aus Erneuer- die landesweite Fachtagung des BUND-Landesverbandes. baren Energien tatsächlich überschüssiger Strom er- Sie findet wie jedes Jahr vor der Landesdelegiertenkon- NACH RU F NACH RU Fzeugt wird. Eindeutige Botschaft war, dass Photovol- ferenz statt. Treffpunkt 2018 ist vom 27. bis 28. April die taikanlagen nicht eigenverbrauchs- und speicher- Evangelische Akademie in Bad Boll. Für Delegierte ist die optimiert gebaut werden sollten, sondern so groß wie Veranstaltung kostenlos, alle Interessierten sind herzlich möglich, um die Energiewende voranzubringen. eingeladen. Infos unter: info.bawue@bund.net Infos bei: sylvia.pilarsky-grosch@bund.net [1 - 18] BUNDmagazin Baden-Württemberg 15
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