Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes

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Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes
Nr. 22, Dezember 2011 • Österreichische Post AG
                                                             Info.Mail Entgelt bezahlt

Der Tiroler Jagdaufseher
Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes

                                                                  Foto: Willi Exenberger
Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes
WeihnachtsWünsche

                                             Der Tiroler Jagdaufseherverband
                                                       wünscht seinen Mitgliedern
                                                                  und ihren Familien,
                                                allen Freunden und Gönnern ein
                                                             frohes Weihnachtsfest.
                                                   Gesundheit, ein guter Anblick
                                                                 und ­Weidmannsheil
                                         mögen Sie durchs neue Jahr begleiten.

                                                         Inhaltsverzeichnis
    34. ordentliche Vollversammlung des                                                      Zum Jahreswechsel................................................................. 16
    Tiroler Jagdaufseherverbandes in Innsbruck........................ 3–5                   Zwischenbericht über ein Forschungsprojekt in
    Bericht des Obmanns zur 34. Vollversammlung                                              Zusammenarbeit mit den Jägern....................................... 17–19
    des Tiroler Jagdaufseherverbandes....................................... 6–7             Der Gemeinschaftshege gehört die Zukunft..................... 20–21
    Neugestaltung der Homepage des                                                           Wildbringung durch fremdes Revier ............................... 22–23
    Tiroler Jagdaufseherverbandes................................................. 8         Gehörschutz für Jäger und Schützen................................. 24–25
    Vortrag: „Gamswild in Tirol und seine Krankheiten“............... 9                      Service des Tiroler Jagdaufseherverbandes............................ 25
    Fortbildung Innsbruck............................................................... 9   Gastreferat bei der 38. Landesvollversammlung
    Bezirksobmann Ulrich Krause wiedergewählt....................... 10                      des KJAV........................................................................... 26–31
    Fortbildung zum Thema „Gamsblindheit“.............................. 11                   Interview mit Willi Exenberger ....................................... 32–34
    Informationsabend am 27.01.2011 in Kufstein....................... 12                    Verstorbene....................................................................... 34–35
    Bezirksversammlung Lienz des                                                             Servus: Das einzig Beständige ist der Wandel........................ 36
    Tiroler Jagdaufseherverbandes............................................... 12          Bericht des Kassiers Nikolaus Resl........................................ 37
    Bezirksobmann Balthauser Lerchster im Amt bestätigt.......... 13                         Wildgericht.............................................................................. 38
    Jagdaufseher-Schießen 2011 im Bezirk Kitzbühel................. 14                       Internes.................................................................................... 39
    Schwazer Bezirkshubertusfeier......................................... 14–15

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Vollversammlung

34. ordentliche Vollversammlung des Tiroler Jagdaufseherverbandes in Innsbruck:

   Rotwildreduktion: „Nur da löschen, wo es brennt!“
Landesobmann Hans Huber kündigt Rückzug für 2012 an
Ist die geplante landesweite Rot-      on, stellte er klar. Einer anderslau-
wildreduktion tatsächlich erforder-    tenden Berichterstattung von der
lich? Und finden die großen Beute-     Vollversammlung in der Tiroler
greifer Wolf, Bär und Luchs in         Tagespresse widersprach der Lan-
Tirol überhaupt einen geeigneten       desobmann indes entschieden.
Lebensraum vor? Dies waren             Hans Huber kündigte zudem an,
neben der Jagdgesetz-Novelle und       dass er 2012 sein Amt als Lan-
den aktuellen Wildseuchen die          desobmann nach 35 Jahren abge-
beherrschenden Themen der 34.          ben und damit den Weg für einen
Ordentlichen Vollversammlung           Generationswechsel im Vorstand
des Tiroler Jagdaufseherverbandes      des TJAV frei machen werde (siehe
am 26. März im Jägerheim in Inns-      auch Bericht des LO).
bruck.                                 Der Begriff der „Notzeit“ müsse in
Eine klare Meinung vertrat der         der Jagdgesetz-Novelle klar defi-
Landesobmann Hans Huber auch           niert werden, forderte er. Abschlie-
zur Reduktion des Rotwildes:           ßend wünschte er sich Gespräche
„Wegen der Seuchenproblematik          über das Rotwild hinaus, da viele
muss man dort reduzieren, wo es        wichtige Themen derzeit von der
fehlt, aber nicht im ganzen Land       Rotwilddiskussion total überlagert
Tirol!“ Der derzeitige Waldzustand     würden.                                 Landesveterinärdirektor Dr. Josef
sei ordentlich und rechtfertige        Einen ausführlichen Bericht zum         Kössler: „Österreich hat die Tuber-
daher keine landesweite Redukti-       aktuellen Stand der Wildseuchen         kulose im Griff.“

Wie immer gut besucht und mit viel Prominenz besetzt: die Vollversammlung des Tiroler Jagdaufseherverban-
des im Jägerheim in Innsbruck

                                      DER TIROLER                JAGDAUFSEHER                                        3
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Vollversammlung

                                       Kössler, zunächst mit unspezifi-       Der Landesjägermeister äußerte
                                       schen Anzeichen, wie Kratzen,          sich auch zum Thema „Tuberkulo-
                                       Schütteln und Unruhe. Erst nach        se“. Diese Krankheit betreffe nur
                                       dem Zusammenbrechen der Wider-         den Bezirk Außerfern und sei kein
                                       standskraft würden die charakte-       Tiroler Problem. Dabei sei es immer
                                       ristischen Symptome an den Tie-        noch fraglich, ob das Rotwild
                                       ren erkennbar. Deshalb sei es wich-    tatsächlich die Rinder ansteckt.
                                       tig, der Natur zuvorzukommen und       Berktold äußerte Verständnis für
                                       rechtzeitig den Abschuss vorzuzie-     die Aufregung der Bauern und for-
                                       hen. Der Landesveterinärdirektor       derte geeignete Maßnahmen. Ein
                                       wies noch einmal ausdrücklich          Totalabschuss im betroffenen Be-
                                       darauf hin, dass mit Seuchen infi-     reich diene der Seuchenbekämp-
                                       zierte Tiere nicht verzehrt werden     fung und betreffe nicht die Jagd.
                                       dürfen.                                Alle Tierkörper würden untersucht.
                                       Der Landesjägermeister Karl Berk-      Österreich dürfe die TBC-Freiheit
                                       told zeigte sich darüber erfreut,      nicht verlieren.
                                       dass der Ton in der Arbeitsgruppe      Die Thematik der großen Beute-
                                       zur Jagdgesetz-Novelle inzwischen      greifer sieht der Landesjägermeis-
    Freute sich über die Ehrung für sachlicher geworden sei. Entschie-        ter, der auf der Vollversammlung
    seine 40-jährige Tätigkeit als den wandte er sich gegen Bestre-           für seine 40-jährige Tätigkeit als
    Jagdaufseher: Landesjägermeister bungen, die Reviere zu verkleinern.      Jagdaufseher geehrt wurde, derzeit
    Brigadier Karl Berktold.           Hier gebe es keinen Verhandlungs-      nicht als dramatisch an. Die Scha-
                                       spielraum. Berktold: „Je größer das    densabgeltung über die Versiche-
    in Tirol gab Landesveterinärdirek- Revier, desto erfolgreicher sind die   rung sei sicherlich noch verbesse-
    tor Dr. Josef Kössler. Demnach ist Bejagungsmaßnahmen und desto           rungswürdig.
    die Tuberkulose im Griff.          besser gelingt die jagdliche Bewirt-   Abschließend nahm der Landes-
    Die Gamsräude äußert sich, so schaftung.“                                 jägermeister zum Wunsch des Tiro-
                                                                              ler Jagdaufseherverbandes nach
                                                                              einer verstärkten Einbindung in die
                                                                              Arbeit des TJV Stellung. Er bewer-
                                                                              tete dies durchaus positiv, für die
                                                                              Umsetzung bliebe derzeit aber
                                                                              keine Zeit.
                                                                              Unter dem Tagesordnungspunkt
                                                                              „Allfälliges“ gab es keine Wort-
                                                                              meldungen.

                                                                                     Text und Fotos: Ida Schmid

    Trafen auch diesmal wieder den richtigen Ton für Mensch und Hund: die     Ihm war der ganze Trubel ziemlich
    Jagdhornbläsergruppe des Landesjagdschutzvereines unter der Leitung       egal: der 15-jährige Brandlbracken-
    von Martin Feichtner (rechts).                                            Rüde Benno vom Sonnwendjoch.

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Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes
Vollversammlung

Geehrt wurden für 25-jährige
Jagdaufsehertätigkeit:
Hansjörg Eder, Finkenberg
Romed Felderer, Thaur
Otto M. Förg, Zirl
Ing. Anton Franzl, Innsbruck
Karl Geisler, Ginzling
Hubert Mairhofer, Thiersee
Heinrich Moser, Maurach
Karl Platzer, Ellmau
Ernst Reheis, Jerzens
Josef Schmitt, Mayrhofen
Erwin Steiner, Schwaz
Gerhard Waldner, Lienz
Josef Zingerle, Schmirn          Stolz posierten die Geehrten für 25-jährige Jagdaufsehertätigkeit, be-
Reinhard Wechselberger,          glückwünscht von Landesobmann Hans Huber.
Jerzens
Bartl Horngacher, Going
Hannes Wolf, Ischgl
Engelbert Zauner, Kaunertal
Adolf Ropac, Imst

Für 40-jährige Jagdauf-
sehertätigkeit wurden
ausgezeichnet:
Josef Gleirscher, Telfes
Paul Prantl, Haiming
Klaus Motz, Mutters
Johann Wildauer, Volders
Ewald Zauner, Pettnau
Josef Peer, Ellbögen
Norbert Graf, Mils
Robert Heim, Kössen
Brigadier Karl Berktold,         Sie haben sich ihre Anerkennung für 40 Jahre Tätigkeit als Jagdaufseher
St. Johann                       redlich verdient.
Johann Hechenberg, Reith i.A.
Alois Streng, Zams                                                     Impressum
Franz Zangerle, Kappl             Herausgeber und Medieninhaber
                                  (Verleger): Tiroler Jagdaufseherverband, Sitz: A-6511 Zams, Hauptstraße 107
Jakob Lusser, Innervillgraten
                                  Verantwortlich für den Inhalt: Hans Huber, A-6511 Zams, Hauptstraße 107
Josef Voppichler, Mayrhofen       Redaktion: TJAV und Ida Schmid, D-83700 Rottach-Egern, Ennemoserstraße 1
Michael Luxner, Kaltenbach        Die mit Namen und Initialen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der
                                  Schriftleitung wieder. Die Redaktion behält sich Bearbeitung bzw. Kürzung der Manuskripte vor.
Siegmund Bartl, Imsterberg        Druck: Raggl Druck GmbH, Rossaugasse 1, 6020 Innsbruck
Oskar Juen, Rietz                 Anzeigenverwaltung: Medieninhaber

                                DER TIROLER                      JAGDAUFSEHER                                                      5
Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes
Bericht des Landesobmanns

       Bericht des Obmanns zur 34. Vollversamm-
        lung des Tiroler Jagdaufseherverbandes
                Hans Huber kündigt an, dass er sein Amt 2012 abgibt
                                         Jagdaufseher, die wir vertreten,     jährlich 35 Jagdaufseher die Prü-
                                         eine gesetzlich verankerte Einrich-  fung machen, um den Abgang zu
                                         tung. Eine unserer Hauptaufgaben     decken. In diesem Zusammenhang
                                         ist die Fortbildung, Beratung und    möchte ich dem Kursleiter, BJM
                                         Unterstützung der Jagdaufseher in    Ing. Otto Weindl, meinen beson-
                                         der Ausübung ihrer Aufgabe.          dern Dank aussprechen.
                                                                              Deutlich zu spüren ist, dass für die
                                         Großer Zulauf                        Jagdpacht teilweise noch hohe
                                         Im abgelaufenen Jahr konnte in Preise bezahlt werden, vor allem
                                         jedem Bezirk eine Fortbildungs- bei kleineren Jagden, aber für den
                                         veranstaltung angeboten werden. Jagdschutz und die Betreuung der
                                         Das Interesse daran ist groß. Bis zu Reviere kein Geld vorhanden ist.
                                         300 Teilnehmer haben jeweils an
                                         solchen Veranstaltungen teilge- Beutegreifer in Tirol?
                                         nommen.                              Auch zu Wolf, Bär und Luchs
                                         Dieser Trend zeichnet sich auch bei möchte ich ein klares Wort sagen:
                                         dem Andrang zur Jagdaufseheraus- Grundsätzlich soll man alle Wild-
                                         bildung ab. Zum Jagdaufseherkurs tiere im jagdlichen Gefüge will-
    Landesobmann Hans Huber.             des Tiroler Jägerverbandes 2011 kommen heißen. Man soll aber
                  Foto: Ida Schmid       haben sich bereits 93 Bewerber diese Beutegreifer in einem Lebens-
                                         angemeldet.                          raum halten, der für sie geeignet
    Tirol hat 1.244.466 ha Jagdfläche,   Die persönliche Beratung und ist. Man muss sich berechtigter-
    eingeteilt in über 1.264 Reviere,    Unterstützung in der Ausübung weise die Frage stellen, ob der
    die dem gesetzlichen Auftrag ent-    ihres Dienstes nimmt bei unserer Lebensraum Tirol für solche Groß-
    sprechend von ca. 131 Berufsjä-      Tätigkeit breiten Raum ein. So raubtiere geeignet ist, was in Fach-
    gern und über 1.380 Jagdaufsehern,   konnten wir auch heuer wieder vie- kreisen sehr bezweifelt wird. Wenn
    davon 15 hauptberuflich und eine     len Jagdaufsehern behilflich sein.   man von der notwendigen Ruhe
    große Zahl nebenberuflich bzw.       Die Information der Mitglieder und Ruhezonen spricht, so kann ich
    ehrenamtlich, betreut werden.        erfolgt durch unser Mitteilungs- mir nicht vorstellen, dass Wolf und
    Von diesen ca. 1.380 Jagdaufsehern   blatt, unsere Homepage und durch Bär da hineinpassen. Wolf und Bär
    sind 1.158 freiwillig Mitglied des   die Mitgliederzeitschrift des Tiro- wären selbst „Gejagte“, und zwar
    Tiroler Jagdaufseherverbandes.       ler Jägerverbandes „Jagd in Tirol“. von uns Menschen, da es für solche
    Wir alle sind durch das Lösen der    Auch Vorschläge zur bevorstehen- Tiere kaum Gebiete in Tirol gibt,
    Tiroler Jagdkarte Mitglieder des     den Novelle des Tiroler Jagdgeset- die ihren Anforderungen entspre-
    Tiroler Jägerverbandes. Somit ist    zes haben wir eingebracht. Wir chen würden.
    dieser als Pflichtverband für alle   haben auch im vergangenen Jahr Die in den vergangenen Jahren auf-
    Jäger, Jagdaufseher und Berufsjä-    2010 den Jagdaufseherkurs besucht geflammten Diskussionen um
    ger zuständig und verpflichtet.      und den angehenden Jagdaufsehern Wildstände und die Fütterungen
    Bei so einer großen Gruppe von       den Tiroler Jagdaufseherverband verfolgen auch wir Jagdaufseher
    Jägern liegt es in der Natur der     als Interessenvertretung vorge- mit großer Aufmerksamkeit. Wir
    Sache, dass es verschiedene Inter-   stellt. 93 Kandidaten sind angetre- Jagdaufseher sind neben den
    essengruppen und Aufgabenberei-      ten und 81 Kandidaten haben die Berufsjägern eine der Säulen der
    che gibt.                            Prüfung bestanden, davon sind 48 Jagd in Tirol und so sind dies The-
    Wir sind eine Interessenvertretung   dem TJAV beigetreten.                men, die uns hautnah berühren,
    auf Vereinsbasis. Jedoch sind die    Nach unserer Rechnung müssten werden doch drei Viertel der Jagd-

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Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes
Bericht des Landesobmanns

fläche von Jagdaufsehern betreut.      Zielsetzungen, die den Aufgaben      durch seine aufgeschlossene
Auch wir halten die Art und Weise,     des Verbandes entsprechen, sollen    Amtsführung dem TJAV sehr
wie die Diskussion geführt wurde       bei der Besorgung bestimmter Auf-    entgegenkommt.
und immer noch geführt wird, für       gaben herangezogen werden.“        • Dem Landesveterinärdirektor Dr.
unangebracht.                          So könnte ich mir vorstellen, dass   Josef Kössler.
                                       der TJV die eine oder andere Auf- • Weidmannsdank an den Landes-
Rotwild nur dort reduzieren,           gabe an den TJAV delegiert.          jagdschutzverein und Obmann
wo wirklich notwendig                                                       Mag. Peter Bassetti für die gute
Zum Rotwild habe ich meine Mei-        Amtszeit endet 2012                  Zusammenarbeit und dafür, dass
nung und meine Erfahrung! Eine         Nach 35 ereignisreichen Jahren als   er uns das Jägerheim immer wie-
generelle Reduktion der Wildstän-      Landesobmann des Tiroler Jagd-       der für unsere Veranstaltungen
de in Tirol, wie sie gefordert wird,   aufseherverbandes werde ich im       zur Verfügung stellt.
ist nicht erforderlich! Es muss nur    nächsten Jahr mein Amt abgeben. • Dank auch an die Jagdhornblä-
dort die Population reduziert wer-     In den vergangenen 34 Jahren des     sergruppe des Landesjagdschutz-
den, wo die Wildstände zu hoch         Wirkens des TJAV hat es natürlich    vereines unter der Leitung von
sind. Landesjägermeister Dr. Ru-       auch Persönlichkeiten und Institu-   Martin Feichtner für die Umrah-
dolf Wieser hat es einst auf den       tionen gegeben, die den TJAV in      mung der heutigen Vollversamm-
Punkt gebracht: „Der Waldzustand       seinem Wirken und Bestreben          lung.
ist das Maß aller Dinge.“ Und der      für die Natur, das Wild, die Jagd • Ein ganz besonderer Dank gilt
schaut in Tirol, wenn man den          und die Jagdaufseher unterstützt     allen Jagdaufsehern und Mitglie-
Waldzustandsbericht kennt, gut         haben.                               dern für die ideelle und finanziel-
aus! In Gebieten, in denen es tat-     Dafür möchte ich heute ganz beson-   le Unterstützung des Verbandes
sächlich Probleme gibt, vor allem      deren Dank aussprechen:              und für den großartigen Einsatz
mit Seuchen oder anderen Krank-        Den Funktionären des TJAV für        für unser Wild, die Jagd und den
heiten, muss etwas geschehen. In       ihren unermüdlichen Einsatz für      Schutz unserer Natur.
den meisten Revieren in Tirol kön-     den Verband, die Jagd in Tirol und
nen aber die Wildstände als ver-       die Tiroler Jagdaufseher.          Ich ersuche unsere Mitglieder,
träglich und dem Lebensraum            • Das sind die Vorstandsmitglieder eventuelle Adressenänderungen
angepasst eingestuft werden. Es          und die Bezirksobmänner.         bekanntzugeben – zweimal senden
soll dort gelöscht werden, wo es       • Dem Landesjägermeister Briga- kostet unnötig Geld.
brennt, und nicht nach dem Gieß-         dier Karl Berktold.
kannenprinzip!                         • Ein ganz besonderer Dank gilt
In den Satzungen des TJV § 2             Hofrat Dr. Franz Krößbacher und                      LO Hans Huber
Absatz 3 ist zu lesen:                   Mag. Gerald Schaber vom Amt
„In Tirol bestehende Vereine mit         der Tiroler Landesregierung, der

Früher gab es einen Jugendjagdschein – wäre zu überlegen, ob man diesen nicht wieder einführt, um die
Jugend rechtzeitig in die Jagd einzubinden.

                                   DER TIROLER                 JAGDAUFSEHER                                       7
Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes
Intern

       Neugestaltung der Homepage des Tiroler
              Jagdaufseherverbandes

    Immer höhere Besucherfrequenzen unserer Homepage haben uns bewogen, im Jahr
    2011 den Internetauftritt des Tiroler Jagdaufseherverbandes neu zu gestalten.

    Die alte Homepage wurde aufgrund des Designs und der veränderten technischen Anforderungen kom-
    plett neu umgekrempelt. Die Domain wurde zeitgemäß auf www.tjav.at geändert. Großer Vorteil des
    neuen Internetauftrittes ist die vereinfachte Navigation sowie die Möglichkeit, rasch technische Ände-
    rungen an der Homepage selbst durchzuführen. Ein tolles Feature ist auch die Möglichkeit, unsere jähr-
    liche Zeitung online zu lesen.

    Weiters werden die geplanten Fortbildungsveranstaltungen des Tiroler Jagdaufseherverbandes zukünftig
    auch online ersichtlich sein. Geplant ist auch in absehbarer Zeit ein Onlineshop, in dem unsere
    Mitglieder unsere Produkte wie Krawatten, Abzeichen etc. direkt auf unserer Homepage bestellen
    können.

    Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie sich den neuen Internetauftritt unter www.tjav.at an.
    Wir freuen uns auch für jedes Feedback, welches Sie uns auf n.resl@wat-wohnen.at senden können.

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Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes
Bezirk Imst

                     Vortrag:
    „Gamswild in Tirol und seine Krankheiten“
Die Bezirksgruppe Imst des Tiro-      tome besonders auf schwaches
ler Jagdaufseherverbandes und des     oder krankes Wild hindeuten. Dar-
Landesjagdschutzvereines luden        über hinaus dokumentierte er mit
am Samstag, den 26. Februar 2011,     zahlreichen Fotos die verschiede-
zu dem Vortrag „Gamswild in Tirol     nen äußeren Veränderungen sowie
und seine Krankheiten“ in den         jene an den inneren Organen, die
Gasthof Sonne nach Tarrenz ein.       erst im erlegten Zustand sichtbar
Die Obmänner Sepp Vogl und            sind und erkannt werden können.
Richard Prantl konnten dazu           Bei der anschließenden Filmvor-
Bezirksjägermeister Norbert Kra-      führung „Der Schuss bergauf,
bacher und über 60 Jägerinnen und     bergab“ konnten auch erfahrene
Jäger begrüßen.                       Bergjäger noch etwas über die
Der Schwazer Tierarzt und Natur-      Ballistik lernen, wie sich Höhenla-
fotograf Mag. Christian Messner       ge, Neigungswinkel und Wind auf
erläuterte anhand aussagekräftiger    die Flugbahn der unterschiedlichen
Bilder, wie man kranke und gesun-     Kaliber auswirken.
de Tiere in freier Wildbahn unter-
scheiden kann und welche Symp-                            BO Sepp Vogl

                                                                                     BezirK Innsrbuck

                                Fortbildung Innsbruck
                                      eine Fortbildungsveranstaltung.       schutzvereines, Julia Koppola, an-
                                      Das Thema lautete „Wildschaden        wesend.
                                      erkennen und beurteilen“.
                                                                            Leider Gottes negativ anzumerken
                                      Im Rahmen seiner Ausführungen         ist, dass sich das Interesse unserer
                                      wurden vom Vortragenden Ing.          Mitglieder zu diesem Thema nur
                                      Carl Schenk recht interessante und    im untersten Rahmen hielt und sich
                                      aufschlussreiche Erkenntnisse aus     in der geringen Teilnehmerzahl
                                      Theorie und Praxis übermittelt.       widerspiegelte. Trotzdem wird es
                                      Aus der doch einigermaßen tro-        im Bezirk weitere Fortbildungs-
                                      ckenen Materie wurde durch die        veranstaltungen geben.
                                      energiegeladene Vortragsweise des
                                      Redners ein spannender Abend.
                                                                                    BO EH Dr. Felix Frießnig
                                      Aufgewertet wurde die Veranstal-
                                      tung durch die Anwesenheit des
Am 13.10.2011 veranstaltete ich       Bezirksjägermeisters Thomas
im Tiroler Jägerheim in Innsbruck     Messner und den Kassier des TJV,
in Zusammenarbeit mit dem Tiro-       Wolfgang Leitner. Weiters war die
ler Landesjagdschutzverein 1875       Bezirksobfrau des Tiroler Jagd-

                                     DER TIROLER              JAGDAUFSEHER                                         9
Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes
Bezirk KUFSTEIN

      Bezirksobmann Ulrich Krause wiedergewählt
     Am 5. Mai 2011 fand in Kufstein
     im Hotel Andreas Hofer die Be-
     zirksversammlung mit der Neu-
     wahl des Bezirksobmannes statt.
     Zuerst begrüßte der Bezirksob-
     mann alle Anwesenden. Unter
     ihnen die Ehrengäste Hans Huber,
     Landesobmann des TJAV, Artur
     Birlmair, Bezirksobmann von Lan-
     deck, Georg Walcher von den ÖBF
     und Dr. Gernot Walder.
     Nach einer Gedenkminute für die
     verstorbenen Kameraden berich-
     tete der Bezirksobmann über sei-
     ne zurückliegende vierjährige
     Amtszeit.
     Neben seinen Grußworten hielt
     Landesobmann Hans Huber ein
     Kurzreferat über die Rotwildsitua-
     tion – insbesondere im Außerfern.       Landesobmann Hans Huber (links) leitete die Versammlung während der
     Per Handzeichen wurde Bezirks-          Wiederwahl von Bezirksobmann Ulrich Krause.
     obmann Ulrich Krause einstimmig
     für weitere vier Jahre in seinem Amt    Anwesenden für das Vertrauen.       Vortrag über Zecken und die Er-
     bestätigt. Der alte und neue Bezirks-   Nach der Neuwahl hielt Dr. Ger-     krankungen, die sie beim Men-
     obmann bedankte sich bei allen          not Walder einen umfassenden        schen auslösen können. Dabei
                                                                                 informierte er ausführlich über
                                                                                 Borreliose, FSME und weitere
                                                                                 bekannte und unbekannte Erkran-
                                                                                 kungen, die sich mittlerweile von
                                                                                 Nordtirol und Osttirol bis ins Süd-
                                                                                 tiroler Land verbreiten.
                                                                                 (Siehe gesonderter Bericht in die-
                                                                                 ser Ausgabe)

                                                                                                  BO Ulrich Krause

                                                                                 Mit ihrem Stechapparat Hypostom
     Dr. Gernot Walder klärte in seinem Vortrag über die Infektionsgefahr, die   ist die Zecke tief in der Haut veran-
     von Zecken ausgehen kann, auf.                                              kert und saugt Blut.

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Bezirk KUFSTEIN

      Fortbildung zum Thema „Gamsblindheit“
Am 12.05.2011 fand zum Thema
„Gamsblindheit“ eine Fortbil-
dungsveranstaltung mit dem Re-
ferenten Christian Messner statt,
zu der der Bezirksobmann Ulrich
Krause auch zahlreiche Ehrengäs-
te begrüßen konnte: Bezirksjäger-
meister Michael Naschberger, die
Referenten Peter Kastlunger und
Christian Messner, Gamswild-
referent Thomas Messner, die
Obfrau der Plattform Jägerinnen
Bez. Kufstein, Ilse Steiner, für die
BH Kufstein Anton Schlemaier
sowie der Bez.-Obmann des TJSV
Bez. Kitzbühel, Hans Jochriem.
Christian Messner hielt ein Refe-        Christian Messner informierte ausführlich darüber, wie der Gamsblind-
rat über die Gamsblindheit, in dem       heit jagdlich zu begegnen ist.
er an die Jäger appellierte, wirklich
nur die sehr stark von Eiter und         Er sprach auch die Problematik      mit Gamsblindheit befallenen
Tränenausfluss befallenen Gämsen         von Fehlabschüssen an, die immer    Gamsgeiß vor, damit sich alle Teil-
zu erlegen. Es sei nicht notwendig,      wieder vorkämen, und zeigte Bil-    nehmer selbst einen Eindruck ver-
jede erkrankte Gams zu erlegen, da       der von an Gamsblindheit erkrank-   schaffen konnten.
sich die Gamsblindheit auch selber       ten Stücken. Aus dem Bereich
wieder ausheilen könne.                  Thiersee legte er das Haupt einer       Bezirksobmann Ulrich Krause

Hans Jochum, Bezirksobmann des Landesjagdschutzvereins 1875 Kitzbühel

                                        DER TIROLER             JAGDAUFSEHER                                       11
Bezirk Kufstein

      Informationsabend am 27.01.2011 in Kufstein
                                           sowie die Vortragenden Otto Moser     von Rotwild und Rehwild kom-
                                           und Tierarzt Peter Schweiger,         plett verschieden und die Übersäu-
                                           sowie zahlreiche interessierte Mit-   erung eine fatale Sache, deren
                                           glieder des TJAV.                     Auswirkungen von Schälschäden
                                           Zu Beginn sprach Tierarzt Peter       bis zu Durchfall des jeweiligen
                                           Schweiger und erklärte den Anwe-      Wildes reichen.
                                           senden, wie wichtig es sei, ausrei-   Otto Moser berichtete anschlie-
                                           chend und täglich zu füttern. Es      ßend über die Zusammensetzung
                                           sollte nur Heu, das nicht zu früh     seines Futters und begann mit
     Tierarzt Peter Schwaiger              geschnitten wurde, verwendet wer-     Heißlufttrocknungsfutter. Er hob
                                           den, da sich sonst die Bakterien-     Die Wichtigkeit sauberes Heu zu
     Am 27. Jänner 2011 fand in Kuf-       kultur nicht richtig entwickeln       ernten hervor. Auch seine Pflan-
     stein im Andreas-Hofer-Stadel ein     könne und es zu Durchfall der         zencobs stellte uns Otto Moser vor,
     sehr interessanter und lehrreicher    betreffenden Tiere kommen könn-       wobei sich eine Vielfalt von Mais-
     Vortrag über die Futterzusammen-      te. Er sagte auch, dass nicht der     pflanzencobs bis hin zu Luzerne-
     setzung sowie dessen Verwendung       Pansen eines Wildes, sondern die      und Erbsencobs durch seine
     statt. Am Beginn stand die Begrü-     Bakterien, welche dann wenn der       Maschine erzeugen ließen. Dies
     ßung durch den Bezirksobmann          Kreislauf stimme nach und nach        bestätigte sich uns anschließend
     Ulrich Krause. Die zu Begrüßen-       die ganzen Funktionen der Verdau-     durch die von Otto Moser vorge-
     den waren BJM Michael Nasch-          ung übernehmen würden, gefüttert      legte Produktpalette.
     berger, Kassier Armin Hessel TJAV     werden. Zudem sei die Verdauung                            Ulrich Krause

 Bezirk Lienz

     Bezirksversammlung Lienz
     des Tiroler Jagdaufseher-
     verbandes
     Am 3. Juni 2011 hat Bezirksob-        Er ging auch kurz auf die derzeit     Für 40 Jahre Jagdaufseher konn-
     mann Daniel Volkan zu einer           im Gang befindliche Novellierung      ten, Jakob LUSSER, Innervillgra-
     Bezirksversammlung und Fortbil-       des Tiroler Jagdgesetzes ein. Der     ten und für 25 Jahre Jagdaufseher
     dungsabend in das Osttiroler Jäger-   Vorstand des TJAV brachte eben-       Gerhard WALDNER, Lienz, geehrt
     heim in Lienz – Pfister geladen.      falls Anträge ein. Die Befugnisse     werden.
     Volkan konnte eine große Zahl an      der Tiroler Jagdaufseher sollen
     Jagdaufsehern begrüßen und kurz       erweitert werden und auch die         anschließenden ausgedehnten Dis-
     über seine Verbandsarbeit berich-     Ausbildung soll eine Verbesserung     kussion konnte Dr. Walder viele
     ten.                                  erfahren.                             Fragen beantworten.
     LO Hans Huber berichtete über die     Dr. Gernot Walder hielt einen aus-
     Verbandsarbeit auf Landesebene.       gezeichneten Vortrag mit Power-       In der abschließenden Diskussion
     Die Hauptaufgabe ist die Betreu-      point-Unterstützung über das          kam zu Tage, dass im Bereich des
     ung und Beratung der Jagdaufse-       Thema „ Zecken in Tirol“.             Jagdschutzes in Tirol noch einige
     her in der Ausübung ihres Dienstes    Der Vortrag fand großes Interesse     Fragen offen sind.
     sowie die Fortbildung derselben.      bei den Jagdaufsehern und in einer                                D. V.

12                                  DER TIROLER                 JAGDAUFSEHER
Bezirk Kitzbühel

Bezirksversammlung in Kitzbühel:
                    Bezirksobmann
         Balthauser Lerchster im Amt bestätigt
Am 18. August 2011 hielt der TJAV       Bezirksobmann Lerchster dankte         ten des Jagdaufsehers als behördli-
in Kitzbühel im Gasthof Neuwirt         den Bezirksverantwortlichen des        ches Hilfsorgan, welches seine
in Oberndorf seine Bezirksver-          Tiroler Jägerverbandes und des         Verantwortung in solchen Fällen
sammlung ab. Bezirksobmann              Landesjagdschutzvereines für die       auch wahrzunehmen hätte.
Balthauser Lerchster konnte unter       gute Zusammenarbeit.                   Landesobmann Hans Huber leitete
den zirka 40 Anwesenden die             In seinen Grußworten brachte Lan-      die Wahl des Bezirksobmannes.
Ehrengäste und Verbandsmitglie-         desobmann Hans Huber einen             Nachdem nur ein Wahlvorschlag
der Be-zirksjägermeister Martin         Überblick über die derzeitige Situ-    eingebracht wurde, erfolgte die
Antretter, Behördenvertreter Dr.        ation des Jagdaufseherverbandes,       Abstimmung nach Beschluss der
Martin Grander, Landesobmann            die aktuellen Verbandsdaten und        Versammlung per Akklamation
Hans Huber und den stellvertreten-      sprach aktuelle Themen wie Rot-        und Balthauser Lerchster wurde
den Bildungsreferenten Artur Birl-      wild, TBC und Abschusserfüllung        einstimmig für eine weitere Funk-
mair begrüßen. Weiters waren der        an. Bezirksjägermeister Martin         tionsperiode als Bezirksobmann
Bezirksobmann des TLJSV 1875,           Antretter hob die gute Verbandsar-     wiedergewählt.
Hans Jochum, und der Leiter der         beit im Bezirk hervor und sah im
Hundestation, Horst Kaiser, der         Schulterschluss mit dem Tiroler        Als Abrundung der Versammlung
Einladung gefolgt. Die Anwesen-         Jägerverband eine der dafür maß-       hielt LO Hans Huber einen Vortrag
heit der geladenen Berufsjäger-         geblichen Ursachen. 90 % Mitglie-      über Altersmerkmale, Altersbe-
schaft zeugte von der guten Zusam-      derzahl im Bezirk sprächen für         stimmung und Richtlinien beim
menarbeit im Bezirk. Entschuldigt       sich. Leider seien bei Veranstaltun-   Gamswild. Dazu hatte er eine
hatten sich Landesjägermeister          gen aber immer wieder nur diesel-      Powerpoint-Präsentation vorberei-
Brigadier Karl Berktold und             ben „Gesichter“ anzutreffen.           tet und Anschauungsmaterial mit-
Bezirkshauptmann Dr. Christian          Behördenvertreter Dr. Martin           gebracht. Die darin enthaltenen
Bidner.                                 Grander sprach die Aktualität man-     praktischen Erfahrungen führten
In einer Schweigeminute gedachte        cher Thematiken und Reizthemen         im Anschluss an den Vortrag zu
die Versammlung allen verstorbe-        an und verwies in diesem Zusam-        einem regen Erfahrungsaustausch
nen Jagdaufseherkameraden des           menhang auf die Rechte und Pflich-     und „Fachsimpeln“.
Bezirkes Kufstein.
In seinem Bericht über die abge-
laufene Funktionsperiode konnte
BO Balthauser Lerchster auf zahl-
reiche Veranstaltungen und Aktivi-
täten zurückblicken. So fanden Fort-
bildungsveranstaltungen zu den
Themen „Wildschaden“, „Kitz-
suche“ und „Blauzungenkrank-
heit“ statt. Eine Zusammenkunft
mit langjährigen Jagdaufsehern
sowie Ski- und Rodelveranstaltun-
gen sorgten für den kameradschaft-
lichen Aspekt. Der Bezirksobmann
nahm in der abgelaufenen Funkti-
onsperiode an 13 Sitzungen des          Gratulierten dem alten und neuen Bezirksobmann Balthauser Lerchster:
erweiterten Landesvorstandes und        Bezirksjägermeister Martin Antretter (links) und Landesobmann Hans
an vier Vollversammlungen teil.         Huber

                                       DER TIROLER               JAGDAUFSEHER                                        13
Bezirk Kitzbühel

                          Jagdaufseher-Schießen 2011
                              im Bezirk Kitzbühel
     Ein großes Ereignis war auch die-
     ses Mal wieder das Jagdaufseher-
     Schießen im Bezirk Kitzbühel, zu
     dem auch die Berufsjäger herzlich
     eingeladen waren. 54 Schützen
     nahmen daran teil.
     Geschossen wurde ganz praxisnah
     stehend über den Bergstock auf
     100 Meter auf die kleine Gams-
     scheibe.
     Die Gewinner des Abends waren
     (v. l. n. r.): Georg Entstrasser aus
     St. Johann mit der Schützenschei-
     be, Peter Kreutner aus Kirchberg
     und Stefan Trixl aus Hochfilzen.
     Bezirksobmann Balthauser Lerchs-
     ter gratulierte.

Bezirk Schwaz

                       Schwazer Bezirkshubertusfeier
     Traditionell finden im Herbst zum      um mit Pater Hermann aus Fügen       und Klaus Hanser sowie Hans
     Gedenken an den Todestag des           festlich die Messe zu feiern.        Stöckl und Markus Läuinger, auf
     heiligen Hubertus, Bischof von                                              einen Wagen aufgerichtet. Das
     Lüttich und Maastricht, zahlreiche     Feierliche Messe und …               Gespann wurde geführt von Leo
     Hubertusfeiern statt.                  Musikalisch umrahmt wurde die        Brunner. Begleitet von einem
                                            Feier von den Jagdhornbläsern der    Fackelzug, dem auch Bürgermeis-
     Auch der Tiroler Jagdschutzverein      Hegegemeinschaft        Karwendel.   ter Stefan Messner beiwohnte, zog
     1875, Bezirksgruppe Schwaz, der        Fähnrich Josef Bamberger und         man mit dem Hirsch beim Fischer-
     Tiroler Jägerverband mit Bezirks-      Fahnenpatin Marianne Bromme          wirt am See ein. Dort erwarteten
     jägermeister Otto Weindl sowie         trugen die Fahne. Obmann Stefan      der Schütze Jan Schlimmer, der
     der Tiroler Jagdaufseherverband        Huber begrüßte alle Anwesenden       Abschussnehmer des Reviers
     mit Obmann Hans Schreyer luden         und sprach anstelle der Lesung von   Klammbach, Achenkirch, ist, so-
     am Samstag, den 19. November           der Tradition und der heutigen       wie Pirschführer RJ Franz-Josef
     2011, zur Hubertusfeier in der         Bedeutung der Jagd hinsichtlich      Hanser die feierliche Gesellschaft.
     Achenseehofkapelle ein.                eines harmonischen Zusammenle-       Wiederum stellten sich die Jagd-
     Unter idealen Witterungsbedin-         bens von Mensch und Tier im Ein-     hornbläser der Hegegemeinschaft
     gungen fanden sich gegen 19.00         klang mit der Natur. Auch Pater      Karwendel mit musikalischen Wei-
     Uhr zahlreiche Jägerinnen und          Hermann schloss sich in seiner       sen ein.
     Jäger aus dem Bezirk Schwaz und        Predigt diesem Thema an.
     den angrenzenden Bezirken sowie        Anschließend wurde der Huber-        … gemütlicher Hoargascht
     aus dem benachbarten Bayern ein,       tushirsch, getragen von Hermann      Bei Familie Klaus Kirchberger,

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Bezirk Schwaz

Fischerwirt am See, fand dann der      Für den musikalischen Teil der        Achenseeschifffahrt, für die Über-
gemütliche Teil der Hubertusfeier      Feier sorgte das „Duo Branden-        lassung der Achenseehofkapelle,
statt. Nachdem für das leibliche       berg“. Bis spät nach Mitternacht      bei Mario Moser, Elektro Moser
Wohl aller gesorgt war, versuchten     wurde dann noch unter Jagdfreun-      Achenkirch, bei den Jagdhornblä-
viele noch ihr Glück bei einer Tom-    den „Jägerlatein“ erzählt, es wurde   sern der Hegegemeinschaft Kar-
bola. Hugo Mussnig, Obmann-            bei bekannten Weisen mitgesun-        wendel, bei Jan Schlimmer für den
stellvertreter und Ehrenmitglied       gen und die Ereignisse des diesjäh-   Hubertushirsch, den Tiroler Stein-
des Jagdschutzvereins 1875, BG         rigen Jagdjahres wurden im Kreis      ölwerken, Familie Albrecht, Perti-
Schwaz, und seine Gattin hatten        der Jagdkameraden diskutiert.         sau, Familie Kirchberger, Fischer-
eifrig Preise gesammelt und diese      Ganz herzlich bedanken möchten        wirt am See, Kutscher Leo Brunne,
liebevoll verpackt. Die Lose waren     wir uns an dieser Stelle bei Pater    der Kreissparkasse Miesbach so-
im Nu verkauft und die glückli-        Hermann aus Fügen für die feierli-    wie allen freiwilligen Helferinnen
chen Gewinner hatten viel Freude       che Gestaltung der Messe, bei         und Helfern, die zum Erfolg dieser
damit.                                 Daniela Neuhauser, Kapitänin der      Veranstaltung beigetragen haben.

                                      DER TIROLER              JAGDAUFSEHER                                       15
Jahreswechsel

                                    Zum Jahreswechsel
     Noch ist die Schusszeit auf Scha-     ren vermehrt in die Natur hinaus        Strafen, bis hin zu gerichtlich straf-
     lenwild nicht beendet und schon       drängen, von unseren Revieren           baren Tatbeständen, zu rechnen.
     hat die Winterfütterung unseres       fernzuhalten. Nur durch verstärkte      Nicht nur wegen der hohen Stra-
     geliebten Wildes begonnen. Der        Aufklärung und Information der          fen, sondern im Allgemeinen kann
     Jagddruck wird zunehmend stärker      meist jagdlich Unwissenden kann         ich Jagdaufsehern, die mit solchen
     und die Erfüllung der Abschuss-       ein erträgliches Miteinander zu-        Situationen befasst sind, nur raten,
     pläne immer schwieriger.              stande kommen.                          den geraden, gesetzlichen Weg zu
                                                                                   gehen. Sollte es diesbezüglich
     Vor allem für uns Jagdaufseher        Wir Jagdschutzorgane sind hier am       Schwierigkeiten geben, so kann
     bzw. Jagdschutzorgane stellt dies     meisten gefordert, auf solche Art       jeder JA sich an den TJAV wenden
     eine große Herausforderung dar,       und Weise Öffentlichkeitsarbeit zu      und wird die nötige Unterstützung
     bedenkt man, wie viele Faktoren       leisten, um auf lange Sicht viel-       erhalten.
     uns noch dabei hinderlich sind, um    leicht doch zum Erfolg zu kommen
     diese Aufgabe zu erfüllen.            und das Image der Jäger in das          Derzeit ist die Novellierung des
     Manchmal ist es der Schwammerl-       richtige Licht zu rücken.               Tiroler Jagdgesetzes in Bearbei-
     sucher, dann der Waldläufer, der                                              tung. Das Tiroler Jagdgesetz ist ein
     Wanderer, der Bergradler usw., der    Bei der Tätigkeit als Interessenver-    gutes, ausgereiftes Gesetz und
     uns das Wild verscheucht oder ver-    tretung für Jagdaufseher mussten        bedürfte eigentlich keiner Überar-
     treibt.                               wir leider feststellen, dass es immer   beitung. Wenn aber novelliert wird,
                                           noch vereinzelt Jagdpächter gibt,       soll es auch bei uns Jagdaufsehern
     So manches Mal, wenn man sol-         die mit den Bestimmungen des            Verbesserungen geben.
     chen Naturnutzern begegnet,           Tiroler Jagdgesetzes nicht sehr         Aus diesem Grunde haben auch
     würde man am liebsten den aufge-      vertraut sind oder diese nicht ernst    wir vom Tiroler Jagdaufseherver-
     stauten Unmut abladen und die         nehmen. Meist sind dies Jagd-           band Änderungsvorschläge einge-
     „Eindringlinge“ aus dem Revier        ausübungsberechtigte, die ihren         bracht, in denen mehr Kompeten-
     jagen. Doch genau dies wäre der       Wohnsitz nicht in Österreich haben.     zen und eine erschwerte Kündi-
     falsche Weg und würde uns Jägern      So werden oft mehr Jagdgäste ein-       gung der Jagdschutzorgane vor-
     im Allgemeinen mehr schaden als       geladen als Reh- oder Gamsböcke         geschlagen wird. Auch bei der
     nützen.                               zum Abschuss bewilligt sind. Das        Ausbildung soll es nach unserem
                                           Jagdschutzorgan, dessen Aufgabe         Wunsch und von uns ausgearbeite-
     In solchen Situationen gilt es, die   es unter anderem ist, die Einhal-       tem Konzept Änderungen geben.
     Nerven zu bewahren und den            tung des Jagdgesetzes zu überwa-
     „Ungebetenen“ mit freundlicher        chen, und auch darauf einen Amts-       Abschließend möchte ich allen
     Miene und sachlichen Argumenten       eid abgelegt hat, kann und darf so      Jagdaufsehern für den unermüdli-
     über die Anliegen bzw. Probleme       eine Vorgehensweise nicht dul-          chen und selbstlosen Einsatz für
     der Jäger aufzuklären, mit dem        den.                                    das Wild und die Jagd in Tirol im
     Ersuchen um gegenseitiges Ver-        Es ist ein Gebot der Ehrlichkeit        abgelaufenen Jagdjahr ein Weid-
     ständnis.                             und Fairness gegenüber dem Jagd-        mannsdank sagen und ihnen, ihren
                                           schutzorgan, den Abschussplan           Angehörigen sowie den Freunden
     Eine solche Vorgehensweise wer-       seitens des JAB einzuhalten und         und Gönnern ein friedliches, geseg-
     den die meisten unserer Zeitgenos-    nicht, so wie es vorgekommen ist,       netes Weihnachtsfest und zum Jah-
     sen zu schätzen wissen und den        dem JA mit der Kündigung zu dro-        reswechsel Gesundheit, Gottes
     Jäger, der ihnen auf solche Weise     hen, wenn er nicht bei ungesetzli-      Segen, viel Erfolg, guten Anblick
     begegnet, in guter Erinnerung         chen Aktionen – als eine solche ist     und ein kräftiges Weidmannsheil
     behalten.                             das Nichtmelden von erlegtem            wünschen.
                                           Wild anzusehen – mitmacht. Jeder,
     Es wird uns nicht gelingen, die       der getätigte Abschüsse falsch oder                        Hans Huber, LO
     Menschen, die in den letzten Jah-     nicht meldet, hat mit sehr hohen

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Fortbildung

Projekt VEIT – Zecken und ihre Krankheitserreger:

 Zwischenbericht über ein Forschungsprojekt
     in Zusammenarbeit mit den Jägern
Zecken sind in Tirol die mit            Krankheitserreger in Tirol genauer     Virus von der Einstichstelle über
Abstand häufigsten Ektoparasi-          zu untersuchen. Inzwischen liegen      den Körper verteilt. Danach erfolgt
ten. Am Menschen findet man             die ersten Ergebnisse vor.             ein mehr oder weniger ausgepräg-
überwiegend den sogenannten                                                    tes beschwerdefreies Intervall, bis
„Holzbock“ (wissenschaftlich:           Frühsommermeningoencephali-            das Vollbild der Krankheit durch-
Ixodes ricinus), der vor allem          tis (FSME):                            schnittlich 7–21 Tage nach der
unsere Talgründe in kleinräumi-         Der Erreger der FSME ist ein           Übertragung plötzlich mit hohem
gen Habitaten besiedelt. Bis in         RNA-Virus aus der Familie der          Fieber und massiven Kopfschmer-
die 70er Jahre nahm man an,             Flaviviren, das ausschließlich von     zen einsetzt. Eine ursächliche
dass die Tiroler Zecken keine           Zecken übertragen wird. Seine          Behandlung ist nicht möglich.
Krankheitserreger enthalten.            Verbreitung reicht von den Pyrenä-     Mehr als 80 Prozent der sympto-
Kaaserer, ein Kitzbühler Biologie-      en über den Alpenbogen, Skandi-        matisch erkrankten Personen müs-
student, wies 1976 das Vorkom-          navien, das Baltikum sowie die         sen im Krankenhaus behandelt
men von Coxiella burnetii und           europäischen Mittelmeeranrainer-       werden. Im Durchschnitt klingen
rickettsienähnlichen Organismen         staaten über Osteuropa, Sibirien       die Symptome nach ca. 15 Tagen
nach, dieser Entdeckung folgten         und Zentralasien bis nach Japan.       ab, doch bleibt eine mitunter Mona-
aber keine weiteren Untersuchun-        In Nordtirol erstreckt sich das Vor-   te dauernde Phase von Müdigkeit,
gen.                                    kommen des FSME-Virus über das         Abgeschlagenheit und Leistungs-
Zecken wurden für die Tiroler           Tal der Großache sowie über das        reduktion. Neurologische Ausfälle
Ärzte erst im Jahr 1984 interessant,    gesamte Inntal von Kufstein bis in     oder bleibende Behinderungen
als erstmals das Vorkommen der          den Bezirk Landeck (die am wei-        sind zwar selten, mussten aber
FSME im Zillertal dokumentiert          testen stromaufwärts gelegene          auch bei Tiroler Patienten ver-
wurde – ein sechs Jahre früher in       Gemeinde, die jemals eine auto-        zeichnet werden.
Osttirol (Gemeinde Lavant) aufge-       tochthone FSME-Infektion ver-          In den letzten Jahren hat trotz einer
tretener Fall war fälschlicherweise     zeichnete, ist Tobadill) und reicht    hohen Durchimpfungsrate von 80
Kärnten zugeordnet worden. Eben-        weit ins Zillertal, ins Achenseege-    bis 90 Prozent die Zahl der FSME-
falls seit den 80er Jahren bekannt      biet sowie ins vordere Ötztal hin-     Fälle deutlich zugenommen. Waren
ist das Vorkommen von Borrelia          ein. Das Wipptal ist weitgehend        zwischen 1984 und 1999 im Durch-
burgdorferi. 2002 wurde im              FSME-frei, ebenso der Bezirk           schnitt jährlich vier Erkrankungen
Bezirkskrankenhaus Lienz Ana-           Reutte. In Osttirol erstrecken sich    zu verzeichnen, stieg diese Zahl
plasma phagocytophilum – der            die FSME-Naturherde von Kärn-          2000–2004 auf sechs und liegt
Verursacher einer mit einem Man-        ten über den Lienzer Talboden ins      inzwischen bei 15. Auch der
gel an Blutplättchen einhergehen-       Pustertal hinein bis in das Gebiet     Schweregrad der Symptome hat
den Sommergrippe – nachgewie-           der Gemeinde Assling und im Isel-      zugenommen: Mussten bis 2005
sen. In den Jahren 2009 bis 2011        tal bis ins Matreier Becken. Südti-    nur 16 Prozent der Patienten auf
wurde nun von der Medizinischen         rol ist mit Ausnahme zweier eng        einer Intensivstation aufgenom-
Universität Innsbruck (Arbeits-         begrenzter Naturherde im Bozner        men werden, beträgt der Anteil nun
gruppe Walder), dem Hygiene-            Unterland frei von FSME.               bereits ein Drittel. Erstmals seit
dienst Bozen und dem Landwirt-          Die Erkrankung beginnt typischer-      Beginn der Aufzeichnungen gab es
schaftlichen      Versuchszentrum       weise 4–14 Tage nach dem ursäch-       in Tirol auch Todesfälle zu ver-
Laimburg der Versuch unternom-          lichen Zeckenstich mit einer kur-      zeichnen. Betroffen sind vor allem
men, in Kooperation mit der Jäger-      zen Phase von Unwohlsein und           ältere Personen in Gebieten, in
schaft die Verbreitung der Zecken       leichtem Fieber. Das ist jener Zeit-   denen die FSME bisher nicht oder
und der in ihnen enthaltenen            punkt, an dem sich das FSME-           nur vereinzelt aufgetreten ist.

                                       DER TIROLER               JAGDAUFSEHER                                          17
Fortbildung

     Personen mit vollständiger Grund-      weitaus häufiger auf als in Südti-
     immunisierung und Auffrischung         rol. Während hier 7,2 Prozent der
     waren bisher in Tirol nicht unter      Bevölkerung mindestens einmal
     den Opfern. Für unser Bundesland       im Leben mit Borrelien in Kontakt
     gilt daher eine generelle Empfeh-      gekommen, sind es in Südtirol nur
     lung zur Impfung, nur im Bezirk        1,5 Prozent.
     Reutte unterliegt dies einer indivi-   Der Verlauf einer Borreliose ist
     duellen Beurteilung.                   vielgestaltig und wird vom Geno-
     Im Rahmen des von der Jägerschaft      typ des Erregers mit beeinflusst.
     unterstützten Projektes VEIT           Klassischerweise erwartet man ein
     konnten vor allem neue Erkennt-        bis sechs Wochen nach dem               gefolgt von symptomfreien Inter-
     nisse zur Verbreitung des FSME-        Zeckenstich an der Stichstelle eine     vallen, welche in der Folge kürzer
     Virus in Südtirol gewonnen wer-        sich ausbreitende, zentral abge-        werden. Die Gelenksborreliose
     den. Hier gelang es, zwei Natur-       blasste Rötung. Diese kann auftre-      heilt zwar aus, ist aber hartnäckig
     herde in den Gemeinden Kurtatsch       ten – bei Infektionen mit Borrelia      und von langem Verlauf.
     und im Bereich von Montiggl zu         afzelii ist dies meist der Fall – die   Eine besonders unangenehme
     identifizieren. Für Nord- und Ost-     Erstinfektion kann jedoch auch          Manifestation der Borreliose ist
     tirol ergaben sich neue Erkenntnis-    vollkommen ohne Hauterschei-            die cardiale Borreliose (Beteili-
     se durch den Einblick in die jährli-   nungen verlaufen. Wenn es der           gung des Herzens) mit erheblichen
     chen Aktivitätszyklen der Zecken.      Körperabwehr nicht gelingt, den         Rhythmusstörungen und schweren
     Tatsächlich ist der Jänner der ein-    Erreger in diesem Stadium zu über-      Symptomen.
     zige Monat, in dem keine Zecken        winden, verbreitet er sich weitge-      Gegen Borreliose gibt es keine
     an der Vegetation gefunden wer-        hend unbemerkt über den gesam-          Impfung. Tritt die typische Wan-
     den konnten, sodass die Zeckenak-      ten Körper. Grundsätzlich kann          derrötung (Erythema migrans) auf,
     tivität wesentlich weiter in den       jedes Organ von Borrelien befallen      wird die Erkrankung im Allgemei-
     Winter hineinreicht und wesentlich     werden. Borrelia afzelii bevorzugt      nen erkannt und behandelt. Der
     früher im Jahr beginnt als bisher      dabei die Haut, Infektionen mit         Nachweis einer Organborreliose
     angenommen. Interessant ist auch       Borrelia garinii manifestieren sich     ist dagegen auch heute noch eine
     das Auftreten von FSME-Fällen          häufig im zentralen Nervensystem        Frage von Erfahrung und Geschick
     im Spätherbst. Diese sind nicht        im Sinne einer Meningitis (Hirn-        des untersuchenden Arztes und des
     jedes Jahr zu verzeichnen, ausge-      hautentzündng) oder Encephalitis        mikrobiologischen Labors. Infek-
     prägte      Herbstaktivitätsmaxima     (Entzündung des Gehirns selbst).        tionen mit Borrelien können auf-
     sind dann zu beobachten, wenn der      Typisch ist auch eine Entzündung        grund der hohen Varianz von
     Herbst warm und der August nie-        der spinalen Nervenwurzeln, die         Genotypen mehrmals erfolgen –
     derschlagsreich war.                   sich mit starken, an die Gürtelrose     das Maximum dürfte ein Jäger
                                            erinnernden Schmerzen bemerk-           sein, der sich in den letzten zehn
     Borreliose:                            bar macht, die auf gängige              Jahren in seinem Revier sechsmal
     Die Gewinnung neuer Daten zum          Schmerzmittel nicht ansprechen          eine Borreliose eingefangen hat.
     Vorkommen von Borrelia burgdor-        und besonders nachts deutlich stär-     Wer also regelmäßig Zeckenstiche
     feri in Tirol war einer der Schwer-    ker empfunden werden. Gleichzei-        erleidet, sollte sich am Ende der
     punkte des INTERREG-Projektes          tig besteht eine weniger ausge-         Saison auf eine Serokonversion
     VEIT. Es handelt sich dabei um         prägte Muskelschwäche im betrof-        bzw. einen Titeranstieg untersu-
     eine besondere Gattung schrauben-      fenen Areal. Borrelia burgdorferi       chen lassen. Entscheidend ist
     förmiger Bakterien (Spirochäten),      im engeren Sinn infiziert bevor-        dabei, dass ein Vorserum vom letz-
     die über die gesamte nördliche         zugt die großen Gelenke, beson-         ten Jahr oder vom Beginn der Sai-
     Halbkugel verbreitet sind. Überträ-    ders Knie, Sprunggelenk, Schulter       son zu Vergleichszwecken zur Ver-
     ger sind überwiegend Zecken,           und Ellenbogen. Am Anfang               fügung steht – nur dann ist eine
     Infektionen durch Stechmücken          kommt es zu stets wiederkehren-         verlässliche Aussage über die
     kommen jedoch gelegentlich vor.        den Entzündungsschüben mit              Sinnhaftigkeit einer Therapie zur
     Ähnlich wie bei der FSME tritt die     Rötung, Schwellung und Überwär-         Abwehr einer Sekundärinfektion
     Erkrankung in Nord- und Osttirol       mung des betroffenen Gelenkes,          möglich.

18                                   DER TIROLER                  JAGDAUFSEHER
Fortbildung

Flächendeckende Verteilung
Welche Erkenntnisse konnten aus
den eingesandten Zecken bisher
gewonnen werden?
Es zeigte sich, dass nicht nur die
Zecken, sondern auch die Borreli-
en in Tirol annähernd flächende-
ckend verteilt sind. In Nord-, Süd-
und Osttirol gibt es keinen Bezirk,
der frei vom Erreger wäre. Die
höchsten Fundorte lagen bei 1100
Meter Seehöhe (See in Nordtirol
und Welsberg in Südtirol), Zecken
aus höheren Lagen waren durch-
wegs borreliosefrei. Allerdings
zeigt sich in den letzten Jahren
auch hier eine Ausbreitungsten-         gen verteilt, die Vorliebe der Bor-        daneben dürfte aber noch zumin-
denz in höhere Regionen – 2005          reliose für Nord- und Osttiroler           dest eine weitere humanpathogene
war in Nordtirol noch kein Vor-         bleibt also ein Rätsel.                    Art existieren, die wir bisher noch
kommen auf über 1000 m Seehöhe          Mit Hilfe der eingesandten Zecken          nicht identifizieren konnten.
bekannt. Interessant ist auch die       und der gewonnenen Daten konnte            Aus den erhobenen Daten ergaben
Verteilung der Genotypen: In Tirol      allerdings die Diagnostik der Bor-         sich erste Hinweise auf die mit
kommen nicht nur die drei klassi-       reliose in Tirol deutlich verbessert       Rickettsieninfektionen assoziier-
schen humanpathogenen Borreli-          werden.                                    ten Krankheitsbilder. Ähnlich wie
enarten Borrelia garinii, Borrelia                                                 bei der Borreliose scheint eine sich
afzelii und Borrelia burgdorferi        Rickettsien:                               ausbreitende Rötung und Entzün-
sensu stricto vor, sondern zumin-       Der dritte „Zeckenerreger“, mit            dung der Stichstelle auf eine Infek-
dest noch zwei weitere, Borrelia        dem sich das Projekt VEIT beschäf-         tion mit Rickettsia helvetica hinzu-
lusitaniae, die insbesondere im         tigt hat, ist zwar als erster in Tiroler   deuten, eine Beteiligung an Gefäß-
Außerfern eine erhebliche Rolle         Zecken nachgewiesen worden,                entzündungen ist bekannt.
spielen dürfte, und Borrelia valai-     dennoch ist er der am wenigsten
siana, die in geringer Intensität in    bekannte: Es handelt sich dabei um         Therapieresistente Erythemata mi-
Südtirol und im Oberinntal nach-        ganz spezielle Bakterien, die sich         grantes könnten also in Wahrheit
gewiesen werden konnte. Durch-          im Inneren von Zellen vermehren            Rickettsiosen sein. Die gute Nach-
schnittlich sind in allen Landestei-    und besonders die Auskleidungen            richt: Auch dank der Mitarbeit der
len 20 Prozent der Zecken mit Bor-      der Blutgefäße befallen können.            Jägerschaft sind wir nun in der
relien verseucht, wobei Borrelia        Diagnostische Nachweismethoden             Lage, diese Infektionen nachzu-
afzelii am häufigsten gefunden          gab es bis zum letzten Jahr nicht –        weisen und zu behandeln.
wurde. Das ist ungewöhnlich, da         nun liegen uns erstmals verlässli-         Für Fragen zu zeckenassoziierten
im übrigen Europa Borrelia garinii      che Testsysteme vor. Mit Hilfe der         Krankheiten, Nachweismethoden
vorherrscht.                            eingesandten Zecken und Blutpro-           und Therapiemöglichkeiten sowie
Unterschiede zwischen der Nord-         ben ließ sich damit zum ersten Mal         über die anderen Resultate unseres
und Südseite des Alpenhauptkam-         die Verbreitung der Rickettsiose in        Forschungsprojektes steht Ihnen
mes, die die Unterschiede in der        Tirol erheben. Tatsächlich kom-            der Koordinator Dr. Gernot Walder
Häufigkeit der Borrelieninfektio-       men in Nord- und Osttirol 9,4 Pro-         aus Außervillgraten zur Verfügung.
nen erklären würden, konnten also       zent der Bevölkerung einmal im             Im Namen des Projektteams dan-
weder in der Durchseuchung der          Leben mit Rickettsien in Kontakt,          ken wir den beteiligten Jägern und
Zecken noch im Freizeitverhalten        in Südtirol sind es 4,4 Prozent. Mit       Förstern herzlich für die Unterstüt-
oder bei der Frequenz von Zecken-       Ausnahme des Südtiroler Puster-            zung unserer wissenschaftlichen
stichen festgestellt werden. Auch       tals scheint Rickettsia helvetica in       Erhebungen!
die Genotypen sind relativ homo-        Tirol durchgehend vorzukommen,                             Dr. Gernot Walder

                                       DER TIROLER                  JAGDAUFSEHER                                          19
Wie es früher war …

     Vorwort von Landesobmann Hans Huber:

        Der Gemeinschaftshege gehört die Zukunft
      Der nachstehende Artikel stammt aus dem Jahre 1974. Leider ist der Verfasser dieser Zeilen nicht bekannt,
      es dürfte aber ein jagdlich sehr erfahrener Mann gewesen sein. Liest man den Text genau, so stellt sich für
      mich die Frage: Was hat sich in den 37 Jahren zwischen damals und heute geändert? Ist man einen Schritt
      weiter gekommen? Haben die Erkenntnisse von damals in das Jagdgeschehen Eingang gefunden?
      Der Gemeinschaftsgedanken, bei der Hege des Wildes und dessen „Bewirtschaftung“, zwischen der Bevöl-
      kerung, dem Forst, den Jägern sowie den Jägern untereinander zum Durchbruch zu verhelfen, ist meines
      Erachtens bis heute nur ansatzweise gelungen. Nahezu 40 Jahre sind vergangen, ohne dass man von großen
      positiven Veränderungen, die doch so dringend notwendig wären, sprechen kann.
      Ein Jäger hat neulich zu mir gesagt: „Die Jagd ist derzeit in derselben Situation wie die Wirtschaft in
      Europa.“ Wie er das gemeint hat, habe ich ihn nicht gefragt. Aber ich kann es mir denken…

     Zunehmend mehr hat heutzutage          die Verödung und Verarmung unse-        ment von Saat und Ernte ganz legi-
     der Jäger auf zwei gegensätzliche      rer Kulturlandschaft.                   tim enthält. Allerdings, wo der
     Auffassungen eine Antwort zu                                                   Jäger sät und erntet, ist er nicht
     geben. Der naturverbundene             Jäger in der Zerreißprobe               allein.
     Wanderer bemängelt die Wildar-         Beide Melodien sind dem Weid-
     mut in den Wäldern. Rehe und           mann wohlbekannt. Die eine hört         Probleme wegzaubern
     Gamswild sind noch zu beobach-         er von den Nachbarn, Freunden,          geht nicht
     ten, aber einem Hirsch in freier       Urlaubsgästen und Arbeitskolle-         Dieses Nebeneinander gleicher-
     Wildbahn zu begegnen, dazu             gen. Die andere von Waldbesit-          weise berechtigter „Nutzungen“
     braucht es schon ein besonderes        zern, Forstleuten und auch Gärt-        führt naturgemäß zu Interessens-
     Glück. Dem Jäger ist doch aufge-       nern, wenn etwa ein Rehbock sich        unterschieden. Die müssen gese-
     tragen, das Wild zu hegen und zu       am Salat gütlich tat. Für den, der      hen, akzeptiert und ausgetragen
     pflegen, es in Notzeiten zu füttern    beide Melodien gleichzeitig hört,       werden. Sie wegzuzaubern und
     und dafür zu sorgen, dass jeder        wird der Missklang leicht zur Qual.     verkleistern zu wollen, hilft kaum.
     im frei begehbaren Wald die            Sie lässt ihn dann leider oft so al-    Wenn das ohne Feindschaft ge-
     Möglichkeit hat, das Volkseigen-       lergisch und dünnhäutig auf jede        schieht, wenn alle Beteiligten
     tum Wild anschauen zu können.          Kritik reagieren, dass er sich selbst   guten Willens sind und nicht der
     Und wenn er schon meint, das Wild      Zeitgenossen zu Feinden macht,          Illusion verfallen, er allein sei der
     abknallen zu können, so soll er        die von ihrer Berufung her mit ihm      Ausschlaggebende, sondern alle
     dabei den Spaziergänger nicht          befreundet und verbündet sein           auf den notwendigen Kompromiss
     erschrecken, seinen Hund vom           müssten. Das ist zwar erklärlich        zusteuern, dann kann das zum Aus-
     ungehinderten Austoben zurück-         und menschlich verständlich, aber       gleich und zur Harmonie führen.
     halten und die Jugendlichen vor        nichtsdestoweniger falsch und           So wird auch die Streitfrage, wo
     dem Anblick eines toten Stück          schädlich.                              und wann Wild welcher Art und
     Wildes verschonen. Andererseits,       Genauso abträglich ist einer Zu-        Zahl Lebensberechtigung haben
     so fordert die Forstwirtschaft, soll   sammenschau, wenn hinter jedem          soll, im einzelnen – von Ort zu Ort
     der Jäger das Schalenwild zahlen-      Baum ein Stück Wild erwartet            und von Zeit zu Zeit verschieden
     mäßig verringern, dass es kein         wird, und die Ehrlichkeit fehlt, der    – immer wieder neu ausgetragen
     Hindernis für die Umwandlung           Tatsache zuzustimmen, dass Jagd         und entschieden werden müssen.
     unserer Wälder zu Mischwaldun-         neben der Regulierung des Bestan-       Als Richtschnur kann gelten, dass
     gen mehr darstellt. Der Wald ist       des an freilebenden Tieren nach         der Jäger zur Hege des Wildes und
     außer Holzlieferant und Sparkasse      Zahl und Qualität und neben Hege        weidgerechten Jagd verpflichtet ist
     des Bauern ein unersetzbarer Erho-     und Schutz der Tiere und neben          und tunlichst die Interessen der
     lungsraum und Schutzwall gegen         dem Naturgenuss auch das Ele-           Landeskultur zu beachten und

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