Digitales Planen, Bauen und Betreiben - Eine Projekterhebung Technologie Report - Wirtschaftsagentur ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Digitales Planen, Bauen und Betreiben Technologie Report 3 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Wien zählt zu den erfolgreichsten Metropolen im Bereich der nachhaltigen Innovationen. Insgesamt beschäftigen sich in Wien rund 9.200 Unternehmen mit Stadt- und Umwelttechno- logien. Mehr als 90.000 Menschen erwirtschaften Umsätze von rund 40 Mrd. Euro jährlich, das entspricht 16 % des Ge- samtumsatzes der Wiener Unternehmen. Laut verschiedenen Studien punktet Wien besonders stark mit Innovationskraft, der umfassenden Unterstützung von Startups sowie einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit. Auch in mehreren „Smart City“-Rankings liegt Wien auf den vordersten Plätzen. Das Leitziel von Smart City Wien ist die Bereitstellung der besten Lebensqualität bei größtmöglicher Ressourcenschonung bis 2050 und wird durch die Smart City Wien Rahmenstrategie durch viele innovative Einzel- projekte Wirklichkeit. Der Standort überzeugt außerdem durch sein forschungs- und technologiefreundliches Klima, die geographische und kulturelle Nähe zu den östlich gele- genen Wachstumsmärkten, die hohe Qualität der Infrastruk- tur und des Ausbildungssystems sowie nicht zuletzt die welt- weit höchste Lebensqualität. Um das Potenzial an diesem Standort optimal zu nutzen, fungiert die Wirtschaftsagentur Wien als Informations- und Kooperationsplattform für Wiener Technologieentwicklerin- nen und Technologieentwickler. Sie vernetzt Unternehmen mit Entwicklungspartnerinnen und Leitkunden aus Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtverwaltung und unterstützt die Wie- ner Unternehmen mit gezielten monetären Förderungen und einer Vielzahl von Beratungs- und Unterstützungsangeboten. Zielgruppen sind Betriebe aus den Bereichen Energie und Umwelt, Mobilität und Bau sowie Soziale Innovationen und Assistierende Technologien. Der vorliegende Technologie Report bietet einen Über- blick über die Digitalisierung der Baubranche und zeigt eine Auswahl von Digitalisierungsprojekten in Wien bzw. mit Wie- ner Beteiligung und Unternehmen, die in Wien in diesem Be- reich tätig sind. Ihr Team der Wirtschaftsagentur Wien Einleitung
Inhalt 4 Inhalt 5 S. 16 2. Ausgewählte S. 46 3. Leistungen der Projekte Wirtschaftsagentur Wien S. 16 2.1 Bibliotheks- und Seminarzentrum BOKU Wien (Ilse-Wallentin-Haus) S. 46 3.1 Aktuelle Förderprogramme S. 18 2.2 Umbau Golmerbahn Grüneck S. 20 2.3 Autobahnmeisterei Bruck an der Leitha S. 49 4. Unternehmen S. 22 2.4 Neubau Bio-Institut der HBLFA aus Wien Raumberg-Gumpenstein S. 24 2.5 Bildungscampus Landgutgasse, Landgutgasse 30, 1100 Wien S. 59 5. Impressum S. 26 2.6 Speicherbecken Gelbe Haide S. 28 2.7 Future Art Lab mdw Uni f. Musik & angewandte Kunst S. 30 2.8 Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung S. 32 2.9 Hauptstraße 139, 2391 Kaltenleutengeben S. 34 2.10 Technologiezentrum Seestadt, tz2, 1220 Wien S. 36 2.11 Technologiezentrum Seestadt, tz3, 1220 Wien 1. Einführung S. 6 S. 38 2.12 AHS Ettenreichgasse - Sanierung und Erweiterung S. 40 2.13 V2B7 „Weitblick im Viertel Zwei“ S. 6 1.1 Digitalisierung in der Bau- und Immoblienbranche S. 42 2.14 Biozentrum Universität Wien Campus-Vienna-Biocenter 4, 1030 Wien S. 8 1.2 Auswirkungen der Digitalisierung auf die ökologische Nachhaltigkeit S. 44 2.15 Landesdienstleistungszentrum Salzburg (LDZ), 5020 Salzburg S. 8 1.2.1 Die wichtigsten Anwendungsfälle von BIM S. 13 1.3 Ressourceneffizienz – Reduktion der Verschwendung S. 13 1.4 Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energieträger S. 14 1.5 Kreislaufwirtschaft und Einsatz natürlicher Baustoffe S. 15 1.6 Bedeutung der Standardisierung Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis
1. Einführung 6 Übersicht der wichtigsten, digitalen Technologien im Bausektor 7 Planen Bauen Betreiben 3D Scanner Innovationsvorhaben zur Marktreife und stärkt die Innovations- kraft österreichischer KMU. Mit ihrer einmaligen Netzwerk- struktur und ihrer breiten, strategischen Ausrichtung genießt Datenerfassung Sensorik die österreichische Plattform im D-A-CH-Raum eine Vorreiter- stellung. Vernetzung IoT Es können verschiedene Technologien, Methoden, An- wendungsfälle und Lebenszyklusphasen unterschieden wer- den. Eine Kategorisierung der wichtigsten digitalen Techno- logien für die Bauwirtschaft lässt sich in den Bereichen Künstliche Intelligenz KI Datenerfassung, Methoden der Datenanalyse und Informati- Datenver- onsgewinnung und letztlich im Bereich der Informationsver- arbeitung / Building Information Modelling BIM wertung (Umsetzung) vornehmen. Informations- gewinnung © vgl. Digital Findet Stadt GmbH Virtuelle und Augmentierte Realtität VR / AR Drohnen Informations- 3D Druck verwertung Roboter und automatisiertes Bauen / Fertigen 1.1 Digitalisierung in der Bau- und Während Sensorik, IoT, 3D Scanner, VR / AR Applikationen erstellt, um Kosten zu berechnen. Weitere Informationen zur und zunehmend auch Drohnen über einen weit fortgeschrit- Herstellung, Montage, Bestellung sowie Logistik und die Immobilienbranche tenen technischen Reifegrad verfügen, befinden sich An- Ressourcen-, Lebenszyklus, Wartungs- und Instandhaltungs- wendungen zur künstlichen Intelligenz, 3D-Druck und die daten werden mit BIM 6D (Nachhaltigkeit) und BIM 7D (Fa- automatisierte Fertigung in der Bauwirtschaft noch im Pro- cility Management FM) beschrieben. Die digitale Transformation der Bauwirtschaft ist in vollem totypenstadium. Eine wirkliche Marktdurchdringung hat zum Ein sogenanntes „as-built Modell“, welches alle rele- Gange. Digitale Prozesse und Tools verändern die Baubranche aktuellen Zeitpunkt keine der dargestellten Technologien vanten Daten und Dokumentation aus Planung, Bau und im Ganzen und bieten großes Potential entlang der gesamten erreicht. Betrieb des Gebäudes liefert, ist das Ergebnis. Wird diese Wertschöpfungskette. Eine Schlüsseltechnologie, welche die anderen mitei- digitale Repräsentation des realen Gebäudes zusätzlich mit In vielen Lebensbereichen ist die Digitalisierung bereits nander verbindet und deren Anwendung durchgehende dynamischen Daten von Sensoren angereichert, spricht man vollständig im Alltag angekommen. Computer, Digitalkamera, Prozesse und Wertschöpfungsketten ermöglicht, ist Building vom „Digitalen Zwilling“. Smartphone – technologische Entwicklungen schreiten Information Modelling (BIM). Wird BIM, wie von der EU-Kom- Die Arbeit mit BIM erfordert eine neue Planungs- und schnell voran und durchdringen unser aller Leben. Die Bau- mission gefordert, weitreichend eingeführt und angewendet, Projektkultur. Die herkömmliche Kommunikation zwischen branche steckt noch mitten in diesem Veränderungsprozess. werden auch andere digitale Technologien eine verstärkte Architektinnen, Konsulenten, Fachplanerinnen, Gewerken Der Umstieg von analog auf digital verändert die Projektpla- Nachfrage erfahren. und den Auftraggebern muss neu definiert werden, um die nung, Bauausführung und den Gebäudebetrieb. Gebäude In vorliegendem Report wird daher ein Schwerpunkt Potentiale der Digitalisierung heben zu können. Dann profi- werden dreidimensional geplant, visualisiert und virtuell ge- auf Wiener Projekte unter Nutzung von BIM gelegt, außerdem tiert die offene Zusammenarbeit in BIM Projekten von klaren, prüft. Gebaut wird zunehmend off-site (Vorfertigung), auto- werden die daran geknüpften Anwendungsfälle und Mehr- einheitlichen Schnittstellen und führt mit kürzeren Planungs- matisiert und künftig auch 3D-gedruckt. Das Potenzial wird werte beschrieben. und Bauzeiten zu einer schnelleren Realisierung mit weniger jedoch bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Unter BIM versteht man die Erstellung eines digitalen Ressourcen- und Energieverschwendung – spricht höherer Länder, in denen staatliche Impulse gesetzt wurden, wei- Gebäudemodells mit Hilfe entsprechender Software. Die Qualität und Kosteneffizienz. sen einen höheren Grad der Digitalisierung auf. In Österreich computergestützte 2D Planung (Computer Aided Design Ein zunehmend wichtiger Anwendungsfall von BIM ist gibt es bis dato noch keinen Stufenplan zum digitalen Bauen. CAD) wird zu einem räumlichen 3D Modell erweitert. Dabei die Möglichkeit, klima- und ressourcenrelevante Informatio- Wenngleich die Normierung und damit der Marktstandard erlaubt die Software die Zusammenarbeit unterschiedlicher nen zur Verfügung zu stellen. Mit den im BIM hinterlegten vorhanden sind. Zu beachten ist die spezifische Unterneh- Gewerke an einem gemeinsamen virtuellen Modell (oder an Informationen werden Kennzahlen zu Energieverbrauch, menslandschaft Österreichs, die hauptsächlich von kleinen überlagerten Teilmodellen). Die räumliche Planung der 3D- Mikroklima, CO2-Fußabdruck und Aspekten der Kreislauf- und mittleren Unternehmen (KMU) geprägt ist. Geometrien wird mit Informationen angereichert und fungiert wirtschaft berechnet, bei Baueinreichungen geprüft und bei „Digital Findet Stadt“ 1 ist Österreichs größte Plattform als zentrale Datenbank des Projekts. Wird auch das Bau- der Übergabe in den Betrieb zertifiziert. Auch hierzu werden für digitale Innovationen in der Bau- und Immobilienwirtschaft ablaufmanagement integriert und die Zeitpläne mit den er- im vorliegenden Report einige Beispiele aufgeführt. und bietet ein vielfältiges Innovationsangebot. Mit einem Netz- forderlichen Aktivitäten im Prozessablauf verknüpft und an werk aus über 300 Unternehmen, Interessenvertretungen und 1 die Bauteile gekoppelt, spricht man von BIM 4D. Bei BIM 5D Forschungsinstituten verhilft die Plattform vielversprechenden www.digitalfindetstadt.at werden zusätzlich Massenauszüge und Komponentenlisten Kapitel 1, Einführung Kapitel 1, Einführung
8 In welchen Lebenszyklusphasen wurde BIM angewendet? Planen 1.2 Auswirkungen der Abbildung 1: © vgl. Projekterhebung Digital Findet Stadt GmbH Digitalisierung auf die ökologische Nach- Lebenszyklusphasen Bauen haltigkeit 1.2.1 Die wichtigsten Anwendungsfälle von BIM Bei der Erhebung innovativer Digitalisierungsprojekte im Raum Wien wurde gefragt, für welche Anwendungsfälle (Use-Cases) BIM zum Einsatz kam. Dabei wurden die 44 typischsten An- wendungsfälle in den Bereichen Planen, Bauen und Betreiben Betrieb vorgegeben. Das Ergebnis der Erhebung zeigt, dass BIM bei größeren oder technisch anspruchsvollen Bauvorhaben in Österreich bereits durchgängig etabliert ist, sich die häufigsten Anwen- dungen aber entsprechend Abbildung 1 ganz klar in der Pla- nung und im Bauen finden. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Mithilfe der digitalen Arbeitsweise der BIM-Methodik kann eine durchgängige Digitalisierung der Planungs-, Aus- führungs- und Betriebsphasen erreicht werden. Die Zusam- Anzahl Projekte menarbeit erfordert ein neues Rollenverständnis und Zustän- digkeitsgefüge, was organisatorische und strukturelle Veränderungen in den Unternehmen notwendig macht. Wie die Projekterhebungen zeigen, haben sich aktuell vor allem öffentliche Auftraggeberinnen und Auftraggeber dieser Her- ausforderung gestellt und setzen bei Bildungs- und Verwal- tungsbauten auf die BIM-Methodik. Bei EU-weiten Ausschrei- Projektarten bungen wird diese zudem immer häufiger vorausgesetzt. 13 von 15 im Bericht vorgestellten Projekten wurden von öffent- licher Hand beauftragt. Auch im Bereich der Digitalisierung bestätigt sich damit wieder einmal die bedeutende Rolle öf- fentlicher Beschaffung im Innovations- und Transformations- prozess. Von den untersuchten Projekten sind 40 % Bildungs- bauten, 30 % Verwaltungs- und Büroimmobilien, 20 % aus dem Infrastrukturbereich und nur 1 % sind Wohnbauten. Die Einsatzmöglichkeiten des BIM Modells sind mannig- faltig. Nachfolgend die nach Projektphasen (Planen, Bauen, Betreiben) geordnete Übersicht der abgefragten Anwen- Abbildung 2: © vgl. Projekterhebung Digital Findet Stadt GmbH dungsfälle. Bildung Büro Wohnbau Infrastruktur Kapitel 1, Einführung
Was sind die am meisten genutzten Anwendungsfälle? 11 Koordination Fachgewerke Kollisionsprüfung Kostenschätzung und -berechnung Die Abbildung 3 macht deutlich, dass die Vorteile der inte Visualisierungen gralen Planung mit BIM am häufigsten in der Planungsphase genutzt werden. Der Grund dafür ist vermutlich, dass in dieser Erstellung Entwurfs- und Einreichplanung Projektphase besonders viel Kommunikation erforderlich ist Planungsvarianten und die Festlegungen über Art und Form sowie Funktion ge- Raumbuch tätigt werden, damit das Projekt dann mit dem Baubescheid seine rechtliche Geltung erhalten kann. Die elektronische Fortschrittkontrolle Baueinreichung ist bei der Stadt Wien seit Anfang 2021 mög- Bemessung und Nachweisführung lich. Ziel ist die Schaffung eines BIM-Stadtmodells, das als Grundlage für weitere Stadtplanungsentscheidungen fungiert Planungsbegleitende Simulation und anhand dessen wichtige Simulationen für den öffentlichen Planmanagement Raum erstellt werden können. Bestandserfassung Schon in der Phase des Projektstarts kann BIM einige Mehrwerte ausspielen. Verschiedene Planungsvarianten wer- Arbeits-/ Gesundheitsschutz den dokumentiert und verglichen, bis die beste Lösung ge- QM / QS (Planungscontrolling) funden ist. Diese Art der digitalen Unterstützung nutzen die Elektronische Einreichung meisten Projekte, auch weil sich direkt anhand des Modells Visualisierungen erstellen lassen, die in der Kommunikation Absturzsicherheit mit Bauherr oder Bauherrin unerlässlich sind. Ein virtueller Ökobilanzierung Rundgang durch das zukünftige Gebäude mit VR-Brille toppt Betreiben die ohnehin schon guten Möglichkeiten der Projektdarstel- Planungsfreigabe lungen, die mittels Renderings erzeugt werden können. Für Leistungsverzeichnis, Ausschreibung, Vergabe die Koordination verschiedener Fachgewerke werden Teil- Mengen- und Massenermitttlung modelle überlagert und Algorithmen zur Regelprüfung zeigen an, wenn beispielsweise Kollisionen verschiedener Bauteile Erstellung Ausführungspläne vorliegen oder Normen wie Fluchtwegeführung oder Brand- Modellbasierte Qualitätskontrolle schutz nicht eingehalten werden. Die Funktion der Plangenerierung sowohl im Design als Bauen Baufortschrittskontrolle auch in der Ausführungsphase und die Möglichkeit, die kos- Bauwerksdokumentation tenrelevanten Modell-Kubatur Massen abzulesen, werden Änderungsmanagement bei Planungsänderung sehr häufig genutzt. BIM-Programme sind bereits in vielen Architektur- und Planungsbüros etabliert. Eine Qualitätskon- Terminplanung der Ausführung trolle wird üblicherweise anhand einer BIM-Modellprüfung Werks-/ Montageplanung vorgenommen. Dabei wird geprüft, ob im Vorfeld definierte Planen Datenerfassung für FM Anforderungen an die Modelldaten erfüllt werden. Das be- inhaltet die Kontrolle über korrekte Bauteilanschlüsse genau- Mängelmanagement so wie die Prüfung der Vollständigkeit der Daten. Logistikplanung (Baustellenüberwachung) Die Nutzung als Datenbank- und Managementtool wird jedoch bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Einige der im Abrechnung Bericht dargestellten Projekte können allerdings von Mehr- Automatisierter Bohr-Prozess werten des Einsatzes von BIM in der gesamten Projektlaufzeit Übergabe inkl. Dokumentation as build berichten. Künftige gesetzliche Anforderungen wie die Not- wendigkeit von Ökobilanzierung, Nachhaltigkeitsberichten Materieller Gebäudepass und Energiemanagement werden die Position von BIM im Abnahme Betrieb zusätzlich stärken. Bilanzierungen von Gebäuden be- Betriebsrelevante Pläne treffen nicht nur Neubauten, sondern auch den (sanierten) Altbestand. Abbildung 3: © vgl. Digital Findet Stadt GmbH CAFM Betriebsprozesse Adaptierungen und Umbauten Smart Building Veränderungsmanagement Auszug Elemente Gebäudeautomation Digitale Inbetriebnahme Vergabe 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Anzahl Projekte Kapitel 1, Einführung
Welche Gewerke haben am BIM mitgewirkt? 13 Kaufmännisches FM Technisches FM Holzbau 1.3 Ressourcen- forderungen reagiert werden kann, falls Windsimulationen oder Einrichtung Verschattungsstudien nicht die gewünschten Ergebnisse liefern. effizienz – Reduktion Statik Über einen Simulationsprozess wird das bestmögliche Ergebnis Technik im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Ökologie und Gestal- der Verschwendung tung ermittelt. Ausbau Die IG Lebenszyklus Bau hat ermittelt, dass durchschnitt- Rohbau lich 80 % der Gesamtkosten einer Immobilie im Betrieb an- Über den gesamten Projektverlauf hinweg ist die Ressourcen- fallen, während der wesentliche Einfluss auf diese Kosten im Gewerke Abbildung 4: © vgl. Digital Findet Stadt GmbH Landschaftsplanung effizienz ein wichtiges Thema hinsichtlich Wirtschaftlichkeit Zeitraum der Entwurfsplanung liegt (siehe Abbildung 6). Der Geometer und Auswirkungen auf die Umwelt. Die Arbeit mit BIM redu- rechtzeitige Einsatz von Simulationswerkzeugen auf Basis ÖBA ziert die Fehleranfälligkeit. Mit Hilfe der Kollisionsprüfung wer- der BIM Modelle kann dabei helfen, mehr Informationen für den Konflikte dargestellt. Unterschiedliche Gewerke werden fundiertere Entscheidungen und eine erneuerbare Energie- Tragwerksplanung überlagert und visualisiert. Auswirkungen, Zusammenhänge, versorgung zu liefern. Während der Bauausführung unter- Bauphysik Interaktionen werden frühzeitig sichtbar und dadurch auf- stützen Bauablaufsimulationen dabei, die Komplexität der TGA wändige und teure Änderungen vermieden. Das „baubeglei- Projekte zu reduzieren und ressourcensparend zu agieren. tende Planen“ gehört der Vergangenheit an, da der Baupro- Im Betrieb passt intelligente Gebäudetechnik die Versor- Architektur zess im Modell schon durchlaufen wurde. Durch das recht- gungsleistung an den tatsächlichen Bedarf der Nutzerinnen Projektsteuerung zeitige Erkennen und Beheben von Fehlern trägt BIM zu einer und Nutzer an. Die notwendigen Daten liefern vernetzte Sen- schnelleren bzw. termingerechten Projektabwicklung bei und sorik und räumliche Verortung über BIM. Projektleitung reduziert die Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Für die Bestandssanierung kann mittels 3D Laserscan- Das Chancenpotential wird jedoch nur gehoben, wenn ning und detaillierten Punktwolkenaufnahmen ein BIM Modell 0 2 4 6 8 10 12 14 möglichst viele Gewerke an dem Modell mitwirken und ein generiert werden. Auf diese Weise werden wichtige Informa- „as-built Modell“ in den Betrieb übergeben wird, das dann tionen verfügbar gemacht, um den Einbau von erneuerbaren Anzahl Projekte auch vollumfänglich genutzt werden kann. Für vorliegende Energiesystemen zu konzeptionieren. Digitale Punktwolken- Projekterhebung wurde gefragt, welche Gewerke an BIM be- aufnahmen werden in einigen der ausgewählten Projekte ver- teiligt waren. wendet, um einen Vergleich des Soll-/Ist-Zustands zu erhalten. Die Auswertung in Abbildung 4 zeigt, dass es von der BIM ist also Enabler (Ermöglicher) klimafitter Gebäude. Die Planung bis zur Baustelle bereits einen guten Informations- Einbeziehung der technischen Aspekte in einem frühen Sta- Kosten im Lebenszyklus und Effizienzpotential durch austausch gibt. Vor allem die Gebäudeform generierenden Planerinnen (Architektur, Tragwerksplanung und TGA), die dium ist wichtig, damit ein energieeffizienter Betrieb möglich ist. Im besten Fall werden zukünftige Betreiberinnen und Be- den Einsatz digitaler Technologien sich in ihrem Tun im dreidimensioanalen Raum bewegen, nut- zen das virtuelle Gebäude zur Reflexion und Verortung ihrer treiber in die Planungsphase mit einbezogen. Die Planungs- aufgabe und Abstimmung ist dadurch zwar komplexer, lässt Abbildung 5: © vgl. Leitfaden Hochbau, IG Lebenszyklus und Digital Findet Stadt GmbH Arbeit. Jene, die mehr datenbasiert arbeiten wie Bauphysik sich mit Hilfe von BIM aber bewältigen, ohne dass die archi- und Geometer haben BIM in den hier gezeigten Projekten tektonische Gestaltung zu kurz kommt. Dies zeigen die inno- weniger genutzt. Gleiches ist in der Ausführungsphase zu vativen Projekte des vorliegenden Reports eindrücklich. beobachten, für Rohbau, Ausbau und Technik wird das Modell Grad der Beeinflussung Lebenszykluskosten als Arbeitshilfe herangezogen, vor allem in Projekten mit ho- her Vorfertigung wie beispielsweise im Holzbau, der im Report mit einem Projekt vertreten ist. Im Gebäudebetrieb wird BIM, vom technischen FM verwendet, Die Möglichkeit zur Daten- 2% dokumentation für spätere Nutzung ist hier inkludiert. Bessere Entscheidungen in frühen Planungsphasen 1.4 Energieeffizienz und 78 % der Einsatz erneuerba- rer Energieträger Simulationen von Umwelteinwirkungen anhand des Modells gehören noch nicht zum planerischen Alltag der Projekte. Dort Verbesserte Zusammenarbeit Intelligente wo sich die Auftraggebenden aber dafür entscheiden, diese zur Minimierung Technologien zur Vorhersagen auszuwerten, entsteht schon in der Planung ein des Ressourcenbedarfs 17 % weiteren Optimierung höherer Wissenstand für den Betrieb und die Nutzung von Ge- bäuden. Klima- und Energiesimulationen helfen dabei, Risiken 3% zu minimieren und Kosten zu sparen, da haustechnische An- lagen auf Basis von Jahressimulationen sehr genau dimensio- niert werden können oder auch planerisch und baulich auf An- Planen Bauen Betreiben Kapitel 1, Einführung
14 Elemente der Kreislaufwirtschaft auf der Materialebene und der Planungsebene mit BIM Ende Nutzung Betreiben 1.5 Kreislaufwirtschaft Rückbau / Verwertung und Einsatz natürlicher Übergabe Betrieb Baustoffe Bei der Übergabe des Gebäudes an das Facility Management (FM) sind alle zu dokumentierenden Informationen in der BIM BIM Reduce Datenbank gesammelt (Digitale Inbetriebnahme). Die benö- Reuse tigten Daten und betriebsrelevanten Pläne sind hinterlegt und Material Up-/ Re-Downcycle stehen dem CAFM (Computer Aided Facility Management) zur Verfügung. In der Planungsphase definierte Anwendungs- © vgl. Digital Findet Stadt GmbH fälle und Ziele sowie Qualitätsanforderungen werden jetzt ausschlaggebend. Wurde das Gebäudemodell über den Pro- jektprozess gut gepflegt und mit den relevanten Informationen Konzeptphase bestückt, ist der Digitale Zwilling für die Benutzung und die Realisierung Gebäudedokumentation wertvoll. Planen Kreislaufwirtschaft ist das Zukunftsthema der Baubran- Bauen che. Der Rückbau von Immobilien, sowie die Fähigkeit die verbauten Materialien im Kreislauf zu führen, muss bei der Errichtung mitgedacht werden. Dies fordert nicht nur die Re- cycling-Baustoffverordnung2 sondern auch der Anspruch an Projektstart ein nachhaltiges Gebäude. Eine ganzheitliche Lebenszyklus- betrachtung die auch Rückbau-, Abbruch- und Entsorgungs- kosten einbezieht ist notwendig. Dabei ist die Rezyklierbarkeit der Baustoffe entscheidend. Verbundbaustoffe und chemisch 1.6 Bedeutung der behandelte Materialien schneiden problematisch ab. Die In- chische Baubranche sind diese Standards essenziell, da sie formationen über verbaute Bauteile sollte etwa in einem Ma- ein effizientes und grundlagengesichertes Arbeiten ermög- Standardisierung terialpass dokumentiert werden, damit das spätere Freiwer- lichen. den von Stoffen bei Abriss des Gebäudes ein Teil der Wert- schöpfungskette sein kann (Urban Mining). Der materielle Gebäudepass ist eine Datenbank mit allen Baustoffen und Damit auch kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) an BIM Komponenten. Über eine Anbindung an SAP / ERP kann eine Projekten mitwirken können, sind einheitliche Standards und wirtschaftliche Bewertung erfolgen und der materielle Rest- offene Datenaustauschformate notwendig. wert eines Gebäudes nach dessen Nutzungsdauer ermittelt In der Praxis und der Literatur wird dabei von openBIM werden. Die Wertschöpfung ist nach Abschreibung des Ge- gesprochen. Die Definition ist nicht immer eindeutig. Nach bäudes also noch nicht abgeschlossen, sondern wird je nach buildingSmart international ist openBIM „[...] im Kern ein verbauten Materialien und globalen Rohstoffpreisen neu be- herstellerneutraler Kollaborationsprozess. openBIM-Pro- stimmt. zesse können als gemeinsam nutzbare Projektinformationen Die Materialwahl ist also nicht nur für die Lebensdauer, definiert werden, die eine nahtlose Zusammenarbeit für alle sondern auch für den Rückbau wichtig, Naturmaterialien und Projektteilnehmer unterstützen. openBIM erleichtert die reine Rohstoffe behalten ihren Wert oder können diesen so- Interoperabilität, um Projekten und Assets während ihres gar je nach Marktentwicklung steigern. Holz ist ein kreislauf- gesamten Lebenszyklus zu helfen.“3 fähiger Rohstoff. Modulare Vorfertigung ist vor allem im Holz- Grundlage für die Arbeit mit openBIM ist das offene bau weit verbreitet, weil dieser Vorteile in der Logistik und Datenmodell und das Austauschformat IFC (Industry Foun- Fertigung mit sich bringt. Automatisierte Fertigung und auch dation Classes), das in der Norm ISO 167394 weltweit stan- 3D Druck benötigen digitale Modelle als Input. Daher braucht dardisiert ist und von buildingSMART international entwickelt es hier BIM. Das ökologische Bauen gepaart mit der BIM wird. Auf nationaler Ebene werden notwendige Rollen, Pro- Technologie ist damit eine zukunftssichere Paarung. jektphasen und weitere Grundlagen für einen umfassenden, einheitlichen, produktneutralen, systematisierten Austausch von grafischen und alphanumerischen Daten in der ÖN A 6241-2 beschrieben. Weiters ist in Österreich die Ausschrei- bung, Vergabe und Abrechnung (AVA) in der Norm ÖN A 3 2063-2:2021 geregelt; diese Norm wurde im März 2021 um Warum OpenBIM® - www.buildingsmart.co.at/bim/warum-openbim Definitionen für AVA-relevante BIM Properties ergänzt. Durch diese Regeln der Zusammenarbeit wird der Pro- 2 zess klar vorgezeichnet und ein ressourcenschonendes 4 Die Recycling-Baustoffverordnung (BGBl. II Nr. 181 / 2015) ist mit 1.1.16 in Kraft ISO - ISO 16739:2013 - Industry Foundation Classes (IFC) for data sharing in the getreten Arbeiten ermöglicht. Für die von KMUs geprägte österrei- construction and facility management industries - www.iso.org/standard/51622.html Kapitel 1, Einführung Kapitel 1, Einführung
2. Ausgewählte Projekte5 16 Bibliotheks- und Seminarzentrum BOKU Wien; © Florian Voggeneder 2.1 Bibliotheks- und transparenten Kommunikation und Organisation der Informa- tion, resultierten höhere Termintreue und Kostensicherheit Seminarzentrum BOKU durch den konsequenten Einsatz von BIM. 3D Daten wurden aus der CAD-Software auf eine Plattform (BIMcollab) geladen Wien (Ilse-Wallentin- und konnten unmittelbar über Web Virtual Reality (VR) oder eine VR-Brille angeschaut und durchwandert werden (hub. Haus) ivanize.com/boku.html).wertung (Umsetzung) vornehmen. An BIM mitwirkende Gewerke: Eingereicht von Projektleitung, Architektur, Technische Gebäudeausrüstung- ARGE DELTA SWAP Architekten, Fachplanung (TGA-Fachplanung), Bauphysik, Tragwerks- SIDE – Studio for Information Design GmbH planung, Rohbaugewerke Standort Am Projekt beteiligte Unternehmen: Peter Jordan-Straße 82 Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H (BIG) (Bauherrin), ARGE 1190 Wien DELTA SWAP Architekten, Braun GmbH, Bollinger Grohmann ZT GmbH, IBO - Österreichisches Institut für Bauen und Projektbeginn Ökologie GmbH, SIDE – Studio for Information Design GmbH, Jänner 2018 Teamgmi Ingenieurbüro GmbH Fertigstellung Juli 2020 open BIM Das neue Bibliotheks- und Seminarzentrum für die BOKU Wien ist ein Pionierprojekt im Bereich der Nachhaltigkeit. Es wurde in Holzbauweise errichtet und erweitert den bestehenden BOKU Campus auf einer Nutzfläche von rund 3000 m². Ge- Use-Case Übersicht BIM6 plant wurde es von der Arbeitsgemeinschaft DELTA SWAP Architekten. Die Planung der ARGE DELTA SWAP Architekten erfolgte über ein integrales BIM-Modell, an dem gewerkeü- bergreifend gearbeitet wurde. Neben dem zentralen 3D- PLANEN BAUEN BETREIBEN Modell kamen vor und parallel zur BIM-Planung eine Reihe Visualisierung Werks-/ Montageplanung von Tools zur Anwendung – digital ist eben mehr als BIM. Koordiantion Fachgewerke Erstellung Ausführungspläne Bereits im Wettbewerb kam die EVA-Software (rapidlayouting. Fortschrittkontrolle (der Planung) Mengen- und Massenermittlung com) zum Einsatz. Der widmungskonforme Baukörper für das Kostenschätzung und Modellbasierte Qualitätskontrolle enge Baufeld wurde mit Hilfe des Bauplatzkonfigurators ge- Kostenberechnung Bauwerksdokumentation funden, über interaktives Arbeiten am 3D Modell wurden ak- Raumbuch tuelle Kennwerte wie Dichte und Höhen angezeigt. Mit dem Elektronische Einreichung Raumprogrammmanager und Grundrisskonfigurator wurden Kollisionspüfung erste Grundrissvarianten entwickelt, dabei wurden räumliche Zusammenhänge sowie Belichtungen vom Programm berück- sichtigt. Nachdem das BIM-Modell schon im Vorentwurf ver- fügbar war, wurden Abstimmungen mit der Universität & Bauherrin anhand des 3D-Modells besprochen, die Bauherrin war so interaktiv in den Planungsprozess eingebunden. Varian- ten konnten in konzeptionellen Modellen erarbeitet und ab- gestimmt und mit BIM ausgearbeitet und koordiniert werden. Die Planung fand im Modell statt und alle entstandenen Infor- mationen aus der Planung sind in das Modell eingepflegt wor- den. Parallel geführte Dokumente (Pläne, Listen, Übersichten usw.) wurden mit dem Modell in entsprechender Weise ver- knüpft (z.B. Datenblätter mit Elementen oder Berechnungen mit HKLS Systemen). Zum Abgleich der Planung und dem tatsächlich gebauten Zustand wurde mindestens zweimal im Projektverlauf eine Punktwolkenvermessung erstellt. Diese 5 Vermessung wurde mit den Modellen überlagert und nach- Die Aufzählung der Projekte sowie die Liste der Innovativen Unternehmen erhebt 6 keinen Anspruch auf Vollständig- und Richtigkeit. Die Texte und Fotos wurden von Quelle: ARGE DELTA SWAP Architekten und SIDE-Studio for Information Design geführt. Basierend auf einer höheren Planungsqualität, der den Projektbeteiligten zur Verfügung gestellt. GmbH Kapitel 2, Ausgewählte Projekte Kapitel 2, Ausgewählte Projekte
18 2.2 Umbau An BIM mitwirkende Gewerke: Golmerbahn Grüneck Architektur, TGA Fachplanung, Örtliche Bauaufsicht (ÖBA), Ausführende, Statik Eingereicht von Am Projekt beteiligte Unternehmen: SIDE – Studio for Information Design GmbH illwerke vkw AG (Bauherrin), SIDE – Studio for Information Design GmbH Standort Grüneck Rodund, 6780 Schruns Golmerbahn Grüneck; © SIDE GmbH Projektbeginn Juni 2020 Fertigstellung 2022 open BIM Nach einem initialen Pilotprojekt werden zukünftige Baupro- jekte mit der BIM Methode abgewickelt. Auch einige der Lie- genschaften der Illwerke VKW und deren Tochtergesellschaf- ten werden für zukünftige Umbauprojekte als BIM Modelle erfasst. Ein solches Projekt ist der Umbau der Golmerbahnsta- tionen, zu deren digitalen Erfassung, mittels 3D Laserscan- Use-Case Übersicht BIM7 nings, detaillierte Punktewolkenaufnahmen von der internen Vermessungsabteilung erstellt und in weiterer Folge als Grund- lage für die Bestandsmodellierung herangezogen werden. Die daraus entstehenden Gebäudedatenmodelle („Single Source of Truth“) kommen über den gesamten restlichen Le- benszyklus des Gebäudes zum Einsatz. Bereits im Architektur- PLANEN BAUEN BETREIBEN wettbewerb wurden den Planer:innen Vorlagedateien (Revit- Bestandserfassung Terminplanung der Ausführung CAFM datei oder auch Allplan und Archicad) zur Verfügung gestellt, Planungsvarianten Werks-/ Montageplanung Betriebsrelevante Pläne welche bereits das Bestandsmodell sowie diverse Bedarfs- Visualisierungen Erstellung Ausführungspläne Betriebsprozesse aufstellungen sowie die relevanten BIM- Standards der Auf- isualisierungen Baufortschrittskontrolle Adaptierungen und Umbauten traggeberin beinhalten. Koordination Fachgewerke Änderungsmanagement bei Veränderungsmanagement Im Zuge der Umbauarbeiten werden auch basierend auf Fortschrittkontrolle (der Planung) Planungsänderung regelmäßigen weiteren Punktwolkenvermessungen der Bau- Erstellung Entwurfs- und Einreich- Mängelmanagement fortschritt dokumentiert und das Bestandsmodell fortge- planung Modellbasierte Qualitätskontrolle schrieben. Kostenschätzung und Kosten- Mengen- und Massenermittlung Außerdem werden über das Gebäudedatenmodell die berechnung Bauwerksdokumentation Qualitätssicherung, die Kostenkontrolle, die Baustellenabwick- Raumbuch Datenerfassung für FM lung, sowie der Gebäudebetrieb abgewickelt. Planungsbegleitende Simulation Zur effizienten und nachvollziehbareren modellbasierten Planmanagement (Plannummern- Kommunikation wird das BIM Collaboration Format (BCF) vergabe, Planbezeichnung) verwendet. Dies diente vor allem der transparenten Abstim- Ökobilanzierung mung von gewerkeübergreifenden Planungsprozessen. Zum Kollisionsprüfung Management wird die entsprechende Plattform (BIMcollab) verwendet. 7 Quelle: SIDE-Studio for Information Design GmbH Kapitel 2, Ausgewählte Projekte Kapitel 2, Ausgewählte Projekte
20 Autobahnmeisterei Bruck an der Leitha; © FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH und 2.3 Autobahnmeisterei durch die Abrechnung im Modell gemacht werden. Aufgrund der Transparenz sowie der gleichen Datenbasis gehören Ab- Bruck an der Leitha rechnungsfragen der Vergangenheit an und die Projektbetei- ligten können sich verstärkt weiteren Aufgaben widmen. Wei- ters minimiert sich das Risiko für Fehler, wenn die Daten aus Eingereicht von einem gemeinsamen Modell stammen und die Bauteile nicht Autobahn- und Schnellstraßen-Finanzierungs- jedes Mal händisch gerechnet werden müssen. Neben BIM Aktiengesellschaft (ASFINAG) wurden auch weitere Tools zur Digitalisierung getestet. Unter anderem wurden von der Bauauftragnehmerin und der örtli- Standort chen Bauaufsicht Tools zur Dokumentation der Mängelbehe- 2460 Bruck an der Leitha bung eingesetzt. Mit den Smartglasses von DAQRI wurden in Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H. der Ausführungsphase einige Innenräume gescannt, wobei Projektbeginn man die Aufnahme direkt am Laptop verfolgen konnte. Nach 03 / 2016 der höchsterfolgreichen Premiere von neuen Digitalisierungs- tools und BIM im Hochbau der Asfinag waren sich alle einig: Fertigstellung „Schade, dass wir diese Erfahrungen nicht schon früher ge- 09 / 2019 macht haben!“ Weitere Informationen: www.digitalfindetstadt.at/news/ open BIM asfinag (Quelle: Autobahn- und Schnellstraßen-Finanzierungs- Aktiengesellschaft (ASFINAG)) Das Pilotprojekt Neubau Autobahnmeisterei Bruck an der Leitha hat sich inzwischen zum Vorzeigeprojekt in der Zu- An BIM mitwirkende Gewerke: sammenarbeit mit BIM von Auftraggeberin und Auftragnehmer Nutzerin, Projektsteuerung, Projektleitung, Bau Projektsteue- entwickelt. In der Planungsphase konnte bereits die spätere rung, Architektur, TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung, ÖBA, Nutzerin mittels VR Brille durch die neu zu errichtende Auto- Rohbaugewerke, Ausbaugewerke, Einrichtungsgewerke, bahnmeisterei gehen und sich ein Bild der zukünftigen Ge- Technikgewerke, Technische Services gebenheiten machen. Mit der Angebotsabgabe wurde von der Am Projekt beteiligte Unternehmen: Auftraggeberin die Ausarbeitung eines BIM-Konzepts gefor- dert. Zusätzlich zur herkömmlichen Planung wurden auch die Autobahn- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesell- Use-Case Übersicht BIM9 digitalen (Teil-) Modelle sowie die Auftraggeber-Informations- schaft (ASFINAG) (Bauherrin), Acht Engineering ZT GmbH, Anforderungen (AIA) für die Bauphase erstellt und mit der Christian Andexer Architekt, Elektro Planung Walter e.U, FCP Ausschreibung veröffentlicht. Mittels der Daten, die aus dem Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH, Leyrer + Graf Baugesell- Modell kommen, werden 40 % der Massen direkt über das schaft m.b.H., TK 11 Gebäudetechnik GmbH PLANEN BAUEN BETREIBEN Modell abgerechnet. Viele Learnings und Vorteile konnten Visualisierung Terminplanung der Ausführung Betriebsrelevante Pläne Bemessung und Nachweisführung Werks-/ Montageplanung Koordination Fachgewerke Erstellung Ausführungspläne BIM – Leistungsumfang8 Fortschrittskontrolle (der Planung) Baufortschrittskontrolle Kollisionsprüfung Änderungsmanagement bei Planungsänderung Mengen- und Massenermittlung Abrechnung „PFLICHT“ (AUSZUPREISEN) „KÜR“ (ZUSCHLAGSKRITERIEN) Bauwerksdokumentation Datenerfassung für FM BAUABLAUFMODELL (4D) PROJEKTAUFBAU-, mindestens Montagedatum -ABLAUFORGANISATION monatlicher Ist-Zustand BIM-Konzept zur Optimierung BAUKOSTENMODELL (5D) VEREINFACHUNG DER 40 % der Baukosten (je Gewerk) ABRECHNUNG (5D) monatliche Anpassung Zusätzliche Maßnahmen 8 BESTANDSMODELL („AS-BUILT“) VERBESSERUNG DER Quelle: Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktien-gesellschaft LOD 300 EIGENÜBERWACHUNG (ASFINAG) IFC-Modell und native Datei Zusätzliche Maßnahmen 9 Quelle: Autobahn- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) Kapitel 2, Ausgewählte Projekte Kapitel 2, Ausgewählte Projekte
22 Neubau Bio-Institut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein; © BME Baumanagement ZT GmbH 2.4 Neubau Bio-Institut 2-stufiges EU-weites Verhandlungsverfahren zur Findung eines GU+ durchgeführt. Dabei wurden insbesondere speziel- der HBLFA Raumberg- le BIM-Vertragsbestandteile, basierend auf ISO und CEN Nor- men für alle Planenden und Ausführenden („BIM-BVBs“) ein- Gumpenstein gearbeitet und die Verankerung des horizontalen Nach- haltigkeitsprinzips bei der Leistungsbeschreibung (insb. Intel- ligentes Energiekonzept, ökologische Baumaterialien) gewähr- Eingereicht von leistet. BME Baumanagement ZT GmbH, buildingSMART Austria, Heid und Partner Rechtsanwälte GmbH An BIM mitwirkende Gewerke: Architektur, TGA Fachplanung, Tragwerksplanung, Bauphysik, Standort ÖBA, Rohbaugewerke, Ausbaugewerke, Einrichtungsgewer- Leitnerweg 1 ke, Technikgewerke, Geometer, Holzbau, Facility Management 8951 Stainach-Pürgg Am Projekt beteiligte Unternehmen: Projektbeginn Landwirtschaftliche Bundesversuchswirtschaften Gesell- 2020 schaft mit beschränkter Haftung (BVW) (Bauherrin), BME Baumanagement ZT GmbH, buildingSMART Austria, Heid und Fertigstellung Partner Rechtsanwälte GmbH, Pilz & Partner ZT GmbH, tga- 2021 plan gebäudetechnik gmbh open BIM Methodik Das Bio-Institut soll aus Sicht der öffentlichen Auftraggeberin ein „Leuchtturmprojekt“ für Nachhaltigkeit und digitale Trans- formation für den gesamten Lebenszyklus sein. Der gesamte Planungs- und Errichtungsprozess sowie der laufende Betrieb werden entsprechend der open BIM (Building Information Modelling) – Methodik durchgeführt bzw. mit offenen Daten- Use-Case Übersicht BIM10 formaten (IFC) unterstützt. Durch das Erfassen des Projektes als digitales Modell, wurden vor allem Schnittstellenprobleme zwischen den einzelnen Gewerken vermieden und durch die verbesserte Kommunikation und Koordination von der Aus- PLANEN BAUEN BETREIBEN schreibung über Planungs-, Ausführungs- und Nutzungspha- Bestandserfassung Erstellung IFC Modelle und Computer Aided Facility se eine erhöhte Transparenz und Kostensicherheit sowie ein Planungsvarianten (BAP) Ausführungspläne Management (CAFM) effizienter Betrieb (transparente Instandhaltung) erreicht. Visualisierungen Baufortschrittskontrolle incl. Betriebsrelevante Modelle, Innerhalb des Projektes wurden die Steuerungs- und Effizienz- Bemessung und Nachweisführung Laserscanning as built Dokumente, Schema steigerungs-potenziale in Anlehnung an internationale Bench- Koordination Fachgewerke Modellbasierte Qualitätskontrolle marks ausgeleuchtet. Im Zuge des Projektes wurden im LOI Fortschrittskontrolle (der Planung) (TGA) 100 drei Projektvarianten durch Gebäudesimulation gegen- Erstellung Entwurfs- und Mengen- und Massenermittlung übergestellt. Ab dem Entwurf wurden die Technische Gebäu- Einreichplanung Datenerfassung für FM deausrüstung und Tragwerksplanung laufend mit dem Archi- Kostenschätzung und tekturmodell einer BIM Gesamtkoordination unterzogen. Die Kostenberechnung Fachmodelle wurden weitergeführt, die baubehördliche Ge- Raumbuch nehmigung erfolgte auf Basis der Gebäudemodelle. Für die Planungsbegleitende Simulation Einreichung der Zertifizierung „Klimaaktiv Gold“ wurde eine QM / QS (Planungscontrolling) Gebäudesimulation durchgeführt und das Datendelta des BIM Kollisionsprüfung Modells offengelegt. Die Planungsmodelle wurden während der Bauphase laufend weitergeführt. Es erfolgte ein as plan- ned – as built – Vergleich mittels Laserscanning und Punkt- wolken. Die Vergabe- und vertragsrechtliche Betreuung dieses open BIM Projektes führte die Kanzlei Heid und Partner Rechtsanwälte GmbH durch. Vom Rechtsberater wurde ein 10 Quelle: BME Baumanagement ZT GmbH Kapitel 2, Ausgewählte Projekte Kapitel 2, Ausgewählte Projekte
24 Bildungscampus Landgutgasse 30; © expressiv.at + schluderarchitektur 2.5 Bildungscampus An BIM mitwirkende Gewerke: Landgutgasse, Nutzerin, Projektsteuerung, Projektleitung, Architektur, wei- tere Konsulenten, TGA Fachplanung, Tragwerksplanung, Bau- Landgutgasse 30, physik, Statik, Landschaftsplanung, Versickerung, Innenaus- bauten 1100 Wien Am Projekt beteiligte Unternehmen: Magistratsabteilung 34 – Bau- und Gebäudemanagement Eingereicht von (Bauherrin), Ernst & Young Real Estate GmbH, iC consulenten iC consulenten Ziviltechniker GesmbH Ziviltechniker GesmbH, schluder architektur ZT GmbH Standort Landgutgasse 30 1100 Wien Projektbeginn 2018 Fertigstellung 2023 open BIM Der Bildungscampus Landgutgasse wird als innovatives Ge- bäude mit Versorgung aus regenerativen Energien geplant. Die Energie zum Heizen und Kühlen wird weitgehend vor Ort bezogen über Energiepfähle und Tiefensonden unter dem Gebäude bereitgestellt. Die Stromversorgung wird über die Use-Case Übersicht BIM11 großflächige Photovoltaik (PV) Anlage am Flachdach unter- stützt. Der verbleibende Strombedarf wird aus dem öffentli- chen Netz gedeckt. Die Planung, Ausführung und der Betrieb werden mit BIM PLANEN BAUEN BETREIBEN Methoden durchgeführt. Das gesamte Gebäude, das statische Planungsvarianten Nicht im Leistungsumfang Smart Building: autonome bedarfs- Modell sowie die technische Gebäudeausrüstung werden Visualisierungen des GP’s gerechte raumweise CO2-Regelung modelliert und mit relevanten Informationen befüllt. Die Ko- Bemessung und Nachweisführung der Lüftung; bedarfsgerechte ordination in diesem open BIM Projekt erfolgt teilautomatisiert Koordination Fachgewerke Planungsvarianten: Zeitersparnis durch Regelung von Heizung, Kühlung und über die Software Solibri. Die Projektqualität wird somit effi- Fortschrittskontrolle (der Planung) integralen Überblick bei Varianten, Sonnenschutz (mit manueller zient hoch gehalten, indem Kollisionen gefunden und Abstim- Erstellung Entwurfs- und besseres Erkennen von Abhängigkeiten. Übersteuerungsmöglichkeit). mungsbedarf einfach koordiniert werden kann. Das Modell Einreichplanung Detaillierte Erfassung und Analyse dient weiters als Grundlage für präzise Kostenberechnungen. Arbeits-/ Gesundheitsschutz Visualisierungen: 3D Darstellung führt des Energieverbrauchs mit Visuali- gewährleistet. (Planung und Prüfung) zu besserer Kommunikation; Neben- sierung für die Nutzer zur Bewusst- Kostenschätzung und produkt der modellbasierten Planung, seinsbildung. Hocheffiziente PV Kostenberechnung kein zusätzlicher Aufwand. Anlage. Raumbuch Planungsbegleitende Simulation Bemessung: Datenverknüpfung Planmanagement zwischen statischer Berechnung und QM/QS (Planungscontrolling) Tragwerksmodell. Kollisionsprüfung Planungsfreigabe Koordination Fachwerke: Einfachere Abstimmung modellbasiert mit Kolli- sionsprüfung. Fortschrittskontrolle: Analyse der LOI (Level of Information=Dateninhalt) Daten mit besserer Übersicht über den Planungsfortschritt. 11 Quelle: iC consulenten Ziviltechniker GesmbH Kapitel 2, Ausgewählte Projekte Kapitel 2, Ausgewählte Projekte
26 2.6 Speicherbecken An BIM mitwirkende Gewerke: Gelbe Haide Bau Projektsteuerung, Rohbaugewerke, Ausbaugewerke, Technikgewerke, Weitere Gewerke Speicherbecken Gelbe Haide; © Doka Österreich GmbH Eingereicht von Am Projekt beteiligte Unternehmen: Mensch und Maschine Austria GmbH Stadt Wien (Bauherrin), Doka Österreich GmbH, HABAU Hoch und Tiefbaugesellschaft m.b.H, Mensch und Maschine Aust- Standort ria GmbH Triester Straße und Draschepark 1230 Wien Projektbeginn 01. April 2019 Fertigstellung Dezember 2020 open BIM Das Projekt umfasste die Errichtung eines Speicherbeckens, einesÜberlaufbeckens sowie eines Zuleitungskanals zum Speicherbecken. Das Becken dient dem Hochwasserschutz der Anrainer -Wohngebiete an der Liesing, einem Fluss, der mitten durch die Stadt Wien fließt. Seit Fertigstellung Ende 2020 kann das Becken 10 Millionen Liter Regenwasser auf- nehmen und schützt somit den Liesingbach und angrenzende Wege vor Verschmutzung. 3D Modelle im IFC-Format wurden von HABAU Hoch und Use-Case Übersicht BIM12 Tiefbaugesellschaft m. b. H. erstellt und von Doka GmbH um die Schalungsplanung ergänzt. Durch die Verwendung einer gemeinsamen digitalen Projektplattform (CDE), welche die Kommunikation und Koordination der Baustelle und Projekt- PLANEN BAUEN BETREIBEN beteiligten erheblich vereinfachte („Baufortschrittskontrolle“), Planungsvarianten Terminplanung der Ausführung und vorab abgestimmter Taktplanung („Terminplanung der Visualisierungen Logistikplanung Ausführung“) mit der BIM-Methodik wurde vor Ort kaum zu- Bemessung und Nachweisführung (Baustellenüberwachung) sätzliches Material benötigt und somit Ressourcen eingespart. Fortschrittskontrolle (der Planung) Werks-/ Montageplanung So wurden die Schalungseinheiten so konfiguriert, dass sie Kostenschätzung und Baufortschrittskontrolle auf der Baustelle möglichst wenig zerlegt werden mussten, Kostenberechnung Mengen- und Massenermittlung um sie für den nächsten Betonierabschnitt zu verwenden. Alle Abrechnung wesentlichen Parameter wie die Hubkraft und Reichweite des Bauwerksdokumentation Krans wurden ebenfalls im Design berücksichtigt. Jeder der fünf Umsetzeinheiten war genau so lang und so schwer, dass sie mit dem Kran mit einem Hub versetzt werden konnten. Durch die vorab abgestimmte Taktplanung konnte etwa alle 3 Tage mit vier Arbeitern ein Takt geschalt werden. Normaler- weise benötigt man dafür fünf Tage und sechs Arbeiterinnen. Für insgesamt 13 Takte benötigte man etwa zwei Monate Bauzeit („Werks-/ Montageplanung“). Mensch und Maschine Austria hat das Projektteam der Doka GmbH in den Bereichen Konstruktion, Koordination und Management ausgebildet. Danach wurde in individuellen, pro- jektbezogenen Coachings und Consultings Unterstützung im Bereich des Austauschs in open BIM Projekten gegeben. Im nativen Bereich wurde intensiv an den Projektvorlagen und (Revit) Familienvorlagen gearbeitet sowie Zuordnungstabellen für den Industry Foundation Classes (IFC) Export aufbereitet. Weitere Informationen: www.doka.com/at/news/press/ 12 gelbe-haide (Quelle: Doka Österreich GmbH) Quelle: Mensch und Maschine Austria GmbH Kapitel 2, Ausgewählte Projekte Kapitel 2, Ausgewählte Projekte
28 © FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH / Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH Future Art Lab mdw Uni für Musik & angewandte Kunst - Gesamte BIM Modell; 2.7 Future Art Lab An BIM mitwirkende Gewerke: mdw Uni f. Musik & Projektleitung, Architektur, TGA Fachplanung, Tragwerks- planung, Bauphysik, Rohbaugewerke angewandte Kunst Am Projekt beteiligte Unternehmen: Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG) (Bauherrin), FCP Eingereicht von Fritsch Chiari & Partner ZT GmbH, Gawaplan Haustechnische FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH Anlagen Gesellschaft m.b.H., Kubik Project Ges.m.b.H., Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH Standort Anton-von-Webern-Platz 1 1030 Wien Projektbeginn 2016 Fertigstellung 2020 open BIM Das neue Institutsgebäude wird am Campus der Universität für Musik und darstellende Kunst im 3. Bezirk in Wien errich- tet. Das Gebäude wird in seinen zwei unterirdischen und drei oberirdischen Geschossen drei Institute der Universität um- fassen: das Institut für Elektroakustik, das Institut für Tasten- Use-Case Übersicht BIM13 instrumente und die Filmakademie mit Kino. Das Projekt umfasst sowohl open-BIM- als auch closed- BIM-Komponenten. Die Architektinnen (P&T) und die Trag- werksplaner (FCP) haben in einem gemeinsamen Revit-Modell gearbeitet. Die HKLS und Elektrotechnik haben in separaten Teil-Modellen gearbeitet, wobei das Elektro-Teil-Modell eben- PLANEN BAUEN BETREIBEN falls auf dem Revit-Server gehostet wurde und live mit dem Bestandserfassung Terminplanung der Ausführung Architektur- und Statik-Modell verknüpft war. Das HKLS-Mo- Planungsvarianten Werks-/ Montageplanung dell wurde in regelmäßigen Zyklen als IFC-Datei mit den Revit- Visualisierungen Erstellung Ausführungspläne Modellen koordiniert. Zusätzlich zu den in der Tabelle ange- Bemessung und Nachweisführung Modellbasierte Qualitätskontrolle führten Use-Cases wurden noch folgende behandelt: Er- Koordination Fachgewerke Mengen- und Massenermittlung stellung der 3D-Fachmodelle, Änderungsmanagement, Plan- Fortschrittskontrolle (der Planung) ableitung vom Model und Nutzung für Betrieb und Erhaltung. Erstellung Entwurfs- und Einreichplanung Arbeits-/ Gesundheitsschutz (Planung und Prüfung) Kostenschätzung und Kostenberechnung Raumbuch Planungsbegleitende Simulation Planmanagement (Plannummern- vergabe und Planbezeichnung) Kollisionsprüfung 13 Quelle: FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH Kapitel 2, Ausgewählte Projekte Kapitel 2, Ausgewählte Projekte
30 Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung; © ARGE DELTA SWAP 2.8 Bezirkshaupt- An BIM mitwirkende Gewerke: mannschaft Salzburg- Architektur, TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung Am Projekt beteiligte Unternehmen: Umgebung Land Salzburg (Bauherrin), ARGE DELTA SWAP, ALLPLAN Gesellschaft m.b.H, Bollinger und Grohmann ZT Eingereicht von GmbH ALLPLAN Gesellschaft m.b.H Standort Ernst-Lodron-Straße 5201 Seekirchen am Wallersee Projektbeginn 07 / 2020 Fertigstellung 06 / 2023 mixed BIM Der Neubau der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umge- bung in Seekirchen hat das Ziel, neben einer erhöhten geo- metrischen Definition im Modell, auch den Informationsgehalt wesentlicher Bauteile im Modell einzupflegen und durchgän- gig bis zum Betrieb zu aktualisieren / adaptieren. Use-Case Übersicht BIM14 Die ARGE DELTA SWAP ist für die Generalplanung und die BIM-Gesamtkoordination verantwortlich. Allplan über- nimmt hier die Verantwortung für die TGA-Planung, Bauphysik sowie klima:aktiv-Zertifizierung. Der gesamte Planungsprozess wird mit einem BIM Projektabwicklungsplan (BAP) begleitet. Neben einer ständigen Pflege der Bauteilinformationen (LOI- PLANEN BAUEN BETREIBEN Pflege) bis hin zum Betrieb, stehen sowohl die Kosten (modell- Koordination Fachgewerke Mengen- und Massenermittlung basierte Mengenermittlung) als auch die Planungsqualität im Erstellung Entwurfs- und Vordergrund der BIM-Planung. Einreichplanung Vorteile und Mehrwerte welche die Use-Case Entwurfs- Kostenschätzung und planung mit sich bringen, sind unter anderem ein schnellerer Kostenberechnung Austausch von aktuellen Planständen, die Koordination ver- Raumbuch schiedener Gewerke, die rasche Umsetzung von Änderungen, Planmanagement (Plannummern- das Erkennen von Kollisionen sowie die Möglichkeit der vergabe, Planbezeichnung) schnelleren Erstellung von Layouts (zusätzliche Möglichkeiten Kollisionspüfung wie Details in 3D möglich). Leistungsverzeichnis, Ausschrei- bung, Vergabe 14 Quelle: ALLPLAN Gesellschaft m.b.H Kapitel 2, Ausgewählte Projekte Kapitel 2, Ausgewählte Projekte
32 Wohnbau - Hauptstraße 139; © AS Architektur Augustin Steinwidder ZT GmbH 2.9 Hauptstraße 139, An BIM mitwirkende Gewerke: 2391 Kaltenleutgeben Projektleitung, Bau Projektsteuerung, Architektur, TGA Fach- planung, Tragwerksplanung, Rohbaugewerke, Ausbaugewer- ke, Statik Eingereicht von Dipl. Ing. Wilhelm Sedlak Gesellschaft m.b.H Am Projekt beteiligte Unternehmen: Sedlak Immobilien GmbH (Bauherrin), Architekturartelier Standort Steinwidder ZT GmbH, bimspot GmbH, Dipl. Ing. Wilhelm Sed- Hauptstraße 139 lak Gesellschaft m.b.H., ZENTRAPLAN Planungsges.m.b.H. 2391 Kaltenleutgeben Projektbeginn Juni 2021 Fertigstellung Dezember 2022 mixed BIM Planung und Errichtung eines Wohnbaus in Kaltenleutgeben erfolgten mittels digitaler Arbeitsmethoden. Die freifinanzier- te Wohnhausanlage in Kaltenleutgeben besteht aus zwei Bau- teilen, die Platz für 40 Wohnungen bieten. Eine Besonderheit dieses Projektes ist der Verbau in den Hang hinein, welche eine Steigung von bis zu 55 % aufweist. Das ist baustellenlo- gistisch eine Herausforderung, da sich dadurch mehrere Pla- teaus ergeben, die unterschiedlich gesichert werden müssen. Eine weitere Erschwernis ist die geringe Lagerungsmöglich- keit auf der Straße, darum muss auch die Lagerung bzw. die Use-Case Übersicht BIM15 Materialbeförderung am Baufeld gut durchdacht werden. Unter anderem haben wir uns auch deswegen dazu entschie- den, den BIM-Prozess aus der Planung in den Baubetrieb PLANEN BAUEN BETREIBEN weiterzuführen. Dabei wurden folgende Leistungen mit BIM Planungsvarianten Terminplanung der Ausführung erbracht – Integrale Planungsmethodik, modellbasierte Kom- Visualisierungen Logistikplanung (Baustellen- munikation, Planungsableitung, LV-Ableitung, BIM als Info- Koordination Fachgewerke überwachung) quelle, Rohbau Aufmaß, Mängelmanagement und Bestands- Erstellung Entwurfs- und Änderungsmanagement bei dokumentation. Ziel ist es daraus ein besseres Projekt- Einreichplanung Planungsänderung verständnis für alle Beteiligte zu schaffen, um Hindernisse Kostenschätzung und Mängelmanagement bzw. Erschwernisse frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu Kostenberechnung Modellbasierte Qualitätskontrolle lösen. Raumbuch Mengen- und Massenermittlung Kollisionsprüfung Bauwerksdokumentation 15 Quelle: Dipl. Ing.Wilhelm Sedlak Gesellschaft m.b.H. Kapitel 2, Ausgewählte Projekte Kapitel 2, Ausgewählte Projekte
Sie können auch lesen