"smartes Uster" J a - PlaceHolder for files.ieb-medien.ch

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Das sympathische Stadtmagazin für Uster und Umgebung                     Ausgabe 5 | 2020

«smartes Uster»                                                           @usterreport

                                                                re
                                                             Jah     r
                                                       50dt Uste
                                                       Sta
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Machen Sie was Sie wollen ...
                                                               seit
                                            ... wir machen it
                                                   al le s, was m
                                            1963
                                                                de-
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    Das kann ja ein
    illuster Abend werden
    Geniessen Sie erfrischende Cocktails,
    leckere Kaffeespezialitäten und
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2   Uster Report 5 | 2020
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EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser

Kennen Sie den noch: «Kluge Köpfe              meisten in der Lage, sich hier eine eigene
schützen sich!» Gefühlt schon vor Jahr-        Meinung zu bilden.
zehnten, es ist aber seither wohl weniger
Zeit vergangen, hatte man diesen Slo-          Nun hat sich der «Uster Report» in dieser
gan zur Unfallprävention lanciert. Ging        Nummer aber nicht des Themas «Co-
es damals darum, dass wer ein Motorrad         rona» angenommen, sondern das Heft
fährt – später auch ein Fahrrad bzw. ein       ist dem Begriff «smart» gewidmet. Oder
E-Bike – sich mit einem Helm vor Unfall-       eben auf Deutsch: intelligent, gewitzt,
folgen schützt, drängt sich heute eine         überlegt und so weiter. Wer sich näher
Umdeutung dieses Slogans auf: Kluge            auf diesen Ausdruck einlässt, wird nach
Köpfe schützen sich und andere mit einer       kurzer Zeit feststellen, dass man rasch
Hygienemaske!                                  auf künstliche Intelligenz, sprich die
                                               Informatik, zu sprechen kommt. Denn
Diese Schutzmassnahme scheint mir so           «smart» ist sehr eng mit der digitalen
unklug nicht, denn die Zahl der Corona-        Welt verknüpft. Alles ist miteinander ver-
Neuansteckungen hat sich auf einem             bunden und von überall zu jeder Zeit ver-
hohen Level eingependelt und entspre-          fügbar. Dies im Bestreben, unser Leben
chend viele Veranstaltungen wurden             einfacher und gleichzeitig effizienter zu
und werden annulliert. Leider gehört           gestalten. Lesen Sie in dieser Ausgabe
bekanntlich hierzu auch der Uster Märt         des «Uster Report» die verschiedensten
2020 vom 26. und 27. November.                 Beiträge zum Thema «smartes Uster»,
                                               verfasst aus den unterschiedlichsten
Nun ja: Was heisst schon klug? Oder, pas-      Blickwinkeln. Wir wünschen dabei viel
send zum Heftthema, smart? Weil beim           Lesevergnügen, mit oder ohne Hygiene-
Motorrad heute eine Helmtragpflicht be-        maske!
steht, stellt sich dort die Frage gar nicht,                                                Der Begriff «smart»
                                                                                            wird häufig in der
ob man mit einem solchen Schutz nun            Im Namen der Redaktion                       digitalen Welt der
klüger ist als andere. Immerhin wissen         Martin Mäder                                 Informatik verwendet.
alle, die durch Sturz schon mal intensiven
Bodenkontakt hatten, das Schutzpoten-
zial eines Helms zu schätzen.

Und eben diese Maske: klug oder unklug?
Bevor hier aber nun eine wohl endlose
Debatte entsteht, sei auf die behörd-
lichen Massnahmen verwiesen. Dort,
wo es sich um Empfehlungen handelt,
kann jeder für sich selbst entscheiden.
Aber dort, wo es eben um angeordnete
Schutzmassnahmen geht, hört die Frei-
willigkeit auf. Der Rest dreht sich dann
um Begriffe wie Solidarität und Präven-
tion oder aber um Hysterie oder Über-
treibung. Wie gesagt, das muss jeder mit
sich abmachen. Immerhin sind wohl die

                                                                                                    Editorial   3
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INHALTSVERZEICHNIS
September-Ausgabe 2020

                        Editorial                           3   Kultur
                                                                Michela Gösken: 100 Tage KGU            50
                        Thema «smartes Uster»               5   Top Klassik Zürcher Oberland            55
                                                                Trio ANDERSCHT: «Schlagfertig & more»   57
                        Mis Uschter                        37   «Uster Report»-Buchtipp                 59

                        Stadt Uster                             Erzählungen von Karl Günthard           60
                        Nomination Stadtpreise             39
                        Velochallenge «Cyclomania»         42   «Uster Report»-Kochtipp                 66
                        Kurzmeldungen                      43
                                                                Wettbewerb
                                                                Das 50-Franken-Bild                     69
                        Vereine, Organisationen, Gewerbe
                        Bank BSU: Neues Online-Angebot     44   Unternehmer im Fokus
                        Knobeln mit der Webcraft AG        45   Rich Sangalli, Skyline Cycling          70
                        AMAPOLI Creative Place             47
                        Jubiläum pi.collection             48   Dies und das
                        Neuheiten bei der Brauerei Uster   49   41. Greifenseelauf trotz(t) Corona      77

                                                                Notfallnummern/Impressum                78

                                                                                ammann-schmid.ch

      HEIZUNG
      SANIEREN?                                                          Ich weiss wie weiter.
                                                                         Und Sie wissen jetzt,
      ICH WEISS WIE UND SIE WO.                                       wie Sie mich erreichen:
      UND GEMEINSAM FINDEN
      WIR RAUS, WARUM LIEBER
      SO UND NICHT ANDERS.
                                                                    043 399 25 81
                  Agostino De Notaristefano
                             Kundenberater

4   Uster Report 5 | 2020
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UNTERWEGS ZUR SMARTEN STADT
Uster macht sich für die digitale Zukunft fit

Immer verfügbar und von überall
zugänglich: Das erwarten heute
mehr denn je die Bürgerinnen und
Bürger von einer Stadtverwaltung.
Die Antwort darauf ist «smart» – die
Dienstleistungen werden digitali-
siert. Nicht anders ist dies in Uster.

Wenn es um die sogenannte Digitalisie-
rung geht, werden aus analogen Infor-
mationen digitale Daten. Dieser Prozess
wird auch «digitale Transformation» ge-
nannt. In einer Stadt wie Uster gibt es
schon heute vielfältige Arten der Digita-
lisierung. Ein einfaches Beispiel ist der
gedruckte Veranstaltungsflyer, den man
auf der städtischen Website www.us-
ter.ch im «Portable Document Format»
(PDF) als digitalisierte Version herunter-
laden kann.                                  ckelt werden – diese Aussagen gelten           «Smart City Wheel»:
                                             natürlich auch für eine Gemeindeverwal-        Diese Grafik wird
Oder dann kennt man sogenannte virtu-        tung –, desto stärker wird diese Stadt zur     international dazu
                                                                                            verwendet, Themen
elle Schalter: Hier geht es darum, dass      «Smart City». Zum einen wird der engli-        rund um eine «Smart
die Bevölkerung die Möglichkeit hat,         sche Begriff «smart» im übertragenen           City» systematisch
ebenfalls online gewisse standardisierte     Sinn mit clever oder gar intelligent gleich-   gruppiert darzustel-
                                                                                            len. Es beinhaltet
Vorgänge wie das Ausfüllen und Einrei-       gestellt, zum anderen findet er heute vor      sechs Themenbe-
chen von Gesuchen oder Erhebungen            allem dort Verwendung, wo es um die            reiche, der Bereich
abzuwickeln. Und das während 24 Stun-        Kombination von Geräten und Gegen-             «Smart Governance»
                                                                                            umfasst zum Beispiel
den, ohne Unterbruch. Ein klassisches        ständen geht, die dank des Einsatzes von       primär staatliche
Beispiel für eine solche Anwendung sind      Informatik einen erweiterten und häufig        Aufgaben.
Online-Umzugsmeldungen.                      digital vernetzten Funktionsumfang auf-
                                             weisen.
Digital, automatisiert und vernetzt
Je mehr Prozesse einer Stadtverwaltung       Im direkten Zusammenhang mit «smar-
digitalisiert und automatisiert abgewi-      ten» Behörden und Verwaltungen steht

                                                                                            Auch Zürich ist auf
                                                                                            dem Weg zur «Smart
                                                                                            City». Die entspre-
                                                                                            chende Strategie
                                                                                            war im Dezember
                                                                                            2018 verabschiedet
                                                                                            worden.
                                                                                            Foto: Stadt Zürich

                                                                                                     Thema        5
"smartes Uster" J a - PlaceHolder for files.ieb-medien.ch
Zürich. Dieses Engagement, und auch
                                                                       die Berufung von Lucas Nicolussi zum
                                                                       Chief Digital Officer der Stadt Uster (vgl.
                                                                       das Interview auf S. 10), waren landes-
                                                                       weit eigentliche Pioniertaten.

                                                                       Als Basis für konkrete Schritte hatte der
                                                                       Stadtrat Anfang April 2019 die «Strate-
                                                                       gie Uster 2030» verabschiedet. Eines der
                                                                       fünf darin enthaltenen Handlungsfelder
                                                                       heisst «Smart City – Uster schreitet di-
                                                                       gital voran». Mit diesen Aktivitäten ist
                                                                       man im Oberland nicht weit vom doch
                                                                       ressourcenstärkeren Zürich entfernt,
                                                                       dort hatte der Stadtrat am 5. Dezember
                                                                       2018 die Strategie «Smart City Zürich»
                                                                       auf die Reise geschickt. In Bern wurde
  Eine Paradedisziplin    der Begriff «E-Government». Damit            im Februar 2018 die «Digitalstrategie
  beim Thema digitale     werden die Bestrebungen zusammen-            Stadt Bern 2021» veröffentlicht, wo erste
Stadt ist die vernetzte   gefasst, die Dienste und Leistungen          Smart-City-Projekte wie die E-Partizipa-
Mobilität. Namentlich
    die Autohersteller    der öffentlichen Hand zu digitalisieren.     tion vorgesehen sind.
 betreiben auf diesem     In der Schweiz arbeiten Bund, Kantone
        Gebiet intensiv   und Gemeinden seit über zehn Jahren an       Klein und flink
            Forschung.
    Foto: BMW Group       diesem Ziel. Vielerorts wurde inzwischen     Die Bemühungen, noch smarter zu
                          parallel zum analogen Angebot ein elek-      werden, derart rasch umzusetzen, ist
                          tronischer Kanal installiert, der dereinst   typisch für kleinere bis mittlere Städte,
                                                                       beziehungsweise Gemeinden. So kön-
                                                                       nen dort innovative Projekte, wie etwa
    «Unter dem Begriff ‹E-Government›                                  intelligente Strassenbeleuchtungen oder
                                                                       Anwendungen im ÖV und im kommu-
 werden die Bestrebungen zusammen-                                     nalen Bereich, vielfach unkomplizierter,
gefasst, die Dienste und Leistungen der                                sprich rascher realisiert werden, weil sie
                                                                       kürzere Instanzenwege als etwa eine
   öffentlichen Hand zu digitalisieren.»                               Grossstadt haben.

                                                                       In Uster fussen die einschlägigen Be-
                          für die Bevölkerung und die Wirtschaft       mühungen auf einer spezifischen Digi-
                          zur ersten Wahl werden soll. Auch sol-       talstrategie. Diese ist auf die Leitlinien
                          len Informationen und Dienste ab einem       von Bund und Kanton ausgerichtet und
                          gewissen Zeitpunkt vorwiegend elektro-       bezieht sich namentlich auf das fünfte
                          nisch angeboten werden. Und dies wo          Handlungsfeld der städtischen «Stra-
                          immer möglich für mobile Geräte adap-        tegie Uster 2030» «Smart City – Uster
                          tiert. Das Ziel ist, den Zugang zum elekt-   schreitet digital voran». Wie die Stadt in
                          ronischen Leistungsangebot zu verbes-        der Medienmitteilung in diesem Zusam-
                          sern, die Barrierefreiheit sicherzustellen   menhang im November 2019 mitteilte,
                          und elektronische Prozesse durchgängig       sollen die in der Strategie formulierten
                          zu machen.                                   Projekte «die nötigen Voraussetzungen
                                                                       schaffen, damit die Stadtverwaltung
                          Pioniertaten in Uster                        auch in Zukunft ihre Rolle als kunden-
                          Bereits heute ziemlich «smart» ist Uster.    freundliche Dienstleisterin für die Bevöl-
                          So ist die Stadt seit 2013 Mitglied beim     kerung und zugleich als attraktive Arbeit-
                          E-Government-Programm des Kantons            geberin wahrnehmen kann».

6   Uster Report 5 | 2020
"smartes Uster" J a - PlaceHolder for files.ieb-medien.ch
Strategie als Bekenntnis                     Und was ist mit den anderen zwei Teil-
Die Stadt Uster versteht die Digitalstra-    projekten der ersten Etappe der Digi-
tegie «als Bekenntnis, sich aktiv mit dem    talstrategie, «Change Management»
Thema Digitalisierung auseinanderzu-         und «Prozessorientierte Verwaltung»?
setzen». Konkret wurde in diesem Do-         Die Ustermer Behörden wollten noch
kument als Hauptschwerpunkt einer            im Jahr 2020 starten. «Diese Projekte
ersten Umsetzungsphase von 2019 bis          laufen voraussichtlich erst Anfang des
2021 der Bereich «Smart Governance»          kommenden Jahres an», räumt Lucas
definiert. Dieser Bereich enthält die        Nicolussi einen gewissen Rückstand auf
Kernprojekte «Prozessorientierte Ver-        den vorgenommenen Zeitplan ein. Die
waltung», Change Management» und
«mobile Sitzungsvorbereitung für Behör-
den». Wurde bei den beiden ersten Pro-       «Die Stadtverwaltung soll auch in
jekten in diesem Jahr erst die Planung an
die Hand genommen, sollte sich das Vor-
                                             Zukunft ihre Rolle als kundenfreund-
haben «mobile Sitzungsvorbereitung»          liche Dienstleisterin für die Bevöl-
nach der Lancierung 2019 in diesem Jahr
bereits in der Umsetzung befinden.
                                             kerung und zugleich als attraktive
                                             Arbeitgeberin wahrnehmen können.»
Mit zwei Jahren war der Zeitrahmen für
dieses Projekt auch am kürzesten aller
Projekte definiert worden, die übrigen       Vorhaben hätten aufgrund der Spar-
haben eine prognostizierte Länge von         massnahmen 2019, des Notbudgets
sechs bis acht Jahren. Gemäss Auskunft       2020, der Vakanz des Stadtschreibers
von Lucas Nicolussi, dem Chief Digital       und der Corona-Pandemie nicht vor-
Officer der Stadt Uster, liesse sich das     her gestartet werden können. Wie sich
Kernprojekt «mobile Sitzungsvorberei-        etwa Corona auf diese Pläne noch aus-
tung» dermassen rasch realisieren, weil      wirken wird, weiss natürlich niemand.      Dies ist das Cover
«es sich um einen klassischen Service        Doch wie auch immer, solche Hürden         zu «Smart Uster» –
handelt, der sich mit einer entsprechen-     müssen wohl auch andere Städte und         die Digitalstrategie
                                                                                        der Stadt Uster. Es
den Software verhältnismässig einfach        Gemeinden meistern. Ein Trost dabei ist,   gibt kaum einen
und gezielt umsetzen lässt». Die Realisie-   dass Uster bereits heute schon ziemlich    Bereich, der durch die
rung wird auch dadurch erleichtert, dass     «smart» ist.                               Digitalisierung nicht
                                                                                        betroffen wäre.
es sich um ein Web- und App-basiertes                                                   Illustration: Stadt
Programm handle und somit nicht von          Martin Mäder                               Uster
einer bestimmten Hardware abhängig
sei. Lucas Nicolussi: «Die benötigten Ge-
räte sind bekannt und vorhanden.»

Leicht im Verzug
Der «Uster Report» erkundigte sich
beim «Mr. Digital der Stadt Uster», wie
weit man mit dem Teilprojekt «mobile Sit-
zungsvorbereitung für Behörden» nun
aktuell effektiv ist, schliesslich soll es
bereits Ende dieses Jahres abgeschlos-
sen werden. Lucas Nicolussi: «Wir sind
zeitlich leicht im Verzug. Bisher ist die
mobile Sitzungsvorbereitung bei der
Primarschulpflege im Einsatz, ab Herbst
2020 ist sie auch für Sekundarschulpfle-
ge und Gemeinderat geplant.»

                                                                                                 Thema      7
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Im Herzen von Uster

8   Uster Report 5 | 2020
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www.uschter77. ch

             Thema   9
"smartes Uster" J a - PlaceHolder for files.ieb-medien.ch
Bild rechts:   Interview mit Lucas Nicolussi, Chief
      Der sogenannte      Digital Officer der Stadt Uster
      Binärcode, eine
      Zahlenreihe aus
   Einsen und Nullen,     Was bedeutet für Sie generell der
 steht sinnbildlich für   Begriff «smart»?
   die Digitalisierung.   «Smart» bedeutet für mich ziemlich ge-
 Foto: Gerd Altmann,
               Pixabay    nau das, was es übersetzt auch heisst,
                          also eine Mischung von intelligent, clever
                          und schlau.

                          War denn die Stadt Uster dies alles
                          zuvor nicht?
                          Doch, die Stadt Uster war schon immer
                          bestrebt, sich zu entwickeln, zu verbes-
                          sern und für eine hohe Lebensqualität        Werden aber etwa ältere Menschen,
                          zu sorgen. «Smart» oder «Smart City»         die vielleicht mit einem Computer
                          heisst heute: die Lebensqualität der         nicht viel anfangen können, nicht
                          Stadt und deren Standortattraktivität        ausgeschlossen?
                          verbessern, indem digitale Technologi-       Zunächst muss ich an dieser Stelle eine
                          en und Infrastruktur eingesetzt werden.      Lanze brechen für all die «älteren Leute»,
                                                                       die super mit einem Computer, Smart-
                          Wie steht es um die allgemeine               phone und anderen elektronischen Ge-
                          Umsetzung der «Digitalisierung»?             räten zurechtkommen. Sie regen sich zu
                          Nun, diese ist bereits da und geht auch      Recht über das Klischee «65+ = digitaler
                          nicht mehr weg. Die Schweiz liegt im in-     Analphabet» auf. Tatsache bleibt aber,
                          ternationalen Vergleich bezüglich Digita-    dass es Menschen gibt, die aus unter-
                          lisierung in den Top Ten, gilt als innova-   schiedlichen Gründen keinen oder nur
                          tiver Wirtschaftsstandort und investiert     schlechten Zugang zu digitalen Informa-
                          entsprechend viel. Und die «digitale         tionen und Services haben. Ebenso wie
                          Wirtschaft» benötigt eben auch eine          Bund und Kanton richtet sich die Stadt
                          «digitale Verwaltung».                       Uster nach dem Motto «Digital First»
                                                                       und nicht «Digital Only». Das heisst, auch
                                                                       künftig wird es «analoge» Services ge-
                                                                       ben, im Hintergrund werden sie jedoch
                                                                       digital abgehandelt.

                                                                       Wie hat sich die Corona-Pandemie
                                                                       auf die Arbeiten zur Umsetzung
                                                                       der Ustermer Digitalstrategie
                                                                       ausgewirkt?
                                                                       Insgesamt hat das Thema «Digitalisie-
                                                                       rung» deutlich mehr Aufmerksamkeit
                                                                       erhalten als noch im Vorjahr. Für die
                                                                       Projektumsetzungen jedoch war «Coro-
                                                                       na» eher eine Bremse, da die internen
                                                                       Ressourcen für dringliche kurzfristi-
    Der Wermatswiler                                                   ge digitale Projekte eingesetzt werden
       Lucas Nicolussi
verbindet als früherer                                                 mussten, um die Covid-19-Auflagen und
    Stadtarchivar und                                                  -Empfehlungen umzusetzen (Video-Con-
 heutiger Chief Digital                                                ferencing, Home-Office etc.).
Officer (CDO) gekonnt
     Altes und Neues.
      Foto: Bollhalder                                                 Martin Mäder

10   Uster Report 5 | 2020
UNERWARTETE BEGEGNUNGEN
Pfarrerin Bettina Wiesendanger über Gott und Gefängnis

Sechs Pfarrpersonen arbeiten in                 Psychiatriepflege: ein idealer Ausgleich.
Usters reformierter Kirche. Bettina             Im Studium feilt man lange an Formu-
Wiesendanger ist Pendlerin: zwi-                lierungen, auf den Psychiatriepatienten
schen Uster und Winterthur, zwi-                muss man in Sekundenbruchteilen re-
schen Freiheit und Gefangenschaft.              agieren.
Sie predigt in Usters Heimen und in
der Kirche. Sie erzählt, worauf es ihr          Bevor Sie nach Uster kamen, waren
bei der Konfirmation ankommt und                Sie schon in der Gefängnisseelsorge
wie sie einmal einen vollbesetzten              tätig. Wie gestalten Sie die
Bus zum Stehen brachte.                         Begegnungen mit Gefangenen? Gab
                                                es Erfolgserlebnisse? Bekehrungen?
Sie rollt mit einem rosa Trottinett an,         Bekehrungen wären unprofessionell.
das nicht aufs Bild darf. Wir treffen uns       Das ist nicht Aufgabe einer Gefängnis-
im Restaurant 8610 beim Friedhof. Und           seelsorgerin. Im Fall eines Interesses an
nach dem Fototermin, der – wie Figura           einer Mitgliedschaft wäre die Pfarrper-
zeigt – kein druckbares Resultat zeitigte,      son der Wohnortgemeinde des Insassen
rollt die kleine Frau aus dem «bedräng-         zuständig. Meine Aufgabe als Gefäng-
ten Berufsstand» auf ihrem rosa Unter-          nisseelsorgerin ist es, einem Menschen,
satz mit wehendem Rock dem nächsten             der sich in einer ungewohnten Situation
                                                                                            Pfarrerin Bettina
Termin entgegen.                                wiederfindet, zu helfen, seine Gedanken     Wiesendanger vor
                                                zu ordnen und sich neu auszurichten.        dem Oberblegisee im
Frau Wiesendanger, wie kamen Sie                Ich versuche also aus dem, was mir der      Gespräch mit Konfir-
                                                                                            manden im Konflager
zum Pfarrberuf?                                 Gefangene mitteilt, ihm eine Perspektive    2020.
Als Schülerin des Seminars Unterstrass          aufzuzeigen, ihm glaubwürdig zu sagen,      (Foto: Antje Bakker)
in Zürich waren mir als Sechzehnjährige
gewisse fromme Bräuche dieser Institu-
tion zu eng. Weil ich vielseitig interessiert
war, wusste ich nicht, was ich studieren
sollte. Die Aussicht, nochmals vier bis
sechs Jahre von den Eltern abhängig zu
sein, schreckte mich ab. Damals lief in
der Psychiatrie noch immer der Über-
gang vom «Wärter» zum «Pfleger». Ich
begann nach der Matura für monatlich
CHF 2500.– als Lernende im Burghölzli
zu arbeiten und schloss dann die Aus-
bildung zur Psychiatriepflegerin ab. Da-
bei machte mich etwas stutzig: Patien-
ten, die von ihrem Glauben sprachen,
wurden als psychisch krank hingestellt,
pathologisiert. Dem wollte ich auf den
Grund gehen. Kann man an Gott glauben
und Psychiaterin sein? Ich holte das La-
tein nach und studierte Theologie. Dane-
ben arbeitete ich bis zu 70 Prozent in der

                                                                                                     Thema    11
KUNST
                                                                             AUSSTELLUNG
                                     Ciot Paola                              Ciot Design | Schmuck und mehr
                               Degen Corinne                                 Bilder
                           Dubois Dominique                                  Steinskulpturen
               Gründler Gabriela / Studer Heinz                              Skulpturen
                                 Hotz Claudine                               Bilder
                      Krähenbühl Jean-Pierre                                 Bilder
                        Ouboter Patricia Ellen                               Bilder und Steinskulpturen
                                Ouboter Trudy                                Bilder
                                 Walter Kurt P.                              Skulpturen aus Findlingen
                              Widmer Tatjana                                 Bilder
                                    Wood-Room                                Schreinerei-Zimmerei

           Vernissage          18. Sept. 2020 17-22 Uhr                      Freitag             25. Sept. 2020           17-22 Uhr
           Samstag             19. Sept. 2020 16-22 Uhr                      Samstag             26. Sept. 2020           16-22 Uhr
           Sonntag             20. Sept. 2020 11-15 Uhr                      Finissage           27. Sept. 2020           11-15 Uhr

                                   Usterstrasse 13 & 17                      Sponsoren bunts.ch | elektro-marti.ch | fotozitt.ch | gartist.ch |
                                                                             gossau-zh.ch | hustech.ch | leutenegger-insta.ch | lichtfunken.ch |
                          8614 Bertschikon (Gossau) ZH
                                                                             Meier Michael, Maler | Microlino | Mischol Markus | nova-ag.ch |
                                             amapoli.ch                      prosecco-hans.ch | Reinhart Thomas | urbankern.ch |
                                       info@amapoli.ch                       Weber Felix, Architekt | und weitere

       NEW TOYOTA

       COROLLA GR-SPORT

                                                                                                                                                A          A
                                                                                                                                                 B

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       Zürichstrasse 99, 8610 Uster
       044 905 20 30, www.bamert.ch
                                                                                                           SEIT 50 JAHREN
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     Fahrzeugmodelle 115 g/km. *Gemäss Prüfzyklus WLTP.

12    Uster Report 5 | 2020
dass in seinem Leben wieder andere            Ihrer Gottesdienste.» Vielleicht kommen
Zeiten kommen werden, mit anderen             sie in Freiheit persönlich bei mir vorbei.
Gefühlen: «Vergessen Sie nicht: In drei       In einem Gottesdienst habe ich aber
Monaten werden Ihre Kinder ihren Vater        noch nie jemanden aus diesem Kontext
brauchen.» Dies als Beispiel. Ist der Häft-   angetroffen. Am ehesten suchen Straf-
ling von sich aus religiös, versuche ich      entlassene später weiterhin die diakoni-
ihn in seinem eigenen Frömmigkeitsstil        sche Arbeit der Kirche, melden sich beim
abzuholen. Da habe ich mittlerweile eine      Sozialdiakon. Im Gefängnis ist das Set-
sehr breite Palette an Erfahrungen.           ting klar, ich habe einen professionellen
                                              Auftrag, der Gefangene ist auf Zeit dort.
Sie wurden 2014 in Uster zu                   Das ultimative Highlight war ein Strafent-   Eine Zelle für Unter-
50 Prozent ins Pfarramt installiert           lassener, der später, als Buschauffeur       suchungshäftlinge
                                                                                           in Winterthur: «Dem
(«eingesetzt», aktuell sind es                arbeitend, mich auf der Strasse erkann-      Verhafteten helfen,
70 Prozent für Uster). Welche                 te, den vollbesetzten Bus mitten in der      seine Gedanken zu
Aufgaben wurden Ihnen in der                  Strasse stoppte, mich herzlich grüsste       ordnen und sich neu
                                                                                           auszurichten.» (Bild
Kirchgemeinde Uster zugeteilt?                und fragte, ob ich immer noch an be-         von Kommunikation
Zu 40 Prozent sind das: Seelsorge,            wusstem Ort Besuche mache.                   Justiz und Inneres zfg)
Gottesdienste, Taufen, Trauungen und
Abdankungen. Die übrigen 10 Prozent
betreue ich den Schwerpunkt Diakonie.
Hier geht es um die sozialen Aufgaben
der Kirche, die in meinem Arbeits-
schwerpunkt – ohne Jugend, Familien
und Senioren – vor allem unser Sozialdia-
kon Rémy Beusch wahrnimmt (UR 5/16).
Zu meinen Aufgaben gehörte anfänglich
der einstige Kirchenbasar, der nun im
Chilefäscht weiterlebt. Ich bin weniger
die Quartierpfarrerin mit einem grossen
Netzwerk. Aber schöne Momente sind
es, wenn ein rechtsbürgerliches Kirchen-
mitglied zusammen mit einem syrischen
Flüchtling gemeinsam in einem meiner
Gottesdienste feiern und sich so in der
Kirche verschiedene Milieus begegnen.

Gab es in der diakonischen Arbeit
Fälle, in denen Sie Menschen erst
in Uster und dann im Gefängnis
betreuten oder umgekehrt? Wie
verändert dieser Wechsel die
Beziehung zur Seelsorgerin?
Solches erlebe ich. Wobei man sich da
keine übertriebenen Vorstellungen ma-
chen darf: Aus Ex-Häftlingen werden
keine Gottesdienstbesucher. Und jene
reformierten Kirchenmitglieder, die ich
wegen Wirtschaftsdelikten in Halbgefan-
genschaft betreute und denen ich von
meiner Arbeit in der Gemeinde erzähle,
meinen dann schon: «Interessant, wenn
ich wieder frei bin, komme ich in einen

                                                                                                     Thema     13
Die «Villa Rosa» in
     Winterthur: hier
   werden Strafen in
 Halbgefangenschaft
  vollzogen. (Bild von
Kommunikation Justiz
     und Inneres zfg)

                                                   Im Mai 2021 werden Sie eine Gruppe                                                                                 ich mir ein Bild hatte aussuchen müs-
                                                   junger Menschen konfirmieren.                                                                                      sen»: das Konfirmationsbild. Ich fand
                                                   Welchen Unterschied macht die                                                                                      diese Konfirmationsbilder stets sehr
                                                   Konfirmation im Leben eines                                                                                        fragwürdig. Aber über die Anknüpfung
                                                   Menschen?                                                                                                          an das Bild kamen wir rasch in ein Ge-
                                                   Die Konfirmation als öffentlicher Akt, an                                                                          spräch um die wichtigen Fragen.
                                                   dem man ein schmuckes Kleid zu Schu-
                                                   hen mit Absätzen oder den ersten Anzug                                                                             Der reformierten Kirche werden
                                                   mit Krawatte trägt, macht für mich vom                                                                             durch Kirchenaustritte nicht nur die
                                                   Glauben her keinen Unterschied. Ein Un-                                                                            Kirchensteuern der Ex-Mitglieder
                                                   terschied macht, ob man in dieser Zeit                                                                             entzogen, auch die Staatsbeiträge
Bettina Wiesendanger
                                                   eine Auseinandersetzung mit der Bibel                                                                              sinken. Wie gehen Sie als Pfarrerin
    ist auch Religions-                            sucht, sich auf eine solche einlassen will.                                                                        damit um?
    lehrerin in Wattwil                            Als ich 2016 meine erste Konfirmation                                                                              Manchmal finde ich es belastend
  und Kolumnistin für
  den «Stadtanzeiger                               in Uster vorbereitete, hatte ich im Ge-                                                                            und ich kann die eilig hingeworfenen
    Winterthur». (Aus-                             fängnis einen Gefangenen zu betreuen,                                                                              Small-Talk-Lösungen, die einem dann
  schnitt aus PDF der                              dessen einziger Bezug zur Kirche in der                                                                            aus dem populären Marketing-Halbwis-
 Kolumne mit Bild der
 Autorin: «Die Bibel in                            dunklen Erinnerung bestand, «da war                                                                                sen genannt werden, nicht mehr hören:
          einem Satz»)                             mal so ein Anlass in der Kirche, für den                                                                           Ihr müsstet bunter sein, profilierter oder
                                                                                                                                                                      mehr auf Twitter und Instagram. Wir lan-
                                                                                                                                                                      deskirchlichen Pfarrpersonen gehören
GLAUBENSSACHE: «DIE BIBEL IN EINEM SATZ»
VON BETTINA WIESENDANGER, REFORMIERTE GEFÄNGNISSEELSORGERIN UND KANTONSSCHULLEHRERIN                                                                                  einem stark bedrängten Berufsstand an,
             Einige    Interessierte   und untreu, sie liefen fremden       ger um sich, wurde aber bald in Je-   zusammengefasst lösen diese The-
             wollen die Bibel in ih-
             rem Leben einmal
                                       Göttern nach, weshalb Gott sie
                                       feindlichen Grossmächten auslie-
                                                                            rusalem als Aufrührer hingerich-
                                                                            tet, jedoch verkündeten seine Jün-
                                                                                                                  men bei mir als Zeitgenossin Stress
                                                                                                                  aus. Völker gegen Völker, Kleine
                                                                                                                                                                      damit muss man bei der Arbeit klarkom-
             ganz       durchlesen.
             Manche von ihnen
                                       ferte, nachdem er durch seine Pro-
                                       pheten deutliche Warnungen hatte
                                                                            ger, dass er von den Toten auf-
                                                                            erstanden und darum als Gottes
                                                                                                                  gegen Grosse, Aufrührer in
                                                                                                                  Machtblöcken, eine Weltreligion,                    men. Es bleibt aber nach wie vor eine
             fragen mich im Zuge       ergehen lassen, doch es geschah,     Sohn zu verehren sei, sie gründe-     die vielleicht an manchen Orten zu
ihrer Gesamtlektüre, ob ich das
auch schon getan hätte. Ich muss
                                       wie es vorhergesagt worden war,
                                       nacheinander unternahmen die
                                                                            ten eine neue Gemeinschaft, die
                                                                            über das Judentum hinauswuchs
                                                                                                                  einer kleinen Gemeinschaft wird.
                                                                                                                  Im Satz über die Bibel fehlt das Ge-
                                                                                                                                                                      sehr schöne Aufgabe mit grossartigen
                                                                                                                                                                      Möglichkeiten.
dies jeweils verneinen. Persönlich     Assyrer und Babylonier Erobe-        und zur Weltreligion wurde.»          bet. Mit dem Gebet endet der
lese ich in der Bibel immer punk-      rungszüge ins Heilige Land und       Kanaan, Assyrien, Babylon, Israel,    Stress. Deshalb meine Ergänzung
tuell, immer bezogen auf einen         stürzten die israelitischen Könige   Persien, Rom, Galiläa; Verschlep-     der Gesamtschau im Kleinstfor-
Zusammenhang, auf eine Frage-          vom Thron, zerstörten den Jerusa-    pung und Exil, Rückkehr und           mat: «… und Frauen und Männer
stellung. Kürzlich aber habe ich       lemer Tempel und verschleppten       Wiederaufbau; Hinrichtung und         beteten an den verschiedensten
eine Gesamtschau auf die Bibel ge-     das Volk, bis die Perser die Herr-   Auferstehung – die Bibel ist kein     Orten und zu den verschiedensten
funden, die vielleicht das Bedürf-
nis nach einem Überblick stillt.
                                       schaft der damals bekannten Welt
                                       ergriffen und den Israeliten die
                                                                            ruhiges Buch. In einem Satz
                                                                            zusammengefasst löst sie bei mir
                                                                                                                  Zeiten, allein oder gemeinsam, öf-
                                                                                                                  fentlich oder im stillen Kämmer-
                                                                                                                                                                      Pfarrpersonen stehen in der
J.H. Claussen hat vor zehn Jahren
                                       Rückkehr aus dem Exil und den
                                       Wiederaufbau ihrer Heimat ge-
                                                                            als Leserin Stress aus. Völker ge-
                                                                            gen Völker, Kleine gegen Grosse,
                                                                                                                  lein und sprachen zu Gott: Hilf
                                                                                                                  uns und allen Menschen, die deine                   Öffentlichkeit. Gab es Momente in
die Bibel in einem einzigen Satz       statteten, doch zur alten Grösse     ein Aufrührer in einem Riesen-        Hilfe brauchen, Amen.»
zusammengefasst:     «Aus
Nichts erschuf Gott Himmel und
                              dem      kehrte Israel nicht mehr zurück,
                                       sondern es wurde schliesslich eine
                                                                            reich, eine kleine Gemeinschaft
                                                                            und eine Weltreligion.
                                                                                                                                                                      Ihrem Leben, wo Sie wegen Ihrer
                                                                                                                  RUBRIK GLAUBENSSACHE
Erde, die Pflanzen- und Tierwelt
sowie die Menschheit, aus der er
                                       kleine Provinz im Riesenreich der
                                       Römer, doch trat im galiläischen
                                                                            Eritreer, Afghanen, Syrer, Marok-
                                                                            kaner,     Somalier,    Sudanesen;    Hier melden sich Mitarbeitende der grossen          Rolle auf etwas verzichten mussten?
sich das kleine Volk Israel auser-     Hinterland ein neuer Prophet auf,    Flucht und Exil, Rückkehr und         Landeskirchen zu Wort: Vertreter der Katholischen
wählte und ihm das gelobte Land
Kanaan schenkte, doch die Israeli-
                                       Jesus von Nazareth, der verkün-
                                       dete, dass Gottes Reich unmittel-
                                                                            Wiederaufbau; Tod und Bestat-
                                                                            tung – das alles ist in der Bibel
                                                                                                                  und der Reformierten Kirche Winterthur äussern
                                                                                                                  sich immer abwechslungsweise zu Themen,
                                                                                                                                                                      Da ich in Winterthur wohne und nicht in
                                                                                                                                                                      einem Pfarrhaus in Uster, bin ich weniger
ten erwiesen sich als undankbar        bar bevorstünde, er sammelte Jün-    enthalten.     In    einem    Satz    die herausfordern.

14      Uster Report 5 | 2020
exponiert. Was mir immer bewusst ist:
Wenn ein gewöhnlicher Bürger «A» sagt
und wenn eine Pfarrperson «A» sagt,
dann wird dieselbe Aussage möglicher-
weise anders aufgefasst. Das mag mit
ein Grund sein, warum ich nicht in den
sozialen Medien präsent bin, weil sich
im digitalen Panoptikum die Sichtweisen
auf eine Aussage sehr schnell verengen
können – bis zu ihrer Entstellung.

Welches war der heiterste Moment
in ihrer Ustermer Tätigkeit?
Solche ergeben sich, wenn Menschen
einen vermeintlich «langweiligen» Got-
tesdienst besuchen und überrascht, ja
verblüfft feststellen, dass hier etwas
stattfindet, das sie von der «verstaub-
ten Kirche» nie erwartet hätten. Der von
Frauen durchgeführte Weltgebetstag
zum Beispiel: Alle Jahre wieder, was kann
es Langweiligeres geben?! Doch dann
erfährt diese Person, wie hier Frauen
auf der ganzen Welt zusammengefun-
den haben, um über die konfessionellen
Grenzen hinweg an einem bestimmten
Tag sich den Fragen einer Frauengruppe      Jahr, mit wachen und kritisch gläubigen   Impressionen vom
aus einem Land zu stellen und in einer      Ustermerinnen aller Konfessionen diese    Weltgebetstag 2018
gemeinsamen Liturgie zu feiern. Das         Feier gestalten zu dürfen.                in Uster: globale,
                                                                                      ökumenische Feier
ist global, themenzentriert, performa-                                                gestaltet von wachen
tiv und in Echtzeit. Ich freue mich jedes   Giorgio Girardet                          Frauen.
                                                                                      (Bild: Gisela Elsässer)

                                                                       e?!
                                                                    de
                                                               enki
                                                         e sch
                                                       G

                                   364 Tage
                                   im Jahr offen
            Hotel Restaurant Puurehuus
        Fehraltorferstrasse 9 | 8615 Wermatswil
               Telefon +41 43 399 16 16
     info@puurehuus.com | www.puurehuus.com

                                                                                                Thema      15
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                                                              4-Gang-Menü mit Wildspezialitäten
                                                              und Alpenland Weine

                                                              Samstag, 19. September
                                                              ab 18.00 Uhr im «8610 Restaurant»
                                                              Werfen Sie einen Blick auf das Menü auf
                                                              www.8610restaurant.ch

       8610 Restaurant | Friedhofstrasse 3a | 8610 Uster | T 058 8610 820 | 8610restaurant@werkheim-uster.ch

           REGIONALBANK
                                                SEIT 1828

                                 Als grösste Regionalbank im Kanton Zürich leben
                             wir lokale Verbundenheit. Gemeinsam bringen wir voran,
                                     was uns am Herzen liegt – unsere Region.

16   Uster Report 5 | 2020
EIN ENERGIENETZ FÜR USTER
Über die für unsere Stadt bedeutsame Energiegewinnung

Neben der Wasserkraft wurden in
Uster seit 1850 auch Dampfmaschi-
nen eingesetzt. Diese dienten wegen
mangelnder Effizienz parallel zur
Wasserkraft lediglich zur Unter-
stützung. Wo man aber von Beginn
weg auf die Dampfmaschine setzte,
war in der Maschinenindustrie. Die
nächste Evolutionsstufe gab es mit
dem elektrischen Strom im Jahr
1897 – zumindest in Kirchuster.

Das Abenteuer begann mit Alfred Zell-
weger, einem Pionier der Elektrotechnik.
Zunächst übernahm er 1880 eine kleine
Lufttelegraphenwerkstätte an der Flora-
strasse. Zwei Jahre später expandierte er
an die Neuwiesenstrasse 10, wo er die
Werkstatt für elektrische Apparate auf-
baute und sich auf die Entwicklung von
Lichtanlagen, Telefonapparaten sowie
Elektromotoren konzentrierte.

Kraftwerk in Kirchuster
Unter anderem durch Zellwegers Ein-
fluss entschied der Gemeinderat von
Kirchuster im Jahr 1896, ein eigenes
Kraftwerk zur Erzeugung elektrischer
Energie zu errichten. Bereits ein Jahr
später konnte es an der Asylstrasse er-
öffnet werden. Der Strom wurde durch
zwei Gasgeneratoren erzeugt, für die ei-
gens ein kleines Gaswerk in einer kleinen
Baracke errichtet werden musste.
                                            Drähte alle an Stangen oberirdisch ge-        Vergleich gestern
Neben dem Glauben an den Fortschritt        führt wurden.                                 und heute: Oben das
war vor allem die Strassenbeleuchtung                                                     Elektrizitätswerk kurz
                                                                                          nach Abschluss der
das Motiv für die Einführung des Stroms:    Nach und nach kamen weitere Abon-             Bauarbeiten 1897. Es
Er war sauberer, billiger und weniger       nenten für den Strom hinzu. Industrien        stand damals auf wei-
aufwändig im Unterhalt als Petroleum.       stellten ihre Maschinen von der Wasser-       tem Feld allein. Heute
                                                                                          sind im Gebäude der
Zunächst wurden alle Strassenlaternen       kraft auf die Elektrizität um. Auch Privat-   sog. JazzConainer
in Kirchuster auf die neue Technologie      haushalte bemühten sich, am Fortschritt       und das Jazz-Museum
umgestellt. Ausserdem nutzte man das        teilzuhaben und elektrisches Licht zu         eingerichtet. Fotos:
                                                                                          Julius Gujer StAU
im Aufbau befindliche Telefonnetz für       nutzen und nicht mehr auf die alten Pe-
die Stromleitungen, weil die jeweiligen     trollampen oder gar Kerzen angewiesen

                                                                                                    Thema     17
Kreuzung Zürich-
strasse mit Post- bzw.
     Seestrasse, heute
Springbrunnenkreisel.
        Rechts Restau-
    rant Molino an der
           Poststrasse.
Bild: Julius Gujer StAU

                          zu sein. Schon bald breitete sich entlang   trischen Generator anzutreiben. Dieser
                          den Strassen ein Netz von Strom und         brachte die Spinnmaschinen zum Laufen.
                          Telefonleitungen über den Köpfen der
                          Ustermer aus.                               Höhepunkt der Entwicklung war 1908
                                                                      die Inbetriebnahme der Uster-Oet-
                                                                      wil-Bahn, der ersten elektrischen Über-
     «Im Gegensatz zu Kirchuster blieben                              landstrassenbahn der Region. Trotz des
                                                                      zunehmenden Erfolgs des elektrischen
      die beiden anderen Zivilgemeinden                               Stroms blieb für Ober- und Niederuster
                    beim Strom abseits.»                              die Beteiligung an dem Unternehmen
                                                                      Elektrizitätswerk einfach zu teuer.

                          Gewisse Kreise warteten zu                  Gas oder Elektrizität?
                          Die beiden anderen Zivilgemeinden Us-       Gleichzeitig wurde in der Zieleten Usters
                          ters blieben derweil abseits. Sie hatten    Gaswerk in Betrieb genommen, ein di-
                          kein Interesse, sich an der neuen Tech-     rekter Konkurrent für das Elektrizitäts-
                          nologie zu beteiligen, auch wenn manche     werk. Das Gas sollte insbesondere fürs
  Alte Post, heute Mc-    Industrielle gerne ans elektrische Netz     Kochen zum Einsatz kommen, ausser-
Donald’s, im Jahr 1896.
Auf dem Dach erkennt      angeschlossen worden wären. Zum Bei-        dem wollten diesmal vor allem Ober- und
  man einen Fernmel-      spiel die Industriellenfamilie Trümpler:    Niederuster teilhaben, um endlich ihre
  dekranz für Telegra-    Sie behalf sich, indem sie den benötigten   veraltete Strassenbeleuchtung zu mo-
 phie, später auch für
       Stromleitungen .   Strom mittels Wasserkraft und der alten     dernisieren. Daran hatte der Gemein-
 Bild Julius Gujer StAU   Turbine selbst erzeugte, um einen elek-     derat von Kirchuster kein Interesse, da
                                                                      ja sonst der Ausbau des eigenen elekt-
                                                                      rischen Netzes sabotiert worden wäre.

                                                                      Ausserdem stellte sich heraus, dass
                                                                      Gas auch zum Heizen eine Option dar-
                                                                      stellte und auch in Kirchuster gefragt
                                                                      war. Ausserdem war Gas für die vielen
                                                                      Arbeiterfamilien erschwinglicher als
                                                                      Strom. Dieses Bedürfnis war der Grund
                                                                      für Kirchuster, das Wagnis einzugehen,
                                                                      neben dem Elektrizitätswerk, auch noch
                                                                      ein Gaswerk zu betreiben.

                                                                      Anschluss via Zweigleitungen
                                                                      Das Verteilungsnetz des sogenannten
                                                                      Stadtgases, das aus der Verbrennung
                                                                      von Kohlestaub gewonnen wurde, reich-

18   Uster Report 5 | 2020
te unter der Erde in Rohrleitungen bis
in die letzte Ecke des damaligen Uster
und wurde nach und nach ausgebaut.
Der Anschluss an dieses Netz lag süd-
lich des Bahndamms etwa bei der Bank-
strasse 40.

Es gab nur diesen einen Anschluss, der
mit dem Gaswerk verbunden war. Selbst
die Gegend oberhalb der Bahnlinie, die
allerdings erst ab etwa 1910 wirklich aus-
gebaut wurde, war nicht durch einen se-
paraten Anschluss erschlossen, sondern
über eine Zweigleitung von der Brunnen-      Heizen erlebte das Gas eine Renaissan-       Talackerstrasse mit
strasse aus. Sollte der Anschluss an der     ce, nachdem die Ölheizung dem Gas            Blick zum Gast-
Bankstrasse beschädigt werden, würde         zuvor den Rang abgelaufen hatte. 63%         haus Kreuz im Jahr
                                                                                          1892. Telegraphen-
es in weiten Teilen Usters dunkel.           des Wärmebedarfs werden heute mit            masten säumen
                                             Erdgas gedeckt! Das ist praktisch, weil      die Strasse. In der
Strom setzt sich durch                       Erdgas ohne weiteres mit Biogas ergänzt      Bildmitte, rechts vom
                                                                                          «Kreuz», steht eine
Dem grossen, jahrzehntelangen Erfolg         werden kann. Eine Erdgasheizung kann         Petrolllaterne.
des Gases zum Trotz setzte sich der          heute auch leicht mit einer Solarthermie-    Bild: Julius Gujer StAU
elektrische Strom für die Beleuchtung        anlage kombiniert werden.
und den Antrieb von Maschinen lang-
fristig durch. 1920 sattelten die beiden     Mit der Aufhebung der Zivilgemeinden
Zivilgemeinden Ober- und Niederuster         1927 entstanden 1928 die Gemeinde-
für ihre Strassenbeleuchtung endlich         werke Uster, die Vorgängerorganisation
auch auf die Elektrizität um. Ausserdem      der heutigen Energie Uster AG, die im
verlangten auch hier immer mehr Leute        Jahr 2000 gegründet wurde. Die heutige
nach elektrischem Licht und einem hei-       Energieversorgung ruht bis heute auf
mischen Telefonanschluss. Auf der an-        den drei Pfeilern Wasser, Elektrizität und
deren Seite blieb das Gas für die Küche      Gas, wie schon vor mehr als 110 Jahren.
noch eine Zeit lang beliebt, bevor auch      Allerdings soll der Verbrauch der fossilen
hier der Strom die Oberhand gewann.          Energie in Zukunft stark gesenkt werden:
                                             Gemäss dem kommunalen Energieplan
1968 wurde das Gaswerk abgebrochen,          von 2013 will Uster den Anteil erneuer-
nachdem es vier Jahre zuvor stillgelegt      barer Energie von heute 7% bis 2035 auf
worden war. Seither zapft Uster sein Gas     mindestens 45% erhöhen.
von einer Pipeline, die seit 1974 umwelt-
freundlicheres Erdgas befördert. Zum         Michael Köhler

                                                                                          Heutiger Stadt-
                                                                                          hausplatz im Jahr
                                                                                          1900. Links die
                                                                                          Bahnhofstrasse. Am
                                                                                          Strommast beim
                                                                                          Brunnen hängt eine
                                                                                          der damals typischen
                                                                                          Stromlaternen.
                                                                                          Bild: Julius Gujer StAU

                                                                                                    Thema      19
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20 Uster Report 5 | 2020
SMARTE LÖSUNGEN GEFRAGT
Umfrage an der Kantonsschule Uster nach dem Lockdown

Am 16. März wurden die Schweizer           Was waren die Probleme und
Schulen aufgrund der Corona-Krise          Herausforderungen, die beim
geschlossen. Während die obligato-         Online-Unterricht auftraten?
rischen Schulen am 11. Mai wieder          Ich kann hier nur von meinen persön-
öffnen konnten, mussten Berufs-            lichen Erfahrungen sprechen. Eine He-
und Mittelschulen bis zum 8. Juni          rausforderung war, dass der Stoff der
warten.                                    Unterrichtsform angepasst werden
                                           musste, sodass er gut vermittelbar und
In Uster war auch die im Bildungszent-     abwechslungsreich blieb. Dabei fehlte
rum (BZU) beheimatete Kantonsschule        vor allem der direkte Kontakt zu meinen
(KSU) gezwungen, ihre Türen zu schlie-     Klassen. Kurze Videosequenzen waren
sen. Eine Lehrerin und zwei SchülerIn-     möglich, ansonsten sah man sich nicht.
nen erzählen uns von ihren Erfahrungen     Das hiess, dass die Aufträge und vie-
mit dem Online-Unterricht. Und wie es      len Rückmeldungen schriftlich erfolgen
war, am 8. Juni wieder in die Schule zu    mussten, was einen grossen Zeitauf-
gehen – oder eben auch nicht.              wand bedeutete. Zudem gibt es in einer
                                           solchen Situation Aspekte, die komplett
«Die Schülerschaft hat das toll            wegfallen, weil sie online nicht unterrich-
gemeistert!»                               tet werden können, wie zum Beispiel das
Sabine Abt ist Deutsch- und Englischleh-   Gespräch über Literatur. Auf der Seite
rerin an der Kantonsschule Uster. Neben    der Schüler/-innen weiss ich aus Rück-
dem Online-Unterricht musste sie sich      meldungen, dass für viele die Schule als
auch um das Schultheater kümmern, wel-     Ort zum Lernen sehr wichtig. Nicht alle
ches sie leitet und das vom März in den    haben zu Hause eine angenehme Lern-
September verschoben werden musste.        situation, für sie war die Lockdown-Zeit

                                                                                         Der Eingangsbereich
                                                                                         des BZU war während
                                                                                         des Lockdowns für
                                                                                         einige Zeit verwaist.

                                                                                                  Thema     21
Was können Sie aus dieser Zeit
                                                                    mitnehmen?
                                                                    Dass der Mensch zwar ein sehr anpas-
                                                                    sungsfähiges Wesen ist, aber Unterricht
                                                                    ohne direkten Kontakt über längere Zeit
                                                                    sehr anstrengend und nicht für alle ge-
                                                                    eignet ist. Erfolgreiches Lernen und Leh-
                                                                    ren braucht ein lebendiges Gegenüber.

                                                                    «Die ersten Wochen waren recht
                                                                    aufregend»
                                                                    Anselmo Assetta hat in diesem Jahr die
                                                                    Matur bestanden. Ohne Prüfungen, aber
                                                                    dafür mit Corona-Wirrwarr. Seinen letz-
                                                                    ten Schultag verbrachte er unbewusst.
        Sabine Abt ist
        Deutsch- und                                                Wie war für dich der
  Englischlehrerin an
  der Kantonsschule                                                 Online-Unterricht?
               Uster.                                               Es war eine gute erste Erfahrung. Die un-
                                                                    teren Jahrgänge arbeiten zum grössten
                         besonders schwierig. Auch hilft vielen     Teil schon mit ihrem Computer zu Hause
                         das gemeinsame Lernen, der Austausch,      und in der Schule. Wir waren der letzte
                         die Möglichkeit, unkompliziert nachfra-    Jahrgang, der noch nicht eigene Laptops
                         gen zu können. Insgesamt möchte ich        in die Schule nehmen musste. Dank Co-
                         jedoch betonen, dass unsere Schüler-       rona waren wir doch noch mit dieser Un-
                         schaft diese Zeit toll gemeistert hat!     terrichtsform in Kontakt gekommen. Die
                                                                    ersten Wochen waren recht aufregend
                         Wie war für Sie der Start am 8. Juni?      und zum Teil verwirrend, weil es für uns
                         Grundsätzlich schön. Ich hatte mich sehr   neu war. Mit der Routine merkte man
                         darauf gefreut, meine Klassen wieder       aber schnell, dass es viel ermüdender ist,
                         live zu sehen. Die Stimmung war aber       als wenn man normal zur Schule geht.
                         ziemlich gedämpft im Schulhaus, da viel    Der Unterricht fing eigentlich nie richtig
                         weniger Menschen als sonst unterwegs       an – und hörte auch nie richtig auf: Man
                         waren und wir untereinander Distanz        war montags bis freitags permanent in
                         halten mussten. Obwohl der Halbklas-       der Schule. Vom sozialen Kontakt her ha-
                         senunterricht in den oberen Klassen mit    ben wir gemerkt, dass es anders war, als
                         erneuter Unterrichtsadaption verbun-       wenn man sich in Realität trifft. Ich habe
                         den war, ergaben sich so neue Chancen      mich schon etwas einsamer gefühlt. Es
                         durch die kleineren Gruppen.               war nicht so, dass man allein war, aber
                                                                    eher, dass man sich dachte «Hey, den
                         Ihr Schultheater «Was ihr wollt» soll      würde ich jetzt gerne persönlich treffen.»
                         nun statt im März vom 10. bis 13.
                         September stattfinden. Wie gestaltet       Du hattest auch keine Mottowoche
                         sich die Situation im Moment?              oder Maturstreich. Und auch die
                         Im Moment ist konsequentes Social Di-      Maturfeier war speziell. Wie hast du
                         stancing im Publikum geplant. Auf der      das empfunden?
                         Bühne innerhalb der Theatergruppe          Es war schade, dass ich die Mottowoche
                         werden wir keine Einschränkungen vor-      und den Maturstreich so nicht erleben
                         nehmen, da das Contact Tracing gewähr-     durfte. Vor allem schade war, dass ich
                         leistet sein wird. Natürlich beobachten    dieses Abschiedsritual nicht mit meinen
                         wir die Entwicklungen genau und ziehen     Freunden feiern konnte. Für uns sah es
                         je nachdem Konsequenzen daraus.            am 13. März zuerst so aus, als würden

22 Uster Report 5 | 2020
wir nach ein paar Wochen wieder zur         Was kannst du aus dieser Zeit
Schule gehen, aber im Endeffekt hatten      mitnehmen?
wir nie mehr zusammen Schule. Wir ha-       Dass man mit einer gewissen Selbstdiszi-
ben alle unseren letzten Schultag un-       plin dranbleiben muss. Es ist nicht immer
bewusst verbracht. Immerhin war dann        einfach, wenn man sein eigener Chef ist
unsere Abschlussfeier, mit Sicherheits-     und sich selbst animieren muss, etwas
abständen, trotzdem ein würdevoller         anzugehen, worauf man nicht so Lust
Abschluss.                                  hat. Es hat auch viel dazu beigetragen,
                                            dass ich ein Stück weit selbstständiger
Findest du, dass dir die Matur              geworden bin und für mich Verantwor-
geschenkt wurde?                            tung übernehmen kann.
Nein. Man kann darüber streiten, ob
man uns die Maturprüfungen geschenkt        «Man hat sehr viel über
hat. Ich weiss von vorherigen Jahrgän-      sich gelernt»
gen, dass die Prüfungen die Noten           Zoe Mackinga bestreitet dieses Jahr nach
tendenziell nicht wirklich veränderten.     den Sommerferien ihr letztes Schuljahr
Die Prüfungen wurden einem vielleicht       und freute sich am 8. Juni vor allem dar-
geschenkt, aber eine Matur ist ja nicht     auf, wieder unter Menschen zu kommen.
einfach nur die Prüfung zum Schluss. Sie
ist nicht eine Leistung von einem Tag,      Wie sah dein typischer
sondern eine Leistung von vier bis sechs    Online-Schultag aus?
Jahren. Darum finde ich, dass jeder, der    Ich stand jeweils zehn Minuten bevor die
es ins letzte Jahr geschafft hat, die Ma-   Schule anfing auf. Beim Frühstück mach-
tur zu 75% bestanden hat. Die restlichen    te ich schon einmal den Laptop an. Einige
25% hängen dann von der Fähigkeit ab,       Lehrer hielten mit Hilfe der Programme
ob man an einem bestimmten Datum ei-        Zoom oder Teams Präsenzunterricht ab,
nen grossen Umfang an Wissen abzuru-        einige haben uns einfach Aufträge ge-
fen vermag. Aber letztendlich sollte man    geben. Offiziell mussten wir nach Stun-
eine Matur nicht dafür bekommen, dass       denplan arbeiten, aber man konnte es
man Sachen auswendig lernen kann,           sich selber einteilen. Man musste sich
sondern dass man schlau ist.                eigentlich alles selbst erarbeiten, das
                                            war eine rechte Umstellung. Auch, dass
                                            man am Morgen nicht aufsteht und zur
                                            Schule fährt, sondern dass man aufsteht
                                            und eigentlich drei Schritte später schon
                                            in der Schule ist. Vom Lernen her war der
                                            Vorteil, dass man sich den Fokus selbst
                                            setzen und so viel Zeit sparen konnte.
                                            Man hat auch gemerkt, welches Fach ei-
                                            nen wirklich interessiert: In der Schule
                                            kann das recht lehrerabhängig sein.

                                            Wie war für dich der Start
                                            am 8. Juni?
                                            Ich habe mich gefreut, wieder zur Schule
                                            zu gehen und meine Freunde zu sehen.
                                            Es war sehr gut organisiert. Jedes zweite
                                            Pult war abgeklebt und bevor wir das
                                            Zimmer verliessen, mussten wir die Ti-
                                            sche desinfizieren. Wenn wir uns bei Ex-
                                                                                        Anselmo Assetta
                                            perimenten näher als zwei Meter kamen,      wurde ein Stück weit
                                            mussten wir Masken tragen. Die Treppen      selbstständiger.

                                                                                                 Thema 23
Pfleiderers
                                                       VITAL-BOOST              SHOT

                                 .ch
                              rer                      Unsere Hausspezialität bei:
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   w.
ww                                                     •   Rekonvaleszenz
                                                       •   Hoher Belastung

                                       Verkaufen, Bewerten und Verwalten von Immobilien

                                              Immobilienverkauf
                                             persönlich engagiert
                                                 044 350 66 22
                                                        Thomas Schlatter, Schlatter Immobilien & Consulting AG
                                                                              8006 Zürich, www.schlatter-ic.ch
                                                                    Alte Seefeldstrasse 70, 8616 Riedikon/Uster

24 Uster Report 5 | 2020
und Gänge waren mit Pfeilen markiert,
die die Gehrichtung angeben. Weil alle
ihren Menschenverstand nutzten und
begriffen, warum wir das machten, hatte
alles insgesamt gut funktioniert.

Was hat dir besonders gefehlt?
Umarmungen.

Was nimmst du aus dieser Zeit mit?
Wie wichtig Organisation ist – seine eige-
ne und die der Lehrer. Und wie wichtig
unter Menschen zu sein doch ist. Man
hat auch sehr viel über sich gelernt und
wie eigenständig und selbstdiszipliniert
man ist.
                                                                           Freute sich wieder
                                                                           auf die Schule: Zoe
Cynthia Gehrig                                                             Mackinga.

  Trotz allem haben wir

                         Geburtstag
                                                  gefeiert wird später

  Bikes          Zentrum Büelgass, Laufenbachstrasse 5, 8625 Gossau ZH
    &            Tel. 044 975 16 20, www.velo-windrad.ch, windrad@velo-windrad.ch
  more           Öffnungszeiten: Di–Fr 9.00–12.00/14.00–18.30, Sa 8.00–14.00 / Mo geschl.

                                                                                     Thema 25
SMARTES – UND UNSMARTES
Eine persönlich gefärbte Spurensuche

         Bild rechts:
                        Smart heisst auch hübsch, und so
        Smart: bunte    machte ich mich auf, um in Uster
 Blumenwiese direkt     etwas Hübsches zu finden.
an der Zürichstrasse.

                        Die immer geschlossenen Bahnschran-
                        ken können es sicher nicht sein. Auch
                        die stehenden Autokolonnen am Abend
                        tragen bestimmt nicht zu einem smarten
                        Uster bei.

                        Ebenfalls nicht als smart kann der starke
                        Lastwagenverkehr mit den übergrossen
                        Brummern bezeichnet werden.                  Die dortigen Baumflächen wurden mit
                                                                     Wildblumen bepflanzt und machen da-
                        Aber halt: Sind es nicht auch die Vereine,   mit das Zentrum zu einer strahlenden
                        die eine smarte Stadt ausmachen? Lei-        Blumenwiese.
                        der sind in Uster innerhalb der letzten
                        Jahre einige der traditionellen Vereine      Fazit: Man muss zwar das smarte Uster
                        verschwunden.                                suchen, kann es aber auch wirklich fin-
                                                                     den. Es gibt viele versteckte Dinge, die
                        Und die Kunst? Ich erinnere an das bei-      unsere Stadt zu einem echt «smarten»
                        nah eingestürzte Kunstwerk im Zeug-          Uster machen. Wir haben einen herrli-
                        hausareal. Dieses machte Uster wohl          chen See, ein stolzes Schloss und viele
                        auch nicht smarter.                          weitere Schönheiten, die man aber nicht
                                                                     sehen kann, wenn man mit dem Smart-
                        Fündig an der Zürichstrasse                  phone durch die Gegend geht. Also Au-
                        Ich suche weiter, um das smarte Uster        gen auf, es gibt das smarte Uster.
                        zu finden, und siehe da – an der Zürich-
                        strasse treffe ich auf ein echtes Kleinod.   Ruedi Gysi

           Unsmart:
 trennende Bahnlinie
       mit Schranke.

26 Uster Report 5 | 2020
DER ENERGIE-FLUSS
Stromproduktion als letzte Verwendung der Wasserkraft

Dass man mittels Wasser Energie           Zweistromland und die alten Ägypter
gewinnt, ist eine «smarte» Leistung.      vor über 5000 Jahren für sich arbeiten
Entlang des Aabachs, zwischen dem         liessen. Gebraucht wurde es zum Be-
Pfäffiker- und dem Greifensee, ste-       wässern der Wiesen, indem man das
hen heute insgesamt zwölf Klein-          kostbare Nass mit einfachen Schöpfrä-
wasserkraftwerke, deren sechs al-         dern in höher gelegene Rinnen leitete.
lein auf dem Gebiet der Stadt Uster.      Im 4. Jahrhundert v. Chr. erfanden die
Unter dem Label «Aabachstrom»             Griechen das Wasserrad und setzten es
kann man sich bei der Energie Uster       ebenfalls in der Landwirtschaft ein.
AG mit so gewonnener Energie belie-
fern lassen.
                                          «Das Wasserrad übersetzte die Kraft
Jedes dieser Kraftwerke geht zurück auf
die historische Nutzung der Wasserkraft   des Wassers auf eine Winde.»
als Antriebsenergie für Baumwollfabri-
ken. Alle wurden unter denkmalpflege-
rischer Aufsicht instand gesetzt und in   Zum Antrieb nutzen
den letzten 20 Jahren in Betrieb genom-   Das Wasserrad übersetzte die Kraft des
men. Die Stromproduktion ist heute die    Wassers auf eine Winde, mit deren Hil-
einzige Verwendung der Wasserkraft in     fe z. B. ein Mahlwerk angetrieben wer-
Uster.                                    den konnte. Mühlen waren die früheste
                                          Industrie, die die Energie des Wassers
Wasser war der erste Energieträger der    nutzbringend einsetzte. Nachweise
Menschheit, den schon die Assyrer im      für eine vermehrte Nutzung des Was-

                                                                                   Oberlaufkanal der
                                                                                   BUAG, heute Im Lot
                                                                                   am Stadtpark. Links
                                                                                   fliesst der Aabach.
                                                                                   Fotos: Michael Köhler

                                                                                            Thema 27
über
                                                                  Täglich
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 28 Uster Report 5 | 2020 Mo.–Fr. 8.00–20.00 Uhr / Sa. 8.00–18.00 Uhr
Aabach mit Wuhr
                                                                                      zum Oberlaufkanal
                                                                                      bei der BUAG (Im
                                                                                      Lot) der Spinnerei
                                                                                      Kunz, der späteren
                                                                                      Zellweger AG.
                                                                                      Bild: Autor

sers gibt es aus der Römerzeit, in der     Die Kraft aus dem Aabach
die Wasserkraft neben allen möglichen      In Uster wurde die Wasserkraft des Aa-
technischen Spielereien wie Springbrun-    bachs spätestens im 14. Jahrhundert ge-
nen auch für Getreide- und Ölmühlen        nutzt – aus dieser Zeit sind die Mühlen
eingesetzt wurde. Für etwas anderes als    in Ober-, Nieder- und auch in Kirchuster
für Springbrunnen und zum Mahlen von       bezeugt. Das Gefälle ist mit 100 m Hö-
Getreide und Öl wurde aber die Wasser-     henunterschied zwischen Pfäffiker- und
kraft bis ins späte 18. Jahrhundert kaum   Greifensee ideal für die Energiegewin-
verwendet.                                 nung. Wie anderswo auch, waren es die
                                           Mühlen, die die Kraft des Wassers als
                                           Erste nutzten. Bald nach den Mühlen
                                           entstanden, meist auch nah beieinan-
                                           der gelegen, Sägereien und Schmieden,
                                           deren Säge bzw. Hammer durch Wasser-
                                           kraft angetrieben werden konnte.

                                           «Die etwa 100 Jahre währende Zeit
                                           der Wasserkraft in Uster war nur
                                           möglich durch Innovationen in der
                                           Technik der Kraftumsetzung.»

                                           Schon früher leiteten die Bauern auch in
                                           Uster Wasser des Aabach auf ihre Felder,
                                           um sie mit Nährstoffen anzureichern.
                                           Dazu wurde der Bach mit einem Wehr
                                           aufgestaut, um das Wasser in die schma-
                                           len Kanäle zu leiten, durch die das Was-   Fischtreppe vom
                                           ser in die Felder rieselte. Das bedurfte   Aabach zum Ober-
                                                                                      laufkanal für die
                                           einer guten Kommunikation und Aufga-       Spinnerei BUAG.
                                           benteilung unter den Bachanliegern, um     Bild: Autor

                                                                                               Thema 29
Der Betonmauerrest
   im Boden gehörte
 zum Fabrikkanal der
 Spinnerei Zangger in
    Kirchuster. Aufge-
      nommen hinter
  dem Geschäftshaus
      Zürichstrasse 1.
           Bild: Autor

                           Streit vorzubeugen. Dass dem oft nicht     Innert 50 Jahren entstanden in Uster
                           so war, bezeugen zahlreiche Gerichtsfäl-   zwölf solcher Industrieanlagen, neben
                           le die Wassernutzung betreffend.           den weiter bestehenden Mühlen und
                                                                      der Sägerei in Kirchuster. Die Wasser-
                           Ein Bypass zum Aabach                      kraft wurde noch bis ins frühe 20. Jahr-
                           Um die Mühlen vor diesen Konflikten        hundert genutzt, dann wurde sie durch
                           zu schützen, wurde spätestens im frü-      effizientere Dampfmaschinen und der
                           hen 17. Jahrhundert von Oberuster aus      seit 1897 in Kirchuster neu angebotenen
                           der sogenannte Mühlenkanal angelegt,       Elektrizität abgelöst. Die etwa 100 Jahre
                           der wie ein Bypass des Aabach wirkte       währende Zeit der Wasserkraft in Uster
                           und zunächst bei der späteren Brauerei     war nur möglich durch Innovationen in
                           wieder in den Aabach mündete. Im Ver-      der Technik der Kraftumsetzung. Höl-
                           lauf des 19. Jahrhunderts wurde er nach    zerne Wasserräder wurden durch solche
Auflistung aller Klein-    und nach bis zur Mündung des Aabach        aus Eisen modernisiert, bis das Wasser-
     wasserkraftwerke      in den Greifensee verlängert, je nach      rad schliesslich zwischen 1845 und 1870
 am Aabach zwischen
  Wetzikon und Uster.      Bedarf der einzelnen Fabriken. Diese       durch Turbinen ersetzt, die ihrerseits im-
   Die drei gelb hinter-   nutzten seit 1816 eine Idee aus England,   mer weiter verbessert wurden.
     legten Kraftwerke     eben die Kraft des Wassers für den An-
           sind derzeit
        ausser Betrieb.    trieb von Spinn- bzw. Webmaschinen         Umstieg auf Elektrizität
Bild: Energie Uster AG     einzusetzen.                               Um diese Industrie am Aabach zu gewähr-
                                                                      leisten, waren immer weitere Optimie-
                                                                      rungen am Kanalsystem vorgenommen
                                                                      worden, z. B. durch Ausgleichsweiher. Im
                                                                      Verlauf der ersten Hälfte des 20. Jahr-
                                                                      hunderts stellten die meisten Betriebe in
                                                                      Uster auf die elektrische Energie um. Sie
                                                                      legten ihre Wasseranlagen still, sobald
                                                                      sie direkt auf das Stromnetz Zugriff hat-
                                                                      ten. Lediglich die Spinnerei Trümpler z. B.
                                                                      nutzte noch weiterhin die Wasserkraft,
                                                                      um mit der Turbine einen Generator zu
                                                                      betreiben, der den Strom für die Spinn-
                                                                      maschinen lieferte.

                                                                      1969/70 wurden zwischen Ober- und
                                                                      Kirchuster sämtliche künstlichen Was-
                                                                      serbauten, mit Ausnahme der Badean-
                                                                      stalt, zugeschüttet und damit zerstört.
                                                                      Daher gibt es in diesem Abschnitt auch

30 Uster Report 5 | 2020
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