Diakonal - Dem Leben Raum geben . . . Thema und Motto des Jubiläumsjahres 2019 - Diakoniegemeinschaft ...

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Diakonal - Dem Leben Raum geben . . . Thema und Motto des Jubiläumsjahres 2019 - Diakoniegemeinschaft ...
Diakonal
          Journal der Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.

                                                                Nr. 2 / Juli 2019

Dem Leben Raum geben . . .
Thema und Motto des Jubiläumsjahres 2019
Diakonal - Dem Leben Raum geben . . . Thema und Motto des Jubiläumsjahres 2019 - Diakoniegemeinschaft ...
Aus der Gemeinschaft

    Inhalt                             Editorial

    02   Inhaltsverzeichnis
    02   Editorial
    03   Andacht                                                     Geh aus, mein Herz, und suche Freud
    04   Zum Geleit
                                                                     in dieser lieben Sommerzeit
    Jahrestreffen 2019
                                                                     an deines Gottes Gaben;
    05 Treffen der Jubilare
    06 Jubiläumstag                                                  schau an der schönen Gärten Zier
    10 Gottesdienst und                                              und siehe, wie sie mir und dir
        RIECK-PREIS Verleihung                                       sich ausgeschmücket haben,
    11 Die Abend-Veranstaltung
    14 Protokoll der Mitglieder-                                     sich ausgeschmücket haben.
        versammlung

    Aus der Gemeinschaft
    21 Bericht des Beauftragten        Mit diesen Zeilen des bekannten Liedes von Paul Gerhardt begrüße ich Sie,
    22 Dem Leben Raum geben            liebe Lesende, zur Sommerausgabe des Diakonals.
    23 RIECK-PREIS Rückmeldungen
    26 Adventskalender-Aktion          Inzwischen liegt unser Jahrestreffen im Jubiläumsjahr schon hinter uns
    26 Spurensuche                     und doch zieht es sich noch thematisch durch dieses Heft: Zuerst gibt
    27 Neu im Redaktionskreis          Gerhard Dahle in der Rubrik Zum Geleit einen kurzen Rückblick, der ergänzt
    27 Leserbrief                      wird durch das Protokoll der Mitgliederversammlung und einer ganzen
    Buchbesprechungen                  Reihe von Fotos – falls Sie nicht selber teilnehmen konnten, können Sie so
    29 Der Fall Collini                trotzdem einen guten Einblick in das Geschehen erhalten.
    29 Herr G.
                                       Unser Jahresthema Dem Leben Raum geben wird durch einen weiteren
    Gesucht – gefunden                 Text fortgesetzt. – Besonders hinweisen möchte ich Sie auf die drei Texte
    30 Ein Liedtext                    der diesjährigen Preisträger des RIECK-Preises, die uns mitnehmen in die
    31 Ein Aufruf                      preisgekrönten Projekte.
    32 Bruder Schröder, Zeugnis

    Aus der Dachstiftung und           In diesem Heft finden Sie auch zwei Buchbesprechungen – wenn die Tage
    dem Stephansstift                  langsam wieder kürzer werden, ist der eine oder die andere vielleicht schon
    33 Leitungsklausur am              auf der Suche nach neuem Lesefutter. Ebenso wird die schon begonnene
        13. und 14. Mai in Hitzacker   Reihe von Bruder Stefan Eismann über Stephanus fortgeführt.
    34 Rudolf Merz in den Ruhestand
        verabschiedet                  Zum Abschluss erlaube ich mir schon einen kurzen Ausblick in Richtung
                                       Adventszeit: Von Schwester Katja Modersitzki gibt es einen Text über die,
    Aus den Konventen                  schon im zweiten Jahr stattfindende, Adventskalender-Aktion.
    35 Hannover Im Haus
    36 Konvent Hildesheim              Herzliche Grüße und eine gute Zeit wünscht Ihnen aus dem Redaktions-
    37 Konvent Soltau                  team
    38 Konventstermine
                                       Sabine Laskowski
    39 Kontakt, Impressum,
       Bildnachweis,
       Redaktionsschluss, Tabellen

    Die letzte Seite

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Diakonal - Dem Leben Raum geben . . . Thema und Motto des Jubiläumsjahres 2019 - Diakoniegemeinschaft ...
Andacht

Die Geschichte von der Pfingsttaube
(eine nicht ganz ernste Geschichte)

In einer kleinen sizilianischen Berg-
stadt war ein Pfarrer, der seiner Ge-
meinde die großen Geheimnisse Gottes
gern sichtbar machen und handgreif-
lich nahe bringen wollte. Er hatte viel
Phantasie dabei. Und so erlebte es
die staunende Gemeinde an jedem
Pfingstfest, dass nach der Verlesung
der Pfingstgeschichte hinter dem Altar
eine weiße Taube aufflog. Und wem
sich diese Taube auf die Schulter oder
gar auf den Kopf setzte, dem, so hieß
es, sei in diesem Jahr eine besondere
Erleuchtung durch den Heiligen Geist
gewiss.

Natürlich wussten die Leute, dass der
Pfarrer dem Küster die Anweisung ge-                schlagen hatte, einen Kinderspielplatz     voller als sonst. Gespannt warteten alle
geben hatte, sich mit der Taube in der              zu bauen. Es war also immer spannend       auf das Ende der Pfingstgeschichte. Die
Hand hinter dem Altar zu verbergen                  und zukunftsträchtig, was am Pfingst-      Taube flatterte wie jedes Jahr hinter
und diese Taube am Ende der Pfingst-                fest mit der Taube geschah.                dem Altar hervor. Sie flog drei Runden
geschichte in die Luft zu werfen – aber                                                        durch die Kirche, vom Pfarrer und der
es war trotzdem immer wieder ein mit                Dann bekam die Gemeinde jedoch             Gemeinde gespannt mit den Augen
Spannung erwarteter Moment, und das                 einen jungen, modernen Pfarrer aus         verfolgt. Was würde sie tun?
Staunen war in jedem Jahr dasselbe. Wo              dem Norden. Der hielt nichts von sol-
würde die Taube diesmal landen, wel-                chen spektakulären Aktionen und von        Sie ignorierte die geöffneten Fenster
ches Wunder würde der Heilige Geist in              dem Aberglauben, der für die Gemein-       und Türen, flog immer niedriger – und
diesem Jahr bewirken?                               de damit verbunden war. Doch so sehr       setzte sich just dem neuen jungen
                                                    er auch gegen diesen Unfug wetterte        Pfarrer auf die rechte Schulter. Dem
Denn es hatte sich auf diese Weise                  und sich über den Aberglauben lustig       war das sehr peinlich, die ganze ver-
schon manches Wunder angekündigt.                   machte: Er wagte an Pfingsten dann         sammelte Gemeinde aber wusste sich
Vor einigen Jahren war die Taube dem                doch nicht, die weiße Taube einfach        vor Freude kaum zu halten und ap-
Lehrer auf die Schulter geflogen, und               abzuschaffen. Er hatte sich – wie er       plaudierte lange vor Begeisterung.
der hatte danach ein geistvolles Buch               meinte – eine Übergangslösung aus-
geschrieben. Einmal hatte sie sich dem              gedacht: An diesem Pfingstfest sollten     So kann es gehen, wenn man dem
jungen, eingebildeten Grafen auf den                alle Fenster und Türen der Kirche weit     Heiligen Geist zu wenig zutraut. Und
Kopf gesetzt, und der ließ auf eigene               geöffnet bleiben, denn wenn die Taube,     ich bin mir sicher, dass auch der neue
Kosten eine neue Wasserleitung für                  wie er hoffte, den Weg in die Freiheit     junge Pfarrer in der Geschichte im Jahr
die Stadt bauen, die „Wasserleitung                 nehmen würde, statt sich einem Got-        darauf irgendetwas geistvolles, Gutes
des Heiligen Geistes“, wie sie jetzt hieß.          tesdienstbesucher auf Kopf oder Schul-     getan hat, und dass seine Stellung in
Und in einem Jahr war die Taube auf                 ter zu setzen, würde sich dieser unsin-    der Gemeinde fortan vielleicht etwas
den Schultern des zwielichtigen, un-                nige Brauch von selber in Luft auflösen.   besser wurde . . .
durchsichtigen Verwalters des städ-
tischen Armenhauses gelandet, und                   Natürlich waren alle Gemeindemitglie-      M. Holthoff
der hatte daraufhin den Entschluss                  der gespannt, was an diesem Pfingstfest
gefasst, mit den Geldern, die er unter-             geschehen würde. Die Kirche war noch       (gefunden von Katharina Thiel)

Journal 2/2019 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.                                                                                  3
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Zum Geleit

                                              gar nicht erwartet oder geplant, denn        Altersstruktur, Weiterentwicklung von
                                              jede Schwester, jeder Bruder und jeder       Ausbildungs-Schwerpunkten, Koope-
                                              Gast sollte sich das Tagesprogramm           rationsmodellen usw. – Dennoch, wie
                                              so einrichten, wie es ihren oder seinen      angekündigt ist geplant, Anfang 2020
                                              Interessen entsprach. Es soll auch eine      eine Dokumentation herauszugeben
                                              kleine Gruppe von Geschwistern und           über die Ereignisse des Jubiläums – so-
                                              Freunden gegeben haben, die erst weit        zusagen als eine nachträgliche Fest-
                                              nach Mitternacht . . .                       schrift. Dabei hoffen wir auf die weitere
                                                                                           tüchtige Mithilfe aller unserer Mitglie-
                                              Das Jahrestreffen der Diakoniegemein-        der, denn die begonnene Zeitleiste soll
                                              schaft hat gezeigt, dass wir zwar ein al-    dazu intensiv weiter bearbeitet werden.
    Liebe Schwestern und Brüder
                                              ternder Verein sind, dass trotzdem le-
    Liebe Freundinnen                         bendige Aktivitäten in unseren Reihen        Alles in allem also lebendige Aufgaben:
    und Freunde                               stattfinden und sich durchaus mutma-         Dem Leben Raum geben!
                                              chende Aufbruch-Gedanken zeigen.
    Nun liegt er also schon wieder hinter                                                  Liebe Schwestern und liebe Brüder,
    uns – der erste Höhepunkt unseres         So hat das gewählte Jahresthema nicht        – ich denke gerne an unseren Jubilä-
    Jubiläumsjahres 2019: Das Jahrestref-     nur dem Jahrestreffen seinen Stempel         umstag und an unser gesamtes Jah-
    fen – mit all seinen verschiedenen Pro-   aufgesetzt, sondern es dient auch zur        restreffen zurück. Mit vielen von Ihnen
    grammteilen und Ereignissen.              Grundlage der professionellen Hand-          konnte ich kürzere oder längere Kon-
                                              lungsweisen der Geschwister der Ge-          takte haben, an vielen bin ich leider
    Doch das Thema: Dem Leben Raum            meinschaft und taugt für immer neue          und unbeabsichtigt „vorbeigerannt“
    geben wird die Gemeinschaft noch          Ansatzpunkte und berechtigte Zu-             oder es gab eben einfach keine Mög-
    weiter begleiten und uns (hoffentlich)    kunftsperspektiven. Die Revue der In-        lichkeit zu einem Gespräch . . .; – einige
    noch so einige kleinere oder größere      halte unseres Jubiläumstages hat ge-         Geschwister habe ich auch schmerzlich
    Aktivitäten bereiten.                     zeigt: Wir haben eine beeindruckende,        vermisst – aber sie werden ihre Gründe
                                              traditionelle und nicht selbstverständ-      gehabt haben, nicht zum Jahrtestref-
    Mit viel Engagement und Einfallsreich-    liche Geschichte „hinter uns“ gebracht       fen kommen zu können (zu wollen?) !
    tum hatte eine überschaubare Gruppe       (Vortrag am Vormittag zur Geschichte),       Aber „nach dem Jahrestreffen ist vor
    von Geschwistern monatelang an die-       wir sind eine lebendige und einfallsrei-     dem Jahrestreffen“ und 2020 kommt
    sem Jubiläums-Ereignis „gezimmert“        che, kommunikative und verantwort-           – und wir sehen uns hoffentlich alle
    und geplant. Und letztlich kam eine       liche kollegiale Gruppe (Aktionen und        gesund und wohlbehalten im Mai des
    schöne Erinnerungs- und Begegnungs-       Aktivitäten der Mittagszeit, einschließ-     nächsten Jahres wieder.
    feier dabei heraus – die auch von er-     lich RIECK-PREIS), wir wollen und kön-
    kennbar mehr Schwestern und Brüder        nen differenzierte Zukunftsgedanken          Ich wünsche Ihnen allen, liebe Lese-
    besucht wurde als in den vergangenen      entwickeln (Vortrag zur Zukunft der          rinnen und liebe Leser, einen gesegne-
    Jahren. Das hat den Vorstand und alle     Diakoniegemeinschaft), und wir lassen        ten Sommer! – Wenn ich diese Zeilen
    Beteiligte richtig gefreut.               uns von der christlichen Botschaft und       schreibe, herrscht schon wieder, wie im
                                              dem versprochenen Segen ermutigen            vergangenen Jahr, in unseren Breiten
    Im Vorfeld unseres Jahrestreffens hatte   und leiten (Gottesdienst am frühen           übergroße Trockenheit, die Weltlage ist
    es eine Fülle von Programm-Ideen, Vor-    Abend). Dabei werden die professio-          nicht entspannt und die Diakoniege-
    schlägen und Erwartungen gegeben,         nellen Möglichkeiten der Mitglieder          meinschaft steht vor großen Heraus-
    von denen letztlich aus vielerlei Grün-   unserer Gemeinschaft ebenso eine             forderungen. Gründe genug, um auf
    den nur ein Bruchteil berücksichtigt      Rolle spielen, wie die aktuellen gesell-     den Segen Gottes und seine Führung
    werden konnte. Aber auch so war der       schaftlichen Themen und die Leist-           zu vertrauen und zu wissen: ER hat nur
    31. Mai prall gefüllt mit Programm-       barkeit bei den perspektivischen He-         unsere Hände!
    punkten, Beiträgen, Aktionen – mit        rausforderungen. Natürlich muss der
    Gottesdienst und Abendveranstaltung       Vorstand die begrenzten Bedingun-            Ihnen alles Gute und ein unterhaltsa-
    (mit dem Kabarett „Ballastwache“ aus      gen unseres Vereins im Auge behal-           mes und informatives Studium dieses
    Bethel) und nicht alle konnten von der    ten – soll heißen: enger Finanzrahmen,       Diakonals.
    ersten bis zur letzten Minute konditi-    dünne Personaldecke, Angewiesensein
    onell mithalten! Aber das war ja auch     auf Ehrenamtlichkeit, unbefriedigende        Gerhard Dahle

4                                                                                   Journal 2/2019 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.
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Aus der Gemeinschaft

Das Jahrestreffen 2019 – ein Rückblick in Ausschnitten
Das Jahrestreffen, das in diesem Jahr ganz im Zeichen des 150-jährigen Bestehens der Gemein-
schaft stand, wird auf den folgenden Seiten aus Platz- und Zeitgründen nur ausschnittsweise mit
Kurztexten und Fotos dokumentiert.

                                                                                                    Der Vorstand und der Beauftragte der
                                                                                                    Diakoniegemeinschaft konnten in die-
                                                                                                    sem Jahre dreizehn fröhliche Jubilare
                                                                                                    und Jubilarinnen begrüßen und ehren.

                                                                                                    Zugehörigkeiten zur Gemeinschaft
                                                                                                    zwischen 25 und 70 (!) Jahren waren
                                                                                                    Anlass zum Feiern und plaudern. Toll !

Bruder Gebauer freut sich        Auch zwei Schwestern sind stellvertretend dabei,
                                 E. Bergmann und Heidi Roders

Viele Mitgliedsjahre kommen zusammen

Drei Jung-Jubilarinnen: M. Marten, K. Modersitzki, M. Reiß                Bruder Lothar Thiel – seit 1949 Mitglied

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Jahrestreffen 2019

    Im Laufe des Tages 31. Mai gab es verschiedene
    Grußreden und zwei Referate

    Die Ausführungen am Vormittag von Herrn Reinhard Neu-            eigenen Kurzseminar in der Hochschule Hannover unter
    mann von der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth aus              dankenswerter Anleitung des Dozenten für Ästhetik und
    Bethel mit dem Thema: „Einige kurze historische Einblicke        Kommunikation, Herrn Ekkehard Kreutter, hergestellt.
    (Die Entwicklung des Stephansstiftes bis 1972)“ liegen uns in-
    zwischen als Ausdruck vor. Es ist beabsichtigt, dieses Referat
    im Rahmen der Dokumentation Sonderausgabe des Diako-
    nal zum Jubiläumsjahre 2019 zu veröffentlichen.

    Das Referat von Herrn Prof. Dr. A. Dietz am Nachmittag zu
    „Zukunftsperspektiven der Diakoniegemeinschaft“ liegt uns
    ebenfalls vor, wird aber im Folgenden als eine Kurzfassung
    aus der Sicht von Schwester Oppermann-Zapf dargestellt
    und erscheint als Ganzes auch in der geplanten Dokumen-
    tation.

    Beide Ausführungen werden vom Vorstand der Diakoniege-
    meinschaft in seine weiteren Planungen einbezogen.

    Alle Rednerinnen und Redner erhielten als „Dankeschön“
    des Vorstands und als Erinnerung an diese „denkwürdige“          Eine Gruppe des Vorstands hatte mit viel Spaß Silberrin-
    Jubiläums-Veranstaltung einen kleinen, geprägten Silber-         ge hergestellt, die dann den Rednern des Jubiläums-Tages
    ring. Diese Ringe hatte eine Gruppe des Vorstands in einem       überreicht wurden.

       Bildleiste: Die Festredner von links nach rechts

       Frau Kerstin Dede, Beauftragte der Landeskirche               Bruder H. Meyer-Wiedemann überreicht einen Ring
       Frau Dr. Bahr, Landessuperintendentin                         Herr Dr. Austermann, Hochschule Hannover, Fak. V
       Bruder Friedrich Schröder, Diakoniegemeinschaft               Herr Rehse, Landeskirchenamt, Hannover
       Herr R. Neumann, Bethel, als Referent                         Bruder K. Hinck, Konvent Lutherstift Falkenburg
       Bruder H.-P. Daub (li), Dachstiftung                          Herr Dr. Dietz, Hochschule Hannover, Fak. V, als Referent

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Jahrestreffen 2019

Eine Nachbetrachtung von Christine Oppermann-Zapf

„Zukunftsperspektiven der Diakoniegemeinschaft“
Prof. Dr. Alexander Dietz, Hochschule Hannover

Es war eine beeindruckende, kritische und ermutigende           breit gefächerte Tradition des Diakonenberufs wurde in der
Festansprache, die Prof. Dr. A. Dietz während unseres Jah-      Hannoverschen Landeskirche aufgegeben (Dietz erläuterte
restreffens, am Freitag, den 31. Mai 2019, zu Gehör brachte.    die Entwicklungsschritte dorthin), so dass sich der diakoni-
Der Vortrag wurde mit einer Übersicht der Entwicklungs-         sche Blick auf die Gemeindepädagogik verengte. Nur eine
geschichte von 1870-2020 und Perspektiven bis 2050 visu-        Diakoniegemeinschaft könne heilsam an die Breite des Be-
alisiert. Wir dürfen uns darauf freuen, dass der vollständige   rufs erinnern. Hier lägen Chancen und Aufgaben. Er warf
Text in der Sonderausgabe des Diakonals Anfang 2020 veröf-      die Frage auf, ob nicht die Berufsbezeichnung zum „Diakon /
fentlicht wird. Hier vorab einige Inhalte aus der Ansprache,    Diakonin“ den Absolventen des Doppelstudiums bei der Ein-
die mir nachhaltig in Erinnerung blieben.                       segnung denjenigen zugewiesen werden soll, die Mitglieder
                                                                der Gemeinschaft sind.
Dr. Dietz betrachtete unsere Gemeinschaft als Außenste-
hender, recherchierte sehr gründlich in unserer Geschichte      Dietz entwickelte nun Zukunftsperspektiven ab 2020. Er
und resümierte, dass Zukunftschancen und Antworten auf          weist der verfassten Kirche eine theologische Sprachlosig-
die Herausforderungen der Gegenwart in einer Besinnung          keit zu (Bsp. Reformationsjubiläum). Da Ansätze diakoni-
auf eben diese Traditionen liegen würden. Auch mit dem          schen Profils vom Verhältnis Diakonie und verfasster Kirche
Blick auf die Verwobenheit mit Landeskirche und verfasster      abhängen, genau da sei die Berufsgruppe der Diakoninnen
Diakonie.                                                       und Diakone gefragt und mit Ihnen die Gemeinschaften. Ih-
                                                                nen käme eine Schlüsselrolle zu, dazu müssen sie allerdings
In seinem geschichtlichen Rückblick entwickelte Dietz, aus      ihr Nischendasein verlassen. Sicherlich reicht dafür eine hal-
welchen Gründen Kirche eine diakonische Erneuerung be-          ben Stelle Beauftragung nicht aus. Mitwirkung ist auch poli-
nötige, wir seien von dem Wichern-Aufruf Meilen entfernt.       tischer Auftrag. Die Rolle der Diakoniegemeinschaft:
Gegenüber anderen Ländern (Bsp. Finnland) würden unsere
Kirchenleitungen meist große Anstrengungen darin setzen,        –   Überlebensstrategien entwickeln;
überkommene (pfarrerzentrierte) Strukturen zu bewahren,         –   Partner identifizieren;
um demografische und ökonomische Krisen in den Griff            –   Netzwerke und Lobbyarbeit entwickeln;
zu bekommen. Gerade diakonische Gemeinschaften soll-            –   Repolitisierung in Anknüpfung an die 70ger Jahre;
ten hier an den diakonischen Auftrag von Kirche erinnern.       –   Kernkompetenzen sichtbar machen auf dem Weg in eine
Dazu zitierte er Gerhard Uhlhorn (im Vorfeld der Gründung           Gemeinwesendiakonie.
der Brüderschaft): „Eine auf Gottes Wort gegründete Kirche
kann ohne praktische Liebestätigkeit nicht gedacht wer-         Am Ende wies Prof. Dr. Dietz noch einmal auf die Stärke der
den.“                                                           Diakoniegemeinschaft hin mit einem Zitat aus der Rum-
                                                                melsberger Erklärung 2011: „Diakoninnen und Diakone kön-
Die Gemeinschaften befänden sich, wie die verfasste Diako-      nen Brücken bauen zwischen Kirche, Diakonie und Gemein-
nie, in der Phase der Orientierungssuche. Die ursprünglich      wesen“.

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    Die Bewegte Mittagszeit

    In der Zeit von 12.oo bis 15.oo Uhr am Jubiläumstage hatten alle
    Besucher und Besucherinnen Gelegenheit, sich (draußen und
    drinnen) an 15 Ständen von verschiedensten Aktivitäten anspre-
    chen zu lassen. So konnte sich jede und jeder nach eigenem Gut-
    dünken beschäftigen, betätigen oder ausruhen.

    (Leider konnten wir hier nicht alle Aktivitäten dokumentieren –
    die Gesamtaufstellung findet sich im Diakonal 1/2019, Seite 7)
                                                                 Rückblick: Geschichte
    Am Ende der Zeit fand eine stimmungsvolle „Baumpflanzaktion“ in Krügen
    auf der Wiese neben der Stifts-Kirche statt, zu der eine engagierte
                                                                                     Die Geschichte der Diakoniegemein-
    Gruppe von Bläserinnen und Bläsern aufspielte. Die zahlreichen                   schaft kann ein ganzes Buch füllen –
    Bilder können nur einen kleinen Eindruck widergeben!                             und wird es ja auch bald tun. Geschichte
                                                                                     in Bücher zu fassen, ist ein üblicher Weg.
                                                                                     Doch in der Diakoniegemeinschaft wer-
                                                                                     den auch andere Wege gegangen.

                                                                                     Vor einigen Monaten fragte mich Bruder
                                                                                     Gerd, ob ich Lust hätte, an einer Zeitleiste
                                                                                     der Diakoniegemeinschaft mitzuarbei-
                                                                                     ten. Dabei ging es darum, wie Gerd sag-
                                                                                     te, „ein bisschen Fleisch an die Knochen
                                                                                     zu bekommen“. Es sollten nicht so sehr
                                                                                     viele Daten zusammenzutragen werde,
                                                                                     sondern es galt, diese Daten mit Ge-
                                                                                     schichten, Anekdoten und „Menschen-
    Schwester Janne Neumann bedruckt      Unterm Sonnenschirm: Motiv-Fotos           Aussagen“ zu füllen. Darauf habe ich
    Jutetaschen mit dem Logo der DG       zum Jahresthema -                          mich gerne eingelassen. Nach gemein-
                                                                                     samer Sichtung von Rundbriefen und
                                                                                     anderen Quellen hat Gerd diese dann
                                                                                     in eine wunderbare Form gebracht. In
                                                                                     etwa 25 Krügen steckten 150 Jahre Di-
                                                                                     akoniegemeinschaft, die auf dem Jah-
                                                                                     restreffen eingesehen werden konnten
                                                                                     – und auch um eigene Erfahrungen der
                                                                                     Schwestern und Brüder ergänzt werden
                                                                                     konnten. Es haben sich einige schöne
                                                                                     Gespräche dabei ergeben und ich freue
                                                                                     mich schon darauf, wenn es wieder Ge-
    Hochinteressante und einmalige        Spiel, Aktion und gemeinsam                schichtskrüge zu sehen gibt!
    Fundstücke aus der Archivarbeit der   Spaß haben – gar nicht so einfach
    DG konnten bewundert werden                                                      Steffen Eismann

8                                                                             Journal 2/2019 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.
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„Das Blaue Sofa“ – Interviews in der
Bewegten Mittagszeit
„Geschichte wird lebendig, wenn wir                 gemeinschaft. Dankbarkeit über ihren
uns erinnern; Zukunft wird erfahrbar,               Lebens- und Berufsweg in der Diakonie
wenn wir Dem Leben Raum geben“                      war zu spüren.

Auf dem „Blauen Sofa“ – ein perfek-                 Bei aller notwendigen und kritischen
tes Studio unter blauem Himmel und                  Sicht im Hinblick auf die Zukunft un-
duftenden Lindenbäumen – hatten die                 serer Diakoniegemeinschaft wurde in
Schwestern Helma Merkel, Cornelia                   den Interviews deutlich, dass es jetzt
Renders und Janne Neumann sowie                     gilt „Bewährtes bewahren und Neues
die Brüder Hubert Meyer-Wiedemann,                  wagen“. Pessimismus und Resignation
Erhard Glück, Erhard Stahl, Ewald Nill              sind dabei ungeeignete Ratgeber.
und Rolf-Jürgen Hägebarth in Einzel-
Interviews die Gelegenheit, das zu                  Nach dem Aufruf „wir brauchen Brü-
sagen, was sie schon immer gern er-                 der und Schwester“ wurde im Kontext
zählen wollten: Heiteres, Besinnliches              wechselnder Zeiten eine lebendige
aus der Zeit im Stephansstift, in Prak-             150-jährige Geschichte gestaltet. Ich bin
tika, Ausbildung/Studium in und mit                 sicher, dass die Diakoniegemeinschaft
der Diakoniegemeinschaft; Erlebnisse                und das Stephansstift / Dachstiftung
im Brüderhaus/Geschwisterhaus, in                   eine Zukunft haben, wenn wir weiter-
Freundschaften und Beziehungen, bei                 hin aufmerksam, kreativ und mutig
Festen und Feiern oder besondere po-                – wie bisher mit Gottvertrauen – Dem
sitive oder belastende Erfahrungen im               Leben Raum geben.
                                                                                                Baumpflanzaktion
Berufsleben.
                                                    „Danke“ für die Begegnungen und
Alle Schwestern und Brüder erinnern                 Erfahrungen auf dem „Blauen Sofa“
sich nachhaltig an prägende Begeg-
nungen mit Persönlichkeiten, die direkt             Von Heinrich-Wilhelm Cohrs
oder indirekt Einfluss auf ihre Berufs-
wahl hatte. Sie fühlten sich persönlich
angesprochen und motiviert und se-
hen noch heute einen besonderen Sinn
in ihrer Zugehörigkeit zur Diakonie-

Journal 2/2019 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.                                                                       9
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Jahrestreffen 2019

     Der Festgottesdienst

     . . . fand um 17.oo Uhr in der Kirche                                                   grunds fasziniert mich und regt mei-
     des Stephansstiftes statt. Geleitet von                                                 ne Gedanken an. Ich denke nach über
     Pastor Norbert Liebermann (Diako-                                                       meine eigenen „Lebenstänze“ und den
     niekolleg) und unseren Schwestern                                                       verschiedenen Hintergründen, vor de-
     Birgit Malinowski (Halle) und Jana                                                      nen sie zur Aufführung kommen und
     Jäger (Göttingen) konnte die Gemein-                                                    kamen. Bestürzt erkenne ich, wo mir
     schaft fröhlich mit Janne Neumann                                                       das Tanzen nicht geglückt ist, weil das
     eine neue Schwester aufnehmen.                                                          Bühnenbild mich abgelenkt oder aus
                                                                                             der Fassung gebracht hat, so dass ich
                                                                                             meinen Tanz verstolperte. Dankbar er-
                                                                                             innere ich mich daran, wie oft mir das
                                                                                             Tanzen dann doch gelingt, egal wie die
                                                                                             Bühne auch aussehen mag.

                                                                                             Und die Ballerina in der Bruchbude? Sie
                                                                                             macht das Beste daraus. Sie lässt sich
                                                                                             nicht abhalten. Sie ist die Choreografin
                                                                                             ihres Lebenstanzes. Von den widrigen
                                                                                             äußeren Umständen lässt sie sich nicht
                                                                                             unterkriegen und gibt so ihrem Leben
     Zum Motiv des Gottesdienst-Flyers hat      Zu welcher Musik mag sie wohl tan-           Raum. Und ihre ausgestrahlte innere
     uns Schwester Malinowski den folgen-       zen? Hat sie Publikum oder tanzt sie         Versunkenheit und Anmut geben dem
     den Text zur Verfügung gestellt.           nur für sich? So, wie die Tänzerin da-       Raum Leben. Der Tanz geht weiter.
                                                steht, könnte sie wohl in jedem Bal-
                                                lettsaal der Welt zu Hause sein. Aber        Der Fotograf des Bildes „Action Active
     Gedanken zum Bild des Liedblattes          sie steht in keinem Ballettsaal. Ihr Fuß     Bailarina“ heißt Caio Queiroz und
     für den Jubiläumsfestgottesdienst          ruht nicht auf einer Ballettstange. Sie      stammt aus Sao Paulo (Brasilien).
     der Diakoniegemeinschaft                   braucht keine Spiegelwand.
                                                                                             Birgit Malinowski
     Die Ballerina in der                       Die Ballerina tanzt in einer Industrie-
                                                ruine. Der Putz bröckelt, Graffiti an den    Im Anschluss an den Gottesdienst
     Bruchbude                                  Wänden, Unrat auf dem Boden. Wie es          wurde in der Kirche der diesjährige
                                                dort riecht, möchte ich mir nicht vor-       ILSE & KARL RIECK PREIS vergeben. Wir
     Konzentriert und gedankenversunken,        stellen.                                     konnten wieder drei Preisträger be-
     in Spitzenschuhen und weißem Tüllrock,                                                  glückwünschen (siehe auch: Rückmel-
     vollführt die Ballerina ihre Übungen.      Doch diese Umstände scheinen die             dungen der Preis-Träger auf Seite 23).
                                                Ballerina nicht zu beinträchtigen. Sie
     Sie nimmt eine klassische Balletthal-      tanzt ihren Tanz zu einer Musik, die
     tung ein. An den Innenseiten ihrer Arme    wohl nur sie hört.
     erkenne ich Blumen-Tätowierungen.
                                                Hat sie sich diesen „Ballettsaal“ selbst
     Ich stelle mir vor, wie die Übungen wei-   ausgesucht oder gibt es keinen anderen?
     tergehen, wie die Tänzerin sich dehnt
     und streckt und wie sie, nun da ihr Kör-   Der Gegensatz der angedeuteten, wei-
     per ordentlich vorbereitet und aufge-      chen und fließenden Tanzbewegung
     wärmt ist, ihren Tanz beginnt.             und des rauen, harten Bildhinter-

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Jahrestreffen 2019

Unser Haus-                                         Der Abend am Jubiläumstag
meister Papke

                                                    Zu Beginn des Abends: Sektempfang vor dem Festsaal
– alias Manfred Büsing – war auch wie-
der mit dabei. In seiner unnachahm-                 Der Abend am Jubiläumstag wurde mit einem Sektempfang begonnen und nach
lichen Art bat er die Besucherinnen                 einem festlichen Abendessen erfreute uns das Kabarett aus Bethel mit ihrem
und Besucher u.a. „über den Roten                   aktuellen Programm „Ballastwache“
Teppich“ in den Festsaal einzutreten
– ehe er selbst ein launiges Grußwort
an uns richtete. Vielen Dank für diese
„Einlagen“ !

                                                                  „Ballastwache

Journal 2/2019 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.                                                                         11
Jahrestreffen 2019

     Blitzlichter vom Tage und hilfreiche Geister

     Dazwischengeblickt – Betrachtungen „Von Unten“ !

                                                    Und jetzt war es so weit. Der große Tag      So konnten zumindest unsere Gäs-
                                                    unserer Geburtstagsfeier stand bevor.        te den Festsaal trockenen Hauptes
                                                                                                 erreichen. Kaum füllte sich der Fest-
                                                    Wir schreiben das Jahr 2019, den 31. Mai,    saal, da blitzte auch schon die Sonne
                                                    7.15 Uhr.                                    hinter den Wolken hervor. Drinnen
                                                                                                 wurde geredet und gelauscht. Und
                                                    Der Himmelfahrtstag lag hinter uns.          draußen konnten die fleißigen Hän-
                                                    Etwas müde und verschnupft traf ich          de wieder aktiv werden und bauten
                                                    in der Geschäftsstelle ein. Ab 8 Uhr         und stellten, was das Zeug hielt. Re-
                                                    wollten wir die Stände aufbauen. Wir         nate, wo stellen wir die Schirme auf?
                                                    hatten ein Zeitfenster von einer Stun-       Renate, haben wir noch eine Kabel-
                                                    de, um 5 Pavillons, das blaue Sofa, die      trommel ? Renate, gibt’s schon Kaffee?
                                                    Technik, Tische, Bänke, Schirme und          Renate, ojee, ein Pavillon ist kaputt ?
                                                    weitere Materialien an ihre Standor-         Renate . . . Renate . . . !
                                                    te zu schaffen. „Das schaffen wir nie!“
                                                    höre ich Gerd noch sagen. Doch wir           Geschafft, alles war bereit. Nun konn-
     So ein Jubiläum zum 150. sollte gut vor-       waren gut vorbereitet. Pünktlich um          ten sie kommen! Und da kamen sie
     bereitet sein. Monatelang liefen die Vor-      8 Uhr standen unsere Helfer zur Stel-        auch schon. Laut und fröhlich plau-
     bereitungen zu diesem großen Ereignis.         le. Bis 9 Uhr sollte der Platz vor dem       dernd verließen unsere Gäste den
     Ideen wurden in der Vorstandsrunde             Festsaal festlich glänzen, um die Gäs-       Festsaal. Die Sonne strahlte! Der Stand
     gesponnen, geformt und wieder ver-             te, Grußredner und -Rednerinnen ent-         mit feurigem Chilli con carne und cin
     worfen, dann endgültig festgelegt. Ar-         sprechend zu empfangen.                      carne sowie einem erfrischendem Des-
     beitsgruppen wurden gebildet. Verant-                                                       sert war Magnetpunkt Nummer eins.
     wortliche herausgepickt. Geschwister           Dann passierte, was wir uns alle nicht       Frisch gestärkt und voller Erwartung,
     mobilisiert. Arbeitspläne geschrieben.         gewünscht haben; es fing an zu reg-          machten sich ein Jeder / eine Jede auf
     Köpfe rauchten. Es wurde gebastelt, re-        nen und das auch noch ziemlich hef-          den Weg zu den einzelnen Stationen,
     cherchiert, geschrieben, gedruckt und          tig! Meine Frisur war hin. Aber Gott         die mit unterschiedlichen Angeboten
     organisiert . . . , gelacht, gemeckert, ver-   sei Dank hatte unser „Hausmeister            warben. 14.30 Uhr. Die meisten unse-
     söhnt, gezweifelt, gebetet . . . wird alles    Paul Papke“ neben seinem roten Tep-          rer Gäste machten sich auf zur Baum-
     klappen, spielt das Wetter mit?                pich auch einen Regenschirm dabei.           pflanzaktion. Festlich umrahmt wurde

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Jahrestreffen 2019

die Aktion von einem Posaunenchor, der              kenden, machten sich auf den Weg in         Endlich Abendessen. Die Sitzplätze
sich extra für diesen Tag zusammenge-               die Kirche. Während dessen gingen die       wurden knapp und die Schlange zum
funden hat. Nun steht sie, unsere Hain-             Vorbereitungen für den Abend weiter.        Büfett windete sich durch den Saal.
buche, festverankert an zwei Pfählen,                                                           Geschafft – mein Teller war gefüllt und
auf der Wiese vor der Stiftskirche.                 Der Soundcheck für die Künstler konn-       in einer kleinen privaten Runde fan-
                                                    te beginnen. Ca. eineinhalb Stunden         den wir dann einen gemütlichen Platz
Nun wurde es aber auch Zeit zum Kaf-                gaben wir uns Zeit, um wieder ein           im Freien vor dem Festsaal.
fee trinken. Der Kuchen stand im Fest-              festliches Ambiente im Festsaal herzu-
saal bereit und auch die 2. Runde der               stellen. Pünktlich flog das Serviceteam     Jetzt konnte es weitergehen mit dem
Grußreden sollte beginnen. Drinnen                  des ZEB ein. Wie die Heinzelmännchen        Abendprogramm der „Ballastwache“.
wurde wieder geredet und gelauscht                  rückten und schmückten sie wieder           Schnell noch das Knabbergebäck auf
und draußen begannen die ersten Auf-                alles zurecht. Der Koch und sein Team       den Tischen verteilt – es gab ja lange
räumarbeiten . . . und drinnen wurde                bauten das köstliche und mit viel liebe     nichts zu Essen. Ein wirklich gelunge-
immer noch geredet und gelauscht.                   kreierte Büfett auf. Fertig. Jetzt war es   nes Programm wurde uns geboten.
16.00 Uhr, die Glocken fingen an zu läu-            Zeit um mal kurz die Füße hochzule-         Was haben wir gelacht! Gut gelaunt
ten – ups, da hatte sich jemand vertan!             gen und auf das Ende des Gottesdiens-       und mit viel Applaus verabschiedeten
                                                    tes zu warten. Die Damen, die für den       wir die Künstler. 21.30 Uhr. Nun wurde
Jetzt wird’s eng. Um 17.00 Uhr soll-                Sektempfang bereitstanden, wurden           es Zeit draußen die Pavillons abzubau-
te der Gottesdienst beginnen und                    langsam nervös. Wie lange wird’s wohl       en. Und wieder waren die fleißigen
die Redner waren noch in ihrem Ele-                 noch dauern? Ok, das war das Stich-         Helfer mit am Werkeln. 22.00 Uhr. Zeit,
ment. Die ersten RIECK-PREIS Empfän-                wort für mich, mal den Fortschritt          mich auf mein Zimmer zurückzuzie-
ger reisten an und auch die „Ballast-               des Gottesdienstes zu inspizieren.          hen. Erschöpft aber zufrieden im Bett,
wache“ traf ein. Geduldig warteten sie              Pünktlich zum Segen stand ich in der        lauschte ich dem fröhlichen und aus-
und fanden ein schattiges Plätzchen                 Kirchentür – wenigstens „den“ konnte        gelassenen Treiben aus Richtung Fest-
unter den mittlerweile freigeräum-                  ich mir noch abholen. Etwas Geduld          saal. 4.00 Uhr am Morgen. Leises Geki-
ten Pavillons. Jetzt aber, auf zum Got-             mussten wir allerdings noch aufbrin-        cher und Gegluckse – der „Harte Kern“
tesdienst! Unsere Gäste, unser neues                gen, denn die Preisverleihung folgte        fand nun auch sein Bett. 6.30 Uhr mein
Mitglied Janne mit Ihrer Familie sowie              im Anschluss. Sektempfang. Fröhlich         Wecker klingelt – auf geht´s!
die Preisträger, der Vorstand, der Po-              und ausgelassen genossen alle das
saunenchor und alle weiteren Mitwir-                prickelnde und erfrischende Getränk.        Renate Hartmann

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Jahrestreffen 2019

     Protokoll der Mitgliederversammlung der
     Diakoniegemeinschaft vom 01. Juni 2019

     Die jährliche Mitgliederversammlung fand unter der Leitung von Bruder H. Meyer-Wiedemann und Schwester Jana Jäger
     statt. Nach der traditionellen Andacht zu Beginn des Tages auf dem Friedhof und dem Gedenken an unsere verstorbenen
     Geschwister begann die Sitzung im Festsaal um 9.15 Uhr. Die Tagesordnung war im Diakonal 1/2019 bereits veröffentlicht
     worden und lag in den Materialien zur Mitgliederversammlung 2019 noch einmal vor.
     Die Sitzung endete planmäßig zum Mittagessen.

     Schwester Ilka Klockow-Weber erläutert die Arbeitsgruppe Kollegiale Beratung   Pastor Norbert Liebermann verabschiedet sich bei den Ge-
                                                                                    schwistern; er beendet seinen Dienst bei dem Diakonie-Kolleg
                                                                                    aus Altersgründen

     Bruder Gerd Dahle überreicht „Bedanke-mich“ Blumen                             Am Ende der Sitzung bedankt sich Bruder Cohrs bei allen Mit-
                                                                                    wirkenden

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Jahrestreffen 2019 – Protokoll der MV

Beginn um 9.30 Uhr; Die MGV ist mit 64 teil-                    Im konkreten Fall wollen wir vermittelnd tätig werden
                                                                und gezielt Mitglieder für Anleitungstätigkeiten anspre-
nehmenden und stimmberechtigten Mitglie-
                                                                chen.
dern beschlussfähig
                                                              – Thema des Jubiläumsjahres des Stephansstiftes: Mitglie-
                                                                der der DG haben sich bei der Findung des Themas mit
TOP 1: Begrüßung, Eröffnung und Feststellung                    eingebracht.
       der Beschlussfähigkeit
Bruder Tom Weber begrüßt die Mitglieder mit der Tageslo-        Das Jubiläumsjahr setzt sich noch fort, auch wir planen
sung und Bruder Hubert Meyer-Wiedemann eröffnet die             noch kleinere Veranstaltungen aus diesem Anlass. So wird
MGV.                                                            der Konvent „Im Haus“ Muffins backen und an die Mitar-
Die Gesprächsleitung übernehmen Schwester Jana Jäger            beitenden der DD verteilen.
und Bruder Hubert Meyer-Wiedemann
                                                                Eine Gruppe plant eine „Sahnetortenverteilaktion“ an
TOP 2: Bestellung der Protokollantinnen                         Brennpunkten in der Innenstatt von Hannover in Koope-
Schwester Katharina Thiel und Schwester Magret Marten           ration mit dem Bollerwagen-Café.
werden als Protokollantinnen von der MGV bestimmt.
                                                                Alle Konvente und Mitglieder sind weiterhin herzlich ein-
TOP 3: Genehmigung der Tagesordnung                             geladen, auch Aktivitäten zum Jahresthema zu planen
Die MGV genehmigt die Tagesordnung.                             und durchzuführen.

TOP 4: Bericht des Vorstandes                                 2. Konvente:
Bruder Gerd Dahle berichtet aus der Arbeit des Vorstandes.    Die Arbeit der Konvente wird zunehmend schwieriger, da
Er ergänzt zu dem in den Materialien 2019 vorliegenden Be-    viele Mitglieder aus Zeit- oder Gesundheitsgründen nicht
richt:                                                        mehr an den Treffen teilnehmen können oder möchten.

1. Vereinbarungen der DG mit der Dachstiftung:                Der Vorstand und die DG denken in nächster Zeit darüber
– Die Diakoniegemeinschaft und die Dachstiftung haben         nach, welche anderen Möglichkeiten es gibt.
   einen Vertrag, der die Zuwendungen, die die Dachstiftung
   der DG zukommen lässt, samt der damit verbundenen          3. Diakonal:
   Bedingungen, beinhaltet. Dieser Vertrag umfasst wegen      Es gibt einen kleinen Redaktionskreis. Im Augenblick sind
   der Rechungsplanungszeiträume der DD ab jetzt immer        wir in der glücklichen Lage, dass Bruder Heinz Hopfeld als
   einen Zeitraum von drei Jahren.                            Layouter und Graphiker bei jeder Ausgabe des Diakonals
                                                              die Layoutarbeit übernimmt. Sollte Bruder Hopfeld aus ge-
– die Diakoniegemeinschaft soll sich engagieren bezüglich     sundheitlichen Gründen dazu nicht mehr in der Lage sein,
  der Vernetzung mit den Parochialen Einrichtungen            müssen wir auf bezahlte, professionelle Unterstützung zu-
                                                              rückgreifen. Dafür muss ein Betrag zurückgelegt bzw. ein-
– Kooperation im Bereich Weiterbildung: wir wollen uns be-    geplant werden.
  mühen, Veranstaltungen zu initiieren, die auch offen sind
  für Mitarbeiter der DD, die aber nicht selber von der DD    4. Mitgliederverzeichnis:
  angeboten werden.                                           das Mitgliederverzeichnis ist verteilt. Es enthält eine Menge
                                                              persönlicher Daten, was besondere Sensibilität erfordert.
– Wunsch der DD, die DG möge die Berufspraktikant*innen
  der Hochschule Hannover, die im Bereich der Dachstiftung    Das Verzeichnis und die Daten dürfen ausschließlich an Mit-
  tätig werden wollen, mit betreuen bzw. bei der Anleitung    glieder herausgegeben werden. Auch Telefonnummern dür-
  unterstützen.                                               fen nicht einfach weiter gegeben werden.

Journal 2/2019 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.                                                                        15
Jahrestreffen 2019 – Protokoll der MV

     Ähnlich ist es mit Bildern im Diakonal und anderen Veröffent-       neuen Ablauf für die Andacht anlässlich des Gedenkens
     lichungen: Wenn Menschen darauf zu erkennen sind, müssen            der verstorbenen Schwestern und Brüder auf dem Fried-
     die Gesichter aus Datenschutzgründen „verpixelt“ werden.            hof zu erstellen.

     Bruder Erhard Stahl berichtet aus der Arbeit des geschäfts-       – Bruder Weber berichtet, dass die Diakoniegemeinschaft
     führenden Vorstandes zu folgenden Aspekten:                         Stephansstift als Ansprechpartner bei den Studierenden
                                                                         bekannt ist. In den Vorstand delegierte die Studierenden-
     Ausstattung der Geschäftsstelle:                                    schaft Janne Neumann und jetzt neu Chiara Heyer. Für
     – Der geschäftsführende Vorstand beobachtet, dass die               die beiden Plätze im Berufspolitischen Ausschuss gab es
       Fülle und die Zunahme der Aufgaben (Zusammenarbeit                mehr Interessierte als Plätze. Dies wird mit Beifall durch
       mit DD, mit Hochschule . . .) von der Geschäftsstelle mit ei-     die MGV aufgenommen.
       ner halben Stelle des Beauftragten allein nicht geleistet
       werden können.                                                  – Bruder Weber weist noch einmal darauf hin, dass Herr
                                                                         Prof. Dr. Dietz, Dozent der Hochschule Hannover für Sys-
     Haushaltsperspektive:                                               tematische Theologie, für eine Kooperation mit der DG
     – Auch die Gemeinschaft schrumpft, damit sinken die Ein-            im Rahmen seiner Möglichkeiten offen wäre für Zusam-
       nahmen; die Ausgaben lassen sich aber kaum verringern.            menarbeit mit der Diakoniegemeinschaft.
       Wie lange dürfen wir noch mit den Zuschüssen der Dach-
       stiftung, der Landeskirche u.a. rechnen? Die Einnahmen          – Bruder Weber wird vom 17.09.-16.11.19 in Elternzeit gehen.
       werden kleiner, Rücklagen müssen schon angegriffen                Im Rahmen der Möglichkeiten wird er alle organisato-
       werden.                                                           rischen und inhaltlichen Arbeiten vorbereiten oder de-
                                                                         legieren, damit seine Abwesenheit gut zu überbrücken
     Stichwort: Unsicherheit und Mut                                     sein sollte.
     Neue Wege denken und gehen, ohne das Bewährte zu ver-
     gessen, aber manchmal auch entscheiden, sich von Bisheri-           Es erfolgte die Aussprache zum Bericht des Vorstandes und
     gem zu trennen. Fazit: Wer Veränderung sucht, muss Expe-            des Beauftragten mit folgenden inhaltlichen Aspekten:
     rimente wagen. Bewährtes, an das wir uns gewöhnt haben
     und von dem wir uns nicht gerne trennen, muss auf den             – Die Bedeutung von Traditionen in Gemeinschaften wird
     Prüfstand gestellt werden. Was müssen wir bewahren, wo-             z.B. durch das gemeinsame Wohnen übermittelt. Die-
     von müssen wir uns trennen, was muss oder darf sich ver-            se Erfahrung machen die Studierenden in der Gemein-
     ändern?                                                             schaft Neinstedt.

     Bruder Stahl trägt für die aufgeführten Aspekte an: Der           – Bruder Laack betont die Wichtigkeit, die Mitarbeitenden
     Glaube wird uns tragen und leiten in allen diesen Fragen            der diakonischen Einrichtungen (DD) für die DG zu inte-
     und in die Zukunft begleiten.                                       ressieren. Dies ist ein auch ein präsentes Thema des Vor-
                                                                         standes im Kontext der Vereinbarung zwischen DG und
     TOP 5: Bericht des Beauftragten                                     Dachstiftung.
     Ergänzend zum schriftlich vorliegenden Bericht des Beauf-
     tragten erläutert Bruder Weber folgende Punkte:                   – Schwester Neumann berichtet, dass Prof. Dietz gerne
                                                                         Mitglieder in seine Vorlesungen einladen möchte, damit
     – Die Friedhofsandacht wurde für das Jubiläumsjahr von              hier Diakoninnen und Diakone Traditionen weitergeben
       Bruder Wasmuth vorbereitet. Dafür dankt Bruder Weber              können.
       ihm.
                                                                       – Es wird noch einmal auf die Wichtigkeit hingewie-
        Es haben sich die Schwestern Martina Wittke, Claudia             sen, Wohnraum für Studierende der Hochschule und
        Renders und Ilka Klockow-Weber bereit erklärt, einen             Schüler*innen des Diakonie-Kollegs zu schaffen. Hier

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Jahrestreffen 2019 – Protokoll der MV

   möge sich die DG engagieren. Vielleicht könnte auch ein     Die Vertrauensleute sind Bruder Werner Bonus, Bruder
   Wohnen im Rahmen eines Mehrgenerationenhauses               Ewald Nill, Schwester Elke Motzkus, Bruder Adolf Nolte, dazu
   entwickelt werden?                                          kommt immer wieder auch Bruder Hägebarth. Sie treffen
                                                               sich zur Zeit 3x im Jahr, oft gemeinsam mit Renate Hart-
   Es wird darauf hingewiesen, dass die DG sich im Rah-        mann, Tom Weber und Gerd Dahle.
   men der Quatiersentwicklung auf dem Stiftsgelände
   für Wohnraum für Studierende eingesetzt hat. In der         Lebensmotto: Einer trage des Anderen Last. Oder auch: Wir
   Gesamtplanung sind auch Wohnbereiche für diese Ziel-        teilen gemeinsam die Hoch- und Tiefunkte des Lebens, ha-
   gruppe enthalten. Z.Z. gibt es einen Stillstand im Geneh-   ben teil an Trauer aber auch an freudigen Anlässen der Mit-
   migungsverfahren für die Baumaßnahmen durch die             glieder.
   Stadt Hannover. Es ist und wird ein Thema im Vorstand
   bleiben, sich weiterhin für dieses Thema zu engagieren.     Das Motto des Jahresfestes: „Dem Leben Raum geben“ könn-
                                                               te man auch umdrehen: dem Raum Leben geben.
– Das Diakonie-Kolleg ist in unmittelbarer Nachbarschaft
  zur Geschäftsstelle der DG. Es wird empfohlen auch hier      Gerade auch das gemeinsam Abschied nehmen hat seine
  Mitgliederwerbung zu betreiben.                              Zeit. Die Vertrauensleute erleben, dass das gemeinsame Le-
                                                               ben, am Leben teilnehmen, eine ganz wertvolle und erfül-
– Schwester Marten erläutert, dass eine konkrete Kontakt-      lende Aufgabe ist.
  aufnahme mit dem Diakonie-Kolleg auch mit der Einfüh-
  rung des Mentoringprogramms angedacht sei. Es wäre in        Bruder Hägebarth berichtet, dass er sich immer freut, wenn
  diesem Kontext wünschenswert, wenn sich Mentor*innen         er auf Geburtstagsgrüße Antwort bekommt. Dann verpufft
  für eine Mitarbeit bereit erklären würden, denen die Ar-     das Schreiben nicht im luftlehren Raum.
  beit mit Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen
  vertraut ist.                                                – Der Berufspolitische Ausschuss berichtet, dass sowohl
                                                                 Herr Rehse, als auch Frau Dede im nächsten Jahr in Rente
– Pastor Liebermann erläutert, dass im Diakonie-Kolleg vie-      gehen.
  le Menschen in den einzelnen Ausbildungsfeldern ausge-
  bildet werden. Viele arbeiten dann für die Dachstiftung,       Die Diakoniegemeinschaft sollte sich Gedanken machen,
  viele andere verlassen Hannover nach der Ausbildung.           wen wir uns vorstellen können als mögliche Nachfolge.
  Auch wenn man Schüler*innen des Kollegs anspricht
  bleibt die Frage: Was haben Menschen von dem Eintritt        Die Landeskirche beschäftigt sich mit der Frage des Theo-
  in die DG? – diese Frage ist nach wie vor offen.             logischen Nachwuchses. Dazu gab eine Veranstaltung. Ein
                                                               Tagesordnungspunkt: Kirche in Sozialraum. Leider waren
– Schwester Oppermann-Zapf gibt die Anregungen, eine           nicht wirklich Menschen mit entsprechender Ahnung und
  Kompetenzabfrage zu wiederholen, die Vertrauensleute         Kompetenz anwesend, dafür wird sich beim nächsten Mal
  mit Aufgabenfeldern zu betrauen, um den Vorstand zu          Bruder Weber einsetzen.
  entlasten und die Druckkosten des Diakonal mit einer
  Kostenpauschale auf die Mitglieder umzulegen.                Es wird einen Fachtag geben in der Hochschule: Die Dia-
                                                               koniegemeinschaft und der Diakoniekonvent Lutherstift
– Es wird angeregt zu prüfen, ob die halbe Stelle des Beauf-   Falkenburg werden zusammenarbeiten mit dem Verdener
  tragten ausreichend ist, um die Aufgabenfülle zu bewäl-      Frühling, der Beauftragten für Diakon*innen und der Hoch-
  tigen.                                                       schule Hannover Fakultät V und laden am 21. Januar 2020
                                                               Diakon*innen, Kirchenmusiker*innen, Kirchenkreissozialarb
TOP 6: Berichte der Arbeitsgruppen und Ausschüsse              eiter*innen Küster*innen, Pastor*innen und Kita-Leitungen
– Bruder Ewald Nill berichtet aus der Arbeit der Vertrau-      ein zum Thema : Interdisziplinäre Teams / Chancen und Ne-
  ensleute und deren regelmäßigen Treffen.                     benwirkungen.

Journal 2/2019 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.                                                                        17
Jahrestreffen 2019 – Protokoll der MV

     – Kollegiale Beratung: Schwester Klokow-Weber berichtet         standes und ermutigt zu Entscheidungen zur Sicherung der
       über die Treffen der Kollegialen Beratung. Inzwischen         Zukunft der DG.
       ist die Gruppe so eng zusammengewachsen, dass sehr
       persönlich ausgetauscht und gemeinsam beraten wird.           Bruder Drude greift das Angebot von Prof. Dietz auf, dessen
       Teilnehmende je 3-5. Wer Interesse hat, ist herzlich will-    Kooperationsangebot anzunehmen und ihn zum Mitden-
       kommen. Treffen immer im Haus der DG. Termine wer-            ken einzuladen. Wenn zukunftsfähige Projekte entstehen
       den noch bekannt gegeben.                                     könnten, dann könnte sich Bruder Drude eine Spenden-
                                                                     offenheit der Mitglieder vorstellen und auch er würde sein
     Schwester Renders fragt, ob es in diesem Zusammenhang           Spendenverhalten überprüfen. Ggf. könnte daraus auch die
     ein Konzept gibt, das auch in den Regionen übernommen           Finanzierung einer Stelle erwachsen.
     werden kann und sich so eventuell an potientielle neue Mit-
     glieder wenden kann?                                            TOP 8: Bericht der Rechnungsprüfer
                                                                     Bruder Peters (auch im Namen von Bruder Piepenbrink)
     Antwort: Es gibt ein Konzept, das weitergegeben werden kann,    berichtet über die Rechnungsprüfung und bestätigen die
     das sich jemand dann aber auch wirklich aneignen muss.          Ordnungsmäßigkeit der Buchführung.

     TOP 7: Bericht über den Jahresabschluss 2018                    TOP 9: Beschlussfassung über den Jahresabschluss 2018
     Bruder Erhard Stahl dankt Hanna Dahle für ihre Arbeit im Fi-    Beschluss 1
     nanzbereich der DG und für ihr umfangreiches Engagement         Die Mitgliederversammlung stimmt der Dotierung und der
     für die Gemeinschaft.                                           Verwendung der Rücklagen zu, so wie vom Vorstand und
                                                                     Geschäftsführung vorgeschlagen und im Jahresabschluss
     Dann führt Bruder Stahl zum Bericht aus, dass die Einnahmen     bilanziert. Sie stellt den Jahresabschluss 2018 mit der Bilanz-
     kleiner werden und die Ausgaben steigen, so dass ein Defizit    summe vom 365.377,98 Euro und dem Jahresfehlbetrag von
     entsteht, das aus den Rücklagen finanziert werden muss.         7057,77 Euro fest.
                                                                     Mit einer Enthaltung beschlossen.
     Für die Deckung des Haushaltes hat der Vorstand eine frei
     werdende Anlage in diesem Jahr nicht vollständig wieder         Beschluss 2
     angelegt. Er hat von der Gesamtsumme 25.000,00 Euro             Die MGV genehmigt den Jahresfehlbetrag von 7057,77 Euro
     entnommen, um die Defizite von 2019 und vermutlich 2020         auf neue Rechnung vorzutragen.
     abzudecken. Es wird noch ein kleiner Zufluss durch die Auf-     Einstimmiger Beschluss.
     lösung der Sterbeversicherung von Schwester Ilse Rieck für
     das Haushaltsjahr 2019 erwartet.                                Beschluss 3
                                                                     Die MGV beschließt dem Vorstand und der Geschäftsfüh-
     Bruder Stahl macht an dieser Stelle noch einmal deutlich,       rung weiterhin Entnahmen aus den Rücklagen zu gestatten
     dass die DG bei einer vollen Stelle des Beauftragten die Fi-    für genehmigte Maßnahmen in den Bereichen Solidaritäts-
     nanzierung der Diakoniegemeinschaft nur für die nächsten        fond, Projekte und Renovierungsarbeiten.
     sieben Jahre sicherstellen könnte. Dann würde die Insolvenz     Einstimmiger Beschluss.
     drohen.
                                                                     TOP 10: Beschlussfassung über die Entlastung
     Es wird angeregt, ob die DG für eine begrenzte Zeit von z.B.            des Vorstandes
     drei Jahren eine volle Stelle finanzieren könne, um in dieser   Die MGV erteilt dem Vorstand Entlastung.
     Zeit andere Gelder zu akquirieren.                              Zustimmung bei Enthaltung des Vorstandes.

     Alle Fragen werden bei der Klausurtagung aufgegriffen, ge-      Die Mitgliederversammlung erteilt dem geschäftsführen-
     prüft und hoffentlich zu guten Ergebnissen führen. Die MGV      den Vorstand, Herrn Erhard Stahl, Entlastung.
     unterstützt das planerische und prüfende Denken des Vor-        Einstimmig erteilt.

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Jahrestreffen 2019 – Protokoll der MV

Die Mitgliederversammlung erteilt dem geschäftsführen-          eine Verschiebung der Problematik handelt und deshalb
den Vorstand Gerhard Dahle Entlastung.                          eine Satzungsänderung ggf. unnötig sein könne.
Einstimmig erteilt.
                                                                Der Vorstand hat einen Antrag auf Satzungsänderung in die
                                                                TOP-Liste der MGV eingebracht. Dieser Antrag kann nach den
TOP 11: Wahl der Rechnungsprüfenden für das                     Vorgaben der Satzung in der diesjährigen MGV nicht abge-
        Haushaltsjahr 2019                                      stimmt werden, da bei der Einladung der Hinweis auf die Sat-
Als Rechnungsprüfendende für das Haushaltsjahr stellen          zungsänderung und der Text nicht bekannt gegeben wurde.
sich Schwester Christina Oppermann-Zapf und Schwester
Claudia Weigel zur Verfügung.                                   Es wird der Antrag gestellt, dass der Vorstand seinen Antrag
Die Mitgliederversammlung stimmt auf Antrag dieser No-          zur Satzungsänderung zurückzieht, weil das Vorgehen den
minierung mit zwei Enthaltungen zu.                             formalen Abläufen einer Satzungsänderung nicht entspricht.

TOP 12: Erläuterungen und Beschlussfassung über den             Es entsteht eine Diskussion bezüglich einer Satzungsän-
        Wirtschaftsplan 2020                                    derung. Nach einem Antrag zur Geschäftsordnung durch
Erhard Stahl stellt den Wirtschaftsplan 2020 vor – wie in den   Schwester Neumann und einer formalen Gegenrede, findet
Unterlagen abgebildet.                                          die Schließung der Rednerliste eine mehrheitliche Zustim-
Antrag: Die Mitgliederversammlung möge der Annahme              mung.
des Haushaltplanes 2020 zustimmen.
Beschluss einstimmig.                                           Der Vorstand zieht den Antrag auf Satzungsänderung zurück.

TOP 13 Anträge:                                                 Der Satzungsausschuss soll seine Arbeit fortsetzen und ei-
1. Antrag auf Satzungsänderung und                              nen Vorschlag zur Wahl des Vorstandes vorbereiten, diesen
2. Antrag auf Einsetzung eines Ausschusses, zur Findung         durch die Gremien der Diakoniegemeinschaft zur Beratung
   von Kandidatinnen und Kandidaten für die Vorstands-          und Rückmeldung zur Verfügung stellen und ihn abstim-
   wahlen 2021                                                  mungsfähig für die nächste MGV vorbereiten.

Zu 1.                                                           Mit zwei Enthaltungen wird dieser Vorschlag angenommen.
Bruder Dahle führt die Beweggründe für diesen Antrag wie
folgt aus: Bei der Vorbereitung der letzten Wahl gab es große   Zu 2.
Probleme für die Vorstandsplätze Kandidaten oder Kandida-       Bruder Weber begründet seinen Antrag vor allem mit
tinnen zu finden, insbesondere für den Vorsitz gab es keine     den Erfahrungen zur letzten Wahl (2017) und den großen
Kandidatin bzw. keinen Kandidaten.                              Schwierigkeiten, Geschwister zur Kandidatur zu bewegen.
                                                                Dem Antrag wird nach kurzer Diskussion mehrheitlich zu-
Um für die nächste Wahl 2021 andere Bedingungen zu ha-          gestimmt und es werden erste Namen genannt (Henning
ben, wurde ein Satzungsausschuss beauftragt, diese Proble-      Schulze-Drude, Jo-Ute Kriesell)
matik in der Satzung zu bearbeiten. Zur Prüfung stand die
Idee, dass die MGV den Vorstand wählt und dieses Gremium        TOP 14: Verschiedenes
aus sich heraus die/den Vorsitzende/n bestimmt.                 1. Schwester Berit Busch: Im Rahmen einer Baumpflan-
                                                                   zung-Aktion hatten die Schwestern Hollung und Busch
Zudem war der Satzungsausschuss gebeten, die bestehen-             Kontakte zu verschiedenen Stellen aufgenommen, die In-
den Ordnungen zu prüfen, ob eine Anpassung durch eine              teresse haben die DG bei Baumpflanzaktionen zu unter-
Satzungsänderung nötig wäre.                                       stützen. Im Rahmen des Jahrestreffens wurde ein Baum
                                                                   gepflanzt. Es fehlen noch 149 Bäume. Wer Interesse hat,
Der Satzungsausschuss hat sich mit der Satzungsänderung            einen Baum zu pflanzen, melde sich bitte bei den o.g.
befasst und ist zu der Auffassung gelangt, dass es sich um         Schwestern. Sie koordinieren solche Aktionen.

Journal 2/2019 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.                                                                         19
Jahrestreffen 2019 – Protokoll der MV

     2. Schwester Busch sucht Freiwillige, die mit ihr zusammen     6. Schwester Oppermann-Zapf schenkt der Diakoniege-
        an einem Dienstagvormittag 150 Stücke Kuchen an Ob-            meinschaft das Buch: „Das Stephansstift – in seinen ers-
        dachlose verteilen. Diese Aktion ist Teil der Aktivitäten      ten 25 Jahren „ von Pastor K. Lemmermann, 1897.
        der DG zum 150-jährigen Bestehen und wird in Koopera-
        tion mit dem Bollerwagen-Café für Obdachlose durchge-       7. Norbert Liebermann wird als Pastor entpflichtet und
        führt.                                                         nicht mehr im Vorstand der Diakoniegemeinschaft mit-
                                                                       arbeiten. Er dankt für das entgegen gebrachte Vertrau-
     3. Schwester Modersitzki lädt wieder ein zum Frauen-Ad-           en und lädt zu seiner Entpflichtung am 21. Juni 2019 um
        ventskalender 2019. Schwester Thiel berichtet, dass diese      8.00 Uhr in die Stephansstiftskirche mit anschließendem
        Aktion auch bei Beschäftigten der Dachstiftung großen          Frühstück ein.
        Anklang gefunden hätte. Vielleicht könnte man diese in-
        teressierte Gruppe beteiligen.                              Bruder Gerd Dahle dankt Schwester Renate Hartmann für
                                                                    ihre Arbeit und Bruder Cohrs dankt im Namen der MGV
     4 Schwester Modersitzki kündigt an, dass die Arbeitsgrup-      Gerd Dahle für seine Arbeit.
       pe zum Mentoringprogramm nun Mentor*innen suchen
       wird und dafür Mitglieder anrufen wird. Wer Interesse        Schwester Jäger schließt um 12.45 Uhr die MGV und wünscht
       hat, kann sich gerne bei ihr oder Schwester Marten mel-      allen einen guten Heimweg.
       den.
                                                                    Für das Protokoll:
     5. Bruder Laack sendet bei Geburtstagsgrüßen des Tages         Magret Marten, Katharina Thiel
        auch Grüße von der MGV an diese Geschwister.

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