Die GAP neu gestalten - Die WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
World Wide Fund for Nature (WWF) Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt und in mehr als 100 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Im globalen Netzwerk des WWF arbeiten 59 nationale Sektionen, Programmbüros und Partnerorganisationen zusammen Die Mission des WWF ist es die Degradierung der Natur auf unserem Planeten zu stoppen und eine Zukunft zu bauen, in der die Menschen in Harmonie mit der Natur leben werden, indem wir: die weltweite Biologische Vielfalt erhalten sicherstellen, dass die Nutzung Erneuerbarer Ressourcen nachhaltig ist dafür werben, die Umweltverschmutzung und die Ressourcen verschwendenden Konsum zu reduzieren WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 Mit dieser Vision für eine zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) schlägt der WWF radikale Änderungen vor. Diese neue Vision basiert auf dem Prinzip „Öffentliche Gelder für Öffentliche Güter“ und der Notwendigkeit die Landbewirtschafter finanziell zu unterstützen, die Öffentliche Güter für die Gemeinschaft profitieren. Der WWF ist davon überzeugt, dass Landwirte und Umweltschützer zusammenarbeiten müssen, um die Zukunft der Europäischen Landwirtschaft und der Natürlichen Ressourcen zu schützen. Das vorliegende Paper wurde von WWF-Mitarbeitern und Vicki Swales, einer unabhängigen Beraterin, entwickelt und geschrieben. Mehr Informationen über die Hintergründe und die Arbeit des WWF erhalten Sie über die Mitglieder des WWF-Teams zur Agrarpolitik in Europa: WWF Team für europäische Agrarpolitik WWF - European Policy Office – EPO wwwf-epo@wwfepo.org WWF - Baltic Ecoregion PO - www.panda.org/baltic Mats Abrahamsson - mats.abrahamsson@wwf.se WWF Danube Carpathian Programme Office http://www.panda.org/bulgaria http://www.panda.org/romania Yanka Kazakova (Region) - kazakova@wwfdcp.bg Raluca Barbu (Romania) - rbarbu@wwfdcp.ro Yulia Grigorova (Bulgaria) - ygrigorova@wwfdcp.bg WWF France – www.wwf.fr Isabelle Laudon - ilaudon@wwf.fr Amandine Desetables - adesetables@wwf.fr WWF Germany – www.wwf.de Matthias Meissner – matthias.meissner@wwf.de Robert Krups – robert.krups@wwf.de WWF Hungary – www.wwf.hu Gábor Figeczky – gabor.figeczky@wwf.hu WWF Spain – www.wwf.es Celsa Peiteado - agricultura@wwf.es WWF Sweden – www.wwf.se Lennart Gladh - lennart.gladh@wwf.se
November 2008 Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 Zusammenfassung Nachhaltige Landwirtschaft ist für die Menschheit von grundlegender Bedeutung. Sie produziert nicht nur Nahrungsmittel und Faserstoffe, sondern trägt durch ihre Interaktionen mit den Ländereien und natürlichen Ressourcen auch zu lebensnotwendigen Funktionen wie Nährstoffkreisläufen und Kohlenstoffspeicherung bei. Bis in die jüngere europäische Geschichte war die Landwirtschaft kleinmaßstäblich strukturiert, vorwiegend auf Eigenversorgung ausgerichtet und wohlwollend gegenüber der natürlichen Umwelt. Mehr noch haben traditionelle, extensive Bewirtschaftungsformen erst zur Erschaffung der Vielfalt an Landschaften, auch als Lebensraum für die dazu gehörenden Tier- und Pflanzenarten, beigetragen, die heutzutage die Wertschätzung der europäischen Bürger genießen. Aber in den vergangenen 50 Jahren oder noch länger haben Bevölkerungswachstum, die Einführung neuer Technologien und staatliche Politik dazu geführt, dass die Landwirtschaft zunehmend mehr intensiviert und industrialisiert wurde. Der Verlust und die Beeinträchtigung von Biotopen, der Verlust an Tier- und Pflanzenarten, zu starke Wasserentnahme zur Feldbewässerung, Bodenerosion und Wasserverschmutzung sind nur ein Teil der Probleme, denen wir uns aufgrund landwirtschaftlicher Modernisierung heute gegenübersehen. Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen mit sich: einerseits muss sich die Landwirtschaft an das sich ändernde Klima anpassen, andererseits kann sie aber möglicherweise auch einige Lösungsmöglichkeiten bieten. Der WWF ist davon überzeugt, dass Landwirte und Umweltschützer zusammenarbeiten müssen, um die Zukunft der Europäischen Landwirtschaft zu sichern. Die Agrarpolitik spielt eine entscheidende Rolle, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu erreichen. Schrittweise Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) haben den Prozess in Richtung nachhaltigerer Formen der Landwirtschaft in Gang gesetzt, aber es bleibt noch viel zu tun. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, um nachzudenken, welche weiteren progressiven Änderungen in der Agrarpolitik bis 2020 erforderlich sind. In diesem Papier skizziert der WWF eine Vision für eine neue Gemeinsame Umwelt- und ländliche Entwicklungspolitik (GULEP) als Ersatz für die zunehmend veraltete GAP. GULEP beruht auf dem Prinzip der Leistung von „Beihilfen für öffentliche Güter“ wie z.B. die Erhaltung biologischer Vielfalt und der Landschaft, Bodenschutz und Gewässerschutz. Diese Vision erkennt an, dass diejenigen Landbewirtschafter, die diese Güter zum Nutzen der Gesellschaft bereitstellen, finanzieller Unterstützung bedürfen. Wir zeigen auf, dass jetzt Schritte unternommen werden müssen, um diese Vision zu verwirklichen und rufen die Entscheidungsträger auf europäischer und nationaler Ebene dazu auf, • die bestehenden Maßnahmen der GAP voll auszuschöpfen, um bessere Landbewirtschaftung und bessere Nutzung der Wasserressourcen zu erreichen, den Rückgang biologischer Vielfalt rückgängig zu machen und die Landnutzung dem Klimawandel anzupassen sowie deren Potenzial zur Minderung des Klimawandels auszuschöpfen; • in einen umfassenden und offenen Diskurs bezüglich der Zukunft des EU-Haushaltes und der Notwendigkeit einer substanziellen Reform der GAP einzutreten; mit dem Ziel der Einrichtung eines neuen, auf nachhaltige Landbewirtschaftung und ländliche Entwicklung ausgerichteten Fonds; • mit NROs im Umweltbereich, mit Vertretern der Landwirtschaft, Akademikern und anderen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit eine neue Gemeinsame Umwelt- und ländliche Entwick- lungspolitik zur Umsetzung im Jahr 2019 zu erarbeiten; zu diesem Zweck sollte eine unab- hängige Arbeitsgruppe für Umwelt und ländliche Entwicklung eingerichtet werden, die die er- forderlichen Forschungen, Analysen und Anhörungen durchführt, welche für die Entwicklung dieser neuen Politik benötigt werden. Die Zeit ist reif für einen Kurswechsel. Europas Entscheidungsträger haben eine Verantwortlichkeit gegenüber den Bürgern und Steuerzahlern, die vielen Umweltprobleme anzugehen und eine neue, nachhaltige Zukunft für Europas ländliche Gebiete zu entwerfen.
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 1. Einleitung Nachhaltige Landwirtschaft ist von grundlegender Bedeutung. Sie produziert Nahrungsmittel, stellt eine Reihe von Umweltgütern bereit und erbringt eine Reihe von Umweltleistungen. Intensive Landwirtschaft ist aber einer der Hauptverursacher von Umweltschäden. Schrittweise Reformen der GAP haben damit begonnen, die mit der europäischen Landwirtschaft in Zusammenhang stehenden Umweltprobleme anzugehen, aber weitere progressive Reformen sind von Nöten, um diese Probleme endgültig zu lösen. Jetzt ist die Zeit reif dafür, darüber nachzudenken, welche Art von Reformen es braucht, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Nachhaltige Landwirtschaft ist für die Menschheit von grundlegender Bedeutung. Sie produziert nicht nur Nahrungsmittel und Faserstoffe, sondern trägt durch ihre Interaktionen mit den Ländereien und natürlichen Ressourcen auch zu lebensnotwendigen Funktionen wie Nährstoffkreisläufen und Kohlenstoffspeicherung bei. Bis in die jüngere europäische Geschichte war die Landwirtschaft kleinmaßstäblich strukturiert, vorwiegend auf Eigenversorgung ausgerichtet und wohlwollend gegenüber der natürlichen Umwelt. © WWF Mehr noch: traditionelle, extensive Landwirtschafts- formen haben erst zur Erschaffung der Vielfalt an progressive Reform der GAP ist erforderlich, um die Landschaften und der Lebensräume für die dazu mit der europäischen Landwirtschaft in gehörenden Tier- und Pflanzenarten, beigetragen, die Zusammenhang stehenden heutzutage die Wertschätzung der europäischen Bürger genießen. Umweltprobleme anzugehen. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem darüber nachgedacht werden Bevölkerungswachstum, die Einführung neuer muss, welche Änderungen in der Agrarpolitik in den Technologien und staatliche Politik haben aber dazu kommenden zehn Jahren und darüber hinaus geführt, dass die Landwirtschaft zunehmend stärker erforderlich sind. Mit diesem Bericht legt der WWF intensiviert und industrialisiert wurde, was auch zu seine Vision für die Zukunft der GAP vor. negativen Auswirkungen auf die Umwelt führte. Der Verlust von Biotopen, Rückgänge bei Tier- und Pflanzenarten, zu starke Wasserentnahme zur Feldbewässerung, Bodenerosion und Wasserverschmutzung sind nur ein Teil der Probleme, denen wir aufgrund landwirtschaftlicher Modernisierung nun gegenüberstehen. Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen mit sich: einerseits muss sich die Landwirtschaft an das sich ändernde Klima anpassen, andererseits kann sie aber möglicherweise auch einige Lösungsmöglichkeiten bieten. Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist es eine Herausforderung für uns alle, die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen. Schrittweise Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) haben den Prozess zur Verbesserung der Umweltbilanz in der Landwirtschaft in Gang gesetzt, aber es bleibt noch viel zu tun. Eine weitergehende, 4
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 2. Landwirtschaft und Umwelt • Verlust, Beeinträchtigung und Zerschneidung von Biotopen, was zu verringerter Abundanz und Verbreitung einiger Arten beiträgt, wobei Landwirtschaft kann positive und negative besonders Vogelarten der Agrarlandschaft und Auswirkungen auf die Umwelt haben. Traditionelle, extensive landwirtschaftliche Systeme schufen Schmetterlingsarten betroffen sind. Landschaften mit ihrem dazugehörigen Die neuen Mitgliedstaaten weisen noch Arteninventar, das wir heutzutage schätzen. Die ausgedehnte Flächen ungestörter, halb- Aufgabe solcher Bewirtschaftungssysteme und die natürlicher Lebensräume auf, aber diese sind Intensivierung der Landwirtschaft brachten viele durch Intensivierung und Bewirtschaftungs- Umweltprobleme mit sich . aufgabe bedroht. • Verlust an Landschaftscharakter und –qualität Agrargüter werden durch die Nutzung von Land, aufgrund der Vereinheitlichung der Landnutzung Arbeitskraft und Kapital produziert, wobei Saatgut, und des Verlusts bzw. der Beeinträchtigung von Pestizide und Düngemittel zugeführt werden und die Landschaftselementen. Umwelt mittels einer Reihe verschiedener Praktiken, wie Entwässerung, Bodenbearbeitung, Umleitung • Erzeugung von Treibhausgasen, wie z.B. Methan natürlicher Wasserläufe und Beweidung durch aus der Tierhaltung, Lachgas von Nutztiere gezielt manipuliert wird. So können diese Stickstoffdüngern und Kohlendioxid, was bei Praktiken sowohl positive als auch negative bestimmten Bewirtschaftungsmaßnahmen aus Umweltauswirkungen mit sich bringen. den Böden freigesetzt wird. Kohlenstoffsenken und Biokraftstoffe können dabei helfen, dem Traditionelle, extensive Agrarsysteme arbeiten meist Klimawandel entgegenzusteuern. in Harmonie mit der natürlichen Umwelt und spielen eine wichtige Rolle, in dem sie Landschaften prägen und Biotope sowie die Arten, die auf diese angewiesen sind, erhalten. Durch die Aufgabe solcher Bewirtschaftungssysteme einerseits und die Intensivierung der Landwirtschaft andererseits gerät die natürliche Umwelt unter Druck. Der von der Europäischen Umweltagentur 2007 veröffentlichte vierte Lagebericht (Die Umwelt in Europa - Der Vierte Lagebericht) enthält einen umfassenden Überblick über die negativen Umweltwirkungen der Landwirtschaft, die wir hier zusammenfassen: • Verschmutzung von Gewässern und Grundwasser durch Nitrate, Phosphate und Pestizide, Rückgang der Wasservorräte und der Wasserqualität aufgrund zunehmender © Stefan Karnicki / WWF Bewässerung sowie Verlust von Feuchtgebieten und Auen aufgrund von Aktivitäten wie 3. Ist die GAP schuld? Entwässerungsmaßnahmen und unangemessenen Beweidungsregimen. Umweltschädigungen sind zum Teil auf frühere Agrarpolitiken zurückzuführen und insbesondere auf • Bodenerosion durch Wasser und Wind, was die GAP, die intensive Landwirtschaft gefördert hat. hauptsächlich in den südlichen und östlichen Marktkräfte und Technologie haben ebenfalls eine Mitgliedstaaten problematisch ist. Rolle gespielt. Die jüngsten GAP-Reformen haben Bodenverdichtung, Bodenkontamination und - die Produktionsanreize größtenteils abgeschafft. versauerung haben in den neuen Mitgliedstaaten Nun stehen wir vor der Herausforderung, das in den vergangenen Jahren zwar abgenommen, ‚Vermächtnis’ an Umweltschäden anzugehen und die könnten aber angesichts voraussichtlicher Politik so zu gestalten, dass sie zu wirklich Intensivierung wieder zunehmen. nachhaltiger Landwirtschaft führt. • Luftverschmutzung durch Ammoniak (was vor Die Entscheidungen, des einzelnen Landwirts, wie er allem in den nördlichen Mitgliedstaaten zu seine Ländereien bewirtschaftet, haben Versauerung führt) und Geruchsbelastung durch entscheidende Auswirkungen auf die Umwelt. Diese, intensive Tierproduktion. wie auch das Verhalten der Landwirte insgesamt 5
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 werden durch viele Faktoren beeinflusst. Es gehören 4. Die GAP: eine herausragende Politik u.a. dazu: Agrarpolitik, Umweltpolitik und andere Politiken (sowohl auf EU als auch auf nationaler Ebene); Marktfaktoren (Preise für Agrargüter wie Die derzeitige GAP dominiert die EU-Politik und die finanziellen Aufwendungen; sie nimmt 44.5% des EU- Rindfleisch und Weizen, Verbraucherwünsche und – Haushaltes in Anspruch. Direktbeihilfen für Landwirte präferenzen) und die zur Verfügung stehende und Marktintervention kosten fast 77% des GAP- Technologie. Es ist zwar wichtig, den Einfluss all Haushalts, während nur 22% auf Umweltmaßnahmen dieser verschiedenen Faktoren auf die Landwirtschaft und ländliche Entwicklung entfallen. anzuerkennen, aber einer der Faktoren sticht als Haupttriebfeder der Agrarentwicklung in den Die GAP hat ihren Ursprung in den Römischen vergangenen fünf Jahrzehnten hervor: die Verträgen von 1957 und ist eine der ältesten wenigen Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). „gemeinsamen" EU-Politiken. Zu Beginn bestand die GAP aus einer Reihe von Marktinterventionen, die Bis vor relativ kurzer Zeit hat die GAP, mittels dazu dienten, europäische Landwirte zu unterstützen Preisausgleichszahlungen und Stützungsmaßnahmen und vor externem Wettbewerbsdruck zu schützen. für Landwirte, landwirtschaftliche Produktion Maßnahmen zur Bewältigung von Strukturproblemen unabhängig von den Erfordernissen des Marktes waren vergleichsweise dünn gesät und gefördert. Je mehr die Landwirte produzierten, desto Umweltmaßnahmen waren gänzlich unbekannt. Über mehr Geld erhielten sie von der EU. So erstaunt es die Jahre hat die GAP als Reaktion auf Forderungen nicht, dass viele Landwirte auf diese der Politik, der Gesellschaft und des Marktes Produktionssignale mit intensivierter Bewirtschaftung zahlreiche, grundlegende Reformen durchgemacht. reagierten, um Erträge und Profite zu erhöhen. Mit Preisstützungen und Marktinterventionen wurden der Zeit wurden die negativen Auswirkungen dieser nach und nach verringert - allerdings noch nicht Politik sichtbar, von der Handelsverzerrung bis hin zu vollständig abgeschafft - und durch zunehmend den Umweltschäden. In jüngerer Zeit haben höhere Direktzahlungen für Landwirte ersetzt. Die progressive GAP-Reformen – vor allem die Reform erste EU-weite Agrar-Umweltmaßnahme wurde 1985 von 2003 – im Wesentlichen die Koppelung von eingeführt. Solche Maßnahmen, zusammen mit einer Erzeugung und Direktzahlungen aufgehoben und die Reihe von ländlichen Entwicklungsmaßnahmen, GAP mit einer mehr auf Umwelt ausgerichteten bilden nun einen zunehmend größeren Bestandteil Grundlage versehen. Weitere Reformen sind aber der GAP. notwendig. Nun stehen wir vor der Herausforderung, das ‚Vermächtnis’ an Umweltschäden anzugehen und die GAP so zu gestalten, dass sie zu wirklich nachhaltiger Landwirtschaft in der gesamten EU führt. Der WWF ist der Auffassung, dass nachhaltige Landwirtschaft sichere, erschwingliche und gesunde Lebensmittel, auf ökologisch verantwortliche, ökonomisch tragfähige und sozial gerechte Weise produzieren sollte. Ein grundlegendes Prinzip nachhaltiger Landwirtschaft muss sein, dass sie nicht die natürlichen Ressourcen erschöpft, auf die die Agrarproduktion selbst angewiesen ist. Auch Landwirte wollen nachhaltige Landwirtschaft – ihr Lebensunterhalt hängt davon ab. Der WWF möchte mit Landwirten zusammenarbeiten, © Paweł Kurowski / WWF um sicherzustellen, dass die GAP nicht nur der Umwelt hilft, sondern auch diejenigen unterstützt, ohne die die Bewirtschaftung unserer Agrarflächen und natürlichen Ressourcen nicht möglich wäre. 6
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 Die GAP heute Heutzutage lassen sich drei verschiedene Arten von Interventionen durch die GAP unterscheiden: • Marktinterventionen – dazu gehören Zölle, Exportsubventionen, Interventionskäufe, Aufschlüsselung des EU-Haushalts 2007 Ausgleichszahlungen, Produktionsquoten, Wettbewerbsfähigkeit Subventionen für Produktionsfaktoren, 0.3% Verbrauchssubventionen; 5.4% 5.5% 7.4% Zusammenhalt 0.5% 0.5% Bewahrung und Bewirtschaftung • Direktzahlungen - Zahlungen zur natürlicher Ressourcen Einkommensstützung von Landwirten mittels Freiheit, Sicherheit und Recht der Betriebsprämienregelung. Der Großteil 36% Unionsbürgerschaft der Direktzahlungen ist nun produktionsentkoppelt; es verbleiben aber Die EU als globaler Akteur 44.5% noch einige gekoppelte Zahlungen. Der Erhalt Verwaltung dieser Zahlungen ist an die Einhaltung spezifischer Umwelt-, Tierschutz- und anderer Ausgleichszahlungen für neue EU Mitgliedstaaten Standards gebunden, ein System, das als Cross Compliance bekannt ist. • Ländliche Entwicklungsmaßnahmen – eine Reihe von Maßnahmen im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe, die Umwelt und die Lebensqualität in ländlichen Regionen zu verbessern. Einige der Maßnahmen unterliegen der Cross-Compliance-Regelung. Marktinterventionen und Direktzahlungen konstituieren zusammen die so genannte 1. Säule der GAP, während ländliche Entwicklungsmaßnahmen als die 2. Säule bekannt sind. Die GAP hat seit jeher einen großen Anteil des EU- Aufschlüsselung der Haushaltsrubrik Haushaltes in Anspruch genommen; 2007 waren es Bewahrung und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen 2007 55,1 Mrd. €, was eine gewaltige öffentliche Investition in Landwirtschaft und ländliche Entwicklung darstellt. 0.36% Die Europäische Kommission listet die Ausgaben für 22.4% Umwelt (LIFE usw.) die GAP unter dem Haushaltstitel ‚Bewahrung und Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen’ (siehe Abb. Marktbezogene Ausgaben und Direktzahlungen (1.Säule) unten). Entwicklung des Ländlichen Raumes (2. Säule) Das Gleichgewicht zwischen den Ausgaben der 1. Säule und der 2. Säule hat sich aufgrund der obligatorischen Modulation seit 2005 verschoben. 76.7% Diese macht eine prozentuale Kürzung der Direktzahlungen zur Auflage und die eingesparten Mittel werden in die 2. Säule verschoben. 7
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 • Die 12 neuen Mitgliedstaaten, die der EU 2004 5. Warum weitere GAP-Reformen und 2007 beigetreten sind, weisen großflächige erforderlich sind Gebiete mit extensiver Landwirtschaft auf. Diese Gebiete sind von hohem Naturschutzwert und ein Refugium für einige der wertvollsten Tier- und Der derzeitigen GAP fehlt es an Transparenz, sie ist Pflanzenbestände in Europa. Die Anwendung nicht gerecht und genügt nicht den vielen des derzeitigen GAP-Systems in diesen Ländern Anforderungen, denen sich die EU in der ersten Hälfte droht einerseits die Aufgabe traditioneller des 21. Jahrhunderts gegenübersieht. In den landwirtschaftlicher Praktiken in einigen vergangenen 15 Jahren wurden zwar Fortschritte gemacht, aber es bleibt noch viel zu tun, wenn es Regionen zu verstärken und facht andererseits darum geht, eine mehr auf Nachhaltigkeit die Intensivierung der Landwirtschaft in anderen ausgerichtete Politik zu entwickeln. Gebieten an. Beides hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt. 5.1 Argumente für eine Reform der GAP • Es ist anzunehmen, dass weitere EU- Die GAP hat sich allmählich von einer Erweiterungen ins Haus stehen; derzeitige protektionistischen Politik, mit Schwerpunkt auf Beitrittskandidaten sind die Türkei, Kroatien und verstärkter Produktion innerhalb der EU und Schutz Makedonien. Die Anwendung der GAP in diesen der Landwirtschaft vor externem Wettbewerb hin zu Ländern wird sowohl die Fülle ökologischer einer Politik entwickelt, die zunehmend versucht, eine Ressourcen als auch das niedrige Niveau der stärkere Marktorientierung und nachhaltige Agrarentwicklung anerkennen müssen. Landwirtschaft zu fördern. Es sind zwar Fortschritte gemacht worden, aber dennoch muss die GAP dringend weiter in Richtung einer mehr auf Umwelt Ohne weitere GAP-Reformen wird die EU und Nachhaltigkeit ausgerichteten Politik entwickelt wahrscheinlich viele ihrer eigenen sowie werden. Der WWF unterstützt die Ansicht der internationale Verpflichtungen in den Bereichen Europäischen Kommission, dass die Landwirtschaft Biodiversität, Wasserschutz und Klimawandel nicht der EU sich vier wesentlichen Herausforderungen einhalten können und wird den wachsenden gegenübersieht: Klimawandel, Bioenergie, Erwartungen ihrer eigenen Bürger nicht Biologische Vielfalt und Wasserbewirtschaftung. Die nachkommen. EU benötigt ein Bündel von Politikinstrumenten für ländliche Gebiete, um diese Herausforderungen angehen zu können. Des Weiteren sieht der WWF die folgenden Schlüsselprobleme: • Der Großteil der GAP-Zahlungen (1. Säule) ist nur schwach mit der Bereitstellung öffentlicher Güter gekoppelt (beispielsweise mit nachhaltiger Wasserbewirtschaftung, Schutz biologischer Vielfalt oder der Pflege wertvoller Agrar- und Waldlandschaften) und nicht ausreichend darauf ausgerichtet, der Landwirtschaft bei der Anpassung an den Klimawandel zu helfen sowie deren Potenzial zur Minderung des Klimawandels auszuschöpfen. © Maciej Maciejewski / WWF • Maßnahmen der GAP mit dem größten Potenzial zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und 5.2 Ernährungssicherheit: ein Argument ländlicher Entwicklung (2. Säule) erhalten den gegen GAP-Reform? geringsten Anteil an Mittelzuweisungen und die Etats sind stark überstrapaziert. Die Ursprünge der GAP lassen sich zum Europa der Nachkriegszeit und zu dem dringenden Bedarf nach • Das derzeitige System ist höchst ungerecht; im einer Steigerung der Nahrungsmittelproduktion zu Jahr 2005 empfingen 20% der Zeiten der Lebensmittelknappheit und –rationierung Zahlungsempfänger im Rahmen der GAP fast zurückverfolgen. Zu jener Zeit war 80% der Direktzahlungen, was die früheren Ernährungssicherheit ein ernstes Problem, was es zu Produktionsniveaus widerspiegelt. lösen galt. So wurden Preisstützungen und andere 8
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 Marktinterventionen eingeführt und Europas Landwirte reagierten enthusiastisch. Mit der Zeit führten diese Politikmaßnahmen zur Überproduktion bestimmter Güter und erforderten neue Maßnahmen, wie die Flächenstilllegung und Milchquoten, um die Produktion zu drosseln. Produktionsbeihilfen wurden zunehmend als handelsverzerrend und umweltschädigend kritisiert. Einige der jüngsten Entwicklungen und Ereignisse haben die Diskussion um Ernährungssicherheit und damit auch Forderungen - vor allem vonseiten der Agrarindustrie - nach Subventionen zur Förderung der Nahrungsmittelproduktion wieder aufleben lassen. Faktoren wie die wachsende Weltbevölkerung, Klimawandel und der steigende Bedarf nach © Sylwia śółkiewska / WWF Biokraftstoffen, sowie Besorgnis über internationalen Terrorismus werden als Gründe dafür angeführt, dass das Thema Ernährungssicherheit im Zentrum der GAP stehen sollte. Es ist nicht von der Hand zu 6. Eine Chance für den Wandel: EU weisen, dass es im Bereich der internationalen Budget Review Ernährungssicherheit konkrete Probleme gibt, die es anzugehen gilt. Zweifellos muss es prioritär darum Chancen für die Reform der GAP sind in Sicht und gehen, dass die Ärmsten dieser Welt ausreichend mit müssen ergriffen werden. Die Haushaltsüberprüfung für sie erschwinglichen Lebensmitteln versorgt sind. der EU bietet Möglichkeiten für eine umfassende Aber alle Erkenntnisse in diesem Bereich deuten Überarbeitung der Ausgaben im Rahmen der GAP darauf hin, dass der Hauptgrund für fehlende und eine nicht zu versäumende Chance, eine neue Ernährungssicherheit solcher Menschen in der Armut Gemeinsame Umwelt- und ländliche zu suchen ist und nicht in einem mangelnden Entwicklungspolitik ins Leben zu rufen, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts begegnen Angebot von Lebensmitteln auf globaler Ebene. kann. Forderungen nach der Beibehaltung der EU- Marktinterventionen und Preismechanismen unter dem Deckmantel der Sorge um Ernährungssicherheit zeugen von fehlendem Verständnis der wahren Der EU-Haushalt wird durch den Finanzrahmen Probleme und schaden denjenigen, die von fehlender festgelegt, der sich derzeit über einen Zeitraum von Ernährungssicherheit betroffen sind wahrscheinlich sieben Jahren erstreckt und eine Vereinbarung mehr, als das sie ihnen nützen. zwischen der Europäischen Kommission, dem Rat und dem Parlament der EU darstellt. Der Ein legitimer politischer Standpunkt für die EU wäre Finanzrahmen ist ein indikativer Ausgabenplan, in es, ihre Produktionskapazitat für Nahrungsmittel dem die Obergrenzen für die jährlichen Ausgaben beizubehalten und es den Landwirten zu festgelegt werden. Die tatsächlichen Ausgabenpläne ermöglichen, auf Marktanforderungen nach einem werden im jährlichen Haushaltsprozess festgelegt. angemessenen Angebot an sicheren, gesunden und erschwinglichen Lebensmitteln zu reagieren und dies Der derzeitige Finanzrahmen, der sich auf die Jahre in einer Weise, die ökologisch nachhaltig ist. Dies von 2007 bis 2013 erstreckt, wurde im Dezember stellt eine immense Herausforderung dar, aber es ist 2005 vereinbart, allerdings erst nach heftigen sehr unwahrscheinlich, dass sie mit staatlichen Diskussionen zwischen Großbritannien und Eingriffen in die Weltagrarmärkte, wie Frankreich über die Ausgabenschwerpunkte und die Preisstützungen und Exportsubventionen, GAP. Im Ergebnis wurde die Kommission angegangen werden kann aufgefordert, „…eine vollständige, weit reichende Überprüfung sämtlicher Aspekte der EU-Ausgaben, einschließlich der Gemeinsamen Agrarpolitik, und der Eigenmittel, einschließlich der Ausgleichszahlung an das Vereinigte Königreich, vorzunehmen und darüber 2008/2009 Bericht zu erstatten“. Die EU-Haushaltsüberprüfung wurde im September 9
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 2007 mit der Veröffentlichung eines Dokumentes mit 7. Umgestaltung der GAP dem Titel „Den Haushalt reformieren, Europa verändern" sowie einer öffentlichen Konsultation Die GAP stellt derzeit eine erhebliche Investition in initiiert. Kommissionspräsident Barroso eröffnete die die ländlichen Gebiete dar – eine Investition, die es Überprüfung mit dem Versprechen einer Debatte gegenüber konkurrierenden urbanen und anderen „ohne Tabus" und beschrieb die Forderungen nach Finanzmitteln zu verteidigen gilt. Haushaltsüberprüfung als „... eine Chance, den Allerdings verlieren die Agrarbeihilfen als solche Haushalt zu reformieren und auch unsere zunehmend an Legitimation. Der WWF ist der Arbeitsweise zu reformieren, wie sie sich in jeder Überzeugung, dass die GAP eine Phase der Generation nur einmal bietet." Die Ergebnisse dieser Umgestaltung durchlaufen muss, um den Haushaltsüberprüfung werden den nächsten, ab 2014 ökonomischen, sozialen und ökologischen Anforderungen des 21. Jahrhunderts in den gültigen Finanzrahmen bestimmen. Die ländlichen Gebieten gerecht werden zu können. Der Agrarausgaben werden aller Wahrscheinlichkeit nach Schwerpunkt der GAP muss von der reinen erheblich unter Druck geraten und sich Landwirtschaft hin zu einer weiter reichenden konkurrierenden Forderungen nach Finanzmitteln für Umwelt- und ländlichen Entwicklungspolitik Forschung, Innovation, Schaffung von Arbeitsplätzen verschoben werden, mit dem Ziel der nachhaltigen und Förderung der Wettbewerbsfähigkeit Landbewirtschaftung und nachhaltiger Entwicklung gegenübersehen. in den ländlichen Gebieten. Der WWF begrüßt die Haushaltsüberprüfung als eine Chance, weit reichende Fragen bezüglich der 7.1 Braucht die Landwirtschaft öffentliche übergeordneten Ziele der derzeitigen GAP und des Beihilfen? tatsächlichen Nutzens dieser Politik aufzuwerfen. Der WWF ist der Überzeugung, dass die Antworten auf Landwirte produzieren Lebensmittel und andere solche Fragen die Mängel der GAP beleuchten Güter, wie z.B. Baumwolle, die sie den Konsumenten werden und dass sie aufzeigen werden, dass die zu Preisen verkaufen können, welche durch Angebot GAP den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und Nachfrage bestimmt werden. Der WWF ist der nur gerecht werden kann, wenn sie eine umfassende Auffassung, dass die Produktion solcher Güter nicht Überarbeitung erfährt. Nur eine neue GAP, die mit öffentlichen Mitteln subventioniert werden sollte. Antworten auf die ökologischen und sozialen Die Landwirtschaft produziert aber auch eine Reihe Herausforderungen findet, wird Gründe liefern, die nicht marktbestimmter Güter und Dienstleistungen, Ländlichen Gebiete mit öffentlichen Geldern zu für die die Landwirte anders als für z.B. Weizen oder unterstützen. Rindfleisch keine Vergütung auf dem Markt erhalten können. Typische Beispiele dafür sind die Regulierung des Wasserhaushalts und die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Diese Güter und Dienstleistungen, die gemeinhin als ‚öffentliche Güter' bezeichnet werden, dienen zwar der Gesamtgesellschaft, werden aber von den Agrarmärkten nicht in ausreichendem Maße erbracht, sodass nur öffentliche Intervention ihre Bereitstellung sichert. Der WWF unterstützt das Prinzip der „Beihilfen für öffentliche Güter", wobei der Steuerzahler die von der Gesellschaft benötigten Güter und Dienstleistungen mittels gezielter Zahlungen an die Landwirtschaft oder durch andere Arten direkter Intervention quasi ‚einkauft'. Die Bereitstellung öffentlicher Güter sollte das vorrangige Ziel einer zukünftigen, reformierten EU-Agrarpolitik sein und dürfte beträchtliche Investitionen in den ländlichen Gebieten erfordern. © Paula Solloway / WWF 10
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 7.2 Muss es eine “gemeinschaftliche” Zahlungen sollten an klar definierte Ziele ländliche Entwicklungspolitik geben? gekoppelt sein: Beihilfen sollten an klar definierter Ziele und Viele der Herausforderungen, die sich den ländlichen Vorgaben geknüpft sein, welche die konkreten Regionen Europas stellen, sind ökologischen und sozioökonomischen Bedürfnisse grenzüberschreitender Natur und erfordern zu ihrer der ländlichen Gebiete widerspiegeln. Bewältigung einen gemeinsamen Handlungsrahmen. Die Bewirtschaftung der Wasserressourcen, die Transparenz der Zahlungen: Begrenzung des Klimawandels bzw. Anpassung an den Klimawandel und der Erhalt der biologischen Die Öffentlichkeit sollte Zugang zu Informationen über Vielfalt erfordern ein abgestimmtes Vorgehen der an alle Zahlungsempfänger geleisteten Beihilfen Mitgliedstaaten zur Erreichung gemeinschaftlicher haben, um die Transparenz der Verwendung Ziele und Zielvorgaben. Hieraus lässt sich ableiten, öffentlicher Mittel zu gewährleisten. dass ein übergreifender EU-Politikrahmen und ein zentraler Haushalt erforderlich sind, dessen Mittel entsprechend des jeweiligen ökologischen und ländlichen Entwicklungsbedarfs effizient zugewiesen werden können. 7.3 Prinzipien einer neuen Politik für den ländlichen Raum Zukünftigen Investitionen in ländlichen Gebieten sollten einige Kernprinzipien zugrunde liegen: Das Verursacherprinzip: Alle öffentlichen Beihilfen sollten von einem soliden ordnungspolitischen Instrumentarium und der Anwendung des Verursacherprinzips untermauert sein. Alle Empfänger öffentlicher Beihilfen sollten nachweisen können, dass sie die Grundanforderungen der gemeinschaftlichen und einzelstaatlichen Rechtsvorschriften z.B. bezüglich der Nitratrichtlinie und der Wasserrahmenrichtlinie einhalten. Öffentliche Gelder für Öffentliche Güter: Öffentliche Gelder sollten ausschließlich für die Bereitstellung öffentlicher Güter verwendet werden. Der Begriff ‚öffentliche Güter' sollte zu diesem Zweck weit gefasst werden und Folgendes einschließen: die Regulierung ökologischer Funktionen wie nachhaltige Wasserbewirtschaftung, Schaffung von CO2-Senken und Bodenschutz; die Erbringung von Umweltleistungen wie der Schutz der biologischen Vielfalt, Biotopschutz und die Erhaltung wertvoller historischer Landschaften und Kulturlandschaften; die Erbringung anderweitiger Leistungen wie öffentlicher Zugang zu Ländereien aus Freizeitzwecken, Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Bereich und Beiträge zur sozioökonomischen Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen. 11
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 7.4 Die Gemeinsame Umwelt- und eine Vorbedingung für den Erhalt öffentlicher Beihilfen ländliche Entwicklungspolitik (GULEP) im Rahmen des GULEP darstellen. Wie es schon heute der Fall ist, werden sich diese Standards von Der WWF schlägt den Übergang von einer einer Reihe von gemeinschaftlichen und Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu einer neuen einzelstaatlichen Rechtsvorschriften sowie von Gemeinsamen Umwelt- und ländliche relevanten Grundanforderungen zur Erhaltung des Entwicklungspolitik (GULEP) bis zum Jahr 2020 vor. guten landwirtschaftlichen und ökologischen Die Kernbestandteile der GULEP sind in Abb. 7.1 Zustandes (GLÖZ) ableiten. Sowohl die Liste der dargestellt und werden unten stehend erläutert: Beratung Beihilfen für öffentliche Güter Stufe 2: Gezielte Beihilfen einschl. Bildung + besondere Gebiete Bewirtschaftungs-Pläne (Umweltverbesserung) + Stufe 1: Basisflächenprämie und spezifische Förderung ländlicher Entwicklung (Umweltpflege und -ausgleich) Grundlegende Rechtsvorschriften (keine Zahlungen) (Umweltschutz) 0 Prozentanteil der Landbewirtschafter 100 bzw. Zahlungsempfänger Figure 7.1: Bestandteile einer Gemeinsamen Umwelt- und Rechtsvorschriften der EU als auch die GLÖZ- ländlichen Entwicklungspolitik Themen sollten im Hinblick darauf überprüft und überarbeitet werden, ob sie in angemessener Weise Grundlegende Rechtsvorschriften: die wichtigsten Herausforderungen im europäischen Umweltbereich widerspiegeln. So sollten zum Beispiel Alle Landbewirtschafter müssen die bestehenden die GLÖZ-Auflagen um den Themenkomplex gemeinschaftlichen und einzelstaatlichen „verbesserte Wasserbewirtschaftung" ergänzt Rechtsvorschriften einhalten, die auf ihre Flächen und werden, sodass hieraus Standards abgeleitet werden Aktivitäten anwendbar sind, egal ob sie öffentliche können, mit denen gegen Probleme wie illegale oder Beihilfen erhalten oder nicht. Es wird von allen übermäßige Wasserentnahme sowie gegen Empfängern öffentlicher Beihilfen im Rahmen der Wasserverschmutzung vorgegangen werden kann. GULEP (siehe Beschreibung zu den beiden Ebenen) verlangt, dass sie auf der Grundlage des Cross- Letztendlich sollte der GLÖZ eine viel breitere Palette Compliance-Systems eine Reihe festgelegter von Umweltfragen umfassen, als es mit der Standards einhalten. Solche Standards werden somit derzeitigen, eher schmalspurigen 12
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 Schwerpunktsetzung auf das Thema Boden der Fall Bewirtschaftungssysteme wie der integrierte Landbau ist. Zahlungsempfänger, die nachweislich die könnten auf dieser Ebene gefördert werden. Die entsprechenden Standards nicht eingehalten haben, Bewirtschaftungsoptionen wären so gestaltet, dass müssen mit dem Entzug der Beihilfen rechnen und, sie förderliche Bewirtschaftungspraktiken beibehalten unter bestimmten Umständen, zur Rückzahlung der oder deren Einführung anregen und wären von ihren erhaltenen Mittel verpflichtet sein. Umweltambitionen her moderat. Die Landbewirtschafter würden im Gegenzug für den Stufe 1: Erhalt der Prämien Bewirtschaftungsvereinbarungen von 5 bis 10 Jahren Dauer eingehen. Die Programme Basisflächenprämie für Maßnahmen von und Fördersätze wären so angelegt, dass sie zu öffentlichem Nutzen und spezifische hoher Beteiligung ermutigen, wobei das Ziel wäre, Förderung ländlicher Entwicklung dass elementare Bewirtschaftungsvereinbarungen auf 70-80% der Flächen des ländlichen Raumes Dieser Bestandteil der GULEP würde aus zwei (Agrarland und Forstflächen) umgesetzt werden. Die Hauptelementen bestehen: zum einen Zielsetzungen solcher Zahlungen könnten eine breite Basisflächenprämien für Formen der Palette von Themen umfassen, wie Verbesserung der Landbewirtschaftung, die klar definierte Ergebnisse Wasserqualität, Erhaltung biologischer Vielfalt und von öffentlichem Nutzen erbringen; zum anderen Landschaftspflege, Anpassung an / Minderung des spezifische einmalige Investitionen und finanzielle Klimawandel(s), Zugang zur Landschaft und Unterstützung zur Förderung ländlicher Entwicklung, Erholungsmöglichkeiten, um nur einige zu nennen. d.h. zum Beispiel Zuschüsse zur Förderung der Unternehmensentwicklung oder für Infrastrukturmaßnahmen. Beispiel für die Stufe I: Verbesserte Wasserbewirtschaftung durch Basisflächenprämien Basisflächenprämien könnten verbesserte Wasserbewirtschaftung folgendermaßen fördern: • Einführung von Gewässerrandstreifen (breiter als in den grundlegenden Rechtsvorschriften gefordert) an Gewässern in Acker- und Grünland • Erhalt von Feuchtgebieten und intakten Auen • Grabenpflege • Nährstoffbilanzierung • Wirtschaftsdüngerplan © Denitza Yordanova / WWF • Angemessene Bewirtschaftung von stark erosionsgefährdeten Flächen • Bewirtschaftung von Acker- und Grünlandflächen mit geringem Betriebsmittelaufwand (wie z.B. Stufe 2: Düngemittel) Gezielte Förderung zur Erzielung komplexerer Ergebnisse im Umweltbereich Landbewirtschafter (Landwirte, Forstbesitzer und Dieser Bestandteil der GULEP würde Zahlungen an andere) kämen somit für jährliche Flächenprämien in Landbewirtschafter leisten, die Tätigkeiten ausführen, Betracht, wenn die Bewirtschaftung ihrer Flächen zur welche zur Verbesserung oder Wiederherstellung von Aufrechterhaltung öffentlicher Güter und Umweltgütern und Umweltleistungen führen. Solche Dienstleistungen beiträgt. Solche Zahlungen könnten Tätigkeiten umfassen z.B. die Wiederherstellung von auf der Grundlage von modularen Biotopen an Orten, wo wichtige Biotope zerstört Landbewirtschaftungsprogrammen getätigt werden, wurden bzw. die Renaturierung, wo Biotope in der wobei die Bewirtschafter eine Reihe von an die Vergangenheit degradiert wurden. Gezielte lokalen und regionalen Bedingungen angepassten Bestandserholungs- und Maßnahmen auswählen und durchführen. Wiedereinbürgerungsprogramme könnten auch in diesem Rahmen gefördert werden. Weiterhin könnten Biologischer Landbau und andere die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen mit hohem 13
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 Naturschutzwert und die aktive Bewirtschaftung von Natura-2000-Gebieten und prioritären Flussgebietseinheiten auf dieser Ebene gefördert werden. Die Neuschaffung von Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten für Erholungszwecke könnte ebenso in diesem Rahmen unterstützt werden wie auch verbesserte Ressourcenschutzmaßnahmen, wie z.B. die Rückumwandlung von Ackerland in Grünland zum Schutz vor Bodenerosion und Wasserverschmutzung und die Begrenzung der Aufwendungen an Kunstdünger und Hofdünger. Zahlungen würden auf Flächenbasis (Hektar) geleistet (bzw. pro Meter für lineare Landschaftsbestandteile). Es stünden auch © Bogusław Czerwiński / WWF Investitionsbeihilfen für einmalige Investitionen zur Beispiel für Stufe 2: Managementpläne Verbesserte Wasserbewirtschaftung durch Alle Landbewirtschafter, die öffentliche Beihilfen in Gewährung gezielter Beihilfen Anspruch nehmen wollen, müssten für die Flächen, Gezielte Beihilfen könnten verbesserte für die Zahlungen beantragt werden, einen Wasserbewirtschaftung folgendermaßen fördern: Managementplan aufstellen bzw. aufstellen lassen. Auf der Grundlage einer sozioökonomischen und • Rückumwandlung von Ackerland in ökologischen Bewertung des Betriebes würde dieser ungedüngtes Grünland in Zielgebieten, um Plan entsprechende Karten beinhalten, den Bestand kontaminiertes Ablaufwasser zu vermeiden und an Schutzgütern und Ressourcen darstellen und die den Wasserverbrauch zu vermindern zur Erreichung spezifischer Umweltziele • Maßnahmen zur Vermeidung von ausgewählten Bewirtschaftungsoptionen detaillieren. Bodenerosion und kontaminiertem Das in diesen Plänen enthaltene Informationsniveau Ablaufwasser auf intensiv bewirtschafteten ist abhängig von der Art der beantragten Beihilfen. Flächen Verträge zum Erhalt der Basisflächenprämie könnten • Grasflächen innerhalb von Äckern zur verhältnismäßig einfach gestaltet sein, während Vermeidung von Bodenerosion und Anträge auf Zahlungen der höheren Ebenen kontaminiertem Ablaufwasser entsprechend mehr Details und detailliertere • Saisonale Nicht-Beweidung von Vorgaben enthalten sollten. Pläne, die Anträge auf Grünlandflächen gezielte Beihilfen begleiten, müssten detailliert sein • Völliger Verzicht auf Düngemittel und ihre Aufstellung erfordert vermutlich die Mitarbeit • Wiederherstellung und Renaturierung von von Fachleuten. Für die Aufstellung solcher Pläne Feuchtgebieten und Auen könnten Fördermittel bereitgestellt werden. Beratung und Bildung Verfügung oder für die Bereitstellung erforderlicher Infrastruktur wie z.B. Zäune. Die Landbewirtschafter Landbewirtschafter werden voraussichtlich auf würden im Gegenzug für den Erhalt der Prämien Beratung und Bildungsmaßnahmen angewiesen sein, Bewirtschaftungsvereinbarungen von 5 bis 10 Jahren um die Resultate ihrer Dauer eingehen. Im Normalfall sollte der Erhalt der Bewirtschaftungsvereinbarungen zu maximieren. Im weiter gehenden, gezielten Förderung von der Rahmen der GULEP müssten die Mitgliedstaaten zur Teilnahme am Grundprogramm abhängig gemacht Politikunterstützung Beratungs- und Bildungssysteme werden. Allerdings kann es im Einzelfall auch einrichten. Es sollte von allen Landbewirtschaftern, angemessen sein, gezielte Beihilfen völlig separat die öffentliche Beihilfen beziehen, gefordert werden, anzubieten. dass sie wenigstens für einen Tag eine allgemeine Bildungsmaßnahme (für die Grundvereinbarungen der Ebene 1) und weitere Tage (für gezielte Vereinbarungen der Ebene 2) zu Beginn der Vertragslaufzeit besuchen. Diese Bildungsmaßnahmen sollten kostenfrei angeboten werden und es sollten Gelder bereitgestellt werden, die die Kosten für eine Aushilfe abdecken, sodass die Landwirte an den Maßnahmen 14
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 teilnehmen können. Es könnten auch Fördermittel für werden müssen. Ungefähre Richtwerte auf der Basis die Teilnahme an weiteren Bildungsmaßnahmen zu der betroffenen Landfläche und der Anzahl der speziellen Fragestellungen wie z.B. die Erschaffung Zahlungsempfänger in den Zielgruppen für die bestimmter Biotope zur Verfügung gestellt werden. verschiedenen Beihilfen sowie die Art der Zahlungen Alle Landbewirtschafter, die sind in Abb. 7.2 dargestellt. Bewirtschaftungsvereinbarungen eingehen, würden zusätzlich zu Beginn der Vereinbarung einen kostenlosen Beratungsbesuch auf ihrem Hof erhalten. 7.6 Eine Periode des Übergangs Weitere Informationen könnten mittels einer Reihe verschiedener Medien wie z.B. Handbücher, Die alte GAP würde nach und nach abgebaut. Die 1. Prospekte, Internet und telefonischen Säule würde fortschreitend auslaufen und die neue Beratungsstellen von den Mitgliedstaaten GULEP auf der 2. Säule der GAP aufbauend zum bereitgestellt werden. Leben erweckt. Ein schrittweiser Übergang ist erforderlich, um den Landwirten Zeit zur Anpassung zu geben und um weitreichende wirtschaftliche Beeinträchtigungen des Agrarsektors zu vermeiden. Auch die Einrichtung der Strukturen zur Verwaltung und 7% Umsetzung der neuen Politik braucht 3% Zeit. Es ist anzunehmen, dass der Basic payments + rural nächste Finanzrahmen sich über die development Jahre 2014 bis 2020 erstreckt; allerdings Targeted payments wird auch spekuliert, dass er in Anknüpfung an das neue 50% Kommissionskollegium eventuell nur die Management planning 5 Jahre von 2014 bis 2018 umfassen 40% wird. Die nächste Finanzperiode sollte Advice and training die Hauptübergangsphase der GAP darstellen. Während dieses Zeitraums sollten signifikante, progressive Kürzungen an Zahlungen im Rahmen der 1. Säule wie folgt vorgenommen werden: Abbildung 7.2: Ungefähre Mittelaufschlüsselung des Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 GULEP-Haushaltes nach Bestandteilen Kürzung 10 % 20 % 35 % 55 % 75 % 100 % 7.5 Ausgabensaldo Die durch das Auslaufen der 1. Säule eingesparten Mittel sollten zur Finanzierung der GULEP eingesetzt Die derzeitige GAP wird von Ausgaben im werden. Allerdings braucht es Zeit, eine neue Politik Marktbereich und von Direktzahlungen für Landwirte zu entwickeln, ihre Bestandteile zu etablieren und die (Einkommensstützung) dominiert, die zusammen erforderlichen Strukturen zur Verwaltung und 77% der Ausgaben ausmachen. Im Rahmen der Umsetzung einzurichten. Der WWF schlägt daher vor, GULEP gäbe es die Einkommensstützung für dass die neue GULEP 2019 in Kraft tritt und dass der Landwirte nicht mehr und die Gesamtausgaben Zeitraum von 2014 bis 2018 als Übergangsperiode würden der Erzielung von Ergebnissen im genutzt wird. Innerhalb dieses Zeitraums sollten Umweltbereich und in der ländlichen Entwicklung einige vorläufige Maßnahmen in Betracht gezogen gewidmet. Das Budget der GULEP sollte an werden, die den Übergang von der GAP zur GULEP tatsächlichem ökologischen und sozialen Bedarf erleichtern können. ausgerichtet sein. Dieser Bedarf wird voraussichtlich sehr hoch sein und es ist nicht vorgesehen, dass der Innerhalb der 1. Säule sollte ein Teil der durch die Haushalt der GULEP entscheidend geringer ausfallen Zahlungskürzungen freigesetzten Mittel zur würde als die derzeitige GAP. Finanzierung eines auf einem überarbeiteten Artikel 68 beruhenden, zwischenzeitlichen Programmes mit Die genaue Aufteilung des GULEP-Haushaltes auf 5 Jahren Laufzeit genutzt werden, das darauf abzielt, die verschiedenen Bestandteile wird errechnet aus ökologischer Sicht wertvolle landwirtschaftliche 15
Reforming the CAP Die GAP neu gestalten WWF-Vision für das ländliche Europa nach 2013 WWF Vision for Rural Europe after 2013 Bewirtschaftungssysteme zu erhalten und Landwirte, die bereit sind Ländereien als „Ökologische Ausgleichsflächen“ zu bewirtschaften, entsprechend zu bezahlen. Empfänger solcher Zahlungen müssten einen einfachen Bewirtschaftungsplan aufstellen, der die durchzuführenden Maßnahmen beschreibt. Wenn die GULEP eingeführt ist, können die Tätigkeiten, für die im Rahmen dieses Programmes Beihilfen geleistet werden, in Vereinbarungen über Basisflächenprämien überführt werden. Der Großteil der - durch die Zahlungskürzungen - freigesetzten Mittel der 1. Säule sollte in den Schwerpunkt 2 "Verbesserung der Umwelt und der Landschaft" der 2. Säule überführt werden. Die ELER-VO sollte zum Jahr 2014 hin überarbeitet und ein neuer Programmplanungszeitraum 2014-2018 © Tamara Jesionowska / WWF vorgesehen werden. Einige Maßnahmen der Schwerpunkte 1 und 3 wären besser im Rahmen der Die für die Vereinbarung und Einführung der GULEP Kohäsionsfonds zu finanzieren und sollten aus dem erforderlichen gesetzgeberischen Anstrengungen ELER herausgenommen werden. Die verbleibenden sollten in dem Zeitraum von 2016 bis 2018 getätigt Maßnahmen sollten eine stärkere Umweltausrichtung werden. Die GULEP könnte 2019 in Kraft treten. Die bekommen. Die Unterstützung für benachteiligte Mitgliedstaaten wären dann gefordert, wie es jetzt Gebiete sollte in eine gezielte Beihilfe (wie im Kapitel auch für die 2. Säule der Fall ist, einzelstaatliche zur GULEP beschrieben) umgewandelt werden. Ein Strategiepläne für die GULEP aufzustellen sowie wesentlicher Anteil der neuen Finanzmittel sollte für auch einzelstaatliche Umwelt- und Ländliche Agrar-, bzw. Forst-Umweltmaßnahmen, Natura 2000 Entwicklungsprogramme, in denen die Zielsetzungen und die Erfüllung des Wasserrahmenplans, dargestellt werden, die Maßnahmen zur Erreichung vorgesehen werden. Weiterhin sollte ein Teil der Mittel dieser Ziele sowie klare Zielvorgaben für GULEP. den Mitgliedstaaten für die Einrichtung verbesserter Beratungssysteme und zur Entwicklung von Die vorgesehene Übergangszeit für die Umstellung Verfahren zur Bewirtschaftungsplanung zur Verfügung von der GAP zur GULEP gibt Landwirten, anderen stehen. Landbewirtschaftern sowie den einzelstaatlichen Verwaltungen Zeit, sich den Änderungen anzupassen und es lassen sich so schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Beeinträchtigungen vermeiden. Tabelle 7.1 zeigt den vorgesehenen Zeitplan für den Übergang von der GAP zur GULEP. 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Kürzung der Zahlungen der Bestehende 10% 20% 35% 55% 75% 100% 1. Säule Modulation Übergangs-Beihilfen Beihilfen für bestimmte Praktiken und Ökologische unter Artikel 68 Ausgleichsflächen Überarbeitung LE Überarbeitung des ELER und LFA1 Neue ELER- Programm- Derzeitiges Mehr Finanzmittel für planung Programm Schwerpunkt 2 GULEP Gesetzgebung Gesetzgebung beschlossen GULEP Umsetzung GULEP Umsetzung >>> 1 LFA = Less-Favoured Areas - benachteiligte Gebiete 16
Sie können auch lesen