ERSCHEINUNGSBILDER PRÄGEN DIE STADT - PODCAST "BEZUG" NEUE AUSGABE ONLINE! STADTZUG.CH
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Die Stadt Zug im Fokus Nummer 28 Juni 2021 Fr. 4.50 Podcast Erscheinungsbilder prägen die Stadt «BeZug» Neue Ausgabe online! stadtzug.ch/ podcast
Seite 2 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Editorial Die Erscheinungsbilder der Stadt Geschätzte Leserin, geschätzter Leser In der neuen Ausgabe des Stadtmagazins geht es um Erscheinungsbilder der Stadt. Wie wirkt die Stadt auf mich? Welche Assoziationen habe ich, wenn ich an die Stadt Zug denke? Welche «Erscheinungen» nehme ich wahr? In letzter Zeit waren dies nicht nur positive. Corona beeinflusst weiterhin unser Leben und führt zu Erschei nungen, welche uns beschäftigen und zum Nach denken anregen. Als Sicherheitschef der Stadt denke ich beispiels weise an den vielen Abfall, der jeweils in den Morgenstunden im Bereich See zu finden ist. Ich denke an die «Autoposer», die mit heulenden Motoren durch die Strassen brausen, oder an ein grölendes Party-Volk, welches sich einen Deut um Corona-Massnahmen schert. Diese Erscheinun gen beschäftigen mich, den Stadtrat und die Verwaltung sehr, und es ist uns bewusst, dass Sie, geschätzte Zugerinnen und Zuger, davon eben falls betroffen sind. In enger und guter Zusammen arbeit mit der Zuger Polizei nehmen wir die Situa tion ernst und gehen sie proaktiv an. Ich bin mir aber bewusst, dass dies aktuell nicht ganz einfach ist. In diesem Sinne danke ich Ihnen für Ihr Verständ nis. Wir können nicht alle Erscheinungen sofort verschwinden lassen. Es liegt an uns allen, einan der mit gegenseitigem Respekt und Rücksicht nahme im öffentlichen Raum zu begegnen. So kön nen wir die sommerlichen Erscheinungen, wie das gemütliche Zusammensein mit Freunden auf einer Restaurantterrasse, umso mehr geniessen. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre des Stadtmagazins und einen schönen Sommer. Ihr Urs Raschle
Seite 3 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Die Stadt Zug im Fokus Lebensraum 6 Die Stadt wächst mit uns Eine Stadt erfassen wir nicht als grosses Ganzes. Wir erleben und erschaffen sie als Sammlung von Eindrücken. In Zug werden diese gerade neu gestaltet. Von uns allen. Stadtpolitik 10 Herkunft achten – Zukunft gestalten: Das neue Erscheinungsbild der Stadt Zug Vor 20 Jahren bekam die Stadtverwaltung nicht nur ein neues Logo, sondern zum ersten Mal ein einheitliches Erscheinungsbild. Seit dem 1. März 2021 erfolgt nun die Umsetzung des neuen Erscheinungsbildes mit dem «Z’Winkel»-Logo, das sich konsequent an der digitalen Zukunft orientiert. Eine Zeitreise. Wirtschaft 14 Alles Klischee? Frauen mögen keine Technik und Männer können keine Kinder betreuen. Ein längst überholter Zopf von vorgestern? Eine Technikliebhaberin, ein Sozial pädagoge und eine Bauleiterin der Stadt Zug erzählen über ihre Erfahrungen mit Klischees, Rollenbildern und Gegenstimmen. Schule & Familie 24 Badevergnügen in den städtischen Seebädern Mit Kind und Kegel einen Tag am See verbringen: Doch in wel- chen Seebädern kommen kleine und grosse Wasserratten und Badenixen auf ihre Kosten? Kultur & Freizeit 28 «Es war einfach so, Frauen stimmten nicht ab.» Bei einer Stimmbeteiligung von 66,29 Prozent spra- chen sich am 7. Februar 1971 59,9 Prozent der stimmberechtigten Männer im Kanton Zug für das eidgenössische Stimm- und Wahlrecht für Frauen aus. Fünf Frauen erinnern sich an früher und sin STADTMAGAZIN-APP nieren über Dringlichkeiten in Frauenrechtsfragen. Für zusätzliche Bildstrecken, direkte Web-Links, Filme und 4 Infografik «33 720 000 m2 Feedback-Buttons: Laden typisch Stadt Zug» Sie die Stadtmagazin-Zug-App via QR-Code oder Store auf Ihr 32 Dialog mit der Stadt Smartphone oder Tablet oder 32 Kolumne Till nutzen Sie die Browser-Version. stadtzug.ch/stadtmagazin 33 Kinderseite
Seite 4 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Infografik 33 720 000 m2 typisch Stadt Zug Illustration Michael Kunz 17,5% Siedlungs flächen 20% 5 990 000 m2 Landwirtschafts 1,5% flächen Unproduktive 6 940 000 m2 Flächen 490 000 m2 25% 36% Bestockte Wasser Flächen 12 060 000 m2 8 240 000 m2 Stadt Zug 33 720 000 m2 Unglaubliche 33 720 000 einzelne Quadratmeter (33.72 km2) bilden die Fläche der Stadt Zug und verleihen dem Ort sein unverkennbares Erscheinungsbild. Wasser Siedlungsflächen Landwirtschafts Unproduktive Bestockte flächen Flächen Flächen 12 060 000 m2 5 990 000 m2 6 940 000 m2 490 000 m2 8 240 000 m2 See Industrie- und Obst-, Reb- und Unproduktive Wald 12 000 000 m2 Gewerbeareale Gartenbauflächen Vegetation 7 820 000 m2 400 000 m2 480 000 m2 490 000 m2 Weitere Stehende Gebüschwald Gewässer Gebäudeareale Ackerland Vegetationslose 0 m2 10 000 m2 3 290 000 m2 1 220 000 m2 Flächen 0 m2 Gehölze Fliessgewässer Verkehrsflächen Naturwiesen, 420 000 m2 50 000 m2 1 630 000 m2 Heimweiden Gletscher, Firn 4 890 000 m2 0 m2 Besondere Siedlungsflächen Alpwirtschafts 120 000 m2 flächen 350 000 m2 Erholungs- und Grünanlagen 550 000 m2
Seite 5 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Infografik In der Stadt Zug gibt es: ** 30 618 Menschen 18 200 Betriebe 796 Bänkli 1076 Hunde 3100 Bäume (nur im Siedlungsgebiet) 1230 Katzen 17 233 Autos 3216 Strassenlampen 1396 Rinder 1809 Motorräder 345 Schafe 2578 E-Bikes 16 416 Wohngebäude Durchschnittlich hat jede und jeder der 30 618 Zugerinnen und Zuger: 196 m2 Siedlungsflächen 227 m2 Landwirtschaftsflächen 0,04 Hunde 0,08 E-Bikes 0,03 Bänkli 0,05 Rinder 16 m2 Unproduktive Flächen 0,04 Katzen 0,54 Gebäude 0,10 Bäume 0,01 Schafe 269 m2 Bestockte Flächen 0,56 Autos 0,10 Str.lampen 394 m2 Wasser 0,06 Motorräder 0,59 Betriebe *Quelle: Bundesamt für Statistik | **Jedes Piktogramm steht für 100
Seite 6 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Lebensraum Lebensraum ERFOLGSREZEPT UNTERFLURCONTAINER LITTERING FACHSTELLE ALTER Abfallsäcke unter der Strasse Gemeinsam gegen Lärm, Abfall und Gut betreut und gepflegt im Sachbeschädigung Kanton Zug Die Seepromenade der Stadt Zug Im Kanton Zug besteht eine Viel- ist ein beliebter Treffpunkt und zahl von Angeboten im Bereich Aufenthaltsort für Jung und Alt. der Langzeitpflege für Personen, An den Wochenenden kommt es die Pflege benötigen oder Unter- hingegen öfters zu Lärmbeschwer- stützungs-und Betreuungsbedarf den, Sachbeschädigungen und haben. Eine gute und laufend Abfallbergen. Jeweils in den frühen aktualisierte Übersicht dazu Morgenstunden wird der Abfall bietet die Website pflege-zug.ch. von den Mitarbeitenden des Pflege- und betreuungsbedürftige Im Jahr 2030 soll es keine blauen Säcke Werkhofes weggeräumt. Personen sowie deren Angehö mehr am Strassenrand geben. Bis dann wird Um die allgemeine Situation zu rige und Fachpersonen aus dem auf sogenannte Unterflurcontainer (UFC) verbessern, hat die Stadt Zug in Gesundheits- und Sozialwesen Zusammenarbeit mit der Zuger können sich auf der Website umgestellt. Diese Umstellung auf das UFC- Polizei eine Anti-Littering-Kam- umfassend über Dienstleistungs- System hat mehrere Vorteile: Es stinkt nicht pagne gestartet. Vermehrte angebote für die ältere Bevöl mehr, da die Abfallsäcke unter der Erde polizeiliche Präsenz und Plakate kerung informieren. Ziel der Platt- machen auf die Thematik aufmerk- form ist es, die Wahl des richtigen sind. Der Abfuhrtag ist für die Bevölkerung sam. Das Ziel ist ein rücksichts- Angebots zu unterstützen und unwichtig, weil die UFC rund um die Uhr zur volleres Denken und Handeln die Lebensqualität der Betroffenen aller Personen, welche sich an der und Angehörigen zu erhöhen. Verfügung stehen. Die Abfallsäcke werden Seepromenade aufhalten. Die nachts, wenn die Säcke bereits am Vorabend Zuger Polizei führt deshalb bis Für eine persönliche Beratung steht die Fachstelle Alter und zur Abfuhr bereitgestellt werden, nicht mehr Oktober 2021 vermehrt Kontrol- Gesundheit der Stadt Zug zur len durch. Mit jenen, die sich von Vögeln, Füchsen oder Ratten aufgerissen. nicht an die Regeln halten, sucht Verfügung: 058 728 98 47 Die Abfuhr wird umweltschonender: Der Güsel- sie den Dialog. Zusätzlich hat die pflege-zug.ch informiert zu: wagen fährt gezielt die UFC an. Jeder UFC hat Stadt Zug grössere Abfallkübel – Entlastung für pflegende oder und mobile WC-Häuschen auf betreuende Angehörige so viel Platz, wie acht normale Rollcontainer. gestellt. Die WC-Anlagen bei der – P flege und Betreuung oder Katastrophenbucht sind als Van- Unterstützung im Alltag dalismus-Präventionsmassnahme – Wohnmöglichkeiten im Alter Heute stehen 113 UFC an 66 Standorten für abends geschlossen. – Alters- und Pflegezentren den Hauskehricht zur Verfügung. Weitere im Kanton Zug Die Zuger Polizei und die Stadt 140 Standorte sind geplant, rund 30 schon Zug bitten die Bevölkerung – Angebote rund um die Gesundheit im Alter projektiert. mitzuhelfen und ihren Beitrag zu – Anregungen zu Freizeit- und leisten, damit sich alle in der Alltagsgestaltung/Nachbar- Stadt Zug wohlfühlen können. schaftshilfe
Seite 7 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Lebensraum Die Stadt wächst mit uns Erscheinungsbilder der Stadt Eine Stadt erfassen wir nicht als grosses Ganzes. Wir erleben und erschaffen sie als Sammlung von Eindrücken. Von Gefühlen. Von Momenten. Als Sammlung von Erscheinungsbildern. Von Entscheidungen. In Zug werden diese gerade neu gestaltet. Von uns allen. Text Falco Meyer, Fotos Andreas Busslinger
Seite 8 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Lebensraum Wir wandern durch Strassenzüge, spazieren vom Einkaufszentrum zur Bushaltestelle, be- wegen uns durch Pärke, Parkplätze, Pausen- plätze. Wir tauchen ein in unser ganz eigenes Ökosystem. Die Stadt, sie ist unser Lebens- raum. Wir haben unsere evolutionär hart erkämpften Alarmsysteme daran gewöhnt, ihren Lärm auszuhalten, ihre Geschwindig- keit, ihre Unübersichtlichkeit, ihren Geruch, ihre trockene, heisse Luft. Wir geniessen jede frische Brise, die vom See her durch die Gas- sen weht. Wir bewegen uns in der Stadt wie Fische im Wasser. Und gleichzeitig sind wir ein Teil von ihr, wir bauen sie, genauso wie Korallenriffe von Polypen erbaut werden. Nicht nur, wenn wir Immobilienmenschen sind, Bauherrinnen und Architekten. Wir bauen sie auch, wenn wir uns sozial vernetzen, wenn wir unser geniessen wir deren Aussenräume sehr. Hier im Zentrum grösser werden soll, 94 Prozent Fahrrad an einer Ecke abschliessen, wenn bei uns zuhause ignorieren wir sie oft.» Wir für eine stärkere Durchgrünung der Stadt- wir unsere Kinderwagen durch enge Gassen nehmen unsere Wege quasi per Autopilot und Freiräume.» Mehr Grün, mehr Fokus auf schieben. Wir bauen unsere Stadt, wenn wir unter die Füsse, ignorieren gleichzeitig Schön- das Erleben der öffentlichen Räume. «Für die uns politisch auseinandersetzen, wenn wir heit und Murks – wir sind uns unsere Stadt Menschen ist das ein drängendes Thema», Unternehmen gründen, Cafés aufmachen, gewohnt. «Der Aussenraum ist unsere gemein- sagt Klein. «Auch weil wir uns heute anders Läden führen, Geschäfte abschliessen. Wenn same Stube. Wir sitzen gerne in einer Buvette bewegen: Die Velothematik, insbesondere wir mit unseren Mitmenschen um gemeinsa- an der Sonne. Wir möchten die Stadtbevölke- die neuen E-Bikes, hat den öffentlichen Raum me Werte ringen. Wenn wir im Spital unsere rung dafür begeistern, diesen Räumen wieder ebenfalls in den Fokus gerückt. Wir müssen Kinder zur Welt bringen. Wenn wir zum Fried- mehr Wertschätzung und Engagement entge- schauen, wie wir für alle Verkehrsteilneh- hof gehen und unsere Liebsten verabschieden. genzubringen.» menden Wege schaffen können.» Die Stadt ist gleichzeitig unser Zuhause und das Produkt unseres Verhaltens. Sie wächst, Das Thema wird in der politischen Debatte nicht weil wir anbauen. Sie wächst, weil «Wenn wir uns in den Ferien noch einigen Zündstoff liefern. Denn mit der wir da sind. Und die Stadt Zug ist dafür ein Urbanisierung ist der Wechsel vom Auto zum besonders gutes Beispiel. Sie flimmert und in einer schönen Stadt Fahrrad und zum ÖV längst in der Stadt an- flackert und zeigt uns auf Schritt und Tritt aufhalten, geniessen wir gekommen. Nur, wie lässt sich der Wandel so neue Erscheinungsbilder: von der farben gestalten, dass das Auto auch in neuen Ver- frohen Altstadt bis zu den scheinbar stati- deren Aussenräume hältnissen seine Rolle übernehmen kann? schen Aussenquartieren. Von der Bewegungs- sehr. Hier bei uns zuhause So, dass sich auch die Menschen darauf ein- flut der Verkehrsachsen bis zur Ruhe am See. lassen können, die sich stark mit dem Auto ignorieren wir sie oft.» identifizieren? Diese Fragen müssen für viel Die Debatte Harald Klein, Stadtplaner politische Diskussion sorgen. Dass das der Fall Die Stadt wächst mit uns. Und dieses Wachs- sein wird, daran zweifelt hier niemand. «Bei tum ist gestaltbar. Nicht nur auf den einzelnen unseren Mitwirkungen stellen wir ein gros Parzellen, sondern auch in den Zwischenräu- Das bedeutet allerdings auch: Wir müssen ses Engagement der Bevölkerung fest», sagt men, in den grossen Zusammenhängen. Dafür über unsere Mobilität nachdenken. Genau Klein. «Und unser Ziel dabei ist es ja, Projekte braucht es Menschen, die den Überblick be- darum geht es im Mobilitätskonzept der an- für den Wandel vorzuschlagen, die auf realen wahren und die Entwicklung ordnen – oder stehenden Ortsplanungsrevision. «Im Vorder- Wünschen aus der Bevölkerung basieren.» ihre Vorstellung einer Ordnung zumindest zur grund steht eine flächeneffiziente Mobilität. Debatte stellen. Gerade stehen mehrere solcher Im Moment stellen wir einen grossen Teil Die Bevölkerung hat ihre eigenen Ideen darüber, Debatten an: In der Ortsplanungsrevision und unseres öffentlichen Raumes im Zentrum der wo sich die Stadt entwickeln soll. «In allen Um- dem neuen Mobilitätskonzept kann das Ver- Stadt dem Auto zur Verfügung», sagt Klein. fragen zeigt sich, welches die Perlen der Stadt hältnis zwischen Freiräumen, Mobilität und «Die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmen- sind: das Seeufer und die Altstadt», sagt Klein. bebauter Fläche neu gedacht werden. den sollen zukünftig gleich viel Bedeutung Hier müsse der Aussenraum erweitert und auf- und Raum erhalten.» gewertet werden. «Es wäre zum Beispiel mög- Einer, der sich um diese Ordnung kümmert, lich, die Vorstadt verkehrsarm zu gestalten.» ist Stadtplaner Harald Klein. Vor ihm liegt Zudem gibt es neue Ansprüche an die Aus Der Verkehr könne, sofern das Verkehrsvolu- keine leichte Aufgabe. «Wir möchten die sen- und Freiräume. Klein hat mit seinem men vergleichbar bleibe, anders organisiert Stadtbewohner/innen für den Aussenraum Team Umfragen durchgeführt. «87 Prozent werden. 1783 Personen haben sich an einer sensibilisieren», sagt er. «Wenn wir uns in haben sich dafür ausgesprochen, dass die eben abgeschlossenen Umfrage dazu beteiligt. den Ferien in einer schönen Stadt aufhalten, Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums «Nun sind wir gespannt auf die Ergebnisse.»
Seite 9 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Lebensraum Die Wurzeln elegant, so Wenger: «In der Totale entsteht ein Entscheidungen, welche die Erscheinungsbil- Es gibt nicht nur die grossen Debatten über charakterstarkes Gesamtbild.» Das Team von der der Stadt auch in Zukunft prägen werden. anstehende Entwicklungen, welche die Stadt Wenger und Wettstein war nun einige Tage Wenn wir also das nächste Mal die Altstadt beschäftigen werden. Es stellt sich auch die vor Ort und hat eine erste Analyse der Farben durchqueren, an der Seepromenade schlen- Frage nach den Wurzeln. Was macht die Iden- vorgenommen. Das Forschungsteam stellt dern, könnten wir uns womöglich eine Minu- tität der Stadt aus? Stadtarchitekt Christian nun eine Palette zusammen, welche die ur- te Zeit nehmen und uns darauf achten: Wie Schnieper sagt dazu: «Wir haben im Jahr 2017 eigene Farbigkeit der Zuger Altstadt sichtbar ist das, hier zu sein? Und wie könnte es sein? in den Quartierbefragungen herausgefunden, machen soll. «Das ist wie bei einem Konzert: Denn es ist nichts einfach nur da. Alles ist be- dass sich die Zugerinnen und Zuger nicht nur Erst wenn man alle Einzelstimmen zueinan- weglich. Solange wir hinschauen – und uns in der Stadt Zug, sondern vor allem auch in der in einen Kontext stellt, ist die Musik als miteinander darüber austauschen. ihrem Quartier heimisch fühlen.» Diese Quar- Komposition erlebbar.» tierbezogenheit sei überraschend stark, sie Die Palette ist als Werkzeug zu verstehen, gehe einher mit einer ganz eigenen Qualität nicht als Regelwerk. «Die Palette ist eine der einzelnen Quartiere. «Diese Qualität des Hilfestellung, eine Möglichkeit, die Identi Aussenraums und unser Wohlbefinden in die- tät eines Ortes mit der Wahl von Farben sem Raum ist etwas, was wir unbewusst sofort zu stärken», sagt Wettstein. Aufgrund der wahrnehmen», sagt Schnieper. Dies bewusst Palette lassen sich sachlich fundierte Ent- zu gestalten ist allerdings nicht trivial – dafür scheidungen treffen. braucht es Information und ein Verständnis der Eigenheiten eines Ortes. Schnieper hat sich auf die Spuren dieser Qualitäten gemacht «Unsere Gestaltungs und zusammen mit anderen Abteilungen Ge- staltungshandbücher für die einzelnen Quar- handbücher sind kein tiere erstellt. Sie sollen als Teil des Stadtraum- Regelwerk, sondern eine konzepts im Sommer dem Stadtrat vorgelegt werden. Gedacht sind sie als Lesehilfe fürs Hilfe für das Bewusst Quartier, für Architekten und Eigentümer. machen der Qualitäten «Das ist kein Regelwerk», sagt Schnieper, «sondern eine Hilfe für das Bewusstmachen eines Quartiers.» der Qualitäten eines Quartiers. Mit Gesetzen Christian Schnieper, Stadtarchitekt können wir diese Eigenheiten nicht berück- sichtigen.» Mit Vorschlägen schon: Die Hand- bücher sollen dazu beitragen, dass die Identi- tät eines Ortes gestärkt wird. Die Farben Die Identität eines Ortes ist der Massstab da- für, wann ein Gebäude oder ein Freiraum in einem Quartier als stimmig erlebt wird. «Ein speziell gutes Beispiel dafür ist die Altstadt», sagt Schnieper. «Da stimmen die Proportio- nen, die Materialitäten passen zusammen, die Zugänglichkeit der Gebäude, ihre Aus- richtung. In der Altstadt fühlt sich ganz vieles richtig an. Und da spielt auch die ganz eigene Farbgebung der Gebäude eine wichtige Rolle.» Dieser ganz speziellen Farbigkeit geht die Stadt gerade auf den Grund. Sie hat dem Institut vom Haus der Farbe in Zürich den Auftrag gegeben, die Farben der Altstadt zu erforschen. Stefanie Wettstein und Marcella Wenger referenzieren die Farben von den Fas- saden bis zu den Fensterläden. «Wir sind im Moment berauscht von der Fülle der Farben», sagt Wenger. «Facettenreiche Fassadenfarben, Akzente, besondere heraldische Motive, bis zu den blau glasierten Dachziegeln – es kommen uns eine Menge Farben entgegen», sagt Wen- ger. Das Zuger Blau sei kühl und edel. «Die Fassadenfarben wirkten dagegen lieblich und
Seite 10 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Stadtpolitik Stadtpolitik EZUG-APP SPATENSTICH ÖKIHOF GUT PARLIERT eZug macht die Dokumen- Neues Recycling- center befindet In dieser Rubrik servieren wir kna- ckige Zitate aus den vergangenen tenbestellung einfacher sich im Bau Sitzungen des Stadtparlaments. «Ich finde, die Thematik der Spinnereien ist eher bei uns Politikern angesiedelt als bei der Verwaltung. » David Meyer (glp) zur «Ausle Im Frühling haben die Bauarbei- geordnung und Erkenntnisse ten für den neuen Ökihof im Göbli hinsichtlich eines Luftseilbahn- begonnen. Die Stadt Zug als systems für die Stadt Zug». Bauherrin sowie die zukünftigen Nutzer – das Brockenhaus der Frauenzentrale und die Gemein- «In den Protokollen des nützige Gesellschaft Zug – feier- GGR ist in diesem ten am 9. März 2021 gemeinsam Anfang Jahr lancierte die Stadt Zug eine den Spatenstich. Das neue Re Zusammenhang immer App, mit welcher digital, mühelos und cyclingcenter mit Ökihof und dem wieder von dicken schnell Dokumente bestellt und herunter Brockenhaus der Frauenzentrale werden im Herbst 2022 vom Hälsen und knirschen- geladen werden können, so zum Beispiel Güterbahnhof-Areal ins neue Ge- den Zähnen zu lesen.» Betreibungsauszug, Handlungsfähigkeits- bäude ziehen. Seit 1999 befand zeugnis, Heimatausweis/Interimsausweis, sich der Ökihof und das Brocken- Maria Hügin (FDP) in ihrem Votum haus beim Bahnhof Zug. Der zum Zugerischen Kulturlastenaus- Leumundszeugnis oder eine Wohnsitzbe- Mietvertrag läuft im Jahr 2022 gleich (ZKLA). scheinigung. Seit Januar haben bereits 368 aber definitiv aus. Daher musste eine Alternative gefunden werden. Personen das App installiert und die Zahl Dem Baukredit von rund 20 Millio- «Und dass die FDP als steigt stetig. Durch die Zusammenarbeit mit nen Franken für den Neubau wichtigste Partei und «Skribble» können die eZug-App-Nutzenden des Recyclingcenters haben die Stadtzuger Stimmberechtigten Fraktion in dieser Stadt die Dokumente elektronisch signieren. am 27. September 2020 mit Sie nutzen die eZug-App noch nicht? Einfach das so macht, da drehen 88 Prozent zugestimmt. ein Zuglogin erstellen und bei der eZug-App sich doch die Gründer des anmelden. Falls Sie noch kein Zuglogin besit- GGR in ihren Gräbern um zen, können sie dieses schriftlich, im Stadt- – oder im Altersheim.» haus oder in der Bibliothek Zug beantragen. Philip C. Brunner (SVP) zu einem geplanten Vertrag mit den ande- Weitere Informationen unter: ren Gemeinden für den Zugeri- www.ezug.ch und www.zuglogin.ch schen Kulturlastenausgleich.
Seite 11 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Stadtpolitik Herkunft achten – Zukunft gestalten: Das neue Erschei- nungsbild der Stadt Zug Vor 20 Jahren bekam die Stadtverwaltung nicht nur ein neues Logo, sondern zum ersten Mal ein einheitliches Erscheinungsbild. 20 Jahre hat das bisherige Corporate Design gute Dienste geleistet. Seit dem 1. März 2021 erfolgt nun sukzessive die Umsetzung des neuen Erscheinungsbildes, das sich konsequent an der digitalen Zukunft orientiert. Text Dieter Müller
Seite 12 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Stadtpolitik 1319 1519 1799 Österreichischer Balken Verschiedene Herren Franzosenbaum Ein spitzer Schild, unregelmässig schraffiert, Über dem Durchgang beim Zytturm hängt das Der markante Querbalken ist 1799 aus dem darum herum eine ungewohnte Schrift: So Wappenrelief von 1519: Zwei Löwen fungieren Wappen verschwunden: Wie so vieles, ändert präsentiert sich das älteste erhaltene Siegel als Schildhalter für die Zuger Wappen und den auch das Wappen während der Besetzung der Stadt Zug von 1319. Adler. Dieser steht für das Deutsche Reich, die durch die Franzosen. Krone für die Fürsten von Habsburg. «Jede Zeit hat ihre eigene Ästhetik. Jede Zeit Innovation bedeutet: Die Stadt Zug gestaltet Implementierungserfahrung entwickelt. Das hat eigene Ansprüche und Mittel bezüglich die Zukunft aktiv mit. Immer mehr Dokumen- Kernteam – bestehend aus Stadtschreiber Information und Kommunikation. Zu jeder te werden nicht mehr von Hand unterschrie- Martin Würmli, dem Leiter Informatik Daniel Zeit aber müssen Inhalt und Äusseres über- ben und per Post versandt, sondern rechtsgül- Truttmann sowie dem Leiter Kommunikation einstimmen. Informativ, sachlich und verhält- tig elektronisch signiert und digital zugestellt. Dieter Müller – wird die weiteren Umsetzun- nismässig.» Die Digitalisierung und der Einsatz neuer Me- gen aktiv begleiten und in einem engen Aus- dien haben Konsequenzen für das neue Logo tausch mit dem Stadtrat dessen strategische Dieses Zitat ist 20 Jahre alt. Es stammt vom und das Erscheinungsbild. Im Sinne einer Zielsetzungen einfliessen lassen. damaligen Stadtrat von Zug, aus einer Bro- schnellen Wahrnehmung und Konzentration schüre zur Einführung des neuen Stadt- auf das Wesentliche wird auf das bisherige auftritts. Das Zitat ist heute so aktuell wie blau-weisse Wappen verzichtet. Gleichzeitig damals. Heute ist Zug eine innovative und wird ein neues Schriftprogramm etabliert. «Die konsequente Aus konsequent dienstleistungsorientierte Stadt. richtung als Dienstleistungs Dies zeigt sich in der Ausrichtung auf die Die ersten Anwendungen des neuen Corpo- digitale Zukunft – und in der Ausgestaltung rate Designs wurden per 1. März 2021 in ein organisation für die Men- des neuen Stadthauses. Hier sind die Mit- neues Vorlagenmanagement umgesetzt und schen in der Stadt Zug, wie arbeitenden der Stadtverwaltung seit dem umfassen Briefschaften, Formulare, Visiten- Umzug im Sommer 2019 für die Bevölkerung karten und den Internetauftritt der Stadt sie sich im neuen Stadthaus in der Stadt Zug tätig. Stadtpräsident Karl Zug. Aktuell werden die weiteren Elemente zeigt, kommt nun ebenso in Kobelt sagt dazu: «Die konsequente Ausrich- des neuen Erscheinungsbildes in Etappen tung als Dienstleistungsorganisation für die entwickelt und umgesetzt. Die bisherigen An- einem neuen, zeitgemässen Menschen in der Stadt Zug, wie sie sich im wendungen werden Schritt für Schritt ersetzt. Erscheinungsbild zum neuen Stadthaus zeigt, kommt nun ebenso in Dies erfolgt bevorzugt mit lokalen Gestaltern einem neuen, zeitgemässen Erscheinungsbild und Agenturen. Ausdruck.» zum Ausdruck.» Am neuen Standort herrscht Stadtpräsident Karl Kobelt eine transparente und frische Atmosphäre Die ersten Umsetzungen des Logos und des mit starken gestalterischen Elementen. Im ge- Erscheinungsbildes wurden – ausgehend von schichtsträchtigen ehemaligen Landis & Gyr- einem mehrmonatigen Entwicklungsprozess Gebäude treffen sich Ursprung und Moderne, – durch ein Kernteam der Stadt Zug und mit Tradition und Innovation. externer Beratung, Designkompetenz und
Seite 13 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Stadtpolitik 1881 1960 2000 Im Strahlenmeer Scharfe Konturen Zug wird zur Marke Mit Strahlenkranz, Mauerkrone und Verzierun- Anfang der 1960er Jahre entsteht das scharf Das Ende März 2000 eingeführte Logo nimmt gen: Das Stadtwappen von 1881 verströmt gezeichnete Wappenbild, das die Stadt bis die modernen Anforderungen auf – und wichtige Elemente des damaligen Zeitgeistes. zur Jahrtausendwende kennzeichnete. positioniert Zug als Marke. Die Abbildung der Stadtmauer gehört der Vergangenheit an. 2021 «Z’Winkel» – das neue Logo der Stadt Zug Mit dem Umzug ins neue Stadthaus zeigt sich, dass das bestehende Erscheinungsbild in jedem Fall überarbeitet und optimiert werden muss. Als Folge der Automatisierung, Digit a lisierung und im Einsatz neuer Medien ist eine Vereinfachung zwingend. Dies betrifft einer- seits den Verzicht auf das randabfallende blau-weisse Wappen und den Ersatz des bisherigen Schrifttyps Frutiger durch eine universell einsetzbare Systemschrift. Die typografische Konstellation des neuen Logos folgt einer Hochachse und einer Querachse. Die vertikale Achse trägt die Bezeichnung Stadt. Die Querachse gewichtet den Begriff Zug markant. Der so entstandene «Z’Winkel» weist in der Bedeutung auf ein offenes Uni Martin Würmli versum im Sinne der Zukunftsgestaltung hin. lic. iur. HSG/Rechtsanwalt, Excutive MBA Die Gesamtwirkung ist elegant und innovativ. Stadtschreiber Stadthaus, Gubelstrasse 22 Postfach, 6301 Zug Telefon 058 728 90 10 martin.wuermli@stadtzug.ch Reduktion, Merkfähigkeit und Wiedererkenn- Stadt Zug Präsidialdepartement Kommunikation Stadthaus, Gubelstrasse 22 6301 Zug www.stadtzug.ch barkeit zeichnen das Logo aus. Die Einfach- Dieter Müller Leiter Kommunikation Telefon 058 728 90 41 Stadt Zug, Kommunikation, Postfach, 6301 Zug dieter.mueller@stadtzug.ch Firma Vorname Name heit repräsentiert eine digitale Markierung. Strasse 123 Postfach 1234 Ortschaft Mein Kontakt Zug, 21. Januar 2021 Wahl der Systemschrift Sehr geehrter Herr Huber Zur Empfehlung einer passenden Systemschrift war eine vorgängige Untersuchung zum Thema Schriften generell nötig. Wir prüften folgende Auswahl an Systemschriften näher: Arial, Calibri, Charter, Georgia, Corbel und Trebuchet MS. Sandra Hürlimann Im Zusammenhang von Logo, Systemschrift und Schriften für professionelle Umsetzungen empfehlen Schulleiterin wir nach intensiven Studien schlussendlich wieder die Arial. Schulhaus Letzi Letzistrasse 16 - 20, 6300 Zug Telefon 058 728 86 00 Telefon 058 728 83 01 (SH Herti) Hürden wie Einstellungen der jeweiligen Geräte und Qualität der Drucker bei Dritten. Der Grauwert sandra.huerlimann@stadtschulenzug.ch unterstützt die Lesbarkeit und bleibt in jedem Fall ästhetisch stimmig. Das Prinzip Grussformel und Unterschrift entspricht den Angaben des Kaufmännischen Verbandes, so wird das aktuell gehandhabt, gelehrt und empfohlen. Bei Fragen stehen wir sehr gerne zur Verfügung. Mit besten Grüssen Dieter Müller Leiter Kommunikation Beilage: Kopie: Mein Kontakt PDF Briefvorlage Christof Hofstetter 15
Seite 14 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Wirtschaft Wirtschaft SAALVERMIETUNG GESCHÄFTSIDEE CO-WORKING SPACES Diese Räume können Primarschüler grün- Flexible Arbeitsplät- den Unternehmen ze in der Stadt Zug gemietet werden Ein Projekt an der Primarschule Co-Working Spaces sind Arbeits- Riedmatt zeigte auf, dass gute plätze, welche zu einem günstigen Geschäftsideen in jedem Alter Preis gemietet werden können. Ein umsetzbar sind. Das Programm Überblick der Stadtzuger Angebote. Pintolino von der Non-Profit- Das «Office LAB» befindet sich im Organisation Young Enterprise «Freiruum» auf dem ehemaligen Switzerland (YES) ermöglichte Landis & Gyr-Areal. Es bietet flexi es erstmals zwei Zuger Klassen, ble Arbeitsplätze in einer grossen ihre Geschäftsideen zu verwirk Markthalle an. Das Angebot reicht lichen. Betreut wurden die Kinder Die Stadt Zug bietet Räume für allerlei Veran- von ihren Lehrpersonen und zwei von unregelmässigen Nutzungs- staltungen an. Sie können gemietet werden. Volunteers aus der Wirtschaft, möglichkeiten bis hin zu einem fixen Büroraum für das eigene Team. welche den Schülerinnen und – Die Altstadthalle liegt in der unteren Schülern mit Rat und Tat zur Seite Info auf www.officelab.ch Altstadt. Sie bietet Platz für Ausstellungen standen. Die beiden Klassen «CV Labs» liegt im Business Park und Apéros für bis zu 50 Personen. konnten von der Ideenfindung bis Zug gleich neben dem Bahnhof. hin zu den Verkaufsaktivitäten Flexible Arbeitsbereiche und – Der Burgbachsaal liegt neben der Burg Zug. alles selbst planen, organisieren Sitzungszimmer sollen inspirieren. Er bietet Platz für Veranstaltungen mit bis und realisieren. Die Schülerinnen Hier können Unternehmerinnen und Schüler haben ein eigenes und Unternehmer wachsen. zu 200 Personen. Produkt gestaltet und produziert. Info auf www.cvlabs.com So entstanden «Scrunchies» – Im 24. Stockwerk des Park-Towers nahe (Haargummies) und Seifen. «Spaces» liegen zentral am Grafen- beim Bahnhof Zug befindet sich der Gesell- Aufgeteilt waren die Kinder in die auweg. Ihr Ziel ist es, kreative Unternehmerinnen und Unterneh- schaftsraum «Panorama 24». Der Raum Arbeitsgruppen «Produktion», mer weiterzubringen. Dafür bieten «Marketing» und «Finanzen», um ist ideal für Anlässe mit bis zu 50 Personen ein Gespür zu bekommen, wie «Spaces» Arbeitsräume mit einer ungezwungenen Atmosphäre an. und zivile Trauungen. die heutige Wirtschaftswelt funk- Info auf www.spacesworks.com tioniert. «Wir sind begeistert vom – Der Siehbachsaal liegt beim Hafen und Programm Pintolino. Die Schüle- «Regus» ist an drei Standorten bietet Platz für bis zu 80 Personen. rinnen und Schüler haben ihr vertreten: im Metalli Zug, an der Wissen mit der Gründung ihres Dammstrasse und an der Baarer- Weitere Informationen rund um die Säle in der Stadt Zug finden eigenen Unternehmens alltagsbe- strasse. Auch hier wird Flexibilität Sie hier: www.stadtzug.ch/saelereservation zogen erarbeitet. Sie waren sehr in hellen Arbeitsräumen grossge- motiviert und haben viel gelernt», schrieben. Info auf www.regus.com erzählen die Lehrpersonen Ber nadette Müller und Tanja Zberg.
Seite 15 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Wirtschaft Alles Klischee? Neue Rollenbilder Frauen mögen keine Technik und Männer können keine Kinder betreuen. Ein längst überholter Zopf von vorgestern? Die Statistik ist nicht schönzureden: Es gibt sie noch immer, die typischen Frauen- und Männerberufe. Eine Technikliebhaberin, ein Sozial pädagoge und eine Bauleiterin der Stadt Zug erzählen über ihre Erfah- rungen mit Klischees, Rollenbildern und Gegenstimmen. Text und Fotos: Michaela Eicher
Seite 16 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Wirtschaft Ein Blick auf die Abschlüsse der Studierenden muss jeden Tag vor Ort und erreichbar sein. Prozent in fünf Tagen. Ich bin jeden Mittag an Schweizer Hochschulen* der letzten Jahre Ich wäre sogar bereit gewesen, auf Kinder zu und am Nachmittag nach der Schule für die zeigt: Frauen entscheiden sich vermehrt für verzichten, so sehr liebe ich meinen Job. Heu- Kinder da, sie kommen nicht zu kurz. Berufe in der Gesundheitsbranche, sozialer te bin ich froh, habe ichs nicht gemacht. Was Arbeit, Bildung, Design und Künste, während ist schon Karriere ohne Familie? Aber ich habs Mir ist es wichtig, anderen Frauen, zu zeigen, Männer die Statistik in Architektur, Bau-, Pla- durchgezogen, ich war sogar schwanger auf dass es sich lohnt, seinen eigenen Weg zu ge- nungswesen, Technik und IT anführen. Wie der Baustelle. Es ist eine Frage der Einstellung. hen. Viele Frauen haben dieses Klischee im diese Muster entstehen? Die ersten Ansätze Wenn man will, kann man vieles. Für mich Kopf: zuerst heiraten, ein Hüsli bauen, dann zeigen sich bereits in der Kindheit: Jungs spie- war klar, ich wollte im Beruf bleiben. Von kommt die Familie. Sie denken, ich bin die len Fussball und sind gut in Mathe, während 20 bis 90 Prozent hab ich alles ausprobiert. Frau, ich muss mein bisheriges Leben aufge- Mädchen lange Haare haben, kreativ sind, Man muss halt auch die Handwerker erzie- ben. Warum, wenns auch anders geht? Auch Kinder lieben und bald auch alles aufgeben, hen. Und sich gut vorbereiten, es braucht ein wenn alle sagen, es funktioniert nicht – wenn weil sie selber welche kriegen. Alles nur Kli- gutes Team, ein gutes Büro, und es braucht wirs nicht ausprobieren, wissen wir es nicht. schee? Unsere Porträtierten setzen genau da das Team zu Hause. Es war ein Experi- Wir müssen nicht versuchen, die Männer zu an und ermöglichen Kindern und uns allen ment, doch Familie zu haben, ist immer ein ändern, sondern unsere eigene Einstellung. neue Rollen-Vor-Bilder. Experiment. Bei der Stadt Zug arbeite ich 80 Ich hoffe schon, dass wir uns irgendwann aus Die Bauleiterin Sie war 15 Jahre lang die oberste Chefin auf grossen Baustellen. Dennoch wurde sie übersehen. Heute ist Sonja Torres Pro- jektleiterin Hochbau der Stadt Zug und baut unter anderem Schulhäuser. Wie sich Familie mit Karriere vereinbaren lässt und warum ein Rock auf dem Gerüst tabu ist. Ich habe auf dem Bau meine Weiblichkeit verloren. Wenn du den ganzen Tag auf der Baustelle bist, wirst du männlich und domi- nant. Es geht nicht anders. Die Sprache dort ist schon nicht sehr schön. Als Frau fällst du auf der Baustelle zwar auf, aber als Bauleite- rin wirst du schlicht und einfach übersehen. Niemals wäre jemand auf die Idee gekommen, mich etwas zu fragen. Wenn aber ein männ- licher Zeichner oder Planer dabei war, haben sie den gefragt. Das war schon speziell. Ich leitete immer grössere und mehrjährige Bau- projekte, da habe ich mich nicht aufgedrängt. Irgendwann haben sies dann schon gemerkt. Viele sagten am Schluss eines Bauprojekts, die Atmosphäre sei besser, wenn eine Frau im Team sei. «Wir müssen nicht ver suchen, die Männer zu ändern, sondern unsere eigene Einstellung.» Sonja Torres, Projektleiterin Hochbau Karriere ohne Familie? Wenn ich auf die Stimmen rundherum ge- hört hätte – auch auf meine eigene –, hätte ich heute keine Familie. Viele sagten mir, die- ser Beruf funktioniert niemals teilzeit, man
Seite 17 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Wirtschaft diesen Mustern befreien können. Wenn ich irgendeiner Frau mit meinem Weg Mut ma- Der Aufklärer «Die gesellschaftlichen chen kann, wäre das schon viel. Als Dreijähriger wollte er Güselmann und Normen und Werte sind Jede Wandtafel hat einen Grund später Bauer oder Archäologe werden, heu- noch immer tief verankert.» te betreut Roel Vlaming (48) in der Freizeit- Mein grosses Anliegen ist es, schöne und Roel Vlaming, Gruppenleiter Freizeitbetreuung betreuung Guthirt eine Gruppe von Kindern. praktische Schulhäuser zu bauen. Es moti- Warum Buben den Kontakt mit Männern viert mich, etwas Sinnvolles für Kinder zu suchen, welche weiblichen Qualitäten bei machen. Wir haben das Riedmatt-Schulhaus der Arbeit helfen und welches männliche und die Umgebung gemeinsam mit den Kin- Spruch nehmen wir schon auf. Ich sehe da Ämtli stets zu ihm zurückkommt. dern geplant und ihre Ideen miteinbezogen. meine Rolle als Aufklärer und Ausgleicher. Mir ist ganz wichtig, dass Schulhäuser für die Meine Antwort? Ich habe deren viele … Ob denn Kinder gebaut werden. Jede Wandtafel hat «Bist du ein Meitli?», werde ich wegen mei- ihre Oma auch ein Mann sei. Meist haben ja einen Grund, jeder Stuhl soll bequem sein ner langen Haare immer mal wieder gefragt. Omas kurze Haare. Oder ob ein Mädchen und es braucht genügend Licht, das geht oft An den Kindern sieht man die gesellschaftlich zum Bub wird, wenn es die Haare schneidet? bei der Planung vergessen. Das kann ich in verankerten Rollenbilder sehr direkt. So einen Und was ist mit Jesus, war der auch eine Frau? meiner Funktion nun bewirken. Darum habe ich die Seiten gewechselt. Besonders gefällt mir, wie die Umgebung im Riedmattquartier Teil des Ganzen geworden ist. Kinder wollen im Dreck spielen, sich in Nischen verstecken und auf Bäume klettern. Mir ist es wichtig, ihnen naturgerechte Spielplätze zu bauen. Zu oft wird einfach irgendein Gerät, das gar nicht kindsgerecht ist, in irgendeiner cleanen Asphalt-Umgebung aufgebaut. Ich war oft mit den Kindern auf der Baustelle und habe ihnen gezeigt, was wir für sie bauen. Zudem will ich erreichen, dass sie diesen Beruf nicht nur als Männerdomäne mitkriegen. Der Kleiderschrank im Büro Bau- und Projektleiterin ist mein Traumberuf. Ich wünsche mir, dass es bald mehr Frauen auf der Baustelle gibt. Gerade in der Baulei- tung braucht es eine gute Kommunikation, worin Frauen oft stark sind. Ich fand es im- mer spannend, mit den Bauarbeiterschuhen im Dreck zu stehen, am Mittag eine Bauher- rensitzung zu leiten und am Nachmittag an einem Event teilzunehmen. Als Frau braucht das mehr Vorbereitung, weil du dauernd gut überlegen musst, was du anziehst, damit du auf der Baustelle nicht vulgär angeguckt wirst und im Büro dennoch passend angezogen bist. Darum hatte ich einen Kleiderschrank im Büro. Manchmal habe ich mich dreimal am Tag umgezogen. Weibliche Reize haben keinen Platz auf der Baustelle – mit dem Rock aufs Gerüst geht einfach gar nicht, da wirst du keine Sekunde ernst genommen. Mein Aus- gleich? Am Feierabend die schweren Schuhe gegen die High Heels eintauschen und tanzen. Kubanischer Salsa, da musst du dich als Frau einfach nur führen lassen. Ich muss nicht immer die starke Rolle haben. Mit dem Salsa- Tanzen habe ich meine Weiblichkeit wieder- gefunden. *Quelle: BFS – Statistik der Studierenden und Abschlüsse der Hochschulen 2019
Seite 18 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Wirtschaft Meist erkennen sie dann von selbst, was ein Klischee ausmacht. junge Menschen geformt. Es ist nicht selbst- verständlich, dass das einfach gut läuft. Ich Die Surferin bin mega happy, nimmt die Stadt Zug das so Reparaturen und Positionen ernst. Jedoch wünschte ich mir seitens der Sie surft beruflich in IT-Netzwerken und Die Klischees sind umso krasser, wenn es Politik mehr Wertschätzung. Wir betreuen privat in den Wellen: Stephanie Schreiber viele von einem und wenige vom anderen Ge- im Moment 45 Kinder pro Gruppe. Erhielten (28) ist Applikationsverantwortliche und schlecht hat. Interessanterweise erfahre ich wir mehr Stellenprozent, könnten wir klei- ICT-Projektleiterin der Stadt Zug. Über selbst sehr viele geschlechtsspezifische Er- nere Gruppen machen und uns mehr Zeit für eine schnelllebige Branche, einen zweiten wartungen. Ich habe zum Beispiel das Ämtli die Kinder nehmen. Klar, zählen wirtschaft- Bildungsweg und ganz viel Bewegung. Reparaturen schon ein paarmal abgegeben, liche Interessen mehr. Doch was wir machen, aber es kommt immer wieder zu mir zurück. ermöglicht den Eltern zu arbeiten, was ja wie- Ich finde überhaupt nicht, dass Informatik Es ist eine gesellschaftliche Sache. Frauen derum auch ein wirtschaftlicher Gewinn ist. ein Männerberuf ist. Das ist ein Vorurteil. haben in gewissen Dingen oft weniger Erfah- Klar sind es immer noch wenige Frauen. Aber rung, weil sie etwas immer wieder abgeben. Männliche und weibliche Qualitäten dennoch kenne ich einige, auch in unserer Wir versuchen das aufzuweichen, indem alle Meine Arbeit mit Kindern bedingt, empa- Klasse waren wir ein paar. Ich bin gelern- sämtliche Ämtli machen, das leben wir auch thisch zu sein und mein eigenes inneres Kind te Mediamatikerin, das ist eine recht breite gegenüber den Kindern so vor. Aber ich mer- wach zu halten. Es wird jeden Tag von neuem Ausbildung, eine Mischung aus Informatik, ke schon, dass ich gerade bei patriarchalen beansprucht, beim Spielen, beim kindlichen Polygrafin und kaufmännischer Lehre. Das Kulturen als Mann viel ernster genommen Humor, beim Sich-in-ein-Kind-Hineinverset- machen mehr Frauen als die Informatiklehre. werde, sowohl von Kindern wie auch von den zen. Empathie ist eher eine weibliche Quali- Denn diese ist recht technisch und beinhaltet Eltern. Da steuern wir dagegen, indem wir tät. Jeder Mensch hat weibliche und männli- viel Programmieren. unsere Rollenbilder gerade gegenüber den che Qualitäten. Kinder brauchen beides. Das Eltern transparent machen. Wir haben hier kann auch ganz Klischee sein. Ich selbst habe Technik und Klischees eine Vorbildfunktion. zum Beispiel eine höhere Risikobereitschaft Warum sich weniger Frauen für Technik be- als meine Kolleginnen. Ich finde es nicht so geistern? Ich kann es mir nicht recht erklä- In unserem Team sind wir fünf Personen, ich schlimm, wenn mal eine Nase blutet oder ein ren. Es ist so klischeehaft, das ist schade. Es bin der einzige Mann. Um Klischees ernsthaft Kind umfällt. Bei einer Schlägerei warte ich gibt doch einfach Frauen, die sich nicht so für aufzuheben, muss man verschiedene Rollen eher mal ein paar Sekunden, wenn ich sehe, Technik interessieren, und dann gibt es die aufzeigen. Das wäre einfacher, wenn wir dass sie’s grad untereinander regeln. Wir Er- anderen. Bei den Männern ist es genauso. Ich mehr Männer im Team wären. Für die Kinder wachsenen tendieren dazu, alles selbst lösen habe immer gern technische Dinge gemacht. ist es wichtig, männliche Vorbilder zu haben. zu wollen, und Gewalt hat keinen Platz, das Wenn es bei unserer Familie eine neue Inter- Von der Kita bis zur Grundschule haben sie tönt immer grad negativ. Aber manchmal netbox oder sonst was zum Verkabeln gab, viel mit Frauen zu tun. Ich merke es vor allem muss es räble, dafür ist’s danach wieder gut. haben sie das immer mir überlassen. Ich fin- bei den Buben, dass sie den Kontakt mit mir Einmal kann man etwas zulassen, ein anderes de es spannend, so lange auszuprobieren, bis sehr suchen. Es gibt schon eine Bewegung, Mal hilft es zu reden. Wir müssen nicht alle etwas funktioniert. Und ich helfe gerne. Es dass mehr Männer nachkommen. Doch wenn gleich sein. Erst wenn wir uns bewusst sind, ist schön zu sehen, dass die Leute glücklich es um eine Führungsposition geht, staune ich, dass wir alle einen Anteil Mann und Frau sind. Meine Kunden sind vor allem intern, ich wie Frauen sich weniger dafür interessieren. in uns haben und das ausleben, können wir habe die Fachverantwortung des Einwohner- Da dürften sie ruhig etwas selbstbewusster wirklich voneinander profitieren. Unabhän- kontrollsystems vom Kanton Zug, nehme An- sein. Ich beobachte, dass Frauen oft sehr kri- gig von der Länge der Haare. fragen entgegen und betreue externe Partner. tisch sich selbst gegenüber sind und sich völlig Zudem realisiere ich verschiedene Projekte unberechtigterweise weniger zutrauen. Die für die Stadtschulen. Am besten gefällt mir, gesellschaftlichen Normen und Werte sind wenn ich vor Ort in einem Schulhaus etwas noch immer tief verankert. installieren kann. Nicht selbstverständlich, dass es gut läuft In unserer IT-Abteilung der Stadt Zug sind Das grösste Vorurteil unseres Jobs ist, dass wir drei Frauen und 18 Männer. Es gibt kein man das so nebenbei macht und es keine gros Gefälle zwischen Männern und Frauen, und se Ausbildung dazu braucht. Wenn ich erzäh- ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass le, dass ich als Sozialpädagoge vier Jahre an ich weniger kann. Der gegenseitige Respekt der Fachhochschule studiert habe und dass ist da. Manchmal merke ich, dass ich gelern- wir hier in der Stadt Zug ein pädagogisches te Mediamatikerin bin und mein Fachwissen Konzept haben, staunen viele nicht schlecht. weniger in die Tiefe geht. Das ist jedoch nicht, Wir machen eine wichtige Arbeit für die Ent- weil ich eine Frau bin, sondern weil ich eine wicklung der Kinder. Ergänzend zur Schule andere Ausbildung habe. Doch das ist auch und zur Familie versuchen wir, den Kindern gut, dafür kann ich gestalterische Arbeiten eine verlässliche Beziehung anzubieten. übernehmen, wo meine Kollegen dann an- Das ist wichtig, damit sie sich ganzheitlich stehen. Wir unterstützen uns alle gegenseitig. entwickeln können. Das klingt jetzt vielleicht Darum macht es so viel Spass. hochgestochen, aber schliesslich werden da
Seite 19 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Wirtschaft In Bewegung bleiben Branche ist enorm schnelllebig. Es macht mir Mediamatikerin ist meine zweite Lehre. Als «Es gibt Frauen, die sich Spass, immer in Bewegung zu bleiben. Erstes habe ich Detailhandelsfachfrau bei der nicht so für Technik interes Swisscom gelernt. Danach habe ich zwei Jah- Viele denken, Informatiker sitzen zuhause im re im Helpdesk Kundenanfragen bearbeitet. sieren, und dann gibt es Keller und sind tagein, tagaus am Gamen. Das Manchmal wurde ich schon angeschnauzt, die anderen.» gibts schon, aber auf mich trifft es nicht zu. das war nicht immer schön. Gewisse konnte Ich habe keine Spielkonsole zu Hause und ich Stephanie Schreiber, Applikationsverantwort- ich beruhigen, gewisse nicht. Ich habe das game nicht. Klar, bin ich berufsbedingt im- liche und ICT-Projektleiterin nicht persönlich genommen, meist brauch- mer am Computer, oft auch am Abend, dann ten sie einfach ein Ventil. Dennoch wusste ich, aber eher am Handy. Ich bin vielleicht etwas dass ich mit der Hotline-Arbeit nicht glücklich viel auf Social Media, aber wer ist das nicht? werde. Da habe ich mich über eine Zweitaus- jetzt hier bin. Das Gebiet der Informatik ist Ansonsten gehe ich gerne raus, bin viel unter- bildung informiert, und Mediamatikerin hat so vielseitig und gross, es wird mir nie lang- wegs. Als Wellenreiterin surfe ich für mein mich schon beim Schnuppern überzeugt. weilig. Kaum ist etwas fertig, kommt wieder Leben gerne. Leider gibt es in der Schweiz Heute bin ich froh, dass ich das noch einmal was Neues. Du hast nie ausgelernt, bist dann nicht so viele Wellen, so sind mein Freund vier Jahre Vollzeit durchgezogen habe und der Guru in einem Gebiet und fertig. Unsere und ich oft in Europa unterwegs und suchen immer wieder neue Orte. Ich war schon in Sri Lanka und Südamerika zum Surfen. Wellen- reiten ist eine Lebenseinstellung, egal ob im Job oder unterwegs: du musst immer flexibel bleiben. Und du weisst nie, was die nächste Welle bringt.
Schaufenster Spiegel der Stadt – eingefangen von der Zuger Fotografin Nora Nussbaumer
Seite 24 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Schule & Familie Schule & Familie WETTBEWERB LEBEN LERNEN ZUG Maskottchen für die Biblio- Modulare Tages- schule: neue Wege Betreuung) anmelden. Erheblich sind die Veränderungen für die thek Zug gesucht Abteilungen des Bildungsdeparte- ments: Sie sollen näher zusam- menrücken. Mit einem gemeinsa- Fast jedes Kind in Zug weiss, dass der Zugi men pädagogischen Konzept soll blubbi auf dem Zugerberg wohnt. Aber wel- die Zusammenarbeit zwischen ches Maskottchen ist in der Bibliothek Zug Unterricht und Betreuung enger und nahtloser funktionieren. Auch zuhause? Die Bibliothek ruft alle kleinen und administrative Prozesse – von grossen Zeichnerinnen und Zeichner auf, der Anmeldung bis hin zur Rech- Vorschläge für eine originelle Werbefigur für Die Politik verlangt danach, bei nungstellung – werden neu de Familien steht sie weit oben finiert. Die Modulare Tagesschule die Bibliothek Zug zu machen. Wie stellt ihr auf der Wunschliste: eine modulare 2022 auf einen Nenner gebracht euch die Erkennungsfigur der Bibliothek Zug Tagesschule, wo Kinder von bedeutet: Unterricht und Betreu- morgens bis abends aus einer ung werden gesamtheitlich weiter- vor und wie soll sie heissen? In der Umset- Hand unterrichtet und betreut entwickelt und die Vereinbarkeit zung seid ihr frei – die Bibliothek Zug freut werden. Deshalb hat das Bil- von Familie und Beruf wird gestärkt. sich auf auffällige, lustige und kreative dungsdepartement der Stadt Zug das Projekt «LebenLernenZug» BIBLIOTHEK ZUG Zeichnungen! Der originellste Entwurf wird lanciert, das zum Ziel hat, die heu- sodann von einer Zeichnerin oder einem te schon bestehende Modulare Jasmin Leuze über- Zeichner professionell umgesetzt. Tagesschule weiterzuentwickeln. nimmt die Leitung Die Modulare Tagesschule der Stadt Zug ist ein Erfolgsmodell. Alle erhaltenen Zeichnungen werden in der Eingeführt im Schuljahr 2007/08, Bibliothek ausgestellt. Die besten drei Werke wurde sie stetig ausgebaut. Heute gibt es Angebote in allen werden in der nächsten Ausgabe des Stadt- Schuleinheiten. Die Angebote magazins abgebildet und können folgende sind in der Regel ausgebucht, an gewissen Tagen gibt es Warte Preise gewinnen. listen. Das soll sich ändern. Die Angebote sollen künftig nach Die Bibliothek Zug steht ab dem frageorientiert ausgestaltet sein. 1. Juli 2021 unter der Leitung von 1. Preis: persönliches Treffen mit einer pro Neben dem Mittagstisch und Jasmin Leuze. Sie arbeitet seit fessionellen Zeichnerin oder einem Zeichner der Nachmittagsbetreuung wird zwei Jahren in der Bibliothek. Ur- auch ein Betreuungsmodul vor sprünglich kommt die 48-Jährige 2. Preis: Büchergutschein dem Unterricht am Morgen ange- aus Deutschland, wo sie Biblio- 3. Preis: Malstifte-Set boten –alles zu weiterhin familien theks- und Medienmanagement freundlichen Tarifen. Für Kinder, studiert und unterschiedliche die die Betreuungsangebote in Bibliotheken geleitet hatte, bevor Entwürfe mit Stichwort «Maskottchen» senden an: Anspruch nehmen, wird sich sie in die Schweiz zog. In Zug war Bibliothek Zug, St.-Oswalds-Gasse 21, Postfach, 6301 Zug oder an vordergründig nicht viel ändern. sie als Fachbereichsleiterin Kun- bibliothek@stadtzug.ch Für Eltern hingegen soll alles dendienste tätig und fokussierte Bitte gebt zusammen mit den Zeichnungen eure Kontaktdaten an einfacher werden: Sie können ihre sich auf Vermittlungs- und Veran- (Name, Adresse, Mail-Adresse). Kinder künftig elektronisch in staltungsangebote. Den Zugang zu Einsendeschluss ist der 31. August 2021. einer App für alle Angebote (von Bildung in allen Lebenslagen und der Schule über die Musikschule, Lebensaltern zu ermöglichen, sind Zusatzangebote bis hin zur ihr bis heute ein grosses Anliegen.
Seite 25 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Schule & Familie Badevergnügen in den städtischen Seebädern Mit Kind und Kegel einen Tag am See verbringen: Doch in welchen Seebädern kommen kleine und grosse Wasserratten und Bade- nixen auf ihre Kosten? Das Stadtmagazin stellt die Seebäder der Stadt Zug vor. Text Jordan Backhaus, Fotos Andreas Busslinger
Seite 26 Stadtmagazin Nr. 28 Juni 2021 Schule & Familie Seebad Brüggli Das Seebad Brüggli hat einen grosszügi- gen Strand, zwei Beachvolleyballfelder und Liegeinstallationen des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata. Ausstattung: Grillplätze, grosse Liegewiesen, Umkleidemöglichkeiten, Duschen sowie eine öffentliche WC-Anlage. Standort Strandbad Chamer Fussweg 36, 6300 Zug Chamer Fussweg Eintritt gratis Beliebter Treffpunkt für Familien, der ne- ben einem Kinderplanschbecken auch einen kleinen Sandstrand bietet. Ausstattung: Kiosk- und Restaurantbetrieb, Liegewiesen, Badehäuschen des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata, Tischtennis- und Tisch- fussballtisch, Sprungturm, Garderoben, Um- kleidekabinen mit Schliessfächern, Duschen sowie Toiletten. Das Bad ist während den Seebad Siehbach Öffnungszeiten beaufsichtigt. Vom Seebad Siehbach ergibt sich ein herrli- Standort cher Blick auf die Zuger Altstadt. Das Seebad Chamer Fussweg 13, 6300 Zug ist einerseits ein beliebter Rückzugsort, ande- Eintritt rerseits aber auch ein lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt. Ausstattung: Kioskbetrieb Badestellen Choller gratis mit einfachen Menus, grosse Liegewiesen, Die westlichste der drei Buchten, in denen Garderoben, Duschen sowie eine öffentliche gebadet wird, ist offiziell für FKK freigege- WC-Anlage. ben. Nackt baden ist auf den anderen Stellen nicht erlaubt, ebenso wenig das textilfreie Standort Spazieren auf den Wegen. Alpenquai, 6300 Zug Standort Eintritt Sagistrasse, 6300 Zug gratis Eintritt gratis
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