DASMACHENWIRGEMEINSAM" - HANDREICHUNG ZUR CARITAS-KAMPAGNE 2021/2022 - CARITASVERBAND DER DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART CARITAS-KONFERENZEN ...
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„#DasMachenWirGemeinsam“ Handreichung zur Caritas-Kampagne 2021/2022 caritas Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart Caritas-Konferenzen Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart
3 Ein Wort vorab Mit Mut der Herkulesaufgabe stellen „#DasMachenWirGemeinsam“: Pragmatisch und couragiert will die Caritas in Deutschland gegen die Krise angehen Mit der Kampagne unter dem Slogan Viele Firmen, Mittelständler, kleine Un- Kommunikation zu rücken, ist genau „#DasMachenWirGemeinsam“ wirbt ternehmen wurden schwer in Mit- das richtige Zeichen zur richtigen Zeit. die Caritas in Deutschland in den Jah- leidenschaft gezogen. Viele überstan- ren 2021 und 2022 für Solidarität und den die Lockdowns nicht. Irgend- Gemeinsam machen wir uns stark für Gemeinsinn. Im Zentrum der Kam- wann waren die letzten Reserven und eine solidarische Gesellschaft. Die pagne steht das Werben um eine so- Rücklagen aufgebraucht. Menschen Caritas als zentraler Akteur der So- lidarische Gesellschaft, die Kultivie- in einfachen, schlecht bezahlten Be- zialpolitik muss entscheidend daran rung des Gemeinsinns und die Arbeit rufen (sogenannte „prekär Beschäf- mitwirken, dass Solidarität und ge- für eine Gesellschaft, in der niemand tigte“) gehören ebenso zu den Opfern sellschaftlicher Zusammenhalt in der abgehängt wird. der Krise. Kellner*innen oder Reini- öffentlichen und politischen Agenda gungskräfte, Hotelangestellte oder eine deutlich größere Rolle spielen. Wir finden: Gut so! Hilfsarbeiter, Servicekräfte oder Fri- Wir treten dafür ein, dass niemand in seur*innen – sie waren die ersten, die der Krise zurückbleibt, „abgehängt“ Denn was kann uns Besseres pas- ihre Arbeit, ihr Einkommen und damit wird. Dass keiner außen vor bleibt. sieren als das pointierte Eintreten für auch ihre Lebensgrundlage verloren. Und wir stemmen uns mit aller Kraft ein soziales Miteinander? Gerade Und, nicht zuletzt: Besonders betrof- dagegen, dass Hassreden, Ressenti- jetzt, da uns die Corona-Pandemie fen waren diejenigen, die bereits vor ments, Egoismen und Ellbogen un- wieder fest im Griff hat. Wann das der Pandemie jeden Cent zweimal sere Gesellschaft spalten. Virus bezwungen oder zumindest un- umdrehen mussten. Dazu zählen äl- ter Kontrolle gebracht sein wird, kann tere Menschen mit einer schmalen Das ist die große Herausforderung, zurzeit niemand sagen. Und selbst Rente ebenso wie Alleinerziehende, die vor uns liegt. Und in der viele neue dann, wenn es eines Tages einen arme Familien und Menschen, die auf Chancen begründet sind. Wirkstoff dagegen gibt, wenn die In- die Grundsicherung angewiesen sind. fizierten die Intensivstationen wieder Lassen Sie uns diese Herkulesauf- verlassen haben und die Medien nicht In dieser Situation den Gemeinsinn, gabe gemeinsam angehen! mehr über die Pandemie berichten, das Miteinander und die Solidarität werden die Folgen noch spürbar sein. in den Mittelpunkt der verbandlichen Pfarrer Oliver Merkelbach Brigitte Neyer-Strohmaier Diözesancaritasdirektor Diözesanvorsitzende Caritasverband der Caritas-Konferenzen Deutschlands Diözese Rottenburg-Stuttgart Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart
Gegen die Spaltung der Gesellschaft Eintreten für vielfalt in der Gesellschaft mit respekt und achtsamkeit Viel haben wir gelernt in Zeiten von Corona. Nicht nur über eine völlig neue Herausforderung, mit der nie- mand gerechnet hatte. Nicht nur, dass wir unser ganzes Leben, unse- ren Alltag und unser Verhalten teils grundlegend umstellen mussten. Vor allem haben wir gelernt, wie schnell sich eine scheinbar festgefügte Ge- sellschaft als in Teilen brüchig erwei- sen kann. Die Corona-Krise verschärfte gesell- schaftliche Ungleichheiten. Während die einen über einen relativ sicheren Job verfügten, traf es andere hart. Vor allem die, die sich bereits im Vorfeld der Krise mit viel Mühe durchs Leben schlagen mussten: Wohnungslose, Arme, Bedürftige und Grundsicher- ungsempfänger sowieso, aber auch Menschen in den unteren Lohngrup- pen, Alleinerziehende, benachteiligte Familien, Migranten oder Pflegebe- dürftige und ihre Angehörigen. Diese Aufzählung ist unvollständig. Gerade diejenigen, die leicht übersehen wer- den, weil sie am Rand der Ge- #DasMachenWirGemeinsam sellschaft stehen. Sie gerieten oft ganz aus dem Blick. PLÄDOYER Corona führte zu auseinander- driften der Gesellschaft Die Pandemie vergrößerte die Unter- schiede, verschärfte die Ungleich- heiten. Zum Teil kam es sogar zu öf- fentlichen Spaltungstendenzen. Die einen plädierten für die Maßnahmen der Regierung und deren Krisenma-
5 nagement, die anderen sahen da- dass unsere Gesellschaft nicht ausei- den Umweltschutz – lassen sich nur durch die freiheitliche Ordnung und nanderbricht. Wir müssen die Kräfte gemeinsam meistern. den Föderalismus in Gefahr. Manche stärken, die sich für den Nächsten trugen gewissenhaft den Mund-Na- einsetzen, die uneigennützig für das Insofern kommt die Caritas-Kam- sen-Schutz in der Öffentlichkeit, an- Gemeinwohl eintreten und so ihren pagne 2021/2022 keinen Tag zu spät. dere lehnten dies als Eingriff in ihre Beitrag für ein soziales, stabiles Mit- Der Ansatz, miteinander zu handeln persönliche Freiheit ab. Die einen ak- einander leisten. Gerade in Zeiten, in und die Probleme anzugehen, ist die zeptierten Tracking als Schutzmaß- denen sich durch die Corona-Pande- einzige Möglichkeit, auf Dauer und nahme, die anderen befürchteten da- mie viele Probleme zu Krisen aus- nachhaltig zu bestehen. Im Klartext: durch einen Missbrauch ihrer persön- wachsen, müssen wir unsere Stimme Die Caritas sieht sich schon lange lichen Daten. Kinder aus sozial für diejenigen erheben, die überhört nicht mehr als allein handelnder Ver- schwachen Familien, die weder über werden. Wir machen sichtbar, was band, der sich für den Menschen in Computer noch Internet verfügten, übersehen wird. Wir hören denen zu, Not einsetzt, sondern als einen Ak- wurden im Gegensatz zu ihren Klas- die niemanden haben. Gemeinsam teur, der im Zusammenspiel mit an- senkameraden ausgebremst, als die mit den Menschen vor Ort suchen wir deren die Herausforderungen angeht. Schulen schließen mussten und die nach Lösungen für die sozialen Prob- Die Hauptamtlichen kooperieren mit Hausaufgaben per E-Mail verschickt leme. den Ehrenamtlichen. Die Caritas mit wurden. Überraschend und alarmie- der Diakonie. Die Kirchengemeinde rend zugleich bahnte sich ein Ausein- Gemeinsames Handeln mit dem Rathaus des Ortes. Die anderdriften der Gesellschaft an. Eine erforderlich Jungen mit den Alten. Jeder Akteur gefährliche Gemengelage nahm Kon- bringt sich mit seinen Fähigkeiten und turen an. Wir sind überzeugt davon, dass die Ressourcen in die gemeinsame An- Probleme der Krise nicht neu sind. strengung ein, sodass unter dem Gerade in diesem drohenden Ausein- Sie bestanden bereits früher und ha- Strich ein deutlicher Mehrwert ent- anderbrechen von dem, was früher ben ihre Ursachen in politischen, wirt- steht. als gesellschaftlicher Konsens galt, schaftlichen und juristischen Struk- waren Miteinander, Gemeinsinn und turen unserer Gesellschaft. Insofern Dieser Handlungsansatz ist nicht zu- Solidarität gefragt. Und auch die gab zielen unsere Bemühungen – nach letzt den Problemen und Herausfor- es reichlich in der Krise: Ehrenamt- wie vor – auf eine Änderung dieser derungen geschuldet, die nicht mehr liche gaben Schülern über Video- Rahmenbedingungen ab. Es ist un- Halt machen vor Landesgrenzen, Kir- Chats Hausaufgabenhilfe. Engagierte sere feste Überzeugung, dass alle chentüren oder Altersgruppen. Auch von youngcaritas musizierten mit Menschen eine faire Chance auf Teil- dies ist eine wesentliche Erkenntnis „Hofkonzerten“ vor Seniorenheimen. habe und Selbstverwirklichung haben aus der Corona-Pandemie: Aus- Freiwillige organisierten plötzlich Be- müssen. Dies ist unsere „christliche nahmslos alle waren betroffen. suchsdienste online. Nachbarn gin- DNA“, unser Wertegerüst, unsere gen für Nachbarn einkaufen, die das tiefste Überzeugung. Die Caritas in Genau deshalb sagen wir in diesem Haus nicht verlassen durften. Kir- Deutschland setzt sich mit über Jahr aus voller Überzeugung: „#Das- chengemeinden boten Online-Got- 660 000 Angestellten und mehr als MachenWirGemeinsam.“ tesdienste an und standen ihren Ge- 340 000 Ehrenamtlichen Tag für Tag meindemitgliedern am Sorgentelefon für den gesellschaftlichen Zusam- Heiner Heizmann zur Verfügung. Kindergartenkinder menhalt ein. Damit stärkt sie nicht zu- Leiter des Kompetenzzentrums malten hübsche Bilder für einsame letzt die Demokratie, das Miteinander Sozialpolitik Senioren. und unser gemeinsames, solidari- Caritasverband der sches Wirken. Diözese Rottenburg-Stuttgart Kräfte stärken, die sich für soziales Miteinander einsetzen Doch der Verband kann die neuen Herausforderungen nicht allein meis- Von diesen ermutigenden Zeichen tern. Die Probleme unserer Zeit – und gab es viele. Und das lässt hoffen. dies betrifft beileibe nicht nur die Co- Denn wir alle sind gefordert, uns im rona-Pandemie, sondern beispiels- Rahmen unserer Möglichkeiten für ein weise auch die Themen Migration, die Mehr an Solidarität einzusetzen, dafür, Digitalisierung der Gesellschaft oder
7 EsslinGEn/luDWiGsburG/ Caritas Fils-nECKar-alb Caritas ulM-alb-Donau EllWanGEn An der Seite der Ehrenamtliche stärken Präsenz auf Youtube Schwachen die Kleinen Experten geben online und live auskunft über armutsfragen Caritas solidarisiert sich mit ge- Projekt „Chancenschenker 4.0“: flüchteten Menschen online-Mentoren helfen schülern Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Ar- mut der Liga der freien Wohlfahrts- Die Caritas Fils-Neckar-Alb zeigte So- In armen Familien haben die Kinder pflege, der Dienstleistungsgewerk- lidarität mit den Opfern der Tragödie oft nicht die Rahmenbedingungen, schaft Ver.di und dem Deutschen Ge- von Moria, unter anderem mit einer unter denen sie zuhause lernen kön- werkschaftsbund organisierte die All- Seebrücke-Kundgebung in Esslingen. nen, wenn die Schulen geschlossen gemeine Sozialberatung der Caritas Dabei wurde an der Außenwand des sind. Ihnen fehlt vor allem ein Gegen- in Ulm 2020 – coronabedingt – ein Salemer Pfleghofs in Esslingen, dem über, das sie bei Fragen oder Prob- ganz neues Format, um auf das The- Gemeindehaus der katholischen Kir- lemen ansprechen können. Viele ma „Arme Kinder = Arme Gesell- chengemeinde St. Paul, ein riesiges Eltern, die zum Teil selbst nicht gut schaft“ aufmerksam zu machen. Auf Banner mit der Aufschrift „MORIA: Wir Deutsch sprechen oder selbst eine der Internet-Plattform Youtube gaben haben Platz!“ angebracht. Ein breites schwierige Bildungsbiographie ha- Experten online Auskunft über das Bündnis von Parteien und Organisa- ben, können trotz aller Anstrengun- Thema, während das Publikum seine tionen organisierte eine Ausstellung gen ihren Kindern nicht so helfen, wie Fragen live stellen konnte. zum Thema „Moria“. es notwendig wäre. Darüber hinaus wurde gemeinsam mit Parteien und Organisationen die Fo- Mit dem Projekt „Chancenschenker toausstellung „Memento Moria“ des 4.0“ vermittelt die Caritas Kindern aus ARD-Autoren Martin Gerner in der einkommensschwachen Familien eh- Caritas sCHWarzWalD-Gäu Stadtkirche Göppingen präsentiert. renamtliche Mentor(inn)en, die ihnen per Videochat bei den Schulaufgaben Frauen helfen Frauen Die Caritas Ludwigsburg-Waiblingen- daheim zur Seite stehen. Die ersten „Café am Dienstag“ fördert Enz organisierte mit Bündnispartnern Erfahrungen sind sehr positiv. Schon vernetzung, austausch und eine Kundgebung zur Situation auf kurz nach dem Start des Projekts wa- gegenseitige Hilfe Lesbos, das die ökumenische Fach- ren acht Online-Patenschaften gestif- stelle für Asyl und ein breites Bündnis tet worden. Die Caritas bietet in ihrem Rottenbur- von Parteien und Organisationen or- ger „Café am Dienstag“ seit Ende ganisiert hatten. Knapp 200 Men- Die Rückmeldungen der Familien und 2019 ein Treff für Schwangere und schen demonstrierten dabei für die Ehrenamtlichen zeigen, dass die Ca- Mütter mit Säuglingen an. Bei diesem Aufnahme von Geflüchteten. ritas auf dem richtigen Weg ist. „Ich niedrigschwelligen Angebot handelt bin sehr dankbar, dass Tabea uns es sich um einen offenen Treffpunkt Unterstützt und beworben von den unterstützt. Wenn Luis mit ihr die mit vorbeugendem Charakter, bei Caritas-Diensten in der Flüchtlings- Hausaufgaben macht, klappt das viel dem sich die Frauen austauschen, arbeit (CaDiFa) wurde auch in Ellwan- besser“, erzählt eine Mutter. Da vernetzen und von den Erfahrungen gen auf die Situation der Geflüchteten Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, und Ressourcen der anderen profitie- in Form einer Mahnwache aufmerk- kommt sie selbst gerade bei Gram- ren können. Die Teilnehmenden stam- sam gemacht. Zudem war das matikaufgaben an ihre Grenzen. Zu- men aus unterschiedlichen Kulturen. Thema zentraler Bestandteil der Frie- dem ist sie nur bis zur 4. Klasse in die densdekade im November. Schule gegangen. Hinweis: Diese Handreichung wurde im Herbst 2020 erarbeitet. Damals zeichnete sich erneut ein Anstieg der Corona-Fallzahlen ab. Die tatsächliche Entwicklung der Pandemie war jedoch zum damaligen Zeitpunkt nicht absehbar. Wir bitten daher um Ihr Verständnis, wenn einige Beiträge in der Vergangenheitsform verfasst wurden, obwohl sie nach wie vor von Relevanz sind.
8 onlinE-HilFE Caritas bibEraCH-saulGau Caritas sCHWarzWalD-Gäu Berater*innen digital Mütter treffen Schwangere können unterwegs sich Ängste äußern viele Fachdienste der Caritas ha- „ubuntu“ sorgt für Hilfe, Heimat veranstaltung vermittelt informa- ben sich in der Corona-Pandemie und Miteinander tionen über schwangerschaft und umgestellt Geburt In die Schwangerschaftsberatungs- Durch die Vermeidung von persönli- stellen der Caritas kommen viele Viele geflüchtete und besonders chen Kontakten verringerten die Be- Frauen mit Migrationshintergrund schutzbedürftige Frauen in der Erst- rater*innen der Caritas das Risiko, oder mit Fluchterfahrung. Diesen jun- aufnahmeeinrichtung Tübingen, die das Corona-Virus zu übertragen. Nur gen Frauen fehlt in der Regel ihre überwiegend aus afrikanischen Län- in Notfällen finden die Beratungen „in Familie oder Großfamilie, die sie in ih- dern stammen, wissen sehr wenig echt“ statt; ansonsten werden Bera- ren Heimatländern unterstützt haben. über Schwangerschaft und Geburt. tungen telefonisch durchgeführt. Deshalb organisiert die Caritas in Auch denjenigen, die schwanger sind Biberach für diese Frauen einmal in oder vor kurzem entbunden haben, Darüber hinaus bietet die Online- der Woche einen Müttertreff unter fehlt dieses Wissen oft. Die sozialen Beratung der Caritas eine datensiche- dem Namen „Ubuntu“. Frauen mit Bezüge aus den Heimatländern feh- re Möglichkeit, professionelle Bera- Migrationshintergrund, aber auch len und die Frauen haben keine kun- tung zu psychosozialen Hilfethemen deutsche Frauen sind eingeladen. Um dige Ansprechpartnerin. zu bekommen. Dabei werden die un- Sprachhindernisse aus dem Weg zu terschiedlichsten Lebensbereiche ab- räumen, ist immer eine arabisch spre- Die Sozialpädagoginnen der Einrich- gedeckt: die Themen Eltern, Familie, chende Hebamme dabei, die bei tung und die Schwangerschaftsbe- Kinder und Jugendliche, Schwanger- Bedarf übersetzen kann. raterinnen der Caritas organisieren schaft, Sucht, U25 Suizid-Prävention Bei „Ubuntu“ erhalten die Frauen In- daher vier- bis fünfmal im Jahr eine und viele mehr. Wer möchte, kann formationen über Schwangerschaft Veranstaltung, bei der die Schwan- dabei anonym bleiben. und Babys, sie kommen miteinander geren mehr über die körperlichen ins Gespräch und knüpfen neue Zusam menhänge von Zeugung, Ratsuchende brauchen für die Be- Kontakte. Außerdem soll die Mutter- Schwangerschaft und Geburt erfah- ratung nicht einmal eine eigene E- Kind-Bindung und die Sprachkompe- ren und über Möglichkeiten der Ver- Mail-Adresse; sie müssen sich nur zu- tenz der Zugewanderten gestärkt hütung informiert werden. Nicht das nächst registrieren. Eine Verschlüs- werden. medizinische Wissen steht hier im selungstechnik verhindert, dass Un- Vordergrund, sondern das Verstehen befugte die Fragen und Antworten der Vorgänge der Schwangerschaft mitlesen. und Geburt. Die Schwangeren selbst Caritas HEilbronn- können ihre Ängste artikulieren und beratung online unter HoHEnloHE Antworten auf ihre Fragen finden. www.caritas.de/onlineberatung „Café Zukunft“ austausch zwischen schwan- geren und Familien gefördert Das „Café Zukunft“ im Familienbüro Neckarsulm steht jeden Donnerstag Schwangeren und Familien aller Na- tionalitäten offen. Jedes Mal ist eine Beraterin der Schwangerschaftsbe- ratungsstelle dabei, die informiert, bei Bedarf hilft und Kontakt und Aus- tausch mit anderen vermittelt.
9 Caritas boDEnsEE-obErsCHWabEn Projekt „herein“ Caritas geht beim thema „Wohnungsnot“ in die offensive Wohnraum ist heutzutage ein knap- menpassen, stehen bei Problemen pes Gut. Vor allem bezahlbarer Wohn- und Fragen zur Verfügung. Die Caritas raum. Nicht nur Geflüchtete, sondern übernimmt die Garantie dafür, dass auch bereits hier lebende Menschen die Miete pünktlich gezahlt wird und mit geringem Einkommen oder kleiner Schäden repariert werden. Rente tun sich sehr schwer, eine angemessene Wohnung zu finden, Die Idee ist so gut und charmant, die sie auch bezahlen können. dass viele Städte und Gemeinden die Wohnraumoffensive finanziell und ide- Darauf hat die Caritas Bodensee- ell unterstützen. Oberschwaben eine Antwort gefun- den. Mit ihrem Projekt „herein – die Wohnraumoffensive“ versucht sie, für MitMaCHEn ist anGEsaGt diese Menschen ein neues Zuhause ist bei ihnen noch eine Wohnung frei? in der gesamten Diözese gibt es die zu finden. Die Caritas wirbt dafür, leer Kirchliche Wohnrauminitiative. alle stehende Wohnungen zur Verfügung Caritas-regionen und der Caritasverband zu stellen und mietet diese an. Dann für stuttgart engagieren sich dabei. vermietet sie die Wohnungen an ein- Wenn sie – als Kirchengemeinde oder kommensschwache Menschen, die Privatperson – selbst Wohnraum zur Die Beispiele aus den Caritas-Regio- keine Chance auf dem Wohnungs- verfügung stellen wollen, wenden sie nen wurden zusammengestellt von: markt haben. sich bitte an das Caritas-zentrum in Birgit Baumgärtner ihrer nähe. Bereich Soziale Hilfen Die Projektmitarbeiter sorgen dafür, Caritasverband der dass Mieter und Vermieter zusam- Diözese Rottenburg-Stuttgart
Werbung für Solidarität in der Krise #DasMachenWirGemeinsam Mit „MiteinanderFüreinander – niemanden aus dem blick verlieren“ will die Caritas die Folgen der Krise abwenden KAMPAGNE Viele Menschen geraten in der Corona-Krise unverschuldet in Not: der Familienvater, der seinen Job verliert. Die Familie, die auf Lebensmittel der Tafel angewiesen ist. Die Seniorin, die ihr Haus eine Zeit lang nicht verlassen konnte. Diesen Menschen – und vielen anderen – steht der Caritasverband der Diözese seit Beginn der Krise zur Seite. Und zwar im wahrsten Sinn „mit Rat und Tat“. Mit der Kampagne „MiteinanderFüreinander – Niemanden aus dem Blick verlieren“ will der Verband Menschen, die von der Corona-Pandemie betroffen sind, wieder eine Perspektive auf- zeigen. Damit sind nicht nur jene gemeint, die akut Not leiden, sondern auch die Folgewirkungen der Krise werden in den Blick genommen. Nach Einschätzung der Caritas werden die mittel- und langfristigen Konsequenzen erst nach und nach zutage treten. Schon jetzt zeigt sich vor allem eine Ver- schärfung der Armutslage bei Menschen, die ohnehin zu den Schwächeren der Gesellschaft zählen. Darüber hinaus müssen auch diejenigen in den Blick genommen werden, die zur ge- sellschaftlichen Mittelschicht zählten, durch die Corona-Pan- demie aber den Boden unter den Füßen verloren: Beschäftigte aus kleinen mittelständischen Betrieben, Freiberufler, Künstler oder Friseure zum Beispiel. Gemeinsame aktion: Hilfe mit rat und tat Inzwischen hat die Caritas unter anderem mehrere Spenden- aufrufe versandt, Freianzeigen verschickt, eine eigene Website programmiert, im Internet und in den sozialen Netzwerken um Spenden gebeten und mit flankierender Pressearbeit auf die Not aufmerksam gemacht. Mit den Einnahmen werden Bera- tungskapazitäten beispielsweise in der Allgemeinen Sozialbe- ratung der Caritas vor Ort ausgeweitet, die in diesen Wochen und Monaten mit einer erhöhten Zahl von Hilfesuchenden zu- recht kommen muss. Auch konnten Stiftungen und andere Fördermittelgeber gewonnen werden, um die Angebote aus- zubauen. Unternehmen schlossen sich zusammen und mach- ten sich stark, um beispielsweise Laptops für bedürftige Schü- ler*innen im Homeschooling anzuschaffen. Als dritter Aspekt ist die mittel- und langfristige Begleitung der Menschen in Not vorgesehen, um einem Rückfall in die Armut rechtzeitig vorzu- beugen. neugierig? Dann schauen sie doch einfach einmal rein: www.caritas-spende.de/miteinanderfuereinander
11 Gemeinsam den Lebensraum gestalten „Caritas im lebensraum“ fördert Miteinander von Caritas und Kirchengemeinden Jede Kirchengemeinde hat viele Mög- lichkeiten, eine solidarische Gesell- schaft mitzugestalten. Das beginnt schon mit der Wertschätzung und öf- fentlichen Anerkennung all derer, die sich – offen oder verborgen, profes- sionell oder freiwillig – für ein solidari- sches Miteinander einsetzen. Darüber hinaus können Kirchenge- meinden einen wichtigen Beitrag leis- ten zur Vernetzung und Solidaritäts- stiftung. Dabei empfiehlt es sich zu- nächst, nicht auf die eigenen Ange- bote und Strukturen zu schauen, son- dern zu fragen: Wer konkret braucht in unserem Sozialraum, in unserer Nähe, hier vor Ort Unterstützung? Und wo könnten in unserem Sozial- raum für diese Unterstützung Res- sourcen sein? – Oft entdeckt man, dass Not und Hilfe nicht weit ausein- anderliegen. Wer sich intensiv umschaut, entdeckt häufig neue Ressourcen und findet innovative und kreative Lösungen. Möglicherweise ändert sich dadurch die Rolle der Kirchengemeinden. Sie sind nicht mehr so sehr die sozialen oder pastoralen Dienstleister, sondern eher Vermittler, Vernetzer oder Brü- Das Stichwort ckenbauer. Gastgeber vielleicht auch, die Räume oder finanzielle Res- „CARITAS IM sourcen zur Verfügung stellen. Und die die vielen Menschen und Initiati- ven, die sich für eine sorgende Ge- sellschaft einsetzen, ermutigen, trös- LEBENSRAUM“ ten, bestärken – und nicht zuletzt auch: sie ins Gebet nehmen können.
12 „Solidarität (…) ist die feste und Stellen Sie sich Fragen! beständige Entschlossenheit, sich für das ‚Gemeinwohl‘ einzusetzen, impulse und Denkanstöße für Kirchengemeinden das heißt, für das Wohl aller und eines jeden, weil wir alle für alle Wie bekommen wir einen mög- In welche Initiativen oder Gremien, verantwortlich sind.“ lichst genauen und umfassenden in denen Quartiers-/Stadtteilent- Enzyklika Sollicitudo Rei socialis, 38 Einblick, welche Bedürfnisse und wicklung geschieht, sind wir ein- Nöte Menschen in unserem Sozial- gebunden? raum haben? Gibt es Menschen Was wissen wir vom karitativen oder Gruppen, die wir möglicher- Engagement unserer großen und weise gar nicht im Blick haben? kleinen christlichen Schwester- Welche Ressourcen können wir als kirchen? Kirchengemeinde im Sozialraum Gibt es möglicherweise wertvolle einbringen? Welchen konkreten soziale Ressourcen in unserem Beitrag zu einer sorgenden Gesell- Stadtteil oder in unserem Quartier, schaft können und möchten wir die wir bislang gar nicht im Blick anbieten? haben? Mit welchen Partnern im Sozial- raum arbeiten wir gut zusammen? Vielleicht fallen Ihnen noch mehr Mit welchen weniger? Fragen – und Antworten – ein? Gibt es sozialräumliche Koopera- tionen zu Caritas, Diakonie oder anderen sozialen Organisationen? Der Caritasverband unterstützt Kirchengemeinden Unter der Überschrift „Caritas im Le- dung eines Caritas-Ausschusses bensraum“ stellt der Caritasverband oder zur Gestaltung des Caritas- der Diözese Rottenburg-Stuttgart Sonntags) eine Fülle von Angeboten bereit, um durch eine Sammlung von Ideen Kirchengemeinden, Seelsorgeeinhei- und guten Praxisbeispielen für Pro- ten und Dekanate bei der Erfüllung jekte und Initiativen, die durch die ihres karitativen Auftrags und bei der Kooperation von Kirchengemein- Ausgestaltung ihrer diakonischen We- de/Dekanat und Caritas entstan- sensdimension zu unterstützen. den sind oder entstehen können. „Durch eine engere Ko operation Der Caritasverband unterstützt Weitere informationen zu diesen und wei- von Kirchengemeinden, Ehren - durch ein Netzwerk von eigens da- teren unterstützungs- und Kooperations- amtlichen und Caritasverband für spezialisierten und beauftragten möglichkeiten, gute ideen und Praxisbei- spiele, Materialien und vieles mehr finden und eine stärkere Verzahnung ih- Ansprechpartner*innen vor Ort; sie unter www.caritas-im-lebensraum.de. rer Angebote können viel Syner- diese helfen weiter bei allen karita- gie effekte erzielt werden. tiven Anliegen Außerdem steigt die Wirkung der durch ein vielfältiges Angebot von Hilfen, wenn sie gut aufeinander Beratungs- und Unterstützungs- abgestimmt sind. Gemeinsam mit leistungen (beispielsweise Qualifi- Dr. Joachim Reber zivilgesellschaftlichen Akteuren, zierungen, Fachberatung, Finanzie- Kompetenzteam Kommunen, Vereinen, Privat per- rungsberatung) Verbandsentwicklung sonen und anderen werden Hilfe durch Bereitstellung verschiedener Caritastheologie und Ethik und Nutzen erhöht.“ Materialien, gedruckt und als Caritasverband der Diözesancaritasdirektor Oliver Merkelbach Download (zum Beispiel zur Grün- Diözese Rottenburg-Stuttgart
Für die Praxis WIE DIE CARITAS-KAMPAGNE IN IHRER KIRCHENGEMEINDE LEBENDIG WERDEN KANN
14 tElEFoniErEn vErbinDEt spendeten Trost. Sie vermittelten Hil- ziEHEn siE bilanz – Ein JaHr fen, wenn jemand beispielsweise das DanaCH! Mit dem Ohr ganz nah Haus nicht verlassen konnte oder Un- am Herzen terstützung beim Einkauf, beim Hund Nachdenkliches über „schwätzle“ und „bsüchle“ per ausführen oder der Gartenarbeit be- die Krise nötigte. telefon – Engagierte trösten und anregung zu einer kritischen Nach dem Lockdown dachten sich helfen auseinandersetzung mit den die Engagierten Möglichkeiten aus, Folgen für die Gemeinde wie Besuche wieder „live“ stattfinden Gerade während der Corona-Pande- konnten: auf der Terrasse, im Garten mie brauchen viele Menschen Bei- oder bei einem gemeinsamen Spa- Die Corona-Krise stellte viele auf eine stand, Trost und Ermutigung. Aber ziergang. Und das war für alle Betei- harte Probe: Allein lebende Menschen wie können diese geschenkt werden, ligten wieder wundervoll – auch ohne drohten zu vereinsamen. Familien wa- wenn durch den sogenannten Lock- Kaffee und Gebäck! ren gezwungen, in den eigenen vier down fast alle sozialen Kontakte ein- Wänden zu bleiben und in der räum- geschränkt werden müssen? Die Mit- Trotz aller Lockerung: Die beiden Zu- lichen Enge Vieles zu regeln, was glieder des Caritas-Ausschusses St. satzleitungen zur telefonischen Hilfe normalerweise Kindertagesstätten, Bonifatius Asperg im Dekanat Lud- bleiben erst einmal weiter im Einsatz. Schulen, Unternehmen, Vereine, wigsburg fanden eine sehr gute Lö- Schließlich kann zurzeit niemand ab- Nachbarschaft und Verwandte leis- sung: Die Telefonanlage des Pfarr- schätzen, wie sich das alltägliche ten. Schwerstkranke sehnten sich büros St. Bonifatius verfügt über nicht Leben – auch unter Berücksichtigung nach Nähe zu ihren Liebsten. Ster- belegte Telefonleitungen. Diese wur- aller notwendigen Schutzmaßnahmen bende hatten das Gefühl, sprichwört- den genutzt, um ein Gesprächsange- – in den kommenden Monaten entwi- lich „von Gott und der Welt verlassen“ bot per Telefon einzurichten. Der für ckeln wird. So besteht weiterhin die zu sein. Angehörigen und Freunden die Kirchengemeinde zuständige IT- Möglichkeit, sich Geschichten oder wurde eine liebevolle, fürsorgliche Be- Administrator richtete eine Rufum- meditative Impulse vorlesen zu lassen gleitung und ein würdigender Ab- leitung auf die Telefone der Enga- oder auf ein Schwätzle nach Verein- schied verwehrt. Ehrenamtliche und gierten ein, die sich für bestimmte Ein- barung – direkt am Ohr und nah am Hauptberufliche konnten nicht helfen satzzeiten gemeldet hatten. Dadurch Herzen! – obwohl sie um die Sorgen und Nöte wurde auch der Datenschutz ge- Caritas-Ausschuss St. Bonifatius, ihrer Klienten wussten. währleistet, indem eine „Kontaktstelle Tamm, Dekanat Ludwigsburg Diese Ausnahmezustände wirkten des Vertrauens“, nämlich das Pfarr- zermürbend. büro, angewählt wurde und keine Doch gleichzeitig hatten manche schauen sie doch mal rein: Privatnummer. Auch Mitglieder des www.gemeinde.asperg.elk-wue.de/news/ Menschen das Gefühl, dass ihnen der Pastoralteams standen zu bestimm- telefonschwaetzle gebotene Abstand Sicherheit gab. Sie ten Zeiten für ein Gespräch per Tele- akzeptierten das sorgsame Miteinan- fon zur Verfügung. Sogar ein eigenes MEin tiPP: der im öffentlichen Raum als selbst- Logo wurde für die vernetzte ökume- Überprüfen sie doch einmal, ob auch ihre verständliches Gebot. Viele merkten, nische Aktion der evangelischen Kir- Kirchengemeinde telefonleitungen für den wie unangemessen es in manchen chengemeinde Asperg und der St. Kontakt in zeiten des „social distancing“ Situationen ist, dem Nächsten im Bonifatius Gemeinde Asperg, entwi- bereitstellen kann: spezielle telefonleitun- Gottesdienst die Hand zum Friedens- ckelt. gen fürs telefonschwätzle, geschützte gruß zu reichen und dass auch ein Chaträume auf der internetseite oder kos- Lächeln mit Blickkontakt wohltuend tenlose geschützte „videokonferenzräume“ Durch schriftliche Informationen und und verbindend sein kann. Andere fürs Ehrenamt. Wichtig ist, dass Menschen Hinweise der Ehrenamtlichen wurde wurden kreativ und nutzten das Te- bereit stehen, die zeit und Gesprächs- das neue Gesprächsangebot mit dem lefon, E-Mails, Skype oder WhatsApp, kompetenzen haben, die zuhören können Motto „Lasst uns in Verbindung blei- und verschwiegen sind, die das soziale um einen herzlichen Kontakt zu ihren ben!“ schnell vor Ort bekannt. Und Hilfenetzwerk vor ort kennen oder selbst Mitmenschen aufzunehmen. Und: wirkte sofort. Die ehrenamtlich tätigen gut vernetzt sind. Wenn sie ein solches Einmal nicht seinen ehrenamtlichen Telefon-Gesprächspartner*innen ver- angebot aufbauen wollen, können sie sich Beitrag zu Festen, zum Vereinsleben, wiesen bei Bedarf an das nachbar- gerne von ihren Caritas-Konferenzen oder zum Kirchenleben leisten zu müssen, schaftliche Netz, gaben Rat und ihrer Caritas-region beraten lassen. kann sehr angenehm sein und eine
15 „gesunde Distanz“ schaffen. Viel Zeit Wie kann man zukünftig seelsorgeri- neu aufgebauten Unterstützungssys- und Raum entstand so für persönli- schen beistand für Menschen in not ge- temen ausgeliefert. Not macht erfin- che und familiäre Interessen. Dank ar- währleisten, wenn Distanz das Gebot derisch! der stunde ist? beitsfreier oder -reduzierter Zeit er- Kreativität, digitale Medien und eine Haben sie spaltungstendenzen wahrge- lebten die Menschen die Natur in- sinnstiftende Idee waren die Schlüssel nommen? Was hat den zusammenhalt tensiver, das Aufblühen des Frühlings zur Verbesserung der Situation. En- gestärkt? und mehr Ruhe durch weniger Ver- gagierte vernetzten sich, schenkten kehr auf den Straßen und am Himmel. einander Nähe über soziale Medien Nachbarschaftlicher Zusammenhalt und entwickelten so ein Kontakte- wuchs. netz, das ihnen selbst gut tat, und zu- So wurde für viele Menschen aus ei- gleich organisierten sie unkompliziert nem quantitativen Weniger ein quali- GEMEinsaM näHE(n)! Unterstützung für Menschen in Not tatives Mehr. und für soziale Einrichtungen. Insgesamt liegen jedoch Monate hin- Caritas-Konferenzen Beeindruckend war das Engagement ter uns, die Wirtschaft und Gesell- mit einer wandelbaren von Geflüchteten in zahlreichen Näh- schaft, Politik und Soziales, aber auch gruppen. Ihr Beitrag zum Nähen war die Kirchengemeinden grundlegend Idee für Zeiten von ein persönlicher Dank für die Unter- verändert haben. Die Folgen können Nähe und Distanz stützung, die sie selbst nach ihrer wir derzeit noch nicht abschätzen. Aufnahme erfahren hatten. Engagierte schaffen mit logistik „Gemeinsam Nähe(n)“ kann immer und Medien ein innovatives Hilfe- wieder Brücken bauen. Mittlerweile ist MEin tiPP: netz dieses Engagement vielerorts wieder Überprüfen sie in ihren Gruppen und/oder Ausgehend von den Caritas-Konfe- abgeebbt oder ganz aufgegeben im Kirchengemeinderat ein Jahr nach dem ausbruch der Pandemie, welche renzen Wellingholzhausen im Bistum worden. Nicht schlimm! Es haben auswirkungen das Corona-virus auf die Osnabrück entwickelte sich zu Zeiten sich Menschen kennen und schätzen Menschen in ihrer Kirchengemeinde und der Corona-Pandemie unter dem Slo- gelernt, die vielleicht später einmal auf die kommunale Gemeinde hatte und gan „Gemeinsam Nähe(n)“ ab März wieder bereit sind, sich zu engagie- aktuell hat. 2020 bundesweit eine ehrenamtliche ren. Jedes Engagement für sich ist laden sie zu Gesprächen ein, um mit den Nähe(n)-Bewegung. Zuerst wurden wertvoll und darf begrenzt werden. unterschiedlichen Erfahrungen gemein- Mund-Nasen-Masken genäht. Als der sam einen blick auf die zukunft zu werfen: Bedarf für Altenhilfeeinrichtungen und lassen sie sich inspirieren: Was haben wir gelernt? Was haben wir www.gemeinsam-nähen.de Wohlfahrtsverbände gedeckt war, verändert? Was fehlt uns? Was bereichert nähten die Osnabrücker und andere uns? Initiativen weiter. Sie entwarfen bunte Wie können wir in zukunft besser auf MEin tiPP: Designermasken und die dazu pas- solche Krisen reagieren? Welche neuen Haben sie noch ein paar gut funktionie- ideen, Kommunikationszugänge, senden kleinen Schutz-Taschen „cle- rende nähmaschinen in ihrer Kirchen- Haltungen und verhaltensweisen ent- ver und klein“. Dann folgten „Sorgen- gemeinde? Wie wäre es, wenn erfahrene standen im Jahr 2020, die für die fresser“ und Kissen für Menschen, die näher*innen in ihrer Kirchengemeinde zukunft hilfreich sein könnten? diese beim Liegen, Sitzen oder als anderen das nähen beibringen? vielleicht Welche rolle spielt dabei die leitung Stütze benötigen, um gemütlich aus lassen sich nähübungen in der schule mit der Kirchengemeinde, der Kirchenge- dem Fenster zu schauen. einem sozialen Engagement verbinden? meinderat und das Pastoralteam? Hat Damit wurde vielen Menschen eine Der ökumenische strickkreis oder der 2020 auswirkungen auf die strategische Freude im tristen Alltag gemacht. offene nähkreis können in rücksprache oder inhaltliche ausrichtung der mit altenhilfeeinrichtungen, Möglich wurde die Aktion im Lock- Kirchengemeinde? Wohlfahrtsverbänden oder ehrenamtlichen down durch ein ausgetüfteltes Sys- Welche rolle spielt der soziale zu- initiativen schöne Dinge nähen für einsa- tem mit gut funktionierender Logistik sammenhalt und die stärkung der me Menschen, die eine aufmunterung zwischen Stoffbesorgung, Produktion Menschen in Krisen in der Kirchen- brauchen oder denen das Geld für schöne gemeinde? steht der Mensch spürbar und Auslieferung. Dabei waren die di- Kleidung fehlt. näher*innen können auch im Mittelpunkt? gitalen Medien und ein großes Netz die reparaturwerkstatt vor ort ergänzen: Hat der Glaube Menschen durch die von Helfer*innen sehr hilfreich. Oft upcycling ist im trend und spart Kosten! Krise „getragen“? Wie wurde der wurden die Produkte mit schönen Glaube gemeinschaftlich gelebt? Grußkarten und Informationen zu den
16 GEMEinsaM KrEativ sEin ÜbunGsviDEos FÜr allE Der Sozialraum lebt auf Halt dich fit! in der Krise steine bemalen, Hofkonzerte geben, auf dem balkon tanzen Digitale Kommunikation und arbeitsweisen – Chancen und Herausforderungen Manche entdeckten während der Plätzen, die sie neu entdeckt hatten. Petra Raditsch aus Neuhausen stellte Pandemie, in der Begrenzung auf den Einige Kirchen waren geöffnet und auf der Website der Caritas-Konfe- „Nahraum“, ihre Liebe zur Natur und hielten Überraschungen bereit: Leise renzen Rottenburg-Stuttgart mitten zur Heimat, sammelten auf Spazier- Musik empfing die Besucher*innen, im Lockdown aufmunternde Videos gängen an Bachläufen große Steine die ihre Sorgen, Gedanken oder Für- aus der Natur ein. So lud sie zu klei- und bemalten sie. bitten mit einer Kerze vor Gott oder nen Abenteuern mitten im Alltag ein. Besonders schöne Exemplare wur- zu Maria trugen und in ein ausgeleg- Außerdem zeigte sie Bewegungs- den mit Namen beschriftet und tes Buch eintragen konnten, aus dem übungen insbesondere für alternde vor Seniorenheimen, Kindergärten, die Fürbitten für den Gottesdienst ent- Menschen, die auch jetzt noch bereit Schulen oder Pfarrbüros platziert. En- wickelt wurden. Manchmal wehte ein stehen. Denn Fitnessprogramme für kelkinder malten Ostergrüße für ihre Hauch von Weihrauch im Kirchen- trainierte Menschen und leistungs- Großeltern, Jugendliche schickten schiff. starke Sportler*innen gibt es in Fülle aufmunternde, witzige WhatsApp- im Internet. Nachrichten weiter, berühmte Kunst- Petra Raditschs Videos ermöglichen werke wurden mit eigener Kunst zu MEin tiPP: dagegen allen Menschen kleine, re- etwas Neuem verbunden. Muße er- Was ist aus diesen Entwicklungen in ihrem gelmäßige Übungen zu Hause und weckte die Muse. So erschien die ort geworden? Haben sie sich bedankt für halten so alle Generationen fit. Gleich- Kunst im Alltag der Menschen – und alles, was in der Krise den begrenzten zeitig überbrückte dieses Angebot die zwar auf eine wunderbar selbstver- raum verschönerte? Können sie an diese Zeit, in der Übungen in der Gruppe ständliche Weise! Projekte noch einmal anknüpfen? Wie nicht möglich und Fitnesszentren ge- Musiker – nicht nur Profis – boten klei- wäre es, Jung und alt zu einem sammel- schlossen waren. Die Videos, die Zu- ne Konzerte in den Innenhöfen sozia- spaziergang an schöne, fast unbekannte hause mit einem Smartphone aufge- ler Einrichtungen, Balkontüren öffne- Ecken einzuladen und zu einer anschlie- zeichnet wurden, sind ein Beispiel für ßenden Werkstatt ins Gemeindezentrum? ten sich für Tanzmusik und plötzlich soziales Ehrenamt auf Distanz, für ob das Gebastelte für die Künstler*innen sah man andere und sich selbst in eine persönliche Unterstützung – selbst oder als Geschenk für andere ge- ungewohnter Weise den Balkon nut- orts- und zeitunabhängig. dacht ist, bestimmt jede/r selbst. und was zen. Durchtrainierte junge Erwach- ist aus den neuen ideen zur belebung des sene nutzten öffentliche Anlagen für Kirchenraums und zur aktiven Einbindung ihr Fitnesstraining, und wer wollte, von Wünschen, sorgen und Fürbitten der schauen sie doch einmal rein: durfte mitmachen. Junge Menschen Gemeindemitglieder in den Gottesdienst www.ckd-rs.de trafen sich zum Sonnenuntergang an geworden? MEin tiPP: Haben sie schon einmal spezielle themen aus dem alltag in kleinen „lernvideos“ auf die Homepage ihrer Kirchengemeinde, ihres vereins oder ihrer organisation ge- stellt? z. b.: Wie bade ich ein neugebo- renes? Welcher Griff hilft bei blähungen? und darunter die passenden links zu ört- lichen ansprechpartnern (z. b. Familien- pflege, nachbarschaftshilfe, oma/opa- Paten-Projekt, kirchliche angebote für junge Familien). bewegte bilder erzeugen Emotionen und laden manchmal überzeu- gender ein als ein gut gemeintes Wort oder ein slogan.
17 sCHritt ins DiGitalE naCHbarsCHaFt stärKEn Nutzen Sie die modernen Möglichkeiten! Das Umfeld attraktiv aus der Krise lernen und sich moderne Medien und techniken aneignen gestalten Das land fördert initiativen, die das Miteinander vor ort stärken und lebenswerter machen Wenn die Corona-Krise eins bewie- lisierung) und das Angebot auf dem sen hat, dann dies: Die Kommunika- Arbeitsmarkt (LINKIN, INDEED u. a.), tion über moderne Medien ist extrem die Kultur (Performance), unsere Le- Das Land Baden-Württemberg för- wichtig und wertvoll. Die Kunst ist, sie bens- und Denkweise (Alexa), unsere dert die Bürgerbeteiligung an kom- richtig einzusetzen! Vorlieben (Algorithmen) und Orga- munalen Vorhaben und die Bildung Lassen Sie sich ermuntern, im priva- nisationsformen (Wetterapp, Warn- von Netzwerken, die das Lebensum- ten und öffentlichen Bereich genera- apps etc.). feld, den Wohnort oder das Quartier tionenübergreifend zur Aneignung di- liebens- und lebenswerter gestalten. gitaler Kompetenzen beizutragen: Programme wie „Nachbarschaftsge- Nutzen Sie Digital-Cafés in Begeg- MEin tiPP: spräche“ oder „Quartiersimpulse“ sol- nungsstätten, lassen Sie sich in die organisieren sie bildungsveranstaltungen len den nachbarschaftlichen Zusam- digitale Technik von Schülerinnen und zu diesen themen über die katholische menhalt fördern und die Solidarität Erwachsenenbildung, das institut für Fort- Schülern (oder von Ihren Kindern oder zwischen Menschen unterschiedli- und Weiterbildung in rottenburg oder an- Enkeln) einführen, ermuntern Sie jun- cher Herkunft, verschiedenen Alters dere bildungsträger. zurzeit werden on- ge Menschen, in Altenhilfeeinrichtun- und mit unterschiedlichen Werte- line-seminare zu digitalen techniken oft gen soziale Digital-Projekte anzubie- orientierungen. Netzwerke aus pro- kostenlos angeboten. Diskutieren sie, wel- ten oder besuchen Sie Ihre Freunde che auswirkungen sie wahrnehmen, wel- fessionellen, semi-professionellen, oder Angehörigen einmal mit einem che Hoffnungen sie mit Digitalisierung ver- ehrenamtlichem und bürgerschaftli- Tablet zu Hause oder im Altenpflege- binden und welche ängste. Welche sozia- chem Engagement sollen dazu bei- heim. So können Sie ihnen den „Blick len Folgen sie haben kann, wenn nicht je- tragen, ein selbstbestimmtes Leben, in die große, weite Welt“ gewähren. der sich technik auf dem neuesten stand insbesondere ein selbstbestimmtes Sie können Erinnerungen wecken leisten kann. und was hat Digitalisierung Altern in der vertrauten Umgebung zu über Musik aus dem Tanzkurs von mit dem christlichen Glauben, Menschen- unterstützen und den Herausforde- anno dazumal oder über kleine Vi- bild oder dem Gemeindeleben zu tun? rungen des demografischen Wandels Kann man spirituelle Erlebnisse in digita- deos zu den Lieblings-Urlaubsorten. zu begegnen. len räumen erzeugen oder entwickeln? Vielleicht finden Sie sogar ein altes Ein motivierendes Beispiel für das Zu- Klassenfoto über stay friends oder sammenwirken von Kirche, Vereinen, den Kontakt zu Menschen, zu denen Einrichtungen und Kommune ist die die Verbindung abgerissen war? Das Initiative „Solidarische Gemeinde Tablet kann so zu neuen Gesprächs- Reute-Gaisbeuren“. Sie setzt sich ein themen führen, die eigene Biografie für das soziale Miteinander und das aufblitzen lassen, in die alte Heimat Verständnis der Generationen fürei- oder zu Sehnsuchtsorten führen und nander: www.solidarische.de (E-Mail: Vieles mehr. info@solidarische.de). Oder, noch einen Schritt weiter: Or- ganisieren Sie Informationsveranstal- Mein tiPP: tungen oder PC-erfahrene Menschen, Welche Förderprogramme für ihre Projekte oder veranstaltungen geeignet sind, er- die anderen als persönliche Begleiter fahren sie auf der Website der initiative auf dem Weg durch die digitale Welt allianz für beteiligung e. v. zur Seite stehen können. (www.allianz-fuer-beteiligung.de). sie er- Die Digitalisierung unserer Gesell- reichen diese organisation, die im auftrag schaft durchdringt alle Bereiche – un- des landes für die organisation der sere sozialen Verbindungen (social Förderprogramme zuständig ist, in der media), die Wirtschaft (CNC-Tech- Königstraße 10 a, 70173 stuttgart, niken, Roboter am Fließband, Globa- 0711 335000-72, E-Mail: info@afb.bwl.de.
18 DiGitalE ExErzitiEn druckt, dass das gemeinsam auf dem DiGitalE GrunDvErsorGunG Weg sein, sich austauschen, mitein- Exerzitien im ander und füreinander beten, das Grund zur Sorge? Alltag – online Wort Gottes sprechen, gemeinsam, internet-verbindungen sind oft auch wenn man sich nicht real be- mangelhaft ausgebaut – ein Wegen der Corona-Pandemie muss- gegnen kann, Jesus als den Auf- thema für Kirchengemeinden ten aus Gründen des Infektionsschut- erstandenen erfahrbar werden lässt. zes die geplanten Exerzitien zwischen Brigitte Neyer-Strohmaier, Die Breitbandversorgung ist man- Ostern und Pfingsten abgesagt wer- Andrea Aippersbach cherorts noch nicht auf einem aktuel- den. Daher suchten Andrea Aippers- len Stand: Digitale Versorgung ist ein bach, Pfarrerin in Möhringen, Andreas Thema, das alle Generationen und Hase, Vorsitzender des katholischen Organisationen, Wirtschaft und Kom- Familienerholungswerks und Brigitte mune verbindet. Der Einsatz für bes- Neyer-Strohmaier, Vorsitzende der brinGEn siE siCH Ein! sere Rahmenbedingungen ist ein En- Caritas-Konferenzen der Diözese Rot- gagement für das Gemeinwohl und tenburg-Stuttgart, einen neuen Weg, Gedanken zum ver- stärkt den sozialen Zusammenhalt. um die Exerzitien im Alltag dennoch netzten Handeln Deshalb sollte die digitale Grundver- anbieten zu können. Dies geschah sorgung auch ein Thema für die Mehr als nur „Ja und amen“ – be- schließlich online. Kirchen sein! stimmen sie vor ort das Gemein- Zur Überraschung aller meldeten sich wesen mit mehr als vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Stuttgart und Schwä- Mein tiPP: bisch Hall, aus Pforzheim und sogar Ein räumlich begrenztes Engagement beteiligen sie sich als Kirchengemeinde an kommunalpolitischen Prozessen und aus Irland! Vier Wochen lang machten oder der Einsatz für eine „gute Sache“ themen! verdeutlichen sie mit ihrem sie sich gemeinsam, ökumenisch und kann im Gemeinwesen dazu beitra- Engagement, dass kirchliche Gruppen online miteinander auf den Weg. gen, durch die Vernetzung von Kom- mehr im blick haben als die liturgie – Gerade in diesen schwierigen Zeiten petenzen ein Ziel zu erreichen. Er- eben auch die ganz alltäglichen sorgen gaben die täglichen Impulse Kraft und folgserlebnisse im Sozialraum, also im der bürger*innen, die lebensqualität und Hoffnung. Es ging um eigene Ver- Kleinen, fördern die Handlungsfähig- solidarität vor ort! trauenserfahrungen, um biblische Ge- keit und Widerstandsfähigkeit der Be- schichten vom Wagnis des Ver- teiligten. Wer sich beteiligt, mitbe- trauens, um Grenzen des Vertrauen- stimmt und mitgestaltet, entwickelt Könnens, ums Loslassen und ums die Zivilgesellschaft vor der Haustür immer neu das Risiko wagen und mit mit. Und wenn die eigenen Ideen er- Vertrauen das Tägliche zu tun. folgreich umgesetzt werden, wachsen Obwohl sich die Teilnehmenden nur die Verbundenheit mit dem Sozial- am Telefon „trafen“, entwickelte sich raum und die Zufriedenheit. so etwas wie ein Gemeinschaftsge- Respekt, Gottes-, Selbst- und Näch- Die Anregungen und Tipps wur- fühl, ein Gefühl gemeinsam auf einem stenliebe, die Bildung von Gemein- den für Sie zusammengestellt von: geistlichen Weg zu sein. Es war be- schaften, der reflektierte Umgang mit rührend, zu erleben, wie in einer Te- Alltagssituationen und das Vertrauen Sigrid Schorn, lefonkonferenz mit völlig fremden in die heilenden Kräfte jedes Einzel- Caritas-Konferenzen Personen plötzlich Nähe entstand. Da nen sind grundlegend für das Chris- Deutschlands – Diözesanverband wir uns nicht sehen konnten, wurden tentum und damit für unser Handeln Rottenburg-Stuttgart die Stimmen umso wichtiger. Er- in der Caritas. Aufgabe der Kirchen zählen und Schweigen sind am Tele- und ihrer Organisationen ist es, diese Die Caritas-Konferenzen Deutschlands fon möglich! Haltung zu fördern und so zum Zu- Diözesanverband rottenburg-stuttgart e. v. – Das netzwerk von Ehrenamt- Wir, das Begleitteam, haben viel ge- sammenhalt in der Gesellschaft lichen verknüpfen soziales Handeln mit lernt. Sicher werden wir einige gute beizutragen. „Quer denken – mutig spiritualität, bildung und einer sozial- technische Möglichkeiten auch in den handeln“ könnte ein roter Faden für räumlichen ausrichtung. Erfahren sie neuen Alltag mitnehmen. Christen und Christinnen in der heuti- mehr dazu unter www.ckd-rs.de. Am meisten hat uns jedoch beein- gen Zeit sein.
#DasMachenWirGemeinsam BAUSTEINE UND PREDIGT- VORSCHLÄGE FÜR EINEN THEMATISCHEN GOTTESDIENST
20 Jede Gemeinde und Gemeinschaft hat ihren eigenen liturgischen Stil ausgeprägt. Daher bieten wir keinen fertigen Mustergottesdienst an, sondern verschiedene Bausteine, die Sie nach Belieben und Bedarf kombinieren, ergänzen, verändern oder als Fundgrube für die Gottesdienstvorbereitung in Ihrer Gemeinde nutzen können. Liturgische Texte Caritas-Sonntag liturgisch • 26. Sonntag im Jahreskreis • Lesejahr B (Markusjahr) • Num 11, 25-29 • Ps 19 (18), 8.10.12-13.14 (R: 9ab) • Jak 5, 1-6 • Mk 9, 38-43.45.47-48 Hinführung Heute begehen wir, wie jedes Jahr um diese Zeit, den Caritas-Sonntag. Der Caritas-Sonntag bildet den Abschluss der großen Caritas-Sammelwoche. Er rückt alljährlich besonders die karitativ-diakonische Dimension der Kirche in den Blick. Sind wir eine diakonische, eine dienende Kirche, im Großen und im Kleinen? Und wer ist mit uns unterwegs auf diesem Weg? Die Kampagne 2021 des Deutschen Caritasverbands rückt diese Frage in den Blick. Wer ist mit uns gemeinsam unterwegs? Mit wem können wir uns zusammentun? Welche soli- darischen Gemeinschaften können entstehen? #Das MachenWirGemeinsam – so der Titel der Kampagne. Für uns Christen hat dieser Satz auch eine verti- kale Dimension: Das machen wir – ich, Mensch und Du, Gott – gemeinsam. Stellen wir uns in diesem Gottesdienst hinein in diese Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Kyrierufe Herr, unser Gott, du bist da, wo Menschen leben. Herr, erbarme dich. Du stärkst uns auf unserem gemeinsamen Weg. Christus, erbarme dich. Du vollendest all das, was wir an Gutem beginnen. Herr, erbarme dich. Der Herr unser Gott erbarme sich unser, er nehme von uns, was uns belastet und lähmt, und führe uns zum Leben in Fülle. Gebet Herr unser Gott, Du bist die Quelle von Liebe und Leben. Du nimmst uns hinein in deine Lebensgemeinschaft und gehst mit uns auf unserem Weg. Gib uns einen offenen Blick für alle, die mit uns unterwegs sind, und stärke unseren Zusammenhalt der du in der Einheit mit dem Vater und dem Geist lebst und lebendig machst, jetzt und in Ewigkeit.
21 Herr, unser Gott, du bist Wort und Antwort zugleich. Fürbitten Im Vertrauen auf deine heilende Kraft beten wir zu dir: • Für die Menschen in den verschiedenen Gruppen, Vereinen und Gemeinden, die sich freiwillig sozial engagieren und sich für andere einsetzen. Christus, höre uns. • Für die Mitarbeitenden in den Diensten und Einrichtungen von Caritas, Diakonie und anderer Hilfsorganisationen, die Menschen in Not fachlich und menschlich unterstützen. Christus, höre uns. • Für die vielen Gruppen und Initiativen, die sich für unsere Zivilgesellschaft en- gagieren und daran mitarbeiten, dass eine solidarische, sorgende Gesellschaft entsteht und gepflegt wird. Christus, höre uns. • Für alle, die ein politisches Amt übernehmen und ihren Beitrag leisten zu einem verlässlichen und sozialen Gemeinwesen. Christus, höre uns. • Für alle, die sich um eine achtsame und respektvolle Diskussionskultur sorgen in den gesellschaftspolitischen Debatten und in den sozialen Medien. Christus, höre uns. • Für alle, die auf Hilfe angewiesen sind, die sich als Last fühlen und darunter leiden. Christus, höre uns. • Für unsere Verstorbenen, die darauf vertrauen, dass du das Gute, das sie in ihrem Leben begonnen haben, vollenden wirst. Christus, höre uns. Diese und alle Menschen, die deiner Hilfe bedürfen, vertrauen wir dir an. Sei ihnen nahe mit deiner Liebe, Güte und Kraft, jetzt und in Ewigkeit. Auch bei der Liedauswahl haben Gemeinden oder Gottesdienstgemeinschaften ihren eigenen Stil. Im Folgenden einfach einige Lieder, die besonders zum Liedvorschläge Caritassonntag und/oder zum Thema #DasMachenWirGemeinsam passen. Aus dem Gotteslob (mit dem Regionalteil der Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart) • All meine Quellen entspringen in Dir 397 • Bewahre uns, Gott 453 • Brich dem Hungrigen dein Brot 740 • Eingeladen zum Fest des Glaubens 852 • Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht 450 • Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr 422 • Komm, Herr, segne uns 451 • Lass uns in deinem Namen, Herr 446 • Manchmal feiern wir mitten am Tag 472
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