DIALOG GLOBAL "KOMMUNALE KLIMAPARTNERSCHAFTEN" DOKUMENTATION DER VIERTEN PROJEKTPHASE Nr. 46 - "Kommunale Klimapartnerschaften"
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2 Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) Telefon: +49 228 20717-670 info@service-eine-welt.de www.service-eine-welt.de Dialog Global – Schriftenreihe der Servicestelle, Heft 46 Inhaltlich verantwortlich: SKEW, Dr. Stefan Wilhelmy Projektleitung: Jessica Baier und Kurt-Michael Baudach Texte: Kurt-Michael Baudach, Dr. Klaus Reuter, Moritz Schmidt Die Berichte der kommunalen Klimapartnerschaften wurden von den Akteuren der beteiligten Kommunen erstellt. Redaktion: Kurt-Michael Baudach, Dr. Klaus Reuter, Moritz Schmidt Titelfoto: Mejía+Bendaña Fotografía Layout, Satz und Umschlaggestaltung: Fabian Ewert, Königswinter Druck: Bonifatius GmbH 100% Recyclingpapier, CircleOffset White Druck mit mineralölfreien Farben, CO2-kompensiert Bonn, April 2017 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers. Die Reihe „Dialog Global“ wird finanziell gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie die Bundesländer Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Um die Lesbarkeit zu vereinfachen, sind in der vorliegenden Publikation die zur Gleichstellung von Mann und Frau gebräuchlichen Schreibweisen nicht durchgängig verwendet worden. Bei allen männlichen Bezeichnungen sind selbstverständlich die Frauen gleichermaßen angesprochen (und umgekehrt). Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers und der Redaktion wieder. Dieses Druck-Erzeugnis wurde mit dem Blauen Engel gekennzeichnet.
INHALT 1. Vorwort .......................................................................................................5 2. Einleitung....................................................................................................7 2.1 Projektablauf.......................................................................................................... 8 2.2 Aufbau der kommunalen Klimapartnerschaften....................................................9 2.3 Erarbeitung der Handlungsprogramme..................................................................11 2.4 Umsetzung und kontinuierlicher Verbesserungsprozess...................................... 13 3. Vernetzung der beteiligten Kommunen....................................................... 14 3.1 Ebenen der Vernetzung im Projekt........................................................................ 14 3.2 Auftaktworkshop, 24. bis 26. März 2015, Managua/Nicaragua............................. 15 3.3 Netzwerktreffen der beteiligten Kommunen........................................................ 16 3.3.1 Erstes Netzwerktreffen der deutschen Kommunen, 24. bis 25. November 2014, Königswinter.................................................... 16 3.3.2 Zweites Netzwerktreffen der deutschen Kommunen, 1. bis 2. Oktober 2015, Bonn......................................................................... 17 3.3.3 Drittes Netzwerktreffen der deutschen Kommunen, 16. bis 17. Februar 2016, Göttingen............................................................... 17 3.3.4 Viertes Netzwerktreffen der deutschen Kommunen, 28. bis 29. Juni 2016, Göttingen................................................................... 18 3.3.5 Netzwerktreffen der lateinamerikanischen Kommunen, 24. bis 26. November 2015, Mindo/Ecuador................................................ 19 3.4 Internationaler Workshop zur Vorstellung der Handlungsprogramme, 21. bis 23. November 2016, Karlsruhe.................................................................... 19 4. Berichte der kommunalen Klimapartnerschaften........................................ 21 4.1 Bezirk Friedrichshain Kreuzberg von Berlin – San Rafael del Sur.......................... 21 4.2 Göttingen – La Paz Centro.....................................................................................25 4.3 Goldkronach – Falán..............................................................................................29 4.4 Greifswald – Pomerode.........................................................................................32 4.5 Stadt Karlsruhe – San Miguel de Los Bancos........................................................36 4.6 Landkreis Karlsruhe – Brusque ............................................................................ 40 4.7 Markt Tettau – Acevedo ....................................................................................... 44 4.8 Rhein-Pfalz-Kreis – La Fortuna/San Carlos......................................................... 48 4.9 Schondorf am Ammersee – Leguízamo................................................................ 51 4.10 Weingarten – Blumenau .......................................................................................55 5. Fazit ..........................................................................................................59 6. Ausblick.......................................................................................................6
1. VORWORT Sehr geehrte Damen und Herren, 5 im März 2015 machten sich zehn Klimapartner Die Handlungsprogramme sind Ergebnis eines schaften deutscher Kommunen mit Kommunen intensiven Dialog- und Austauschprozesses, in aus fünf lateinamerikanischen Ländern auf den dessen Verlauf sich die Partner fachlich, aber auch gemeinsamen Weg. Fünf von ihnen gründeten persönlich besser kennengelernt haben. Kommu sich ganz neu, aber auch in den bestehenden Part nale Partnerschaften leben immer auch davon, nerschaften begegneten sich fast alle beteiligten dass sich die Beteiligten menschlich verstehen, Akteure beim Auftaktworkshop in Managua zum dass „die Chemie stimmt“. Auch das ist trotz ersten Mal. Mehrere der Kommunen hatten zuvor aller sprachlichen und kulturellen Unterschiede noch keinerlei Erfahrung in transkontinentalen gelungen. Die gemeinsame Leidenschaft für den Partnerschaften. Umso beeindruckender ist es, Schutz des Klimas und die Verbesserung der Situa was diese Klimapartnerschaften in so kurzer Zeit tion der vom Klimawandel betroffenen Menschen erreicht haben. hat dazu sicher viel beigetragen. So haben viele Beteiligte sich weit über das normale Maß hinaus Heute verfügen sie über eine klare Vorstellung oder auch komplett ehrenamtlich eingesetzt. davon, was sie gemeinsam zu Klimaschutz und Gerade in den kleinen Kommunen war dieser Anpassung an den Klimawandel unternehmen Einsatz angesichts der begrenzten Kapazitäten der wollen, und haben diese in detaillierten Hand Verwaltung unverzichtbar. lungsprogrammen niedergelegt. Diese Programme enthalten nicht nur konkrete Ziele und Maßnahmen Um die ambitionierten Ziele des im Dezember zu diversen Themenfeldern wie Abfallwirtschaft 2015 verabschiedeten Paris-Abkommens (COP 21) oder Wassermanagement, sondern benennen zu erreichen, sind die Beiträge der kommunalen auch Verantwortliche auf beiden Seiten, etablieren Ebene unerlässlich. Das wird mittlerweile auf allen eine Zeitplanung und beinhalten eine Schätzung politischen Ebenen anerkannt. Auch wenn schon der benötigten Ressourcen. Damit bilden sie für viel geleistet wurde, ist noch ein gutes Stück Weg die Partner eine hervorragende Grundlage, um in zu gehen. Wir sind überzeugt davon, dass die die Umsetzung einzusteigen und vor Ort spürbare internationale kommunale Zusammenarbeit hier Verbesserungen im Sinne der Reduzierung von einen wichtigen Beitrag leistet, indem sie gute Treibhausgasemissionen und der Stärkung der Res Beispiele und innovative Lösungsansätze generiert ilienz gegenüber den bereits eintretenden Folgen und verbreitet. des Klimawandels zu bewirken. Das Gesamtprojekt tritt nach dem Anlaufen der Eine wichtige Voraussetzung dafür – wie auch fünften – und nach der ursprünglichen Projekt schon für die Erarbeitung der Handlungs konzeption letzten – Phase im Sommer 2016 nun programme – ist die Etablierung funktionierender in einen neuen Zyklus ein. Aufbauend auf den Arbeits- und Kommunikationsstrukturen, die Ergebnissen einer Zwischenevaluation soll die einerseits einen breiten Kreis an Akteuren aus Ver Begleitung der bestehenden Klimapartnerschaften waltung, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft verstärkt und der Projektansatz noch mehr in die einbeziehen, andererseits eine klare Aufgaben- und Breite getragen werden. Gleichzeitig wird es für Rollenverteilung beinhalten. Auch angesichts der engagierte Kommunen auch weiterhin die Mög Sprachbarrieren war das eine besondere Heraus lichkeit geben, im Rahmen neuer Projektphasen forderung, der sich die kommunalen Akteure mit Klimapartnerschaften zu gründen. Dass ihre Arbeit großem Engagement und auch mit Kreativität aufmerksam verfolgt und anerkannt wird, zeigen gestellt haben. nicht nur die Beschlüsse des Deutschen Bundes tages zur Unterstützung der Klimapartnerschaften
VORWORT oder die Wegbegleitung durch die kommunalen Mit der in den letzten 20 Monaten geschaffenen Spitzenverbände, sondern auch Auszeichnungen Grundlage kann der Umsetzungsphase der Hand wie der „Deutsche Nachhaltigkeitspreis“. So waren lungsprogramme optimistisch entgegengesehen 2016 die Klimapartnerschaftsstädte Horb am werden. In einigen Partnerschaften sind die ersten Neckar, Jena und Solingen für den Sonderpreis Aktivitäten sogar schon angelaufen. Wir wünschen „PartnerStadt – Nachhaltige Infrastrukturen lokal den Klimapartnerschaften weiterhin viel Freude 6 und global“ des Bundesministeriums für Umwelt, und Elan. Die Servicestelle Kommunen in der Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) Einen Welt (SKEW) und die Landesarbeitsgemein nominiert. Preisträger ist Solingen. schaft Agenda 21 NRW (LAG 21) werden sie dabei auch in Zukunft begleiten. Wir hoffen, dass die Lektüre dieser Dokumenta tion, in der die Klimapartnerschaften der vierten Projektphase ihre Arbeit und Ergebnisse vorstellen, weiteren Kommunen Motivation und Inspiration ist, um sich ebenfalls in diesem erfolgreichen Pro Dr. Stefan Wilhelmy jekt zu engagieren. Leiter der Servicestelle Kommunen Wir möchten uns bei allen beteiligten Akteuren in der Einen Welt von Engagement Global herzlich für die intensive und fruchtbare Zusam menarbeit und für ihr großes Engagement für ihre Klimapartnerschaften bedanken. Unser Dank gilt insbesondere den Bürgermeisterinnen und Bür germeistern der teilnehmenden Kommunen sowie den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten für Dr. Klaus Reuter ihre politische und praktische Unterstützung des Prozesses, den Mitarbeitenden der Verwaltungen Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft für das Einbringen ihrer Expertise und die Offen Agenda 21 NRW heit für die gemeinsame Suche nach Lösungen und den zivilgesellschaftlichen Akteuren, ohne deren essenzielle Beiträge viele der hier dargestellten Ergebnisse nicht möglich gewesen wären.
2. EINLEITUNG Das Projekt „Kommunale Klimapartnerschaften“ Im Zentrum des Projektes steht der fachliche Aus will aufbauend auf den umfangreichen Erfah tausch zwischen kommunalen Expertinnen und 7 rungen und der Expertise der Kommunen zu Kli Experten, vor allem im Rahmen von gegenseitigen maschutz und Anpassung an den Klimawandel die Entsendungen. Zur Vernetzung der teilnehmenden Partnerschaften deutscher Kommunen mit Kom Kommunen finden regelmäßige Treffen statt. munen im Globalen Süden auf diesen Gebieten Neben der finanziellen Unterstützung begleiten stärken. die SKEW von Engagement Global und die LAG 21 NRW die Partnerschaften mit fachlicher und Dazu erarbeiten die Klimapartnerschaften in methodischer Beratung. Das Projekt wird im Auf einem Zeitraum von ungefähr 18 Monaten gemein trag des Bundesministeriums für wirtschaftliche same Handlungsprogramme mit Zielen, konkreten Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchge Maßnahmen und zugewiesenen Ressourcen für führt und von den kommunalen Spitzenverbänden Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Kli in Deutschland – Deutscher Städtetag (mit zwei mawandels in ihren beiden Kommunen. Durch die eigenen Präsidiumsbeschlüssen), Deutscher Städte- Erarbeitung der Handlungsprogramme wird der und Gemeindebund und Deutscher Landkreistag Grundstein für eine langfristige, konstruktive und – offiziell unterstützt. systematische Zusammenarbeit der Partnerstädte in diesen Bereichen gelegt. Eine Klimapartner Diese Publikation dokumentiert die vierte Phase schaft kann auf einer bestehenden Städtepartner des Projektes „Kommunale Klimapartnerschaften“ schaft aufbauen und dieser eine neue Dimension und stellt die zentralen Arbeitsergebnisse der hinzufügen. Sie kann aber auch von zwei inter Partnerschaften zwischen deutschen und latein essierten Kommunen als Themenpartnerschaft amerikanischen Kommunen dar. An der vierten gänzlich neu gegründet werden. Projektphase haben sich insgesamt zehn kommu nale Klimapartnerschaften beteiligt. Deutsche Kommune Lateinamerikanische Kommune Deutschland Brasilien Greifswald Pomerode Landkreis Karlsruhe Brusque Weingarten Blumenau Deutschland Kolumbien Goldkronach Falán Markt Tettau Acevedo Schondorf am Ammersee Leguízamo Deutschland Nicaragua Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin San Rafael del Sur Göttingen La Paz Centro Deutschland Costa Rica Rhein-Pfalz-Kreis La Fortuna/San Carlos Deutschland Ecuador Stadt Karlsruhe San Miguel de los Bancos Abbildung 1: Beteiligte Klimapartnerschaften der vierten Projektphase
EINLEITUNG Die folgenden Unterkapitel der Einleitung werden 2.1 Projektablauf die organisatorischen und inhaltlichen Bausteine Ziel der kommunalen Klimapartnerschaften ist des Projektes erläutern. Die grundlegende Projekt die Erstellung und sukzessive Umsetzung eines systematik wurde gemeinsam von SKEW und LAG gemeinsamen Handlungsprogramms zum Klima 21 NRW vor Durchführung der ersten Projektphase schutz und zur Anpassung an den Klimawandel, entwickelt. In den der vierten Projektphase voran das ausgehend von abstrakten Oberzielen eine 8 gegangenen drei Projektphasen hat sie sich, auch schrittweise Konkretisierung hin zu anwendungs dank des konstruktiven Feedbacks der beteiligten bezogenen Maßnahmen mit einer differenzierten Kommunen, sehr gut bewährt. Ressourcenplanung und Indikatoren zum Monito ring der Zielerreichung beinhaltet. Das dritte Kapitel dieser Dokumentation wird sich im besonderen Maße der Vernetzung der Partner Das Handlungsprogramm wird von der jeweiligen kommunen untereinander widmen. Das Projekt Klimapartnerschaft innerhalb von eineinhalb strebt eine Vernetzung der beteiligten Kommunen Jahren entwickelt, wobei die Kommunen während auf unterschiedlichen Ebenen an. Die in diesem dieser Zeit eine intensive Beratung, Betreuung Rahmen angebotenen und geförderten Kommu und Förderung des bilateralen Austausches seitens nikationsforen werden zunächst im Allgemeinen SKEW und LAG 21 NRW erfahren. Nach dieser vorgestellt. Davon ausgehend erfolgt eine kurze intensiven Erarbeitungsphase erfolgt die eigen Zusammenfassung der zentralen Veranstaltungen verantwortliche und langfristige Umsetzung sowie zum Projekt, sowohl der internationalen Workshops kontinuierliche Verbesserung des Handlungspro zu Beginn und zum Ende der Projektphase als auch gramms. Gemäß dem von den projektdurchfüh der Netzwerktreffen der deutschen und der latein renden Organisationen entwickelten methodischen amerikanischen Kommunen. Leitfaden gliedert sich der Projektablauf in drei grobe Schritte: Das vierte Kapitel beinhaltet die Berichte der ein zelnen Klimapartnerschaften mit Aussagen zu den Der erste Schritt dient dem Aufbau und der Orien Hintergründen der Partnerschaften, der Erarbeitung tierung und ist dadurch gekennzeichnet, dass hier der gemeinsamen Handlungsprogramme und die organisatorischen und inhaltlichen Grundlagen deren Schwerpunkte. Diese Dokumentation schließt für die Klimapartnerschaft gelegt werden. Er mit einem Fazit der vierten Projektphase sowie mit beginnt nach der Projektzusage beider Partner einem Ausblick auf die weitere Zusammenarbeit mit dem ersten Netzwerktreffen der deutschen der nun etablierten Klimapartnerschaften. Kommunen und endet etwa nach einem halben - Information - Arbeitsstrukturen der Klimapartnerschaft 1. Aufbau und Orientierung - Bestandsaufnahme (Analyse klimarelevanter Daten, Konzepte, bestehende Projekte und Aktivitäten) - Leitlinien 2. Erarbeitung des - übergeordnete Ziele Handlungsprogramms - Teilziele und Maßnahmen - Ressourcen 3. Umsetzung und - Möglichkeiten der Umsetzung kontinuierlicher - Möglichkeiten der Finanzierung - Monitoring und Berichterstattung Verbesserungsprozess - Mittel- und langfristige Weiterentwicklung Abbildung 2: Schritte der Zusammenarbeit in der Klimapartnerschaft Quelle: LAG 21 NRW/SKEW
EINLEITUNG Jahr, nach Bildung der Arbeitsstrukturen der Kli Handlungsprogramms erste konkrete Projekte mapartnerschaft und erfolgter Bestandsaufnahme durchführen, um beispielsweise besonders dring zu den relevanten Informationen und Daten. liche Bedarfe zu befriedigen. An Meilensteinen beinhaltet diese Etappe den internationalen Auftaktworkshop und die erste Entsendungsphase. 2.2 Aufbau der kommunalen Klimapartnerschaften 9 Mit dem zweiten Netzwerktreffen der deut Die beschriebenen drei Schritte zur Erarbeitung schen Kommunen beginnt die Erarbeitung der und Umsetzung des Handlungsprogramms Handlungsprogramme. Dieser Arbeitsschritt ist beinhalten diverse Teilschritte, die im Folgenden geprägt von der Abstimmung der Partner zu den genauer erläutert werden. Schwerpunktthemen, Zielen, Maßnahmen und Ressourcen der Klimapartnerschaft. Im Rahmen Der Aufbau der Klimapartnerschaften umfasst die dieses Arbeitsschrittes finden bis zu zwei Ent Information der projektrelevanten Akteure, die sendungen der Partner statt. Er endet mit der Begründung der notwendigen Arbeitsstrukturen Fertigstellung der Handlungsprogramme und und den gegenseitigen Austausch sowie die deren Vorstellung auf dem zweiten internationalen Analyse vorhandener klimarelevanter Daten, Infor Workshop. mationen und bereits bestehender Konzepte und Aktivitäten. Der letzte Schritt dieser Systematik ist der eigentliche Startpunkt für die Umsetzung der Information gemeinsamen Handlungsprogramme. Um den Neben der Kontaktaufnahme und dem gegensei Start in beiden beteiligten Kommunen möglichst tigen Kennenlernen der Klimapartner wird unter reibungslos zu gestalten und um die Unterstützung diesem Punkt die Weitergabe aller Informationen wichtiger Akteure sicherzustellen, empfiehlt sich zum Ablauf der Klimapartnerschaft, etwa Hin eine politische Beschlussfassung zum Handlungs tergründe und Vorteile, an die unterschiedlichen programm. Für die sukzessive Umsetzung der Akteure in der Kommune (Politik, Verwaltung, geplanten Maßnahmen sind in der Regel neben Zivilgesellschaft, allgemeine Öffentlichkeit) über den eigenen Ressourcen der Partnerschaft auch differenzierte Informationswege (Presse, Internet, externe Mittel erforderlich, sodass Fragen der Präsentationen, Informationsveranstaltungen etc.) Finanzierung von Projekten viel Raum einnehmen. verstanden. Ziel ist es, in den jeweiligen Partner Weitere wichtige Komponenten sind das regel schaftskommunen eine dauerhafte Unterstützung mäßige Monitoring und die Fortschreibung des für die Etablierung einer Klimapartnerschaft sowie Handlungsprogramms in einem kontinuierlichen ein gemeinsames Verständnis für die Problemlage Verbesserungsprozess. Dazu dienen vorab fest und die eventuell neue strategische Vorgehens gelegte Indikatoren, die Aussagen zum Grad der weise zu entwickeln. Zudem soll ein breites Zielerreichung ermöglichen. Spektrum an Akteuren für die aktive Mitarbeit gewonnen werden. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich bei dem hier geschilderten Ablauf um ein Arbeitsstrukturen idealtypisches Modell handelt, das den beteiligten Mit der Festlegung der Verantwortlichkeiten und Kommunen als Vorschlag dient. Je nach Vorerfah Zuständigkeiten für die Aufgaben im Rahmen rungen, bereits bestehenden partnerschaftlichen einer Klimapartnerschaft werden Arbeitsstrukturen Beziehungen oder sonstigen Besonderheiten eingerichtet. Diese Arbeitsstrukturen dienen der Partnerschaft sind durchaus kleinere Abwei dem Aufbau einer transparenten, tragfähigen chungen hinsichtlich der Inhalte und des Umfangs und funktionalen Organisation, bestehend aus der einzelnen Erarbeitungsschritte möglich. Bei maßgeblichen Akteuren der Verwaltung, Politik langjährigen Partnerschaften kann zum Beispiel und Zivilgesellschaft, die wiederum ihre jewei der erste Schritt verkürzt sein, bei neuen Part lige Erfahrung und Expertise in den Prozess nerschaften ohne Vorkontakte wird er eventuell einspeisen sollen. Die Arbeitsstrukturen der mehr Zeit in Anspruch nehmen als vorgesehen. kommunalen Klimapartnerschaft definieren klare Denkbar ist auch, dass Klimapartnerschaften Zuständigkeiten und intendieren eine fachbereichs bereits vor der Fertigstellung des gemeinsamen übergreifende Zusammenarbeit innerhalb der
EINLEITUNG Kommunalverwaltung, die frühzeitige Integration gleichsam das Bindeglied im bilateralen Prozess der politischen Vertreterinnen und Vertreter sowie und gewährleistet den Informationsaustausch und der zivilgesellschaftlichen Akteure. Um die Kom Wissenstransfer zwischen den Partnerkommunen. munikation zu erleichtern, müssen die zentralen Ansprechpersonen sowohl innerhalb der eigenen Das verwaltungsinterne Kernteam unterstützt die Kommune als auch innerhalb der Partnerkom Koordination bei der Organisation und Begleitung 10 mune eindeutig benannt sein. Gleichzeitig ist es des Einführungs- und Umsetzungsprozesses. Dar wichtig, weitere Akteure innerhalb und außerhalb über hinaus bereitet es die inhaltliche Arbeit der der Kommunalverwaltung einzubeziehen und ihre Steuerungsgruppe vor. Das Kernteam besteht meist Rollen klar zu definieren. Ziel dieses partizipativen aus zwei bis fünf Personen. Es sollte fachbereichs Ansatzes ist es, dass das Handlungsprogramm für übergreifend (Planung, Umwelt, Internationales, die Klimapartnerschaft auf einer verbindlichen Lokale Agenda 21, Wirtschaft, Soziales, Verkehr etc.) und fachlich fundierten Grundlage entwickelt und zusammengesetzt sein und somit eine Integration langfristig umgesetzt werden kann. unterschiedlicher Herangehensweisen und Lösungs ansätze ermöglichen. Um dies zu gewährleisten, sollen die Arbeitsstruk turen folgende Instanzen beinhalten: Die Steuerungsgruppe ist die Instanz zur Erarbeitung der Ziele und Maßnahmen des Die Koordination ist die Schlüsselfunktion inner Handlungsprogramms. Um Doppelstrukturen halb der Arbeitsstrukturen. Sie übernimmt die durch die Begründung der Klimapartnerschaft Aufgabe, den Einführungs- und Umsetzungsprozess zu vermeiden, können bestehende und bereits organisatorisch zu steuern. Die Koordination etablierte Partizipationsgremien innerhalb der ist die zentrale Kontaktstelle für alle Beteiligten Kommune für die Arbeit genutzt werden. Die Steu und Interessierten und zugleich für die Ergebnis erungsgruppe trifft sich im Laufe des Prozesses auf sicherung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Einladung der Koordination zu mindestens vier Die Koordination der jeweiligen Kommunen ist Sitzungen, die mit den wichtigsten Aktivitäten des Steuerungsgruppe Akteure: ca. 15-25 Personen aus Verwaltung, Politik, NGOs, Wirtschaft, Wissenschaft etc. Funktion: Abstimmung der Leitziele der Klimapartnerschaft, Erarbeitung des Handlungsprogramms Kernteam Akteure: ca. 2-5 Personen aus der Verwaltung (Internationales, Umwelt, Planung, Gesundheit, Verkehr, Soziales etc.) und ggf. auch aus der Zivilgesellschaft Funktion: Analyse und fachübergreifende Planung von Inhalten Koordination Akteure: eine hauptverantwortliche Person und ggf. eine Vertretung aus der Verwaltung Funktion: organisatorische und inhaltliche Koordination sowie Kontaktperson für die unterschiedlichen am Prozess beteiligten Akteure Abbildung 3: Arbeitsstrukturen der Klimapartnerschaft Quelle: LAG 21 NRW/SKEW
EINLEITUNG Projekts (Auftaktworkshop, Entsendungen) syn Handlungsprogramm identifiziert werden, zum chronisiert sind. Beispiel Bereiche, in denen beide Kommunen Erfahrungen aufweisen, die für den Austausch Bestandsaufnahme genutzt werden können, oder solche, in denen In der Bestandsaufnahme wird die aktuelle eine Kommune mit ihren Stärken einem Bedarf Situation hinsichtlich Klimaschutz und Klimaan der anderen Kommune entspricht. Als weitere passung auf beiden Seiten erfasst, beschrieben Kriterien sollten die kommunalen Kompetenzen 11 und bewertet. Dazu erfolgt unter den Partnern auf dem Themengebiet sowie die wirtschaftliche, ein intensiver Austausch von Informationen über soziale, technische und ökologische Machbarkeit ihre jeweiligen Konzepte, Erfahrungen, Projekte herangezogen werden. Auf Grundlage dieser Fest und Aktivitäten. Ziel der Bestandsaufnahme ist die legung entsteht im weiteren Prozess das gemein vertiefte Auseinandersetzung der Kommunen mit same Handlungsprogramm für die zukünftigen ihren gegenwärtigen Istzuständen sowie mit den Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen Istzuständen ihrer Partnerkommunen. Auf dieser der Klimapartnerschaft. Die Fokussierung auf Grundlage werden thematische Schwerpunkte für die vorrangigen Probleme und Fragestellungen die gemeinsame Entwicklung des Handlungspro im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung in gramms zur Unterstützung einer nachhaltigen Kli den beiden Kommunen dient dazu, den Umfang maschutz- und Klimaanpassungspolitik definiert. inhaltlich auf ein handhabbares Maß zu begrenzen. Dies ist die erste gemeinsame Entscheidung der Die Bestandsaufnahme (baseline review) erfolgt in Klimapartner, die die inhaltliche Ausrichtung des zwei wesentlichen Schritten: nachfolgenden Prozesses vorgibt. ÆÆ Analyse qualitativer und quantitativer Informati- onen 2.3 Erarbeitung der Handlungsprogramme ÆÆ Festsetzung von Handlungsschwerpunkten und Grundsätzliche Zielsetzung des Projekts „Kom Oberzielen munale Klimapartnerschaften“ ist die Erarbeitung eines fundierten Handlungsprogramms zum Die Analyse qualitativer und quantitativer Infor Klimaschutz und zur Klimaanpassung zwischen mationen und Daten erfolgt anhand wichtiger den Klimapartnerkommunen. Das Handlungspro Dokumente und relevanter Beschlüsse, die gramm wird dabei in einem partizipativen Prozess innerhalb der Partnerkommunen identifiziert und in den eingerichteten Steuerungsgruppen und gegenseitig ausgetauscht werden. Hierzu können Kernteams bearbeitet und innerhalb der Kom bereits bestehende Strategien wie lokale, regionale munen und zwischen den Partnern über die Koor und nationale Klimaschutz- und/oder Klimaanpas dinatorinnen und Koordinatoren kontinuierlich sungskonzepte, Stadtentwicklungskonzepte oder abgestimmt. Es basiert auf den Ergebnissen der Natur- und Umweltpläne zählen. Zudem kann für vorhergehenden Bestandsaufnahme und orientiert die Analyse ein qualitativer Fragenkatalog herange sich an den generellen Leitlinien der Partner. zogen werden, der im Leitfaden enthalten ist. Gekennzeichnet ist das Handlungsprogramm Die vertiefte Auswertung der quantitativen und durch seinen hierarchischen Aufbau, wobei es zu qualitativen Informationen und Daten kann mit einer stetigen Konkretisierung von eher abstrakten hilfe einer SWOT-Analyse (strengths, weaknesses, Oberzielen bis hin zu handlungsorientierten Maß opportunities, and threats/Stärken, Schwächen, nahmen kommt. Die Oberziele werden als Ergebnis Chancen und Risiken) erfolgen. Hierbei wird durch der Bestandsaufnahme formuliert. Sie bilden eine Beurteilung der Stärken und Schwächen die Grundlage für die Erarbeitung der Ziele und der Istzustand von den erwarteten Bedingungen Maßnahmen und spiegeln die dort identifizierten (Chancen und Risiken) getrennt. Ferner werden die Arbeitsfelder und Projekte wider. Die einzelnen Stärken anhand der Risiken und die Schwächen Ziele und Maßnahmen sollten dabei so gewählt anhand der Chancen überprüft. werden, dass sie spezifisch an die Situation in den Partnerkommunen angepasst sind, die Umsetzung Durch die Gegenüberstellung der Ergebnisse der messbar ist, sie von den Akteuren akzeptiert Analysen für beide Partnerkommunen können werden, einer realistischen Planung unterliegen inhaltliche Schwerpunkte und Oberziele für das sowie in ihrer Umsetzung terminiert sind.
EINLEITUNG Die inhaltlichen Schwerpunktthemen und Ziele für die die Unterstützung Dritter – zum Beispiel der bilateralen Handlungsprogramme zum Kli Partnerschaftsvereine, private Investoren oder maschutz und zur Anpassung an die Folgen des Geberorganisationen – notwendig ist. Damit Klimawandels sind dabei so heterogen wie die können von ihm ausgehend Projekte unterschied Partnerschaften selbst. Im Bereich des Klima licher Größe entwickelt werden. Da es sich um schutzes können Zielsetzungen zur Energieeffi ein gemeinsames Handlungsprogramm handelt, 12 zienz, Energieeinsparung oder zu erneuerbaren beziehen sich seine Ziele und Maßnahmen auf Energien formuliert werden. Zudem können beide Partnerkommunen. Für die beiden betei Fragen einer klimagerechten Land-/Forstwirtschaft, ligten Kommunen werden jeweils unterschiedliche zur Reduzierung der Entwaldung, zum Aufbau Maßnahmen identifiziert, die dann gemeinsam eines Mobilitätsmanagements oder auch eines und durch Nutzung der jeweiligen spezifischen nachhaltigen Abfallmanagements zur Vermeidung kommunalen Ressourcen im Rahmen der Klima von Treibhausgasemissionen angesprochen partnerschaft umgesetzt werden. Zur Messung der werden. In Bezug auf die Folgen des Klimawandels erreichten Ergebnisse und Wirkungen werden die wie Meeresspiegelanstieg, Desertifikation, klima Maßnahmen mit qualitativen und quantitativen bedingte Bodenerosion oder vermehrtes Auftreten Indikatoren hinterlegt. von Extremwetterereignissen sind Ziele zum besseren Umgang mit diesen Veränderungen vor Als Präambel und langfristige Orientierung werden stellbar. Dazu können beispielsweise Maßnahmen dem Handlungsprogramm Leitlinien vorangestellt. wie Küstenschutz, Aufforstung, Wassermanage Sie beschreiben die allgemeinen strategischen ment oder der Erhalt der biologischen Vielfalt Ziele, die die Kommunen mit dem Aufbau der gehören. Klimapartnerschaft verfolgen. Sie sind rahmenge bend für die gemeinsame Arbeit und definieren einen Zustand, der in den nächsten zehn bis 15 Jahren erreicht sein soll. Auf diese Weise stärken Abstrakt sie die Verbindlichkeit der Zusammenarbeit. Diese gemeinsame Vision wird dann durch das Hand Leitlinien lungsprogramm konkretisiert und operationalisiert. Oberziele Ziele Maßnahmen Ressourcen (Zeit, Geld, Personal, Verantwortliche, Beteiligte) Umsetzungszeitraum Konkret Indikatoren Abbildung 4: Erarbeitung des Handlungsprogramms Quelle: LAG 21 NRW Ferner ergibt sich über die Handlungsprogramme die Möglichkeit, Ziele zu übergeordneten Strate gien zu verankern, etwa zu einer umfassenden Bildungsarbeit oder auch zur Erweiterung der Daten- und Informationsgrundlage zum Klima wandel durch entsprechende Studien. An handhabbaren, umsetzungsorientierten Instrumenten soll das Handlungsprogramm sowohl Maßnahmen enthalten, die von den beiden Partnerkommunen eigenständig umge setzt werden können, als auch Maßnahmen,
EINLEITUNG 2.4 Umsetzung und kontinuierlicher angepassten Planung wird mit der Umsetzung des Verbesserungsprozess Handlungsprogramms fortgefahren. Insgesamt Das gemeinsame Handlungsprogramm zu Klima entspricht das Vorgehen einem sich periodisch schutz und Klimaanpassung bildet die Grundlage wiederholenden Zyklus, der folgende Bearbeitungs für eine langfristige Zusammenarbeit im Rahmen schritte umfasst (siehe Abbildung 5): der Klimapartnerschaft. Die darin festgehaltenen ÆÆ P (plan): Erarbeitung des gemeinsamen Hand- Schwerpunkte der Klimapartnerschaft basieren 13 auf einer genauen Kenntnis der Situation in den lungsprogramms beiden Partnerkommunen. Den darin gemeinsam ÆÆ D (do): Umsetzung der im Handlungsprogramm formulierten Zielen liegen abgestimmte und realis dokumentierten Maßnahmen und Projekte tische Maßnahmen zur Zielerreichung zugrunde. ÆÆ C (check): Monitoring ÆÆ A (act): Weiterentwicklung und Anpassung des Der letzte und sich stetig wiederholende Arbeits Handlungsprogramms schritt der Klimapartnerschaft liegt im Verantwor tungsbereich der beiden beteiligten Kommunen Anpassung des Hand- Leitlinien Handlungs- und beginnt nach dem internationalen Workshop lungsprogramms, programm zur Präsentation der Handlungsprogramme. Berichterstattung Gemeinsam werden Möglichkeiten zur Umsetzung Anpassen, Planen Weiter- (plan) der Maßnahmen sondiert und das Handlungspro entwickeln gramm selbst wird einer kontinuierlichen Verbes (act) serung unterzogen. Durch die Festlegung von Laufzeit und Beginn der einzelnen Maßnahmen sollte bereits während der Bewerten Umsetzen Erstellung der Handlungsprogramme ein grober (check) (do) Zeitrahmen abgesteckt worden sein, der auch die Umsetzung Prioritäten der Klimapartnerschaft widerspiegelt. Monitoring der Maßnahmen mit Indikatoren und Projekte Prinzipiell empfiehlt es sich, zunächst eine Pilot maßnahme mit einem überschaubaren zeitlichen und finanziellen Rahmen umzusetzen. Abbildung 5: Der kontinuierliche Verbesserungsprozess, eingebettet in den PDCA-Zyklus Quelle: LAG 21 NRW Die Maßnahmen des Handlungsprogramms können dann je nach Art und Umfang mit den in beiden Kommunen direkt verfügbaren Ressourcen Ein Klimapartnerschaftsbericht, der die Umsetzung oder über die Akquise externer Mittel durchgeführt und Weiterentwicklung des Handlungsprogramms werden. Für die Formulierung von Förderanträgen in kontinuierlichen Intervallen beschreibt, stellt stellen das Handlungsprogramm als Ergebnis eines hierzu eine wichtige Grundlage dar. Ferner dient strukturierten Reflexions- und Planungsprozesses der Bericht der Information gegenüber den poli sowie die etablierten Arbeits- und Kommunikati tischen Gremien sowie interessierten Akteuren onsstrukturen eine sehr gute Grundlage dar. innerhalb der Kommunen. Aus inhaltlicher Sicht und zur Optimierung des Arbeitsprozesses Aufgrund ihres mittel- bis langfristigen Zeithori erscheint es sinnvoll, ihn mit der allgemeinen zonts können die Handlungsprogramme nicht sta Berichterstattung der Kommune zu den Themen tisch sein, sondern müssen aktiv weiterentwickelt feldern Klimaschutz und Anpassung an den Klima und angepasst werden. Deshalb sollten die verein wandel zu verknüpfen. barten Ziele und die Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen eines systematischen Monitorings regelmäßig auf Erfolg bzw. Misserfolg überprüft werden. Hierfür werden die Indikatoren herange zogen. Die Ergebnisse werden in den jeweiligen Steuerungsgruppen diskutiert, notwendige Ände rungen der gemeinsamen Planung identifiziert und mit den Partnern abgestimmt. Anhand dieser
3. VERNETZUNG DER BETEILIGTEN KOMMUNEN 14 3.1 Ebenen der Vernetzung im Projekt SKEW und der LAG 21 NRW begleitet. In Deutsch Das Projekt „Kommunale Klimapartnerschaften“ land wurden die Delegationsbesuche durch die ermöglicht die Vernetzung und den Erfahrungs Moderation von Workshops unterstützt, und zwar austausch der an einer Projektphase beteiligten sowohl in der Phase der Festlegung der Schwer Kommunen untereinander. Dabei können drei ver punktthemen für die zukünftige Zusammenarbeit schiedene Ebenen des Austauschs unterschieden als auch bei der Erarbeitung der Handlungspro werden (siehe Abbildung 6). gramme. Basis der Zusammenarbeit ist der direkte bilaterale Die zweite Ebene des Austauschs bildet die Kontakt zwischen den zwei an der Klimapart Vernetzung der deutschen Kommunen sowie der nerschaft beteiligten Kommunen. Der Austausch lateinamerikanischen Kommunen untereinander. wird durch die wechselseitige Entsendung von Dazu finden Netzwerktreffen statt, zu denen die kommunalen Expertinnen und Experten sowie Koordinatorinnen und Koordinatoren und zwei Mit die Kommunikation via E-Mail, Telefonkonferenz, glieder der Kernteams bzw. der Steuerungsgruppe soziale Medien etc. ermöglicht. Die Kommunen aus den Kommunen eingeladen werden. Hauptziel entscheiden dabei selbst über den Ort sowie die dieser Netzwerktreffen ist der Erfahrungsaustausch beteiligten Akteure der jeweiligen Entsendung. zur Arbeit in den einzelnen Klimapartnerschaften. Im Zeitraum der vierten Projektphase von März Die beteiligten Akteure berichten dabei über den 2015 bis November 2016 fanden drei solcher aktuellen Sachstand ihrer jeweiligen Klimapart Expertenreisen pro Klimapartnerschaft statt. Orga nerschaft, erhalten Feedback von den anderen nisatorisch und inhaltlich wurden diese von der Netzwerkmitgliedern sowie vom Projektteam - Erfahrungsaustausch zum Gesamtprojekt - 2 Internationale Workshops Internationales Netzwerk - Erfahrungsaustausch zu Partnerschaftsarbeit Netzwerk deutsche - Netzwerktreffen der deutschen Partner- Kommunen + kommunen und der Partnerkommunen in Netzwerk lateinamerikanische Lateinamerika Kommunen - Erarbeitung der Handlungs- programme Partnerkommune in Deutschland + - gegenseitige Entsendungen Partnerkommune in einem lateinamerikanischen Land von Expertinnen und Experten Abbildung 6: Ebenen der Vernetzung im Projekt Quelle: LAG 21 NRW/SKEW
VERNETZUNG DER BETEILIGTEN KOMMUNEN der SKEW und der LAG 21 NRW und planen die sowie der Diskussion über die zukünftige Zusam nächsten Schritte. Zusätzlich profitieren sie von menarbeit innerhalb der Klimapartnerschaften fachlichen Inputs und näheren Informationen zum und dem vertieften fachlichen Austausch. Projektablauf und zu komplementären Unterstüt zungsangeboten für kommunale Partnerschaften. Im Folgenden werden die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse der internationalen Workshops und Gerade die Diversität der an dieser Projektphase der einzelnen Netzwerktreffen zusammenfassend 15 beteiligten Klimapartnerschaften prägte den dargestellt. Austausch bei diesen Netzwerktreffen. Neuen Partnerschaften kamen die Erfahrungen bereits etablierter Partnerschaften zugute, bestehende 3.2 Auftaktworkshop, 24. bis 26. März 2015, Städtepartnerschaften erhielten durch die Erwei Managua/Nicaragua terung der Zusammenarbeit um das Themenfeld An diesem Workshop, der den Beginn der Zusam Klimawandel neue Anregungen. Insgesamt fanden menarbeit in den Klimapartnerschaften markierte, innerhalb der vierten Phase vier Netzwerktreffen nahmen aus jeder der insgesamt 20 beteiligten der beteiligten deutschen Kommunen sowie ein Kommunen drei Vertreterinnen und Vertreter aus Netzwerktreffen der beteiligten lateinamerikani Politik, Verwaltung sowie teilweise der lokalen schen Kommunen statt. Zivilgesellschaft teil. Am ersten Tag bestand außerdem die Gelegenheit zum Austausch mit Zu Beginn und zum Abschluss der gemeinsamen den mittelamerikanischen Kommunen, die an der Arbeit an den Handlungsprogrammen werden zweiten Projektphase teilgenommen hatten. jeweils internationale Workshops durchgeführt, an denen Vertreterinnen und Vertreter aller beteiligten Einen wichtigen Teil des Programms stellte die Kommunen teilnehmen. Dieses internationale Einführung in die Projekthintergründe, seine Netzwerk aller Kommunen bildet die dritte Ebene Ziele, Methodik und seinen Ablauf dar. Ergänzend der Vernetzung. Im Vordergrund steht dabei wurden im Rahmen einer Fachexkursion Erfah der Erfahrungsaustausch zum Gesamtprojekt. rungen aus einem Projekt der Klimapartnerschaft Ziel des Auftaktworkshops ist insbesondere, ein zwischen der Kommune San Marcos und der gemeinsames Verständnis von Projektmethodik Stadt Jena vorgestellt. Die Teilnehmenden zeigten und -ablauf zu entwickeln und den fachlichen Aus sich besonders beeindruckt von den schwierigen tausch unter den Partnern zu initiieren. Der zweite natürlichen Rahmenbedingungen, insbesondere internationale Workshop zum Abschluss der Phase der Wasserknappheit, und den dafür entwickelten, dient der Präsentation der Handlungsprogramme lokal angepassten Technologien. Auftaktworkshop in Managua © SKEW
VERNETZUNG DER BETEILIGTEN KOMMUNEN Gefragt nach ihren Erwartungen an das Projekt 3.3 Netzwerktreffen der beteiligten und die Zusammenarbeit nannten die Teilneh Kommunen menden insbesondere die Umsetzung konkreter Projekte sowie einen Wissensaustausch auf Augen 3.3.1 Erstes Netzwerktreffen der deutschen höhe. Am Abend des ersten Tages bestätigte jede Kommunen, 24. bis 25. November der beteiligten Kommunen ihre Projektteilnahme 2014, Königswinter 16 durch die Unterzeichnung bzw. feierliche Übergabe Das erste Netzwerktreffen der deutschen Kom eines Memorandum of Understanding mit der Servi munen fand im November 2014 in Königswinter cestelle Kommunen in der Einen Welt. statt. Hier begegneten sich erstmalig alle deut schen Kommunen, die eine Interessenbekundung Den fachlichen Kontext steckten hochkarätig für eine Klimapartnerschaft mit einer Partnerkom besetzte Vorträge externer Referentinnen und mune in Lateinamerika eingereicht hatten. Wäh Referenten ab. Prof. Dr. Edwin Castellanos, einer rend des Netzwerktreffens wurden grundlegende der Hauptautoren des Kapitels über Klimawandel Informationen zu Organisation und Ablauf des in Mittel- und Südamerika im letzten Bericht des Projektes vermittelt und die damit einhergehenden Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), Leistungen des Projektträgers und die Erwartungen sprach über die bereits beobachtbaren klimati an die teilnehmenden Kommunen dargestellt. Ein schen Veränderungen und ihre Auswirkungen in weiteres Ziel des Netzwerktreffens bestand darin, der Region und stellte Zukunftsszenarien vor. Denis die Organisation und Inhalte des anstehenden Auf Fuentes vom Ministerium für Umwelt und natür taktworkshops in Managua zu besprechen. liche Ressourcen der Republik Nicaragua referierte über die vielfältigen Programme und Maßnahmen Zur Kontextualisierung der Projekte wurden in Nicaraguas zum Umwelt- und Naturschutz. verschiedenen Fachvorträgen die Auswirkungen des Klimawandels in Lateinamerika thematisiert, Die Partnerkommunen tauschten sich zu ihren die Erfahrungen einer in der zweiten Phase des Projektvorhaben inhaltlich aus. Dabei wurden Projekts aktiven Klimapartnerschaft vorgestellt und zunächst potenziell relevante Akteure auf beiden die kommunale Partnerschaftsarbeit mit latein Seiten identifiziert und ihre zukünftige Rolle in amerikanischen Partnern vor dem Hintergrund den Arbeitsstrukturen erörtert. In einem zweiten spezifischer sozioökonomischer und kultureller Schritt stellten sich die Partner gegenseitig die mit Gegebenheiten diskutiert. dem Klimawandel einhergehenden Herausforde rungen in ihren Kommunen sowie existierende Bei der Vorstellung ihrer Städte, Gemeinden Strategien und Projekte vor, um auf diesem Wege und (Land-)Kreise gingen die kommunalen Ver mögliche Ansatzpunkte für die Klimapartnerschaft treterinnen und Vertreter insbesondere darauf herauszuarbeiten. Dabei planten sie auch schon ein, inwiefern sie bereits in den Themenfeldern die nächsten gemeinsamen Schritte auf dem Weg Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel zur Erstellung der Handlungsprogramme, vor aktiv sind. Außerdem berichteten sie von ihren allem aber den ersten fachlichen Austausch der bisherigen Erfahrungen im Bereich der kom Expertenteams, und trafen Vereinbarungen für die munalen Partnerschaftsarbeit. In Gruppenarbeit Kommunikation. konnten dann die gewonnenen Informationen und Ansprüche an das Projekt vertieft und die in den Kommunen jeweils anstehenden Schritte zur Etablierung der Klimapartnerschaft im Groben geplant werden. Es zeigte sich, dass in allen Kom munen weitere Schritte zur Information relevanter Akteursgruppen durchgeführt werden mussten. Der Austausch mit weiteren Akteuren der kommu nalen Verwaltung sowie mit politischen Vertrete rinnen und Vertretern wurde dabei als besonders wichtig erachtet. Angesichts der Zusammensetzung der Kommunen war der Austausch zwischen großen und kleinen
VERNETZUNG DER BETEILIGTEN KOMMUNEN sowie Kommunen mit langjährigen Partner hin zu einem konkreten Projekt aussehen kann, schaftsbeziehungen und solchen, die gerade neue wurde von einem kommunalen Vertreter aus Klimapartnerschaften begründeten, von beson der zweiten Projektphase ein entsprechendes derem Interesse. Besprochen wurden Aspekte wie Projekt zur Inbetriebnahme und Evaluierung von die Verankerung der Partnerschaft innerhalb der Photovoltaikanlagen auf Schulen in Nicaragua vor eigenen Kommune, die Kommunikation mit der gestellt. Ein weiterer Themenblock widmete sich Partnerkommune und Möglichkeiten der Formali der Einbindung von Migrantinnen und Migranten 17 sierung der Partnerschaft. in die kommunale entwicklungspolitische Zusam menarbeit und ihrem potenziellen Beitrag zu einer Klimapartnerschaft. Hierzu wurden konkrete 3.3.2 Zweites Netzwerktreffen der deut- Projekterfahrungen und Unterstützungsmöglich schen Kommunen, 1. bis 2. Oktober keiten der SKEW, aber auch das Beispiel einer in 2015, Bonn der zweiten Projektphase beteiligten Kommune Das zweite Netzwerktreffen in Bonn stand haupt vorgestellt und intensiv diskutiert. sächlich im Zeichen der in den vorangegangenen Monaten durchgeführten Expertenentsendungen. In einem offenen Forum konnten sich die Teil 3.3.3 Drittes Netzwerktreffen der deut- nehmenden über ihre Erfahrungen, besondere schen Kommunen, 16. bis 17. Feb- Momente, aber auch zu Herausforderungen aus ruar 2016, Göttingen tauschen. Zur Vertiefung der bisher in der Klima partnerschaft gemachten Erfahrungen diente eine Gruppenarbeit, in der insbesondere die jeweilige Herangehensweise zur Etablierung der Arbeits strukturen, zur Einbeziehung weiterer Akteure in die Klimapartnerschaft sowie relevante Aspekte der gegenseitigen Bestandsaufnahme im Mittel punkt standen. Da in einigen Partnerkommunen bereits ein Wechsel auf (höchster) politischer Ebene stattgefunden hatte bzw. sich abzeichnete, kamen auch denkbare Lösungswege für eine mög lichst nahtlose Fortführung der Klimapartnerschaft zur Sprache. Seitens der projektdurchführenden Organisationen wurde der aktuelle Stand der Drittes Netzwerktreffen in Göttingen © Sarah Dorow Klimapartnerschaften in den Projektkontext eingeordnet und es wurden darauf aufbauend die nächsten Schritte auf dem Weg zum gemeinsamen Beim dritten Netzwerktreffen im Februar 2016 Handlungsprogramm aufgezeigt. in Göttingen standen erneut die Fortschritte der gemeinsamen Handlungsprogramme im Neben strukturellen und den Arbeitsprozess Mittelpunkt des Austausches. Viele Teilnehmende betreffenden Fragestellungen rund um ihre konnten von den Erfahrungen und Ergebnissen Klimapartnerschaften hatten die Teilnehmenden der zweiten Expertenentsendung berichten. In des Netzwerktreffens wiederum die Möglichkeit, Kleingruppen wurde der jeweils aktuelle Status quo aus verschiedenen Fachvorträgen Anregungen des Handlungsprogramms vorgestellt und disku für die eigene Klimapartnerschaftsarbeit aufzu tiert. Hierbei zeigte sich, dass in einem Großteil nehmen. Zwei Vorträge zur „Agenda 2030 für der Klimapartnerschaften bereits Schwerpunkt nachhaltige Entwicklung“ sowie zur anstehenden themen der gemeinsamen Arbeit festgelegt waren, Klimakonferenz von Paris stellten beispielsweise die durch neue Projektideen weiter konkretisiert den internationalen klima- und entwicklungspoli wurden. Damit hatten viele Partnerschaften schon tischen Referenzrahmen näher vor; dabei gingen in Angriff genommen, was der Projektablauf als sie auch auf mögliche Wechselwirkungen mit nächsten Schritt vorsah: die Ausarbeitung des den Klimapartnerschaften ein. Um eine genauere gemeinsamen Handlungsprogramms im Detail. Vorstellung davon zu bekommen, wie der Weg von einem relativ abstrakten Handlungsprogramm
VERNETZUNG DER BETEILIGTEN KOMMUNEN Als Anregung für diesen Prozess dienten mehrere für weitere Maßnahmen in ihren Kommunen Vorträge seitens der projektdurchführenden Orga sammeln. Hierbei standen vor allem Aktivitäten nisationen. Für die eigentliche Umsetzung der zur Bewusstseinsbildung der eigenen Bevölkerung Handlungsprogramme wurden in zwei Referaten im Mittelpunkt: Die Klimapartnerschaft eignet verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten von sich hervorragend als Vehikel zur Vermittlung des Engagement Global und der SKEW vorgestellt, abstrakt und weit entfernt erscheinenden Themas 18 besonders das Programm „Nachhaltige Kommu Klimawandel. Weitere Anknüpfungspunkte zur nalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ Umsetzung von Maßnahmen vor Ort bietet den (Nakopa), die „Klimafazilität“ sowie Beratungsleis Kommunen das Themenfeld Fairer Handel und tungen im Rahmen des Programms „bengo“ zur Faire Beschaffung. Diese Option wurde in einem Akquirierung von EU-Fördermitteln. Im Hinblick Vortrag zu Potenzialen, Erfahrungen und Ange auf eine mögliche Antragstellung in der Zukunft boten der SKEW beleuchtet. Fairer Handel, beson erhielten die Teilnehmenden eine Einführung in ders fair gehandelter Kakao, spielt bei mehreren die wirkungsorientierte Planung von Entwicklungs der beteiligten Kommunen eine wichtige Rolle, projekten und lernten so deren Anwendung inner leistet er doch – neben klimaschutzrelevanten halb der Systematik der Klimapartnerschaften Aspekten (Schonung und Wiederaufforstung des kennen. Regenwaldes und Anbau von Kakao in Agroforst systemen) – auch einen Beitrag zur Verbesserung Über die verschiedenen Aspekte der aktuellen des Einkommens der Bevölkerung in den Partner Situation der Klimapartnerschaften hinaus wurden kommunen. auch wieder allgemeine Informationen zum inter nationalen Kontext vermittelt. So wurden die Teil nehmenden in groben Zügen über die Ergebnisse der 21. Weltklimakonferenz in Paris informiert und es wurde über die Rolle der Kommunen im neuen, globalen Klimaregime referiert. 3.3.4 Viertes Netzwerktreffen der deut- schen Kommunen, 28. bis 29. Juni 2016, Göttingen Das vierte und letzte Netzwerktreffen vor der Vor stellung der gemeinsamen Handlungsprogramme auf dem internationalen Workshop im November 2016 in Karlsruhe fand vom 28. bis 29. Juni 2016 in Göttingen statt. Zu diesem Zeitpunkt hatten fast alle Klimapartnerschaften erste Entwürfe ihrer gemeinsamen Handlungsprogramme entwickelt, die im Verlauf des Netzwerktreffens ausführlich diskutiert werden konnten. Dank ähnlicher Erfahrungen und Herausforderungen konnten alle Teilnehmenden in einem konstruktiven Dialog wichtige Erkenntnisse und Anregungen zur Finali Ziele, Methoden und Möglichkeiten einer Klimapartnerschaft © Sarah Dorow sierung der Handlungsprogramme gewinnen. Bei den gemeinsamen Handlungsprogrammen Wie erwähnt war das vierte Netzwerktreffen das geht es auch darum, Maßnahmen hierzulande, letzte vor dem internationalen Workshop zur Vor innerhalb der eigenen Kommune umzusetzen, stellung der Handlungsprogramme. Entsprechend was einige deutsche Kommunen vor zusätzliche wurden auch die anstehende Berichterstattung und Hürden stellt. Das Netzwerktreffen griff diesen weitere Vorbereitungen für Karlsruhe besprochen. Aspekt auf. In Gruppenarbeit konnten sich die Mit dem internationalen Workshop kommt die Kommunen über ihre jeweiligen Handlungsan Zusammenarbeit zwischen SKEW und LAG 21 sätze und Erfahrungen austauschen und Ideen NRW sowie den am Projekt beteiligten Kommunen
VERNETZUNG DER BETEILIGTEN KOMMUNEN in der bis dahin praktizierten Intensität zum (ASA: Arbeits- und Studienaufenthalte), ging aber Abschluss. Von allen Seiten wurde aber das Inter auch auf die Rahmenbedingungen in deutschen esse geäußert, den Austausch auch darüber hinaus Kommunen und die erforderlichen Beiträge der fortzusetzen. Die Teilnehmenden vereinbarten, lateinamerikanischen Kommunen ein. Schließlich einmal im Jahr ein Netzwerktreffen zusammen identifizierten die Teilnehmenden zentrale Fak mit den Kommunen aus der zweiten Projektphase toren für die mittel- bis langfristige Fortführung der durchzuführen und einen jährlichen Newsletter zu Klimapartnerschaften, wobei die Weiterführung 19 den Klimapartnerschaften einzurichten. der Kommunikation unter den Partnern und innerhalb der Kommunen, der Austausch von Fachwissen und Personal sowie die Umsetzung 3.3.5 Netzwerktreffen der lateinameri- konkreter Vorhaben besonders hervorgehoben kanischen Kommunen, 24. bis 26. wurden. November 2015, Mindo/Ecuador Acht Monate nach dem Auftaktworkshop trafen sich in Mindo Vertreterinnen und Vertreter aller zehn lateinamerikanischen Kommunen. Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung der gast gebenden Kommune San Miguel de los Bancos und in Kooperation mit dem Büro Ecuador der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt. Im Vordergrund stand wie schon bei den Netz werktreffen der deutschen Kommunen der Austausch über die Fortschritte und Hindernisse bei der Erarbeitung der Handlungsprogramme. Exkursion zu einer kommunalen Baumschule © Santiago Borja Daneben setzten sich die Teilnehmenden in kommunenübergreifenden Arbeitsgruppen mit ihren Erfahrungen und Ideen zu verschiedenen in 3.4 Internationaler Workshop zur den Klimapartnerschaften bearbeiteten Themen Vorstellung der Handlungsprogramme, auseinander: Umweltbildung, Abfallmanagement, 21. bis 23. November 2016, Karlsruhe erneuerbare Energien bzw. Energieeffizienz und An diesem Workshop, der den Abschluss der Zertifizierung organischer Produkte. Etappe der Erarbeitung der Handlungsprogramme und damit einen Meilenstein innerhalb der Klima Die Kommune San Miguel de los Bancos stellte auf partnerschaften darstellte, nahmen Vertreterinnen einer ganztägigen Fachexkursion fünf Aktivitäten und Vertreter aus allen 20 an der Projektphase zum Klima- und Naturschutz vor. Dabei ging es um beteiligten Kommunen teil, darunter 15 (Ober-) Aufforstungsprojekte, ökologischen Kaffeeanbau, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Umweltbildung und die Umwandlung organischer Landrätinnen und Landräte. Neben den Kom Abfälle in Dünger. Die konkreten Erfahrungen munalverwaltungen waren auch die politischen wurden durch mehrere Fachvorträge etwa zur ecu Gremien der Kommunen sowie Akteure aus Zivil adorianischen Perspektive auf die internationalen gesellschaft und Wissenschaft vertreten. Insgesamt Klimaverhandlungen und die Rolle der Kommunen waren am ersten Veranstaltungstag 120 Personen ergänzt und in einen größeren Zusammenhang zugegen. eingebettet. Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Vorstel Ein weiterer wichtiger Aspekt des Netzwerk lung der gemeinsamen Handlungsprogramme. treffens war der Austausch mit der SKEW über Den Weg dahin veranschaulichte eine Ausstel die nächsten Schritte zur Erarbeitung der Hand lung, die auf Postern den Entstehungsprozess lungsprogramme und zu ihrer Umsetzung. Dazu der Programme und die Schwerpunktthemen informierte die SKEW über verschiedene Angebote aller Partnerschaften dokumentierte. In vier der finanziellen und personellen Unterstützung, Fachforen wurden konkrete Maßnahmen in den darunter die Projekte Nakopa und ASA-Kommunal Themenfeldern Abfallwirtschaft, Aufforstung und
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