Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben

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Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
Katholische
miteinander glauben leben   Kirchengemeinde
                            St. Petronilla
                            in Münster

Pfarrbrief                  St. Petronilla, Handorf
                            St. Mariä Himmelfahrt,

Pfingsten 2012
                            Dyckburg
                            St. Josef, Gelmer

                            www.st-petronilla.de
Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
• Grabmale
          • Grabschmuck
          • Künstlerische und handwerkliche Ausführung
          • Lieferung zu allen Friedhöfen
          • Erledigung sämtlicher Formalitäten

    Waldfriedhof Lauheide • 48291 Telgte • Telefon und Fax 0 25 04/33 07
    Privat: Krüsbreede 2 • 48157 Münster-Handorf • Telefon 02 51/32 42 68

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Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
Inhaltsverzeichnis/Impressum

 Inhaltsverzeichnis

 Grußwort Pfarrer Streuer.................. 4-6            Familienkolumne.......................... 44-46
 Grußwort Pfarrer Dr. Peters.................7             Erstkommunion 2012.........................48
 Kirchenvorstandswahl...................... 8/9            Erstkommunion 2013.........................49
 Gottesdienstordnung................... 10/11              Fronleichnam............................... 50/51
 Pfarrer-Priester-Seelsorger sein... 12-15                 Eine-Welt-Laden..................................52
 2017: Jahrestag der Reformation.......16                  Renovabis............................................53
 Sind Menschen die anders denken -                         Handorfer Hof.............................. 54/55
 vielleicht auch noch anders glauben                       KÖB St. Josef................................ 58/59
 Sünder?......................................... 17/18    KÖB St .Petronilla......................... 60/61
 Ökumenisches Morgenlob..................19                Chorgemeinschaft St. Petronilla.. 62/63
 Ökumenisches Sozialbüro............. 20-22                Kindergarten St. Josef.........................66
 Sommersammlung Caritas und                                kfd St. Josef Gelmer............................67
 Diakonie 2012.....................................23      Theatergruppe kfd..............................68
 100 Jahre                                                 kfd St. Petronilla........................... 69-71
 Vinzenzwerk Handorf e. V............ 24-26                Schützenbruderschaft St. Vinzenz......72
 Hofkreuze und Andachtsorte in der                         Schützenbruderschaft St .Hubertus
 Gemeinde...................................... 27-29      Pötterhoek..........................................73
 Seniorennachmittag............................32
 Firmung 2012......................................33      Die Freude an Gott ist unsere Kraft:
 40 Jahre Begegnungsstätte für                                ................................................ 30/31
 Senioren....................................... 34/35        ................................................ 36/37
 Knocking on heaven‘s door................38                  .......................................................47
 Ansprechpartner........................... 39-41             ................................................ 56/57
 Verabschiedung OStD T. Welling........43                     ...............................................64/&%
                                                              ................................................. 74-78

Impressum
Herausgeber: Kath. Kirchengemeinde St. Petronilla in Münster, Petronillaplatz 3, 48157 Münster
Redaktion: Öffentlichkeitsausschuss des Pfarrgemeinderates
Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht zwangsläufig die der Redaktin wieder!
Redaktionell bedingte Kürzungen und Änderungen sind vorbehalten.
Designkonzept: georg design – die marken-manufaktur, Münster

Mit freundlicher Unterstützung der

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten | 2012                                                                      3
Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
Grußwort Pfarrer Streuer

    Ich glaube an den Heiligen Geist.
    Ich glaube, dass er meine Vorurteile abbau-
    en kann.
    Ich glaube, dass er meine Gewohnheiten än-
    dern kann.
    Ich glaube, dass er meine Gleichgültigkeit
    überwinden kann.
    Ich glaube, dass er mir Phantasie zur Liebe
    geben kann.
    Ich glaube, dass er mir Warnung vor dem
    Bösen geben kann.
    Ich glaube, dass er mir Mut für das Gute geben kann.
    Ich glaube, dass er meine Niedergeschlagenheit besiegen kann.
    Ich glaube, dass er mir hilft, meine Schwächen zu ertragen.
    Ich glaube, dass er mir die Arme stützt für meine Schwestern und Brüder.
    Ich glaube, dass er mich verwandeln kann.
    Ja, ich glaube an den Heiligen Geist!
    (Herkunft unbekannt)

    Liebe Schwestern und Brüder
    in unserer Pfarrgemeinde St. Petronilla in Münster,
    liebe Freunde unserer Pfarrgemeinde!

    Der Heilige Geist ist am Pfingstfest auf die Jünger herabgekommen, und
    auch wir haben diesen Heiligen Geist in der Taufe und in der Firmung
    empfangen. Und wenn wir in den Pfingstbericht des Lukas schauen, dann
    ist schnell zu erkennen, dass dieser Geist den Jüngern Kraft und Freude ge-
    schenkt hat.

       Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da
    kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm
    daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschie-
    nen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ
    sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in
    fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.
       In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter

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Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
Grußwort Pfarrer Streuer

dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und
war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten
außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier re-
den? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Me-
der und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von
Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten
und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhal-
ten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Spra-
chen Gottes große Taten verkünden. (Apg 2, 1-11)

Dieser Heilige Geist hat die Jünger losgehen lassen, damit der Glaube und
damit die Freude an Gott allen Menschen zuteil wird, dass sie immer mehr
von Gott erfahren und so Kraft für ihren Alltag bekommen.

In unserer Zeit scheint es schwerer zu werden, diesen Heiligen Geist zu
erfahren, und damit verbunden eben die Freude an Gott zu erleben. Aber
dennoch gibt es diese Momente in unserer Gemeinde und darüber hinaus,
in denen die Freude an Gott erkennbar wird und wo durch diese Freude
Kraft, Hoffnung und Zuversicht gestärkt werden:

-    Menschen nehmen wahr, dass es anderen schlecht geht und sie sind für
     sie da.
-    Menschen erfreuen andere, einfach so und ganz selbstverständlich.
-    Menschen feiern ihren Glauben – besonders auch an den Schnittstel-
     len des Lebens: bei der Geburt eines Kindes, zur Hochzeit oder einem
     Ehejubiläum, aus Anlass eines Trauerfalls – sie zeigen, dass Gott für ihr
     Leben Bedeutung hat und ihnen in der konkreten Situation Hilfe ist.
-    Jugendliche machen sich auf den Weg, von Gott mehr zu erfahren und
     bekennen, in dem sie sich firmen lassen, Gottes Geist ist für das Leben
     wichtig.
-    Eltern gehen mit ihren Kindern den Weg der Erstkommunionvorberei
     tung und sie erkennen, dass der Glaube nicht nur Sache der Kinder ist.
-    Der ehrenamtliche Schließdienst des Gemeindeteils Dyckburg öffnet
     jeden Morgen die Kirche, damit Menschen dort Ruhe und Gottesbegeg-
     nungen erleben können, und damit sagen sie, die Nähe Gottes ist in sei
     nem Haus und im Gebet erfahrbar, und sie lassen andere diese gute
     Erfahrung machen.
-    Gemeindemitglieder lassen sich ausbilden, um den Auftrag Jesu Wirk-
     lichkeit werden zu lassen: „Was Ihr für einen anderen tut, das tut Ihr

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten | 2012                                 5
Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
Grußwort Pfarrer Streuer

       mir!“ Nur so konnten wir in diesen Tagen das ökumenische Sozialbüro
       eröffnen.

    Ich glaube, wenn wir mal richtig hinsehen, dann können wir erkennen, wie
    Gottes Heiliger Geist auch heute Menschen anspricht, sie motiviert und sie
    zum Zeugnis anregt, dass sie durch ihr Dasein und ihr Tun geben. Manches
    ist sicherlich nicht so laut wie beim ersten Pfingstfest, manches kommt
    nicht so schnell an die Öffentlichkeit, weil es nicht nach draußen posaunt
    wird – aber trotzdem ist es Wirklichkeit, auch hier bei uns.

    Vielleicht sind es diese kleinen Zeug-
    nisse, die auch uns neu motivieren,
    Zeugnis für unseren Glauben abzu-
    legen, dass auch wir ansteckend sind
    und dass sie Menschen in unserer
    Umgebung erfahren: Gottes Geist ist
    lebendig und dadurch ist die „Freu-
    de an Gott Kraft für uns und unser
    Leben“!

    Ich wünsche Ihnen und Euch – auch
    im Namen des Seelsorgeteams – ein
    gesegnetes Pfingstfest und die Freude
    am Glauben, die Freude an Gott!

    Ihr / Euer Pastor

    „Die Freude an Gott ist unsere Kraft“...
    ... unter dieses Thema wurde der diesjährige Pfarrbrief gestellt. Ein herzliches Danke-
    schön an alle, die der Einladung gefolgt sind und ihre Gedanken in Worte und Bilder
    gefasst haben. Viele dieser lebendigen Zeichen des Glaubens, die zeigen sollen, welche
    Freude jeder einzelne durch die Stärke Gottes spüren kann, sind auf den folgenden
    Seiten dargestellt.
    Aufgrund der Vielzahl der eingesandten Bilder war es leider nicht möglich alle zu
    berücksichtigen.

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Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
Grußwort Pfarrer Dr. Christian Peters

Liebe Christinnen und Christen der katholischen Schwestergemeinde!

Es war vor fast 2.000 Jahren. Da saßen die Jünger beisammen - müde und
kraftlos, nun ohne ihren zum Himmel aufgefahrenen Herrn - und jeder
hing eigenen Gedanken nach. Aber da „geschah plötzlich ein Brausen vom
Himmel”. Es war „wie ein gewaltiger Wind” (Apg. 2, 2).

Und auf einmal wurde alles anders: Stumme bekamen eine Stimme, Ver-
zagte und Verzweifelte fühlten neue Kraft. Müde Leute erhoben ihr Haupt.
Das Pfingstwunder geschah und zog weite Kreise. Denn Menschen unter-
schiedlichster Sprache und Herkunft verstanden sich nun plötzlich. Aber
auch Leute, die bisher im selben Ort, ja, oft sogar im selben Haus - aber
eben stumm! - nebeneinander her gelebt hatten, die spürten: Uns verbindet
so vieles! Ja, uns trägt dieselbe Kraft zum Leben! Wir haben gemeinsame
Hoffnungen und Sehnsüchte!

Liebe Christen der St. Petronilla-Gemeinde, Pfingsten, ist ein Fest des Le-
bens. Gott gießt seinen Geist aus über diese Welt, und er tut es, damit wir
Menschen, Du und ich, unser Leben miteinander teilen.

Das Pfingstwunder ist kein einmaliges Ereignis der Vergangenheit. Nein, es
ist schon sehr oft geschehen - und es kann sich stets aufs Neue wiederho-
len. Gerade in einer Gesellschaft wie der unseren, die uns große individuel-
le Freiheit verspricht, uns zugleich aber auch viel stille
persönliche Einsamkeit beschert, ist diese Botschaft
aktuell. Denn es gibt viele Beziehungen, viele Familien,
die sich nach Pfingsten sehnen! Vielen Nachbarschaf-
ten, vielen Straßenzügen und vielen Häusern, auch hier
in Handorf, täte der Geist dieses Fest unendlich gut.
Deshalb lasst uns mutig sein: Öffnen wir unsere Fens-
ter und Türen und am Ende auch unsere Herzen - und
lassen wir Gottes Heiligen Geist herein!

Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Pfingstfest

Ihr
Dr. Christian Peters, Pfarrer

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten | 2012                                           7
Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
Kirchenvorstandswahl

     Kirchenvorstandswahl

    Im ordrheinwestfälischen Teil un-     d. h. alle 10 Mitglieder müssen
    seres Bistums werden am 17./18.       durch die Wahl neu bestimmt wer-
    November 2012 die Kirchenvorstän-     den. Nach drei Jahren wird das Los-
    de in den Gemeinden gewählt. Für      verfahren entscheiden, wer dann
    unsere Gemeinde ist es die erste      ausscheidet und sich ggf. zur Neu-
    Kirchenvorstandswahl seit der Fu-     wahl stellt.
    sion. Bisher hat der Verwaltungs-
    ausschuss, der aus 10 vom Bischof     Gemäß der Satzung für die Kir-
    ernannten Frauen und Männern          chenvorstände ist Pfr. Streuer Vor-
    besteht, die Geschäfte der Kirchen-   sitzender des Wahlausschusses.
    gemeinden geregelt.                   Er wird mit den übrigen Mitglie-
                                          dern des Wahlausschusses einen
    Das Amt eines Kirchenvorstehers       Wahlvorschlag erarbeiten, der im
    ist ein Wahlamt. Die Statuten besa-   Herbst veröffentlicht wird. Aktives
    gen, dass die Mitglieder des Kir-     Wahlrecht haben alle Gemeinde-
    chenvorstandes immer für sechs        mitglieder, die ein Jahr in unserer
    Jahre gewählt werden, wobei alle      Gemeinde leben und am Wahltag
    drei Jahre jeweils die Hälfte des     mindestens das 18. Lebensjahr voll-
    Gremiums neu gewählt werden           endet haben. Zur Wahl können sich
    muss. Hintergrund für diese Rege-     alle Gemeindemitglieder stellen,
    lung ist, dass die Kontinuität der    die das 21. Lebensjahr erreicht ha-
    Arbeit gewahrt bleibt.                ben.

    In unserer Gemeinde ist es in die-    Wahlvorschläge nimmt Pfr. Streu-
    sem Jahr anders: Wir wählen den       er zur Beratung im Wahlausschuss
    gesamten Kirchenvorstand neu,         gerne entgegen.

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Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
Kirchenvorstandswahl

 Stichwort: Kirchenvorstand
 Der Kirchenvorstand ist für die Vermögensverwaltung in einer katholi-
 schen Pfarrgemeinde zuständig und verantwortlich. Grundlage für seine
 Arbeit ist das „Gesetz über die Verwaltung des katholischen Kirchenver-
 mögens“ vom 24. Juli 1924. Dieses Gesetz gilt mit wenigen Änderungen
 auch heute noch.
 Der Kirchenvorstand besteht aus dem örtlichen Pfarrer als dem Vorsitzen-
 den sowie einer je nach Größe der Gemeinde unterschiedlichen Zahl von
 gewählten Kirchenvorstehern. Zudem können noch weitere Geistliche der
 Pfarrei dem Gremium angehören.
 Der Kirchenvorstand verwaltet das Vermögen in der Gemeinde: Kirchen-
 gebäude, Gemeindeeinrichtungen wie etwa Pfarrheime, Grundstücke und
 gegebenenfalls Stiftungen. Er hat ein Vermögensverzeichnis zu führen,
 den Haushaltsplan aufzustellen, die Kasse zu prüfen und die Jahresrech-
 nung entgegenzunehmen.

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten | 2012                          9
Pfarrbrief Pfingsten 2012 - miteinander glauben leben
Gottesdienstordnung

     „Warum gibt es keinen Sonntagsgottesdienst in der Dyckburgkirche?“
     „Muss Gelmer die beste Gottesdienstzeit behalten?“
     „11.30 Uhr ist am Sonntag einfach zu spät!“

     … solche und ähnliche Fragen         wir uns im Liturgieausschuss noch
     und Aussagen erreichen mich,         einmal die Frage gestellt, ob es eine
     die Mitglieder des Seelsorge-        bessere Lösung geben kann. Das Er-
     teams und des Pfarrgemeinde-         gebnis unserer Überlegungen war,
     rates. Darin erkenne ich, dass       dass wir es bei der bisherigen Got-
     viele Menschen in unserer            tesdienstordnung belassen wollen.
     Gemeinde sich Gedanken ma-           Wir haben keine andere sinnvolle
     chen und den Wunsch haben,           und praktikable Lösung gefunden.
     den Glauben an Gott in den hl.
     Messen zu feiern. Ich kann gut       Natürlich haben wir über ande-
     verstehen, dass man in der „ver-     re Modelle nachgedacht, u. a. auch
     trauten“ Kirche gerne zum Got-       über ein rotierendes System. Uns
     tesdienst gehen möchte, auch         ist aber schnell klar geworden, dass
     um anschließend mit den Men-         ein feststehendes Modell Sicherheit
     schen noch zu reden und sich         gibt und man nicht schauen muss,
     auszutauschen, mit denen man         wann an welchem Sonntag in wel-
     das immer gerne getan hat.           cher Kirche der Gottesdienst statt-
                                          findet.
     Im Fusionsprozess haben wir in
     den Pfarrgemeinderäten und           Natürlich gab es auch Überlegun-
     in der Planungsgruppe lange          gen, Gottesdienstzeiten parallel zu
     und intensiv die verschiedenen       legen – das ginge aber nur solange,
     Möglichkeiten besprochen und         wie alle Priester am Wochenende
     durchdacht. Uns war schon da-        zur Verfügung stehen. Und bei Kpl.
     mals klar, dass es die optimale      Rupieper und Pfr. Backhaus ist es
     Gottesdienstordnung für eine         nicht sicher, wie lange sie zur Verfü-
     Gemeinde – auch für unsere           gung stehen. Wir hoffen natürlich,
     neue Gemeinde – nicht geben          dass es noch lange so gehen wird.
     wird.                                Aber Planungssicherheit haben wir
                                          leider nicht.
     Jetzt, gut ein Jahr nach der Fusi-
     on und nach rund zwei Jahren,        Ich glaube, dass wir für unsere Ge-
     in denen wir mit dieser Gottes-      meinde – was die unterschiedlichen
     dienstordnung leben, haben           Gottesdienstzeiten angeht – eine

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Gottesdienstordnung

vielfältige Lösung haben. Samstags                     trauen, dass Gott zu jeder Zeit und
feiern wir zwei, sonntags drei hl.                     an jedem Ort ein offenes Ohr für
Messen. Ich erlebe es als Bereiche-                    uns hat. Mit etwas gutem Willen,
rung, dass aus allen Gemeindetei-                      werden wir alle – in den drei Kir-
len Menschen bereit sind, auch in                      chen und der Kapelle der Fachklinik
die andere Kirche zu gehen, um den                     Hornheide – die Freude am Glauben
Glauben zu feiern.                                     feiern können, um daraus Kraft für
                                                       unseren Alltag zu gewinnen.
Seien wir uns bewusst: DIE richti-
ge und optimale Gottesdienstord-                       Ihr / Euer
nung wird es nicht geben! Aber                         Pastor Jürgen Streuer
zum Glück können wir darauf ver-

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten | 2012                                           11
Pfarrer - Priester - Seelsorger sein - heute?

     Pfarrer sein – Priester sein – Seelsorger sein –
     heute?

     Es gibt Momente, in denen ich mich frage, wie geht das eigentlich in dieser
     Zeit?

     Die Stimmen sind vielfältig, aber welcher soll ich vertrauen, nach welcher
     soll ich mich richten?
     - Manche sagen: Der ist zu konservativ…
     - Andere: Der ist zu progressiv…

     -   Der „feiert“ die Messe…
     -   Der wirkt nur frömmelnd…
     -   Ist der wirklich authentisch?
     -   Der ist von gestern… – typisch, Kirche…

     -   Der hat auch Freunde in der Gemeinde…
     -   Der ist nicht erreichbar…
     -   Macht der noch Hausbesuche?
     -   Ist der nicht immer bei den Gleichen?

     -   In der hl. Messe hat er die Freiheit, Liturgie zu gestalten…
     -   Aber warum nimmt der auch noch das Messbuch?
     -   Wir singen nur noch Lieder aus vergangenen Zeiten…
     -   Immer nur diese neumodischen Lieder…

     -   Früher war alles besser…
     -   Heute – wo bleiben die Themen unserer Zeit…
     -   Ist das, was der da vorne sagt, noch zeitgemäß???
     -   Wir wollen was anderes, aber kann man mit dem wirklich reden???

     -   Die Liturgie ist ihm wichtiger als alles andere…
     -   Und dann noch Weihrauch…
     -   Latein – der ist ja von vorgestern…

     -   Ja, Hausbesuche macht er…
     -   Der hat Zeit für Kranke und Alte…

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Pfarrer - Priester - Seelsorger sein - heute?

-    Wieso kümmert der sich nicht um die Jugend?
-    Oder, ist es nicht umgekehrt,
     immer nur die Jugend, die jungen Familien…?

-    Und der Kirchenbesuch nimmt auch immer mehr ab…
-    Nur in den Familienmessen ist es noch voll…
-    Warum sollen wir uns da noch engagieren???
-    Wieso, wenn der sooo ist…

-    Der hat kaum noch Zeit für Seelsorge…
-    Der braucht viel Zeit für Verwaltung…
-    Um die Mitarbeiter könnte er sich auch besser kümmern…
-    Warum wissen wir manches in der Gemeinde nicht?
-    Der Pastor muss auch mal nein sagen
     – aber für uns könnte er die Ausnahme doch mal machen…

-    Damals, das war noch schön, da hat man sich noch zuhause gefühlt…
-    Erst recht vor der Fusion…
-    Der Vorgänger hat das aber anders gemacht…
-    Früher war er immer in Handorf anzutreffen…
-    Man sieht ihn kaum noch…

-    Warum muss man sich eigentlich so sehr an die Vorschriften halten?
-    Wieso kommt der nicht zu unserer Gruppe???
-    Sind wir IHM nicht wichtig???
-    …………

Wie muss ein Pfarrer, ein Priester, ein Seelsorger heute eigentlich sein?

Ja, diese Frage stelle ich mir – ganz persönlich – auch immer wieder.

In unserer Zeit verändern sich Kirche, Gemeinden, Liebgewordenes. Da ist
Trauer, weil manches heute anders läuft, weil sich die Zeit verändert und
damit auch Kirche und Gemeinde. Und an manchem, was sich ändert, lei-
det auch ein Pfarrer, auch er muss vieles hinnehmen, muss in neuen Struk-
turen funktionieren… Ob er will oder nicht…

1 ½ Jahre sind es jetzt fast her, dass die Gemeinden St. Petronilla und St. Jo-
sef fusioniert haben und dass der ehemalige Gemeindeteil St. Mariä Him-

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten | 2012                                                   13
Pfarrer - Priester - Seelsorger sein - heute?

     melfahrt aus der St. Benedikt Gemeinde herausgenommen wurde, um mit
     den anderen beiden Gemeinde zur neuen St. Petronilla Gemeinde zusam-
     menzuwachsen. Freiwillig, oder auch nicht… - von oben diktiert, aber viel-
     leicht doch sinnvoll!?!

     Vieles ist in unserer Gemeinde sehr gut im Gange, viele engagieren sich,
     andere aber haben resigniert und sich daher zurückgezogen. Mache haben
     den Mut, ihre Wünsche und Erwartungen zu formulieren, andere reden da-
     rüber, aber sie reden nicht offen. Manche bringen sich ein, andere demons-
     trieren „mit den Füßen“, dass ihnen etwas nicht passt, sagen aber nicht, was
     gefehlt hat. Eigentlich sind wir auf einem guten gemeinsamen Weg, aber
     vieles bleibt auf der Strecke, was früher lieb gewesen ist… Von manchem
     müssen wir uns auch verabschieden, weil es einfach nicht mehr geht…

     Tja, wie verhält sich da ein Pfarrer/ein Seelsorger richtig?

     Ich kann für mich ehrlich sagen, dass ich hier in unserer Gemeinde ger-
     ne lebe und den Weg der Gemeinde mit Freude begleite und mitgestalte.
     Meinen Teil als Pfarrer tue ich dabei und werde mich auch weiterhin mit
     allen Kräften einsetzen. Natürlich ist bei allem Tun auch Kritik da, und ich
     möchte Sie und Euch motivieren, diese auch ehrlich zu benennen, denn
     nur so können auch Veränderungen möglich sein.

     In einer lebendigen Gemeinde dürfen Menschen mit unterschiedlichen
     Ansichten und Wünschen ihren Platz haben, und so kann es auch gelingen,
     dass Menschen für ihren Glauben Antworten und Hilfe bekommen. Ich
     wünsche mir, dass wir neue Wege gehen, aber auch die altbewährten nicht
     aus dem Auge verlieren. Ich glaube, nur so kann man Gemeinde Jesu Chris-
     ti sein!
     Ich habe in diesen Tagen einen Text gefunden, in dem es um die Erneue-
     rung geht, die Erneuerung, die den Mut hat, eben Neues zu wagen und das
     Bewährte zu integrieren. Beten wir miteinander, dass wir auf dem Weg ge-
     meinsam gehen, der in eine gute Zukunft führt, weil es Gott ist, der uns in
     diese Zukunft begleitet.

     „Erneuerungsprozess“
     Wer Wege der Erneuerung
     suchen und finden will,
     sollte sich selbst neu

14                                                    Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten | 2012
Pfarrer - Priester - Seelsorger sein - heute?

berühren und bewegen
lassen von dem, der unser
Weg, Wahrheit und Leben ist.

Wer Schritte der Erneuerung
wagen und gehen will,
sollte sich selbst bereiten,
um sich verwandeln zu lassen,
von unserem Herrn und Meister.

Wer Zeichen der Erneuerung
sehen und setzen will,
sollte sich selbst entscheiden,
nicht alles beim Alten zu belassen,
sondern sich läutern und erneuern
zu lassen, um aufrichtiger zu leben.

Wer Worte der Erneuerung
hören und schenken will,
sollte sich selbst vom Wort
Gottes neu ansprechen und
treffen lassen, um in den Dialog
zu kommen mit IHM und miteinander.
(Paul Weismantel)

Meine große Bitte:

Sagen Sie mir bzw. uns als Seelsorgeteam,
- wenn Sie Ideen und Wünsche haben,
- wenn etwas nicht nach Ihren Vorstellungen läuft,
- wenn Sie etwas konstruktiv nach vorne bringen möchten,
- wenn Sie unsere Gemeinde mitgestalten wollen!

Sagen Sie es mir / uns – gerne direkt!
Es bestätigt sich eben immer wieder: „Nur redenden und ehrlich meinen-
den Menschen kann geholfen werden!“

Ihr / Euer „nachdenklicher“ Pastor
Jürgen Streuer

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten | 2012                                                   15
Ökumene

     2017: 500. Jahrestag der Reformation
     Am 25. April 2012 berichtete die Katholische Nachrichten-
     agentur KNA unter folgender Überschrift:

     Ökumene-Kardinal: Reformation           Vorbild der Versöhnungsbitte Jo-
     ist kein Grund zum Feiern               hannes Pauls II. aus dem Jahr 2000.
                                             Dann könne das Gedenken an die
     Der 500. Jahrestag der Reformati-       Reformation auch Fortschritte im
     on 2017 ist nach Ansicht des vati-      ökumenischen Gespräch der Kir-
     kanischen „Ökumene-Kardinals“           chen bringen.
     Kurt Koch kein Grund zum Feiern.
     Er plädiere dafür, nicht von einem      Mit der Versöhnungsbitte im Hei-
     Jubiläum, sondern von einem „Re-        ligen Jahr 2000 entschuldigte sich
     formationsgedenken“ zu sprechen,        ein Papst erstmals umfassend für
     sagte der Präsident des Päpstlichen     Fehler und Sünden von Christen
     Rats für die Einheit der Christen       in 2.000 Jahren. Dabei verurteilte
     am Dienstagabend (24.04.2012) in        Johannes Paul II. auch die Spaltung
     Wien: „Wir können nicht eine Sünde      der Christenheit.
     feiern.“ Am 31. Oktober 1517 veröf-
     fentlichte Martin Luther 95 Thesen
     zum Zustand der Kirche, mit denen
     die Reformation begann. Sie führte
     zur Abspaltung der evangelischen
     Kirchen.

     Ihm sei bewusst, dass er mit seiner
     Aussage möglicherweise als „Anti-
     Ökumeniker“ wahrgenommen wer-
     de, sagte Koch. Er erhoffe sich statt
     einer Jubiläumsfeier ein „beidseiti-    (Kardinal Kurt Koch, Quelle: Archiv-
     ges Schuldbekenntnis“ nach dem          Bild von kirchseite.de)

16                                                   Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012
Ökumene

 Sind Menschen, die anders denken
– vielleicht auch noch anders glauben, „Sünder“?

   Im Jahr 2017 feiert die evangeli-                 genden Sätze dis-
sche Kirche den 500. Jahrestag der                   putiert werden.“
Reformation. Martin Luther, Au-
gustinermönch und Professor der                          Wenn ich jetzt
Theologie, hat damals durch die                      lese, dass Kardinal
Veröffentlichung seiner 95 Thesen,                   Koch in Wien be-
die er an die Kirchentür der Schloss-                tont hat: Wenn wir mit den evange-
kirche von Wittenberg angeschla-                     lischen Christen den 500. Jahrestag
gen hat, den Finger in die Wunden                    der Reformation feiern, würden wir
seiner katholischen Kirche legen                     eine „Sünde feiern“, dann merke ich
wollen. Luther stellte sich gegen die                ein tiefes Unverständnis, denn als
Missbräuche im Umgang mit den                        Sünde bezeichnen wir als Christen
üblichen Ablässen und besonders                      den durch den Menschen verschul-
gegen den geschäftsmäßigen Han-                      deten Zustand des Getrenntseins
del mit Ablassbriefen.                               von Gott und ebenso einzelne
                                                     schuldhafte Verfehlungen gegen
    In einem Interview, das der Prä-                 Gottes Gebote, die aus diesem Zu-
sident des Päpstlichen Rates für die                 stand resultieren.
Einheit der Christen, Kardinal Kurt
Koch, im Dezember 2011 gegeben                          Wenn Kardinal Koch im Zusam-
hat, betonte er, dass Martin Luther                  menhang mit dem 500. Jahres-
„ja keine neue Kirche gründen woll-                  tag der Reformation von „Sünde“
te“. Ihm sei es vielmehr um eine                     spricht, dann muss ich den Rück-
„Erneuerung der Kirche“, nicht um                    schluss ziehen, dass die evangeli-
einen „totalen Bruch“ gegangen.                      sche Kirche eine „Sünde“ ist, oder
    Und ich glaube, wer sich mit der                 gar die evangelischen Christen alle-
Person Luthers auseinandersetzt,                     samt?!? Ich denke und davon bin ich
der weiß, wie sehr dieser Mensch                     zutiefst geprägt, und das versuche
gerungen hat, weil es ihm um den                     ich hier vor Ort zu leben, dass wir
Glauben und die Wahrheit ging, wie                   ALLE Christen sind – unabhängig
es in der Einleitung zu den Thesen                   von der Konfession, dass wir eine
heißt: „Aus Liebe zur Wahrheit und                   gemeinsame Herkunft haben und
im Bestreben, diese zu ergründen,                    einen gemeinsamen Grundstein,
soll in Wittenberg (…) über die fol-                 nämlich Jesus Christus und die ein-

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                          17
Ökumene

     deutige Botschaft der Bibel, dass wir   wie Luther es formuliert hat, zu
     alle Schwestern und Brüder sind,        „disputieren“, d. h. wissenschaftli-
     weil Christus uns eint.                 che Streitgespräche zu führen. Das
                                             bedeutet ja nicht, dass wir „unse-
        Ich erfahre hier in Handorf,         re“ Lehre und Traditionen damit
     Gelmer und Dyckburg ein ge-             verraten. Es darf auch sein, dass wir
     schwisterliches Miteinander, einen      in theologischen Fragen ein unter-
     respektvollen Umgang und eine           schiedliche Meinung bewahren –
     gegenseitige Wertschätzung der          eben: Einheit in der Vielfalt.
     Traditionen und theologischen Aus-
     sagen.                                     Mit den evangelischen Christen
                                             hier vor Ort – so haben Pfr. Witt und
        Ich wünsche mir, dass wir so         ich vor einiger Zeit überlegt – pla-
     weiter miteinander umgehen, ich         nen wir in den kommenden Jahren
     wünsche mir auch Menschen –             eine gemeinsame Fahrt zur Vorbe-
     auch wie Luther – die heute die Fin-    reitung auf das Jahr 2017, in dem
     ger in die Wunden unserer Kirche        sich die Reformation zum 500sten
     und Zeit legen, um so in eine gute      Mal jährt. Ziele dieser Fahrt könn-
     Zukunft zu gehen, um glaubwürdig        ten u. a. sein: Erfurt, Wittenberg
     das Evangelium zu leben und heute       und die Wartburg – Orte der Refor-
     um Antworten zu ringen.                 mation eben.

        Wir sollten hier vor Ort – ohne         Aber daneben darf es auch
     Angst – alles tun, was der Ökume-       z.B. ins Eichsfeld gehen, mit seiner
     ne und dem Christsein dient, und        katholischen Tradition und den be-
     um die Einheit der Christen in der      sonderen Orten. Solch eine Fahrt
     Vielfalt ihrer Traditionen müssen       kann den Blick auf die „anderen“
     wir immer neu beten! Betonen            Traditionen schärfen und uns im
     wir mehr das Gemeinsame als das         gemeinsamen Glauben stärken.
     Trennende, haben wir den Mut,
                                                Jürgen Streuer, Pfarrer

18                                                   Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012
Ökumene

Ökumenisches Morgenlob

„Alle christlichen Kirchen in                        Es sind an je-
Deutschland sehen sich großen He-                    dem Donners-
rausforderungen gegenüber:                           tagmorgen um
                                                     8.30 Uhr, außerhalb der Schuleri-
Wir werden weniger, haben we-                        en, 15 bis 20 Christen beider Kon-
niger Mittel und werden weniger                      fessionen, die sich in der St. Josef
wahrgenommen. Das wird nicht                         Kirche in Gelmer zum Ökumeni-
besser dadurch, dass wir mit un-                     schen Morgenlob einfinden. Text
terschiedlicher Stimme sprechen.                     und Lieder werden ausgesucht von
Wäre es daher nicht an der Zeit,                     denen, die ds Morgenlob vorberei-
noch beherzter als in der Vergan-                    tet haben: Immer aber ist es ein
genheit, überall dort, wo es möglich                 Psalm, ein kurzer Text us der Hl.
ist, gemeinsamme Worte zu finden,                    Schrit und das Gebet des Herrn, das
gemeinsame Schritte zu tun?... Es                    dem Morgenlob zugrunde liegt. Der
ist in unserem ökumenischen Mit-                     Segensschluß am Ende erinnert an
einadner vieles Normalität gewor-                    die Verschiedenheit der christli-
den, was vor 50 Jahren undenkbar                     chen Kirchen, mal indet er sich im
war. Dies lässt mich zuverlässig in                  „Gotteslob“ mal im Gesangsbuch
die Zukunft schauen: Es ist viel er-                 der Evangelischen Kirche. Und auch
reicht, was uns Proviant ür ds vor                   die Angelikanische und Orthodoxe
uns Liegende sein wird. Ds Wich-                     Kirche entlässt uns mit einen Segen
tigste aber ist, dass wir diesen Weg                 in den Tag.
nicht allein gehen müssen. Der Weg                   Im Ökumenischen Morgenlob wis-
der Einheit ist der Weg des Heiligen                 sen wir usn auf „dem Weg des Heili-
Geistes. Wer wollte da nicht begeis-                 gen Geistes“.
tert mitgehen?“
Norbert Trelle, Bischof von Hildes-                     Ilse und Wolfgang Steinhausen
heim)

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                          19
Ökumenisches Sozialbüro

     Ökumenisches Sozialbüro
     Handorf-Gelmer-Mariendorf-Sudmühle

     Christus hat keine Hände, nur unse-      Es ist eine unbürokratische Anlauf-
     re Hände,                                stelle für Menschen aus den Stadt-
     um seine Arbeit zu tun.                  teilen Handorf, Gelmer, Mariendorf
     Er hat keine Füße, nur unsere Füße,      und Sudmühle, die sich in einer
     um Menschen auf seinem Weg zu            persönlichen oder wirtschaftlichen
     führen.                                  Notlage befinden und selbst keinen
     Christus hat keine Lippen, nur un-       Ausweg sehen. Die Beratung ist für
     sere Lippen,                             alle, die Hilfe suchen kostenlos, un-
     um Menschen von ihm zu erzählen.         geachtet ihrer Nationalität und Reli-
     Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe,    gionszugehörigkeit.
     um Menschen an seine Seite zu
     bringen.                                 Die ehrenamtlichen Helferinnen
     Wir sind die einzige Bibel,              und Helfer bieten jedem Hilfe an,
     die die Öffentlichkeit noch liest.       der in Not geraten ist. Sie bieten
     Wir sind Gottes Botschaft,               ihre Zeit zum Zuhören an, versu-
     in Taten und Worten geschrieben...       chen, Lösungswege für die jewei-
                                              ligen Probleme zu finden, oder
     Mit diesen Worten eröffneten Pfar-       vermitteln Kontakte zu anderen
     rer Streuer und Pfarrer Witt wäh-        sozialen Diensten der Caritas, der
     rend eines kurzen Wortgottesdiens-       Diakonie oder der Stadt Münster.
     tes am 18. April das ökumenische
     Sozialbüro der katholischen St. Pet-     Alle Mitarbeiter im Sozialbüro sind
     ronilla Gemeinde und der evangeli-       davon überzeugt, dass die Solidari-
     schen Kirchengemeinde Handorf.           tät mit den Armen unserer Gesell-
                                              schaft ein wichtiges Gut ist, das in
     16 Frauen und Männer aus beiden          unserer Zeit oft vergessen wird.
     Gemeinden haben sich seit No-            Immer zahlreicher werden die Men-
     vember durch Experten der Cari-          schen, die durch das soziale Netz zu
     tas und Diakonie schulen lassen,         fallen drohen, die sich in den zahl-
     um im Pfarrbüro der katholischen         reichen Vorschriften und Gesetzen
     Gemeinde, am Petronillaplatz 3,          nicht mehr zurecht finden. Diesen
     einmal in der Woche, mittwochs           zu helfen ist das Anliegen und die
     von 17.00 bis 18.30 Uhr, für Hilfe su-   Aufgabe des Sozialbüros.
     chende Menschen da zu sein.

20                                                    Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012
Ökumenisches Sozialbüro

Neben der Beratung wird sicher                       arbeiter im Sozialbüro auf Spenden
auch oft um eine finanzielle Un-                     angewiesen. So können Sie helfen
terstützung gebeten. Die allein-                     und diese wichtige Arbeit unter-
erziehende Mutter, die mit der                       stützen. „Christus hat keine Hände,
staatlichen Unterstützung nicht                      nur unsere...“
auskommt, wenn die Waschmaschi-
ne defekt ist, oder der Rentner, der                 Kath. Pfarrgemeinde Caritas
am Monatsende kein Geld mehr                         Stichwort: Sozialbüro
hat, um sich Lebensmittel zu kau-                    Kontonr.: 450 249 40
fen. Um in solchen Fällen auch di-                   Sparkasse Münsterland Ost
rekt helfen zu können, sind die Mit-                 BLZ 400 501 50

                                                        Dr. Gabrielle von Schierstaedt

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                            21
Ökumenisches Sozialbüro

22                             Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012
Sommersammlung Caritas und Diakonie 2012

Sommersammlung Caritas und Diakonie 2012

„Von Mensch zu Mensch“: Unter                         Schwächeren nehmen wir uns der
diesem Leitwort steht die diesjäh-                    Menschen in Not an, schnell, un-
rige Sommersammlung von Cari-                         konventionell, unbürokratisch.
tas und Diakonie. Wir setzen uns                      Dazu brauchen wir Ihre Unterstüt-
für Menschen ein, die in sichtba-                     zung.
rer oder verdeckter Not leben. Wir                    Lassen Sie uns gemeinsam Verant-
helfen sozial Benachteiligten und                     wortung für unsere Mitmenschen
verbessern Lebensbedingungen für                      und die Gesellschaft übernehmen.
Junge und Alte, für Arme und Kran-                    Ihre Spende kann ein wichtiger Bei-
ke, für Alleinstehende und Famili-                    trag dazu sein.
en.                                                   Alle Spenden werden nur für sozi-
Gelebte Solidarität mit anderen                       ale Notfälle in der Pfarrgemeinde
Menschen ist wichtig. Das Recht des                   St. Petronilla, also für Menschen,
Stärkeren darf nicht das letzte Wort                  die in Handorf, Gelmer, Mariendorf
sein, besonders in Zeiten, in denen                   oder Sudmühle wohnen, ausgege-
„Geiz -Sprechblasen“ allgegenwärtig                   ben.
sind.                                                 In diesem Pfarrbrief liegt ein Über-
Wir wollen nicht geizen, nicht                        weisungsträger. Sie können natür-
mit Nächstenliebe, Barmherzig-                        lich Ihre Spende auch direkt auf das
keit, Hilfsbereitschaft, Zeit, auf-                   Caritas Konto einzahlen. Bei Über-
merksamkeit. Als Anwälte der                          weisungen über 100€ bekommen
                                                      Sie eine Zuwendungsbescheinigung
                                                      zugeschickt (bitte Name und Adres-
                                                      se deutlich schreiben).

                                                      Kath. Kirchengemeinde
                                                      St. Petronilla
                                                      Konto 450 249 40
                                                      Sparkasse Münsterland Ost
                                                      BLZ 400 501 50
                                                      Verwendungszweck „Caritas“

                                                         Dr. Gabrielle von Schierstaedt

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                              23
Vinzenzwerk Handorf e. V.

     100 Jahre Vinzenzwerk Handorf e. V.

     Die Freude an Gott ist unsere
     Kraft, darum sind wir Mit-
     Menschen seit 100 Jahren un-
     terwegs.

     Das Vinzenzwerk wurde 1912
     auf Initiative des katholischen
     Fürsorgevereins in Handorf
     neu gebaut, nachdem es zu-
     vor bereits ein Vinzenzwai-
     senhaus in Münster gegeben
     hatte. Von seiner Gründung bis heu-    des nicht gewährleisten konnten.
     te hat die Einrichtung so manchen      Auch gab es bereits im Kaiserreich
     Wandel erfahren, vor allen Dingen      Kinder, die von ihren Eltern unzu-
     in seiner pädagogischen Arbeit, die    reichend versorgt wurden und in
     verbunden ist mit einer veränder-      extrem armen Verhältnissen leb-
     ten Lebenswelt von Kindern und         ten. Immer wieder wurden Kinder
     Jugendlichen.                          körperlich misshandelt und auch
                                            der sexuelle Missbrauch von Kin-
     Die Frauen des katholischen Für-       dern durch Familienangehörige war
     sorgevereins erkannten, dass auch      zumindest einigen Vertreterinnen
     Kinder Hilfe benötigten: nicht nur     des Fürsorgevereins bekannt.
     elternlose Kinder, sondern vor allen
     Dingen auch Kinder mit nur einem       Um all diesen Kindern Raum zu
     Elternteil, darunter überwiegend       bieten, wurde 1906 im alten Für-
     uneheliche Kinder, deren oftmals       sorgeheim des Vereins, dem Anto-
     sehr jungen Mütter (- vereinzelt       niusstift, eine Abteilung für Kinder
     wurden auch damals schon 15-,16-       eingerichtet, die den Namen Vin-
     oder 17-jährige Mädchen schwan-        zenzwaisenhaus bekam.
     ger-) einen so langen und harten
     Arbeitstag hatten, dass sie die Ver-   1910 entstand auf dem Gelände der
     sorgung und Betreuung eines Kin-       alten Sentruper Straße gegenüber

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Vinzenzwerk Handorf e. V.

des Zentralfriedhofs ein eigenes                     Vinzenzwerkes Handorf, getrieben
Heim, da immer mehr Kinder auf-                      von Gottes Kraft.
genommen werden mussten. Auch
dieser Raum reichte bald nicht                       Wir feiern mit Mitarbeitern/in-
mehr aus, so dass ein Neubau in                      nen, die getrieben sind von dem
Handorf geplant wurde. Es waren                      Wunsch, für unsere Kinder und
Ordenschwestern, die die Kinder                      Jugendlichen eine individuell ori-
zunächst in Münster und seit 1912                    entierte Atmosphäre von Beheima-
in Handorf betreuten. 1912, zwei                     tung, Sicherheit und Entlastung zu
Jahre vor Ausbruch des 1. Weltkriegs                 schaffen. Wir feiern mit Kindern
gab es katholische Frauen, die es                    und Jugendlichen, deren Ziel es ist,
wagten, in ihrer Sorge um diese                      ihre eigene individuelle Perspektive
Kinder ein neues Zuhause zu bauen,                   zu entwickeln. Gemeinsam geht es
getrieben von Gottes Kraft. Kaiser                   uns darum, den Kindern, Jugendli-
Wilhelm war deutsches Staatsober-                    chen und jungen Erwachsenen all
haupt, Gerhart Hauptmann erhielt                     das mitzugeben und vorzuleben,
den Nobelpreis für Literatur, die                    was sie zu einem selbstverantwort-
Mädchen hießen Herta, Gertrud                        lichen und erfüllten Leben brau-
oder Hildegard, die Jungen hatten                    chen. Getrieben von Gottes Kraft?
die Vornamen Karl, Wilhelm oder
Walter.                                              Im Alltag ist es oft schwer, Gottes
                                                     Kraft zu erkennen. Es scheint so viel
Vieles hat sich geändert.                            von uns abzuhängen. Es ist schwer,
2012 - 100 Jahre später ist Joachim                  den Kindern und Jugendlichen vor-
Gauck Bundespräsident, die Mäd-                      zuleben, dass es da noch jemanden
chen heißen Mia, Emma oder Han-                      gibt, der mitlebt und immer wieder
nah, die Jungen heißen Ben, Leon                     steuernd eingreift.
oder Lucas, wir haben die Fußball-
Europameisterschaft in der Ukra-                     Das Abendgebet eines Pflegekin-
ine und in Polen, die olympischen                    des zeigt deutlich, dass die Kinder
Sommerspiele in London, und wir                      immer wieder diesem Gott ihre Sor-
feiern das 100-jährige Jubiläum des                  gen und Nöte anvertrauen und mit

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                             25
Vinzenzwerk Handorf e. V.

     kindlichem Vertrauen zeigen, was       Das sind die kleinen alltäglichen
     sie diesem Gott alles zutrauen.        Zugaben, die den Mitarbeitenden in
                                            den letzten 100 Jahren geholfen ha-
     „Lieber Gott, meine Mama (Pfle-        ben, Kraft geschenkt haben und hin
     gemutter) muss echt lieb gewesen       und wieder zu einem Dankeschön
     sein, dass du und Maria (Familien-     an den begleitenden Gott geführt
     beraterin) ihr die beste Tochter der   haben. Nichts Großes, aber die all-
     Welt geschickt habt.                   tägliche Kraftquelle für Freude, für
     Danke, dass ihr beim Reden an          das Unterwegssein mit Menschen.
     mich bei Elisabeth (Bereitschafts-
     pflegemutter) gedacht habt.               Schwester Mechtild Knüwer
     Wenn ihr euch mal wieder redet,           Heimleiterin
     vielleicht habt ihr ein Pferd ohne
     Mama. Die Bereitschaftspflegemut-
     ter hatte ein Pferd) Maria kann es
     nach hier bringen oder wir kom-
     men und holen es bei dir ab.“

26                                                  Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012
Hofkreuze und Andachtsorte in der Gemeinde

 Hofkreuze und Andachtsorte in der Gemeinde

  Die Kapelle auf dem Hof Stadtbäumer

   An der Schnittstelle unsrer drei
                                                      entfernt eine erste Kapelle von der
Gemeindeteile findet sich ein wirk-
                                                      Familie Stadtbäumer erbaut, in der
liches Kleinod westfälischer Tradi-
                                                      sich an den Sonntagen die Familien
tion. Es ist die Kapelle der Familie
                                                      aus Gelmer und der näheren Um-
Stadtbäumer auf ihrem Anwesen
                                                      gebung oft zu Sonntagsmessen und
am Schiffahrter-Damm. Inmitten
                                                      zur Christenlehre trafen.
eines gepflegten Parks und nur we-
                                                         Im Krieg wurde diese Kapelle
nige Schritte vom Herrenhaus des
                                                      dann zerstört und bereits weni-
Hofes entfernt findet sich hier ein
                                                      ge Jahre nach Kriegsende wieder
Ort der Stille und Einkehr, der für
                                                      aufgebaut. Es galt, ein Gelübde zu
die Familie eine besondere Bedeu-
                                                      erfüllen, denn die Bombenangriffe
tung hat und darüber hinaus auch
                                                      des Jahres 1944 und fortdauernd bis
für die Bewohner der umliegenden
                                                      zum Ende des Krieges im Mai 1945
Höfe seit mehr als 150 Jahren ein
                                                      hatten den Hof und seine Gebäude
Ort des gemeinsamen Gebetes war.
                                                      schlimm getroffen. Dass der Hof
   Bereits 1854 wurde nur weni-
                                                      und seine Umgebung so sehr von
ge Meter vom heutigen Standort
                                                      Bombenangriffen betroffen waren,

 Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                                27
Hofkreuze und Andachtsorte in der Gemeinde

     lag sicher auch an der nahen Kanal-           stört wurde.
     brücke über die Ems, dem Flugplatz                Für die Familie war daher nichts
     in Handorf und den vielen Flakstel-           wichtiger, als schon bald nach dem
     lungen in der Nähe. Andererseits              Krieg mit dem Wiederaufbau der
     war aber gerade die britische „Area           Kapelle an ihrem heutigen Ort zu
     Bombing Device“ ein Hauptgrund                beginnen, denn das hatte man in
     für die Flächenbombardements                  Kriegsnot gelobt und das wollte
     auch ziviler Ziele und Einrichtun-            man auch halten.
     gen.                                              Der Anblick der Kapelle wird
        Die Fürsorge für die auf dem Hof           geprägt von gelb-roten Ziegeln. Sie
     lebenden Menschen, seien es nun               sind, und darauf weist Herr Stadt-
     Familienangehörige, Mitarbeiter               bäumer hin, in der eigenen Ziegelei,
     oder kriegsgefangene „Fremdarbei-             die sich am „Ziegelhof“ in Sudmüh-
     ter“, ließen den Vater des heutigen           le befand, gebrannt worden. Im
     Besitzers wirksame Vorsorge tref-             Inneren des kleinen Gotteshauses
     fen. Ein Bunker wurde gebaut, und             fällt neben dem wuchtig wirkenden
     im Keller des Wohnhauses wurden               Altar aus Eichenholz sofort die Ma-
     die Eisengitter von innen angesägt,           donnenfigur auf, die vor ca. 150 Jah-
     so dass im Notfall ein Ausgang für            ren von einem
     mögliche Verschüttete durch die-              Jesuitenpater
     sen Fluchtweg möglich war.                    gestaltet wurde
        Es kann als Wunder gelten, dass            und ebenfalls
     bei dem schweren Angriff am 18.               im eigenen
     November 1944, bei dem auch der               Ringofen der
     Hof schwer getroffen wurde, nur               ehemaligen
     drei Menschenleben und sieben                 Ziegelei aus Ton
     Verletzte zu beklagen waren. Ein              gebrannt wur-
     Familienmitglied der Stadtbäu-                de. Im Krieg
     mers kam im Haus zu Tode, weil er,            wurde auch
     der vielen Alarme überdrüssig, am             dieses kleine
     Kamin des Hauses sitzengeblieben              Kunstwerk be-
     war, als das Haus von einer Bombe             schädigt, doch
     getroffen und in großen Teilen zer-           hat eine auf-

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Hofkreuze und Andachtsorte in der Gemeinde

wändige Restaurierung dazu beige-                      sondere Bedeutung für die Men-
tragen, dass davon nichts mehr zu                      schen aus St. Josef – Gelmer, St.
sehen ist. Zur Nachkriegsgeschich-                     Maria Himmelfahrt – Dyckburg
te des Hofes und seiner Kapelle sei                    und St. Petronilla Handorf, als hier
hier angemerkt, dass hier auch ein                     der Grundstein für die künftige
Stück Versöhnung gelingen konnte,                      Gemeinde St. Petronilla in Münster
als vor Jahren ein Pilot der engli-                    gelegt wurde. Sie wird daher auch
schen Bomberflotte den Hof und                         für künftige Generationen der Fa-
seine heutigen Besitzer besuchte                       milie Stadtbäumer und weit darü-
und aus den ehemaligen Feinden                         ber hinaus auch der Gemeinde ein
Menschen wurden, die einander                          Zeichen der Gemeinsamkeit und
achten und verstehen.                                  ein Ort des Gebetes und der Besin-
    Neben der historischen Bedeu-                      nung an das Wesentliche im Leben
tung des Ortes bekam die Kapelle                       der Menschen bleiben.
im November 2010 erneut eine be-                          Gerd Bette

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten | 2012                                                29
„Die Freude an Gott ist unsere Kraft“

     „Die Freude an Gott ist unsere Kraft“

                             Wenn ich mich schwach und hilflos
                             fühle, mache ich von der Zusage
                             Gebrauch: „Bittet, und ihr werdet
                             empfangen“. Wer wenig Vertrauen
                             hat, erhält wenig, wer viel Vertrau-
                             en hat, erhält viel.
                             Ich mache die Erfahrung, dass zwar
                             keine Berge versetzt werden, aber
                             ich bekomme die Kraft und Stärke,
                             es so anzunehmen, wie es ist, die
                             Situation neu zu überdenken und
                             mit Gottes Hilfe das Beste daraus
                             zu machen!
                                Gisela Groß

                                                  Um von Gott gestärkt zu wer-
                                                  den,
                                                  sind Gebet, Liturgie und
                                                  Hinwendung zum Nächsten
                                                  ‚Not-wendig!‘
                                                  Wenn Zweifel auftreten,
                                                  ist der Blick auf Jakob hilfreich,
                                                  der mit dem Engel kämpfte,
                                                  bis Gott durch den Engel sagte:
                                                  „Du sollst jetzt
                                                  ‚Israel – Streiter für Gott‘
                                                  genannt werden!“

                                                     Dietmar Krahl

30                                                       Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012
„Die Freude an Gott ist unsere Kraft“

Kardinal von Galen Schule, Klasse 3 b

großer gott klein                                    lauter gott leiser gott:
großer gott: uns näher als haut oder                 deine klare stimme gibt uns mut
halsschlagader kleiner                               lauter als alles
als herzmuskel zwerchfell oft: zu                    leiser als der leiseste Windhauch
nahe zu klein- wozu                                  deine stimme sagt du schaffst es

dich suchen? wir:                                    wir:
deine verstecke                                      deine zuhörer
- Kurt Marti -                                       dunkler gott hell mächtiger gott so
                                                     geheimnisvoll du kennst uns alle
                                                     groß und klein
ewig nah und ewig weit                               du bist uns immer nahe wozu
unendlicher gott                                     dich dann noch suchen? wir
unserem herzen näher                                 wissen, dass du immer da bist
als wir es selbst je sein könnten
kraftvoll golden gegenwärtig
stark immer da
wozu mehr wissen wollen ?
wir:
deine baustelle

starker gott schwach
gott voller kraft, licht und freude
so unbeschreiblich
DU meine stärke und meine schwä-
che
nah wie herz und seele
ohne dich ist alles anders
wir finden dich überall
wir:
deine strahlen

                                                     Matthias Claudius Schule, Klasse 3

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                                 31
Einladung zum Seniorennachmittag

                               Seniorennachmittag

                                        Einladung

                                 Zu einem Nachmittag

                         mit Kaffee, Kuchen und Unterhaltung

                         lädt die Pfarrgemeinde St. Petronilla

                          alle Seniorinnen und Senioren ein

                                            am

                          Donnerstag, den 28. Juni 2012

                                von 14.30 bis 17.00 Uhr

                                 ins Haus Münsterland

                          Am Mittwoch, den 8. August 2012,

         laden wir herzlich zu einem Ganztagsausflug für Seniorinnen und

                                        Senioren ein.

         Mehr Informationen über das Ziel und die genaueren Zeitangaben

                         werden rechtzeitig bekanntgegeben

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Firmung 2012

Firmung 2012

Am 25. März ging der diesjährige                     das die Firmlinge gestaltet hatten.
Firmkurs seinem Ende, aber gleich-                   Weiter bekräftigte er seine Überzeu-
zeitig auch seinem Ziel entgegen:                    gung, dass die Begegnung mit Jesus
Diözesanbischof Dr. Felix Genn                       nicht immer einer „Event-Kultur“
spendete in zwei aufeinander Got-                    bedarf, sondern in seiner liebenden
tesdiensten 56 jungen Menschen                       Beziehung zu uns auch sehr einfach
(und drei erwachsenen Gästen) un-                    seine Begleitung anbietet.
serer Gemeinde das Sakrament der
Firmung.                                             Im Namen der Gemeinde gratu-
                                                     lierte Frau Möllers den Mädchen
Nach einem intensiven halben Jahr                    und Jungen zu diesem Schritt und
der Vorbereitung in den Gruppen-                     machte deutlich, dass die Türen der
stunden, mit den vielen Aktionen                     Gemeinde St. Petronilla für die Ju-
und Besuchen und einem erlebnis-                     gendlichen immer offen stehen
reichen Wochenende im Kloster                        .
Mariengarden in Borken-Burlo wa-                     Pfarrer Streuer dankte den Kateche-
ren die letzten Monate reich gefüllt                 tinnen und Katecheten für ihren
(s. Foto).                                           engagierten Einsatz und dem Jun-
In der Feier der Firmung unterstri-                  gen Chor für ihre doppelte musika-
chen die Jugendlichen ihre Bereit-                   lische Mitgestaltung. Bischof Genn
schaft, weiterhin auf ihrem Lebens-                  nahm sich anschließend Zeit für ei-
weg dem lebendigen Gott einen                        nige Fotos und einen kleinen Imbiss
Platz zu schenken.                                   mit dem Katecheten- und Seelsor-
                                                     geteam.
Bischof Genn ging in seiner Predigt
auch auf das „Geist-Mobile“ ein,                        Hans-Dieter Sauer

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                          33
Begegnungsstätte für Senioren

     40 Jahre Begegnungsstätte für Senioren

     Im Herbst dieses Jahres kann unse-      Karne-valsveranstaltungen.
     re ökumenische Begegnungsstätte         Nicht nur für unsere Senio-
     für Senioren und Seniorinnen auf        ren sondern auch für die vielen
     40 Jahre ihres Bestehens zurückbli-     Helferin¬nen entwickelte sich der
     cken.                                   Seniorentreff in Handorf zu einer
     Klar, dass dieses Ereignis gefeiert     unver¬zichtbaren Quelle des Mitei-
     werden muss, und so ist ein klei-       nanders in den Ge¬meinden. Hier
     nes Jubiläum bereits jetzt geplant.     be¬wahrheitete sich „…denn die
     Es soll am 15. November in einem        Freude die du gibst, kehrt ins eigene
     ansprechenden Rahmen gefeiert           Herz zurück…“. Zur Freude gerieten
     werden.                                 daher auch die Gelegenhei¬ten, bei
     Selbstverständlich finden auch wei-     denen die zahlreichen Helferinnen
     terhin wöchentlich an den übli-         als kleines Dankeschön einmal den
     chen Donnerstag-Nachmittagen die        Alltag hinter sich lassen durften
     gewohn-ten Treffen im Pfarrheim         und miteinander ausfliegen konn-
     statt. Sie erfreuen sich einer durch-   ten. Neben den Zielen in der nähe-
     aus zunehmenden Beliebtheit bei         ren Umgebung öffnete auch Kloster
     unseren älteren Mitbürgern. Dabei       Dahlheim bei einem solchen Aus-
     ist es ja vom ersten Tag an ein in      flug die Tore für das Team.
     Wahrheit ökumenisches Projekt,          Beeindruckend sind auch
     das durch Ingeborg Bringezu und         die Zahlen: Im Verlauf eines
     Änne Adams initiiert und durch          Jah¬res be¬grüßt Gabi Köcke-
     Margret Lütke-Schwienhorst un-          mann, die seit Anfang 1991 der
     terstützt worden ist. Viele Handor-     Al¬tenbegeg¬nungsstätte vor-
     ferinnen beider Gemeinden haben         steht, immerhin mehr als 1000
     seit jenem denkwürdigen 23. No-         Be¬sucher. Sie ist die Nachfolgerin
     vember 1971 daran mitgewirkt, hier      von Frau von Lützau, Frau K. Hoff-
     ein Projekt für Handorf und seine       mann, Frau Elstrodt, Frau Pelkmann
     Senioren konfessionsübergreifend        und Frau Arend, die als Leiterinnen
     ins Leben zu rufen und lebendig zu      der Begeg-nungsstätte ihre Spuren
     ge-stalten.                             hinterlassen haben und deren Wir-
     Um einmal wirklich herausgeho-          ken unvergessen ist. Nun aber steht
     ben feiern zu können, gab es „Bun-      Gabriele Köckemann seit ca. 21 Jah-
     te Nachmittage“ und auch eigene         re fast an jedem Donnerstag bereit,

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Begegnungsstätte für Senioren

um als Gastgeberin „ihre“ Damen                      dass die Mitglieder der Nachmit-
und Herren zu ein paar gemeinsa-                     tagsrunde zufrieden sind und dies
men Stunden zu empfangen.                            durch Mund-zu-Mund Propaganda
Ihr Lohn? Zufriedene Gesichter                       auch weitersagen. Nach einem per-
und Dankbarkeit ihrer Besucher                       sönlichen Wunsch gefragt, hat sie
sind Gabriele Köckemann sicher                       schnell eine Antwort:
immer ge-wiss, doch ist es sicher                    „Wenn doch nur ein paar mehr
der schönste Lohn, wenn wieder                       Männer den Weg ins Pfarrheim fin-
einmal eine neue Dame oder ein                       den würden!“
neuer Herr die Runde vergrößert.
Jeder und jede Neue ist ein Beweis,                    Gerd Bette

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                             35
„Die Freude an Gott ist unsere Kraft“

     Matthias Claudius Schule, Klasse 2

36                                            Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012
„Die Freude an Gott ist unsere Kraft“

Pfarrbrief St. Petronilla Münster | Pfingsten/2012                                           37
„Knocking on heaven‘s door

     „Knocking on heaven´s door“
     – eine etwas andere Ausstellung

     „Den eigenen Tod immer ein biss-         tasieaus-
     chen im Auge behalten: das beru-         flug über
     higt und erfrischt zugleich.“            die Gren-
     (Niklas Stiller)                         zen des
                                              irdischen
     Vom 2. bis 16. November werden           Lebens hi-
     wir in der St. Petronilla-Kirche eine    naus.
     Erlebnisausstellung zu Gast haben,
     die genau das zum Ziel hat: das Vor-     Neben
     Denken des eigenen Todes. „Kno-          dem Aus-
     cking on heaven´s door“ ist ihr Titel.   probieren
                                              und Be-
     Ein weiteres Merkmal: sie ist eine       trachten
     Ausstellung von Jugendlichen für         gibt es immer wieder die Möglich-
     Jugendliche; ursprünglich entwi-         keit, gemeinsam in den Austausch
     ckelt von der Jugendkirche effata [!]    zu kommen. Den BesucherInnen
     in Münster. Die Ausstellung steht        dabei die Möglichkeit anzubieten,
     aber auch der ganzen Gemeinde of-        die Botschaft des Evangeliums als
     fen. Jede und jeder, der sich seiner     Hilfe zum Leben – auch im Ange-
     begrenzten Lebenszeit stellen will       sicht des Todes – zu erfahren, ist da-
     und Lust auf eine Reise zu den eige-     bei Teil dieser Ausstellung.
     nen Himmelsvorstellungen hat, ist
     herzlich willkommen.                     Ein Programm mit thematischen
                                              Abenden sowie thematisch bezo-
     Auf dieser gedanklichen Expediti-        genen Gottesdiensten rundet die
     on werden die BesucherInnen der          Ausstellung „Knocking on heavens
     Ausstellung begleitet von Jugendli-      door“ ab.
     chen aus dem Projekt-Team, die sich
     speziell auf diese Aufgabe vorberei-     Kontakt:
     ten werden. So können die Besu-          Pastoralassistent
     cherInnen nach Wunsch etwa in            Daniel Meyer zu Gellenbeck
     einem Sarg zur Probe liegen, sehen       0251/3111774
     sich Todesanzeigen an und begeben
     sich per Kopfhörer auf einen Fan-

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