Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden

Die Seite wird erstellt Gerd Reinhardt
 
WEITER LESEN
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
D a s M a r k t k i r c h e n m a ga z i n

                                             Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden

Ausgabe 41/Dezember 2020 – Februar 2021
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
ED ITO R I A L

FÄLLT WEIHNACHTEN AUS?

            Diese bange Frage stellen in diesen       nach Möglichkeit auch drücken. Dazu       sichtig, manche meinen gar, über-
            Tagen viele Menschen, liebe Gemein-       muss jeder Einzelne mitmachen. Je-        vorsichtig. Vielleicht zahlt sich diese
            de.                                       der Einzelne hat es selbst in der Hand,   Vorsicht an Weihnachten aus. Sie ist
                                                      ob Weihnachten wie bisher ein Fest        aber auch begründet, gerade in Alten-
            Die Antwort auf diese Frage ist mög-      für die ganze Familie bleibt. Wenn die    und Pflegeheimen. Wenn das Virus
            licherweise zweigeteilt: Nein, Weih-      Verordnungen greifen und sich die         dort an die Tür klopft, dann klopft der
            nachten fällt nicht aus, als Fest der     Menschen daran halten, dann wird          Tod gleich mit an. Dennoch dürfen
            Geburt Jesu, der als Gottessohn           Weihnachten nicht ausfallen.“             wir die Heime nicht abschotten. Nie-
            Mensch wird wie wir, wird Weihnach-                                                 mand möchte das Risiko eingehen,
            ten natürlich nicht ausfallen. Das gilt   Nun, hier würde ich dem Minister          dass ältere Menschen sterben. Aber,
            auf jeden Fall, trotz Corona!             allerdings widersprechen: Natürlich       wie meinte der Ratsvorsitzende Bed-
                                                      wird Weihnachten auf keinen Fall          ford-Strom dazu: „Man kann auch
            Aber möglicherweise müssen wir die-       ausfallen! Dennoch hat er Recht mit       einen sozialen Tod sterben.“
            se Frage doch auch mit einem Ja be-       der Aussage, dass das Fest sich wo-
            antworten – als Fest der Familie, an      möglich „in einem engeren Rahmen          Der Grat, auf dem wir wandeln, ist
            dem sich Menschen verschiedener           abspielen“ wird.                          also schmal. Das letzte Mal, dass in
            Generationen treffen und mitein-                                                    einem christlich geprägten Land das
            ander feiern. Das wäre schlimm, für       Wie weit wird dieser Rahmen gehen?        Weihnachtsfest eingeschränkt wur-
            manche/n sogar sehr schlimm – und         Das ist unter anderem ganz wörtlich       de, war im 17. Jahrhundert. Damals
            vielleicht doch nicht zu ändern.          zu nehmen: Wenn wir, wie bis jetzt        hatten in England die Puritaner das
                                                      noch geplant, am Heiligen Abend           Sagen. Weil in der Bibel nichts steht
            Für einen Abend unterm Christbaum         das Krippenspiel des Kindergartens        von all dem Schenken und dem gan-
            im Familienkreis die Gesundheit ris-      draußen vor der Kirche an der frischen    zen Drumherum, hatten die Puritaner
            kieren – ist das Risiko nicht zu groß?    Luft feiern möchten, dann brauchen        das Weihnachtsfest schlicht und ein-
            Gerade für die ältere Generation, die     wir einen Zaun, innerhalb dessen wir      fach verboten. Dieses Verbot dauerte
            sich natürlich riesig auf die Enkel       Gottesdienst feiern können, wie das       in England immerhin zwanzig Jahre.
            freut – und nach dem Fest krank wer-      Gesundheitsamt mir erklärt hat. Auch      Seitdem wurde Weihnachten immer
            den kann?                                 ein Rahmen. Auf meine Frage, wie          gefeiert, sogar in den Schützengräben
                                                      wir denn als Kirche einladend wirken      des ersten Weltkriegs. Dieses Jahr
            Was letzten Winter in Ischgl passiert     können, wenn wir uns mit einem Zaun       aber hat sich ein tödliches Virus auf
            ist und im Sommer beim Ballermann         abschotten – der obendrein blick-         der Welt bereitgemacht. Weihnach-
            auf Mallorca, das darf an Weihnach-       dicht sein soll! – wusste das Gesund-     ten könnte puritanisch werden. Ob
            ten eben nicht passieren. Und auch        heitsamt auch keine Antwort. Es sei       das wirklich so kommt, hängt von uns
            wenn es bei uns sicher gesitteter         halt infektiologisch notwendig.           allen ab!
            zugehen wird, ist das Risiko doch
            vorhanden. Dabei kommt es auf uns         Im Moment, wo ich dies schreibe,          Mit allen Mitarbeitenden der
            alle an, wie wir Weihnachten feiern       ist noch nicht klar, wie wir an Weih-     Gemeinde grüßt Sie
            können. Der hessische Staatskanz-         nachten unsere Gottesdienste feiern       Ihr Pfarrer Holger Saal
            leichef Axel Wintermeyer hat dazu         können. Dabei waren wir in den ver-
            unlängst richtig gesagt: „Steigende       gangenen Wochen und Monaten mit           Bleiben Sie gesund!
            Zahlen wollen wir abbremsen und           den Hygieneregeln wirklich sehr vor-

                                                         222
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
Unser Kirchenpräsident, Dr. Volker Jung, hat sich in einem offenen Brief an die Kirchengemeinden und Einrichtungen
der EKHN gerichtet und sich zur gegenwärtigen Situation geäußert. Wir zitieren dieses Schreiben hier in Auszügen:

                                                          Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
                                                          Matthäus 5,9

               Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschwister,

               wir sind in einer sehr angespannten und anstrengenden Zeit. Das empfinde ich so und so geht es offenbar
               vielen. Das jedenfalls ist mein Eindruck nach vielen Gesprächen in den letzten Tagen. Im Sommer und Früh-
               herbst war die Hoffnung da, die Pandemie kontrollieren zu können. Jetzt stehen wir vor der Herausforderung
               einer zweiten Infektionswelle. Erneut sind Einschränkungen nötig, die sehr schmerzlich sind. Manche Be-
               rufsgruppen geraten dadurch in große Bedrängnis. Obwohl es Hoffnung auf Impfungen gibt, werden wir so
               schnell nicht in die alte Normalität zurückkehren können. Das belastet sehr.
               In unseren Gemeinden hat es in den zurückliegenden Monaten großes Engagement, bewundernswerte
               Kreativität und gründliche Arbeit an Hygienekonzepten gegeben. Dafür ist die Kirchenleitung sehr dankbar.
               Gleichzeitig wurde auf vieles verzichtet, was uns viel bedeutet — unbefangene Gemeinschaft mit vielen
               Menschen, gemeinsamer Gesang, körperliche Nähe in freundschaftlichen und tröstenden Umarmungen
               und manches mehr.
               Es hat auch öffentliche Diskussionen über die Rolle der Kirchen in der Pandemie gegeben. Manche hätten
               sich mehr Widerspruch bei den Beschränkungen für Gottesdienste erhofft, andere intensivere persönliche
               Begleitung, vor allem von einsamen und kranken Menschen in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Ich
               bin nach wie vor überzeugt, dass wir nach bestem Wissen und Gewissen einen guten Weg gegangen sind
               und unseren Beitrag dazu geleistet haben, in der ersten Jahreshälfte eine große Katastrophe zu verhindern.
               Dabei wurde auch viel getan, um Menschen seelsorglich zu begleiten. Grenzen gab es dort, wo — meist aus
               Verunsicherung und Vorsicht — Menschen sehr restriktiv isoliert wurden. Deshalb ist es auch nötig, dass wir
               selbstkritisch bleiben und fragen, was wir anders und besser machen können.

               Jetzt geht es darum, erneut vorsichtig zu sein. Sich gegenseitig zu schützen ist nach wie vor ein Gebot der
               Nächstenliebe. Und gerade in dieser aufgeheizten Zeit auch ein Beitrag dazu, Frieden zu stiften — im Sinne
               des Wochenspruches, den ich diesem Brief vorangestellt habe. Dafür ist es wichtig, dass wir uns gegen-
               seitig im Glauben stärken und uns gerade jetzt in dieser schweren Zeit der Nähe und Liebe Gottes vergewis-
               sern.
               Mit diesem Brief mochte ich Ihnen für die bisherige Arbeit danken. Zugleich möchte ich Sie darin bestärken,
               die jetzige Situation erneut als Herausforderung anzunehmen, in die wir von Gott gestellt sind. Dabei ist es
               nötig, sich nicht von denen irritieren zu lassen, die Diskussionen polarisieren und ideologisch aufladen. Es
               geht eben nicht darum, bekenntnishaft Positionen zu vertreten oder Interessen durchzusetzen. Es geht um
               „vernünftigen Gottesdienst“ (Römer 12,1), mit dem wir Gott ehren, als Menschen füreinander da sind und so
               Frieden stiften.

               „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Diese Worte Jesu aus der Bergpredigt
               sind Anspruch an uns, sie sind aber auch Zuspruch für uns. Sie sprechen uns Gottes Frieden als Kraftquelle
               für unser Leben zu. In der Hoffnung auf den Frieden Gottes zu leben — das stärkt Menschen und hilft, diesen
               Frieden zu stiften. Ich begreife all das, was wir zurzeit erleben, auch als geistliche Herausforderung. Viele
               Spannungen können wir nicht auflösen. Wir können aber darum bitten, dass Gott uns die Kraft gibt, darin
               zu bestehen. Dazu gehört auch, den Blick für die Menschen nicht zu verlieren, die in besonderen Notlagen
               sind: Menschen, die auf der Flucht sind, Menschen, die von Gewalt und Krieg bedroht sind, Menschen, die
               jetzt schon unter den Folgen des Klimawandels leiden und viele mehr. Sie brauchen unsere Unterstützung,
               unsere Solidarität und unser Gebet.

               Lassen Sie uns weiter aufeinander Acht haben, füreinander beten und miteinander glauben und hoffen!
               Mit Segenswünschen für die letzten Wochen des Kirchenjahres und die Advents- und Weihnachtszeit
               grüße ich Sie in herzlicher Verbundenheit.

               Ihr

                                                              232
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
K IRC HE N VORSTAN D

                                     LIEBE GEMEINDE
         Am Sonntag, den 13. Juni des nächsten      Frau Gabriele Drengk-Meister hat der        Ihrer Sicherheit einhalten. Lassen Sie
         Jahres steht die Wahl des Kirchenvor-      Gemeinde aus dem Nachlass ihres ver-        sich also herzlich zu dieser besonderen
         standes an. Trotz aller Einschränkun-      storbenen Mannes eine kleine digitale       vorweihnachtlichen Andacht einladen!
         gen, die derzeit das öffentliche - und     Orgel überlassen. Herr Meister hatte als    Sie können sich zur Teilnahme jederzeit
         damit auch das kirchliche – Leben          Pfarrer zuletzt in der Paulusgemeinde       im Gemeindebüro bei Frau Hartmann
         prägen, gibt es bindende Vorschriften,     in Mainz gewirkt. Das schöne Instru-        anmelden.
         die für die Gültigkeit der Kirchenvor-     ment steht nun in der Krypta unserer        Dass der Sternschnuppenmarkt in
         standswahl eingehalten werden müs-         Kirche und kann mit seinem Klang das        Wiesbaden in diesem Jahr nun doch
         sen. Dazu zählt auch eine Gemeinde-        alte Gewölbe wunderbar erfüllen. Damit      nicht stattfinden kann, ist Ihnen aus
         versammlung, in der die Kandidaten         haben wir in Zukunft die Möglichkeit,       der Presse sicher bekannt. Trotzdem
         sich und ihre Ideen von der zukünftigen    die dort stattfindenden gottesdienst-       werden wie in den vergangenen Jahren
         Arbeit für die Gemeinde vorstellen,        lichen Feiern wie die kurze Andacht         auch in diesem Advent in der Marktkir-
         in der Sie den Kandidaten aber auch        ‚Zwischenzeit‘ am Mittwochmittag            che die Kurzandachten „12 Minuten
         Fragen stellen können. Um keinen zu        oder die ‚Segenszeiten‘ an Sonntagen        mit Gott“ gefeiert, zu denen Sie alle
         großen zeitlichen Hiatus zwischen          auch musikalisch auszugestalten. Viel-      herzlich eingeladen sind. Sie beginnen
         diese Gemeindeversammlung und den          leicht wird sich dadurch sogar einmal       wie gewohnt am 1. Advent um 18.00
         Wahltag zu legen, hatten wir geplant,      ein spezielles musikalisches Angebot        Uhr, und werden an jedem Tag bis
         dieses Treffen für einen der ersten        für die Krypta entwickeln lassen. Frau      zum 23. Dezember von einem anderen
         Sonntage im Januar 2021 zu termi-          Drengk-Meister sei an dieser Stelle für     Liturgen gestaltet. Eingeleitet wer-
         nieren. Die erneuten und unerwartet        die großzügige Stiftung noch einmal         den die Andachten jeweils von einer
         strengen Einschränkungen haben uns         sehr herzlich gedankt!                      viertelstündigen „Adventlichen Orgel-
         nun dazu veranlasst, den Termin der        Die derzeit geltenden Einschränkun-         musik“. Obwohl der Gemeindegesang
         Gemeindeversammlung auf den                gen wirken sich natürlich auch auf          wegen der Vorschriften entfallen muss,
         29. November 2020, 11.15 Uhr               das Gemeindeleben aus, denn alle            bin ich mir sicher, dass dieses kurze In-
         in der Marktkirche                         Gruppen und Kreise müssen in diesen         nehalten gerade in schwierigen Zeiten
         vorzuziehen. Da diese Gemeindever-         Wochen entweder ausfallen oder on-          dazu beitragen kann, sich gedanklich
         sammlung zwingend notwendig ist,           line durchgeführt werden. Wie es in         gut auf das Christfest vorzubereiten.
         wir die weitere Entwicklung der Situa-     der Vorweihnachtszeit im Dezember           Wie und wann die Gottesdienste am
         tion aber nicht kennen, scheint es dem     weitergehen wird, kann im Augen-            24. Dezember gefeiert werden kön-
         amtierenden KV sicherer zu sein, sie so    blick noch niemand sagen, so dass           nen oder sollen, ist dagegen noch nicht
         bald wie möglich durchzuführen. Dass       alle Planungen unsererseits nur unter       entschieden. Informationen dazu ent-
         an diesem Sonntag mit dem neuen            großem Vorbehalt vorgenommen wer-           nehmen Sie bitte in den kommenden
         Kirchenjahr zugleich die Adventszeit       den können. Trotzdem haben wir schon        Wochen den Aushängen im Schau-
         beginnt, ist ebenfalls ein Grund, in die   jetzt entschieden, eine Adventsfeier        kasten, Handzetteln und den Hinwei-
         Kirche zu kommen. Wir werden uns           für die Senioren der Gemeinde an-           sen auf unserer Homepage. Auskünfte
         zu dieser Gemeindeversammlung im           zubieten und sie am Mittwoch, den           erhalten Sie selbstverständlich auch
         Anschluss an den Gottesdienst in der       16. Dezember, um 15.00 Uhr durch-           im Gemeindebüro oder von unseren
         Marktkirche treffen. Merken Sie sich       zuführen. Sie wird als ‚Adventliche         Pfarrern.
         diesen für die Gemeinde sehr wichti-       Feierstunde‘ diesmal jedoch nicht wie
         gen Termin bitte unbedingt vor und in-     gewohnt in den Räumen unseres Ge-           Im Namen aller in der Gemeinde
         formieren Sie auch andere Gemeinde-        meindehauses, sondern in der Markt-         Mitarbeitenden wünsche ich Ihnen
         glieder darüber! Wir würden uns über       kirche selbst stattfinden. Dort können      eine gesegnete Vorweihnachtszeit und
         eine rege Teilnahme Ihrerseits sehr        wir Ihnen sowohl eine liebevoll gestal-     grüße Sie herzlich!
         freuen.                                    tete Feier bieten, andererseits aber alle
         Vor wenigen Tagen hat die Marktkirche      notwendigen Sicherheitsvorkehrungen         Ihre Margot Klee
         eine unerwartete Stiftung erhalten:        wie z.B. die Abstandsregeln auch zu

                                                       242
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
In Corona Zeiten ist alles anders...
Auch für die KiTa-Mitarbeiter*innen ist   Elternschaft haben wir eine gute Kon-        Um auch in Corona-Zeiten gut gerüstet
es eine tägliche Herausforderung, den     trollmöglichkeit der CO₂-Werte in den        und mit neuen Impulsen für die Kinder
Arbeitsalltag unter den pandemischen      Gruppenräumen.                               durch diese schwierigen Zeiten zu kom-
Bedingungen zu meistern. Aber wir                                                      men, fand am 16. und 17. November eine
sind froh, dass uns das gelingt, denn     Leider konnte in diesem Jahr kein            Teamfortbildung statt. Referentin war
ein Stück Normalität ist gerade für die   Umzug an St. Martin stattfinden.             Frau Margit Franz, die uns schon viele
Kinder zur Zeit sehr wichtig. Wir sind    Aber stattdessen fand in jeder Gruppe        Jahre begleitet. Am Montag, dem 6.
täglich in der Einrichtung präsent, be-   am 10. November eine St.-Martins-            Dezember, werden wir mit den Kindern
treuen, begleiten und bilden die Kinder   feier in der KiTa statt, zu der die Kinder   den Nikolaustag feiern. Alle Elternnach-
und beraten auch die Eltern. Der Herbst   mit ihren Erzieherinnen eine Laterne         mittage und sonstige Veranstaltungen
und Winter stellt an uns alle noch-       gebastelt hatten. Zum Frühstück gab          finden bis 31. Dezember nicht statt.
mal eine besondere Herausforderung.       es für jedes Kind das traditionelle
Lüften ist angesagt, und das so oft es    Martinsmännchen.                             Wir wünschen allen eine gesegnete
möglich ist. Dank einer Spende von                                                     Adventszeit, ein friedvolles Weih-
zwei CO₂-Messgeräten aus unserer                                                       nachtsfest und ein frohes neues Jahr
                                                                                       2021 - Bleiben Sie gesund!

                                                                                                                                  Für das KiTa-Team:
                                                                                                                                  Claudia Edle
                                                                                                                                  von Hoeßle

                   UNSERE
                   JUNGE          KINDER ERFRISCHEN DAS LEBEN UND ERFREUEN DAS HERZ
                   MARKT
                   KIRCHE
                                                                     252
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
AKTUELL

Christbaum für Kinder
Beteiligen Sie sich an unserer Aktion   liche schreiben oder malen Wünsche      ten Geschenke in der Schwalbe 6,
und machen Sie einem Kind aus           auf Weihnachtsbaumkarten, die an        Schwalbacher Straße 6 abzugeben.
Wiesbaden, das an Weihnachten           den Tannenbaum gehängt werden.          Öffnungszeiten: Mo - Do 10 - 16 Uhr, Fr
keine oder nur wenige Geschenke be-     Diesmal sind folgende Einrichtungen     10 -13 Uhr, Sa (14.12): 12 -15 Uhr
kommt, eine Freude. Vor der Markt-      dabei: EHAP für Migrantenfamilien
kirche steht ab dem 28. November        aus dem europäischen Ausland, KU-       In diesem Jahr kann aufgrund der Co-
ein Christbaum mit Wunschkärtchen.      BIS Grundschulpaten im Westend,         rona-Pandemie leider keine Advents-
Dort können Sie einen Wunsch „ab-       Diakonisches Werk/Zweigstelle Grä-      begegnungsfeier stattfinden. Die Ge-
pflücken“ und erfüllen.                 selberg und das Begegnungscafé          schenke werden den Kindern in ihren
                                        „Come together“ im Albert-Schweit-      Einrichtungen überreicht.
Die von den beteiligten Einrichtungen   zer-Gemeindezentrum. Bis zum 12.
angesprochenen Kinder und Jugend-       Dezember bitten wir, die verpack-

                              Die Kunst zu helfen
                              Werke von Wiesbadener Künstler*innen zugunsten der Spendenaktion
                              „Solidarität in Zeiten von Corona – Wiesbaden hilft“ vom 1. Dezember 2020
                              bis 12. Februar 2021 im Kirchenfenster Schwalbe 6, Schwalbacher Straße 6.

                              Bei der Aktion „Die Kunst zu helfen“ geht es darum, in Corona-Zeiten Gutes zu tun. Die
                              Verkaufserlöse gehen an Wiesbadener Künstler*innen, die ihrerseits 30 Prozent an „Ih-
                              nen leuchtet ein Licht“ spenden. Die Idee zu dem Projekt stammt von Andrea und Uwe
                              Kemmesies und wurde bereits bei Kunst-Schaefer und in der BBK-SCHAUstelle umge-
                              setzt. Kunstwerke im Wert von mehr als 5000.- Euro konnten verkauft werden.
                              Nun wird die Aktion in der Schwalbe 6 weitergeführt. Kunstinteressierte finden ein gro-
                              ßes Angebot an Bildern, Skulpturen und Grafiken von Wiesbadener Künstler*innen. Die
                              Größe der Kunstobjekte geht bis 30×30 cm, der Preis liegt bei maximal 199.- Euro. Eine
                              gute Gelegenheit, auf bekannte Namen zu treffen und neue Entdeckungen zu machen.

                              In Kooperation mit dem BBK Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Wies-
                              baden e.V.

                              Bei Fragen zu den beiden Hilfsaktionen rufen Sie mich gerne an: Telefon 0611 1409 740

                              Herzlichst, Ihre Annette Majewski
                              Stadtkirchenpfarrerin

                       Ehrenamtliche                         Wer kann sich vorstellen, 4–6 Stunden
                                                             im Monat in der Marktkirche präsent
                                                             zu sein und die Menschen willkommen
                                    für das                  zu heißen?
                                                             Kontakt: Stadtkirchenpfarrerin
            Kirchenöffnungsteam                              Annette Majewski
                                                             Tel.: 0611-14 09 740,
                                 gesucht!                    Mail: annette.majewski@ekhn.de
                                           262
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
Künstlerische und spirituelle Impulse
                                                                               in der Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern

                                                                               Marktkirche Wiesbaden
                                                                               Mittwoch 18.00 – 18.30 Uhr

                                                                               17. Februar: Alles auf Anfang
                                                                               mit Hagen Büchner, Jonglage
                                                                               24. Februar: Von der Rolle
                                                                               mit Katalyn Hühnerfeld, Pantomime
                                                                               3. März: Das Spiel mit dem Nein
                                                                               mit Armin Nufer, Lesung
                                                                               10. März: Dir zuliebe?
                                                                               mit Prisca Otto, Saxophon
                                                                               17. März: Geht doch!
                                                                               mit Arno Hermer, Theater
                                                                               24. März: Richtungswechsel
                                                                               mit Burkhard Mayer-Andersson, Drums
                                                                               29. März: Die große Freiheit
                                                                               mit Viviane Hanna, Tanz

                                                                               Idee und Gestaltung: Pfarrerin Annette Majewski

                 Wir haben
                    seinen                                                        gesehen im Morgenland …
… so sagen es die „Weisen“, als sie in                                              fern Sie unsere schöne Kirche gut ken-
Jerusalem ankamen. Im griechischen                                                  nen und auch ab und zu mal nach oben
Urtext des Matthäus-Evangeliums                                                     schauen, wird es Ihnen natürlich sofort
heißen sie „magoi“, zu deutsch „Ma-                                                 auffallen: Dort oben gibt es eigentlich
gier“. Das hat aber nichts mit einem                                                keinen weihnachtlichen Stern. Der ist
heute irgendwie assoziierten „Zaube-                                                von Christof Eichner in seinem schönen
rer“ zu tun, sondern war eine damals                                                Foto dort nachträglich hinein montiert
sehr angesehene Mischung aus As-                                                    worden.
trologie, Astronomie und allgemeinem                                                Ich finde aber, er macht sich sehr gut
Gelehrtentum.                                                                       in der Sternenschar unseres Marktkir-
Man kann diesen Satz auch in beson-                                                 chen-Himmels. Und wenn Sie genau
derer Weise betonen: Wir haben seinen                                               hinschauen, sehen Sie, dass dieser
Stern gesehen. Dann wäre es also der                                                Weihnachtsstern der helle Hintergrund
Stern von Jesus, dem die Weisen bzw.                                                für einige andere, gelbe, dort tatsäch-
Wissenschaftler gefolgt waren. Das                                                  lich auf ihm leuchtende Sterne ist. Der
Krippenkind Jesus ist dann der „auf-                                                Weihnachtsstern gibt so allen Ster-
gehende Stern“ im Nachthimmel von                                                   nen, die auf und in ihm leuchten, einen
Bethlehem.                                                                          Grund. Und wenn wir einen Moment
                                                                                                                              Text:
Diese Sichtweise beruht auf der Annahme, dass es für je-       lang die Annahme teilen, dass es für jeden Menschen einen      Holger Saal
den Menschen einen eigenen Stern gibt, der im Falle Jesu       eigenen Stern gibt, können auch wir ein solcher, kleiner
natürlich besonders hell leuchtete. Somit ist der Stern ein    Stern sein, der gemeinsam mit dem Weihnachtsstern über
Sinnbild dafür, dass Jesus der erwartete und schon vom         den Himmel gleitet – auch den Himmel der Marktkirche.
Propheten Micha angekündigte Messias ist, der als Frie-        Der Satz vom Anfang: „Wir haben seinen Stern gesehen im
denskönig herrschen wird. Der Stern als Überbringer der        Morgenland“ geht noch weiter. Danach heißt es: „und sind
Friedensbotschaft.                                             gekommen, ihn anzubeten“.
Wenn Sie das Titelbild des neuen „Carillon“ anschauen,         Genau das tun wir in unserer Kirche, und wenn Sie sie das
wird Ihnen der Stern sofort ins Auge fallen. Er scheint hell   nächste Mal besuchen, schauen Sie doch mal nach oben.
inmitten des Himmelsgewölbes unserer Marktkirche. So-          Vielleicht sehen Sie ja auch den Weihnachtsstern…

                                                                  272
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
Gedanken zu einem alten Weihnachtslied (EG 27)

Lobt Gott, ihr Christen alle gleich
In vielen Gottesdiensten haben wir während       Das Lied „Lobt Gott, ihr Christen alle gleich“   Kranzsinglied zur Sommersonnenwende (Jo-
der Weihnachtszeit in der Marktkirche dieses     umfasste ursprünglich acht Strophen, unser       hannisfeier) als Vorläufer hatte (siehe oben).
schöne alte Lied aus dem 16. Jahrhundert         heutiges Gesangbuch enthält davon nur
gesungen. Schöpfer des Textes und Erfinder       noch sechs Verse. Herman gehörte noch zu         Das Lied will, wie auch andere Lieder aus der
der Melodie ist Nikolaus Herman. Er wurde        den silbenzählenden Dichtern des 16. Jahr-       Reformationszeit, Verkündigung sein. Her-
um 1480 in Altdorf bei Nürnberg geboren          hunderts, und im vorliegenden Lied finden        man versucht, einen theologischen Sachver-
und wirkte von 1518 bis 1560 als Lehrer und      sich nur wenige Tonbeugungen, z. B. im           halt besonders für Kinder und einfache Leute
Kantor im böhmischen Joachimstal. Herman         Vers 6 der vollständigen Fassung: „Er wech-      verständlich und fassbar zu machen, damit
kam schon früh mit den reformatorischen          selt mit uns wunderlich: / Fleisch und Blut      er durch das gesungene Lied zum Eigentum
Ideen in Verbindung und hatte auch Kontak-       nimmt er an …“ Ansonsten stimmen aber die        der Gläubigen werde.
te zu Martin Luther.                             Wortakzente mit dem Versmaß weitgehend
                                                 überein.                                         Zusammengehalten wird Hermans Lied
In einer Sammlung aus dem Jahre 1554, „Ein                                                        durch den Lobpreis Gottes in der ersten
christlicher Abendreihen vom Leben und           Diese silbenzählende Technik ist bei fast        und in der letzten Zeile des Gesamttextes:
Amt Johannes des Täufers“, steht die Melodie     allen Meistersängern des 16. Jahrhunderts        „Lobt Gott, ihr Christen“ steht „Gott sei Lob,
zum Lied „Lobt Gott“ auf die Worte „Kommt        anzutreffen. Auch ein Hans Sachs hat es          Ehr und Preis“ gegenüber. Dazwischen wird
her, ihr lieben Schwesterlein / zu diesem        bekanntlich nicht als störend empfunden,         erklärt, wie Gott die Gestalt eines Armen
Abendtanz; / lasst uns ein geistlich Liedelein   wenn eine unbetonte Silbe auf eine Hebung        (elend, nackt, bloß, niedrig, gering) annimmt
/ singen um einen Kranz.“ Der vom Hymnus         im Vers gefallen ist.                            und wie er dadurch die Menschen erlöst. Das
„A solis ortus cardine“ inspirierte Text „Lobt                                                    Paradies wird dadurch für die Menschen
Gott, ihr Christen“ findet sich zusammen mit     Auch was die Melodie betrifft, ist Herman        wieder möglich, der Cherub verwehrt den
der Melodie in einer wenig später veröffent-     der Meistersingerei verpflichtet. Die meisten    Zugang nicht mehr länger.
lichten Sammlung „Die Sonntags-Evangelia         der älteren evangelischen Lieder sind keine
über das ganze Jahr in Gesänge gefasst für       Neukompositionen, sie lehnen sich an welt-                                               Text:
die Kinder und christlichen Hausväter“ von       liche oder gregorianische Vorbilder an. So                                 Hans Uwe Hielscher
1560.                                            auch unser „Lobt Gott“, das ein weltliches

                                                                  282
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
TERMINE

                              Gottesdienste in der Marktkirche

Sonntag, 29.11. 10.00 Uhr Gottesdienst zum 1. Advent · Pfr. Dr. Saal
		              11.15 Uhr Gemeindeversammlung

       Sonntag, 6.12.     10.00 Uhr   Gottesdienst zum 2. Advent · Pfr. Fromme

      Sonntag, 13.12.     10.00 Uhr   Gottesdienst zum 3. Advent · Pfr. Dr. Saal

      Sonntag, 20.12.     10.00 Uhr   Gottesdienst zum 4. Advent · Prädikantin Dr. Klee

Donnerstag, 24.12. 11.00 Uhr Weihnachtliche Matinee Texte und Musik zum Weihnachtsfest· Pfr. Dr. Saal
		                 14.00 Uhr Familiengottesdienst mit Krippenspiel der Konfirmanden· Pfr. Dr. Saal
		                 15.00 Uhr Christvesper · Dekan Dr. Mencke, Pfr. Dr. Saal, vor der Kirche
		                 16.30 Uhr Christvesper · Dekan Dr. Mencke, Pfr. Fromme, vor der Kirche
		                 18.00 Uhr Christvesper · Pfr. Fromme
		                 23.00 Uhr Christmette · Prädikantin Dr. Klee

       Freitag, 25.12.    10.00 Uhr   Weihnachtsgottesdienst · Pfr. Dr. Saal

      Samstag, 26.12.     10.00 Uhr   Weihnachtsgottesdienst· Pfr. Fromme

      Sonntag, 27.12.     10.00 Uhr   Gottesdienst · Prädikantin Dr. Klee

Donnerstag, 31.12. 10.00 Uhr Jahresschlussgottesdienst · Pfr. Dr. Saal
		                 18.00 Uhr Jahresschlussgottesdienst · Pfr. Dr. Saal

          Freitag, 1.1.   10.00 Uhr   Neujahrsgottesdienst · Pfr. Fromme

         Sonntag, 3.1.    10.00 Uhr   Gottesdienst · Prädikantin Dr. Klee
Sonntag, 10.1. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Dr. Saal
		             17.00 Uhr Bach-Vesper· Pfr. Dr. Saal

       Sonntag, 17.1.     10.00 Uhr   Gottesdienst· Pfr. Dr. Saal

       Sonntag, 24.1.     10.00 Uhr   Gottesdienst · Pfr. Fromme

    Donnerstag, 28.1.     18.00 Uhr   Meditationsandacht· Pfr. Fromme

       Sonntag, 31.1.     10.00 Uhr   Gottesdienst · Pfr. Fromme

         Sonntag, 7.2.    10.00 Uhr   Gottesdienst · Pfrin. Julia Helmke

       Sonntag, 14.2.     10.00 Uhr   Gottesdienst · Pfr. Dr. Saal

       Sonntag, 21.2.     10.00 Uhr   Gottesdienst · Prädikantin Dr. Klee
    Donnerstag, 25.2.     18.00 Uhr   Meditationsandacht· Pfr. Dr. Saal

       Sonntag, 28.2.     10.00 Uhr   Gottesdienst· Pfr. Fromme

                                                         292
Das Marktkirchenmagazin Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden - Marktkirche Wiesbaden
K IRC HE N M U S I K

Musik im Gottesdienst                                     Konzerte
Sonntag, 29. November 2020 (1. Advent), 10.00 Uhr         Samstag, 5. Dezember 2020, 19.30 Uhr
Wiesbadener Blechbläserkreis                              Sonntag, 6. Dezember 2020, 19.30 Uhr
Matthias Schädlich (Leitung)                              Weihnachtsmusik bei Kerzenschein
Hans Uwe Hielscher (Orgel)                                Lieder, Motetten und Orgelwerke
                                                          aus dem 16. bis 20. Jahrhundert
Sonntag, 6. Dezember 2020 (2. Advent), 10.00 Uhr          Schiersteiner Kantorei
Schiersteiner Kantorei                                    Leitung und Orgel: Clemens Bosselmann
Clemens Bosselmann (Leitung und Orgel)
                                                          Samstag, 19. Dezember 2020, 19.30 Uhr
Donnerstag, 24. Dezember 2020 (Heiligabend)               Sonntag, 20. Dezember 2020, 19.30 Uhr
11.00 Uhr: Weihnachtliche Matinée                         Weihnachtsmusik bei Kerzenschein
Musik und Texte                                           Lieder, Motetten und Orgelwerke
Susanne Juhre (Sopran), Thomas J. Frank (Orgel)           aus dem 16. bis 20. Jahrhundert
                                                          Schiersteiner Kantorei
14.00 Uhr: Familiengottesdienst                           Leitung und Orgel: Clemens Bosselmann
Nassauisches Blechbläser Ensemble
Susanne Juhre (Sopran), Thomas J. Frank (Orgel)           Freitag, 25. Dezember 2020, 16.00 Uhr
                                                          Samstag, 26. Dezember 2020, 16.00 Uhr
15.00 Uhr: Familiengottesdienst                           Weihnachtliche Orgelmusik
Nassauisches Blechbläser Ensemble                         mit Hans Uwe Hielscher
Susanne Juhre (Sopran), Thomas J. Frank (Orgel)           Eintritt frei. Spende am Ausgang.

16.30 Uhr: Christvesper                                   Donnerstag, 31. Dezember 2020, 16.00 und 19.30 Uhr
Wiesbadener Knabenchor                                    Silvester-Orgelkonzert „… vorwiegend heiter“
Roman Twardy (Leitung)                                    Gabriel Dessauer und Hans Uwe Hielscher
Thomas J. Frank (Orgel)                                   spielen zwei- und vierhändige Werke
                                                          Eintritt: € 15.-
18.00 Uhr: Christvesper
Mädchenchor Wiesbaden
Gerd Rixmann (Leitung)
Hans Uwe Hielscher (Orgel)

23.00 Uhr: Christmette
Hans Uwe Hielscher (Orgel)

Freitag, 25. Dezember 2020 (Weihnachten), 10.00 Uhr
Nassauisches Blechbläser-Ensemble
Thomas J. Frank (Orgel)

                                                      2 10 2
Adventsandachten

                                                                  Sonntag 29.11. Dekan Dr. Martin Mencke
                                                                  		             Ev. Dekanat Wiesbaden
                                                                  Montag 30.11. Gemeindereferentin Katrin Silano
                                                                  		            Kath. Klinikseelsorge im Josefs-Hospital
                                                                  Dienstag 01.12. Pfr. Martin Fromme
                                                                  		              Ev. Marktkirchengemeinde
                                                                  Mittwoch 02.12. Stellv. Dekan Knud W. Schmitt
                                                                  		              Kath. St. Peter- und Paulgemeinde
                                                                  Donnerstag 03.12. Dekan Klaus Rudershausen
                                                                  		                Altkatholische Kirchengemeinde
                                                                  Freitag 04.12. Pfr. Dr. Frank Löwe
                                                                  		             EKHN - Kirchliche Visitation
                                                                  Samstag 05.12. Pfr. Dr. Holger Saal
                                                                  		             Ev. Marktkirchengemeinde
                                                                  Sonntag 06.12. Pfr. Matthias Ohlig
Orgelmusik zur Marktzeit                                          		             Kath. St. Bonifatiusgemeinde
Ganzjährig jeden Samstag von 11.30 bis 12.00 Uhr                  Montag 07.12. Pfr. Klaus Krechel
gespielt von Hans Uwe Hielscher, Thomas J. Frank und              		            Kath. Klinikseelsorge im Josefs-Hospital
Gastorganisten
Nähere Infos in unseren Konzertvorschauen, die in der             Dienstag 08.12. Prädikantin Dr. Margot Klee
Marktkirche ausliegen.                                            		Dekanats-Synodalvorstand
Achtung: Aufgrund der derzeitigen Bestimmungen darf nur eine      Mittwoch    09.12. Pfr. i.R. Dr. Thomas Posern
begrenzte Personenzahl zu unseren Konzerten zugelassen
werden. Es wird empfohlen, frühzeitig einzutreffen.               Donnerstag 10.12. Pfr. Andreas Günther
                                                                  		                Ev. Pfarramt für Ökumene
Turmglockenspiel                                                  Freitag 11.12. Pfr. i.R. Gotthard Fuchs
Carillon-Musik zur Marktzeit                                      		             Kath. Theologe und Publizist
jeden Samstag von 12.05 bis 12.30 Uhr
                                                                  Samstag 12.12. Pfrin. Astrid Stephan
gespielt von Thomas J. Frank, Hans Uwe Hielscher und              		             Ev. Stadtjugendpfarramt
David van Amstel
                                                                  Sonntag 13.12. Stellv. Dekan Matthias Welsch
Tägliches Glockenspiel (Automatik)                                		             Ev. Dekanat Wiesbaden
9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr, 19 Uhr
                                                                  Montag 14.12. Christine Rudershausen
mit wöchentlich wechselnden Melodien
                                                                  		            Altkatholische Kirchengemeinde
                                                                  Dienstag 15.12. Rev. Christopher Easthill
                                                                  		              Anglikanische Kirchengemeinde
Bach-Vespern
Sonntag, 10. Januar 2021, 17.00 Uhr                               Mittwoch    16.12. Prädikantin Manuela Koch
Kantate „Christum wir sollen loben schon“ BWV 121
Vokalsolisten, Mitglieder der Schiersteiner Kantorei              Donnerstag 17.12. Pastoralreferent Stefan Herok
Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden                                		                Kath. St. Bonifatiusgemeinde
Leitung: Clemens Bosselmann, Orgel: Hans Uwe Hielscher            Freitag 18.12. Stadtdekan Klaus Nebel
Liturgie und Predigt: Pfarrer Dr. Holger Saal                     		             Kath. St. Bonifatiusgemeinde
16.30 Uhr: Einführung in die Kantate
                                                                  Samstag 19.12. Pastoralreferent Jürgen Otto
Sonntag, 07. Februar 2021, 17.00 Uhr                              		             Kath. St. Birgidgemeinde
Kantate „Herr, Gott, dich loben wir“ BWV 16
Vokalsolisten, Mitglieder der Kantorei St. Katharinen Frankfurt   Sonntag     20.12. Pfr. i.R. Klaus Endter
Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden                                Montag 21.12. Stadtreferent Thomas Weinert
Leitung: Michael Graf Münster, Orgel: Clemens Bosselmann          		            Kath. Kirche Wiesbaden
Liturgie und Predigt: Pfarrer Dr. Sigurd Rink
16.30 Uhr: Einführung in die Kantate                              Dienstag 22.12. Pfrin. Mirjam Müller
                                                                  		              Ev. Klinikseelsorge im Josefs-Hospital
Der Eintritt zu den Bach-Vespern ist frei.
                                                                  Mittwoch 23.12. Pfrin. Annette Majewski
Am Ausgang wird eine Kollekte erbeten.
                                                                  		              Ev. Stadtkirchenpfarramt

                                                             2 11 2
SPALT-PILZ
V ERA N STA LTU NG E N

          Gruppen und Kreise
          im „Haus an der Marktkirche”

          Stundenbibel
          Bis auf Weiteres im schriftlichen Austausch
          mit Pfr. Fromme                                               Adventliche
          Geistliches Mittwochsgespräch
          Jeden Mittwoch um 18.15 Uhr mit Pfr. Saal
                                                                        Feierstunde
          Das Mittwochsgespräch wird bis auf Weiteres online            für Seniorinnen und Senioren
          per Zoom-Konferenz stattfinden.                               am Mittwoch, 16. Dezember 2020,
          Zugangsdaten bei Pfr. Saal und im Gemeindebüro                um 15.00 Uhr in der Marktkirche
          Enneagramm-Gruppe
          Jeweils donnerstags um 19.15 Uhr                              Da unsere Senioren-Adventsfeier in diesem
          mit Pfr. Schulz und Frau Münch                                Jahr nicht in gewohnter Weise im „Haus an der
          17.12.2020, 28.1.2021, 25.2.2021                              Marktkirche“ stattfinden kann, laden wir Sie
                                                                        herzlich zu einer adventlichen Feierstunde in
          Renovatio-Gruppe                                              die Marktkirche ein. Gemeinsam wollen wir uns
          Jeweils donnerstags um 19.15 Uhr                              mit einem kleinen Programm (Musik für Sopran,
          mit Pfr. Schulz und Frau Münch                                Violine und Orgel) und einer besinnlichen
          10.12.2020, 18.2.2021                                         Andacht auf die Weihnachtszeit einstimmen.

            ❱ Am Heiligabend können Sie auch eine in der            Ebenso können Sie Karten im Internet unter
            Marktkirche vorab aufgezeichnete Christvesper           www.churchmusic.de und www.adticket.de/
            mitfeiern. Sie wird gestaltet von Pfarrer Dr. Saal,     Marktkirche-Wiesbaden.html bestellen und zu
            Pfarrer Fromme, Gloria Rehm (Sopran), dem               Hause ausdrucken. Hierbei fällt allerdings eine
            Wiesbadener Knabenchor und Kantor Dr. Thomas            Gebühr für den Provider in Höhe von EUR 1,95 an.
            J. Frank an der Orgel. Sie finden das Video unter
            www.youtube.com/Marktkirche                             ❱ Wegen der weiter andauernden Beschränkungen
            oder auf unserer Website                                können wir vorerst das Heilige Abendmahl nur in
            www.marktkirche-wiesbaden.de.                           den Meditationsandachten als Agape-Mahl gemein-
            Dieses Video ist Heiligabend ab 10 Uhr verfügbar.       sam feiern.

            ❱ Für den Besuch der Gottesdienste in der Markt-        ❱ Unsere Gemeindekreise „Treffpunkt Marktkirche“
            kirche an Heiligabend ist eine Eintrittskarte           und „Kaffeenachmittag“ können zur Zeit nicht
            notwendig. Sie erhalten die kostenfreien Karten         stattfinden. Sobald sich das ändert, werden wir Sie
            bei allen ReserviX-Vorverkaufsstellen (z. B. Tourist-   kurzfristig informieren.
            Information oder Musikalien-Petroll).

                                                    2 12 2
Brot für die Welt
                                                                             Diakonie Katastrophenhilfe
                                                                             Brigitte Molter

                                                                             Praunheimer Landstr. 206
                                                                             60488 Frankfurt am Main
                                                                             Tel. +49 (0)69 976518-90
                                                                             Fax +49 (0)69 976518-59
                                                                             molter@zentrum-oekumene.de
ZENTRUM OEKUMENE, Praunheimer Landstr. 206, 60488 Frankfurt                  www.zentrum-oekumene.de

An die

Kirchengemeinden im

Ev. Dekanat Wiesbaden

                                                                             Frankfurt am Main, 11.11.20

Sehr geehrte Damen und Herren,

angesichts der Einschränkungen bei den Gottesdiensten infolge der Corona-Pandemie ist mit ei-
nem starken Rückgang der Kollekten zugunsten von Brot für die Welt im Advent und an Weih-
nachten zu rechnen. Die weltweiten Hilfsprojekte von Brot für die Welt sind jedoch derzeit be-
sonders auf Unterstützung angewiesen.

Damit Kirchengemeinden das evangelische Hilfswerk auch in Zeiten des einge-
schränkten Gottesdienstzugangs über die digitale Kollekte der EKHN hinaus un-
terstützen können, hat Brot für die Welt eine eigene Online-Kollektenseite für
die EKHN eingerichtet. Der Link www.brot-fuer-die-welt.de/ekhn-kollekte kann
z.B. auch in digitalen Gottesdiensten eingeblendet werden und führt direkt zur
Kollektenseite. Der beigefügte QR-Code eignet sich besonders für alle gedruckten Materialien und
leitet ebenfalls dorthin. Spendenbescheinigungen werden direkt von Brot für die Welt ausgestellt.

Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie in Ihrer Kirchengemeinde von dieser zusätzlichen Unter-
stützungsmöglichkeiten für Brot für die Welt Gebrauch machen könnten.

Mit herzlichem Dank für Ihre Unterstützung und

freundlichen Grüßen

Brigitte Molter

                                                      2 13 2
SPALT    eben dem Corona-Virus gras-
                            siert noch eine weitere Seuche.
                                                                  Nach inzwischen weit verbreiteten Mustern
                                                                  arbeiteten auch hier beide Seiten schamlos
                            Das Klima scheint günstig für den     mit Überzeichnungen von Vor- und Nachtei-
                            Spalt-Pilz. Begünstigt wird seine     len des schienengebundenen Nahverkehrs,
                            Ausbreitung vor allem durch die       unbewiesenen oder einfach falschen Be-
                            sogenannten Sozialen Medien wie       hauptungen – wohlgemerkt wider besseren
                Twitter und Facebook. Inzwischen ist er mit       oder mitunter auch bar jeglichen Wissens.
                seinen schlimmen Auswirkungen in zahl-            Gutmeinende Diskussionsbeiträge wurden
                losen Städten und Ländern spürbar. Er reißt       auf unflätige Weise diskreditiert. Oberlehrer-
                Gesellschaften auseinander und teilt das so       haft schien jeder alles besser zu wissen bzw.
                oft postulierte „Wir“ in Gruppen, die sich un-    im Besitz der alleinigen Wahrheit. In diesem
                versöhnlich, feindselig, ja immer öfter hass-     Umfeld verloren selbst bestechende Argu-
                erfüllt in Frontstellung zueinander begeben.      mente ihre Überzeugungskraft.

                Mittlerweile ist dieser Spalt-Pilz auch in tra-   Für die Befürworter war die Bahn die Lösung
                ditionsreichen Demokratien angekommen.            allen Übels, das Ende von Staus und Luftver-
                Fassungslos haben wir das Geschehen an            schmutzung – für die Gegner die Ausgeburt
                den Tagen nach der Wahl des US-Präsiden-          des Bösen, die den Verkehr endgültig zusam-
                ten verfolgt, als Anhänger des unterlegenen       menbrechen lässt, die Alleen und das Stadt-
                Donald Trump schwerbewaffnet vor Auszähl-         bild zerstört. Die Entscheidung wurde weit
                Zentren aufmarschiert sind und ein stellver-      über ihre Bedeutung hinaus gehoben – als
                tretender Gouverneur denen Dollar-Millionen       hingen Wohl oder Wehe für Wiesbaden und
                geboten hat, die Beweise für Wahlbetrug lie-      die Wiesbadener einzig und allein von dem
                fern.                                             Ausgang dieses Urnengangs ab.

                Bei uns destabilisieren Corona-Leugner mit        Auch in der Analyse des Ergebnisses wur-
                Unterstützung von Rechtsextremisten die           den die Widersacher von den Unterlegenen
                republikanischen Strukturen. Islamisten ver-      mit verletzender Arroganz herabgesetzt, als
                stärken die Unruhe mit terroristischen An-        „ewig Gestrige“, auch mal schlicht als „doof“
                schlägen auf dem ganzen Kontinent. Da täte        bezeichnet, die der Stadt, ihren Kindern und
                es gut, wenn ganz normale kommunalpoliti-         Jugendlichen die Zukunftschance geraubt
                sche Debatten mit demokratischem Anstand          hätten. Wie soll eine Stadtgesellschaft nach
                über die Bühne gingen. Doch was sich rund         solchem Wortgemetzel wieder zusammen-
Text:
Jürgen Hauzel
                um den Bürgerentscheid zur Wiesbadener            finden, wie gemeinsam und konstruktiv auf
                City-Bahn in unserer Stadt abspielte, hat die     die Suche nach alternativen Möglichkeiten
                Grenzen eines anständigen Diskurses viel-         einer vernünftigen Stadtentwicklung gehen?
                fach überschritten.                               Was hat überhaupt dazu geführt, dass eine
                                                                  nicht zu unterschätzende Zahl der Menschen
                                                                  im Land den Leitmedien skeptisch bis ab-
                                                                  lehnend gegenübersteht – aber jedem Inter-

                                                          2 14 2
-PILZ
net-Blogger ungeprüft frei Erfundenes glaubt
und die von ihm als Wahrheiten in die Welt
                                                  wenn sie die Verhältnisse, in denen sie leben,
                                                  dazu ermutigen.“ Und auf Berlin übertragen
gesetzten Behauptungen und Mutmaßungen            sagte er, Mut brauche es auch, für Verständ-
weiter verbreitet und dabei nicht einmal ein      nis und ein friedfertiges Klima einzutreten:
Fragezeichen setzt, keine Zweifel zulässt.        „Aber das Gift der Hetze und der Gewalt in
                                                  dieser Stadt und in diesem Land macht die
Für eine Kehrtwende, die uns wieder zuein-        Mutigen müde und die Feigen stark.“ Um in
ander führt, müssen wir nichts Neues lernen.      einen Appell zu münden: „Wir rufen alle de-
Wir haben auch in der jüngeren Geschichte         mokratischen, gutgesinnten, unruhig ge-
ausreichend Erfahrungen mit schwierigen           wordenen, besorgten Mitbürger auf: Helft
Konstellationen gemacht und kluge Vorden-         Brücken schlagen, versteht einander, sucht
ker gehabt, die uns den Weg weisen. Heinrich      die Schuld nicht nur beim anderen, behaltet
Albertz beispielsweise, der Berliner Pastor,      nicht immer recht.“
der in den Umbruchjahren 1966 und 1967
während des Schahbesuchs und der Ermor-           Und wir könnten unsere Hoffnungen nähren,
dung des Studenten Benno Ohnesorg Regie-          indem wir mit dem österreichischen Poeten
render Bürgermeister der geteilten Stadt war      und Chansonier André Heller beten, der 1976
und sich 1975 den RAF-Entführern des CDU-         in seinem Lied mit dem bezeichnenden Titel
Politikers Peter Lorenz als lebendes Pfand zur    „Abendland“ getextet hat:
Verfügung stellte und so dessen Leben rette-
te, sagte bei einer Rede 1968 in Berlin Sätze,
die bis heute an Aktualität nichts verloren       „Herr gib, dass ich Liebe gebe, wo Hass ist,
haben: „Jeder kritisiert den anderen, aber
nicht sich selbst. Die Einäugigkeit ist schein-
bar zum Prinzip geworden.“ Damals, unmit-         dass ich verzeihe, wo Schuld ist, vereine, wo
telbar nach den Morden an Robert Kennedy
und Martin Luther King, sah der evangelische
Pfarrer Auswirkungen des gesellschaftlichen
Klimas auf das konkrete Handeln der Atten-
                                                  Zwietracht herrscht. Nicht um getröstet zu
täter: „Politisch ist doch wahr, dass solche
Einzelgänger, wenn es sich nicht um im klini-
schen Sinne Verrückte handelt, nur schießen,      werden, sondern um zu trösten. Nicht um ver-

                                                  standen zu werden, sondern um zu verstehen.

                                                  Nicht um geliebt zu werden, sondern um zu

                                                  lieben. Nur das ist wichtig…“

                                          2 15 2
Kirchennachbarn
Kirchennachbarn porträtiert in loser Folge Menschen, die in unmittelbarer Nähe der Marktkirche leben oder
arbeiten. Das werden Prominente, aber auch ganz normale Bürger sein. Wir stellen diese Menschen und ihre
Begegnung mit der Marktkirche vor. Sie erzählen uns ihre ganz eigene Geschichte, die sie mit der Marktkirche
erlebt haben. Heute: Oliver Franz.

                                                                                                       als evangelischen Christen das wich-
                                                                                                       tigste Gotteshaus unserer Stadt. We-
                                                                                                       gen meines Büros im Rathaus blicke
                                                                                                       ich täglich unzählige Male auf sie.
                                                                                                       Das beginnt morgens auf meinem
                                                                                                       Weg ins Rathaus und endet abends
                                                                                                       auf dem Weg nach Hause. Ich sehe
                                                                                                       sie aus dem Rathaus, laufe zu Termi-
                                                                                                       nen in der Nähe häufig an ihr vorbei.
                                                                                                       Ich höre ihren Glockenschlag und ihr
                                                                                                       Glockenspiel. Es gibt keine andere
  Oliver Franz, vor 49 Jahren in Marburg geboren, gründete                                             Kirche in der Stadt, die in meinem
1990 die Junge Union in seiner Heimatgemeinde Fronhau-                                                 Leben täglich so präsent ist.
   sen. Seit 1999 lebt der promovierte Jurist in Wiesbaden,
   fungierte als persönlicher Referent und Pressesprecher                                              Was verbindet Sie beruflich
     des hessischen Justizministers Dr. Christean Wagner,                                              mit der Marktkirche?
    war später in der Staatskanzlei stellvertretender Büro-                                            Berufliche Verbindungen bestehen
  leiter von Ministerpräsident Roland Koch. 2013 wurde er       Was verbindet Sie persönlich           eher zum Dekanat und zur Markt-
  von der Stadtverordnetenversammlung zum hauptamt-             mit der Marktkirche?                   kirchengemeinde, weniger zur Markt-
 lichen Stadtrat gewählt, seit 1. Juli 2017 ist er Bürgermei-   Die Marktkirche ist für mich zum       kirche selbst. Persönlich verbinde
    ster. Der CDU-Politiker ist WIrtschafts-, Gesundheits-      einen eines der Wahrzeichen Wies-      ich mit der Marktkirche viele schöne
                                   und Ordnungsdezernent.       badens, zum anderen ist sie für mich   Gottesdienste, aber natürlich auch

                                                                  2 16 2
traurige Anlässe. Immer wieder mit       Grünanlagen und das harmonische           Die Landeshauptstadt Wiesbaden
Freude erlebe ich das Orgelspiel und     Stadtbild gefallen mir immer wieder       und die Marktkirchengemeinde ko-
andere musikalische Höhepunkte.          aufs Neue. In der City finden sich        operieren bereits seit vielen Jahren
Für mich ist Kirchenmusik elemen-        Filialen großer Marken ebenso wie         und Jahrzehnten überaus erfolgreich.
tarer Bestandteil eines jeden Gottes-    inhabergeführte Geschäfte, die für        Als aktuelle Beispiele möchte ich die
dienstes. Die Marktkirche kann hier      Individualität und Originalität sorgen.   jährliche Abwicklung von Rheingauer
mit Pfunden wuchern!                     Die vielen Lokale und das gastro-         Weinwoche und Sternschnuppen-
                                         nomische Angebot im Freien ermög-         Markt nennen: Bei beiden Ver-
Welche Rollen spielen Kirche,            lichen zwanglose Begegnungen und          anstaltungen, die auch stark von
Glaube und Religion in Ihrem             laden zum Austausch ein. Ich lebe         auswärtigen Gästen besucht werden,
Leben?                                   und arbeite gerne in dieser Stadt!        ist die Marktkirchengemeinde aktiv
Kirche, Glaube und Religion sind für                                               eingebunden und trägt mit ihren An-
mich ganz wesentlicher Bestandteil       Was könnten wir gemeinsam tun,            geboten – etwa der Turmbegehung
persönlicher Sinnstiftung. Rolle und     die Anziehungskraft, die Attrak-          oder den Andachten in der Vorweih-
Bedeutung wandeln sich natürlich         tivität des Bereichs um Schloss-          nachtszeit – maßgeblich zum Erfolg
und hängen von den jeweiligen Le-        platz und Dernsches Gelände zu            der Feste bei. Mehr geht zwar immer,
bensumständen ab. Seit ich Kinder        steigern?                                 ich glaube aber, wir können mit
habe und hauptberuflich in der Poli-     Jeder für sich kann mit der Pflege sei-   unserer nachbarschaftlichen Part-
tik tätig bin, kollidiert zum Beispiel   ner Immobilie und der Durchführung        nerschaft ganz zufrieden sein.
das Bedürfnis nach gemeinsamer           möglichst vieler Veranstaltungen ei-
Familienzeit am Sonntagmorgen            nen eigenen Beitrag leisten. Die Stadt    Wenn Sie einen Schlüssel zur
mit den Gottesdienstzeiten. Dafür        könnte zum Beispiel endlich noch          Marktkirche hätten, was würden
hatte ich – vor Corona – aufgrund        den Rest des Schlossplatzes neu           Sie gern einmal dort ungestört
meines Berufes zusätzliche Gelegen-      pflastern. Ich halte aber sowohl den      tun?
heiten zu Gottesdienstbesuchen.          Schlossplatz als auch das Dern‘sche       Aufgrund der Offenheit und Zu-
An allen wesentlichen Wegmarken          Gelände schon jetzt für sehr attraktiv,   gänglichkeit für Besucherinnen und
des Lebens konnte ich mich bisher        beide Plätze genießen bei der Bevöl-      Besucher von innerhalb und außer-
auf das in jungen Jahren gelegte         kerung eine hohe Akzeptanz. Sie sind      halb unserer Stadt ist es gar nicht
religiöse Fundament verlassen. Da-       die Orte der großen Feste dieser Stadt    so leicht, alleine in der Marktkirche
für bin ich dankbar. Das christliche     und bestechen durch ihre Großzügig-       zu sein. Wenn ich einen Schlüssel
Menschenbild und der Wertekanon          keit und Offenheit. Der Wochenmarkt       hätte, würde ich die Marktkirche ganz
des Christentums sind gute Orien-        auf dem Dern‘schen Gelände ist aus        alleine besuchen, würde Raum und
tierungspunkte, im privaten wie im       unserem Leben nicht wegzudenken           Ruhe genießen, einige Zeit innehalten
beruflichen Umfeld, insbesondere in      und dient zwei Mal in der Woche           und vermutlich ein kleines Gebet gen
der Politik.                             auch als geschätzter Treffpunkt und       Himmel schicken.
                                         Ort der Kommunikation. Auch wenn
Was sollte eine Kirchengemeinde          man immer noch etwas besser ma-           Was könnte die Marktkirchen-
im Zentrum einer Großstadt Ihrer         chen kann, ist es also gar nicht so       gemeinde für Sie persönlich tun?
Meinung nach leisten, wie sollte         leicht, die Anziehungskraft weiter zu     Ich habe hier keine besonderen Wün-
ihr Angebot aussehen, wo gibt es         steigern.                                 sche. Ich würde mich freuen, wenn
Defizite?                                                                          die Marktkirche auch in Zukunft ein
Im Zentrum der Stadt kommt der           Wie begleitet Sie das Glockenspiel        offenes und zugängliches Gotteshaus
Marktkirche eine besondere Be-           über den Tag/die Woche?                   bleibt. Alle Verantwortlichen der Ge-
deutung zu. Sie ist zumindest für        Als unmittelbare Nachbarn der             meinde mögen sich auch in Zukunft
die evangelischen Christen die           Marktkirche kommen mein Team              ihrer Verantwortung für ein besonde-
Hauptkirche der Stadt. Sie ist zu-       und ich in unseren, der Marktkirche       res Haus bewusst bleiben.
dem Anlaufstelle für alle Menschen,      unmittelbar zugewandten Büros im
die in unserer schnelllebigen Zeit       Rathaus täglich in den Genuss des
einen Ort der Ruhe und Besinnung         Glockenspiels. Und ich sage ganz
und gegebenenfalls auch Rat oder         bewusst „Genuss“, weil mich das
Trost suchen. Deswegen muss die          Glockenspiel zum einen mit vertrau-
Marktkirchengemeinde wie kaum            ten Melodien spirituell anspricht und
eine andere in unserer Stadt auf         mich zum anderen auch mit neuen
offene Türen und möglichst viele         Interpretationen musikalisch immer
gottesdienstliche Angebote achten.       wieder begeistert.
Ich denke in diesem Zusammenhang
insbesondere an die Bedienung der        Wie würde in Ihren Augen eine
Nachfrage am Sonntagnachmittag.          aktivere, nachbarschaftliche
                                         Partnerschaft aussehen?
Was gefällt Ihnen an Wiesbaden           önnen Sie sich vorstellen, dass
und an der Wiesbadener City              Marktkirchengemeinde und die
besonders?                               Stadtverordnetenversammlung
Unsere Stadt ist herrlich gelegen und    kooperieren, etwa eine Aktion
bietet eine hohe Wohn- und Lebens-       oder Veranstaltung gemeinsam
qualität. Die zahlreichen Parks und      auf die Beine stellen?

                                                                 2 17 2
Nach                            denkliches

       Lüften       Luft – Du für uns Menschen unsichtbares Element, das            Gottesdienst in unserer Marktkirche blicken wir auf den
                    wir wie Brot und Wasser brauchen, um leben zu können,           Jesus, der hinter dem Altar mit offenen Armen steht und
                    hast es gerade nicht leicht. Denn nicht nur bist Du Lebens-     uns einlädt, ganz im Sinne von Matthäus 11,28: „Kommt
                    elixier, gleichwohl nun auch Schuld an der Verbreitung des      her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will
                    üblen Sars-Cov2-Virus, welches bei uns Menschen die             euch erquicken“. Anapauso hymas, steht im griechischen
                    Krankheit Covid19 auslöst. Aerosole sind das Stichwort,         Originaltext, was Luther mit erquicken übersetzt, aber
                    das uns nunmehr seit Monaten begleitet in Funk, Fernse-         man kann auch sagen „ich will Euch ausruhen lassen“
                    hen, Zeitungen und bisweilen zur Hysterie führt. Also ver-      oder, um wieder zum Thema Luft zurückzukehren: „Ich will
                    suchen wir uns an die im Jahr 2020 erfundene AHALC-Re-          Euch durchatmen lassen“. Für den pietistischen Mystiker
                    gel zu halten, sprich neben Abstand halten, Hygieneregeln       Gerhard Teerstegen ist dieser Atem, bzw. diese Luft gar der
                    einhalten, Alltagsmasken tragen, Corona App nutzen, sol-        Inbegriff der göttlichen Gegenwart, wie es im Lied „Gott ist
                    len wir auch lüften. So, wie uns virusbelastete Luft krank      gegenwärtig“ in der 5. Strophe heißt: „Luft, die alles füllet,/
                    machen kann, wird die Zufuhr von Frischluft gleichwohl zu       drin wir immer schweben,/ aller Grund und Dinge Leben,/
                    einer Art Schutzschild vor Ansteckung. So kann Luft Fluch       Meer ohne Grund und Ende,/ Wunder aller Wunder: / Ich
                    und Segen sein – wie so vieles in der Welt, in der wir leben:   senk mich in Dich hinunter. / Ich in Dir, Du in mir, / lass mich
                    Feuer, Wasser beispielsweise, aber auch Worte, die sich         ganz verschwinden, / Dich nur sehn und finden.“
                    Menschen sagen, können beides sein; können warm, lie-           Dieses Lied vereinigt interessanterweise auch Protes-
                    bevoll in den Arm nehmen, aber auch kalt, rigoros wie ein       tanten und Katholiken: Man findet es nämlich sowohl im
                    Degenstoß treffen.                                              Evangelischen Gesangbuch Nr.165 als auch im aktuellen
                                                                                    „Gotteslob“ Nr. 387.
                    Diese Polarität findet sich eben auch beim Element Luft:
                    Frische Luft zum Atmen brauchen wir, damit wir leben            Die aktuelle Pandemie ist wie ein Sturm über uns herein-
            Text:
Christof Eichner
                    können, verbrauchte, miefige Luft oder auch belastete           gebrochen, zerstörerisch wie ein Orkan, es ist zwar keine
                    Luft kann krank machen oder gar zum Tode führen – also          Pest, Cholera, Ebola, aber schlimm genug, um uns an un-
                    Fenster auf und Frischluft rein! Die „Ruach“, der Atem Got-     sere Grenzen zu bringen; das Virus zeigt uns, wie anfällig
                    tes, im Hebräischen mit weiblichem Artikel versehen, ver-       unsere ach so technisch ausgeklügelte und globalisierte
                    sinnbildlicht ebenfalls sowohl die Zartheit des Schwebens       Lebensweise ist. Doch auch wenn es momentan für uns
                    von Gottes Gegenwart über dem Wasser, kann aber auch            stockdunkel aussieht – wer weiß, vielleicht kann man viel
                    gewaltig sein wie ein Gewitter. Gott ist der Atem, der Leben    später einmal rückblickend sagen, dass im Anschluss da-
                    überhaupt erst entstehen lässt, aber auch der Sturm, der        ran durch frischen Wind neuer Gedanken etwas Neues,
                    zerstören kann, was wir neuzeitliche Menschen natürlich         Positives entstanden ist – mit Gottes Hilfe und seinem
                    gar nicht mehr gerne hören. Aber aus der Zerstörung wird        Segen.
                    auch wieder Neues entstehen, auch wenn es unbestreit-
                    bar von schweren Trennungs-, Abschieds- und anschlie-
                    ßend Geburtsschmerzen begleitet sein wird.

                    Uns Christen bleibt aber der Trost, dass wir in solch schwe-
                    ren Zeiten eben nicht nur auf uns allein gestellt sind, wir
                    können und dürfen aus den tiefsten Tiefen aufblicken zu
                    Jesus Christus und uns in seine Arme flüchten. In jedem

                                                                 2 18 2
Büroze ite n un d Te l efo n nu m m er n

                          Büroräume: 65183 Wiesbaden, Schlossplatz 4
                          E-Mail: Marktkirchengemeinde.Wiesbaden@ekhn.de
                          Internet: www.marktkirche-wiesbaden.de · www.churchmusic.de

                         Pfarramt I (Süd)           Pfarrer Dr. Holger Saal (Sprechzeiten nach Vereinbarung)
                                                    Telefon: 06 11 - 900 16 12 oder 0179 – 69 35 608 · E-Mail: pfarrersaal@gmail.com

                      Pfarramt II (Mitte)           Pfarrer Martin Fromme (Sprechzeiten nach Vereinbarung)
                                                    Telefon: 06 11 - 900 16 15 oder 0176 - 32 10 24 27
                                                    E-Mail: Martin.Fromme@ekhn.de

   Pfarramt für Stadtkirchenarbeit                  Pfarrerin Annette Majewski (Sprechzeiten nach Vereinbarung)
                                                    Telefon: 0611 - 1409 740 · E-Mail: Annette.Majewski@ekhn.de

                        Kirchenvorstand             Dr. Margot Klee · Vorsitzende · Telefon: 06 11 - 900 16 26· Fax: 900 16 17 ·
                                                    E-Mail: dr.margot.klee@gmail.com

                           Gemeindebüro             Gabriele Steeg · Telefon: 06 11 - 900 16 11· Fax: 900 16 17
                                                    E-Mail: Gabriele.Steeg2@ekhn.de
                                                    Mi von 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.30 bis 16.00 Uhr, Fr von 12.00 bis 14.00 Uhr

                                                    Patricia Hartmann · Telefon: 06 11 - 900 16 13 · Fax: 900 16 17
                                                    E-Mail: Patricia.Hartmann@ekhn.de
                                                    Mo und Do von 9.00 bis 13.00 Uhr, Di von 9.00 bis 12.00 Uhr

                         Kirchenmusiker             Kantor Dr. Thomas J. Frank · Tel. 01 72 - 69 66 542 · Fax: 60 97 611
                                                    E-Mail: thomas.frank@ekhn.de

                                                    Kantor Hans Uwe Hielscher · Tel. 06 11 - 30 34 30 · Fax: 60 97 611
                                                    E-Mail: Hans-Uwe.Hielscher@ekhn.de

                                      Küster        Sebastian Villmar · Tel. 0172 - 89 77 750 · E-Mail: sebastianvillmar@gmail.com

                             Hausmeister            Jürgen Brühl · Tel. 0160 - 70 88 163

                             Kindergarten           Claudia von Hoeßle · Tel. 16 66 300· Fax: 16 66 445
                                                    E-Mail: kita-marktkirche.wiesbaden@ekhn.de

                  Kirchenbuchführung                Katrin von Dewitz · E-Mail: Katrin.vonDewitz@ekhn.de

       Veränderte Öffnungszeiten                    Dienstag bis Freitag: 14.00 bis 17.00 Uhr
                  der Marktkirche                   Samstag: 12.00 bis 17.00 Uhr
    während der Corona-Pandemie                     Sonntag: 14.00 bis 17.00 Uhr
                                                    Montags geschlossen
                                                    Während der Adventszeit ist die Marktkirche vom 29. November bis 23. Dezember 2020
                                                    täglich von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

                        Bankverbindung              Ev. Marktkirchengemeinde, Commerzbank, IBAN DE83 5104 0038 0510 1175 00
                                                    Förderverein Marktkirche Wiesbaden eV, IBAN DE37 5105 0015 0111 0733 33

Verantwortlich für den Inhalt dieser Gemeindebrief-Ausgabe: Pfr. Dr. Saal · Layout: Rainer Schmoll, Bad Schwalbach
Sie können auch lesen