Diakonal - Wohlgefallens Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines

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Diakonal - Wohlgefallens Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines
Diakonal
 Journal der Diakoniegemeinschaft Stephansstift e. V.

Ehre sei Gott in der Höhe Nr. 3 / November 2022

und Friede auf Erden
bei den Menschen seines

Wohlgefallens
(Lukas 2.14)
Diakonal - Wohlgefallens Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines
Inhalt Aus der Gemeinschaft

02 Editorial
03 Andacht Editorial
04 Zum Geleit
Aus der Gemeinschaft
06 Aus dem Vorstand
07 DG-Jahresthema 2023
09 Bericht des Beauftragten Liebe Geschwister der Diakoniegemeinschaft
11 Bericht Satzungsausschuss/Votum Liebe Leserinnen, liebe Leser
12 Mitgliederverzeichnis
13 RIECK-PREIS Wohlgefallen – welch ein Wort; ungebräuchlich, aber
14 Thema der Ausgabe: Wohlgefallen doch wohlverstanden in all seinen Interpretationen,
18 Alles Ohne TO Anwendungen und verschiedenen Übersetzungen!
19 Diakonischer Abend
20 Stille Ehrenamtliche Und in unserer heutigen Zeit? Eine Wohltat zwi-
20 Arbeitsschutz schen all den Halbinformationen, entstellten Wahr-
21 Aus der Welt gefallen heiten, zweifelhaften Kritiken, schwindenden Verlässlichkeiten. Die
21 Vater Unser Botschaft aus dem Lukas-Evangelium - wenn wir sie denn auf unsere
22 Verabschiedung Büsing aktuelle gesellschaftliche Situation beziehen - bedarf der Interpreta-
23 Beitrag: Weigel tion, schöpft und beflügelt Fantasie, bewirkt neue Zuversicht. Das ist
24 Beitrag: Glosse eine weihnachtlich hoffnungsvolle Botschaft in einer widersprüch-
25 Ein Jubiläum lichen Welt.
26 frei-Stunde
28 Kaum zu glauben
 Mit diesem Zitat der einladenden Zusage aus der Weihnachtsge-
29 Jahreslosung 2023
 schichte beendet die Redaktion des Diakonal ein Jahr voller bedrän-
30 Glaubensbekenntnis
 gender Ereignisse in unserem Lebens-Umfeld, ein Jahr mit vielen
Aus dem Arbeitsfeld Herausforderungen, mit einer Fülle noch zu lösender Probleme, mit
31 Steffen Eismann dem Ringen um Perspektive.
Buchbesprechung
32 Der lange Atem der Bäume Die Diakoniegemeinschaft arbeitet weiter an dem geschwisterlichen
32 Der Wal und das Ende Zusammenhalt, an den professionellen religionspädagogischen und
33 Es werde Licht diakonischen Aussichten und an den täglichen Fragen und Bedin-
 gungen der Begegnungen, der Beziehungen und der Zukunft.
Gesucht – Gefunden
34 Rasenmäher*innen
 So dokumentieren z.B. das neue Jahresthema 2023 der Gemeinschaft,
34 Gedanken eines alten Mannes
 die RIECK-Preis- Ausschreibung, das neue Mitgliederverzeichnis und
34 Ein weiteres Elfchen
 die vielen verschiedene thematischen Beiträge unserer Geschwister
35 Wann ist Weihnachten
 ein farbiges „im Leben Stehen“! Mit neuem Elan werden Planungen
Aus dem Stephansstift aufgenommen, Ideen entwickelt, Aktivitäten durchgeführt oder die
und der Dachstiftung nächsten Veranstaltungen geplant. Schaffen Sie sich, liebe Leserin-
36 Venito, ein neuer Name nen und Leser, mit Hilfe der Inhaltsangaben eine erste Übersicht
Aus den Konventen über die Inhalte von diesem Diakonal, lassen Sie sich gedanklich auf
38 Hannover-Ost die weihnachtliche Botschaft ein und nehmen Sie Teil an den Ereig-
39 Hannover-Mitte nissen in unserer Gemeinschaft.
40 Minden
40 Schleswig-Holstein Ich wünsche Ihnen eine gesegnete und gesunde Weihnachtszeit mit
 Wohlgefallen. Ich wünsche Ihnen Zeit zum Erkennen der herrlichen
42 Terminplan Konvente
 weihnachtlichen Botschaft. Ich wünsche uns allen, auch weit über
43 Tabellen, Kontakte, Impressum, unsere Grenzen hinaus, einen friedlichen Jahreswechsel.
 Redaktionsschluss, Bildnachweise
 Gerhard Dahle
Die letzte Seite
AnSichtsSache
Beilage:
Mitgliederinfos, Ereigniskalender
Mitgliederverzeichnis

 Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.
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Andacht

 Der Advent lehrt uns das Warten
 Andacht zur Weihnachtszeit 2022

Liebe Schwestern und Brüder!

Wir müssen warten.
Auch die letzten beiden Jahre ha-
ben das gezeigt. Alles war anders.
Nach der Weihnachtszeit 2019/2020
begann die Coronazeit: Mit dem Lei-
den der Erkrankten und Sterbenden,
der Nahestehenden und Helfenden.
Mit Masken und Abstandsregeln, mit
Lockdowns und vielerlei Einschrän-
kungen des gemeinschaftlichen Zu-
sammenlebens. Mit Coronaleugnern
und Impfgegnern.

Wir müssen warten. Nur mühsam
lernen wir, mit einer vorher nie ge-
kannten Distanz zu leben und warten
auf das Ende der Pandemie, das noch
lange nicht in Sicht ist.

Jahre zuvor – begonnen hat es doch
schon mit der friedlichen Revolution
1989, Mauerfall und Wiedervereini-
gung, dem Sieg der freiheitlichen De-
mokratie – kamen zuerst Übersiedler
und Aussiedler, seitdem Asylsuchen-
de, Migranten, Flüchtlinge. Sie erle-
ben viel hilfsbereite Willkommens-
kultur und Integrationsbereitschaft,
aber auch Ausgrenzung bis hin zu unbedingt notwendigen wirtschafts- gen gegen die freiheitlichen Demo-
gewalttätiger, extremideologischer und umweltpolitischen Konsequen- kratien. Während ich diesen Text
Feindseligkeit. Wir Einheimischen er- zen. Nun stecken wir mitten drin im schreibe, dauert dieser Vernichtungs-
leben viel Integrationswilligkeit und Klimawandel. krieg schon bald 8 Monate, wenn Sie
Lernbereitschaft, aber auch Integra- ihn lesen, schon über 9 Monate. Und
tionsverweigerung bis hin zu Ter- Und warten sehnlich auf die Umset- ein Ende ist noch nicht in Sicht. Dieser
ror- und Kriminalitätsbereitschaft zung aller erforderlichen Rettungs- Krieg verdunkelt das Leben von Mil-
bei den Fremden. Wir erwarten To- maßnahmen für unseren Planeten lionen Menschen. Ich persönlich kann
leranz- und Dialogbereitschaft. Dabei Erde, dessen Bestehen allerdings kaum etwas Hilfreiches tun, bin dank-
erkennen wir doch täglich die real doch von so vielfältigen, nicht nur bar, dass ich beten und meine ukrai-
existierenden Schwierigkeiten beim von menschlichen Faktoren und Kräf- nischen, russischen, georgischen und
anderen und bei uns selbst. Wir brau- ten bestimmt wird. Und in diesem syrisch-armenischen Freunde treffen
chen Geduld. Winter – 77 Jahre nach dem Ende des kann. Wie hoffen wir auf Frieden
 2. Weltkriegs – begann der russische und Freiheit für das ukrainische Volk!
Vor 50 Jahren schon veröffentlichte Präsident Wladimir Putin seinen völ- Aber - „Auf die größten, tiefsten, zar-
der Club of Rome seine aufrüttelnde kerrechts- und menschenrechtswid- testen Dinge in der Welt müssen wir
Studie über die Begrenztheit unserer rigen russischen Angriffskrieg gegen warten“ (Bonhoeffer).
Ressourcen und die daraus folgenden die Ukraine, verbunden mit Drohun-

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Andacht

 Liebe Schwestern und Brüder! Das Licht von Weihnachten wartet auf
 uns. Das zeigen mir in ganz besonde-
 Gott sei Dank: Die Adventzeit lehrt rer Weise meine eigenen schmiedeei-
 uns auf wunderbare Weise das War- sernen Schwibbögen aus dem Erzge-
 ten, das Erwarten und Ausschau hal- eine der wichtigsten Eigenschaften ist, birge, auf denen fast immer Bergleute
 ten, das der kommenden Ankunft die es zu lernen gilt: Warten zu kön- mit ihren Hämmern und Schlegeln zu
 Gottes in der Welt Entgegensehn! nen, so, wie es der Advent es uns lehrt. sehen sind:

 Wenn die Adventzeit nahte, wurde Advent, das ist die Zeit der Er-War- In der Weihnachtszeit ist es dunkel,
 ich als Kind immer ganz quibbelig. tung auf das Erscheinen dessen, von wenn die Bergleute zur Arbeit gehen
 Denn – das habe ich meinem in Dan- dem sich die Menschen in fast aller und von der Arbeit kommen. Und Un-
 zig aufgewachsenen Vater zu verdan- Welt Erlösung und Befreiung erhof- tertage ist es ebenfalls dunkel. Wie
 ken: nicht nur am Abend vor dem Ni- fen, vom Licht in der Dunkelheit: Je- groß war wohl ihre Sehnsucht nach
 kolaus, sondern auch an den Abenden sus Christus, Gottes Kind! Licht! Sie begannen irgendwann, ihre
 vor den Adventsonntagen durften wir Grubenlampen zuhause – an einem
 Kinder unseren Schuh rausstellen. Seit Jahrtausenden gibt es Menschen, Gestell aufgehängt – vor das heimi-
 „Du musst Geduld haben!“ mahnte die in dieser Advents-Erwartung ge- sche Fenster zu stellen, als Dank für
 mich meine Mutter. Das Wort „Ge- trost leben können, selbst, gerade die Bewahrung am zurückliegenden
 duld“ hat für ein Kind etwas Schreck- auch im Angesicht von Not und Tod. Tag und als Bitte für einen neuen gu-
 liches an sich. Wenn ich von mir auf ten Tag. Ein Zeichen der Hoffnung,
 andere schließen darf und mein Ge- Ich werde nie vergessen, wie eine ein Licht in der Dunkelheit. Und ein
 dächtnis mich nicht täuscht, sogar schwer krebskranke Patientin mir die ganz bedeutsames Zeichen für den
 etwas sehr Schreckliches. „Du musst Worte des Propheten Jesajas sagte, die Advent, geboren aus der Erfahrung:
 Geduld haben!“ mahnte meine Mut- sie trösteten:
 ter mich auch immer wieder, wenn Das Eigentliche, das, auf das wir war-
 Weihnachten langsam näher rückte. „Es wird nicht dunkel bleiben über ten, kommt erst noch. Wir kommen
 Oh, wie langsam! „Vorfreude ist die denen, die in Angst sind! Mache dich aus der Dunkelheit und gehen in die
 schönste Freude!“, pflegte sie hinzu- auf und werde licht; denn dein Licht Dunkelheit, denn das Leben ist be-
 zufügen. Ich wusste, dass das nicht kommt, und die Herrlichkeit des droht und in Gefahr. Aber der Bogen
 stimmte. HERRN geht auf über dir! Denn siehe, vorm Fenster hält die Hoffnung fest
 Finsternis bedeckt die Erde und Dun- und die Gewissheit:
 Es war viel schöner, am Heiligen kel die Völker; aber über dir geht auf
 Abend nach dem Gottesdienst, wenn der HERR, und seine Herrlichkeit er- Das Licht kommt wieder. Es wartet
 das Weihnachtsglöckchen erklang, ins scheint über dir!“ auf uns.
 Weihnachtszimmer zu stürmen, all
 die Lichter, den geschmückten Tan- Heute verstehe ich, warum meinen Renate Galley-Brink
 nenbaum und die Krippe zu bestau- Eltern das Adventslied von Friedrich
 nen und nach dem Liedersingen und Spee *, so sehr am Herzen lag, in dem
 Gedichteaufsagen endlich die herrli- es heißt:
 chen Geschenke auszupacken! Aber
 (* der 1591 geborene Jesuit, Pfarrer und Theo-
 am Anfang all dieser Herrlichkeiten 1.O Heiland, reiß die Himmel auf,
 logieprofessor setzte sein Leben ein als seelsor-
 stand die Geduld. Mein Geduldsfaden Herab, herab, vom Himmel lauf! gerlicher Beistand und Beichtvater der als Hexen
 war also bis zum Zerreißen gespannt. Reiß ab vom Himmel Tor und Tür, gefolterten und zum qualvollen Tode verurteilen
 Es war geradezu ein Wunder, dass Reiß ab, wo Schloss und Riegel für. Frauen und brachte mit seiner Streitschrift „Cau-
 er nicht einmal zerriss. Ein Advents- tio Criminalis“ zur Verteidigung der Menschen-
 4.Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
 würde der Inhaftierten als erster die Einstellung
 wunder eben… Es dauerte viele Jah- darauf sie all ihr Hoffnung stellt? der Hexenverfolgung in Gang. Er starb mit nur
 re, aber ich lernte in der Adventszeit, O komm, ach komm vom höchsten Saal, 44 Jahren bei der Pflege pestkranker verwunde-
 mich zu gedulden, lernte, dass Geduld komm, tröst uns hier im Jammertal. ter Soldaten im Dreißigjährigen Krieg)

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Zum Geleit

 Lassen Sie uns reden!

 Liebe Schwestern und Brüder,
 Liebe Leser*innen

 frieren Sie schon? Ist das Licht schon häufiger mal aus, als es vielleicht die letzten
 Jahre war? Ich habe lange überlegt ob ich die aktuelle krisenhafte Situation in
 der Welt in dieses Geleit für das winterliche Diakonal aufnehmen soll. Schließlich
 lesen Sie es erst, wenn der Advent schon naht und damit eine vorfreudige Zeit der
 Erwartung, die mit Hoffnung verbunden ist. Aber wie sagt man doch so schön in
 meiner Norddeutschen Heimat: Was muss das muss!

 Also: Lassen Sie uns reden! Denn sind wir mal ehrlich: Geht Ihnen
 diese Zeit nicht auch manchmal zu schnell? Gerade erholen
 wir uns alle so langsam von Corona und seinen Auswirkungen
 (endlich wieder treffen, das tut gut!), da beschäftigt uns, dass
 in Europa wieder Krieg herrscht, auf dem Mittelmeer weiter
 tagtäglich Menschen ertrinken (Man lässt keine Menschen
 ertrinken. Punkt.), die Inflation nimmt zu, die Energiekosten
 steigen, das neun Euro Ticket ist irgendwie schon wieder in
 weiter Ferne, unsere Welt brennt (auch die Klimakrise hört
 nicht auf, nur weil wir sie verdrängen) und dann kommt mit
 dem Winter Corona und die Angst davor doch wieder aus dem
 Hinterhalt hervor.

 Liebe Lesende, ich bin ehrlich: Mir ist das manchmal ein bisschen zu viel. Da kann
 man sich gar nicht mehr über die Dinge freuen, die gut laufen. Das gute Telefonat
 mit der Freundin, die weit weg wohnt. Das Lieblingsessen, das man mit anderen
 Menschen zusammen genießt. Der Ausflug an einen neuen, unbekannten Ort, den
 man sofort ins Herz schließt. Oder ganz weltlich: Das Angebot des liebsten Produktes
 im örtlichen Drogeriemarkt.

 Bleibt da noch Hoffnung? Bleibt da noch Zuversicht? Gerade für meine Generation
 zweifle ich manchmal daran, dass die Hoffnung die Sorge überwiegt. Wie soll es für
 Mitte zwanzigjährige weitergehen in dieser Welt voller Schrecken, Angst und Zweifel?
 Und dann begegnen mir, scheinbar ganz zufällig, diese Momente in denen ich Hoffnung
 schöpfen kann. Der Wochenspruch für den 17. Sonntag nach Trinitatis, an dem ich
 diesen Text verfasse, steht im 1. Johannes: Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt
 überwunden hat. Und irgendwie sind solche Sprüche, die einen im richtigen Moment
 finden, dann auch genau das, was man sich gewünscht hat. Verstehen Sie mich nicht
 falsch: Die Welt wird nicht auf einmal in Ordnung. Aber sie wird ein bisschen heller,
 ein bisschen lichterfüllter, ein bisschen wärmer als zuvor. Und so wünsche ich Ihnen
 und euch eine Adventszeit voller klitzekleiner Hoffnungsmomente, voller Zuversicht
 und positiver Erwartung - nicht statt, sondern trotz der Welt um uns herum. „Macht
 hoch die Tür, die Tor macht weit. Es kommt der Herr, der Herrlichkeit. Ein König aller
 Königreich. Ein Heiland aller Welt zugleich“.

 Bleibt behütet
 Janne Neumann

Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V. 5
Diakonal - Wohlgefallens Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines
Aus der Gemeinschaft

 Bericht Vorstand

 Liebe Schwestern und Brüder ! Im nächsten Jahr plant der Vorstand
 Hier erreicht Sie und euch ein kurzer Bericht aus dem zwei Klausurtagungen, eine dreitägi-
 Vorstand. ge im Frühjahr und eine eintägige im
 Herbst. Während wir im Frühjahr si-
 Ende September kamen wir zu einer ganztägigen Sitzung cherlich viel mit der Vorbereitung des
 im Haus der DG zusammen. Neben den üblichen Regula- Jahrestreffens zu tun haben werden,
 rien hatten wir die erfreuliche Aufgabe, der Aufnahme wird es im Herbst schon wieder um
 von drei neuen Geschwistern (Manfred Maria Büsing, Dr. das Jahr 2024 und die üblichen Vor-
 Heinz-Jürgen Brink, Helma Merkel) in die DG zuzustim- überlegungen gehen.
 men, was wir natürlich gerne und einstimmig getan ha-
 ben. Kontakt haben wir natürlich auch
 zu den Geschwistern in der Brüder-
 Leider mussten wir auch von zwei Austritten von Men- und Schwesternschaft Lutherstift in
 schen erfahren, die schon sehr lange in der Diakoniege- Falkenburg. So haben wir eine Einla-
 meinschaft sind. Das schmerzt, weil wir einsehen müssen, dung zur Entpflichtung des bisheri-
 dass wir nicht alle Geschwister auf Dauer halten können. gen und Einführung der neuen Kon-
 Das stellt auch Anfragen an die Gemeinschaft selbst. Wie ventsvorsitzenden bekommen, zu der
 schaffen wir es, uns miteinander zu tragen und zu stüt- zwei Mitglieder des Vorstandes und
 zen, damit die Gemeinschaft für alle als sinnvoll und als der Beauftragte fahren werden. Des
 Bereicherung erlebt wird. Verstärkt wird das natürlich Weiteren haben wir mit dem neuen
 noch dadurch, dass immer mehr Konvente „einschlafen“. Konventsvorstand ein Treffen verein-
 bart, das Anfang des nächsten Jahres
 Die von der Mitgliederversammlung eingesetzte Strate- stattfinden wird.
 giegruppe Konsolidierung hat inzwischen dreimal getagt.
 Der Vorstand hat einen kurzen Bericht zur Kenntnis ge- Auch mit dem Vorstand der Dach-
 nommen. Kurz deswegen, weil die Strategiegruppe ver- stiftung haben wir wieder einen Ge-
 einbart hat, dass Einzelheiten der Beratungen noch nicht sprächstermin vereinbart, bei dem
 weitergegeben werden. Die Gruppe muss frei sein davon, Magrit Marten und ich seitens der
 dass jede Idee sofort nach außen getragen und von dort DG zugegen sein werden. Inhaltlich
 kommentiert wird. In der Strategie-gruppe muss gespon- wird es um die weitere Zusammen-
 nen werden können und wir müssen auch mal „in Klad- arbeit mit der Dachstiftung und um
 de“ denken dürfen. Das alles geht nur, wenn die ersten die weitere Anmietung des Hauses
 Überlegungen im geschlossenen Raum bleiben. Der Vor- der Diakoniegemeinschaft gehen (der
 stand hat das verstanden und so wurde nur ein kurzer Mietvertrag läuft Ende 2023 nach 25
 Bericht gegeben. In der nächsten Mitgliederversammlung Jahren aus).
 wird es natürlich einen ausführlichen Bericht der Arbeits-
 gruppe geben. Für den 21. November ist die nächste
 Vorstandssitzung geplant. Sollten Sie
 Einen großen Raum in der Vorstandssitzung haben die oder ihr Fragen oder Anregungen ha-
 Überlegungen zum Jahresthema 2023 eingenommen, das ben, oder einfach mal das Gespräch
 wieder einen Bezug zur Jahreslosung haben sollte. Dar- suchen, können Sie oder ihr gerne mit
 über wird hier im Diakonal ausführlich berichtet, so dass den Mitgliedern des Vorstandes Kon-
 ich es hier kurz machen kann. takt aufnehmen. Wir sind dankbar
 für jedes geschwisterliche Gespräch.
 Wir ließen uns von Renate Hartmann zum Fortgang des
 Anschriftenverzeichnisses berichten und sprachen auch Henning Schulze-Drude
 über die Notwendigkeit einer neuen Konventsordnung.
 Auch dazu wird an anderer Stelle berichtet.

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Überlegungen zum Jahresthema 2023
der Diakoniegemeinschaft
In einer seiner letzten Sitzungen hat der Vorstand – wie immer nach angeregter Diskussion –
das Jahresthema der Diakoniegemeinschaft für 2023 gewählt.
Dazu einige Stimmen:

AnSichtsSache!? für die Schülerin waren diese Jeans Fragen, die nicht immer sofort und
und Gott sah, dass es gut war ganz normal, alle ihre Freundinnen leicht zu beantworten sind. Und dann
 trugen auch welche. - Ansichtssache! ist da ja noch der zweite Teil unseres
Das ist eben Ansichtssache, – das kann Jahresthemas: … und Gott sah, dass es
man sehen wie man will, so habe ich Dann fallen mir andere Situationen gut war. Welche Sichtweise hat Gott?
dieses Wort lange benutzt. Aber steckt ein. Kleine Kinder spielen und laufen Wie sieht er mich, wie sieht er die Si-
da nicht noch mehr drin? während eines Gottesdienstes umher tuation in der ich bin? Ich wünsche
 und sind auch zu hören, sie fühlen mir, gerade bei unterschiedlichen
Wie schaue ich auf ein Ereignis oder sich wohl. Einige Erwachsene drehen Standpunkten, die durch unsere Le-
eine Sache? Wie schaue ich etwas an? sich um und es ist zu sehen, dass sie benssituation, das unterschiedliche
Oft hängt es von meiner eigenen Le- sich gestört fühlen. Ansichtssache? Alter oder unseren unterschiedlichen
benssituation ab. Mir ist da noch ein Welche Möglichkeiten gibt es hier, Hintergrund bedingt sind, dass wir
Artikel in einer Schülerzeitung in Er- dass die Kinder, die Eltern und auch viel öfter die Sichtweise wechseln
innerung. Eine Schülerin beschrieb andere Gottesdienst-Teilnehmerin- und schauen, ob wir sagen können.
ein Gespräch mit ihrer Oma über nen und Teilnehmer gemeinsam Got- „ . . . und Gott sah, dass es gut war.“
Mode und im speziellen, über Jeans tesdienst fröhlich feiern können? Wie
mit Löchern. Für die Großmutter war sehen wir einander mit unseren Stär- Ulrike Strehlke
diese Mode ganz unverständlich („Lö- ken und Schwächen? Kann ich meine
cher müssen geflickt werden“) und Sicht auf die Situation verändern?

AnSichtsSache . . . liest jeder seiner „Ansicht“ nach, hof- 2023 (AnSichtsSache). Die Körperhal-
das trifft auch auf die letzte Seite die- fentlich mit Freude, dieses Diakonal tung und die Gesichtsausdrücke der
ser Ausgabe zu. durch. Engel von Michel Angelo, sind nicht
 nur beliebtes Weihnachtsmotiv, son-
Die Betrachtung kann verwirrend AnSichtsSache . . . dern gleichen auch der Haltung, die
sein. Nehme ich sie als Vorderseite wir in der Diskussion im Vorstand
war und öffne sie zum Lesen, werde Nicht alle aus der Redaktion waren zum Jahresthema eingenommen ha-
ich schnell merken: „Ups, verkehrt von dem Motiv der Rückseite begei- ben: ist eben alles Ansichtssache! –
rum!“ Vermutlich drehe und wende stert. Ich finde, diese „Letzte Seite“ im und, wie wir merken: das ist gut so!
ich dann das Heft zum Titelblatt die- Diakonal stellt einen wunderbaren Denn so entstehen viele kreative Ge-
ser Ausgabe und beginne von vorne Abschluss zu unserem Jahresthema dankengänge und Impulse, die für das
nach hinten zu lesen. Oder aber ich 2022 (Engel beherbergen) dar und ist neue Jahr genutzt werden können.
nutze die „falsche“ Ansicht und blät- zugleich eine schöne Überleitung zu
tere von hinten nach vorne durch. So unserem neuen Thema für das Jahr Renate Hartmann

 AnSichtsSache
 AnSichtsSache
 Und Gott sah, dass es gut war

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 AnSichtsSache
 AnSichtsSache
 Und Gott sah, dass es gut war

 natur schöpfung
 farben heiß
 düfte kalt
 blüten katastrophen
 vergehen future
 und gott sah, und gott sah,
 dass es gut war . . . dass es gut war . . .

 tiere menschen
 mitgeschöpfe leben
 artenvielfalt lieben
 aussterben leiden
 ausrottung tod
 und gott sah, und gott sah,
 dass es gut war . . . dass es gut war . . .

 und gott sah . . .
 u n s

 Henning Schulze-Drude

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 Bericht des Beauftragten

 Norman Ley vor Ort, Jana Thiel und
 Tom Weber haben die Diakoniege-
 meinschaft vertreten - mit tatkräfti-
 ger Unterstützung unserer jüngsten
 Geschwister Johanna Schulz und
 Johann-Hendrick Immel. Vielen Stu-
 dierenden konnten wir von der Ge-
 meinschaft erzählen und auch Wer-
 bung für den Diakonischen Abend
 machen.

 Auch Chiara Heyer aus dem Andacht-
 steam der Gemeinschaft um Renate
 Hartmann warb für die Andachten
 in der Kirche des Stephansstiftes.

 Dies war also die erste Begegnung
Markt der Möglichkeiten – DG präsentiert sich der Studierenden des ersten Seme-
 sters mit uns. Viele haben uns beim
 die Gemeinschaften am 27. Septem- ersten Diakonischen Abend besucht
Welche Institutionen sind für mich
 ber in der Fakultät V der Hochschule (siehe Artikel von Janne Neumann,
als Studierende*r an der Hochschule
 Hannover vorgestellt. Die Gemein- auf Seite ) und ein weiteres Mal
wichtig, an wen kann ich mich wen-
 schaften Lutherstift Falkenburg und werden wir ihnen in der Diakonie-
den, wenn ich Hilfe brauche? So ha-
 Diakoniegemeinschaft Stephansstift wissenschafts-Vorlesung von Herrn
ben sich rund 20 Einrichtungen wie
 haben im Vorfeld einen Stand nah Prof. Dr. A. Dietz begegnen und un-
die Evangelische Studierendenge-
 beieinander organisiert. Für die Fal- sere Gemeinschaft präsentieren.
meinde, die Fachschaftsräte und der
AStA, der Hochschulsport und auch kenburger waren Andrea Gärtig und

Andachten in der Kapelle der Hochschule:
„Zeitansagen in Präsenz und Geistes Gegenwart“

Auch die Kapelle der Hochschule er- ten überschrieben mit: „Zeitansagen haben. Thomas will das nicht glau-
wachte aus dem Pandemie-Schlaf. in Präsenz und Geistes Gegenwart.“ ben, er ist nicht fertig mit seinem
Am 21. September 2022 wurde nach Ich versetzte mich in die Lage eines Glauben – und darf dabeibleiben (bis
zwei Jahren Pause wieder eine An- Studierenden in der Pandemie, der Jesus nach acht Tagen auch ihm er-
dacht gefeiert und hierbei wurden selten die Gelegenheit hatte, seine scheint). Thomas ist ein Zweifelnder,
auch die Erst-Semester begrüßt. Am Kommiliton*innen direkt zu sehen, ein redlich Suchender. Zweifel ist die
12. Oktober durfte ich als Beauftrag- sondern nur über „Kacheln“ in Vi- andere Seite des Glaubens.
ter der Diakoniegemeinschaft die deokonferenzen. Gibt es mein Seme-
Andacht für die Hochschulgemein- ster eigentlich? Existiert diese Hoch- So werde ich auch weiterhin in die
de gestalten: Die Andachten in der schule? Auf diese Fragen des Zwei- Andachten der Hochschule gehen und
Kapelle heißen seit einigen Jahren felns setzte ich den Apostel Thomas, hören, wie andere Prediger*innen zu
„Zeitansage“ und dieses Semester der auch seine Mitbrüder anzweifel- Präsenz und Gottes Gegenwart zu sa-
wurde der Bogen über alle Andach- te, Jesus nach seinem Tod gesehen zu gen haben.

Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V. 9
Diakonal - Wohlgefallens Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines
Aus der Gemeinschaft

 Bericht des Beauftragten
 Der Berufspolitische Ausschuss – auch wieder in Präsenz:

 Der Ausschuss sich nach der Pande-
 mie am 10. Oktober in den Räumen
 der Geschäftsstelle getroffen – vorher
 war er auch aktiv, aber immer nur
 per Videokonferenz.

 Der Berufspolitische Ausschuss hat
 sich personell etwas verändert: Nina
 Hollung und Helge Bechtloff sind neu
 hinzugekommen. Die studentischen
 Vertreterinnen Laura Schmidt und
 Pia Pheline Krause halten die Verbin-
 dung zur Studierendenschaft. Sie in-
 formieren die Studierenden, worüber
 der Ausschuss diskutiert und den Aus-
 schuss darüber, was die Studierenden
 gerade bewegt.

 Der Berufspolitische Ausschuss be-
 rät zurzeit über das neu entstehende
 Diakon*innengesetz der hannover-
 schen Landeskirche, er informiert
 sich über den Welle-Prozess (Ver-
 kündigungsberufe 2030) und tauscht
 Der Berufspolitische Ausschuss der Diakoniegemeinschaft Stephansstift (von links): sich darüber aus, wie die Stellen- und
 Marc Jacobmeyer, Harald Schröder, Helge Bechtloff, Pia-Pheline Krause, Tom Weber, Nina Hol- Finanzplanungssituation in den Kir-
 lung. Bei der Sitzung dabei, aber nicht mehr auf dem Foto: Laura Schmidt. chenkreisen bearbeitet wird.

 DG wieder dabei
 Zu den Folgen der Corona-Pan- ausfielen wie z.B. die Andachten. lischen Fach-)Hochschule studier-
 demie gehörte es, dass auch viele Aber auch hier kehrt das reale Le- ten, werden sich an diese Tradition
 Veranstaltungen der Hochschule ben wieder auf den Campus zurück, erinnern) ist wiederaufgetaucht
 Hannover wie Vorlesungen und Vorlesungen werden wieder in Prä- und real an das 3. Semester wei-
 Seminare digital, quasi als Video- senz, analog, - also so wie früher ge- tergegeben worden – Dieser wird
 konferenzen durchgeführt wur- halten. In der Kapelle werden wieder dann noch in einer feierlichen
 den (Schwester Janne Neumann Andachten gefeiert. Auch der Heilige Zeremonie an das erste Semester
 berichtete hierüber in einer frühe- Gral (Diakon*innen, die nach 2000 übergeben werden.
 ren Diakonal-Ausgabe) oder auch Religionspädagogik an der (Evange-

10 Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.
Aus der Gemeinschaft

 Bericht aus dem Satzungsausschuss

 Ende 2019 war der Satzungsausschuss soweit, der Mitgliederversammlung 2020 einen
 Vorschlag für die Novellierung der Satzung der Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.
 zu machen. Dann kam die Pandemie und die Arbeiten wurden vorerst zurückgestellt. Es
 war schnell klar, dass es 2020 keine Mitgliederversammlung in Präsenz geben würde. Und
 damit war auch klar, dass es vor der Neuwahl des Vorstandes keine neue Satzung geben
 und so nach der alten Satzung gewählt werden würde. Die neue Satzung wurde also erst
 einmal notgedrungen „aufs pandemische Eis gelegt“.

 Im Spätsommer dieses Jahres habe ich den Satzungsausschuss dann wieder zusammen-
 gerufen. Ihm gehören an: Gerhard Dahle, Jana Thiel, Gottfried Wasmuth und ich. Zeit-
 weise war auch Tom Weber dabei.

 Neben den Änderungsvorschlägen von 2019 kam noch ein Aspekt dazu, der durch die
 letzte Vorstandswahl deutlich wurde: Ich hatte mich im letzten Jahr für die Wahl zum
 Vorsitzenden nur zur Verfügung gestellt, nachdem der alte Vorstand mir das Angebot ge-
 macht hatte, dass ich mit Katharina Thiel sozusagen ein Tandem bilden würde, dass wir
 uns also die Vorsitzarbeit teilen würden. Dabei ist es sehr hilfreich, dass Katharina sehr
 nah an der Geschäftsstelle wohnt und eben mal rüber huschen kann. Für mich selbst ist
 das immer mit 4 Stunden Fahrt verbunden. Ich habe nach der Wahl die Rückmeldung
 bekommen, dass sich andere bei diesem Modus auch eine Kandidatur hätten vorstellen
 können.

 In der jetzigen Satzung allerdings ist diese Möglichkeit der sogenannten Doppelspitze
 nicht gegeben. Das, was wir tun, geht also zurzeit nur de facto, aber nicht de jure. So kam
 im Ausschuss die Frage auf, ob wir diese Möglichkeit nicht satzungsmäßig verankern
 sollten, alternativ eine Einzelperson, oder zwei Personen als Doppelspitze zu wählen.

 Das Diakonische Werk in Niedersachsen muss die Satzung jedoch genehmigen, weil wir
 Mitglied im DW sind. Nach meiner Rücksprache mit dem Justiziar wurde mir dann ge-
 sagt, dass die Gerichte alternative Wahlmöglichkeiten in einer Satzung nicht genehmi-
 gen würden.

 So müssen wir in der nächsten Mitgliederversammlung eine Abstimmung darüber
 durchführen, ob wir entweder eine Einzelperson oder eine Doppelspitze zum Vorsitz
 wählen wollen. Danach soll dann 2024 die neue Satzung beschlossen werden, also noch
 rechtzeitig vor der nächsten Vorstandswahl. Näheres darüber erfahren Sie dann im
 nächsten Diakonal mit der Einladung zur Mitgliederversammlung.

 Ich schreibe Ihnen und euch das schon heute so ausführlich, weil der Satzungsausschuss
 schon jetzt eine lebhafte Diskussion über das Für und Wider ermöglichen will. Sprechen
 Sie also in den Konventen (soweit noch vorhanden) mit anderen Schwestern und Brü-
 dern oder in anderen Zusammenkünften darüber. Setzen Sie sich bei weiteren Fragen
 mit mir, oder einem anderen Mitglied des Satzungsausschusses in Verbindung. Geben
 Sie uns auch gerne schon jetzt eine Rückmeldung.

 Henning Schulze-Drude

Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V. 11
Aus der Gemeinschaft

 Mitgliederverzeichnis 2022

 . . . das mache ich mal so nebenbei !
 Pustekuchen, das hat doch mehr Zeit ich sie zu Listen verarbeiten konnte. werden – denn leider sind manche
 in Anspruch genommen, als es mir Solange ich damit beschäftigt war, Dinge nicht einzuplanen; Austritte und
 lieb war. Nachdem ich per E-Mail übertrug ich die Aufgabe zur Erstel- auch Trauerfälle halten sich nicht an
 nochmals daran erinnert hatte, dass lung des Layouts (Umschlag), Heinz Fristen.
 wir das Mitgliederverzeichnis aktua- Hopfeld – vielen Dank an Heinz!
 lisieren wollen, trudelten nun doch Bis auf die Konventsordnung konn-
 noch einige (viele) Veränderungs- Einige Listen, wie: Geburtstage / nach ten alle weiteren Ordnungen und die
 mitteilungen bei mir ein . Diese Wohnort / Konvente / Eintrittsdaten / Ver- Satzung aus der letzten Ausgabe des
 mussten dann erstmal in unsere Da- storbene, mussten neu erfasst und Verzeichnisses übernommen werden.
 tenbank eingepflegt werden, bevor teilweise manuell nachgearbeitet Nach Rücksprache mit dem Vorstand,
 gab ich die Empfehlung aus, auf die
 zurzeit gültige Fassung der Konvent-
 sordnung zu verzichten, da sie m.E.
 nicht mehr aktuell ist und dringend
 Mitgliederverzeichnis

 überarbeitet werden müsste. Der Vor-
 stand entschied sich dafür, die Anpas-
 Mitgliederverzeichnis der sung dieser Ordnung, dem Satzungs-
 ausschuss zu übertragen. Aus diesem
 Diakoniegemeinschaft Grund verzichten wir, in diesem Mit-
 gliederverzeichnis auf diese Rubrik.
 Stephansstift e.V.
 Ach ja, und dann ist da noch die Chro-

 2022
 nik, die seit 2019 weitergeschrieben
 werden musste. Dankenswerterweise
 hat Gerhard Dahle die Fortführung
 der Chronik, bis zum Abschluss seiner
 „Amtszeit“, übernommen . . .

 Während ich diese Zeilen hier schrei-
 be, setzt unser Bruder Hopfeld die
 erstellten Materialien zusammen und
 bereitet sie für den Druckauftrag vor.
 Wenn alles nach Plan gelaufen ist,
 hoffe ich, dass das neu gedruckte Mit-
 gliederverzeichnis 2022 nun allen, mit
 dieser Diakonal-Ausgabe, vorliegt!

 – und bitte daran denken: Alle Verän-
 derungen, persönliche und berufliche,
 so zeitig wie möglich der Geschäftsstel-
 le mitzuteilen – vielen Dank!

12 Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.
RL-RIECK
 KA -

 &

 PR
 ILSE

 EIS
AUSSCHREIBUNG:

ILSE & KARL-RIECK-PREIS 2023
Sozialpreis für diakonisches und kirchliches Handeln

Zum zentralen Thema ihrer Aktivitäten und Planungen Drei Projekte werden ausgezeichnet.
für das Jahr 2023 hat die Diakoniegemeinschaft Stephans- Für diesen Zweck stehen 1.000, 600 und 400 Euro zur
stift e.V. gewählt: Verfügung.

 Die Diakoniegemeinschaft stiftet diesen Preis in Erinnerung

 AnSichtsSache
 AnSichtsSache
 an Ilse und Karl Rieck, die sich beide in besonderer Weise
 für die Diakonie und Kirchenmusik engagiert und ihr Erbe
 für diesen Zweck eingesetzt haben.

 Teilnahmebedingungen:
 Und Gott sah, dass es gut war Es können sich Projekte bewerben, an denen Mitglieder der
 Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V. oder Mitarbeiterin-
 nen und Mitarbeiter der Dachstiftung Diakonie aktiv betei-
Die Diakoniegemeinschaft verankert sich mit diesem The- ligt sind. Beim Projektträger soll der diakonisch-kirchliche
ma in den gesellschaftlichen Diskursen und leistet einen Bezug deutlich erkennbar sein.
Beitrag für die diakonische Gestalt der Kirche Jesu Christi.
 Die schriftlichen Bewerbungen sollen bis zum 06. April
Unzählige sehr unterschiedliche und abwechslungsreiche 2023 in der Geschäftsstelle vorliegen. Entsprechende
Angebote werden in unserer gegliederten Gemeinschaft Unterlagen können dort ab dem 10. Januar 2023 ange-
durchgeführt und von Jung und Alt, Gesunden oder „Ange- fordert werden.
schlagenen“ in Anspruch genommen.
 Damit eine sachgerechte Bewertung durch die Jury mög-
Damit wir – und noch viele andere Menschen – von die- lich ist, wird um eine aussagekräftige Beschreibung des
sen vielgestaltigen Aktivitäten erfahren, loben wir diesen Projektes gebeten mit Bildern und einem eventuellen Fi-
Preis aus. nanzkonzept. Die Umsetzung des Projektes soll noch nicht
 abgeschlossen sein.
Die Diakoniegemeinschaft sucht Projekte, die sich aus dem
Selbstverständnis diakonischen und kirchlichen Handelns Die Mitglieder der unabhängigen Jury werden nach dem
mit gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen Bewerbungsschluss bekannt gegeben.
unserer Zeit beschäftigen: Die Pandemie und der Angriffs-
krieg haben die Welt verändert und der Klimawandel be- Der Vorstand überreicht die Auszeichnungen im Rahmen
droht das Leben in unserer einen Welt. Menschenwürde des Jahrestreffens 2023 der Diakoniegemeinschaft (19.
und das Leben zu schützen sind keine „Ansichtssache“, Mai) an die Gewinner.
sondern unsere Pflicht!

Deshalb sucht die Diakoniegemeinschaft in diesem Jahr Bitte senden Sie Ihre Unterlagen an:
nach Projekten, die sich dem gerechten Zusammenleben
in unserer Gemeinschaft und Gesellschaft widmen, die Diakoniegemeinschaft
die Frage nach der Generationengerechtigkeit bedenken Stephansstift e.V.
oder die Denkideen zum Thema Nachhaltigkeit in Gemein- Stichwort: RIECK-PREIS
den, Schulen, Altenheimen, Jugendgruppen, Kitas u.a. er- Kirchröder Straße 45H
arbeiten. 30625 Hannover

Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V. 13
Aus der Gemeinschaft

 WOHLGEFALLEN
 Wohlgefallen – Was soll das?

 Da hat die Redaktion des Diakonal Eine Weihnachtskugel in einer Dünenlandschaft;
 ein lebendiger Himmel;
 aber so einige Schwestern und
 ein Wort: Wohlgefallen.
 Brüder durcheinandergebracht mit Was soll das Titelbild dieser Ausgabe?
 der Bitte um einen kleinen themati-
 Fragen Sie sich das auch, liebe Leserinnen und liebe Leser.
 schen Beitrag zum weihnachtlichen Passt doch nicht zusammen! Und wieso weihnachtlich?
 Thema Wohlgefallen.
 Aber genau das ist es, was die Weihnachtsgeschichte ausmacht:
  die unbedeutenden Hirten auf den kargen Felder vor den Toren
 Natürlich war das nicht unsere Ab- von Bethlehem – wichtig genug, erwähnt zu werden;
  ungepflegt, zerlumpt und mit stinkenden Stiefeln, – trotzdem
 sicht – aber es zeigt doch auch, dass werden sie angesprochen;
 Weihnachten in unserer heutigen Zeit  frierend, missmutig und wortkarg – und dann: Ehre sei Gott in
 der Höhe;
 nicht einfach nur so zur Kenntnis
  arm, perspektivlos, anspruchslos – und dann: Friede auf Erden;
 genommen wird, nicht einfach nur  am Rande der Gesellschaft, übersehen, nicht wichtig – und
 dann: Wohlgefallen;
 so in unser Leben integriert werden
 kann, nicht einfach so klar und deut- Nichts passt zusammen – und dennoch findet sich dieser Vers in
 lich ist. Obwohl wir es vielleicht der Weihnachtsgeschichte des Lukas-Evangeliums. Es ist eben
 nichts logisch oder zwangsläufig, nichts gradlinig oder ausre-
 gerne so hätten! chenbar.

 Die Botschaft der Weihnachtsgeschichte trifft unvorbereitet, un-
 Lassen Sie sich anrühren, liebe verdient, irritierend. Aber sie trifft. Das Strapaziöse und Gefähr-
 Schwestern und Brüder, von der über- liche an der Reise, das Unlogische am Stall, das Ärgerliche an der
 Not, das Anrüchige der kleinen Familie, das Abgewiesen-werden
 wältigenden Botschaft der Engel
 bei der Herbergs-Suche, das Unfassbare an dieser überraschen-
 (in welcher Übersetzung und Interpre- den Zusage – alles herausfordernde Unstimmigkeiten nach unse-
 rem menschlichen Ermessen.
 tation auch immer) und finden
 Sie Ihren Weg. Das ist es, nach meinem Empfinden: das ungemein Tröstliche,
 das unerwartet Freudige, das unverdient Entlastende und Hoff-
 nungsvolle an der weihnachtlichen Botschaft – das ist es, was uns
 Vielleicht spricht Sie der eine oder strahlen lässt, Zuversicht gibt, unseren Glauben ausmacht, uns
 andere der folgenden Texte an und verbindet. Wohlgefallen überschwemmt unser Dasein – eben nur
 anders, als erwartet, plötzlicher und staunend, dankbar.
 verleitet Sie Ihrer Bedeutung des weih-
 nachtlichen Wohlgefallens zu finden. Es lohnt, sich diese Gedanken zu machen.

 Gerhard Dahle

14 Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.
Aus der Gemeinschaft

WOHLGEFALLEN
 4 nur nicht in Wohlgefallen Aber, was heißt es, ein Wohlgefallen
Elfchen Wohlgefallen 5 Sehnsucht. Gottes zu sein? Fange ich mal mit der
 1. Schöpfungsgeschichte im Alten Te-
Ich habe an Elfchen Wohlgefallen. Da- Ich möchte Euch einladen, es mit stament an. Da gefällt mir das Urteil
bei geht es nicht um kleine Elfenwe- den Elfchen mal selbst zu versuchen. Gottes an seiner Schöpfung am 6. Tag,
sen. Elfchen sind kleine Textschöpfun- Für sich allein, mit Freundinnen und wo er Tiere und zuletzt den Menschen
gen, die nach einem bestimmten Maß Freunden, in der Familie, in einer schuf und da steht dann: Und er sah
kreativ, spielerisch entstehen. Einfach Gruppe, in der Gemeinde. Gern lese an alles, was er gemacht hatte, und
und elementar. Erste Reihe ein Wort, ich auch selbst welche von Euch. Die- siehe, es war sehr gut. Später war
zweite Reihe zwei Worte. Dritte drei, se dann mutig an meine Mailadresse: Gott dann enttäuscht, die Menschen
vierte vier. In der fünften Reihe wie- Manfred.Buesing@t-online.de entwickelten sich nicht zu seinem
der ein Wort. Das macht in der Summe Wohlgefallen – aber die Geschichte
elf Worte – sprich: ein Elfchen. Vielleicht gibt es dann ja auch eine kennen wir.
 kleine Auswahl im nächsten Diako-
Das erste Wort gibt die thematische nal. Bitte habt Wohlgefallen an und Dennoch hält Gott an seinem Wohlge-
Richtung. Es folgt nähere Beschrei- mit den Elfchen. Man liest sich … fallen an uns Menschen fest. Ich den-
bung, Konkretion, Vertiefung. Reihe 5 ke da oft, wie ein Liebhaber lässt Gott
bringt so eine Art Zusammenfassung. Manfred Maria Büsing, Hannover sich immer wieder etwas einfallen,
Alles aber locker, leicht, leger … Ich Diakon i.R. um sich in die richtige Wahrnehmung
gebe mal ein Beispiel: bei uns Menschen zu bringen. Dazu
 1 Ruhestand braucht Gott Bodenpersonal z.B. Pro-
1 November 2 lebendig dankbar pheten und Jesus, dem zu seiner Ge-
2 nebelgrau Blätterfall 3 Gefallen am Wohl burt gesungen wird: Ehre sei Gott in
3 Zeit für Zeitloses 4 Safari Experiment Genuss Muße der Höhe und Frieden auf Erden bei
4 meine Suche nach Wohlgefallen 5 Neugier den Menschen seines Wohlgefallens.
5 Hoffnung
 Aus Liebe zu uns Menschen sendet
Ich schreibe immer mal wieder Elf- Gott Jesus uns zum Vorbild, um zu
chen. Nicht lange Nachdenken. Ich Ein Wohlgefallen Gott erkennen, was ein Leben zu Gottes
lasse mich überraschen, was da so Wohlgefallen ausmacht. Jesus der
rauskommt. Kann auch sinn- und ab- an uns hat . . . Nächstenliebe lebte. Das Matthäus
sichtslos sein. Hauptsache – ich habe Evangelium erinnert an eine ande-
Wohlgefallen an diesem Schreib-Spiel. Ja, so singen wir es jeden Sonntag in re Bibelstelle mit der wunderbaren
 der Liturgie. Dieser Satz ist mir als Zusage Gottes bei der Taufe am Jor-
1 Brüder Konfirmandin aufgefallen, er hat mir dan: Und siehe, eine Stimme vom
2 plötzlich da sehr gut getan – damals, bis heute. Himmel herab sprach: Dies ist mein
3 bin doch Einzelkind Als Schülerin und Konfirmandin war lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen
4 dazu sogar auch Schwestern es für mich wohltuend, bei aller Kri- habe.
5 Überraschung tik und Verbesserungsvorschlägen
 an meiner Person, von Lehrern und Als ich vor Jahren eine Konfirman-
Vielleicht wird es auch ein Gebet Familie zu hören und zu wissen: Ein din taufen durfte, deren Eltern dies
draus. Eine komprimierte Andacht Wohlgefallen Gott an uns hat! Und ich lange nicht erlaubt hatten, fragte ich
oder ein spiritueller Gedanke, ein Ge- habe es für mich persönlich gehört. sie: warum willst du getauft sein, wa-
fühlsausdruck. Für Gott bin ich richtig, so wie ich bin. rum möchtest du mit Gottes Segen
 Diese Zusage war tragfähig in so man- durch das Leben gehen? Sie sagte: Ich
1 Verstört chem Sturm des Lebens. möchte eine Freundin Gottes sein!
2 Hilfe suchend Wir wissen, wie stark das Band der
3 alles in Auflösung Gott sei Dank! Freundschaft ist. Eine Freundin einen

Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V. 15
Aus der Gemeinschaft

 WOHLGEFALLEN
 Freund zu haben, ist Mut, ist Freude, Vorhang der Bühne pantomimisch große Freude. Die himmlischen Heer-
 ist Zuversicht in allen Höhen und Tie- auf-und-zu zu schieben. Das macht er scharen lobten Gott „Ehre sei Gott in
 fen des Lebens und hält auch bei Ent- mit Hingabe, mit weit ausgestreckten der Höhe und Friede auf Erden bei
 fernungen. So ist das! Armen, mit hoher Konzentration und den Menschen seines Wohlgefallens“.
 einmalig tänzelnden Schritten nach Hatten wir nicht einst gelernt „… und
 Ein Wohlgefallen Gott an uns hat … rechts und nach links. Perfekt! den Menschen ein Wohlgefallen“?

 Elke Motzkus Später am Abend stehen noch einige Unversehens bin ich nicht mehr be-
 Jugendliche zusammen. Beni wird ge- rührt von den Erinnerungen an un-
 fragt: na, wie fandest Du den Abend? zählige, wunderschöne Weihnachten,
 Beni‘s Mine zieht sich zu, wie immer, sondern von einer Menge Fragen.
 Wohlgefallen wenn er etwas angestrengt ist oder Eben noch war mir weihnachtlich
 wenn er etwas nicht versteht oder är- zumute, so wie Maria, die „alle diese
 Adventszeit bei der Evangelischen gerlich ist. Aber dann – nach wenigen Worte behielt und sie in ihrem Her-
 Jugend. Immer zu dieser Zeit lädt die Sekunden hellt sich sein Gesicht wie- zen bewegte“. Sie haben mir alle Jah-
 Kirchengemeinde zur Abschiedsfeier der auf, macht einem breiten Grinsen re neu „wohl gefallen“.
 ein. Verabschiedet werden alle Ehren- Platz und er sagt laut und vernehm-
 amtlichen, die im Jahr in der Arbeit lich: Wohlgefallen. Alle sehen sich Seit Monaten machen uns Nachrich-
 mitgewirkt haben und nun aus per- verblüfft an. Dann erläutert die jun- ten und Bilder zu schaffen. Sie wecken
 sönlichen oder beruflichen Gründen ge Leiterin der Gemeindebücherei: Erinnerungen an schlimme, dunkle
 die Heimatgemeinde verlassen. Es ist Heute Morgen haben wir zusammen Zeiten, welche auch an Gott Glau-
 immer eine kleine Feier, bei der die in der Bibliothek die Weihnachts- bende nicht verschonen. Sie halten
 verbleibenden Ehrenamtlichen den geschichte gelesen – er war wieder aber an den alten Verheißungen vom
 Scheidenden einen schönen Bedanke- schwer begeistert. Frieden, von der Liebe und der Hoff-
 mich-Abend bereiten. So auch dieses nung fest. Selbst in den ganz schwe-
 Mal. Im Gemeindesaal haben sich Ich glaube, alle hatten verstanden! ren Jahren, kamen sie damals zusam-
 fast fünfzig Personen eingefunden, - men, um auf die Engel zu hören, auf
 Jugendliche, der Diakon, der Pastor, Gerhard Dahle die Botschaft, dass ihnen der Heiland
 interessierte Gäste, viele Eltern und geboren sei, „welcher ist Christus der
 natürlich die, um die es gehen soll. Herr, in der Stadt Davids“.
 Wie immer, bei solchen Veranstaltun-
 gen ist Beni dabei. Beni ist unser „Son- Wohlgefallen – Gott an uns Darum hören wir den Engel seit her
 nenschein“ in der Jungen Gemeinde, hat zu allen Zeiten sagen „Siehe ich ver-
 achtzehn Jahre, allen gut bekannt kündige euch große Freude“, aber
 wegen seiner freundlich sprudelnden Wohlgefallen - so soll die Überschrift auch „Fürchtet euch nicht“!
 Art. Beni hat das Down-Syndrom. Er für einen kleinen Beitrag im Diako-
 kennt uns alle, ist fast immer aufge- nal sein. Die Bitte für den Beitrag war Darum fügte ich der Überschrift
 schlossen, lustig und guter Dinge. Er nicht mit Vorgaben verbunden. Es „Wohlgefallen“ für mich hinzu: „Gott
 gehört einfach dazu. war auch nicht herauszuhören, ob da an uns hat“. Ich bemühte den Duden
 ein Ausrufe- oder ein Fragezeichen nicht, gab kein „Wohlgefallen“ in eine
 Auf der flachen Bühne im Saal gibt’ s gesetzt werden sollte oder könnte. Suchmaschine ein, sondern schlug
 heute ein bisschen Musik, kleine Erin- Dieses eine Wort weckte aber eine Lukas 2 auf. In meiner alten „Guten
 nerungsvideos, Dankesworte mit Blu- Menge Assoziationen. Eine davon Nachricht“ lese ich: „Alle Ehre gehört
 men und ein paar humoristische Sket- ließ mich sofort an die Weihnachts- Gott im Himmel! Sein Friede gilt allen
 sche – alles hat gute Tradition. Beni ist geschichte denken, an die Hirten, die auf der Erde, die sich von ihm lieben
 mit Feuereifer dabei. Seine Aufgabe ihre Schafe hüteten, als die Botschaft lassen!“ In der BasisBibel 2021 heißt
 ist es, zwischen den einzelnen Dar- des Engels sie erschreckte. Der En- es: „Gottes Herrlichkeit erfüllt die
 bietungen, den nicht vorhandenen gel des Herrn verkündete ihnen eine Himmelshöhe! Sein Frieden kommt

16 Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.
Aus der Gemeinschaft

WOHLGEFALLEN
auf die Erde zu den Menschen, de- Gelernt habe ich einmal: Ehre sei Gott zu schauen, die hätte die größte Nähe
nen er sich in Liebe zuwendet!“ Jörg in der Höhe und Friede auf Erden zum Urtext. Da heißt es nun: „Glanz
Zink formulierte: „Ehre sei Gott in und den Menschen ein Wohlgefallen in den Höhen bei Gott! Und Friede auf
der Höhe und Frieden auf Erden euch (Lutherausgabe 1964). So würde ich der Erde bei den Menschen, an denen
Menschen, den Gottgeliebten!“ es spontan aufsagen. In der Einheits- Gott Freude hat!“. Also Wohlgefallen
 übersetzung finde ich nun: Ehre sei auf beiden Seiten, das ist Weihnach-
Darum singen wir in unseren Gottes- Gott in der Höhe und Friede auf Er- ten „Heut schleußt er wieder auf das
diensten ein Gloria, denn auch uns den den Menschen seines Wohlgefal- Tor zum schönen Paradeis, der Che-
ist der Heiland geboren! „Der immer lens. Das sind doch schon sprachliche rub steht nicht mehr davor, Gott sei
schon uns nahe war, stellt sich als Unterschiede!? Aus der alten Luther- Lob Ehr und Preis.“ Das Wohlfühlen
Mensch, den Menschen dar“, dichte- ausgabe höre ich, dass Gott uns Wohl- darf uns aber nicht davon abhalten
te Dieter Trautwein in seinem Lied gefallen bereiten möchte. In der Ein- dem Frieden 365 Tage im Jahr nach-
„Weil Gott in tiefster Nacht erschie- heitsübersetzung nehme ich wahr, zujagen (Ps 34,15). Der macht sich
nen, kann unsere Nacht nicht traurig dass sich die Nachricht an Menschen nicht von allein. Dann hat Gott Freu-
sein“. Darum: „Nimm an des Christus richtet, an denen Gott Wohlgefallen de an uns.
Freundlichkeit, trag seinen Frieden in hat. Was jetzt???
die Zeit“. Und wie sieht es mit dem Text zur
 Noch zwei weitere Übersetzungen. Taufe Jesu aus?
Gottfried Wasmuth ‚Die gute Nachricht-Bibel‘ druckt ab:
 „Alle Ehre gehört Gott im Himmel! Der Luthertext: „der Heilige Geist
 Sein Friede kommt auf die Erde zu fuhr hernieder in leiblicher Gestalt
 den Menschen, weil er sie liebt“. Und auf ihn wie eine Taube, und eine Stim-
Wohlgefallen – eine die ‚Gute Nachricht für Teens‘ über- me kam aus dem Himmel, die sprach:
Anamnese setzt: „Groß ist von jetzt an Gottes ‚Du bist mein lieber Sohn, an dir habe
 Herrlichkeit im Himmel; denn sein ich Wohlgefallen.‘ In der Einheits-
(Lukas 2, 14 und 3, 22) Friede ist herabgekommen auf die übersetzung: „und der Heilige Geist
 Erde zu den Menschen, die er erwählt kam sichtbar in Gestalt einer Taube
Gerd Dahle morst mich an: Auf den hat und liebt“. auf ihn herab und eine Stimme aus
Begriff WOHLGEFALLEN soll sich das dem Himmel sprach: Du bist mein ge-
Augenmerk in der Advents- und Weih- In den letzteren Ausgaben ist Wohl- liebter Sohn, an dir habe ich Wohlge-
nachtsausgabe Diakonal 2022 richten. gefallen raus, an die Stelle ist die Lie- fallen gefunden.“ ‚Die gute Nachricht-
Ja, warum nicht. Kleine Herausforde- be gerutscht, was auch schön ist. Ich Bibel‘ und die für Teens hat den Vers
rungen machen die Adventszeit umso denke kurz an die vielen Übersetzer so übersetzt: „Der Heilige Geist kam
interessanter. Ja, Wohlgefallen und der Bibel, die knobeln und streiten, sichtbar auf ihn herab, anzusehen
Weihnachten haben mehr gemein- bis sie sich auf eine gemeinsame wie eine Taube. Und eine Stimme
sam als das große W am Anfang. Klar, Formulierung einigen. Und ich freue sagte vom Himmel her: ‚Du bist mein
die meisten unter uns haben den Lu- mich plötzlich über den oft kürzeren Sohn, dir gilt meine Liebe, dich habe
kas-Text sofort im Kopf präsent, oder? Luthertext, der zwar mehr ausle- ich erwählt‘.
Ins Gedächtnis rutscht dann wie ein gungsbedürftig ist, aber zum Dialog
Echo der Vers aus der Taufgeschichte auffordert. Hilft mir hier aber nicht Was fällt auf? Das Wohlgefallen wird
Jesu. weiter. wieder assoziiert mit Liebe. Was hat
 wohl die Übersetzer dazu gebracht,
Meine Neugier auf Zusammenhänge Hätte ich nur meinen Griechischkurs den Text in den neueren Übersetzun-
ist geweckt. Erst einmal nachschau- nicht abgebrochen, dann könnte ich gen so zu fassen?
en, … wie heißt es genau? Und schon den Urtext untersuchen. Da ich nicht Leserpost ist erwünscht!
habe ich vier Bibelübersetzungen auf weiterkomme, rufe ich Hartwig Dru-
dem Tisch, weil es mich nun umtreibt, de an. Der gibt mir den Tipp, auch Christine Oppermann-Zapf
denn ich möchte dem nachgehen. noch in die Bibel in gerechter Sprache

Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V. 17
Aus der Gemeinschaft

 Ganz ohne Tagesordnung . . .

 . . . und ohne Zeitdruck oder Mehr-
 heitsbeschlüssen trafen sich Mitte
 September acht ehema-lige Mitglie-
 der der Vorstände der Diakoniege-
 meinschaft aus der Zeit von 2009 bis
 2021.

 Die Schwestern Berit Busch und
 Magret Marten hatten zu einem
 zwanglosen Erinnerungs- und Grill-
 treffen nach Marklohe bei Nienburg
 eingeladen und mit wenigen Ausnah-
 men konnten alle betroffenen Brüder
 und Schwestern teilnehmen.

 Das schöne energieneutrale Domizil
 der Familie Busch in Marklohe liegt
 ganz am Rande des alten Dorfkerns.
 „Wir haben und brauchen keine Hei-
 zung“ – erläuterte Berit Busch „das
 machen bei uns die großen Fenster
 nach Süden. – Allerdings, wenn wir
 so viele Gäste, wie heute haben, dann
 müssen wir schon mal Wärme nach
 draußen entlassen!“.Wir versammel-
 ten uns um den großen Tisch im Le-
 bens-Wohn-Ess-Spielbereich der Fa-
 milie und es bedurfte keinerlei Tages-
 ordnungspunkte, keiner Gesprächs-
 leitung und keiner Begrenzung der
 Redezeit – die Geschwister kamen nach der Ankunft sofort in intensive Gespräche über Ver-
 gangenes und Aktuelles aus den persönlichen Bereichen, aus unseren religionspädagogischen
 Arbeitsabläufen und aus der Gemeinschaft.

 Zwar ließ der so abrupt beendete Sommer an diesem Nachmittag das geplante Grillen auf der
 Terrasse nicht zu – aber bei einem interessanten Spaziergang durch das alte Dorf Marklohe
 und die neu hinzugebauten Ortsteile kamen die Geschwister zu einem informativen Gespräch-
 saustausch. So verhandelten wir nicht Anträge, finanzielle Bedingungen, Neuaufnahmen oder
 die nächsten Projekte der DG, sondern erfuhren viel Wissenswertes von den „alten“ Vorstands-
 geschwistern. Z.B.: – von einem erhöhten Hilfe-Bedarf für Kinder mit Einschränkungen oder
 Entwicklungsverzögerungen aufgrund der langen Corona-bedingten Betreuungspause, – von
 massiven Kürzungen bei Projekten und Maßnahmen aufgrund schwindender landeskirchli-
 cher Mittel in Bereichen der Diakonie, – von uneinsichtigen Leitungsgremien bei der Bewilli-
 gung von Geldern für Projekte der Jugendarbeit, die andere und neue Formen der Begegnung
 aufgrund von Corona versuchen mussten – von prekären Arbeitssituationen in einem Verbund
 von Kirchengemeinden, deren Vorstände sich kurz vor dem Ende der befristeten religionspäd-
 agogischen Stelle mit mehr als 500 Überstunden(!) des Diakons auseinanderzusetzen hatten…
 Aber wir erfuhren auch viel Erfreuliches. Z.B.: - von großer Freude über das herannahende

18 Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V.
Aus der Gemeinschaft

Ende einer längerfristigen theologi-
schen Ausbildung, die sich wegen ei-
ner „halben Stelle“ über viele Monate
hingezogen hatte, - von den bemer-
kenswerten Einflussmöglichkeiten
eines Kreisjugenddienstes, wenn die
Kooperation zwischen 18 Kirchen-
gemeinden klappt und also bei Ver-
anstaltungszeiträumen gegenseitig

 Erster
Rücksicht genommen wird oder es so-
gar zu gezielten Absprachen kommt
zwischen kirchlichen und nicht-kirch-
lichen Trägern bei der Planung und
Durchführung von Maßnahmen…
 Diakonischer Abend
Ach ja, und schließlich wurde auch
 seit 2019
noch deutlich, dass trotz Ausschei-
dens aus der Vorstandsarbeit das 33 Studis und sieben Geschwister grillen
Mitwirken bei Vorhaben oder Veran-
staltungen der DG weiterhin Freude
bereitet, sinnstiftend ist, Zusammen-
 Seit 2019 konnte der Diakonische Abend, eine leben-
arbeit ermöglicht und geschwisterli-
 dige Informations-Veranstaltung der DG vornehmlich
che Beziehungsarbeit stärkt.
 für Studierende, nicht mehr stattfinden. Corona hatte
 es uns schwer gemacht. Aber: Wir sind zurück. Mit wir
Es war ein schöner Nachmittag, bei
 sind natürlich der neue Arbeitskreis Junge DG und der
dem nur zwei Brüder aus persön-
 Beauftragte Tom Weber gemeint, die die Diakonischen
lichen Gründen nicht teilnehmen
 Abende ab diesem Semester wieder mit Leben füllen.
konnten. Leider mussten wir auch
feststellen, dass zwei ehemals sehr
 Und so passierte es, dass am 10. Oktober 2022 ganze 33
aktive Brüder aus unserer Vorstands-
 Studierende im Garten der Diakoniegemeinschaft ein-
arbeit zwischenzeitlich verstorben
 trafen.
sind (Bruder Jürgen Höfinghoff und
Bruder Helmut Barth).
 Es wurde (so wie die Tradition es vorschreibt) zum Se-
So bleibt am Schluss ein herzliches mesterstart gemeinsam gegrillt. Und davon konnte uns
Dankeschön an die initiativen und nicht mal der Regen abhalten, der uns heimsuchte.
ausrichtenden Schwestern Busch und
Marten - und vielleicht auf ein Neues. Schwester Katharina Thiel führte außerdem alle inter-
Denn der Rückblick auf vergangene essierten durch die Kirche und danach versammelten
Vorstandsarbeit ist interessant und sich alle am Lagerfeuer, sangen gemeinsam und unter-
perspektivisch zugleich. hielten sich. Nur schwer konnten wir uns schließlich
 spät am Abend voneinander verabschieden. Aber am
Gerhard Dahle 07. November geht es ja schon weiter. Wir freuen uns
 drauf !

 Janna Neumann

Journal 3/2022 · Diakoniegemeinschaft Stephansstift e.V. 19
Sie können auch lesen