Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf

 
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Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
StadtMAGAZIN
Burgdorfer

             N r. 0 3 _ H e r b s t _ 2 014
Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
INHALT
Localnet Arena
Das heiss begehrte Glatteis                          4

Werkplatz Burgdorf
Wie steht es um den Wirtschaftsstandort Burgdorf?    6

Gesundheitswirtschaft Burgdorf
Vereinte Kräfte für Burgdorf und die Region         10

Altstadt+
Herbst in Burgdorf                                  12

Museum für Völkerkunde
Fast vergessene Schätze neu entdeckt                20

Bildungszentrum Emme
Vielfältige Bildung unter einem Dach                22

Quartierleben
Wohnen in der Burgdorfer Altstadt                   24

Friedhofgestaltung
Die Kultur der letzten Ruhe                         28

Der neue Abfallkalender 2015
«easyfind», das Online-Fundbüro                     30

Veranstaltungen / Hinweise / Tipps                  31
Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
Editorial   Liebe Burgdorferinnen und Burgdorfer
            Liebe Leserinnen und Leser aus Stadt und Region
            «Burgdorf, der starke Wirtschafts- und Bildungsstandort»: Unter dieses Motto hat der
            Gemeinderat seine aktuelle Legislatur gestellt und seine politische Arbeit darauf
            ­ausgerichtet. Im vorliegenden Stadtmagazin lesen sie von ersten Resultaten unserer
             Bemühungen. Sie stimmen uns zuversichtlich.

             In den letzten Monaten haben Unternehmer, Investoren und die Stadt gemeinsam das
             Projekt «Gesundheitswirtschaft Burgdorf» lanciert, und inzwischen ist der entspre-
             chende Verein gegründet. Sein Ziel besteht darin, Industrie, Dienstleistungen und
             ­Bildungsangebote im Spektrum «Gesundheit» anzusiedeln. Das Potenzial ist gross.
              Allein auf dem Gebiet rund um den Bahnhof stehen über 100’000 m2 Geschossflächen
            für die wirtschaftliche Entwicklung zur Verfügung; auf dem gesamten Stadtgebiet sind
            es rund 300’000. Dieses Potenzial müssen wir nutzen und damit gezielt an den Markt.
            Es dient nicht nur der Stadt und der Region, sondern es ist ein Beitrag an den gesamten
            Wirtschaftsraum Bern. In unserer Region kann die Post abgehen. Wir müssen es nur
            gemeinsam wollen. Besonders freut mich das ausserordentliche Engagement von
            Simon Michel. Als CEO der Ypsomed AG ist er fundierter Kenner der Branche und
            ­deshalb der perfekte Vereinspräsident. Wie wertvoll, dass wir auf ihn zählen können.

            Wir legen zwar künftig den Fokus auf die «Gesundheitswirtschaft», aber wir sind ge-
            nauso an grösseren und kleineren Unternehmungen aus andern Branchen interessiert.
            Hier tut sich Erfreuliches. Im Stadtmagazin präsentieren wir Ihnen drei Beispiele dafür.
            Neue Firmen kommen dazu, bereits ansässige bauen aus. Zum Beispiel die ESA, die
            kürzlich ihr neues Zentrallager in Betrieb genommen hat und weitere Umbauten plant.

            Ein weiterer Pluspunkt ist die erfreuliche Entwicklung des Bildungsstandortes. Etwas
            im Schatten der Diskussionen um die Fachhochschule hat sich das Berufsbildungs­
            zentrum Emme fit für die Zukunft gemacht. Das bisherige KV und die Gewerbeschule
            sind neu unter einem gemeinsamen Dach vereint, und dazu gestossen ist die Garten-
            bauschule Oeschberg mit ihrem Sitz in Koppigen. Damit wird die Berufsbildung in unse-
            rer Region gestärkt. Sie ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für die vielen wertvollen
            KMUs im Emmental.

            So haben wir allen Grund, die Zukunft zuversichtlich anzupacken. Sie wird uns for-
            dern, das ist klar. Aber dazwischen bieten sich auch immer wieder erholsame Oasen
            an. Gönnen Sie sich einen Nachmittag in der Localnet-Arena oder einen Besuch im
            Völkerkundemuseum. Halten Sie inne auf unserer sorgfältig neu gestalteten Ruhe­
            insel Friedhof. Und freuen Sie sich aufs weihnächtliche Lädele im Bahnhofquartier
            und in der Altstadt.

            Herzlich gute Zeit

            Elisabeth Zäch
            Stadtpräsidentin
Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
Localnet-Arena
                       Das heiss begehrte Glatteis
               Seit genau anderthalb Jahren ist Ruben Kauz Ge-            muss, sondern eigenständig durch die Berchtold
               schäftsführer der mittlerweile 4-jährigen Localnet-        Group geführt wird, geht die Rechnung in der Local-
               Arena. Er übernahm sein Amt von Rainer Gilg, der für       net-Arena auf.
               den Aufbau und das Betriebskonzept des Regionalen
               Eissportzentrums verantwortlich zeichnete. Was als         «Sommereis» als grosser Vorteil
               äusserst ambitioniertes Projekt begann, ist heute          Die Tatsache, dass in der Halle von Juni bis Ende April
               endgültig aus den Kinderschuhen gewachsen. Die             Eis zur Verfügung steht, hat sich als grosser Vorteil für
               Localnet-Arena hat sich zu einer Erfolgsgeschichte         den erfolgreichen Betrieb der Localnet-Arena erwiesen.
               für die ganze Region entwickelt.                           Verschiedene Trainingscamps für bis zu 150 Junioren
                                                                          sowie Trainingslager von Spitzenclubs aus der Region
               Das vergangene Geschäftsjahr schloss erstmalig ohne        nutzen das verhältnismässig frühe Eis in Burgdorf.
               Verlust vor Abschreibungen ab, sagt Ruben Kauz nicht       «Unsere Auslastung in den Sommermonaten ist sehr
               ohne Stolz. Damit konnten die Vorgaben der Investo-        erfreulich», stellt Ruben Kauz zufrieden fest. «Manch-
               ren, insbesondere der Stadt Burgdorf und der anderen       mal sprengen die Anfragen sogar unsere Möglich­
               beteiligten Gemeinden erfüllt werden. «Die Localnet-       keiten» ergänzt er. Zum Beispiel, als ein russischer
               Arena muss ihren Betrieb selber finanzieren können»
               erläutert Ruben Kauz. Sie sei aber nicht auf Gewinn-
               maximierung ausgerichtet, ergänzt er, sondern soll
               als öffentliche Institution den Bedürfnissen der Eis-
               sportvereine und der Allgemeinheit dienen. Das heisst
               im Klartext: Die Eismiete für die Trainings und die
               Wettkämpfe der Vereine wird so tief wie möglich und
               nur so hoch wie nötig festgesetzt. Mit aktuell Fr. 265.–
               pro Stunde, inklusive Garderoben, Reinigung etc. als
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               höchstem Tarif, sei er eher günstiger als vergleich-
               bare Eishallen. Und seit das Restaurant nicht mehr         Die Schweizer Nationalmannschaft beim Fotoshooting für das
               durch den Eisbetrieb «quersubventioniert» werden           offizielle Mannschaftsbild in der Localnet-Arena

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Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
sei nicht immer ganz einfach und führe logischerweise
                                                         zu Auseinandersetzungen, die nur partnerschaftlich
                                                         und mit der Kompromissbereitschaft aller Beteiligten
                                                         zu regeln sei. Ruben Kauz begegnet dieser Herausfor-
                                                         derung mit Konsequenz, klaren «Ansagen» und ge-
                                                         sundem Menschenverstand. «Es liegt auf der Hand,
                                                         dass man Junioren nicht spät abends trainieren lassen
                                                         kann», sagt er. Da müssten halt die Erwachsenen in
                                                         die späteren Abendstunden bis gegen Mitternacht
                                                         ausweichen.

                                                       Weil die Localnet-Arena allen Clubs möglichst gute
Spitzenclub in Burgdorf ein Trainingslager durchfüh-   Bedingungen bieten möchte, wird «hinter den Kulis-
ren wollte. Dies war eine Nummer zu gross und das      sen» bereits über eine Erweiterung des Angebots
Vorhaben scheiterte letztendlich an den geeigneten     nachgedacht. «Eine Überdachung des Aussenfeldes
Unterkünften und an der geforderten Infrastruktur.     würde die Situation erheblich verbessern und den Ver-
                                                       einen mehr Eiszeit zu vernünftigen Zeiten bieten»,
Hier sieht Ruben Kauz auch ein gewisses Defizit in
                                                       sagt Ruben Kauz. Zudem würde ein Dach den Eis­
seinem Angebot. Wenn er zusätzlich zum Eis noch
                                                       betrieb des Aussenfeldes verlängern und eine viel­
Krafträume auf dem Ge-
                                                                              fältigere Nutzung auch im
lände und eine Turnhalle «Zur Primetime zwischen 17
                                                                              Som­m erbetrieb ermöglichen.
anbieten könnte, würde das
                                und 22 Uhr könnte ich das Eis Dies sei im Moment aber noch
Burgdorfer Sommereis
noch attraktiver für Trai- dreifach verkaufen» (Ruben Kauz)
                                                                              eine Vision, die in einem Vorpro-
                                                                              jekt konkretisiert werden müsse.
ningslager. Und Ruben Kauz
ist überzeugt, dass es sogar eine Nachfrage nach       Kauz = Hervorragende Eisqualität
ganzjährigem Eis gäbe. Grosses Potenzial sieht er im
                                                       Ruben Kauz wäre nicht der Sohn seines Vaters, wenn
Bereich des Eiskunstlaufs, wo ganzjährige Trainings-
                                                       ihm die Qualität des Eises nicht besonders am Herzen
möglichkeiten auf dem Eis durchaus gefragt sind. Er
                                                       liegen würde. Vater Jürg Kauz amtete bereits auf der
wäre jedenfalls bereit, den Eisbetrieb mit seinem
                                                       alten Kunsteisbahn 30 Jahre lang als engagierter Eis-
Team entsprechend auszubauen, sobald er die benö-
                                                       meister und hat seinen Sohn gründlich in die Kunst
tigte Auslastung konkret abschätzen könne.
                                                       der Eisproduktion eingeführt. Doch nicht nur für die
Der Kampf um die guten «Eiszeiten»                     Eisqualität erntet Ruben Kauz viele Komplimente.
                                                       «Die allermeisten Clubs und Benutzer loben die Infra-
Eigentlich könnte er in Spitzenzeiten dreimal mehr
                                                       struktur der Localnet-Arena, ihre kurzen Wege und
«Eis verkaufen», als er zur Verfügung hat, sagt Ruben
                                                       die verhältnismässig grosszügigen Räume», erzählt
Kauz. Die Nachfrage ist wesentlich grösser als das An-
                                                       er. Und sogar die Schweizer Eishockey-Nationalmann-
gebot. Vor allem die Zeiten von 17 bis 22 Uhr sind na-
                                                       schaft fühlte sich in der Localnet-Arena pudelwohl, als
türlich heiss begehrt. Da gilt es frühzeitig eine
                                                       sie sich im Juli dieses Jahres für ihr traditionelles
möglichst gerechte und einvernehmliche Verteilung
                                                       ­Fotoshooting in Burgdorf versammelte.
unter den rund 35 Clubs, die zu den regelmässigen
Kunden der Localnet-Arena gehören, zu finden. Dies      www.localnet-arena.ch

                                                                                                           5
Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
Werkplatz Burgdorf
                       Wie steht es um den Wirtsch
               Der Wirtschaftsstandort Burgdorf entwickelt sich         Burgdorf hat grosses Potenzial
               positiv. Die neuesten Statistiken belegen eine er-
                                                                        Wie steht es um die Zukunft des Wirtschaftstandortes
               freuliche Steigerung in der Anzahl der Unter­nehmen
                                                                        Burgdorf? Das Stadtmagazin hatte die Gelegenheit,
               und der angebotenen Arbeitsplätze in den letzten
                                                                        Denis Grisel, den Leiter der Standortförderung des
               Jahren.
                                                                        Kantons Bern über Chancen und Herausforderungen
                                                                        der Standortentwicklung unserer Region zu befragen.
               Burgdorf will seine Funktion als regionales Zentrum
               und als Wirtschaftsmotor der Region ausbauen und         Was kann die kantonale Standortförderung konkret für
               festigen. Dabei steht unsere Stadt in einem immer        den Standort Burgdorf tun? Kann sie überhaupt eine
               härter werdenden, schweizweiten Konkurrenzkampf          Wirtschaftsregion aktiv bei deren Entwicklung unterstüt-
               mit anderen Regionen und Kantonen. Um den Anfor-         zen?
               derungen eines attraktiven, modernen Wirtschafts-
                                                                        Denis Grisel: Als Geschäftsbereich des Amtes Berner
               standortes gerecht werden zu können, muss Burgdorf
                                                                        Wirtschaft sind wir für den ganzen Kanton zuständig.
               Rahmenbedingungen, Raum, Fläche und Infrastruktur
                                                                        Unser Augenmerk liegt deshalb nicht auf der Förde-
               bereit stellen, welche die Ansiedlung von neuen Un-
                                                                        rung einzelner Regionen oder gar Gemeinden, son-
               ternehmen und damit Arbeitsplätzen fördert. Aber
                                                                        dern darin, den Kanton Bern insgesamt wirtschaftlich
               auch die Attraktivität unserer Region als Wohnort, der
                                                                        zu stärken. Unsere Kernaufgabe ist es, interessierten
               für die Mitarbeitenden eines zuziehenden Unterneh-
                                                                        Unternehmen aus dem In- und Ausland möglichst
               mens zur Heimat werden soll, spielt eine entschei-
                                                                        ideale Standorte innerhalb unseres Kantons anbieten
               dende Rolle.
                                                                        zu können. Deshalb ist für uns jedes Unternehmen,
                                                                        das wir im Kanton Bern ansiedeln können ein Erfolg.
               Gleichzeitig müssen die bereits ansässigen Unterneh-
                                                                        Ob es in Saint-Imier, Burgdorf, Biel oder Bern ist.
               men in Burgdorf gute Möglichkeiten haben, um eine
               geplante Expansion oder einen Ausbau vor Ort reali-      Wir betreiben keine Regionalpolitik und sind insofern
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               sieren zu können. Der Abstimmung der Siedlungsent-       völlig neutral. Massgebend ist, ob das Angebot und die
               wicklung und der verkehrlichen Erschliessung             Qualitäten eines Standorts den konkreten Vorstellun-
               kommen hierbei eine ganz besondere Bedeutung zu.         gen und Kriterien des Interessenten entsprechen. Um

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Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
aktiv unterstützen, beraten und vermitteln zu können,     Der Kanton Bern hat überdies ein strategisches, über-
 brauchen wir die entsprechenden Informationen über        geordnetes Interesse, die Ansiedlung von Industriebe-
 die vorhandenen Standorte.                                trieben zu fördern. Da herrscht aber in unserem Kanton
                                                           ein Mangel an geeignetem Industrieland, insbeson-
 Und wie sieht es da in der Region Burgdorf aus? Welche
                                                           dere entlang der A1. Die Region Burgdorf verfügt im
 Qualitäten und Vorzüge sehen Sie hier?
                                                           Gegensatz zu anderen Regionen über Landreserven, in
 Denis Grisel: Die Region Burgdorf bietet viele wichtige   denen viel Potenzial steckt.
 Qualitäten und Voraussetzungen für eine positive Ent-
                                                           Dann sieht der Kanton also die Industrie als zentralen
 wicklung. Die zentrale Lage innerhalb der Schweiz, die
                                                           Faktor für den wirtschaftlichen Fortschritt an?
 gute verkehrsmässige Erschliessung mit Bahn und
 Strasse und eine hervorragende Lebens- und Wohn-          Denis Grisel: Der Kanton Bern ist traditionell ein In-
 qualität mit erschwinglichen Preisen. Dies sind alles     dustriestandort. Grosse Dienstleistungsunternehmen
 Argumente, die mögliche Interessenten überzeugen          wie international tätige Banken oder Versicherungen
 können. Ein Unternehmen überlegt sich nämlich sehr        zieht es eher in den Raum Zürich oder Genf. Wir sehen
 wohl, in welche Gegend es seine Mitarbeitenden, die ja    darin aber genau unsere Stärke. Die Industrie ist ein

aftsstandort Burgdorf?
 dann dort auch leben, hineinpflanzt und ob es dort  nachhaltiger Motor der Wirtschaft. Hier werden tat-
 zum Beispiel auch zahlbaren, attraktiven Wohnraum   sächlich Wertschöpfung und Exporteinnahmen erzielt.
 gibt. Das «Verpflanzen» von Mitarbeitenden ist      Und wo eine starke Industrie ist, folgt auch der Dienst-
 immer eine heikle Sache.                                                         leistungssektor. Das ist
 Die Firma Roche, die aus «Der Kanton Bern hat grosses Inter- wie ein positiver Kreis-
 Burgdorf wegzog, muss­te esse daran, dass auf Flächen entlang lauf, der für die lokale
 dies auch erfahren. Denn                                                         Wirtschaft sehr wichtig
 nur die wenigsten Mitar-
                            der   A1   Industriebetriebe    angesiedelt           ist. Gerade in den Regio-
 beitenden zogen mit werden können» (Denis Grisel)                                nen Burgdorf und Em-
 nach Mannheim, so wie                                                            mental gibt es zahlreiche
 das die Konzernleitung gern gehabt hätte. Der Know- Industriebetriebe, die dank ihrer Innovationskraft und
 how-Verlust durch austretende Mitarbeitende war     der berühmten Schweizer Qualität erfolgreich auf dem
 ­bestimmt enorm.                                    Weltmarkt agieren.

                                                           Wir streben deshalb die Erweiterung von Industriezo-
 Das allerwichtigste aber ist, dass Burgdorf über at-
                                                           nen an, natürlich ohne die Lebensqualität und den Er-
 traktive Flächen- und Raumpotenziale verfügt. Die
                                                           holungsraum einer Region zu gefährden. Dieses
 Entwicklungsschwerpunkte (ESP) am Bahnhof und in
                                                           Anliegen versuchen wir frühzeitig mit den Bedürfnis-
 der Buchmatt, mit ihren jeweiligen Vorzügen, sind
                                                           sen der Gemeinden, die ja über die Einzonungen ent-
 valable Angebote für interessierte Unternehmen aus
                                                           scheiden, abzustimmen und uns einzubringen.
 dem Dienstleistungsbereich und aus der Industrie. Je
 besser diese Raum- und Flächenangebote «ge-
                                                           Was kann aus Ihrer Sicht Burgdorf konkret tun, um den
 schnürt» sind, desto besser können wir sie vermark-
                                                           Wirtschaftsstandort für die Zukunft zu stärken?
 ten und vermitteln. Insofern ist Burgdorf auf dem
 richtigen Weg, wenn es nun im Rahmen des ­Projekts        Denis Grisel: Mit dem Projekt «Gesundheitswirt-
 «Gesundheitswirtschaft» die vielen guten Standorte        schaft» tut Burgdorf genau das, was es braucht. Die
 rund um den Bahnhof und in der Buchmatt entwickelt        Initiative vernetzt Wirtschaft, Gemeinde, Landbesitzer
 und möglichst konkret formt.                              und Investoren. Zudem wird das Angebot an Flächen

                                                                                                             7
Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
und Raum für mögliche Interessenten fassbar ge-           Denis Grisel: Bei der Ansiedlung von Unternehmen ist
               macht und strukturiert. Das ist eine Professionalisie-    es wichtig, insbesondere in der Evaluationsphase,
               rung, die auch uns bei der Vermarktung viel hilft. Weil   dass die Behörden den Interessenten offen und wohl-
               das Projekt «Gesundheitswirtschaft» alle Raum- und        gesinnt begegnen. Es geht um Beziehungspflege.
               Flächenpotenziale Burgdorfs bündelt, bekommen wir
                                                                         Unternehmen wollen sich an ihrem Standort willkom-
               als «Vermittler» eine optimale Schnittstelle in den
                                                                         men fühlen. Das betrifft verschiedene Dienstleistungen
               Standort hinein. Wir sind dadurch gut ausgerüstet, um
                                                                         wie die Vermittlung von Grundstücken, Liegen­­schaften
               potenziellen Interessenten die Burgdorfer Angebote
                                                                         oder die Erteilung von Bewilligungen sowie Diskussi-
               präsentieren, darlegen und empfehlen zu können. Der
                                                                         onen über Steuererleichterungen für die Startphase.
               Entscheid, den Fokus auf einen Wirtschaftszweig, wie
                                                                         Die Burgdorfer Behörden tun dies aus meiner Sicht
               die Gesundheit zu legen, finde ich auch richtig. Denn
                                                                         vorbildlich. Wenn sich ein Unternehmen entscheidet,
               branchenverwandte Betriebe suchen oftmals die gegen­
                                                                         den Standort Burgdorf vor Ort anzuschauen, schätzen
               seitige Nähe, um mögliche Synergien besser nutzen zu
                                                                         es die Interessenten sehr, wenn sie die Schlüsselper-
               können.
                                                                         sonen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung kennen
               Und was erwarten interessierte Unternehmen von der        lernen. Denn schliesslich geht es auch um den Anfang
               Standortgemeinde und von den Behörden?                    einer möglichen Partnerschaft.

               Werkplatz Burgdorf: Drei Beispiele
               Ausbau: Amcor Flexibles Burgdorf GmbH
                                                                           Amcor-Werk auf der Welt bringe so viele Innovationen
                                                                           und Produktentwicklungen heraus, wie sein Betrieb.
                                                                           Deswegen sei auch die Investition in neueste Techno-
                                                                         logie am Standort Burgdorf im Interesse des ganzen
                                                                         Konzerns. Innovation und ein ausgeprägtes Qualitäts­
                                                                         ­empfinden haben in der ehemaligen Schüpbach AG
                                                                          Tradition. «Seit vielen Jahren arbeiten hier die richti-
                                                                          gen Köpfe, Ingenieure, Entwickler und Techniker, wel-
                                                                          che sich voll und ganz mit dem Burgdorfer Betrieb
                                                                          identifizieren und ein sehr hohes Qualitätsbewusstsein
                                                                          im Blut haben. Dies scheint eine Emmentaler Wesens-
               Amcor mit Hauptsitz in Australien gehört zu den
                                                                          art zu sein», erklärt Roy van den Oudenhoven. So tragen
               weltweit grössten Herstellern von Verpackungen.
                                                                          er und seine Mitarbeiter das Prädikat «Engineered in
               Am Standort Burgdorf beschäftigt das Unternehmen
                                                                          ­Switzerland» von Burgdorf aus in den gesamten Amcor-­
               192 Mitarbeitende, die vorwiegend Verpackungen für
                                                                           Konzern und damit in die ganze Welt hinaus.
               ­Lebensmittel und für pharmazeutische Produkte
                herstellen. Im September 2014 wurde eine neue
                                                                         Aufgrund der besonderen Kultur und der hohen Leis-
                Pro­duktions­halle mit zwei neuen Tiefdruckmaschi-
                                                                         tungsfähigkeit, die das Werk Burgdorf auszeichnen,
                nen in Betrieb genommen.
                                                                         war es naheliegend, die Produktion am bestehenden
StadtMAGAZIN

               «Das Werk in Burgdorf nimmt innerhalb des Amcor-          Standort auszubauen. «Der Standort passt für uns, die
               Konzerns eine gewisse Sonderstellung ein», sagt Ge-       ­Rahmenbedingungen stimmen und wir fühlen uns in
               schäftsführer Roy van den Oudenhoven. Kein anderes         Burgdorf zu Hause», erklärt Roy van den Oudenhoven.

                 8
Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
Ausbau: Roth Burgdorf AG
                                                            des Betriebes der Standort Burgdorf ausgewählt wurde,
                                                            sei aber keineswegs eine Selbstverständlichkeit. «Bei
                                                            Ausbauplänen in solchen Dimensionen wird die Stand-
                                                            ortfrage in jedem Unternehmen geprüft», sagt Franz
                                                            Lenherr. Die Analyse von Vor- und Nachteilen eines Um-
                                                            zugs habe dann aber doch eindeutig für den Standort
                                                            Burgdorf gesprochen. Die optimale Anbindung an die
                                                            Autobahn ist für den Transport der riesigen Elemente
                                                            sehr wichtig. Wirklich entscheidend seien aber die Mit-
                                                            arbeitenden gewesen. «Bei einem Wegzug hätten wir
Im Frühling 2013 eröffnete die Roth Burgdorf AG ihre        Mitarbeiter verloren, auf deren Know-how das Unter-
neue Produktionshalle in der Buchmatt. Der mit dem          nehmen keinesfalls verzichten will», sagt Franz Lenherr.
bestehenden Firmengebäude verbundene Neubau                 Im übrigen finde er in der Region Burgdorf bisher immer
beherbergt eine top-moderne CNC-Maschine, welche            genügend bestens qualifizierte Fachkräfte, was an-
die effiziente Produktion von komplexen, bis zu 40          derswo vielleicht nicht ganz so einfach wäre.
Meter langen Holztragwerkselementen in höchster
                                                            Weil der Boden, auf dem die neue Halle heute steht,
Präzision ermöglicht.
                                                            von Altlasten gesäubert werden musste, gestaltete
«Die neue Anlage erlaubt uns die Herstellung von Bau-       sich das Ausbauprojekt komplexer und auch teurer als
teilen, die wir vorher selbst nicht rationell produzieren   erwartet. «Es war für uns aber immer klar, dass wir
konnten», erläutert Geschäftsführer Franz Lenherr den       unseren Nachkommen keinen belasteten Boden hin-
Grund für die Grossinvestition. Dass für diesen Ausbau      terlassen wollen», betont Franz Lenherr.

Neu in Burgdorf: Kolanda-Regina Espresso Club AG
                                                            Gertsch. Die Nähe zur Autobahn, die guten Be- und Ent-
                                                            lademöglichkeiten und die Lage des Betriebes am Stadt-
                                                            rand waren entscheidende Kriterien bei der Auswahl des
                                                            Standortes. Darüber hinaus sollte die neue Standort­
                                                            gemeinde aber auch ein attraktiver Wohnort mit hoher
                                                            Lebensqualität, gutem Freizeitangebot und erschwing­
                                                            lichen Mietzinsen für die Mitarbeitenden sein. «All dies
                                                            und darüber hinaus eine unkomplizierte Behörde haben
                                                            wir in Burgdorf vorgefunden», erklärt Peter Gertsch.

                                                            Zur Zeit beschäftigt Kolanda-Regina in Burgdorf 54 Mit-
Kolanda-Regina ist ein schweizerisches Produktions-
                                                            arbeitende in der Produktion und der Verwaltung. Sie
und Handelsunternehmen in den Bereichen Kaffee,
                                                            produzieren Röstkaffee und Mahlkaffee in verschiede-
Tee und Zusatzprodukte. Im Sommer 2014 verlegte
                                                            nen Mischungen, Verpackungen und in einem eigenem
das traditionsreiche Familienunternehmen seinen
                                                            ­Kapselsystem. Die Produkte werden unter den Haupt-
Firmensitz und die Produktion aus dem Kanton Basel-
                                                             Marken «Kolanda», «Regina» und «Espresso-Club»
land und aus der Stadt Bern nach Burgdorf.
                                                             vertrieben. Als weitere Spezialität füllt das Unterneh-
«Wir wollten unsere verschiedenen Standorte in der           men Teebeutel mit eigenen Mischungen ab. Kaffee und
deutschen und französischen Schweiz auf einen mög-           Tee von Kolanda-Regina werden von ­Burgdorf aus in
lichst zentral gelegenen Hauptstandort mitten in der         der ganzen Schweiz, hauptsächlich an die Gastronomie
Schweiz konzentrieren», sagt Geschäftsführer Peter           im angrenzenden Ausland und in Rumänien verkauft.

                                                                                                                9
Burgdorfer StadtMAGAZIN - Stadt Burgdorf
Gesundheitswirtschaft Burgdorf
                        Vereinte Kräfte für Burgdorf
               Das Projekt «Gesundheitswirtschaft Burgdorf» ist            sportlichen Angebot und der hervorragenden Infra-
               eine gemeinsame Initiative von Unternehmern,                struktur. Das kann aber nicht darüber hinwegtäu-
               ­Investoren und der Stadt Burgdorf zur Stärkung             schen, dass die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes
                des Wirtschaftsraumes Burgdorf und Region. Ziel            immer wieder ins Stocken gerät.
                der Initianten ist es, Industrie, Dienstleistungen
                und Bildung im Spektrum «Gesundheit» auszubauen            Grosses persönliches Engagement
                und damit den Wirtschaftsstandort Burgdorf und             «Es gibt in Burgdorf viel zu viele leer stehende Flä-
                Region sowie den Wirtschaftsraum Bern insgesamt            chen, zum Teil an hervorragenden Standorten, die
                nachhaltig zu stärken.                                     nicht genutzt werden. Das ist sowohl aus unterneh­
               Burgdorf muss seine wirtschaftliche Zukunft selbst in       merischer, als auch aus volkswirtschaftlicher Sicht
               die Hand nehmen und die Initiative ergreifen. Simon         pure Verschwendung.» Diese Einschätzung und die
               Michel, CEO der Ypsomed AG und Präsident des Ver-           Tatsache, dass die kantonale oder überregionale Wirt-
               eins Gesundheitswirtschaft findet deutliche Worte:          schaftsförderung unsere Region nur in beschränktem
               «Entweder nimmt Burgdorf das Wirtschaftsdossier             Masse unterstützen kann, veranlasste Simon Michel
               verstärkt selber in die Hand oder es bleibt mittelfristig   sich tatkräftig zu engagieren. Zusammen mit weiteren
               auf der Strecke mit dem Resultat: Wegzug von Firmen,        Exponenten der Wirtschaft, dem Spital, den Investoren
               geringere Steuereinnahmen, schlechtere Infrastruk-          und der Stadt setzte er sich von Anfang an für die Ini-
               tur, Senkung des Wohlstandes und der Lebensquali-           tiative ein. Als Burgdorfer und als Burgdorfer Unter-
               tät.» Er anerkennt zwar, dass sich der Standort in den      nehmer ist es ihm ein persönliches Anliegen, den
               letzten Jahren gut behaupten konnte und dass neue           Standort weiter zu bringen und daran mitzuarbeiten,
               Arbeitsplätze geschaffen wurden, erkennt aber auch,         dass die Stadt auch in 10 Jahren noch prosperiert. Mit
               dass das enorme Potenzial bei weitem nicht angemes-         dem Präsidium des Vereins Gesundheitswirtschaft
               sen genutzt wird.                                           steht er deshalb an vorderster Front für dieses Anlie-
                                                                           gen ein.
StadtMAGAZIN

               Die wachsende Einwohnerzahl ist zwar ein starkes
               Indiz für die Attraktivität des Wohnorts, für die Le-       Auch als bedeutender Arbeitgeber ist es ihm wichtig,
               bensqualität mit seinem vielfältigen kulturellen und        dass es seiner Standortgemeinde gut geht. Dies sei

                10
eine Voraussetzung, um auch in Zukunft hochqualifi-        Darüber hinaus passt die Positionierung des Projektes
 zierte Mitarbeitende aus der ganzen Schweiz und dem        auch gut zur Ausrichtung überregionaler Organisatio-
 Ausland an den Ypsomed-Standort in Burgdorf holen          nen, wie etwa der «Hauptstadtregion» und des «Greater
 zu können.                                                 Geneva Berne Area» (GGBa). Diese beiden, kantonsüber-
                                                            greifenden Institutionen der Wirtschaftsförderung setzen
 Konzentration auf den Megatrend Gesundheit                 ebenfalls auf das Potenzial der Gesundheitswirtschaft.
 In der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ent-
 wicklung gibt es regelmässig Trends und grosse The-        Professionelle Vermarktung
 men, welche das Leben tiefgreifend und nachhaltig          «Für den Erfolg der Initiative ist ein gemeinsamer und
 beeinflussen. In den letzten 20 Jahren war dies die        glaubwürdiger Auftritt und die Dokumentation der kon-
 Informations- und Telekommunikationstechnologie,           kreten Angebote Voraussetzung», sagt Simon Michel.
 davor die Petrochemie, die Elektrotechnik und noch         Diese Grundlagenarbeit hat bereits begonnen und wird
 früher die Motorisierung. Es gilt als erwiesen und lässt   bis Mitte 2015 andauern. Dazu gehört auch die Struktu-
 sich auch für jedermann gut beobachten, dass das           rierung und Qualifizierung des Raum- und Flächenpo-
 Thema «Gesundheit» und «alternde Gesellschaft» für         tenzials. Allein im Entwicklungsschwerpunkt (ESP) rund
 unsere Epoche absolut prägend ist. Gesundheit ist          um den Bahnhof werden ab ca. 2020 über 100’000 m2
 dabei nicht nur als Gegenteil von «krank sein» zu ver-     Geschossfläche bezugsbereit sein und ein beträchtlicher

und die Region
                                                            Anteil davon könnte durch Betriebe der Gesundheitswirt-
                                                            schaft genutzt werden. In der Buchmatt, die sich für In-
                                                            dustrie- und Produktionsbetriebe anbietet, könnten
                                                            bereits ab 2017 rund 150’000 m2 Geschossfläche genutzt
 stehen, sondern wesentlich breiter gefasst. Dement-        werden. Das Flächenangebot ist gross und sehr vielsei-
 sprechend ist «Gesundheitswirtschaft» heute ein            tig. Es gibt passende Standorte für kleine Dienstleis-
 Sammelbegriff, der medizinische Versorgung und             tungsbetriebe genauso wie für Industriebetriebe, die in
 ­Altenhilfe, Pharmaindustrie, Medizintechnik ebenso        Burgdorf eine Produktionsstätte aufbauen möchten.
  umfasst, wie Fitness und
                                                                                          «Politik, Wirtschaftsver-
  Wellness sowie betreutes «Wir stellen uns      professionell auf.                       bände, Unternehmen, Bil-
  Wohnen.
                                Ich kenne keine andere Stadt im                           dung, Spital und Investoren

 «Jede Vermarktung braucht      Kanton, die das auch nur vergleich-                       ziehen alle am selben
                                                                                          Strick», sagt Simon Michel.
 einen Fokus, damit man         bar macht. » (Simon Michel)                               Dies sei eine zwingende Vo-
 fassbar ist. Wir konzentrie-
                                                                                          raussetzung für den Erfolg
 ren uns auf die Gesundheitswirtschaft nicht nur weil
                                                            der Initiative. Nun gehe es darum, handfeste, professio-
 dies ein mächtiger Trend ist, sondern auch, weil wir in
                                                            nelle Akquisition zu betreiben. Dafür hat der Verein Ge-
 Burgdorf und Region auf einer guten Basis in diesem
                                                            sundheitswirtschaft per 1. November mit Patrick Roth
 Bereich aufbauen können», betont Simon Michel. Nebst
                                                            einen Profi in diesem Bereich angestellt.
 dem Spital Emmental beherbergt unsere Region schon
 heute viele Unternehmen und Anbieter von Leistungen
 und Produkten des Gesundheitsbereichs. Da wäre na-           Träger und Förderer der ersten Stunde:
 türlich auch der Zuzug der Berner Fachhochschule mit         Alfred Müller AG, egb Immobilien AG, Marti Ge-
 dem Departement «Wirtschaft, Gesundheit und Soziale          neralunternehmung AG, Procimmo SA, Lager-
 Arbeit» wichtig und für die Ziele der Gesundheitswirt-       haus AG Buchmatt, Stadt Burgdorf, Simon Keller
 schaft Burgdorf förderlich. «Das Departement gehört          AG, Sanitized AG, Spital Emmental, Ypsomed AG
 nach Burgdorf», sagt Simon Michel und ergänzt: «Die
                                                              Kontakt und Anfragen:
 Burgdorfer Lösung ist für den Kanton finanziell extrem
                                                              Stadtverwaltung Burgdorf, Kirchbühl 23,
 attraktiv. Ich bin gespannt, welche Politiker sich hier
                                                              3401 Burgdorf, Telefon: 034 429 91 11
 herauslehnen werden und dem Volk eine teure Berner
                                                              E-Mail: stadtpraesidium@burgdorf.ch
 Lösung verkaufen wollen.»

                                                                                                                 11
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                                                                                                                                               enke
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                                                                                                      und begehrter denn je…
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                  Foto: Andreas Marbot | marbot.ch
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                                                                        Die neue Duftkreation von Serge
                                                                        Lutens. Sinnliche, opulente Düfte,
                                                                        genau richtig für die kommende
                                                                        kühle Jahreszeit.
                                                                        CHF 156.00
                                                                        Parfumerie Kosmetik Metzler
                                                                        Schmiedengasse 15                      BABOR Beauty SPA by Schoenzeit GmbH
                                                                        www.kosmetikmetzler.ch                 Lyssachstrasse 9
                                                                                                               www.schoenzeit.ch

                                                                                                             Offenes Atelier
«Discipline» – die neuste Innovation von                                                                     Sie bestimmen Ihr Ziel! Im Mal- und
Kérastase! Ihre Vorteile: Glanz, Geschmei-                                                                   Zeichenkurs werden vorhandene Fähig-
digkeit, fliessende Bewegung & Anti-Frizz.                                                                   keiten unterstützt und noch schlum-
Geeignet für alle Haartypen.                                                                                 mernde Möglichkeiten entwickelt. Offen
Coiffure Neumarkt, Lyssachstrasse 27                                                                         für Laien und Profis.
www.coiffure-neumarkt.ch                                                                                     Donnerstags 19-21 Uhr.
                                                                                                             CHF 50.00 pro Abend
                                                                                                             Atelier Farbwiese Florine Ott
                                                                                                             Schmiedengasse 14, www.farbwiese.ch

                                                     Die Amavita SENSES Körperlotion
                                                     eignet sich speziell für empfindliche,
                                                     strapazierte und trockene Haut.
                                                     CHF 23.90
                                                     Amavita Grosse Apotheke
                                                     Bahnhofstrasse 61, www.amavita.ch

                                                                                                               BERG-WELL by Soglio
Loungesessel Girsberger Mod. 1600                                                                              Pflegt – bewegt – belebt. Frau / Mann
Redesign des Klassikers aus dem Jahre                                                                          braucht es jeden Tag. Nachfüllservice
1961. Polsterkissen mit dehnbaren Gur-                                                                         im Laden erhältlich.
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Sitzkomfort.                                                                                                   ab CHF 15.00

ab CHF 2'030.00                                                                                                Claro Weltladen, Metzgergasse 10
                                                                                                               www.claro-burgdorf.ch
Büro Jäggi AG, Lyssachstrasse 13
www.buero-jaeggi.ch

                                                                                                                                                  13
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               Starke Dinge – Wir gestalten Qualität.                                                   Gästebuch
               In unserem temporären Laden in der alten Ober-                                           Inhalt aus holzfreiem Maschinen-
               stadtpost finden Sie bestes Kunsthandwerk Made                                           bütten mit Fadenheftung. Einband
               in Burgdorf (Hofstattplatz / Grabenstrasse 10)                                           aus 1/2-Leder mit Buntpapier.
                                                                                                        Format A4
               Öffnungszeiten bis 6. Dezember 2014
               Mo        13:30-18:30 Uhr                                                                CHF 250.00
               Di bis Do 09:00-12:00 / 13:30-18:30 Uhr                                                  Atelier für Buchbinderei +
               Fr        09:00-12:00 / 13:30-21:00 Uhr                                                  Einrahmungen Markus Rickli
               Sa        09:00-17:00 Uhr                          Ring Gelbgold mit ovalem              Kirchbühl 4, www.buchklinik.ch
               Finissage                                          Rubellit Cabochon
               Sonntag, 7. Dezember 2014, 11:00-17:00 Uhr         CHF 2'200.00
               www.burgdorf.ch/madeinburgdorf.html                Goldschmied Alain Aebi
               Facebook: Made in Burgdorf                         Kirchbühl 10
                                                                  www.goldschmied-aebi.ch

                                                                  Servierbrett in Nussbaum
                                                                  Ob den Kaffee ans Bett oder den Brunch
                                                                  in den Garten: Servieren Sie mit Stil.
                                                                  ab CHF 200.00
               Kette aus Kobaltcalcit mit Silberverschluss
               Das Pink des Kobalt wechselt lebhaft mit dem       Simon Gneist Holz in Form und
               Grau des Calcit ab. Selten zu sehen!               Funktion
                                                                  Kirchbergstrasse 43
               CHF 1'100.00
                                                                  www.simongneist.ch
               ARTUNIQUE Daniel Kaltenrieder
               Bahnhofstrasse 16a, www.artunique.ch

                                      Anstecknadel, 750 Gelb- und Weissgold
                                      mit einer Tahiti-Kulturperle
                                                                                         Porzellanschalen
                                      ab CHF 2'050.00                                    Nur das schönste ist gut genug! Damit der Alltag
                                            Trösch Goldschmied, Hohengasse 1             zu etwas Besonderem wird – Kermik Akzente.
                                                                                         Porzellanschalen gedreht, engobiert, glasiert und
StadtMAGAZIN

                                                                                         mit Gold veredelt.
                                                                                         ab CHF 49.00
                                                                                         Keramik Akzente
                                                                                         Bernstrasse 7, www.keramik-akzente.ch
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                                                                                                Unikat mit seperaten A
                                                                                                                     ­ ermel,
                                                                                                100% Merino-Wolle
                                                                                                CHF 980.00
                                                                                                Collection Lismir Marlies Egger
                                                                                                Rütschelengasse 21
                                                                                                www.lismir.ch

                           Handtasche
                           Individuell, ungewöhnlich, einzig­
                           artig und hochwertig kommt diese
                           Begleiterin für den Alltag daher.
                           CHF 270.00
                           taschenwerkSTATT Ursula Schwab
                           Hohengasse 23
                           www.facebook.com/
                           taschenwerkstatt.in.burgdorf

Blumen Garten Irene Christen
Kronenplatz
                                                                                                Schmuckschatulle
Steineichen-Kranz                                                                               Die stylische Aufbewahrung für
Jeder Kranz ist ein von                                                                         Ihre schmucken Schätze. Schatulle
                                                                Filzobjekt                      im japanisch-italienischem
uns handgefertigtes
                                                                Gefäss, Merinowolle /           Papierdesign. In 3 kombinierbaren
Unikat!
                                                                Baumwolle,                      Grössen erhältlich.
(30cm Durchmesser)
                                                                Masse 20x13x13cm                ab CHF 40.00
CHF 58.00
                                                                CHF 94.00                       cARTaperbene Benedicta
                                                                Filzatelier Véronique Cunz      ­Feraudi-Denier, Einungerstrasse 8
                                                                Eymatt 9                         www.cartaperbene.com
                                                                vero.cunz@bluemail.ch

                                                                         GrammiPhone
                                                                         Grammophon trifft iPhone:
Tablett                                                                  Mit Schallgeschwindigkeit
Sandgestrahlter Spiegel, Zinn und Acrylfarbe.                            von 45 auf 90 Dezibel.
CHF 86.00                                                                Preis auf Anfrage.
Maya Manz                                                                Blasinstrumente Brünisholz
Bernstrasse 9, www.mayamanz.ch                                           Kornhausgasse 7
                                                                                                                                15
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                                                                                                                                ipps
                                                                                                                 en Ausflugst
                                                                                                     Die schönst
                                                                                                                   f
                                                                                                     finden Sie au
                                                                                                                   tal.ch
                                                                                                      www.emmen

                                                                                          Gatto bianco IGP Sicilia
                                                                                          Der Bianco mit der eleganten hellgelben Farbe.
                                                                                          In der Nase Zitrusfrüchte, am Gaumen lebendig
                                                                                          und frisch, fruchtiger und samtiger Abgang.
                                                                                          Gatto nero IGP Sicilia
               Heimiswiler Wurst                                                          Der Nero mit der rubinroten Farbe mit violetten
               Unvergesslicher Wurstgenuss von der                                        Reflexen. Fruchtiges Bouquet erinnert an Wald-
               Schneider Metzg in Heimiswil!                                              früchte und Lakritze. Am Gaumen ausgeglichen,
                                                                                          samtig und sehr fruchtbetont. Kompakter und
               Geschnitten, ca. 120g
                                                                                          runder Abgang.
               100 g CHF 3.30
                                                                                          CHF 10.90 statt 15.50 / Fl. 75cl
               Dieses und weitere Produkte finden Sie in
               unseren zwei Burgdorfer Verkaufsstellen.                                   Wychäuer Ämmitau
                                                                                          Kronenplatz, www.wychaeuer-aemmitau.ch
               Coop
               Bahnhofstrasse 7 & Sägegasse 14
               www.coop.ch

                                                                                                                 Bioladen Integral
                                                           Fyrabebrot                                            Poststrasse 8
                                                           Zum Znacht – knusprige Fyrabe-
                                                           brote. Ofenfrisch ab 15.30 Uhr.                       Biofarm Schweizer
                                                           Vier verschiedene Sorten – eine                       Kürbiskern-Öl
                                                           wahre Gaumenfreude.                                   Wertvolles Kürbiskern-Öl
                                                           300 bis 400 g // ab CHF 3.30                          wird nach traditionellem
                                                                                                                 Verfahren durch Pressen
                                                           Michael Leuenberger
                                                                                                                 von gerösteten Kürbis­
                                                           Bäckerei-Konditorei
                                                                                                                 kernen gewonnen!
                                                           Kirchbergstrasse 36
                                                                                                                 CHF 22.90 / Flasche 2.5dl
               Hausgemachte Produkte aus dem BTS
               Stellen Sie Ihre Geschenktasche selbst
               zusammen! Z.B. mit Teigwaren, Toma-
                                                                                                        Direkt aus der Burgdorfer Kaffee-
               tensugo, Hot Zucchini Salsa, Zucchetti
                                                                                                        rösterei im «B5 to go»: Unsere
               süss-sauer, Cantuccini & Holunder-
                                                                                                        röstfrischen Standardmischungen
               blütensirup!
                                                                                                        Espresso und Kaffee sind geschaf-
               CHF 43.00                                                                                fen von Meistern ihres Fachs,
               Stiftung intact Laden                                                                    den B5-Baristi
StadtMAGAZIN

               Bucherstrasse 6, www.wir-bringens.ch                                                     CHF 12.00 / 500 g
                                                                                                        B5 to go!
                                                                                                        Bahnhofstrasse 90
                                                                                                        www.berchtold-group.ch
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                                         Sonax Winterset
                                         Winterset mit Scheibenenteiser, Anti-
                                         Frost & Klarsicht-Konzentrat, Tür-
                                         schloss-Enteiser, Reinigungstuch und
                                         Eiskratzer! Dies und alles andere rund
                                         ums Auto finden Sie bei uns!
                                         CHF 19.90
                                         Garage Witschi AG, Heimiswilstrasse 55
                                         www.garagewitschi.ch

                                                                                       Ski-Service
                                                                                       Nur vom Fachmann geprüfte Bindungen
                                                                                       und perfekt präparierte Laufflächen
                                                                                       bieten ungetrübtes und sicheres Ski­
                                                                                       vergnügen. Profitieren Sie von unserem
                                                                                       Top Ski-Service.
Schneeball
                                                                                       Bis 29.11.14 // CHF 10.00 Reduktion
Pulverschnee gut, aber den besten
Nassschnee der Schweiz finden                                                          Tanner Sport GmbH, Friedeggstrasse 3
grosse und kleine Kinder in Burgdorf.
Gratis – solange Vorrat!
CHF 0.00
Schützenmatte
www.burgdorf.ch/altstadtplus.html

                       Chindbetti Gschänkli
                       Härzigi Sächeli fürs Bébé. Zäme
                       mitere aamächelige Verpackig
                       gits äs gmögigs Gschänk.
                       ab CHF 8.00
                       Der Froschkönig
                       Secondhand Boutique für Kinder
                       Mühlegasse 1                                        Spielkarten aus der Schweiz
                       www.pinkfrog.ch                                     Das wohl populärste Spiel der Schweiz ist der Jass
                                                                           oder der Schieber. Die 54 handgezeichneten
                                                                           «Schweizer Karten» bieten eine neue Möglichkeit
                                                                           Freunde mit Eleganz herauszufordern.
                                                                           Ballonauto
                                                                           Blase den Ballon auf und das Auto rast davon
                                                                           (15.5x5x7 cm, Farben: schwarz, silber, rot, gelb)
                                                                           Kinderatelier
                                                                           Eine kindgerechte Kombination aus kurzer Führung
                                                                           im Museum und offenem, kreativen Arbeiten im
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             Das Burgdorfer Aemme – stolzer Gewinner
             der Bronzemedaille in der Kategorie «Lager
             Dark» an den World Beer Awards 2014.
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                                                                                                                             17
Die Seiten von

                                                        Brillen von Theo
                                                        Anspruchsvolle Verwandlungskünst-
                                                        ler: Fashion, Optik, Feinmechanik
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                18
Die Seiten von

Lumolith
Der Winter kehrt zurück nach Burgdorf!        Kleider Trend
Es ist an der Zeit, dass der Lumolith         Boss Orange, G-Star, Levis, Maison Scotch, Pepe
Abend für Abend über Burgdorf erstrahlt       Jeans, PME, Parajumper, Scotch & Soda, Strellson,
und Eintreffenden wie Abreisenden Licht       Superdry, Tommy Hilfiger, Wemoto, Woolrich.
mit auf den Weg gibt. Ab dem 14.11.14 bis
Ende Februar.                                 Kleider Classic
                                              Airfield, Alberto Brax, Bugatti, Cambio, CG, Eterna,
                                              Evelin Brandt, Jacques Britt, Marccain, Mac, Marc
                                              O'Polo, Phil Pettter, Max Mara, Pierre Cardin,
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                                                                                              19
Museum für Völkerkunde
                       Fast vergessene Schätze neu
               Das Museum für Völkerkunde fristete bis anhin ein         zugänglich gemacht. «Einige Objekte sind von bemer-
               eher unauffälliges und bescheidenes Dasein in den         kenswerter Qualität», sagt Marie-Anne Pinheiro, die als
               Mauern von Schloss Burgdorf. Das könnte sich jetzt        Kuratorin für die Ausstellung verantwortlich ist. Zu
               ändern. Die sensationellen Funde in den Depots der        sehen gibt es beispielsweise eine wundervoll gearbei-
               Sammlung begeistern die Fachwelt und sind seit dem        tete «Satsuma» Porzellanschüssel, deren Motiv vier
               17. Oktober auch der Öffentlichkeit zugänglich.           verschiedene Szenen einer Geschichte aus der Kama-
                                                                         kura-Zeit (1185-1333) darstellt. Vermutlich zeigt sie
               Es klingt fast wie ein Märchen. Im Rahmen des Projek-     einzelne Episoden aus dem Leben des ersten Shoguns
               tes «Zaigai Hiho», in dem nach Kunstwerken aus dem        der ­Kamakura-Zeit. Das Gold und die rote Farbe lassen
               ostasiatischen Raum in Schweizer Museen gesucht           die Motive regelrecht erstrahlen und betonen den
               wird, durchforsteten Studierende der Universität          Luxus und die Hochrangigkeit der dargestellten Figu-
               ­Zürich die Bestände des Museums für Völkerkunde in       ren.
                Burgdorf. Sie durchstöberten Regale und Schränke bis
                                                                         Nicht minder spektakulär und faszinierend ist die
                in die hintersten Winkel und öffneten Kisten, die wohl
                                                                         komplett erhaltene Samuraiausrüstung mit der reich
                jahrelang kein Licht mehr gesehen hatten. Dabei stie-
                                                                         dekorierten Schwertlanze und dem für die Bewaffnung
                ssen sie auf ostasiatische Kunstschätze, die in der
                                                                         der Samurai typischen Schwerterpaar. Daneben gibt
                Welt der Völkerkunde von grösster Bedeutung sind.
                                                                         es zahlreiche Kultobjekte und Alltagsgegenstände zu
               Nicht nur die farbigen Holzschnitte, welche kürzlich im   sehen, wie etwa die vielen Schuhe, die Marie Schafroth
               Museum Franz Gertsch gezeigt werden konnten, son-         offenbar mit Leidenschaft sammelte.
               dern auch eine Vielzahl von Skulpturen, Vasen,
               ­Kleidungsstücken und Alltagsgegenständen förderten       Schillernde Burgdorfer in Ostasien
                die Studierenden unter der Leitung von Prof. Thomsen,
                                                                         Die Ausstellung im Museum für Völkerkunde zeigt
                der den Lehrstuhl für Kunstgeschichte Ostasiens an
                                                                         nicht einfach nur Objekte, sondern schafft den Bezug
                der Universität Zürich inne hat, zutage.
StadtMAGAZIN

                                                                         zu jenen Burgdorfer Persönlichkeiten, welche die
               Ein Teil davon wird derzeit in der Ausstellung «Entde-    ­Objekte aus aller Welt und insbesondere aus Ostasien
               ckerlust – Burgdorfer in Ostasien» der Öffentlichkeit      nach Hause brachten und vor hundert Jahren der da-

                20
entdeckt                                        führten. Er brachte zahlreiche Objekte aus Japan und
                                                China nach Hause und fotografierte leidenschaftlich
                                                   gerne. Nach seinem frühen Tod 1904 gelangte die
 maligen ethnographischen Sammlung                   beachtliche Schiffmannsche Sammlung testa-
 vermachten. Diese Lust am Sammeln exoti-                mentarisch an das Gymnasium Burgdorf und
 scher Gegenstände war im 19. und frühen 20.             später in das heutige Museum für Völker-
 Jahrhundert durchaus modisch. Zahlreiche                 kunde.
 ­Museumssammlungen basieren auf der
  Entdeckerlust von gut betuchten                           Mit den knappen Mitteln das Beste
  «Weltreisenden». Da gab es jene                             machen
  oben erwähnte Marie Schafroth, bis                             Dass das Museum für Völkerkunde
  an ihr Lebensende 1922 «Fräulein                               im Schloss Burgdorf seit Jahren
  Schafroth» genannt. Die seit Kindheit                          unter schwierigen räumlichen und
  schwerhörige und immer kränkelnde junge                        finanziellen Bedingungen arbeitet, ist
  Frau lebte in Burgdorf und London, wo sie                     allseits bekannt. Umso bemerkens-
  ihre Reisen vorbereitete. Ihre Reise zu den                  werter ist die jetzt zu sehende Aus-
  «Kannibalen» führte sie 1909 über Austra-               stellung, für die immerhin ein Teil der
  lien, Neu-Guinea zu den Philippinen und                   Sammlung fachgerecht gereinigt und res-
  nach Hongkong, wo sie vor Ort Kunsthand-                 tauriert werden konnte. Hingehen, staunen
  werk einkaufte und später der ethnogra-                  und in die Welt von Heinrich Schiffmann,
  phischen Sammlung schenkte.                             Fräulein Schafroth und weiteren Burgdor-
                                                          fer «Entdeckern» eintauchen! Ein Besuch
 Den eigentlichen Grundstein der Samm-                    lohnt sich allemal! Spätestens wenn man
 lung legte aber Heinrich Schiffmann. Als                 vor dem riesigen, massgefertigten Foto­
 Erbe und Teilhaber einer einflussreichen                 koffer von ­Heinrich Schiffmann steht, fühlt
 Käseexportfirma nutzte der an Tuberku-                       man sich in jene Zeit versetzt, als das
 lose erkrankte junge Mann seine finanzi-                         Bereisen ferner Länder noch ein
 elle Unabhängigkeit für grosse                                    echtes Abenteuer war.
 Reisen, die ihn in beiden
 Richtungen um die Erde                                                        www.kulturschloss.ch

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Bildungszentrum Emme
                       Vielfältige Bildung unter ein
               Seit August dieses Jahres befinden sich die Kauf-       Bevor er die Gesamtleitung des bz/emme übernahm,
               männische Berufsschule (KV) und die Gewerbeschule       war er während fast 20 Jahren Direktor der Garten-
               unter einem Dach. Neu dazu kam auch die Garten-         bauschule Oeschberg. Als ehemaliger Präsident der
               bauschule Oeschberg und mit ihr Thomas Wullimann,       bernischen Direktorenkonferenz der Berufsfachschu-
               der als Rektor des Bildungszentrums Emme                len (BDK) ist er in der schweizerischen Bildungsland-
               (bzemme) vor der Herausforderung steht, die ver-        schaft bestens vernetzt.
               schiedenen Schulen zu vereinigen und eine gemein-
               same Schulkultur zu schaffen.                           Viertgrösste Berufsschule im Kanton
                                                                       Die Fusion der drei Schulen entstand unter dem Druck
               Noch vor einem Jahr hat sich eine ganze Region für      des Kantons. Die bis anhin vom kaufmännischen Ver-
               den Erhalt der Kantonalen Gartenbauschule               band geführte, aber durch den Kanton finanzierte
               Oeschberg eingesetzt. Die Sparpläne des Kantons         Kaufmännische Berufsschule sollte wie die Gewerbe-
               sahen nämlich die Schliessung des Oeschbergs vor.       schule eine kantonale Institution werden. Gleichzeitig
               Eine Welle der Solidarität in der Bevölkerung machte    war das KV mit rund 500 Schülerinnen und Schülern
               aber deutlich, dass der Oeschberg für die Region mehr
               als nur irgend eine Schule ist. Der Oeschberg ist ein
               Kulturgut. Mit tatkräftiger Unterstützung der Berufs-
               verbände konnte die Schliessung abgewendet werden.
               «Heute ist die Gartenbauschule unter dem Dach des
               Bildungszentrums Emme und damit nicht mehr im
               Schussfeld der kantonalen Sparpolitik», sagt Thomas
               Wullimann zufrieden.

               Dass sein Herz beim Thema Oeschberg etwas höher
StadtMAGAZIN

               schlägt, kommt nicht von ungefähr. Der gelernte Gärt-
               ner und Ingenieur HTL ist im elterlichen Gärtnereibe-   Ein Spaziergang durch die Parkanlage der Gartenbauschule
               trieb aufgewachsen und hat ihn auch selbst geleitet.    Oeschberg ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.

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Koppigen ist die regionale Verankerung und die Nähe zu
                                                         den Betrieben gewährleistet. Und natürlich ist Thomas
                                                         Wullimann auch offen, weitere Berufsfelder in sein
                                                         ­Angebot aufzunehmen. «Zur Zeit haben wir keine Ange-
                                                          bote im Gesundheitsbereich», sagt er. «Für die Fach-
                                                          personen Gesundheit (FaGe) hätten wir aber ­bestimmt
                                                          noch Platz», schmunzelt Thomas Wullimann mit Blick
                                                          auf die Initiative «Gesundheitswirtschaft» (siehe Seite
                                                          10). Aber vorerst gelte es, die Zusammenführung der
                                                          drei Schulen, mit drei Systemen und drei Kulturen so zu

em Dach
                                                          realisieren, dass sie gegenseitig voneinander profitie-
                                                          ren und Synergien genutzt werden können.

                                                         Unterschiede als Stärke
 zu klein, um einen kosteneffizienten Betrieb aufrecht   Gedanklich seien viele Mitarbeitenden der drei Schu-
 halten zu können. Mit der Zusammenführung im Bil-       len noch nicht unter dem gemeinsamen Dach des Bil-
 dungszentrum Emme entstand nun die viertgrösste         dungszentrums Emme angekommen. «Eine Fusion
 Berufsschule im Kanton Bern. Sie bildet rund 2’600      braucht Zeit, denn die Unterschiede der bisherigen
 Schülerinnen und Schüler aus und beschäftigt 250        Systeme sind nicht zu unterschätzen», sagt Thomas
 Mitarbeitende.                                          Wullimann.

 «Unsere Grösse und das breite Angebot sind wichtige   Mit gemeinsamen Anlässen und dem Austausch über
 Wettbewerbsvorteile», erläutert Thomas Wullimann.     die Sparten hinweg fördert Thomas Wullimann den
 Denn die Berufsfachschulen sind unter zunehmendem     Aufbau einer gemeinsamen Schulkultur. «Gemeinsam
 Druck, sich schlank zu organisieren. Zudem befinden   auf dem bz/emme-Weg», so lautet das Motto unter
 sie sich in einem ständigen                                                   dem die Mitarbeitenden zum
 Verteilkampf um Klassen und «Das Bildungszentrum Emme                         Beispiel einen Spaziergang
 Berufsfelder. Die vom Kanton                                                  von Burgdorf nach Koppigen
                                  ist ein gutes Beispiel für eine
 vorangetriebene Zentralisie-                                                  zur Gartenbauschule machten
 rung der Bildung führt dazu, sinnvolle regionale Zentralisie- und unterwegs Ideen und Vor-
 dass manche Grundbildungen rung» (Thomas Wullimann)                           stellungen über ihre Schule
 nur noch in den grossen Zen-                                                  diskutierten. «Man kann und
 tren angeboten werden. Dem KV Emmental hätte          muss nicht alles angleichen», betont Thomas Wulli-
 genau das passieren können, wenn es sich nicht in     mann. Vielmehr gehe es darum, die Vielfalt als Stärke
 das bz/emme hätte integrieren können.                 zu sehen. Gleichzeitig werden natürlich Synergien so-
                                                       weit als möglich genutzt. So sind beispielsweise die
 Grosse Bedeutung für die Region                       «individuellen Fördermassnahmen» schulübergrei-
                                                       fend für alle Berufe organisiert und bei den allgemein-
 Mit dem Bildungszentrum Emme sind nun für viele Be-
                                                       bildenden Fächern können ebenfalls Ressourcen
 rufsfelder die berufliche Grundbildung und zahlreiche
                                                       gebündelt werden.
 Weiterbildungsmöglichkeiten im Emmental gesichert.
 Mit Standorten in Burgdorf, Langnau, Konolfingen und  www.bzemme.ch

                                                                                                             23
Wohnen in der
               Burgdorfer Altstadt
               Die Altstadt ist ein Wahrzeichen Burgdorfs. Sie ist
               Kulisse und attraktiver Rahmen für viele Traditionen,
               für Feste und regelmässige Märkte, für kulturelle
               und kulinarische Erlebnisse, für Burgdorfer Hand-
               werk und vielfältigen Detailhandel.

               Die Altstadt ist aber noch viel mehr: nämlich ein Ort
               zum Wohnen und zum Leben. Noch nie entstand so viel
               neuer oder renovierter Wohn- und Geschäftraum in
               den Altstadtgebäuden wie in den letzten Jahren. So
               beheimatet das Quartier heute 952 Personen jeden Al-
               ters, davon 44 Kinder unter 6 Jahren.
StadtMAGAZIN

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Rebecca Frangi und Christoph Dätwyler leben mit
Lenni (6) und Juri (2½) im obersten Stock eines ge-
pflegten Stadthauses. Der Steinhauer und die Bereichs-
leiterin mehrerer Kindertagesstätten haben sich ein
liebevoll eingerichtetes Daheim geschaffen. Christophs
Sammelleidenschaft für schöne und alte Dinge wird so-
fort sichtbar. Der gebürtige Burgdorfer und die fröhli-
che Solothurnerin fühlen sich in Burgdorf wohl. Den
Blick über die Dächer der Stadt möchten sie nicht mehr
missen, ebenso die Aussicht aufs Schloss. Die Nähe
zu den Einkaufsmöglichkeiten, zum Spielplatz beim
«Änteliteich» und zur Emme sind für die Familie wichtig
und wertvoll.

Das Fotoshooting fürs «Stadtmagazin» ist für Karen
Cordes eine spezielle und wohl einmalige Sache. Nor-
malerweise steht sie nämlich als Bildredakteurin einer
grossen Sonntagszeitung hinter den Kulissen. Die Ober-
länderin lebt seit 1992 in Burgdorf. Weg will sie nicht
mehr, denn Burgdorf ist die Stadt, «in der mir der Sonn-
tag so richtig gut tut». Sie schätzt an Burgdorf aber auch
die Möglichkeiten, sich einzubringen. Am Altstadtquar-
tier gefallen ihr besonders die renovierten Häusern und
die schöne Architektur.

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Die schöne Altstadtwohnung unter den Lauben ist die
               erste gemeinsame Wohnung von Yvonne Brechbühl
               und Reto Beyeler und wohl auch deshalb schon etwas
               ganz Besonderes. Die kaufmännische Angestellte und
               der Filialleiter eines Textilfachgeschäfts in Bern und
               Luzern leben mit ihren Büsis, «Boo» und «Shija» (beide
               zu schüchtern fürs Foto) in Burgdorf. Yvonne und Reto
               sind in Burgdorf fest verankert, durch Familie, durch
               ihre Sportvereine und ihre Freunde. Die Altstadt ist ihr
               Treffpunkt; «hier lässt sich’s gut leben, geniessen und
               feiern».

               Margrit und Peter Diggelmann sind aus der Rütsche-
               lengasse nicht mehr wegzudenken. Seit 40 Jahren lebt
               das Paar hier und ihre Söhne sind über der Bäckerei an
               der Rütschelengasse aufgewachsen. Das schmale Haus
               bietet Überraschendes. Zum Beispiel die «Sommerre-
               sidenz» der Diggelmanns, ein schmuckes Stück Land
               mit Gartenhäuschen, direkt unter dem Schlossfelsen,
               hoch über Burgdorfs Dächern. Dort geniesst das gesel-
               lige Paar die schönen Sommerabende. Margrit und
               Peter mögen die Altstadt, Spaziergänge an der Emme,
               ihre Nachbarn und den guten Zusammenhalt mit ihnen.
StadtMAGAZIN

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