CFP: Musil (wieder) übersetzt - Musil (à nouveau) traduit - Musil translated (again), Lausanne (31.08.2019) - H-Net

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CFP: Musil (wieder) übersetzt – Musil (à nouveau) traduit –
Musil translated (again), Lausanne (31.08.2019)
Discussion published by Hans-Georg von Arburg on Saturday, June 29, 2019
Tagung der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft 2020: «Musil (wieder) übersetzt
– Musil (à nouveau) traduit – Musil translated (again)», Université de Lausanne (2.-4.
April 2020)

Robert Musils (1880–1942) Texte, obschon zu Lebzeiten kein einziges seiner Bücher
übersetzt wurde, liegen heute in über 40 Sprachen vor. Seiner Bedeutung für den
deutschen Sprachraum entspricht damit international die Anzahl und Qualität seiner
Übersetzungen. «Der Dichter» ist «in der Übersetzung weiter bekannt» geworden «als
in der Ursprache», wie Musil selbst es 1916 voraussah. Dies ist im deutschsprachigen
Raum wenig wahrgenommen worden. Musils internationale Rezeption durch
Übersetzungen ist dabei vielen unbekannt geblieben, was ein konstitutiver
Widerspruch für einen Autor der Weltliteratur ist, der ja auch von anderen ihrer
Vertreter wie J.M. Coetzee, Bora Ćosić, William H. Gass, Milan Kundera oder
Kenzaburō Ōe nie auf Deutsch gelesen wurde. Ihr Zugang geschah meistens durch
Übersetzungen und Übertragungen, die oft linguistische und kulturelle Abgründe
überbrücken müssen. Gleichwohl oder gerade deswegen konnten sie ihr eigenes
Schreiben produktiv an Musil ausrichten und reflexiv an seinem Werk schärfen. Denn
gerade die irreduzible Differenz zwischen den Sprachen und die Brüche und Abbrüche
zwischen den verschiedensprachigen Texten bergen ein ästhetisch produktives
Irritationspotential.

Musil selbst rechnete damit. Er war sich der Zirkulation von Literatur in
Übersetzungen und ihres Erfolgs durch Übersetzungen sehr genau bewusst.
Zusammen mit seiner vielsprachigen Ehefrau Martha diskutierte er intensiv übers
Übersetzen und qualifizierte in Rezensionen und Lektürenotaten Übersetzungen als
gelungen oder problematisch. Als Leser zeitlebens auf sie angewiesen, erkannte
Musil, dass der Schriftsteller auch in der eigenen Sprache immerzu eine fremde
verwende: «Das Verhältnis zwischen Sprechen u. Verstehen, Übersetzen aus einer u.
in eine fremde Sprache findet sich auch in der eigenen. […] Der Schriftsteller im
Verhältnis zum Leser schreibt eine Fremdsprache.» Damit formulierte er eine Einsicht
in das „understanding as translation“ lange vor George Steiners After Babel und auch
früher noch als Walter Benjamins Aufgabe des Übersetzers, der den fremden Text in
der eigenen Sprache zur Entfaltung bringen soll. Musils Schreiben ist bei aller

Citation: Hans-Georg von Arburg. CFP: Musil (wieder) übersetzt – Musil (à nouveau) traduit – Musil translated (again), Lausanne
(31.08.2019). H-Germanistik. 06-29-2019. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/4247079/tagung-der-internationa-
en-robert-musil-gesellschaft-2020-%C2%ABmusil
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Einsprachigkeit daher immer auch unter dem Paradigma der Übersetzung zu
verstehen.

Stimmt diese Einschätzung, dann ist die literarische Bedeutung Musils nur durch eine
genaue Untersuchung seiner vielfältigen Rezeption gerade außerhalb des deutschen
Sprachraums und insbesondere durch den sorgfältigen Vergleich seiner
Übersetzungen in andere Sprachen zu ermessen. Dabei wird dieser Vergleich umso
aufschlussreicher, je mehr Übersetzungen ein Text in eine oder unterschiedliche
Zielsprachen aufweist. So hat etwa Peter Henninger 1988 in einer berühmten
Modellanalyse einer Passage aus Musils Portugiesin anhand von 15 Übersetzungen in
zwölf Sprachen gezeigt, wie sich bei semantisch ‹instabilen› Stellen
Übersetzungsschwierigkeiten häufen und dadurch einen ‹verborgeneren› Sinn im
Ausgangstext zugänglich machen. Peter Utz ist 2007 im wichtigsten jüngeren Beitrag
zum Thema noch einen Schritt weitergegangen, wenn er die Übersetzungen des
Mann ohne Eigenschaften in einen gleichberechtigten Dialog mit dem ‹Original›
treten lässt, der in dieses hinein- und zugleich darüber hinausführt. Überhaupt
scheint es eine Besonderheit von Musils Werk zu sein, semantische Überschüsse und
Leerstellen in einem fortwährenden Bedeutungszuwachs gerade auch in den
Übersetzungen lesbar zu machen. So gesehen nehmen ‹transgressive› Musil-
Übersetzungen und Theoriebildungen zu Musil-Übersetzungen nur eine
Suchbewegung auf, die schon Musils Texte selbst enthalten und auslösen. Der
Übersetzungsvergleich erschließt demzufolge eine genuine Dimension von Musils
eigener Poetik. Es scheint daher sinnvoll, das Transgressionspotential vorliegender
Musil-Übersetzungen viel allgemeiner zu nutzen. Das Untersuchungsfeld wäre
entsprechend auf ein größeres Textkorpus und auf eine größere Vielfalt von Sprachen
auszudehnen. Denn Übersetzungsvergleiche, die mehr als drei Sprachen einbeziehen
und translations- wie literaturwissenschaftlich auswerten, liegen für Musil bislang
kaum vor. Dafür scheint der Zeitpunkt gerade jetzt günstig, ist doch mit Auslaufen
der Urheberrechte gegenwärtig eine nicht nur intensivierte, sondern auch extensive
und unkontrollierte Übersetzungstätigkeit zu beobachten.

Die IRMG-Tagung 2020 «Musil (wieder) übersetzt – Musil (à nouveau) traduit – Musil
translated (again)» in Lausanne setzt sich das doppelte Ziel einer werkinternen und
mehrsprachigen Erweiterung der übersetzungswissenschaftlichen und
übersetzungspraktischen Auseinandersetzung mit Musils Werk. Sie baut auf den
Fragestellungen und Erkenntnissen in diesem Bereich auf, die bisher in der
Musilforschung eher marginal geblieben sind, um sie auf eine breitere Textbasis zu
stellen und ins Zentrum der methodischen Reflexion zu rücken. Mit der Klagenfurter

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Ausgabe und Musil Online sind dafür inzwischen auch optimale materielle
Bedingungen gegeben. Die hohe Anzahl von Übersetzungen und insbesondere von
Mehrfachübersetzungen bei Musil stellt im übrigen eine hervorragende Grundlage für
übersetzungswissenschaftliche bzw. komparatistische Makro-Analysen und Large
Corpus-Analysen dar. Dadurch wird ein produktiverer Umgang mit den vorliegenden
Übertragungen im Sinne neuer quantitativer und empirisch ausgerichteter Verfahren
der Digital Humanities möglich. Im Idealfall können die Ergebnisse des
übersetzungswissenschaftlichen Ansatzes in der Musilforschung auf die
Übersetzungswissenschaften zurückwirken und gleichermaßen zukünftige Musil-
Übersetzerinnen und -Übersetzer animieren und neu informieren.

Die Lausanner Tagung soll nicht zuletzt dazu beitragen, die internationale Musil-
Community außerhalb des deutschsprachigen Raumes besser zu vernetzen und das
Autorenportal Musil Online zu einer vielsprachigen Internetplattform auszubauen. Sie
versteht sich insofern als Forschungsinitiative, die aktuelle Übersetzungen mit
früheren Übersetzungs- und Rezeptionsbeispielen in einen produktiven Dialog bringt
und diesen in Text- und Bilddokumenten allgemein und einfach zugänglich macht.
Abgesehen von der geographischen Nähe zu Musils letztem Wohnort Genf bietet der
Tagungsort Lausanne dafür eine ideales kulturelles und akademisches Umfeld. Hier
ist mit dem dritten Band des Mannes ohne Eigenschaften 1943 nicht nur die erste
Nachlasspublikation Musils erschienen und wurden mit Philippe Jaccottets frühen
französischen Übersetzungen Marksteine der internationalen Musilrezeption gesetzt,
von denen weitere Übersetzungen (wie etwa ins Portugiesische) ausgegangen sind.
Mit dem Centre de traduction littéraire existiert an der Universität Lausanne auch ein
Kompetenzzentrum für literarisches Übersetzen und dessen rezeptionsästhetische
und -praktische Erforschung, dessen internationale Vernetzung beste
Voraussetzungen für die genannten Tagungsziele bietet.

Mögliche Themen und Fragestellungen sind u.a.:
●Musil-Übersetzungen zu Lebzeiten: (verhinderte) europäische und internationale
 Rezeption;
●Internationale Musil-Rezeption der Gegenwart;
●Positionierungen im jeweiligen Bildungs- und Verlagssystem;
●Musil in ‹kleinen› Sprachen und Literaturen (Musil als Geheimtipp);
●Re-translating Musil: Mehrfachübersetzungen als hermeneutische Herausforderung
 und ökonomische Realität (Besonderheit nationaler Märkte);
●Close Reading und Small Scale Analysis: hermeneutische und poststrukturalistische
 Analysemöglichkeiten

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●   Distant Reading und Large Scale Analysis: empirische Ansätze und Korpusanalysen;
●   Übersetzungsderivate: Welche Musil-Texte in welchen Sprachen fehlen und warum?

Tagungssprachen:
Deutsch, Französisch, Englisch.

Publikation:
Die Veröffentlichung (peer reviewed) von ausgewählten Beiträgen im Musil-Forum
(De Gruyter) ist geplant.

Bewerbungen:
Abstract von max. 500 Wörtern bis 31. August 2019 an jeweils alle drei
Organisierenden (E-Mail).

***

Les textes de Robert Musil (1880–1942) se lisent aujourd’hui dans plus de 40 langues,
bien qu’aucun de ses livres ne fut traduit de son vivant. Le nombre et la qualité de
ces traductions sont donc aussi importants sur le plan international, que son œuvre
l’est pour la culture germanophone. En 1916 déjà, Musil constatait que « le poète est
devenu plus connu à travers ses traductions qu’il ne le fut dans sa langue originale »,
mais le fait que ce constat s’applique aujourd’hui à ses propres textes n’a encore
guère été reconnu par les lecteurs et critiques allemands. La réception internationale
de Musil par le biais des traductions est passée quasiment inaperçue, contradiction
évidente pour un auteur de la littérature mondiale qui a été lu en traduction par
d’autres grands écrivains internationaux comme J.M. Coetzee, Bora Ćosić, William H.
Gass, Milan Kundera ou Kenzaburō Ōe. Ces-derniers ont dû franchir un fossé
linguistique et culturel afin d’avoir accès à ses textes, et ont pourtant fini par orienter
leur propre écriture et leur réflexion poétique à l’œuvre de Musil. En effet, c’est
précisément l’irritation suscitée par la différence irréductible entre les langues et
l’intervalle infranchissable entre deux textes de langue différente qui recèle un
potentiel esthétique propice à la production littéraire.

Musil lui-même était parfaitement conscient de ce fait. Il considérait déjà que la
circulation d’un texte littéraire et son succès dépendaient largement de sa traduction.
Il s’entretenait longuement des défis de la traduction littéraire avec son épouse
polyglotte Martha et n’a eu de cesse de commenter des traductions plus ou moins
réussies dans des critiques publiées ou des notes de lecture privées. Lui-même

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dépendant de la traduction en tant que lecteur, Musil observa que l’écrivain utilise
constamment des langues étrangères dans sa propre langue : « La relation entre
parler et comprendre ou, autrement dit, traduire d’une langue dans une autre se
retrouve aussi dans sa propre langue. […] L’écrivain, par rapport au lecteur, utilise
une langue étrangère. » Avec ce constat, Musil pré-formula l’idée du « understanding
as translation », bien avant Après Babel de George Steiner et La tâche du traducteur
de Walter Benjamin, qui appellent à se faire déployer le texte étranger dans sa
propre langue. Tout en étant monolingue, l’écriture musilienne doit donc être
comprise suivant le paradigme de la traduction.

Si cette impression s’avère fondée, l’importance littéraire de Musil ne saurait être
mesurée que par le biais de l’analyse de sa réception à l’extérieur des pays
germanophones, et moyennant une étude comparative méticuleuse de ses
traductions dans d’autres langues. Cette étude sera d’autant plus instructive que le
texte étudié a été traduit plus d’une fois dans une, voire dans plusieurs autres
langues. Dans sa fameuse analyse modèle de La portugaise de Musil, traduite par 15
traducteurs dans 12 langues différentes, Peter Henninger a montré, en 1988 déjà,
comment les difficultés se multiplient dans des passages sémantiquement
« instables » et que ce sont précisément ces endroits qui sont susceptibles de
dévoiler un sens caché de l’orignal. En 2007, dans l’une des plus importantes
contributions sur le sujet de ces dernières années, Peter Utz est allé encore plus loin
en faisant dialoguer les traductions de L’homme sans qualités d’égal à égal avec
l’original, dialogue qui nous mène simultanément au cœur du roman et au-delà de
ses limites. De manière générale, l’œuvre de Musil semble être caractérisée par des
excédents et des trous sémantiques qui se donnent à lire par un processus de
sémantisation progressive, tout particulièrement à travers ses traductions. Vu sous
cet angle-là, les traductions « transgressives » de Musil et les approches théoriques
qui les reflètent ne font que reprendre et prolonger une tendance déjà contenue dans
et provoquée par les textes de Musil. L’analyse comparative de traductions révèle
donc une dimension essentielle de la poétique musilienne et il semble de ce fait
judicieux d’utiliser le potentiel transgressif des traductions existantes de manière
beaucoup plus systématique. En effet, jusqu’à présent, des analyses comparatives
comprenant plus de trois langues et qui en mesurent la portée théorique font défaut.
Par conséquent, on étendra donc le champ d’analyse à un corpus plus large et à une
plus grande pluralité de langues. La situation actuelle semble d’ailleurs
particulièrement propice à une telle initiative, puisque suite au passage de l’œuvre
de Musil dans le domaine public, l’activité de traduction qui l’entoure est devenue
plus étendue, plus intensive et de moins en moins contrôlée.

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Nous nous donnerons donc pour le colloque bisannuel de la IRMG 2020 « Musil
(wieder) übersetzt – Musil (à nouveau) traduit – Musil translated (again) », le double
objectif d’étendre l’analyse des traductions de l’œuvre de Musil à d’autres langues et
de faire avancer la réflexion sur la portée théorique et les conséquences pratiques de
ces travaux pour une théorie de la traduction littéraire en général. Nous nous
baserons sur des résultats et des questionnements existants dans ce domaine, mais
restés marginaux jusqu’ici, afin de les appuyer sur un corpus plus large, de les
généraliser et de les recentrer dans la réflexion méthodologique. On disposera avec
la nouvelle Klagenfurter Ausgabe et la plateforme Musil Online de deux outils
précieux pour cette entreprise. En outre, le grand nombre de traductions et de
retraductions de plusieurs textes de Musil représente un excellent point de départ
pour des analyses macro et des analyses de corpus, dans une perspective
traductologique et comparatiste. Moyennant ces outils mis à disposition par les
humanités digitales, les traductions existantes seront soumises avec profit à des
procédures quantitatives et empiriques innovantes. Les résultats d’une approche
traductologique ainsi « augmentée » pourront idéalement avoir des répercussions sur
la traductologie elle-même, et inspirer et informer les traductrices et traducteurs de
Musil pour leurs futurs travaux.

Un autre but du colloque lausannois sera de rassembler la communauté
internationale des chercheuses et chercheurs de Musil, de densifier les réseaux des
musiliens en dehors des pays germanophones, et de consolider la plateforme Musil
Online dans le sens d’un forum multilingue. Il se voit donc comme une initiative de
recherche au sens propre du terme, qui fait dialoguer des travaux en cours avec des
traductions existantes et avec d’autres documents de la réception de Musil, dialogue
qu’il mettra à disposition en texte et en image pour un publique plus large. La
proximité géographique du dernier domicile de Musil, à Genève, ainsi que le contexte
académique à Lausanne contribuent à créer des conditions culturelles et
institutionnelles idéales pour une telle entreprise. Le troisième tome de L’homme
sans qualités a en effet été publié ici, à Lausanne, en 1943, comme première édition
des œuvres posthumes de Musil, et Lausanne fut également le lieu d’édition des
premières traductions françaises, proposées par Philippe Jaccottet et qui ont fait
école dans la réception internationale de Musil (en langue portugaise, entre autres).
En outre, l’Université de Lausanne héberge avec le Centre de traduction littéraire un
centre de compétences en traductologie, spécialisé dans la réflexion théorique et
l’analyse pratique dans le domaine, et dont le réseau national et international
garantira un encadrement optimal des discussions à mener.

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Thématiques et questions envisageables :
●les traductions du vivant de Musil : aspects d’une réception européenne et
 internationale (empêchée) ;
●la réception internationale contemporaine de Musil ;
●le positionnement des traductions de Musil dans le système académique et éditorial
 des langues et cultures cibles ;
●Musil dans les langues et littératures dites « mineures » (Musil comme astuce)
●traduire Musil à nouveau : la traduction multiple de textes musiliens comme défi
 herméneutique et comme réalité économique (spécificité des marchés nationaux) ;
●du close reading à la small scale analysis : analyses herméneutiques et
 poststructuralistes ;
●du distant reading à la large scale analysis : approches empiriques et analyses de
 corpus ;
●traductions dérivées : quel texte manque dans quelle langue et pourquoi ?

Langues :
Allemand, Français, Anglais.

Publication :
La publication (peer reviewed) d’un nombre de contributions sélectionnées est
prévue dans Musil-Forum (De Gruyter).

Proposition de contributions :
Abstract de 500 mots maximum à adresser jusqu’au 31 août 2019 aux trois
organisateurs (e-mail).

***

Even though none of his books were translated during his lifetime, the texts of Robert
Musil (1880–1942) are now available in over 40 languages. At this rate, the number
and quality of Musil translations represent an international reputation commensurate
with his significance for the German-speaking audience. “The writer,” as Musil
anticipated in 1916, “has become better known in translation than in his original
language.” Yet, many in the German-speaking world are unaware of either this
transformation or its effect on Musil’s international reception. This is, of course, an
ironic situation for an author like Musil—a representative of “World Literature”—who
has never been read in German by other international writers, such as J.M. Coetzee,
Bora Ćosić, William H. Gass, Milan Kundera or Kenzaburō Ōe. Their access to Musil

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was mostly possible only through translations, which often had to bridge linguistic
and cultural discrepancies. Nevertheless, or perhaps precisely because of this, such
writers were able to successfully orient their writing and refine their own work in
reference to Musil’s stimulus. Indeed, the irreducible differences between languages
and the disruptions and interruptions that obtain amid texts in different languages
can themselves function as productive irritants—aesthetic stimuli for creation.
Musil himself counted on this. He was well aware of the circulation of various works of
literature in translation and their success through translations. He discussed the
problems of translation intensively with his multilingual wife, Martha, and evaluated
translations as either felicitous or problematic in his reviews and reading notes. As a
reader who depended on translations throughout his lifetime, Musil realized that even
in his own language, a writer is always communicating in a foreign tongue: “The
relationship between speaking and understanding, translating from and into a foreign
language is found in one’s own language. The writer, in relationship to his reader,
writes in a foreign language”. He thus formulated an insight into the concept of all
“understanding as translation” long before George Steiner’s After Babel, and even
earlier than Walter Benjamin, who, in his Task of the Translator, wrote that translation
was a process by which the translator brings the foreign text to maturity in his own
language. Musil’s writing, therefore, despite its monolingualism, can also be
interpreted within the paradigm of translation.
If this assessment is accurate, Musil’s literary significance can only be gauged
through a precise examination of his diverse reception outside of the German-
speaking world and particularly through a meticulous comparison of Musil translations
in other languages. By extension, such comparisons will be all the more enlightening
and informative, the more translations into one or into various target languages of
any given text can be found. For example, in 1988, in a well-known sample analysis
of a passage of “The Portuguese Lady,” Peter Henninger consulted fifteen translations
in twelve languages in order to demonstrate how, at semantically “unstable,” i.e.,
unclear passages, the challenges of translating accumulate, thus revealing a “hidden
meaning” in the source text. In 2007, Peter Utz took this one step further in the most
recent book on this subject, by bringing various translations of The Man Without
Qualities into an emancipated dialogue with the original text, a dialogue that both
opens a way into and beyond the “original”. In general, it seems to be a special
quality of Musil’s work that makes passages of semantic surplus or vacancy in his
texts become more readable precisely in translation—as if exponentially
accumulating meanings. Seen from this perspective, “transgressive” Musil
translations and theories about Musil translations merely continue a mode of inquiry

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which Musil’s own texts already contain and suggest. Comparative translation study
thus genuinely opens up a dimension already present in Musil’s own poetics.
Therefore, it seems reasonable to utilize the transgressive potential of existing Musil
translations for a broader general exploration. The area under investigation would be
extended accordingly and encompass a larger body of text and a wider variety of
languages. However, comparative studies of translations that include more than
three languages and take into consideration both existing research regarding the
process of translating or of literary studies of these translations are not yet readily
available for Musil’s work. Thus, it seems that the time is right and ripe for this
undertaking, considering further that, since the expiration of copywrite, we are
observing an increase, not only in the intensity, but in the frequency of uncontrolled
translation activity.
For the IRMG conference 2020: “Musil (wieder) übersetzt—Musil (re)traduit—Musil (re-
)translated” in Lausanne, we have set ourselves the twofold objective of expanding
the field of both text-immanent and of multilingual analysis of the theoretical and
practical realms of translation work. The conference builds on problems and insights
in this area, which hitherto have remained marginal in Musil research, in order to
place them in a wider text context and move them into the center of methodological
reflection. Thanks to the Klagenfurt edition and Musil Online, we now have optimal
access to the materials necessary to do this work. The large number of translations
and particularly multiple Musil translations and re-translations provide an excellent
basis for research into translating, comparative macro-analyses as well as large
corpus analyses. This work will make possible further evaluation of extant
translations within the context of new quantitative and empirical processes in the
digital humanities. Ideally, the results produced by translation studies in Musil
research will have an impact on the field of translation studies in general, and will
encourage and inform future Musil translators and their work.
Last but not least, the Lausanne conference hopes to improve networking conditions
for the international Musil community outside of the German speaking world and to
expand the Musil Online Portal into a multilingual Internet platform. In this respect,
the conference considers itself a research initiative that puts current translations into
productive dialogue with earlier examples of translation and reception and that
eventually makes this dialogue easily and generally accessible in text and images. In
addition to its geographical proximity to Musil’s last place of residence, Geneva,
Lausanne offers an ideal cultural and academic environment. It is here that the third
volume of The Man Without Qualities was published in 1943 by Musil’s widow Martha,
as the first posthumous Musil publication. In addition, Philippe Jaccottet’s early French

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translations were milestones for the international Musil reception, from which further
translations (e.g. into Portuguese) have been derived. With the Centre de traduction
littéraire (CTL), the University of Lausanne also has a well-established centre for
literary translation and its reception, practical, and aesthetic research with a wide
international reach, thus offering the optimal conditions for the aforementioned
conference goals.
Possible topics and questions are, i.e.:
●   Musil translations during his lifetime: (forestalled) European and international
    reception;
●   International contemporary Musil reception;
●   Musil’s position in current education and publishing institutions;
●   Musil in ‘small’ languages and literatures (Musil as an insider tip);
●   Re-translating Musil: Multiple translations as a hermeneutic challenge and economic
    reality (peculiarities of national markets);
●   Close Reading and Small-Scale Analysis: Translations and their post-structural
    analysis possibilities
●   Distant Reading and Large-Scale Analysis: empirical first steps and oeuvre studies;
●   Translational derivatives: Which Musil texts are missing in which languages and
    why?

Conference languages :
German, French, English.

Publication :
A peer-reviewed publication of selected contributions is planned in Musil-Forum (De
Gruyter).

Applications:
Paper abstract of 500 words max. until 31 August 2019 to all three organizers (email).

Organisation:
Bernhard Metz (Universität Bern/Internationale Robert-Musil-Gesellschaft IRMG),
Hans-Georg von Arburg (Université de Lausanne, Section d’allemand), Irene Weber
Henking (Université de Lausanne, Centre de traduction littéraire)

Tagungsadresse:
Université de Lausanne, Section d’allemand, Bâtiment Anthropole, CH-1015
Lausanne.

Citation: Hans-Georg von Arburg. CFP: Musil (wieder) übersetzt – Musil (à nouveau) traduit – Musil translated (again), Lausanne
(31.08.2019). H-Germanistik. 06-29-2019. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/4247079/tagung-der-internationa-
en-robert-musil-gesellschaft-2020-%C2%ABmusil
Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License.

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H-Germanistik

Kontakt: hg.vonarburg@unil.ch
Related date:
August 31, 2019

Citation: Hans-Georg von Arburg. CFP: Musil (wieder) übersetzt – Musil (à nouveau) traduit – Musil translated (again), Lausanne
(31.08.2019). H-Germanistik. 06-29-2019. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/4247079/tagung-der-internationa-
en-robert-musil-gesellschaft-2020-%C2%ABmusil
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