DIE BRÜCKE - Interreligiöser Dialog - TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT NR. 1/2017 - Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden

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DIE BRÜCKE - Interreligiöser Dialog - TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT NR. 1/2017 - Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden
DIE BRÜCKE
                                        TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT · NR. 1/2017
Januar / Februar Jahrgang 2017 5 Euro

                                               Interreligiöser Dialog
DIE BRÜCKE - Interreligiöser Dialog - TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT NR. 1/2017 - Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden
2 inhalt

              Thema                                                                                                                                 Umschau
   3          Auf ein Wort                                                                                                                    22 Es war kein Mangel unter ihnen
              Oskar Wedel                                                                                                                            Ellen Leutbecher

   4 Interreligiöser Dialog                                                                                                                   24 Ein Film wie frische Frühlingsluft
              Marius von Hoogstraten                                                                                                                 Sarah Sutter

   6 Christlicher Glaube und andere Religionen                                                                                                25 Im Meer der Zeit nicht untergehen
              Reinhold Bernhardt                                                                                                                     Alejandro Zorzin

  10 Aus Fremden werden Freunde                                                                                                               28 Der Hilflosigkeit trotzen
              Dieter Wolf                                                                                                                            Rachel Bergen

  12 Ich habe nichts gegen Muslime, aber …                                                                                                    30 Greifbare Spuren einer Partnerschaft
              mennoForum                                                                                                                             Wolfgang Seibel

  14 Von Weltanschauungen, religiösen 			                                                                                                     32 Randnotizen
     Gemeinschaften und Freikirchen                                                                                                                  Herbert Hege
              Andreas Kohrn                                                                                                                   34 Eine Einladung zum Gespräch
  18 Sprachfähig werden für den Dialog                                                                                                               Jahrbuch-Rezension von Lukas Amstutz
              Sarah MacKeil
  20 Migration, Integration und europäische Werte
              APD

                                                                                                                                                    Rubriken
                                                                                                                                             9 & 21 Lyrik
                                                                                                                                              38 Personen
                      DIE BRÜCKE 2/2017 erscheint                                                                                             42 Termine
                        Anfang März zum Thema                                                                                                 47 Leserecho & Ausblick
                     „Fernbeziehungen – Netzwärme“
                    Redaktionsschluss ist der 02.02.2017                                                                                      48 Friedensfoto

                                                                                                                                   Abo-Betreuung,
   DIE BRÜCKE                                                                            Redaktion: Benji Wiebe
                                                                                         Rugbiegel 10, 76351 Linkenheim-           Vertrieb & Leserservice:
                                                                                                                                   Regina Ruge
                                                                                                                                                                            Abonnement:
                                                                                                                                                                            DIE BRÜCKE erscheint sechs Mal jährlich
   TÄU F E R I S C H - M E N N O N I T I S C H E G E M E I N D E Z E I T S C H R I F T
                                                                                         Hochstetten, Tel.: 07247 - 934255-10                                               und kostet im Abonnement 28,- €
                                                                                         redaktion.bruecke@mennoniten.de           Wollgrasweg 3d, 22417 Hamburg            (Förderabo 39,- €; ermäßigtes Abo 15,- €)
                  Gegründet 1986                                                                                                   Tel./Fax: 0 40 - 5 20 53 25
       1974 bis 1985 „Mennonitische Blätter“                                                                                                                                einschließlich Versandkosten und 7 %
                                                                                         BRÜCKE-Team: J. Jakob Fehr, Volker        vertrieb.bruecke@mennoniten.de           Mehrwert­steuer. Das Abonnement
            und „Gemeinde Unterwegs“
             bis 1973 „Der Mennonit“                                                     Haury, Anita Hein-Horsch, Heiko Prasse,                                            verlängert sich automatisch um je ein
                                                                                         Wilfried Scheuvens, Oskar Wedel           Anzeigen:
                                                                                                                                   Christoph Wiebe, Freiburg                weiteres Kalenderjahr, wenn es nicht bis
                                                                                         Korrektorat:                              Tel.: 0151 - 59432076                    zum Ende des Jahres gekündigt wird.
                                                                                         Filifjonka Brand, Erlangen                anzeigen.bruecke@mennoniten.de           Einzelpreis: 5,- €
  Herausgeberin:
  Arbeitsgemeinschaft                                                                    Redaktions- und Anzeigenschluss           Layout:
  Mennonitischer Gemeinden                                                               der nächsten Ausgabe: 05.12.2016          Benji Wiebe, www.mennox.de               Bitte beachten Sie unser neues
  in Deutschland K.d.ö.R. (AMG)                                                          Erscheint Anfang Januar 2017                                                       Konto!
                                                                                                                                   Produktion:
                                                                                         Die Redaktion behält sich vor, Beiträge   M. Wiebe – IT
  Vorsitzende: Doris Hege                                                                zu redigieren und gegebenenfalls zu                                                Einzahlungen und Spenden an:
                                                                                                                                   Linkenheim-Hochstetten
  Eysseneckstr. 54, 60322 Frankfurt                                                      kürzen.                                                                            KD-Bank Dortmund
  Tel.: 069-590228                                                                                                                                                          Kto-Nr. 101 350 90 65, BLZ 350 601 90
  vorstand@mennoniten.de                                                                 Lyrik-Seite: Oskar Wedel                  Titelbild und Seite 3                    IBAN: DE70 3506 0190 1013 5090 65
                                                                                         Neue Straße 14, 31559 Hohnhorst           Adam Jones - flickr.com (CC BY-SA 2.0)   BIC: GENODED1DKD
  Internet:                                                                              lyrik.bruecke@mennoniten.de
  www.mennoniten.de/bruecke.html
                                                                                         Chronik: Irmtraud Neufeld                 Nur ausdrücklich als solche gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung von Her-
  © AMG 2017, Nachdruck nur mit                                                          Weichselgasse 10, 32339 Espelkamp         ausgeberin oder Redaktion wieder. Ansonsten sind die AutorInnen der Artikel bzw.
  vorheriger Genehmigung der Redaktion                                                   chronik.bruecke@mennoniten.de             die AuftraggeberInnen der Anzeigen für ihre Inhalte verantwortlich.

  DIE BRÜCKE                                               1 / 2017
DIE BRÜCKE - Interreligiöser Dialog - TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT NR. 1/2017 - Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden
editorial | auf ein wort 3

                                                                                       Jahreslosung 2017:

                                                         Gott spricht: Ich schenke euch
                                                         ein neues Herz und lege einen
Liebe Leserinnen und Leser,                            neuen Geist in euch. (Hesekiel 36,26)

I                                                      R
    m Oktober 2016 fanden in Münster die jährli-              underneuerung auf der ganzen Linie: Hun-
    chen Theologischen Studientage der Arbeitsge-             gersnöte sind abgeschafft, Getreide reift in
    meinschaft Mennonitischer Gemeinden (AMG)                 Fülle, die Äste der Bäume biegen sich unter der
statt. Zum Thema „Wege, Wahrheiten und Leben           Last ihrer Früchte, auch der Mensch ist dabei: „Das
– Interreligiöse Begegnung zwischen Herausforde-       steinerne Herz“ soll durch ein „Herz von Fleisch“
rung und Weg zum Frieden“ gab es vieles zu hören       ersetzt werden. Wozu das Ganze? Können wir uns
und noch mehr zu bereden.                              nicht auch so durchwurschteln?
   Mir hat gefallen, dass dabei nicht nur über Men-
schen anderen Glaubens gesprochen wurde, sondern          Natürlich könnten wir das und können es auch
durch die Auswahl der Referenten und Referentin-       – und tun es auch, und das zumeist mehr recht als
nen und den kurzen Besuch in einer Moschee auch        schlecht. Und nun dies: ein neues Herz und ein
zu direkten Begegnungen Gelegenheit bestand.           neuer Geist. Ist das nicht viel zu schön um wahr zu
   In dieser Ausgabe werden einige der Themen der      sein? Nicht viel zu schön aber doch schön. Denn
Studientage noch einmal aufgegriffen. Es finden sich   was geschieht, wenn Herz und Geist rein sind? Dann
Gedichte, Berichte, Hintergründiges und praktische     werden Städte wieder bevölkert, werden Ruinen
Übungen. Gedacht als Anregung und Ermutigung           aufgebaut, das Verwüstete wieder angepflanzt.
zum Dialog und zur Begegnung.
   Darüber hinaus finden sich Berichte aus der            Schlaraffenland also? Wohlstand um des Wohl-
mennonitischen Welt, Termine und weitere The-          stands willen? „Du hast einen Vorrat auf viele Jahre,
men in der Umschau. Das neue Jahr hält einiges         iss, trink, und habe guten Mut!“ Darum also sollen
an Veranstaltungen bereit.                             Herz und Geist neu geworden sein? Zur Ehre und
   In der Heftmitte ist die neue Ausgabe von „Im       Verherrlichung meiner Person? Das könnte schiefge-
Auftrag Jesu" eingeheftet, in der mennonitische        hen, sollte es irgendwann einmal knistern im Gebälk.
Werke aus ihrer Arbeit berichten. Der Erschei-
nungsrhythmus ändert sich mich dieser Ausgabe.           Wenn denn neues Herz und neuer Geist ein Ge-
   Ich wünsche gute Gedanken, Gesprächsanre-           schenk Gottes sind, ist es nur redlich, Gott zuzuspre-
gungen und Impulse beim                                chen, dass ich bin, was ich bin. Wie heißt es aus der
Lesen der neuen BRÜCKE                                 Feder des Propheten?
und Gottes Segen zum neu
begonnenen Jahr!                                         „Verödete Städte werden voll sein von Menschen-
                                                       herden, damit man erkenne, dass ich Jahwe bin.“
                                                       (Hesekiel 36,38)

             Benji Wiebe                                                                Oskar Wedel, Hohnhorst

                                                                                    DIE BRÜCKE             1 / 2017
DIE BRÜCKE - Interreligiöser Dialog - TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT NR. 1/2017 - Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden
4 interreligiöser dialog

                  Interreligiöser Dialog
                  Eine Einführung von Marius van Hoogstraten

                 I
                      nterreligiöser Dialog ist ein au-      auf religiöse Unterschiede darstellen     trotz einer (begrenzten) Inkommensu-
                      thentisches, gegenseitiges Ge-         – und die Inverse, dass religiöse Un-     rabilität, miteinander kommunizieren
                      spräch („Dialog“), das sich nicht      terschiede eine gute Art sind, Feind-     müssen. Andererseits ist so ein „zwi-
                  explizit auf ein bestimmtes Ziel rich-     schaft, Abgrenzung und Gewalt zu          schen“ die Voraussetzung schlechthin
                  tet, zwischen („inter“) Menschen           begründen –, hat weltweit unzählige       für ein Gespräch, das ein wirkliches
                  verschiedener Glaubenstraditionen          Tote zur Folge. Auch in unserer Bun-      Gespräch ist, und nicht nur eine Aus-
                  oder -gemeinschaften („religiös“). In      desrepublik ist diese Überzeugung Ur-     arbeitung einer bereits vorhandenen
                  Berlin begleitete ich mehrere Jahre eine   sache von Ausgrenzung und Gewalt.         Gemeinsamkeit. Denn das „inter“ ist
                  Gruppe, die dies in kleinem Rahmen         Klar, Gewalt ist nie nur aus religiöser   auch der Ort, wo das eigene an sei-
                  gemacht hat: Menschen christlichen         Intoleranz zu erklären. Aber religiöse    ne Grenzen kommt und sich somit
                  und muslimischen Glaubens, die sich        Unterschiede schwingen da irgendwie       selbst kennenlernt. Das „inter“ spiegelt
                  einfach gerne miteinander über ihren       mit und, vice versa, die politischen      die grundsätzliche Relationalität des
                  Glauben und die Welt unterhalten ha-       Verhältnisse nehmen ihren Einfluss        menschlichen Daseins, welche sich
                  ben. Es gibt natürlich noch zahlreiche     darauf, wie wir religiöse Unterschiede    (für Christinnen und Christen) wie-
                  andere Formen des interreligiösen Di-      selbst verstehen.                         derum an die unhintergehbaren Rela-
                  alogs: den „offiziellen“ Dialog zwischen      Ich will hier kurz über diese drei     tionalität Gottes in der Dreieinigkeit
                  Vertreterinnen und Vertretern von          Worte oder Wortteile reflektieren:        zurückbindet.
                  Religionsgemeinschaften, interreligiös     Inter, Religion und Dialog und dann          Die Konsequenz einer solchen
                  angelegte Initiativen für Frieden und      aus der Broschüre über interreligiösen    Überlegung ist, dass es im interreli-
                  Gerechtigkeit, Begegnungen als Folge       Dialog vier Aspekte oder Grundsätze       giösen Dialog nicht darum geht, bloß
                  missionarischer Bestrebungen oder          zitieren, die wir in unserem Café Ab-     eine gemeinsame Grundlage zu finden
                  die Zusammenarbeit in der säkula-          raham- Ibrahim gelernt haben.             oder einfach die Gemeinsamkeiten
                  ren Demokratie. Ich erlaube es mir zu                                                zu betonen. Es geht darum, über die
                  glauben, dass das, was wir in diesem       Inter                                     Grenze hinweg eine Beziehung und
                  kleinen Kreis in Neukölln gemacht          „Inter“ bedeutet, ganz einfach gesagt,    ein Verständnis zu entwickeln, welche
                  haben, irgendwie zu diesen anderen         „zwischen“. Es geht hier also um eine     die Grenze selbst in einem neuen Licht
                  Aspekten eines guten Miteinanders          Begegnung, die irgendwie etwas über-      erscheinen lassen, aber nicht versu-
                  über religiöse Differenzen hinweg          brückt oder über etwas hinweggeht         chen, sie auszulöschen. Die Antwort
                  beiträgt.                                  (in diesem Fall religionsbezogene         auf Differenz ist nicht Einheit, sondern
                     Und ein solches gutes Miteinander       Unterschiede). Das ist einerseits eine    Beziehung.
                  über religiöse Differenzen hinweg ist      besonders schlechte Voraussetzung
                  dringend notwendig. Die Überzeu-           für ein Gespräch, denn es bedeutet, Religion
                  gung, dass Feindschaft, Abgrenzung         dass irgendwie verschiedene Lebens- Manche Christinnen und Christen
                  und Gewalt die richtigen Antworten         welten oder verschiedene Sprachen, bezeichnen ihre Beziehung zu Jesus

  DIE BRÜCKE      6 / 2016
DIE BRÜCKE - Interreligiöser Dialog - TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT NR. 1/2017 - Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden
interreligiöser dialog 5

lieber nicht mit dem Wort „Religion“.
Dies wirft die Frage auf, was „Reli-
                                           entfalten und zu transformieren.
                                              Ein vielversprechender Ansatz in
                                                                                          Vier Aspekte eines
gion“ denn eigentlich bedeutet. Die
verschiedenen Traditionen, die um-
                                           der Theologie ist meines Erachtens,
                                           einen solchen Dialog als einen Akt von
                                                                                          gelungenen Dialogs
gangssprachlich als verschiedene Reli-     Übersetzung zu sehen. Übersetzung
gionen bezeichnet werden, sind ja sehr     bedeutet dabei nicht ein bloßes Über-          aus der Broschüre des Mennonitischen
unterschiedlich – sind sie wirklich so     tragen einer vorhandenen Bedeutung             Friedenszentrums Berlin
leicht unter einen konzeptuellen Hut       (die also vom sprachlichen Kontext
zu bringen?                                loszulösen wäre, als könne man et-
   „Religion(en)“ bringt (bringen),
meines Erachtens, einige Schwierig-
keiten mit sich. Einerseits implizie-
                                           was über Jesus sagen, ohne „Jesus“
                                           zu sagen), sondern das Einladen der
                                           Fremden in die eigene Welt. Überset-
                                                                                          I  n der Broschüre des Mennonitischen Friedens-
                                                                                             zentrums Berlin (erhältlich auf www.menno-
                                                                                          friedenszentrum.de) haben wir versucht, eine
ren sie, dass verschiedene Traditionen     zung ist also Gastfreundschaft: Ein            Anleitung zum Selbermachen zu geben. Neben
verschiedene Versionen einer einzigen      Übersetzer versucht, sowohl die Le-            Tipps zum Aufbau und zur Leitung eines Kreises
Gattung sind, so wie es auch verschie-     serschaft zur Originalsprache als auch         sind acht vollständige Themen mit Textauswahl
dene Automarken oder verschiede-           den Text zur Zielsprache hinzuführen.          und Diskussionsfragen enthalten. Eine interes-
ne Biersorten gibt (Es sei nur auf die     Dies mag nie ganz passen – bestimmte           sierte Gruppe oder Gemeinde kann im Prinzip
Diskussion hingewiesen, ob ein eng-        Redewendungen lassen sich schlecht             sofort damit anfangen. Zitieren möchte ich hier
lisches Ale denn als Bier gelten darf!).   übersetzen –, aber die Antwort auf eine        die folgenden vier Aspekte eines gelungenen
Andererseits implizieren sie, dass die     mangelnde Übersetzung ist nicht der            Dialogs:
Unterschiede innerhalb einer solchen       Abbruch von Übersetzung, sondern
„Religion“ eher zweitrangig sind, dass
es sich bei „Religionen“ grundsätzlich
um einheitliche Körper handelt, die
                                           erstmal eine weitere Übersetzung. Was
                                           die Gesprächspartner trennt, ruft sie
                                           also auch zueinander.
                                                                                          1.   Es geht darum, sich kennen und verstehen
                                                                                               zu lernen. Ein Dialog ist keine Debatte, du
                                                                                               kannst nicht gewinnen und ihr müsst euch
sich gut durch Führungsfiguren ver-           Ich finde diesen Ansatz so schön,                am Ende nicht einig sein. Es geht nicht
treten lassen. Dies sind beides Kon-       weil er die Religion des anderen nicht              darum, Konsens vorzutäuschen, sondern zu
notationen, die die unhintergehbare        auf eine Sammlung von Glaubenssät-                  lernen, auf eine gute Art mit Unterschieden
und komplexe Realität von Differenzen      zen reduziert, sondern als Lebenswelt               zu leben.
– unterschiedliche Lebenserfahrun-         ansieht. Um „den Islam“ (zum Beispiel)
gen, unterschiedliche Bezugsrahmen,
unterschiedliche Überzeugungen, die
sich überschneiden und vervielfältigen
                                           zu verstehen, reicht es nicht, zu wissen,
                                           dass im Islam der Koran als Offenba-
                                           rung gesehen wird, wenn ich nicht
                                                                                          2.   Zögere nicht, ehrlich über deinen Glauben
                                                                                               zu sprechen. Stelle Fragen über Erfahrungen
                                                                                               mit dem Glauben und der Tradition. Aber
– sowohl zwischen als auch innerhalb       weiß, was „Offenbarung“ im Islam                    offene Fragen: Von Anschuldigungen und
der „Religionen“ nicht ernst nehmen.       eigentlich bedeutet, wie der Koran sich             Unterstellungen wird niemand weiser.
   Wenn ich „interreligiös“ benutze,       in die individuelle und gemeinschaft-
geht es mir also nicht um eine Begeg-
nung von verschiedenen Religionen
als in sich geschlossenen Einheiten,
                                           liche Glaubenspraxis einbringt und
                                           wie er von wem gelesen wird.                   3.   Nur du kannst erklären, was dein Glaube
                                                                                               dir bedeutet. Nur dein Gegenüber kann
                                                                                               seinen Glauben erklären. Du kannst dei-
sondern um den Ort, wo unser Glau-          Mehr von Marius van Hoogstraten zum inter-         ne Gesprächspartnerinnen und -partner
                                            religiösen Dialog (Englisch):
be etwas Fremdem begegnet („nicht                http://www.anabaptist-
                                                                                               nicht für willkürliche Ereignisse zur Verant-
christlich“), das gleichzeitig nicht ab-     witness.org/journal_entry/                        wortung rufen: Ihr seid nicht automatisch
solut fremd ist („trotzdem auch ein                  restoring-difficulty/                     Repräsentantinnen/Repräsentanten aller
Glaube“).                                                                                      Angehörigen eurer Religion.
                                           Marius van Hoogstraten,

                                                                                          4.
Dialog                                                   Hamburg                               Eine andere Religion ist nicht einfach eine
Den gegenseitigen Versuch, in die-                                                             Variation deiner eigenen Religion. Versuche,
ser „Interreligiosität“ zu versuchen,                                                          den Glauben deines Gegenübers aus sich
Beziehung, Verständnis und Zusam-                                                              selbst heraus zu verstehen. Was sich ähnlich
menarbeit zu entwickeln, nenne ich                                                             anhört, kann trotzdem eine etwas andere
Dialog. Dabei bedeutet Dialog etymo-                               Nachdruck aus dem           Bedeutung haben.
logisch nicht „Zweigespräch“, sondern                                 Mennonitischen
„durchsprechen“, also einem Problem                                     Jahrbuch 2017
                                                                       (Siehe Seite 34)
den Platz geben, sich im Gespräch zu

                                                                                                            DIE BRÜCKE             1 / 2017
DIE BRÜCKE - Interreligiöser Dialog - TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT NR. 1/2017 - Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden
lyrik 9

                                                                                       ‫حلم‬
Ein Traum
                                                                                ‫بالسلام‬
                                                                             ‫بسماء زرقاء‬
Ich träume von Frieden
                                                                        ‫تكتظ بالحمام‬
Von blauem Himmel
                                                                       ‫بأغصان الزيتون‬
Voller Tauben
                                                                           ‫تزين الشوارع‬
Von Olivenzweigen, die die Straßen säumen,                            ‫والمساجد والكنائس‬
Die Moscheen und Kirchen                                                  ‫ومنازل الفقراء‬
Die Armenhäuser und Marmorpaläste                                           ‫وقصور الرخام‬
Ich träume von Frieden                                                      ‫أحلم بالسلام‬
Von Herzen voller Liebe und voller Harmonie                         ‫بقلوب يملؤها الحب‬
Von weisen Köpfen, die die Wege unseres Lebens erleuchten           ‫ويؤجج نبضها الوئام‬
Selbst wenn die Dunkelheit dunkler würde                             ‫بعقول تنير دروبنا‬
Ich träume von lauten Stimmen, die Wahrheit sprechen,                ‫حتى إن اشتد الظلام‬
Um die bösen Zungen zum Schweigen zu bringen,                   ‫بأصوات تعلو لقول الحق‬
Von Stiften, die schreiben und nicht lügen                        ‫فتسكت ألسنة اللئام‬
Von Worten, gesponnen von großherzigen Fingerspitzen
                                                                ‫بأقلام تكتب ولا تكذب‬
                                                            ‫وكلماتها تخط بأنامل الكرام‬
Ich träume von Frieden
                                                                           ‫أحلم بالسلام‬
Von einer Gesellschaft mit edlen Qualitäten und schönen
                                                                 ‫بمجتمع نبيل السجايا‬
Eigenschaften
                                                                             ‫جميل المزايا‬
Von einer Gemeinschaft, die bösen Zwecken nicht zustimmt
                                                              ‫لايحيك من الباطل الحكايا‬
                                                                   ‫ولاترضيه همم النيام‬
Übertreibe ich mit meinem Traum?
Oder halluziniere ich schon vor lauter Schmerz?                ‫أتراني أسرفت في حلمي ؟‬
Trotz allem ... ich will nicht aufhören, zu träumen!         ‫أم أنني أهذي من شدة الألم ؟؟‬
                                                                    ... ‫لكن بالرغم من هذا‬
Übertragung aus
                                                                         ‫لن أغادر عالم الأحلا‬
dem Arabischen
                                                                                   Suha Saleh

                                                                      DIE BRÜCKE      1 / 2017
DIE BRÜCKE - Interreligiöser Dialog - TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT NR. 1/2017 - Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden
12 interreligiöser dialog

                        Ich habe nichts gegen Muslime, aber …
                        Bericht zum mennoForum in Hamburg am 04.11.2016

                        T
                                oleranz, eine unmögliche        sein. Das Islambild habe sich in den       cheln zu wollen. In der Podiumsrunde
                                Tugend? – Der Ausdruck          letzten Jahren verändert und häufig sei    wurde der Wunsch nach positiven
                                des englischen Philosophen      das Islamverständnis der Kritiker von      Beispielen in der Berichterstattung
                        Bernard Wiliams bildet die Über-        der Auslegung durch Extremisten, wie       laut. Heinemann warnte zudem davor,
                        schrift der diesjährigen Themenreihe    des sog. „Islamischen Staates“, geprägt.   auf den Zug der emotional gesteuerten
                        des mennoForums, organisiert von        Das Islamverständnis der friedlichen,      Politik von Gruppen wie Pegida oder
                        der Mennoniten-Gemeinde Altona          freiheitsliebenden Muslime hingegen,       AFD aufzuspringen, und rief, bei der
                        und der Arbeitsstelle Theologie der     welche die große Mehrheit bilden, wer-     Frage nach dem Umgang mit diesen,
                        Friedenskirche der Universität Ham-     de oft nicht gehört. Immer öfter wür-      zu einer gewissen „Unaufgeregtheit“
                        burg. Als Auftakt der Veranstaltungs-   den Haltungen wie Gewaltbereitschaft       auf. Ein Gespräch mit Vertretern
                        reihe diskutierten Vertreter aus Me-    und Frauenfeindlichkeit als im Islam       dieser Gruppen, so der Konsens, sei
                        dien, Bildung und Wissenschaft mit      angelegt betrachtet, auch wenn viele       sinnvoll, allerdings besser in kleineren
                        rund 60 Gästen zu dem Thema „Ich        Studien diese Einschätzung wiederleg-      Kreisen, um einen Meinungsaustausch
                        habe nichts gegen Muslime, aber…“.      ten. Doch die Empirie habe es schwer       zu gewährleisten, ohne ihnen jedoch
                        Der Abend war geprägt von einem         gegen Vorurteile, so Frau Drechsler.       ein zu großes Podium für schlicht
                        Ringen um Toleranz. Was können wir         Die anschließende Podiumsdiskus-        diskriminierende Parolen zu liefern.
                        an Extrempositionen im religiösen,      sion setzte mehrere Schwerpunkte: Die         Im Blick auf die wachsende Zahl der
                        aber auch im politischen Meinungs-      Debatte um den Islam ist wie kaum          Mitglieder dieser Gruppen stellte sich
                        bild tolerieren, auch wenn sie nicht    eine andere medial geprägt. Christoph      die Frage, ob in der Vergangenheit zu
                        in unsere Vorstellungswelt passen, wo   Heinemann, Journalist für das Ham-         viele Themen tabuisiert wurden. An-
                        stoßen wir an Grenzen der Toleranz      burger Abendblatt, verdeutlichte die       dreas Gloy, Religionslehrer und Stu-
                        und wie gehen wir damit um?             notwendige Differenzierung auch im         dienleiter für den Religionsunterricht
                           Katja Drechsler, wissenschaftliche   Blick auf das Medienbild: „Die Medi-       in der Sekundarstufe I am Pädago-
       Der Abend war    Mitarbeiterin an der Akademie der       en“ gäbe es nicht. Er berichtete von der   gisch Theologischen Institut in Ham-
    geprägt von einem   Weltreligionen, gab eine persönliche    Schwierigkeit, nicht von einem Lager       burg, betonte die Notwendigkeit der
    Ringen um           Einführung in das Thema und erzählte,   vereinnahmt zu werden, weder Dinge         Auseinandersetzung in Begegnungen.
    Toleranz            was es für sie bedeutet, Muslimin zu    schön zu reden, noch unnötig ansta-        Das Hamburger Modell des „Religi-
                                                                                                           onsunterricht für alle“ versuche im
                                                                                                           dialogischen Lernen die Kinder auf
                                                                                                           ihrem Weg zu begleiten, eine Haltung
                                                                                                           in ihrer Religiosität zu entwickeln,
                                                                                                           die ein tolerierendes, friedliches
                                                                                                           Miteinander ermöglicht. Ein wich-
                                                                                                           tiges Element hierbei sei das didak-
                                                                                                           tische Prinzip der Personalisierung,
                                                                                                           das Generalisierungen und Schub-
                                                                                                           ladendenken entgegenwirkte. Eine
                                                                                                           Person könne nicht für eine ganze
                                                                                                           Religion sprechen. Dieses Ablehnen
                                                                                                           der Repräsentationsfunktion wurde
                                                                                                           durchaus auch kritisch diskutiert.
                                                                                                           Auch wenn man sich ihr vielleicht
                                                                                                           nicht immer entziehen könne, so sei
                                                                                                           die wichtigste Währung doch unsere
                                                                                                           Differenziertheit, so Heinemann und
                                                                                                           Drechsler. Deutlich trat in der Diskus-
                                                                                                           sion der Wunsch nach Unterstützung

   DIE BRÜCKE           1 / 2017
DIE BRÜCKE - Interreligiöser Dialog - TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT NR. 1/2017 - Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden
sprititualität und gelassenheit 13

im Umgang mit Konflikten hervor, die      der dialogischen Begegnung, in der aus     Der Abend barg viele spannende       Spannende Im-
es sowohl in der schulischen Realität     der Ich-Perspektive über Gefühle und     Impulse für Praxis und Wissenschaft pulse in der Men-
als auch im Arbeitsalltag gibt und die    Konflikte gesprochen werde, könne        und gute Ansätze, an die im nächsten nonitenkirche
nicht verschwiegen werden dürfen.         eine andere Art der Toleranz entste-     mennoForum am 02.12.2016 ange-
   Frau Bruch-Cekinmez, die in einer      hen, eine, die über den Bedeutungs-      knüpft werden konnte.
Bildungseinrichtung für Ausbildung in     inhalt von Ertragen und Aushalten
Teilzeit arbeitet, berichtete in einem    hinausführt und ein Miteinander neu
Praxisbeispiel einerseits von ihrer be-   ermöglicht.
reichernden Erfahrung in der Begeg-
nung mit Musliminnen, jedoch auch
von den Problemen, vor die sie sich
                                            „Ich bin kein Nationalist, aber ...“
in ihrer Arbeit immer wieder gestellt
sieht. Viele Arbeitgeber hätten immer       Im Forum 15 der Themenreihe
noch Vorurteile gegenüber Frauen mit        „Toleranz – eine unmögliche Tugend?
Kopftüchern.                                Zwischen Populismus und ‚Political            Themenreihe:
                                                                                          Toleranz – eine unmögliche Tugend?
   Problematisch sei im Blick auf die       Correctness‘“ findet am Freitag, 20.          Zwischen Populismus und „Political Correctness“

Integrationsdebatte, dass damit häu-        Januar 2017, 18 Uhr, ein weiteres                                    Einladung
fig noch Assimilation gemeint sei, so       mennoForum in Hamburg statt. Die                                          Forum 15

Heinemann. Es gehe jedoch nicht um          Teilnehmenden werden sich mit der               „Ich bin kein Nationalist, aber …“

die Anpassung an eine fiktive „Leitkul-     Aussage „Ich bin kein Nationalist,                      Freitag, 20. Januar 2017, 18 Uhr
                                                                                                  in der Mennonitenkirche Hamburg
tur“, sondern um die Bereitschaft zur       aber …“ auseinandersetzen.
                                                                                          Es diskutieren u. a.
Veränderung, die von beiden Seiten                                                        nnDr. Silvia Horsch

ausgehen müsse.                             Unter anderem diskutieren folgende Gäste:
                                                                                            Institut für Islamische Theologie, Universität Osnabrück
                                                                                          nnProf. Dr. Alexander Redlich

   Auf „Grenzen der Toleranz“ stießen       • Dr. Silvia Horsch, Institut für Islami-       Institut für Psychologie, Universität Hamburg
                                                                                          nnRev. Canon Dr. Leslie Nathaniel

wir in der Konfrontation mit „Haltun-         sche Theologie, Universität Osnabrück         Anglikanische Kirche Hamburg
                                                                                          nnAndrej Reisin
gen“, die ein Miteinander unmöglich         • Prof. Dr. Alexander Redlich, Institut         Freier Journalist (NDR Fernsehen / Innenpolitik)

machen. Immer wieder trat in Bei-             für Psychologie, Universität Hamburg        Moderation:     Prof. Dr. Fernando Enns, Arbeitsstelle Theologie der

spielen hervor, dass es am vielverspre-     • Rev. Canon Dr. Leslie Nathaniel,
                                                                                                          Friedenskirchen, Universität Hamburg
                                                                                          Programm:       18:00 Uhr Ankommen, kleiner Imbiss

chendsten ist, in der Konfliktsituation       Anglikanische Kirche Hamburg                                19:00 Uhr Thematischer Einstieg und Diskussion
                                                                                                          21:00 Uhr Ausklang bei Brot und Wein

das persönliche Gespräch zu suchen.         • Andrej Reisin, Freier Journalist, NDR
Viel ließe sich auf dem Weg der direk-        Fernsehen / Innenpolitik                              www.mennoforum-hamburg.de

ten Begegnung klären, so Herr Gloy. In

                                                                                                                                               DIE BRÜCKE        1 / 2017
40 termine

                                                                                Weltgemeinschafts-
                                                                                sonntag am 22.01.2017
                                                                                A     m 21. Januar 1525 fand die erste Taufe der
                                                                                      später so genannten Täufer in Zürich statt.
                                                                                Seit einigen Jahren feiert die weltweite menno-
                                                                                nitische Glaubensfamilie nun schon den „Welt-
                                                                                gemeinschaftssonntag“ an einem Sonntag um
                                                                                den 21. Januar, meist am vierten Sonntag im
                                                                                Januar. In diesem Jahr feiern die Gemeinden
                                                                                diesen Tag daher am 22. Januar.
                                                                                   Jedes Jahr beauftragt die Mennonitische Welt-
                                                                                konferenz unterschiedliche Personen mit der
                                                                                Vorbereitung des Gottesdienstmaterials. Das
  Termine bis Mai 2017                                                          Thema für 2017 lautet „Mein Schreien wurde
                                                                                gehört“. Es wurde aufgrund der gegenwärtigen
                                                                                Situation gewählt, wo viele Flüchtlinge und
                                                                                Migranten nach Europa kommen und Zuflucht
   22.01.2017 Verabschiedung von Bernhard Thiessen aus dem Pastorendienst der   suchen.. Das Material dazu wurde von der AMG
   MG zu Hamburg und Altona, 14:30 Uhr, mit anschließendem Empfang. Gäste       in die Gemeinden geschickt und enthält Text-
   sind herzlich willkommen, Hamburg                                            vorschläge für Schriftlesung, Gebete, Lied- und
                                                                                Predigtideen sowie Geschichten. Es kann auch
   28.01.2017 Weltgemeinschaftssonntag, MWK                                     direkt online heruntergeladen werden unter
                                                                                http://www.mwc-cmm.org/wfs
   25.-28.01.2017 Impulstage des Verbandes, Thomashof

   28.01.2017 „40 Jahre später...“ Theologinnen und Pastorinnen in unseren
   Gemeinden - eine Zwischenbilanz, Bienenberg
                                                                                MWK: Renewal 2027
   04.02.2017 Workshop für „Leichte Sprache“ in Gottesdienst und Gemeinde,
   Weierhof
                                                                                A    m Sonntag, den 12. Februar 2017, 9:30–16:30
                                                                                     im Haus Sankt Ulrich, Kappelberg1, 86150
                                                                                Augsburg
                                                                                   „Renewal 2027“ ist
   11.02.2017 „Freikirche und Staat - Nicht gesucht und doch gefunden?“, ASM-   eine zehnjährige Ver-
   Schulungstag                                                                 anstaltungsreihe, die an
                                                                                das 500jährige Jubiläum
   12.02.2017 Eröffnungsveranstaltung „RENEWAL 2027“, Dekade der                der Anfänge der Täuferbewegung erinnert.
   Erneuerung zur Erinnerung an den Beginn der Täuferbewegung vor 500 Jahren,   Die Eröffnungsveranstaltung 2017 steht unter
   Augsburg                                                                     dem Thema „Verändert durch Das Wort - Bibel
                                                                                lesen aus täuferischen Perspektiven“. 500 Jahre
   23.-25.02.2017 Kongress christlicher Führungskräfte, Nürnberg                nachdem Martin Luther mit seinem berühmten
                                                                                Aufruf sola sriptura die Reformation angestoßen
   24.-28.02.2017 „Meine Beziehung zu Gott“, Familienfreizeit, Thomashof        hat, wird die Veranstaltung dem nachgehen,
                                                                                wie Täufer und Mennoniten sich in der ganzen
   02.-03.03.2017 Evangelische Freikirchen im Nationalsozialismus,              Welt in Vergangenheit mit der Bibel beschäftigt
   Neudietendorf                                                                haben und wie die Bibel bis heute ihre Bedeu-
                                                                                tung behalten hat.
   31.03-02.04.2017 Missionarisches Forum 2017, Bechterdissen                      Täuferische Referenten aus 5 Kontinenten
                                                                                und ökumenische Gäste werden das Thema aus
   28.04.-01.05.2017 AMG-Gemeindetag 2017 in Regensburg                         unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. In
   Anmeldung unter gemeindetag.mennoniten.de                                    Diskussion und Gesang können sich alle Anwe-
                                                                                senden beteiligen. Diese Tagung steht in Ver-
                                                                                bindung mit dem Treffen des Exekutivkomitees
   Bitte senden Sie Informationen für diese Rubrik rechtzeitig an die           der Mennonitischen Weltkonferenz (MWK).
   BRÜCKE-Redaktion: redaktion.bruecke@mennoniten.de                               Die Tagungssprache ist Deutsch. Weitere
                                                                                Informationen und Details zur Anmeldung
                                                                                www.mwc-cmm.org/renewal2027

  DIE BRÜCKE             1 / 2017
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                                                                       MERK 2018 in Montbéliard

        Anmeldung zum
                                                                       A     m 10. Dezember 2016 hat
                                                                             das Steuerungskomitee der
                                                                       Mennonitischen          Europäischen
                                                                       Regionalkonferenz beschlossen, dass
        Gemeindetag 2017                                               die Konferenz vom 10. - 13. Mai 2018
                                                                       in Montbéliard abgehalten wird, in
        jetzt möglich                                                  der Region Burgund-Franche-Comté,
                                                                       und nicht, wie ursprünglich geplant, in

                               G     eschenkt? – unter dieses Mot-
                                     to hat die Arbeitsgemeinschaft
                                Mennonitischer Gemeinden in
                                                                       Hautefeuille in der Region Paris.
                                                                          Wegen der zu erwartenden Kosten und des Datums ist es
                                                                       schwierig geworden, die Konferenz in der Region Paris zu
                                Deutschland zusammen mit der           organisieren. Das Komitee hat nach alternativen Lösungen
                                Mennonitengemeinde Regensburg          gesucht und sich entschieden, die Konferenz in die her-
                                ihren 13. Gemeindetag gestellt. Ende   vorragend ausgestatteten Räumlichkeiten der Roselière in
                                Dezember gingen die Einladungs-        Montbéliard zu verlegen. In der Nähe befinden sich viele
                                hefte an die Gemeinden. Zeitgleich     weitere Einrichtungen, die während der Konferenz für
                                wurde auch die Möglichkeit zur         verschiedene Aktivitäten zur Verfügung stehen werden.
                                Online-Anmeldung freigeschalten.          Am 10. Dezember hat sich in Altkirch im Elsass das
                                   „Geschenkt?“, das Motto nimmt       Programmkomitee der Mennonitischen Europäischen Re-
                                Bezug zur Jahreslosung aus Hesekiel,   gionalkonferenz (MERK 2018) zum zweiten Mal getroffen.
        Kap. 36, Vers 26 „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues     Dieses Komitee besteht aus den Koordinatoren, die von
        Herz und lege einen neuen Geist in euch“. Einfach so ge-       den verschiedenen mennonitischen Gemeindeverbänden
        schenkt? Gnade oder Werke? Wie sieht ein „neues Herz“ aus?     in Europa beauftragt wurden, ihren Verantwortlichen für
        Wie wirkt ein „neuer Geist“? Im Rahmen des Gemeindetags        das Jugendprogramm, sowie je einer Person, die für die
        wird das Thema durch unterschiedliche Bibelarbeiten und        künstlerischen Aktivitäten beauftragt wurde. 25 Personen
        Workshops aufgegriffen. Ausflüge und Kulturprogramm            aus Frankreich, der Schweiz, Deutschland, den Niederlan-
        gehören zum weiteren Programm, genauso wie Zeit für Be-        den, Österreich und Portugal haben sich auf das Thema der
        gegnungen mit alten und neuen Freunden und Freundinnen.        Konferenz geeinigt: "TRANSMISSION – Das kann ich nicht
        Natürlich gibt es auch ein spannendes Kinderprogramm und       für mich behalten."
        das Jugendtreffen „Mennoconnect“, die den Gemeindetag             Die MERK 2018 wird den Jugendlichen viel Platz einräu-
        für alle Generationen interessant machen.                      men, Geschichten des Lebens sowie künstlerischen Beiträgen
           Die Mennonitengemeinde Regensburg, gemeinsam mit            in vielen verschiedenen Formen werden viel Raum erhalten.
        den Nachbargemeinden Schwandorf, Landau und Ingolstadt         Die Koordinatoren für das Jugendprogramm kommen aus
        begrüßen die Gemeinde-                                         Frankreich, der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden;
        tags-Besucher zu vier Tagen                                    bei ihnen sprudelten bereits die Ideen für Projekte, die sie
        Begegnung, Erlebnis, Ge-                                       verwirklichen wollen: Konzerte, Sketches, Shows, Aktivi-
        sang und Gespräch!                                             täten in der Stadt, usw. Die Organisatoren erwarten etwa
           Es wird gebeten, sich bis                                   300 Jugendliche. In der Nähe befindet sich eine Sporthalle
        Dienstag, 28.02.2017 zum                                       und ein Rugbyplatz, da bieten sich viele Möglichkeiten für
        Gemeindetag anzumelden,                                        Aktivitäten. Verschiedene Chöre und Musikgruppen haben
        danach wird ein Spätbuch-                                      bereits ihre Teilnahme zugesagt.
        eraufschlag erhoben.                                              Eine der Kirchen der Stadt bietet sich an für eine Ausstel-
                                                                       lung mit historischen Quilts, Decken, die das MCC nach
                                                                       dem Zweiten Weltkrieg in Europa verteilte. Die Ausstellung
               Informationen und                                       wird auch der Öffentlichkeit zugänglich sein. Es wird Ate-
           Anmeldung unter www.                                        liers geben, in denen die Teilnehmer/innen der MERK selbst
        gemeindetag.mennoniten.de                                      Decken nähen können, welche dann an Flüchtlinge im Nahe
                                                                       Osten verteilt werden.
                                                                                                                            cme2018

  DIE BRÜCKE        1 / 2017
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                                                                40 Jahre später ... Theolo-
                                                                ginnen und Pastorinnen
                                                                in unseren Gemeinden
                                                                E   ine Zwischenbilanz - Samstag, 28. Januar 2017
                                                                    Frauen lehren, leiten, predigen!?
                                                                   Vor 40 Jahren wurde auf dem Bienenberg zum ers-
                                                                ten Mal eine Frau als hauptamtliche Dozentin angestellt.
                                                                Marie-Noëlle Faure (heute von der Recke) ergänzte damals
                                                                das männliche Lehrkollegium. In der Folge wurde in vie-
                                                                len täuferisch-mennonitischen Kreisen intensiv über den
                                                                Dienst der Frau in der Gemeinde diskutiert. Unterdessen
                                                                haben viele Gemeinden in Süddeutschland, in Frankreich
                                                                und der Schweiz Erfahrungen mit (angestellten) Frauen,
                                                                die predigen, lehren und leiten.
                                                                   Für diese Gemeinden findet am 28. Januar 2017 auf dem
„Was ist denn fair?“                                            Bienenberg eine Tagung statt. Eingeladen sind Männer
                                                                und Frauen, die im Sinne einer Zwischenbilanz an folgen-
Globale Gerechtigkeit steht im Zentrum des                      den Fragestellungen interessiert sind: Was hat sich in die-
Weltgebetstags von Frauen der Philippinen                       ser Entwicklung rückblickend als hilfreich bzw. schwierig
                                                                erwiesen? Inwiefern haben sich Gemeinden durch den

W       as ist denn fair? – Diese Frage beschäftigt uns, wenn
        wir uns im Alltag ungerecht behandelt fühlen. Sie
treibt uns erst recht um, wenn wir lesen, wie ungleich der
                                                                Dienst von Frauen verändert? Wie hat sich die Diskussion
                                                                in den vergangenen Jahren verändert? Welche Herausfor-
                                                                derungen bleiben und welche sind neu dazu gekommen?
Wohlstand auf unserer Erde verteilt ist. Auf den Philippinen    Diese Tagung will dazu beitragen, dass Theologinnen und
ist die Frage der Gerechtigkeit häufig Überlebensfrage. Mit     Pastorinnen weiterhin ihre Segensspuren in täuferisch-
ihr laden uns philippinische Christinnen zum Weltgebetstag      mennonitischen Gemeinden hinterlassen.
ein. Ihre Gebete, Lieder und Geschichten wandern um den                                                      bienenberg.ch
Globus, wenn ökumenische Frauengruppen am 3. März 2017
Gottesdienste, Info- und Kulturveranstaltungen vorbereiten.
   Die über 7.000 Inseln der Philippinen sind trotz ihres       Mennonitischer
natürlichen Reichtums geprägt von krasser Ungleichheit.
Viele der über 100 Millionen Einwohner leben in Armut. Wer      Arbeitskreis Polen
sich für Menschenrechte, Landreformen oder Umweltschutz
engagiert, lebt nicht selten gefährlich. Ins Zentrum ihrer      mit neuer Website
Liturgie haben die Christinnen aus dem bevölkerungsreichs-
ten christlichen Land Asiens das Gleichnis der Arbeiter im
Weinberg (Mt 20, 1-16) gestellt. Den ungerechten nationalen
und globalen Strukturen setzen sie die Gerechtigkeit Gottes
                                                                A    uf den neu eingerichteten
                                                                     Internetseiten des Men-
                                                                nonitischen Arbeitskreises
entgegen.                                                       Polen finden sich Berichte und
   Ein Zeichen globaler Verbundenheit sind die Kollekten        Bilder, Informationen zur Ge-
zum Weltgebetstag, die weltweit Frauen und Mädchen un-          schichte und aktuelle Infor-
terstützen. Auf den Philippinen engagieren sich die Projekt-    mationen. Darunter zum Bei-
partnerinnen des Weltgebetstags Deutschland u.a. für das        spiel die Einladung zur 11-tägigen Bus-Rundreise nach
wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Empower-      Thorn, Danzig & Masuren, zu der man sich noch bis Mit-
ment von Frauen, für ökologischen Landbau und den Ein-          te Februar anmelden kann.
satz gegen Gewalt an Frauen und Kindern.
                                             weltgebetstag.de                      www.mennonitischerarbeitskreispolen.de

                                                                                                   DIE BRÜCKE            1 / 2017
44 termine

        Evangelische Freikirchen                                          Zweite Staffel:
        im Nationalsozialismus                                            Gottes Wort sucht
                                                                          Menschenmund
               V       om 02. bis 03.03.2017 laden mehrere Veranstalter
                       zu einer Tagung ins Zinzendorfhaus Neudie-
                 tendorf (bei Erfurt) ein.
                     1933 bat ein freikirchlicher Christ beim preußi-
                  schen Kultusministerium um Auskunft, ob uns als
                                                                          F   ür Einsteiger und Fortgeschrittene,
                                                                              für diejenigen, die zum ersten Mal
                                                                          eine Predigt oder eine Andacht halten wollen, und dieje-
                  Mennoniten, die heutige Regierung noch die alten        nigen, die ihre Fähigkeiten darin pflegen und ausbauen
                  Glaubensrechte zu erkennt“. Er erhielt die Antwort,     möchten, veranstaltet die Vereinigung der Deutschen
                   dass von „einer Änderung des bisherigen Rechts-        Mennonitengemeinden (VDM) bereits zum zweiten Mal
                   zustandes hinsichtlich der Glaubensgemeinschaft        einen PredigerInnenkurs in drei Etappen. Termine sind
                   der Mennoniten“ nichts bekannt sei.                    24.-26.2. in Krefeld, 19.-21.5. in Hamburg und 22.-24.09.
                      Evangelische Freikirchen verfügen über eine         in Berlin.
                   zum Teil stark ausgeprägte, gegen das staatliche          Infos bei Martin Schmitz-Bethge, Telefon: 02631 56161,
                   und staatskirchliche Handeln gerichtete nonkon-        E-Mail: pastor@mennoniten-neuwied.de
        formistische Tradition. Solche Glaubensgemeinschaften
        wurden zunächst bekämpft, dann geduldet und am Ende
        des 19. Jahrhunderts zum Teil rechtlich anerkannt; doch           Schweizer Brüder
        erst die Weimarer Reichsverfassung von 1919 öffnete ihnen
        die Tür zur Gleichstellung mit den großen Kirchen. Welche         in fremder Heimat –
        Loyalitätsforderungen hat dann der NS-Staat an Freikirchen
        gestellt und wie sind diese Glaubensgemeinschaften damit          Mennoniten im Kraichgau
        umgegangen?
           Die Tagung will den Blick für ein Spektrum von christ-
        lichem Denken und Handeln in den Jahren 1933 bis 1945
        öffnen, das jenseits der bereits seit längerem erforschten
                                                                          A     m 22. April 2017 lädt der Heimat-
                                                                                verein Kraichgau gemeinsam mit
                                                                          dem Mennonitischen Geschichtsver-
        Geschichte von Staat und Kirche im Nationalsozialismus            ein zu einem Symposium in die Men-
        liegt. Es werden so Spielräume und Grenzen eigensinnigen          nonitengemeinde Sinsheim ein.
        und widerständigen Verhaltens untersucht, ebenso wie                  Vor über 350 Jahren kamen Täufer
        erzwungene Loyalität und freiwillige Identifikation mit           in den vom 30jährigen Krieg zerstör-
        dem Nationalsozialismus. Die Tagung nimmt dabei unter-            ten Kraichgau. Sie hatten ihre Heimat
        schiedliche evangelische Freikirchen in den Blick und stellt      verlassen müssen, weil sie als taufgesinnte Christen
        sie in den Kontext anderer Gemeinschaften (wie den Zeugen         in der Schweiz verfolgt wurden. Ihre Auffassung über die
        Jehovas). Dabei wird auch die Auseinandersetzung mit der          Aussagen der Bibel und ihr daraus resultierendes Verhalten
        eigenen Geschichte nach 1945 thematisiert sowie der Frage         wurde von den reformierten Regierungen in den Schweizer
        nach der Relevanz dieser Überlegungen für die Gegenwart           Kantonen unterdrückt und bekämpft.
        nachgegangen.                                                         Im Kraichgau ließen sie sich meist als Bauern auf Ein-
           Details unter http://ev-akademie-thueringen.de/                zelhöfen nieder und bauten das verwüstete Land wieder
        veranstaltungen/1184/                                             auf. Dabei bewährten sie sich als Pioniere (Dreifelderwirt-
                                                                          schaft, Stallfütterung, Düngung). Ihre Entwicklungen, ihre
                                                                          Leistungen und Anfechtungen in 350 Jahre sollen in einem
                                                                          Symposium von Fachleuten nachgezeichnet werden.
        Missionarisches                                                       Das Symposium findet am 22. April im mennonitischen
                                                                          Gemeindehaus in 74889 Sinsheim, Am Mönchsrain 2 statt.
        Forum 2017                                                        Eingeladen sind alle, die sich für die Geschichte der Men-
                                                                          noniten im Kraichgau generell, aber speziell auch für die

        V     om 31. März bis 2. April
              2017 findet in Bechterdis-
        sen das Missionarische Forum
                                                                          Geschichte einzelner Familien, sozialer und religiöser Ent-
                                                                          wicklungen unter den Mennoniten sowie für Migration und
                                                                          Landwirtschaft interessieren.
        2017 statt. Unter dem Thema                                           Die Ergebnisse des Symposiums sollen in einem Buch
        „Faszination Mission - Hoffnung ist lebendig“ wird Alfred         festgehalten werden, das 2017/18 erscheinen soll.
        Klassen u.a. von seinen Erfahrungen als Missionsarzt in               Weitere Informationen unter info@mennonitischer-ge-
        Afrika berichten.                                                 schichtsverein.de, Mennonitische Forschungsstelle, Am
          Infos und Anmeldung bis 10. März 2017 beim DMMK.                Hollerbrunnen 2a, 67295 Bolanden-Weierhof, Tel.: 06352-
        Tel: 01577/4780967 oder per E-Mail: sekretariat@mission-          700519 oder beim Heimatverein Kraichgau e.V., Geranienstr.
        mennoniten.de                                                     17, 75031 Eppingen, Tel.: 07262-5110
                                                               DMMK                                                            MGV

  DIE BRÜCKE         1 / 2017
leserecho 47

  Benennen,                                            Wie zum Beispiel: „Mitwirkung aller"? Das klingt
                                                       sicher auch wieder erklärungsbedürftig. Aber
  was uns ausmacht                                     diese Formulierung hätte nicht den Ballast der
  Betrifft „Die Brücke“ Nr. 3/2016 –                   Theologiegeschichte und der in sich widersprüch-
  „Amt und allgemeines Priestertum“                    lichen Antihaltung. Ich möchte die Lesenden
                                                       dieser Zeilen dazu einladen, mit mir nach einer

  I n den Artikeln wird
    geschichtlich, ekkle-
  siologisch und praxis-
                                                       passenden Begrifflichkeit zu suchen.

                                                                                         Werner Funck,
  bezogen in excellenter                                                                   Pastor i. R.
  Weise über das „All-
  gemeine Priestertum“
  geschrieben. Was nicht
  berührt wird, ist für
  mich allerdings eine
  Frage: Ist der Begriff
  „Allgemeines Priester-
  tum“ nicht in sich von                                         Heft-Themen für 2017
  unserem Gemeinde-
  verständnis her ein Widerspruch? Denn der                        Januar / Februar
  Begriff „Priester“ ist mit einer ganz bestimm-                  Dialog der Religionen
  ten Theologie und damit einem bestimmten
  Amtsverständnis behaftet. Er, der Priester, ist                   März / April
  der Mittler zwischen Gott und den Menschen. Er           Fernbeziehungen - Netzwärme
  steht stellvertretend für die Menschen vor Gott
  und zelebriert die Amtshandlungen.                                  Mai / Juni
     Doch das meinen wir doch nicht, wenn ein                       Musik und Kunst
  Mitglied unserer Gemeinde predigt, das Abend-
  mahl leitet, die Taufe vornimmt, uvm? Wir wol-                     Juli / August
  len schlichtweg damit sagen, dass alle zur Mitwir-            Geschenkt - Gemeindetag
  kung in allen Gemeindediensten befähigt sind
  und dazu beauftragt werden können. Bei allem                   September / Oktober
  Respekt gegenüber den Reformatoren und den                           Sucht
  Täufern, die diesen Begriff in Abwehr zum ka-
  tholischen Amtsverständnis geprägt und benutzt
                                                                November / Dezember
  haben, wäre es doch heute an der Zeit, einen                     Barmherzigkeit
  Begriff zu wählen, der nicht aus einer Antihaltung
  entstanden ist, sondern positiv beschreibt, was            Redaktionsschluss ist immer ca. vier
  uns ausmacht.                                              Wochen vor dem Erscheinungstermin.
     Warum sagen wir es denn nicht gleich mit                       Wir freuen uns über
  einer für alle, seien es Gemeindeglieder oder                      Beiträge und Ideen!
  Gemeindeferne, verständlichen Begrifflichkeit?

Die nächsten Nummern:
DIE BRÜCKE 2/2017 erscheint Anfang März 2017, Thema: „Fernbeziehungen“
Redaktionsschluss ist der 01.02.2017
DIE BRÜCKE 3/2017 erscheint Anfang Mai 2017, Thema: „Kunst und Musik“
Redaktionsschluss ist der 04.04.2017
Wir freuen uns über Leserbriefe, Beiträge, Berichte und Zusendungen
für die Rubriken „Lyrik“ und „Friedensfoto“

Bitte schreiben Sie an: DIE BRÜCKE, Rugbiegel 10, 76351 Linkenheim-Hochstetten
Tel.: 07247 934255 -10 E-Mail: redaktion.bruecke@mennoniten.de

                                                                                               DIE BRÜCKE      1 / 2017
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