Procap - Fokus Zugang ist die Grundlage von Autonomie - Procap Bern
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Procap Das Magazin für Menschen mit Behinderungen 03/19 Mit «mitenand» von Procap Bern Fokus Dossier Eigeninitiative Zugang ist die Bessere Qualität «Décrochez la Lune»: Grundlage von von Gutachten in der ein kollektives Autonomie IV-Revision Abenteuer
Editorial Internationale Fachmesse für Jetzt günstiges Rehabilitation und Pflege eTicket sichern! DÜSSELDORF, 18.–21. SEPTEMBER 2019 www.rehacare.de Member of SELBSTBESTIMMT Editorial Inhalt LEBEN 4 Die Weltraumfahrt erschien den Men- Notizen schen vor weniger als hundert Jahren Fokus noch eine völlig verrückte Idee. In der Zugang und seine 6 Theorie war es machbar. Doch es sollte vielen Facetten viele Jahre dauern, bis kluge Köpfe eine mas-concept AG Zugang zum Verkehrsnetz 9 Neugasse 29 _ 6300 Zug Tel. +41 (41) 711 18 00 Lösung fanden für die vielen praktischen bis 2024 Probleme. Dank dem enormen Einsatz info@mas-concept.ch 14 Hotel- und Reiseangebote: www.duesseldorf-tourismus.de Barrierefreie Wanderwege www.travelxperts.ch von finanziellen und technischen Ressour- Angepasste Arbeitsplätze im 15 cen gelang es, mit dem Resultat, dass Hotel-Restaurant Demi-Lune 2019-07-17 REHACARE 2019_Schweiz_REHACARE_177 x 127 mm_ProCap _4c_7745 1969 Neil Armstrong die ersten Schritte 2019-07-17 REHACARE 2019_Schweiz_REHACARE_177 x 127 mm_ProCap _4c_7745.indd 1 28.06.19 15:11 Informationsaustausch 18 auf dem Mond machte. Ihre Mobilität ist unsere Aufgabe mit Handicap mobil sein Doch bleiben wir auf der Erde, wo für im Elternforum Bilanz «Procap Impuls» 24 Wir passen Ihr Fahrzeug Ihren Bedürfnissen an Menschen mit Behinderungen die Lebensschule Zirkus 28 Eroberung von Raum bis heute voller Gaspedal links, Rollstuhllifter, Hindernisse ist. Auch hier gäbe es Dossier Sozialpolitik Hand Gas/Bremse, Lösungen, und der Zugang für alle wäre Rollstuhlgängiges Auto, Gutachten 19 in vielen Bereichen technisch machbar. Schwenksitze, Fusslenkung, Doch fehlt es zu oft am politischen IV-Weiterentwicklung 20 Joysteer, Fahrschulpedalen, Anfertigungen nach Mass Willen, die notwendigen Anpassungen Service nach Ihren Bedürfnissen anzupacken. Die Errungenschaften der Familie Berberat, der neue Hauptbahnhof Ratgeber Recht 23 Trütsch-Fahrzeug-Umbauten AG in St. Gallen und viele andere Geschich- Rätsel 26 Steinackerstrasse 55 ten in dieser Ausgabe zeigen, dass der Tipp 29 8302 Kloten Tel: 044 320 01 53 Zugang zu öffentlichen Räumen und dem Carte blanche 30 www.truetsch-ag.ch öffentlichen Verkehr keine Utopie ist – info@truetsch-ag.ch wenn finanzielle und technische Ressour- cen zur Verfügung gestellt werden. Corinne Schüpbach Kommunikation und Marketing Romandie 3
Notizen Notizen Barrierefreier Filmgenuss Wahlhilfe in Die 8. Ausgabe des internationalen Kurzfilmfesti- Folierung des einfacher Sprache vals «look & roll» findet im Herbst 2020 in Basel Tag der Mitgliedermagazins Sektionen 2019 insieme Schweiz erarbeitet für die statt. Alle zwei Jahre wird bei dem von Procap Schweiz unterstützten und weitestgehend barrie- eidgenössischen Wahlen vom Immer wieder gelangen Leserinnen und Leser an Am Samstag, 21. September 2019, 20. Oktober 2019 eine Wahlhilfe in refrei erschlossenen Festival eine «kleine, aber die Redaktion bezüglich der Hülle unseres Mitglie- findet zwischen 9 und 16 Uhr der einfacher Sprache. Dabei handelt es sehr feine Auswahl von Kurzfilmen über das Leben dermagazins und stellen die Frage, ob der Versand Nationale Tag der Procap-Sektio- sich um eine kleine, kostenlose nen 2019 statt. Die Sektionen Broschüre, die es Menschen mit mit Einschränkungen, mit Schwächen und mit mit einer Plastikfolierung notwendig sei. Der Ein- treten dabei alle am gleichen Tag geistiger Behinderung ermöglichen Behinderungen» präsentiert. Bis es so weit ist, satz von Plastik in vielen Bereichen des Alltags ist mit Standaktionen an die Öffent- soll, ihr Wahlrecht wahrzunehmen. werden ab Spätsommer 2019 die Festivalbeiträge in der Tat ein ökologisches und gesellschaftliches lichkeit. Sie zeigen damit, dass In der Broschüre wird erklärt, wie von 2018 unter «Look & Roll unterwegs» in verschie- Procap in der ganzen Schweiz ver- Wählen funktioniert, ganz tech- Problem, das uns alle vor grosse Herausforderun- nisch. Die Broschüre wird in den denen Städten im In- und Ausland gezeigt. ankert ist, und tragen zur Be- gen stellt. Auch für Procap Schweiz sind Umwelt- kanntheit der Organisation bei. drei Sprachen Deutsch, Französisch Die Daten und Spielorte finden Sie unter: www.lookandroll.ch/lookroll-on-tour/ schutz und Nachhaltigkeit wichtig. So verwenden Wir stellen Ihnen für die Aktivi- und Italienisch erhältlich sein und täten am diesjährigen Tag der ist ab Anfang September in ge- wir für den Druck unseres Magazins eine Papier- Sektionen unter anderem einen druckter Form sowie digital sorte, die zu 100 % aus Altpapier besteht, die das Postkartenleporello mit dem Bild verfügbar. Zertifikat «Blauer Engel» und FSC trägt und die eines speziell geformten Rüebli www.insieme.ch C02-neutral ist. Auf der Suche nach der besten zur Verfügung. Das Rüebli sieht etwas anders aus, als wir es uns Lösung zum Schutz und Versand des Magazins vom Angebot in den grossen haben wir uns jedoch bewusst für eine Plastikfolie- Supermärkten gewohnt sind, doch rung entschieden, da das Material, das wir derzeit es unterscheidet sich von diesem in keinem anderen Bereich. verwenden, sowohl ökologisch als auch wirtschaft- Zusammen mit dem Kampagnen- lich besser abschneidet als beispielsweise eine motto «Aussergewöhnlich?» Keine Münze ist zu exotisch, Hülle aus Papier. Dennoch sind wir beständig auf wollen wir die Bevölkerung dazu keine Note zu zerknittert anregen, sich über ihre Wahrneh- der Suche nach anderen Optionen und Folien- Ob Euro, Peso oder Pfund – wer aus den Ferien zurückkehrt, bringt nebst mung von Menschen mit Behin- alternativen mit einer besseren Ökobilanz. derungen in unserer Gesellschaft vielen Erinnerungen meist auch übrig gebliebenes Feriengeld in ausländi- bewusst zu werden. scher Währung mit. Oft kann dieses Geld nicht zurückgewechselt werden Zu diesem Zweck nehmen wir gerne Informationen über die neuesten Entwicklungen entgegen, die uns bei dieser Suche helfen. Für Anregungen oder Fragen schreiben und bleibt möglicherweise in einer Schublade liegen, wo es an Wert Das Bestellblatt für das Aktionsmaterial Sie bitte an kommunikation@procap.ch. verliert. Procap Schweiz nimmt sämtliche Münzen und Geldscheine dieser sowie weiterführende Informationen Welt gerne entgegen – selbst alte europäische Währungen, die durch den erhalten Sie per E-Mail an kommunikation@procap.ch. Euro abgelöst wurden. Der Erlös aus diesen Münzen und Noten kommt Bestellschluss ist der 1. September 2019. voll und ganz Menschen mit Behinderungen zugute. Die Münzen und Noten können bei zahlreichen Banken und bei allen SBB-Geld- wechselstellen für Procap Schweiz abgegeben oder per Post geschickt werden: Procap Schweiz, Fremdwährungsaktion, Frohburgstrasse 4, 4600 Olten. 4 5
Fokus Zugang Zugang Fokus Zugang beinhaltet Arbeit. Und sie beginnt schon sehr früh in unserem Leben. Als Kleinkind lernen wir erst krabbeln und laufen, womit wir uns Zugang zur Welt ver- schaffen. Später gehen wir zur Schule, lernen lesen, schreiben und rechnen, was uns Zugang zu Informatio- nen und Wissen sichert. Soziale Verhaltensweisen zu be- herrschen, ermöglicht erst den Zugang und so den Aus- tausch mit anderen sozialen Gruppen. Dasselbe gilt für Fremdsprachen, die uns den Zugang zu anderen Kulturen erleichtern. Und nicht zuletzt kann uns eine weiterfüh- P R O rende Bildung den Zugang zum Arbeitsmarkt eröffnen. Diese Lernprozesse sind in der Regel Bestandteil unseres Erwachsenwerdens, und die meisten Menschen – zumindest in unserem Kulturkreis – gehen davon aus, Die Brailleschrift wurde bereits Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt. dass ihnen Zugang gewährt wird, solange sie sich an die (Foto: Shutterstock) Spielregeln der Gesellschaft halten. Erst wenn dieser Zugang nicht oder nicht mehr gewährleistet ist respek- tive wenn er einem mit fragwürdigen Begründungen gar verwehrt bleibt, wird einem bewusst, wie viele Hür- den tatsächlich bestehen und wie viele Menschen kei- nen Zugang zu den verschiedensten Aktivitäten des berechtigten Zugang ausmacht. So gibt es vielfältige Alltags haben. Spezialsprachen respektive Spezialschriften, die sich teilweise über Jahrhunderte entwickelt haben. Zu den C A P Gute Ausgangslage bekanntesten Formen zählen hierbei sicher die Jene, die besonders häufig mit der Einschränkung oder Gebärdensprache für gehörlose Menschen, die hapti- der Verweigerung von Zugang konfrontiert werden, sche Kommunikation für taubblinde Menschen, das sind Menschen mit Behinderungen. Vieles hat sich in Fingeralphabet als Teil der Gebärdensprache oder die den vergangenen Jahren verbessert, um Hürden aller Brailleschrift, die von Blinden oder stark sehbehinder- Art abzubauen und Zugang zu vereinfachen. Das Behin- ten Menschen benutzt wird. Zum Thema Sprache gehört Zugang schaffen dertengleichstellungsgesetz (BehiG, siehe «Rechtliche aber auch der Konflikt zwischen Fachsprache und Grundlagen») legt seit fünfzehn Jahren auf Verfassungs- einfacher/leichter Sprache; das Bedürfnis nach barriere- ebene fest, dass «Rahmenbedingungen gesetzt werden freien Texten (siehe Beitrag Seite 29); die Frage, wie sollen, die es Menschen mit Behinderungen erleichtern, kulturelle Veranstaltungen zugänglich gemacht werden ist komplex am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und insbe- können (vgl. Artikel «IntegrART» in «Procap» N° 2/2019); sondere selbstständig soziale Kontakte zu pflegen, sich und nicht zuletzt der Umgang mit Tabuthemen. aus- und fortzubilden und eine Erwerbstätigkeit auszu- Ein weiterer wichtiger Bereich – der sich häufig üben». mit dem Zugang zu einfacher Sprache überschneidet – Wichtige Geltungsbereiche für das BehiG sind un- ist der erleichterte Zugang zu Informationen. Seit fünfzehn Jahren definiert das Behinderten- ter anderem öffentlich zugängliche Bauten und Anlagen Mögliche Hürden finden sich hier bei der Bedienung sowie die Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs. von technischen Kommunikationsmitteln. Aber beson- gleichstellungsgesetz (BehiG) den erleichterten Nicht ohne Grund, denn hier finden sich – auf den ers- ders Menschen mit kognitiven Behinderungen oder teil- Zugang zu öffentlichem Verkehr, Arbeit oder ten Blick – die meisten Hürden. Wenn Menschen mit Behinderungen so autonom wie möglich Busse und weise jene mit psychischen Erkrankungen kämpfen damit, komplexe Informationen zu verstehen, obwohl Bildung als einen wichtigen Grundstein zum Züge benutzen wollen, braucht es dafür, um nur ein paar Beispiele zu nennen, genug Lifte, Billettautomaten mit gerade sie sehr oft mit Behörden oder medizinischen Institutionen zu tun haben. Als positives Beispiel ist Abbau von Benachteiligungen. Immer mehr erreichbarer Tastatur, Leitsysteme für verschiedene hier das Universitätsspital Genf (HUG) zu nennen. Behinderungsformen, klar bezeichnete Einstiegstüren Seit knapp drei Jahren unterstützt eine Neurologin Menschen mit Behinderungen finden zudem mit angepassten Rampen oder Kantenhöhen von Trot- Patientinnen und Patienten mit geistigen Behinderun- toirs, die den Zugang aus eigener Kraft ermöglichen gen, mit Autismus sowie Menschen mit einer Mehr- mit ihren Anliegen Gehör in der Öffentlichkeit. (siehe Beitrag Seite 9). fachbehinderung beim Arztgespräch. Das Spital hat Dennoch braucht es noch viel Umsetzungsgeduld. In welcher Form kommunizieren? erkannt, dass diese Personen oft Schwierigkeiten haben, sich mitzuteilen und ihre medizinische Diagnose zu Physische und technische Hürden abzubauen, ist jedoch verstehen. Das Projekt ist bislang das einzige dieser Art Text Sonja Wenger Illustration www.sonos.ch nur ein Teil dessen, was erleichterten oder gleich- in der Schweiz. 6 7
Fokus Zugang Zugang Fokus Das Übereinkommen über die Rechte von Rechtliche Grundlagen Menschen mit Behinderungen (Behinderten- Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG), rechtskonvention, Uno-BRK) wurde 2006 in New also das Bundesgesetz über die Beseitigung von York von der Generalversammlung der Uno Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen, verabschiedet und von der Schweiz 2014 ratifiziert. trat am 1. Januar 2004 in Kraft. Es hat zum Zweck, Mit ihrem Beitritt zum Übereinkommen verpflichte- Benachteiligungen zu verhindern, zu verringern te sich die Schweiz, Hindernisse zu beheben, mit oder zu beseitigen, denen Menschen mit Behinde- denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert rungen ausgesetzt sind. sind, sie gegen Diskriminierungen zu schützen und Dieses Benachteiligungsverbot gilt für öffentlich ihre Inklusion und ihre Gleichstellung in der zugängliche Bauten und Anlagen. Für Wohnbauten Gesellschaft zu fördern. gilt es ab 8 Wohneinheiten und für Betriebe mit Die Konvention schafft keine Sonderrechte für mehr als 50 Arbeitsplätzen. Es gilt auch für den Menschen mit Behinderungen, sondern übernimmt öffentlichen Verkehr, öffentlich-rechtliche Arbeits- die Grundrechte der verschiedenen Menschen- verhältnisse, Dienstleistungen des Bundes, der rechtsinstrumente und überträgt sie auf die Kantone und konzessionierten Unternehmen sowie besondere Situation der Menschen mit Handicap, für die Aus- und Weiterbildung. indem sie ihre Umsetzung spezifiziert und konkreti- Das Benachteiligungsverbot kann so weit siert. Ziel war es, dass Menschen mit Behinderun- durchgesetzt werden, als nicht der Grundsatz der gen ihre Rechte in gleichem Masse ausüben Verhältnismässigkeit verletzt wird. Es muss eine können wie Menschen ohne Behinderungen. Die Interessenabwägung vorgenommen werden. Konvention enthält daher Bürgerrechte, politische, Dabei ist zu prüfen, ob der erwartete Nutzen für wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Menschen mit Behinderungen höher zu gewichten Rechte. ist als der wirtschaftliche Aufwand, die Interessen des Natur- und Heimatschutzes oder die Verkehrs- Quellen: und Betriebssicherheit. • Portal der Schweizer Regierung www.admin.ch • Wikipedia Autonomie zwischen Viel Eigeninitiative nötig Ebenfalls weitreichende Konsequenzen für Menschen Das BehiG in der Schweiz darf zweifellos als ein Meilenstein für die Rechte von Menschen mit Behinde- Machbarkeit und Verhältnismässigkeit mit Behinderungen hat ein eingeschränkter Zugang rungen bezeichnet werden. Seine Umsetzung benötigt zum sogenannten ersten Arbeitsmarkt, wie der Beitrag allerdings noch Geduld. So hat die Schweizer Regie- auf Seite 24 zeigt. Zum einen gibt es immer weniger rung, die immerhin seit 2004 über einen klaren Auftrag Stellen, die für Personen geeignet sind, die nur unter be- verfügt, erst anlässlich des zehnjährigen Bestehens des stimmten Bedingungen arbeitsfähig sind. Zum anderen BehiG die wichtigsten rechtlichen Erlasse auf ihrem stellen Behindertenorganisationen fest, dass zuneh- mend mehr Menschen mit Behinderungen von der In- Webportal für Menschen mit Behinderungen zugänglich gemacht. Die Formate umfassen die Gebärdensprache, In den nächsten Jahren wird im Bereich validenversicherung (IV) als arbeitsfähig eingestuft Texte in leichter Sprache sowie barrierefreie PDF-Doku- behindertengerechtes Bauen vieles in werden, ohne Rücksicht darauf, wie die realen Chancen mente. Dennoch ist es ein wichtiger Schritt in die rich- auf dem Arbeitsmarkt sind. Erschwert wird diese Ent- tige Richtung, denn nur wer seine Rechte kennt, kann Bewegung kommen. Dabei geht es jedoch wicklung dadurch, dass der Konkurrenzdruck auch bei Stellen, für die keine komplexe Berufsbildung notwen- sie auch einfordern – und am politischen Entschei- dungsprozess teilhaben. Hier handelt es sich um einen weniger um den autonomen Zugang als um dig ist, immer grösser wird. Und nicht zuletzt gibt es nur wenige Angebote weiteren Zugang, der heute noch oft eingeschränkt ist. Der Kreis schliesst sich. die Zugänglichkeit des Verkehrsnetzes. für eine angepasste Aus- oder Weiterbildung für junge Menschen mit Behinderungen, die ins Erwachsenenalter übertreten. Der Bericht über das Projekt «Décrocherz Text und Fotos Sonja Wenger la Lune» auf Seite 15 veranschaulicht eindrücklich, wie viel Eigeninitiative teilweise notwendig ist, um solche Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen. 8 9
Fokus Zugang Zugang Fokus Moderne Niederflurbusse, lange Zugangsrampen vor zu formulieren und zu begründen», sagt Remo Petri. öffentlichen Gebäuden oder Blindenleitsysteme an Das bedeutet aber auch, dass viele Bauten, die in den Schweizer Bahnhöfen: Spricht man von Zugang, ist im letzten Jahren gebaut wurden, nicht ganz diesen Nor- ersten Moment meist der Zugang zu öffentlichen Ge- men entsprechen. Ein weiteres Problem sind die langen Ein gelungenes Beispiel für behindertenge- bäuden oder dem öffentlichen Verkehr (ÖV) gemeint. Entwicklungszeiten von komplexen Bauvorhaben. Bis rechtes Bauen: Am Hauptbahnhof St. Gallen Nicht ohne Grund. Laut Bundesamt für Statistik pendelt ein Projekt von der Planung zur Realisierung kommt, haben Menschen mit Behinderungen freie knapp die Hälfte der Schweizer Bevölkerung zur Arbeit können Jahre verstreichen und die Vorschriften ändern. Fahrt, und Personen mit einer Sinnesbehin- und über dreissig Prozent von ihnen benutzen dafür öf- «Der Grund dafür liegt in unserem System mit seinen derung finden ihren Weg. Die 22 cm hohe, fentliche Verkehrsmittel. Hinzu kommt, dass immer Mitwirkungsprozessen. Oftmals muss über solche Pro- zweimal abgerundete Kante ermöglicht es den Bussen zudem, die Haltestellen sehr mehr Personen den ÖV für Freizeitaktivitäten nutzen. jekte politisch abgestimmt werden.» Das föderalistische nahe anzufahren, sodass kein Spalt bei der Auch viele Menschen mit Behinderungen sind auf System der Schweiz habe aber auch Vorteile, sagt Petri. Türe entsteht und ein autonomer Ein- und öffentliche Verkehrsmittel angewiesen – und darauf, «Viele Kantone gehen in ihrer Gesetzgebung bezüglich Ausstieg möglich ist. dass sie Zugang zu den Bussen und Zügen haben, denn des BehiG weiter, als es die Verfassung vorschreibt.» ein möglichst autonom benutzbarer ÖV ist Vorausset- zung für die Inklusion von Menschen mit Behinderung Was ist machbar? in unserer Gesellschaft. Die Schweiz hat sich mit der Nun bleiben die Anlagen, die in den letzten Jahren noch Ratifizierung der Uno-Behindertenrechtskonvention ohne Berücksichtigung der BehiG-Normen gebaut wur- (BRK, siehe Seite 8) dazu bekannt. den, bis zum nächsten Sanierungszyklus in Gebrauch. Dieser dauert in der Regel 40 Jahre. Das scheint eine lan- Bei null angefangen ge Zeit zu sein, bedeutet aber auch, dass jedes Jahr rund Ein kurzer Blick zurück: Mit dem Behindertengleichstel- 2,5 Prozent aller Anlagen des ÖV erneuert und stetig ver- lungsgesetz (BehiG) erlässt der Bund 2004 ein Gesetz, bessert werden. Da die technischen Grundlagen für Hin- das Rahmenbedingungen schaffen soll, damit Menschen dernisfreies Bauen inzwischen vorhanden seien und be- mit Behinderungen möglichst autonom am Leben teil- reits in den letzten Jahren eine Sensibilisierung bei haben und arbeiten können. Hierbei sollten vor allem Behörden und Planungsstellen stattgefunden habe, erhal- öffentliche Gebäude und der öffentliche Verkehr so zu- te der Prozess nun eine neue Dynamik, sagt Remo Petri. gänglich und benutzbar wie möglich gemacht werden. «In den grösseren Städten und Agglomerationen weiss Das klingt gut, nur gab es einen Haken: «Zum Zeitpunkt, man inzwischen, worauf man achten muss, und das Bun- als das Gesetz in Kraft trat, gab es nur wenige technische desamt für Verkehr bewilligt grundsätzlich nur noch Konzepte auf dem Markt», erzählt Remo Petri, Ressort- Niederflurfahrzeuge. Somit herrscht mit wenigen Aus- leiter Bauen, Wohnen, Verkehr bei Procap Schweiz. nahmen ein gutes Einvernehmen zwischen Planern, Ver- «Es fehlten Normen und Richtlinien und eine einheitli- kehrsbetrieben und Behindertenorganisationen.» che Vorstellung davon, wie die Vorgaben zum Hindernis- Der Punkt, bei dem es dennoch immer wieder zu freien Bauen im Detail umzusetzen sind oder wie dieses Konflikten kommt, ist laut Petri die Frage, ob der Auf- ‹zugänglich und benutzbar› genau aussehen sollte.» wand, eine Anlage autonom nutzbar zu gestalten, im Als Konsequenz wurden Studien in Auftrag gege- Verhältnis zu den Kosten steht. Nun gilt – wie für alle ben um herauszufinden, wie barrierefrei und behinder- Anordnungen in der Verfassung – auch für das BehiG tengerecht gebaut werden kann. Nach fünf Jahren und der Grundsatz der Verhältnismässigkeit. «Man kann einem intensiven Prozess der Konsensfindung zwischen aber im Einzelfall erst dann darüber verhandeln, ob Behindertenorganisationen und Fachverbänden war es etwas verhältnismässig ist oder nicht, wenn ein Kon- dann soweit: Die Norm SIA 500 «Hindernisfreies Bau- sens darüber besteht, was überhaupt machbar ist. Dabei en» wurde vom Schweizerischen Ingenieur- und Archi- gilt es, eine kluge Lösung zu finden. Das setzt bei den tektenverein publiziert. Sie ist für öffentliche Bauten, Planern und Busbetreibern natürlich voraus, überhaupt Wohnbauten und Bauten mit Arbeitsplätzen anzuwen- eine Lösung finden zu wollen – und das ist leider nicht den und zielt darauf ab, «jeden Bau für alle nach Mög- immer der Fall», sagt Remo Petri. Danach sei es dann lichkeit ohne Diskriminierung zugänglich und benutz- Aufgabe der Baubewilligungsbehörde, zu beurteilen, ob bar zu gestalten». Noch einmal fünf Jahre später folgte die Massnahmen im Sinne des BehiG verhältnismässig die VSS-Norm SN 640 075 «Fussgängerverkehr – Hin- seien respektive welche anderen Interessen es abzu- dernisfreier Verkehrsraum» des Schweizerischen Ver- wägen gelte, etwa jene der Denkmalpflege. Werde eine bands der Strassen- und Verkehrsfachleute, in der unter Forderung von Procap als nicht verhältnismässig anderem festgehalten ist, wie eine Bushaltestelle gebaut eingestuft, heisse das allerdings noch lange nicht, dass sein muss, damit sie den Vorgaben des BehiG entspricht. man überhaupt nichts machen müsse, fügt Remo Petri «Erst seit diese Normen definiert sind, haben wir hinzu. In der Regel finde man jedoch eine Kompromiss- die Möglichkeit, unsere Forderungen technisch konkret lösung. 10 11
Fokus Zugang Grundversorgung bis 2024 komplett erschlossen, das Blindenleitsystem ist gut ge- Absolut machbar sei hingegen das übergeordnete Ziel, lungen, und vor allem gibt es an mehreren Orten Be- dass sich Procap Bauen und Verkehr gesetzt hat. «Bis hinderten-WCs», fasst Markus Alder die Errungen- 2024 soll das bestehende Netz die verkehrstechnische schaften zusammen. Dies sei möglich gewesen, weil die Grundversorgung für Menschen mit Behinderungen Fachstelle konsequent mit den verschiedenen Behinder- oder Beeinträchtigungen sicherstellen.» Dabei gehe es tengruppen zusammenarbeite und seit langem ein gutes nicht um jede einzelne kleine, wenig frequentierte Hal- Einvernehmen mit allen zuständigen Stellen der Behör- testelle, sondern darum, dass grundsätzlich in allen Ge- den und Verkehrsbetriebe pflege. meinden und Quartieren, in denen derzeit eine Nutzung «Natürlich gibt es immer Änderungspotenzial», des ÖV auch mit einer Klapprampe noch nicht möglich sagt Markus Alder. Mit einem ausführlicheren Informa- sei, diese Haltestellen bis 2024 angepasst würden. tionssystem könnte man etwa die Orientierung auf den «Wenn wir das so weit wie möglich durchsetzen kön- Arealen des Bahnhofs und der Bushaltestellen noch zu- nen, haben wir schon sehr viel erreicht. Dann können sätzlich optimieren. Bei einem Kompromiss muss man Menschen mit Behinderungen endlich mobil werden.» jedoch auch Zugeständnisse machen.» Um das Ziel eines möglichst autonom benutzbaren Auch Markus Alder ist der Überzeugung, dass dank Netzes bis 2024 zu erreichen, wird Procap deshalb den der klar definierten Normen für behindertengerechtes Druck auf die Verkehrsbetriebe und Behörden erhöhen. Bauen in den nächsten Jahren vieles in Bewegung kom- Ein Mittel dazu sind Einsprachen in der Baubewilli- men wird. «Vergessen wir nicht: Ab 2024 haben behin- Tauchen Sie ein in unsere Reisewelt gungsphase. Daraufhin folgt in der Regel ein Augen- derte Personen ein Klagerecht, wenn ihnen ein Zugang Procap Reisen organisiert seit über 20 Jahren Ferien für Menschen mit Handicap. schein vor Ort mit den zuständigen Personen der verwehrt wird.» Das sei ein wichtiges Element, wenn es Lassen Sie sich von unserem Angebot inspirieren und verreisen Sie individuell oder Gemeinde oder des Verkehrsbetriebs, worauf die darum gehe, Druck zu machen und Forderungen umzu- in der Gruppe. Mehr unter www.procap-reisen.ch Procap-Fachpersonen über ihr weiteres Vorgehen setzen. «Doch bereits heute ist allen politischen Vertre- entscheiden. «Auch hier findet sich in der Regel eine tern klar, dass Menschen mit Behinderungen nicht mehr Einigung», sagt Remo Petri aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden können.» Für Menschen mit Handicap. Ohne Wenn und Aber. Lokaltermin in der Ostschweiz Ein Ort, an dem die regionale Procap-Fachstelle stark mitgewirkt hat und die Normen gut umgesetzt werden konnten, ist der Hauptbahnhof St. Gallen. Markus Alder, Leiter der Fachstelle, führt durch den Zug- und Busbahnhof. «Fast alle wichtigen Punkte sind barriere- frei erreichbar, eine der beiden Unterführungen wurde AUFZÜGE TREPPENLIFTE ROLLSTUHLLIFTE SITZLIFTE HÖGG LIFTSYSTEME AG Begehung des Bahnhofs Wabern bei Wilerstrasse 137 Bern. Remo Petri studiert mit Vertretern 9620 Lichtensteig der Gemeinde die Pläne für einen 071 987 66 80 Erweiterungsbau. www.hoegglift.ch 12 13
Reisen und Sport Zugang Fokus Barrierefrei im Wanderland Text Sonja Wenger Foto SchweizMobil sofort Feuer und Flamme, als sie von den Organi- satoren von SchweizMobil angefragt wurde, ob sie sich als Testerin der Wanderwege zur Verfügung «Jede Route stellen würde. Seither hat sie rund die Hälfte der ist auf ihre Wege getestet – und noch lange nicht genug. «Ich Art schön.» kann gar nicht sagen, welche Route mir am besten gefällt, denn jede ist auf ihre Art schön.» Wichtig sei ihr, draussen zu sein, sich zu bewegen und jedes Mal aufs Neue über die schönen Aussichten zu stauen, die man in der Schweiz finden könne. Die Testwanderung habe sie jeweils mit einem Zivildienstleistenden absolviert, der Fotos gemacht und die Checkliste geführt habe. Ihre Rückmeldun- gen seien dann in die Beschreibungen eingeflossen. «Die Website macht die Planung einfach, denn es finden sich neben Beschreibungen auch Fotos etwa über die öffentlichen Toiletten auf der Route.» Jeder Tag ist in der Schweiz ein möglicher Wander- Ein wichtiger Punkt, findet Silvia Knaus, denn tag. Doch gerade im Spätsommer und Frühherbst bei diesem Thema gebe es noch allerhand Verbes- «Décrochez la Lune» bieten sich besonders viele Gelegenheiten, die serungspotenzial. schönen Landschaften mit Seen und Bergwelten zu geniessen. Mit den hindernisfreien Wanderwegen Das hält sie allerdings nicht davon ab, bereits von SchweizMobil, die in Zusammenarbeit mit die nächste Wanderung anzugehen. Ihr Tipp? holt die Sterne Mobility International Schweiz entwickelt wurden «Man sollte nicht immer alles im Vorfeld planen und dessen Projekt seit Anfang 2019 unter Leitung und organisieren, sondern ganz spontan losgehen.» von Procap Schweiz steht, ist es seit 2013 auch Und: «Immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anrei- vom Himmel Menschen mit Behinderungen einfacher möglich, sen, denn die Reise beginnt bereits im Bus oder dem nationalen Lieblingssport zu frönen. Zug.» Der Austausch, der sich schon dort mit anderen Wanderinnen und Wanderern ergebe, Auf der Website sind 74 Wanderwege ausgewie- gehöre mit zu den schönsten Erlebnissen unterwegs. sen. Die Wege weisen unterschiedliche Schwierig- keitsgrade von leicht, mittel bis schwer auf – Weiterführende Informationen finden Sie unter Im Herzen des jurassischen Mittelalterstädtchens als schwer gelten etwa Strassen mit Kiesbelag, www.schweizmobil.ch > Wanderland > Hindernisfreie Wege. St-Ursanne hat die Familie Berberat im wahrsten Ab Frühling 2020 sind die Routen auch über eine App für mit grossen Steinen oder mit starken Steigungen. Sinne des Wortes Berge versetzt, um das Hotel- Menschen mit einer Sehbehinderung verfügbar, welche via Zudem finden Interessierte auf dem Routenbe- schrieb detaillierten Informationen, sodass sie GPS und gesprochenen Texten über die Wege informiert und Restaurant Demi-Lune zu renovieren und angepasste geleitet werden. unterwegs keine bösen Überraschungen erleben Arbeitsplätze für Jugendliche mit Behinderungen wie beispielsweise unerwartete Treppen. aus der Region zu schaffen. Von Anfang an dabei war Silvia Knaus, Rollstuhl- Text Corinne Schüpbach Fotos Sonja Wenger fahrerin und versierter Reisefan. Sie hatte bis vor wenigen Jahren die halbe Welt bereist und war 14 15
mitenand 03/19 Procap Bern Adieu Sommer, Ahoi Herbst Es war ein Sommer mit einma- ligen Procap Momenten - ob am Kinderfest mit den Füssen in der Langete, auf der Münster- plattform beim Pétanque oder an unserem Lampionumzug. Auch in der kantonalen Behin- dertenpolitik ist es im Juli einen Schritt vorwärts gegangen. Der Mithelfen und organisieren Kanton Bern hat darüber infor- miert, wie das kantonale Be- Haben Sie Lust an einem Anlass zu helfen? Haben Sie hindertenkonzept umgesetzt werden soll. Der grösste eine Idee für einen Ausflug? Wollen Sie einen Anlass Punkt ist der Wechsel des Abklärungsinstruments für mitorganisieren? Haben Sie ein spannendes Hobby, dass den Bedarf. Aufgrund der dünnen Informationslage Sie anderen zeigen können? Melden Sie sich bei uns: können wir Ihnen keine weitere Informationen geben. Sophie Muralt, 031 370 12 00 oder info@procapbern.ch Wir bleiben dran und sind gespannt auf die nächsten Informationen seitens Kanton. In der Zwischenzeit empfehlen wir Ihnen unsere Ver- Kurs: Meine EL-Verfügung anstaltungen, seien es Vorträge, Kurse, Partys oder ge- mütliche Treffpunkte. Alles dazu finden Sie auf den verstehen folgenden Seiten. Wir freuen uns, sind Sie mit dabei. Philipp Buri, Geschaftsführer Fachbegriffe, schwer verständliche Zahlen und unklare Berechnungsgrundlagen: Am Kurs "Meine EL-Verfü- gung verstehen" besprechen wir in einer kleinen Grup- 2020: Das Jahr der pe Fragen wie: Wie wird die jährliche Ergänzungsleis- Heldinnen und Helden tung berechnet? Was wird für die Berechnung benötigt? Zusammen gehen wir das Berechnungsblatt Ihrer Ver- fügung durch und besprechen Ihre Fragen in der Grup- Im chinesischen Kalender ist 2020 das Jahr der pe. Dieser Kurs richtet sich an EL-Beziehende ohne Ratte. Im Procap-Kalender ist es das der Heldinnen und Wohneigentum. Helden. Wir haben neu ein Jahresthema. Dieses taucht an verschiedenen Stellen auf: bei den Anlässen, den Informationen zum Kurs freiwilligen Helfenden und natürlich im miten- Datum: Dienstag, 24. September 2019 and. Dafür brauchen wir Sie: Sind Sie ein kreati- Zeit: 17.00 - 18.00 Uhr ver Held oder eine kreative Heldin mit Worten, Far- Ort: Procap Bern, Cäcilienstrasse 21 ben und Fantasie? Schreiben Sie gerne Geschichten, Anmeldung: bis am 15. September via Talon, per Gedichte oder Artikel? Möchten Sie Ihre eigene Telefon an 031 370 12 00 oder per HeldInnengeschichte erzählen oder zeichnen Sie Mail an info@procapbern.ch Comics mit Heldinnen und Helden? Dann melden Sie Achtung: Nur für Mitglieder mit EL und ohne sich bei uns, wir freuen uns Ihre Beiträge abzu- Wohneigentum, max. 6 Personen, drucken. Mit Fragen wenden Sie sich an Pro- Anmeldungen werden nach Eingang cap Bern, Sophie Muralt, 031 370 12 00 oder berücksichtigt info@procapbern.ch. Mitbringen: EL-Verfügung mit Berechnungsblatt I
Frauenpower zwischen Thun, Vorträge und Kurse Spiez und Interlaken Vortrag: Revision der Vortrag: Von der IV zur AHV Ergänzungsleistungen Die Ergänzungsleistungen (EL) und die Invalidenver- sicherung (IV) sind die bedeutendsten Sozialwerke für Menschen mit Behinderungen. Das Parlament hat in der März-Session 2019 die EL-Reform mit di- versen Neuerungen abgeschlossen. Daniel Schilliger, Rechtsanwalt von Procap, informiert am Donnerstag, 31. Oktober in Thun und am Dienstag, 19. November in Bern über die Änderungen der EL. Die Vorsorge in der Schweiz besteht unter Anderem aus AHV, IV und allenfalls Ergänzungsleistungen. Im Refe- rat wird Daniel Schilliger, Rechtsanwalt von Procap, die Schnittstelle von der IV zur AHV aufzeigen und Mass- nahmen für den Eintritt ins AHV-Alter ansprechen. Informationen zum Vortrag in Burgdorf Der Frauentreff vor dem Café Runft in Interlaken. Datum: Dienstag, 17. September 2019 Zeit: ab 19.00 Uhr Der Frauentreff «Meistens sind wir zwischen vier und sechs Frauen an den Treffen», sagt Ursula Thöni, die Organisatorin der Ort: Kirchgemeindehaus Burgdorf, Lyssachstrasse 2, 3400 Burgdorf im Oberland Frauengruppe. Diese Gruppengrösse ist praktisch, weil Informationen zum Vortrag in Thun Anmeldung: bis am 10. September via Talon, per so alle miteinander reden können. Datum: Donnerstag, 31. Oktober 2019 Telefon an 031 370 12 00 oder per Einmal im Monat an einem Samstag trifft sich Zeit: ab 19.00 Uhr Mail an info@procapbern.ch eine Gruppe von Frauen irgendwo zwischen Thun, Die Frauengruppe unternimmt Verschiedenes. Mal ist Ort: Hotel Freienhof, Freienhofgasse 3 Eintritt: Mitglieder CHF 10.− Spiez und Interlaken um sich zu unterhalten, sich es ein Nachmittag im Café, mal ein gemeinsames Mit- Anmeldung: bis am 24. Oktober via Talon, per Nicht-Mitglieder CHF 30.− auszutauschen und eine schöne Zeit zusammen tagessen im Restaurant und mal ein Minigolfspiel, ein Telefon an 031 370 12 00 oder per Achtung: Begrenzte Platzzahl zu verbringen – Frauenpower im Oberland! Spaziergang oder einen Ausflug in den Tierpark. Wich- Mail an info@procapbern.ch tig ist beim Programm nur, dass alle die wollen, mitma- Das Café Runft in Interlaken befindet sich gleich neben Informationen zum Vortrag in Bern dem Bahnhof. Es war ein praktischer Treffpunkt für die chen können. Datum: Dienstag, 19. November 2019 Computer- und Handykurs vier Frauen, die aus den verschiedensten Ecken vom Zeit: ab 19.00 Uhr Die einzige Auflage, die man erfüllen muss, um bei der Stürzen Sie sich mit uns in die Wirren der digitalen Oberland kamen, um sich am Samstag, dem 22. Juni Ort: Universität Bern / Hauptgebäude, Frauengruppe mitzumachen, ist: Man muss eine Frau Welt. Wir helfen Ihnen im Rahmen einer 1:1-Betreuung. in Interlaken zu treffen. Sie trafen sich im Rahmen der Hochschulstr. 4, Raum 115 sein. Männer sind an den Samstagnachmittagen keine Frauengruppe von Procap. Das Programm an diesem Anmeldung: bis am 12. November via Talon, per dabei. Informationen zum Computerkurs Samstag Nachmittag war: zusammen Glacé essen und Telefon an 031 370 12 00 oder per sich austauschen. Mail an info@procapbern.ch Datum: Dienstag, 19. November 2019 Die Frauengruppe finden Sie in unserer Agenda unter Ort: Swisscom Hauptsitz, Alte der Rubrik «Gruppen». Sie ist mit dem Superheldin- Insgesamt sind acht Frauen Teil der Frauengruppe. Sie Informationen für beide Vorträge Tiefenaustrasse 6, 3048 Worblaufen nen-Icon gekennzeichnet. Möchten Sie sich mit den kommen aus unterschiedlichen Orten im Oberland. Eintritt: Mitglieder CHF 10.− Zeit: 13.30 – 16.30 Uhr, aufgestellten Frauen aus dem Oberland treffen? Dann Deshalb trifft sich die Gruppe mal in Thun, mal in Spiez, Nicht-Mitglieder CHF 30.− Treffpunkt: 13.15 Uhr beim Empfang wenden Sie sich an Ursula Thöni, 079 507 98 47 oder und mal in Interlaken oder irgendwo dazwischen. Es Achtung: Begrenzte Platzzahl, Anmeldungen Anmeldung: bis am 5. November 2019 via Talon, per thoeni_ursula@bluewin.ch. Die Frauengruppe freut ist selten, dass alle Frauen an einem Treffen dabei sind. werden nach Eingang berücksichtigt Telefon 031 370 12 00 oder per Mail an sich über neue Frauenpower. info@procapbern.ch II III
Anlässe Anlässe Spiel- und Begegnungstag Führung durch die Brauerei Grillfest am 8. September Stadtführung durch Thun Spiel, Spass und ein Treffen mit tollen Procap-Leuten. Hopfen, Malz, Wasser und Hefe gibt was? Bier! Erfah- Salate, Schlangenbrote, Cervelats, Bratwurst, Chips, Ge- Wissen Sie, wie die Thuner Hochtrottoirs entstanden Nach Kaffee und Zopf geht's los mit dem Spiel. An- ren Sie Spannendes aus der Geschichte vom Burgdorfer tränke, Geschirr und Besteck haben wir. Am Nachmit- sind? Oder warum die Einkaufsstrasse Bälliz von zwei schliessend gibt's Z'Mittag. Am Nachmittag wird wie- Bier. Werfen Sie einen Blick in das Sudhaus, den Gär- tag gibts Musik und eine Karate-Show. Falls Sie etwas Flussarmen umflossen wird? Noch nicht? Wir auch der gespielt und zum Schluss der Pokal überreicht. und Lagerkeller sowie in die Füllerei und entdecken anderes auf den Grill möchten, bringen Sie es selber mit. nicht. Deshalb haben wir kurzum eine barrierefreie Sie die Geheimnisse der Braukunst. Nach der Führung Procap-Stadtführung durch Thun organisiert. Danach Informationen zum Spieltag Informationen zum Familienfest in Wilderswil geht's in die Alte Oele für ein erfrischendes Getränk. Datum: Samstag, 14. September 2019 Ort: Schmidmatta, Wilderswil, Ort: Pfarreiheim, Hauptstrasse 32, an der Strasse Richtung Saxeten 4528 Zuchwil SO Zeit: 12.00 – 17.00 Uhr Zeit: 10.00 – 16.00 Uhr Kosten: CHF 10.– für Procap-Mitglieder, Kosten: CHF 15.-, exklusive Getränke, CHF 15.– für Nichtmitglieder Bargeld mitbringen Anmeldung: bis am 2. September 2019 via Talon, Anmeldung: bis am 3. September 2019 via Talon, per Mail an info@procapbern.ch oder per Telefon 031 370 12 00 oder per per Telefon an 031 370 12 00 Mail an info@procapbern.ch Informationen zur Stadtführung Kindertheater in Bern Datum: Samstag, 12. Oktober 2019 Zeit: 13.00 Uhr bis ca. 16 Uhr Die Maus will frühstücken. Doch jemand hat Sachen Treffpunkt: 12.45 Uhr vor der Amavita Apothekte gibt's frisch gezapftes Bier zu probieren (zweimal 3dl auf ihren Platz gestellt! Es war die fleissige Ameise. Ehe am Bahnhof Thun Bier oder Mineral sind im Preis inbegriffen). ein Streit entsteht, landen Splutz-Splatz-Sping Dinge Anmeldung: bis am 8. Oktober 2019 via Talon, zwischen den beiden. Was sind das bloss für Dingsdas, per Telefon 031 370 12 00 oder per Informationen zur Führung da, die ihnen vor die Füsse gepurzelt sind? Sehen Sie es Mail an info@procapbern.ch Datum: Samstag, 26. Oktober 2019 selbst bei unserem Procap-Theaterbesuch von «SO EIN Kosten: CHF 15.– für Procap-Mitglieder, Ort: Brauerei Burgdorf DINGSDA, DA!». Das Stück mit Musik ist für Kinder ab CHF 30.– für Nichtmitglieder Zeit: 10.00 – 16.00 Uhr drei Jahren geeignet. Achtung: Begrenzte Platzzahl Kosten: CHF 10.– für Mitglieder, CHF 15.– für Informationen zum gemeinsamen Theaterbesuch Anmeldung: Nicht-Mitglieder, Bargeld mitbringen bis am 19. Oktober 2019 via Talon, Datum: Sonntag, 1. Dezember 2019 Kräuternachmittag per Telefon 031 370 12 00 oder per Zeit: 11 Uhr, Besammlung 10.30 Uhr Wollten Sie schon immer Wissen, welche heilenden Zirkus-Knie in Thun Mail an info@procapbern.ch Ort: Theater Matte, Bern Wirkungen Zitronenmelisse & Co. haben? An unserem Achtung: Begrenzte Platzzahl Kosten: CHF 10.– für Mitglieder, Kräuternachmittag können Sie nach einer Einführung Pferde, Akrobaten, Clowns und Sägespähn – der Zirkus CHF 15.– für Nicht-Mitglieder, Ihre eigene Teemischung zusammenstellen oder Bade- Knie ist wieder da! Wir erhalten 20 Gratiseintritte inkl. Begleitpersonen kostenlos zwei Rollstuhlplätze für die Vorstellung am 27. Oktober, Spaghettiplausch Anmeldung: bis am 4. November 2019 via Talon, und Kräutersalze nach Ihrem Gusto abschmecken, ab- füllen und zu tollen Weihnachtsgeschenken verpacken. um 10.30 Uhr in Thun. Melden Sie sich per Telefon an per Telefon 031 370 12 00 oder per Alles Pasta oder was? Sie wünschen sich ein bisschen Ita- 031 370 12 00 oder per Mail an info@procapbern.ch an. Mail an info@procapbern.ch lianità an kalten Tagen. Dann nix wie los an den Spaghetti- Informationen zum Kurs «Es het, solangs het.» plausch. Köstliche Saucen und gemütliches Zusammen- Datum: Samstag, 23. November 2019 sein warten am 16. November in Langenthal auf Sie. An Zeit: 14.30 Uhr – ca. 17.30 Uhr Ort: Procap Bern, Cäcilienstrasse 21 LaVIVA-Partys in Bern die Gabeln, fertig, los! Anmeldung: bis am 15. November 2019 via Talon, Informationen zum Spaghettiplausch per Telefon 031 370 12 00 oder per Tanzen, feiern, lachen, leben - das sind die barrierefrei- Datum: Samstag, 16. November 2019 Mail an info@procapbern.ch en LaVIVA-Partys von Procap: Am 6. September in der Heitere Fahne und am 11. Oktober im Gaskessel. Für Zeit: Ab 14.00 Uhr zum Spielen ab 16.00 Uhr zum Spaghettiplausch Procap-Mitglieder kostet die Party im Gaskessel CHF 10.- Eintritt. In der Heitere Fahne gibt's eine Kollekte. Ort: Kath. Kirchgemeindehaus, Langenthal Adventsfeste Alle Infos finden Sie unter www.laviva.ch Anmeldung: bis am 11. November 2019 via Talon, Die Daten für unsere Adventsfeste sind auf der Seite per Telefon 031 370 12 00 oder per VIII. Merken Sie sich die Daten vor. Sie können sich Mail an info@procapbern.ch schon anmelden. Alle Infos kommen im nächsten Heft. IV V
Über Procap Bern Agenda Procap-Gesichter Neue Leitung der Feste, Treffen Vorträge, Kurse Kulturelle Anlässe Wir stellen vor: Unsere Regionalstellenleiterin Regionalstelle in Thun Interlaken-Oberhasli, Sabine Blaser. Fr. 6. September 2019 Di. 17. September 2019 Mo. 2. September 2019 Vreni Alessio war 23 Jahre für Procap tätig. Selbst nach ih- LaVIVA-Party in der Referat "Von der IV zur AHV" Sabine, Wer bist du? OHA Oberländische Herbst- rer Pensionierung im 2017 leitete sie weiter die Regional- Heitere Fahne in Bern in Burgdorf Ich heisse Sabine Blaser, 57 Jahre jung, wohne in Ringgen- ausstellung stelle Thun. Ab August übergibt Vreni die Regional- Alle Infos finden Sie auf der Seite Alle Infos finden Sie auf der Seite III berg und bin seit 2000 bei Procap tätig. Ab 13.00 Uhr können Sie mit dem stelle und begleitet ihre Nachfolgerin bis zu ihrem IV der mitenand-Beilage. der mitenand-Beilage. Mitgliederausweis gratis an die Austritt. Wir danken ihr von Herzen für ihr jahrelan- Was ist deine Aufgabe bei Procap? Ausstellung. ges, initiavtives und unermüdliches Engagement und Ich bin Regionalstellenleiterin, organisiere Anlässe wie, wünschen ihr für ihre Zukunft nur das Beste. So. 8. September 2019 Di. 24. September 2019 Lotto, Reisen, Familienbräteln, Adventsfeiern usw. und Wir freuen uns, dass mit Sophie Muralt eine Regional- Familientag mit Grill Wilderswil Kurs: «Meine EL-Verfügung mache Triagen. Fr. 6. September 2019 stellenleiterin aus der Procap-Familie engagiert werden Alle Infos finden Sie auf der Seite V verstehen» Jungfrau-Pararace Interlaken Mit was können sich Mitglieder an dich wenden? konnte. Sophie ist bereits seit dem letzten Jahr als Ver- der mitenand-Beilage. Alle Infos finden Sie auf der Seite I Ort: Höhenweg, Interlaken Für Anlässe oder Ideen zu Neuem und mit diversen Fra- antwortliche Kommunikation und Regionalstellenleite- der mitenand-Beilage. Anmeldung: ab Ende Mai per Mail gen. rin Bern / Biel-Seeland für Procap Bern tätig. Ab dem an info@jungfrau-marathon.ch 1. August wird sie die Regionalstellenleitung in Thun Sa. 14. September 2019 Du wachst morgen mit einer übernatürlichen Fä- oder Brigitte Mathys. vorerst für ein Jahr übernehmen und freut sich auf viele Spiel- und Begegnungstag in Do. 31. Oktober 2019 Infos: Brigitte Mathys, Leiterin higkeit auf: Welche möchtest du? neue Gesichter und spannende Anlässe. Zuchwil Referat zur EL-Revision in Thun Nordic Walking und Sportgruppe, Ich träumte früher immer, dass ich fliegen kann. Fliegen Alle Infos finden Sie auf der Seite Alle Infos finden Sie auf der Seite III 079 624 40 42. möchte ich können! IV der mitenand-Beilage. der mitenand-Beilage. Wann hast du das letzte Mal für dich gesungen? Adressen Meistens singe ich, wenn ich alleine im Auto sitze. Das So. 29. September 2019 Geschäfts- und Regionalstelle Do. 19. September 2019 Papillon, Seidenraupenzucht Radio läuft und ich singe mit. Di. 19. November 2019 Bern / Biel-Seeland Kegeln Steffisburg Hinterkappelen Computer- und Handykurs in Dein schönster Procap-Moment? Cäcilienstr. 21, Postfach 392, 3000 Bern 14 Infos: sophie.muralt@procapbern.ch, Infos: Rolf Schnyder, 032 652 00 78 Bern Ich hatte schon viele schöne Procap-Momente. Die An- Tel. 031 370 12 00, info@procapbern.ch Tel: 033 222 09 09 oder fam.schnyder@bluewin.ch Alle Infos finden Sie auf der Seite III lässe waren auf ihre Weise sehr schön. Ende Jahr war Mo. – Do. 09.30 – 11.30, Di. + Do. 14.00 – 16.00 der mitenand-Beilage. dann die Adventsfeier der Höhepunkt: das Leuchten in den Augen der Mitglieder, wenn Sie nach der Feier Regionalstelle Fr. 11. Oktober 2019 Sa. 12. Oktober 2019 glücklich heim gingen. Emmental-Oberaargau LaVIVA-Party im Gaskessel Bern Stadtführung in Thun Corinne Dellsperger, Kreuzfeldstr. 59, 4932 Lotzwil Di. 19. November 2019 Alle Infos finden Sie auf der Seite Alle Infos finden Sie auf der Seite V Tel. 034 530 06 45, emmental@procapbern.ch, oberaargau@ Referat zur EL-Revision in Bern IV der mitenand-Beilage. der mitenand-Beilage. procapbern.ch, Mo. + Do. 13.00 – 15.00 Uhr Alle Infos finden Sie auf der Seite III der mitenand-Beilage. Regionalstelle Sa. 2. November 2019 Sa. 26. Oktober 2019 Thun Papillon, Programmhöck Führung durch die Brauerei Sophie Muralt, Cäcilienstr. 21, Postfach 392, 3000 Bern 14 Infos: Rolf Schnyder, 032 652 00 78 Alle Infos finden Sie auf der Seite Tel. 033 222 09 09, thun@procapbern.ch oder fam.schnyder@bluewin.ch IV der mitenand-Beilage. Di. – Do. 09.30 – 11.30, Di. + Do. 14.00 – 16.00 Regionalstelle Sa. 16. November 2019 So. 27. Oktober 2019 Interlaken-Oberhasli Spaghettiplausch Zirkus Knie in Thun Sabine Blaser, Seestr. 32, 3852 Ringgenberg Alle Infos finden Sie auf der Seite Alle Infos finden Sie auf der Seite Tel. 033 823 18 00, interlaken@procapbern.ch Sa. 23. November 2019 IV der mitenand-Beilage. IV der mitenand-Beilage. Di. 09.30 – 11.30 Uhr, Do. 14.00 – 16.00 Uhr Kräuternachmittag in Bern Alle Infos finden Sie auf der Seite V Impressum der mitenand-Beilage. Sektion Procap Bern, Zeitschrift für Menschen mit Handicap. Herausgeber: S0. 1. Dezember 2019 Procap Bern, Cäcilienstrasse 21, 3007 Bern, 031 370 12 00. Redaktion: Philipp Buri. Redaktionsmitarbeit: Sophie Muralt, Sabine Blaser, Corinne Dellsperger. Kindertheater in Bern Herstellung: Stämpfli Druck, Bern Alle Infos finden Sie auf der Seite V der mitenand-Beilage. VI VII
Agenda Adventsanlässe Gruppen Jeden Dienstag Schwimmen Herzogenbuchsee Ort: Hallenbad Herzogenbuchsee Jeden ersten Montag im Monat Di. 26. November 2019 Zeit: 17.00 – 18.00 Uhr Spieltreff in Ittigen Abendverkauf für Menschen mit Infos: Caroline Jäggi, 032 631 20 64 Zeit: 14.00 – 16.00 Uhr Behinderungen im Ryfflihof oder macasipa@vtxmail.ch Ort: Restaurant ChäppuTräff, Suchen Sie von 19 – 21 Uhr ein tolles Kosten: Eintritt auf eigene Kosten Kappelisackerstr. 119, 3063 Ittigen Weihnachtsgeschenk für Ihre Liebs- ten. Mit etwas Glück gewinnen Sie Jeden Donnerstag Jeden Mittwoch 20 Prozent Rabatt auf Ihren Einkauf. Polysport (Turnen) oder Jassen in Beatenberg Unihockey Herzogenbuchsee Zeit: 19.00 – 22.00 Uhr Ort: Dreifachturnhalle Ort: Restaurant Gloria, Beatenberg So. 1. Dezember 2019 Herzogenbuchsee Adventsfeier Emmental Zeit: 17.00 – 18.00 Uhr Infos folgen im nächsten Heft. Infos: Corinne Dellsperger, 034 530 06 45 Sa. 7. Dezember 2019 Jeden Mittwoch Adventsfeier Thun Schwimmgruppe PluSport Infos folgen im nächsten Heft. Interlaken-Oberhasli Zeit: 18.45 – 19.45 Uhr Einmal im Monat am Ort: Bödelibad in Interlaken So. 8. Dezember 2019 Samstag Frauentreff in Interla- Infos: Ursula Schwarz, PluSport Adventsfeier Bern ken, Spiez oder Thun 033 222 23 53 oder Infos folgen im nächsten Heft. Mit aufgestellten Frauen etwas schwarz322@bluewin.ch unternehmen? Infos: Ursula Thöni, 079 507 98 47 Sa. 14. Dezember 2019 oder thoeni_ursula@bluewin.ch Adventsfeier Interlaken Infos folgen im nächsten Heft. Gesellige Nachmittage Frutigen 10. Oktober und 28. November Ort: Restaurant Landhaus Adler Zeit: ab 14.00 Uhr Anmeldung: Erika Schnidrig, Jeden Donnerstag 033 675 21 85 Sport- und Nordic-Walking- Gruppe Interlaken-Oberhasli Je nach Wetter Turnen oder Nordic Sport Walking. Ort: Turnhalle Ost, Gymnasium Vorschau 2020 Interlaken Für Schnupperstunden bitte die je- Zeit: 18.00 – 19.00 / 19.30 Uhr weilige Ansprechperson kontaktie- Treffpunkt: 17.45 Uhr bei der Sa. 28. März 2020 ren. Turnhalle Mitgliederversammlung Infos: Brigitte Mathys, 079 624 40 42 Jeden Montag oder Regionalstelle, 033 823 18 00 Fussball Herzogenbuchsee Sa.-So. 20./21. Juni 2020 Ort: Sporthalle Sekundarschule Sportgruppe Langenthal Reise nach Tenero (Winter), Infos: Priska Zimmermann, Sportplatz Waldäcker (Sommer) 062 923 29 36 / 076 575 29 36 oder Zeit: 18.00 – 19.30 Uhr sekretariat@procapsport- Sa. 22. August 2020 Infos: Jonas Kiener, 079 737 44 04 langenthalhuttwil.ch Spiel- und Begegnungstag VIII
Fokus Zugang Das Abenteuer der Familie Berberat begann mit einer mARTigny Boutique-Hotel absolviert, in dem drei ernüchternden Erkenntnis: Zum Ende der obligatori- Viertel der Angestellten Menschen mit Behinderungen schen Schule fand sich auch nach intensiver Suche in sind und täglich erstklassigen Service leisten. Dieses der Region kein Arbeitsplatz für ihren Sohn Sylvain, der Walliser Hotel war ebenfalls auf Initiative mehrerer Autist ist und eine Zerebralparese hat. Véronique und Eltern von Kindern mit Behinderungen entstanden. Die Pascal Berberat beschlossen deshalb, selbst eine Lösung Mitglieder des mARTigny-Teams konnten ihre Erfah- für ihren Sohn sowie für weitere Jugendliche mit Be- rung im Management von Personal mit Behinderungen hinderungen zu finden, damit sich diese in die Arbeits- an Véronique Berberat weitergeben. Eine wichtige welt eingliedern können, ohne dafür in eine andere Re- Erkenntnis: «Damit es funktioniert, muss der Arbeits- gion ziehen zu müssen. «Wir haben unser Projekt für platz speziell an die Bedürfnisse der Person angepasst unseren Sohn ins Leben gerufen, denn er wollte schon werden, denn jeder Mensch mit einer Behinderung ist immer in der Gastronomie arbeiten, und das am liebs- anders und benötigt eine individuelle Lösung.» ten in der Küche.» Dank aller Beteiligten konnte das Demi-Lune im April dieses Jahres eröffnet werden. Das Hotel- Welle der Solidarität Restaurant liegt nur fünfzehn Minuten vom Bahnhof Im Mai 2017 gründete das Paar zu diesem Zweck den entfernt und direkt neben der Bushaltestelle, was den Verein «Décrochez la Lune», erstellte einen soliden autonomen Zugang von Angestellten wie auch der Businessplan und machte sich auf die Suche nach den Gäste unterstützt. Derzeit kümmern sich fünf Fachleute finanziellen Mitteln für ihr kühnes Ziel: das Hotel- aus Gastronomie und Hotellerie um die Ausbildung und Restaurant Demi-Lune in St-Ursanne zu kaufen und zu Betreuung von fünf, demnächst sechs, Jugendlichen mit «Wir wollen jungen renovieren, um es in einen in jeder Hinsicht zugängli- Behinderungen. Einen freien Platz gibt es noch, denn Menschen keine chen Ort zu verwandeln. «Wir wussten genau, was das Demi-Lune kann insgesamt sieben junge Menschen wir wollten: ein Hotel-Restaurant, das Menschen mit mit Behinderungen in Vollzeit beschäftigen. Bevor sie Freizeitbeschäftigung Behinderungen einbeziehen kann und das finanziell sich längerfristig engagieren, wird den Kandidatinnen bieten, sondern ihnen eine tragfähig ist.» Dem Entschluss folgte ein wahrer und Kandidaten ein Praktikum angeboten. Auf dem Marathon, bei dem sie Marktanalysen erstellten, ein Programm stehen dabei das Herrichten der Zimmer, der Arbeit geben, bei der sie Crowdfunding aufbauten, Kontakt mit den Medien auf- Service im Restaurant und die Arbeit in der Küche. «Für voll und ganz in die nahmen, Dossiers bei Stiftungen einreichten sowie uns sind nur die Motivation und das Interesse aus- solidarische Aktionen verschiedener Gruppen aus der schlaggebend», sagt Véronique Berberat, «und nicht die Gesellschaft einbezogen Region organisierten. Es gelang ihnen so, neben vielen Diagnose. Die jungen Menschen sagen uns, wo sie gerne sind.» Véronique Berberat privaten Spenderinnen und Spendern auch verschiede- arbeiten möchten, und wir stellen dann die notwendi- ne Organisationen von ihrem Projekt zu überzeugen. gen Mittel und die Begleitung bereit.» Zum aufgebrachten Betrag investierte die Familie Nicht selten trifft man auf der Terrasse des Restau- Berberat zusätzlich Eigenmittel und nahm eine rants Freiwillige oder Spenderinnen und Spender, die Hypothek auf. am Ufer des Doubs mitgeholfen haben, die «Sterne vom Véronique Berberat mit ihrem Sohn Insgesamt kamen so 1,5 Millionen Franken für den Himmel» zu holen, was der Name des Vereins im über- Sylvain (Bild oben) und die hoch- motivierte Küchencrew bereiten sich Kauf und die Renovierung des Hotel-Restaurants zu- tragenen Sinne bedeutet. Aufgrund seiner idealen Lage auf ihre Gäste im Hotel-Restaurant sammen. Die Welle der Solidarität und Grosszügigkeit in der Altstadt und der barrierefreien Infrastruktur ist Demi Lune vor. Das Gebäude und beschränkte sich aber nicht auf die finanzielle Unter- das charmante Hotel-Restaurant inzwischen auch ein die meisten Zimmer sind vollständig stützung. Zahlreiche Freiwillige setzten auch ihre beliebtes Ausflugsziel für Menschen mit unterschiedli- barrierefrei erschlossen. Fähigkeiten und ihre Zeit für den Verein ein. Ein Enga- chen Beeinträchtigungen aus der Region. Und nicht gement von beinahe unschätzbarem Wert, dank dem zuletzt überzeugt das Demi-Lune mit seinen hellen und trotz verschiedener unvorhergesehener Ereignisse bequem eingerichteten Zimmern, dem ausgezeichneten während der Renovierung das Projekt zum Abschluss Service sowie einer vorzüglichen Speisekarte mit gebracht werden konnte. «Das Projekt hat uns emotio- Produkten aus der Region. nal manchmal ganz schön mitgenommen», erzählt Véronique Berberat. «Es gab Zeiten grossen Zweifels, in Barrierefreies Wandern in St-Ursanne denen wir niedergeschlagen waren. Es gab aber auch Nichts geht über einen kleinen, erfrischenden Spaziergang Hotel-Restaurant La Demi-Lune entlang des Doubs, um den Appetit anzuregen. SchweizMobil Telefon: 032 461 35 31 oder www.demi-lune.ch. Zeiten, in denen wir sehr zufrieden waren. Ein bisschen bietet mit der Route 464 eine Rundwanderung von St-Ursanne was von allem eben!» Mehr Informationen zum Verein «Décrochez la Lune» entlang des Doubs mit dem Schwierigkeitsgrad «mittel» für sowie mögliche Unterstützungsformen finden Sie Rollstuhlfahrende. Zugänglich in jeder Hinsicht unter www.decrochezlalune.ch. Parallel zu ihren Aktivitäten für die Mittelbeschaffung hatte Véronique Berberat zudem ein Praktikum im 16 17
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