Da pacem, Domine - zum 350. Todestag von Heinrich Schütz - Gemeindebrief Nr. 14 November 2022 - Januar 2023

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Da pacem, Domine - zum 350. Todestag von Heinrich Schütz - Gemeindebrief Nr. 14 November 2022 - Januar 2023
Gemeindebrief Nr. 14

                          November 2022 – Januar 2023

Da pacem, Domine –
zum 350. Todestag von Heinrich Schütz
Da pacem, Domine - zum 350. Todestag von Heinrich Schütz - Gemeindebrief Nr. 14 November 2022 - Januar 2023
Kontakt

Evangelische Christus-Luther-Markus-Gemeinde
Zähringerstr. 26
69115 Heidelberg

Pfarramt                             Ältestenkreis
Pfarrer Hans-Christoph Meier         (Kontakt über Sekretariat)
Tel.: 6511971                        Christoph Kölmel-Stracke
hans-christoph.meier@kbz.ekiba.de    (Vorsitzender)
                                     Mobil: 0172 7429772
Pfarrerin Sigrid Zweygart-Pérez      c.koelmel-stracke@clm-hd.de
Mobil: 0176 52085027
sigrid.zweygart-perez@kbz.ekiba.de
                                     Hausmeister
Pfarrer Mathis Goseberg              Markus Henschel
Mobil: 0176 63867349                 Mobil: 0179 4755319
mathis.goseberg@kbz.ekiba.de         markus.henschel@kbz.ekiba.de

Sekretariat                          Stephan Scheuermann
                                     (Kontakt über Sekretariat)
Marlinang Lienhart/Christine Theiß
Tel.: 20666, Fax: 603959
                                     Homepage
clm.heidelberg@kbz.ekiba.de
                                     http://clm.ekihd.de
Öffnungszeiten:
Mo geschlossen                       Newsle er
Di–Do 9–12 Uhr
Fr 14–17 Uhr                         https://clm.ekihd.de/newsletter/
Ferien: Di und Fr 10–12 Uhr

Diakon*in
Tobias Bade
Tel.: 6511974                        Unsere Bankverbindung
Mobil: 0151 10783369
tobias.bade@kbz.ekiba.de             Evangelische Kirchengemeinde
                                     Christuskirche Heidelberg
Ann-Christin Hohaus                  BIC: GENODE6 1HD1
HALT. – Kirche in der Bahnstadt      IBAN: DE82 6729 0000 0029 2028 00
Galileistraße 25, 69115 Heidelberg
Mobil: 0151 72219047
ann-christin.hohaus@kbz.ekiba.de

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Da pacem, Domine - zum 350. Todestag von Heinrich Schütz - Gemeindebrief Nr. 14 November 2022 - Januar 2023
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

es gab zwei Gelegenheiten, bei denen wir     Christin Hohaus
unsere Mutter nur bei höchster Gefahr        das Leitungsteam
stören durften: bei ihrem kurzen Mittags-    erweitern konn-
schlaf und wenn sie auf ihren Musikin-       ten. Wer nicht bei
strumenten übte. Als Mitglied der Capella    ihrer schönen Ein-
Sagitariana war sie Heinrich Schütz in be-   führung dabei sein
sonderer Weise zugetan. Sie übte nicht       konnte, kann sich in dieser Ausgabe noch
nur auf der Blockflöte, sondern spielte      ein bisschen verzaubern lassen.
auch das Krummhorn und die Gambe, was
bei uns Kindern immer zu großer Belusti-     Aber natürlich liegt neben dem Blick zu-
gung geführt hat und sie einigen liebevol-   rück auf Vergangenes in dieser Ausgabe
len Spott hat ertragen lassen müssen. Sie    der Schwerpunkt auf dem Ausblick auf
hätte Freude an dem Artikel, der sich in     Advent und Weihnachten. Eine fast fünf-
dieser Ausgabe dem von ihr verehrten         wöchige Adventszeit lädt ein zu Begeg-
Komponisten widmet. Dass seine Bedeu-        nungen beim Kranzbinden, beim lebendi-
tung nicht nur im musikalischen, sondern     gen Adventskalender, in den Andachten,
auch im Einsatz für Frieden und Verstän-     Konzerten und Gottesdiensten. Gerade in
digung liegt, macht ihn heute aktueller      diesen verunsichernden Zeiten erfahren
denn je. Der Verfasser des Beitrags, Orga-   wir hier, dass wir uns auf einem Funda-
nist und Kirchenchorleiter Christoph         ment bewegen dürfen, das uns Sicherheit
Bornheimer, ist auch Interviewpartner in     gibt: Gott kommt in diese Welt. So, wie sie
einem schönen Portrait, das Parvin Niroo-    ist! Und er bleibt an unserer Seite auch in
mand von ihm zeichnet. Hoffentlich be-       den dunkelsten aller Nächte.
kommen viele Leserinnen und Leser dar-
aufhin Lust, doch mal in der Chorprobe       Für diese besondere Zeit, die jetzt vor uns
vorbeizuschauen. Denn unsere Christuskir-    liegt, wünsche ich allen Leserinnen und
che lebt ja ganz wesentlich von der Musik,   Lesern im Namen des ganzen Redaktions-
die in ihr in ganz vielfältiger Weise er-    teams eine fröhliche und getroste Vor-
klingt.                                      freude!

Um das Leben in unserer Gemeinde geht        Ihre und Eure
es in dieser Ausgabe ganz ausführlich.
Gerade in der Kinder- und Jugendarbeit
brodelt es geradezu. Großartig, was da
passiert! Da ist es gut, dass wir mit Ann-

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Aus der Kirche

Aus dem Ältestenkreis

Nach der Sommer konnte der Ältesten-          sonderen Angeboten und Veranstaltun-
kreis zwei neue Mitglieder in seiner Mitte    gen einladen. Neben den regelmäßigen
begrüßen: Seit September gehört Ann-          ökumenischen Gottesdiensten in der Süd-
Christin Hohaus, unsere neue Diakonin, in     stadt und dem ökumenischen Gottes-
unsere Runde. Im Oktober war Franziska        dienst zum Weststadtfest soll es weitere,
Scheib, Lehrvikarin, zum ersten Mal da-       auch neue ökumenische Begegnungen ge-
bei. Sie nimmt beratend an den Sitzungen      ben.
teil. Beide haben sich in den letzten Ge-
meindebriefen bereits vorgestellt, wir        Mit der Hosanna-Gemeinde war ausge-
freuen uns sehr, dass sie mit dabei sind.     macht, dass wir für eine Zeit von drei Jah-
                                              ren am Mittwochabend Andachten in der
Als Ältestenkreis beraten wir regelmäßig      Lutherkirche feiern können – diese Zeit ist
über die Finanzen unserer Gemeinde. Von       Ende September zu Ende gegangen. Wir
der Kirchenverwaltung erhielten wir im        sind sehr dankbar, dass Hosanna uns wei-
Spätsommer einen Entwurf für die Haus-        ter die Lutherkirche für Abendandachten
haltsjahre 2022 und 2023, der ein hohes       zur Verfügung stellt. Die Luther-Andach-
Defizit ausweist. Der Ältestenkreis, beson-   ten können also weiter zur gewohnten
ders der Bau- und Finanzausschuss, wird       Uhrzeit stattfinden, jedoch seit Oktober
in den nächsten Monaten intensiv nach         jetzt am Donnerstagabend.
Einsparungsmöglichkeiten suchen. Wich-
tig ist in diesem Zusammenhang der Frei-      Die Veränderungen im Kirchenbezirk sind
willige Gemeindebeitrag. In diesem Jahr       für den Ältestenkreis ein Dauerthema.
werden wir die Spenderinnen und Spen-         Wie soll unsere Kirche in Heidelberg in
der bitten, die ganze Breite unserer Ge-      Zukunft aussehen? Wie wollen wir diese
meindearbeit zu unterstützen. Näheres         Zukunft in der CLM-Gemeinde mitgestal-
dazu finden Sie auf der nächsten Seite.       ten? Mit diesen Fragen gingen wir in
                                              Klausur.
Eine sehr erfreuliche ökumenische Begeg-
nung gab es zwischen den Ehrenamtli-          Ältestenrüste 2022 in der Pfalz
chen unseres Ältestenkreises und des Ge-
meindeteams der katholischen Gemeinde         Die Ältestenrüste hat dieses Jahr in der
Philipp Neri. Nachdem es in der Corona-       Jugendherberge Altleiningen in der Pfalz
Zeit nur einzelne Kontakte gegeben hatte,     stattgefunden. Am 7. und 8. Oktober ver-
traf sich jetzt ein größerer Kreis der öku-   brachten die Ältesten 24 intensive Stun-
menisch Aktiven. Die beiden Gemeinden         den der Arbeit und der Gemeinschaft mit-
wollen sich verstärkt gegenseitig zu be-      einander. Leider konnten auch diesmal

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Aus der Kirche

wegen Krankheit nicht alle dabei sein.                    Am Samstag haben wir uns mit dem Stra-
Aber nach einigen Jahren Pause war es                     tegieprozess der evangelischen Kirche be-
dieses Jahr endlich wieder möglich, mit-                  schäftigt. In Kleingruppen haben wir uns
einander wegzufahren. Es war das erste                    damit beschäftigt, wozu es die Christus-
Mal in den drei Jahren der Amtszeit dieses                Luther-Markus-Gemeinde braucht. Was wür-
Ältestenkreises. Zur Halbzeit spürten wir,                de fehlen, wenn es die Gemeinde nicht ge-
dass wir inzwischen schon gut zusam-                      ben würde? In einer zweiten Arbeitsphase
mengewachsen sind und vertrauensvoll                      ging es dann darum, was wir mehr ma-
miteinander arbeiten können.                              chen sollten, weglassen könnten und neu
                                                          machen wollen.
Nach dem Abendessen ging es los mit ei-
nem Open Space. Jeder konnte ein Thema                    Nach einer Mittagspause mit Spaziergän-
einbringen und Mitstreiter*innen dafür                    gen in kleinen Gruppen stand dann das
gewinnen. So wurde in Kleingruppen                        Zukunftsbild der CLM-Gemeinde für 2032
unter anderem zur Kirchenmusik, einer                     auf dem Programm. Mit Vereinbarungen
Solaranlage auf dem Markushaus und der                    zu den Themen und Feedback ging die
Gestaltung des Kirchgartens der Christus-                 Rüste zu Ende.
kirche gearbeitet. Danach ging es in einen
                                                                 Hans-Christoph Meier und Tobias Bade
geselligen Abend.

Der Ältestenkreis bei der Ältestenrüste (Foto: Tobias Bade)

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Aus der Kirche

Vielfäl ge Gemeinde –                         Dieses alles wird möglich, weil Menschen
Freiwilliger Gemeindebeitrag                  sich ehrenamtlich und hauptamtlich dafür
2022                                          engagieren. Dazu brauchen wir aber auch
                                              geeignete Räume und Materialien, zum
Das Leben in der Christus-Luther-Markus-      Beispiel Spiel- und Bastelmaterial, Noten
Gemeinde ist vielfältig und bunt. Spiel,      oder Fortbildung von Ehrenamtlichen.
Spaß und Musik gibt es schon für die          Wir müssen unsere Gebäude bewirtschaf-
Allerkleinsten. Größere Kinder und Ju-        ten und heizen. Gerade im aktuellen Win-
gendliche finden sich in der Jungschar, bei   ter sind dafür erhöhte Kosten zu erwar-
den Pfadfindern oder in der Jugendarbeit      ten.
zusammen. Erwachsene sind zu zahlrei-
chen unterschiedlichen musikalischen          Wir brauchen Ihre Unterstützung, damit
Angeboten eingeladen oder bringen ande-       wir in der Christus-Luther-Markus-Gemeinde
re Gaben ins Gemeindeleben ein. Manche        auch im Jahr 2023 die vielfältigen und
                                              bunten Angebote für die Menschen in un-
                                              seren Stadtteilen weiterführen können,
                                              und freuen uns über Ihre Spende!

                                                                      Hans-Christoph Meier

                                              Ökumenischer Familiengo es-
                                              dienst mit Einführung von
                                              Diakonin Ann-Chris n Hohaus
                                              Fridolin: „Aber Olga, hier findet ein
Foto: Christus-Luther-Markusgemeinde          Gottesdienst statt. Schau, da vorne sitzt der
                                              Dekan Ellsiepen und die Schuldekanin
engagieren sich spontan, zum Beispiel für     Großklaus und diese neue Diakonin. Sieht so
geflüchtete Menschen. Seit der Lockerung      aus, als wäre heute ihre Einführung, und die
der Corona-Regeln treffen sich auch die       Sabine Heim von der katholischen Gemeinde ist
Älteren wieder in unseren Räumen. Bei         auch da. Die feiern ökumenisch!“
der Kirche Kunterbunt erleben Kinder mit
ihren Eltern oder Großeltern ein fröhli-      Und welch eine Feier war das! Aus allen
ches Miteinander. Vielfältig sind auch die    Stadt- und Gemeindeteilen kamen die
Gottesdienste: Wir feiern sie in unseren      Menschen und meine Familie und Freun-
Kirchen oder in neuen Formen im Garten        de zusammen, um mich herzlich in der
oder manchmal auch im Café.                   Christus-Luther-Markus-Gemeinde zu

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Da pacem, Domine - zum 350. Todestag von Heinrich Schütz - Gemeindebrief Nr. 14 November 2022 - Januar 2023
Aus der Kirche

empfangen und einzuführen. Ausgestattet                dass ich nie allein dabei bin, sondern stets
mit Blumenbombe, Fächer, Eis- und Re-                  eine starke Gemeinde und Dienstgemein-
staurantgutscheinen und einem reichen                  schaft in meinem Rücken habe!
Segen wurde ich am Sonntag, den 16. Ok-
tober 2022, in meinen Dienst als Diakonin              Herzlichen Dank für Euer aller Kommen,
mit Schwerpunkt in den neuen Stadtquar-                Eure lieben Grußworte und Geschenke!
tieren eingeführt. Hier soll ich kirchliche            Ich bin reich beschenkt und gesegnet!
Präsenz zeigen, auf Menschen zugehen,
Kirche neu denken, kurzum Kirche bauen.                Liebe Grüße
Ich freue mich, von so vielen lieben Men-              Ann-Christin Hohaus
schen und meinem kleinen Hund Fiete da-
bei begleitet zu werden und zu wissen,

Ann-Christin Hohaus bei ihrer Einführung (Foto: Tobias Bade)

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Aus der Kirche

Kirche bauen – wir suchen                    den Kirchenparkplatz, kleinere Umbau-
Architekten-Hilfe                            ideen im Markushaus, die Gestaltung des
                                             Markusplatzes und des Gartens und noch
Oft sagen wir im Ältestenkreis oder unter    vieles mehr. Wir im Ältestenkreis sind da-
den vielen ehrenamtlich und hauptamt-        bei alle nicht vom Fach, und obwohl wir
lich Mitarbeitenden: Wir bauen Kirche.       unser Bestes geben, reicht unser Sachver-
Dann meinen wir das, was wir tun, um         stand für solche Vorhaben oft nicht aus.
neue Menschen willkommen zu heißen,
Bedürfnisse von einzelnen oder Gruppen       Gibt es in der Gemeinde vielleicht eine
aufzugreifen, die Gottesdienste tiefgehend   Architektin/einen Architekten, die oder
und einladend zu gestalten, Informatio-      der uns einfach so oder gegen eine Auf-
nen zur Verfügung zu stellen (auf der Ho-    wandsentschädigung gelegentlich unter-
mepage oder hier im Gemeindebrief), Gott     stützen würde? Wenn Sie jemanden ken-
um seine Hilfe und seinen Beistand zu bit-   nen, sprechen Sie diese Person bitte an.
ten, kurze und lange Gespräche zu führen     Wenn Sie selbst so jemand sind, der/die
und vieles mehr.                             uns helfen könnte – bitte helfen Sie uns.

                                             Wenden Sie sich gerne an Pfarrer Hans-
                                             Christoph Meier, Kontakt: Tel.: 6511971,
                                             hans-christoph.meier@kbz.ekiba.de

                                                                         Ulrike Wandtke

Manchmal aber bauen wir (in der) Kirche
auch ganz praktisch: einen Schuppen für
unsere Gartenpflege-Geräte und die Bier-
tische, die wir zum Beispiel für das Ge-
meindefest brauchen, Sitzgelegenheiten
für den Kirchgarten, Verbesserungen für

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Aus der Kirche

Nachrichten aus der Stadtkirche

Unterstützung des Diakonie-                   Diakonieladen Brot & Salz
ladens                                        Plöck 22 | 69117 Heidelberg
                                              Telefon 06221 618190
Viele Preise steigen. Lebensmittel werden     brotundsalz@dwhd.de
teurer, Energie wird teurer. Viele Men-
schen geraten dadurch in eine finanzielle     Diakonisches Werk der Evangelischen
Notlage. Hat das Geld bisher gerade so ge-    Kirche Heidelberg
reicht, fehlt es jetzt an allen Enden.        Sparkasse Heidelberg
                                              IBAN: DE62 6725 0020 0000 0235 31
Das Diakonische Werk der Evangelischen Kir-   BIC: SOLADES1HDB
che Heidelberg versucht mit seinem Diako-     Volksbank Kurpfalz
                                              IBAN: DE50 6729 0100 0000 0055 50
nieladen Brot & Salz die Not zu lindern.
                                              BIC: GENODE61HD3
Aber das Warenangebot, das hauptsäch-
lich aus Spenden von Supermärkten und
Bäckereien besteht, reicht nicht mehr
aus. Die Zahl der Menschen, die im Laden
einkaufen, steigt zum einen durch die
Preiserhöhungen, aber auch durch die
steigende Zahl der Flüchtlinge aus der
Ukraine stetig an. Wir würden uns freuen,
wenn Sie den Diakonieladen durch Geld-
oder Sachspenden unterstützen würden.

Bedarf besteht an haltbaren Lebensmit-
teln, zum Beispiel: Nudeln, Reis, Konser-
ven, Marmelade, Kaffee, Tee, Zucker,
Mehl, Salz, Haferflocken und Müsli.

                                                                                  9
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Aus der Kirche

Fahrt zum Kirchentag in                          ihre Kosten. Der Kirchentag ist barriere-
Nürnberg                                         frei und lädt besonders Menschen unter-
                                                 schiedlichen Glaubens und Herkunft ein.
„Jetzt ist die Zeit“ – unter dieser Losung aus
dem Markusevangelium werden 100.000              Diakon Tobias Bade organisiert zusammen
Menschen vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg         mit der Evangelischen Erwachsenenbildung
den Deutschen Evangelischen Kirchentag fei-      Heidelberg eine Fahrt für Jugendliche, Fa-
ern. 2.000 Veranstaltungen – Konzerte,           milien und Erwachsene.
Gottesdienste, Podien, Workshops und
Diskussionen mit vielen prominenten Gä-          Weitere Informationen gibt es in einem
sten – zu Themen wie Frieden, Migration,         Faltprospekt und auf der Homepage.
Digitalisierung, soziale Teilhabe und Euro-
                                                                                 Tobias Bade
pa warten darauf, entdeckt zu werden. Da-
beisein lohnt sich!

Für jede und jeden, egal welchen Alters, ist
etwas dabei. Kinder, Jugendliche, Erwach-
sene und ältere Menschen kommen auf

          Ihnen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern
           ein Denkmal und einen Namen geben; das ist besser
            als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen will ich
                   ihnen geben, der nicht vergehen soll.
                                         Jesaja 56,5

         Heidelberg gedenkt der Opfer der Reichspogromnacht vom
         9./10. November 1938 am Mittwoch, den 9. November 2022,
         um 18 Uhr auf dem Synagogenplatz (Große Mantelgasse/Ecke
         Lauerstraße, 69117 Heidelberg).

         Im Anschluss findet ab 19.15 Uhr im Haus der Begegnung
         (Merianstr. 1, 69117 Heidelberg) ein stilles Gedenken statt.

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Aus der Kirche

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Aus der Kirche

Aktuelles aus der Gemeinde

Familie sucht Wohnung
Vor drei Jahren veränderte die Erkran-
kung unserer jüngsten Tochter unser Le-
ben komplett. Nun versuchen wir den All-
tag mit all seinen Aufs und Abs so gut wie
möglich zu bewältigen. Da unsere Dach-
geschosswohnung für unsere jetzigen Be-
dürfnisse nicht mehr geeignet ist, suchen
wir nun eine Wohnung (oder ein Haus) in
zentraler Lage zum Kauf oder zur Miete,
die etwas größer und alltagstauglicher für
unsere fünfköpfige Familie ist.

Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben
und freuen uns sehr über eine Kontakt-
aufnahme, falls Sie Ideen für uns haben!

Vielen lieben Dank für Ihr Interesse und
herzliche Grüße,
Ihre Familie Winkelmann
                                             Familie Winkelmann (Foto: privat)
Kontakt: Tel.: 0176 7049 3705,
wohnungwinkelmann@gmail.com

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Aus der Kirche

Abschied von Karl-Heinz Sommer                 Ansprechpartner oder eine Ansprechpart-
                                               nerin. Dafür entnehmen Sie die Kontakt-
                                               informationen bitte dem Ansagetext unse-
Oft begegneten wir uns auf dem Bergfried-
                                               res Anrufbeantworters. Ab dem 10. Januar
hof. Er machte jeden Tag seinen Spazier-
                                               sind wir wieder zu unseren regulären
gang dorthin und wir erzählten eine Weile
                                               Öffnungszeiten für Sie da!
miteinander, besuchten dann unsere Grä-
ber. Er das von seiner verstorbenen Frau
Martha und ich das von meinem Mann
Hannes.
                                               Nacht der Lichter und Taizé-
                                               Gebet am 4. Advent
Karl-Heinz Sommer war der Christusge-
meinde sehr verbunden. Seine Töchter           Die spirituellen Taizé-Gesänge laden ein,
wurden in der Christuskirche getauft und       Ruhe und Frieden zu finden. Gerade in
konfirmiert. Er gehörte in den 80er Jahren     diesen aufwühlenden Zeiten bieten die
dem Ältestenkreis an und arbeitete lange       Gebete einen meditativen Raum. Die Stille
im Bau- und Finanzausschuss mit. Bei den       ist dabei ein wichtiger Bestandteil.
Gemeindefesten stand er am Getränke-
stand oder beim Grill. So, wie man ihn an
diesen Ständen auch beim Weststadtfest
auf dem Wilhelmsplatz antraf.

                                                                                      Taizé-Kreuz (Foto: Tobias Bade)
Am 2. September starb Karl-Heinz Som-
mer nach kurzer, schwerer Krankheit. Mit
dem Bibelvers 2. Petr. 3,18 wurde er auf
dem Bergfriedhof bestattet. Wir behalten
ihn in guter Erinnerung.

                            Barbara Berthold
                                               Die Nacht der Lichter findet in der dunklen
                                               Jahreszeit in vielen Städten statt. In Hei-
Öffnungszeiten des Pfarramts in                 delberg wird sie am 18.11. um 20 Uhr in
den Weihnachtsferien                           der Peterskirche gefeiert. In diesem Jahr ist
                                               Frère Jérémie aus Taizé zu Gast.
In den Weihnachtsferien ist das Pfarramt
in der Zeit vom 27.–30.12. geschlossen. In     Zu einem weiteren Taizé-Gebet laden wir
der Woche vom 02.– 06.01.2023 haben wir        Sie am 18.12., dem 4. Advent, um 18 Uhr in
dienstags und freitags in der Zeit von         die Christuskirche ein. Decken zum Sitzen
10–12 Uhr geöffnet. Für Trauerfälle gibt es    und gegen die Kälte sind empfohlen. Es
aber auch in dieser Zeit immer einen           stehen aber auch Sitzgelegenheiten zur

                                                                                                  13
Aus der Kirche

Verfügung. Interessierte Jugendliche und       Andacht am 17. Dezember entfällt wegen
Erwachsene können sich gerne an der Ge-        des Adventskonzerts. Mit einer Liturgie
staltung beteiligen. Ansprechperson ist        aus Lied, Lesung, geistlichem Impuls und
Diakon Tobias Bade.                            Gebet sind alle, die sich nach einer Auszeit
                                               von der Hektik des vorweihnachtlichen
                                               Trubels sehnen, sehr herzlich willkom-
                                               men.
Adventskranzbinden
Am Samstag vor dem 1. Advent, also am
26.11., bieten wir Ihnen sowohl im Haus        Gemeindeversammlung am
der Christuskirche, im Markushaus als auch     1. Advent
im HALT. in der
Bahnstadt wie-                                 Mit Beginn des neuen Kirchenjahrs möch-
der die Mög-                                   ten wir am 27. November im Anschluss an
lichkeit, in ge-                               den Gottesdienst um 11.15 Uhr in der Chri-
mütlicher                                      stuskirche zu einer Gemeindeversammlung
Runde Ihren                                    mit Bericht aus dem Ältestenkreis zusam-
Adventskranz                                   menkommen. Über die Tagesordnungs-
selbst zu bin-                                 punkte werden wir Sie im Schaukasten
den und nach eigenen Ideen zu dekorie-         und auf unserer Homepage zu gegebenem
ren. Wir sorgen für Tannenzweige, ver-         Zeitpunkt vorab informieren. Herzliche
schiedenes Grün, Strohrohlinge, Draht,         Einladung dazu!
Plätzchen und warme Getränke. Sie bitten
wir, Ihre Gartenschere, Drahtzange, Ker-
zen und Dekoration selbst mitzubringen.
Die genauen Zeiten und Anmeldemodali-          Brot für die Welt
täten entnehmen Sie bitte den Informa-
tionen auf unserer Homepage.                   Das Hilfswerk der Evangelischen Kirche in
                                               Deutschland startet am 1. Advent mit sei-
                                               ner 64. Aktion Brot für die Welt, die auch in
                                               diesem Jahr wieder unter dem Motto „Eine
Adventsandachten                               Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.“ steht.

Auch in diesem Jahr feiern wir samstags        Ein heißer und trockener Sommer liegt
um 19 Uhr unsere traditionellen Advents-       hinter uns. Auch in Deutschland spüren
andachten in der Kapelle der Christuskirche.   wir: Klimawandel tötet. Die Flutkatastro-
Die erste findet am 26. November statt, die    phe im Ahrtal ist uns noch deutlich in
letzte wird am 10. Dezember sein, die          Erinnerung.

14
Aus der Kirche

Seit mehr als 60 Jahren engagiert sich Brot    Wilhelmsplatz statt. Leider muss er auch in
für die Welt für Menschen, die im globalen     diesem Jahr aus organisatorischen Grün-
Süden in großer Armut leben. Sie sind es       den abgesagt werden.
oft auch, die schon heute stark vom Kli-
mawandel betroffen sind. Wer arm ist,
kann sich schlecht schützen. Die lokalen
Projektpartner von Brot für die Welt leisten   Adventsma neen
Hilfe zur Selbsthilfe, damit sich die Men-
schen trotz allem eine gute Zukunft auf-       Am 2., 3. und 4. Advent laden wir Sie im
bauen können.                                  Anschluss an den Gottesdienst jeweils zu
                                               einer musikalischen Adventsmatinee in
                  Sie helfen den Menschen      die Christuskirche ein. Das detaillierte Pro-
                  vor Ort, sich an die Fol-    gramm wird zu gegebener Zeit über unse-
                  gen des Klimawandels         re Aushänge bekanntgegeben. Bei freiem
anzupassen und so ihre Zukunft zu gestal-      Eintritt bitten wir um Spenden für die kir-
ten. Und wir im globalen Norden sind           chenmusikalische Arbeit der Gemeinde.
herausgefordert, unseren Beitrag zur Be-
grenzung des Klimawandels zu leisten. Es
ist höchste Zeit zu handeln.
                                               Frühstück im Winter
Alle Kollekten an den Adventssonntagen
und in den Gottesdiensten am 24. Dezem-        In der Zeit vom 5. bis 11. Dezember sowie
ber werden zu diesem Zweck erhoben. Für        ein weiteres Mal vom 6. bis 12. Februar
alle im Pfarramt abgegebenen Spenden ab        richtet die CLM-Gemeinde das Ökumenische
10 Euro erhalten Sie eine Spendenbe-           Frühstück im Winter aus. Alle einkommens-
scheinigung zur Vorlage beim Finanzamt.        schwachen und wohnungslosen Men-
                                               schen sind herzlich eingeladen.
Ausführliche Informationen zu den För-
dermaßnahmen der Diakonie Baden finden         Leider war bei Redaktionsschluss noch
Sie unter: www.brot-fuer-die-welt.de oder      unklar, in welcher Form wir das Früh-
www.diakonie-baden.de.                         stück anbieten können, als gemeinsames
                                               Frühstück im Markushaus bzw. Haus der
                                               Christuskirche oder als Ausgabe von Früh-
                                               stückstüten und warmen Getränken auf
Weihnachtsmarkt in der West-                   dem Markusplatz. Das hängt von der Coro-
stadt am 2. Advent                             na-Lage im Winter ab. Wir werden Sie auf
                                               unserer Homepage und über unseren
Traditionell findet am 2. Advent der           Newsletter mit aktuellen Informationen
alternative Weihnachtsmarkt auf dem            dazu versorgen.

                                                                                       15
Aus der Kirche

Für die Organisation der zweiten Früh-        Wir freuen uns auch über finanzielle Spen-
stückswoche im Haus der Christuskirche hat-   den – und sind darauf angewiesen! Sie wer-
te sich bisher Petra Wittmann verantwort-     den für den Einkauf der Lebensmittel und
lich gezeichnet. Aus beruflichen Gründen      die Gestaltung verwendet. Wir stellen gern
hat sie das Amt leider abgeben müssen,        eine Spendenbescheinigung aus.
und Ulrike Schulz und Verena Rojahn ha-
ben diese Aufgabe nun übernommen. Wir
danken Petra Wittmann ganz herzlich für
Ihr wertvolles Engagement und freuen uns      Tradi onelles Adventskonzert
auf die Zusammenarbeit mit den neuen Or-      des Kammerorchesters
ganisatorinnen! Im Markushaus bleibt die
Leitung der Frühstückswoche in den be-        Am 17. Dezember um 19.30 Uhr veranstal-
währten Händen                                tet das Kammerorchester an der Christuskirche
von Isolde Hau-                               sein traditionelles Adventskonzert in der
ser und ihrem                                 Christuskirche, diesmal in Begleitung des
ökumenischen                                  Heidelberger Singtetts. Zur Aufführung
Team, wofür wir                               kommen unter anderem Werke von Char-
sehr dankbar                                  pentier, Scheidt und Hammerschmidt.
sind!                                         Auch das beliebte Konzert Adventslieder zum
                                              Mitsingen kann diesen Winter hoffentlich
Für die Durch-                                wieder stattfinden. Der Eintritt ist frei, um
führung                                       Spenden für die kirchenmusikalische Ar-
brauchen wir                                  beit der Gemeinde wird gebeten.
wie jedes Jahr
viele ehrenamt-
liche Helferinnen und Helfer. Wir freuen
uns über alle, die mitmachen wollen: sol-     Weihnachtskonzert bei Kerzen-
che, die schon Vorerfahrung mitbringen,       schein
und alle, die neu dazu kommen wollen. Wir
brauchen Ihre Hilfe zwischen 7 und maxi-      Am 25. Dezember, dem 1. Weihnachtstag,
mal 12 Uhr.                                   laden wir Sie um 17 Uhr zu einem Weih-
                                              nachtskonzert an den beiden historischen
Sollten Sie mithelfen wollen und können,      Orgeln in die Christuskirche ein. Zur Auf-
schicken Sie einfach eine Mail an:            führung kommen Werke von Johann
isolde@hauser-krauter.de (Dezember-           Sebastian Bach, Louis-Claude Daquin und
Frühstück) oder verena.rojahn@hotmail.de      César Franck, es spielen Gerhard und
(Februar-Frühstück). Jede hilfreiche Hand     Fabian Luchterhandt. Bei freiem Eintritt
zählt!                                        wird um Spenden zur Restaurierung der
                                              historischen Krämer-Orgel gebeten.

16
Aus der Kirche

Mitgliederversammlung des Fördervereins

Am Sonntag, den 22. Januar, lädt der Vorstand des Fördervereins zur Erhaltung der Chris-
tuskirche e. V. im Anschluss an den Gottesdienst um 11.15 Uhr zu seiner jährlichen Mit-
gliederversammlung in die Christuskirche ein. Wir freuen uns über zahlreiche Teilneh-
merinnen und Teilnehmer!

                                                                    Jahreslosung 2023 (Acryl von U. Wilke-Müller © GemeindebriefDruckerei.de)

                                                                                                                                                          17
Thema

Heinrich Schütz – Visionär der evangelischen Kirchenmusik

1585 wurde Heinrich Schütz als Sohn ei-        Konfessioneller Kosmopolit
nes Gastwirts im thüringischen Köstritz
geboren. Zu dieser Zeit lag der Thesenan-      So ist es kaum verwunderlich, dass Schütz
schlag Martin Luthers etwa 70 Jahre zu-        heute zumeist als bedeutendster lutheri-
rück, und die Reformation hatte vor etwa       scher Komponist vor Bach angesehen
30 Jahren einen vorläufigen Abschluss mit      wird. Jedoch zeichnet ein etwas genaue-
dem Augsburger Religionsfrieden gefunden:      rer Blick auf seine Lebensgeschichte viel-
Dieser garantierte den Anhängern der           mehr das Bild eines konfessionellen Kos-
Confessio Augustana, also den lutherischen     mopoliten.
Reichsständen, das Recht auf freie Religi-
onsausübung und bedeutete daher eine           Nachdem sein Talent im Alter von 14 Jah-
Gleichstellung von Lutheranern und Ka-         ren durch Landgraf Moritz von Hessen-
tholiken.                                      Kassel entdeckt wurde, lernte er als Ka-
                                               pellknabe in Kassel die calvinistische – al-
                                               so die reformierte – Musikkultur kennen.
                                               Später erlebte er einen extremen Gegen-
                                               satz, als er von 1609 bis 1612 ein Studium
                                               bei Giovanni Gabrieli in Venedig absol-
                                               vierte, dem bedeutendsten katholischen
                                               Komponisten seiner Zeit. Man kann sich
                                               vorstellen, dass das Kennenlernen der
                                               Musizierpraxis der Venezianischen Mehr-
                                               chörigkeit, bei der hochpolyphone Musik
                                               von den beiden gegenüberliegenden Em-
                                               poren des Markusdoms dargeboten wur-
                                               de, ihn tief beeindruckte.

                                               Als Giovanni Gabrieli 1612 verstarb, ver-
                                               machte er Schütz auf dem Totenbett
                                               einen seiner Ringe – und wünschte sich
                                               ihn als Nachfolger als Organist am Mar-
                                               kusdom. Doch Schütz kehrte zurück nach
                                               Deutschland und wechselte dort nach

                                             Heinrich Schütz (nach einem Kupferstich von August
                                             John, ca. 1627), Bildquelle: Wikimedia Commons,
18                                           gemeinfrei
Thema

kurzer Zeit an den Dresdner Hof als Hof-                insbesondere in Bezug auf das reformierte
kapellmeister – eine Position, die er bis zu            Bekenntnis.
seinem Lebensende innehatte.
                                                        In Da pacem, Domine vereinte Schütz die zu
In den folgenden Jahren entstanden seine                dem gegebenen Anlass erwarteten Huldi-
Hauptwerke, darunter seine doppelchöri-                 gungsfloskeln an die Kurfürsten mit einer
ge Motette Da pacem, Domine (1627), die er              eindringlichen Bitte um Frieden, die er an
anlässlich des Kurfürstentages 1627 in                  Gott richtete. Die Motette schließt nicht
Mühlhausen komponierte. Dieser fand in-                 mit Hochrufen, sondern mit einer sehr
mitten des Dreißigjährigen Krieges (1618–               verhalten vorgetragenen Bitte um Frieden
1648) statt, der ebenfalls im Zeichen der               – dadurch stellt Schütz klar, dass das
konfessionellen Gegensätze stand, nun                   Hauptanliegen der Mühlhäuser Zusam-

Historische Innenansicht der Schlosskapelle im Residenzschloss Dresden mit Heinrich Schütz
im Kreise seiner Kantorei. Kupferstich von David Conrad. Frontispiz aus Christoph Bernhard:
"Geistreiches Gesang-Buch". Dresden 1676, Bildquelle: Wikimedia Commons, gemeinfrei
                                                                                                19
Thema

menkunft nicht Huldigung der Kurfürsten        turgisch ausgerichtete Generalbassstil)
ist, sondern die Schaffung von Frieden.        gesehen wird.

Die 1648 veröffentlichte Geistliche Chormu-    Aufgrund seiner – aus dem katholischen
sik ist in der Rezeptionsgeschichte wohl       Italien inspirierten – Bemühungen, dem
das berühmteste Werk von Heinrich              deutschen Bibeltext in seinen Vertonun-
Schütz. Hier wird oft eine Verbindung          gen eine nie dagewesene emotionale Aus-
zum Westfälischen Frieden (1648 – Akzep-       druckskraft, Dramatik und theologische
tanz des reformierten Bekenntnisses) ge-       Tiefe zu geben, muss Schütz viel mehr als
sehen, diese ist jedoch Spekulation.           Visionär denn als „Alter Meister“ gelten.
Nichtsdestotrotz kann kaum geleugnet
werden, dass Heinrich Schütz sich sein         Rezeption
ganzes Leben lang eindringlich um kon-
fessionellen Frieden bemühte und hierfür       Zu Lebzeiten wurde Schütz als parens no-
geschichtlich eine nicht unbedeutende          strae musicae modernae, also „Vater unserer
Rolle spielte.                                 modernen Musik“ bezeichnet. Trotzdem
                                               geriet er nach seinem Tod zunächst in
Musikalischer Kosmopolit                       Vergessenheit.

Auch musikalisch lernte Heinrich Schütz        Im 19. Jahrhundert setzte eine Wiederent-
unterschiedlichste Traditionen kennen. In      deckung seiner Werke ein, 1885 begann
seinen Werken vereint er wie sein Lehrer       der berühmte Bach-Biograf Philipp Spitta
Giovanni Gabrieli einen kunstvollen poly-      mit der ersten Veröffentlichung des ge-
phonen Stil mit Ansätzen eines neueren –       sammelten Werks von Schütz.
auch von der Opernmusik inspirierten –
dramaturgisch und konzertant ausgerich-        Eine intensive Schütz-Renaissance begann
teten Generalbassstils.                        schließlich im 20. Jahrhundert. Ab den
                                               1920er Jahren hielten seine Werke Einzug
Um musikalisch auf der Höhe der neues-         in das Kirchenchor-Repertoire, 1955 be-
ten Entwicklungen zu bleiben, unternahm        gann die Veröffentlichung der „Neuen
er sogar in den Jahren 1628/29 eine zweite     Schütz-Ausgabe“, um 1980 entstand in der
Studienreise nach Italien. Möglicherweise      DDR die erste Gesamteinspielung seiner
traf er dort Claudio Monteverdi, der heut-     Werke. Auch die ab 1920 entstandene Kir-
zutage als zentrale Figur in Bezug auf die     chenmusikalische Erneuerungsbewegung, die
Vereinigung der beiden genannten Kom-          sich bewusst von spätromantischem Pa-
positionsstile (Prima Pratica – der alte po-   thos abgrenzen wollte, hatte Heinrich
lyphone Stil/Seconda Pratica – der drama-      Schütz als wesentliches Vorbild.

20
Thema

Trotz der Bedeutung von Heinrich Schütz     Erbe
für die evangelische Kirchenmusik seiner
Zeit und des 20. Jahrhunderts hat der An-   Was jenseits seiner Werke bleibt, ist seine
teil seiner Werke im aktiven Repertoire     weltoffene und aufgeschlossene Haltung
der Kirchenmusik in den letzten Jahren      und sein Eintreten für den Frieden. Viel-
eher wieder abgenommen. Dafür mache         leicht würde ein Heinrich Schütz im 21.
ich nicht nur einen Wandel des Zeitgeists   Jahrhundert für interreligiöse Verständi-
verantwortlich, sondern vor allem auch      gung eintreten, sich musikalische Inspira-
ein gestiegenes Bewusstsein für eine an-    tion in außereuropäischer Musik suchen –
gemessene Aufführungspraxis seiner          wer weiß!
Werke – diese werden inzwischen kaum
noch als Chorwerke angesehen, sondern       Sicher ist jedoch, dass er nach einer neu-
wieder eher in solistischen Besetzungen     artigen, wirksamen musikalischen Spra-
musiziert. Sie haben also weitgehend ih-    che suchen würde und darin Vorbild für
ren Platz im Kirchenchor-Repertoire ver-    die Kirchenmusik unserer Zeit sein kann.
loren und werden stattdessen in semipro-
                                                                   Christoph Bornheimer
fessionellen und professionellen
Kammerchören aufgeführt.

                                                                                   21
Terminübersicht

Alles auf einen Blick

November                                   Dezember

06.–16.11., Heidelberg                     01.–24.12., Weststadt/Südstadt/Bahnstadt
Ökumenische Friedensdekade                 Lebendiger Adventskalender

19.11., 15 Uhr, Markushaus                 04.12., 11.30 Uhr, Christuskirche
Kirche Kunterbunt                          Adventsmatinee

24.11., 20 Uhr, Haus der Christuskirche    05.–11.12., 8–10 Uhr, Markushaus
Gemeindebeirat                             Frühstück im Winter in der Südstadt

26.11., 11–17 Uhr, Friedrich-Ebert-Platz   07.12., 20 Uhr, Haus der Christuskirche
„Adventsmarkt der guten Taten“             Ältestenkreis

26.11., 12–13.30 Uhr, Markushaus           10.12., 15 Uhr, Bürgersaal Bahnstadt
NächstenMahl                               Kirche Kunterbunt

26.11., 14–18 Uhr, Markushaus              11.12., 11.30 Uhr, Christuskirche
Adventsnachmittag mit Adventskranz-        Adventsmatinee
binden
                                           17.12., 19.30 Uhr, Christuskirche
26.11., 14–18 Uhr, HALT.                   Adventskonzert Kammerorchester
Adventskranzbinden
                                           18.12., 11.30 Uhr, Christuskirche
26.11., 15–16.30 Uhr, Haus der Christus-   Adventsmatinee
kirche
Adventskranzbinden                         25.12., 17 Uhr, Christuskirche
                                           Weihnachtskonzert an zwei Orgeln
27.11., 11.15 Uhr, Christuskirche
Gemeindeversammlung                        25.12., 18 Uhr, St. Bonifatius
                                           Ökumenisches Weihnachtsliedersingen
30.11., 19 Uhr, Haus der Christuskirche
Jugendmitarbeiter-Kreis                    29.12., 12–13.30 Uhr, Markushaus
                                           NächstenMahl

22
Terminübersicht

Januar                                   Februar

17.01., 20 Uhr, Markushaus               02.02., 18.30 Uhr, Lutherzentrum
Ältestenkreis                            Stadtsynode

21.01., 15 Uhr, Markushaus               6.–12.02., 8–10 Uhr, Haus der Christuskirche
Kirche Kunterbunt                        Frühstück im Winter in der Weststadt

22.01., 11.15 Uhr, Christuskirche
Mitgliederversammlung Förderverein zur
Erhaltung der Christuskirche

27.01., 19 Uhr, Markushaus
Mitarbeiterfest

28.01, 12–13.30 Uhr, Markushaus
NächstenMahl

     Go esdienste zum Ende des Kirchenjahres
     Ökumenischer Abendgottesdienst zum Buß- und Bettag, 16. November,
     18.30 Uhr, St. Michael

     Abendandacht zum Buß- und Bettag, 16. November, 19 Uhr, Lutherkirche

     Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag mit Totengedenken, 21. November,
     10 Uhr, Christuskirche

                                                                                 23
Go esdienste

Go esdienste November 2022–Januar 2023

10. November, Donnerstag                      23. November, Mittwoch
19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche)      10 Uhr Gottesdienst mit Totengedenken
                                              (Zweygart-Pérez/Caroline-Sammet-Haus)
13. November, Vorletzter Sonntag des
Kirchenjahrs                                  24. November, Donnerstag
10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl und         19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche)
Jubiläumskonfirmation (Meier/
Christuskirche)                               26. November, Samstag

11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst        19 Uhr Adventsandacht (Meier/Kapelle der
mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/       Christuskirche)
Markushaus)                                   27. November, 1. Advent
18 Uhr Abendgottesdienst Haltestelle Chris-   10 Uhr Gottesdienst (Meier/Christuskirche)
tuskirche (Team/Kapelle der Christuskirche)
                                              10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
16. November, Buß- und Bettag                 der Christuskirche)
18.30 Uhr Ökumenischer                        11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst
Abendgottesdienst Hören auf Gott (Meier/      mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/
St. Michael)                                  Markushaus)
19 Uhr Abendandacht (Zweygart-Pérez/          11.30 Uhr Ökumenischer
Lutherkirche)                                 Kleinkindergottesdienst (Team/HALT.)

19. November, Samstag                         15 Uhr Community-Gottesdienst (Team/
                                              Markushaus, Café licht.)
15 Uhr Kirche kunterbunt (Team/Markus-
haus)                                         28. November, Montag

20. November, Ewigkeitssonntag                18.30 Uhr Vesper (Team/St. Michael)

10 Uhr Gottesdienst mit Totengedenken         29. November, Dienstag
(Goseberg/Christuskirche)                     9 Uhr Adventsgottesdienst
10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle       Pestalozzischule (Team/Christuskirche)
der Christuskirche)
                                              1. Dezember, Donnerstag
11 Uhr Gottesdienst (Niroomand/Markus-
haus)                                         19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche)

21. November, Montag                          3. Dezember, Samstag

18.30 Uhr Taizé-Gebet (Team/St. Michael)      19 Uhr Adventsandacht (Goseberg/Kapelle
                                              der Christuskirche)

24
Go esdienste

4. Dezember, 2. Advent                      13. Dezember, Dienstag
10 Uhr Gottesdienst mit Taufen (Goseberg/   15 Uhr Seniorenadventsandacht (Meier/
Christuskirche)                             Kapelle der Christuskirche)
10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle     15. Dezember, Donnerstag
der Christuskirche)
                                            19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche)
5. Dezember, Montag
                                            17. Dezember, Samstag
18.30 Uhr Taizé-Gebet (Team/St. Michael)
                                            19 Uhr Adventsandacht (Zweygart-Pérez/
19.30 Uhr Ökumenisches Hausgebet im         Kapelle der Christuskirche)
Advent (Heidelberg)
                                            18. Dezember, 4. Advent
7. Dezember, Mittwoch
                                            10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/
10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl           Christuskirche)
(Barth/Caroline-Sammet-Haus)
                                            10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
8. Dezember, Donnerstag                     der Christuskirche)
19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther-        11 Uhr Gottesdienst (Meier/Markushaus)
kirche)                                     15 Uhr Community-Gottesdienst (Team/
10. Dezember, Samstag                       Markushaus, Café licht.)

15 Uhr Kirche Kunterbunt (Team/Bürger-      18 Uhr Taizé-Gebet mit Lichterfeier (Team/
haus Bahnstadt)                             Christuskirche)

19 Uhr Adventsandacht (Goseberg/Kapelle     19. Dezember, Montag
der Christuskirche)                         18.30 Uhr Taizé-Gebet (Team/St. Michael)

11. Dezember, 3. Advent                     20. Dezember, Dienstag
10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl           17 Uhr Seniorenadventsandacht (Meier/
(Goseberg/Christuskirche)                   Stadtresidenz)
10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle     21. Dezember, Mittwoch
der Christuskirche)
                                            18.30 Uhr Ökumenischer Abendgottes-
11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst      dienst mit Friedenslicht der Pfadfin-
mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/     der*innen (Team/St. Michael)
Markushaus)
18 Uhr Haltestelle Christuskirche (Team/    22. Dezember, Donnerstag
Café Leitstelle, Bergheim)                  19 Uhr Abendandacht (Zweygart-Pérez/
                                            Lutherkirche)
12. Dezember, Montag
18.30 Uhr Taizé-Gebet (Team/St. Michael)

                                                                                  25
Go esdienste

24. Dezember, Heiligabend                    1. Januar, Neujahrstag
11.30 Uhr Ökumenischer Kleinkinder-          18 Uhr Gottesdienst (Schramm/Christus-
gottesdienst (Team/St. Bonifatius)           kirche)
14.30 Uhr Bläserandacht (Stadtmission/       6. Januar, Epiphanias
Hauptbahnhof)                                10 Uhr Gottesdienst (Meier/Christuskirche)
15.30 Uhr Familiengottesdienst (Bade/        10 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit
Christuskirche)                              Aussendung der Sternsinger (Goseberg/
15.30 Uhr Weihnachtsandacht mit den          Markushaus)
Bezirksbläsern (Ellsiepen/Bergfriedhof)
                                             8. Januar, 1. Sonntag nach Epiphanias
16 Uhr Familiengottesdienst (Goseberg,
Yulafci/Bahnstadt)                           10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
                                             (Meier/Christuskirche)
16 Uhr Ökumenischer Familiengottes-
dienst mit Krippenspiel (Team/St. Michael)   10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
                                             der Christuskirche)
16 Uhr Ökumenische Weihnachtsfeier
(Kóról, Zweygart-Pérez/Nachbarschafts-       9. Januar, Montag
raum Bergheim)                               18.30 Uhr Taizé-Gebet (Team/St. Michael)
17.30 Uhr Christvesper (Meier/Christus-
kirche)                                      11. Januar, Mittwoch

23 Uhr Christmette (Meier/Christuskirche)    10 Uhr Gottesdienst zum Neuen Jahr
                                             (Zweygart-Pérez/Caroline-Sammet-Haus)
25. Dezember, 1. Weihnachtstag
                                             12. Januar, Donnerstag
10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
(Zweygart-Pérez/Christuskirche)              19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther-
                                             kirche)
26. Dezember, 2. Weihnachtstag
                                             15. Januar, 2. Sonntag nach Epiphanias
10 Uhr Gottesdienst (Meier/Christuskirche)
                                             10 Uhr Gottesdienst mit Taufen (Meier/
18.30 Uhr Vesper (Team/St. Michael)          Christuskirche)
31. Dezember, Altjahresabend                 11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst
18 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/         mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/
Christuskirche)                              Markushaus)

18 Uhr Ökumenischer Gottesdienst (Team/      16. Januar, Montag
Markushaus)                                  18.30 Uhr Taizé-Gebet (Team/St. Michael)

26
Go esdienste

19. Januar, Donnerstag                      11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst
19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche)    mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/
                                            Markushaus)
22. Januar, 3. Sonntag nach Epiphanias
                                            15 Uhr Community-Gottesdienst (Team/
10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/        Markushaus, Café licht.)
Christuskirche)
                                            30. Januar, Montag
11 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
(Goseberg/Markushaus)                       18.30 Uhr Vesper (Team/St. Michael)
18 Uhr Haltestelle Christuskirche (Team/    2. Februar, Mariä Lichtmess
Kapelle der Christuskirche)
                                            19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther-
23. Januar, Montag                          kirche)
18.30 Uhr Taizé-Gebet (Team/St. Michael)    5. Februar, Septuagesimae
26. Januar, Donnerstag                      10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
                                            (Meier/Christuskirche)
19 Uhr Abendandacht (Zweygart-Pérez/
Lutherkirche)                               10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
                                            der Christuskirche)
28. Januar, Samstag
                                            9. Februar, Donnerstag
15 Uhr Kirche Kunterbunt (Team/Markus-
haus)                                       19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche)

29. Januar, Letzter Sonntag nach
Epiphanias
10 Uhr Gottesdienst mit Einzelsegnung
(Meier/Christuskirche)

 Abendandacht am Telefon
 Montagabends und freitagabends um 19.30 Uhr laden wir Sie ganz herzlich ein, mit
 uns am Telefon Andacht zu feiern. Gemeinsam wollen wir miteinander beten, singen
 und auf einen Bibeltext hören.
 Bitte wählen Sie dazu die folgende Telefonnummer: 069 7104 9922. Wenn die Tele-
 fonstimme Sie nach der Meeting-ID fragt, wählen Sie 847 5463 6728#, danach das
 Kennwort 06221#, anschließend noch mal #.
 Sie können die Andacht bei sich zu Hause mitfeiern. Wenn Sie möchten, halten Sie
 eine Kerze bereit. Wir werden sie am Beginn der Andacht gemeinsam anzünden.

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Lebenssta onen

Aus den Kirchenbüchern

Neues Leben – Taufen         Vollendetes Leben –
Lotta Milou Espe             Besta ungen
Charlotte Helene Spranz      Joachim Sabbarth, 84 Jahre
Luise Schwarz                Anita Strohmeier geb. Scheuber, 79 Jahre
Hanna Elea Schlegel          Waltraud Schimpf, 85 Jahre
Nino Daisuke Howoldt         Karl-Heinz Sommer, 87 Jahre
Yann Tomoyuki Howoldt        Heide Bieler geb. Rudolph, 86 Jahre
Frederick Mücksch            Ute Blend geb. Odenwald, 82 Jahre
Johann-Joshua Ommer          Helmut Mittnacht, 66 Jahre
Inga Malia Heise             Ellen Wichmann geb. Stratmann, 91 Jahre
Louis Anton Reinhardt        Lotta Pauline Hug, 1 Jahr
Ida Miyuki Toyota
Bela Goseberg
Selma Hannah Elfriede Groß
Henry Reddington
Theo Jasper Schierholz
Benjamin Daniel Mendler
Julian Christian Stahl
Jona Schäfer
Mahla Noroozi
Mojtaba Akbari
Daniel Akbari
Till Oriol Kuhnke

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Lebenssta onen

Gemeinsames Leben ‒ Trauungen
Philipp Schlegel und Kerstin geb. Buck
Sabine Acker und Nils-Olaf geb. Karg
Laura Brehm und Thomas Wolf
Laura Hettich und Michael geb. Wurst
Freya Espe und Alexander Espe-Zobeley geb. Zobeley
Rebecca Handermann und Forian geb. Häcker
Katharina Pille und Sebastian Dieter
Christine Timm und Thomas Riedel
Max Schuler und Christin geb. Köpp
Tom Hinze und Amelie geb. Büchner
Thorsten Nees und Nina geb. Weck
Ute Straub und Jens Armbruster
Stefan Hamelmann und Lisa geb. Schmidtke
Kancho Kanchev und Hannah Kancheva geb. Hertel
Jonathan Rothenbusch und Helena geb. Petzel
Tobias Raffelsberger und Ann-Sophie geb. Winter

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Porträt

Im Porträt: Christoph Bornheimer

Sonntagabend, 20 Uhr: Während der ein-       Seine Lebensgefährtin Anna ist ebenfalls
jährige Joris schon in seinem Bettchen       Berufsmusikerin und unterrichtet drei
schlummert und der zehnjährige Jan Mio       Tage die Woche an einer Musikschule im
noch in seinem Kinderzimmer spielt,          Berliner Umland. Da bleibt für die beiden
turnt die vierjährige Ida unsichtbar, aber   nicht viel Zeit für gemeinsame Familien-
deutlich hörbar irgendwo im Hintergrund      aktivitäten oder persönliche Hobbys. Zu-
herum. Ihre helle Kinderstimme will noch     mal Christoph (der sich für ein paar Mo-
nicht so recht nach Müdigkeit klingen.       nate Elternzeit gegönnt hatte) jetzt
Aber bald wird auch sie fest eingeschlafen   wieder jede Woche zwischen seinen drei
sein. Und dann wird sich Ruhe über das       Arbeitsorten Berlin, Würzburg und Hei-
alte Brandenburger Pfarrhaus legen, in       delberg pendelt und obendrein noch etli-
dem die drei Kinder mit ihren Eltern le-     che Konzertverpflichtungen wahrnimmt.
ben. Eine Ruhe, die der Vater dazu nutzen    Ab und an können die beiden zwar auf die
wird, seinen Unterricht für die kommen-      Unterstützung von Annas Eltern bauen,
de Woche vorzubereiten oder auf seiner       die in der Nähe wohnen. Da aber beide
elektronischen Orgel das nächste Kon-        Großeltern noch berufstätig sind, müssen
zertprogramm einzustudieren.                 sich Christoph und Anna sehr gut abstim-
                                             men und jede freie Minute nutzen, um
Per Zoom zugeschaltet, erhalte ich einen     Familienalltag und Beruf unter einen Hut
Einblick in das streng getaktete Leben       zu bringen.
meines digitalen Gesprächspartners Chri-
stoph Bornheimer, der in seinem Arbeits-     Das soziale Umfeld und die große Pfarr-
zimmer unterm Dach am Bildschirm sitzt       wohnung inklusive Garten sind dennoch
und freundlich in die Kamera blickt. Dass    ein guter Grund, in einem kleinen Bran-
er mir von seiner kostbaren, produktiven     denburger Dorf wohnen zu bleiben, zumal
Zeit ein Stündchen schenkt, weiß ich sehr    sich aus beruflicher Perspektive noch
zu schätzen. Und ich bewundere in ho-        kein Umzug „gelohnt hätte“, gesteht
hem Maße, mit welcher Disziplin und          Christoph. Er ist es inzwischen gewohnt,
Kraft dieser junge Mann seine häuslichen     (auch) die langen Zugfahrten zum effizi-
Pflichten mit seinen beruflichen Tätigkei-   enten Arbeiten zu nutzen. Am Morgen
ten als Hochschullehrer für Musiktheorie     nach unserem Videogespräch etwa, wenn
und Gehörbildung, als Dozent für Orgel       er sich um 5 Uhr auf den Weg nach Hei-
und Orgelimprovisation und als Kirchen-      delberg machen wird, will er seinen Arti-
musiker verbindet.                           kel über Heinrich Schütz für unseren

30
Porträt

                                                               Den ersten Klavier- und
                                                               Orgelunterricht erhält
                                                               Christoph bei Oliver Kolb
                                                               und Wolfgang Kleber in
                                                               Darmstadt, den ersten
                                                               Kompositionsunterricht
                                                               bei Cord Meijering an der
                                                               Akademie für Tonkunst
                                                               Darmstadt. Denn Darm-
                                                               stadt ist auch eine tradi-
                                                               tionelle Hochburg für
                                                               Neue Musik. Bei den jähr-
                                                               lich stattfindenden Darm-
Christoph Bornheimer (Foto: privat)                            städter Ferienkursen, die
                                                               Christoph als Jugendlicher
neuen Gemeindebrief schreiben (siehe S.        besucht, setzt er sich intensiv mit zeitge-
18). „Da habe ich sieben Stunden Zeit, den     nössischer Musik auseinander. Das prägt
Text an einem Stück runterzuschreiben.“        seine Grundherangehensweise an Musik
– Ich gestehe, ich wäre auch gern so ein       in hohem Maße und erklärt auch sein In-
„effektiver Schnellschreiber.“                 teresse am Komponieren. Am Ende aber
                                               siegt dann doch die Liebe zur Orgel und
Ursprünglich stammt Christoph Bornhei-         damit zur Kirchenmusik.
mer aus Darmstadt, wo er 1988 das Licht
der Welt erblickt. Seine Kindheit ver-         Nach dem Abitur entscheidet er sich zu-
bringt er im nahegelegenen Nieder-             nächst für ein FSJ im Bereich Kultur an
Ramstadt in einem musikliebenden El-           der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Ber-
ternhaus. Vater und Mutter singen im Kir-      lin. Als „Assistent“ des seit 1982 tätigen
chenchor der evangelischen Gemeinde            Hauptorganisten Helmut Hoeft bekommt
und fördern die musikalische Begabung          er nun hautnah mit, was den Musikbe-
ihres Sohnes, der schon bald den „Weg          trieb an einer so großen City-Kirche aus-
zur Orgel findet“. Obwohl sein Vater           macht. „Das hat mich einerseits fasziniert,
hauptberuflich als Softwareentwickler ar-      andererseits davor bewahrt, mich je auf
beitet, teilt er die Liebe seines Sohnes für   eine solche Position zu bewerben. Denn
das Orgelspielen (er legte als Student so-     die Organisation ist nahezu erschlagend
gar die C-Prüfung ab und versieht inzwi-       und die Arbeitszeit des Musikers definiert
schen nebenamtlich die Orgelstelle in der      sich in hohem Maße durch Managertätig-
Gemeinde, die Christoph während seiner         keiten.“
Schulzeit innehatte).

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Porträt

Nach dieser lehrreichen Erfahrung be-         Würzburg und einen Lehrauftrag für Orgel
ginnt er zum Wintersemester 2008/09 mit       und Orgelimprovisation an der Hochschule
dem Studium der Kirchenmusik an der           für Kirchenmusik Heidelberg, eingeladen –
Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg     an beiden Orten wird ihm schließlich ein
(in den Fächern Orgel, Orgelimprovisa-        Lehrauftrag erteilt. „So bin ich von An-
tion, Klavier und Musiktheorie). Es folgt     fang an in diesen beruflichen Spagat ge-
ein Aufbaustudium zur künstlerischen          rutscht“, resümiert er seinen bisherigen
Ausbildung im Fach Orgel, ebenfalls in        beruflichen Werdegang. Seit zwei Jahren
Heidelberg, das er mit Auszeichnung ab-       unterrichtet er zusätzlich noch an der
schließt. Von 2013 bis 2015 studiert er den   Universität der Künste Berlin.
Studiengang „Konzertexamen Orgel“ an
der Hochschule für Musik Detmold – wieder     Da er seit 2020 eine Anstellung als Kir-
mit Auszeichnung.                             chenmusiker an der Christuskirche in Hei-
                                              delberg hat (was sich ganz gut mit seiner
Parallel dazu absolviert er an der Hoch-      Dozentur an der benachbarten Hochschule
schule für Musik, Theater und Medien Hanno-   für Kirchenmusik kombinieren lässt), konn-
ver ein Masterstudium im Fach Mu-             te er inzwischen seine „erste“ Stelle an
siktheorie. Hier kommt er 2014 auch mit       der Kirche St. Marien in Strausberg wieder
seiner Lebensgefährtin Anna zusammen.         abgeben. „Hier in der CLM-Gemeinde habe
„Wir sind uns im Studium zwar ab und an       ich nun einen ‚nebenamtlichen‘ Vertrag,
über den Weg gelaufen, hatten aber sonst      der mir viele Freiheiten lässt. Es gibt nur
keinen Kontakt“, erzählt er. „Aber eines      wenig Muss-, dafür aber viele Kann-Be-
Abends sind wir zufälligerweise beide zu      stimmungen. Und da die Christuskirche mit
einem Chorkonzert des VOKTETT HAN-            ihren zwei herausragenden Orgelinstru-
NOVER in die Markuskirche gegangen. Und       menten (der romantischen Walcker- und
da sie mich vom Sehen kannte, hat sie         der barocken Krämer-Orgel) sehr vielver-
sich neben mich gesetzt und dann auch         sprechende Orgelprojekte ermöglicht, bin
sehr interessante Dinge über die Musik        ich auch sehr gerne hier.“
gesagt, die wir gemeinsam hörten …“
                                              Auf der Orgel, so scheint es, liegt nach wie
Im Herbst 2016 bekommt Christoph seine        vor der Schwerpunkt seines kirchenmusi-
erste hauptberufliche Anstellung als Kir-     kalischen Interesses. Insofern gibt es ak-
chenmusiker an der Kirche St. Marien in       tuell im Alltag von Christoph Bornheimer
Strausberg (bei Berlin). Bald nach Unter-     nur wenig Berührungspunkte mit dem
zeichnung des Vertrags wird er zur Vor-       Komponisten Heinrich Schütz, dem diese
stellung für zwei Lehraufträge, nämlich       Ausgabe unseres Gemeindebriefes zu ei-
einen Lehrauftrag für Musiktheorie und        nem Gutteil gewidmet ist. Schütz sei zwar
Gehörbildung an der Hochschule für Musik      zweifelsohne ein großer Meister der Kir-

32
Porträt

chenmusik – aber nur der vokalen Kir-           „Die Kirchenmusik muss auf jeden Fall er-
chenmusik. Dazu habe die Aufführungs-           halten bleiben. Sie ist nicht nur ein Unter-
praxis der letzten Jahrzehnte gezeigt, dass     richtsfach der Hochschule für Kirchenmusik,
diese Vokalmusik ihren festen Platz fast        sie ist ein lebendiger Teil unserer Kultur
nur noch im Repertoire professioneller          und kann in die Gesellschaft hinein wir-
(auf Alte Musik spezialisierter) solistischer   ken. Denn schließlich leben wir in einem
Vokalensembles habe und nur noch selten         Zeitalter großer Ungewissheit. Da kann
auf dem Konzertprogramm von Laien-              gerade die Kirchenmusik ein guter Kom-
oder Kirchenchören zu finden sei.               pass sein, der uns aus unserer Ängstlich-
                                                keit und Kurzatmigkeit befreit, der uns
Dass er dennoch einiges zu dem „großen          ins Hier und Jetzt stellt und uns neue Ori-
Wegbereiter Johann Sebastian Bachs und          entierung schenkt.“
der evangelischen Kirchenmusik“ zu sa-
gen hat, spricht für sein großes musikali-      Während in mir noch die letzten Worte
sches Verständnis, das sich nicht nur aus       unseres Gespräches nachklingen, hat sich
Wissen, sondern stets auch aus einer per-       längst eine tiefe Ruhe über das alte Pfarr-
sönlichen Annährung an die Musik(-ge-           haus gelegt – eine Ruhe, die ein vielbe-
schichte) speist.                               schäftigter Vater und Musiker dazu
                                                nutzen wird, seinen Unterricht für die
In diesem Zusammenhang betont er, wie           kommende Woche vorzubereiten oder auf
wichtig ihm die „persönliche Meinungs-          seiner elektronischen Orgel das nächste
bildung“ ist. „Diese thematisiere ich auch      Konzertprogramm einzustudieren.
immer wieder bei meinen Studentinnen
                                                                           Parvin Niroomand
und Studenten. Ich will keine Bachelor-
Arbeit, die sich nur an der Sekundärlitera-
tur abarbeitet; ich will wissen, welche
persönlichen Gedanken sich die jungen
Studierenden zur Musik machen. Auch
wenn sie ein Stück interpretieren, möchte
ich etwas ‚Eigenes‘ heraushören, nicht
das, was schon zigmal auf einem Tonträ-
ger eingespielt worden ist.“

Als ich ihn zum Ende unseres Gesprächs
frage, was er denn gerne den Leserinnen
und Lesern des Gemeindebriefes mit auf
den Weg geben möchte, ist seine Antwort
klar und deutlich:

                                                                                       33
Gruppen und Kreise

Mach mit!

Herzliche Einladung zum                        Studi-Gruppe CLM
Kirchenchor
                                               Das neue Semester hat begonnen, und wir
Singen verbindet und macht Freude im           treffen uns wieder mittwochs um 20 Uhr
gemeinsamen Gesang. Wenn wir im Chor           im HALT. in der Bahnstadt. Wir, das ist ei-
unsere Stimmen erheben, fühlt jede*r           ne bunte, ökumenische Gruppe zwischen
sich geborgen, gelöst oder manchmal ein-       20 und 35 Jahren, offen für jede oder je-
fach besser gelaunt. Ein besonderes Erleb-     den, der/die interessiert ist. An unseren
nis ist immer wieder, wenn wir einen           gemeinsamen Abenden tauschen wir uns
Gottesdienst mitgestaltet haben und da-        über Glaube, Gesellschaft und Persönli-
bei auch gesanglichen Erfolg hatten. Jede      ches aus oder setzen uns mit der Bibel
Stimme ist herzlich willkommen. Vorsin-        oder einem anderen Text oder Impuls
gen gibt es nicht, projektbezogenes Mit-       auseinander. Wir sind eine bunte, leben-
singen ist auch möglich.                       dige und offene Gemeinschaft, in die sich
                                               jede und jeder einbringen kann. Wir freu-
Unsere Proben finden montags von 20.00         en uns über neue Gesichter – komm ein-
bis 21.30 Uhr statt. Im Augenblick proben      fach vorbei oder schreibe für Fragen oder
wir noch in der Kapelle der Christuskirche,    zur Kontaktaufnahme eine E-Mail an:
ziehen aber während der kälteren Jahres-       lea-amanda@web.de
zeit in den Saal im Haus der Christuskirche
                                                                          Lea Zimmermann
um. Kommen Sie einfach vorbei und sin-
gen Sie mit!

Kontakt: Chorleiter Christoph Bornhei-
mer, mail@christoph-bornheimer.de

                           Elisabeth Schmidt

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