Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch

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Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
FELDKIRCH AKTUELL
                                                                    1/2016
Amtliche Mitteilung · Zugestellt durch Post.at · www.feldkirch.at

                                                                    20 Jahre Städtepartnerschaft:
                                                                    Jubiläum 2016 S. 22

                                                                    Familienzuschuss:
                                                                    Anspruch prüfen lassen S. 32

                                                                    Naturvielfalt
                                                                    leben
                                                                    Feldkirch beteiligt sich an Landesprogramm S. 4
Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
Überblick

März 2016

Gefährdete Tier- und Pflanzenarten              Flüchtlinge im Verein Für den Tisch-           Auszeichnung für junge Künstlerin
Die Stadt Feldkirch setzt sich für den Erhalt   tennisclub Gisingen ist Integration eine       Lisa Suitner erhielt den Publikumspreis beim
von natürlichen Lebensräumen ein. S. 4          Selbstverständlichkeit. S. 42                  Theaterfestival „Mono Bene“. S. 48

                                                                        >> Sprechstunden der Stadträtinnen und Stadträte 40
TITELTHEMA: naturvielfalt leben                                         >> Verdiente Jubilare wurden geehrt              41
>> Zahl der Pflanzen- und Tierarten nimmt dramatisch                    >> „Floodprotect“ Finalist bei Energiepreis-
   ab4                                                                    Verleihung                                    41
>> Über den Mut zum „wilden Eck“ im Garten         6
>> Alte Sorten und vergessene Schätze             10                   Vereinsleben
>> Jede Menge Tipps und Wissen                    11                   >> Menschlich wie sportlich wichtig für uns             42
>> Die große Kraft der Kräuter                    12
>> Von europaweitem Interesse                     14                   menschen
>> Natura 2000 Spaziergänge im Frühjahr 2016      15                   >> Die Stadt Feldkirch gratuliert                       44
>> Wildblumenflair in Feldkirch                   17                   >> Alles Gute                                           45
                                                                        >> Aktionsraum N25                                      47
stadt intern                                                            >> Wünsche mir immer wieder Mut ...                     48
>> Informationsbildschirme im Kleinformat                19
>> Radfahrerüberfahrten als Querungshilfe                20            Veranstaltungen
>> Jeder Kilometer zählt                                 21            >> Für Seniorinnen und Senioren                         50
>> 20 Jahre Städtepartnerschaft                          22            >> Nur noch 42 Tage bis zum Badesommer 2016             54
>> Gesichter einer Partnerschaft                         23            >> Anmeldestart: 1. April                               55
>> Die Partnerstädte im Vergleich                        24            >> Persönlich beraten auf der Vinobile                  56
>> Beliebt und gut gebucht                               26            >> Peravinum Feldkirch                                  57
>> Zwischentöne erregen internationales Aufsehen         28
>> Seit zehn Jahren Schülerbetreuung                     30            aus alten zeiten
>> Anspruch prüfen lassen – es lohnt sich!               32            >> Wer war Dr. Josef Häusle?                            58
>> So haben die Feldkircherinnen und Feldkircher                        >> Der Brandopferplatz in Altenstadt                    59
   geantwortet                                           34
>> Kostbares Gut: frisches Wasser                        36            Feldkirch für kennerinnen
                                                                        >> Mitmachen und gewinnen!                              62
Panorama
>> Gesundheit fördern                                    38
>> 165 Dienstjahre                                       39

2                                                                                                         FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
bürgermeister Mag. Wilfried berchtold

                                                                                 „Wie wir unsere Gärten, Park-
                                                                                 anlagen oder Verkehrsinseln

     Naturschutz kann                                                            gestalten, hat Auswirkung auf
                                                                                 die Lebensräume von gefähr-
                                                                                 deten Tier- und Pflanzenarten.
     jeder – machen                                                              Wir alle können zum Erhalt
                                                                                 dieser Lebensräume beitragen.
                                                                                 Machen Sie mit!“
     Sie mit!                                                                    Mag. Wilfried Berchtold
                                                                                 Bürgermeister

    D
                ie Natur kann bekanntermaßen gut ohne uns Menschen exis-
                tieren, wir aber nicht ohne die Natur. Im Alltag vergessen wir
                allzu oft darauf und unterschätzen den Schaden, den unser
                Handeln anrichten kann: Der Klimawandel wird schon nicht
                so schlimm werden, die Abgase des eigenen Autos werden
     nicht die Welt bewegen, … Wie fragil das natürliche Gleichgewicht sein
     kann und welche Auswirkungen das hat, lässt sich jedoch an einem ein-
     fachen Beispiel zeigen.
       Ein besorgniserregender Rückgang der Bienen war in den letzten
     Jahren zu beobachten. Vorarlberger Imker beklagten das Sterben ganzer
     Bienenvölker. „Bedauerlich, aber dann konsumieren wir eben weniger
     Honig ...“ Ganz so einfach ist es nicht. Denn die Bedeutung der Bienen
     reicht weit über die Honigproduktion hinaus. Bienen bestäuben unter
     anderem unsere Obstbäume. Ohne Bienen keine Äpfel, Birnen, Zwet-
     schen …

     Wir können Lebensraum sichern                                               Redaktion Tel. 304-11 10
     Dass kleine Veränderungen im Ökosystem eine große Wirkung haben,            MAIL: aktuell@FELDKIRCH.AT
     trifft Gott sei Dank auch in positiver Weise zu. Und wir alle können den    Impressum: Herausgeber: Amt der Stadt Feldkirch
                                                                                 Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Susanne Backmeister
     Lebensraum von heimischen Tier- und Pflanzenarten sichern: z.B. mit         An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Bernadette Biedermann,
                                                                                 Tanja Mayer, Mag. Claudia Hämmerle, Harald F. Petermichl, Mag.
     bunten Blumenwiesen anstatt getrimmtem Rasen, mit Natursteinmau-            Martina Podgornik, DI Elisabeth Mair, Astrid Hubmann, Wolfgang
                                                                                 Strauß, Nina Kräutler-Ferrari, Mag. Natalie Wojtech, Dr. Manfred
     ern anstelle von Beton, mit Plätzen im Garten, wo die Natur einfach         Trefalt, DI(FH) Johannes Marte, Dr. Elke Obmann-Eder, Katharina
     Natur sein darf. „Feldkirch aktuell“ gibt Ihnen Ideen und Einblicke dazu.   Bitsche, Mag. Christoph Volaucnik, Michaela Tiefenthaler, Theresia
                                                                                 Seidner, Corina M. Dreher, Regina Pröckl
       Die Bedeutung solcher Maßnahmen kann nicht hoch genug geschätzt           Fotos: Georg Alfare, Roland Zanettin, Fotostudio 22, Helmut Lercher,
                                                                                 Stadt Feldkirch, Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH,
     werden. Das Land Vorarlberg hat deshalb das Programm „Naturvielfalt         Stadtwerke Feldkirch, Sparkasse Feldkirch, Raiffeisenbank Feldkirch,
                                                                                 Heimatkundeverein Altenstadt, Mathias Rhomberg, Eva Hirschauer,
     in der Gemeinde“ initiiert. Diesem Programm schließt sich die Stadt         UMG Umweltbüro Grabher, Faktor NATUR, cut/Fotolia.com,
                                                                                 a.bonarius/pixelio.de, good-luz/Fotolia.com, Osanka Kuzmina/
     Feldkirch an und will selber, vor allem aber mit Hilfe der Feldkirche-      Fotolia.com
                                                                                 Titelbild: Eva Hirschauer; Foto: Georg Alfare
     rinnen und Feldkircher, die Naturvielfalt in unserer Stadt fördern und      Gestaltungskonzept: Egger-Lerch GmbH, Wien
                                                                                 Layout: Mag. Susanne Backmeister, Bernadette Biedermann
     sichern – zugunsten der Tiere und Pflanzen, zum Schutz unseres Ökosys-      Druck und Bildbearbeitung: VVA, Dornbirn
     tems und letztendlich damit es uns allen auch langfristig gut geht! n

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Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
Naturvielfalt leben

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WENN DIE VIELFALT VERLOREN GEHT

Zahl der Pflanzen- und
Tierarten nimmt dramatisch ab
                                            Wir haben allen Grund, uns                  nen darin unterstützt, sich im eigenen
Weltweit nimmt die Zahl der Pflan-          für die biologische Vielfalt                Gemeindegebiet für die Erhaltung der
zen- und Tierarten dramatisch ab.           einzusetzen                                 Arten- und Lebensraumvielfalt einzu-
Auch bei uns steht die biologische          Die Biodiversität, also die genetische      setzen.
Vielfalt immer mehr unter Druck.            Vielfalt und der Reichtum der Ökosys-
Und das hat Einfluss auf unsere             teme, ist für uns Menschen eine der         Feldkirch setzt Schwerpunkt
Lebensqualität. Feldkirch will das          wichtigsten Lebensgrundlagen. Sie           Mitte 2015 hat die Feldkircher
so nicht hinnehmen und beteiligt            garantiert die Kreisläufe der Erde, deckt   Stadtvertretung einstimmig die
sich am Vorarlberger Landes-                unsere Grundbedürfnisse und stellt Res-     Teilnahme am Landesprogramm
programm „Naturvielfalt in der              sourcen zur Verfügung. Sie bietet Schutz    beschlossen. Seither hat ein eigens
Gemeinde“.                                  und garantiert Anpassungsmöglich-           etabliertes städtisches Team, unterstützt
                                            keiten, hält die Wirtschaft in Schwung,     durch eine externe Naturvielfalt-
                                            ist eine entscheidende Grundlage für        Fachberaterin, ein Konzept erarbeitet,
                                            den Tourismus und unsere Gesundheit.        auf dessen Grundlage die Stadt
Natur- und Kulturlandschaften wurden        Mit anderen Worten: Wir haben allen         Feldkirch die Naturvielfalt im eigenen
in der Vergangenheit auch in Vorarlberg     Grund, uns für die biologische Vielfalt     Stadtgebiet fördern will.
großflächig verändert. Damit wurden         einzusetzen.                                  „Bei der Erarbeitung dieses Konzeptes
Tier- und Pflanzenarten verdrängt, die                                                  war sich das Feldkircher Team rasch
in diesen Lebensräumen beheimatet           UN-Dekade der biologischen                  einig, dass es zentral ist, die Bevölke-
waren. Eine Auswertung der „Roten           Vielfalt                                    rung von Beginn an zum Mitmachen
Listen“ durch das Umweltbundesamt           Angesichts der Dramatik des weltweiten      zu animieren“, erklärt Mag. Claudia
zeigt, dass z.B. 33 Prozent der Wirbel-     Tier- und Pflanzensterbens haben die        Hämmerle von der städtischen Um-
tierarten, 40 Prozent der Farn- und Blü-    Vereinten Nationen die Jahre 2011 bis       weltabteilung. „Untersuchungen haben
tenpflanzen und 90 Prozent der Grün-        2020 zur UN-Dekade der biologischen         nämlich gezeigt, dass gerade in unseren
landbiotoptypen in Österreich gefährdet     Vielfalt ausgerufen. Die Weltöffentlich-    Siedlungsräumen – im Gegensatz zu
sind. Alleine zwischen 1998 und 2011        keit soll zum Handeln bewegt werden         den zunehmend intensiver bewirtschaf-
wurde ein Rückgang der Feldvögel um         und sich für den Erhalt der Artenvielfalt   teten Agrarlandschaften – ein sehr gro-
über 31 Prozent verzeichnet. Europaweit     einsetzen.                                  ßes Potenzial für Artenreichtum wäre.
ist die Zahl der Vögel in der Kulturland-     Die Vorarlberger Landesregierung          Und hier kann (fast) jeder mit seinem
schaft seit 1980 um 52 Prozent zurück-      hat dieses Anliegen aufgenommen und         Handeln einen Beitrag dafür leisten.“
gegangen – das sind um 300 Millionen        mit „Naturvielfalt in der Gemeinde“ ein       Beispiele dafür sind ein „wildes Eck“
Vögel weniger!                              Programm geschaffen, das die Kommu-         im eigenen Garten, eine artenreiche

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Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
Naturvielfalt leben

                                                                                                  in Feldkirch
                                                                                                  Verschwunden:
                                                                                                  der Laubfrosch

                                                                                                  Den Großteil ihres Lebens verbringen
                                                                                                  Laubfrösche in Bäumen. Nur zur Laich-
                                                                                                  zeit im Frühjahr suchen sie Gewässer
                                                                                                  auf. Dabei bevorzugen sie nur zeit-
                                                                                                  weise wasserführende Feuchtstellen –
                                                                                                  etwa überschwemmte Wiesen. Diese
                                                                                                  sind jedoch vielerorts verschwunden.
                                                                                                  Heute kommen Laubfrösche in Vorarl-
                                                                                                  berg nur noch am Bodensee und in
                                                                                                  wenigen Feuchtgebieten des Rheintals
                                                                                                  vor. 2005 wurde der Laubfrosch in
                                                                                                  Feldkirch noch als seltene Tierart ge-
                                                                                                  führt. Zwischen 2005 und 2010 dürfte
                                                                                                  er in Feldkirch verschwunden sein.

Wildblumenwiese anstelle des monoto-             nahmen zu schärfen, bietet das Um-               Unternehmen und andere Interessierte
nen Rasens, der Erhalt von Nistplätzen           weltjahresprogramm 2016 zehn Veran-              ihre persönlichen Beiträge zum Erhalt
für Vögel oder Fledermäuse bei der               staltungen zum Thema – in bewährter              und zur Schaffung von Naturvielfalt
Gebäudesanierung, die Begrünung des              Manier für Erwachsene, Kinder und                veröffentlichen.
Flachdachs beim Neubau, eine Natur-              auch Jugendliche. Interessante Einbli-             „Damit sollen engagierte Menschen,
steinmauer anstelle von Beton oder eine          cke geben darüber hinaus die Natura              Expertinnen und Experten sowie Helfer
Hecke aus heimischen Wildsträuchern.             2000 Spaziergänge in Bangs-Matschels.            und Nachahmer die Möglichkeit ha-
                                                 Nicht zuletzt soll eine Internetplattform        ben, sich inspirieren zu lassen und zu
Ideenplattform im Internet                       auf www.feldkirch.at animieren, aktiv            vernetzen“, hofft Claudia Hämmerle auf
Um das Wissen über die Bedeutung der             zu werden. Auf dieser Plattform kön-             möglichst rege Beteiligung auf www.
Naturvielfalt und um mögliche Maß-               nen Bürgerinnen und Bürger, Vereine,             feldkirch.at/naturvielfalt. n

Tier- und Pflanzenarten in Vorarlberg

                                              Gesamtzahl         ausgestorben          stark gefährdete        gefährdete       Neozoen***
                                               an Arten           verschollen               Arten*              Arten**
Säugetiere                                         71                  8                        5                  17                    3
Brutvögel                                         179                 13                       22                  50                    –
Fische                                             46                  2                        6                  12                   12
Amphibien                                         13                   1                       4                    2                    1
Reptilien                                          7                   –                        –                  5                     1
Schmetterlinge                                   2307                132                      290                 457                    –
Libellen                                          59                   4                       22                  10                    2
Ameisen                                           69                   1                       13                  23                    –
Heuschrecken                                      59                   5                       20                  13                    2
Eintagsfliegen                                    69                   –                       11                   6                    –
Moose                                             858                 31                       67                 170                    –
Wasserpflanzen                                     74                  3                       25                  21                    –
*umfasst vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Arten; **umfasst gefährdete Arten und Arten mit drohender Gefährdung;
***ursprünglich nicht heimische Tierarten, die eingeschleppt wurden und teilweise eine Bedrohung für die heimische Artenvielfalt sind
(Quelle: „Rote Liste Vorarlbergs“, Herausgeber: Vorarlberger Naturschau, inatura)

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Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
Naturvielfalt leben

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Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
Naturvielfalt leben

ZWEI SCHWESTERN VERFOLGEN EIN GEMEINSAMES ZIEL

Über den Mut zum „wilden Eck“
im Garten
                                            Und bei Ihnen, Angelika?                   Welche Kriterien muss ich
Englischer Rasen, tadellose Bee-            [Angelika:] Mir wird schnell langweilig,   erfüllen, damit ich Ihre
te, Kieswege auf denen Unkraut              wenn ich in einem Garten immer wieder      Gartenplakette bekomme?                     >
keine Chance hat …: der Prototyp            dasselbe sehe. Es ist spannend, wenn
eines schönen Gartens. Angelika             jeden Sommer neue Dinge heranwach-
und Alexandra Mangold sehen                 sen. Auch in meinem Garten werde ich
das ein bisschen anders und ma-             immer wieder überrascht.
chen sich stark für mehr Naturviel-
falt. Wie die beiden engagierten            Vorarlberg hat überwiegend sehr
Schwestern Vorarlbergs Hobby-               gepflegte Gärten. Braucht man
gärtner mit einer „Gartenplakette“          bei uns im Ländle Mut zu einem
zu mehr Natürlichkeit motivieren            wilden Eck im Garten?
und warum es zu einem richti-               [Alexandra:] Auf jeden Fall!
gen Naturgarten durchaus Mut                [Angelika:] Mehr Mut als wir am Beginn
braucht, erzählen sie im Inter-             gedacht haben.                             Faktor NATUR
view.                                       [Alexandra:] Wenn wir bei den Leuten
                                            draußen in den Gärten sind, hören wir      >> Gemeinnützige Organisation
Das Gespräch führte Mag. Susanne            oft, dass sie die Gartenplakette „Natur       gegründet im Herbst 2013
Backmeister.                                im Garten“ auch als Zeichen für den        >> Widmet sich Naturschutzprojekten,
                                            Nachbarn möchten. Als Legitimation            die den Menschen ins Zentrum
                                            dafür, dass es in ihrem Garten nicht so       setzen.
                                            aufgeräumt ist. Man würde nicht mei-          www.faktornatur.com
Angelika und Alexandra, Sie                 nen, was das Umfeld für einen Druck
beide werben für das „wilde Eck“            erzeugen kann.                             Alexandra Mangold MSc
im Garten – woher kommt Ihre                [Angelika:] Ich stehe voll und ganz        >> Geb. 12.8.1989
Liebe zum „natürlichen Chaos“?              hinter der Idee des Naturgartens. Aber     >> Geschäftsführerin von faktor NATUR
[Alexandra:] Ich war während meines         selbst ich mache mir manchmal Gedan-       >> Naturschutzbiologin, Studium in
Studiums in vielen ursprünglichen Ge-       ken, was sich die Leute wohl denken.          Wien, Forschungsaufenthalte in
genden – z.B. im Urwald in Costa Rica                                                     Tansania, Peru, Costa Rica, Fran-
– und es fasziniert mich, zu sehen, was     Wie viele Vorarlberger haben                  zösisch-Guyana, England und der
die Natur macht, wenn man sie einfach       bereits Mut bewiesen und dafür                Türkei
lässt. Eine Umgebung, die von selbst        eine Gartenplakette erhalten?
entstanden ist, hat eine besondere Wir-     [Alexandra:] 173 Gärtnerinnen und          DI Angelika Mangold
kung. Und das ist es im Prinzip, was in     Gärtner haben wir inzwischen ausge-        >> Geb. 1.7.1987
einem „wilden Eck“ im Garten passiert:      zeichnet, über das ganze Land verteilt.    >> Geschäftsführerin von faktor NATUR
Man schaut, was ein Fleck im Garten         [Angelika:] Begonnen haben wir in Hör-     >> Landschaftsarchitektin, Studium in
macht, wenn man einfach mal nichts          branz, wo es besonders viele Plaketten        Wien, Masterarbeit und Ausbildung
tut. Da entstehen Dinge, die man sich       gibt. Aber auch bis ins Montafon gibt es      zum Thema Geomantie und ganz-
am Beginn gar nicht vorgestellt hätte ...   inzwischen ausgezeichnete Naturgärten.        heitliche Landschaftswahrnehmung

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Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
Naturvielfalt leben

                      <
                      Artenpracht: im
                      Vordergrund Kamille,
                      Bildmitte „Jungfrau im
                      Grünen“, ganz hinten
                      Beinwell

                      >
                      [Angelika:] Drei Kriterien sind zentral:     ter nicht sonderlich groß. Für eine klei-
                      keinen Torf verwenden, keine Pestizide       ne Biene ist es hingegen Nahrungs- und
                      und keinen synthetischen Dünger.             Lebensraum, der relevant ist. Insekten
                                                                   können sich zwischen verschiedenen
                      Torf ist doch eine natürliche                Gärten gut bewegen. Es braucht daher
                      Substanz?                                    nicht eine durchgehende Fläche. Es
                      [Alexandra:] Wenn Sie Torf verwenden,        reicht, wenn sie auf ihren Routen ab
                      kommt dieser aus einem Moor, das             und zu einen Garten haben, wo sie Fut-
                      abgebaut und zerstört wird. Dabei sind       terpflanzen finden.
                      Moore ganz besondere Lebensräume.
                      [Angelika:] Weitere Kriterien, die erfüllt   Zurück zur Gartenplakette: Wie
                      werden müssen, sind z.B. eine bienen-        läuft nun eine Bewertung meines
                      und insektenfreundliche Gestaltung.          Gartens ab?
                      Dann gibt es Kriterien, wie der Garten       [Angelika:] Wir klären zuerst, ob der
                      bewirtschaftet wird – ob man Regen-          Gartenbesitzer die Kriterien unserer
                      wasser nutzt, mulcht, einen Kompost-         Gartenplakette kennt und schicken bei
                      haufen hat und das Dritte sind die           Bedarf eine Informationsbroschüre zu.
                      Naturgartenelemente. Da geht es um           Wenn es scheint, dass der Garten ent-
                      heimische Sträucher, Laubbäume im            spricht, machen wir einen Besuch vor
                      Garten usw. Um die Gartenplakette zu         Ort – von April bis Oktober. Der Hob-
                      erhalten, müssen nicht alle Kriterien        bygärtner bekommt von uns zusätzlich
                      erfüllt sein. Es reicht, eine gewisse Ge-    einen „Selbst-Check“-Bogen, in dem er
                      samtpunktezahl zu erreichen.                 zum Beispiel erfasst, welche Tiere er in
                      [Alexandra:] Jeder Naturgarten ist           seinem Garten beobachtet. Der Garten-
                      anders. DEN Naturgarten gibt es nicht.       besuch selbst dauert etwa eine Stunde.
                      Manche haben eine schöne Blumenwie-
                      se, andere widmen sich dem Gemüse-           Gibt es dabei auch eine
                      anbau oder ziehen besondere Tomaten.         Beratung?
                      Jeder Garten hat seinen besonderen           [Angelika:] Natürlich spricht man beim
                      Schwerpunkt.                                 Gartenbesuch auch darüber, wie man
                                                                   weitermachen könnte im jeweiligen
                      Wenn ich in meinem kleinen                   Garten. Wenn aber jemand gezielt einen
                      Garten den Rasen durch eine                  fachspezifischen Kurs möchte – z.B.
                      Blumenwiese ersetze, haben                   zum Kompostieren oder zum Baum-
                      diese wenigen Quadratmeter                   schnitt – dann arbeiten wir mit anderen
                      dann tatsächlich eine Wirkung                Organisationen und Vereinen wie z.B.
                      auf die Naturvielfalt?                       dem Obst- und Gartenbauverein zusam-
                      [Alexandra:] Für uns ist ein Quadratme-      men.

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Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
Naturvielfalt leben

                                           >
                           Die Schwestern
                          Angelika (li.) und
                       Alexandra Mangold
                            fördern mit der
                          „Gartenplakette“
                            Naturvielfalt in
                       Vorarlbergs Gärten.

173 Gärten haben Sie bereits                   zu Weinbergschnecken hatte. Um sie          Lebewesen nützt es, wenn ich
gesehen. Gab es dabei besondere                herum waren ausschließlich Gärten, in       Tomaten am Balkon anpflanze?
Highlights?                                    denen gespritzt und Schneckengift ver-      [Angelika:] Ihnen (lacht). Dem Lebe-
[Alexandra:] Die Highlights waren eher         teilt wurde. Da hat sie begonnen, ihre      wesen Mensch. Sie lernen, wie Natur
die Menschen, die wir getroffen haben.         Schnecken am Schneckenhaus mit Na-          funktioniert. Was es braucht und wie
Wir haben Menschen kennen gelernt,             men zu beschriften. Und wenn sich nun       lange es dauert, bis die Tomaten wach-
die total begeistert von ihrer Sache sind.     z.B. Schnecke „Florian“ zum Nachbarn        sen. Das verändert mitunter Ihr ganzes
[Angelika:] Es gab viele Gartenbesuche,        verirrt, dann bringt dieser die beschrif-   Verhalten.
die weit mehr als die veranschlagte eine       tete Schnecke wieder retour.                  Ziel unserer Gartenplakette ist es, zu
Stunde gedauert haben.                         [Angelika:] Natürlich könnte man            vermitteln, dass wir nicht nur etwas für
[Alexandra:] Ich erinnere mich z.B. an         besondere Gärten hervorheben. Das ist       die Natur tun, sondern auch für uns.
eine Frau, die eine besondere Liebe            aber nicht, was wir mit der Gartenpla-      Denn wir sind ja selbst Teil der Natur.
                                               kette tun wollen. Jeder macht seinen        Mit einem Naturgarten wie wir ihn
                                               Garten anders.                              verstehen, geht es beiden besser. Da
                                               [Alexandra:] Wir wollen auch nicht          braucht es eine neue Sichtweise.
                                               vorgeben, wie der perfekte Naturgarten      [Alexandra:] Naturschutz muss in
                                               aussehen soll. Die Vielfalt unter den       Zukunft bedeuten, dass jeder einzelne
                                               Gärten macht es aus. Vielfalt im und        von uns einen Zugang oder Umgang
                                               unter den Gärten …                          mit der Natur findet, von dem er selbst
                                                                                           und auch seine natürliche Umgebung
                                               Ein abschließender Tipp                     langfristig profitiert. Das geht.
                                               für jemanden, der keinen
                                               Garten hat: Kann ich auch auf               Worauf sind Sie in Ihren eigenen
Vorarlberger                                   meinem Balkon etwas für die                 Gärten besonders stolz?
Gartenplakette                                 Naturvielfalt tun?                          [Alexandra:] Ich liebe die Wildnis in
                                               [Alexandra:] Eine Kiste mit Erde und        meinem Garten und die Wildsträucher,
>> Initiiert von faktor NATUR. Gefördert       Tomaten anpflanzen oder eine Wildblu-       die überall sprießen und wachsen.
   vom Land Vorarlberg. Integriert in          menmischung und schauen, was wächst.        [Angelika:] Bei mir ist es jedes Mal
   das Naturvielfalt Gemeinde Pro-             Ein Insektenhotel aufstellen und beob-      etwas Neues, das ich entdecken darf.
   gramm.                                      achten, ob sich Bienen einfinden ...        Letzens z.B. unzählige kleine Fröschlein,
>> Bislang wurden 173 Vorarlberger             [Angelika:] Kräuter funktionieren am        die den Teich in meinem Garten besie-
   Gärten ausgezeichnet.                       Balkon hervorragend und sind auch für       delt haben.
>> 6 davon in Feldkirch.                       die Bienen sehr nützlich: Thymian, Ros-
                                               marin … Auch mit tragbaren leichten         Wir wünschen Ihnen weiterhin
Broschüre zum Downloaden:                      Töpfen aus Stoff kann man am Balkon         viel Freude in Ihren eigenen
www.vorarlberg.at/                             viel machen.                                Naturgärten und zahlreiche
naturvielfalt                                                                              Vorarlberger, die den Mut haben,
                                               Zu meinem Verständnis: Welchem              Ähnliches zu tun. n

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Naturvielfalt leben - FELDKIRCH AKTUELL 1/2016 - Stadt Feldkirch
Naturvielfalt leben

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                                                                                        Vergessene Gemüse- und
                                                                                        Pflanzensorten können am
                                                                                        Setzlingsmarkt „erdreich“
                                                                                        neu entdeckt werden.

SETZLINGSMARKT „ERDREICH“ AM 22. UND 23. APRIL

Alte Sorten und vergessene Schätze
                                             welche nicht nur der Dekoration dienen,    weiligen Garten geachtet und dass nicht
Gartenfreunde aufgepasst, am                 sondern langsam wieder ihren Weg in        nur Tiere und Pflanzen vom wilden Eck
22. und 23. April findet „erd-               die Küche finden. So wie die Blüten und    profitieren, sondern auch die Gartenbe-
reich“ in der Feldkircher Innen-             Blütenblätter von Duftgeranien, Horn-      sitzer selbst. n
stadt statt. Auf dem Setzlingsmarkt          veilchen, Frucht-Salbei oder Kapuziner-
werden Setzlinge, Sträucher,                 kresse. Diese können in Salaten oder als   Das sollten
Kräuter und Produkte mit langer              essbare Dekoration verwendet werden.       Gartenfreunde Nicht
Geschichte angeboten.                                                                   verpassen!
                                             Workshop „Mut zum wilden Eck“
                                             Was passiert, wenn wir den Mut haben,      Setzlingsmarkt „erdreich“
                                             ein Eck in unserem Garten verwildern       22. und 23. April 2016
Eine Vielzahl an Vereinen und Institu-       zu lassen? – Wir gehen eine ganz beson-    9 bis 16 Uhr
tionen bemüht sich seit Jahren um den        dere Partnerschaft mit der Natur ein!      Ort: Feldkircher Innenstadt
Erhalt von vergessenen Kulturpflanzen        Im ersten Teil des Workshops wird an-
und damit um die Geschmacksvielfalt          hand von verschiedenen Beispielen den      Workshop „Vom Mut zum
unserer Nahrung, weg von standardi-          wunderbaren Potenzialen von „wilden        wilden Eck“
sierten EU-Normen.                           Ecken“ auf den Grund gegangen. Dabei       Ort: Palais Liechtenstein
  Genießer wissen um die Geheimnisse         wird erläutert, wie diese kleinen Wild-    23. April, 10 Uhr
von frischen Kräutern, dass Salat nicht      nis-Bereiche im eigenen Garten als ganz    Referentinnen: Alexandra und Angeli-
gleich Salat ist und dass es hunderte        persönliche Lernräume genutzt werden       ka Mangold, Verein faktor NATUR
verschiedene alte Tomatensorten gibt,        können und dabei die Zusammenhänge
die ganz unterschiedlich schmecken. Die      der Natur erfahren werden können.          Anmeldung und Information
Vielfalt ist enorm und erstreckt sich von    Im zweiten Teil des Workshops wird ge-     Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch
vergessenen Gemüse- und Pflanzensor-         meinsam ein Projektplan für ein eigenes    Montforthaus Feldkirch (Tel. 734 67,
ten bis hin zu Kräutern, Paprikas, Chilis,   „wildes Eck“ erarbeitet. Dabei wird auf    tourismus@feldkirch.at)
Beeren, Obst, Riebel, aber auch Blumen,      die spezifischen Gegebenheiten im je-

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Naturvielfalt leben

UMWELTJAHRESPROGRAMM 2016                                                             „Die nächsten Jahre wol-
                                                                                      len wir uns noch stärker als

Jede Menge Tipps und                                                                  bisher für die Natur um uns
                                                                                      einsetzen. Dieser Schwerpunkt
                                                                                      soll einerseits ein Auftrag an
Wissen                                                                                die Stadtverwaltung sein, an-
                                                                                      dererseits aber auch die Feld-
                                                                                      kircherinnen und Feldkircher
                                                                                      sensibilisieren. Wir wollen
                                                                                      der Naturvielfalt mehr Raum
                                          Rückgang der Artenvielfalt vor unse-        geben, Projekte dazu auf den
Mit insgesamt zehn Veranstaltun-          rer eigenen Haustüre“, warnt Claudia        Weg bringen, schon bestehen-
gen möchte das Umweltjahrespro-           Hämmerle. Immer weniger bestehe             de Initiativen vor den Vor-
gramm 2016 Wissen und Tipps               damit die Möglichkeit des Naturerle-        hang holen und neue Ansätze
vermitteln, wie durch eigenes             bens von Pflanzen und Tieren in der         unterstützen. Ich freue mich
Handeln zum Erhalt der biologi-           Nachbarschaft. Und dies ist, wenn auch      auf diese Vielfalt.“
schen Vielfalt beigetragen werden         oftmals unbewusst, ein Grundbedürfnis       Umweltstadträtin Marlene
kann.                                     des Menschen, weil Entspannung und          Thalhammer
                                          Wohlbefinden damit verbunden sind.
                                            Das Umweltjahresprogramm 2016
                                          will mit dem Aufruf „Naturvielfalt zu
„Ganz bewusst haben wir für das Um-       leben“ Mut und Lust machen, nicht
weltjahresprogramm 2016 das Motto
,Naturvielfalt leben‘ gewählt“, betont
                                          bloß anderen die Verantwortung für
                                          die Arten- und Lebensraumvielfalt zu
                                                                                      >> Alle Veranstaltungen finden Sie
                                                                                         in beiliegender Broschüre oder
Mag. Claudia Hämmerle, Umweltabtei-       überlassen, sondern auch im eigenen            unter www.feldkirch.at/umwelt.
lung. „Mit dem Wort ,leben‘ wollen wir    Gestaltungsbereich zu handeln. Span-           Für nähere Auskünfte steht Ihnen
aufmerksam machen, dass die Erhal-        nende Veranstaltungen übers ganze              Mag. Claudia Hämmerle (Tel.
tung einer vielfältigen Natur auch mit    Jahr verteilt, vermitteln Wissen und           304-14 50, claudia.haemmerle@
unserem persönlichen Lebensstil zu tun    zeigen Möglichkeiten und Zusammen-             feldkirch.at) gerne zur Verfü-
hat und beeinflusst werden kann.“         hänge auf. n                                   gung.
   Längst haben wir uns daran gewöhnt,
dass ein kurzgeschnittener Rasen und
fremdländische Gehölze, Sträucher
und Zierpflanzen zu unserem selbstver-
ständlichen Gartenbild gehören, dass im
hauseigenen Teich Goldfische schwim-
                                                 Nix ist fix,
men, der Parkplatz vor der Haustüre              besonders in der Erziehung ist das
praktischerweise mit Asphalt befestigt           Richtige immer schwer erkennbar.
ist und beim Haus Dachbodeneinlässe,
Ritzen und Fugen für tierische Stören-
                                                 Dem gesunden Hausverstand vertrauen?
friede hermetisch verschlossen sind.             Aber wie? In der Erziehungsberatung
Immer mehr rüsten wir auch mit nächt-            kann das Ihr Thema sein.
licher Beleuchtung auf und nehmen die
„helle Not“ der nachtaktiven Insekten
in Kauf. Vermeintlichem Wildwuchs                ifs Beratungsstelle Feldkirch
und Unordnung durch Unkräuter oder               Mo – Fr 8 – 12 und 13 – 17 Uhr
                                                 Schießstätte 14 | Tel. 05-1755-550
Schädlinge begegnen wir gerne mit Her-
biziden und Pestiziden.                                                                wir helfen weiter
                                                                                             www.ifs.at
   „In Summe führen all diese für uns
ganz selbstverständlich gewordenen
Handlungsweisen zu einem merklichen

FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6                                                                                         11
Naturvielfalt leben

EVA HIRSCHAUER UND IHR KRÄUTERLABYRINTH IN GISINGEN

Die große Kraft der Kräuter
                                          ren und die Kenntnisse über heimische     Ein Labyrinth aus 120 Pflanzen
Pflanzen sind mehr als ihre               Heilpflanzen zu verbreiten. Diese Bemü-   Der Wunsch, ein eigenes Kräuterlaby-
Wirkstoffe und Inhalte, ist Eva           hungen wurden mittlerweile auch von       rinth anzulegen, wuchs mit dem erwor-
Hirschauer überzeugt. Pflanzen            der UNESCO ausgezeichnet.                 benen Wissen. „Das Symbol des Laby-
haben eine Ausstrahlung und                  Eva Hirschauer meldete sich also       rinths hat mich schon früher fasziniert,
schaffen kraftvolle Orte. Bestes          zum Kurs an und drückte nochmals für      ist es doch ein Ursprungssymbol für
Beispiel dafür ist ihr Kräuterla-         eineinhalb Jahre die „Schulbank“. Es      das Leben“, erklärt Eva Hirschauer. Mit
byrinth, das sie 2012 in den              galt rund 400 verschiedene Pflanzen       einem Labyrinth aus Kräutern hat sie
Gisinger Rüttenen angelegt hat.           kennen zu lernen. „Dabei waren wir        einen in zweifacher Weise kraftvollen
Das Labyrinth zieht seither viele         natürlich viel im Freien unterwegs und    Ort geschaffen – durch seine Symbolik
Besucher an. 2015 wurde es mit            haben verschiedenste Gärten besucht“,     und die Kraft der Pflanzen selbst.
der Vorarlberger Gartenplakette           erklärt sie.                                Auf dem familieneigenen Feld in
ausgezeichnet.                               Von anfangs 25 Kursteilnehmern         den Rüttenen hat Eva Hirschauer im
                                          schlossen mit Eva Hirschauer ledig-       Mai 2012 mit der Bepflanzung begon-
                                          lich acht die Ausbildung ab. „Es war      nen. 120 verschiedene Kräuter hat sie
                                          eine ziemlich intensive Zeit mit viel     mit Hilfe von Freunden und Gleich-
Eva Hirschauers Liebe zu Kräutern ist     Lernstoff.“ Die Lehrgangsteilnehmer       gesinnten gepflanzt, 35 Säcke Mulch
groß. „Begonnen hat alles mit einem       beschäftigen sich dabei nicht nur mit     eingebracht. Seither sind Jahr für Jahr
Inserat im wann & wo“, erzählt die        den Namen der Pflanzen, sondern auch      neue Dinge hinzugekommen: In einem
Feldkircher Kindergärtnerin. Der Verein   mit deren Wirkstoffen. Sie produzierten   kleinen fahrbaren Holzhüttchen be-
„Freunde Naturgemäßer Lebenswei-          Bachblüten und homöopathische Mit-        wahrt sie nun ein paar Gartengeräte auf.
se“ hatte darin eine Ausbildung zur       tel. Es wurde aber auch mit Hilfe von     Die Dachrinne am Hüttchen sammelt
Heilpflanzen-Botanikerin angeboten.       Pflanzen gefärbt, Salben und Tinkturen    Regenwasser zum Gießen. Eine Liege
Der Kärntner Verein hat sich zum Ziel     erzeugt oder Kräuter für die Küche        aus Holz lädt ein, auch mal Pause zu
gesetzt, die Pflanzenvielfalt zu bewah-   entdeckt.                                 machen.

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Naturvielfalt leben

<
Pflanzen schaffen kraftvolle
Orte, ist Eva Hirschauer
überzeugt.

Privat und doch für jeden                     Kräuter erleben                                und unter langsamer Zugabe des Öls zu

                                              – Rezeptideen
zugänglich                                                                                   einer homogenen Masse zerstoßen bzw.
Das Kräuterlabyrinth ist ein privater                                                        mit dem Pürierstab pürieren. Licht- und
Garten. Für Eva Hirschauer war jedoch                                                        aromageschützt aufbewahren.
von Beginn an klar, dass dieser öffent-                                                        Das Pesto ist zirka ein Jahr haltbar.
lich zugänglich sein sollte. So hat jeder,    Kräuter sind auch in der Küche eine            Wer möchte, kann auch Parmesan
der hier vorbeikommt die Möglichkeit,         kraftvolle Ergänzung. Eva Hirschauer           dazugeben. Dann ist die Haltbarkeit auf
die 150 Meter Labyrinth abzugehen und         hat für Sie zwei einfache Rezepte zum          wenige Wochen reduziert.
dabei sein Wissen über Kräuter zu er-         Nachkochen:
weitern. Schließlich ist jede Pflanze mit                                                    Brennnessel-Chips:
Namen angeschrieben. Ein großes An-           Wildkräuterpesto:                              Große Brennnesselblätter sammeln.
liegen hat die Kräuterexpertin jedoch:        >> 50 g Wildkräuter (Mischung aus              Gut waschen und abtrocknen. In einen
„Ich bitte alle, die mein Kräuterlaby-           Spitzwegrich, Giersch, Gänseblüm-           Pfannkuchenteig tauchen und im heißen
rinth besuchen, achtsam damit umzuge-            chen und etwas Löwenzahn)                   Fett frittieren. Mit Kräuterdip servieren.
hen. Mein Garten ist kein Picknickplatz       >> 10 g Pinienkerne                              Auf dieselbe Art lassen sich auch
und bitte kein Feuer machen.“                 >> 50 ml Olivenöl                              Salbeiblätter, Ringelblumenblüten etc.
   Auf Anfrage bietet Eva Hirschauer          >> Meersalz                                    zubereiten.
auch Kräuterführungen an und setzt            >> Pfeffer
andere Aktivitäten am Grundstück in           Die Kräuter fein hacken. Alle Zutaten          Wir wünschen viel Spaß beim Auspro-
den Rüttenen: z.B. Malen, Sonnwend-           (bis auf das Öl) in einen Mörser geben         bieren und guten Appetit!
feiern, … „Nicht zuletzt lade ich alle, die
dazu Lust haben, ab März wieder jeden
Freitag ab 17 Uhr zum gemeinsamen
Jäten ein“, schmunzelt die Gartenbesit-
zerin. Denn damit sich das Labyrinth
von seiner besten Seite präsentieren
kann, muss regelmäßig Unkraut gezupft
und entfernt werden. n

Eva Hirschauer

>> Geb. 17.8.1964
>> Kindergartenleiterin, Kleinkindgrup-
   pe Gallmist, Tisis
>> Ausbildung zur Heilpflanzen-Botani-
   kerin
>> diverse Aus- und Weiterbildungen
   im Bereich Zeichnen, Malen und
   Gestalten
>> Shiatsu Dipl. Praktikerin
>> Kinesiologin
>> www.shiatsu-and-more-feldkirch.at          Das Kräuterlabyrinth in den Rüttenen in Gisingen wurde 2015 mit der Vorarlberger
                                              Gartenplakette ausgezeichnet (siehe auch S. 7).

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Naturvielfalt leben

NATURA 2000 GEBIET BANGS-MATSCHELS

Von europaweitem Interesse
                                          zuletzt sind besondere Schmetterlinge       er für Bangs-Matschels – Judith Heeb,
Mitten im dicht besiedelten Rhein-        in Bangs-Matschels anzutreffen.             Jutta Soraperra und Karlheinz Hellrigl
tal liegt auf Feldkircher Stadt-            2001 wurde Bangs Matschels zum            – 2015 begonnen, themenbezogene
gebiet ein außergewöhnlicher              Europaschutzgebiet erhoben. Das heißt,      Spaziergänge und Radtouren ins Gebiet
Naturraum: das Natura 2000                die Erhaltung des Gebietes ist von          anzubieten. Bei jedem dieser Spazier-
Gebiet Bangs-Matschels mit einer          europaweitem Interesse. Es gilt ein Ver-    gänge wurde eine bestimmte Tier- oder
Vielzahl an gefährdeten Tieren            schlechterungsverbot: Hier darf nichts      Pflanzengruppe oder aber ein spezieller
und Pflanzen.                             passieren, was der Natur schadet und        Lebensraum und dessen Bewirtschaf-
                                          die gefährdeten Lebensräume und Arten       tungsform näher erläutert: Vögel,
                                          nachhaltig beeinträchtigt                   Insekten, Biotope, Blüten, der Wald und
                                            „Dass wir im Stadtgebiet von Feld-        zuletzt die Biber waren Thema der Ver-
Bangs-Matschels umfasst ausgedehnte       kirch ein so einzigartiges Gebiet haben,    anstaltungen, die großes Echo gefunden
Waldflächen, einige intensiv genutzte     kann uns stolz machen“, betont Bürger-      haben.
Landwirtschaftsflächen und rund 80        meister Mag. Wilfried Berchtold. „Es          Im Schwerpunktjahr von „Naturviel-
Hektar Streuwiesen, die ökologisch        ist aber auch eine große Verantwortung      falt leben in Feldkirch“ wird die Serie
besonders wertvoll sind. Sie sind durch   damit verbunden und es braucht die          fortgesetzt, um die vielfältigen Facetten
jahrhundertelange extensive Bewirt-       Rücksichtnahme seitens aller, die dieses    und Zusammenhänge dieses Gebietes
schaftung durch die ortsansässigen        Gebiet nutzen, besuchen und betreuen:       aufzuzeigen und damit das Wissen, die
Bauern entstanden und bieten einer        Bauern, Waldbesitzer und Erholungssu-       Begeisterung, die Freude und Achtsam-
Vielzahl von gefährdeten Tieren und       chende aus Feldkirch und der Region.        keit bei den Teilnehmenden weiter zu
Pflanzen eine Heimat. Beispielsweise      Information und Bewusstseinsbildung         vertiefen sowie Vorurteile gegenüber
dem weltweit vom Aussterben bedroh-       spielt dabei eine zentrale Rolle. Deshalb   den Bewirtschaftern abzubauen. n
ten Wachtelkönig. Aber auch anderen       hat die Stadt Feldkirch in Zusammen-
seltenen Vogelarten wie dem Braun-        arbeit mit dem Land Vorarlberger und                   Interessierte sind eingeladen, die
kehlchen und dem Neuntöter. Nicht         gemeinsam mit den drei Gebietsbetreu-               Schönheit des Natura 2000 Gebiets
                                                                                                   Bangs-Matschels zu entdecken.

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Naturvielfalt leben

                     Gebiets-                                 Gebiets-                                 Gebiets-
                     betreuerin                               betreuerin                               betreuer Karl-
                     Judith Heeb                              Jutta Soraperra                          heinz Hellrigl
                     Ansprechpartnerin                        Ansprechpartnerin                        Ansprechpartner
                     für Landwirtschaft                       für Naturschutz                          für Wald

 Landwirtschaftliche Facharbeiterin,      Supervisorin, Behindertenpädagogin       Seit 18 Jahren zuständig für die
 Vollerwerbslandwirtin seit 1995: 50      und Ornithologin, seit 15 Jahren selb-   Waldgebiete im Natura 2000 Gebiet
 Ziegen, 70 Schafe; Direktvermarkterin    ständig im Bereich Supervision/Coa-      Bangs-Matschels, Waldaufseher für
 (u.a. am Markt in Feldkirch), bewirt-    ching und Naturschutzberatung (Tel.      die Region Kummenberg-Feldkirch,
 schaftet Flächen im Natura 2000          0664/893 99 90, www.naturspuren.         tätig in der Bezirkshauptmannschaft
 Gebiet (Tel. 0644/342 88 45, judith.     at)                                      Feldkirch (Tel. 0664/625 56 39,
 heeb@aon.at)                             Jutta Soraperra hat als Ornitholo-       bhfeldkirch@vorarlberg.at )
 Judith Heeb sieht sich als Bindeglied    gin die Belange der wildlebenden         In der Funktion des Waldaufsehers
 zwischen den Landwirten und dem          Tier- und Pflanzenarten im Auge          und als Gebietsbetreuer ist Karlheinz
 Naturschutz. Sie übernimmt neben         und setzt sich dafür ein, dass deren     Hellrigl für die Waldflächen zustän-
 koordinierenden Tätigkeiten zwischen     Lebensräume erhalten und verbessert      dig. Neben der Mitwirkung bei der
 den einzelnen Interessensgruppierun-     werden. Sie fördert den Dialog unter     Vollziehung forstbehördlicher Aufga-
 gen auch bewusstseinsbildende und        den Naturschützern, Bauern und           ben bildet die fachliche und waldöko-
 praktische Aufgaben im Gebiet wie        Besuchern und unterstützt darin, dass    logische Beratung der Waldbesitzer
 Neophytenbekämpfung und Hecken-          alle Interessensgruppen Verständnis      und die Information der Waldbesu-
 pflege.                                  füreinander entwickeln.                  cher einen Tätigkeitsschwerpunkt.

Natura 2000 Spaziergänge im Frühjahr 2016

>>  Wildbienenspaziergang:
    Samstag, 24. April 2016,
                                            gibt es Hintergrundinformatio-
                                            nen zu der im Gebiet praktizierten
                                                                                     die Grenzen hinweg bekannte Farb-
                                                                                     spektakel der zu dieser Zeit blühen-
    14 bis18 Uhr                            Holzernte, zur Pflege der Laub-          den Millionen von Schwertlilien im
    Treffpunkt: ehem. Zollamt Bangs,        holzbestände, welche Probleme            Unterried bewundert werden. Aber
    Referent: Mag. Timo Kopf, Wildbie-      verschiedene Krankheitsbilder wie        auch weitere seltene Blütenpflanzen
    nenexperte. Im Mittelpunkt dieses       z.B das Eschentriebsterben verur-        und die im Gebiet anzutreffenden
    Spaziergangs zu den Magerwiesen         sachen und auch welche Bedeutung         Vögel stehen im Mittelpunkt dieses
    des Rheindamms steht die Arten-         die ausgewiesenen Naturwaldzellen        Spaziergangs. n
    vielfalt, Lebensweise, aber auch        haben.
    Gefährdung der Wildbienen.
                                          >>Spaziergang ins Blaue:
>>  Waldspaziergang:
    Mittwoch, 11. Mai 2016,
                                            Mittwoch, 1. Juni 2016,
                                            18 bis 20 Uhr
    18 bis 20 Uhr                           Treffpunkt: Gasthaus Sternen
    Treffpunkt: Gasthaus Sternen            Bangs, Referenten: Jutta Soraperra,
    Bangs, Referent: Ing. Georg Fulte-      Gebietsbetreuerin und Vogelkund-
    rer, Förster der Agrargemeinschaft      lerin; Mag. Andreas Beiser, Biologe.
    Altenstadt. Bei diesem Spaziergang      Um diese Jahreszeit kann das über

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Schmiedgasse, am Bahnhof Feldkirch, am Skaterplatz Oberau sowie im Alten
Hallenbad zur Verfügung – die nächste Ausbaustufe läuft bereits.

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Naturvielfalt leben

                                                                                        <
                                                                                        In der Sebastian-Kneipp-Straße wurde mit
                                                                                        der naturnahen Bepflanzung letzten Sommer
                                                                                        begonnen.

Naturnahe Bepflanzung an öffentlichen StraSSen und Gehwegen

Wildblumenflair in Feldkirch
                                           sektenarten Überwinterungsmöglichkei-        destotrotz lohnt sich eine kontinuier-
Feldkirch verfügt über weitläufige         ten zu bieten, sollten die Pflanzen nach     liche Ausweitung dieser Flächen. Wir
Wald- und Wiesengebiete, die un-           Möglichkeit nicht im Herbst, sondern         haben sehr gute Erfahrungen gemacht
zähligen Pflanzen- und Tierarten           im Frühjahr geschnitten werden.“             und werden weiterhin auf eine natur-
eine Heimat bieten. Aber auch in                                                        nahe Bepflanzung in Feldkirch setzen.
den Wohn- und Gewerbegebieten              Vorteile und Herausforderung                 Auch das vorwiegend positive Feedback
machen es Straßenbegleitflächen            Heimische Wild- und Wiesenblumen             aus der Bevölkerung bestärkt uns darin,
möglich, wieder heimische Wild-            bieten einen idealen Lebensraum              Feldkirchs Straßenbegleitflächen wieder
blumen anzusiedeln.                        für Bienen, Schmetterlinge und viele         naturnah zu gestalten“, sagt Breznik
                                           weitere Insekten. Durch Monokulturen         abschließend. n
                                           sind diese Pflanzen aus vielen Gebieten
                                           verdrängt worden. Durch das gezielte
Eine naturnahe Bepflanzung an den          Anlegen solcher Flächen und die rich-
Straßen und Gehwegen kann für              tige Pflege, finden diese Blumen wieder
manche Passanten auf den ersten Blick      Einzug in das städtische Gebiet.
ungepflegt und unstrukturiert aussehen.       Die Herausforderung, eine entspre-
Manfred Breznik, Leiter der Stadtgärt-     chende Blütenpracht zu erhalten, darf
nerei Feldkirch erklärt den Ablauf einer   jedoch nicht unterschätzt werden.
natürlichen Bepflanzung: „Wir beziehen     Nachdem Wild- und Wiesenblumen
unsere Blumenwiesen- und Wildstau-         eher nährstoffarme Böden bevorzugen,
denbepflanzungen von Vorarlberger          muss der Untergrund mitunter mit
Gärtnereien. Die Aussaat erfolgt auf       Sand vermischt oder abgetragen und
nährstoffarmen Böden, wobei Angie-         mit Flußkies wieder aufgefüllt werden.
ßen oder feuchte Wetterperioden die        Verschiedenen Faktoren wie Sonne,            „An Feldkirchs Straßen wird
Entwicklung der Pflanzen fördern. Zu       Schatten, trockener oder feuchter Boden      verstärkt darauf geachtet, die
beachten gilt es zudem, dass einige        sowie Bäume in der Umgebung sind bei         heimische Tier- und Pflanzen-
Blumenarten erst im darauffolgenden        der Sortenauswahl zu beachten.               welt zu fördern. Damit wer-
Jahr zur Geltung kommen. Durch den            Die Bepflanzung speziell an Verkehrs-     den wieder mehr Lebensräu-
natürlichen Ablauf in der Natur kann es    flächen bringt öfters mit sich, dass diese   me für Insekten geschaffen.“
ebenso sein, dass sich eine Sorte besser   Flächen von Pkws befahren werden.            Manfred Breznik
durchsetzt als eine andere. Um den In-     Dann muss nachgesät werden. „Nichts-         Stadtgärtnerei Feldkirch

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Stadt intern

ACHTUNG!
INTENSIVE NUTZUNG
VON RAD UND BUS KANN
ZU STRESSFREIHEIT UND
WOHLBEFINDEN FÜHREN.

In Feldkirch gibt es ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz und der Bus
verkehrt regelmäßig im ganzen Stadtgebiet. Lassen Sie das Auto stehen,
tun Sie sich etwas Gutes und fahren Sie Rad und Bus. www.feldkirch.at

DIE STADT FÜR RAD UND BUS. DAS IST MEIN FELDKIRCH.
  18                                                                     FELDKIRCH AK TUE LL 1/ 2016
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                                                                      Minibildschirme
                                                               informieren in Echtzeit
                                                                    über die nächsten
                                                                   Abfahrtszeiten der
                                                                            Buslinien.

Probeweise an zwei Haltestellen in Betrieb

Informationsbildschirme
im Kleinformat
                                          Getestet werden die Bildschirme auf
Der Stadtbus Feldkirch verbessert         Kälte- und Hitzeempfindlichkeit, Nässe
seinen Kundenservice mit einem            und Feuchtigkeit sowie auf UV-Bestän-
weiteren Fahrgastinformationssys-         digkeit. Die Testsäulen wurden an den
tem. An Haltestellensäulen einge-         Haltestellen Amberggasse und Katzen-
baute Minibildschirme informieren         turm angebracht. Sollte sich das System
in Echtzeit über die nächsten             bewähren, werden weitere Haltestellen
Abfahrtszeiten der Stadt- und             mit den DFI-Säulen ausgerüstet. n
Landbusse.

                                                                Verkehrs-
                                                                stadtrat
Probeweise an zwei Haltestellen im                              Thomas
Raum Feldkirch wurden die sogenann-                             Spalt
ten „DFI Säulen“ installiert. DFI steht
für Dynamische Fahrgastinformation.
Dabei handelt es sich um Haltestellen-
säulen mit kleinen Bildschirmen, die       „Dass der Feldkircher Stadtbus seit
den Fahrgästen Auskunft über die ak-       Jahren eine Vorreiterrolle im öffentli-
tuellen Abfahrtszeiten aller Stadt- und    chen Personennahverkehr einnimmt,
Landbuslinien geben.                       zeigt sich nun wieder mit den neuen
  Angezeigt werden jene Linien, die als    DFI-Säulen. Aber auch schon der Test
Nächstes die betreffende Haltestelle       mit gratis WLAN im Bus war ein ab-
anfahren und die Fahrgäste erhalten in     soluter Erfolg und entwickelte sich zu
Echtzeit die Abfahrtszeiten in Minuten-    einem weiteren tollen Service für viele
schritten im Countdown angezeigt. Die      Fahrgäste. Dank der guten Zusammen-
Stadt- und Landbusse können von sich       arbeit mit dem Vorarlberger Verkehrs-
behaupten, sehr pünktlich unterwegs zu     verbund, von dessen Technikern die
sein. Trotz aller Bemühungen kann es       neue Idee mit den Minibildschirmen in
verkehrs- oder wetterbedingt manchmal      den Haltestellensäulen stammt, konnte
zu Verzögerungen kommen. Mit dem           nun ein weiteres Projekt einfach und
neuen Service wissen die Fahrgäste an      schnell in eine Testphase starten.“
den Haltestellen ganz genau, wann der
erwartete Bus ankommen wird.

Auf Probe
Bei den neuen Anzeigen handelt es sich
um ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit
mit dem Verkehrsverbund Vorarlberg.

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Stadt intern

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                                    Eine
                    Radfahrerüberfahrt
                     ist gekennzeichnet
                 mit einer auffallenden
                      Blockmarkierung.

Tipps für Fahrrad- und Autofahrer

Radfahrerüberfahrten als
Querungshilfe
                                           Der Schutzweg für die Überquerung der     nannten Radfahrerüberfahrten. Eine
Als Fußgänger überqueren Sie               Fahrbahn durch Fußgängerinnen und         Radfahrerüberfahrt wird mit beidseiti-
vielbefahrene Straßen idealerwei-          Fußgänger ist mit seinen gleichmäßigen    gen und gleichmäßig unterbrochenen
se auf dem Schutzweg (Zebrastrei-          Längsstreifen, den sogenannten „Ze-       Quermarkierungen, der sogenannten
fen). Doch welche Möglichkeiten            brastreifen“, Groß und Klein bekannt.     „Blockmarkierung“, gekennzeichnet.
haben Sie auf dem Fahrrad, die             Weniger bekannt dürfte sein, dass            Wie verhält man sich nun als Radfah-
Straße zu queren? Woran erken-             dieser Schutzweg ausschließlich den       rer bzw. Autofahrer in diesem Bereich?
nen Sie eine Radfahrerüberfahrt            Fußgängern vorbehalten ist und daher      Wenn es sich um eine ungeregelte
und wie verhält man sich dort              nicht mit Fahrrädern befahren werden      Kreuzung handelt, darf sich der Radfah-
als Radfahrer und als Autolenker           darf. Räder müssen geschoben werden.      rer nur mit geringer Geschwindigkeit
korrekt? Ein kurzer Überblick ver-           Erlaubt ist das Überqueren der Straße   (maximal 10 km/h) annähern und die
schafft Klarheit.                          auf dem Fahrrad hingegen auf soge-        Überfahrt vor herannahenden Fahr-
                                                                                     zeugen nicht überraschend befahren.
                                                                                     Der Kfz-Verkehr hat hingegen einem
                                                                                     Radfahrer, der sich auf der Radfahrer-
                                                                                     überfahrt befindet oder diese benutzen
                                                                                     will, das ungehinderte und ungefährdete
                                                                                     Überqueren der Fahrbahn zu ermög-
                                                                                     lichen. Der Kfz-Lenker darf sich der
                                                                                     Radfahrerüberfahrt also nur mit einer
                                                                                     solchen Geschwindigkeit nähern, dass
                                                                                     er das Fahrzeug im Bedarfsfall auch
                                                                                     wirklich anhalten kann.
                                                                                        Da Kreuzungsbereiche immer auch
                                                                                     Konfliktstellen sind, wird in der Praxis
                                                                                     allen Verkehrsteilnehmern angeraten,
                                                                                     sich dort besonders umsichtig zu zeigen.
                                                                                     Den Radfahrern im Speziellen wird das
                                                                                     vorsichtige Heranfahren, die beidsei-
                                                                                     tige Umschau und im Zweifelsfall das
                                                                                     Abwarten empfohlen.
                                                                                        Eine gute Fahrt wünscht Ihnen
                                                                                     Elisabeth Mair, Fahrradbeauftragte.

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Stadt intern

Fahrradwettbewerb 2016

Jeder Kilometer zählt
                                            reicht; Ausgabe von maximal zwei Stück      Mehr als nur
Sie haben Lust auf mehr Bewe-               pro Person).                                Fahrradfahren
gung? Sie möchten einen Über-
blick über Ihre gefahrenen Kilo-
meter bekommen und mit Ihren
                                            >> Neugierig geworden?
                                               Dann melden Sie sich unter
                                                                                        Wussten Sie, dass ...

Freunden um die Wette radeln?                  www.fahrradwettbewerb.at oder            >> ... das Risiko, beim Radfahren vom
Oder aber Sie wollen Teil der                  bei der Fahrradbeauftragten der             Regen überrascht zu werden, gerade
Fahrrad Gemeinschaft sein und                  Stadt Feldkirch, DI Elisabeth Mair          mal bei vier Prozent liegt?
ganz nebenbei auch noch unser                  (Tel. 304-14 11) zum landeswei-          >> ... regelmäßiges Fahrradfahren das
Klima schützen? Dann machen                    ten Fahrradwettbewerb 2016 an.              Herzinfarktrisiko um 50 Prozent
Sie mit bei der neunten Auflage                                                            reduziert?
des Vorarlberger Fahrrad Wettbe-                                                        >> ... mehr als die Hälfte aller Auto-
werbs, der am 18. März startet.                                                            fahrten in Feldkirch kürzer als fünf
                                                                                           Kilometer sind?
                                                                                        >> ... das Fahrrad innerorts oft das
                                                                                           schnellste und billigste Verkehrs-
Um den erfolgreichen Wettbewerb hin-                                                       mittel ist?
sichtlich Teilnehmer und Kilometer zu
stärken, gibt es dieses Jahr einige Neu-
erungen. So wurde beispielsweise der
Wettbewerbszeitraum um drei Wochen
bis zum 30. September verlängert und               Perfekte
das Erscheinungsbild geändert.                     WohnTräume
                                                   Vorhangdekorationen
Losradeln und gewinnen
                                                   Tapeten
Die geradelten Kilometer können nach               Spannteppiche
wie vor entweder täglich, monatlich                Bodenbeläge
oder am Ende des Wettbewerbs direkt                Polstermöbelwerkstätte
im Internet oder über die App einge-               Sonnenschutz
tragen oder telefonisch durchgegeben
werden. Wenn Sie im Zeitraum von
März bis September 2016 mehr als 100
Kilometer geradelt sind, haben Sie die
Chance auf tolle Preise.

Holen Sie sich Ihr Klackband
Einen Sofortpreis haben Sie bereits jetzt
schon gewonnen: Melden Sie sich beim
Fahrrad Wettbewerb an und holen Sie
sich zwei Klackbänder im neuen Kam-
pagnendesign beim Bürgerservice oder
                                                      Landrichterstr. 5 I Rankweil I T 05522 44602 I scherrer.m@aon.at
beim Mobilpunkt (solange der Vorrat

FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6                                                                                               21
Stadt intern

Der heilige Fidelis – unsere gemeinsame historische Wurzel

20 Jahre Städtepartnerschaft
                                              derem auch Guardian Pater Cunald und
Am 6. Juli 1996 hat Feldkirch                 dessen Mitbrüder vom Orden der Ka-
einen Vertrag unterzeichnet, der              puziner, dem im 15. Jahrhundert auch
ein jahrzehntelang loses Verhält-             Markus Roy, alias Fidelis angehörte.
nis in eine offizielle Partnerschaft            Markus Roy wurde 1577 in Sigmarin-
verwandelt hat: den Städtepart-               gen geboren, promovierte zum Doktor
nerschaftsvertrag zwischen der                der Rechte und trat 1612 in den Kapu-
Hohenzollernstadt Sigmaringen                 zinerorden ein. Nach dem Theologie-
und der Montfortstadt Feldkirch.              studium und leitenden Stellungen in
Als historische Wurzel und Ur-                verschiedenen Klöstern wurde er 1621
sprung für diese Partnerschaft gilt           Guardian in Feldkirch. Bei einem durch
der gemeinsame Schutzpatron,                  das Verbot der Ausübung reformierter
der heilige Fidelis.                          Bekenntnisse ausgelösten Aufruhr wur-
                                              de Fidelis am 24. April 1622 nach einer
                                              Predigt in Seewis (CH) erschlagen. 1746
                                              wurde er heiliggesprochen.
Die Verehrung des heiligen Fidelis
führte bereits vor mehreren Jahrhun-          Eine Brücke bauen
derten zu einem kulturellen Austausch         „Ziel der Städtepartnerschaft Sigmarin-         Vertragsunterzeichnung 1996 durch den
zwischen Sigmaringen und Feldkirch.           gen – Feldkirch ist es, die Bürgerinnen         damaligen Sigmaringer Bürgermeister
Ein Austausch, der bis heute aufrecht-        und Bürger beider Städte zusammen-              Wolfgang Gerstner sowie Bürgermeister
erhalten blieb und mit der Städtepart-        zuführen und freundschaftlich mitei-            Mag. Wilfried Berchtold.
nerschaft offiziell besiegelt wurde. In die   nander zu verbinden.“ So steht es im
Wege geleitet wurde die Partnerschaft         Vertrag, der vor 20 Jahren unterzeich-
von Altbürgermeister Dr. Heinz Bilz           net wurde. Sigmaringen und Feldkirch            turellen Bereich liegen, wirtschaftliche
sowie dem damaligen Sigmaringer Bür-          wollen durch die Pflege menschlicher            Belange betreffen, sich mit Brauchtum
germeister Rudolf Kuhn. Die Vertrags-         und kultureller Beziehungen eine Brü-           oder den kulinarischen Genüssen der
unterzeichnung erfolgte 1996 durch die        cke von Mensch zu Mensch, von Stadt             Region befassen, dem Jugendaustausch,
Bürgermeister Berchtold und Gerstner          zu Stadt und von Land zu Land bauen.            Vereinsinteressen oder den Senioren
im Beisein zahlreicher Gäste, unter an-       Gemeinsame Projekte können im kul-              gewidmet sein. n

                                              in Kontakt mit Sigmaringen

                                              >> Von der Stadt Feldkirch werden Bemühungen zur Pflege der Städtepartnerschaft
                                                 unterstützt, beispielsweise durch finanzielle Zuschüsse, wenn der Austausch mit
                                                 einem Sigmaringer Partnerverein nachgewiesen wird.
                                              >> Auskünfte hierzu erhalten Sie bei Ulrike Hörburger (Tel. 304-11 11, ulrike.hoer-
                                                 burger@feldkirch.at)
                                              >> Ansprechperson in Sachen Städtepartnerschaft in Sigmaringen ist Beate Fritz
                                                 (Tel. 0049 7571/106-126, b.fritz@sigmaringen.de).

                                              < Ulrike Hörburger ist in Feldkirch Ansprechpartnerin in Sachen Städtepartnerschaft.

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Stadt intern

                                                                                      oben li.: Das Stadtorchester Feldkirch
Gelebter Austausch seit vielen Jahren                                                 gestaltete in Sigmaringen den musikalischen

Gesichter einer
                                                                                      Rahmen zum Neujahrsempfang 2016.

                                                                                      oben: Die 20-jährige Städtepartnerschaft als

Partnerschaft
                                                                                      Thema beim Faschingsumzug – die beiden
                                                                                      Stadtoberhäupter verkleideten sich als Braut
                                                                                      und Bräutigam.

                                          um den Brunnen auf dem Marktplatz           Musik verbindet Menschen
„Es soll keine Partnerschaft der          getragen. „Dieser Brauch ist sehr           Ein noch ganz junger Kontakt hat sich
Worte, sondern der Taten wer-             ursprünglich erhalten geblieben. Es ist     im Zuge der Neujahrsempfänge der
den“, verkündete Bürgermeister            ausgesprochen amüsant, mit den Sig-         Partnerstädte ergeben. Um genau zu
Mag. Wilfried Berchtold bei der           maringern um den Brunnen zu tanzen          sein, handelt es sich dabei um einen
Vertragsunterzeichnung zur Städ-          und die Bräutlinge zu begleiten“, berich-   musikalischen Austausch im wahrsten
tepartnerschaft vor zwanzig Jah-          tet der Vizepräsident der Spältabürger      Sinne des Wortes. Die Stadtkapelle
ren und lud die Bürgerinnen und           Feldkirch, Christoph Nocker. „Schön         Sigmaringen unter der Leitung des aus
Bürger ein, die Partnerschaft aktiv       ist es auch, wie nett wir immer wieder      England stammenden Dirigenten David
mitzugestalten. Diesem Aufruf             im Sigmaringer Rathaus empfangen            Gilson übernahm die musikalische
sind viele gefolgt. Bis heute wird        werden.“ Und natürlich sind im Gegen-       Umrahmung des Neujahrempfangs in
der Kontakte von Vereinen, Pri-           zug auch die Sigmaringer Zünfte beim        Feldkirch und das Stadtorchester Feld-
vatpersonen und von den beiden            Feldkircher Faschingsumzug dabei.           kirch mit der Violinsolistin Sara Domja-
Bürgermeistern der Partnerstädte                                                      nic jene beim Empfang in Sigmaringen.
gepflegt.                                 Austausch auf politischer Ebene             Bürgermeister Schärer war begeistert
                                          Auf politischer Ebene ist besonders der     von den Darbietungen der Feldkir-
                                          Kontakt zwischen den beiden Bürger-         cherinnen und Feldkircher unter der
                                          meistern intensiv. Thomas Schärer,          Leitung von Dirigent Murat Üstün. n
Verschiedene Feldkircher Vereine          Bürgermeister in Sigmaringen, und
waren in den letzten 20 Jahren bereits    Feldkirchs Bürgermeister Mag. Wil-
zu Besuch in Sigmaringen und auch         fried Berchtold treffen sich regelmäßig
umgekehrt waren Sigmaringer Vereine       bei gesellschaftlichen Anlässen. Aber
in der Montfortstadt zu Gast. Besonders   auch in alltäglichen Fragen wendet man
intensiv pflegen die Faschingszünfte      sich gerne mal an den Kollegen in der
ihre Freundschaft. Die Faschingsgilde     Partnerstadt. Im heurigen Jahr stehen
Spältabürger Feldkirch war auch heuer     anlässlich des 20-jährigen Jubiläums
wieder in Sigmaringen beim sogenann-      mehrere Treffen auf dem Programm.
ten Bräuteln mit dabei. Bei diesem        Beim Fidelisfest in Sigmaringen im
Brauch werden am Faschingsdienstag        April wird eine Delegation aus Feldkirch
Männer, die im Vorjahr geheiratet         mit dabei sein. Die Sigmaringer werden
oder ein Ehejubiläum gefeiert haben,      anlässlich des Feldkircher Weinfestes       Sehr freundschaftlich ist der Kontakt der
„gebräutelt“, sprich, auf einer Stange    nach Feldkirch kommen.                      beiden Bürgermeister Berchtold und Schärer.

FELDKIRCH AK TUEL L 1 /2 0 1 6                                                                                                  23
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