DASMACHENWIRGEMEINSAM" - HANDREICHUNG ZUR CARITAS-KAMPAGNE 2021/2022 - CARITASVERBAND DER DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART CARITAS-KONFERENZEN ...

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„#DasMachenWirGemeinsam“
Handreichung zur Caritas-Kampagne 2021/2022

                                                  caritas

Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Caritas-Konferenzen
Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart
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Ein Wort vorab

Mit Mut der Herkulesaufgabe stellen
„#DasMachenWirGemeinsam“:
Pragmatisch und couragiert will die Caritas in Deutschland gegen die Krise angehen

Mit der Kampagne unter dem Slogan             Viele Firmen, Mittelständler, kleine Un-   Kommunikation zu rücken, ist genau
„#DasMachenWirGemeinsam“ wirbt                ternehmen wurden schwer in Mit-            das richtige Zeichen zur richtigen Zeit.
die Caritas in Deutschland in den Jah-        leidenschaft gezogen. Viele überstan-
ren 2021 und 2022 für Solidarität und         den die Lockdowns nicht. Irgend-           Gemeinsam machen wir uns stark für
Gemeinsinn. Im Zentrum der Kam-               wann waren die letzten Reserven und        eine solidarische Gesellschaft. Die
pagne steht das Werben um eine so-            Rücklagen aufgebraucht. Menschen           Caritas als zentraler Akteur der So-
lidarische Gesellschaft, die Kultivie-        in einfachen, schlecht bezahlten Be-       zialpolitik muss entscheidend daran
rung des Gemeinsinns und die Arbeit           rufen (sogenannte „prekär Beschäf-         mitwirken, dass Solidarität und ge-
für eine Gesellschaft, in der niemand         tigte“) gehören ebenso zu den Opfern       sellschaftlicher Zusammenhalt in der
abgehängt wird.                               der Krise. Kellner*innen oder Reini-       öffentlichen und politischen Agenda
                                              gungskräfte, Hotelangestellte oder         eine deutlich größere Rolle spielen.
Wir finden: Gut so!                           Hilfsarbeiter, Servicekräfte oder Fri-     Wir treten dafür ein, dass niemand in
                                              seur*innen – sie waren die ersten, die     der Krise zurückbleibt, „abgehängt“
Denn was kann uns Besseres pas-               ihre Arbeit, ihr Einkommen und damit       wird. Dass keiner außen vor bleibt.
sieren als das pointierte Eintreten für       auch ihre Lebensgrundlage verloren.        Und wir stemmen uns mit aller Kraft
ein soziales Miteinander? Gerade              Und, nicht zuletzt: Besonders betrof-      dagegen, dass Hassreden, Ressenti-
jetzt, da uns die Corona-Pandemie             fen waren diejenigen, die bereits vor      ments, Egoismen und Ellbogen un-
wieder fest im Griff hat. Wann das            der Pandemie jeden Cent zweimal            sere Gesellschaft spalten.
Virus bezwungen oder zumindest un-            umdrehen mussten. Dazu zählen äl-
ter Kontrolle gebracht sein wird, kann        tere Menschen mit einer schmalen           Das ist die große Herausforderung,
zurzeit niemand sagen. Und selbst             Rente ebenso wie Alleinerziehende,         die vor uns liegt. Und in der viele neue
dann, wenn es eines Tages einen               arme Familien und Menschen, die auf        Chancen begründet sind.
Wirkstoff dagegen gibt, wenn die In-          die Grundsicherung angewiesen sind.
fizierten die Intensivstationen wieder                                                   Lassen Sie uns diese Herkulesauf-
verlassen haben und die Medien nicht          In dieser Situation den Gemeinsinn,        gabe gemeinsam angehen!
mehr über die Pandemie berichten,             das Miteinander und die Solidarität
werden die Folgen noch spürbar sein.          in den Mittelpunkt der verbandlichen

                         Pfarrer Oliver Merkelbach                                       Brigitte Neyer-Strohmaier
                         Diözesancaritasdirektor                                         Diözesanvorsitzende
                         Caritasverband der                                              Caritas-Konferenzen Deutschlands
                         Diözese Rottenburg-Stuttgart                                    Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart
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Gegen die
                         Spaltung der
                         Gesellschaft
                         Eintreten für vielfalt in der
                         Gesellschaft mit respekt und
                         achtsamkeit

                         Viel haben wir gelernt in Zeiten von
                         Corona. Nicht nur über eine völlig
                         neue Herausforderung, mit der nie-
                         mand gerechnet hatte. Nicht nur,
                         dass wir unser ganzes Leben, unse-
                         ren Alltag und unser Verhalten teils
                         grundlegend umstellen mussten. Vor
                         allem haben wir gelernt, wie schnell
                         sich eine scheinbar festgefügte Ge-
                         sellschaft als in Teilen brüchig erwei-
                         sen kann.

                         Die Corona-Krise verschärfte gesell-
                         schaftliche Ungleichheiten. Während
                         die einen über einen relativ sicheren
                         Job verfügten, traf es andere hart. Vor
                         allem die, die sich bereits im Vorfeld
                         der Krise mit viel Mühe durchs Leben
                         schlagen mussten: Wohnungslose,
                         Arme, Bedürftige und Grundsicher-
                         ungsempfänger sowieso, aber auch
                         Menschen in den unteren Lohngrup-
                         pen, Alleinerziehende, benachteiligte
                         Familien, Migranten oder Pflegebe-
                         dürftige und ihre Angehörigen. Diese
                         Aufzählung ist unvollständig. Gerade
                         diejenigen, die leicht übersehen wer-
                         den, weil sie am Rand der Ge-
#DasMachenWirGemeinsam   sellschaft stehen. Sie gerieten oft
                         ganz aus dem Blick.

PLÄDOYER                 Corona führte zu auseinander-
                         driften der Gesellschaft

                         Die Pandemie vergrößerte die Unter-
                         schiede, verschärfte die Ungleich-
                         heiten. Zum Teil kam es sogar zu öf-
                         fentlichen Spaltungstendenzen. Die
                         einen plädierten für die Maßnahmen
                         der Regierung und deren Krisenma-
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nagement, die anderen sahen da-           dass unsere Gesellschaft nicht ausei-      den Umweltschutz – lassen sich nur
durch die freiheitliche Ordnung und       nanderbricht. Wir müssen die Kräfte        gemeinsam meistern.
den Föderalismus in Gefahr. Manche        stärken, die sich für den Nächsten
trugen gewissenhaft den Mund-Na-          einsetzen, die uneigennützig für das       Insofern kommt die Caritas-Kam-
sen-Schutz in der Öffentlichkeit, an-     Gemeinwohl eintreten und so ihren          pagne 2021/2022 keinen Tag zu spät.
dere lehnten dies als Eingriff in ihre    Beitrag für ein soziales, stabiles Mit-    Der Ansatz, miteinander zu handeln
persönliche Freiheit ab. Die einen ak-    einander leisten. Gerade in Zeiten, in     und die Probleme anzugehen, ist die
zeptierten Tracking als Schutzmaß-        denen sich durch die Corona-Pande-         einzige Möglichkeit, auf Dauer und
nahme, die anderen befürchteten da-       mie viele Probleme zu Krisen aus-          nachhaltig zu bestehen. Im Klartext:
durch einen Missbrauch ihrer persön-      wachsen, müssen wir unsere Stimme          Die Caritas sieht sich schon lange
lichen Daten. Kinder aus sozial           für diejenigen erheben, die überhört       nicht mehr als allein handelnder Ver-
schwachen Familien, die weder über        werden. Wir machen sichtbar, was           band, der sich für den Menschen in
Computer noch Internet verfügten,         übersehen wird. Wir hören denen zu,        Not einsetzt, sondern als einen Ak-
wurden im Gegensatz zu ihren Klas-        die niemanden haben. Gemeinsam             teur, der im Zusammenspiel mit an-
senkameraden ausgebremst, als die         mit den Menschen vor Ort suchen wir        deren die Herausforderungen angeht.
Schulen schließen mussten und die         nach Lösungen für die sozialen Prob-       Die Hauptamtlichen kooperieren mit
Hausaufgaben per E-Mail verschickt        leme.                                      den Ehrenamtlichen. Die Caritas mit
wurden. Überraschend und alarmie-                                                    der Diakonie. Die Kirchengemeinde
rend zugleich bahnte sich ein Ausein-     Gemeinsames Handeln                        mit dem Rathaus des Ortes. Die
anderdriften der Gesellschaft an. Eine    erforderlich                               Jungen mit den Alten. Jeder Akteur
gefährliche Gemengelage nahm Kon-                                                    bringt sich mit seinen Fähigkeiten und
turen an.                                 Wir sind überzeugt davon, dass die         Ressourcen in die gemeinsame An-
                                          Probleme der Krise nicht neu sind.         strengung ein, sodass unter dem
Gerade in diesem drohenden Ausein-        Sie bestanden bereits früher und ha-       Strich ein deutlicher Mehrwert ent-
anderbrechen von dem, was früher          ben ihre Ursachen in politischen, wirt-    steht.
als gesellschaftlicher Konsens galt,      schaftlichen und juristischen Struk-
waren Miteinander, Gemeinsinn und         turen unserer Gesellschaft. Insofern       Dieser Handlungsansatz ist nicht zu-
Solidarität gefragt. Und auch die gab     zielen unsere Bemühungen – nach            letzt den Problemen und Herausfor-
es reichlich in der Krise: Ehrenamt-      wie vor – auf eine Änderung dieser         derungen geschuldet, die nicht mehr
liche gaben Schülern über Video-          Rahmenbedingungen ab. Es ist un-           Halt machen vor Landesgrenzen, Kir-
Chats Hausaufgabenhilfe. Engagierte       sere feste Überzeugung, dass alle          chentüren oder Altersgruppen. Auch
von youngcaritas musizierten mit          Menschen eine faire Chance auf Teil-       dies ist eine wesentliche Erkenntnis
„Hofkonzerten“ vor Seniorenheimen.        habe und Selbstverwirklichung haben        aus der Corona-Pandemie: Aus-
Freiwillige organisierten plötzlich Be-   müssen. Dies ist unsere „christliche       nahmslos alle waren betroffen.
suchsdienste online. Nachbarn gin-        DNA“, unser Wertegerüst, unsere
gen für Nachbarn einkaufen, die das       tiefste Überzeugung. Die Caritas in        Genau deshalb sagen wir in diesem
Haus nicht verlassen durften. Kir-        Deutschland setzt sich mit über            Jahr aus voller Überzeugung: „#Das-
chengemeinden boten Online-Got-           660 000 Angestellten und mehr als          MachenWirGemeinsam.“
tesdienste an und standen ihren Ge-       340 000 Ehrenamtlichen Tag für Tag
meindemitgliedern am Sorgentelefon        für den gesellschaftlichen Zusam-                            Heiner Heizmann
zur Verfügung. Kindergartenkinder         menhalt ein. Damit stärkt sie nicht zu-         Leiter des Kompetenzzentrums
malten hübsche Bilder für einsame         letzt die Demokratie, das Miteinander                               Sozialpolitik
Senioren.                                 und unser gemeinsames, solidari-                            Caritasverband der
                                          sches Wirken.                                    Diözese Rottenburg-Stuttgart
Kräfte stärken, die sich für
soziales Miteinander einsetzen            Doch der Verband kann die neuen
                                          Herausforderungen nicht allein meis-
Von diesen ermutigenden Zeichen           tern. Die Probleme unserer Zeit – und
gab es viele. Und das lässt hoffen.       dies betrifft beileibe nicht nur die Co-
Denn wir alle sind gefordert, uns im      rona-Pandemie, sondern beispiels-
Rahmen unserer Möglichkeiten für ein      weise auch die Themen Migration, die
Mehr an Solidarität einzusetzen, dafür,   Digitalisierung der Gesellschaft oder
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Handeln und helfen

MENSCHEN MACHEN SICH FÜR
MENSCHEN STARK
GUTE BEISPIELE AUS DER PRAXIS
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EsslinGEn/luDWiGsburG/                          Caritas Fils-nECKar-alb                          Caritas ulM-alb-Donau
EllWanGEn

An der Seite der                                Ehrenamtliche stärken                            Präsenz auf Youtube
Schwachen                                       die Kleinen                                      Experten geben online und live
                                                                                                 auskunft über armutsfragen
Caritas solidarisiert sich mit ge-              Projekt „Chancenschenker 4.0“:
flüchteten Menschen                             online-Mentoren helfen schülern
                                                                                                 Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Ar-
                                                                                                 mut der Liga der freien Wohlfahrts-
Die Caritas Fils-Neckar-Alb zeigte So-          In armen Familien haben die Kinder               pflege, der Dienstleistungsgewerk-
lidarität mit den Opfern der Tragödie           oft nicht die Rahmenbedingungen,                 schaft Ver.di und dem Deutschen Ge-
von Moria, unter anderem mit einer              unter denen sie zuhause lernen kön-              werkschaftsbund organisierte die All-
Seebrücke-Kundgebung in Esslingen.              nen, wenn die Schulen geschlossen                gemeine Sozialberatung der Caritas
Dabei wurde an der Außenwand des                sind. Ihnen fehlt vor allem ein Gegen-           in Ulm 2020 – coronabedingt – ein
Salemer Pfleghofs in Esslingen, dem             über, das sie bei Fragen oder Prob-              ganz neues Format, um auf das The-
Gemeindehaus der katholischen Kir-              lemen ansprechen können. Viele                   ma „Arme Kinder = Arme Gesell-
chengemeinde St. Paul, ein riesiges             Eltern, die zum Teil selbst nicht gut            schaft“ aufmerksam zu machen. Auf
Banner mit der Aufschrift „MORIA: Wir           Deutsch sprechen oder selbst eine                der Internet-Plattform Youtube gaben
haben Platz!“ angebracht. Ein breites           schwierige Bildungsbiographie ha-                Experten online Auskunft über das
Bündnis von Parteien und Organisa-              ben, können trotz aller Anstrengun-              Thema, während das Publikum seine
tionen organisierte eine Ausstellung            gen ihren Kindern nicht so helfen, wie           Fragen live stellen konnte.
zum Thema „Moria“.                              es notwendig wäre.
Darüber hinaus wurde gemeinsam mit
Parteien und Organisationen die Fo-             Mit dem Projekt „Chancenschenker
toausstellung „Memento Moria“ des               4.0“ vermittelt die Caritas Kindern aus
ARD-Autoren Martin Gerner in der                einkommensschwachen Familien eh-                 Caritas sCHWarzWalD-Gäu
Stadtkirche Göppingen präsentiert.              renamtliche Mentor(inn)en, die ihnen
                                                per Videochat bei den Schulaufgaben
                                                                                                 Frauen helfen Frauen
Die Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-             daheim zur Seite stehen. Die ersten              „Café am Dienstag“ fördert
Enz organisierte mit Bündnispartnern            Erfahrungen sind sehr positiv. Schon             vernetzung, austausch und
eine Kundgebung zur Situation auf               kurz nach dem Start des Projekts wa-             gegenseitige Hilfe
Lesbos, das die ökumenische Fach-               ren acht Online-Patenschaften gestif-
stelle für Asyl und ein breites Bündnis         tet worden.                                      Die Caritas bietet in ihrem Rottenbur-
von Parteien und Organisationen or-                                                              ger „Café am Dienstag“ seit Ende
ganisiert hatten. Knapp 200 Men-                Die Rückmeldungen der Familien und               2019 ein Treff für Schwangere und
schen demonstrierten dabei für die              Ehrenamtlichen zeigen, dass die Ca-              Mütter mit Säuglingen an. Bei diesem
Aufnahme von Geflüchteten.                      ritas auf dem richtigen Weg ist. „Ich            niedrigschwelligen Angebot handelt
                                                bin sehr dankbar, dass Tabea uns                 es sich um einen offenen Treffpunkt
Unterstützt und beworben von den                unterstützt. Wenn Luis mit ihr die               mit vorbeugendem Charakter, bei
Caritas-Diensten in der Flüchtlings-            Hausaufgaben macht, klappt das viel              dem sich die Frauen austauschen,
arbeit (CaDiFa) wurde auch in Ellwan-           besser“, erzählt eine Mutter. Da                 vernetzen und von den Erfahrungen
gen auf die Situation der Geflüchteten          Deutsch nicht ihre Muttersprache ist,            und Ressourcen der anderen profitie-
in Form einer Mahnwache aufmerk-                kommt sie selbst gerade bei Gram-                ren können. Die Teilnehmenden stam-
sam gemacht. Zudem war das                      matikaufgaben an ihre Grenzen. Zu-               men aus unterschiedlichen Kulturen.
Thema zentraler Bestandteil der Frie-           dem ist sie nur bis zur 4. Klasse in die
densdekade im November.                         Schule gegangen.

 Hinweis:
 Diese Handreichung wurde im Herbst 2020 erarbeitet. Damals zeichnete sich erneut ein Anstieg der Corona-Fallzahlen ab. Die tatsächliche
 Entwicklung der Pandemie war jedoch zum damaligen Zeitpunkt nicht absehbar. Wir bitten daher um Ihr Verständnis, wenn einige Beiträge in
 der Vergangenheitsform verfasst wurden, obwohl sie nach wie vor von Relevanz sind.
DASMACHENWIRGEMEINSAM" - HANDREICHUNG ZUR CARITAS-KAMPAGNE 2021/2022 - CARITASVERBAND DER DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART CARITAS-KONFERENZEN ...
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onlinE-HilFE                             Caritas bibEraCH-saulGau                   Caritas sCHWarzWalD-Gäu

Berater*innen digital                    Mütter treffen                             Schwangere können
unterwegs                                sich                                       Ängste äußern
viele Fachdienste der Caritas ha-        „ubuntu“ sorgt für Hilfe, Heimat           veranstaltung vermittelt informa-
ben sich in der Corona-Pandemie          und Miteinander                            tionen über schwangerschaft und
umgestellt                                                                          Geburt
                                         In die Schwangerschaftsberatungs-
Durch die Vermeidung von persönli-       stellen der Caritas kommen viele           Viele geflüchtete und besonders
chen Kontakten verringerten die Be-      Frauen mit Migrationshintergrund           schutzbedürftige Frauen in der Erst-
rater*innen der Caritas das Risiko,      oder mit Fluchterfahrung. Diesen jun-      aufnahmeeinrichtung Tübingen, die
das Corona-Virus zu übertragen. Nur      gen Frauen fehlt in der Regel ihre         überwiegend aus afrikanischen Län-
in Notfällen finden die Beratungen „in   Familie oder Großfamilie, die sie in ih-   dern stammen, wissen sehr wenig
echt“ statt; ansonsten werden Bera-      ren Heimatländern unterstützt haben.       über Schwangerschaft und Geburt.
tungen telefonisch durchgeführt.         Deshalb organisiert die Caritas in         Auch denjenigen, die schwanger sind
                                         Biberach für diese Frauen einmal in        oder vor kurzem entbunden haben,
Darüber hinaus bietet die Online-        der Woche einen Müttertreff unter          fehlt dieses Wissen oft. Die sozialen
Beratung der Caritas eine datensiche-    dem Namen „Ubuntu“. Frauen mit             Bezüge aus den Heimatländern feh-
re Möglichkeit, professionelle Bera-     Migrationshintergrund, aber auch           len und die Frauen haben keine kun-
tung zu psychosozialen Hilfethemen       deutsche Frauen sind eingeladen. Um        dige Ansprechpartnerin.
zu bekommen. Dabei werden die un-        Sprachhindernisse aus dem Weg zu
terschiedlichsten Lebensbereiche ab-     räumen, ist immer eine arabisch spre-      Die Sozialpädagoginnen der Einrich-
gedeckt: die Themen Eltern, Familie,     chende Hebamme dabei, die bei              tung und die Schwangerschaftsbe-
Kinder und Jugendliche, Schwanger-       Bedarf übersetzen kann.                    raterinnen der Caritas organisieren
schaft, Sucht, U25 Suizid-Prävention     Bei „Ubuntu“ erhalten die Frauen In-       daher vier- bis fünfmal im Jahr eine
und viele mehr. Wer möchte, kann         formationen über Schwangerschaft           Veranstaltung, bei der die Schwan-
dabei anonym bleiben.                    und Babys, sie kommen miteinander          geren mehr über die körperlichen
                                         ins Gespräch und knüpfen neue              Zusam menhänge von Zeugung,
Ratsuchende brauchen für die Be-         Kontakte. Außerdem soll die Mutter-        Schwangerschaft und Geburt erfah-
ratung nicht einmal eine eigene E-       Kind-Bindung und die Sprachkompe-          ren und über Möglichkeiten der Ver-
Mail-Adresse; sie müssen sich nur zu-    tenz der Zugewanderten gestärkt            hütung informiert werden. Nicht das
nächst registrieren. Eine Verschlüs-     werden.                                    medizinische Wissen steht hier im
selungstechnik verhindert, dass Un-                                                 Vordergrund, sondern das Verstehen
befugte die Fragen und Antworten                                                    der Vorgänge der Schwangerschaft
mitlesen.                                                                           und Geburt. Die Schwangeren selbst
                                         Caritas HEilbronn-                         können ihre Ängste artikulieren und
beratung online unter                    HoHEnloHE                                  Antworten auf ihre Fragen finden.
www.caritas.de/onlineberatung
                                         „Café Zukunft“
                                         austausch zwischen schwan-
                                         geren und Familien gefördert

                                         Das „Café Zukunft“ im Familienbüro
                                         Neckarsulm steht jeden Donnerstag
                                         Schwangeren und Familien aller Na-
                                         tionalitäten offen. Jedes Mal ist eine
                                         Beraterin der Schwangerschaftsbe-
                                         ratungsstelle dabei, die informiert, bei
                                         Bedarf hilft und Kontakt und Aus-
                                         tausch mit anderen vermittelt.
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Caritas boDEnsEE-obErsCHWabEn

Projekt „herein“
Caritas geht beim thema „Wohnungsnot“ in die offensive

Wohnraum ist heutzutage ein knap-          menpassen, stehen bei Problemen
pes Gut. Vor allem bezahlbarer Wohn-       und Fragen zur Verfügung. Die Caritas
raum. Nicht nur Geflüchtete, sondern       übernimmt die Garantie dafür, dass
auch bereits hier lebende Menschen         die Miete pünktlich gezahlt wird und
mit geringem Einkommen oder kleiner        Schäden repariert werden.
Rente tun sich sehr schwer, eine
angemessene Wohnung zu finden,             Die Idee ist so gut und charmant,
die sie auch bezahlen können.              dass viele Städte und Gemeinden die
                                           Wohnraumoffensive finanziell und ide-
Darauf hat die Caritas Bodensee-           ell unterstützen.
Oberschwaben eine Antwort gefun-
den. Mit ihrem Projekt „herein – die
Wohnraumoffensive“ versucht sie, für       MitMaCHEn ist anGEsaGt
diese Menschen ein neues Zuhause           ist bei ihnen noch eine Wohnung frei?
                                           in der gesamten Diözese gibt es die
zu finden. Die Caritas wirbt dafür, leer
                                           Kirchliche Wohnrauminitiative. alle
stehende Wohnungen zur Verfügung
                                           Caritas-regionen und der Caritasverband
zu stellen und mietet diese an. Dann
                                           für stuttgart engagieren sich dabei.
vermietet sie die Wohnungen an ein-        Wenn sie – als Kirchengemeinde oder
kommensschwache Menschen, die              Privatperson – selbst Wohnraum zur        Die Beispiele aus den Caritas-Regio-
keine Chance auf dem Wohnungs-             verfügung stellen wollen, wenden sie      nen wurden zusammengestellt von:
markt haben.                               sich bitte an das Caritas-zentrum in      Birgit Baumgärtner
                                           ihrer nähe.                               Bereich Soziale Hilfen
Die Projektmitarbeiter sorgen dafür,                                                 Caritasverband der
dass Mieter und Vermieter zusam-                                                     Diözese Rottenburg-Stuttgart
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Werbung für Solidarität in der Krise
#DasMachenWirGemeinsam
                         Mit „MiteinanderFüreinander – niemanden aus dem blick
                         verlieren“ will die Caritas die Folgen der Krise abwenden

KAMPAGNE                 Viele Menschen geraten in der Corona-Krise unverschuldet in
                         Not: der Familienvater, der seinen Job verliert. Die Familie, die
                         auf Lebensmittel der Tafel angewiesen ist. Die Seniorin, die ihr
                         Haus eine Zeit lang nicht verlassen konnte. Diesen Menschen
                         – und vielen anderen – steht der Caritasverband der Diözese
                         seit Beginn der Krise zur Seite. Und zwar im wahrsten Sinn
                         „mit Rat und Tat“.

                         Mit der Kampagne „MiteinanderFüreinander – Niemanden aus
                         dem Blick verlieren“ will der Verband Menschen, die von der
                         Corona-Pandemie betroffen sind, wieder eine Perspektive auf-
                         zeigen. Damit sind nicht nur jene gemeint, die akut Not leiden,
                         sondern auch die Folgewirkungen der Krise werden in den
                         Blick genommen. Nach Einschätzung der Caritas werden die
                         mittel- und langfristigen Konsequenzen erst nach und nach
                         zutage treten. Schon jetzt zeigt sich vor allem eine Ver-
                         schärfung der Armutslage bei Menschen, die ohnehin zu den
                         Schwächeren der Gesellschaft zählen. Darüber hinaus müssen
                         auch diejenigen in den Blick genommen werden, die zur ge-
                         sellschaftlichen Mittelschicht zählten, durch die Corona-Pan-
                         demie aber den Boden unter den Füßen verloren: Beschäftigte
                         aus kleinen mittelständischen Betrieben, Freiberufler, Künstler
                         oder Friseure zum Beispiel.

                         Gemeinsame aktion: Hilfe mit rat und tat

                         Inzwischen hat die Caritas unter anderem mehrere Spenden-
                         aufrufe versandt, Freianzeigen verschickt, eine eigene Website
                         programmiert, im Internet und in den sozialen Netzwerken um
                         Spenden gebeten und mit flankierender Pressearbeit auf die
                         Not aufmerksam gemacht. Mit den Einnahmen werden Bera-
                         tungskapazitäten beispielsweise in der Allgemeinen Sozialbe-
                         ratung der Caritas vor Ort ausgeweitet, die in diesen Wochen
                         und Monaten mit einer erhöhten Zahl von Hilfesuchenden zu-
                         recht kommen muss. Auch konnten Stiftungen und andere
                         Fördermittelgeber gewonnen werden, um die Angebote aus-
                         zubauen. Unternehmen schlossen sich zusammen und mach-
                         ten sich stark, um beispielsweise Laptops für bedürftige Schü-
                         ler*innen im Homeschooling anzuschaffen. Als dritter Aspekt
                         ist die mittel- und langfristige Begleitung der Menschen in Not
                         vorgesehen, um einem Rückfall in die Armut rechtzeitig vorzu-
                         beugen.

                         neugierig? Dann schauen sie doch einfach einmal rein:
                         www.caritas-spende.de/miteinanderfuereinander
11

                Gemeinsam den
                Lebensraum gestalten
                „Caritas im lebensraum“
                fördert Miteinander von Caritas
                und Kirchengemeinden

                Jede Kirchengemeinde hat viele Mög-
                lichkeiten, eine solidarische Gesell-
                schaft mitzugestalten. Das beginnt
                schon mit der Wertschätzung und öf-
                fentlichen Anerkennung all derer, die
                sich – offen oder verborgen, profes-
                sionell oder freiwillig – für ein solidari-
                sches Miteinander einsetzen.

                Darüber hinaus können Kirchenge-
                meinden einen wichtigen Beitrag leis-
                ten zur Vernetzung und Solidaritäts-
                stiftung. Dabei empfiehlt es sich zu-
                nächst, nicht auf die eigenen Ange-
                bote und Strukturen zu schauen, son-
                dern zu fragen: Wer konkret braucht
                in unserem Sozialraum, in unserer
                Nähe, hier vor Ort Unterstützung?
                Und wo könnten in unserem Sozial-
                raum für diese Unterstützung Res-
                sourcen sein? – Oft entdeckt man,
                dass Not und Hilfe nicht weit ausein-
                anderliegen.

                Wer sich intensiv umschaut, entdeckt
                häufig neue Ressourcen und findet
                innovative und kreative Lösungen.
                Möglicherweise ändert sich dadurch
                die Rolle der Kirchengemeinden. Sie
                sind nicht mehr so sehr die sozialen
                oder pastoralen Dienstleister, sondern
                eher Vermittler, Vernetzer oder Brü-
Das Stichwort   ckenbauer. Gastgeber vielleicht auch,
                die Räume oder finanzielle Res-

„CARITAS IM     sourcen zur Verfügung stellen. Und
                die die vielen Menschen und Initiati-
                ven, die sich für eine sorgende Ge-
                sellschaft einsetzen, ermutigen, trös-

LEBENSRAUM“     ten, bestärken – und nicht zuletzt
                auch: sie ins Gebet nehmen können.
12

„Solidarität (…) ist die feste und          Stellen Sie sich Fragen!
beständige Entschlossenheit, sich
für das ‚Gemeinwohl‘ einzusetzen,           impulse und Denkanstöße für Kirchengemeinden
das heißt, für das Wohl aller und
eines jeden, weil wir alle für alle           Wie bekommen wir einen mög-               In welche Initiativen oder Gremien,
verantwortlich sind.“                         lichst genauen und umfassenden            in denen Quartiers-/Stadtteilent-
Enzyklika Sollicitudo Rei socialis, 38        Einblick, welche Bedürfnisse und          wicklung geschieht, sind wir ein-
                                              Nöte Menschen in unserem Sozial-          gebunden?
                                              raum haben? Gibt es Menschen              Was wissen wir vom karitativen
                                              oder Gruppen, die wir möglicher-          Engagement unserer großen und
                                              weise gar nicht im Blick haben?           kleinen christlichen Schwester-
                                              Welche Ressourcen können wir als          kirchen?
                                              Kirchengemeinde im Sozialraum             Gibt es möglicherweise wertvolle
                                              einbringen? Welchen konkreten             soziale Ressourcen in unserem
                                              Beitrag zu einer sorgenden Gesell-        Stadtteil oder in unserem Quartier,
                                              schaft können und möchten wir             die wir bislang gar nicht im Blick
                                              anbieten?                                 haben?
                                              Mit welchen Partnern im Sozial-
                                              raum arbeiten wir gut zusammen?         Vielleicht fallen Ihnen noch mehr
                                              Mit welchen weniger?                    Fragen – und Antworten – ein?
                                              Gibt es sozialräumliche Koopera-
                                              tionen zu Caritas, Diakonie oder
                                              anderen sozialen Organisationen?

                                            Der Caritasverband unterstützt Kirchengemeinden
                                            Unter der Überschrift „Caritas im Le-       dung eines Caritas-Ausschusses
                                            bensraum“ stellt der Caritasverband         oder zur Gestaltung des Caritas-
                                            der Diözese Rottenburg-Stuttgart            Sonntags)
                                            eine Fülle von Angeboten bereit, um         durch eine Sammlung von Ideen
                                            Kirchengemeinden, Seelsorgeeinhei-          und guten Praxisbeispielen für Pro-
                                            ten und Dekanate bei der Erfüllung          jekte und Initiativen, die durch die
                                            ihres karitativen Auftrags und bei der      Kooperation von Kirchengemein-
                                            Ausgestaltung ihrer diakonischen We-        de/Dekanat und Caritas entstan-
                                            sensdimension zu unterstützen.              den sind oder entstehen können.

„Durch eine engere Ko operation             Der Caritasverband unterstützt            Weitere informationen zu diesen und wei-
von Kirchengemeinden, Ehren -                 durch ein Netzwerk von eigens da-       teren unterstützungs- und Kooperations-
amtlichen und Caritasverband                  für spezialisierten und beauftragten    möglichkeiten, gute ideen und Praxisbei-
                                                                                      spiele, Materialien und vieles mehr finden
und eine stärkere Verzahnung ih-              Ansprechpartner*innen vor Ort;
                                                                                      sie unter www.caritas-im-lebensraum.de.
rer Angebote können viel Syner-               diese helfen weiter bei allen karita-
gie effekte erzielt werden.                   tiven Anliegen
Außerdem steigt die Wirkung der               durch ein vielfältiges Angebot von
Hilfen, wenn sie gut aufeinander              Beratungs- und Unterstützungs-
abgestimmt sind. Gemeinsam mit                leistungen (beispielsweise Qualifi-                        Dr. Joachim Reber
zivilgesellschaftlichen Akteuren,             zierungen, Fachberatung, Finanzie-                           Kompetenzteam
Kommunen, Vereinen, Privat per-               rungsberatung)                                          Verbandsentwicklung
sonen und anderen werden Hilfe                durch Bereitstellung verschiedener                 Caritastheologie und Ethik
und Nutzen erhöht.“                           Materialien, gedruckt und als                             Caritasverband der
Diözesancaritasdirektor Oliver Merkelbach     Download (zum Beispiel zur Grün-                Diözese Rottenburg-Stuttgart
Für die Praxis

WIE DIE CARITAS-KAMPAGNE
IN IHRER KIRCHENGEMEINDE
LEBENDIG WERDEN KANN
14

tElEFoniErEn vErbinDEt                     spendeten Trost. Sie vermittelten Hil-         ziEHEn siE bilanz – Ein JaHr
                                           fen, wenn jemand beispielsweise das            DanaCH!
Mit dem Ohr ganz nah                       Haus nicht verlassen konnte oder Un-
am Herzen                                  terstützung beim Einkauf, beim Hund
                                                                                          Nachdenkliches über
„schwätzle“ und „bsüchle“ per
                                           ausführen oder der Gartenarbeit be-            die Krise
                                           nötigte.
telefon – Engagierte trösten und                                                          anregung zu einer kritischen
                                           Nach dem Lockdown dachten sich
helfen                                                                                    auseinandersetzung mit den
                                           die Engagierten Möglichkeiten aus,
                                                                                          Folgen für die Gemeinde
                                           wie Besuche wieder „live“ stattfinden
Gerade während der Corona-Pande-           konnten: auf der Terrasse, im Garten
mie brauchen viele Menschen Bei-           oder bei einem gemeinsamen Spa-                Die Corona-Krise stellte viele auf eine
stand, Trost und Ermutigung. Aber          ziergang. Und das war für alle Betei-          harte Probe: Allein lebende Menschen
wie können diese geschenkt werden,         ligten wieder wundervoll – auch ohne           drohten zu vereinsamen. Familien wa-
wenn durch den sogenannten Lock-           Kaffee und Gebäck!                             ren gezwungen, in den eigenen vier
down fast alle sozialen Kontakte ein-                                                     Wänden zu bleiben und in der räum-
geschränkt werden müssen? Die Mit-         Trotz aller Lockerung: Die beiden Zu-          lichen Enge Vieles zu regeln, was
glieder des Caritas-Ausschusses St.        satzleitungen zur telefonischen Hilfe          normalerweise Kindertagesstätten,
Bonifatius Asperg im Dekanat Lud-          bleiben erst einmal weiter im Einsatz.         Schulen, Unternehmen, Vereine,
wigsburg fanden eine sehr gute Lö-         Schließlich kann zurzeit niemand ab-           Nachbarschaft und Verwandte leis-
sung: Die Telefonanlage des Pfarr-         schätzen, wie sich das alltägliche             ten. Schwerstkranke sehnten sich
büros St. Bonifatius verfügt über nicht    Leben – auch unter Berücksichtigung            nach Nähe zu ihren Liebsten. Ster-
belegte Telefonleitungen. Diese wur-       aller notwendigen Schutzmaßnahmen              bende hatten das Gefühl, sprichwört-
den genutzt, um ein Gesprächsange-         – in den kommenden Monaten entwi-              lich „von Gott und der Welt verlassen“
bot per Telefon einzurichten. Der für      ckeln wird. So besteht weiterhin die           zu sein. Angehörigen und Freunden
die Kirchengemeinde zuständige IT-         Möglichkeit, sich Geschichten oder             wurde eine liebevolle, fürsorgliche Be-
Administrator richtete eine Rufum-         meditative Impulse vorlesen zu lassen          gleitung und ein würdigender Ab-
leitung auf die Telefone der Enga-         oder auf ein Schwätzle nach Verein-            schied verwehrt. Ehrenamtliche und
gierten ein, die sich für bestimmte Ein-   barung – direkt am Ohr und nah am              Hauptberufliche konnten nicht helfen
satzzeiten gemeldet hatten. Dadurch        Herzen!                                        – obwohl sie um die Sorgen und Nöte
wurde auch der Datenschutz ge-                 Caritas-Ausschuss St. Bonifatius,          ihrer Klienten wussten.
währleistet, indem eine „Kontaktstelle              Tamm, Dekanat Ludwigsburg             Diese Ausnahmezustände wirkten
des Vertrauens“, nämlich das Pfarr-                                                       zermürbend.
büro, angewählt wurde und keine                                                           Doch gleichzeitig hatten manche
                                           schauen sie doch mal rein:
Privatnummer. Auch Mitglieder des          www.gemeinde.asperg.elk-wue.de/news/
                                                                                          Menschen das Gefühl, dass ihnen der
Pastoralteams standen zu bestimm-          telefonschwaetzle                              gebotene Abstand Sicherheit gab. Sie
ten Zeiten für ein Gespräch per Tele-                                                     akzeptierten das sorgsame Miteinan-
fon zur Verfügung. Sogar ein eigenes       MEin tiPP:                                     der im öffentlichen Raum als selbst-
Logo wurde für die vernetzte ökume-        Überprüfen sie doch einmal, ob auch ihre       verständliches Gebot. Viele merkten,
nische Aktion der evangelischen Kir-       Kirchengemeinde telefonleitungen für den       wie unangemessen es in manchen
chengemeinde Asperg und der St.            Kontakt in zeiten des „social distancing“      Situationen ist, dem Nächsten im
Bonifatius Gemeinde Asperg, entwi-         bereitstellen kann: spezielle telefonleitun-   Gottesdienst die Hand zum Friedens-
ckelt.                                     gen fürs telefonschwätzle, geschützte          gruß zu reichen und dass auch ein
                                           Chaträume auf der internetseite oder kos-      Lächeln mit Blickkontakt wohltuend
                                           tenlose geschützte „videokonferenzräume“
Durch schriftliche Informationen und                                                      und verbindend sein kann. Andere
                                           fürs Ehrenamt. Wichtig ist, dass Menschen
Hinweise der Ehrenamtlichen wurde                                                         wurden kreativ und nutzten das Te-
                                           bereit stehen, die zeit und Gesprächs-
das neue Gesprächsangebot mit dem                                                         lefon, E-Mails, Skype oder WhatsApp,
                                           kompetenzen haben, die zuhören können
Motto „Lasst uns in Verbindung blei-       und verschwiegen sind, die das soziale         um einen herzlichen Kontakt zu ihren
ben!“ schnell vor Ort bekannt. Und         Hilfenetzwerk vor ort kennen oder selbst       Mitmenschen aufzunehmen. Und:
wirkte sofort. Die ehrenamtlich tätigen    gut vernetzt sind. Wenn sie ein solches        Einmal nicht seinen ehrenamtlichen
Telefon-Gesprächspartner*innen ver-        angebot aufbauen wollen, können sie sich       Beitrag zu Festen, zum Vereinsleben,
wiesen bei Bedarf an das nachbar-          gerne von ihren Caritas-Konferenzen oder       zum Kirchenleben leisten zu müssen,
schaftliche Netz, gaben Rat und            ihrer Caritas-region beraten lassen.           kann sehr angenehm sein und eine
15

„gesunde Distanz“ schaffen. Viel Zeit          Wie kann man zukünftig seelsorgeri-      neu aufgebauten Unterstützungssys-
und Raum entstand so für persönli-             schen beistand für Menschen in not ge-   temen ausgeliefert. Not macht erfin-
che und familiäre Interessen. Dank ar-         währleisten, wenn Distanz das Gebot      derisch!
                                               der stunde ist?
beitsfreier oder -reduzierter Zeit er-                                                  Kreativität, digitale Medien und eine
                                               Haben sie spaltungstendenzen wahrge-
lebten die Menschen die Natur in-                                                       sinnstiftende Idee waren die Schlüssel
                                               nommen? Was hat den zusammenhalt
tensiver, das Aufblühen des Frühlings                                                   zur Verbesserung der Situation. En-
                                               gestärkt?
und mehr Ruhe durch weniger Ver-                                                        gagierte vernetzten sich, schenkten
kehr auf den Straßen und am Himmel.                                                     einander Nähe über soziale Medien
Nachbarschaftlicher Zusammenhalt                                                        und entwickelten so ein Kontakte-
wuchs.                                                                                  netz, das ihnen selbst gut tat, und zu-
So wurde für viele Menschen aus ei-                                                     gleich organisierten sie unkompliziert
nem quantitativen Weniger ein quali-         GEMEinsaM näHE(n)!                         Unterstützung für Menschen in Not
tatives Mehr.                                                                           und für soziale Einrichtungen.
Insgesamt liegen jedoch Monate hin-
                                             Caritas-Konferenzen                        Beeindruckend war das Engagement
ter uns, die Wirtschaft und Gesell-          mit einer wandelbaren                      von Geflüchteten in zahlreichen Näh-
schaft, Politik und Soziales, aber auch                                                 gruppen. Ihr Beitrag zum Nähen war
die Kirchengemeinden grundlegend             Idee für Zeiten von                        ein persönlicher Dank für die Unter-
verändert haben. Die Folgen können           Nähe und Distanz                           stützung, die sie selbst nach ihrer
wir derzeit noch nicht abschätzen.                                                      Aufnahme erfahren hatten.
                                             Engagierte schaffen mit logistik
                                                                                        „Gemeinsam Nähe(n)“ kann immer
                                             und Medien ein innovatives Hilfe-
                                                                                        wieder Brücken bauen. Mittlerweile ist
MEin tiPP:                                   netz
                                                                                        dieses Engagement vielerorts wieder
Überprüfen sie in ihren Gruppen und/oder
                                             Ausgehend von den Caritas-Konfe-           abgeebbt oder ganz aufgegeben
im Kirchengemeinderat ein Jahr nach dem
ausbruch der Pandemie, welche                renzen Wellingholzhausen im Bistum         worden. Nicht schlimm! Es haben
auswirkungen das Corona-virus auf die        Osnabrück entwickelte sich zu Zeiten       sich Menschen kennen und schätzen
Menschen in ihrer Kirchengemeinde und        der Corona-Pandemie unter dem Slo-         gelernt, die vielleicht später einmal
auf die kommunale Gemeinde hatte und         gan „Gemeinsam Nähe(n)“ ab März            wieder bereit sind, sich zu engagie-
aktuell hat.                                 2020 bundesweit eine ehrenamtliche         ren. Jedes Engagement für sich ist
laden sie zu Gesprächen ein, um mit den      Nähe(n)-Bewegung. Zuerst wurden            wertvoll und darf begrenzt werden.
unterschiedlichen Erfahrungen gemein-        Mund-Nasen-Masken genäht. Als der
sam einen blick auf die zukunft zu werfen:   Bedarf für Altenhilfeeinrichtungen und     lassen sie sich inspirieren:
Was haben wir gelernt? Was haben wir                                                    www.gemeinsam-nähen.de
                                             Wohlfahrtsverbände gedeckt war,
verändert? Was fehlt uns? Was bereichert
                                             nähten die Osnabrücker und andere
uns?
                                             Initiativen weiter. Sie entwarfen bunte
  Wie können wir in zukunft besser auf                                                  MEin tiPP:
                                             Designermasken und die dazu pas-
  solche Krisen reagieren? Welche neuen                                                 Haben sie noch ein paar gut funktionie-
  ideen, Kommunikationszugänge,              senden kleinen Schutz-Taschen „cle-
                                                                                        rende nähmaschinen in ihrer Kirchen-
  Haltungen und verhaltensweisen ent-        ver und klein“. Dann folgten „Sorgen-      gemeinde? Wie wäre es, wenn erfahrene
  standen im Jahr 2020, die für die          fresser“ und Kissen für Menschen, die      näher*innen in ihrer Kirchengemeinde
  zukunft hilfreich sein könnten?            diese beim Liegen, Sitzen oder als         anderen das nähen beibringen? vielleicht
  Welche rolle spielt dabei die leitung      Stütze benötigen, um gemütlich aus         lassen sich nähübungen in der schule mit
  der Kirchengemeinde, der Kirchenge-        dem Fenster zu schauen.                    einem sozialen Engagement verbinden?
  meinderat und das Pastoralteam? Hat        Damit wurde vielen Menschen eine           Der ökumenische strickkreis oder der
  2020 auswirkungen auf die strategische     Freude im tristen Alltag gemacht.          offene nähkreis können in rücksprache
  oder inhaltliche ausrichtung der                                                      mit altenhilfeeinrichtungen,
                                             Möglich wurde die Aktion im Lock-
  Kirchengemeinde?                                                                      Wohlfahrtsverbänden oder ehrenamtlichen
                                             down durch ein ausgetüfteltes Sys-
  Welche rolle spielt der soziale zu-                                                   initiativen schöne Dinge nähen für einsa-
                                             tem mit gut funktionierender Logistik
  sammenhalt und die stärkung der                                                       me Menschen, die eine aufmunterung
                                             zwischen Stoffbesorgung, Produktion
  Menschen in Krisen in der Kirchen-                                                    brauchen oder denen das Geld für schöne
  gemeinde? steht der Mensch spürbar         und Auslieferung. Dabei waren die di-
                                                                                        Kleidung fehlt. näher*innen können auch
  im Mittelpunkt?                            gitalen Medien und ein großes Netz         die reparaturwerkstatt vor ort ergänzen:
  Hat der Glaube Menschen durch die          von Helfer*innen sehr hilfreich. Oft       upcycling ist im trend und spart Kosten!
  Krise „getragen“? Wie wurde der            wurden die Produkte mit schönen
  Glaube gemeinschaftlich gelebt?            Grußkarten und Informationen zu den
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GEMEinsaM KrEativ sEin                                                                  ÜbunGsviDEos FÜr allE

Der Sozialraum lebt auf                                                                 Halt dich fit!
in der Krise steine bemalen, Hofkonzerte geben, auf dem balkon tanzen                   Digitale Kommunikation und
                                                                                        arbeitsweisen – Chancen und
                                                                                        Herausforderungen

Manche entdeckten während der              Plätzen, die sie neu entdeckt hatten.        Petra Raditsch aus Neuhausen stellte
Pandemie, in der Begrenzung auf den        Einige Kirchen waren geöffnet und            auf der Website der Caritas-Konfe-
„Nahraum“, ihre Liebe zur Natur und        hielten Überraschungen bereit: Leise         renzen Rottenburg-Stuttgart mitten
zur Heimat, sammelten auf Spazier-         Musik empfing die Besucher*innen,            im Lockdown aufmunternde Videos
gängen an Bachläufen große Steine          die ihre Sorgen, Gedanken oder Für-          aus der Natur ein. So lud sie zu klei-
und bemalten sie.                          bitten mit einer Kerze vor Gott oder         nen Abenteuern mitten im Alltag ein.
Besonders schöne Exemplare wur-            zu Maria trugen und in ein ausgeleg-         Außerdem zeigte sie Bewegungs-
den mit Namen beschriftet und              tes Buch eintragen konnten, aus dem          übungen insbesondere für alternde
vor Seniorenheimen, Kindergärten,          die Fürbitten für den Gottesdienst ent-      Menschen, die auch jetzt noch bereit
Schulen oder Pfarrbüros platziert. En-     wickelt wurden. Manchmal wehte ein           stehen. Denn Fitnessprogramme für
kelkinder malten Ostergrüße für ihre       Hauch von Weihrauch im Kirchen-              trainierte Menschen und leistungs-
Großeltern, Jugendliche schickten          schiff.                                      starke Sportler*innen gibt es in Fülle
aufmunternde, witzige WhatsApp-                                                         im Internet.
Nachrichten weiter, berühmte Kunst-                                                     Petra Raditschs Videos ermöglichen
werke wurden mit eigener Kunst zu          MEin tiPP:                                   dagegen allen Menschen kleine, re-
etwas Neuem verbunden. Muße er-            Was ist aus diesen Entwicklungen in ihrem    gelmäßige Übungen zu Hause und
weckte die Muse. So erschien die           ort geworden? Haben sie sich bedankt für     halten so alle Generationen fit. Gleich-
Kunst im Alltag der Menschen – und         alles, was in der Krise den begrenzten       zeitig überbrückte dieses Angebot die
zwar auf eine wunderbar selbstver-         raum verschönerte? Können sie an diese       Zeit, in der Übungen in der Gruppe
ständliche Weise!                          Projekte noch einmal anknüpfen? Wie          nicht möglich und Fitnesszentren ge-
Musiker – nicht nur Profis – boten klei-   wäre es, Jung und alt zu einem sammel-       schlossen waren. Die Videos, die Zu-
ne Konzerte in den Innenhöfen sozia-       spaziergang an schöne, fast unbekannte       hause mit einem Smartphone aufge-
ler Einrichtungen, Balkontüren öffne-      Ecken einzuladen und zu einer anschlie-      zeichnet wurden, sind ein Beispiel für
                                           ßenden Werkstatt ins Gemeindezentrum?
ten sich für Tanzmusik und plötzlich                                                    soziales Ehrenamt auf Distanz, für
                                           ob das Gebastelte für die Künstler*innen
sah man andere und sich selbst in                                                       eine persönliche Unterstützung –
                                           selbst oder als Geschenk für andere ge-
ungewohnter Weise den Balkon nut-                                                       orts- und zeitunabhängig.
                                           dacht ist, bestimmt jede/r selbst. und was
zen. Durchtrainierte junge Erwach-         ist aus den neuen ideen zur belebung des
sene nutzten öffentliche Anlagen für       Kirchenraums und zur aktiven Einbindung
ihr Fitnesstraining, und wer wollte,       von Wünschen, sorgen und Fürbitten der       schauen sie doch einmal rein:
durfte mitmachen. Junge Menschen           Gemeindemitglieder in den Gottesdienst       www.ckd-rs.de
trafen sich zum Sonnenuntergang an         geworden?
                                                                                        MEin tiPP:
                                                                                        Haben sie schon einmal spezielle themen
                                                                                        aus dem alltag in kleinen „lernvideos“ auf
                                                                                        die Homepage ihrer Kirchengemeinde,
                                                                                        ihres vereins oder ihrer organisation ge-
                                                                                        stellt? z. b.: Wie bade ich ein neugebo-
                                                                                        renes? Welcher Griff hilft bei blähungen?
                                                                                        und darunter die passenden links zu ört-
                                                                                        lichen ansprechpartnern (z. b. Familien-
                                                                                        pflege, nachbarschaftshilfe, oma/opa-
                                                                                        Paten-Projekt, kirchliche angebote für
                                                                                        junge Familien). bewegte bilder erzeugen
                                                                                        Emotionen und laden manchmal überzeu-
                                                                                        gender ein als ein gut gemeintes Wort
                                                                                        oder ein slogan.
17

sCHritt ins DiGitalE                                                                     naCHbarsCHaFt stärKEn

Nutzen Sie die modernen Möglichkeiten!                                                   Das Umfeld attraktiv
aus der Krise lernen und sich moderne Medien und techniken aneignen                      gestalten
                                                                                         Das land fördert initiativen, die
                                                                                         das Miteinander vor ort stärken
                                                                                         und lebenswerter machen
Wenn die Corona-Krise eins bewie-          lisierung) und das Angebot auf dem
sen hat, dann dies: Die Kommunika-         Arbeitsmarkt (LINKIN, INDEED u. a.),
tion über moderne Medien ist extrem        die Kultur (Performance), unsere Le-          Das Land Baden-Württemberg för-
wichtig und wertvoll. Die Kunst ist, sie   bens- und Denkweise (Alexa), unsere           dert die Bürgerbeteiligung an kom-
richtig einzusetzen!                       Vorlieben (Algorithmen) und Orga-             munalen Vorhaben und die Bildung
Lassen Sie sich ermuntern, im priva-       nisationsformen (Wetterapp, Warn-             von Netzwerken, die das Lebensum-
ten und öffentlichen Bereich genera-       apps etc.).                                   feld, den Wohnort oder das Quartier
tionenübergreifend zur Aneignung di-                                                     liebens- und lebenswerter gestalten.
gitaler Kompetenzen beizutragen:                                                         Programme wie „Nachbarschaftsge-
Nutzen Sie Digital-Cafés in Begeg-         MEin tiPP:                                    spräche“ oder „Quartiersimpulse“ sol-
nungsstätten, lassen Sie sich in die       organisieren sie bildungsveranstaltungen      len den nachbarschaftlichen Zusam-
digitale Technik von Schülerinnen und      zu diesen themen über die katholische         menhalt fördern und die Solidarität
                                           Erwachsenenbildung, das institut für Fort-
Schülern (oder von Ihren Kindern oder                                                    zwischen Menschen unterschiedli-
                                           und Weiterbildung in rottenburg oder an-
Enkeln) einführen, ermuntern Sie jun-                                                    cher Herkunft, verschiedenen Alters
                                           dere bildungsträger. zurzeit werden on-
ge Menschen, in Altenhilfeeinrichtun-                                                    und mit unterschiedlichen Werte-
                                           line-seminare zu digitalen techniken oft
gen soziale Digital-Projekte anzubie-                                                    orientierungen. Netzwerke aus pro-
                                           kostenlos angeboten. Diskutieren sie, wel-
ten oder besuchen Sie Ihre Freunde         che auswirkungen sie wahrnehmen, wel-         fessionellen, semi-professionellen,
oder Angehörigen einmal mit einem          che Hoffnungen sie mit Digitalisierung ver-   ehrenamtlichem und bürgerschaftli-
Tablet zu Hause oder im Altenpflege-       binden und welche ängste. Welche sozia-       chem Engagement sollen dazu bei-
heim. So können Sie ihnen den „Blick       len Folgen sie haben kann, wenn nicht je-     tragen, ein selbstbestimmtes Leben,
in die große, weite Welt“ gewähren.        der sich technik auf dem neuesten stand       insbesondere ein selbstbestimmtes
Sie können Erinnerungen wecken             leisten kann. und was hat Digitalisierung     Altern in der vertrauten Umgebung zu
über Musik aus dem Tanzkurs von            mit dem christlichen Glauben, Menschen-       unterstützen und den Herausforde-
anno dazumal oder über kleine Vi-          bild oder dem Gemeindeleben zu tun?           rungen des demografischen Wandels
                                           Kann man spirituelle Erlebnisse in digita-
deos zu den Lieblings-Urlaubsorten.                                                      zu begegnen.
                                           len räumen erzeugen oder entwickeln?
Vielleicht finden Sie sogar ein altes                                                    Ein motivierendes Beispiel für das Zu-
Klassenfoto über stay friends oder                                                       sammenwirken von Kirche, Vereinen,
den Kontakt zu Menschen, zu denen                                                        Einrichtungen und Kommune ist die
die Verbindung abgerissen war? Das                                                       Initiative „Solidarische Gemeinde
Tablet kann so zu neuen Gesprächs-                                                       Reute-Gaisbeuren“. Sie setzt sich ein
themen führen, die eigene Biografie                                                      für das soziale Miteinander und das
aufblitzen lassen, in die alte Heimat                                                    Verständnis der Generationen fürei-
oder zu Sehnsuchtsorten führen und                                                       nander: www.solidarische.de (E-Mail:
Vieles mehr.                                                                             info@solidarische.de).
Oder, noch einen Schritt weiter: Or-
ganisieren Sie Informationsveranstal-                                                    Mein tiPP:
tungen oder PC-erfahrene Menschen,                                                       Welche Förderprogramme für ihre Projekte
                                                                                         oder veranstaltungen geeignet sind, er-
die anderen als persönliche Begleiter
                                                                                         fahren sie auf der Website der initiative
auf dem Weg durch die digitale Welt
                                                                                         allianz für beteiligung e. v.
zur Seite stehen können.
                                                                                         (www.allianz-fuer-beteiligung.de). sie er-
Die Digitalisierung unserer Gesell-                                                      reichen diese organisation, die im auftrag
schaft durchdringt alle Bereiche – un-                                                   des landes für die organisation der
sere sozialen Verbindungen (social                                                       Förderprogramme zuständig ist, in der
media), die Wirtschaft (CNC-Tech-                                                        Königstraße 10 a, 70173 stuttgart,
niken, Roboter am Fließband, Globa-                                                      0711 335000-72, E-Mail: info@afb.bwl.de.
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DiGitalE ExErzitiEn                     druckt, dass das gemeinsam auf dem       DiGitalE GrunDvErsorGunG
                                        Weg sein, sich austauschen, mitein-
Exerzitien im                           ander und füreinander beten, das
                                                                                 Grund zur Sorge?
Alltag – online                         Wort Gottes sprechen, gemeinsam,         internet-verbindungen sind oft
                                        auch wenn man sich nicht real be-        mangelhaft ausgebaut – ein
Wegen der Corona-Pandemie muss-         gegnen kann, Jesus als den Auf-          thema für Kirchengemeinden
ten aus Gründen des Infektionsschut-    erstandenen erfahrbar werden lässt.
zes die geplanten Exerzitien zwischen              Brigitte Neyer-Strohmaier,    Die Breitbandversorgung ist man-
Ostern und Pfingsten abgesagt wer-                       Andrea Aippersbach      cherorts noch nicht auf einem aktuel-
den. Daher suchten Andrea Aippers-                                               len Stand: Digitale Versorgung ist ein
bach, Pfarrerin in Möhringen, Andreas                                            Thema, das alle Generationen und
Hase, Vorsitzender des katholischen                                              Organisationen, Wirtschaft und Kom-
Familienerholungswerks und Brigitte                                              mune verbindet. Der Einsatz für bes-
Neyer-Strohmaier, Vorsitzende der       brinGEn siE siCH Ein!                    sere Rahmenbedingungen ist ein En-
Caritas-Konferenzen der Diözese Rot-                                             gagement für das Gemeinwohl und
tenburg-Stuttgart, einen neuen Weg,
                                        Gedanken zum ver-                        stärkt den sozialen Zusammenhalt.
um die Exerzitien im Alltag dennoch     netzten Handeln                          Deshalb sollte die digitale Grundver-
anbieten zu können. Dies geschah                                                 sorgung auch ein Thema für die
                                        Mehr als nur „Ja und amen“ – be-
schließlich online.                                                              Kirchen sein!
                                        stimmen sie vor ort das Gemein-
Zur Überraschung aller meldeten sich
                                        wesen mit
mehr als vierzig Teilnehmerinnen und
Teilnehmer aus Stuttgart und Schwä-                                              Mein tiPP:
bisch Hall, aus Pforzheim und sogar     Ein räumlich begrenztes Engagement       beteiligen sie sich als Kirchengemeinde
                                                                                 an kommunalpolitischen Prozessen und
aus Irland! Vier Wochen lang machten    oder der Einsatz für eine „gute Sache“
                                                                                 themen! verdeutlichen sie mit ihrem
sie sich gemeinsam, ökumenisch und      kann im Gemeinwesen dazu beitra-
                                                                                 Engagement, dass kirchliche Gruppen
online miteinander auf den Weg.         gen, durch die Vernetzung von Kom-
                                                                                 mehr im blick haben als die liturgie –
Gerade in diesen schwierigen Zeiten     petenzen ein Ziel zu erreichen. Er-      eben auch die ganz alltäglichen sorgen
gaben die täglichen Impulse Kraft und   folgserlebnisse im Sozialraum, also im   der bürger*innen, die lebensqualität und
Hoffnung. Es ging um eigene Ver-        Kleinen, fördern die Handlungsfähig-     solidarität vor ort!
trauenserfahrungen, um biblische Ge-    keit und Widerstandsfähigkeit der Be-
schichten vom Wagnis des Ver-           teiligten. Wer sich beteiligt, mitbe-
trauens, um Grenzen des Vertrauen-      stimmt und mitgestaltet, entwickelt
Könnens, ums Loslassen und ums          die Zivilgesellschaft vor der Haustür
immer neu das Risiko wagen und mit      mit. Und wenn die eigenen Ideen er-
Vertrauen das Tägliche zu tun.          folgreich umgesetzt werden, wachsen
Obwohl sich die Teilnehmenden nur       die Verbundenheit mit dem Sozial-
am Telefon „trafen“, entwickelte sich   raum und die Zufriedenheit.
so etwas wie ein Gemeinschaftsge-       Respekt, Gottes-, Selbst- und Näch-       Die Anregungen und Tipps wur-
fühl, ein Gefühl gemeinsam auf einem    stenliebe, die Bildung von Gemein-        den für Sie zusammengestellt
                                                                                  von:
geistlichen Weg zu sein. Es war be-     schaften, der reflektierte Umgang mit
rührend, zu erleben, wie in einer Te-   Alltagssituationen und das Vertrauen      Sigrid Schorn,
lefonkonferenz mit völlig fremden       in die heilenden Kräfte jedes Einzel-     Caritas-Konferenzen
Personen plötzlich Nähe entstand. Da    nen sind grundlegend für das Chris-       Deutschlands – Diözesanverband
wir uns nicht sehen konnten, wurden     tentum und damit für unser Handeln        Rottenburg-Stuttgart
die Stimmen umso wichtiger. Er-         in der Caritas. Aufgabe der Kirchen
zählen und Schweigen sind am Tele-      und ihrer Organisationen ist es, diese    Die Caritas-Konferenzen Deutschlands
fon möglich!                            Haltung zu fördern und so zum Zu-         Diözesanverband rottenburg-stuttgart
                                                                                  e. v. – Das netzwerk von Ehrenamt-
Wir, das Begleitteam, haben viel ge-    sammenhalt in der Gesellschaft
                                                                                  lichen verknüpfen soziales Handeln mit
lernt. Sicher werden wir einige gute    beizutragen. „Quer denken – mutig
                                                                                  spiritualität, bildung und einer sozial-
technische Möglichkeiten auch in den    handeln“ könnte ein roter Faden für
                                                                                  räumlichen ausrichtung. Erfahren sie
neuen Alltag mitnehmen.                 Christen und Christinnen in der heuti-    mehr dazu unter www.ckd-rs.de.
Am meisten hat uns jedoch beein-        gen Zeit sein.
#DasMachenWirGemeinsam

BAUSTEINE UND PREDIGT-
VORSCHLÄGE FÜR EINEN
THEMATISCHEN GOTTESDIENST
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Jede Gemeinde und Gemeinschaft hat ihren eigenen liturgischen Stil ausgeprägt. Daher bieten wir keinen fertigen
Mustergottesdienst an, sondern verschiedene Bausteine, die Sie nach Belieben und Bedarf kombinieren, ergänzen,
verändern oder als Fundgrube für die Gottesdienstvorbereitung in Ihrer Gemeinde nutzen können.

Liturgische Texte                     Caritas-Sonntag liturgisch

                                      • 26. Sonntag im Jahreskreis
                                      • Lesejahr B (Markusjahr)
                                        • Num 11, 25-29
                                        • Ps 19 (18), 8.10.12-13.14 (R: 9ab)
                                        • Jak 5, 1-6
                                        • Mk 9, 38-43.45.47-48

Hinführung                            Heute begehen wir, wie jedes Jahr um diese Zeit, den Caritas-Sonntag. Der
                                      Caritas-Sonntag bildet den Abschluss der großen Caritas-Sammelwoche. Er
                                      rückt alljährlich besonders die karitativ-diakonische Dimension der Kirche in
                                      den Blick. Sind wir eine diakonische, eine dienende Kirche, im Großen und im
                                      Kleinen? Und wer ist mit uns unterwegs auf diesem Weg? Die Kampagne 2021
                                      des Deutschen Caritasverbands rückt diese Frage in den Blick. Wer ist mit uns
                                      gemeinsam unterwegs? Mit wem können wir uns zusammentun? Welche soli-
                                      darischen Gemeinschaften können entstehen? #Das MachenWirGemeinsam
                                      – so der Titel der Kampagne. Für uns Christen hat dieser Satz auch eine verti-
                                      kale Dimension: Das machen wir – ich, Mensch und Du, Gott – gemeinsam.
                                      Stellen wir uns in diesem Gottesdienst hinein in diese Gemeinschaft mit Gott
                                      und untereinander.

Kyrierufe                             Herr, unser Gott,
                                      du bist da, wo Menschen leben.
                                      Herr, erbarme dich.

                                      Du stärkst uns auf unserem gemeinsamen Weg.
                                      Christus, erbarme dich.

                                      Du vollendest all das, was wir an Gutem beginnen.
                                      Herr, erbarme dich.

                                      Der Herr unser Gott erbarme sich unser, er nehme von uns, was uns
                                      belastet und lähmt, und führe uns zum Leben in Fülle.

Gebet                                 Herr unser Gott,
                                      Du bist die Quelle von Liebe und Leben.
                                      Du nimmst uns hinein in deine Lebensgemeinschaft und gehst mit uns auf
                                      unserem Weg.
                                      Gib uns einen offenen Blick für alle, die mit uns unterwegs sind, und stärke
                                      unseren Zusammenhalt
                                      der du in der Einheit mit dem Vater und dem Geist lebst und lebendig machst,
                                      jetzt und in Ewigkeit.
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Herr, unser Gott,
du bist Wort und Antwort zugleich.
                                                                                      Fürbitten
Im Vertrauen auf deine heilende Kraft beten wir zu dir:

• Für die Menschen in den verschiedenen Gruppen, Vereinen und Gemeinden,
  die sich freiwillig sozial engagieren und sich für andere einsetzen. Christus,
  höre uns.

• Für die Mitarbeitenden in den Diensten und Einrichtungen von Caritas, Diakonie
  und anderer Hilfsorganisationen, die Menschen in Not fachlich und menschlich
  unterstützen. Christus, höre uns.

• Für die vielen Gruppen und Initiativen, die sich für unsere Zivilgesellschaft en-
  gagieren und daran mitarbeiten, dass eine solidarische, sorgende Gesellschaft
  entsteht und gepflegt wird. Christus, höre uns.

• Für alle, die ein politisches Amt übernehmen und ihren Beitrag leisten zu
  einem verlässlichen und sozialen Gemeinwesen. Christus, höre uns.

• Für alle, die sich um eine achtsame und respektvolle Diskussionskultur sorgen
  in den gesellschaftspolitischen Debatten und in den sozialen Medien. Christus,
  höre uns.

• Für alle, die auf Hilfe angewiesen sind, die sich als Last fühlen und darunter
  leiden. Christus, höre uns.

• Für unsere Verstorbenen, die darauf vertrauen, dass du das Gute, das sie in
  ihrem Leben begonnen haben, vollenden wirst. Christus, höre uns.

Diese und alle Menschen, die deiner Hilfe bedürfen, vertrauen wir dir an.
Sei ihnen nahe mit deiner Liebe, Güte und Kraft,
jetzt und in Ewigkeit.

Auch bei der Liedauswahl haben Gemeinden oder Gottesdienstgemeinschaften
ihren eigenen Stil. Im Folgenden einfach einige Lieder, die besonders zum
                                                                                      Liedvorschläge
Caritassonntag und/oder zum Thema #DasMachenWirGemeinsam passen.

Aus dem Gotteslob
(mit dem Regionalteil der Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart)

•   All meine Quellen entspringen in Dir                  397
•   Bewahre uns, Gott                                     453
•   Brich dem Hungrigen dein Brot                         740
•   Eingeladen zum Fest des Glaubens                      852
•   Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht                450
•   Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr              422
•   Komm, Herr, segne uns                                 451
•   Lass uns in deinem Namen, Herr                        446
•   Manchmal feiern wir mitten am Tag                     472
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