Der Tiroler JagDaufseher - Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Nr. 22, Dezember 2011 • Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt Der Tiroler Jagdaufseher Offizielles Mitteilungsblatt des Tiroler Jagdaufseherverbandes Foto: Willi Exenberger
WeihnachtsWünsche Der Tiroler Jagdaufseherverband wünscht seinen Mitgliedern und ihren Familien, allen Freunden und Gönnern ein frohes Weihnachtsfest. Gesundheit, ein guter Anblick und Weidmannsheil mögen Sie durchs neue Jahr begleiten. Inhaltsverzeichnis 34. ordentliche Vollversammlung des Zum Jahreswechsel................................................................. 16 Tiroler Jagdaufseherverbandes in Innsbruck........................ 3–5 Zwischenbericht über ein Forschungsprojekt in Bericht des Obmanns zur 34. Vollversammlung Zusammenarbeit mit den Jägern....................................... 17–19 des Tiroler Jagdaufseherverbandes....................................... 6–7 Der Gemeinschaftshege gehört die Zukunft..................... 20–21 Neugestaltung der Homepage des Wildbringung durch fremdes Revier ............................... 22–23 Tiroler Jagdaufseherverbandes................................................. 8 Gehörschutz für Jäger und Schützen................................. 24–25 Vortrag: „Gamswild in Tirol und seine Krankheiten“............... 9 Service des Tiroler Jagdaufseherverbandes............................ 25 Fortbildung Innsbruck............................................................... 9 Gastreferat bei der 38. Landesvollversammlung Bezirksobmann Ulrich Krause wiedergewählt....................... 10 des KJAV........................................................................... 26–31 Fortbildung zum Thema „Gamsblindheit“.............................. 11 Interview mit Willi Exenberger ....................................... 32–34 Informationsabend am 27.01.2011 in Kufstein....................... 12 Verstorbene....................................................................... 34–35 Bezirksversammlung Lienz des Servus: Das einzig Beständige ist der Wandel........................ 36 Tiroler Jagdaufseherverbandes............................................... 12 Bericht des Kassiers Nikolaus Resl........................................ 37 Bezirksobmann Balthauser Lerchster im Amt bestätigt.......... 13 Wildgericht.............................................................................. 38 Jagdaufseher-Schießen 2011 im Bezirk Kitzbühel................. 14 Internes.................................................................................... 39 Schwazer Bezirkshubertusfeier......................................... 14–15 2 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Vollversammlung 34. ordentliche Vollversammlung des Tiroler Jagdaufseherverbandes in Innsbruck: Rotwildreduktion: „Nur da löschen, wo es brennt!“ Landesobmann Hans Huber kündigt Rückzug für 2012 an Ist die geplante landesweite Rot- on, stellte er klar. Einer anderslau- wildreduktion tatsächlich erforder- tenden Berichterstattung von der lich? Und finden die großen Beute- Vollversammlung in der Tiroler greifer Wolf, Bär und Luchs in Tagespresse widersprach der Lan- Tirol überhaupt einen geeigneten desobmann indes entschieden. Lebensraum vor? Dies waren Hans Huber kündigte zudem an, neben der Jagdgesetz-Novelle und dass er 2012 sein Amt als Lan- den aktuellen Wildseuchen die desobmann nach 35 Jahren abge- beherrschenden Themen der 34. ben und damit den Weg für einen Ordentlichen Vollversammlung Generationswechsel im Vorstand des Tiroler Jagdaufseherverbandes des TJAV frei machen werde (siehe am 26. März im Jägerheim in Inns- auch Bericht des LO). bruck. Der Begriff der „Notzeit“ müsse in Eine klare Meinung vertrat der der Jagdgesetz-Novelle klar defi- Landesobmann Hans Huber auch niert werden, forderte er. Abschlie- zur Reduktion des Rotwildes: ßend wünschte er sich Gespräche „Wegen der Seuchenproblematik über das Rotwild hinaus, da viele muss man dort reduzieren, wo es wichtige Themen derzeit von der fehlt, aber nicht im ganzen Land Rotwilddiskussion total überlagert Tirol!“ Der derzeitige Waldzustand würden. Landesveterinärdirektor Dr. Josef sei ordentlich und rechtfertige Einen ausführlichen Bericht zum Kössler: „Österreich hat die Tuber- daher keine landesweite Redukti- aktuellen Stand der Wildseuchen kulose im Griff.“ Wie immer gut besucht und mit viel Prominenz besetzt: die Vollversammlung des Tiroler Jagdaufseherverban- des im Jägerheim in Innsbruck DER TIROLER JAGDAUFSEHER 3
Vollversammlung Kössler, zunächst mit unspezifi- Der Landesjägermeister äußerte schen Anzeichen, wie Kratzen, sich auch zum Thema „Tuberkulo- Schütteln und Unruhe. Erst nach se“. Diese Krankheit betreffe nur dem Zusammenbrechen der Wider- den Bezirk Außerfern und sei kein standskraft würden die charakte- Tiroler Problem. Dabei sei es immer ristischen Symptome an den Tie- noch fraglich, ob das Rotwild ren erkennbar. Deshalb sei es wich- tatsächlich die Rinder ansteckt. tig, der Natur zuvorzukommen und Berktold äußerte Verständnis für rechtzeitig den Abschuss vorzuzie- die Aufregung der Bauern und for- hen. Der Landesveterinärdirektor derte geeignete Maßnahmen. Ein wies noch einmal ausdrücklich Totalabschuss im betroffenen Be- darauf hin, dass mit Seuchen infi- reich diene der Seuchenbekämp- zierte Tiere nicht verzehrt werden fung und betreffe nicht die Jagd. dürfen. Alle Tierkörper würden untersucht. Der Landesjägermeister Karl Berk- Österreich dürfe die TBC-Freiheit told zeigte sich darüber erfreut, nicht verlieren. dass der Ton in der Arbeitsgruppe Die Thematik der großen Beute- zur Jagdgesetz-Novelle inzwischen greifer sieht der Landesjägermeis- Freute sich über die Ehrung für sachlicher geworden sei. Entschie- ter, der auf der Vollversammlung seine 40-jährige Tätigkeit als den wandte er sich gegen Bestre- für seine 40-jährige Tätigkeit als Jagdaufseher: Landesjägermeister bungen, die Reviere zu verkleinern. Jagdaufseher geehrt wurde, derzeit Brigadier Karl Berktold. Hier gebe es keinen Verhandlungs- nicht als dramatisch an. Die Scha- spielraum. Berktold: „Je größer das densabgeltung über die Versiche- in Tirol gab Landesveterinärdirek- Revier, desto erfolgreicher sind die rung sei sicherlich noch verbesse- tor Dr. Josef Kössler. Demnach ist Bejagungsmaßnahmen und desto rungswürdig. die Tuberkulose im Griff. besser gelingt die jagdliche Bewirt- Abschließend nahm der Landes- Die Gamsräude äußert sich, so schaftung.“ jägermeister zum Wunsch des Tiro- ler Jagdaufseherverbandes nach einer verstärkten Einbindung in die Arbeit des TJV Stellung. Er bewer- tete dies durchaus positiv, für die Umsetzung bliebe derzeit aber keine Zeit. Unter dem Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ gab es keine Wort- meldungen. Text und Fotos: Ida Schmid Trafen auch diesmal wieder den richtigen Ton für Mensch und Hund: die Ihm war der ganze Trubel ziemlich Jagdhornbläsergruppe des Landesjagdschutzvereines unter der Leitung egal: der 15-jährige Brandlbracken- von Martin Feichtner (rechts). Rüde Benno vom Sonnwendjoch. 4 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Vollversammlung Geehrt wurden für 25-jährige Jagdaufsehertätigkeit: Hansjörg Eder, Finkenberg Romed Felderer, Thaur Otto M. Förg, Zirl Ing. Anton Franzl, Innsbruck Karl Geisler, Ginzling Hubert Mairhofer, Thiersee Heinrich Moser, Maurach Karl Platzer, Ellmau Ernst Reheis, Jerzens Josef Schmitt, Mayrhofen Erwin Steiner, Schwaz Gerhard Waldner, Lienz Josef Zingerle, Schmirn Stolz posierten die Geehrten für 25-jährige Jagdaufsehertätigkeit, be- Reinhard Wechselberger, glückwünscht von Landesobmann Hans Huber. Jerzens Bartl Horngacher, Going Hannes Wolf, Ischgl Engelbert Zauner, Kaunertal Adolf Ropac, Imst Für 40-jährige Jagdauf- sehertätigkeit wurden ausgezeichnet: Josef Gleirscher, Telfes Paul Prantl, Haiming Klaus Motz, Mutters Johann Wildauer, Volders Ewald Zauner, Pettnau Josef Peer, Ellbögen Norbert Graf, Mils Robert Heim, Kössen Brigadier Karl Berktold, Sie haben sich ihre Anerkennung für 40 Jahre Tätigkeit als Jagdaufseher St. Johann redlich verdient. Johann Hechenberg, Reith i.A. Alois Streng, Zams Impressum Franz Zangerle, Kappl Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): Tiroler Jagdaufseherverband, Sitz: A-6511 Zams, Hauptstraße 107 Jakob Lusser, Innervillgraten Verantwortlich für den Inhalt: Hans Huber, A-6511 Zams, Hauptstraße 107 Josef Voppichler, Mayrhofen Redaktion: TJAV und Ida Schmid, D-83700 Rottach-Egern, Ennemoserstraße 1 Michael Luxner, Kaltenbach Die mit Namen und Initialen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Schriftleitung wieder. Die Redaktion behält sich Bearbeitung bzw. Kürzung der Manuskripte vor. Siegmund Bartl, Imsterberg Druck: Raggl Druck GmbH, Rossaugasse 1, 6020 Innsbruck Oskar Juen, Rietz Anzeigenverwaltung: Medieninhaber DER TIROLER JAGDAUFSEHER 5
Bericht des Landesobmanns Bericht des Obmanns zur 34. Vollversamm- lung des Tiroler Jagdaufseherverbandes Hans Huber kündigt an, dass er sein Amt 2012 abgibt Jagdaufseher, die wir vertreten, jährlich 35 Jagdaufseher die Prü- eine gesetzlich verankerte Einrich- fung machen, um den Abgang zu tung. Eine unserer Hauptaufgaben decken. In diesem Zusammenhang ist die Fortbildung, Beratung und möchte ich dem Kursleiter, BJM Unterstützung der Jagdaufseher in Ing. Otto Weindl, meinen beson- der Ausübung ihrer Aufgabe. dern Dank aussprechen. Deutlich zu spüren ist, dass für die Großer Zulauf Jagdpacht teilweise noch hohe Im abgelaufenen Jahr konnte in Preise bezahlt werden, vor allem jedem Bezirk eine Fortbildungs- bei kleineren Jagden, aber für den veranstaltung angeboten werden. Jagdschutz und die Betreuung der Das Interesse daran ist groß. Bis zu Reviere kein Geld vorhanden ist. 300 Teilnehmer haben jeweils an solchen Veranstaltungen teilge- Beutegreifer in Tirol? nommen. Auch zu Wolf, Bär und Luchs Dieser Trend zeichnet sich auch bei möchte ich ein klares Wort sagen: dem Andrang zur Jagdaufseheraus- Grundsätzlich soll man alle Wild- bildung ab. Zum Jagdaufseherkurs tiere im jagdlichen Gefüge will- Landesobmann Hans Huber. des Tiroler Jägerverbandes 2011 kommen heißen. Man soll aber Foto: Ida Schmid haben sich bereits 93 Bewerber diese Beutegreifer in einem Lebens- angemeldet. raum halten, der für sie geeignet Tirol hat 1.244.466 ha Jagdfläche, Die persönliche Beratung und ist. Man muss sich berechtigter- eingeteilt in über 1.264 Reviere, Unterstützung in der Ausübung weise die Frage stellen, ob der die dem gesetzlichen Auftrag ent- ihres Dienstes nimmt bei unserer Lebensraum Tirol für solche Groß- sprechend von ca. 131 Berufsjä- Tätigkeit breiten Raum ein. So raubtiere geeignet ist, was in Fach- gern und über 1.380 Jagdaufsehern, konnten wir auch heuer wieder vie- kreisen sehr bezweifelt wird. Wenn davon 15 hauptberuflich und eine len Jagdaufsehern behilflich sein. man von der notwendigen Ruhe große Zahl nebenberuflich bzw. Die Information der Mitglieder und Ruhezonen spricht, so kann ich ehrenamtlich, betreut werden. erfolgt durch unser Mitteilungs- mir nicht vorstellen, dass Wolf und Von diesen ca. 1.380 Jagdaufsehern blatt, unsere Homepage und durch Bär da hineinpassen. Wolf und Bär sind 1.158 freiwillig Mitglied des die Mitgliederzeitschrift des Tiro- wären selbst „Gejagte“, und zwar Tiroler Jagdaufseherverbandes. ler Jägerverbandes „Jagd in Tirol“. von uns Menschen, da es für solche Wir alle sind durch das Lösen der Auch Vorschläge zur bevorstehen- Tiere kaum Gebiete in Tirol gibt, Tiroler Jagdkarte Mitglieder des den Novelle des Tiroler Jagdgeset- die ihren Anforderungen entspre- Tiroler Jägerverbandes. Somit ist zes haben wir eingebracht. Wir chen würden. dieser als Pflichtverband für alle haben auch im vergangenen Jahr Die in den vergangenen Jahren auf- Jäger, Jagdaufseher und Berufsjä- 2010 den Jagdaufseherkurs besucht geflammten Diskussionen um ger zuständig und verpflichtet. und den angehenden Jagdaufsehern Wildstände und die Fütterungen Bei so einer großen Gruppe von den Tiroler Jagdaufseherverband verfolgen auch wir Jagdaufseher Jägern liegt es in der Natur der als Interessenvertretung vorge- mit großer Aufmerksamkeit. Wir Sache, dass es verschiedene Inter- stellt. 93 Kandidaten sind angetre- Jagdaufseher sind neben den essengruppen und Aufgabenberei- ten und 81 Kandidaten haben die Berufsjägern eine der Säulen der che gibt. Prüfung bestanden, davon sind 48 Jagd in Tirol und so sind dies The- Wir sind eine Interessenvertretung dem TJAV beigetreten. men, die uns hautnah berühren, auf Vereinsbasis. Jedoch sind die Nach unserer Rechnung müssten werden doch drei Viertel der Jagd- 6 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Bericht des Landesobmanns fläche von Jagdaufsehern betreut. Zielsetzungen, die den Aufgaben durch seine aufgeschlossene Auch wir halten die Art und Weise, des Verbandes entsprechen, sollen Amtsführung dem TJAV sehr wie die Diskussion geführt wurde bei der Besorgung bestimmter Auf- entgegenkommt. und immer noch geführt wird, für gaben herangezogen werden.“ • Dem Landesveterinärdirektor Dr. unangebracht. So könnte ich mir vorstellen, dass Josef Kössler. der TJV die eine oder andere Auf- • Weidmannsdank an den Landes- Rotwild nur dort reduzieren, gabe an den TJAV delegiert. jagdschutzverein und Obmann wo wirklich notwendig Mag. Peter Bassetti für die gute Zum Rotwild habe ich meine Mei- Amtszeit endet 2012 Zusammenarbeit und dafür, dass nung und meine Erfahrung! Eine Nach 35 ereignisreichen Jahren als er uns das Jägerheim immer wie- generelle Reduktion der Wildstän- Landesobmann des Tiroler Jagd- der für unsere Veranstaltungen de in Tirol, wie sie gefordert wird, aufseherverbandes werde ich im zur Verfügung stellt. ist nicht erforderlich! Es muss nur nächsten Jahr mein Amt abgeben. • Dank auch an die Jagdhornblä- dort die Population reduziert wer- In den vergangenen 34 Jahren des sergruppe des Landesjagdschutz- den, wo die Wildstände zu hoch Wirkens des TJAV hat es natürlich vereines unter der Leitung von sind. Landesjägermeister Dr. Ru- auch Persönlichkeiten und Institu- Martin Feichtner für die Umrah- dolf Wieser hat es einst auf den tionen gegeben, die den TJAV in mung der heutigen Vollversamm- Punkt gebracht: „Der Waldzustand seinem Wirken und Bestreben lung. ist das Maß aller Dinge.“ Und der für die Natur, das Wild, die Jagd • Ein ganz besonderer Dank gilt schaut in Tirol, wenn man den und die Jagdaufseher unterstützt allen Jagdaufsehern und Mitglie- Waldzustandsbericht kennt, gut haben. dern für die ideelle und finanziel- aus! In Gebieten, in denen es tat- Dafür möchte ich heute ganz beson- le Unterstützung des Verbandes sächlich Probleme gibt, vor allem deren Dank aussprechen: und für den großartigen Einsatz mit Seuchen oder anderen Krank- Den Funktionären des TJAV für für unser Wild, die Jagd und den heiten, muss etwas geschehen. In ihren unermüdlichen Einsatz für Schutz unserer Natur. den meisten Revieren in Tirol kön- den Verband, die Jagd in Tirol und nen aber die Wildstände als ver- die Tiroler Jagdaufseher. Ich ersuche unsere Mitglieder, träglich und dem Lebensraum • Das sind die Vorstandsmitglieder eventuelle Adressenänderungen angepasst eingestuft werden. Es und die Bezirksobmänner. bekanntzugeben – zweimal senden soll dort gelöscht werden, wo es • Dem Landesjägermeister Briga- kostet unnötig Geld. brennt, und nicht nach dem Gieß- dier Karl Berktold. kannenprinzip! • Ein ganz besonderer Dank gilt In den Satzungen des TJV § 2 Hofrat Dr. Franz Krößbacher und LO Hans Huber Absatz 3 ist zu lesen: Mag. Gerald Schaber vom Amt „In Tirol bestehende Vereine mit der Tiroler Landesregierung, der Früher gab es einen Jugendjagdschein – wäre zu überlegen, ob man diesen nicht wieder einführt, um die Jugend rechtzeitig in die Jagd einzubinden. DER TIROLER JAGDAUFSEHER 7
Intern Neugestaltung der Homepage des Tiroler Jagdaufseherverbandes Immer höhere Besucherfrequenzen unserer Homepage haben uns bewogen, im Jahr 2011 den Internetauftritt des Tiroler Jagdaufseherverbandes neu zu gestalten. Die alte Homepage wurde aufgrund des Designs und der veränderten technischen Anforderungen kom- plett neu umgekrempelt. Die Domain wurde zeitgemäß auf www.tjav.at geändert. Großer Vorteil des neuen Internetauftrittes ist die vereinfachte Navigation sowie die Möglichkeit, rasch technische Ände- rungen an der Homepage selbst durchzuführen. Ein tolles Feature ist auch die Möglichkeit, unsere jähr- liche Zeitung online zu lesen. Weiters werden die geplanten Fortbildungsveranstaltungen des Tiroler Jagdaufseherverbandes zukünftig auch online ersichtlich sein. Geplant ist auch in absehbarer Zeit ein Onlineshop, in dem unsere Mitglieder unsere Produkte wie Krawatten, Abzeichen etc. direkt auf unserer Homepage bestellen können. Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie sich den neuen Internetauftritt unter www.tjav.at an. Wir freuen uns auch für jedes Feedback, welches Sie uns auf n.resl@wat-wohnen.at senden können. 8 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Bezirk Imst Vortrag: „Gamswild in Tirol und seine Krankheiten“ Die Bezirksgruppe Imst des Tiro- tome besonders auf schwaches ler Jagdaufseherverbandes und des oder krankes Wild hindeuten. Dar- Landesjagdschutzvereines luden über hinaus dokumentierte er mit am Samstag, den 26. Februar 2011, zahlreichen Fotos die verschiede- zu dem Vortrag „Gamswild in Tirol nen äußeren Veränderungen sowie und seine Krankheiten“ in den jene an den inneren Organen, die Gasthof Sonne nach Tarrenz ein. erst im erlegten Zustand sichtbar Die Obmänner Sepp Vogl und sind und erkannt werden können. Richard Prantl konnten dazu Bei der anschließenden Filmvor- Bezirksjägermeister Norbert Kra- führung „Der Schuss bergauf, bacher und über 60 Jägerinnen und bergab“ konnten auch erfahrene Jäger begrüßen. Bergjäger noch etwas über die Der Schwazer Tierarzt und Natur- Ballistik lernen, wie sich Höhenla- fotograf Mag. Christian Messner ge, Neigungswinkel und Wind auf erläuterte anhand aussagekräftiger die Flugbahn der unterschiedlichen Bilder, wie man kranke und gesun- Kaliber auswirken. de Tiere in freier Wildbahn unter- scheiden kann und welche Symp- BO Sepp Vogl BezirK Innsrbuck Fortbildung Innsbruck eine Fortbildungsveranstaltung. schutzvereines, Julia Koppola, an- Das Thema lautete „Wildschaden wesend. erkennen und beurteilen“. Leider Gottes negativ anzumerken Im Rahmen seiner Ausführungen ist, dass sich das Interesse unserer wurden vom Vortragenden Ing. Mitglieder zu diesem Thema nur Carl Schenk recht interessante und im untersten Rahmen hielt und sich aufschlussreiche Erkenntnisse aus in der geringen Teilnehmerzahl Theorie und Praxis übermittelt. widerspiegelte. Trotzdem wird es Aus der doch einigermaßen tro- im Bezirk weitere Fortbildungs- ckenen Materie wurde durch die veranstaltungen geben. energiegeladene Vortragsweise des Redners ein spannender Abend. BO EH Dr. Felix Frießnig Aufgewertet wurde die Veranstal- tung durch die Anwesenheit des Am 13.10.2011 veranstaltete ich Bezirksjägermeisters Thomas im Tiroler Jägerheim in Innsbruck Messner und den Kassier des TJV, in Zusammenarbeit mit dem Tiro- Wolfgang Leitner. Weiters war die ler Landesjagdschutzverein 1875 Bezirksobfrau des Tiroler Jagd- DER TIROLER JAGDAUFSEHER 9
Bezirk KUFSTEIN Bezirksobmann Ulrich Krause wiedergewählt Am 5. Mai 2011 fand in Kufstein im Hotel Andreas Hofer die Be- zirksversammlung mit der Neu- wahl des Bezirksobmannes statt. Zuerst begrüßte der Bezirksob- mann alle Anwesenden. Unter ihnen die Ehrengäste Hans Huber, Landesobmann des TJAV, Artur Birlmair, Bezirksobmann von Lan- deck, Georg Walcher von den ÖBF und Dr. Gernot Walder. Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Kameraden berich- tete der Bezirksobmann über sei- ne zurückliegende vierjährige Amtszeit. Neben seinen Grußworten hielt Landesobmann Hans Huber ein Kurzreferat über die Rotwildsitua- tion – insbesondere im Außerfern. Landesobmann Hans Huber (links) leitete die Versammlung während der Per Handzeichen wurde Bezirks- Wiederwahl von Bezirksobmann Ulrich Krause. obmann Ulrich Krause einstimmig für weitere vier Jahre in seinem Amt Anwesenden für das Vertrauen. Vortrag über Zecken und die Er- bestätigt. Der alte und neue Bezirks- Nach der Neuwahl hielt Dr. Ger- krankungen, die sie beim Men- obmann bedankte sich bei allen not Walder einen umfassenden schen auslösen können. Dabei informierte er ausführlich über Borreliose, FSME und weitere bekannte und unbekannte Erkran- kungen, die sich mittlerweile von Nordtirol und Osttirol bis ins Süd- tiroler Land verbreiten. (Siehe gesonderter Bericht in die- ser Ausgabe) BO Ulrich Krause Mit ihrem Stechapparat Hypostom Dr. Gernot Walder klärte in seinem Vortrag über die Infektionsgefahr, die ist die Zecke tief in der Haut veran- von Zecken ausgehen kann, auf. kert und saugt Blut. 10 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Bezirk KUFSTEIN Fortbildung zum Thema „Gamsblindheit“ Am 12.05.2011 fand zum Thema „Gamsblindheit“ eine Fortbil- dungsveranstaltung mit dem Re- ferenten Christian Messner statt, zu der der Bezirksobmann Ulrich Krause auch zahlreiche Ehrengäs- te begrüßen konnte: Bezirksjäger- meister Michael Naschberger, die Referenten Peter Kastlunger und Christian Messner, Gamswild- referent Thomas Messner, die Obfrau der Plattform Jägerinnen Bez. Kufstein, Ilse Steiner, für die BH Kufstein Anton Schlemaier sowie der Bez.-Obmann des TJSV Bez. Kitzbühel, Hans Jochriem. Christian Messner hielt ein Refe- Christian Messner informierte ausführlich darüber, wie der Gamsblind- rat über die Gamsblindheit, in dem heit jagdlich zu begegnen ist. er an die Jäger appellierte, wirklich nur die sehr stark von Eiter und Er sprach auch die Problematik mit Gamsblindheit befallenen Tränenausfluss befallenen Gämsen von Fehlabschüssen an, die immer Gamsgeiß vor, damit sich alle Teil- zu erlegen. Es sei nicht notwendig, wieder vorkämen, und zeigte Bil- nehmer selbst einen Eindruck ver- jede erkrankte Gams zu erlegen, da der von an Gamsblindheit erkrank- schaffen konnten. sich die Gamsblindheit auch selber ten Stücken. Aus dem Bereich wieder ausheilen könne. Thiersee legte er das Haupt einer Bezirksobmann Ulrich Krause Hans Jochum, Bezirksobmann des Landesjagdschutzvereins 1875 Kitzbühel DER TIROLER JAGDAUFSEHER 11
Bezirk Kufstein Informationsabend am 27.01.2011 in Kufstein sowie die Vortragenden Otto Moser von Rotwild und Rehwild kom- und Tierarzt Peter Schweiger, plett verschieden und die Übersäu- sowie zahlreiche interessierte Mit- erung eine fatale Sache, deren glieder des TJAV. Auswirkungen von Schälschäden Zu Beginn sprach Tierarzt Peter bis zu Durchfall des jeweiligen Schweiger und erklärte den Anwe- Wildes reichen. senden, wie wichtig es sei, ausrei- Otto Moser berichtete anschlie- chend und täglich zu füttern. Es ßend über die Zusammensetzung sollte nur Heu, das nicht zu früh seines Futters und begann mit Tierarzt Peter Schwaiger geschnitten wurde, verwendet wer- Heißlufttrocknungsfutter. Er hob den, da sich sonst die Bakterien- Die Wichtigkeit sauberes Heu zu Am 27. Jänner 2011 fand in Kuf- kultur nicht richtig entwickeln ernten hervor. Auch seine Pflan- stein im Andreas-Hofer-Stadel ein könne und es zu Durchfall der zencobs stellte uns Otto Moser vor, sehr interessanter und lehrreicher betreffenden Tiere kommen könn- wobei sich eine Vielfalt von Mais- Vortrag über die Futterzusammen- te. Er sagte auch, dass nicht der pflanzencobs bis hin zu Luzerne- setzung sowie dessen Verwendung Pansen eines Wildes, sondern die und Erbsencobs durch seine statt. Am Beginn stand die Begrü- Bakterien, welche dann wenn der Maschine erzeugen ließen. Dies ßung durch den Bezirksobmann Kreislauf stimme nach und nach bestätigte sich uns anschließend Ulrich Krause. Die zu Begrüßen- die ganzen Funktionen der Verdau- durch die von Otto Moser vorge- den waren BJM Michael Nasch- ung übernehmen würden, gefüttert legte Produktpalette. berger, Kassier Armin Hessel TJAV werden. Zudem sei die Verdauung Ulrich Krause Bezirk Lienz Bezirksversammlung Lienz des Tiroler Jagdaufseher- verbandes Am 3. Juni 2011 hat Bezirksob- Er ging auch kurz auf die derzeit Für 40 Jahre Jagdaufseher konn- mann Daniel Volkan zu einer im Gang befindliche Novellierung ten, Jakob LUSSER, Innervillgra- Bezirksversammlung und Fortbil- des Tiroler Jagdgesetzes ein. Der ten und für 25 Jahre Jagdaufseher dungsabend in das Osttiroler Jäger- Vorstand des TJAV brachte eben- Gerhard WALDNER, Lienz, geehrt heim in Lienz – Pfister geladen. falls Anträge ein. Die Befugnisse werden. Volkan konnte eine große Zahl an der Tiroler Jagdaufseher sollen Jagdaufsehern begrüßen und kurz erweitert werden und auch die anschließenden ausgedehnten Dis- über seine Verbandsarbeit berich- Ausbildung soll eine Verbesserung kussion konnte Dr. Walder viele ten. erfahren. Fragen beantworten. LO Hans Huber berichtete über die Dr. Gernot Walder hielt einen aus- Verbandsarbeit auf Landesebene. gezeichneten Vortrag mit Power- In der abschließenden Diskussion Die Hauptaufgabe ist die Betreu- point-Unterstützung über das kam zu Tage, dass im Bereich des ung und Beratung der Jagdaufse- Thema „ Zecken in Tirol“. Jagdschutzes in Tirol noch einige her in der Ausübung ihres Dienstes Der Vortrag fand großes Interesse Fragen offen sind. sowie die Fortbildung derselben. bei den Jagdaufsehern und in einer D. V. 12 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Bezirk Kitzbühel Bezirksversammlung in Kitzbühel: Bezirksobmann Balthauser Lerchster im Amt bestätigt Am 18. August 2011 hielt der TJAV Bezirksobmann Lerchster dankte ten des Jagdaufsehers als behördli- in Kitzbühel im Gasthof Neuwirt den Bezirksverantwortlichen des ches Hilfsorgan, welches seine in Oberndorf seine Bezirksver- Tiroler Jägerverbandes und des Verantwortung in solchen Fällen sammlung ab. Bezirksobmann Landesjagdschutzvereines für die auch wahrzunehmen hätte. Balthauser Lerchster konnte unter gute Zusammenarbeit. Landesobmann Hans Huber leitete den zirka 40 Anwesenden die In seinen Grußworten brachte Lan- die Wahl des Bezirksobmannes. Ehrengäste und Verbandsmitglie- desobmann Hans Huber einen Nachdem nur ein Wahlvorschlag der Be-zirksjägermeister Martin Überblick über die derzeitige Situ- eingebracht wurde, erfolgte die Antretter, Behördenvertreter Dr. ation des Jagdaufseherverbandes, Abstimmung nach Beschluss der Martin Grander, Landesobmann die aktuellen Verbandsdaten und Versammlung per Akklamation Hans Huber und den stellvertreten- sprach aktuelle Themen wie Rot- und Balthauser Lerchster wurde den Bildungsreferenten Artur Birl- wild, TBC und Abschusserfüllung einstimmig für eine weitere Funk- mair begrüßen. Weiters waren der an. Bezirksjägermeister Martin tionsperiode als Bezirksobmann Bezirksobmann des TLJSV 1875, Antretter hob die gute Verbandsar- wiedergewählt. Hans Jochum, und der Leiter der beit im Bezirk hervor und sah im Hundestation, Horst Kaiser, der Schulterschluss mit dem Tiroler Als Abrundung der Versammlung Einladung gefolgt. Die Anwesen- Jägerverband eine der dafür maß- hielt LO Hans Huber einen Vortrag heit der geladenen Berufsjäger- geblichen Ursachen. 90 % Mitglie- über Altersmerkmale, Altersbe- schaft zeugte von der guten Zusam- derzahl im Bezirk sprächen für stimmung und Richtlinien beim menarbeit im Bezirk. Entschuldigt sich. Leider seien bei Veranstaltun- Gamswild. Dazu hatte er eine hatten sich Landesjägermeister gen aber immer wieder nur diesel- Powerpoint-Präsentation vorberei- Brigadier Karl Berktold und ben „Gesichter“ anzutreffen. tet und Anschauungsmaterial mit- Bezirkshauptmann Dr. Christian Behördenvertreter Dr. Martin gebracht. Die darin enthaltenen Bidner. Grander sprach die Aktualität man- praktischen Erfahrungen führten In einer Schweigeminute gedachte cher Thematiken und Reizthemen im Anschluss an den Vortrag zu die Versammlung allen verstorbe- an und verwies in diesem Zusam- einem regen Erfahrungsaustausch nen Jagdaufseherkameraden des menhang auf die Rechte und Pflich- und „Fachsimpeln“. Bezirkes Kufstein. In seinem Bericht über die abge- laufene Funktionsperiode konnte BO Balthauser Lerchster auf zahl- reiche Veranstaltungen und Aktivi- täten zurückblicken. So fanden Fort- bildungsveranstaltungen zu den Themen „Wildschaden“, „Kitz- suche“ und „Blauzungenkrank- heit“ statt. Eine Zusammenkunft mit langjährigen Jagdaufsehern sowie Ski- und Rodelveranstaltun- gen sorgten für den kameradschaft- lichen Aspekt. Der Bezirksobmann nahm in der abgelaufenen Funkti- onsperiode an 13 Sitzungen des Gratulierten dem alten und neuen Bezirksobmann Balthauser Lerchster: erweiterten Landesvorstandes und Bezirksjägermeister Martin Antretter (links) und Landesobmann Hans an vier Vollversammlungen teil. Huber DER TIROLER JAGDAUFSEHER 13
Bezirk Kitzbühel Jagdaufseher-Schießen 2011 im Bezirk Kitzbühel Ein großes Ereignis war auch die- ses Mal wieder das Jagdaufseher- Schießen im Bezirk Kitzbühel, zu dem auch die Berufsjäger herzlich eingeladen waren. 54 Schützen nahmen daran teil. Geschossen wurde ganz praxisnah stehend über den Bergstock auf 100 Meter auf die kleine Gams- scheibe. Die Gewinner des Abends waren (v. l. n. r.): Georg Entstrasser aus St. Johann mit der Schützenschei- be, Peter Kreutner aus Kirchberg und Stefan Trixl aus Hochfilzen. Bezirksobmann Balthauser Lerchs- ter gratulierte. Bezirk Schwaz Schwazer Bezirkshubertusfeier Traditionell finden im Herbst zum um mit Pater Hermann aus Fügen und Klaus Hanser sowie Hans Gedenken an den Todestag des festlich die Messe zu feiern. Stöckl und Markus Läuinger, auf heiligen Hubertus, Bischof von einen Wagen aufgerichtet. Das Lüttich und Maastricht, zahlreiche Feierliche Messe und … Gespann wurde geführt von Leo Hubertusfeiern statt. Musikalisch umrahmt wurde die Brunner. Begleitet von einem Feier von den Jagdhornbläsern der Fackelzug, dem auch Bürgermeis- Auch der Tiroler Jagdschutzverein Hegegemeinschaft Karwendel. ter Stefan Messner beiwohnte, zog 1875, Bezirksgruppe Schwaz, der Fähnrich Josef Bamberger und man mit dem Hirsch beim Fischer- Tiroler Jägerverband mit Bezirks- Fahnenpatin Marianne Bromme wirt am See ein. Dort erwarteten jägermeister Otto Weindl sowie trugen die Fahne. Obmann Stefan der Schütze Jan Schlimmer, der der Tiroler Jagdaufseherverband Huber begrüßte alle Anwesenden Abschussnehmer des Reviers mit Obmann Hans Schreyer luden und sprach anstelle der Lesung von Klammbach, Achenkirch, ist, so- am Samstag, den 19. November der Tradition und der heutigen wie Pirschführer RJ Franz-Josef 2011, zur Hubertusfeier in der Bedeutung der Jagd hinsichtlich Hanser die feierliche Gesellschaft. Achenseehofkapelle ein. eines harmonischen Zusammenle- Wiederum stellten sich die Jagd- Unter idealen Witterungsbedin- bens von Mensch und Tier im Ein- hornbläser der Hegegemeinschaft gungen fanden sich gegen 19.00 klang mit der Natur. Auch Pater Karwendel mit musikalischen Wei- Uhr zahlreiche Jägerinnen und Hermann schloss sich in seiner sen ein. Jäger aus dem Bezirk Schwaz und Predigt diesem Thema an. den angrenzenden Bezirken sowie Anschließend wurde der Huber- … gemütlicher Hoargascht aus dem benachbarten Bayern ein, tushirsch, getragen von Hermann Bei Familie Klaus Kirchberger, 14 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Bezirk Schwaz Fischerwirt am See, fand dann der Für den musikalischen Teil der Achenseeschifffahrt, für die Über- gemütliche Teil der Hubertusfeier Feier sorgte das „Duo Branden- lassung der Achenseehofkapelle, statt. Nachdem für das leibliche berg“. Bis spät nach Mitternacht bei Mario Moser, Elektro Moser Wohl aller gesorgt war, versuchten wurde dann noch unter Jagdfreun- Achenkirch, bei den Jagdhornblä- viele noch ihr Glück bei einer Tom- den „Jägerlatein“ erzählt, es wurde sern der Hegegemeinschaft Kar- bola. Hugo Mussnig, Obmann- bei bekannten Weisen mitgesun- wendel, bei Jan Schlimmer für den stellvertreter und Ehrenmitglied gen und die Ereignisse des diesjäh- Hubertushirsch, den Tiroler Stein- des Jagdschutzvereins 1875, BG rigen Jagdjahres wurden im Kreis ölwerken, Familie Albrecht, Perti- Schwaz, und seine Gattin hatten der Jagdkameraden diskutiert. sau, Familie Kirchberger, Fischer- eifrig Preise gesammelt und diese Ganz herzlich bedanken möchten wirt am See, Kutscher Leo Brunne, liebevoll verpackt. Die Lose waren wir uns an dieser Stelle bei Pater der Kreissparkasse Miesbach so- im Nu verkauft und die glückli- Hermann aus Fügen für die feierli- wie allen freiwilligen Helferinnen chen Gewinner hatten viel Freude che Gestaltung der Messe, bei und Helfern, die zum Erfolg dieser damit. Daniela Neuhauser, Kapitänin der Veranstaltung beigetragen haben. DER TIROLER JAGDAUFSEHER 15
Jahreswechsel Zum Jahreswechsel Noch ist die Schusszeit auf Scha- ren vermehrt in die Natur hinaus Strafen, bis hin zu gerichtlich straf- lenwild nicht beendet und schon drängen, von unseren Revieren baren Tatbeständen, zu rechnen. hat die Winterfütterung unseres fernzuhalten. Nur durch verstärkte Nicht nur wegen der hohen Stra- geliebten Wildes begonnen. Der Aufklärung und Information der fen, sondern im Allgemeinen kann Jagddruck wird zunehmend stärker meist jagdlich Unwissenden kann ich Jagdaufsehern, die mit solchen und die Erfüllung der Abschuss- ein erträgliches Miteinander zu- Situationen befasst sind, nur raten, pläne immer schwieriger. stande kommen. den geraden, gesetzlichen Weg zu gehen. Sollte es diesbezüglich Vor allem für uns Jagdaufseher Wir Jagdschutzorgane sind hier am Schwierigkeiten geben, so kann bzw. Jagdschutzorgane stellt dies meisten gefordert, auf solche Art jeder JA sich an den TJAV wenden eine große Herausforderung dar, und Weise Öffentlichkeitsarbeit zu und wird die nötige Unterstützung bedenkt man, wie viele Faktoren leisten, um auf lange Sicht viel- erhalten. uns noch dabei hinderlich sind, um leicht doch zum Erfolg zu kommen diese Aufgabe zu erfüllen. und das Image der Jäger in das Derzeit ist die Novellierung des Manchmal ist es der Schwammerl- richtige Licht zu rücken. Tiroler Jagdgesetzes in Bearbei- sucher, dann der Waldläufer, der tung. Das Tiroler Jagdgesetz ist ein Wanderer, der Bergradler usw., der Bei der Tätigkeit als Interessenver- gutes, ausgereiftes Gesetz und uns das Wild verscheucht oder ver- tretung für Jagdaufseher mussten bedürfte eigentlich keiner Überar- treibt. wir leider feststellen, dass es immer beitung. Wenn aber novelliert wird, noch vereinzelt Jagdpächter gibt, soll es auch bei uns Jagdaufsehern So manches Mal, wenn man sol- die mit den Bestimmungen des Verbesserungen geben. chen Naturnutzern begegnet, Tiroler Jagdgesetzes nicht sehr Aus diesem Grunde haben auch würde man am liebsten den aufge- vertraut sind oder diese nicht ernst wir vom Tiroler Jagdaufseherver- stauten Unmut abladen und die nehmen. Meist sind dies Jagd- band Änderungsvorschläge einge- „Eindringlinge“ aus dem Revier ausübungsberechtigte, die ihren bracht, in denen mehr Kompeten- jagen. Doch genau dies wäre der Wohnsitz nicht in Österreich haben. zen und eine erschwerte Kündi- falsche Weg und würde uns Jägern So werden oft mehr Jagdgäste ein- gung der Jagdschutzorgane vor- im Allgemeinen mehr schaden als geladen als Reh- oder Gamsböcke geschlagen wird. Auch bei der nützen. zum Abschuss bewilligt sind. Das Ausbildung soll es nach unserem Jagdschutzorgan, dessen Aufgabe Wunsch und von uns ausgearbeite- In solchen Situationen gilt es, die es unter anderem ist, die Einhal- tem Konzept Änderungen geben. Nerven zu bewahren und den tung des Jagdgesetzes zu überwa- „Ungebetenen“ mit freundlicher chen, und auch darauf einen Amts- Abschließend möchte ich allen Miene und sachlichen Argumenten eid abgelegt hat, kann und darf so Jagdaufsehern für den unermüdli- über die Anliegen bzw. Probleme eine Vorgehensweise nicht dul- chen und selbstlosen Einsatz für der Jäger aufzuklären, mit dem den. das Wild und die Jagd in Tirol im Ersuchen um gegenseitiges Ver- Es ist ein Gebot der Ehrlichkeit abgelaufenen Jagdjahr ein Weid- ständnis. und Fairness gegenüber dem Jagd- mannsdank sagen und ihnen, ihren schutzorgan, den Abschussplan Angehörigen sowie den Freunden Eine solche Vorgehensweise wer- seitens des JAB einzuhalten und und Gönnern ein friedliches, geseg- den die meisten unserer Zeitgenos- nicht, so wie es vorgekommen ist, netes Weihnachtsfest und zum Jah- sen zu schätzen wissen und den dem JA mit der Kündigung zu dro- reswechsel Gesundheit, Gottes Jäger, der ihnen auf solche Weise hen, wenn er nicht bei ungesetzli- Segen, viel Erfolg, guten Anblick begegnet, in guter Erinnerung chen Aktionen – als eine solche ist und ein kräftiges Weidmannsheil behalten. das Nichtmelden von erlegtem wünschen. Wild anzusehen – mitmacht. Jeder, Es wird uns nicht gelingen, die der getätigte Abschüsse falsch oder Hans Huber, LO Menschen, die in den letzten Jah- nicht meldet, hat mit sehr hohen 16 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Fortbildung Projekt VEIT – Zecken und ihre Krankheitserreger: Zwischenbericht über ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit den Jägern Zecken sind in Tirol die mit Krankheitserreger in Tirol genauer Virus von der Einstichstelle über Abstand häufigsten Ektoparasi- zu untersuchen. Inzwischen liegen den Körper verteilt. Danach erfolgt ten. Am Menschen findet man die ersten Ergebnisse vor. ein mehr oder weniger ausgepräg- überwiegend den sogenannten tes beschwerdefreies Intervall, bis „Holzbock“ (wissenschaftlich: Frühsommermeningoencephali- das Vollbild der Krankheit durch- Ixodes ricinus), der vor allem tis (FSME): schnittlich 7–21 Tage nach der unsere Talgründe in kleinräumi- Der Erreger der FSME ist ein Übertragung plötzlich mit hohem gen Habitaten besiedelt. Bis in RNA-Virus aus der Familie der Fieber und massiven Kopfschmer- die 70er Jahre nahm man an, Flaviviren, das ausschließlich von zen einsetzt. Eine ursächliche dass die Tiroler Zecken keine Zecken übertragen wird. Seine Behandlung ist nicht möglich. Krankheitserreger enthalten. Verbreitung reicht von den Pyrenä- Mehr als 80 Prozent der sympto- Kaaserer, ein Kitzbühler Biologie- en über den Alpenbogen, Skandi- matisch erkrankten Personen müs- student, wies 1976 das Vorkom- navien, das Baltikum sowie die sen im Krankenhaus behandelt men von Coxiella burnetii und europäischen Mittelmeeranrainer- werden. Im Durchschnitt klingen rickettsienähnlichen Organismen staaten über Osteuropa, Sibirien die Symptome nach ca. 15 Tagen nach, dieser Entdeckung folgten und Zentralasien bis nach Japan. ab, doch bleibt eine mitunter Mona- aber keine weiteren Untersuchun- In Nordtirol erstreckt sich das Vor- te dauernde Phase von Müdigkeit, gen. kommen des FSME-Virus über das Abgeschlagenheit und Leistungs- Zecken wurden für die Tiroler Tal der Großache sowie über das reduktion. Neurologische Ausfälle Ärzte erst im Jahr 1984 interessant, gesamte Inntal von Kufstein bis in oder bleibende Behinderungen als erstmals das Vorkommen der den Bezirk Landeck (die am wei- sind zwar selten, mussten aber FSME im Zillertal dokumentiert testen stromaufwärts gelegene auch bei Tiroler Patienten ver- wurde – ein sechs Jahre früher in Gemeinde, die jemals eine auto- zeichnet werden. Osttirol (Gemeinde Lavant) aufge- tochthone FSME-Infektion ver- In den letzten Jahren hat trotz einer tretener Fall war fälschlicherweise zeichnete, ist Tobadill) und reicht hohen Durchimpfungsrate von 80 Kärnten zugeordnet worden. Eben- weit ins Zillertal, ins Achenseege- bis 90 Prozent die Zahl der FSME- falls seit den 80er Jahren bekannt biet sowie ins vordere Ötztal hin- Fälle deutlich zugenommen. Waren ist das Vorkommen von Borrelia ein. Das Wipptal ist weitgehend zwischen 1984 und 1999 im Durch- burgdorferi. 2002 wurde im FSME-frei, ebenso der Bezirk schnitt jährlich vier Erkrankungen Bezirkskrankenhaus Lienz Ana- Reutte. In Osttirol erstrecken sich zu verzeichnen, stieg diese Zahl plasma phagocytophilum – der die FSME-Naturherde von Kärn- 2000–2004 auf sechs und liegt Verursacher einer mit einem Man- ten über den Lienzer Talboden ins inzwischen bei 15. Auch der gel an Blutplättchen einhergehen- Pustertal hinein bis in das Gebiet Schweregrad der Symptome hat den Sommergrippe – nachgewie- der Gemeinde Assling und im Isel- zugenommen: Mussten bis 2005 sen. In den Jahren 2009 bis 2011 tal bis ins Matreier Becken. Südti- nur 16 Prozent der Patienten auf wurde nun von der Medizinischen rol ist mit Ausnahme zweier eng einer Intensivstation aufgenom- Universität Innsbruck (Arbeits- begrenzter Naturherde im Bozner men werden, beträgt der Anteil nun gruppe Walder), dem Hygiene- Unterland frei von FSME. bereits ein Drittel. Erstmals seit dienst Bozen und dem Landwirt- Die Erkrankung beginnt typischer- Beginn der Aufzeichnungen gab es schaftlichen Versuchszentrum weise 4–14 Tage nach dem ursäch- in Tirol auch Todesfälle zu ver- Laimburg der Versuch unternom- lichen Zeckenstich mit einer kur- zeichnen. Betroffen sind vor allem men, in Kooperation mit der Jäger- zen Phase von Unwohlsein und ältere Personen in Gebieten, in schaft die Verbreitung der Zecken leichtem Fieber. Das ist jener Zeit- denen die FSME bisher nicht oder und der in ihnen enthaltenen punkt, an dem sich das FSME- nur vereinzelt aufgetreten ist. DER TIROLER JAGDAUFSEHER 17
Fortbildung Personen mit vollständiger Grund- weitaus häufiger auf als in Südti- immunisierung und Auffrischung rol. Während hier 7,2 Prozent der waren bisher in Tirol nicht unter Bevölkerung mindestens einmal den Opfern. Für unser Bundesland im Leben mit Borrelien in Kontakt gilt daher eine generelle Empfeh- gekommen, sind es in Südtirol nur lung zur Impfung, nur im Bezirk 1,5 Prozent. Reutte unterliegt dies einer indivi- Der Verlauf einer Borreliose ist duellen Beurteilung. vielgestaltig und wird vom Geno- Im Rahmen des von der Jägerschaft typ des Erregers mit beeinflusst. unterstützten Projektes VEIT Klassischerweise erwartet man ein konnten vor allem neue Erkennt- bis sechs Wochen nach dem gefolgt von symptomfreien Inter- nisse zur Verbreitung des FSME- Zeckenstich an der Stichstelle eine vallen, welche in der Folge kürzer Virus in Südtirol gewonnen wer- sich ausbreitende, zentral abge- werden. Die Gelenksborreliose den. Hier gelang es, zwei Natur- blasste Rötung. Diese kann auftre- heilt zwar aus, ist aber hartnäckig herde in den Gemeinden Kurtatsch ten – bei Infektionen mit Borrelia und von langem Verlauf. und im Bereich von Montiggl zu afzelii ist dies meist der Fall – die Eine besonders unangenehme identifizieren. Für Nord- und Ost- Erstinfektion kann jedoch auch Manifestation der Borreliose ist tirol ergaben sich neue Erkenntnis- vollkommen ohne Hauterschei- die cardiale Borreliose (Beteili- se durch den Einblick in die jährli- nungen verlaufen. Wenn es der gung des Herzens) mit erheblichen chen Aktivitätszyklen der Zecken. Körperabwehr nicht gelingt, den Rhythmusstörungen und schweren Tatsächlich ist der Jänner der ein- Erreger in diesem Stadium zu über- Symptomen. zige Monat, in dem keine Zecken winden, verbreitet er sich weitge- Gegen Borreliose gibt es keine an der Vegetation gefunden wer- hend unbemerkt über den gesam- Impfung. Tritt die typische Wan- den konnten, sodass die Zeckenak- ten Körper. Grundsätzlich kann derrötung (Erythema migrans) auf, tivität wesentlich weiter in den jedes Organ von Borrelien befallen wird die Erkrankung im Allgemei- Winter hineinreicht und wesentlich werden. Borrelia afzelii bevorzugt nen erkannt und behandelt. Der früher im Jahr beginnt als bisher dabei die Haut, Infektionen mit Nachweis einer Organborreliose angenommen. Interessant ist auch Borrelia garinii manifestieren sich ist dagegen auch heute noch eine das Auftreten von FSME-Fällen häufig im zentralen Nervensystem Frage von Erfahrung und Geschick im Spätherbst. Diese sind nicht im Sinne einer Meningitis (Hirn- des untersuchenden Arztes und des jedes Jahr zu verzeichnen, ausge- hautentzündng) oder Encephalitis mikrobiologischen Labors. Infek- prägte Herbstaktivitätsmaxima (Entzündung des Gehirns selbst). tionen mit Borrelien können auf- sind dann zu beobachten, wenn der Typisch ist auch eine Entzündung grund der hohen Varianz von Herbst warm und der August nie- der spinalen Nervenwurzeln, die Genotypen mehrmals erfolgen – derschlagsreich war. sich mit starken, an die Gürtelrose das Maximum dürfte ein Jäger erinnernden Schmerzen bemerk- sein, der sich in den letzten zehn Borreliose: bar macht, die auf gängige Jahren in seinem Revier sechsmal Die Gewinnung neuer Daten zum Schmerzmittel nicht ansprechen eine Borreliose eingefangen hat. Vorkommen von Borrelia burgdor- und besonders nachts deutlich stär- Wer also regelmäßig Zeckenstiche feri in Tirol war einer der Schwer- ker empfunden werden. Gleichzei- erleidet, sollte sich am Ende der punkte des INTERREG-Projektes tig besteht eine weniger ausge- Saison auf eine Serokonversion VEIT. Es handelt sich dabei um prägte Muskelschwäche im betrof- bzw. einen Titeranstieg untersu- eine besondere Gattung schrauben- fenen Areal. Borrelia burgdorferi chen lassen. Entscheidend ist förmiger Bakterien (Spirochäten), im engeren Sinn infiziert bevor- dabei, dass ein Vorserum vom letz- die über die gesamte nördliche zugt die großen Gelenke, beson- ten Jahr oder vom Beginn der Sai- Halbkugel verbreitet sind. Überträ- ders Knie, Sprunggelenk, Schulter son zu Vergleichszwecken zur Ver- ger sind überwiegend Zecken, und Ellenbogen. Am Anfang fügung steht – nur dann ist eine Infektionen durch Stechmücken kommt es zu stets wiederkehren- verlässliche Aussage über die kommen jedoch gelegentlich vor. den Entzündungsschüben mit Sinnhaftigkeit einer Therapie zur Ähnlich wie bei der FSME tritt die Rötung, Schwellung und Überwär- Abwehr einer Sekundärinfektion Erkrankung in Nord- und Osttirol mung des betroffenen Gelenkes, möglich. 18 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Fortbildung Flächendeckende Verteilung Welche Erkenntnisse konnten aus den eingesandten Zecken bisher gewonnen werden? Es zeigte sich, dass nicht nur die Zecken, sondern auch die Borreli- en in Tirol annähernd flächende- ckend verteilt sind. In Nord-, Süd- und Osttirol gibt es keinen Bezirk, der frei vom Erreger wäre. Die höchsten Fundorte lagen bei 1100 Meter Seehöhe (See in Nordtirol und Welsberg in Südtirol), Zecken aus höheren Lagen waren durch- wegs borreliosefrei. Allerdings zeigt sich in den letzten Jahren auch hier eine Ausbreitungsten- gen verteilt, die Vorliebe der Bor- daneben dürfte aber noch zumin- denz in höhere Regionen – 2005 reliose für Nord- und Osttiroler dest eine weitere humanpathogene war in Nordtirol noch kein Vor- bleibt also ein Rätsel. Art existieren, die wir bisher noch kommen auf über 1000 m Seehöhe Mit Hilfe der eingesandten Zecken nicht identifizieren konnten. bekannt. Interessant ist auch die und der gewonnenen Daten konnte Aus den erhobenen Daten ergaben Verteilung der Genotypen: In Tirol allerdings die Diagnostik der Bor- sich erste Hinweise auf die mit kommen nicht nur die drei klassi- reliose in Tirol deutlich verbessert Rickettsieninfektionen assoziier- schen humanpathogenen Borreli- werden. ten Krankheitsbilder. Ähnlich wie enarten Borrelia garinii, Borrelia bei der Borreliose scheint eine sich afzelii und Borrelia burgdorferi Rickettsien: ausbreitende Rötung und Entzün- sensu stricto vor, sondern zumin- Der dritte „Zeckenerreger“, mit dung der Stichstelle auf eine Infek- dest noch zwei weitere, Borrelia dem sich das Projekt VEIT beschäf- tion mit Rickettsia helvetica hinzu- lusitaniae, die insbesondere im tigt hat, ist zwar als erster in Tiroler deuten, eine Beteiligung an Gefäß- Außerfern eine erhebliche Rolle Zecken nachgewiesen worden, entzündungen ist bekannt. spielen dürfte, und Borrelia valai- dennoch ist er der am wenigsten siana, die in geringer Intensität in bekannte: Es handelt sich dabei um Therapieresistente Erythemata mi- Südtirol und im Oberinntal nach- ganz spezielle Bakterien, die sich grantes könnten also in Wahrheit gewiesen werden konnte. Durch- im Inneren von Zellen vermehren Rickettsiosen sein. Die gute Nach- schnittlich sind in allen Landestei- und besonders die Auskleidungen richt: Auch dank der Mitarbeit der len 20 Prozent der Zecken mit Bor- der Blutgefäße befallen können. Jägerschaft sind wir nun in der relien verseucht, wobei Borrelia Diagnostische Nachweismethoden Lage, diese Infektionen nachzu- afzelii am häufigsten gefunden gab es bis zum letzten Jahr nicht – weisen und zu behandeln. wurde. Das ist ungewöhnlich, da nun liegen uns erstmals verlässli- Für Fragen zu zeckenassoziierten im übrigen Europa Borrelia garinii che Testsysteme vor. Mit Hilfe der Krankheiten, Nachweismethoden vorherrscht. eingesandten Zecken und Blutpro- und Therapiemöglichkeiten sowie Unterschiede zwischen der Nord- ben ließ sich damit zum ersten Mal über die anderen Resultate unseres und Südseite des Alpenhauptkam- die Verbreitung der Rickettsiose in Forschungsprojektes steht Ihnen mes, die die Unterschiede in der Tirol erheben. Tatsächlich kom- der Koordinator Dr. Gernot Walder Häufigkeit der Borrelieninfektio- men in Nord- und Osttirol 9,4 Pro- aus Außervillgraten zur Verfügung. nen erklären würden, konnten also zent der Bevölkerung einmal im Im Namen des Projektteams dan- weder in der Durchseuchung der Leben mit Rickettsien in Kontakt, ken wir den beteiligten Jägern und Zecken noch im Freizeitverhalten in Südtirol sind es 4,4 Prozent. Mit Förstern herzlich für die Unterstüt- oder bei der Frequenz von Zecken- Ausnahme des Südtiroler Puster- zung unserer wissenschaftlichen stichen festgestellt werden. Auch tals scheint Rickettsia helvetica in Erhebungen! die Genotypen sind relativ homo- Tirol durchgehend vorzukommen, Dr. Gernot Walder DER TIROLER JAGDAUFSEHER 19
Wie es früher war … Vorwort von Landesobmann Hans Huber: Der Gemeinschaftshege gehört die Zukunft Der nachstehende Artikel stammt aus dem Jahre 1974. Leider ist der Verfasser dieser Zeilen nicht bekannt, es dürfte aber ein jagdlich sehr erfahrener Mann gewesen sein. Liest man den Text genau, so stellt sich für mich die Frage: Was hat sich in den 37 Jahren zwischen damals und heute geändert? Ist man einen Schritt weiter gekommen? Haben die Erkenntnisse von damals in das Jagdgeschehen Eingang gefunden? Der Gemeinschaftsgedanken, bei der Hege des Wildes und dessen „Bewirtschaftung“, zwischen der Bevöl- kerung, dem Forst, den Jägern sowie den Jägern untereinander zum Durchbruch zu verhelfen, ist meines Erachtens bis heute nur ansatzweise gelungen. Nahezu 40 Jahre sind vergangen, ohne dass man von großen positiven Veränderungen, die doch so dringend notwendig wären, sprechen kann. Ein Jäger hat neulich zu mir gesagt: „Die Jagd ist derzeit in derselben Situation wie die Wirtschaft in Europa.“ Wie er das gemeint hat, habe ich ihn nicht gefragt. Aber ich kann es mir denken… Zunehmend mehr hat heutzutage die Verödung und Verarmung unse- ment von Saat und Ernte ganz legi- der Jäger auf zwei gegensätzliche rer Kulturlandschaft. tim enthält. Allerdings, wo der Auffassungen eine Antwort zu Jäger sät und erntet, ist er nicht geben. Der naturverbundene Jäger in der Zerreißprobe allein. Wanderer bemängelt die Wildar- Beide Melodien sind dem Weid- mut in den Wäldern. Rehe und mann wohlbekannt. Die eine hört Probleme wegzaubern Gamswild sind noch zu beobach- er von den Nachbarn, Freunden, geht nicht ten, aber einem Hirsch in freier Urlaubsgästen und Arbeitskolle- Dieses Nebeneinander gleicher- Wildbahn zu begegnen, dazu gen. Die andere von Waldbesit- weise berechtigter „Nutzungen“ braucht es schon ein besonderes zern, Forstleuten und auch Gärt- führt naturgemäß zu Interessens- Glück. Dem Jäger ist doch aufge- nern, wenn etwa ein Rehbock sich unterschieden. Die müssen gese- tragen, das Wild zu hegen und zu am Salat gütlich tat. Für den, der hen, akzeptiert und ausgetragen pflegen, es in Notzeiten zu füttern beide Melodien gleichzeitig hört, werden. Sie wegzuzaubern und und dafür zu sorgen, dass jeder wird der Missklang leicht zur Qual. verkleistern zu wollen, hilft kaum. im frei begehbaren Wald die Sie lässt ihn dann leider oft so al- Wenn das ohne Feindschaft ge- Möglichkeit hat, das Volkseigen- lergisch und dünnhäutig auf jede schieht, wenn alle Beteiligten tum Wild anschauen zu können. Kritik reagieren, dass er sich selbst guten Willens sind und nicht der Und wenn er schon meint, das Wild Zeitgenossen zu Feinden macht, Illusion verfallen, er allein sei der abknallen zu können, so soll er die von ihrer Berufung her mit ihm Ausschlaggebende, sondern alle dabei den Spaziergänger nicht befreundet und verbündet sein auf den notwendigen Kompromiss erschrecken, seinen Hund vom müssten. Das ist zwar erklärlich zusteuern, dann kann das zum Aus- ungehinderten Austoben zurück- und menschlich verständlich, aber gleich und zur Harmonie führen. halten und die Jugendlichen vor nichtsdestoweniger falsch und So wird auch die Streitfrage, wo dem Anblick eines toten Stück schädlich. und wann Wild welcher Art und Wildes verschonen. Andererseits, Genauso abträglich ist einer Zu- Zahl Lebensberechtigung haben so fordert die Forstwirtschaft, soll sammenschau, wenn hinter jedem soll, im einzelnen – von Ort zu Ort der Jäger das Schalenwild zahlen- Baum ein Stück Wild erwartet und von Zeit zu Zeit verschieden mäßig verringern, dass es kein wird, und die Ehrlichkeit fehlt, der – immer wieder neu ausgetragen Hindernis für die Umwandlung Tatsache zuzustimmen, dass Jagd und entschieden werden müssen. unserer Wälder zu Mischwaldun- neben der Regulierung des Bestan- Als Richtschnur kann gelten, dass gen mehr darstellt. Der Wald ist des an freilebenden Tieren nach der Jäger zur Hege des Wildes und außer Holzlieferant und Sparkasse Zahl und Qualität und neben Hege weidgerechten Jagd verpflichtet ist des Bauern ein unersetzbarer Erho- und Schutz der Tiere und neben und tunlichst die Interessen der lungsraum und Schutzwall gegen dem Naturgenuss auch das Ele- Landeskultur zu beachten und 20 DER TIROLER JAGDAUFSEHER
Sie können auch lesen