Die PMD Akademie ist das Weiterbildungsinstitut der DMS Gruppe - Blockchain jenseits von Bitcoin
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Blockchain jenseits von Bitcoin Die PMD Akademie ist das Weiterbildungsinstitut der DMS Gruppe
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Allgemeines 3
Wenn der Blockchain-Damm einmal gebrochen ist Quelle: wetteronline.de 4
ist es nicht mehr aufzuhalten: wird es sehr schnell gehen: Unternehmer, Staaten, Geheimdienste und Zentralbanken überlegen bereits, wie sie das Programm für sich nutzen können. Die „Dezentralen Autonomen Organisation“ (DAO) ist ein Investmentfonds ohne Chef, Firmensitz und Fondsmanager. Die Teilhaber entscheiden anonym und demokratisch, in welche Firmen ihre 140 Millionen US- Dollar investiert werden. Das US Verteidigungsministerium will die Blockchain nutzen, um einen unhackbaren Nachrichtendienst zu entwickeln. Dänemark und Griechenland überlegen, ihr Grundbuch auf die Blockchain umzustellen. In der Finanzbranche tummeln sich hunderte Fintechs, die Banken mit Dumpingpreisen Konkurrenz machen. Internetstars wie Uber kommen unter Beschuss: Arcade City bietet eine ähnliche Fahrdienstvermittlung via Blockchain an. Die Stiftung World Economic Forum, die das Wirtschaftsforum in Davos ausrichtet, rechnet damit, dass 2027 ein Zehntel der weltweiten Wirtschaftsleistung in Blockchains gespeichert sein wird. *) https://enorm-magazin.de/der-code-der-die-welt-veraendert, Matthias Auer, abgerufen am 17.02.2017 5
Blockchain-Applikationen entwickeln sich exponentiell Gesellschaftliche Veränderungen, IoT Kommunikationsverhalten, Interaktionen Entwicklung neue Produkte, neue Marktplayer Abrechnungsprozesse, Smart-Contracts Mieterstrom / Quartierslösungen Handels-Plattformen E-Ladestationen Zeit Quelle: PMD Akademie, 2018 6
Alles was man digitalisieren kann wird man digitalisieren. Und alles was man digitalisieren kann, wird man mittels Blockchain abbilden können. Zum Beispiel: - Rechnungsformulare werden mit dem Kunden ausgetauscht - der Anmelde-/Abmelde-Prozesse wird automatisiert - Lieferverträge basieren auf Smart Contracts - Smart Meters-Daten werden abgerufen und verarbeitet - Smart Home-Lösungen werden geschaffen - in Absatzprognosen werden automatisch Wetterdaten integriert - Kundendaten werden sicher dokumentiert - Herkunftsnachweise werden gespeichert - Handelsplattformen werden zur Verfügung gestellt 7
Blockchan macht übrigens keinen Sinn wenn z.B. nur Daten von A nach B übertragen werden sollen oder wenn es um Datenabfragen geht, die man mit den etablierten Datenbank-Mechanismen bedienen kann. So ist es nicht zielführend, wenn ein Versorger seine Kundendatenbank über eine Blockchain organisiert. Vorstellbar dagegen ist z.B. folgenden Szenario, bei dem ein Kunde Energie von einer Handels-Plattform bezieht: - Abgreifen der Daten vom Smart Meter eines Kunden - Abgreifen von Wetterdaten - Überprüfung verfügbarer Energieleistungen auf einer Plattform - Konsolidierung der Informationen und Hochrechnung des prognostizierten Verbrauches - Abgreifen der Leistung - Erstellen einer virtuellen Rechnung - Verbrauch einer bestimmten Anzahl von Token - Anzeige noch verfügbarer Token 8
Smart Contracts 9
Um eine Blockchain sinnvoll einzusetzen benötigt man: das Protokoll die Anwendung (API)*) dApps Quelle: wikipedia.org Es wird benötigt: • Blockchain Backend • GUI (grafic user interface = grafische Benutzeroberfläche) • Authentifizierung • Entwicklungsaufwand, wenn eine eigene Blockchain aufgebaut werden soll: 3 - 5 Entwickler, 1-2 Monate • Entwicklungsaufwand, wenn man auf eine vorhandene Blockchain aufbaut: 2 - 3 Entwickler, 1-2 Monate *) API = Application Programming Interface (Backend) 10
Smart Contracts Die ursprüngliche Motivation für die Entwicklung der Blockchain-Technik lag in der Möglichkeit, große Daten- mengen bzw. virtuelles Geld (digital currency) möglichst auf dem direkten Weg (ohne Zwischenhändler = Intermediäre) manipulationssicher zu übertragen. Mit der Blockchain Etherium entstand die Idee, auch Verträge in Form von Software abzubilden. Dies war die Geburtsstunde der smart contracts. Man darf sich einen smart contract nicht wie ein digitalisiertes Stück Papier vorstellen. Genaugenommen handelt es sich um eine APP, die zwei Beziehungen miteinander verknüpft, also ein klassischer „wenn-dann- oder“ (if-then-else) – Algorithmus. Diese Computeralgorithmen legen also fest, welche Bedingungen zu welcher Entscheidung führen und sind in der Lage, diese Entscheidungen auch umzusetzen. So würde zwischen einem Energieproduzenten und einem Verbraucher die Versorgung und Bezahlung vollautomatisch und gesichert regelt. Kommt der Verbraucher seiner Zahlung nicht nach, würde der Smart Contract die Stromversorgung automatisch einstellen. Da es keine Klärungsinstanzen gibt stellt sich der Frage: Was passiert, wenn sich ein Däne und ein Franzose aufgrund eines falsch gelaufenen Smart Contracts, der auf einem Rechner-Pool in Deutschland läuft, streiten? 11
Smart Contracts sind keine digitalisierten Dokumente! Vertrag Smart Contract Wird Wird eingehalten? eingehalten? N N N If. Klärungsinstanz Handlungsinstanz Handlung then . beauftragen anrufen durchführen else Klärung Handlung herbeiführen durchführen 12
Verträge in der Blockchain-Welt https://codeburst.io/build-your-first-ethereum-smart-contract-with-solidity-tutorial-94171d6b1c4b,geladen am 05.05.2018 13
Datenschutzrechtliche Grundlagen Hinzu kommt, dass Smart Contracts und entsprechende Automatisierungen auch datenschutzrechtlichen Grenzen unterliegen: So sind vollautomatisierte Einzelentscheidungen mit rechtlichen Folgen gem. Artikel 22 EU-DSGVO nur zulässig, wenn eine ausdrückliche Einwilligung oder gesonderte Rechtsgrundlage vorliegt oder die Automatisierung für den Abschluss oder die Erfüllung eines Vertrages zwischen Verantwortlichem und Betroffenem erforderlich ist. Dem steht aber das grundlegende Recht des Betroffenen auf „Erwirkung des Eingreifens einer Person seitens des Verantwortlichen, auf Darlegung des eigenen Standpunkts und auf Anfechtung der Entscheidung“ entgegen. Vorab sind dem Betroffenen mitunter außerdem Informationen über die involvierte Logik und die Tragweite wie auch angestrebten Auswirkungen der jeweiligen Entscheidung mitzuteilen (Artikel 13 Abs. 2 lit. f) EU-DSGVO). Innerhalb eines Blockchain-Netzwerks treten Nutzer in aller Regel pseudonym auf und nicht anonym. Pseudonyme Daten sind personenbezogene Daten und unterliegen somit der EU-DSGVO. Problem: Daten in der Blockchain können nicht gelöscht werden. Auf der anderen Seite müssen aber personenbezogene Daten, wenn sie zur Zweckerreichung nicht mehr erforderlich sind, gelöscht werden („Recht auf Vergessenwerden“ EuGH-Urteil vom 13. Mai 2014). 14
Token 15
Token = digitale Währung Token werden durch „mining“ erzeugt. „Tokens stellen in aller Regel Finanzinstrumente (Rechnungseinheiten) im Sinne des Kreditwesengesetzes dar“, schreibt die Bafin. Daher benötigen Akteure, die den Erwerb von Tokens vermitteln oder Zweitmarktplatt- formen betreiben, vorab immer eine Erlaubnis der Bafin. Bei einem Token handelt es nicht um Geld sondern um eine kryptische Währung ohne Gegenwert (z.B. in Form von Goldreserven). Erst wenn man mit den Währungen einen Handel betreibt, wird es interessant. Denn dann wird der Empfänger den Wert seiner Ware oder seiner Leistung an dieser Währung messen. Der Gütertausch ist somit kontrollierbar. Der eigene Token ist entkoppelt von der Volatilität der Blockchainwährung (=Blockchaintoken), welche für die Bezahlung der Rechnerleistung notwendig ist (Verrechnungsmodel für das Schürfen= Mining). Bei entsprechender Kopplung, z. B. an den €, ist der Token vor Spekulation geschützt. Für die Überweisung von Token wird ein elektronisches Portemonnaie (wallet) benötigt. Eine Spezialisierung auf eine Transaktionsart ist möglich (z. B. Kauf von Immobilien), man kann beliebige Namen wählen. 16
Token haben allerdings auch ein paar Nachteile Einmal transferiert, ist das Token unwiederbringlich weg. Beschränkungen können von Kunden als „unfair“ oder „willkürlich“ wahrgenommen werden. Der eigene Aufwand für die Entwicklung darf nicht vergessen werden. Die Abstimmung mit der Bafin ist nicht wirklich einfach. 17
Man könnte z.B. mit den lokalen Händlern und der Kommune eine Vereinbarung treffen, dass man dort einen Rabatt bekommt, wenn man einen Stadtwerke-Coin akzeptiert. Das könnte zur Kundenbindung beitragen. Quellen: Tuenmarkt.de, Novatec-europe.net, Spiegel.de, Prienavera.de, Indipendent.ie 18
DApps 19
Was ist eine Dapp? Eine DApp bezeichnet eine dezentralisierte App. Anders als übliche Apps, wie beispielsweise der Instant-Messenger WhatsApp, werden DApps nicht von einem einzelnen Anbieter betrieben, gewartet oder weiterentwickelt. Wäre WhatsApp eine DApp, würde sie nicht allein von Facebook betrieben werden. Facebook hat jederzeit die Möglichkeit ,die Software des Instant-Messengers nach den eigenen Vorstellungen zu verändern. Das ist z.B. bei Bitcoin und Ether nicht möglich. Bitcoin und Ether sind eine DApp und im Unterschied zu WhatsApp Open Source. Die Software von Bitcoin und Ether funktioniert dezentralisiert, nicht zentralisiert. 20
Quelle: Apps vs DApps @wikipedia.org 21
DApp – Vier Definitionskriterien Eine Software sollte vier Kriterien erfüllen, damit sie als DApp bezeichnet werden kann. Sie muss - Open Source sein - auf einer Blockchain basieren - kryptografisch verschlüsselte Token anbieten - über einen Mechanismus verfügen, der diese Token erzeugt. 1. Kriterium: Open Source Eine Open-Source-Software verfügt über einen frei zugänglichen Quelltext. Der Quelltext ist der Code einer Software, der in einer bestimmten Programmiersprache verfasst ist und als geschriebener Text besteht. Zudem muss dieser Quelltext autonom operieren. Alle Entwicklungen innerhalb des Quellcodes müssen außerdem durch einen Konsens der Entwickler entschieden werden. 2. Kriterium: Blockchain Alle DApps müssen, Daten, Berichte und den Quellcode auf einer dezentralisierten Blockchain speichern. Anders als bei WhatsApp, wo der Instant-Messenger durch ein zentrales Rechenzentrum betrieben wird, funktionieren DApps deshalb dezentralisiert. Das hat den Vorteil, dass sie nicht gehackt werden können, weil ihr Quellcode auf einer Blockchain und damit auf vernetzten Computern gespeichert ist. 22
DApp – Vier Definitionskriterien 3. Kriterium: kryptografisch verschlüsselte Token Kryptografisch verschlüsselte Token sind beispielsweise Teil einer kryptografisch verschlüsselten Blockchain. Es handelt sich um digitale Einheiten, welche eine Kopie eines sensiblen Datensatzes auf einer Blockchain darstellen. 4. Erzeugung von Token DApps müssen einen Mechanismus verwenden, um kryptografisch verschlüsselte Token generieren zu können, damit Miner eine Belohnung bekommen können. Bitcoin verwendet den SHA-256-Algorithmus, den sogenannten Proof-of-Work-Algorithmus, um Bitcoins zu schürfen. 23
Drei Klassen von DApps Die drei Klassen von DApps sind: •Typ 1: DApps die eine eigene Blockchain betreiben •Typ 2: DApps die eine Blockchain von Typ 1 verwenden •Typ3: DApps die das Protokoll von Typ 2 verwenden Die drei Klassen bauen logisch aufeinander auf. Als Beispiel sei die Kryptowährung Ether angeführt. Ether erfüllt die vier Kriterien einer DApp. Ether verfügt über eine eigene Open Source-Blockchain (Ethereum), verwendet kryptografisch verschlüsselte Token und verfügt über einen Token-Erzeugungs-Mechanismus. 24
Liste von bekannten dAPPS • UbiTok.io – Exchange Plattform für Ethereum Token • Decentraland – Virual Reality Plattform • Life Lottery – Faires Lotterie • Gnosis – Plattform für Vorhersagen • CryptoKitties – Onlinespiel mit virtuellen Katzen • GotCHA – Simples und faires Spiel um ETH zu gewinnen • SportCrypt – Peer-to-Peer Wettplattform • EthColor – einfaches Investing-Spiel • LifeSlot – Slot Spiel • Leeroy – Social Media Plattform • The Rouleth – Roulette Spiel • CryptoFace – Erstelle Dein eigenen Avatar • Landmark – Soziales Netzwerk als Ethereum Smart Contract • xcontract – Webapp Interface für Smart Contracts • Shop – dezentraler Shop auf Blockchainbasis • uPort – Identiätssystem auf Open-Source Basis • Augur – Dezentrale Marktvorhersagung • BlockCAT – Smart Contracts per Visual Interface erstellen • FunFair – Smart Contracts für Gaming und Onlinekasinos • Golem – Die Computer DApp (weltweite Supercomputer) https://blockchainwelt.de/dapp-dezentralisierte-app-dapps/ abgerufen am 03.05.2018 25
Oracles 26
Blockchain Oracles Blockchains funktionieren deterministisch: sie spiegeln eine Folge von Ereignissen wider, die nacheinander stattfinden (Transaktionen). Nicht sequentiell aufgebaute Daten bilden Datenpunkte, die keine klare Reihenfolge haben. Somit können sie nicht einfach integriert werden und Bedingungen von intelligenten Verträge (smart contracts) können auch nicht direkt validiert (geprüft) werden. Blockchain Oracles agieren hier als Übersetzer: Sie machen die Informationen außerhalb der Blockkette, für der Blockchain nutzbar. (z.B. Zahlungsabschlüsse oder Preisänderungen). Wird ein bestimmter Wert erreicht, ändert der Smart Contract seinen Zustand und führt die vordefinierten Algorithmen aus. Das wiederum löst automatisch ein Ereignis auf der Blockkette aus: IF Then Else Die Hauptaufgabe von Oracles ist es daher, diese Werte dem intelligenten Vertrag auf sichere und vertrauens- würdige Weise zur Verfügung zu stellen. 27
Oracles-Typen Abhängig von ihrem Zweck und ihrer Verwendung können die Orakel in folgende Arten eingeordnet werden:*) • Oracle as Software Arbeitet mit vorhandenen Online-Informationen • Hardware Oracle Zum Beispiel ist die Verwendung von RFID-Tags • Incoming Oracle Arbeitet direkt im Smart Contract und erhält die Informationen aus der Außenwelt • Outgoing Oracle Sendet Informationen an die Außenwelt • Consensus of Oracles Für eine zuverlässige Vorhersage von Ereignissen und Ergebnissen *) https://blockchainwelt.de/blockchain-oracles-smart-contracts-informationen/ abgerufen am 04.05.2018 28
Welche Unternehmen entwickeln Oracles? Immer mehr Unternehmen und StartUps widmen sich dem Oracle-Thema. Folgende Unternehmen spielen in diesem Bereich aktuell eine entscheidende Rolle *): • ChainLink ein Projekt der Firma Smart Contract, die an der Einführung eines dezentralisierten Netzwerks von Oracles arbeitet • Oraclize Spezialisiert auf DApps (dezentrale Apps) • BNC (BraveNewCoin) – Analyse und Forschung von Kryptowährungen • Blocksense Entwicklung und Implementierung von Smart Contracts *) https://blockchainwelt.de/blockchain-oracles-smart-contracts-informationen/ abgerufen am 04.05.2018 29
Deep Learning 30
Begrifflichkeiten AI = Artificial Intelligence / KI = Künstliche Intelligenz: Oberbegriff zur Beschreibung aller Forschungsfelder, die sich mit der Erbringung menschlicher Intelligenz- leistungen durch Maschinen beschäftigen. NLP = Natural Language Processing: Befasst sich mit der Erkennung und Verarbeitung sowie der entsprechenden Ausgabe natürlich-sprachlicher Texte in geschriebener und gesprochener Form. CC = Cognitive Computing: Wird von IBM mit seiner Watson-Technologie propagiert wird. Solche Systeme können als Assistenzfunktion oder gar als Ersatz des Menschen Aufgaben übernehmen und Entscheidungen treffen und dabei mit Ambiguität und Unschärfe umgehen können. ML = Machine Learning: Oberbegriff für alle Verfahren, die es Maschinen ermöglichen, Wissen aus Erfahrung zu generieren, also zu lernen. DL = Deep Learning: Besonders effiziente Methode des permanenten maschinellen Lernens auf der Basis statistischer Analyse großer Datenmengen (Big Data) im Kontext neuronaler Netze. 31
Verborgene Schichten *) Simulierte Neuronen werden in vielen Schichten übereinander modelliert und angeordnet. Jede Ebene des Netzwerks erfüllt dabei eigenständig bestimmte Aufgaben, etwa das Erkennen von Kanten. Diese Information wird eigenständig an die nächste Ebene weitergegeben und fließt dort in die Verarbeitung ein. (Ähnlich einem Filter, der immer feiner wird). *) Quelle: wikipedia.de 32
Neuronale Netze Nach einem initialen Training optimieren sich solche Systeme permanent, wodurch die Erkennungsgenauig- keit immer größer wird. "Deep Learning" setzt auf statistische Datenanalyse und nicht auf einen deterministischen Algorithmus (gleiche Eingaben erzeugen gleiche Ausgaben). Statistische Datenanalyse wird benötigt, wenn keine klaren Regeln, etwa für die Bilderkennung oder ähnliche Anwendungen, verfügbar bzw. bekannt sind. Angenommen, aus einem Pool von Bildern sollen alle ermittelt werden, auf denen Katzen abgebildet sind. Für uns Menschen ist das Erkennen von Katzen natürlich kein Problem. Die Maschine aber muss erst einmal lernen, wie das Tier aussieht, um dann daraus Erkennungsmuster zu entwickeln. Nach dem Training setzt man der Maschine dann Fotos vor, die nicht Bestandteil des initialen Trainings waren und schaut, welche Resultate das System leistet. Hat die Maschine den Vorgang einmal verinnerlicht, ist sie weitaus schneller als wir Menschen. Während wir für die Erkennung von 1.000 Katzenbildern aus einem Pool von 50.000 Fotos sicherlich einige Tagen benötigen, bräuchte ein KI-System auf Basis eines Deep-Learning-Systems je nach Rechnerleistung nur Minuten oder Sekunden. 33
Hyperledger 34
Hyperledger Hyperledger ist ein Projekt, welches 2015 von der Linux Foundation gegründet wurde mit dem Ziel, ein einfaches und unkompliziertes System für Distributed Ledgers zu schaffen. Es handelt sich um eine Plattform für Blockchain-Anwendungen auf Open-Source-Basis, mit der man Distributed Ledger erstellen kann. Das Hyperledger-Projekt bietet den Unternehmen eine einfache Methode die Erstellung von eigenen Frameworks, die eine Grundstruktur für die geschäftliche Nutzung der Blockchain darstellen. Dadurch öffnet sich der Markt in Richtung Mittel- und Kleinunternehmen. Derzeit sind bereits über einhundert renommierte Unternehmen an dem Open-Source-Projekt beteiligt, darunter Großkonzerne wie IBM, SAP, Daimler und Airbus. Grundsätzlich kann sich jedoch jeder an dem Projekt beteiligen. Für Unternehmen gibt es kostenpflichtige Mitgliedschaften, um das Projekt auf Dauer zu finanzieren. Die Beteiligung an dem Hyperledger-Projekt ist jedoch zwingend an eine Mitgliedschaft bei der Linux Foundation gebunden. 35
Hyperledger Fabric Unter dem Namen IBM Blockchain stellt IBM seinen Cloud-Dienst zur Verfügung. Er basiert auf der Version 1.0 des Projekts Hyperledger Fabric der Linux Foundation. Die Plattform richtet sich an Unternehmen und soll vor allem durch seine Skalierbarkeit beim Aufnehmen neuer Nutzer ins Netzwerk überzeugen – selbst bei einem großen Netzwerk soll das System bis zu 1000 Transaktionen pro Sekunde schaffen. Mit IBMs Dienst sollen Kunden eine Blockchain as a Service in der Cloud-Umgebung des Konzerns einrichten können. Dabei sollen Verantwortliche auf einem Dashboard die Umgebung administrieren, neue Nutzer zum Netzwerk hinzufügen und dessen Vertrauenswürdigkeit verwalten können. Als Server kommt das LinuxONE- System von IBM zum Einsatz. Für Entwickler stellt IBM außerdem den Fabric Composer zur Verfügung. Mit ihm sollen Kunden eigene Netzwerke modellieren, APIs für bestehende Anwendungen schreiben oder ein eigenes Interface entwerfen können. 36
IOTA 37
IOTA*) IOTA ist ein Akronym aus Internet of Things Association, abgeleitet von dem kleinsten Buchstaben im griechischen Alphabet Iota. Die IOTA-Stiftung, eine Non-Profit-Organisation, kümmert sich um die Entwicklung der Technologie und hält sie für alle Entwickler lizenzfrei. Die feste Menge an 2.779.530.283.277.761 Iota (2.779.530.283 Miota) wurde bereits geschaffen und in einem ICO-Verfahren (Initial Coin Offering) verteilt. *) Quelle: www.wikipedia.de 38
IOTA*) IOTA ist ein Akronym aus Internet of Things Association, abgeleitet von dem kleinsten Buchstaben im griechischen Alphabet Iota. Wenn man sich heute eine Blockchain anschaut, ist das ein einziger chronologischer Strang, der Block auf Block setzt. Das hat Beschränkungen, etwa das 10 Minuten Interwall bei Bitcoin. IOTA benutzt nicht einen Strang sondern viele Stränge, in Form eines gerichteten azyklischen Graphen (DAG), der umgangssprachlich als „Tangle“ bezeichnet wird. IOTA ist auf eine sichere Kommunikation und Zahlung zwischen zwei Maschinen ausgerichtet. Diese sogenannte „Machine to Machine“-Kommunikation findet vor allem im Internet der Dinge (IoT = Internet of Things) im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung statt. So ist z.B. denkbar, dass ein Auto im Parkhaus den nächsten freien Parkplatz sucht und beim Herausfahren die Schranke bezahlt. Es handelt sich um ein digitales Bezahlsystem, auf Basis einer Open-Source-Technologie. Ein Ziel ist die schnelle Abwicklung von Transaktionen ohne hohen Rechenaufwand und ohne Kosten. *) Quelle: www.wikipedia.de 39
Quelle: forum.iota.org 40
Funktionsweise Es gibt bei IOTA weder Miner noch Blocks, sondern nur Transaktionen. Diese sind miteinander verbunden, und jeder, der eine Transaktion absendet, nimmt am Konsens teil. Wenn eine neue Transaktion durchgeführt werden soll, entscheidet zuvor ein Algorithmus auf Zufallsbasis, welche zwei vorhergegangenen Transaktionen verifiziert werden müssen, damit man eine neue Transaktion absenden kann. Um eine Transaktion durchzuführen, muss der Sender außerdem eine kryptographische Aufgabe lösen (Proof Of Work), vergleichbar mit den Aufgaben der Miner im Bitcoin-Protokoll. (es handelt sich aber nicht um ein klassisches Mining). IOTA verwendet eine zentrale Instanz, den sogenannten "Coordinator", der eine Vertrauensbasis im IOTA- Netzwerk darstellt. Dieser veröffentlicht in regelmäßigen Abständen sogenannte "Meilensteine", wobei alle Transaktionen bis zu diesem Meilenstein vom Netzwerk als verifiziert betrachtet werden. Perspektivisch, bei ausreichender Größe, soll das IOTA-Netzwerkes ohne Coordinator auszukommen. Anders als bei Bitcoin stellt IOTA damit momentan kein rein dezentrales System dar und besitzt einen Single Point of Failure sowie eine zentrale Vertrauensinstanz. 41
Was ist das Innovative von IOTA Die hinter IOTA steckende Technologie bietet eine unbegrenzte Skalierbarkeit. Bekannte Einheiten von IOTA stellen die Folgenden dar: •1 KIOTA = 1.000 IOTA •1 MIOTA = 1.000.000 IOTA •1 GIOTA = 1.000.000.000 IOTA Der aktuelle Kurs von etwa 3 US Dollar wird meist in der Einheit MIOTA gerechnet. Es lassen sich beliebig kleine und große Transaktionen ausführen, die weder von Sender noch Empfänger mit Gebühren belastet werden. Neben Zahlungen lassen sich auch Daten aller Art unter den Nutzern des Systems austauschen. 42
Merkmale des IOTA-Tangle Der IOTA-Tangle möchte besser sein als die etablierte Blockchain, und zwar mit den folgenden Merkmalen: • Der Tangle besteht aus vielen Strängen, die sogenannte Nodes (also Knoten oder Punkte) miteinander verbinden. • Jeder Punkt im Tangle stellt eine Transaktion dar. • Der gesamte Tangle besteht also nur aus Transaktionen. Da jede Transaktion zwei vorangegangene Transaktionen bestätigt, findet die Verifikation im Netzwerk selbst statt. In der Blockchain ist das anders: Dort wird die Bestätigung per Mining durchgeführt und das kostet Zeit und Arbeit (und damit auch Geld). • Der IOTA-Tangle ist wegen dieser Eigenschaften unendlich skalierbar und es fallen keine Transaktionsgebühren für die Teilnehmer an. Mithilfe des IOTA soll die kommende Industrie 4.0 ihre Maschinen selbständig Transaktionen abwickeln lassen können. Aufgrund der Nachteile der Blockchain wäre der Bitcoin dazu nicht in der Lage, zumindest nicht in dieser Größenordnung. Schließlich rechnet man in Zukunft mit mindestens 50 Milliarden teilnehmenden Maschinen; eine Kryptowährung mit hoher Skalierbarkeit könnte dort eine tragende Rolle spielen. 43
Das Internet of Things beschleunigt die Marktpenetration Quelle: Blockchain in der Energiewirtschaft - Potenziale für Energieversorger, Oktober 2017, Herausgeber: BDEW Bundesverband, Seite 28 44
DAO 45
The DAO The DAO ist die bekannteste DAO (Dezentrale Autonome Organisation), die bisher im Ethereum-Blockchain implementiert wurde. Sie wurde von der Firma Slock.it entwickelt und veröffentlicht. In nur 3 Wochen hatte sie fast 160 Millionen US-Dollar eingesammelt. Sie hat weder einen physischen Sitz, noch einen Chef und ist ganz anders aufgestellt als alles, was man bisher so kennt. The DAO ist eine Organisation, die nur aus Code besteht. Die Crowdfunder spielen die entscheidende Rolle in der DAO und wählen in Abstimmungen, in welche Richtung die Organisation geht. Also zum Beispiel, welches Investment geleistet, welches Produkt gekauft oder welche Agentur beauftragt werden soll. Entsprechend ihres eingezahlten Geldes bekommen die Mitglieder sogenannte Tokens für die Wahlen, mit denen abgestimmt wird. Wer also mehr investiert, dessen Stimme hat mehr Gewicht. Es handelt sich also um eine autonome und automatisierte Investmentfirma. 46
Wer haftet? Aus regulatorischer Sicht sind viele Komponenten unsicher. In der Vergangenheit bestrafte die amerikanische Börsenaufsicht SEC bereits Gründer von Bitcoin-Webseiten, die Anteile an ihren Firmen anboten – ohne dies allerdings bei der SEC anzugeben. Bei der speziellen Art der Verträge bleiben außerdem einige Fragen offen, denn viele der DAO-Mitglieder sind beispielsweise anonym. Zwar kann man theoretisch auch in einem Smart Contract festlegen, dass alle Beteiligten ihre Identität verifizieren müssen. Bei The DAO ist das allerdings nicht der Fall, was auch für Misstrauen sorgt. Wer haftet für einen Schaden, wenn es doch gar keinen Chef gibt? Ein amerikanischer Fachanwalt glaubt, dass das Gründer- und Entwickler-Team durchaus verantwortlich sein könnte, sollte das Unternehmen kollabieren: „Du kannst Deine Verantwortung nicht wegcoden“, so der Bitcoin-Fachmann. „Das haben andere bereits versucht und nicht geschafft.“ In Anlehnung an https://www.gruenderszene.de/allgemein/ethereum-dao/2, abgerufen am 04.05.2018 47
Zum Schluss 48
JETZT die Basis schaffen 6 und führen zu schlechten Blockchain-Prozessen. 6 erzeugen schlechte digitale Prozesse 6 Schlechte analoge Prozesse 6 Quelle: Neue Westfälische Quelle: MAZ Quelle: Förderverein Denkmalschutz Stadt Zons e.V. Quelle: W.M. Walter, 2018 49
Natürlich kann man abwarten bis alle anderen Unternehmen auf den „Blockchain-Zug“ aufgesprungen sind und das eigene Unternehmen nur noch die Rücklichter sieht. 50
Blockchain-Prinzipien Die Blockchain-Strategie wird maßgeblich von dem Prinzip-Status beeinflusst Auswirkungsprinzip - Re-aktives Handeln - Restliche Felder besetzen - Kopieren Verursachungsprinzip Aufholprinzip - Pro-aktives Handeln - Hohe Investitionen - Neue Felder besetzen - Hoher Handlungsdruck - Neues schaffen Quelle: W.M. Walter, 2018 51
Das sollten die Unternehmen heute schon auf den Weg bringen Klarheit verschaffen, wie der eigene Status im Kontext Digitalisierung aussieht: Vision, Ziele, Agenda, Strategie, Transformation usw. Dazu gehört, dass man sich aktiv um die bestehenden Prozesse kümmert, ein GPM (Geschäfts- prozessmanagement) aufbaut und man sich soweit vorbereitet, dass bei Bedarf schnell reagiert werden kann. Wenn das alles nach ca. 9 Monaten abgeschlossen ist, kann mit der Blockchain-Agenda und der Blockchain-Strategie gestartet werden. Es ist falsch, auf die Trägheit der deutschen Politik zu vertrauen, denn im Sommer letzten Jahres wurde der Blockchain Bundesverband gegründet. Der Verband hat es sich zur Aufgabe gemacht, Deutschland zu einem Global Player im weltweiten Blockchain-Ökosystem zu machen, Frau Dorothee Bär wurde zur Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt berufen, das Thema Blockchain ist sogar in den Koalitionsvertrag aufgenommen worden. http://bundesblock.de/2017/10/17/bundesverband-veroeffentlicht-positionspapier/ 52
Projekthafte Umsetzung Evaluation Kommunikations-Konzept entwickeln und umsetzen Blockchain-Agenda festlegen Prozesse u. Schnittstellen dokumentieren Wissensmanagement aufbauen Partnerschaften suchen Neue Produkte entwickeln Digitale Transformation vorantreiben
Die Blockchain-Webinare der PMD Akademie Grundlagen Blockchain Blockchain: Kommt jetzt das Sterben der Stadtwerke? 7-Stufen zu einer erfolgreichen Blockchain-Strategie Blockchain: 7 Stufen zu einem erfolgreichen Prozessmanagement Blockchain: Denke digital und handle dialog! Wie immer kostenlos, wie immer mit Video-Aufzeichnung! Zu finden auf http://webinare.pmd-akademie.de/ 54
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 55
Die PMD Akademie Kommunikationstraining, Agiles Projektmanagement, Beschwerdemanagement Change-Management Führung 4.0, Social Media, Digitalisierung 4.0 Omni-Channel Stress- und Service-Controlling, Konfliktmanagement Prozessmanagement Energiewirtschaftliche Vertriebs- und Kompetenz Verkaufstraining 56
Die PMD Akademie live 57
Die Akademie im Internet www.pmd-akademie.de XING Webinare Soundcloud Facebook BLOG YouTube newsletter 58
Ihr Trainerteam Markus Dubois André Engelhardt Trainer Trainer m.dubois@dms-gruppe.de a.engelhard@dms-gruppe.de Regelindis Reichel Wolfram M. Walter Trainerin Trainer, Berater, Coach r.reichel@dms-gruppe.de w.walter@dms-gruppe.de 59
Das sagen unserer Kunden „Lockere und entspannte Art, das Wissen anschaulich vermittelt“ „Das ich das Gelernte „Es war nichts, dass in der Praxis bei der mir nicht gefallen Arbeit anwenden hat“ kann“ 60
zuverlässig – innovativ – nachhaltig
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