Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC

Die Seite wird erstellt Paul-Egon Sauer
 
WEITER LESEN
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
clever & charmant
   Kundenmagazin 2021 | Ausgabe 3

Geniessen
  wieder erlaubt!
   BIERKULTUR Bier Factory Rapperswil • GEMÜSEKULTUR Rathgeb Bio
                      AUSGEHKULTUR Gastro ZH
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
STARKE
MARKEN

  Tempo und Plenty
  sind Marken von Essity   Essity Switzerland AG · Parkstrasse 1 b · CH-6214 Schenkon · www.essity.de
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
Liebe Leserinnen, liebe Leser
         Eine lange Durststrecke ist überstanden: Die Lokale sind wieder offen.
         Kultur und Kulinarik können wir wieder geniessen. Das haben wir zum
        Anlass genommen, nach Highlights in den Bereichen Genusskultur und
        Kulturgenuss Ausschau zu halten. Wir sind fündig geworden: beim
       aufstrebenden Magier Daniel Kalman, beim Gemüseproduzenten
      Rathgeb Bio, bei den Event-Profis von Gastro ZH Holding AG in Winterthur,
      bei der Bier Factory Rapperswil und an vielen anderen Orten.

     Mit dabei sind auch dieses Mal langjährige Mitarbeitende und Lernende von
    TopCC, die Teil unserer Genusswelt sind. Ausserdem zwei Institutionen, die sich
    um kranke oder behinderte Kinder und deren Familien kümmern: die beiden
   Schweizer Stiftungen pro pallium und Joël Kinderspitex. Wir freuen uns, einen
   Beitrag zu deren Engagement leisten zu können.

 Wir wünschen allen einen wundervollen Sommerausklang.
 Verbringen Sie eine angenehme Zeit und bleiben Sie gesund!

 Ihre
Corina Trachsel
«clever & charmant» -Chefredakteurin

           Impressum
           Herausgeber TopCC AG, Schlachthofstrasse 12, CH-9015 St.Gallen, www.TopCC.ch Redaktion Corina Trachsel, TopCC AG
           Konzept, Text und Grafik Silberball Bregenz GmbH Fotografien und Bildnachweis Birgit Riedmann, iStock, shutterstock
           Papier Umschlag Maxi Offset, hochweiss matt Offset, 250 m2, holzfrei Papier Inhalt Maxi Offset, hochweiss matt Offset,
           90 m2, holzfrei Druckerei Stämpfli AG Gesamtauflage 50'000 Erscheinungstermin August 2021 Copyright Die Wieder-
           gabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung von TopCC AG erlaubt.
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
8 «ICH SUCHE DIE GUTEN SACHEN IN DER UMGEBUNG.»
                      	Philipp Seiffert, TopCC Bereichsleiter Verkauf-Aussendienst,
                        über Genusskultur und Kulturgenuss.

                    12	«ICH ZAUBERE EIGENTLICH IMMER.»
                         agier Daniel Kalman im TopCC Gespräch über Zauberervereinigungen,
                        M
                        «The Next Uri Geller» und «Die zersägte Jungfrau».

                 16 NATÜRLICH AUS DEM REINRAUM
                 	Wissen Sie, was Hydroponik ist? Eine CO₂-sparende Variante der Landwirtschaft.
                   Lokal365 hat sie ins St.Galler Sittertobel gebracht.

               20	VIELSCHICHTIG, VIELFÄLTIG, VIELVERSPRECHEND
               	Die Bierkultur hat mit diesen Spezialitäten eine unglaubliche Bereicherung erfahren.

       22	BOTSCHAFTER DER CRAFTBEER-KULTUR
       	Die Bier Factory Rapperswil ist ein Schweizer Pionier der Craftbeer-Szene.
         TopCC durfte einen Blick in die Braukessel werfen und im Tap-Room Platz nehmen.

     28 UNSERE TopCC LEHRLINGE MIT EINEM FAIBLE FÜR GENUSS
     	Ausdauer, Kompetenz, Lernwille: Das zeichnet unsere Lehrlinge, die frischen Wind
       ins Team von TopCC St.Gallen bringen, aus.

32 BIO-GEMÜSEKULTUR FÜR NACHHALTIGE GENUSSKULTUR
   esuch in Unterstammheim bei Rathgeb Bio – regionaler Produzent
  B
  von rund 80 Gemüsesorten in Bioqualität.
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
36 TISCHKULTUR AUS PORZELLAN
                            dles Geschirr ist die Krönung für jede Tafel.
                           E
                           Was zeichnet Teller, Tassen & Co. aus Porzellan aus?

                   40 DIE GEHEIMNISSE EINES ASADO
                   	Sieben Fakten über das grösste argentinische Kulturgut im Bereich Kulinarik.

           42	WEINE WIE VON EDLEN RITTERN
           	Edel und ehrlich: die Weine des Guts Cantina Il Cavaliere im Tessin.

         46 «WIR TREIBEN DIE DIGITALISIERUNG VORAN.»
         	Welche kreativen und innovativen Ideen stecken hinter dem Erfolg
           der Gastro ZH Holding AG? TopCC hat nachgefragt.

 50 HEISSER TIPP: HOT DOGS
    Mit diesen Rezepten wird aus dem Fastfood ganz schnell Goodfood.

54 DER MENSCH STEHT IM MITTELPUNKT
  Herzensangelegenheit: TopCC unterstützt die Stiftungen Joël Kinderspitex Schweiz und pro pallium.
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
TRENDS
   Unser Lieblingstrend 2021: Corona-Lockerungen. Passend dazu stellen
 wir Ihnen die Genuss- und Kulturhighlights von TopCC Mitarbeiter Philipp
    Seiffert vor. Sie reichen vom Museumsbesuch in Winterthur bis hin zu
 einer Fleischdelikatesse Brasiliens. Die über den Sommer wiedererlangte
   Freiheit macht auch zauberhafte Abendveranstaltungen möglich. Dazu
sprachen wir mit dem Experten für magische Unterhaltung Daniel Kalman.
           Nicht weniger spannend: Hydroponik und der Craftbeer-Trend.
              Wir waren bei Lokal365 und in der Bier Factory Rapperswil,
                            dem Schweizer Pionier der jungen Bierkultur.
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
TRENDS   | clever & charmant 9

 «Ich suche die guten Sachen
    in der Umgebung.»
         Der auffallende, akkurat gestutzte Bart ist Philipp Seifferts Markenzeichen.
         Er lässt ihn wirken wie eine Mischung aus wildem Rocker, trendbewusstem
        Hipster und geselligem Schweizer Original. Damit ist auch der Charakter des
        TopCC Bereichsleiters für Verkauf-Aussendienst treffend beschrieben. Neben
         seinen Highlights in den Bereichen Genusskultur und Kulturgenuss haben
         wir beim Interview noch ein paar interessante persönliche Dinge erfahren.

P      hilipp Seiffert ist ein echter Winterthurer.
       Dort aufgewachsen und heute noch
dort zuhause – wenn auch etwas ausserhalb.
Kein Wunder, dass seine Empfehlungen für
                                                      Zeit als Gastronom – vom Tex-Mex-Restaurant bis hin zur
                                                      Hard-Rock-Tanzbar. «Wir kürten den Schweizer Meister
                                                      im Luftgitarre-Spielen und haben ihn dann zur Europa-
                                                      meisterschaft geschickt», erinnert er sich lachend an die
Kulturgenuss und Genusskultur zum Grossteil           aufregende Zeit zurück.
mit dieser Stadt zu tun haben. Als ehemaligem
Gastronom ist ihm das Thema dieser Magazin-           Seine Zeit als aktiver Gastronom ist heute vorbei. Er ist
Ausgabe sehr vertraut.                                ruhiger geworden. Dem Nachtleben und den Veranstal-
                                                      tungen ist er jedoch treu geblieben. Einmal im Monat
Davor absolvierte er eine Ausbildung im sozia-        steht er hinter dem DJ-Pult in der Lux-Bar in Winterthur.
len Bereich und einige andere Stationen in Job-       Er wird auch für Hochzeiten gebucht. Das sind dann lange
hopping-Manier. «Vor 30 Jahren ist das noch           Tage, die von Mittag bis in die frühen Morgenstunden
gegangen», erinnert sich Philipp, «am Samstag         dauern können. Es brennt also noch in ihm, sonst hätte er
hast du gesagt, du brauchst einen Job, am             auch nicht vor wenigen Monaten eine neue Position bei
Montag hast du irgendwo angefangen.» Wenn             TopCC angenommen.
er als Chauffeur, Chemielaborant oder Maga-
ziner wieder genug Geld beisammenhatte,               Zeit für Entschleunigung
ging er wieder auf Reisen. Zum Surfen oder            Bis Ende September war Philipp als Bereichsleiter Ver-
um andere Leute und Länder kennenzulernen.            kauf für sechs TopCC Standorte zuständig. Seit 1. Oktober
Seine Ziele? Unter anderem Brasilien, USA und         2020 ist er der Chef von allen elf TopCC Kunden-Fach-
Frankreich.                                           beratern und Key-Account national, um grössere Kunden
                                                      aufzubauen. Der direkte Kundenkontakt ist ihm wichtig.
Von der Gastronomie zu TopCC                          Aber auch der Kontakt zu seinem Team. «Wenn ich im
Philipps Vater war auch schon Gastronom und           Auto unterwegs bin, telefoniere ich gerne mal mit meinen
riet ihm davon ab. Dennoch: Mit 26 Jahren             Mitarbeitern – nicht, weil es etwas Konkretes gibt, sondern
machte er sich in diesem Bereich selbstän-            einfach nur um ihnen zuzuhören. Das ist extrem viel wert
dig. «In der Gastronomie war das möglich, als         in der Zusammenarbeit. Wenn ich merke, es geht jeman-
Schreiner oder Banker wäre das schwieriger            dem nicht so gut, dann kann ich mich dem widmen. Im
gewesen», erklärt Philipp seine Wahl. Rund            Büro bleibt dafür kaum Zeit.» →
sechs Clubs und Bars führte Philipp in seiner
Clever & charmant - Geniessen wieder erlaubt! - TopCC
Entschleunigung ist es, was ihm aktuell den grössten Genuss bereitet,   Wie so viele andere hat auch Philipp in der Coro-
wie das Suchen nach den guten Sachen in der näheren Umgebung.           na-Zeit angefangen, Brot zu backen. Mit seinem
Da habe Corona sicher auch seinen Teil beigetragen. «Jetzt gehe ich     Bruder habe er eine kleine Competition am Lau-
gemeinsam mit meiner Frau aufs Jungfraujoch, früher sind wir nach       fen und man gibt sich gegenseitig Tipps. Auch
L.A. gereist. Das Guggenheim in Bilbao kennen wir, aber hier um die     eine handbetriebene Teigwarenmaschine – ein
Ecke noch lange nicht alles.» Wenn er selber kocht, schaut er auf       Geschenk seiner Töchter – kommt seither zum
Schweizer Herkunft. «Letztens habe ich Pfeffer aus dem Tessin ken-      Einsatz. Vieles hat sich in der herausfordernden
nengelernt. Er muss nicht immer von Madagaskar sein.»                   Zeit auch zum Positiven verändert. •

         Kulturgenuss und Genusskultur –
                            meine Top Fünf

1.        Bistro am Römerholz
           Vor allem während der Corona-Zeit hatte ich die Mög-
lichkeit, vermehrt in Museen zu gehen. Neben Ausstellungen von
                                                                        sammen. Und die schönste Verbindung gehen
                                                                        sie für mich an diesem Ort mit Blick über einen
Edward Hopper und Banksy besuchte ich auch wieder die «Villa            kleinen Park ein. Das Bistro leitet Patrick Engerl,
am Römerholz» am Rande des Lindbergs über meiner Heimatstadt            ein ehemaliger Mitarbeiter aus meiner Zeit als
Winterthur. Sie beherbergt eine feine Kunstsammlung mit Werken          Gastronom. Er bietet auch gut gefüllte Picknick-
vom 14. bis ins 20. Jahrhundert und das Café-Bistro Römerholz.          körbe für gemütliche Nachmittage im Grünen
Kultur und Kulinarik – das gehört für mich schon vom Klang her zu-      an. Absolute Empfehlung.
TRENDS   | clever & charmant 11

                                                         © FCW/Milad
2.        Fussball-Heimspiele
          des FC Winterthur
Ich bin kein grosser Fussballfan, aber Heimspiele des
                                                                       3.        Scaloppine al limone
                                                                                   Im Restaurant Baratella habe ich den Ge-
                                                                       nuss in St.Gallen kennengelernt. Mein damaliger Chef
FC Winterthur lasse ich mir nicht entgehen. Die Atmo-                  führte mich hierher. Mir gefällt diese Art von Lokal, die
sphäre im Stadion Schützenwiese ist einfach einzigartig.               alten Stühle, der Holzboden. Auch der Service ist sehr
Es ist ein 60er-Jahre Plattenbau mitten in der Stadt.                  angenehm: zurückhaltend, aufmerksam und doch im-
Auch das ist für mich Kultur. Für den Genuss finden sich               mer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen. Das
hier kreative Foodstände, Bars und die Kunstgalerie                    Lokal steht für eine sehr geschmackvolle, gut gekoch-
Salon Erika. Neben der Bierkurve gibt es die Sirupkurve                te italienische Küche. Mein absolutes Lieblingsgericht:
mit kostenlosen Getränken für Kinder. Das macht es für                 Scaloppine al limone. Weil ich gerne Fleisch esse und
mich besonders sympathisch. Es muss nicht immer Hoch-                  die Sauce richtig intensiv nach Zitrone schmeckt. Dazu
kultur sein. Oft sind ein Bier, eine Wurst und die Zeit mit            Safranrisotto – ein Gedicht! Danach noch einen origi-
Freunden genauso inspirierend.                                         nal italienischen Espresso – und das Glück ist perfekt.

4.        Brasilianische Picanha
            Dieses Gericht habe ich in Brasilien entdeckt.
Man verwendet dafür den Huftdeckel – bei uns eher zwei-
te Qualität, in Brasilien ein Edelstück. Das Besondere dar-

                                                                       5.
an: Die Fettschicht wird auf dem Fleisch belassen. In Bra-
silien wird es meist in Stücke geschnitten auf dem Spiess                        Lux-Bar
gegrillt. Für mich ist es der grösste Genuss, den Huftdeckel                     Als ich noch Discothekenbetreiber war, kam
am Stück auf dem Holzkohlengrill zuzubereiten: Deckel                  es manchmal vor, dass der DJ nicht aufgetaucht ist.
einschneiden, nur mit Salz einreiben, dann bei ca. 200                 Dann bin ich eben selber eingesprungen. Einmal im
Grad auf den Grill, bis es die Kerntemperatur 52–54 Grad               Monat kümmere ich mich auch heute noch um die
erreicht hat. Das dauert nur 30 Minuten. Übrigens: Der                 Musik in der Lux-Bar in Winterthur – sobald sie nach
Huftdeckel wird bei uns aus dem Premium-Rind geschnit-                 der Corona-Zeit wieder öffnet. Musikalisch ist das
ten und das bekommt man nur bei TopCC. Gerne lagere                    Angebot breit gefächert, nur tanzbar sollte es sein.
ich das Fleischstück noch bei mir zuhause zur perfekten                Mein Sound: von House Classics bis hin zu Old School
Reife. Dann wird es auch schön zart. Dazu gibt es eine                 Hip Hop à la Snoop Dog, Notorius B.I.G. und Naughty
Vinaigrette als Sauce, schwarze Bohnen und Reis.                       by Nature.
«Ich zaubere
   eigentlich immer.»
 Daniel Kalman ist Magier. Illusion und Täuschung sind sein Geschäft.
  Im TopCC Interview berichtet der Basler dennoch sehr offen über
 Magier-Clans, die Show «The Next Uri Geller» und moderne Zauberei.
TRENDS   | clever & charmant 13

                 Daniel, wie hat alles angefangen? Wie bist du        Siegfried und Roy sind sicherlich gute Vorbil-
                 zur Magie gekommen?                                  der. Im Bereich Mentalism schätze ich Darron
                 Da war ich fünf Jahre alt. Ich habe einen Zau-       Brown. Das ist auch meine Spezialität: Gedan-
                 berkasten von meinem älteren Bruder auf dem          kenlesen. Ich lenke die Gedanken meiner Gäste
                 Dachboden gefunden. Der hat mich fasziniert          dorthin, wo ich sie gerne haben möchte. Aber:
                 und gefesselt. Er hat mich selbst verzaubert.        Nur Mentalism wird irgendwann auch lang-
                 Ich habe die einfachen Zaubertricks gelernt          weilig. Deshalb lasse ich gerne auch Comedy-
                 und da wusste ich – wow – ich will mehr lernen.      Elemente einfliessen.

                 Was waren das für Tricks?                            Wie bist du in die Fernseh-Show «The Next Uri
                 Einfache Dinge: mit Kugeln, Münzen, Strohhal-        Geller» gekommen?
                 men. Der Zauberkasten war von einem unga-            Das war eine spannende Geschichte. Viele
                 rischen Zauberkünstler, Rodolfo hiess er. In         Freunde haben gesagt, du bist charismatisch
                 Ungarn wurde viel in diese Richtung gemacht.         genug, melde dich doch an. Ich habe also
                 Der bekannte Entfesselungskünstler Houdini ist       Videoclips von Zauberstücken eingeschickt
                 auch ungarischer Herkunft. Ursprünglich ist die      und bin so in einem Topf von über 1'000 Mit-
                 Zauberkunst vor Tausenden von Jahren in Indi-        bewerbern gelandet. Dann kam der Anruf von
                 en aus der «Wahrsagerei» und dergleichen ent-        Uri Geller persönlich. Er wolle mich unbedingt
                 standen – in Ungarn wurde dies weitergeführt         dabeihaben, sagte er. Dann kam ich unter die
                 und zur Unterhaltungskunst gemacht. Auch ich         besten 30, dann unter die Top 10 – und er-
                 will Illusionen schenken, den Alltag vergessen       reichte am Ende den 2. Platz in der Staffel.
                 machen und die Leute wieder Kind sein lassen.
                                                                      Was hat sich danach für dich verändert?
                 Entwickelst du deine Tricks alle selbst?             Seither bin ich Profi und lebe hauptberuflich
                 Ich lasse mich gerne von der Welt inspirieren.       von der Magie. Mein Hobby wurde zum Be-
                 Egal, wo ich unterwegs bin. Es gibt auch Magier-     ruf. Mit rund 200 Shows pro Jahr. Ich habe
                 Vereinigungen, in denen man sich austauscht.         in dieser Zeit viel von anderen Profis gelernt.
                 Da reinzukommen ist jedoch sehr schwer. Es           Damals war ich ja noch nicht in den grossen
                 sind verschworene Clans. Früher musste man           Vereinigungen. →
                 einen «Onkel» haben, um Zugang zu erhalten,
© Patrick Kunz

                 jemanden, der dich begleitet und empfiehlt.
                 Zweimal durfte man reinschnuppern und dann
                 musste man Prüfungen ablegen. Dann wurde
                                                                       © Patrick Kunz

                 man aufgenommen oder nicht. Diese Zeremo-
                 nien werden bis heute gepflegt. In der Schweiz
                 ist es so: Da gibt es in jedem Kanton eine eige-
                 ne Gruppe – in Basel den ZRB, den Zauberring
                 Basel. Die nächst grössere Vereinigung ist der
                 MRS, der Magische Ring Schweiz. So kann man
                 nach und nach aufsteigen. Immer begleitet von
                 einem Zeremoniell – zum Beispiel ein Buch, in
                 dem man unterschreiben muss. Ich finde es
                 wichtig, dass das bewahrt und aufrechterhalten
                 wird. Nur so kann die Magie überleben.

                 Welche Magier studierst du?
                 Die Magie ist gross. Es gibt verschiedene Rich-
                 tungen: Close-ups, da vollführt man Tricks nur
                 zehn bis 20 cm vor den Augen der Gäste. Es
                 gibt Stand-ups auf Bühnen und die Grand-Illu-        Daniel Kalman,
                 sion à la David Copperfield und die Mentalisten.     geboren 1988 in Basel, wurde durch die Casting-Show
                 Jeder spezialisiert sich. Ich bin da offen und be-   «The Next Uri Geller» bekannt. Heute zieht er sein Publikum
                 diene mich von überall. David Copperfield und        in eigenen Shows in seinen Bann – bis zu 200 Mal pro Jahr.
14 clever & charmant | TRENDS

  «Ich will Illusionen schenken,
  		 den Alltag vergessen
  machen und die Leute wieder                                     den Leuten die Handycodes knacken. Dabei wende ich
                                                                  alte Prinzipien der Magie auf heutige Dinge an. Genauso in
  			 Kind sein lassen.»                                          der Musik: Ich verwende nicht nur Klassik, auch Hip-Hop –
                                                                  das kommt sehr gut an bei den Leuten.
             Daniel Kalman
                                                                  Du hast einen Online-Shop – wie bist du auf die Idee
                                                                  gekommen, diese Zaubertricks zu verkaufen?
                                                                  Nach den Shows wurde ich oft gefragt, ob ich Work-
             Wurde in der Sendung auch mit Regie-Tricks           shops für Kinder mache, welches Buch ich empfehle,
             gearbeitet?                                          womit ich angefangen habe. Diese Fragen haben mich
             Kameratricks wurden nie eingesetzt. Die Show         dazu bewegt, einen Online-Shop inklusive Erklärvideos zu
             war live. Ohne Voraufzeichnungen. Wir hatten         machen. Der wird in den nächsten Wochen weiter ver-
             15 bis 18 Sekunden Verzug durch Satelliten-          grössert, denn in der Coronazeit habe ich viele neue Sa-
             technik etc., aber was auf der Bühne geschah,        chen entwickelt. Das Angebot wird gut angenommen. Die
             wurde eins zu eins übertragen und auch nota-         Leute bekommen etwas Tolles für einen guten Preis.
             riell bestätigt. Uri Geller wollte die Talente im
             Original erleben. Und es war tough: Die Sen-         Kannst du auch in der Küche zaubern?
             dung war immer am Dienstagabend zur Prime            Ja klar, auf unterschiedliche Arten. Ich koche gerne, und
             Time. Eine Woche vorher hat man erfahren, ob         wenn der Reis am Kochen ist, dann übe ich Tricks mit
             man weiter ist oder nicht. Man hatte nur ein         einem Kartenspiel. Ich zaubere eigentlich immer und
             paar Tage Vorbereitungszeit für die nächste          überall. •
             Show. Am Sonntag war man wieder im Studio,
             am Montag war die Probe. Am Dienstag wieder
             die Live-Show. Mit Reisen und allem Drum und
             Dran extrem anstrengend.                                MAGIC DINNER
                                                                     BY DANIEL KALMAN
             Was macht für dich einen guten Trick aus?
             Ich sag immer, wenn man die Leute zum Stau-             Seit acht Jahren ist Daniel Kalman Veranstalter
             nen bringen kann. Wenn die Leute abtauchen              des Magic Dinner. Eine Kombination aus Magie
             können und mitgehen in die Welt, die du gerade          und Kulinarik. Die Show, aktuell im Restaurant
             aufgebaut hast. Egal, wie gross der Effekt ist, ob      Hofmatt in Basel Land zuhause, ist über die Jah-
             die Realisierung ein CHF oder 1'000 CHF kostet.         re stetig gewachsen. Heute sind es 14 feste Mit-
             Nach meinen Shows führen wir Zuschauerbe-               arbeiter, die zum Erfolg der Veranstaltung beitra-
             fragungen durch. Und es ist wirklich so: Von 20         gen. Mit dabei: neu aufgelegte Kunststücke wie
             Leute finden 18 etwas anderes am besten. Den            «Die zersägte Jungfrau».
             einen fasziniert, wie Papier zu Schnee wird, den
             anderen das Gedankenlesen, wieder ein ande-             Gäste dürfen sich auf atemberaubende Abende
             rer findet den Trick, bei dem ich eine Frau aus         freuen, die den spektakulären Shows von Gross-
             dem Publium in zwei Teile teile, am besten. «Die        meistern wie Hans Klock und den Ehrlich Brothers
             zersägte Jungfrau» ist ein über hundert Jahre           in nichts nachstehen. «Ich habe ihre Shows etliche
             alter Trick, den ich modernisiert habe. Ohne            Male gesehen. Sie kochen mit dem gleichen Was-
             doppelte Böden. Mit Plexiglas, wo man durch-            ser», sagt Daniel Kalman.
             sehen kann. In Realtime.
                                                                     Das Magic Dinner ist das aktuelle Show-Highlight
             Was ist für dich ein alter Hut, den man nie bei         von Daniel Kalman. Für die Zukunft hat der Magier
             dir sehen wird?                                         noch Grösseres vor, verrät er. Man darf gespannt
             Kunststücke wie Kaninchen aus dem Hut zau-              sein. Bis dahin gibt es noch freie Plätze im Hofmatt.
             bern, alte Tricks mit Seilen oder Tüchern und
             Glitzeranzüge stehen nicht auf dem Programm.            Ab 20. August wieder live.
             Moderne Magie bedeutet für mich … (überlegt)            Tickets erhältlich auf: www.danielkalman.ch
             Ich mache viel mit neuen Medien: mit Tablets,
Gewinnspieite!l
auf der Rückse

         © Patrick Kunz
Natürlich
            aus dem Reinraum
   Indoor Farming: Landwirtschaft ohne Erde und ohne Sonnenlicht. Was nach
  Science-Fiction klingt, gibt es tatsächlich. Zum Beispiel im St.Galler Sittertobel.
 Hier baut Lokal365 ganzjährig Kräuter an, auch für TopCC, und liefert gleichzeitig
ein vielvesprechendes Zukunftsszenario für eine ressourcenschonende Produktion.
TRENDS   | clever & charmant 17

V        ertikale Racks, pinkes Licht, Reinraumum-
         gebung – so sieht die Hydroponikfarm von
Christian Gerig aus. Hydroponik, das ist eine Form der
Aufzucht und Kultivierung von Pflanzen, nämlich ohne
Erde, stattdessen mit Wasser und Nährlösungen.
Gerig ist der Geschäftsführer von Lokal365, einem Fa-
milienbetrieb, der Ende 2020 den Betrieb aufnahm.
Genauer gesagt sind es fünf Gründerfamilien, die von
der Idee einer lokalen und ressourcenschonenden
Landwirtschaft beseelt sind.

Minimaler Platz, maximale Qualität
Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Flächenbedarf von
                                                           Lokal365 Geschäftsführer Christian Gerig:
Hydroponik ist viel geringer als bei herkömmlicher         Quereinsteiger, Visionär und Anpacker.
Landwirtschaft. So gering, dass sie in Städten möglich
ist. Das bringt weitere, grosse Vorteile mit sich: Die
Pflanzen müssen nicht weit transportiert werden und
sparen so CO2 ein. Für gesundheitsbewusste Genies-
ser fallen andere Tatsachen ins Gewicht. Der Vitamin-
und Nährstoffgehalt ist bei Kräutern aus Hydroponik-
farmen dank optimaler Anbaubedingungen höher als
beim konventionellen Anbau. Und sie kommen dank               90 % weniger Wasser
ihrer lokalen Produktion schneller und frischer im            Das Wasser zirkuliert durch ein geschlossenes Sys-
Laden an. Auch das bedeutet einen volleren und in-            tem. So kann viel exakter bewässert werden und es
tensiveren Geschmack.                                         gibt kaum Verlust durch Verdunstung.

Pestizide, wofür?                                             70 % weniger Fläche
In Indoor-Hydroponikfarmen sind Kräuter wegen den             Die Lokal365 Kräuter wachsen an vertikalen Trägern.
kontrollierten Anbaumethoden viel weniger schädli-            Dadurch kann viel Fläche eingespart und in dicht be-
chen Einflüssen ausgesetzt, was den Einsatz von Pes-          siedelten Gebieten nahe bei den Konsumentinnen
tiziden überflüssig macht. Dies begünstigt auch die           und Konsumenten produziert werden.
Aufzucht von alten und empfindlichen Sorten. Im kon-
ventionellen Anbau haben vor allem ProSpecie­­­Rara-          0 % Pestizide
Sorten kaum eine Chance, weil die Ertragsausfälle             Die Lokal365 Farm befindet sich in einem Reinraum.
oft zu hoch sind. Hydroponikfarmen können somit               Dadurch kann der Anbau ohne jegliche chemischen
einen wertvollen Beitrag für die Sortenvielfalt leisten.      Hilfsmittel stattfinden.
Apropos Sorten: Lokal365 hat mit Basilikum, Minze
und Salbei gestartet und will das Sortiment laufend           0 % fossile Brennstoffe
mit neuen, auch seltenen Kräutern ergänzen.                   Lokal365 benötigt keine Landmaschinen wie Trak-
                                                              toren, die z.B. mit Diesel betrieben werden.
Nicht Bio, dafür sehr lokal
Hydroponikfarmen können nicht Bio sein, weil dafür der        100 % lokaler Ökostrom
Bezug zur Erde fehlt. Viel wichtiger ist für Gerig ohne-      Energie für Licht, Wärme und Fahrzeuge wird bei
hin etwas anderes: eine lokale Wertschöpfung ermög-           Lokal365 im wenige hundert Meter entfernten
lichen und Ressourcen einsparen. Bei Lokal365 werden          Wasserkraftwerk erzeugt.
keine mit fossilen Brennstoffen betriebene Maschinen
eingesetzt und alle Energie stammt aus umweltfreund-          150 kg Kräuter pro Woche
licher Wasserkraft direkt von der Liegenschaft. In die-       Ab Frühherbst wird die Produktion auf 300–400 kg
sem Sinne wachsen die in der St.Galler Industriehalle         pro Woche ausgebaut sein. Eine Schale enthält 20 g
angebauten Kräuter weitaus ökologischer heran als             Kräuter.
manche aus Bio-Produktion. •
www.oldelpaso.ch |   |   |
o p p e n i m
   Sh
       Kopf?

Detailhandel, Gewerbe
                            SHOPP
und Landwirtschaft danken   SCHWIIZ
                            Hier lebe ich, hier kaufe ich.
Ihnen: shopp-schwiiz.ch
Vielschichtig, vielfältig,
  				 vielversprechend
Störtebeker Atlantik Ale                 O’Hara’s Irish Red                      La Chouffe Blonde

Das wilde Abenteuerliche                 Das Rote von der grünen Insel           Der blonde Zwerg
Die Legende des Freibeuters Klaus        Traditionell gebraute Rotbiere ver-     Das Markenzeichen der Brasserie
Störtebeker ist auch nach Jahrhun-       danken ihre Farbe der Mälzung. Kein     d’Achouffe sind zwar putzige Zwerg-
derten noch lebendig wie eh und je.      Wunder also, dass diese Biere die       lein. Aber schon Asterix wusste: Bel-
Das nach ihm benannte Atlantik Ale       Geschmacksnerven mit einem ein-         gien ist der Ort des deftigen Genusses.
der Brauerei Störtebeker ist, wie Ales   drucksvollen Malzkörper beeindru-       Trotz der acht Volumenprozent ist das
sein müssen: fruchtig und stark. Wer     cken. Zugleich ist aber gerade die-     malzige, nur leicht bittere Bier süffig.
beim Trinken gut Acht gibt, wird auf     ses irische Bier keineswegs schwer,     Es besticht mit einem frischen und
der Zunge auch etwas von der un-         sondern schlank und frisch. Ideale      trockenen Abgang und einer fruchti-
gezügelten Wildheit der Freibeuter       Begleiter: kräftiges, dunkles Fleisch   gen, würzigen Note.
schmecken.                               oder Käse.
                                                                                 Bierstil: Belgisches Ale
Bierstil: Englisches Ale                 Bierstil: Red Ale                       IBU: 20
IBU: 37                                  IBU: 25                                 Ideale Trinktemperatur: 8–10 Grad
Ideale Trinktemperatur: 6–8 Grad         Ideale Trinktemperatur: 5–6 Grad
TRENDS   | clever & charmant 21

        «Die Bierkultur hat in den letzten Jahren eine unglaubliche
       Bereicherung erfahren und ist, was Auswahl und Finesse
       		     anbelangt, dem Wein mittlerweile fast ebenbürtig.»
          Daniela Schönenberger, TopCC Bier-Sommelière

Brewdog Punk IPA                        Guinness Special Export

Der schottische Punk                    Das kraftvolle Irische                  EBC:
                                                                                Mit dieser Einheit wird die Farb-
Es war eines der ersten India Pale      Wer auf dem belgischen Biermarkt        stärke beschrieben. Je höher der
Ales, das vor rund zehn Jahren eine     etwas erreichen will, muss sich etwas   Wert, desto dunkler das Bier. Z.B.
Revolution auslöste. Heute ist es ein   Besonderes einfallen lassen. Das hat    4 für ein Lager, Pils oder Pale Ale
Klassiker. India Pale Ales wurden im    Guinness im Jahr 1940 getan. Um den     oder 57 für dunkles, fast schwar-
19. Jahrhundert in Grossbritannien      belgischen Durst nach Starkbieren zu    zes Bier, wie z.B. ein Stout.
für die indische Kronkolonie gebraut    stillen, wurde das «Special Export»
und passten dank ihrer ausgepräg-       entwickelt: kräftiger als ein norma-    IBU:
ten Bitterkeit hervorragend zu dem      les Guinness, aber dennoch mit dem      Die International Bitterness Units
scharfen Essen dort.                    cremigen und leichten Charakter.        geben die Bitterkeit eines Bieres
                                                                                an. Je höher der IBU-Wert, desto
Bierstil: India Pale Ale (IPA)          Bierstil: Stout                         bitterer das Bier. Hier einige typi-
IBU: 35                                 IBU: 52                                 sche IBU-Werte:
Ideale Trinktemperatur: 7–8 Grad        Ideale Trinktemperatur: 8–10 Grad
                                                                                Lagerbier: 5–25
                                                                                Weizenbier: 11–18
                                                                                India Pale Ale: 40–70
                                                                                Pils: 35–45
                                                                                Porter: 20–40

                                                                                VOLUMENPROZENT:
                                                                                Die Angabe des Volumenpro-
                                                                                zent ist auch ein wichtiges Indiz
                                                                                für die richtige Trinktemperatur.
                                                                                Diese sollte den Volumenpro-
                                                                                zent entsprechen. Z.B. acht Volu-
                                                                                menprozent = acht Grad Celsius
                                                                                Trinktemperatur.
22 clever & charmant | TRENDS

                           Botschafter der
          Craftbeer-Kultur
                          Was in den USA seit über 20 Jahren boomt, fasst auch in der
                         Schweiz nach und nach Fuss. Pioniere der regionalen Craftbeer-
                          Szene und wahre Botschafter der jungen Bierkultur sind Gabe,
                                Tom und Philipp von der Bier Factory Rapperswil.

                                                          S      üsslicher Malzgeruch liegt in der Luft. Tom Snaith
                                                                 heisst uns in einer unscheinbaren Lagerhalle im In-
                                                          dustriegebiet willkommen, dem Zuhause der Bier Factory
                                                          Rapperswil. Im hinteren Bereich schaufelt ein Mitarbeiter
                                                          Malz aus einem Braukessel. «Das ist Philipp, mein Kolle-
                                                          ge aus Franken», fängt Tom gleich an zu erzählen. «Er ist
                                                          schon seit dem frühen Morgen hier in der Halle zum Put-
                                                          zen, Brauen und Umfüllen des Suds in die Gärtanks. Dort
                                                          bleibt der Sud für die nächsten zwei Wochen, bevor er
                                                          dann in die Lagertanks kommt», erfahren wir. Ausgekoch-
                                                          tes Malz der heutigen Nacht steht jetzt dampfend vor uns
                                                          und strömt uns direkt in die Nase.

                                                          Ein Bier-Pionier
                                                          Die Brauerei gibt es seit 20 Jahren und ist damit eine
                                                          der ältesten Craftbeer-Produzenten der Region. «Wir sind
                                                          die 114. registrierte Brauerei in der Schweiz», erklärt Tom,
                                                          «heute sind es bestimmt über 1'300.» Einer der Bier-Pio-
                                                          niere ist Gabriel Hill, genannt Gabe. Er kommt ursprüng-
                                                          lich aus Portland, Oregon. «In den USA gibt es Lokale, in
                                                          denen du 30 Craftbeer-Sorten ‹from the tap› bekommst»,
                                                          erzählt er, also offen und nicht aus der Flasche.

                                                          «Ich kenne die Bierkultur aus den USA von der unter-
                                                          nehmerischen Seite», erzählt Gabe. Als er im Jahr 2010 –
                                                          wegen der Liebe – hierherkam, wollte er das Bierhand-
                                                          werk auch von der praktischen Seite her kennenler-
                                                          nen. Er heuerte bei der damaligen Rappi Bier Factory
                                                          GmbH an. Der Eigentümer suchte einen Geschäftspart-
  Malzbetont oder blumig - TopCC Kunden haben die Wahl
  zwischen zwei Kreationen der Bier Factory Rapperswil.   ner und sie gründeten eine neue Aktiengesellschaft
TRENDS   | clever & charmant 23

Die Bier-Botschafter: Geschäftsführer Gabriel «Gabe» Hill, Philipp Pfrimmer und Tom Snaith im Tap-Room der Bier Factory Rapperswil.

mit heute über 200 Shareholder. Nach wenigen Jah-                          tete über zehn Jahre mit Anzug und Krawatte
ren verkaufte dieser seine Anteile und Gabe machte                         als Key-Accounter im Hotelmanagement. Nach
alleine weiter. Mit Erfolg? «Ich fahre keinen Mercedes, aber               einer Weltreise fällte er eine Entscheidung: nur
das Geschäft läuft jedes Jahr besser», sagt Gabe und er                    noch das zu machen, was Spass macht. Und
überlegt sogar, in neue Braukessel und grössere Tanks                      er bewarb sich auf eine Stellenanzeige, die ei-
zu investieren. Das Produktionsvolumen würde dann auf                      nen «Bier-Ninja» suchte. Aus anfangs wenigen
1'500 Hektoliter steigen. Das ist zwar im Vergleich zu an-                 Wochenstunden wurde eine Vollzeitanstellung.
deren Brauereien immer noch sehr klein, aber für die                       Heute ist er in der Bier Factory Rapperswil
Grösse des Teams doch beachtlich.                                          für Marketing und Sales verantwortlich – und
                                                                           macht es mit einer einnehmenden Lockerheit
Es besteht nur aus Geschäftsführer Gabe, Braumeister                       gepaart mit britischem Humor. →
Philipp und Tom, halb Schotte, halb Engländer. Er arbei-
Er bringt Kreativität, Witz und Exotik in die Schweizer Bierlandschaft: Gabriel «Gabe» Hill.

 «Ich fahre keinen Mercedes,
aber das Geschäft läuft                                                         Ingwer, ein Spiced Ale speziell fürs Fondue, Lebkuchenbier

          jedes Jahr besser.»                                                   mit weihnachtlichen Gewürzen, das Starkbier ‹Atemlos›
                                                                                und den ‹Dorftrottel›, ein Weizenbier.» Die Biernamen sind
           Gabriel Hill                                                         nicht bierernst, die Rezepturen verstehen sich aber durch-
                                                                                aus als echte kulinarische Bereicherung für die Schweiz.
Das Sortiment: alles andere als bierernst
Rund 17 verschiedene Biersorten produziert die Bier                             Bier auf Bestellung
Factory. Basis dafür sind Malz und Hopfensorten aus den                         Um möglichst viele Menschen auf den Geschmack von
USA, Australien, Neuseeland und Deutschland – meist                             handgemachten Bieren zu bringen, geht die Bier Factory
Aromahopfen. Gabe's Favorit: klassischer Westcoast-Style-                       auch neue Wege. Sie betreiben zum Beispiel einen Abo-
Hopfen wie «Cascade». Er duftet herrlich aromatisch und                         Service und verschicken Craft-Biere anderer Hersteller.
schmeckt ausgesprochen bitter.                                                  «Einfach, um das Thema unter die Leute zu bringen», sagt
                                                                                Gabe. In der Vergangenheit standen auch Brauseminare,
Zu den «Standardbieren» für die breite Masse kommen                             Gruppen-Events in der Brauerei und sogar die Organisation
saisonale Sorten für Craftbeer-Freaks. Tom zählt auf: «Wir                      eines Craftbeer-Festivals in Rapperswil auf dem Programm.
haben zum Beispiel ein Pumpkin-Ale mit Kardamom und                             All das war verbunden mit sehr viel Vorbereitungszeit
DIE FÜNF STAMMSORTEN
                                                      DER BIER FACTORY RAPPERSWIL
                                                      • Corporate Monkey, 4.8 Vol. %
                                                        Craft Lager: spritzig, süffig, hell
                                                      • O.H. IPA, 6.5 Vol. %
                                                        Indian Pale Ale: hopfig, exotisch
                                                      • Blackbier, 5 Vol. %
                                                        Dry Stout: schokoladig, rauchig

                                                      Erhältlich bei TopCC:
                                                      • Wanderlust, 4.8 Vol. %
                                                        Swiss Pale Ale: blumig, zugänglich, frisch
                                                      • Stallfuchs, 5 Vol. %
                                                        Red Ale: malzig

und Nacharbeit, sodass sie jetzt den Fokus da-
rauf legen, hochwertiges Bier zu produzieren
und zu verkaufen. Sei es im Rampenverkauf,
online oder im Handel. Im TopCC Sortiment fin-
den sich zwei Sorten: das zugängliche Swiss
Pale Ale Wanderlust und das malzige Amber-
bier Stallfuchs.

Apropos malzig: Was mit den intensiv duften-
den Brau-Überresten geschieht, wollen wir
wissen. «Den Biertreber geben wir Milchbau-
ern als Kraftfutter für ihr Vieh», sagt Tom und
strickt daraus sofort ein Fun Fact: «Man könnte
sagen, aus unserem Biermalz wird am Ende
Schweizer Käse.» •
                                                  Rund 17 verschiedene Biersorten produziert die Bier Factory
                                                  Rapperswil übers Jahr.
GENUSSVOLL
   EINKAUFEN
Seit Jahrhunderten ist in Argentinien das Asado Teil der Genusskultur. Wir haben
nach den Wurzeln und Besonderheiten geforscht. Um Genusskultur im doppelten
Sinne geht es bei Bio Rathgeb. Ihre Gemüsekulturen werden mit viel Sorgfalt und
   Akribie nachhaltig angebaut. Wir verraten Ihnen zudem, auf welchem Geschirr
   die damit zubereiteten Gerichte am besten zur Geltung kommen und welchen
exklusiven Wein Sie dazu servieren können. Fester Bestandteil der TopCC Genuss-
welt sind seit jeher unsere Lernenden. Wir haben Anastasia Fiore, Joel Schöb und
                     Yllka Berisha vom TopCC St.Gallen zum Interview getroffen.
Yllka, Joel, Anastasia –
			unsere TopCC Lehrlinge
 mit einem Faible für Genuss

  So heissen die drei. Sie bringen frischen Wind ins Team von TopCC St.Gallen,
    wo sie zu Detailhandelsfachleuten ausgebildet werden. Sie tun alles, um
 unseren Kunden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dabei sind sie in Genuss-
       fragen ebenso kompetent unterwegs wie in in anderen Belangen.
GENUSSVOLL EINKAUFEN   | clever & charmant 29

                             Anastasia Fiore
                             Wohnort: Herisau
                             Alter: 17
                             Lehre: Detailhandelsfachfrau EFZ (3 Jahre)
                             Meine Leidenschaft(en): Fitnessstudio, Sport
                             Mein Vorbild: Robert Downey jr.

                                        gestalten. Und dann bin ich natürlich     Vor dem Lockdown bin ich gerne
                                        für mein eigenes Rayon zuständig.         ein- bis zweimal ins Fitnessstudio ge-
                                                                                  gangen. Am meisten fehlt mir das re-
                                        Was sind deine grossen Ziele in der       gelmässige Aufwärmen und das Trai-
                                        Ausbildung?                               ning mit Gewichten. Ausserdem mag
                                        Ich will genau wissen, wie ich Kunden     ich Skifahren, manchmal bin auch
                                        richtig berate. Dabei will ich Problem-   auf dem Skateboard unterwegs. Ein
                                        löserin sein und in die Tiefe gehen.      Instrument würde ich auch gerne ler-
                                        Es gibt ja heute – gerade im Food-        nen, leider fehlt mir im Moment die
                                        bereich – viele Herausforderungen,        Zeit dazu.
                                        z.B. Laktoseintoleranz, Koffeinunver-
                                        träglichkeit, Diabetes etc. Und jeder     Welche Art von Musik gefällt dir am
                                        braucht eine gute Beratung. Dafür         besten?
                                        besuche ich u.a. ‹Überbetriebliche        Momentan stehe ich auf Rock'n'Roll.
                                        Kurse› (ÜK), wo ich gerade in diesen      Zu dieser Musikrichtung bin ich ei-
                                        Bereichen eine vertiefende Ausbil-        gentlich zufällig gekommen, mein Va-
                                        dung erhalte. Wir lernen z.B. Kochen,     ter steht eher auf den Sound der 80er.
                                        dabei erfahre ich, wie Produkte rich-
                                        tig verwendet werden, was es über         Hast du ein Vorbild?
                                        deren Inhaltsstoffe zu wissen gilt usw.   Ja, Robert Downey jr.: Er hat schlech-
                                                                                  te Zeiten gehabt, hat nie aufgegeben
                                        Und was möchtest du nach deiner           und es wieder nach oben geschafft.
Anastasia, du arbeitest bei TopCC       Ausbildung können?                        Heute ist er einer der bestbezahlten
in St.Gallen. Wo wohnst du?             Ich möchte lernen, wie man ein Ge-        Schauspieler. Mir haben in meiner
Ich wohne in Herisau, das sind ca. 30   schäft führt. Ausserdem möchte ich        Kindheit die Verfilmungen der Marvel-
Minuten mit dem Bus von hier.           dem Kunden vermitteln, dass ich Inte-     Comics sehr gut gefallen. Ganz be-
                                        resse an seinen Anliegen habe, dass       sonders eben Ironman. Deadpool
Wie bist du zu deiner Lehrstelle bei    ich ihm weiterhelfen möchte.              und die Avengers sind auch nicht
TopCC gekommen?                                                                   schlecht. Und Wolverine – ist aber
Ich kannte TopCC vorher noch nicht.     Was machst du, wenn du gerade             kein Marvel-Comic – steht ganz oben
Auf meiner Suche nach einem Prakti-     keine Kunden berätst?                     auf meiner Liste.
kum stiess ich dann auf eine Anzeige
von TopCC, wo ich mich bewarb. Ich
erhielt eine Zusage, und so absol-
                                           Zur Arbeit komme ich mit … dem ÖV.
vierte ich zuerst mein Praktikum und
stieg dann in die Lehre ein.               Mein Wecker läutet … um fünf Uhr.
                                           Beim Aufstehen denke ich zuerst an … das Frühstück.
Du bist momentan im ersten Lehr-           In meinem Kühlschrank ist immer … Joghurt.
jahr. Welches sind deine Aufgaben-         Mein Lieblingsschulfach ist … Englisch.
gebiete?                                   Mein Beruf ist wichtig für … die Gastronomie.
Da gibt es einiges: Ich arbeite an
                                           Meine Mitarbeitenden halten mich für ... hilfsbereit und mitdenkend.
der Kasse, bin dafür zuständig, die
                                           Wichtig in meinem Beruf ist … Offenheit und Hilfsbereitschaft.
Paletten aufzuräumen, sie zu füllen,
so, dass sie ein gutes Bild machen.        Besonders stolz bin ich auf … meine Noten.
Wichtig: ständige Datumskontrolle.         Wenn ich 40 bin, werde ich … eine Familie haben.
Teilweise darf ich auch Ausstellungen
Joel Schöb
                                                           Wohnort: Gossau
                                                           Alter: 17
                                                           Lehre: Detailhandelsfachmann EFZ (3 Jahre)
                                                           Meine Leidenschaft(en): Mountainbiken, FC St.Gallen
                                                           Mein Vorbild: meine Eltern, Lukas Knopf (Mountainbiker)

Joel, wie lange dauert dein               Tour sind wir ca. sechs Kilometer       Dann hast du einen grossen Teil
Anfahrtsweg zur Arbeit?                   unterwegs, je nachdem, wie weit die     deiner bisherigen Ausbildung im
Unsere Familie wohnt seit zwei Jah-       Treppen voneinander entfernt sind.      Lockdown absolviert. Was ist dir
ren in Gossau. Mit dem Bus bin ich                                                dabei aufgefallen?
in 20 Minuten bei TopCC, mit dem          Und wenn du nicht auf dem Bike          Zu Beginn im Herbst hatte die Gastro-
Fahrrad schaffe ich es in 15 Minuten.     sitzt?                                  nomie noch offen. Nach der Schlies-
Morgens geht’s ja abwärts.                Dann gehe ich gerne mit meinem          sung wurde es bei uns etwas ruhiger,
                                          Vater ins Fussballstadion, um den       dafür kamen vermehrt Geschäfts­
Dann sitzt du ja viel im Sattel. Bist     FC St.Gallen zu unterstützen. Bei       kunden.
du gerne mit dem Rad unterwegs?           Schlechtwetter, im Winter oder im
In meiner Freizeit fahre ich mit meinem   Lockdown sitze ich oft an meinem        Was sind denn deine Aufgaben­
besten Freund oft mit dem Mountain-       Gaming-PC. Momentan spiele ich ger-     gebiete bei TopCC?
bike. Bei gutem Wetter sind wir zwei      ne Survival-Games mit fünf Kollegen.    Mein momentanes Rayon betrifft vor
bis drei Stunden, am Wochenende           Ausserdem mag ich Counterstrike.        allem Konserven und Gläser. Wenn
den ganzen Tag auf dem Rad.                                                       die Lebensmittel von Spar geliefert
                                          Wie bist du zu deiner Lehrstelle bei    werden, müssen diese zuallererst
Und wohin führen euch eure Touren?        TopCC St.Gallen gekommen?               eingeräumt werden. Wichtig ist die
In die Stadt. Manchmal nach Gossau,       Ich kannte das Unternehmen durch        Datumskontrolle, dass auch immer
aber auch nach St.Gallen und Heris-       meine Familie. Mein Vater kommt         alles frisch ist. Ausserdem mache ich
au. Wir biken dann über Stiegen und       seit 16 Jahren zum Einkaufen hierher.   die Kasse.
suchen uns Abhänge und Plätze für         Ausserdem arbeiten zwei Bekannte
unsere Trails. Bei einer dreistündigen    von uns hier.                           Und deine Lieblingschallenge?
                                                                                  Am liebsten gestalte ich Ausstellun-
                                                                                  gen. Hier kann ich meine Kreativi-
                                                                                  tät entfalten, mich mit Vorgesetzten
   Zur Arbeit komme ich mit … dem Velo.                                           und Kollegen austauschen und gute
   Mein Wecker läutet … um sechs Uhr.                                             Ideen umsetzen.
   Beim Aufstehen denke ich zuerst … wie der Tag wird.
   In meinem Kühlschrank ist immer … Orangensaft.                                 Wer ist dein Vorbild?
   Mein Lieblingsschulfach ist … Informatik.                                      Das sind definitiv mein Vater und
                                                                                  meine Mutter. Mein Vater hat bei sei-
   Mein Beruf ist wichtig, weil … die Leute Lebensmittel kaufen können.
                                                                                  nem Arbeitgeber durch Fleiss und
   Wichtig in meinem Beruf ist … Freundlichkeit und Motivation.
                                                                                  gute Ausbildung eine tolle Karriere
   Besonders stolz bin ich auf … meinen Vater.                                    gemacht. Das möchte ich auch ein-
   Wenn ich 40 bin, werde ich … eine Familie haben.                               mal erreichen.
GENUSSVOLL EINKAUFEN   | clever & charmant 31

                                                            Yllka Berisha
                                                            Wohnort: Widnau
                                                            Alter: 17
                                                            Lehre: Detailhandelsfachfrau EFZ (3 Jahre)
                                                            Meine Leidenschaft(en): früher Fussballspielen
                                                            Mein Vorbild: die beste Version von mir selbst

Yllka, du stammst aus Widnau, wie       und Kühltruhen immer gefüllt und          verloren um, da fragte ich ihn, ob ich
lange dauert dein Arbeitsweg?           ordentlich präsentiert sind. Eine wei-    ihm helfen könne. Da er kein Deutsch
Ich komme mit Bus und Zug und bin       tere Aufgabe: die Kontrolle der Palet-    verstand, probierten wir es eben auf
insgesamt ca. eine Stunde unterwegs.    ten. Weiters bin ich je nach Check-       Englisch. Wir gingen also zum Ab-
                                        outplan an der Kasse eingeteilt.          wiegen, da erzählte er mir, dass er
Wie bist du zu deiner Lehrstelle bei                                              in den USA Koch gewesen sei, u.a.
TopCC gekommen?                         Auf welche Aufgabe freust du              bei Michael Jackson. Zuerst habe ich
Ich habe mich auf der Lehrstellen-      dich in der kommenden Lehrzeit            ihm nicht geglaubt, da zeigte er mir
börse beworben. Das Unternehmen         besonders?                                Fotos auf seinem Smartphone und
kannte ich noch nicht, aber die Be-     Im dritten Jahr darf ich einige Zeit im   auf Facebook. Das war ein sehr net-
schreibung hat mich interessiert. So    Non-Food-Bereich arbeiten.                tes Erlebnis.
habe ich mich fürs Schnuppern an-
gemeldet und es hat geklappt.           Welches sind für dich besonders           Was ist dein Ziel bei der Arbeit mit
                                        herausfordernde Kunden?                   Kunden?
Du bist jetzt im zweiten Lehrjahr,      Spannend sind die, die nicht deutsch-     Ich möchte sie in allen Belangen so
hast die Hälfte deiner Zeit mit, die    sprachig sind. Ich berate gerne in        gut wie möglich beraten. Egal, ob es
andere ohne den Lockdown erlebt.        Englisch. Einmal kam ein Kunde in         um Nahrungsmittel oder um neue
Was hat sich verändert?                 die Frischeabteilung mit einem Sack       Ideen beim Kochen oder Backen geht.
Für mich hat sich viel verändert. Be-   Gemüse. Er blickte sich ein bisschen
reits am Arbeitsweg wurde die Maske
Pflicht. Auch bei der Arbeit war Ab-
standhalten angesagt. Die Cafeteria        Zur Arbeit komme ich mit … dem ÖV.                               Werde auch du
musste geschlossen werden, die Ar-
                                                                                                                              .
                                                                                                           ein Teil von TopCC
                                           Mein Wecker läutet … um fünf Uhr.
beit an der Kasse verlangte ebenso
                                           Beim Aufstehen denke ich zuerst an … Schlafen.
nach Abstand. Am Anfang war das
                                           In meinem Kühlschrank ist immer … Wasser.                          lehre.topcc.ch
unangenehm, aber ich habe mich
daran gewöhnt.                             Meine Freunde halten mich für … hilfsbereit, lustig.
                                           Mein Lieblingsschulfach ist … Gesellschaft.
In welcher Abteilung bist du gerade        Mein Beruf ist wichtig für … die Besorgung von Lebensmitteln.
tätig?                                     Das Erste, was ich nach der Arbeit mache … essen.
Ich bin in der Frischeabteilung. Wir
                                           Meine Mitarbeitenden halten mich für … hilfsbereit, lustig.
bieten Früchte, Gemüse, frische Kräu-
                                           Wichtig in meinem Beruf ist … Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft.
ter, aber auch Molkereiprodukte an.
Eine wichtige Verantwortung ist die        Besonders stolz bin ich auf … mich selber.
Kontrolle der Kühlkette. Ausserdem         Wenn ich 40 bin, werde ich … Mutter.
achte ich darauf, dass die Regale
32 clever & charmant | GENUSSVOLL EINKAUFEN

     Bio-Gemüsekultur für
   nachhaltige Genusskultur
                         Es ist einer der grössten Gemüseproduzenten der Schweiz:
                       Rathgeb Bio. Rund 80 verschiedene Sorten werden mithilfe von
                       Partnerbetrieben übers Jahr angeboten. Möglich macht es eine
                        moderne Infrastruktur – und die wachsende Nachfrage nach
                      gesunden, schadstofffreien und biologisch angebauten Produkten.

 E      s ist Anfang Juli. Es herrscht ein geschäftiges Trei-
        ben auf dem Betrieb von Rathgeb Bio. Erntehelfer
  kommen vom Feld zurück, Mechaniker arbeiten an den
  Traktoren und im Verwaltungsgebäude telefonieren die
                                                                Neben dem Lauchfeld ist ein gut fünf Meter breiter Strei-
                                                                fen Wiese – der sogenannte Blühstreifen. Er wird nicht
                                                                gedüngt, damit der Boden mager wird und sich Blumen
                                                                ansiedeln können und die Insekten Futter haben, erfahren
  Büro-Mitarbeiter. Einer davon ist Projektleiter Walter        wir. So wird der Insektenbestand trotz Bewirtschaftung
  Koch. Er hat uns nach Unterstammheim eingeladen und           des Bodens hochgehalten. Wir staunen, als wir hören,
  führt uns hinaus zu den Gemüsefeldern. Erste Station: ein     dass die Blumenvielfalt auf den Blühstreifen von den Zer-
  Lauchfeld, das hinter einer Pflanzenkläranlage liegt, die     tifizierungsstellen erhoben wird.
  das Wasser der Gemüsewaschanlage nebenan auffängt
  und reinigt.                                                  Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
                                                                Man ahnt es bereits: Biolandbau bedeutet nicht nur viel
                                                                Arbeit an der frischen Luft, sondern auch viel Bürokra-
                                                                tie und das Einhalten von Hunderten von Anforderungen:
                                                                «Vor zwei Wochen hatten wir Bio-Kontrolleure da», erin-
                                                                nert sich Walter Koch, «zwei Leute, die den ganzen Tag
                                                                20 Ordner geprüft haben. Alle Belege und viele kleine Sa-
                                                                chen wurden kontrolliert: ob die Jungpflanzen von einem
                                                                Biobetrieb stammen, ob die richtige Menge Torf bei den
                                                                Setzlingen verwendet wurde, und dass wir nicht zu viel
                                                                Nährstoffe aufs Feld führen. Alles muss von uns sauber
                                                                deklariert werden. Alleine die Zahlen zum Kompost füllen
                                                                einen ganzen Ordner.» Neben den organischen Handels-
                                                                düngern wird nämlich auch eigener Kompost verwendet.
                                                                Dieser entsteht aus Ernterückständen und Rüstabfällen,
                                                                die den Weg zu einer Biogasanlage machen und danach –
                                                                zu Kompost zersetzt – wieder auf den Feldern ausge-
                                                                bracht werden. Früher hat man Gemüseschnitt auf dem
                                                                Feld belassen, was auch zu Geruchsbelästigung führte.
                                                                Heute wird er gesammelt und mehrfach verwertet. →
Eine weitere, interne Kontrollinstanz ist die Rathgeb BioLog
                                                AG, die alle Abläufe separat kontrolliert. Sie lagert, rüstet,
                                                wäscht, verpackt das Gemüse nach Kundenwunsch und
                                                liefert es regional sowie überregional aus. So dass jede
                                                Ware bis zum Feld zurückverfolgt werden kann. Rathgeb
                                                Bio hat etwa 100 Partner-Landwirte. «Das macht die Sa-
                                                che nicht einfacher», lacht Walter Koch.

                                                Bio-Suisse ist unser Standard
                                                Neben der Düngerfrage ist auch die Schädlingsbekämp-
                                                fung im Bioanbau ein grosses Thema. In den Gewächs-
                                                häusern setzt Rathgeb Bio auf Nützlinge, also Parasiten
                                                wie Schlupfwespen und Räuber wie Florfliegen und
                                                Marienkäferlarven. Auf diese Weise funktioniert der
                                                Pflanzenschutz genau wie draussen in der Natur.

Walter Koch                                     Die Samen für die Kulturen werden im konventionellen
ist gelernter Gemüsebauer. Vor 15 Jahren        Landbau häufig mit Pilzhemmungsmitteln gebeizt. Das
wechselte er von einer staatlichen Beratungs-   kommt bei Rathgeb Bio nicht infrage. Und Gemüse im
stelle für den Gemüseanbau zu Rathgeb Bio.      Jungpflanzenstadium dürfen maximal 30 Prozent Torf im
                                                Substrat aufweisen. Denn für Torf werden oft ökologisch
                                                wertvolle Gebiete abgebaut.

                                                Diese und weitere Anforderungen regelt zum einen die
                                                Schweizer Bioverordnung. Rathgeb Bio orientiert sich
                                                an den höheren Standards von Bio-Suisse. Sie schränkt
GENUSSVOLL EINKAUFEN   | clever & charmant 35

Die Handernte steht kurz bevor. Das bedeutet ausreissen, Wurzeln abschneiden, Blätter einkürzen,
waschen, verpacken und ausliefern. Unter anderem zu TopCC.

beispielsweise den Pflanzenschutz stärker ein                 schnellwirkende Chemiedünger. Der grösste Preistreiber
und hat auch Normen für soziale Standards.                    ist aber der Mehraufwand durch die händische Hack- und
Koch: «Das führt zu einer extrem hohen Akzep-                 Jätarbeit. Bei Rathgeb Bio sind es etwa 500 Mitarbei-
tanz in der Bevölkerung und deshalb erfüllen                  tende, die nicht nur ernten, sondern auch künstliche Un-
viele Betriebe nicht nur die staatlichen Anfor-               krautvernichter ersetzen.
derungen. Man kommt nicht drum herum, weil
die Kunden danach verlangen.»                                 Walter Koch: «Heute gibt man rund sieben Prozent des
                                                              Einkommens für die Ernährung aus. Der Kunde kann ent-
Und Hybridsorten? «Sie sind auch im Bioanbau                  scheiden, ob es auch acht Prozent sein dürfen.» •
zugelassen, wenn es keine Alternativen gibt»,
erklärt Walter Koch. «Alte Gemüsesorten sind
im Markt jedoch noch immer ein kleines Seg-                       BIO AUF WACHSTUMSKURS –
ment. Wenn die Nachfrage entsprechend gross                       AUCH DANK CORONA
wäre, würden wir sie anbieten.»                                   Vor 26 Jahren wurde beim Gemüseproduzenten
                                                                  aus Unterstammheim auf Bio umgestellt. Mit der
Teuer, aber nicht zu teuer                                        steigenden Nachfrage nach natürlichem Gemüse –
Die Erträge im Bio-Gemüseanbau variieren von                      jährlich um mehrere Prozent – ist auch der Betrieb
Gemüse zu Gemüse. Der Ertrag beim Nüssli-                         stetig gewachsen. Corona hat im vergangenen
salat ist nahezu 100 Prozent im Vergleich zum                     Jahr zusätzlich geholfen: Die Grenzen waren zu, es
konventionellen Anbau. Zwiebeln hingegen                          gab keinen Einkaufstourismus und die Schweizer
bringen nur rund 50 Prozent des Ertrags, weil                     haben mehr zuhause gekocht. 2020 bescherte
sie sehr empfindlich sind. Der geringere Ertrag                   es den Biobetrieben ein kräftiges Wachstum und
ist jedoch nur ein Grund, weshalb Biogemüse                       einen Marktanteil von 10.8 Prozent. Mit ein Grund,
mehr kostet. Dazu kommt die weniger inten-                        warum Rathgeb Bio sechs Jahre nach dem Zubau
sive Bewirtschaftung – das bedeutet weniger                       in Unterstammheim bereits wieder an seine bau-
Pflanzen pro Feld – und der Verzicht auf billige,                 lichen Grenzen stösst.
Tischkultur aus
      Porzellan
GENUSSVOLL EINKAUFEN   | clever & charmant 37

  Geniesser wissen: Für ein rundum gelungenes Menü braucht es auch Geschirr,
das rundum überzeugt. Am besten Porzellan. Doch warum ist Porzellan das Mass
 aller Dinge? Wir haben für Sie nachgeforscht. Unser Fazit: Es ist die einzigartige
                Kombination aus Extravaganz und Funktionalität.

 Hohe Bruchfestigkeit
 Für Porzellan wird Kaolin ergänzt mit Feldspat,
 Quarz oder auch Aluminium. Je nach Rezeptur
 spricht man von Weich- oder Hartporzellan. Bei
 Hartporzellan macht die helle Kaolin-Erde etwa
 die Hälfte der Gesamtmenge der Zutaten aus.
 Der Anteil an Kaolin bestimmt die Haltbarkeit
 des Geschirrs mit.
                                                    ZEITLOS SCHÖN EIN LEBEN LANG:
 Hohe Dichte                                        «KARAT» VON ROYAL PORCELAIN*
 Porzellan ist extrem dicht und daher wärme-        Die Geschirrserie «Karat» aus bestem Por-
 speichernd. Ideal, um Speisen auch nach dem        zellan vereint eine robuste Verarbeitung
 Servieren lange auf Temperatur zu halten.          mit funktionalem und ästhetischem De-
                                                    sign. Das dezente Rillenrelief unterstreicht
 Ästhetik und Design                                eine elegante Tischgestaltung. Die For-
 Ob elegant mit Rillen, kantig-modern oder zeit-    menvielfalt sowie das handliche Design
 los schlicht – Porzellan wird generell zweimal     erleichtern das Eindecken, Servieren oder
 gebrannt und danach glasiert. So erhält es auch    Anrichten. Damit erfüllt das Porzellan auch
 die typische weisse Farbe und seine leichte        die höchsten Anforderungen von Hotellerie
 Transparenz. Vor allem in der Gastronomie sind     und Gastronomie.
 verschiedene Grössen und platzsparende De-
 signs wichtig. Zum Beispiel durch stapelbare
 Schüsseln.

 Spülmaschinengeeignet
 Porzellan wird zwar weder von hoher Tempe-
 ratur noch von sauren Reinigungsmitteln an-
 gegriffen, aber die meisten Porzellan-Beschä-
 digungen entstehen tatsächlich beim Ein- und
 Aussortieren der Spülmaschine. Deshalb ist
 auch hier Vorsicht die Mutter der Porzellandose.
                                                    AUSDRUCK UND ANMUT:
                                                    «LA MUSICA» VON MÄSER
 Leichtes Gewicht
                                                    LA MUSICA glänzt mit hochwertigem Du-
 Geschirr aus Porzellan ist wesentlich leichter
                                                    rable Porzellan mit Aluminium, sowohl im
 als Geschirr aus Keramik. So kann man aus
                                                    Alltag als auch zu besonderen Gelegen-
 einem Porzellan-Krug zum Beispiel einfacher
                                                    heiten. Mit Geschirr-Sets in verschiedenen
 einschenken.
                                                    Grössen über Platten, Dessertteller, Platz-
                                                    teller und Müsli-Schüsseln bis hin zu Kaf-
 Mikrowellengeeignet
                                                    feebechern ist LA MUSICA die perfekte
 Porzellanteller dürfen grundsätzlich in die Mi-
                                                    Komplettlösung für Ihren Tisch.
 krowelle. Jedoch ist nicht jedes Porzellan für
 die Mikrowelle geeignet. Nur wenn es der Her-      *Es sind möglicherweise nicht alle abgebildeten
 steller ausdrücklich angibt, kann es auch in die   Artikel im TopCC Sortiment verfügbar.
 Mikrowelle.
clever & charmant | GENUSSVOLL EINKAUFEN
38	
  Publireportage

                   Appenzeller Bier
         Grösste privat geführte Brauerei der Schweiz. Die Brauerei Locher in Appenzell existiert
           seit 1886. Sie ist die grösste Privatbrauerei der Schweiz und zu hundert Prozent in
        Familienbesitz – seit fünf Generationen. Verglichen mit internationalen Brauereien gehört
           sie trotzdem zu den kleineren Betrieben, weshalb der Begriff «Kleinbrauerei» passt.

              Produziert wird ausschliesslich und aus Über-       Artenvielfalt der wunderschönen Hochstamm-
              zeugung seit jeher an Standorten in Appenzell –     Obstanlagen in der Region mit ihren prächti-
              namentlich über 40 verschiedene Sorten Bier.        gen Bäumen in unserem Landschaftsbild. Beim
              Gebraut mit Hopfen & Malz, wie alle anderen         Genuss wird ein frisches, prickelndes und har-
              auch. Was allen anderen aber fehlt, ist das         monisches Bukett aus Obst mit einer dezenten
              quöllfrische Wasser aus dem sagenumwobenen          Malz-Note geboten. «Bschorle» ist eine fruchtig-
              Alpstein, direkt ab der Quelle. Das macht das       frische Hochzeit von Ostschweizer Äpfeln, Bir-
              Appenzeller Bier so besonders. Das Quellwas-        nen und Bier ohne Alkohol. Es ist die Symbiose
              ser aus dem Alpstein ist nach seinem langen         von fruchtig-knackigem Apfel- und Birnensaft
              Weg durch das Felsgestein von so ausgezeich-        sowie erfrischendem Appenzeller Bier, ein ef-
              neter Qualität und Reinheit, dass es ohne Auf-      fektiver Durstlöscher.
              bereitung – quöllfrisch – für das Bierbrauen ver-
              wendet werden kann. In Appenzell braut man          Nachhaltigkeit: Kein leeres Wort
              also direkt ab der Quelle. Kein Wunder, heisst      Eine weitere Philosophie der Locher AG ist
              der Bestseller der Brauerei Locher «Quöllfrisch».   Nachhaltigkeit, sprich: Wenig Abfall erzeugen,
              TopCC führt neben Quöllfisch hell und naturtrüb     Ressourcen ausschöpfen und der Umwelt Sorge
              auch BrandLöscher, Mielfiore, Ginger Beer und       tragen. So werden etwa aus Nebenprodukten
              Bschorle.                                           von «Quöllfrisch» (z.B. Treber, Bierhefe, Vorbier
                                                                  und Nebenwürze) Balsamessig, Tschipps und
                                                                  Brauerei-Pizza hergestellt. Wertvolle Rohstoffe
                                                                  werden doppelt genutzt. All diese geschmacks-
                                                                  intensiven «Veredelungen» erfreuen sich bereits
                                                                  einer grossen Nachfrage und inspirieren zu
                                                                  neuen Experimenten in Küche und Bar.

                                                                  Brauerei Locher AG
                                                                  Brauereiplatz 1, CH 9050 Appenzell
                                                                  071 788 01 40, info@appenzellerbier.ch
                                                                  appenzellerbier.ch

              Regionalität – eine Herzensangelegenheit
              Regionalität ist für Locher eine Herzensan-
              gelegenheit, auch Authentizität und Transpa-
              renz. Als erste Schweizer Brauerei begann die
              Brauerei Locher vor 25 Jahren, Braugerste aus-
              schliesslich in der Schweiz anzubauen. Sie ar-
              beitet mit fünfzig Landwirten zusammen, wel-
              che jährlich mehr als 400 Tonnen Braugerste
              produzieren.

              Auch beim «Bschorle» leistet die Brauerei Locher
              einen wichtigen Beitrag für den Erhalt und die
Sie können auch lesen