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Arzneimittelwesen · Gesundheitspolitik · Industrie und Gesellschaft: Fachthemen CATS − Computer Aided Trial Supply Innovatives Konzept zur computerunterstützten Bereitstellung klinischer Prüfpräparate Teil 1: Hintergrund − Planungsgrundlagen − Provider-Auswahl Dr. Rango Dietrich Altana Pharma AG, Konstanz Zusammenfassung Summary 1. Einleitung Es wird eine Vorgehensweise zur Der Grundsatz ist einfach: ohne An innovative approach for plan- Planung und Realisierung eines Medikation keine klinische Prü- ning and going life of a compre- IT-Systems zur computergestütz- fung. Die Bereitstellung der Medi- hensive IT project supporting the ten Bereitstellung klinischer Prüf- complex process of clinical sup- kation für klinische Prüfungen je- präparate beschrieben, die auch ply preparation is described. This doch stellt heute eine Herausforde- für andere große Software-Pro- approach may be applicable to rung besonderer Qualität dar. jekte anwendbar erscheint. Das other large software projects as Es ist nicht nur die detaillierte mittlerweile unter der Bezeich- well. The „Mescalin“ (manufac- Logistik bis zu jedem einzelnen Pa- nung „Mescalin“ (manufacturing turing execution system for clin- tienten in allen teilnehmenden execution system for clinical ad- ical administration and logistics Ländern einer Studie auf der gan- ministration and logistics inter- international) named system was zen Welt nach dem Just-in-Time- national) produktiv installierte designed under strict considera- Prinzip zu planen. Darüber hinaus System zeigt aufgrund seiner pro- tion of respective usability stand- sind die Prüfmusterabteilungen ei- zeßbasierten Funktionalitäten und ards in order to warrant high user nem umfangreichen Netz von Re- deren Gestaltung eine hohe Be- acceptance levels. Implemented gelwerken unterworfen, das nicht nutzerakzeptanz und wurde in- funtionalities were realized under nur GMP-Fragen, Kennzeichnungs- nerhalb der geplanten Zeiträume adherence to budget and time- und GCP-Aspekte regelt, sondern unter Einhaltung eines vergleichs- lines. A lot of innovative features auch Anforderungen an die Einrei- weise geringen Budgets realisiert. contribute to future safeguarding chung des Prüfantrages an die Be- Es wurden in strukturierter Weise of the investment. hörden (IND, IMPD/CTA) sowie Arz- zahlreiche innovative Funktionen neimittelsicherheitsaspekte im Zu- realisiert, welche die Zukunftssi- sammenhang mit Prüfpräparaten cherheit der Investition gewähr- behandelt. leisten. Die Komplexität dieses Netzes von Regelwerken nimmt mit hoher Dynamik zu. Dies ist zurückzufüh- ren auf die zunehmende Globalisie- rung der industriellen klinischen Entwicklung, die in Folge von der Prüfpräparate-Abteilung detaillierte Kenntnisse der jeweiligen nationa- len Regelwerke in der Vielzahl von Ländern, in denen klinische Prü- fungen durchgeführt werden, ver- langt. Die Dynamik der Änderung dieser umfangreichen Regelwerke Pharm. Ind. 68, Nr. 5, 560−566 (2006) 560 Dietrich − Computer Aided Trial Supply ECV · Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany)
Arzneimittelwesen · Gesundheitspolitik · Industrie und Gesellschaft: Fachthemen und die mangelnde Harmonisie- 2. Hintergrund Handelsware unterscheidet) im lo- rung nationaler Anforderungen in gistischen Design zu einer Heraus- Die Bereitstellung von klinischen Umsetzung von an sich einheitli- forderung macht, sondern auch be- Prüfpräparaten lief bei Altana Pharma chen Anforderungen in Europa er- sondere Anforderungen an die Do- bereits seit 1993 IT-gestützt. Zu da- schweren die Umsetzung und Ein- kumentation der Abläufe, die Qua- maliger Zeit wurde ein Oracle-ba- haltung zusätzlich. lität der Prozesse und die Qualifika- siertes Programm zur Erstellung der Eine weitere Herausforderung tion der Mitarbeiter stellt. Herstellungs- und Verpackungsan- besteht in der Erfüllung des An- IT-seitig kam damals Windows weisungen, zur Lagerverwaltung spruches auf eine adäquate Pla- 3.1 gerade erst an den Start, das In- und zur Verwaltung von SOPs unter nungsqualität des gesamten Pro- ternet war für die Öffentlichkeit dem Namen ANSY (Anweisungssy- zesses. Das hier „fuzzy planning“ noch nicht verfügbar, und noch stem) entwickelt, das erst seit kur- genannte Prinzip verdichtet sich Ende der 80er Jahre war ein PC mit zem nicht mehr mit neuen Studien von einer anfänglich sehr groben einer 10-MByte-Festplatte ausge- „gefüttert“ wird und somit auf eine auf eine immer detaillierter wer- stattet, von der man sich damals (für IT-Verhältnisse) stolze Lebens- dende Planungsgrundlage, die ihre nicht vorstellen konnte, daß sie je- dauer von fast 13 Jahren zurück- Finalisierung in einer schriftlichen mals zu klein werden könnte. blicken kann. Bereits damals wurde Prüfmusteranforderung − sozusa- Es ist auf die gründliche Pla- der Bedienerfreundlichkeit ein ho- gen dem „Rezept“ − findet. Die pa- nungsphase des seinerzeitigen Sy- her Stellenwert eingeräumt. stems ANSY zurückzuführen, daß tientenindividuelle, bei jeder Studie Seit 1993 haben sich die Struktur dieses System mit mehreren Anpas- neu aufzubauende Logistik, in Ver- der „stakeholder“ der Prüfmuster- sungen (z. B. Übergang von tasten- netzung mit parallel laufenden Pla- bereitstellung und die organisatori- gesteuerter auf Windows-basierte nungsprozessen in der klinischen sche und regulatorische Umgebung [2−8] drastisch verändert. Die reine Bedienung) bis heute noch in Funk- Entwicklung und vor dem Hinter- Anzahl der abzuwickelnden Studien tion bleiben konnte. grund noch nicht ausgereifter Her- hat sich zwar nicht wesentlich er- Diese extrem lange Erfahrung stellungsprozesse in der frühen Ent- höht, die Studien sind aber logi- aus IT-Anwendungen im Prüfmu- wicklungsphase, gepaart mit kur- stisch wesentlich komplexer und sterumfeld hat es ermöglicht, die zen Haltbarkeitsfristen, erfordert eine damit aufwendiger geworden. Wäh- Anforderungen an ein potentielles hohe Detailkompetenz der an die- rend früher im wesentlichen die Nachfolgesystem, das den oben ge- sen Prozessen beteiligten Personen. Studien Plazebo-kontrolliert mono- nannten Veränderungen Rechnung Diese Personen gilt es, bei ihren national und mit wenigen Zentren tragen kann, sehr fokussiert zu for- Routineaufgaben effizient durch ent- angelegt wurden, herrschen heute mulieren. sprechende Werkzeuge zu unter- Neben den funktionalen Not- multizentrische multinationale Stu- stützen. In der Pharmaproduktion wendigkeiten für eine solche Appli- dien mit von Land zu Land schwer von Handelsware haben sich seit kation galt es, drei grundsätzliche zu synchronisierenden Startzeitpunk- Jahren sog. MES (Manufacturing Anforderungen zu erfüllen: ten, unterschiedlichen Rekrutierungs- Execution System) [1] durchgesetzt, geschwindigkeiten von Patienten, un- 1. Da die Qualität der Daten in ei- die einen großen Teil der dort weit- terschiedlichen Vergleichspräpara- nem solchen IT-System eine be- gehend standardisiert ablaufenden ten (Komparatoren) mit herausfor- sondere Rolle spielt − und diese Prozesse wirkungsvoll unterstützen dernden Problemen im Zusam- wesentlich von der Akzeptanz können. des Systems durch den Benutzer menhang mit deren Beschaffung Die Erfahrungen bei der Einfüh- abhängt −, soll die Applikation und Verblindung und sowie unter- rung und Anwendung solcher Sy- einen gewissen „appeal“ besit- schiedlichen nationalen regulatori- steme im Bereich der Bereitstellung zen und optimalerweise so be- schen Anforderungen nicht nur im klinischer Prüfpräparate sind da- Arzneimittel- sondern auch im Im- dienerfreundlich gestaltet sein, gegen aufgrund der Komplexität port-/Export- und Zollumfeld vor. daß eine Anwendung ohne Hin- der Abläufe eher „uneinheitlich“. Dadurch erfordert die internatio- zuziehung eines Benutzerhand- Altana Pharma hat sich daher ent- nale Logistik heute wesentlich kom- buches weitgehend intuitiv er- schlossen, auf der Grundlage allge- pliziertere Abläufe als noch vor möglicht wird. Dazu sollen ledig- mein verfügbarer Erfahrungen in zehn Jahren. lich zwei Voraussetzungen be- diesem Themenumfeld ein solches Andererseits sind die Ansprüche dienerseitig gegeben sein: Der Be- System im Bereich der Prüfmuster- an die Qualität der Prüfpräparate diener soll ein „normaler“ Win- bereitstellung zu etablieren. Die da- unaufhaltsam gestiegen, was nicht dows User sein (d. h. mit Maus, bei zugrundeliegenden Überlegun- nur die Abbildung der üblichen Tastatur, Bildschirm und Druk- gen, angewandten Vorgehenswei- Randomisierung und Blindung der ker umgehen können) und soll sen und gewonnenen Erfahrungen Medikation (einer der zahlreichen sich in den Abläufen der Prüf- sind Gegenstand dieses zweiteili- Aspekte, der die Prüfmusterbereit- musterbereitstellung detailliert gen Berichtes. stellung von der Fertigung von auskennen. Pharm. Ind. 68, Nr. 5, 560−566 (2006) ECV · Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) Dietrich − Computer Aided Trial Supply 561
Arzneimittelwesen · Gesundheitspolitik · Industrie und Gesellschaft: Fachthemen 1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 6.0 7.0 8.0 9.0 Purchase Purchase of: of: Project-oriented Project-oriented Manuel Manuelsecondary secondary Planning Planning Inv.medicinal Inv.medicinal Study-oriented Storage Storage Destruction Destruction -- Raw Raw materials materials bulk bulk production production packaging packagingmaterial material Despatch Investig.me Investig.me d. products products Primary packaging “ready “ready for for unused unused -- Packaging Packaging material material and and labelling test d.products products requirement requirementand and material despatch” despatch”test test test test -- Comparator Comparator Encapsulation Encapsulation (study-oriented) medication medication time timemanagement management medication medication medication -- Tools Tools Abb. 1: Prozesse zur Bereitstellung von Prüfpräparaten (High Level-Darstellung). 2. Das System soll sich an die Ge- Es wurde außerdem transparent, an Bei genauerer Betrachtung stellt schäftsprozesse und die pharma- welchen Schnittstellen zu anderen sich schnell heraus, daß der weit zeutisch notwendigen Abläufe involvierten Bereichen der Prüfmu- verbreitete Eindruck, die Bereitstel- innerhalb der Organisation an- sterbereich Abhängigkeiten erzeugt lung klinischer Prüfpräparate sei in passen. Es ist nicht hinzuneh- bzw. von welchen Funktionen die der Arzneimittelentwicklung auf men, daß ein System „von der Prüfmusterbereitstellung selbst ab- dem kritischen Pfad, seine Herkunft Stange“ umfangreiche Verände- hängig ist. Die bisherigen Einschät- einer lückenhaften interdisziplinä- rungen in den Abläufen erfor- zungen zu diesem Thema, die oft ren Planungsqualität zu verdanken dert, um betrieben werden zu subjektiv gefärbt waren, wurden da- hat. Wenn es gelingt, das Bewußt- können. Dies hieße am Ende bei nur zum Teil bestätigt. sein für den zwangsläufigen Sach- nichts anderes, als daß die IT-In- verhalt „ohne Muster keine Prü- dustrie der Pharma-Industrie vor- fung“ mit allen vorgeschalteten Not- schreibt, nach welchen Abläufen 3. Rolle der Prüfmuster- wendigkeiten bei allen Beteiligten die Bereitstellung klinischer Prüf- versorgung in der zu schaffen, ist viel gewonnen. präparate zu erfolgen hätte. Arzneimittelentwicklung Auf dieser Grundlage wurde der 3. Das System soll in bezug auf die Die Prozeßkette für die Bereitstel- „fuzzy planning“-Prozeß (s. o.) eta- IT-Architektur zukunftssicher [9] lung klinischer Prüfmuster läßt sich bliert, der eine stufenweise Verdich- sein, d. h. eine Anpassung an wie folgt darstellen, wobei jeweils tung der Planungsdetails mit fort- künftige informationstechnolo- der vorherige Schritt Voraussetzung schreitendem Erkenntnisstand er- gische Weiterentwicklungen muß für den nachfolgenden ist: laubt. Diese Planungsstufen sollten möglich sein. durch das neue IT-System unter- Für die beiden ersten Anforder- Wirkstoff * → Darreichungsform* → stützt werden. ungen erschien es notwendig, zu- Primärverpackung * → Sekundär- Ein Beispiel zur Verdeutlichung: nächst im Sinne einer „value- verpackung * → Lagerung → Distri- Wenn für Zwecke der Budgetpla- stream-analysis“ [10] die Prozesse bution → Verabreichung → Rück- nung (und damit sehr rechtzeitig) der Prüfmusterherstellung im Hause gabe → Bilanzierung in der klinischen Forschung grobe zu untersuchen (Abb. 1), um einer- Für die mit * gekennzeichneten Studiendesigns festgelegt werden seits identifizieren zu können, an Schritte sind jeweils noch mehr müssen, aus denen z. B. bereits her- welcher Stelle sich mit IT Einsatz oder weniger umfangreiche analy- vorgeht, welche Vergleichspräparate die größten Effizienzpotentiale (Va- tische Prozesse (Methodenentwick- (Komparatoren) eingesetzt werden lue Opportunity Assessment) heben lassen, und andererseits heraus- lung, Spezifikationen, Methoden- sollen, muß diese wertvolle Infor- zuarbeiten, ob die in den bisher am validierungen, Stabilitätsprogramm, mation an die Prüfmusterstelle wei- Markt verfügbaren IT-Anwendun- stabilitätsspezische Methoden etc.) tergegeben werden. Dort können gen abgebildeten Prozesse tatsäch- notwendig, um das Zwischenpro- dann schon grundsätzliche Wege lich die Realität richtig wiederge- dukt aus der jeweiligen Stufe wei- der Beschaffung geklärt werden, ben. terverarbeiten zu können. ohne die Details der Studie kennen Das unter der Bezeichnung „Mes- Bis einschließlich „Lagerung“ sind zu müssen. Dieser Planungs- und calin“ (manufacturing execution sys- alle Schritte unter geltenden GMP- Beschaffungsprozeß soll von dem tem for clinical administration and Regularien [11, 12] durchzuführen neuen IT-System in mehreren Stu- logistics international) durchgeführte und erfordern daher innerhalb der fen unterstützt werden. process mapping-Projekt offenbarte EU (also auch in diesem Falle) kom- Während die Herstellung der nicht nur einige unlogische Abhän- petente „Sachkundige Personen“. Bulkware sich von den Abläufen in gigkeiten in den Abläufen, sondern Die obigen Entwicklungsstufen der Pharmaproduktion im wesent- bot außerdem die Grundlage für die wiederum sind integriert in die lichen nur durch den wesentlich qualifizierte Erstellung eines RFP- multidisziplinäre Arzneimittelent- kleineren Chargenmaßstab und die (request for proposal) Verfahrens, wicklung, in der z. B. auch Regul- Vorläufigkeit im Hinblick auf Spezi- um erste Kontakte mit potentiellen atory Affairs und klinische For- fikationen der Ausgangstoffe und Providern zu knüpfen. schung vertreten sind. der Stabilitätsdaten unterscheidet, Pharm. Ind. 68, Nr. 5, 560−566 (2006) 562 Dietrich − Computer Aided Trial Supply ECV · Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany)
Arzneimittelwesen · Gesundheitspolitik · Industrie und Gesellschaft: Fachthemen stellt die Sekundärverpackung die drei Jahre erfolgreich; 48 % der Tech- wird. Um sich von den gruppen- deutlich größere Herausforderung nikprojekte waren dagegen nur teil- dynamischen Prozessen in user- bezüglich des Designs einer IT-An- weise erfolgreich. Entweder wurde groups aus Zeitgründen unabhän- wendung dar: Da die Medikation je- der Zeitrahmen gesprengt (nahezu gig zu machen, sollten die eigenen weils studien- und patientenspe- 30 %), das Projektbudget nicht ein- Anforderungen selbst formuliert zifisch bereitgestellt werden muß, gehalten (fast 10 %) oder der Inhalt und dem Provider anschließend zu- müssen die Verpackungsanweisun- des Vorhabens maßgeblich verän- gestanden werden, das System ba- gen einerseits einen deutlichen hö- dert (10,5 %). Diese Effekte galt es sierend auf diesen Anforderungen heren Detaillierungsgrad aufweisen zu vermeiden. weiter zu vertreiben. als in der Pharmaproduktion, kön- Die Erfahrungen in anderen Phar- Die Entwicklung wird auftragge- nen andererseits aber oft nur genau maunternehmen an IT-Projekten berseitig von einer Vollzeit-Projekt- einmal verwendet werden. Außer- im Zusammenhang mit der Prüf- leiterin betrieben. Diese greift nach dem erfordert die Blindung der Me- musterbereitstellung haben über- Bedarf auf die fachlichen Ressour- dikation und die randomisierte dies gezeigt, daß Verzögerungen in cen aus den verschiedenen betrof- Zuordnung zu den Patienten eine der Projektabwicklung auf zwei fenen Funktionsbereichen zu. Für absolut lückenlose GMP-gerechte wesentliche Gründe zurückzufüh- die spätere Akzeptanz des Systems Dokumentation, weil während der ren sind: (s. o.) wird es für sehr wichtig gehal- Durchführung der klinischen Prü- 1. Die Provider-seitig realisierten ten, daß die späteren Nutzer die In- fung die Prüfmusterstelle in der Funktionalitäten sind zu um- halte, Bedieneroberfläche und Funk- gesamten Organisation die einzige fangreich, worunter die Benut- tionalitäten aktiv mitgestalten kön- Funktion ist, über die die Zuord- zerakzeptanz leidet, weil „Bal- nen. Dazu werden besonders kom- nung der richtigen Medikation zum last“, der nicht wirklich oder nur petente und erfahrene Mitarbeiter richtigen Patienten nachvollziehbar sehr selten benötigt wird, die An- benötigt, die auf der Grundlage ih- ist. wendung verkompliziert. rer Erfahrung die Auswirkung ihrer Der gesamte obige Prozeß − der 2. Die Weiterentwicklung der Sy- formulierten Anforderungen reali- sich in der Realität in allen Ebenen steme erfolgt zu langsam und stisch einschätzen können. Gerade wesentlich detaillierter in mehr als nicht sehr zielgerichtet, weil in dieser Personenkreis wird aber 100 Einzelschritten darstellt − soll den meisten Fällen zunächst der gleichzeitig zur Aufrechterhaltung von dem künftigen IT-System abge- Konsens über notwendige Funk- des laufenden Tagesgeschäftes be- bildet und unterstützt werden. tionalitäten innerhalb von „user- nötigt. Aus diesem Grund wurde groups“ gefunden werden muß entschieden, alle Tätigkeiten, die und dessen Umsetzung dann an- nicht zwingend In-house erledigt 4. Planungsgrundlagen / schließend vom Wohlwollen und werden müssen (z. B. redaktionelle Business Case den verfügbaren Ressourcen beim Erstellung und Bearbeitung von La- Auf der Grundlage der erhobenen Provider abhängig ist. stenheft, Pflichtenheft usw.) im (und teilweise korrigierten) Geschäfts- Aus diesem Grund wurde einerseits Sinne eines Outsourcing an den prozesse konnten die weiteren Pla- von Anfang an eine auf Software- Provider zu beauftragen, um eigene nungsgrundlagen erarbeitet werden. Usability/Ergonomie spezialisierte Ressourcen möglichst zu schonen. Dazu trugen zahlreiche Diskus- Beratung hinzugezogen, welche die Die dabei entstehenden zahlrei- sionen mit Kollegen aus der Bran- Bedienerfreundlichkeit sicherstel- chen Dokumente werden zentral che bei, die bereits Erfahrungen in len half. Nach deren Erfahrung ist auf einer Web-basierten Projekt- diesem Umfeld sammeln konnten. es offenbar in der IT-Branche alles management-Plattform auf einem Die weiteren Betrachtungen hatten andere als üblich, bereits bei der angemieteten Host-System erstellt, zum Ziel, die Planungsgrundlagen Systementwicklung auf Usability- gepflegt und abgelegt, auf die auch so aufzustellen, daß einerseits die Aspekte zu achten, vielmehr wird die einzelnen am Projekt beteiligten strategischen, taktischen und ope- meist an den fertigen Systemen ver- Mitarbeiter des Providers Zugriff rativen Ziele erreichbar formuliert sucht, nachträglich die Usability zu besitzen. Dort werden auch Sub- werden, andererseits das Risiko, verbessern. projekte wie „RFID-Implementie- eine Fehlentscheidung in bezug auf Andererseits sollte das System rung“ oder „Label-Autoproofing“ do- die Auswahl von System und Provi- bei aller Komplexität der Prozesse kumentationsmäßig organisiert. der zu treffen, minimiert werden so einfach und schlank (lean) wie Dennoch wird eine Priorisierung konnte. möglich konzipiert werden. Dies der Auseinandersetzung mit dem läßt sich realisieren, wenn auf An- funktionalen Design der zu entwik- 4. 1. Projektabwicklung forderungen, die aus user-groups kelnden Anwendung unumgänglich Nach einer kürzlich veröffentlich- kommen und die für viele Firmen sein. Der Personenkreis darf dabei ten branchenübergreifenden Un- gleichermaßen gelten sollen, zu- nicht zu groß werden (um noch ef- tersuchung [13] waren nur 43 % nächst verzichtet und somit keine fizient zu bleiben), aber auch nicht aller IT-Vorhaben der vergangenen Konsortialentwicklung betrieben zu klein gewählt sein (um möglichst Pharm. Ind. 68, Nr. 5, 560−566 (2006) ECV · Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) Dietrich − Computer Aided Trial Supply 563
Arzneimittelwesen · Gesundheitspolitik · Industrie und Gesellschaft: Fachthemen SAP R/3 Study Studyproject projectplanning planning Clinical Clinical studies studies LIMS LIMS filing of Filing of master master batch batch records records Randomization randomization MESCALIN Administration Procurement Study management Purchase orders Basic functions: Bulk production Weighing master data Administration Administration ofof batch batch users Electronic Batch records records and and packaging packaging Object management access rights Recording Packaging instructions instructions audit trail print functions Labeling evaluations Logistics Warehousing Shipping SOP management archiving system Archiving system Abb. 2: Funktionalitäten und ihre Schnittstellen zu anderen Systemen und Funktionsbereichen. alle betroffenen Disziplinen vertre- Zur Erhöhung der „Ausfallsicher- den. Die Präzision der Anforderun- ten zu haben). So wurden jeweils heit“ und damit zur Sicherstellung gen, und damit die mögliche Ge- Vertreter der Bulk-Herstellung, der des Projektfortganges sollten außer- nauigkeit bei der Abschätzung der Konfektionierung, des Labelling, dem providerseitig zwei Projektlei- Aufwände (finanziell und perso- des Lagers und der Klinischen ter zur Verfügung stehen, die sich nell), nimmt auf diese Weise mit je- Forschung/Distribution und einige gegenseitig vollumfänglich vertre- dem Schritt zu, d. h. die Planungs- mehr hinzugezogen. Für zahlreiche ten können. genauigkeit „konvergiert“. Schnittstellen (z. B. mit einem LIMS) Die Aufteilung und Zusammen- und formale Fragen bedurfte es des 4.2. Budgetierung fassung der Anforderungen in noch Inputs der Sachkundigen Personen, Kostenstrukturen und Mittelflüsse handhabbare Phasen folgt im übri- die auch in alle formalen Genehmi- sollten so gestaltet sein, daß in zeit- gen dem Prinzip „Think big start gungsprozesse zu involvieren wa- licher und wirtschaftlicher Hinsicht smart“. ren. Die gewünschten Funktionali- ausreichende Präzision und Pla- Der konkret zu bearbeitende täten müssen somit im Zusammen- nungssicherheit gegeben sind, um Projektumfang muß so gestaltet hang mit den betroffenen Schnitt- entsprechend zuverlässige Fore- sein, daß nach den Regeln des Pro- stellen gesehen und mit diesen in casts gegenüber dem Controlling jektmanagements unter realisti- Einklang gebracht werden (Abb. 2). abgeben zu können. Aus diesem schen Bedingungen ein definierter Für zahlreiche der abzubilden- Grund sollen die Anforderungen zu Anfang und ein definiertes Ende er- den Schritte würde der Provider Paketen (Phasen genannt) gebün- reichbar sind, ohne dabei das Ge- tiefere Einblicke in die Besonder- delt werden, für die jeweils sequen- samtziel aus den Augen zu verlie- heiten der Prüfmusterbereitstellung tiell die Lastenhefterstellung nach ren. Der Zeitraum für die Realisie- benötigen. Es mußte also davon Aufwand, anschließend (jeweils mit rung der Phasen − und damit der ausgegangen werden, daß der Pro- definierten Toleranzen) die Pflich- funktionale Inhalt − sollte so be- vider durch den Auftraggeber in- tenhefterstellung zum Festpreis messen sein, daß Veränderungen haltlich zu „coachen“ wäre und dies und daran anschließend die Reali- im Unternehmens- oder im regula- war bei den Timelines und Ressour- sierung und Installation zum Fest- torischen Umfeld möglichst nicht cen-Planungen zu berücksichtigen. preis angeboten und vergeben wer- den Projektablauf „überholen“. Der Pharm. Ind. 68, Nr. 5, 560−566 (2006) 564 Dietrich − Computer Aided Trial Supply ECV · Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany)
Arzneimittelwesen · Gesundheitspolitik · Industrie und Gesellschaft: Fachthemen Versuch, im Sinne einer „Salami- Im Sinne einer Optimierung von b) Analyse der Software-ergonomi- Taktik“ die Realisierungsphasen bud- time-to-market sollen die cycle- schen Umsetzung (wurde beim getmäßig so zu dimensionieren, times optimiert werden. Die Ge- Provider vor Ort unter Beteili- daß etwaige Genehmigungsgrenzen schwindigkeit der Prozesse bei ge- gung künftiger Nutzer mit Hilfe unterschritten werden, wäre nicht gebener Qualität der Medikation externer Experten systematisch funktionsgerecht und damit unan- soll als Wettbewerbsvorteil [14] kei- an Fallbeispielen unter Hinzu- gemessen. nesfalls aufgegeben werden. Dies ziehung einschlägiger Beurtei- Es darf auch nicht die Gefahr be- geschieht in dem Bewußtsein, daß lungskriterien [16−21] überprüft). stehen, daß wegen zu umfangrei- eine Reduktion der cycle-times nur c) Analyse der informationstechno- cher Anforderungen das Projekt nie zum Erfolg führen kann, wenn da- logischen Realisierung: eingesetzte zum Ende kommt [9]. Dieser Effekt mit gleichzeitig eine deutliche Qua- Entwicklungs-Tools, Systemum- entsteht erfahrungsgemäß dann litätsverbesserung der interdiszipli- gebung (z. B. Oracle, J2EE), Zu- besonders leicht, wenn die Phasen nären Planungsprozesse einher- kunftsfähigkeit der Software-Ar- so umfangreich dimensioniert sind, geht. Wenn beispielsweise für einen chitektur, Compliance mit der daß sie bei der in der Designphase Teilschritt der Prüfmusterbereitstel- bei Altana Pharma üblichen Ar- notwendigen Abstraktion intellek- lung die cycle-time von drei Mona- chitektur (z. B. im Hinblick auf tuell nicht mehr ausreichend durch- ten auf zwei Monate verkürzt wer- IT Security [22]). drungen werden können. den konnte, die Medikation aber d) Analyse der Kompetenz des Pro- Die Gesamtkosten sollen über viders im Hinblick auf die Durch- erst eine Woche vor dem Start der den vollen life-cycle der Anwen- führung von Validierungsaktivi- Studie angefordert wird, ist die ver- dung betrachtet werden, um zu ei- täten, Kenntnis und Anwendung kürzte cycle-time ansonsten immer ner Entscheidung für einen Provi- der einschlägigen aktuellen Re- noch zu lang. der zu gelangen. Erfahrungsgemäß gelwerke (z. B. GAMP4 [23], Part läßt eine vergleichsweise geringe 11 [24], Annex 11 [25]), Struktur Lizenzgebühr für die Software noch 5. Providerauswahl der Dokumentation. nicht auf gleichermaßen geringe e) Darstellung des voraussichtli- Zunächst wurden auf der Grund- Gesamtkosten über den gesamten chen Kostenbildes in der Ge- lage eines RFI (request for informa- Lebenszyklus schließen, sondern samtbetrachtung über den an- tion) vier Alternativen (long list) zur der größere Anteil der Budgets wird genommenen Lebenszyklus von Entwicklung des Mescalin-Projek- auf die laufenden Kosten über den zehn Jahren (s. o.). tes näher betrachtet: zwei kommer- gesamten Lebenszyklus entfallen f ) Logik und Nachvollziehbarkeit zielle Anbieter von COTS-(commer- [13]. Insofern sind die Kosten für der zeitlichen Abläufe der ver- cial off the shelf) Systemen für die das Projektmanagement, die Erstel- schiedenen Spezifikations-, Ent- Bereitstellung klinischer Prüfpräpa- lung der Anforderungen, die Reali- wicklungs- und Implementierungs- rate, ein Anbieter eines Standard- sierung, Installation und Wartung phasen. ebenso in Betracht zu ziehen, wie MES ohne spezifische Funktionali- g) Umfangreiche betriebswirtschaft- der Aufwand zur Validierung und täten für Prüfpräparate und schließ- liche Analyse [13] des Providers die benötigten Ressourcen auf bei- lich die Weiterentwicklung des exi- im Hinblick auf Historie, Gegen- den Seiten (auch für Schulungen), stierenden Systems ANSY. wart und künftige Perspektive die Lizenzkostenstrukturen und die Für die Entscheidung zur Verkür- des Geschäftsverlaufes, Finanz- Hardware-Kosten inkl. Abschreibun- zung auf eine „short list“ wurden kennzahlen, Bilanzen, Geschäfts- gen. im Rahmen einer Risikoanalyse [15] felder, Eigentums- und Beteili- (nämlich im Hinblick auf das zu gungsverhältnisse, Geschäftsent- 4.3. Timelines minimierende Risiko, eine Fehlent- wicklung, Mitarbeiterentwicklung, scheidung zu treffen) folgende Kri- Die Umsetzung sollte in einem ver- Qualifikationen, geografische Ver- terien mit der Zielsetzung einer tretbaren Zeitraum unter realisti- teilung der Geschäftsfunktionen, langfristigen Partnerschaft über die schen Bedingungen erfolgen kön- nachprüfbare Referenzen. Dauer des angenommenen Lebens- h) Soft factors wie „responsive- nen. Eine Verdoppelung der ge- zyklus des Systems näher betrach- ness“, „project capability“, „re- planten Zeiträume wäre jedenfalls tet (keine Prioritätenfolge): liability“ und last but not least, nicht akzeptabel gewesen und hätte mit Sicherheit auf Planungsmängel a) Analyse der vorhandenen Appli- die „Chemie“ zwischen den Per- hingedeutet. kationsfunktionalitäten auf Über- sonen. Auf Grundlage der untersuchten einstimmung mit den eigenen i) Sonstige Faktoren wie Renom- Geschäftsprozesse ist außerdem Prozessen, Grad der Abdeckung mee in der Branche, Internatio- darauf zu achten, daß sich tatsäch- vorläufig definierter Anforde- nalität, Repräsentanzen außer- lich eine Effizienzsteigerung (z. B. rungen, Qualifizierung und Quan- halb Deutschland/Europa, Ent- durch Rationalisierung von Routi- tifizierung der Lücken, Richtig- scheidungsverhalten, Flexibilität neaufgaben, erhöhte Qualität der keit, Nachvollziehbarkeit, Sinn- und Bereitschaft auf Nutzerwün- Prüfmedikationsprozesse) ergibt. haftigkeit. sche einzugehen. Pharm. Ind. 68, Nr. 5, 560−566 (2006) ECV · Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) Dietrich − Computer Aided Trial Supply 565
Arzneimittelwesen · Gesundheitspolitik · Industrie und Gesellschaft: Fachthemen j) Randbedingungen und Aufwand Erfüllung der funktionalen Anfor- Die dabei gewonnenen Erfahrun- für Kommunikation wie Zugriff derungen insbesondere den „soft gen haben in besonderer Weise zur auf Personen, geografische Er- factors“ eine besondere Bedeutung endgültigen Entscheidung für den reichbarkeit (eine Konstellation zukommt. Da diese nicht so ohne Provider des Gesamtsystems bei- wie Vertrieb in Europa, Head- weiteres in Akquisitionsgesprächen getragen. quarter in Kalifornien, Entwick- zu qualifizieren sind, wurde jeder lung in Indien bringt aufgrund der beiden Provider mit einem Der Beitrag wird mit einem 2. Teil der Zeitzonen vorhersehbare Kom- überschaubaren Software-Projekt „Funktionalitäten − bisherige Erfahrun- munikationsprobleme mit sich, beauftragt mit der Maßgabe, daß gen − Literatur“ in der nächsten Ausgabe da erfahrungsgemäß in einer (Heft Nr. 6, 2006) dieser Zeitschrift fort- die darin enthaltenen Funktionali- gesetzt. Das Literaturverzeichnis findet solchen Projektentwicklung häu- täten und Daten in ein späteres Ge- sich am Ende des 2. Teiles. fig mündliche und persönliche samtprojekt zu migrieren seien. Die Kommunikation notwendig sind beiden Projekte (in einem Falle z. B. und nicht alle Diskussionen per eine Lagerverwaltung für ein geo- e-mail geführt werden können). grafisch damals getrenntes Prüfmu- k) Sicherung des beiderseitigen sterlager) für die es einen realen Be- Know-how. darf gab, wurden entsprechend der Auf dieser Grundlage wurden sorg- im Hause des Providers üblichen fältige Detailbewertungen vorge- Vorgehensweise spezifiziert, realisiert nommen, die zu einer Verkürzung und installiert. Korrespondenz: der Liste auf zwei Provider führten Entsprechend der oben erwähn- Dr. Rango Dietrich, (die Option „Weiterentwicklung des ten Aufteilung in handhabbare Funk- Senior Director Pharmaceutical bisherigen Systems ANSY“ konnte tionspakete [6, 7] wurden diese Prä- Sciences, bei diesen Kriterien ebenfalls nicht Projekte „Phase 1“ bzw. „Phase 2“ RCD/PS, bestehen). genannt und enthielten damit be- Altana Pharma AG, Die Erfahrungen an anderen reits jeweils einen sauber abgrenz- Byk-Gulden-Str.2, Projekten (z. B. Outsourcing, Joint- baren Teil der später im Gesamt- 78467 Konstanz (Germany), Development Contracts, Baupro- system ohnehin benötigten Funk- e-mail: rango.dietrich@altana jekte) haben gezeigt, daß neben der tionalitäten. pharma.com Berichtigung Zum Erfordernis wirksamer Schulungen Mitunter ist der Gesetzgeber schnel- „Bewertung“ eines Schulungserfol- nun: „Der Erfolg der Unterweisung ler, als man denkt: In Pharm. Ind. ges aufgenommen werden, ohne ist zu prüfen“ (§ 4 Abs. 1 letzter 68, Nr. 4, Seite 437 (2006), kritisier- die Einzelprüfung von Mitarbeitern Satz). Damit erübrigt sich die Distinktion zwischen „Bewertung“ te Dr. Martin Wesch die am 30. 12. vorzuschreiben. Im Referentenent- und „Prüfung“. Wirksame Schulun- 2005 geplante Neufassung der Be- wurf vom 21. 4. 2006 zur Ablösung gen lassen sich eben ohne Prüfung triebsverordnung für pharmazeuti- der Betriebsverordnung für phar- nicht nachweisen, wie der Autor sche Unternehmen. Darin sollte die mazeutische Unternehmer heißt es meint. Pharm. Ind. 68, Nr. 5, 560−566 (2006) 566 Dietrich − Computer Aided Trial Supply ECV · Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany)
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