Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
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FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 Amtliche Mitteilung · Zugestellt durch Post.at · www.feldkirch.at 20 Jahre Städtepartnerschaft: Jubiläum 2016 S. 22 Familienzuschuss: Anspruch prüfen lassen S. 32 Naturvielfalt leben Feldkirch beteiligt sich an Landesprogramm S. 4
Überblick März 2016 Gefährdete Tier- und Pflanzenarten Flüchtlinge im Verein Für den Tisch- Auszeichnung für junge Künstlerin Die Stadt Feldkirch setzt sich für den Erhalt tennisclub Gisingen ist Integration eine Lisa Suitner erhielt den Publikumspreis beim von natürlichen Lebensräumen ein. S. 4 Selbstverständlichkeit. S. 42 Theaterfestival „Mono Bene“. S. 48 >> Sprechstunden der Stadträtinnen und Stadträte 40 TITELTHEMA: naturvielfalt leben >> Verdiente Jubilare wurden geehrt 41 >> Zahl der Pflanzen- und Tierarten nimmt dramatisch >> „Floodprotect“ Finalist bei Energiepreis- ab4 Verleihung 41 >> Über den Mut zum „wilden Eck“ im Garten 6 >> Alte Sorten und vergessene Schätze 10 Vereinsleben >> Jede Menge Tipps und Wissen 11 >> Menschlich wie sportlich wichtig für uns 42 >> Die große Kraft der Kräuter 12 >> Von europaweitem Interesse 14 menschen >> Natura 2000 Spaziergänge im Frühjahr 2016 15 >> Die Stadt Feldkirch gratuliert 44 >> Wildblumenflair in Feldkirch 17 >> Alles Gute 45 >> Aktionsraum N25 47 stadt intern >> Wünsche mir immer wieder Mut ... 48 >> Informationsbildschirme im Kleinformat 19 >> Radfahrerüberfahrten als Querungshilfe 20 Veranstaltungen >> Jeder Kilometer zählt 21 >> Für Seniorinnen und Senioren 50 >> 20 Jahre Städtepartnerschaft 22 >> Nur noch 42 Tage bis zum Badesommer 2016 54 >> Gesichter einer Partnerschaft 23 >> Anmeldestart: 1. April 55 >> Die Partnerstädte im Vergleich 24 >> Persönlich beraten auf der Vinobile 56 >> Beliebt und gut gebucht 26 >> Peravinum Feldkirch 57 >> Zwischentöne erregen internationales Aufsehen 28 >> Seit zehn Jahren Schülerbetreuung 30 aus alten zeiten >> Anspruch prüfen lassen – es lohnt sich! 32 >> Wer war Dr. Josef Häusle? 58 >> So haben die Feldkircherinnen und Feldkircher >> Der Brandopferplatz in Altenstadt 59 geantwortet 34 >> Kostbares Gut: frisches Wasser 36 Feldkirch für kennerinnen >> Mitmachen und gewinnen! 62 Panorama >> Gesundheit fördern 38 >> 165 Dienstjahre 39 2 FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
bürgermeister Mag. Wilfried berchtold „Wie wir unsere Gärten, Park- anlagen oder Verkehrsinseln Naturschutz kann gestalten, hat Auswirkung auf die Lebensräume von gefähr- deten Tier- und Pflanzenarten. jeder – machen Wir alle können zum Erhalt dieser Lebensräume beitragen. Machen Sie mit!“ Sie mit! Mag. Wilfried Berchtold Bürgermeister D ie Natur kann bekanntermaßen gut ohne uns Menschen exis- tieren, wir aber nicht ohne die Natur. Im Alltag vergessen wir allzu oft darauf und unterschätzen den Schaden, den unser Handeln anrichten kann: Der Klimawandel wird schon nicht so schlimm werden, die Abgase des eigenen Autos werden nicht die Welt bewegen, … Wie fragil das natürliche Gleichgewicht sein kann und welche Auswirkungen das hat, lässt sich jedoch an einem ein- fachen Beispiel zeigen. Ein besorgniserregender Rückgang der Bienen war in den letzten Jahren zu beobachten. Vorarlberger Imker beklagten das Sterben ganzer Bienenvölker. „Bedauerlich, aber dann konsumieren wir eben weniger Honig ...“ Ganz so einfach ist es nicht. Denn die Bedeutung der Bienen reicht weit über die Honigproduktion hinaus. Bienen bestäuben unter anderem unsere Obstbäume. Ohne Bienen keine Äpfel, Birnen, Zwet- schen … Wir können Lebensraum sichern Redaktion Tel. 304-11 10 Dass kleine Veränderungen im Ökosystem eine große Wirkung haben, MAIL: aktuell@FELDKIRCH.AT trifft Gott sei Dank auch in positiver Weise zu. Und wir alle können den Impressum: Herausgeber: Amt der Stadt Feldkirch Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Susanne Backmeister Lebensraum von heimischen Tier- und Pflanzenarten sichern: z.B. mit An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Bernadette Biedermann, Tanja Mayer, Mag. Claudia Hämmerle, Harald F. Petermichl, Mag. bunten Blumenwiesen anstatt getrimmtem Rasen, mit Natursteinmau- Martina Podgornik, DI Elisabeth Mair, Astrid Hubmann, Wolfgang Strauß, Nina Kräutler-Ferrari, Mag. Natalie Wojtech, Dr. Manfred ern anstelle von Beton, mit Plätzen im Garten, wo die Natur einfach Trefalt, DI(FH) Johannes Marte, Dr. Elke Obmann-Eder, Katharina Natur sein darf. „Feldkirch aktuell“ gibt Ihnen Ideen und Einblicke dazu. Bitsche, Mag. Christoph Volaucnik, Michaela Tiefenthaler, Theresia Seidner, Corina M. Dreher, Regina Pröckl Die Bedeutung solcher Maßnahmen kann nicht hoch genug geschätzt Fotos: Georg Alfare, Roland Zanettin, Fotostudio 22, Helmut Lercher, Stadt Feldkirch, Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH, werden. Das Land Vorarlberg hat deshalb das Programm „Naturvielfalt Stadtwerke Feldkirch, Sparkasse Feldkirch, Raiffeisenbank Feldkirch, Heimatkundeverein Altenstadt, Mathias Rhomberg, Eva Hirschauer, in der Gemeinde“ initiiert. Diesem Programm schließt sich die Stadt UMG Umweltbüro Grabher, Faktor NATUR, cut/Fotolia.com, a.bonarius/pixelio.de, good-luz/Fotolia.com, Osanka Kuzmina/ Feldkirch an und will selber, vor allem aber mit Hilfe der Feldkirche- Fotolia.com Titelbild: Eva Hirschauer; Foto: Georg Alfare rinnen und Feldkircher, die Naturvielfalt in unserer Stadt fördern und Gestaltungskonzept: Egger-Lerch GmbH, Wien Layout: Mag. Susanne Backmeister, Bernadette Biedermann sichern – zugunsten der Tiere und Pflanzen, zum Schutz unseres Ökosys- Druck und Bildbearbeitung: VVA, Dornbirn tems und letztendlich damit es uns allen auch langfristig gut geht! n FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 3
Naturvielfalt leben mit Unterstützung von WENN DIE VIELFALT VERLOREN GEHT Zahl der Pflanzen- und Tierarten nimmt dramatisch ab Wir haben allen Grund, uns nen darin unterstützt, sich im eigenen Weltweit nimmt die Zahl der Pflan- für die biologische Vielfalt Gemeindegebiet für die Erhaltung der zen- und Tierarten dramatisch ab. einzusetzen Arten- und Lebensraumvielfalt einzu- Auch bei uns steht die biologische Die Biodiversität, also die genetische setzen. Vielfalt immer mehr unter Druck. Vielfalt und der Reichtum der Ökosys- Und das hat Einfluss auf unsere teme, ist für uns Menschen eine der Feldkirch setzt Schwerpunkt Lebensqualität. Feldkirch will das wichtigsten Lebensgrundlagen. Sie Mitte 2015 hat die Feldkircher so nicht hinnehmen und beteiligt garantiert die Kreisläufe der Erde, deckt Stadtvertretung einstimmig die sich am Vorarlberger Landes- unsere Grundbedürfnisse und stellt Res- Teilnahme am Landesprogramm programm „Naturvielfalt in der sourcen zur Verfügung. Sie bietet Schutz beschlossen. Seither hat ein eigens Gemeinde“. und garantiert Anpassungsmöglich- etabliertes städtisches Team, unterstützt keiten, hält die Wirtschaft in Schwung, durch eine externe Naturvielfalt- ist eine entscheidende Grundlage für Fachberaterin, ein Konzept erarbeitet, den Tourismus und unsere Gesundheit. auf dessen Grundlage die Stadt Natur- und Kulturlandschaften wurden Mit anderen Worten: Wir haben allen Feldkirch die Naturvielfalt im eigenen in der Vergangenheit auch in Vorarlberg Grund, uns für die biologische Vielfalt Stadtgebiet fördern will. großflächig verändert. Damit wurden einzusetzen. „Bei der Erarbeitung dieses Konzeptes Tier- und Pflanzenarten verdrängt, die war sich das Feldkircher Team rasch in diesen Lebensräumen beheimatet UN-Dekade der biologischen einig, dass es zentral ist, die Bevölke- waren. Eine Auswertung der „Roten Vielfalt rung von Beginn an zum Mitmachen Listen“ durch das Umweltbundesamt Angesichts der Dramatik des weltweiten zu animieren“, erklärt Mag. Claudia zeigt, dass z.B. 33 Prozent der Wirbel- Tier- und Pflanzensterbens haben die Hämmerle von der städtischen Um- tierarten, 40 Prozent der Farn- und Blü- Vereinten Nationen die Jahre 2011 bis weltabteilung. „Untersuchungen haben tenpflanzen und 90 Prozent der Grün- 2020 zur UN-Dekade der biologischen nämlich gezeigt, dass gerade in unseren landbiotoptypen in Österreich gefährdet Vielfalt ausgerufen. Die Weltöffentlich- Siedlungsräumen – im Gegensatz zu sind. Alleine zwischen 1998 und 2011 keit soll zum Handeln bewegt werden den zunehmend intensiver bewirtschaf- wurde ein Rückgang der Feldvögel um und sich für den Erhalt der Artenvielfalt teten Agrarlandschaften – ein sehr gro- über 31 Prozent verzeichnet. Europaweit einsetzen. ßes Potenzial für Artenreichtum wäre. ist die Zahl der Vögel in der Kulturland- Die Vorarlberger Landesregierung Und hier kann (fast) jeder mit seinem schaft seit 1980 um 52 Prozent zurück- hat dieses Anliegen aufgenommen und Handeln einen Beitrag dafür leisten.“ gegangen – das sind um 300 Millionen mit „Naturvielfalt in der Gemeinde“ ein Beispiele dafür sind ein „wildes Eck“ Vögel weniger! Programm geschaffen, das die Kommu- im eigenen Garten, eine artenreiche 4 FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
Naturvielfalt leben in Feldkirch Verschwunden: der Laubfrosch Den Großteil ihres Lebens verbringen Laubfrösche in Bäumen. Nur zur Laich- zeit im Frühjahr suchen sie Gewässer auf. Dabei bevorzugen sie nur zeit- weise wasserführende Feuchtstellen – etwa überschwemmte Wiesen. Diese sind jedoch vielerorts verschwunden. Heute kommen Laubfrösche in Vorarl- berg nur noch am Bodensee und in wenigen Feuchtgebieten des Rheintals vor. 2005 wurde der Laubfrosch in Feldkirch noch als seltene Tierart ge- führt. Zwischen 2005 und 2010 dürfte er in Feldkirch verschwunden sein. Wildblumenwiese anstelle des monoto- nahmen zu schärfen, bietet das Um- Unternehmen und andere Interessierte nen Rasens, der Erhalt von Nistplätzen weltjahresprogramm 2016 zehn Veran- ihre persönlichen Beiträge zum Erhalt für Vögel oder Fledermäuse bei der staltungen zum Thema – in bewährter und zur Schaffung von Naturvielfalt Gebäudesanierung, die Begrünung des Manier für Erwachsene, Kinder und veröffentlichen. Flachdachs beim Neubau, eine Natur- auch Jugendliche. Interessante Einbli- „Damit sollen engagierte Menschen, steinmauer anstelle von Beton oder eine cke geben darüber hinaus die Natura Expertinnen und Experten sowie Helfer Hecke aus heimischen Wildsträuchern. 2000 Spaziergänge in Bangs-Matschels. und Nachahmer die Möglichkeit ha- Nicht zuletzt soll eine Internetplattform ben, sich inspirieren zu lassen und zu Ideenplattform im Internet auf www.feldkirch.at animieren, aktiv vernetzen“, hofft Claudia Hämmerle auf Um das Wissen über die Bedeutung der zu werden. Auf dieser Plattform kön- möglichst rege Beteiligung auf www. Naturvielfalt und um mögliche Maß- nen Bürgerinnen und Bürger, Vereine, feldkirch.at/naturvielfalt. n Tier- und Pflanzenarten in Vorarlberg Gesamtzahl ausgestorben stark gefährdete gefährdete Neozoen*** an Arten verschollen Arten* Arten** Säugetiere 71 8 5 17 3 Brutvögel 179 13 22 50 – Fische 46 2 6 12 12 Amphibien 13 1 4 2 1 Reptilien 7 – – 5 1 Schmetterlinge 2307 132 290 457 – Libellen 59 4 22 10 2 Ameisen 69 1 13 23 – Heuschrecken 59 5 20 13 2 Eintagsfliegen 69 – 11 6 – Moose 858 31 67 170 – Wasserpflanzen 74 3 25 21 – *umfasst vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Arten; **umfasst gefährdete Arten und Arten mit drohender Gefährdung; ***ursprünglich nicht heimische Tierarten, die eingeschleppt wurden und teilweise eine Bedrohung für die heimische Artenvielfalt sind (Quelle: „Rote Liste Vorarlbergs“, Herausgeber: Vorarlberger Naturschau, inatura) FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 5
Naturvielfalt leben ZWEI SCHWESTERN VERFOLGEN EIN GEMEINSAMES ZIEL Über den Mut zum „wilden Eck“ im Garten Und bei Ihnen, Angelika? Welche Kriterien muss ich Englischer Rasen, tadellose Bee- [Angelika:] Mir wird schnell langweilig, erfüllen, damit ich Ihre te, Kieswege auf denen Unkraut wenn ich in einem Garten immer wieder Gartenplakette bekomme? > keine Chance hat …: der Prototyp dasselbe sehe. Es ist spannend, wenn eines schönen Gartens. Angelika jeden Sommer neue Dinge heranwach- und Alexandra Mangold sehen sen. Auch in meinem Garten werde ich das ein bisschen anders und ma- immer wieder überrascht. chen sich stark für mehr Naturviel- falt. Wie die beiden engagierten Vorarlberg hat überwiegend sehr Schwestern Vorarlbergs Hobby- gepflegte Gärten. Braucht man gärtner mit einer „Gartenplakette“ bei uns im Ländle Mut zu einem zu mehr Natürlichkeit motivieren wilden Eck im Garten? und warum es zu einem richti- [Alexandra:] Auf jeden Fall! gen Naturgarten durchaus Mut [Angelika:] Mehr Mut als wir am Beginn braucht, erzählen sie im Inter- gedacht haben. Faktor NATUR view. [Alexandra:] Wenn wir bei den Leuten draußen in den Gärten sind, hören wir >> Gemeinnützige Organisation Das Gespräch führte Mag. Susanne oft, dass sie die Gartenplakette „Natur gegründet im Herbst 2013 Backmeister. im Garten“ auch als Zeichen für den >> Widmet sich Naturschutzprojekten, Nachbarn möchten. Als Legitimation die den Menschen ins Zentrum dafür, dass es in ihrem Garten nicht so setzen. aufgeräumt ist. Man würde nicht mei- www.faktornatur.com Angelika und Alexandra, Sie nen, was das Umfeld für einen Druck beide werben für das „wilde Eck“ erzeugen kann. Alexandra Mangold MSc im Garten – woher kommt Ihre [Angelika:] Ich stehe voll und ganz >> Geb. 12.8.1989 Liebe zum „natürlichen Chaos“? hinter der Idee des Naturgartens. Aber >> Geschäftsführerin von faktor NATUR [Alexandra:] Ich war während meines selbst ich mache mir manchmal Gedan- >> Naturschutzbiologin, Studium in Studiums in vielen ursprünglichen Ge- ken, was sich die Leute wohl denken. Wien, Forschungsaufenthalte in genden – z.B. im Urwald in Costa Rica Tansania, Peru, Costa Rica, Fran- – und es fasziniert mich, zu sehen, was Wie viele Vorarlberger haben zösisch-Guyana, England und der die Natur macht, wenn man sie einfach bereits Mut bewiesen und dafür Türkei lässt. Eine Umgebung, die von selbst eine Gartenplakette erhalten? entstanden ist, hat eine besondere Wir- [Alexandra:] 173 Gärtnerinnen und DI Angelika Mangold kung. Und das ist es im Prinzip, was in Gärtner haben wir inzwischen ausge- >> Geb. 1.7.1987 einem „wilden Eck“ im Garten passiert: zeichnet, über das ganze Land verteilt. >> Geschäftsführerin von faktor NATUR Man schaut, was ein Fleck im Garten [Angelika:] Begonnen haben wir in Hör- >> Landschaftsarchitektin, Studium in macht, wenn man einfach mal nichts branz, wo es besonders viele Plaketten Wien, Masterarbeit und Ausbildung tut. Da entstehen Dinge, die man sich gibt. Aber auch bis ins Montafon gibt es zum Thema Geomantie und ganz- am Beginn gar nicht vorgestellt hätte ... inzwischen ausgezeichnete Naturgärten. heitliche Landschaftswahrnehmung FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 7
Naturvielfalt leben < Artenpracht: im Vordergrund Kamille, Bildmitte „Jungfrau im Grünen“, ganz hinten Beinwell > [Angelika:] Drei Kriterien sind zentral: ter nicht sonderlich groß. Für eine klei- keinen Torf verwenden, keine Pestizide ne Biene ist es hingegen Nahrungs- und und keinen synthetischen Dünger. Lebensraum, der relevant ist. Insekten können sich zwischen verschiedenen Torf ist doch eine natürliche Gärten gut bewegen. Es braucht daher Substanz? nicht eine durchgehende Fläche. Es [Alexandra:] Wenn Sie Torf verwenden, reicht, wenn sie auf ihren Routen ab kommt dieser aus einem Moor, das und zu einen Garten haben, wo sie Fut- abgebaut und zerstört wird. Dabei sind terpflanzen finden. Moore ganz besondere Lebensräume. [Angelika:] Weitere Kriterien, die erfüllt Zurück zur Gartenplakette: Wie werden müssen, sind z.B. eine bienen- läuft nun eine Bewertung meines und insektenfreundliche Gestaltung. Gartens ab? Dann gibt es Kriterien, wie der Garten [Angelika:] Wir klären zuerst, ob der bewirtschaftet wird – ob man Regen- Gartenbesitzer die Kriterien unserer wasser nutzt, mulcht, einen Kompost- Gartenplakette kennt und schicken bei haufen hat und das Dritte sind die Bedarf eine Informationsbroschüre zu. Naturgartenelemente. Da geht es um Wenn es scheint, dass der Garten ent- heimische Sträucher, Laubbäume im spricht, machen wir einen Besuch vor Garten usw. Um die Gartenplakette zu Ort – von April bis Oktober. Der Hob- erhalten, müssen nicht alle Kriterien bygärtner bekommt von uns zusätzlich erfüllt sein. Es reicht, eine gewisse Ge- einen „Selbst-Check“-Bogen, in dem er samtpunktezahl zu erreichen. zum Beispiel erfasst, welche Tiere er in [Alexandra:] Jeder Naturgarten ist seinem Garten beobachtet. Der Garten- anders. DEN Naturgarten gibt es nicht. besuch selbst dauert etwa eine Stunde. Manche haben eine schöne Blumenwie- se, andere widmen sich dem Gemüse- Gibt es dabei auch eine anbau oder ziehen besondere Tomaten. Beratung? Jeder Garten hat seinen besonderen [Angelika:] Natürlich spricht man beim Schwerpunkt. Gartenbesuch auch darüber, wie man weitermachen könnte im jeweiligen Wenn ich in meinem kleinen Garten. Wenn aber jemand gezielt einen Garten den Rasen durch eine fachspezifischen Kurs möchte – z.B. Blumenwiese ersetze, haben zum Kompostieren oder zum Baum- diese wenigen Quadratmeter schnitt – dann arbeiten wir mit anderen dann tatsächlich eine Wirkung Organisationen und Vereinen wie z.B. auf die Naturvielfalt? dem Obst- und Gartenbauverein zusam- [Alexandra:] Für uns ist ein Quadratme- men. 8 FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
Naturvielfalt leben > Die Schwestern Angelika (li.) und Alexandra Mangold fördern mit der „Gartenplakette“ Naturvielfalt in Vorarlbergs Gärten. 173 Gärten haben Sie bereits zu Weinbergschnecken hatte. Um sie Lebewesen nützt es, wenn ich gesehen. Gab es dabei besondere herum waren ausschließlich Gärten, in Tomaten am Balkon anpflanze? Highlights? denen gespritzt und Schneckengift ver- [Angelika:] Ihnen (lacht). Dem Lebe- [Alexandra:] Die Highlights waren eher teilt wurde. Da hat sie begonnen, ihre wesen Mensch. Sie lernen, wie Natur die Menschen, die wir getroffen haben. Schnecken am Schneckenhaus mit Na- funktioniert. Was es braucht und wie Wir haben Menschen kennen gelernt, men zu beschriften. Und wenn sich nun lange es dauert, bis die Tomaten wach- die total begeistert von ihrer Sache sind. z.B. Schnecke „Florian“ zum Nachbarn sen. Das verändert mitunter Ihr ganzes [Angelika:] Es gab viele Gartenbesuche, verirrt, dann bringt dieser die beschrif- Verhalten. die weit mehr als die veranschlagte eine tete Schnecke wieder retour. Ziel unserer Gartenplakette ist es, zu Stunde gedauert haben. [Angelika:] Natürlich könnte man vermitteln, dass wir nicht nur etwas für [Alexandra:] Ich erinnere mich z.B. an besondere Gärten hervorheben. Das ist die Natur tun, sondern auch für uns. eine Frau, die eine besondere Liebe aber nicht, was wir mit der Gartenpla- Denn wir sind ja selbst Teil der Natur. kette tun wollen. Jeder macht seinen Mit einem Naturgarten wie wir ihn Garten anders. verstehen, geht es beiden besser. Da [Alexandra:] Wir wollen auch nicht braucht es eine neue Sichtweise. vorgeben, wie der perfekte Naturgarten [Alexandra:] Naturschutz muss in aussehen soll. Die Vielfalt unter den Zukunft bedeuten, dass jeder einzelne Gärten macht es aus. Vielfalt im und von uns einen Zugang oder Umgang unter den Gärten … mit der Natur findet, von dem er selbst und auch seine natürliche Umgebung Ein abschließender Tipp langfristig profitiert. Das geht. für jemanden, der keinen Garten hat: Kann ich auch auf Worauf sind Sie in Ihren eigenen Vorarlberger meinem Balkon etwas für die Gärten besonders stolz? Gartenplakette Naturvielfalt tun? [Alexandra:] Ich liebe die Wildnis in [Alexandra:] Eine Kiste mit Erde und meinem Garten und die Wildsträucher, >> Initiiert von faktor NATUR. Gefördert Tomaten anpflanzen oder eine Wildblu- die überall sprießen und wachsen. vom Land Vorarlberg. Integriert in menmischung und schauen, was wächst. [Angelika:] Bei mir ist es jedes Mal das Naturvielfalt Gemeinde Pro- Ein Insektenhotel aufstellen und beob- etwas Neues, das ich entdecken darf. gramm. achten, ob sich Bienen einfinden ... Letzens z.B. unzählige kleine Fröschlein, >> Bislang wurden 173 Vorarlberger [Angelika:] Kräuter funktionieren am die den Teich in meinem Garten besie- Gärten ausgezeichnet. Balkon hervorragend und sind auch für delt haben. >> 6 davon in Feldkirch. die Bienen sehr nützlich: Thymian, Ros- marin … Auch mit tragbaren leichten Wir wünschen Ihnen weiterhin Broschüre zum Downloaden: Töpfen aus Stoff kann man am Balkon viel Freude in Ihren eigenen www.vorarlberg.at/ viel machen. Naturgärten und zahlreiche naturvielfalt Vorarlberger, die den Mut haben, Zu meinem Verständnis: Welchem Ähnliches zu tun. n FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 9
Naturvielfalt leben < Vergessene Gemüse- und Pflanzensorten können am Setzlingsmarkt „erdreich“ neu entdeckt werden. SETZLINGSMARKT „ERDREICH“ AM 22. UND 23. APRIL Alte Sorten und vergessene Schätze welche nicht nur der Dekoration dienen, weiligen Garten geachtet und dass nicht Gartenfreunde aufgepasst, am sondern langsam wieder ihren Weg in nur Tiere und Pflanzen vom wilden Eck 22. und 23. April findet „erd- die Küche finden. So wie die Blüten und profitieren, sondern auch die Gartenbe- reich“ in der Feldkircher Innen- Blütenblätter von Duftgeranien, Horn- sitzer selbst. n stadt statt. Auf dem Setzlingsmarkt veilchen, Frucht-Salbei oder Kapuziner- werden Setzlinge, Sträucher, kresse. Diese können in Salaten oder als Das sollten Kräuter und Produkte mit langer essbare Dekoration verwendet werden. Gartenfreunde Nicht Geschichte angeboten. verpassen! Workshop „Mut zum wilden Eck“ Was passiert, wenn wir den Mut haben, Setzlingsmarkt „erdreich“ ein Eck in unserem Garten verwildern 22. und 23. April 2016 Eine Vielzahl an Vereinen und Institu- zu lassen? – Wir gehen eine ganz beson- 9 bis 16 Uhr tionen bemüht sich seit Jahren um den dere Partnerschaft mit der Natur ein! Ort: Feldkircher Innenstadt Erhalt von vergessenen Kulturpflanzen Im ersten Teil des Workshops wird an- und damit um die Geschmacksvielfalt hand von verschiedenen Beispielen den Workshop „Vom Mut zum unserer Nahrung, weg von standardi- wunderbaren Potenzialen von „wilden wilden Eck“ sierten EU-Normen. Ecken“ auf den Grund gegangen. Dabei Ort: Palais Liechtenstein Genießer wissen um die Geheimnisse wird erläutert, wie diese kleinen Wild- 23. April, 10 Uhr von frischen Kräutern, dass Salat nicht nis-Bereiche im eigenen Garten als ganz Referentinnen: Alexandra und Angeli- gleich Salat ist und dass es hunderte persönliche Lernräume genutzt werden ka Mangold, Verein faktor NATUR verschiedene alte Tomatensorten gibt, können und dabei die Zusammenhänge die ganz unterschiedlich schmecken. Die der Natur erfahren werden können. Anmeldung und Information Vielfalt ist enorm und erstreckt sich von Im zweiten Teil des Workshops wird ge- Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch vergessenen Gemüse- und Pflanzensor- meinsam ein Projektplan für ein eigenes Montforthaus Feldkirch (Tel. 734 67, ten bis hin zu Kräutern, Paprikas, Chilis, „wildes Eck“ erarbeitet. Dabei wird auf tourismus@feldkirch.at) Beeren, Obst, Riebel, aber auch Blumen, die spezifischen Gegebenheiten im je- 10 FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
Naturvielfalt leben UMWELTJAHRESPROGRAMM 2016 „Die nächsten Jahre wol- len wir uns noch stärker als Jede Menge Tipps und bisher für die Natur um uns einsetzen. Dieser Schwerpunkt soll einerseits ein Auftrag an Wissen die Stadtverwaltung sein, an- dererseits aber auch die Feld- kircherinnen und Feldkircher sensibilisieren. Wir wollen der Naturvielfalt mehr Raum Rückgang der Artenvielfalt vor unse- geben, Projekte dazu auf den Mit insgesamt zehn Veranstaltun- rer eigenen Haustüre“, warnt Claudia Weg bringen, schon bestehen- gen möchte das Umweltjahrespro- Hämmerle. Immer weniger bestehe de Initiativen vor den Vor- gramm 2016 Wissen und Tipps damit die Möglichkeit des Naturerle- hang holen und neue Ansätze vermitteln, wie durch eigenes bens von Pflanzen und Tieren in der unterstützen. Ich freue mich Handeln zum Erhalt der biologi- Nachbarschaft. Und dies ist, wenn auch auf diese Vielfalt.“ schen Vielfalt beigetragen werden oftmals unbewusst, ein Grundbedürfnis Umweltstadträtin Marlene kann. des Menschen, weil Entspannung und Thalhammer Wohlbefinden damit verbunden sind. Das Umweltjahresprogramm 2016 will mit dem Aufruf „Naturvielfalt zu „Ganz bewusst haben wir für das Um- leben“ Mut und Lust machen, nicht weltjahresprogramm 2016 das Motto ,Naturvielfalt leben‘ gewählt“, betont bloß anderen die Verantwortung für die Arten- und Lebensraumvielfalt zu >> Alle Veranstaltungen finden Sie in beiliegender Broschüre oder Mag. Claudia Hämmerle, Umweltabtei- überlassen, sondern auch im eigenen unter www.feldkirch.at/umwelt. lung. „Mit dem Wort ,leben‘ wollen wir Gestaltungsbereich zu handeln. Span- Für nähere Auskünfte steht Ihnen aufmerksam machen, dass die Erhal- nende Veranstaltungen übers ganze Mag. Claudia Hämmerle (Tel. tung einer vielfältigen Natur auch mit Jahr verteilt, vermitteln Wissen und 304-14 50, claudia.haemmerle@ unserem persönlichen Lebensstil zu tun zeigen Möglichkeiten und Zusammen- feldkirch.at) gerne zur Verfü- hat und beeinflusst werden kann.“ hänge auf. n gung. Längst haben wir uns daran gewöhnt, dass ein kurzgeschnittener Rasen und fremdländische Gehölze, Sträucher und Zierpflanzen zu unserem selbstver- ständlichen Gartenbild gehören, dass im hauseigenen Teich Goldfische schwim- Nix ist fix, men, der Parkplatz vor der Haustüre besonders in der Erziehung ist das praktischerweise mit Asphalt befestigt Richtige immer schwer erkennbar. ist und beim Haus Dachbodeneinlässe, Ritzen und Fugen für tierische Stören- Dem gesunden Hausverstand vertrauen? friede hermetisch verschlossen sind. Aber wie? In der Erziehungsberatung Immer mehr rüsten wir auch mit nächt- kann das Ihr Thema sein. licher Beleuchtung auf und nehmen die „helle Not“ der nachtaktiven Insekten in Kauf. Vermeintlichem Wildwuchs ifs Beratungsstelle Feldkirch und Unordnung durch Unkräuter oder Mo – Fr 8 – 12 und 13 – 17 Uhr Schießstätte 14 | Tel. 05-1755-550 Schädlinge begegnen wir gerne mit Her- biziden und Pestiziden. wir helfen weiter www.ifs.at „In Summe führen all diese für uns ganz selbstverständlich gewordenen Handlungsweisen zu einem merklichen FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 11
Naturvielfalt leben EVA HIRSCHAUER UND IHR KRÄUTERLABYRINTH IN GISINGEN Die große Kraft der Kräuter ren und die Kenntnisse über heimische Ein Labyrinth aus 120 Pflanzen Pflanzen sind mehr als ihre Heilpflanzen zu verbreiten. Diese Bemü- Der Wunsch, ein eigenes Kräuterlaby- Wirkstoffe und Inhalte, ist Eva hungen wurden mittlerweile auch von rinth anzulegen, wuchs mit dem erwor- Hirschauer überzeugt. Pflanzen der UNESCO ausgezeichnet. benen Wissen. „Das Symbol des Laby- haben eine Ausstrahlung und Eva Hirschauer meldete sich also rinths hat mich schon früher fasziniert, schaffen kraftvolle Orte. Bestes zum Kurs an und drückte nochmals für ist es doch ein Ursprungssymbol für Beispiel dafür ist ihr Kräuterla- eineinhalb Jahre die „Schulbank“. Es das Leben“, erklärt Eva Hirschauer. Mit byrinth, das sie 2012 in den galt rund 400 verschiedene Pflanzen einem Labyrinth aus Kräutern hat sie Gisinger Rüttenen angelegt hat. kennen zu lernen. „Dabei waren wir einen in zweifacher Weise kraftvollen Das Labyrinth zieht seither viele natürlich viel im Freien unterwegs und Ort geschaffen – durch seine Symbolik Besucher an. 2015 wurde es mit haben verschiedenste Gärten besucht“, und die Kraft der Pflanzen selbst. der Vorarlberger Gartenplakette erklärt sie. Auf dem familieneigenen Feld in ausgezeichnet. Von anfangs 25 Kursteilnehmern den Rüttenen hat Eva Hirschauer im schlossen mit Eva Hirschauer ledig- Mai 2012 mit der Bepflanzung begon- lich acht die Ausbildung ab. „Es war nen. 120 verschiedene Kräuter hat sie eine ziemlich intensive Zeit mit viel mit Hilfe von Freunden und Gleich- Eva Hirschauers Liebe zu Kräutern ist Lernstoff.“ Die Lehrgangsteilnehmer gesinnten gepflanzt, 35 Säcke Mulch groß. „Begonnen hat alles mit einem beschäftigen sich dabei nicht nur mit eingebracht. Seither sind Jahr für Jahr Inserat im wann & wo“, erzählt die den Namen der Pflanzen, sondern auch neue Dinge hinzugekommen: In einem Feldkircher Kindergärtnerin. Der Verein mit deren Wirkstoffen. Sie produzierten kleinen fahrbaren Holzhüttchen be- „Freunde Naturgemäßer Lebenswei- Bachblüten und homöopathische Mit- wahrt sie nun ein paar Gartengeräte auf. se“ hatte darin eine Ausbildung zur tel. Es wurde aber auch mit Hilfe von Die Dachrinne am Hüttchen sammelt Heilpflanzen-Botanikerin angeboten. Pflanzen gefärbt, Salben und Tinkturen Regenwasser zum Gießen. Eine Liege Der Kärntner Verein hat sich zum Ziel erzeugt oder Kräuter für die Küche aus Holz lädt ein, auch mal Pause zu gesetzt, die Pflanzenvielfalt zu bewah- entdeckt. machen. 12 FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
Naturvielfalt leben < Pflanzen schaffen kraftvolle Orte, ist Eva Hirschauer überzeugt. Privat und doch für jeden Kräuter erleben und unter langsamer Zugabe des Öls zu – Rezeptideen zugänglich einer homogenen Masse zerstoßen bzw. Das Kräuterlabyrinth ist ein privater mit dem Pürierstab pürieren. Licht- und Garten. Für Eva Hirschauer war jedoch aromageschützt aufbewahren. von Beginn an klar, dass dieser öffent- Das Pesto ist zirka ein Jahr haltbar. lich zugänglich sein sollte. So hat jeder, Kräuter sind auch in der Küche eine Wer möchte, kann auch Parmesan der hier vorbeikommt die Möglichkeit, kraftvolle Ergänzung. Eva Hirschauer dazugeben. Dann ist die Haltbarkeit auf die 150 Meter Labyrinth abzugehen und hat für Sie zwei einfache Rezepte zum wenige Wochen reduziert. dabei sein Wissen über Kräuter zu er- Nachkochen: weitern. Schließlich ist jede Pflanze mit Brennnessel-Chips: Namen angeschrieben. Ein großes An- Wildkräuterpesto: Große Brennnesselblätter sammeln. liegen hat die Kräuterexpertin jedoch: >> 50 g Wildkräuter (Mischung aus Gut waschen und abtrocknen. In einen „Ich bitte alle, die mein Kräuterlaby- Spitzwegrich, Giersch, Gänseblüm- Pfannkuchenteig tauchen und im heißen rinth besuchen, achtsam damit umzuge- chen und etwas Löwenzahn) Fett frittieren. Mit Kräuterdip servieren. hen. Mein Garten ist kein Picknickplatz >> 10 g Pinienkerne Auf dieselbe Art lassen sich auch und bitte kein Feuer machen.“ >> 50 ml Olivenöl Salbeiblätter, Ringelblumenblüten etc. Auf Anfrage bietet Eva Hirschauer >> Meersalz zubereiten. auch Kräuterführungen an und setzt >> Pfeffer andere Aktivitäten am Grundstück in Die Kräuter fein hacken. Alle Zutaten Wir wünschen viel Spaß beim Auspro- den Rüttenen: z.B. Malen, Sonnwend- (bis auf das Öl) in einen Mörser geben bieren und guten Appetit! feiern, … „Nicht zuletzt lade ich alle, die dazu Lust haben, ab März wieder jeden Freitag ab 17 Uhr zum gemeinsamen Jäten ein“, schmunzelt die Gartenbesit- zerin. Denn damit sich das Labyrinth von seiner besten Seite präsentieren kann, muss regelmäßig Unkraut gezupft und entfernt werden. n Eva Hirschauer >> Geb. 17.8.1964 >> Kindergartenleiterin, Kleinkindgrup- pe Gallmist, Tisis >> Ausbildung zur Heilpflanzen-Botani- kerin >> diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Zeichnen, Malen und Gestalten >> Shiatsu Dipl. Praktikerin >> Kinesiologin >> www.shiatsu-and-more-feldkirch.at Das Kräuterlabyrinth in den Rüttenen in Gisingen wurde 2015 mit der Vorarlberger Gartenplakette ausgezeichnet (siehe auch S. 7). FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 13
Naturvielfalt leben NATURA 2000 GEBIET BANGS-MATSCHELS Von europaweitem Interesse zuletzt sind besondere Schmetterlinge er für Bangs-Matschels – Judith Heeb, Mitten im dicht besiedelten Rhein- in Bangs-Matschels anzutreffen. Jutta Soraperra und Karlheinz Hellrigl tal liegt auf Feldkircher Stadt- 2001 wurde Bangs Matschels zum – 2015 begonnen, themenbezogene gebiet ein außergewöhnlicher Europaschutzgebiet erhoben. Das heißt, Spaziergänge und Radtouren ins Gebiet Naturraum: das Natura 2000 die Erhaltung des Gebietes ist von anzubieten. Bei jedem dieser Spazier- Gebiet Bangs-Matschels mit einer europaweitem Interesse. Es gilt ein Ver- gänge wurde eine bestimmte Tier- oder Vielzahl an gefährdeten Tieren schlechterungsverbot: Hier darf nichts Pflanzengruppe oder aber ein spezieller und Pflanzen. passieren, was der Natur schadet und Lebensraum und dessen Bewirtschaf- die gefährdeten Lebensräume und Arten tungsform näher erläutert: Vögel, nachhaltig beeinträchtigt Insekten, Biotope, Blüten, der Wald und „Dass wir im Stadtgebiet von Feld- zuletzt die Biber waren Thema der Ver- Bangs-Matschels umfasst ausgedehnte kirch ein so einzigartiges Gebiet haben, anstaltungen, die großes Echo gefunden Waldflächen, einige intensiv genutzte kann uns stolz machen“, betont Bürger- haben. Landwirtschaftsflächen und rund 80 meister Mag. Wilfried Berchtold. „Es Im Schwerpunktjahr von „Naturviel- Hektar Streuwiesen, die ökologisch ist aber auch eine große Verantwortung falt leben in Feldkirch“ wird die Serie besonders wertvoll sind. Sie sind durch damit verbunden und es braucht die fortgesetzt, um die vielfältigen Facetten jahrhundertelange extensive Bewirt- Rücksichtnahme seitens aller, die dieses und Zusammenhänge dieses Gebietes schaftung durch die ortsansässigen Gebiet nutzen, besuchen und betreuen: aufzuzeigen und damit das Wissen, die Bauern entstanden und bieten einer Bauern, Waldbesitzer und Erholungssu- Begeisterung, die Freude und Achtsam- Vielzahl von gefährdeten Tieren und chende aus Feldkirch und der Region. keit bei den Teilnehmenden weiter zu Pflanzen eine Heimat. Beispielsweise Information und Bewusstseinsbildung vertiefen sowie Vorurteile gegenüber dem weltweit vom Aussterben bedroh- spielt dabei eine zentrale Rolle. Deshalb den Bewirtschaftern abzubauen. n ten Wachtelkönig. Aber auch anderen hat die Stadt Feldkirch in Zusammen- seltenen Vogelarten wie dem Braun- arbeit mit dem Land Vorarlberger und Interessierte sind eingeladen, die kehlchen und dem Neuntöter. Nicht gemeinsam mit den drei Gebietsbetreu- Schönheit des Natura 2000 Gebiets Bangs-Matschels zu entdecken. 14 FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
Naturvielfalt leben Gebiets- Gebiets- Gebiets- betreuerin betreuerin betreuer Karl- Judith Heeb Jutta Soraperra heinz Hellrigl Ansprechpartnerin Ansprechpartnerin Ansprechpartner für Landwirtschaft für Naturschutz für Wald Landwirtschaftliche Facharbeiterin, Supervisorin, Behindertenpädagogin Seit 18 Jahren zuständig für die Vollerwerbslandwirtin seit 1995: 50 und Ornithologin, seit 15 Jahren selb- Waldgebiete im Natura 2000 Gebiet Ziegen, 70 Schafe; Direktvermarkterin ständig im Bereich Supervision/Coa- Bangs-Matschels, Waldaufseher für (u.a. am Markt in Feldkirch), bewirt- ching und Naturschutzberatung (Tel. die Region Kummenberg-Feldkirch, schaftet Flächen im Natura 2000 0664/893 99 90, www.naturspuren. tätig in der Bezirkshauptmannschaft Gebiet (Tel. 0644/342 88 45, judith. at) Feldkirch (Tel. 0664/625 56 39, heeb@aon.at) Jutta Soraperra hat als Ornitholo- bhfeldkirch@vorarlberg.at ) Judith Heeb sieht sich als Bindeglied gin die Belange der wildlebenden In der Funktion des Waldaufsehers zwischen den Landwirten und dem Tier- und Pflanzenarten im Auge und als Gebietsbetreuer ist Karlheinz Naturschutz. Sie übernimmt neben und setzt sich dafür ein, dass deren Hellrigl für die Waldflächen zustän- koordinierenden Tätigkeiten zwischen Lebensräume erhalten und verbessert dig. Neben der Mitwirkung bei der den einzelnen Interessensgruppierun- werden. Sie fördert den Dialog unter Vollziehung forstbehördlicher Aufga- gen auch bewusstseinsbildende und den Naturschützern, Bauern und ben bildet die fachliche und waldöko- praktische Aufgaben im Gebiet wie Besuchern und unterstützt darin, dass logische Beratung der Waldbesitzer Neophytenbekämpfung und Hecken- alle Interessensgruppen Verständnis und die Information der Waldbesu- pflege. füreinander entwickeln. cher einen Tätigkeitsschwerpunkt. Natura 2000 Spaziergänge im Frühjahr 2016 >> Wildbienenspaziergang: Samstag, 24. April 2016, gibt es Hintergrundinformatio- nen zu der im Gebiet praktizierten die Grenzen hinweg bekannte Farb- spektakel der zu dieser Zeit blühen- 14 bis18 Uhr Holzernte, zur Pflege der Laub- den Millionen von Schwertlilien im Treffpunkt: ehem. Zollamt Bangs, holzbestände, welche Probleme Unterried bewundert werden. Aber Referent: Mag. Timo Kopf, Wildbie- verschiedene Krankheitsbilder wie auch weitere seltene Blütenpflanzen nenexperte. Im Mittelpunkt dieses z.B das Eschentriebsterben verur- und die im Gebiet anzutreffenden Spaziergangs zu den Magerwiesen sachen und auch welche Bedeutung Vögel stehen im Mittelpunkt dieses des Rheindamms steht die Arten- die ausgewiesenen Naturwaldzellen Spaziergangs. n vielfalt, Lebensweise, aber auch haben. Gefährdung der Wildbienen. >>Spaziergang ins Blaue: >> Waldspaziergang: Mittwoch, 11. Mai 2016, Mittwoch, 1. Juni 2016, 18 bis 20 Uhr 18 bis 20 Uhr Treffpunkt: Gasthaus Sternen Treffpunkt: Gasthaus Sternen Bangs, Referenten: Jutta Soraperra, Bangs, Referent: Ing. Georg Fulte- Gebietsbetreuerin und Vogelkund- rer, Förster der Agrargemeinschaft lerin; Mag. Andreas Beiser, Biologe. Altenstadt. Bei diesem Spaziergang Um diese Jahreszeit kann das über FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 15
www.stadtwerke-feldkirch.at Kundencenter: Tel +43 5522 9000 GRATIS WLAN In der Stadt Feldkirch gibt´s ab sofort gratis WLAN für alle – ein neuer Service der Stadtwerke Feldkirch. Wo immer in Feldkirch das Free WiFi-Zeichen zu sehen ist, steht die gesamte Welt des Internets gratis zur Verfügung. Einfach nur einloggen, ohne Regis- trierung und schon geht´s los – mit Smartphone, Tablet oder gemütlich bei einem Kaffee mit dem Laptop. Derzeit steht dieser Service in den Bereichen Sparkassenplatz, Busplatz, Elisabethplatz, Leonhardsplatz, Mühletorplatz, Schmiedgasse, am Bahnhof Feldkirch, am Skaterplatz Oberau sowie im Alten Hallenbad zur Verfügung – die nächste Ausbaustufe läuft bereits. STROM WASSER STADTBUS ELEKTROTECHNIK TELEKOMMUNIKATION
Naturvielfalt leben < In der Sebastian-Kneipp-Straße wurde mit der naturnahen Bepflanzung letzten Sommer begonnen. Naturnahe Bepflanzung an öffentlichen StraSSen und Gehwegen Wildblumenflair in Feldkirch sektenarten Überwinterungsmöglichkei- destotrotz lohnt sich eine kontinuier- Feldkirch verfügt über weitläufige ten zu bieten, sollten die Pflanzen nach liche Ausweitung dieser Flächen. Wir Wald- und Wiesengebiete, die un- Möglichkeit nicht im Herbst, sondern haben sehr gute Erfahrungen gemacht zähligen Pflanzen- und Tierarten im Frühjahr geschnitten werden.“ und werden weiterhin auf eine natur- eine Heimat bieten. Aber auch in nahe Bepflanzung in Feldkirch setzen. den Wohn- und Gewerbegebieten Vorteile und Herausforderung Auch das vorwiegend positive Feedback machen es Straßenbegleitflächen Heimische Wild- und Wiesenblumen aus der Bevölkerung bestärkt uns darin, möglich, wieder heimische Wild- bieten einen idealen Lebensraum Feldkirchs Straßenbegleitflächen wieder blumen anzusiedeln. für Bienen, Schmetterlinge und viele naturnah zu gestalten“, sagt Breznik weitere Insekten. Durch Monokulturen abschließend. n sind diese Pflanzen aus vielen Gebieten verdrängt worden. Durch das gezielte Eine naturnahe Bepflanzung an den Anlegen solcher Flächen und die rich- Straßen und Gehwegen kann für tige Pflege, finden diese Blumen wieder manche Passanten auf den ersten Blick Einzug in das städtische Gebiet. ungepflegt und unstrukturiert aussehen. Die Herausforderung, eine entspre- Manfred Breznik, Leiter der Stadtgärt- chende Blütenpracht zu erhalten, darf nerei Feldkirch erklärt den Ablauf einer jedoch nicht unterschätzt werden. natürlichen Bepflanzung: „Wir beziehen Nachdem Wild- und Wiesenblumen unsere Blumenwiesen- und Wildstau- eher nährstoffarme Böden bevorzugen, denbepflanzungen von Vorarlberger muss der Untergrund mitunter mit Gärtnereien. Die Aussaat erfolgt auf Sand vermischt oder abgetragen und nährstoffarmen Böden, wobei Angie- mit Flußkies wieder aufgefüllt werden. ßen oder feuchte Wetterperioden die Verschiedenen Faktoren wie Sonne, „An Feldkirchs Straßen wird Entwicklung der Pflanzen fördern. Zu Schatten, trockener oder feuchter Boden verstärkt darauf geachtet, die beachten gilt es zudem, dass einige sowie Bäume in der Umgebung sind bei heimische Tier- und Pflanzen- Blumenarten erst im darauffolgenden der Sortenauswahl zu beachten. welt zu fördern. Damit wer- Jahr zur Geltung kommen. Durch den Die Bepflanzung speziell an Verkehrs- den wieder mehr Lebensräu- natürlichen Ablauf in der Natur kann es flächen bringt öfters mit sich, dass diese me für Insekten geschaffen.“ ebenso sein, dass sich eine Sorte besser Flächen von Pkws befahren werden. Manfred Breznik durchsetzt als eine andere. Um den In- Dann muss nachgesät werden. „Nichts- Stadtgärtnerei Feldkirch FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 17
Stadt intern ACHTUNG! INTENSIVE NUTZUNG VON RAD UND BUS KANN ZU STRESSFREIHEIT UND WOHLBEFINDEN FÜHREN. In Feldkirch gibt es ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz und der Bus verkehrt regelmäßig im ganzen Stadtgebiet. Lassen Sie das Auto stehen, tun Sie sich etwas Gutes und fahren Sie Rad und Bus. www.feldkirch.at DIE STADT FÜR RAD UND BUS. DAS IST MEIN FELDKIRCH. 18 FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
Stadt intern > Minibildschirme informieren in Echtzeit über die nächsten Abfahrtszeiten der Buslinien. Probeweise an zwei Haltestellen in Betrieb Informationsbildschirme im Kleinformat Getestet werden die Bildschirme auf Der Stadtbus Feldkirch verbessert Kälte- und Hitzeempfindlichkeit, Nässe seinen Kundenservice mit einem und Feuchtigkeit sowie auf UV-Bestän- weiteren Fahrgastinformationssys- digkeit. Die Testsäulen wurden an den tem. An Haltestellensäulen einge- Haltestellen Amberggasse und Katzen- baute Minibildschirme informieren turm angebracht. Sollte sich das System in Echtzeit über die nächsten bewähren, werden weitere Haltestellen Abfahrtszeiten der Stadt- und mit den DFI-Säulen ausgerüstet. n Landbusse. Verkehrs- stadtrat Probeweise an zwei Haltestellen im Thomas Raum Feldkirch wurden die sogenann- Spalt ten „DFI Säulen“ installiert. DFI steht für Dynamische Fahrgastinformation. Dabei handelt es sich um Haltestellen- säulen mit kleinen Bildschirmen, die „Dass der Feldkircher Stadtbus seit den Fahrgästen Auskunft über die ak- Jahren eine Vorreiterrolle im öffentli- tuellen Abfahrtszeiten aller Stadt- und chen Personennahverkehr einnimmt, Landbuslinien geben. zeigt sich nun wieder mit den neuen Angezeigt werden jene Linien, die als DFI-Säulen. Aber auch schon der Test Nächstes die betreffende Haltestelle mit gratis WLAN im Bus war ein ab- anfahren und die Fahrgäste erhalten in soluter Erfolg und entwickelte sich zu Echtzeit die Abfahrtszeiten in Minuten- einem weiteren tollen Service für viele schritten im Countdown angezeigt. Die Fahrgäste. Dank der guten Zusammen- Stadt- und Landbusse können von sich arbeit mit dem Vorarlberger Verkehrs- behaupten, sehr pünktlich unterwegs zu verbund, von dessen Technikern die sein. Trotz aller Bemühungen kann es neue Idee mit den Minibildschirmen in verkehrs- oder wetterbedingt manchmal den Haltestellensäulen stammt, konnte zu Verzögerungen kommen. Mit dem nun ein weiteres Projekt einfach und neuen Service wissen die Fahrgäste an schnell in eine Testphase starten.“ den Haltestellen ganz genau, wann der erwartete Bus ankommen wird. Auf Probe Bei den neuen Anzeigen handelt es sich um ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Vorarlberg. FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 19
Stadt intern > Eine Radfahrerüberfahrt ist gekennzeichnet mit einer auffallenden Blockmarkierung. Tipps für Fahrrad- und Autofahrer Radfahrerüberfahrten als Querungshilfe Der Schutzweg für die Überquerung der nannten Radfahrerüberfahrten. Eine Als Fußgänger überqueren Sie Fahrbahn durch Fußgängerinnen und Radfahrerüberfahrt wird mit beidseiti- vielbefahrene Straßen idealerwei- Fußgänger ist mit seinen gleichmäßigen gen und gleichmäßig unterbrochenen se auf dem Schutzweg (Zebrastrei- Längsstreifen, den sogenannten „Ze- Quermarkierungen, der sogenannten fen). Doch welche Möglichkeiten brastreifen“, Groß und Klein bekannt. „Blockmarkierung“, gekennzeichnet. haben Sie auf dem Fahrrad, die Weniger bekannt dürfte sein, dass Wie verhält man sich nun als Radfah- Straße zu queren? Woran erken- dieser Schutzweg ausschließlich den rer bzw. Autofahrer in diesem Bereich? nen Sie eine Radfahrerüberfahrt Fußgängern vorbehalten ist und daher Wenn es sich um eine ungeregelte und wie verhält man sich dort nicht mit Fahrrädern befahren werden Kreuzung handelt, darf sich der Radfah- als Radfahrer und als Autolenker darf. Räder müssen geschoben werden. rer nur mit geringer Geschwindigkeit korrekt? Ein kurzer Überblick ver- Erlaubt ist das Überqueren der Straße (maximal 10 km/h) annähern und die schafft Klarheit. auf dem Fahrrad hingegen auf soge- Überfahrt vor herannahenden Fahr- zeugen nicht überraschend befahren. Der Kfz-Verkehr hat hingegen einem Radfahrer, der sich auf der Radfahrer- überfahrt befindet oder diese benutzen will, das ungehinderte und ungefährdete Überqueren der Fahrbahn zu ermög- lichen. Der Kfz-Lenker darf sich der Radfahrerüberfahrt also nur mit einer solchen Geschwindigkeit nähern, dass er das Fahrzeug im Bedarfsfall auch wirklich anhalten kann. Da Kreuzungsbereiche immer auch Konfliktstellen sind, wird in der Praxis allen Verkehrsteilnehmern angeraten, sich dort besonders umsichtig zu zeigen. Den Radfahrern im Speziellen wird das vorsichtige Heranfahren, die beidsei- tige Umschau und im Zweifelsfall das Abwarten empfohlen. Eine gute Fahrt wünscht Ihnen Elisabeth Mair, Fahrradbeauftragte. 20 FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
Stadt intern Fahrradwettbewerb 2016 Jeder Kilometer zählt reicht; Ausgabe von maximal zwei Stück Mehr als nur Sie haben Lust auf mehr Bewe- pro Person). Fahrradfahren gung? Sie möchten einen Über- blick über Ihre gefahrenen Kilo- meter bekommen und mit Ihren >> Neugierig geworden? Dann melden Sie sich unter Wussten Sie, dass ... Freunden um die Wette radeln? www.fahrradwettbewerb.at oder >> ... das Risiko, beim Radfahren vom Oder aber Sie wollen Teil der bei der Fahrradbeauftragten der Regen überrascht zu werden, gerade Fahrrad Gemeinschaft sein und Stadt Feldkirch, DI Elisabeth Mair mal bei vier Prozent liegt? ganz nebenbei auch noch unser (Tel. 304-14 11) zum landeswei- >> ... regelmäßiges Fahrradfahren das Klima schützen? Dann machen ten Fahrradwettbewerb 2016 an. Herzinfarktrisiko um 50 Prozent Sie mit bei der neunten Auflage reduziert? des Vorarlberger Fahrrad Wettbe- >> ... mehr als die Hälfte aller Auto- werbs, der am 18. März startet. fahrten in Feldkirch kürzer als fünf Kilometer sind? >> ... das Fahrrad innerorts oft das schnellste und billigste Verkehrs- Um den erfolgreichen Wettbewerb hin- mittel ist? sichtlich Teilnehmer und Kilometer zu stärken, gibt es dieses Jahr einige Neu- erungen. So wurde beispielsweise der Wettbewerbszeitraum um drei Wochen bis zum 30. September verlängert und Perfekte das Erscheinungsbild geändert. WohnTräume Vorhangdekorationen Losradeln und gewinnen Tapeten Die geradelten Kilometer können nach Spannteppiche wie vor entweder täglich, monatlich Bodenbeläge oder am Ende des Wettbewerbs direkt Polstermöbelwerkstätte im Internet oder über die App einge- Sonnenschutz tragen oder telefonisch durchgegeben werden. Wenn Sie im Zeitraum von März bis September 2016 mehr als 100 Kilometer geradelt sind, haben Sie die Chance auf tolle Preise. Holen Sie sich Ihr Klackband Einen Sofortpreis haben Sie bereits jetzt schon gewonnen: Melden Sie sich beim Fahrrad Wettbewerb an und holen Sie sich zwei Klackbänder im neuen Kam- pagnendesign beim Bürgerservice oder Landrichterstr. 5 I Rankweil I T 05522 44602 I scherrer.m@aon.at beim Mobilpunkt (solange der Vorrat FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 21
Stadt intern Der heilige Fidelis – unsere gemeinsame historische Wurzel 20 Jahre Städtepartnerschaft derem auch Guardian Pater Cunald und Am 6. Juli 1996 hat Feldkirch dessen Mitbrüder vom Orden der Ka- einen Vertrag unterzeichnet, der puziner, dem im 15. Jahrhundert auch ein jahrzehntelang loses Verhält- Markus Roy, alias Fidelis angehörte. nis in eine offizielle Partnerschaft Markus Roy wurde 1577 in Sigmarin- verwandelt hat: den Städtepart- gen geboren, promovierte zum Doktor nerschaftsvertrag zwischen der der Rechte und trat 1612 in den Kapu- Hohenzollernstadt Sigmaringen zinerorden ein. Nach dem Theologie- und der Montfortstadt Feldkirch. studium und leitenden Stellungen in Als historische Wurzel und Ur- verschiedenen Klöstern wurde er 1621 sprung für diese Partnerschaft gilt Guardian in Feldkirch. Bei einem durch der gemeinsame Schutzpatron, das Verbot der Ausübung reformierter der heilige Fidelis. Bekenntnisse ausgelösten Aufruhr wur- de Fidelis am 24. April 1622 nach einer Predigt in Seewis (CH) erschlagen. 1746 wurde er heiliggesprochen. Die Verehrung des heiligen Fidelis führte bereits vor mehreren Jahrhun- Eine Brücke bauen derten zu einem kulturellen Austausch „Ziel der Städtepartnerschaft Sigmarin- Vertragsunterzeichnung 1996 durch den zwischen Sigmaringen und Feldkirch. gen – Feldkirch ist es, die Bürgerinnen damaligen Sigmaringer Bürgermeister Ein Austausch, der bis heute aufrecht- und Bürger beider Städte zusammen- Wolfgang Gerstner sowie Bürgermeister erhalten blieb und mit der Städtepart- zuführen und freundschaftlich mitei- Mag. Wilfried Berchtold. nerschaft offiziell besiegelt wurde. In die nander zu verbinden.“ So steht es im Wege geleitet wurde die Partnerschaft Vertrag, der vor 20 Jahren unterzeich- von Altbürgermeister Dr. Heinz Bilz net wurde. Sigmaringen und Feldkirch turellen Bereich liegen, wirtschaftliche sowie dem damaligen Sigmaringer Bür- wollen durch die Pflege menschlicher Belange betreffen, sich mit Brauchtum germeister Rudolf Kuhn. Die Vertrags- und kultureller Beziehungen eine Brü- oder den kulinarischen Genüssen der unterzeichnung erfolgte 1996 durch die cke von Mensch zu Mensch, von Stadt Region befassen, dem Jugendaustausch, Bürgermeister Berchtold und Gerstner zu Stadt und von Land zu Land bauen. Vereinsinteressen oder den Senioren im Beisein zahlreicher Gäste, unter an- Gemeinsame Projekte können im kul- gewidmet sein. n in Kontakt mit Sigmaringen >> Von der Stadt Feldkirch werden Bemühungen zur Pflege der Städtepartnerschaft unterstützt, beispielsweise durch finanzielle Zuschüsse, wenn der Austausch mit einem Sigmaringer Partnerverein nachgewiesen wird. >> Auskünfte hierzu erhalten Sie bei Ulrike Hörburger (Tel. 304-11 11, ulrike.hoer- burger@feldkirch.at) >> Ansprechperson in Sachen Städtepartnerschaft in Sigmaringen ist Beate Fritz (Tel. 0049 7571/106-126, b.fritz@sigmaringen.de). < Ulrike Hörburger ist in Feldkirch Ansprechpartnerin in Sachen Städtepartnerschaft. 22 FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
Stadt intern oben li.: Das Stadtorchester Feldkirch Gelebter Austausch seit vielen Jahren gestaltete in Sigmaringen den musikalischen Gesichter einer Rahmen zum Neujahrsempfang 2016. oben: Die 20-jährige Städtepartnerschaft als Partnerschaft Thema beim Faschingsumzug – die beiden Stadtoberhäupter verkleideten sich als Braut und Bräutigam. um den Brunnen auf dem Marktplatz Musik verbindet Menschen „Es soll keine Partnerschaft der getragen. „Dieser Brauch ist sehr Ein noch ganz junger Kontakt hat sich Worte, sondern der Taten wer- ursprünglich erhalten geblieben. Es ist im Zuge der Neujahrsempfänge der den“, verkündete Bürgermeister ausgesprochen amüsant, mit den Sig- Partnerstädte ergeben. Um genau zu Mag. Wilfried Berchtold bei der maringern um den Brunnen zu tanzen sein, handelt es sich dabei um einen Vertragsunterzeichnung zur Städ- und die Bräutlinge zu begleiten“, berich- musikalischen Austausch im wahrsten tepartnerschaft vor zwanzig Jah- tet der Vizepräsident der Spältabürger Sinne des Wortes. Die Stadtkapelle ren und lud die Bürgerinnen und Feldkirch, Christoph Nocker. „Schön Sigmaringen unter der Leitung des aus Bürger ein, die Partnerschaft aktiv ist es auch, wie nett wir immer wieder England stammenden Dirigenten David mitzugestalten. Diesem Aufruf im Sigmaringer Rathaus empfangen Gilson übernahm die musikalische sind viele gefolgt. Bis heute wird werden.“ Und natürlich sind im Gegen- Umrahmung des Neujahrempfangs in der Kontakte von Vereinen, Pri- zug auch die Sigmaringer Zünfte beim Feldkirch und das Stadtorchester Feld- vatpersonen und von den beiden Feldkircher Faschingsumzug dabei. kirch mit der Violinsolistin Sara Domja- Bürgermeistern der Partnerstädte nic jene beim Empfang in Sigmaringen. gepflegt. Austausch auf politischer Ebene Bürgermeister Schärer war begeistert Auf politischer Ebene ist besonders der von den Darbietungen der Feldkir- Kontakt zwischen den beiden Bürger- cherinnen und Feldkircher unter der meistern intensiv. Thomas Schärer, Leitung von Dirigent Murat Üstün. n Verschiedene Feldkircher Vereine Bürgermeister in Sigmaringen, und waren in den letzten 20 Jahren bereits Feldkirchs Bürgermeister Mag. Wil- zu Besuch in Sigmaringen und auch fried Berchtold treffen sich regelmäßig umgekehrt waren Sigmaringer Vereine bei gesellschaftlichen Anlässen. Aber in der Montfortstadt zu Gast. Besonders auch in alltäglichen Fragen wendet man intensiv pflegen die Faschingszünfte sich gerne mal an den Kollegen in der ihre Freundschaft. Die Faschingsgilde Partnerstadt. Im heurigen Jahr stehen Spältabürger Feldkirch war auch heuer anlässlich des 20-jährigen Jubiläums wieder in Sigmaringen beim sogenann- mehrere Treffen auf dem Programm. ten Bräuteln mit dabei. Bei diesem Beim Fidelisfest in Sigmaringen im Brauch werden am Faschingsdienstag April wird eine Delegation aus Feldkirch Männer, die im Vorjahr geheiratet mit dabei sein. Die Sigmaringer werden oder ein Ehejubiläum gefeiert haben, anlässlich des Feldkircher Weinfestes Sehr freundschaftlich ist der Kontakt der „gebräutelt“, sprich, auf einer Stange nach Feldkirch kommen. beiden Bürgermeister Berchtold und Schärer. FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6 23
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