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Die Generation Z in der Arbeitswelt von morgen Eine Trendstudie des Zukunftsinstituts im Auftrag von Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf.
Inhalt Vorwort04 Intro: Der Wandel in der Arbeitswelt Megatrend New Work 06 Über diese Studie 07 Die Generation Z08 Faktor Corona: Kollektive Krisenerfahrung 10 Impressum Happy Work, Happy Life 14 Sinnfindung & Potenzialentfaltung 21 Redaktion Zukunftsinstitut GmbH Internationale Gesellschaft für Zukunfts- und Trendberatung Sieben Lebensstile der Zukunft24 Kaiserstr. 53 60329 Frankfurt am Main Digital Creative 26 Telefon: +49 69 2648489-15 Neo-Hippie28 info@zukunftsinstitut.de www.zukunftsinstitut.de Me Professional 30 Self Balancer 32 Projektleitung Lena Papasabbas Vorwärtsmacher34 Moderner Nomade 36 Autorinnen Lena Papasabbas Mainstreamer38 Nina Pfuderer Lektorat Franz Mayer Methodisches Vorgehen40 Gestaltung Felix Koutchinski Literatur & Bildnachweise 41 © Peek & Cloppenburg, 2021 Alle Rechte vorbehalten. * *Bitte beachten Sie: Es gibt zwei unabhängige Unternehmen Peek & Cloppenburg mit Hauptsitzen in Düsseldorf und Hamburg. Diese Studie bezieht sich auf die Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf. 2 3
Vorwort Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, wie tickt sie eigentlich, Eltern. Den Sinn in ihrer Arbeit sieht die Generation Z nicht änderung und Möglichkeiten zum Mitgestalten gab es die Generation Z? Welche Erwartungen haben junge nur auf ihre direkten Aufgaben bezogen, sie wollen auf noch nie. Für uns ist das die Grundlage für zufriedene Menschen dieser Generation an ihre Arbeitgeber und jeden Fall durch ihr Tun einen Mehrwert schaffen. Dabei Mitarbeitende, denen wir vielfältige Berufs- und Weiter- wie soll für sie das Arbeitsleben idealerweise aus- spielen auch die im Unternehmen vertretenen Werte wie bildungschancen bieten. sehen? Diese Fragen müssen Unternehmen sich heute Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und Diversität eine stellen, um ihre jüngsten und zukünftigen Mitarbeitenden Rolle. Nicht zuletzt schaffen Erfolg und Zufriedenheit im In unserer Branche, dem Handel, spielen die Menschen einschätzen zu können. Dabei ist es verlockend, sich auf Job ein Gefühl von Sicherheit und seelische Balance. Dafür eine Hauptrolle für den Erfolg des Unternehmens. Die seine persönliche Meinung zu verlassen und eine ganze wünscht sich die junge Generation die Möglichkeit, ihre meisten Kolleginnen und Kollegen arbeiten bei uns im Generation mit wenigen Schlagworten zu beschreiben. eigenen Talente zu entwickeln und ihre persönlichen Fä- stationären Geschäft, also in unseren Verkaufshäusern. Das wollen wir mit dieser vom Zukunftsinstitut für uns higkeiten in das Unternehmen einzubringen. Neben dem Verkauf haben wir aber weitaus mehr Arbeits- durchgeführten Studie vermeiden. Bereits vor Ausbruch bereiche zu bieten, wie zum Beispiel IT, Design, Logistik, der Corona-Pandemie hat uns der berufliche Nachwuchs Damit hat die Generation Z nicht nur den Unternehmen Marketing, Einkauf, Finanzen und vieles mehr. Für all diese intensiv beschäftigt. In der vorliegenden Studie wurden viel Positives zu bieten, sondern wir bei Peek & Cloppen- Aufgaben benötigen wir jungen, motivierten Nachwuchs, die Erfahrungen aus der Krise mit einbezogen und die burg auch den potenziellen jungen Bewerberinnen und der seine Zukunft in unserem Unternehmen sieht. Generation Z selbst befragt, um ein aktuelles und viel- Bewerbern. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um bei uns Als Ausbildungsunternehmen und möglicher Arbeitge- schichtiges Stimmungsbild zu erhalten. einzusteigen. Die Pandemie hat uns einmal mehr gezeigt, ber für die Generation Z wollen wir nicht nur unsere Be- dass ein gesundes Familienunternehmen wie unseres mit legschaft und ihre Bedürfnisse kennen, sondern voraus- Das Ergebnis zeigt, dass ein großer Teil der jungen Men- rund 120 Jahren Erfahrung auch diese Krise meistern und schauen und uns auf die jungen Menschen einstellen. Die schen laut Studienergebnissen im Job drei Aspekte als daraus Inspiration und Motivation ziehen kann. Uns hat vorliegende Studie hat uns einen entsprechenden Pers- besonders wichtig erachtet: Sicherheit, Sinn und Selbst- eine Aufbruchsstimmung erfasst, die wir gerne mit der pektivwechsel ermöglicht. Wir haben neue Erkenntnisse verwirklichung. Diese Punkte lassen sich nicht verallge- nächsten Generation teilen wollen. Wir haben die Zeit über die Werte, Ziele und Ansprüche der jungen Talente meinern, doch es gibt gemeinsame Erfahrungen und der Lockdowns genutzt, um unser Unternehmen genau gewonnen und sehen, wo wir als Arbeitgeber bereits punk- Werte, die diese Bedürfnisse hervorrufen. So beruht der unter die Lupe zu nehmen, Veränderungspotenzial zu er- ten und wo wir uns noch verbessern können. Wenn darüber bei vielen stark ausgeprägte Wunsch nach Sicherheit unter kennen und viele Projekte anzustoßen. Ob wir uns intensiv hinaus auch andere Unternehmen von diesen Einblicken anderem auf den vielfältigen Krisen wie Banken-, Flücht- dem Thema Nachhaltigkeit widmen, unsere geschäftliche profitieren, hat die Studie ihren Zweck mehr als erfüllt. lings-, Klima- und natürlich Corona-Krise, welche die Ge- Vision schärfen, uns für modernes New Work aufstellen neration bereits miterlebt hat – zum Teil auch durch ihre oder unser digitales Potenzial voll entfalten – so viel Ver- Dr. Igor Matic Mitglied der Unternehmensleitung der Peek & Cloppen- burg KG, Düsseldorf 4 5
Intro: Der Wandel in der Arbeitswelt Der Megatrend Sinns der eigenen Tätigkeit Gefragt sind neue Konzepte der Arbeitsorganisation und New Work hat der Generation Y (von der Aufgabengestaltung, aber auch der Bewerberanspra- beschreibt englisch „Why“) ihren Na- che und des Employer Brandings, das zu einem immer einen epochalen men gegeben und wird von wichtigeren Thema wird. Künftig stehen Unternehmen vor Umbruch, der mit den noch Jüngeren mit gro- völlig neuen Voraussetzungen. Während sich früher die der Sinnfrage ßer Selbstverständlichkeit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Stellensuche beginnt und weitergetragen. begaben und sich bei Arbeitgebern bewerben mussten, Intro: Der Wandel in der Arbeitswelt die Arbeitswelt dreht sich die Logik jetzt tendenziell um: Arbeitgeber wer- von Grund auf Aus dem demografischen ben um Arbeitnehmer. Megatrend umformt. Wandel resultiert zudem in vielen Branchen ein mas- siver Fachkräftemangel. Gerade das Angebot an jungen Nachwuchskräften wird knapp. Hinzu kommt der Struk- New Work turwandel in der Ausbildung und in den Bildungskarrie- ren: Immer mehr junge Menschen studieren. Das sorgt für Verschiebungen im Fachkräfteangebot und verschärft den War for Talents, also die Konkurrenz der Unterneh- men um gut ausgebildete Talente. In einigen Branchen und Beschäftigungsbereichen kommen außerdem zu we- nige Bewerber und Bewerberinnen nach, weil die Berei- che aus unterschiedlichen Gründen als unattraktiv gelten, Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Der Megatrend New Work stellt die beispielsweise aufgrund von Schichtdiensten, niedriger Potenzialentfaltung und die Lebensqualität eines jeden einzelnen Menschen Bezahlung oder einem uninteressanten Tätigkeitsprofil. in den Mittelpunkt. Denn: Wir arbeiten nicht mehr, um zu leben, und wir leben nicht mehr, um zu arbeiten. Besonders bei jungen Menschen verändert sich die Haltung gegenüber der Arbeit – der Beruf wird Teil einer selbstbestimmten Lebensgestaltung. Die Arbeitswelt ist ständig in Bewegung, alles entwi- vor allem durch neue Kommunikationstechnologien, aber Über diese Studie ckelt sich weiter – mit nie gekannter Geschwindigkeit. auch durch gesellschaftliche Veränderungsprozesse, zum Job-Profile, die es vor fünf Jahren noch nicht einmal gab, Beispiel sich wandelnde Geschlechterrollen. Spätestens sind heute bereits etabliert – vom Data-Storyteller über seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang 2020 den Chief Digital Officer bis hin zur Roboterpsychologin. sind Remote Work und Digitalisierung auch bei eher Bis zum Jahr 2030 werden sehr wahrscheinlich so man- konservativen und traditionellen Betrieben im Unterneh- Jobs follow people: Der Arbeitsmarkt der Zukunft passt Jahren. Da jedoch jeder Versuch, einer ganzen Genera- che traditionelle Jobs und Tä- mensalltag angekommen. sich den Menschen an – und nicht mehr umgekehrt. Diese tion bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben, eine Verein- tigkeitsbereiche zum Auslauf- Entwicklung verstärkt sich durch die Werte, die Bedürf- fachung und Verkürzung der Realität darstellt und somit modell, dafür werden viele an- Arbeit wird in jeder Auch die Erwartungen, Bedürf- nisse und das Selbstverständnis der inzwischen viel- jeder Generationsbegriff Gefahr läuft, eine Pauschalisie- dere neu entstehen. Hinsicht mobiler, nisse und Ansprüche von Ar- beitnehmerinnen und Arbeit- zitierten Generation Z, die aktuell und in den nächsten Jahren den Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt stellen wird. rung zu sein, zoomen wir in der vorliegenden Trendstu- die noch einmal näher heran an diese junge Generation. Charakteristisch für diesen flexibler, vernetzter nehmern verändern sich – das Die vorliegende Trendstudie fokussiert daher auf eben- Veränderungsprozess ist eine und vielfältiger. gilt für erfahrene Fachkräfte jene jungen Menschen, die unter den Begriff der Gene- Im Ausblick der Studie stellen wir sieben idealtypische enorme Flexibilisierung, aus- genauso wie für Berufseinstei- ration Z fallen, grob definiert als junge Menschen unter Lebensstile vor, die sich in der jungen Generation Z be- gelöst durch die fortschrei- ger. So entwickeln sich nicht 25. Ihre Werte und Grundhaltungen werden im Folgen- sonders häufig finden und diese mit ihren prägnanten tende Globalisierung und vielfältige technologische Um- zuletzt die Akquise von Bewerbern, die Mitarbeitermo- den porträtiert. Werte-Sets und Verhaltens- und Konsummustern ganz wälzungen. Ob flexible Arbeitsmodelle, agiles Prozess- tivation und das langfristige Halten von Mitarbeitern zu besonders stark prägen. Die sieben Lebensstile machen management oder digitale Kommunikationstools: Starre immer anspruchsvolleren Unterfangen. Besonders junge Die empirische Grundlage dafür bieten die Ergebnisse der die Generation Z nicht nur greifbarer, sondern ermögli- Arbeitsumfelder weichen auf, ebenso wie monolithische Arbeitnehmer stellen sich immer früher die Sinnfrage: vom Zukunftsinstitut in Kooperation mit dem Meinungs- chen ein differenziertes Bild auf die Besonderheiten und Unternehmensstrukturen. Arbeit wird in jeder Hinsicht mo- Welchen Sinn hat meine Arbeit? Welchen Mehrwert er- forschungsinstitut YouGov durchgeführten repräsentati- Gemeinsamkeiten dieser jungen Generation, aber auch biler, flexibler, vernetzter und vielfältiger – vorangetrieben zeugt sie für mich und andere? Dieses Hinterfragen des ven Befragung junger Menschen zwischen 16 und 25 auf die Unterschiede innerhalb der Alterskohorte. 6 7
Sich keine finanziellen Sorgen machen müssen 75% Unabhängigkeit, sein Leben selbst bestimmen können 74% Die Generation Z Einen sinnvollen, erfüllenden Beruf haben, der Spaß macht 74% Zeit für mich selbst und meine Interessen haben 70% Viel Spaß haben, das Leben genießen 70% Balance von Beruf und Freizeit 68% Sich selbst und die eigenen Vorstellungen vom Leben verwirklichen E X K U R S Ö S T E R R E I C H 67% wichtig, sich viel leisten zu können. Gute Freunde Viel erstrebenswerter haben, enge Beziehungen zu anderen Menschen 67% sind Selbstbestimmung, Sinn und Spaß:Eine 74 glückliche Prozent Beziehung der / Partnerschaft 67% Gen Z schätzen besonders die eigene Unabhängigkeit Sinn schlägt Sicherheit Ein sicherer Arbeitsplatz 66% Die und Selbstbestimmung sehr und verfolgen das Ziel, einen Gute, vielseitige Bildung In Österreich legen die jungen Menschen 58% Neugierig bleiben und immer wieder einen noch höheren Fokus auf Sinn, Erfüllung 58% dazulernen sinnvollen, erfüllenden Beruf auszuüben, der Spaß macht. und Spaß. Hier schlagen diese Werte sogar Offenheit gegenüber Menschen aus anderen Kulturen das Lebensziel der finanziellen Sorglosigkeit: 57% Ein schönes Zuhause, eine stilvolle Wohnung Auf Platz eins steht bei den 16- bis 25-jäh- 55% Auch zeichnet sich ein Wertewandel ab, der das Persönli- Generation Z rigen Österreicherinnen und Österreichern: Erfolg im Beruf 54% che über das Berufliche stellt: Beziehungen, Partnerschaft, „Einen sinnvollen, erfüllenden Beruf haben, Ein abwechslungsreiches Leben, immer neue Erfahrungen machen der Spaß macht“ (82 Prozent), ebenfalls 82 53% Freundschaften und Familie rangieren weit vor dem Le- Prozent der Befragten ist es sehr wichtig,50% viel Ein bewusstes Leben führen bensziel, beruflich erfolgreich zu sein. Viele junge Men- Spaß zu haben und das Leben zu genießen. Frei sein, nicht zu viele Verpflichtungen haben 48% Sich keine finanziellen Sorgen machen zu müs- schen können mit den Statussymbolen ihrer Elterngene- sen, liegt auch hinter den Lebenszielen Selbst- Die Welt entdecken, viel in fremde Länder reisen 48% ration nicht mehr viel anfangen. Teure Autos, Luxus-Uhren Eine eigene Familie gründen / Kinder haben verwirklichung, glückliche Partnerschaft und 47% Zeit für sich zu haben. Dennoch ist finanzielle oder eindrucksvolle Jobtitel interessieren sie tendenziell Kreativ sein, eigene Ideen verwirklichen 43% Sicherheit auch für drei Viertel der Befragten wenigerEinals der Wunsch, ökologisch dasund nachhaltiger Leben nach den eigenen sozial verantwortungsvoller in Österreich ein wichtiges Lebensziel. Lebens- und Konsumstil 43% Schon heute zählen zehn Prozent der deutschen Bevölkerung zur Generation VorstellungenEinen undpositiven WertenBeitrag gestalten für diezu können. bzw. für die Gesellschaft leisten Gemeinschaft 41% der nach 1995 Geborenen (vgl. criteo 2018). Bereits in einem Jahrzehnt wird Sich viel leisten können 37% Gutes Aussehen, ein attraktives Äußeres 35% diese sogenannte Generation Z weltweit ein Drittel aller Käufer stellen (vgl. Individuell sein, sich von der Masse unterscheiden 34% OC&C Strategy Consultants 2019). Die ersten Vertreterinnen und Vertreter der Kulturelles Leben, kulturelle Vielfalt 31% Generation Z sind heute bereits auf dem Arbeitsmarkt, in den kommenden Man hat ja im Leben gewisse Technisch Ziele. Was immer auf dem istStand neuesten fürsein Sie persönlich 28% besonders wichtig und erstrebenswert? Jahren werden es immer mehr. Um als Unternehmen gut für die Zukunft aufgestellt und ein attraktiver Arbeitgeber für die junge Generation zu sein, Angaben äußerst wichtig/sehr wichtig ist es wichtig zu wissen, welche Werte und Bedürfnisse die Generation Z ausmachen und welche besonderen Eigenschaften, aber auch Ansprüche sie 75% Sich keine finanziellen Sorgen machen müssen an das Berufsleben stellt. 74% Unabhängigkeit, sein Leben selbst bestimmen können 74% Einen sinnvollen, erfüllenden Beruf haben, der Spaß macht 70% Zeit für mich selbst und meine Interessen haben 70% Viel Spaß haben, das Leben genießen 68% Balance von Beruf und Freizeit Blickt man auf die Werte und Lebensziele der Generation 67% Sich selbst und die eigenen Vorstellungen vom Leben verwirklichen Z, zeichnet sich ab, dass das Bedürfnis nach Sicherheit 67% Gute Freunde haben, enge Beziehungen zu anderen Menschen weit oben rangiert. Damit unterscheidet sie sich von der 67% Eine glückliche Beziehung/ Partnerschaft vorhergehenden Generation Y, für die Selbstverwirklichung 66% Ein sicherer Arbeitsplatz häufig das höchste Gut ist und Sicherheit keine vergleich- 58% Gute, vielseitige Bildung Sicherheit ist bare Rolle spielt. Sich keine finanziellen Sorgen machen 58% Neugierig bleiben und immer wieder dazulernen zu müssen, ist für die Gen Z tatsächlich am wichtigsten: 57% Offenheit gegenüber Menschen aus anderen Kulturen 75 Prozent der Befragten betrachten dies als besonders erstrebenswert. Jungen Frauen scheint finanzielle Sicher- das Grundbe- 55% 54% Ein schönes Zuhause, eine stilvolle Wohnung Erfolg im Beruf heit noch wichtiger zu sein als jungen Männern – fast acht von zehn nennen finanzielle Sicherheit als sehr wichtigen dürfnis einer 53% 50% Ein abwechslungsreiches Leben, immer neue Erfahrungen machen Ein bewusstes Leben führen Wert, bei den männlichen Befragten sind es sieben von zehn. Auch ein sicherer Arbeitsplatz ist für zwei Drittel Generation, 48% 48% Frei sein, nicht zu viele Verpflichtungen haben Die Welt entdecken, viel in fremde Länder reisen der Generation Z sehr wichtig. Bankenkrise, Klimakrise, Wirtschaftskrise, Pandemie – Menschen unter 25 haben die in Zeiten 47% 43% Eine eigene Familie gründen/Kinder haben Kreativ sein, eigene Ideen verwirklichen heute in ihrem jungen Leben schon viel erlebt. Sicherheit ist das Grundbedürfnis einer Generation, die in Zeiten von von Krisen 43% 41% Ein ökologisch nachhaltiger und sozial verantwortungsvoller Lebens- und Konsumstil Einen positiven Beitrag für die Gemeinschaft bzw. für die Gesellschaft leisten Krisen und Umbrüchen groß wird. groß wird. 37% 35% Sich viel leisten können Gutes Aussehen, ein attraktives Äußeres 34% Individuell sein, sich von der Masse unterscheiden Doch wenn die finanzielle Sicherheit gegeben ist, spie- 31% Kulturelles Leben, kulturelle Vielfalt len materielle Werte nur noch eine untergeordnete Rolle. 28% Technisch immer auf dem neuesten Stand sein Lediglich 37 Prozent der jungen Befragten finden es 8 9
Faktor Corona: Kollektive Krisenerfahrung Faktor Corona: Kollektive Krisenerfahrung Die Erfahrungen der Pandemie haben bei vielen Menschen Für rund ein Drittel der Befragten steht aber auch die vermehrt Ängste und Sorgen erzeugt: Fast vier von zehn Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit jetzt stärker im Vordergrund. jungen Befragten sagen, dass die persönlichen Ängste Tatsächlich hat die Corona-Krise die Solidarität in der Gesteigertes Sicherheitsbedürfnis und Sorgen präsenter seien als vor der Krise. Auch be- Gesellschaft insgesamt erhöht und zu mehr Miteinander züglich der beruflichen Wünsche und Bedürfnisse hat sich geführt. Für 42 Prozent der 16- bis 25-Jährigen ist es jetzt für die Generation Z einiges geändert: Im Vergleich zu vor wichtiger denn je, dass ihre Arbeit etwas Gutes für die der Corona-Pandemie legt über die Hälfte der jungen Gesellschaft bewirkt. Auch soziale Kontakte schätzen 43 Die jungen Menschen wachsen heute im Krisenmodus Alltag vollkommen auf den Kopf gestellt hat. Die junge Menschen jetzt mehr Wert darauf, dass ihr Arbeitsplatz Prozent jetzt stärker als noch vor der Krise. Nicht nur das auf: Terrorismus, Populismus, Euro-, Flüchtlings- und Kli- Generation erlebt nun, wie vermeintlich stabile Strukturen krisensicher ist. Sie haben erlebt, wie Eltern in Kurzarbeit Bedürfnis nach Sicherheit ist also durch die kollektive Er- makrise, das weltweite Auseinanderdriften von Arm und und Abläufe von einem Tag auf den anderen ins Kippen gingen und um ihre Anstellung bangen mussten. Das Si- fahrung der Krise gewachsen, sondern auch solidarische Reich, der Rückbau der sozialen Sicherungssysteme und geraten können. Im Gegensatz zu der Generation ihrer El- cherheitsbedürfnis ist weiter gewachsen: Für knapp die und sinnstiftende Werte. Gleichzeitig haben Lockdown und zunehmend prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Und allem tern spüren die jungen Menschen, wie instabil scheinbar Hälfte der Befragten hat Arbeit eine höhere Bedeutung Einschränkungen im Alltag auch den Drang nach Freiheit voran natürlich die Corona-Krise, die 2020 scheinbar aus sichere Verhältnisse sein können, wie schnell sich Dinge im Hinblick auf ihre soziale Absicherung und die Deckung und Unabhängigkeit verstärkt. dem Nichts über die Gesellschaft hereinbrach und den ändern können. der Lebenshaltungskosten erhalten. Bitte denken Sie nun an Ihre aktuellen beruflichen Themen im Q10 Bitte denken Sie nun an Ihre aktuellen persönlichen Themen Q11 Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie. Inwieweit stim- im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie. Inwieweit men Sie der folgenden Aussage im Hinblick auf eine berufliche hat sich das folgende Thema durch Corona in Ihrem Leben Tätigkeit zu? verändert? Angaben stimme voll und ganz zu/stimme eher zu Sehr wenig/eher wenig Sehr stark/eher stark Ich lege mehr Wert darauf, dass mein Arbeitsplatz krisensicher ist. 53% Meine Wertschätzung sozialer 13% Kontakte 43% Arbeit hat für mich heute eine höhere Bedeutung im Hinblick auf meine 49% soziale Absicherung, die Deckung der Lebenshaltungskosten etc. 14% Mein Freiheitsdrang 42% Das Gehalt spielt für mich eine größere Rolle. 43% 14% Persönliche Sorgen und Ängste 37% Mir ist wichtig, dass meine Arbeit etwas Gutes für die Gesellschaft bewirkt. 42% Mein Gefühl des Alleinseins und 16% der Einsamkeit 36% Arbeit hat für mich heute eine höhere Bedeutung im Hinblick auf meine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, den Kontakt und Austausch mit 40% anderen Menschen. 18% Mein Bewegungsdrang 33% Der persönliche Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen ist mir Mein Bedürfnis nach wichtiger geworden. 38% 12% 31% Unabhängigkeit Mein Bedürfnis nach Schutz und Ich mache mir heute größere Sorgen wegen Arbeitslosigkeit als früher. 38% 13% Geborgenheit 29% Die berufliche Arbeit hat in meinem Leben eine größere Bedeutung Mein Gemeinsinn und Interesse 37% 18% für soziale Belange 25% bekommen. Meine Rücksichtnahme auf die Die Sinnhaftigkeit meiner Arbeit steht für mich stärker im Vordergrund. 32% 17% Gefühle und Belange anderer 25% Homeoffice-Tage sind weniger reizvoll als bisher gedacht. 30% 16% Mein Gefühl der Entschleunigung 24% Ich würde mich angesichts der schwierigen Arbeitsmarktlage eher auf Mein Umwelt- und Nachhaltig- 28% 16% 24% ein Anstellungsverhältnis einlassen, das befristet ist. keitsbewusstsein Meine Erwartungen an Zusatzleistungen/Benefits zusätzlich zum 25% 32% Meine Lebenslust 18% Gehalt sind geringer. Mein Bedürfnis nach einem Jobwechsel ist geringer als vorher. 25% 20% Meine Risikobereitschaft 17% 10 11
Faktor Corona: Kollektive Krisenerfahrung Q2 Wunscharbeitgeber: Lieber nah als fern EXKURS ÖSTERREICH Viele Vertreterinnen und Vertreter der Generation Z be- stärkeres Sicherheitsbedürfnis zu einem gewissen Grad Der Wunscharbeitgeber des größten Teils der jungen Ös- nur sieben Prozent der jungen Österreicherinnen und Ös- finden sich momentan in ihrem ersten Arbeitsverhältnis, eingeschrieben: Auch die unzähligen Wahlmöglichkei- terreicherinnen und Österreicher ist – keiner! Mehr als terreicher am liebsten arbeiten. An zweiter Stelle mit 20 sind auf der Suche nach ihrem ersten Job oder richten ten und die gleichzeitige Erkenntnis der zunehmenden jeder Fünfte wünscht sich berufliche Selbstständigkeit Prozent kommt bei den Österreichern aber wie in Deutsch- ihre Ausbildung auf bestimmte Berufsfelder aus. Bei der Instabilität der Welt führen dazu, dass das Bekannte und oder Freiberuflichkeit. Die jungen Österreicherinnen sind land ebenfalls ein Unternehmen in der Region als Wunsch- Frage nach dem Wunscharbeitgeber zeigt sich bei der Regionale dem Fremden und Neuen vorgezogen wird – demnach etwas mutiger als die Deutschen, denn berufli- arbeitgeber. Die jungen Menschen in Deutschland und Generation Z in Deutschland ein relativ ausgeglichenes zumindest vorerst. Immerhin sind die heutigen Berufsein- che Selbstständigkeit ist mit mehr Risiken verbunden als Österreich teilen die Verbundenheit zur eigenen Region. Bild. Eine leichte Tendenz hin zum sicheren Job in der ei- steigerinnen und Schulabgänger meist jünger als die in zum Beispiel ein Job im Öffentlichen Dienst. Dort wollen genen Region gibt es: 15 Prozent der Befragten würden den Generationen zuvor. gerne in einem Unternehmen in der Region oder in der Nähe ihres Wohnortes arbeiten. Genauso viele würden Die sichere Wahl treffen aber bei weitem nicht alle Vertre- am liebsten im öffentlichen Dienst arbeiten. Ein Arbeits- terinnen und Vertreter der Generation Z. Für andere ste- Weiß nicht/keine Angabe Nichts davon platz in der Region hat den Vorteil, sich nicht zu weit von hen Selbstverwirklichung und Autonomie im Vordergrund. Freunden und Familie zu entfernen und die bekannte Um- So wären 14 Prozent der Befragten am liebsten beruflich Berufliche Selbstständigkeit/ 5% Sonstiges gebung nicht verlassen zu müssen. Auch der Wunschar- selbstständig oder Freiberufler. Auch die Arbeit in inter- 3% Freiberuflichkeit 21% 4% beitgeber Öffentlicher Dienst zahlt auf das Bedürfnis der nationalen Kontexten ist beliebt, 13 Prozent der Befragten 5% Familiengeführter Mittelständler Gen Z nach Sicherheit ein. Ergebnisse anderer Umfragen würden vorrangig einen internationalen Konzern als Ar- zeigen ebenfalls, dass Bewerber sich oft in der eigenen beitgeber wählen. Jeder zehnte Befragte bevorzugt eine 6% Start-up Region nach einem passenden Arbeitgeber umsehen, Tätigkeit in der Wissenschaft bzw. Forschung an einer weit weniger Berufseinsteiger suchen bundesweit oder Universität oder Hochschule. Jeder zwanzigste Befragte 6% Gemeinnütziges Unternehmen/ gar international nach geeigneten Jobs (vgl. Berufsstart würde am liebsten für ein gemeinnütziges Unternehmen Non-Profit-Organisation 2020). Der verstärkte Fokus auf Sicherheit der Gen Z, der oder eine Non-Profit-Organisation arbeiten. Genauso viele 20% sich nun zeigt, wird durch die aktuellen Erfahrungen rund Befragte geben einen familiengeführten Mittelständler als 7% Unternehmen in der Region/ Öffentlicher Dienst um die Corona-Pandemie verstärkt. Alleinige Ursache ist Wunscharbeitgeber an. Weitere zwölf Prozent sind noch in der Nähe meines Wohnortes die Pandemie jedoch nicht. Den jungen Menschen ist ein unentschlossen. 10% 13% Internationaler Konzern Wissenschaft, Forschung, Q3 Universität/Hochschule Wenn Sie sich Ihre Arbeitssituation oder Ihren Arbeitgeber aussuchen könnten, welche Art Arbeitgeber würden Sie vorrangig wählen? Einfachauswahl Weiß nicht/ keine Angabe Unternehmen in der Region/ in der Nähe meines Wohnortes 15% 12% Nichts davon Take-aways Sonstiges 3% → Krisenerfahrungen steigern das Sicherheitsbedürfnis: → Gleichzeitig treibt die Generation Z ein immenser 3% Die „Generation Corona“ ist weniger risikobereit und Drang nach Selbstverwirklichung an, nach Freiheit Start-up Öffentlicher Dienst 4% besonders auf Sicherheit bedacht. Das Gefühl, einen und Unabhängigkeit – diesen Balanceakt zwischen 15% langfristig sicheren Arbeitsplatz zu haben, lockt junge Planbarkeit, Sicherheit und festen Strukturen auf der 5% Familiengeführter Mittelständler Menschen heute mehr denn je. einen Seite und Freiheit und Eigenverantwortung auf Berufliche Selbstständigkeit/ der anderen Seite müssen Unternehmen in Zukunft Freiberuflichkeit 5% Gemeinnütziges Unternehmen/ → Sinnhaftigkeit, Solidarität und soziale Faktoren sind immer häufiger stemmen. Non-Profit-Organisation neben Sicherheit fast genauso wichtige Werte der Ge- 14% 10% neration Z – beruflich wie privat sind die Ansprüche Wissenschaft, Forschung, hier gestiegen. Sicherheit bieten zu können, reicht also Internationaler Konzern 13% Universität/Hochschule nicht aus, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein. 12 13
Happy Work, Happy Life Happy Work, Happy Life Der Stellenwert von Arbeit Arbeitszeit ist Lebenszeit Für die junge Generation hat sich etwas Grundlegendes Besonderes gesehen, sondern künftig vorausgesetzt. Der Zwei Drittel der Befragten verbinden mit Arbeit finanzi- 25-Jährigen sind außerdem die erste Generation, die ohne verändert: Arbeit ist nicht ihr Lebensinhalt. Ein Job soll Arbeitsplatz der Zukunft muss sich an die individuellen elle Unabhängigkeit. Für fast die Hälfte der Befragten Scham und Stigma über psychische Probleme spricht. Sie Spaß machen, erfüllend sein, gut bezahlt werden – und Bedürfnisse des Mitarbeiters anpassen und nicht mehr geht es bei der Arbeit zentral darum, die eigenen Talente sind hochsensibel für die Auswirkungen von Stress und wenn diese Ansprüche erfüllt sind, ist die Generation Z umgekehrt. und Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen. Für 47 Prozent Überforderung. Daher legen sie auch so viel Wert auf eine durchaus motiviert, alles zu geben. Mehr als die Hälfte sind Arbeit und Berufstätigkeit die Voraussetzung für ein gesunde Work-Life-Balance. Mehr als acht von zehn sa- der 16- bis 25-Jährigen möchte Karriere machen. Doch erfolgreiches Leben. Für mehr als ein Drittel der Befrag- gen ganz explizit, sie wollen wenig Stress und viel Urlaub. Arbeit mit nach Hause zu nehmen, ständig erreichbar zu ten bedeutet Arbeit Selbstverwirklichung. Nur 17 Prozent sein, „für die Arbeit zu leben“, ist nur für die allerwenigs- sehen die Arbeit als notwendiges Übel bzw. als reinen Neben Sicherheit, Planbarkeit, Gehalt und einem guten ten das Ziel. Für die Generation Z ist eine ausgewogene Broterwerb. Verhältnis von Arbeit und Freizeit kommen noch ganz an- Flexibilität Balance zwischen Beruf und Freizeit sehr wichtig: 82 dere, weiche Faktoren ins Spiel, die heute und in Zukunft Prozent schätzen diesen Aspekt als wichtig bis äußerst All das zeigt, dass Arbeit zwar ein wichtiger Teil des Le- eine Tätigkeit attraktiv machen: Das Image des Unterneh- wichtig ein, mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) finden eine klare Trennung zwischen Beruf und Freizeit ist ein neuer bens ist, aber nicht mehr wichtiger als Freizeit. An beide Sphären werden ähnliche Ansprüche gestellt. Der Gene- mens finden fast acht von zehn jungen Menschen wichtig, mehr als vier von zehn sagen, dass ihnen das Bild, das sogar sehr bzw. äußerst wichtig. Grundwert, den ration Z ist bewusst, dass sie eine lange Zeit auf dem Ar- beitsmarkt verbringen wird und dass sich das Rentenal- ein Unternehmen nach außen trägt, sogar sehr bis äu- ßerst wichtig ist. 75 Prozent wollen mit ihrer Arbeit ganz Ganz zentral finden bei einer beruflichen Tätigkeit außer- dem fast alle: jeder Arbeit- ter tendenziell eher noch weiter nach hinten verschieben wird. Die Wichtigkeit, die Freizeit zugemessen wird, deu- konkret „eine gute Sache“ unterstützen und einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, fast der Hälfte der Befragten → eine gute Arbeitsatmosphäre und Zusammenarbeit im Team, geber erfüllen tet nicht auf fehlendes Interesse am Arbeitsleben hin. Der Generation Z geht es darum, ein Gleichgewicht herstel- (46 Prozent) ist dies sogar sehr bzw. äußerst wichtig. Ob ein Unternehmen es schafft, ein solches Sinn-Angebot → einen sicheren Arbeitsplatz, der Planbarkeit bietet, → gute Planung und erfüllbare Ziele muss, um für len zu können zwischen Arbeit und Freizeit, das langfris- tig glücklich macht – und physischer sowie psychischer zu machen, entscheidet künftig immer häufiger darüber, ob Mitarbeiterinnen gewonnen und vor allem: gehalten → sowie einen Beruf, der ihnen persönlich erfüllend er- scheint. die Gen Z und Erschöpfung vorbeugt. Immerhin ist es knapp 70 Prozent der Befragten auch allgemein sehr wichtig, etwas für ihr werden können. darüber hinaus körperliches und seelisches Wohlbefinden zu tun. als attraktiv zu Ebenso wichtig sind heute eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Möglichkeit, im Homeoffice zu ar- Gerade auf psychische Belastungen haben junge Men- gelten. beiten, Teilzeitmodelle sowie flexible Arbeitszeiten. Fle- schen heute einen ganz neuen Fokus. Sie sind die Gene- xibilität ist ein neuer Grundwert, den jeder Arbeitgeber ration, die die Burnout-Welle ihrer Eltern, vor allem der Vä- erfüllen muss, um für die Gen Z und darüber hinaus als ter, miterlebt hat. Sie wissen, dass eine Karriereleiter von attraktiv zu gelten. Flexibilität wird nicht mehr als etwas innen oft aussieht wie ein Hamsterrad. Die heute 16- bis 14 15
17% Selbst unternehmerisch wirken können 17% Notwendiges Übel, reiner „Broterwerb” 7% Sonstiges Happy Work, Happy Life 2% Nichts davon 5% Weiß nicht/keine Angabe Wie wichtig ist bzw. wäre Ihnen der folgende Aspekt bei Ihrer beruflichen Tätigkeit? Angaben äußerst wichtig/sehr wichtig Erhöhte Zuversicht, erhöhte Ansprüche 90% Gute Arbeitsatmosphäre und Zusammenarbeit im Team 90% Es ist ein sicherer Arbeitsplatz, der mir Planbarkeit bietet Die Generation Z weiß, was sie will. Und sie weiß, dass Gerade beim Thema Geschlechtergerechtigkeit gilt: je 89% Gute Planung, erfüllbare Ziele sie es bekommen kann. „Ich erwarte mir ein Gehalt, das jünger, desto progressiver: 40 Prozent der unter 20-Jäh- 89% Der Beruf erscheint mir persönlich erfüllend meiner Qualifikation und meiner Leistung entspricht“ rigen finden es äußerst bis sehr wichtig, dass auch Väter 87% Ein abwechslungsreicher Job mit vielfältigen Aufgaben – dieser Aussage stimmen fast acht von zehn Vertre- problemlos längere Elternzeiten nehmen können, bei den 86% Ich kann über meine Aufgaben und Arbeitsinhalte mitbestimmen terinnen und Vertretern der Gen Z zu (78 Prozent). Die 20- bis 25-Jährigen messen nur 30 Prozent diesem As- 86% Gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie Generation Z ist sich ihres Werts bewusst und möchte pekt die gleiche Wichtigkeit bei. Insgesamt können sich 85% Ich kann selbstständig arbeiten dementsprechend behandelt – und bezahlt – werden. 40 Prozent der Befragten vorstellen, im Laufe ihres Le- 85% Ein hohes Gehalt, ein hoher Verdienst Die jungen Menschen wissen, dass sie in der Position bens länger als vier Monate in Elternzeit zu gehen – von 83% Wenig Stress und viel Freizeit/Urlaub sind, Anforderungen an ihren potenziellen Arbeitgeber den männlichen Befragten kann sich das ein Drittel vor- 83% Ich lerne sehr viel, kann mich weiterbilden stellen zu können. Die Logik auf dem Arbeitsmarkt dreht stellen. Schaut man sich die momentane Rate von Vätern 82% Klare Trennung von Beruf und Freizeit sich langsam um: Inzwischen sind es immer öfter die an, die in Elternzeit sind oder Elterngeld beziehen, zeigt 82% Flexible Arbeitszeiten Unternehmen, die sich um Bewerberinnen und Be- sich noch ein ganz anderes Bild. Momentan beziehen drei- 78% Ich bin auf Augenhöhe mit meinen Vorgesetzten 78% Gutes Image des Unternehmens werber bemühen. Junge Menschen können zwischen mal so viele Frauen wie Männer Elterngeld: 1,5 Millionen verschiedenen Jobangeboten wählen. Frauen gegenüber 455.000 Männern. Und wenn Väter 75% Ich arbeite für eine „gute“ Sache und leiste damit einen gesellschaftlichen Beitrag in Elternzeit gehen, dann meist nur für zwei Monate (vgl. 74% Ich kann kreativ sein und mich selbst verwirklichen Das heißt nicht, dass die Generation Z nicht leistungs- Statistisches Bundesamt 2020). Dabei wollen die aller- 74% Möglichkeit, auch mal von zu Hause aus arbeiten zu können (Homeoffice) bereit ist: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten meisten Väter eigentlich gerne mehr Zeit mit der Familie Attraktive Zusatzleistungen/Benefits zusätzlich zum Gehalt (Firmenhandy, 72% Firmenwagen, Kinderbetreuung etc.) sagen aus, dass ihnen ein hohes Arbeitspensum nichts verbringen, können ihren Wunsch jedoch häufig nicht ge- 70% Klare Führung nach klaren Regeln ausmacht, wenn die Anerkennung für ihre Leistung vor- gen konservative Unternehmenskulturen, gesellschaftliche 67% Vielfalt unter den Beschäftigten (Diversität) handen ist. Knapp die Hälfte empfindet positiven Stress Normen und finanzielle Zwänge durchsetzen. Unterneh- 65% Benutzung neuester Arbeits-Tools und innovativer Business-Anwendungen als zusätzliche Motivation. Die Generation Z hat also nichts men, die familienfreundlich sind und dafür sorgen, dass 62% Es gibt flache Hierarchien dagegen, viel zu arbeiten. Im Gegenteil: Wenn der Job Elternzeit für Männer wie für Frauen keine Karrierebremse 57% Ich habe viel mit Menschen zu tun Spaß macht, sind sie bereit, alles zu geben – dieser Aus- mehr darstellt, können bei jungen Menschen punkten. 53% Ein internationales Arbeitsumfeld sage stimmen drei Viertel der Befragten zu. 51% Mentoring-Programme, Coaching-Angebote Diversity wird Q2 Unabhängig davon, ob Sie (schon) berufstätig sind oder nicht: vorausgesetzt Was bedeuten Arbeit und eine Berufstätigkeit für Sie? Junge Menschen sind wie keine andere Generation vor Junge Menschen ihnen für die Themen Diversity und insbesondere Ge- Mehrfachantworten möglich schlechtergerechtigkeit sensibilisiert. Sie sind mit den 67% Finanzielle Unabhängigkeit Diskursen um MeToo, Gender Pay Gap und Diskriminie- rungsdebatten groß geworden und zum großen Teil selbst sind wie keine 49% Meine Talente und Fähigkeiten zum Einsatz bringen 47% Voraussetzung für ein erfolgreiches Leben aktiv in den neuen großen Social Movements – zumindest über ihren Instagram-Account. So werden Diskriminierung andere Genera- 36% Selbstverwirklichung 33% Persönlich an einem größeren Erfolg mitwirken und Ungleichbehandlung von ihnen abgestraft. Über 70 Prozent reagieren allergisch auf eine allzu homogene tion vor ihnen 29% Anstrengung und Stress 27% Mit anderen zusammen an einem großen Projekt arbeiten Führungsebene und wollen Vielfalt in der Belegschaft auf allen Ebenen. Für 46 Prozent der jungen Menschen für Diversity und 17% Selbst unternehmerisch wirken können 17% Notwendiges Übel, reiner „Broterwerb” ist Diversity im Unternehmen sogar sehr bis äußerst wich- tig. Um als Arbeitgeber attraktiv für die Generation Z zu Diskriminierung 7% Sonstiges 2% Nichts davon sein, ist auch für fast drei Viertel der Befragten die pro- blemlose Genehmigung längerer Elternzeiten für beide sensibilisiert. 5% Weiß nicht/keine Angabe Geschlechter ein Muss. 16 17
Happy Work, Happy Life Q9 Neu? Wie wichtig ist Ihnen der folgende Aspekt, damit ein Unternehmen für Sie als Arbeitgeber attraktiv wird? Angaben äußerst wichtig/sehr wichtig Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage in Bezug auf Q4 eine berufliche Tätigkeit zu? 65% 53% Gesundes, konstruktives Arbeitsklima, gute Unternehmenskultur Gute Karrieremöglichkeiten Q4 Angaben stimme voll und ganz zu/stimme eher zu 77% 74% Ich erwarte mir ein Gehalt, das meiner Qualifikation und meiner Leistung entspricht. Wenn der Job Spaß macht, bin ich bereit alles zu geben. 72% Meine Freizeit Ich erwarte mir ein ist mir wichtig, Gehalt, ich möchte das meiner eine gute Qualifikation undWork-Life-Balance. meiner Leistung entspricht. 48% Flexible Arbeitszeitmodelle (Teilzeit, Sabbaticals etc.) 77% 74% 61% Wenn der Job Spaß macht, bin ich bereit alles zu geben. können. Ich möchte mitgestalten und möchte etwas verändern 47% Schneller Internetzugang im Unternehmen zur Nutzung auch mit privaten Geräten 72% 56% MeineIchFreizeit möchte istKarriere machen. mir wichtig, ich möchte eine gute Work-Life-Balance. 61% 56% Ein hohes Arbeitspensum Ich möchte mitgestalten und möchte macht etwas mir nichts aus, wenn verändern die Anerkennung für meine Leistung vorhanden ist. können. 47% Angebote, die das mobile Arbeiten unterwegs und von zu Hause aus ermöglichen 56% 52% Ich wünsche Ich möchte mirmachen. Karriere klare Vorgaben durch Vorgesetzte. 56% 44% Positiven Stress empfinde Ein hohes Arbeitspensum macht ichmir alsnichts zusätzliche Motivation. aus, wenn die Anerkennung für meine Leistung vorhanden ist. Vielfalt in der Belegschaft und Führungsebene hinsichtlich Geschlecht, 46% Migrationshintergrund, Religionszugehörigkeit, sexueller Orientierung etc. (Diversität) 52% 42% Ich möchte Ich wünsche mirviel Verantwortung klare übernehmen. Vorgaben durch Vorgesetzte. 44% 42% Ideal ist ein Beruf, in dem man ökologisches und soziales Engagement verwirklichen kann. Positiven Stress empfinde ich als zusätzliche Motivation. 45% Problemlose längere Elternzeiten auch für Väter 42% 40% Beruflich Ich möchte vielviel unterwegs zuübernehmen. Verantwortung sein macht mir Freude. 42% 25% Mein Beruf ist mein Leben, ich trenne daund Ideal ist ein Beruf, in dem man ökologisches nicht so strikt soziales zwischen Arbeit Engagement und Freizeit. verwirklichen kann. Maßnahmen, um umwelt- und klimaschädliche Emissionen zu reduzieren, 44% die durch Geschäftsprozesse verursacht werden 40% Beruflich viel unterwegs zu sein macht mir Freude. 25% Mein Beruf ist mein Leben, ich trenne da nicht so strikt zwischen Arbeit und Freizeit. 41% Förderung und finanzielle Unterstützung zur Nutzung des ÖPNV durch Angestellte 39% Nachhaltigkeitsorientierte Geschäftsmodelle und -praktiken 39% Einhaltung hoher Umweltstandards, Einsatz für Ressourcen- und Klimaschutz 38% Einsatz innovativer digitaler Systeme und Tools im Arbeitsalltag 38% Kompensationszahlungen in CO2-Zertifikate, Klimaschutzprojekte oder Ähnliches für Wenn Sie eine anspruchsvolle Stelle angeboten bekämen, die durch Geschäftsprozesse verursachten umwelt- und klimaschädlichen Emissionen was würde Sie motivieren, sie anzunehmen? 36% Vegetarisches/veganes Essen in der Kantine anbieten Mehrfachantworten möglich 32% Gestaltungsspielräume eröffnen 26% Kostenlose Ladestationen für E-Autos an Firmenstandorten 50% Lukrative Vergütung/Erfolgsbeteiligung Möglichkeiten, sich private Sendungen aus Online-Bestellungen an den 49% Flexible Arbeitsbedingungen 26% Arbeitsplatz oder zu Abholstationen im Unternehmen liefern zu lassen 50% 44% Klare,Vergütung/Erfolgsbeteiligung Lukrative langfristige Perspektive 49% 43% Nähe Flexible zum Wohnort Arbeitsbedingungen 22% Sportangebote für Angestellte Klare,Viele 44% 31% Mitbestimmungs-/Gestaltungsmöglichkeiten langfristige Perspektive 18% Bereitstellung von Fahrrädern für Angestellte NäheUmfangreiche 43% 28% zum Wohnort Weiterbildungs-/Entwicklungsmöglichkeiten VieleMeine 31% 26% Kreativität ausleben zu können Mitbestimmungs-/Gestaltungsmöglichkeiten 28% 26% Neues zu entwickeln/zu Umfangreiche erschaffen Weiterbildungs-/Entwicklungsmöglichkeiten 26% 25% Das Meine Unternehmen Kreativität tut etwas ausleben Sinnstiftendes zu können 26% 25% Diezupersönliche Neues Herausforderung entwickeln/zu erschaffen 25% 19% Ein Team von Profis Das Unternehmen tut etwas Sinnstiftendes Take-aways 25% 17% 19% 15% Unternehmerischer Die persönliche Großevon Ein Team Freiraum Herausforderung Verantwortung Profis zu übernehmen 17% 14% Ein internationales Unternehmerischer Team Freiraum → Die Generation Z ist anspruchsvoll. Einige Grundwerte ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden zu ach- 15% 5% Sonstiges Große Verantwortung zu übernehmen müssen vonseiten des Arbeitgebers erfüllt werden, um ten und genug Zeit für Familie, Freunde und Freizeit- 14% 1% Nichts davon Team Ein internationales für die junge Generation als attraktiv zu gelten. Das beschäftigungen zu haben. 5% 7% Weiß nicht/keine Angabe Sonstiges sind flexible Arbeitsbedingungen, ein angemessenes 1% Nichts davon Gehalt und eine gute Arbeitsatmosphäre. → Geschlechtergerechtigkeit und Diversity sind für die 7% Weiß nicht/keine Angabe Generation Z keine Nice-to-Haves mehr – sie setzen → Für die junge Generation ist die Arbeit nicht mehr ihr Vielfalt, Gleichbehandlung und ein gewisses Engage- einziger Lebensinhalt. Sie legen großen Wert auf eine ment Unternehmen gegenüber voraus. gute Work-Life-Balance, die es ihnen ermöglicht, auf 18 19
Sinnfindung & Potenzialentfaltung EXKURS ARBEITEN IN DER MODEBRANCHE Modebranche: Vor allem für Fashion-Fans attraktiv Nachdem sich fast ein Drittel der 16- bis 25-Jährigen vor- ration ein großer Pluspunkt ist und sie auch für weniger stellen kann, in internationalen Kontexten zu arbeiten, liegt Fashion-Begeisterte attraktiv machen könnte. Als weitere ein Job mit internationaler Dimension nahe, zum Beispiel Vorteile sehen einige Befragte die Tatsache, dass die Mo- in der Modebranche. 27 Prozent der Befragten sehen es debranche vielfältige Aufgaben bietet (22 Prozent), und bei einem Job in der Modebranche als großen Vorteil, in- die Vielfalt in der Zusammensetzung der Teams (16 Pro- Sinnfindung ternational zu arbeiten und unterwegs sein zu können. zent). In den Verkaufshäusern vor Ort zu sein sehen nur Der Umgang mit Mode allgemein wird von 28 Prozent der 14 Prozent als Vorteil. jungen Befragten als Pluspunkt gesehen. Fast genauso viele sehen das Wissen über Trends und Styles als Vor- Ungefähr ein Viertel der 16- bis 25-Jährigen sehen keine & Potenzial- teil. So finden vor allem modeaffine junge Menschen ei- konkreten Vorteile an einem Job in der Modebranche. Das nen Job in der Branche erstrebenswert. Fast ein Viertel bedeutet im Umkehrschluss, dass eine Berufstätigkeit in der Befragten schätzt die Modebranche aber auch als diesem Bereich für drei Viertel der Befragten potenziell zukunftssicher ein, was in einer verunsicherten Gene- attraktiv ist oder zumindest nicht ausgeschlossen wird. Was wären bzw. sind für Sie die Vorteile/Pluspunkte eines Jobs in der Modebranche? entfaltung Mehrfachantworten möglich Lebensziele der Gen Z 28% Der Umgang mit Mode allgemein 27% International arbeiten und unterwegs sein zu können Zwei Drittel der Befragten halten es für wahrscheinlich, dass sie im Laufe ihres Lebens ein Haus oder eine Woh- 27% Wissen über Trends und Styles zu bekommen nung kaufen. Das passt gut zum Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit, Selbstbestimmtheit, aber auch Sicherheit. 23% Zukunftssichere Branche Gleichzeitig können sich 44 Prozent der Befragten vorstel- len, einen weiteren Bildungsabschluss anzustreben. Hier 22% Die zunehmende Bedeutung des Online-Handels zeigt sich, dass die Biografie der Menschen längst nicht mehr geradlinig verläuft, sondern sich immer mehr zur 22% Vielfältige Aufgaben Multigrafie entwickelt – mit Abbrüchen, Neuanfängen, Um- wegen, Pausen etc. Besonders wichtig sind der Gen Z ihre 16% Vielfalt in der Zusammensetzung der Teams (Diversität) Freizeit, ihre Selbstverwirklichung und die Familie. Jeweils circa 40 Prozent der Befragten halten es für wahrschein- 14% In den Verkaufshäusern vor Ort zu sein lich, dass sie einmal in Teilzeit arbeiten, um sich anderen Aufgaben zu widmen, dass sie für mehr als vier Monate 19% Nichts in Elternzeit gehen werden oder dass sie eine Weltreise machen. Als nicht so wahrscheinlich schätzen die Befrag- 14% Weiß nicht/ keine Angabe ten ein, dass sie im Laufe ihres Lebens ein Unternehmen leiten (26 Prozent) oder ein Start-up gründen (16 Prozent). Die steile Karriere als Lebensziel hat ausgedient. 20 21 65% ... ein Haus / eine Wohnung kaufen werden ... noch einmal einen (zusätzlichen) Abschluss machen (z.B. Studium, 44% Promotion, MBA etc.)
22% Vielfältige Aufgaben 16% Vielfalt in der Zusammensetzung der Teams (Diversität) Sinnfindung & Potenzialentfaltung 14% In den Verkaufshäusern vor Ort zu sein 19% Nichts 14% Weiß nicht/keine Angabe Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Sie im Laufe Ihres Lebens ...? Der Megatrend Neo-Ökologie hat dafür gesorgt, dass Emissionen zu reduzieren, die durch Geschäftsprozesse Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein auch in der Wirt- verursacht werden, für die Jüngeren einen höheren Stel- Angaben bestimmt/wahrscheinlich schaft angekommen sind: die Sinn-Ökonomie steigt auf. lenwert: 45 beziehungsweise 52 Prozent der 16- bis 19-Jäh- Das heißt, neue Dimensionen der Wertschöpfung abseits rigen finden diese Aspekte sehr bis äußerst wichtig für des Denkens in Wachstum und Profitmaximierung rücken die Attraktivität eines Arbeitgebers, die 20- bis 25-Jähri- ... ein Haus/eine Wohnung kaufen werden 65% in den Vordergrund: sozialer Mehrwert, Nachhaltigkeit, gen schätzen diese Punkte um zehn bzw. fast 20 Prozent eine glückliche Mitarbeiterschaft, gesellschaftlicher Fort- weniger wichtig ein (jeweils 35 Prozent). Für 44 Prozent ... noch einmal einen (zusätzlichen) Abschluss machen schritt. Unternehmen, die in den Zeiten nach dem Wachs- der 16- bis 19-Jährigen ist außerdem sehr oder sogar äu- (z.B. Studium, Promotion, MBA etc.) 44% tumskapitalismus erfolgreich sein wollen, müssen diese ßerst wichtig, dass Kompensationszahlungen in CO2-Zer- ... einmal in Teilzeit arbeiten, um die Möglichkeit zu haben, sich anderen Aufgaben zu widmen 41% neuen Wertvorstellungen der Sinn-Ökonomie selbst le- tifikate, Klimaschutzprojekte oder Ähnliches für die durch ben und schon jetzt vorantreiben. Von Unternehmen, die Geschäftsprozesse verursachten umwelt- und klimaschäd- ... für mehr als vier Monate in Elternzeit gehen werden 40% diese Ziele verfolgen und für diese Werte stehen, werden lichen Emissionen von Unternehmen geleistet werden. auch junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angezogen. Von den 20- bis 25-Jährigen legen darauf nur 32 Prozent ... eine Weltreise machen 40% Denn für sie ist es schon im Alltag selbstverständlich, auf besonderen Wert. sinnvolle Tätigkeiten und Gewohnheiten zu achten – ge- ... in einem großen Unternehmen Verantwortung für viele Angestellte übernehmen 34% nauso wollen sie, dass an ihrem Arbeitsplatz auf Nach- Die Sinn-Ökonomie geht aber auch über die ökologische haltigkeit Wert gelegt wird. Dabei geht es aber nicht nur Dimension hinaus: Innere und äußere Werte müssen im ... international arbeiten werden 32% darum, beim Drucken recyceltes Papier zu verwenden Unternehmen übereinstimmen und authentisch gelebt ... für einige Zeit lang bewusst aus dem Job aussteigen, oder den Müll in der Büroküche zu trennen. Die Gen Z werden, weibliche Mitarbeitende müssen genauso wie um etwas ganz anderes zu machen (Auszeit/Sabbatical) 32% will, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen für männliche Mitarbeitende fair bezahlt werden und sich ihr Handeln – im Unternehmensalltag, bei der Produktion abhängig von ihren Potenzialen entfalten können. Denn ... sich selbstständig machen 30% oder entlang der Lieferkette. die eigene Potenzialentfaltung steht für die Mitarbeiter ... ein Unternehmen leiten 26% von morgen im Mittelpunkt. Tatsächlich sind die 16- bis 19-Jährigen in Sachen Nachhal- ... beruflich noch einmal ganz neu anfangen 25% tigkeit nochmals deutlich anspruchsvoller als die 20- bis 25-Jährigen. So haben die Einhaltung hoher Umweltstan- ... mehr als zwei Kinder haben werden 25% dards und der Einsatz für Ressourcen- und Klimaschutz sowie Maßnahmen, um umwelt- und klimaschädliche ... ein Start-up gründen 16% Take-aways Aufstieg der Sinn-Ökonomie → Diversity, Nachhaltigkeit und Rücksichtnahme auf indivi- oder sich in einer anderen Abteilung neu orientie- duelle Bedürfnisse wie den Wunsch nach einer Auszeit: ren – die Generation Z schätzt die Möglichkeit, sich Mein Haus, mein Auto, mein Boot – dieses Verständnis schaden oder Greenwashing betreiben. Wenn sie einen Diese scheinbar soften Faktoren sind für junge Men- innerhalb des Unternehmens verändern zu können. von Erfolg ist für die Generation Z nicht mehr maßgeblich. hohen Sinn für Solidarität haben, muss der Arbeitgeber schen ganz zentrale und entscheiden häufig darüber, Stattdessen geht es um eine Grundzufriedenheit, die die Fairness und Diversity in seiner Unternehmenskultur ver- ob sie bei einem Unternehmen anfangen oder bleiben. → Die Sinn-Ökonomie ist das Wirtschaftsmodell der Zu- jungen Menschen in ihrem Leben anstreben. Und diese ankert haben. Haben sie einen hohen Gestaltungsdrang, kunft. Unternehmen, die Verantwortung für ihr Handeln Grundzufriedenheit lässt sich erreichen, indem sie bei ihrer wollen sie einen klaren Mehrwert in der Wirkung ihrer Ar- → Die Biografie entwickelt sich immer mehr zur Mul- übernehmen und Nachhaltigkeit leben – innerhalb und Arbeit einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen können. Das beit für die Gesellschaft erkennen können. Für drei Viertel tigrafie. Lebensläufe sind nicht mehr geradlinig, außerhalb des Unternehmens –, sind langfristig attrak- bedeutet, sie müssen hinter ihrer Arbeit stehen können der 16- bis 25-Jährigen in Deutschland ist es sehr wichtig, sondern voller Umbrüche, Umwege, Neuanfänge tiv für die Gen Z. Denn insbesondere junge Menschen, und die gleichen Werte haben, die auch das Unterneh- einen sinnvollen und erfüllenden Beruf zu haben, der Spaß oder Pausen. Unternehmen können sich als Part- die die Wahl haben, wollen bei Unternehmen arbeiten, men vertritt. Wenn junge Menschen sich also beispiels- macht. Dieses Lebensziel kommt gleich nach finanzieller ner für die veränderten Wünsche und Phasen im die einen klaren Mehrwert für die Gesellschaft schaffen. weise in ihrer Freizeit für Fridays for Future engagieren, Sicherheit und Selbstbestimmung. Leben anbieten: ein Sabbatical, in Teilzeit gehen sind sie allergisch gegen Arbeitgeber, die der Umwelt 22 23
Digital Creatives Neo-Hippie Me Professional Self Balancer Sieben Lebensstile der Zukunft Generationenbegriffe sind immer Fiktionen. Keine Gene- Die Datengrundlage der skizzierten Lebensstile entstammt ration ist homogen in ihren Werten, Wünschen und Zielen. dem breit angelegten Projekt „Lebensstile: Kunden ver- Vorwärtsmacher Hinter den Grundtendenzen verbergen sich große Diffe- stehen, Märkte erobern!“ (vgl. Zukunftsinstitut 2020). Die renzen, auch innerhalb einer Generation. So sind die be- Lebensstile sind prototypische Gruppen, die die gesamte schriebenen Werte, Ansprüche und Bedürfnisse der Ge- deutsche Gesellschaft anhand ihrer Motive, Einstellun- neration Z zwar grundlegende Dynamiken innerhalb die- gen und Vorlieben in 18 Kategorien einteilen, ähnlich ser Alterskohorte, treffen jedoch sehr unterschiedlich auf den Sinus-Milieus oder Personas. Die Lebensstile gehen verschiedene Subgruppen und Individuen zu. dabei aber einen Schritt weiter, indem sie zusätzlich zur Erfassung des Status quo die 20-jährige Erfahrung des Zoomt man also näher an diese jungen Menschen und Zukunftsinstituts in der Trend- und Zukunftsforschung ihre Lebenswelten heran, finden sich ganz verschiedene einbeziehen und so ein zukunftsgerichtetes Bild der Be- Lebensstile. Um die Generation Z nicht über einen Kamm völkerung vermitteln. Die sieben jüngsten Vertreter die- zu scheren, sind im Folgenden sieben für die Generation ser Lebensstilgruppen werden im Folgenden vorgestellt. Z prototypische Lebensstile skizziert. Diese Pioniere zu- künftiger Arbeitswelten illustrieren, wie junge Menschen künftig arbeiten wollen, welche Bedürfnisse sie haben, aber auch, welche besonderen Fähigkeiten und Kompe- tenzen sie mit in die Arbeitswelt bringen. 24 Moderner Nomade 25 Mainstreamer
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