COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung - Anfragebeantwortung des Budgetdienstes - COVID-19 Auftragsvergaben und ...
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BD | Budgetdienst Anfragebeantwortung des Budgetdienstes COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung 14. Juli 2021
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Inhaltsverzeichnis Seite 1 Anfrage........................................................................................................................... 8 2 Zusammenfassung ......................................................................................................... 9 3 Parlamentarische Kontrolle der Beschaffungsvorgänge und Grundlagen der Anfragebeantwortung ....................................................................................................13 4 Im Budgetvollzug 2020 und 2021 dokumentierte Beschaffungsvorgänge (Frage 1 und 2) ..............................................................................................................17 4.1 Überblick über die Beschaffungsvorgänge gemäß COVID-19-Berichterstattung .....17 4.2 Methodische Anmerkungen zur COVID-19-Berichterstattung .................................21 5 Budgetbezogene Informationen zu Beschaffungsvorgängen (Frage 3)..........................22 5.1 Allgemeine Schutzausrüstung, Schutzmasken und Schutzanzüge .........................24 5.1.1 Beschaffung von Schutzausrüstung gemäß der COVID-19- Berichterstattung der Ressorts .........................................................................24 5.1.2 Beschaffung von Schutzausrüstung gemäß parlamentarischer Anfragebeantwortungen ...................................................................................31 5.2 COVID-19-Tests .....................................................................................................34 5.2.1 Beschaffung von COVID-19-Tests gemäß COVID-19-Berichterstattung der Ressorts ....................................................................................................34 5.2.2 Auftragsvergaben im Bereich COVID-19-Testungen ........................................36 5.3 Rahmenverträge für Impfstoffe und Impfstoffbeschaffungen ...................................37 5.3.1 Impfstoffbeschaffungen gemäß COVID-19-Berichterstattung der Ressorts ......39 5.3.2 Auftragsvergaben im Bereich Impfstoffbeschaffungen .....................................41 5.4 Medizinische Geräte einschließlich mobile medizinische Einrichtungen für Intensivstationen und Teststraßen ..........................................................................41 5.4.1 Beschaffung medizinischer Geräte gemäß COVID-19-Berichterstattung der Ressorts ....................................................................................................42 5.5 Informationen (Werbung) und Studien ....................................................................43 2 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung 5.5.1 Informationskampagnen und Studien gemäß COVID-19-Berichterstattung der Ressorts ..........................................................................................................43 5.5.2 Informationskampagnen und Studien gemäß parlamentarischer Anfragebeantwortungen ...................................................................................45 5.5.3 Auftragsvergaben im Bereich Informationen (Werbung) und Studien ...............48 5.6 Beratungsleistungen ...............................................................................................49 5.6.1 Beratungsleistungen gemäß parlamentarischer Anfragebeantwortungen ........49 5.6.2 Auftragsvergaben im Bereich Beratungsleistungen ..........................................50 5.7 IKT-Leistungen .......................................................................................................50 5.7.1 IKT-Leistungen gemäß COVID-19-Berichterstattung der Ressorts ..................50 5.7.2 IKT-Leistungen gemäß parlamentarischer Anfragebeantwortungen .................52 5.8 Auftragsvergaben zur Stopp Corona-App ...............................................................54 5.9 Auftragsvergaben zu „österreich-testet.at" ..............................................................55 5.10 Zweckzuschuss an die Länder ................................................................................55 6 Entwurf zum Informationsfreiheitsgesetz (Frage 4) ........................................................56 Anhang 1: Parlamentarische Anfragebeantwortungen zu COVID-19 Beschaffungen ...........59 Anhang 2: Beschaffungen über 10.000 EUR aus den parlamentarischen Anfragebeantwortungen ................................................................................................60 Anhang 3: Anfrage ...............................................................................................................72 3 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Abkürzungsverzeichnis Abs. Absatz AGES Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit BBG Bundesbeschaffung GmbH BEV Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen BFG Bundesfinanzgesetz BFG-Novelle Bundesgesetz, mit dem das Bundesfinanzrahmengesetz 2021 bis 2024 und das Bundesfinanzgesetz 2021 geändert werden (811 d.B.) BFRG Bundesfinanzrahmengesetz BKA Bundeskanzleramt BMAFJ Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend BMBWF Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung BMDW Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort BMEIA Bundesministerium europäische und internationale Angelegenheiten BMEUV Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt BMF Bundesministerium für Finanzen BMFI Bundesministerin für Frauen und Integration im Bundeskanzleramt BMI Bundesministerium für Inneres BMJ Bundesministerium für Justiz BMK Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie BMKÖS Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport BMLRT Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus BMLV Bundesministeriums für Landesverteidigung BMSGPK Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz BRZ Bundesrechenzentrum GmbH BVA Bundesvoranschlag 4 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung BVergG Bundesvergabegesetz COVID-19-FondsG Bundesgesetz über die Errichtung des COVID-19- Krisenbewältigungsfonds DB Detailbudget(s) EK Europäische Kommission EU Europäische Union EUR Euro F&E Forschung und Entwicklung FFG Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH ggü. gegenüber GOG-NR Geschäftsordnungsgesetz es Nationalrates iHv in Höhe von IKT Informations- und Kommunikationstechnik iZm im Zusammenhang mit k.A. keine Angabe Mio. Million(en) Mrd. Milliarde(n) MVÜ Mittelverwendungsüberschreitung(en) ÖRK Österreichisches Rotes Kreuz rd. rund UG Untergliederung(en) WHO Weltgesundheitsorganisation / World Health Organization z. B. zum Beispiel 5 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Tabellenverzeichnis Seite Tabelle 1: Beschaffungen der Ressorts im Jahr 2020 über den Krisenbewältigungsfonds .................................................................................18 Tabelle 2: Beschaffungen der Ressorts im Jahr 2021 über den Krisenbewältigungsfonds .................................................................................20 Tabelle 3: Beschaffung von Schutzmasken, Schutzanzügen und allgemeiner Schutzausrüstung im Jahr 2020 .......................................................................25 Tabelle 4: Beschaffung von Schutzausrüstung für die Gerichte und Staatsanwaltschaften sowie für den Straf- und Maßnahmenvollzug im Jahr 2020 .........................................................................................................28 Tabelle 5: Beschaffung von Schutzmasken, Schutzanzügen und allgemeiner Schutzausrüstung im Jahr 2021 .......................................................................29 Tabelle 6: Beschaffung von Schutzausrüstung für die Gerichte und Staatsanwaltschaften sowie für den Straf- und Maßnahmenvollzug im Jahr 2021 .........................................................................................................31 Tabelle 7: Beschaffungen für den Bereich Schutzausrüstung laut Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ..............................................................32 Tabelle 8: Beschaffung von COVID-19-Tests im Jahr 2020 ..............................................34 Tabelle 9: Beschaffung von COVID-19-Tests im Jahr 2021 ..............................................35 Tabelle 10: Beschaffung von Impfstoffen im Jahr 2020 ......................................................39 Tabelle 11: Beschaffung von Impfstoffen im Jahr 2021 ......................................................40 Tabelle 12: Beschaffung medizinischer Geräte im Jahr 2020 .............................................42 Tabelle 13: Kosten von Informationskampagnen und Studien im Jahr 2020 .......................43 Tabelle 14: Kosten von Informationskampagnen im Jahr 2021...........................................44 Tabelle 15: Beschaffungen für den Bereich Informationen (Werbung) laut Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ....................................45 Tabelle 16: Beauftragungen für den Bereich Studien laut Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ....................................................................46 Tabelle 17: Vergaben für den Bereich Beratung laut Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ....................................................................49 6 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Tabelle 18: Kosten für IKT-Leistungen im Jahr 2020 ..........................................................51 Tabelle 19: Kosten für IKT-Leistungen im Jahr 2021 ..........................................................51 Tabelle 20: Beschaffungen für den Bereich IKT laut Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ....................................................................53 Tabelle 21: Gesamtliste der Beschaffungen für den Bereich Schutzausrüstung laut Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ....................................60 Tabelle 22: Gesamtliste der Beschaffungen für den Bereich IKT laut Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ....................................65 Tabelle 23: Gesamtliste der Beschaffungen für den Bereich Werbung laut Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ....................................69 7 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung 1 Anfrage Der Abgeordnete Kai Jan Krainer, Mitglied des Budgetausschusses, ersuchte den Budgetdienst um eine Studie zu den Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgängen der Bundesregierung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020.1 Mit einem Verlangen vom 11. Dezember 2020 durch die SPÖ und NEOS wurde ein Prüfauftrag bezüglich Beschaffungsvorgängen und Auftragsvergaben im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie an den Ständigen Unterausschuss des Rechnungshofausschusses gestellt. Der Budgetdienst wurde daher um eine Stellungnahme zu folgenden Fragestellungen ersucht: Welche Beschaffungsvorgänge und Auftragsvergaben sind aus dem Budgetvollzug des Jahres 2020 (März-Dezember 2020) dokumentiert? (Frage 1) In welchen Untergliederungen sind diese Beschaffungsvorgänge von den haushaltsleitenden Organen verbucht worden? (Frage 2) Können aus den Budgetberichten oder sonstigen verfügbaren Informationen (z. B. parlamentarische Anfragebeantwortungen, Presseaussendungen der Ressorts, Informationen auf Ressorthomepages) Mengengerüste (Anzahl der gekauften Produkte, Kaufpreise im Detail und in Summe) für das Jahr 2020 aus den Beschaffungsvorgängen je Untergliederung und Inhalt der Beschaffung abgeleitet werden? (Frage 3) Würde die Transparenz über Beschaffungen durch den vorliegenden Entwurf zum Informationsfreiheitsgesetz verbessert werden? (Frage 4) 1 Der vollständige Text der Anfrage ist am Ende dieser Studie angeschlossen. 8 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung 2 Zusammenfassung Der Abgeordnete Kai Jan Krainer ersuchte den Budgetdienst um eine Studie zu den Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgängen der Bundesregierung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020, wobei die Budgetunterlagen und entsprechenden Berichte des BMF ausgewertet und Mengen- und Wertgerüste abgeleitet werden sollten. Parlamentarische Kontrolle der Beschaffungsvorgänge und Grundlagen der Anfragebeantwortung Zur parlamentarischen Kontrolle der Beschaffungsvorgänge im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie stehen dem Nationalrat unterschiedliche Instrumente zur Verfügung. Der Ständige Unterausschuss des Rechnungshofausschusses wurde Anfang 2021 damit betraut die Gebarung des BMSGPK, des BMDW, des BMF und des BMLV sowie der im Eigentum des Bundes stehenden BBG hinsichtlich der Beschaffungsvorgänge und Auftragsvergaben im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie seit März 2020 zu prüfen. Nach Abschluss der Beratungen legte der Ständige Unterausschuss dem Rechnungshofausschuss seinen Bericht sowie einen Minderheitsbericht vor, die dieser am 5. Juli 2021 und das Plenum des Nationalrates am 8. Juli 2021 behandelte. In der Sitzung des Nationalrates wurden zwei Verlangen auf Durchführung einer Gebarungsüberprüfung durch den Rechnungshof im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie eingebracht. Den Abgeordneten steht außerdem das parlamentarische Interpellationsrecht zur Verfügung, durch welches sie Anfragen an die BundesministerInnen stellen können. Die Analyse des Budgetdienstes weist demgegenüber andere Zugänge und Schwerpunkte auf. Der Fokus der gegenständlichen Analyse liegt daher auf der Verknüpfung der Informationen über Beschaffungsvorgänge im Budget mit jenen aus den Monatsberichten sowie der COVID-19-Berichterstattung des BMF und aus der COVID-19-Berichterstattung der Ressorts. Es wird analysiert, inwieweit sich aus diesen dem Nationalrat bereits vorliegenden oder öffentlich verfügbaren Daten entsprechende Mengen- und Wertgerüste ableiten lassen. Zur Beantwortung der Anfrage hat der Budgetdienst zudem parlamentarische Anfragebeantwortungen und Presseberichte herangezogen. Eine umfassende und vollständige Darstellung der gesamten Vergabe- und Beschaffungsvorgänge aller Ressorts kann daraus jedoch nicht erfolgen, weil dafür ressortinterne Daten notwendig wären, wie sie etwa dem Rechnungshof im Rahmen einer Gebarungsüberprüfung zugänglich sind. 9 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Die an den Budgetdienst gestellte Anfrage zielt nur auf Beschaffungen bis zum 11. Dezember 2020 ab. In die Analyse wurden jedoch auch öffentlich verfügbare Budget- bzw. Budgetvollzugsinformationen des Jahres 2021, die bis zur Erstellung der Analyse verfügbar waren, integriert, weil viele der für 2020 geplanten Beschaffungsvorgänge erst im nächsten Jahr budgetär umgesetzt wurden. Überblick über die Beschaffungsvorgänge gemäß COVID-19-Berichterstattung Insgesamt beinhalten die COVID-19-Berichte der Ressorts für das Jahr 2020 geplante Beschaffungen iHv 544,9 Mio. EUR, wovon 439,3 Mio. EUR zur Auszahlung kamen. Die COVID-19-Berichterstattung bezieht sich auf genehmigte Budgetmittel aus dem COVID-19- Krisenbewältigungsfonds bzw. auf geleistete Anzahlungen, weshalb nicht alle von den Ressorts geplanten oder eingeleiteten Beschaffungen enthalten sind. Insbesondere die Beschaffungen, die aus den regulären Budgets der Ressorts finanziert wurden, werden in der COVID-19-Berichterstattung nicht angeführt. Die größten Beschaffungen im Jahr 2020 betrafen in der UG 40-Wirtschaft (170,0 Mio. EUR) vor allem Schutzausrüstung sowie den Bedeckungsbeitrag für die Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) – Einkauf & Service GmbH und in der UG 14-Militärische Angelegenheiten (109,8 Mio. EUR) insbesondere Massentestungen (67,3 Mio. EUR), sonstige Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenstände (31,0 Mio. EUR) sowie das COVID-19-Lager (11,5 Mio. EUR). Auch in der UG 24-Gesundheit (53,0 Mio. EUR) kam es vor allem für Impfstoffe (33,2 Mio. EUR) und das Medikament Remdesivir (14,8 Mio. EUR) sowie in der UG 30-Bildung (27,4 Mio. EUR) vor allem für Schutzausrüstung zu größeren Beschaffungen. Für das Finanzjahr 2021 wurden in der COVID-19-Berichterstattung geplante Beschaffungen iHv insgesamt 493,0 Mio. EUR angeführt, wovon bisher 426,6 Mio. EUR zur Auszahlung kamen. Die wertmäßig bedeutsamsten Beschaffungen betrafen bisher in der UG 24-Gesundheit (202,4 Mio. EUR) vor allem Impfstoffe (75,5 Mio. EUR) und FFP2-Masken für die Altersgruppe 65+ sowie Sozialmärkte (22,6 Mio. EUR), in der UG 30-Bildung (123,0 Mio. EUR) die Antigen-Tests zur Selbsttestung, in der UG 14-Militärische Angelegenheiten (77,9 Mio. EUR) z. B. das COVID-19-Lager (34,9 Mio. EUR) sowie in der UG 10-Bundeskanzleramt (16,2 Mio. EUR) die Informationskampagne. Die COVID-19- Berichterstattung der Ressorts umfasst jedoch nur jene Beschaffungen, die speziell als Krisenbewältigungsmittel (488-Konten) budgetiert waren oder für die durch eine Mittelverwendungsüberschreitung (MVÜ) Mittel aus dem COVID-19-Krisenbewältigungsfonds genehmigt wurden und für die bereits Zahlungen erfolgt sind. Geplante Beschaffungen, die entweder allgemein budgetiert oder ohne budgetäre Vorsorge geplant wurden, sind nicht von der Berichterstattung umfasst. 10 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Methodische Anmerkungen zur COVID-19-Berichterstattung Mengen- und Wertgerüste für die Beschaffungen wurden in der COVID-19-Berichterstattung der Ressorts nicht oder nur uneinheitlich angeführt, was teilweise auch auf das Fehlen konkreter Berichtsstandards zurückzuführen ist. Allerdings wurden vom Budgetdienst zur Ableitung weiterführender und konkreter Mengen- und Wertgerüste die Informationen aus den Anfragebeantwortungen der zwei Anfrageserien „Beschaffungs- und Vergabevorgänge im Zusammenhang mit der COVID-Krise“ und „Zusätzliche Beschaffungen aufgrund der Corona- Krise“, die die Beschaffungen von Beginn der COVID-19-Pandemie bis Juli 2020 umfassen, systematisch zusammengefasst. Die Informationen zu den Mengen- und Wertgerüsten sind dabei nicht immer vollständig und eindeutig. (Einzel-)Preise werden in der Regel nicht angeführt. Ein Preis pro Einheit könnte nur zum Teil aus dem Gesamtwert der Beschaffung und der Menge errechnet werden. Der Budgetdienst hat eine solche Darstellung nicht vorgenommen, weil (Einzel-)Preise nicht immer zweifelsfrei ermittelt werden konnten und es aufgrund der Einschränkung bei der Datenqualität zu Fehlinterpretationen kommen könnte. Zur Darstellung der Beschaffungsvorgänge in den Budgetunterlagen und in der COVID-19- Berichterstattung der Ressorts können aus der Analyse des Budgetdienstes die folgenden methodischen Anmerkungen abgeleitet werden: Die Budgetunterlagen sowie die Monatsberichte zum Bundesbudget zielen auf die Genehmigung und begleitende Kontrolle des Gesamtbudgets ab. Sie umfassen zahlreiche Informationen und Positionen, von denen die Beschaffungen nur einen kleinen Teil darstellen. Daher können Detailinformationen zu Beschaffungen nur für größere wesentliche Positionen angeführt werden. Der Detaillierungsgrad der COVID-19-Berichterstattung zu Beschaffungen und Vergaben variiert stark zwischen den Ressorts. Aus Sicht des Budgetdienstes sollte für diese ein verwaltungsökonomischer Ansatz gewählt werden. Je höher die eingesetzten finanziellen Mittel, umso detaillierter sollte die Berichterstattung sein. Bei budgetär untergeordneten Vorgängen ist aus Transparenzüberlegungen auch ein niedrigerer Detailgrad der Berichterstattung ausreichend. Die COVID-19-Berichterstattung der Ressorts differiert in einigen Punkten von den in den Budgetunterlagen veranschlagten Werten bzw. von jenen in der Berichterstattung des BMF. 11 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Mengen- und Wertgerüste für Beschaffungen sind in der COVID-19-Berichterstattung der Ressorts nicht oder nur uneinheitlich angeführt, was teilweise auch auf das Fehlen konkreter Berichtsstandards zurückzuführen ist. Beschaffungen der Länder und Gemeinden, für die die Kosten insbesondere über das Zweckzuschussgesetz und das Epidemiegesetz refundiert wurden, sind in der COVID-19-Berichterstattung der Bundesministerien nicht enthalten, daher sind auch keine Mengen- und Wertgerüste verfügbar. Entwurf zum Informationsfreiheitsgesetz Das Bundeskanzleramt hat einen Ministerialentwurf zur Begutachtung vorgelegt, der auch das Bundesgesetz über den Zugang zu Informationen (Informationsfreiheitsgesetz – IFG) einschließlich verfassungsrechtlicher Grundlagen beinhaltet. In Hinblick auf die vorliegende Anfrage ist insbesondere die Klassifizierung von Studien, Gutachten, Stellungnahmen und Verträgen mit einem Gegenstandswert von mindestens 100.000 EUR als Informationen von allgemeinen Interesse relevant. Solche Informationen von allgemeinen Interesse sind vom jeweiligen zuständigen Ressort bzw. Obersten Organ ehestmöglich in einem Informationsregister zu veröffentlichen. Weiters müssen diese Information in einer für jedermann zugänglichen Art und Weise auf der Website www.data.gv.at zur Verfügung gestellt werden. Aus Sicht des Budgetdienstes hat der Entwurf des Informationsfreiheitsgesetzes das Potenzial, wesentliche Zusatzinformationen über Beschaffungen und Auftragsvergaben bereitzustellen, die in den Budgetunterlagen und Monatsberichten des BMF nicht enthalten sind. Es wird jedoch auf mehrere kritische Stellungnahmen im Begutachtungsverfahren hingewiesen, die unterschiedliche Aspekte des Entwurfs betreffen. Bis zum Inkrafttreten eines solchen Informationsfreiheitsgesetzes wären Informationsbegehren weiterhin über die Instrumente der parlamentarischen Kontrolle an die Verwaltung zu richten, wie insbesondere mittels schriftlicher und mündlicher Anfragen. Es könnten auch die Monatsberichte des BMF entsprechend erweitert werden, wobei hier jedoch Grenzen bezüglich der Zweckmäßigkeit solcher Detailinformationen und der Zielsetzung der begleitenden Budgetkontrolle bestehen. 12 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung 3 Parlamentarische Kontrolle der Beschaffungsvorgänge und Grundlagen der Anfragebeantwortung Zur parlamentarischen Kontrolle der Beschaffungsvorgänge im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie stehen dem Nationalrat unterschiedliche Instrumente zur Verfügung. Der Ständige Unterausschuss des Rechnungshofausschusses wurde Angang 2021 damit betraut die Gebarung des BMSGPK, des BMDW, des BMF und des BMLV sowie der im Eigentum des Bundes stehenden BBG hinsichtlich der Beschaffungsvorgänge und Auftragsvergaben im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie seit März 2020 zu prüfen. Nach Abschluss der Beratungen legte der Ständige Unterausschuss dem Rechnungshofausschuss seinen Bericht sowie einen Minderheitsbericht2 vor, die dieser am 5. Juli 2021 und das Plenum des Nationalrates am 8. Juli 2021 behandelte. Die Abgeordneten Leichtfried, Greiner, Genossinnen und Genossen haben ein Verlangen gemäß § 99 Abs. 2 GOG-NR auf Durchführung einer Gebarungsprüfung des BMSGPK, des BMF und des BKA durch den Rechnungshof hinsichtlich der Beschaffung und Finanzierung von Impfstoffen im Zuge der COVID-19-Pandemie eingebracht (1509/A vom 21. April 2021 XXVII. GP). Zusätzlich wurde von den Abgeordneten Brückl, Zanger und weiteren Abgeordneten ein Verlangen gemäß § 99 Abs. 2 GOG-NR auf Durchführung einer Gebarungsüberprüfung des BMBWF durch den Rechnungshof hinsichtlich der Beschaffungen in den Jahren 2020 und 2021 in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie gestellt (1706/A vom 16. Juni 2021 XXVII. GP). Den Abgeordneten steht außerdem das parlamentarische Interpellationsrecht zur Verfügung, durch welches sie Anfragen an die BundesministerInnen stellen können. Mehrere Anfrage- serien und Einzelanfragen an den/die jeweils zuständigen/zuständige BundesministerIn beziehen sich auf Beschaffungen, die COVID-19 relevante Maßnahmen betreffen. In der vorliegenden Anfrage an den Budgetdienst wird dieser um eine Analyse zu den Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgängen der Bundesregierung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie ersucht. Der Budgetdienst weist darauf hin, dass seine Analysen und Anfragebeantwortungen nicht in direkter Konkurrenz zu anderen parlamentarischen Instrumenten, insbesondere zum Interpellationsrecht stehen und diese daher andere Zugänge und Schwerpunkte aufweisen. Der Fokus der gegenständlichen Analyse liegt daher auf der 2 Minderheitsbericht der Abgeordneten Mag. Greiner, Zanger, Hoyos-Trauttmansdorff zum Bericht des Ständigen Unterausschusses des Rechnungshofausschusses vom 5. Juli 2021 13 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Verknüpfung der Informationen über Beschaffungsvorgänge im Budget mit jenen aus den Monatsberichten sowie der COVID-19-Berichterstattung des BMF und aus der COVID-19- Berichterstattung der Ressorts. Daher kann durch den Budgetdienst auch keine umfassende und vollständige Auflistung der gesamten Vergabe- und Beschaffungsvorgänge aller Ressorts bereitgestellt werden, zumal damit auch keine analytische Komponente verbunden wäre. Dies könnte nur durch ressortinterne Daten erfolgen, die etwa dem Rechnungshof im Rahmen einer Gebarungsüberprüfung zugänglich sind oder in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung übermittelt werden könnten. Einen Schwerpunkt der Analyse des Budgetdienstes bildet die Darstellung der Beschaffungsvorgänge und Vergaben in den Budgetdokumenten sowie in den Monatsberichten zum Budgetvollzug. Es wird analysiert, inwieweit sich aus diesen bzw. aus den Daten, die in den diesbezüglichen parlamentarischen Anfragebeantwortungen enthalten sind, auch entsprechende Mengen- und Wertgerüste ableiten lassen. Der Budgetdienst stützt sich dabei ausschließlich auf Daten, die dem Nationalrat bereits vorlagen. Ergänzende Informationen müssten im Rahmen parlamentarischer Anfragen an die Ministerien abgefragt werden. Die an den Budgetdienst gestellte Anfrage zielt nur auf Beschaffungen bis zum 11. Dezember 2020 ab. Der Budgetdienst hat in seine Analyse jedoch auch öffentlich verfügbare Budget- bzw. Budgetvollzugsinformationen des Jahres 2021, die bis zur Erstellung der Analyse verfügbar waren, integriert. Viele der für 2020 geplanten Beschaffungsvorgänge wurden erst im nächsten Jahr budgetär umgesetzt bzw. wird erst 2021 ersichtlich, inwieweit geplante Mittelverwendungen tatsächlich realisiert wurden. Die Veranschlagung und der Budgetvollzug erfolgt auch für Beschaffungen entsprechend den Gliederungselementen des Bundeshaushalts. Die Auszahlungen und Aufwendungen werden nach Untergliederungen, Global- und Detailbudgets (organorientierte Gliederung) sowie nach Konten gegliedert aufgezeichnet. Im Kontenplan werden die Konten nach inhaltlichen und ökonomischen Gesichtspunkten gegliedert. Für Beschaffungen sind per se keine eigenständigen Elemente eingerichtet, sondern sie werden inhaltlich den jeweiligen Gliederungselementen des Bundeshaushalts zugeordnet. Sie können daher nicht gesondert über einzelne Konten abgefragt werden, sondern nur gesamthaft über bestimmte inhaltlich im Zusammenhang stehende Gliederungselemente erhoben werden. Ein Großteil der Beschaffungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemiebekämpfung wurde über den COVID-19-Krisenbewältigungsfonds bedeckt. Für diese wurden eigenständige Konten (488-Kennzeichnung) eingerichtet, wodurch die Auswertung vereinfacht 14 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung ist. Außerdem erfolgt eine gesonderte Berichterstattung der Ressorts an den Nationalrat. Wenn Ressorts jedoch Beschaffungen aus ihrem regulären Ressortbudget (verbucht auf Global- bzw. Detailbudgets) bedeckt haben, wurden diese auf den üblichen Konten, auf denen auch andere Beschaffungen verbucht werden, erfasst und können nur durch das jeweilige haushaltsleitende Organ im Detail nachvollzogen werden. Externe Budgetanalysten, wie der Budgetdienst, verfügen damit nicht über alle erforderlichen Informationen. Sowohl in der Veranschlagung als auch im Budgetvollzug erfolgt eine wertmäßige Erfassung nach den entsprechenden Gliederungsmerkmalen des Bundeshaushalts. Eine systematische Erfassung der Kaufpreise bzw. der zugrundeliegenden Bestell- und Liefermengen erfolgt im Haushaltssystem jedoch nicht. In dieser Analyse können daher grundsätzlich nur die Budget- und Erfolgswerte für die entsprechenden Budgetpositionen systematisch dargestellt werden. Diese stellen jedoch die Ausgangsbasis für entsprechende weiterführende Analysen dar und werden soweit möglich mit weiteren Informationen über die zugrunde liegenden Mengen- und Preiskomponenten, die aus anderen Dokumenten erhoben wurden, ergänzt. Folgende Datenquellen wurden für diese Analyse herangezogen: Budgetdokumente 2020 und 2021 und Berichterstattung des BMF über den Budgetvollzug und die COVID-19-Berichterstattung. COVID-19-Berichterstattung der Ressorts (Jahresbericht 2020) sowie deren Monatsberichte 2021. Anfragebeantwortungen zu parlamentarischen Anfragen mit den Schlagworten „Beschaffung“, „COVID“ und „Corona“ sowie weitere inhaltlich relevante Anfragebeantwortungen. Vergabeplattform der Wiener Zeitung Mediengruppe (auftrag.at). Sonstige Informationsquellen wie Presseaussendungen bzw. Websites der Ressorts, die jedoch nur vereinzelt und auch nicht systematisch bzw. für den gesamten betrachteten Zeitraum verfügbar sind. Die vorhandenen Informationen wurden systematisch analysiert, wobei jedoch aufgrund der unterschiedlichen Datenquellen die Vollständigkeit nicht gewährleistet werden kann. Da auch im Jahr 2021 bereits umfangreiche COVID-19 bezogene Beschaffungen erfolgt sind bzw. Planungen aus 2020 umgesetzt wurden, werden die bis zum Zeitpunkt der Anfragebeantwortung für 2021 verfügbaren Informationen ebenfalls verwertet. 15 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Bei der Auswertung der Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien wurden aus verwaltungsökonomischen Gründen nur Positionen über 10.000 EUR aufgenommen. Die bei den einzelnen Untergliederungen ausgewiesene Summe beinhaltet daher nur die wesentlichen Beschaffungen der jeweiligen Untergliederung, stellt aber nicht Gesamtsumme aller Beschaffungen dieses Bereichs dar. Daneben wird in den Tabellen auch das Vergabeverfahren angegeben, wobei folgende Bezeichnungen für die entsprechenden Vergabeverfahren erfasst wurden: Direktvergabe: Bei der Direktvergabe wird eine Leistung, gegebenenfalls nach Einholung von Angeboten oder unverbindlichen Preisauskünften von einem oder mehreren Unternehmern, formfrei von dem ausgewählten geeigneten Unternehmer gegen Entgelt bezogen (§ 31 Abs. 11 BVergG 2018). Eine Direktvergabe ist nur zulässig, wenn der geschätzte Auftragswert 100.000 EUR nicht erreicht. BBG: Im Regelfall handelt es sich bei diesen Verfahren um einen Abruf eines Ressorts aus bestehenden Rahmenvereinbarungen der BBG mit den jeweiligen AuftraggeberInnen. Verhandlungsverfahren ohne Bekanntmachung: Beim Verhandlungsverfahren ohne vorherige Bekanntmachung wird eine beschränkte Anzahl von geeigneten Unternehmern zur Abgabe von Angeboten aufgefordert. Danach kann über den Auftragsinhalt verhandelt werden. Das Verhandlungsverfahren ohne Bekanntmachung ist nur in Ausnahmefällen zulässig, z. B. Erfolgslosigkeit vorangegangener Verfahren. Verhandlungsverfahren mit Bekanntmachung: Beim Verhandlungsverfahren mit vorheriger Bekanntmachung werden, nachdem eine unbeschränkte Anzahl von Unternehmern öffentlich zur Abgabe von Teilnahmeanträgen aufgefordert wurde, ausgewählte geeignete Bewerber zur Abgabe von Angeboten aufgefordert. Danach kann über den Auftragsinhalt verhandelt werden. BRZ: Das BRZ kann direkt beauftragen, da es sich um einen öffentlichen Auftraggeber handelt. BVergG: In einzelnen Fällen hat das jeweilige Ressort ohne Spezifizierung des konkreten Vergabeverfahrens nur auf das BVergG verwiesen. k.A.: Es wurden keine Information zum Vergabeverfahren geliefert oder diese sind diesbezüglich nicht eindeutig nachvollziehbar. 16 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung 4 Im Budgetvollzug 2020 und 2021 dokumentierte Beschaffungsvorgänge (Frage 1 und 2) 4.1 Überblick über die Beschaffungsvorgänge gemäß COVID-19- Berichterstattung Bei der Abgrenzung der Beschaffungsvorgänge und Auftragsvergaben im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie orientiert sich der Budgetdienst grundsätzlich an den in der Anfrage genannten Beschaffungsinhalten. Einzelne angeführte Beschaffungsvorgänge gehen darüber hinaus. Ein Großteil der Beschaffungen zu den COVID-19-Maßnahmen wurden 2020 und 2021 mit Mitteln aus dem COVID-19-Krisenbewältigungsfonds bedeckt. Der Bundesminister für Finanzen hat dem Budgetausschuss gemäß § 3 Abs. 4 COVID-19-FondsG monatlich einen Bericht mit einer Darstellung sämtlicher aus dem Krisenbewältigungsfonds finanzierter Maßnahmen vorzulegen. Der Bericht hat insbesondere die finanziellen Auswirkungen der gesetzten Maßnahmen auszuweisen. Die Berichterstattung des BMF erfolgt jeweils gemeinsam mit den Monatsberichten. Weiters haben die haushaltsleitenden Organe gemäß § 3 Abs. 5 COVID-19-FondsG dem jeweils zuständigen Ausschuss des Nationalrates monatlich einen Bericht über die Verwendung der Mittel aus dem Krisenbewältigungsfonds vorzulegen. In diesem werden sämtliche Maßnahmen, die aus finanziellen Mitteln des Krisenbewältigungsfonds bedeckt wurden, detailliert dargestellt. Der Bericht hat insbesondere die materiellen und finanziellen Auswirkungen der gesetzten Maßnahmen auszuweisen. Für die erstmalige Berichtslegung war von den haushaltsleitenden Organen für die Monate März bis Dezember des Finanzjahres 2020 ein einmaliger Gesamtbericht über sämtliche Maßnahmen zu erstellen, die im Jahr 2020 aus Mitteln des Krisenbewältigungsfonds bedeckt wurden. Die Ressorts berichteten im Rahmen der COVID-19-Berichterstattung insgesamt über folgende im Finanzjahr 2020 getätigten Beschaffungen, wobei die geplanten Werte in der Tabelle die aus dem COVID-19-Krisenbewältigungsfonds abgerufenen Beträge und der Erfolg die daraus tatsächlich erfolgten Auszahlungen darstellen:3 3 Die nicht aus dem COVID-19-Krisenbewältigungsfonds ausbezahlten Beträge sind nicht rücklagefähig und verfallen daher zum Jahresende. 17 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Tabelle 1: Beschaffungen der Ressorts im Jahr 2020 über den Krisenbewältigungsfonds UG Kategorie Produkte, wie beispielsweise Betrag Erfolg (geplant) in EUR in EUR UG 10 Werbung Informationskampagne, Inseratenschaltung 25.804.000 25.551.818 Atemschutzmasken, MNS, Schutzbrillen, Einweghandschuhe, UG 11 Schutzausrüstung Einwegschutzanzüge, Desinfektion, mechanische 27.944.045 15.965.180 Schutzvorrichtungen, Tests Atemschutzmasken, MNS, Schutzbrillen, Einweghandschuhe, UG 18 Schutzausrüstung Einwegschutzanzüge, Desinfektion, mechanische 7.178.387 7.163.095 Schutzvorrichtungen, Tests Hygiene- und Schutzmasken, Desinfektionsmittel, UG 13 Schutzausrüstung Einweghandschuhe, Gesichtsschutzschilder, Schutzbrillen, 8.470.173 8.470.173 Fieberthermometer UG 13 Geräte Wärmebildkameras, Tiefkühlschränke für Notrationen 68.128 68.128 UG 13 Medizinische Geräte COVID-19-Testgerät 65.348 65.348 UG 13 Testungen COVID-19-Testungen 162.626 162.626 UG 14*) Schutzausrüstung COVID-19-Lager, Bewirtschaftung, Verteilung Schutzausrüstung 30.000.000 11.510.677 UG 14*) Testungen Massentestungen 67.300.000 67.300.000 Ausstattungs- und UG 14*) Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenstände 31.004.784 31.004.784 Ausrüstungsgegenstände Geräte Probenvorbereitungssysteme, PCR Großgeräte, Next UG 24 Medizinische Geräte Generation Sequencing Gerät, Sanierung COVID-19-Labor (Ausbau 4.189.000 4.189.000 der Testkapazitäten der AGES) UG 24 Impfstoffe Beschaffung Influenzaimpfstoffe, COVID-19-Impfstoffe 33.156.908 33.156.908 UG 24 Arzneimittel Remdesivir 14.789.115 14.798.115 UG 24 Stopp Corona App Förderung Stopp Corona App 997.572 806.250 Geräte für Schulen, Router, Mobile Geräte, zentrale IT-Services, UG 30*) IKT 3.320.430 3.320.430 Serverausbau, Logistik UG 30*) IKT IT-Maßnahmen Zentralleitung (Lizenzen, Dienstleistung, Hardware) 319.325 319.325 Masken, Desinfektionsmittel, Antigentests, Grippeschutzimpfungen, UG 30*) Schutzausrüstung 23.721.638 23.721.638 FFP2-Masken UG 33 Studien Klinische Studien 10.000.000 7.835.350 UG 34 Studien FFG COVID-19 Emergency Call 15.000.000 12.823.450 Aufbau Prüfstellen im BEV, Anschaffung Laborausstattung, UG 40 Schutzausrüstung 1.441.000 1.065.376 Durchführung Gebäudeadaptierungen Masken, Beatmungsgeräte, Handschuhe, Overalls, Schutzbrillen, Schutzmäntel, Virustest-Kits (Abnahme und Labor), UG 40 Schutzausrüstung 240.000.000 170.000.000 Desinfektionsmittel, Steuern, Zölle, Frachtkosten, Bedeckungsbeitrag für die ÖRK Einkauf & Service GmbH etc. Summe 544.932.478 439.297.671 *) Die Werte beinhalten laut COVID-19-Berichterstattung den Zeitraum März bis Dezember 2020 und Jänner 2021. Quellen: Berichte gemäß § 3 Abs. 5 COVID-19-FondsG der Ressorts, Monatserfolg Dezember 2020; Stand 7. Juli 2021. Insgesamt sind in den COVID-19-Berichten der Ressorts geplante Beschaffungen iHv 544,9 Mio. EUR enthalten, wovon 439,3 Mio. EUR zur Auszahlung kamen. Die COVID-19- Berichterstattung bezieht sich auf genehmigte Budgetmittel aus dem Krisenbewältigungsfonds bzw. auf geleistete Anzahlungen, weshalb nicht alle von den Ressorts geplanten oder eingeleiteten Beschaffungen enthalten sind. Insbesondere die Beschaffungen, die aus den regulären Budgets der Ressorts finanziert wurden, werden in der COVID-19-Berichterstattung nicht angeführt. 18 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Aus der obenstehenden Tabelle wird ersichtlich, dass Zahlungen für die größten Beschaffungen in der UG 40-Wirtschaft (170,0 Mio. EUR) vor allem Schutzausrüstung wie Masken, Beatmungsgeräte, Handschuhe, Overalls, Schutzbrillen, Testungen und Desinfektionsmittel sowie den Bedeckungsbeitrag für die ÖRK – Einkauf & Service GmbH, in der UG 14-Militärische Angelegenheiten (109,8 Mio. EUR) insbesondere Massentestungen (67,3 Mio. EUR), sonstige Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenstände (31,0 Mio. EUR) sowie das COVID-19-Lager (11,5 Mio. EUR), in der UG 24-Gesundheit (53,0 Mio. EUR) vor allem Impfstoffe (33,2 Mio. EUR) und das Medikament Remdesivir (14,8 Mio. EUR) sowie in der UG 30-Bildung (27,4 Mio. EUR) vor allem diverse Schutzausrüstung betroffen haben. Die aus dem Krisenbewältigungsfonds abgerufenen Mittel gelangten 2020 nicht zur Gänze zur Auszahlung. Diese Mittel konnten auch weder für andere Zwecke umgeschichtet noch konnten daraus Rücklagen gebildet werden. Sofern Zahlungen erst 2021 erfolgt sind, waren diese aus dem Budget 2021 zu tragen. Gründe für die Nicht-Ausschöpfung der Mittel für 2020 wurden im Regelfall in den Berichten nur zum Teil angeführt. Für das Finanzjahr 2021 wurden in der COVID-19-Berichterstattung geplante Beschaffungen iHv insgesamt 493,0 Mio. EUR angeführt, wovon 426,6 Mio. EUR zur Auszahlung kamen.4 Die folgende Tabelle gibt einen Überblick: 4 Da der Bericht auf genehmigte Budgetmittel aus dem Krisenbewältigungsfonds bzw. geleistete Anzahlungen abstellt, sind nicht sämtliche geplanten oder eingeleiteten Beschaffungen enthalten. 19 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung Tabelle 2: Beschaffungen der Ressorts im Jahr 2021 über den Krisenbewältigungsfonds UG Kategorie Produkte, wie beispielsweise Betrag Erfolg Abrechnung (geplant) in EUR in EUR UG 10 Werbung Informationskampagne der Bundesregierung 21.700.000 16.198.277 bis Mai 2021 Atemschutzmasken, MNS, Schutzbrillen, UG 11 Schutzausrüstung Einweghandschuhe, Einwegschutzanzüge, Desinfektion, 13.867.000 4.854.065 bis Mai 2021 mechanische Schutzvorrichtungen, Tests Atemschutzmasken, MNS, Schutzbrillen, UG 18 Schutzausrüstung Einweghandschuhe, Einwegschutzanzüge, Desinfektion, 2.000.000 134.665 bis Mai 2021 mechanische Schutzvorrichtungen, Tests Schutzausrüstung, FFP2-Masken, Desinfektionsmittel, UG 13 Schutzausrüstung 4.439.000 1.893.300 bis Mai 2021 Schutzanzüge UG 13 Testungen Antigentests 76.000 76.000 bis Mai 2021 UG 14 Schutzausrüstung COVID-19-Lager 34.895.000 34.895.000 im März 2021 UG 14 Testungen Massentests 43.000.000 43.000.000 bis April 2021 UG 24 Impfstoffe Beschaffung Coronaimpfstoff, Impfzubehör, Impflogistik 75.533.703 75.533.703 bis Mai 2021 UG 24 Schutzausrüstung Beschaffung FFP2-Masken über 65+ und Sozialmärkte 25.812.000 22.617.158 bis Mai 2021 UG 24 Testungen Selbsttests zur Abgabe in Apotheken 99.885.878 99.885.878 bis Mai 2021 UG 24 IKT Umsetzung 3G-Regelung 4.408.271 4.408.271 bis Mai 2021 UG 30*) Testungen Anterio-nasale Antigentests zur Selbsttestung 167.000.000 123.000.000 bis Mai 2021 UG 40 Schutzausrüstung Aufbau Prüfstellen BEV 375.624 71.000 bis Mai 2021 Summe 492.992.476 426.567.317 *) Wert laut Auskunft des BMBWF. Quellen: Berichte gemäß § 3 Abs. 5 COVID-19-FondsG der Ressorts, BVA 2021; Stand 7. Juli 2021. Die wertmäßig bedeutsamsten Beschaffungen im Jahr 2021 betrafen bisher in der UG 24-Gesundheit (202,4 Mio. EUR) vor allem Impfstoffe (75,5 Mio. EUR) und FFP2-Masken für 65+ sowie Sozialmärkte (22,6 Mio. EUR), in der UG 30-Bildung (123,0 Mio. EUR) die Antigen-Tests zur Selbsttestung, in der UG 14-Militärische Angelegenheiten (77,9 Mio. EUR) z. B. das COVID-19-Lager (34,9 Mio. EUR) sowie in der UG 10-Bundeskanzleramt (16,2 Mio. EUR) die Informationskampagne. Es wurden in der COVID-19-Berichterstattung nur jene Beschaffungen erfasst, die speziell als Krisenbewältigungsmittel (488-Konten) budgetiert waren oder für die durch eine Mittelverwendungsüberschreitung (MVÜ) Mittel aus dem COVID-19-Krisenbewältigungsfonds genehmigt wurden und für die bereits Zahlungen erfolgt sind. Geplante Beschaffungen, wie etwa die COVID-19-Impfstoffbeschaffung über die Europäische Union5, die entweder allgemein budgetiert oder ohne budgetäre Vorsorge geplant wurden, sind nicht von der Berichterstattung umfasst. Ein Abgleich mit den Informationen aus den Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ist nur schwer möglich, da diese nicht auf die Bedeckung, sondern nur auf den Inhalt der Beschaffung abzielen. Außerdem enthalten die Anfragebeantwortungen keine Angaben zum jeweiligen Detailbudget. 5 Für detailliertere Informationen zur Impfstoffbeschaffung siehe Pkt. 5.3. 20 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung 4.2 Methodische Anmerkungen zur COVID-19-Berichterstattung Die COVID-19-Berichterstattung der Ressorts haben einen einheitlichen Aufbau, basierend auf einer sehr allgemein gehaltenen Tabelle. In dieser Tabelle werden für jede Maßnahme die Budgetmittel, die Beschreibung der Maßnahme und die materiellen sowie finanziellen Auswirkungen angegeben. Dieses Berichtsschema wurde von den Ressorts unterschiedlich angewendet, was teilweise den Spezifika der unterschiedlichen Maßnahmenarten geschuldet war. Für die UG 42-Landwirtschaft, Regionen und Tourismus wurde das Schema nicht herangezogen. Allerdings wurden in dieser Untergliederung nur Förderungen ausbezahlt, die nicht Gegenstand der vorliegenden Analyse sind. Zudem wurden auch formale Kriterien bei den Berichten nicht vollständig erfüllt, wie z. B. die zeitliche Abgrenzung (einige Ressorts berichteten über 2020 inkl. Jänner 2021 und differenzierten nicht nach 2020 und 2021, z. B. UG 30-Bildung) bzw. ist im Jahr 2021 zumeist nur das jeweilige Monat umfasst, womit der Gesamtüberblick für 2020 fehlt. Die COVID-19-Berichterstattung der Ressorts differiert in einigen Punkten von den in den Budgetunterlagen veranschlagten Werten bzw. von jenen in der Berichterstattung des BMF. In den Berichten wurden keine detaillierten Angaben zu den Beschaffungsverträgen gemacht, beispielsweise erfolgte keine Darstellung der Vergabearten. Die von der gegenständlichen Anfrage angefragten Mengen- und Wertgerüste wurden von den Ressorts in wenigen Fällen berichtet und werden weder einheitlich noch systematisch dargestellt. Dies resultierte vor allem auch daraus, dass keine einheitlichen Berichtsstandards festgelegt wurden. Die Ressorts bezogen sich in ihren Berichten daher in der Regel nur auf die oben angeführte Standardberichtstabelle. Weiters könnte für Rahmenverträge neben den finanziellen Auswirkungen auch die Anzahl der abgerufenen Menge berichtet werden. Beschaffungen für die COVID-19-Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie betrafen darüber hinaus auch Länder und Gemeinden. Diese erhalten Kostenersätze über das COVID-19-Zweckzuschussgesetz bzw. über das Epidemiegesetz. Für das Jahr 2020 haben die Länder und Gemeinden über das Zweckzuschussgesetz für Schutzausrüstung, Personalkosten für „1450“ und Barackenspitäler 363,2 Mio. EUR und über das Epidemiegesetz 92,1 Mio. EUR für Untersuchungen, Kostenersätze Screeningprogramme und Verdienstentgang erhalten. Für diese Beschaffungen führen die Berichte jedoch keine Mengen- und Wertgerüste an. Im Jahr 2021 wurden aus dem COVID-19- Zweckzuschussgesetz 8,5 Mio. EUR bis Mai 2021 verausgabt (insgesamt sind für 2021 21 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung 150 Mio. EUR budgetiert).6 Aus dem Epidemiegesetz wurden 276,1 Mio. EUR bis Mai 2021 (insgesamt sind für 2021 425,8 Mio. EUR budgetiert) insbesondere für Untersuchungen (130,4 Mio. EUR), für Screeningprogramme (51,4 Mio. EUR) und für Verdienstentgang (60,5 Mio. EUR) bezahlt. Da der Detaillierungsgrad der COVID-19-Berichterstattung zu Beschaffungen und Vergaben stark zwischen Ressorts variiert, sollte der Berichterstattung ein verwaltungsökonomischer Ansatz zugrunde gelegt werden. Je höher die eingesetzten finanziellen Mittel, umso detaillierter sollte die Berichterstattung sein. Bei budgetär untergeordneten Vorgängen ist aus Transparenzüberlegungen auch ein niedrigerer Detailgrad der Berichterstattung ausreichend. Der Budgetdienst hat jedoch bereits mehrfach kritisch darauf hingewiesen, dass die COVID-19-Berichterstattung nur auf abgeschlossene Vorgänge bzw. erfolgte Zahlungen abstellt. Es wurden weder geplante noch angekündigte Maßnahmen aufgenommen, weshalb auch keine Einschätzung der budgetären Auswirkungen solcher Maßnahmen erfolgen konnte. 5 Budgetbezogene Informationen zu Beschaffungsvorgängen (Frage 3) Der Budgetdienst hat die Beschaffungen, soweit dazu in Budgetunterlagen oder Budgetberichten Informationen vorliegen, systematisch aufbereitet und in Hinblick auf die in der Anfrage an den Budgetdienst angeführten Beschaffungskategorien analysiert und zusammengefasst. Als Datenquellen wurden die Budgetdokumente 2020 und 2021, die Monatsberichte und die COVID-19-Berichterstattung des BMF sowie die COVID-19- Berichterstattung der Ressorts (Jahresbericht 2020) herangezogen. Zusätzlich wurden Anfragebeantwortungen zu parlamentarischen Anfragen (insbesondere Anfrageserien an alle Ressorts) mit den Schlagworten „Beschaffung“, „COVID“ und „Corona“, weitere inhaltlich relevante Anfragebeantwortungen sowie Informationen von der Vergabeplattform der Wiener Zeitung Mediengruppe (auftrag.at) verwendet. Die verfügbaren veröffentlichten Informationen wurden systematisch aufbereitet und in Hinblick auf die in der Anfrage an den Budgetdienst angeführten Beschaffungskategorien analysiert und zusammengefasst. Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Daten, die verschiedenen Zwecken dienen und nach unterschiedlichen Kriterien (Zeitraum, Darstellung der Informationen) erhoben wurden, kann jedoch die Vollständigkeit nicht gewährleistet 6 Die Summe der verausgabten Mittel aus dem COVID-19-Zweckzuschussgesetz beinhaltet 2,9 Mio. EUR für Schutzausrüstung, 0,2 Mio. EUR für Barackenspitäler und 4,4 Mio. EUR für den administrativen Aufwand im Zusammenhang mit den Testungen. 22 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung werden. Für einen detaillierten Abgleich erforderliche Informationen sind im Regelfall nicht angegeben. Etwa wird in den parlamentarischen Anfragen kein Bezug zu den jeweiligen Global- bzw. Detailbudgets oder den verbuchten Konten hergestellt. Ein Abgleich der Daten kann deshalb nur vom jeweiligen Ressort durchgeführt werden. Die folgenden Kapitel beginnen mit einer kurzen Einführung zum Zweck und den Rahmenbedingungen der jeweiligen Beschaffungskategorien. Sofern in der COVID-19- Berichterstattung Informationen vorlagen, wurden diese systematisch aufbereitet und Mengen- und Wertgerüste angeführt. Zur Ableitung von weiterführenden und konkreten Mengen- und Wertgerüsten wurden vor allem die Informationen aus den Anfragebeantwortungen der zwei Anfrageserien „Beschaffungs- und Vergabevorgänge im Zusammenhang mit der COVID-Krise“ der Abgeordneten Mag. Felix Eypeltauer, Kolleginnen und Kollegen und „Zusätzliche Beschaffungen aufgrund der Corona-Krise“ der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen, die die Beschaffungen von Beginn der COVID-19-Pandemie bis Juli 2020 umfassen, systematisch zusammengefasst. Dazu ist festzuhalten, dass die Informationen zu den Mengen- und Wertgerüsten nicht immer vollständig und eindeutig sind. (Einzel-)Preise werden in der Regel nicht angeführt. Diese könnten nur zum Teil aus dem Gesamtwert der Beschaffung und der Menge errechnet werden. Der Budgetdienst hat eine solche Darstellung daher nicht vorgenommen, weil (Einzel-)Preise nicht immer zweifelsfrei ermittelt werden konnten und es aufgrund der Einschränkung bei der Datenqualität zu Fehlinterpretationen kommen könnte. Für die Auswertungen der Beantwortungen der parlamentarischen Anfrageserien ist darauf hinzuweisen, dass für diese nur Beschaffungen bis Juli 2020 einbezogen wurden. Nach diesem Zeitpunkt wurden die Beschaffungsinformationen nicht mehr systematisch abgefragt. Aus verwaltungsökonomischen und analytischen Überlegungen hat der Budgetdienst in seine Analyse nur Beschaffungen über 10.000 EUR (Wesentlichkeitsgrenze) aufgenommen. Diese sind nach Beschaffungskategorien und Untergliederungen aufgeschlüsselt in Anhang 3 aufgelistet. Beschaffungen unter 10.000 EUR können jedoch den jeweiligen Anfragebeantwortungen entnommen werden (diese sind in Anhang 1 angeführt und verlinkt). 23 / 72
Budgetdienst – COVID-19 Auftragsvergaben und Beschaffungsvorgänge der Bundesregierung 5.1 Allgemeine Schutzausrüstung, Schutzmasken und Schutzanzüge Zur Bewältigung der COVID-19-Krisensituation und zur Aufrechterhaltung bzw. Sicherstellung des Dienstbetriebs erfolgte in den Resorts die Beschaffung von Schutzausrüstung, wie Masken, Schutzanzüge und allgemeine Schutzausrüstung. Zudem wurden auch Desinfektionsmittel, Einweghandschuhe, Schutzbrillen und mechanische Schutzvorrichtungen angeschafft. Die Beschaffung von Tests wird in dieser Analyse unter Pkt. 5.2. behandelt, allerdings fassen einzelne Ressorts diese in einer Position mit der Schutzausrüstung zusammen. In solchen Fällen werden diese in den nachfolgenden Unterpunkten mitbehandelt. 5.1.1 Beschaffung von Schutzausrüstung gemäß der COVID-19-Berichterstattung der Ressorts Finanzjahr 2020 Die Beschaffung der Schutzausrüstung in den Ressorts mit einem großen nachgeordneten Bereich (insbesondere Polizei, Justiz, Schulen) wurde 2020 vor allem aus dem COVID-19- Krisenbewältigungsfonds finanziert7. Wie aus nachfolgender Tabelle ersichtlich, wurden für die jeweiligen Positionen in den Budgetunterlagen kaum Mengen- und Wertgerüste angegeben. Eine Ausnahme bildet das Justizressort, das in den Beilagen zur COVID-19-Berichterstattung Details angeführt hat. 7 Die Obersten Organe (UG 01 bis UG 06) sowie die Finanzverwaltung haben notwendige Beschaffungen aus dem regulären Budget bedeckt, weshalb diese auch nicht im Rahmen der COVID-19-Berichterstattung erfasst sind. 24 / 72
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