Denkendorfer News Aktuelle Informationen der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf
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Ausgabe April 2015 Aktuelle Informationen der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf Denkendorfer News DITF sind Gründungsmitglied der ZUSE-Gemeinschaft Industrieforschung für den „German Mittelstand“ Die institutionelle wirtschaftsnahe Präsident der Zuse-Gemeinschaft Forschung mit einem Potenzial von ist Dr. Ralf-Uwe Bauer, Direktor des bundesweit rund 130 Forschungs Thüringischen Instituts für Textil- instituten hat sich am 23. Januar und Kunststoff-Forschung e.V. (TITK), 2015 in Berlin zur Deutschen Indus Rudolstadt. Auf der Festveranstaltung trieforschungsgemeinschaft Konrad zur Gründung der Interessenvertre Zuse e. V. zusammengeschlossen. tung bezeichnete er diesen Schritt Damit bekommt die dritte Säule als notwendig und überfällig. „Die der deutschen Forschungslandschaft Bündelung des Industrieforschungs neben Hochschulen und den vier potenzials wird dessen positive Wir Großforschungseinrichtungen erst kung auf die Innovationstätigkeit mals Vertretung und Stimme. Die des Mittelstands spürbar verstärken“, Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf seinem Rundgang DITF gehören mit weiteren Instituten zeigte sich Bauer überzeugt. Als Part durch die DITF der Innovationsallianz Baden-Würt ner des leistungsstarken Mittelstands temberg (innBW) zu den Gründungs mit über 100.000 regelmäßig inno Textilindustrie: Branche mit innovativer, zukunfts- mitgliedern. vativ aktiven Unternehmen gelte es fähiger Perspektive Der technologie- und branchen zudem, bestehende Wettbewerbs offene Verband geht mit 68 For verzerrungen und Ungleichbehand Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! schungseinrichtungen aus zwölf Bun- lungen zum Beispiel bei Förderung desländern an den Start und deckt und Projektausschreibungen zu über- Die Textilindustrie sei eine „innovative und zukunftsfähige ein breites Spektrum wirtschafts winden. Branche mit Perspektiven in Zukunftsfeldern wie Nach naher Forschungskompetenzen ab. Für die DITF wurde Prof. Dr. Meike haltige Mobilität, Ressourceneffizienz, Gesundheit und Pfle Die Mitglieder unterstützen die Wirt Tilebein, Leiterin des Zentrums für ge oder bei Leichtbau-Technologien“, zeigte sich Baden- schaft in den prioritären Zukunfts Management Research, in den Senat Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann aufgaben Deutschlands mit den und in den zwanzigköpfigen Inno anlässlich eines Besuchs der DITF im Februar überzeugt. Themenfeldern Nachhaltiges Wirt vationsrat, das wichtigste Arbeits Wie die Denkendorfer Forscher als Ideengeber und Kom schaften und Energie, Gesundheit, gremium der Industrieforschungs petenzpartner die Innovationstätigkeit und Wettbewerbs Intelligente Mobilität, Information gemeinschaft, gewählt. fähigkeit der Textilindustrie aber auch vieler anderer Indust und Kommunikation sowie Sicherheit. rien in den genannten Zukunftsfeldern unterstützen, führte ein Rundgang durch Europas größtes Textilforschungszent rum dem Ministerpräsidenten vor Augen. Mit ähnlichem Tenor unterstrich kürzlich auch Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V., auf einem internationalen Wirtschaftskongress die Bedeutung der anwendungsorien tierten Forschung für die Wirtschaft: „Die intensive Zusam menarbeit deutscher Textilproduzenten mit Textilfor schungsinstituten ist eine wesentliche Grundlage für die hohe Innovationskraft der Unternehmen. Hieraus entstehen immer wieder Produktneuheiten, die Deutschlands Welt marktführerschaft im Bereich Technische Textilien sichern“, erklärte Ingeborg Neumann. Eine aktuelle Auswahl an Innovationen und Entwick lungen der DITF finden Sie in diesem Newsletter. Viel Freude Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg – die DITF sind dabei und Inspiration bei der Lektüre! Auf Initiative von Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid gründete sich Ende März die Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg, die alle wesentli Ihr chen Akteure des Landes vernetzt und Maßnahmen bündelt. Die DITF sind wichtiger Kompetenzpartner dieser Gemeinschaft. Die Allianzpartner sollen vorrangig kleinen und mittleren Unternehmen Orientierung auf dem Weg zu Industrie 4.0 geben. Bei der zentralen Auftaktveranstaltung am 26. März 2015 im Neuen Schloss in Stuttgart informierte sich Minister Nils Schmid am DITF-Stand über aktuelle Prof. Dr.-Ing. Götz T. Gresser Projekte im Bereich Industrie 4.0 der DITF. (Sprecher des Vorstands) Denkendorfer News 1
Veranstaltungen und Messen Anwenderforum profitiert von schlauen Textilien. Sie Messe- und Veranstaltungssplitter ermöglichen es, bis ins hohe Alter SMART TEXTILES sicher und unabhängig zu woh nen, mobil und in Verbindung mit anderen zu bleiben und integrie ren ältere Arbeitnehmer in die sich 3. Anwenderforum SMART stetig verändernde Arbeitswelt. Die TEXTILES – Ideen und Visionen Bandbreite an Möglichkeiten, die die zum Fliegen bringen Referenten präsentierten, verblüfft: Hightech-Textilien sind ein weltwei So gibt es textile Technologien, mit ter Wachstumsmarkt. Beim Anwen deren Hilfe der Mensch mit Ma derforum SMART TEXTILES am 11. schinen interagieren kann, dünne und 12. März 2015 in Stuttgart und Bandsensoren, die am Handgelenk Esslingen informierten sich Industrie kontinuierlich den Blutdruck messen und Wissenschaft über neue Pro oder textile Elektroden, die gegen dukte, Trends und Marktchancen. Ein chronische Schmerzen wirken. Sen Besuch bei der Festo AG & Co. KG sorische Textilien überwachen die führte die Teilnehmer in die span Vitalparameter bei Babys oder pfle nende Welt der Bionik. gebedürftigen Personen und mel Denkendorfer Innovationstag: Wissenschaftler informieren über Auch beim diesjährigen Anwen den automatisch einen Notfall. Sol aktuelle Projekte derforum wurden neueste Entwick che Kleidungsstücke warnen auch, lungen vorgestellt, die man vor ei wenn sich Feuerwehrleute im Einsatz 11.12.2014 nigen Jahren noch für unmöglich überlasten oder Lkw-Fahrer müde Denkendorfer Nano-Forum gehalten hätte. Mit viel Phantasie werden und sorgen so für Sicherheit. Unter dem Leitthema „Mit Nanotechnologie zu neuen und technischem Know-how wur Auch die komplexe Elektronik, die in Funktionalitäten“ informierte das Nano-Forum über verbes den aus Ideen und Visionen Produk den Fasern steckt, wurde erklärt. serte und zum Teil gänzlich neuartige Funktionswelten, die te. Kaum ein Unternehmen wie die durch Integration der Nanotechnologie in den Produktions Festo AG & Co. KG zeigt so eindrück prozess realisiert werden können. lich, wie Visionen Wirklichkeit werden können. Deshalb lag es nahe, das 3. 28.01.2015 Anwenderforum mit einem Besuch Denkendorfer Kolloquium Hochleistungsfasern in der Firmenzentrale in Esslingen- und Faserverbundwerkstoffe Berkheim beginnen zu lassen. In Erstmalig veranstalteten ITV und ITCF gemeinsam dieses einer Ausstellung und bei diversen bekannte Faser-Kolloquium, das bisher ausschließlich auf Flugshows ließen die Teilnehmer ihre Hochleistungsfasern ausgerichtet war. Das Themenspekt Phantasie „beflügeln“. rum erweiterte sich dadurch um Faserverbundwerkstoffe Die Vorträge am zweiten Veran Dr. Klaus Jansen (vorne rechts) und und ihre Anwendungsbereiche. Referenten aus Industrie staltungstag stellten vielfältige Smart Prof. Dr.-Ing. Götz T. Gresser (vorne, und Wissenschaft präsentierten aktuelle Entwicklungen Textiles für die Bereiche Gesundheit, 2. von links) mit den Referenten des entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mobilität und Sicherheit vor. Gera Anwenderforums SMART TEXTILES de eine älter werdende Gesellschaft 25.02.2015 Die Veranstaltung bot viel Raum, Denkendorfer Innovationstag – Forschung trifft über Produktideen und deren er Praxis folgreiche Etablierung am Markt zu Sowohl langjährige Kunden und Partner als auch neue In diskutieren. Die begleitende Fach teressenten sind jedes Jahr dabei, wenn die Wissenschaftler ausstellung machte die neuesten auf dem Innovationstag Einblick in ihre Arbeit geben. Was Entwicklungen anschaulich und greif- in Vorträgen erklärt wird, wird bei der anschließenden Füh bar. rung durch die Technika der Institute greifbar. Auf beson Im Jahr 2012 haben das For- deres Interesse stieß in diesem Jahr der sogenannte „grüne schungskuratorium Textil e. V. in Schnee“, der aus Algen auf textilem Untergrund besteht. Berlin, das Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf und 10.03. – 12.03.2015 das Textilforschungsinstitut Thürin JEC Composites Show Paris gen Vogtland e. V. in Greiz dieses Auf der JEC Composites Show in Paris stellten ITV und ITCF Anwenderforum ins Leben gerufen, ihre Forschungsbereiche Faserverbundtechnik und Hoch um den Austausch von Industrie und leistungsfasern auf dem bw-i Gemeinschaftsstand vor. Das Wissenschaft zu fördern. 130 Teilneh ITV präsentierte aktuelle Entwicklungen für die Verarbei Flugshow bei Festo: mer nutzten in diesem Jahr die Ge tung von Hochleistungsfasern für Faserverbundwerkstoffe. Die ferngesteuerte Qualle AirJelly legenheit, sich zu informieren und Exponate demonstrierten die Produktentwicklung von der gleitet durch das Luftmeer Kontakte zu knüpfen. Idee bis zur marktreifen Anwendung. 2 Ausgabe April 2015
Neues aus der Forschung Chemisch und thermisch Das ITV hat ein schonendes Reini stabile Fasern für Hightech- gungsverfahren für die mit Schmelze Anwendungen behafteten Teile wie Spinndüsen ITV entwickelt mit Maschinenbau- und Extruderschnecken aufgebaut. Unternehmen neue Anlagentech- Der Korrosionsschutz der Spinnpum nik pen versagte jedoch bei den hohen Schutzkleidung und Heißgasfilter, Temperaturen. Zur Lösung dieses Hochseesegel und Baumembranen Problems gewann das ITV die WITTE haben eines gemeinsam: sie erfor Pumps & Technology GmbH, ein dern chemisch oder thermisch sehr Unternehmen, das im Bau hochkor widerstandsfähige Fasern. Fluor rosionsbeständiger Chemiepumpen kunststoffe erfüllen diese Vorausset erfahren ist, für das die vergleichs zung, aber ihre mechanische Be weise kleinen Spinnpumpen jedoch lastbarkeit ist eingeschränkt. Diese Neuland waren. Der WITTE GmbH Eigenschaft könnte ein zweiter gelang es, eine korrosionsbestän Starke Partner im neuen Forschungscampus: Kunststoff übernehmen. Für die dige Pumpe zu entwickeln, die die Prof. Dr.-Ing. Götz T. Gresser, Prof. Michael Goretzky, Verbindung der Kunststoffe bieten Versuche am ITV mit wiederholten Prof. Dr. Klaus Meier und Prof. Dr.-Ing. Volker Jehle sich Bikomponentenfasern an, deren Reinigungszyklen bestand. Mit dieser Kern aus einem Kunststoff als Festig neuen Spinnpumpe wurden Bikom ITV Denkendorf und Hochschule Reutlingen keitsträger und deren Mantel aus ponentenfasern aus spinnfähigem gründen gemeinsamen Forschungscampus einem Fluorkunststoff besteht. Die PTFE und PFA in Verbindung mit Neues Lehr- und Forschungszentrum als Innovations- entsprechende Prozesstechnologie, PEEK ausgesponnen. Die Polymere motor für Südwestdeutschland mit der Fluorkunststoffe mit einem wurden von der ElringKlinger AG Zweitkunststoff zu Bikomponenten und von der Firma Victrex zur Verfü Die Hochschule Reutlingen und das ITV verbindet eine fasern ausgesponnen werden kön gung gestellt. Die DIENES Apparate langjährige Partnerschaft. Nun bündeln die beiden nen, hat das ITV Denkendorf nun zu bau GmbH stellte einen neu entwi Forschungseinrichtungen mit der Einrichtung des Zen- sammen mit vielen Partnern aus ckelten Heizschacht bereit. trums für Interaktive Materialien ihre Kompetenzen. dem Maschinenbau entwickelt. Mit der neuen Anlagentechnik Über 200 Teilnehmer waren in Reutlingen dabei, als Besondere Herausforderung bei wurden erste vielversprechende der neue Forschungscampus am 25. März 2015 feier- diesem Projekt war die Kombina Spinnversuche am ITV durchge lich eröffnet wurde. Das Lehr- und Forschungszentrum tion der Fluorkunststoffe mit ande führt. Die Festigkeit der gefertigten arbeitet eng mit Industrie und Verbänden zusammen ren Hochtemperaturkunststoffen, komponentenfaser erreichte mit Bi und bietet seinen Studierenden damit optimale Vor- die von konventionellen Anlagen >30 cN / tex (563 MPa) die gestellte aussetzungen für den späteren Berufseinstieg. bisher nicht bewältigt werden kann. Zielsetzung. Die Spinngeschwin In Denkendorf und Reutlingen finden Industriepartner mit Fluorkunststoffe bzw. deren bei der digkeiten mussten allerdings ge dem neuen Zentrum eine Plattform für die Forschung, die Extrusion in Spuren auftretende genüber der bei Polyester üblichen technische Innovationen in emotionale und funktionale Zersetzungsprodukte sind bei Tem Geschwindigkeiten stark zurückge Produkte umsetzt. Leitthemen sind Mobilität und Leicht peraturen über 350 °C – insbeson fahren werden. Die neuen Bikom bau, Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Komfort. dere in Verbindung mit Spuren von ponentenfasern bieten ein enormes Was mit emotionalen Produkten gemeint ist, wurde Wasser – hochkorrosiv. Neben diesen Potenzial für viele Anwendungen im gleich zu Beginn der Eröffnungsfeier deutlich: Studenten technischen Anforderungen muss Umweltbereich und für Bautextilien. zeigten ihre Vision eines wandelbaren Linienbusses, der ten besondere Sicherheitsvorkeh den Bewohnern zukünftiger Megacities Sicherheit, Komfort rungen entwickelt und berücksich und Information bietet. tigt werden, da die bei Zersetzung Der Präsident der Hochschule Reutlingen, Prof. H endrik der Fluorkunststoffe entstehende Brumme, freute sich in seiner Begrüßungsrede, dass es Flusssäure bei Aufnahme über die gelungen sei, ein Zukunftsthema zu besetzen. Dies sei vor Haut oder beim Einatmen der Fluor allem den starken Partnern Hochschule Reutlingen und gase schon in sehr geringen Mengen ITV Denkendorf zu verdanken. hochgiftig ist. Der Verband der Südwestdeutschen Textil- und Beklei Zusammen mit der REIMOTEC dungsindustrie Südwesttextil unterstützt das Zentrum mit Maschinen- und Anlagenbau GmbH der Stiftungsprofessur für „Industrie und Materialdesign“. erarbeitete das ITV die Grundlagen Präsident Bodo Th. Bölzle betonte im Podiumsgespräch mit der Extrusion. Die Extrusionskom Professorin Tina Weber die wichtige Rolle, die die Forschung ponenten der Reifenhäuser Gruppe und der wissenschaftliche Nachwuchs für den Standort sowie der Spinnkopf, nach Zeich Baden-Württemberg spiele. Im Bereich Technische Textilien nungen des ITV, wurden aus korrosi sei die Branche Marktführer und verfüge weltweit über die onsbeständigem Hastelloy gefertigt. höchste Innovationskraft – diese Position gelte es zu vertei Spinndüsen wurden entwickelt, die © iStock.com/Victorburnside digen. Der neue Forschungscampus leiste einen wichtigen dem speziellen Fließverhalten der Anwendung chemisch und thermisch Beitrag dazu. Fluorpolymere Rechnung tragen. stabiler Fasern im Membranbau Denkendorfer News 3
Neues aus dem ITV Leistungsangebot des ITV-Lichtlabors: Lichttechnische Vermessung von Textilien aller Art: Leuchtdichte, Leuchtdichteverteilung, Farbmetrik, Farb verteilung, Farbtemperatur, Beleuchtungsstärke, Spekt ralverteilung, Glanz, Reflexions- und Transmissionsver halten Exposition auch großflächiger Textilien zu unterschied lichsten Lichtquellen- und Beleuchtungsszenarien Spektral frei einstellbare Lichtquelle Angepasste Messtechnik für selbstleuchtende textile Strukturen Entwicklung textiltechnologischer Beleuchtungskon zepte und Tageslichtmanagement (Sichtschutz, Dimout, Blackout) Lichttechnische Beurteilung unter definierten Tages lichtbedingungen Ein neues Lichtlabor ergänzt die bestehenden Labors zur Prüfung und Frei programmierbare, hochauflösende LED-Videowand E ntwicklung von Leuchttextilien zur Leuchtmitteldefinition und Textilparametrisierung Strukturanalyse des optischen Verhaltens Erweiterung des ITV-Licht- schlossen. Zum Einsatz können alle labors gängigen Lichtquellen im Bereich Wenn Licht und Stoff zusammen des sichtbaren Lichts bis in die an kommen, dann entstehen Leucht grenzenden Wellenlängenbereiche textilien als Symbiose zweier wichti im UV- bzw. IR-Bereich kommen. ger Gestaltungselemente. Das ITV Ergänzend bestehen erweiterte entwickelt seit vielen Jahren Leucht Möglichkeiten, Tageslicht gezielt textilien und verbindet erfolgreich und kontrolliert einzukoppeln. Die Gewebe und Licht zu immer neuen Beurteilung der textilen F lächen im Hinterleuchtete und selbstleuchtende Textilentwicklungen aus Produkten, deren Anwendung bei Zusammenwirken mit den Licht- dem ITV-Lichtlabor nahe keine Grenzen kennt. Ob im quellen kann mit s pezialisierten licht- Automobil- oder Sicherheitsbereich, und farbmetrischen Bewertungs- im Bau oder bei Heimtextilien, in verfahren erfolgen. „Hygiene & Medizin” berichtet über ITV-Studie der Werbung oder zur Dekoration – Forschung im Bereich Leuchttexti Wissenschaftler untersuchen Flächenleistung von Wisch- Leuchttextilien inszenieren Räume lien braucht räumliche Flexibilität; so tüchern für Krankenhäuser und Flächen und sind ein begeistern wurde die Möglichkeit geschaffen, „Hygiene & Medizin“, die führende wissenschaftliche Fach des Gestaltungsmittel für innova- den Raum in Größe und Grundriss zeitschrift auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene und tives Design. Sie setzen Fantasien frei, zu variieren, um unterschiedliche Infektionsprävention im deutschsprachigen Raum, ver aber das nicht allein. Immer öfter Teilbereiche für die optimale Abstim öffentlicht die Ergebnisse einer aktuellen ITV-Studie zur sorgt die Lichtintegration auch für mung von zu beurteilendem Objekt, Flächenleistung unterschiedlicher Wischtücher. Das Ma neue Funktionalitäten im Textil. Messaufgabe und räumlicher Licht gazin der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene Die Leuchteffekte werden u nter wirkung der eingesetzten Beleuch (DGKH) greift damit ein brisantes Thema in der Kranken anderem durch fluoreszierende, tungssysteme schaffen zu können. haushygiene auf: durch unzureichende Desinfektion und phos phoreszierende und elektrolu Zwei Bereiche sind als Hell- bzw. mangelhafte Reinigung von Oberflächen in Krankenhäu mineszierende Elemente erzeugt. Dunkelmessraum speziell ausgestat sern (z. B. Türklinken) wird die Übertragung von Krankheits Man unterscheidet zwischen selbst tet. Realistische Beleuchtungsszena erregern riskiert. Einmal-Wischtücher zur Reinigung und leuchtenden, beleuchteten und hin rien können auch großflächig, ent Desinfektion können dieses Risiko wirksam reduzieren. terleuchteten Textilien. Wissenschaft wicklungsspezifisch erstellt werden. Das ITV Prüflabor Technische ler im ITV-Lichtlabor arbeiten in allen Damit können alle lichtwirksamen Textilien hat unter der Leitung Bereichen an innovativen Produkten Textilien wie beispielsweise Sonnen von Matthias Schweins die für für die Industrie. schutz, Heimtextilien, Automobil Anwender so wichtige Flächen Für den Ausbau dieses Forschungs textilien oder PSA realitätsnah beur leistung verschiedener Wisch bereichs wurde nun das ITV-Licht teilt und entwickelt werden. Für die tücher untersucht und dabei labor erweitert. Seit Anfang des Industrie bietet das ITV-Lichtlabor alkoholgetränkte und alkohol Jahres stehen insgesamt 90 m² ideale Bedingungen, um vorhande Desinfektion von Ober- freie Wischtücher verglichen. Laborfläche für die Entwicklung ne Produkte lichttechnisch beurtei flächen mit Wischtüchern Ergänzend wurden Einflusspara der Leuchttextilien zur Verfügung len zu lassen oder gemeinsam mit meter wie Tuchmaterial, Tränk − hochspezialisierte M esstechnik den Wissenschaftlern neuartige licht volumen oder Tuchgröße in Bezug auf die Flächenleistung und modernstes Equipment einge- technische Lösungen zu entwickeln. analysiert. Der Ergebnisbericht kann am ITV abgerufen wer den (matthias.schweins@itv-denkendorf.de). 4 Ausgabe April 2015
Neues aus der Forschung Startschuss für Techno- logietransfer-Initiative der Innovationsallianz Baden- Württemberg DITF-MR richtet Anlaufstelle für eine Intensivierung des Technolo- gietransfers ein Baden-Württemberg ist die Region mit der höchsten Innovationskraft in Europa. Wesentlichen Anteil an dem Erfolg hat der Technologietransfer Open-Innovation-Kongress Baden-Württemberg: Prof. Dr. Dipl. Kfm. Alexander Artschwager und von der Forschung in die Praxis. Doch Meike Tilebein und Heiko Matheis (DITF-MR) mit Ulrike Möller Dr. Thomas Fischer sind seit dem nur ein Teil der kleinen und mittleren (AFBW e. V.) bei der Podiumsdiskussion 1.1.2015 Ansprechpartner für die Unternehmen nutzt die Angebote innBW-Technologietransfer-Initiative von Hochschulen und Forschungs Baden-Württemberg Prof. Dr. Meike Tilebein moderiert Forum instituten. Ein vom Ministerium für auf dem Open-Innovation-Kongress Baden- Finanzen und Wirtschaft Baden- Württemberg Württemberg gefördertes Projekt württembergischen IHKs Rechnung Die Öffnung der Innovationsprozesse für Unternehmens soll das jetzt ändern und künftig getragen werden, den Transfermana partner von außen, z. B. Forschungseinrichtungen, Kunden den Zugang mittelständischer Unter- gern der Kammern einen Ansprech und Lieferanten, gilt in vielen Strategiediskussionen als nehmen aus dem Land zu den wirt partner auf Seiten der öffentlichen Schlüssel für die Zukunft. Vor diesem Hintergrund fand am schaftsnahen Forschungsinstituten Forschungseinrichtungen wie bei 3. Dezember 2014 in Karlsruhe der erste Open-Innovation- der Innovationsallianz Baden-Würt spielsweise der innBW-Institute be Kongress Baden-Württemberg mit fast 300 Teilnehmern temberg erleichtern. Das Vorhaben reit zu stellen. „Die neue Anlaufstelle statt. Unter dem Motto „Neue Wege für bessere Lösungen“ wird von der Innovationsallianz vereinfacht künftig den Zugang zu lieferte der Kongress Ideen und gute Beispiele für Open Baden-Württemberg (innBW) durch Forschungsergebnissen der zwölf Innovation und befasste sich mit den damit verbundenen geführt und heißt „innBW-Techno Innovationsallianz-Mitgliedsinstitute“, Herausforderungen. logietransfer-Initiative“. sagt Prof. Dr. Hugo Hämmerle, der Prof. Dr. Meike Tilebein, Leiterin des Zentrums für Mana Die Initiative hat das Ziel, den Sprecher der innBW. „Mit der Initia- gement Research, organisierte und leitete das Kongress Transfer aus den Instituten der In tive können wir Wissen schneller und forum zum Thema „Innovations-Netzwerke“. Rund 40 Teil- novationsallianz in alle Regionen flächendeckender in Firmen über nehmer erfuhren unter ihrer Regie, wie in Innovationsnetz des Landes zu verbessern und dient führen. Wir wollen dabei insbeson werken Informationen, Wissen und Ressourcen geteilt und als zentrale Anlaufstelle für kleine dere den Mittelstand erreichen." zum Nutzen aller Teilnehmenden eingesetzt werden können. und mittlere Unternehmen, Kam Für den verstärkten Technologie Im Forum stellte Melanie John (IHK Schwarzwald-Baar- mern, Cluster und Verbände (siehe transfer in die Fläche sollen mehrere Heuberg) das Projekt OpenAlps und Heiko Matheis (DITF- Grafik). Das Ministerium finanziert die Maßnahmen umgesetzt werden. Die MR Denkendorf ) das Projekt SmartNets vor. Edith Köchel Anlaufstelle von Januar 2015 bis De Firmen werden über direkte An (Referat 72, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft BW) zember 2017 mit fast 600.000 Euro. sprache und Veranstaltungen bran berichtete über die Clusterpolitik des Landes und Ulrike Die Initiative wurde am Zentrum für chen- und themenspezifisch infor Möller (Netzwerkmanagerin AFBW e. V.) präsentierte die Management Research eingerichtet; miert. Zentrales Handlungsfeld ist Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg. In der Ansprechpartner sind Dr. Thomas die feinmaschige Verknüpfung der abschließenden Podiumsdiskussion wurden die zahlreichen Fischer und Alexander Artschwager. innBW-Institute mit den sogenann Fragen und Beiträge des Publikums sehr lebhaft diskutiert. Mit der Initiative soll unter ande ten Intermediären. Es zeigte sich, dass Netzwerke, wie sie von DITF-MR struktu rem der Forderung der 12 baden- rell erforscht und entwickelt werden, sorgfältig geplant und genutzt werden müssen, um mit Open Innovation erfolg reich zu sein. „Wir müssen uns gemeinsam dafür einsetzen, dass auch mittelständische und kleine Unternehmen die Vorteile von Open Innovation für ihr eigenes Unternehmen als Chance erkennen und aktiv nutzen. Der Mittelstand muss seinen Innovationsprozess öffnen und Ideen und Kompetenzen von außen aufnehmen, um seine Innovationskraft voll aus zuschöpfen und im internationalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu sein“, zeigte sich Meike Tilebein anlässlich der Podiumsdiskussion überzeugt. Als Open-Innovation-Partner für mittelständische Unternehmen in Baden-Württemberg würden sich beispielsweise die Institute der Innovationsalli anz mit ihrer anwendungsnahen Forschung und ihrem brei ten Leistungsspektrum sehr gut eignen (siehe Beitrag rechts). Aufgabe der innBW-Technologietransfer-Initiative Baden-Württemberg Denkendorfer News 5
Neues aus der Forschung Beschichtungen und Mem- zwecke sehr gutes Fließverhalten. Neue Matrixsysteme im hybriden Leichtbau branen aus nachwachsenden Durch Koagulation in Wasser findet Latente Polymerkatalyse ebnet den Weg für die Serien- Rohstoffen eine Konsolidierung der Filme bzw. fertigung Nachwachsende Rohstoffe rücken Beschichtungen statt. Erstmals ist es Endlosfaserverstärkte Hochleistungsverbundwerkstoffe ha immer mehr in den Fokus aktuel so gelungen, Chitin in Reinform zu ben in den letzten Jahren vermehrt ihren Weg in die in ler Produktentwicklungen, auch im Folien zu verarbeiten. Die Folien sind dustrielle Serienfertigung gefunden. Hier steht neben der Textil- und Faserbereich. Dies ist zum transparent und überraschender Kosteneffizienz insbesondere die technische Reproduzier einen politisch gewollt – Stichwort weise auch sehr flexibel. barkeit des Bauteils bei hohen Qualitätsanforderungen im CO2-Reduzierung – zum anderen ist Je nach Koagulationsbedingungen Vordergrund. man aber auch von Seiten der Indus entstehen unterschiedliche Struk Etliche neue Faser-Matrix-Systeme stehen an der Schwelle trie bemüht, Polymere aus fossilen turen, die das Spektrum von kom zur Umsetzung in die industrielle Serienfertigung. Hier Rohstoffen sukzessive durch native pakten bis hin zu sehr offenporigen bei ist das Augenmerk auf schnellhärtende Polyurethan-, Polymere zu ersetzen – Stichwort Schichten abdecken. Somit ist es Epoxy- oder Polyamidsysteme gelegt. „carbon footprint“. Am ITCF beschäf möglich, die textilen und physiolo Ein Gemeinschaftsprojekt von ITCF, ITV und dem Lehr tigt man sich seit 10 Jahren intensiv gischen Eigenschaften solcher Be stuhl für Makromolekulare Stoffe und Faserchemie der mit Forschungsthemen, die die Her schichtungen und Membranen ge Universität Stuttgart (IPOC) knüpft hieran an. Ergänzend stellung von Beschichtungen und zielt zu steuern. werden am ITCF schnellhärtende 1-Komponenten (1-K) Membranen aus Biopolymeren zum Weniger Schwierigkeiten bereitet Epoxidsysteme untersucht. Diese sollen so weit entwickelt Ziel haben. Hauptsächlich verwen es, Alginat oder Chitosan in Lösung werden, dass sie Einzug in die klassischen Herstellungsver dete Polymere sind Cellulose, Cel zu bringen, um daraus Beschich fahren für Faserverbundwerkstoffe finden können. lulosederivate, Alginat, Chitin und tungen herzustellen. Ein Problem Im etablierten industriellen Verfahren werden bisher Chitosan. ist jedoch die mangelhafte S tabilität 2-Komponenten (2-K) Epoxidsysteme verwendet. Die flüs Ein großes Problem besteht bei der Beschichtungen im alkalischen sigen Komponenten werden kurz vor dem Infiltrieren des Cellulose oder Chitin jedoch in Medium. Am ITCF wurde ein Ver Fasergeleges gemischt. Die Polymerisation – und damit die der Schwerlöslichkeit in gängigen fahren entwickelt, Alginat durch Aushärtung – beginnt unmittelbar. Die Verarbeitbarkeit des Lösungsmitteln und in der Nicht Einsatz eines Crosslinkers zu ver Epoxids kann nur in einem zeitlich begrenzten Fenster, der aufschmelzbarkeit. Mit der relativ netzen, so dass sehr waschperma sog. Topfzeit, erfolgen. Doch auch innerhalb der Topfzeit neuen Stoffklasse der ionischen nente Beschichtungen resultieren. schreitet die chemische Reaktion fort. Das Epoxidsystem Flüssigkeiten wurde ein alternatives, Die Alginatfilme zeigen, ähnlich wie ändert dabei kontinuierlich seine Eigenschaften und schon nichttoxisches Lösemittelsystem zur die Chitinfilme, eine sehr hohe Was kleine Unzulänglichkeiten im Prozess, wie z. B. zeitliche Herstellung von Biopolymerlösun sersorption. Beide Materialien sind Verzögerungen in der Infiltration, können zu variablen phy gen gefunden. Cellulose und Chitin aufgrund ihrer dermatologisch güns sikalischen Kennwerten des Hybridbauteils führen. können hierin in relativ hoher Kon tigen Eigenschaften speziell für den Größere Zuverlässigkeit im Hinblick auf die Reproduzier zentration in Lösung gebracht wer Medizin- und Hygienebereich von barkeit der Materialeigenschaften und eine einfacher zu den. Die Lösungen sind homogen großem Interesse. steuernde Prozesstechnik verspricht die Anwendung der und zeigen ein für Beschichtungs 1-K Systeme. Sie enthalten einen CO2-geschützten Präkatalysator. Erst nach Erwärmen wird aus ihm der aktive Katalysator gene riert, der die Polymerisation einleitet. Dieses Prinzip wird „latente Polymerkatalyse“ genannt. Die Polymerisation kann ohne Aktivitätsverlust an der Luft stattfinden, die Härtung ist in weniger als zwei Minuten beendet. Der Unterschied zum klassischen Verfahren liegt also darin, dass das Fasergelege erst infiltriert und danach die Polymerisation gezielt durch Wärmezufuhr eingeleitet wird. Der Polymerisationszeitpunkt wird prozesstechnisch gezielt auf das Herstellungsverfahren abgestimmt. Die Eigenschaf ten der resultierenden Verbundbauteile werden reprodu zierbarer und erfüllen damit die Ansprüche der Serienfer tigung. Einen weiteren Vorteil der latenten Polymerkatalyse stellt die geringe und im Prozess konstante Viskosität des Matrix systems dar. Sie verhindert unerwünschte Lufteinschlüsse und ermöglicht eine vollständige Infiltration der Faser. Die Faser-Matrix-Wechselwirkung und damit die Festigkeit des Bauteils wird optimiert. Die resultierenden Materialien sind hoch vernetzt mit hohen Glasübergangstemperaturen (Tg > 150 °C). Derartige Kunststoffe sind über einen weiten Temperaturbereich technisch verwendbar. Chitinfolie (Chitin/Cellulose 65:35) 6 Ausgabe April 2015
Neues aus der Forschung herabgesetzt werden, um eine wei tere Kostenersparnis zu erzielen. Die Oberflächenbehandlung der neu artigen Carbonfasern wird zusätz lich zur üblichen elektrochemischen Route durch weitere Partner über Projekt NEWSPEC: Entwick- Atmosphärenplasma und chemische lung von Carbonfasern aus Funktionalisierung erprobt. Polyethylen am HPFC An den Carbonisierungsöfen der Carbonfasern werden industriell HPFCPilotanlage wird eine Online hauptsächlich aus dem Polymer Analytik auf Basis einer insitu Raman Polyacrylnitril hergestellt. Die hohen Analyse etabliert. Dadurch kann die Kosten der so hergestellten Carbon Kohlenstoffstruktur der Carbonfaser fasern erschweren die Einführung im laufenden Betrieb der Carboni dieses Werkstoffs als massentaugli sierungsanlage untersucht werden, ches Industrieprodukt. Daher wird wodurch der Entwicklungsprozess weltweit an alternativen, kosten beschleunigt wird. REM-Aufnahme der Bruchfläche eines Faserverbundwerk- günstigeren Rohstoffen geforscht. In weiteren Arbeitsschritten wird stoffes mit 1-K Epoxidmatrix Als besonders interessant werden die Wechselwirkung der neuartigen neben Biopolymeren wie Lignin oder Carbonfaser mit der Matrix in Kom Im Projekt konnte nachgewiesen werden, dass der CO2 Cellulose die Polymere der Gruppe positen untersucht. Auch die Eig geschützte Katalysator (ein Nheterocyclisches Carben) der Polyolefine erachtet, wobei spe nung bestehender Schlichtesysteme unterhalb von 60 °C eine ausreichende Latenz besitzt, um ziell das kostengünstige Polyethylen für die PEbasierten Fasern ist For den Ansprüchen an eine erhöhte Lagerfähigkeit gerecht untersucht wird. schungsgegenstand. zu werden. Das bedeutet, dass die Schutzgruppen des Prä Seit Ende 2013 wird durch die Eu Potenzielle Anwendungsfelder für katalysators beständig genug sind, um eine gleichbleibend ropäische Kommission das Projekt die neuartigen Carbonfasern sind gute Reaktivität des Matrixsystems zu gewährleisten. Ge NEWSPEC mit einem Gesamtkosten unter anderem Keramikbremsschei rade im Vergleich zu herkömmlichen Epoxidharzsystemen rahmen von ca. 10 Mio. EUR geför ben, die durch die abgesenkten ist dies ein bedeutender Vorteil. dert [1]. Das Hauptziel von NEWSPEC Faserkosten einen breiteren Verwen Für das Epoxidsystem konnte sowohl ein Prozess für ist die Entwicklung von kostengüns dungsrahmen finden könnten. Mit die Härtung unter atmosphärischem Druck, als auch für tigen Carbonfasern auf Basis von den avisierten Fasereigenschaften vakuumunterstützte Verfahren (VARIVerfahren) gefunden lowcost Polymeren mit Fokus auf einer Zugfestigkeit von > 2 GPa und werden. Letzteres erzeugt Verbundwerkstoffe hoher Güte. Polyethylen. Dadurch sollen die Kos einem Modul von > 200 GPa sollen Die erzeugten Faserverbundwerkstoffe erreichten bei me ten von Carbonfasern von >15 EUR/ die PEbasierten Carbonfasern auch chanischen Untersuchungen mindestens ähnlich gute, teils kg auf 10 EUR/kg gesenkt werden. auf ihre Eignung im Bereich Auto bessere Ergebnisse als kommerziell erhältliche Systeme. Die Entwicklung der Carbonfa motive untersucht werden. Einsatz sern aus Polyethylen wird mit Un möglichkeiten im Bau von Windkraft terstützung weiterer Partner durch anlagen und Hockdruckleitungen für das ITCF an seinem Faserzentrum Pipelines für Öl und Gas unter extre HPFC durchgeführt. Hierbei wird ein men Bedingungen wie stark korrosi neuartiges Stabilisierungsverfahren ven Umgebungen werden von Pro angewendet, da sich natives Poly jektpartnern sondiert. ethylen nicht zu Carbonfasern ver arbeiten lässt. Kern des Verfahrens ist [1] This Project has been founded with support of the European Commission with funding der Einsatz von Heteroatomen ohne from the EC Seventh Framework Programme Nasschemie in Kombination mit ei (FP720072013) under the FP7NMP.2013.2.1 ner Bestrahlung durch hochenerge NEWSPEC project Grant agreement No: 604168. tische Elektronen. Dadurch wird der Computertomographische Aufnahme des Fasergeleges in Stabilisierungsprozess flexibel und 1-K Epoxidmatrix schnell durchführbar. Das Verfahren wird ab 2016 an Endlosfasern in einer neu errichteten Pilotlinie im HPFC erprobt. Zusätzlich wird durch Projektpart ner der Einfluss von nanoskaligen Partikeln auf Basis von CarbonNano tubes (CNT) und CelluloseNano Whiskern (CNW) auf das Carbonisie rungsverhalten untersucht. Dadurch Hochtemperaturofen und Oberflächen- Glasfaser-Faserverbundwerkstoff mit Epoxidmatrix soll die notwendige Carbonisierungs behandlungstrecke der Carbonisie- temperatur von 1500 °C auf 1200 °C rungsanlage Denkendorfer News 7
Termine, Termine – Vorschau 2015 4. - 7. Mai Techtextil, Frankfurt; Messepräsen- Fachkolloquien zum Thema wie beispielsweise prozessnahe und tation DITF Energie und Umwelt prozessintegrierte Abwasserbehand 20. Mai Fachkolloquium Faserbasierte Am 20. und 21. Mai 2015 veranstaltet lung, Wasserrecycling oder Abluft Lösungen für Energie und Umwelt, das ITV in Kooperation mit AFBW und reinigung effektiv gelingen kann. ITV in Kooperation mit AFBW e. V., dem Kompetenznetz Biomimetik Bei der Konferenz „Fiberbased SMART BLIND und Kompetenznetz zwei Tagungen zum Thema Energie Solutions for Energy and Construction“ Biomimetik und Umwelt. Die beiden Veranstal am darauf folgenden Tag liegt der 21. Mai Conference Fiber-based Solutions tungen können einzeln oder zusam Fokus auf dem Anwendungsbe for Energy and Construction, men gebucht werden. Unter dem reich Architektur und Bau. Namhafte ITV in Kooperation mit AFBW e. V. Leitthema „Faserbasierte Lösungen Referenten berichten über innovati und Kompetenznetz Biomimetik für Energie und Umwelt“ stehen am ve Anwendungspotenziale und Ent 20. Mai Vorträge zu den Themenblö wicklungen faserbasierter Werkstoffe 20. Juni Tag der Wissenschaft an der cken Wasser und Abwassertechnik, in diesem Bereich. Themenschwer Universität Stuttgart, ITV Informa- Ablufttechnik sowie Energiegewin punkte sind innovative Energiema tionsstand nung und speicherung auf dem nagementsysteme und Systeme zur 16. - 18. September 54. Chemiefasertagung Dornbirn, Programm. Vorgestellt werden viel Energiegewinnung durch Einsatz Vorträge DITF seitige Anwendungsmöglichkeiten textiler Materialien im Bau. In einem 22. - 24. September Composites Europe Stuttgart; ITCF und neue Entwicklungen in der dritten Themenblock wird das EU 26. September Tag der offenen Tür an den DITF in Technik für die Bereiche Wasser, Projekt SmartBlind, das die Entwick Denkendorf Luft und Energie. Experten aus der lung intelligenter, energieeffizienter Industrie und der anwendungsbezo Fenster zum Ziel hat, vorgestellt. 12. - 19. November ITMA Mailand; Messepräsentation DITF genen Forschung präsentieren an Die Veranstaltung wird in englischer 16. - 19. November Medica Düsseldorf, ITV und ITVP hand von Projekten aus der Praxis Sprache abgehalten. Messepräsentation 26. - 27. November 9. Aachen – Dresden International Textile Conference; Aachen; ITMA-Nachlese Die Nachlese wird Vorträge zu den Vorträge DITF Zwei Wochen nach der ITMA in Themen Spinnen, Weben, Flechten, 3. Dezember ITMA-Nachlese; Tagung der DITF in Mailand laden die DITF in Koopera Oberflächenausrüstung, Funktionali Kooperation mit dem Forschungs- tion mit dem Forschungskuratorium sierung und Prozessmanagement kuratorium Textil e. V. Textil e. V. zur traditionellen ITMA umfassen. Nachlese nach Denkendorf ein und fassen die wichtigsten Messethemen noch einmal für die Branche zusam men. Namhafte Referenten aus den drei Denkendorfer Forschungsein richtungen ITCF, ITV und DITFMR sowie von anderen Textilforschungs instituten Deutschlands wie dem stfi Chemnitz, dem ITM an der TU Dres den und dem ITA der RWTH Aachen geben für alle relevanten Fertigungs technologien einen Überblick über die wichtigsten Messeneuheiten. Tag der offenen Tür auf eine „Entdeckungsreise durch die Impressum Nach 2007 und 2009 veranstalten die DITF in diesem textile Welt“. Mit Führungen, Rund Ausgabe April 2015 Jahr wieder einen Tag der offenen Tür und öffnen ihre gängen und vielen Versuchsstän Herausgeber Labors und Technika am 26.09.2015 für die Bevölkerung. den präsentieren die DITF das breite Deutsche Institute für Textil und Anlass ist die Informationsaktion des Europäischen Forschungsspektrum der Institute Faserforschung Denkendorf Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), die sich zum Ziel entlang der gesamten textilen Pro gesetzt hat, die breite Öffentlichkeit über EFREgeförder duktionskette von der Faser bis zum Körschtalstraße 26 te Projekte und Vorhaben zu informieren. Nach dem Endprodukt. Besonderes Augenmerk 73770 Denkendorf Motto „Tue Gutes und sprich darüber“, soll mit dem Tag wird dabei auf die Vorstellung der Telefon: +49 (0) 711 / 93 40 0 der offenen Tür auf die EFRELeistungen aufmerksam ge EFREgeförderten Vorhaben liegen Fax: +49 (0) 711 / 93 40 297 macht werden, die nachhaltig zur regionalen Entwick wie z. B. dem High Performance Fiber info@ditfdenkendorf.de lung beitragen und damit die Attraktivität BadenWürt Center mit seinen hochmodernen www.ditfdenkendorf.de tembergs als Wirtschafts und Arbeitsstandort fördern. Anlagen zur Herstellung von Hoch Am Tag der offenen Tür schicken die drei Forschungs leistungsfasern. V.i.S.d.P. einrichtungen unter dem Dach der DITF die Besucher Andreas Bisinger 8 Ausgabe April 2015
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