Digitalisierung in der Bildung - auf Spurensuche rund um den Bodensee - Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen - IBK
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Digitalisierung in der Bildung – auf Spurensuche rund um den Bodensee Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen
2 | Inhalt Digitalisierung in der Bildung – auf Spurensuche rund um den Bodensee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Vorwort des IBK-Vorsitzenden E-Learning und BYOD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Kanton Appenzell Ausserrhoden Digitalisierter Laborunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Kanton Appenzell Innerrhoden Referenzschule des Lernmedienzentrums: Grundschulbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Land Baden-Württemberg iLernfabrik 4.0: digitale Transformation an Berufsschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Land Baden-Württemberg Berufliche Weiterbildung im Handwerk mit ILIAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Land Baden-Württemberg ERP-basiertes Lernen: berufliche Weiterbildung im kaufmännischen Bereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Land Baden-Württemberg Digitale Schule 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Freistaat Bayern Referenzschule für Medienbildung: GMS Blaichach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Freistaat Bayern pepperMINT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Fürstentum Liechtenstein Lernfördersysteme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Kanton St.Gallen IT-Bildungsoffensive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Kanton St.Gallen go tec! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Kanton Schaffhausen tablet-ScHool.ch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Kanton Schaffhausen campusTV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Kanton Thurgau
Inhalt | 3 Matura Talenta IT. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Kanton Thurgau Denken lernen, Probleme lösen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Land Vorarlberg Code Base . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Land Vorarlberg CompiSternli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Kanton Zürich Weiterbildung im Blended-Learning-Format . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Kanton Zürich © 2018 Internationale Bodensee Konferenz (IBK) IBK-Geschäftsstelle, Benediktinerplatz 1, D-78467 Konstanz Eine Initiative des IBK-Vorsitzes 2018 des Kantons Schaffhausen Redaktion: Alex Villanova, Erziehungsdepartement Kanton Schaffhausen Gestaltung: stamm+co. AG, Schleitheim SH Bildnachweise: Die Fotos wurden von den IBK-Mitgliedsländern/-kantonen zur Verfügung gestellt. Symbolbilder stammen aus lizenzfreien Bildquellen. Abbildung auf S. 10: tmcphotos / shutterstock.com Druck: stamm+co. AG, Schleitheim SH Papier und Druck nachhaltig, zertifiziert und dokumentiert. Auflage: 600 Exemplare Download: www.bodenseekonferenz.org/digital Dezember 2018
4 | Digitalisierung in der Bildung – auf Spurensuche rund um den Bodensee Vorwort des IBK-Vorsitzenden Christian Amsler, «Digitalisierung in der Bildung – auf Spurensuche Regierungspräsident rund um den Bodensee» gelungene Beispiele aus den Kanton Schaffhausen, Anrainerstaaten des Bodensees zusammentragen. Vorsitzender der Internationalen Es ist meines Erachtens eine sehr eindrückliche Bodensee-Konferenz 2018 Momentaufnahme und Best Practice-Sammlung entstanden: Wie vermitteln wir unseren Kindern und Jugendlichen digitale Kompetenzen, die sie zu einer Liebe Kolleginnen und Kollegen der IBK Berufskarriere und zum lebenslangen Lernen be- Sehr geehrte Damen und Herren fähigen – auch wenn in zehn oder zwanzig Jahren die digitalen Geräte von heute längst veraltet sind, sich Digitalisierung ist das Schlagwort der Stunde. Einig digitalisierte industrielle Prozesse anders gestalten sind sich die Expertinnen und Experten, dass sie und sich die Arbeitsformen im Zuge des rasanten unsere Arbeits- und Lebenswelt verändert hat und technologischen Fortschritts ständig weiterentwi- in hohem Tempo weiter verändern wird. Leider wis- ckeln? Welche Lösungswege sind vielversprechend? sen wir nicht inwiefern. Wie können wir uns und vor allem die nächste Generation dennoch bestmöglich Verteilt über unser Schaffhauser Vorsitzjahr haben darauf vorbereiten? wir zudem verschiedene Schwerpunkte zum Thema Digitalisierung gesetzt. Als Beispiele seien erwähnt: Die IBK hat eben ihr neues Leitbild und ihre neue Forum am Wirtschaftskonzil in Konstanz, Vorträge Strategie beschlossen. Wirtschaftliche Prosperi- von Expertinnen und Experten, Lehrpersonen u.a. tät, Fortschritt und Innovation im Bodenseeraum bei der IBH, Besuche oder Präsentationen von spielen darin eine grosse Rolle und selbstredend Best Practice oder Teilnahme an entsprechenden dabei auch die Digitalisierung. Gewisse Projekte zu Tagungen. diesem Thema, das alle Lebensbereiche umfasst, haben wir in der IBK bereits auf den Weg geschickt. Schaffhausen freut sich, Ihnen allen zum Ende des Andere sind noch im Konzeptstadium und sollen Vorsitzjahres die vorliegende Broschüre überrei- im Verlauf der nächsten Jahre Gestalt annehmen. chen zu dürfen. Doch unsere grösste Ressource im Innovations- raum Bodensee sind unsere gut ausgebildeten Schaffhausen, 6. Dezember 2018 jungen Leute. Hier wollten wir im Kanton Schaffhausen in unserem Vorsitzjahr 2018 ansetzen und unter dem Motto
E-Learning und «Bring Your Own Device» | 5 Appenzell Ausserrhoden Seit drei Jahren sind die Lernenden der Berufe Schreiner, Detailhandelsfachleute und Detail- handelsassistenten sowie Polymechaniker und Konstrukteure mit eigenen IT-Geräten am BBZ Herisau unterwegs. Wir arbeiten gemeinsam in der Office 365-Cloud und stellen Lerninhal- te, Übungen, Prüfungen etc. elektronisch zur Verfügung und begleiten den Lernprozess, wo sinnvoll, ebenfalls digital. Unser Credo ist die zielführende und motivierende digitale Anrei- cherung des Unterrichts und nicht «digital um jeden Preis». Dabei helfen uns, nebst Apps der Office 365-Cloud, Anwendungen wie Quizlet, nen in die Cloud. Die Daten für den Unterricht sind Kahoot, Padlet, ISTest oder Learningapps. Im im persönlichen Cloudlaufwerk gespeichert und die kommenden Jahr starten auch die weiteren Fachschaften organisieren sich in Sharepoint und Berufe am BBZ Herisau schrittweise mit dem in digitalen Teams. IT-affine Lehrpersonen sind für digitalen Lernen. Kolleginnen und Kollegen die ersten Ansprechpart- ner bei Problemen und beraten bei der Umsetzung Der Laptop und das Smartphone werden in der des digitalen Lernens. Die Weiterbildung der Lehr- Berufswelt unserer Lernenden zu Werkzeugen wie personen mit regelmäßigen kurzen Workshops ist Hobel, Phasenprüfer, Fiebermesser oder die Laden- zentral. Neuerungen, Best Practice und Änderun- kasse. Die Lernenden sollen die digitalen Werk- gen sind die hauptsächlichen Themen. Im tägli- zeuge an allen drei Lernorten kompetent einsetzen chen Unterricht sind es manchmal auch Lernende können, also im Lehrbetrieb, in überbetrieblichen innerhalb der Klasse, die für ihre Mitlernenden Sup- Kursen und bei uns an der Berufsfachschule. Sie port leisten oder gar die Lehrperson unterstützen. starten mit einem Convertible-PC mit Stifteingabe Somit wird Lernen an der Berufsfachschule mehr in die Ausbildung. Integriert in den eigentlichen Be- und mehr auch zu kooperativem Lernen mit einem rufsfachschulunterricht erwerben sie die notwendi- gemeinsamen Kompetenzzuwachs. gen Fähigkeiten im Umgang mit Clouds und Apps. Die Lehrpersonen werden laufend in den digitalen Berufsbildungszentrum Herisau Kompetenzen geschult und sind flächendeckend Waisenhausstraße 6 | CH-9100 Herisau seit rund zwei Jahren mit eigenen Convertible-PCs Telefon: 0041 (0)71 353 50 20 unterwegs. Vor den Klassen zogen die Lehrperso- sekretariat@berufsschule.ch | www.berufsschule.ch
6 | Digitalisierter Laborunterricht Appenzell Innerrhoden Der Schulalltag hat sich mit der digitalen Technologie verändert. Rechtzeitig dafür wurde in allen Schulen – insbesondere am einzigen Gymnasium des Kantons – eine zeitgemäße IT-Ausstattung geschaffen, die nicht nur einen geschützten Datenverkehr, sondern auch eine effiziente Nutzung digitaler Medien und Tech- nologien gewährleistet. Im Zusammenhang mit der Einführung von Windows 10 und den damit sie diesen digitalen Zugang zum Unterricht integrierten Applikationen haben die Kolle- besonders zu schätzen – werden doch viele ginnen und Kollegen vom Fachbereich Physik administrative Maßnahmen abgenommen und eine digitalisierte Möglichkeit der Zusammen- mehr Zeit für den Lehrer-Schüler-Kontakt ge- arbeit mit ihren Schülerinnen und Schülern im schaffen. Laborunterricht des Grundlagenfaches Physik gefunden, um bessere Lernergebnisse und ein Die in der Fachliteratur immer wieder gern effizientes Arbeiten zu erzielen. diskutierte Problematik «homogene vs. hetero- gene Gruppen» kann insofern für die Lehrperson Im Laborunterricht des Grundlagenfachs Physik am wohltuend entschärft werden, da alle Teilneh- Gymnasium St. Antonius in Appenzell arbeiten die menden einer Gruppe jederzeit einen von der oberen Gymnasialklassen in kleinen Gruppen zu- Lehrperson gesteuerten Zugriff auf alle Ge- sammen. Mit Hilfe der Applikation «Microsoft Teams» schehnisse in der Gruppe haben. haben sie z.B. die Möglichkeit, Versuchsprotokolle vor Ort am Tablet und für die Lehrperson einsehbar Unterstützt wird diese moderne Art des Unter- auszufüllen, in Interaktion mit anderen Gruppen und richtens vollumfänglich vom Kanton Appenzell Foren zu treten sowie Filmsequenzen zu wichtigen Innerrhoden, welcher der Arbeitgeber des Gym- Versuchsergebnissen zu erstellen und zu kommen- nasiums St. Antonius ist. tieren. Mittels «OneDrive» & Co., aber auch mit Hilfe von Notizverwaltungssoftware wie «Evernote» und Gymnasium St. Antonius Appenzell «OneNote» haben die Lehrkräfte jederzeit Ein- Rüdiger Scholz, Fachlehrperson Physik blick in die Ergebnisse des Unterrichtsgesche- Hauptgasse 51 | CH-9050 Appenzell hens im Labor. Gerade wenn die Lehrpersonen Telefon: 0041 (0)71 788 98 00 nicht über eine Fachassistenz verfügen, wissen info@gym.ai.ch | www.gymnasium.ai.ch
Referenzschule des Landesmedienzentrums | 7 Baden-Württemberg Seit vier Jahren ist die Haidelmoosschule in Konstanz Referenzschule des Landesmedien- zentrums. Um die Erfahrungen mit pädago- gischen und technischen Unterstützungs- leistungen im Projekt «Medienbildung in der Grundschule» für andere Schulen nutzbar zu machen, richtete zum Schuljahr 2014/2015 das Landesmedienzentrum Baden-Württem- berg (LMZ) sogenannte «Referenzschulen» ein. einen Klassensatz iPads zur Verfügung stellte, und Das Referenzschulmodell des LMZ wird einerseits dem medienpädagogischen Berater Jochen Rick ausgesuchte Kollegien intensiv auf ihrem Weg führte die Klassenlehrerin und Multimediaberaterin zur Umsetzung von Medienbildung im Unterricht der Schule, Frau Cathrin Ridder, ein Projekt mit begleiten. Andererseits sollen alle anderen Grund- ihrer 2. Klasse zum Thema «Das Leben zur Zeit schulen unterstützt werden, welche die Medien- der Römer» durch. Anlass für die Themenauswahl bildung erst noch einführen wollen und sich damit war die Playmobilausstellung «Römisch way of life» auf die Anforderungen der neuen Bildungspläne im Archäologischen Landesmuseum Konstanz. Im vorbereiten. In verschiedenen Landkreisen wurde folgenden Unterrichtsabschnitt lernten die Kinder je eine Schule als Referenzschule exemplarisch den Umgang mit der App Book Creator. Die Schüle- mit entsprechender Hardware ausgestattet und rinnen und Schüler sollten damit zu Präsentations- pädagogisch begleitet. Unser Kollegium wird zwecken ein E-Book erstellen. Der Lernzuwachs medienpädagogisch qualifiziert und erhält für die war nicht nur auf technischer Ebene (Bedienung Projektlaufzeit wöchentlich Beratung durch Me- des iPads) sehr intensiv zu beobachten, sondern dienpädagogische Berater (MPB) am Kreismedien- auch in Bezug auf das Wissen zum Leben zur Zeit zentrum Konstanz. Wir wollen allen interessierten der Römer. Abschließend stellten die Kinder ihre Grundschulen im Landkreis Konstanz unsere Er- Präsentationen der Klasse vor. fahrungen weitergeben. Zudem soll unsere Schule Ort für Fortbildungen und Workshops sein, um Haidelmoosschule Konstanz Medienbildung in der praktischen Umsetzung für Grundschule mit Grundschulförderklasse Interessierte erlebbar zu machen. Sonnentauweg 39 | D-78467 Konstanz Telefon: 0049 (0)7531 89320 In Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum floramo@gs-haidelmoos.konstanz.de Konstanz, das für einen Zeitraum von 6 Wochen www.haidelmoosschule-konstanz.de
8 | iLernfabrik 4.0: digitale Transformation an Berufsschulen Baden-Württemberg Mit dem innovativen Projekt der Lernfabriken haben das Land Baden-Württemberg, die be- teiligten Schulträger und die Wirtschaft eine Vorreiterrolle hinsichtlich der Zukunftsfähig- keit der Beruflichen Schulen übernommen. Lernfabriken ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, in einzigartigen Lernkonzepten die Welt der intelligenten Produktion praxis- nah zu erleben. Zukunftsthemen wie RFID, Smart Grid, Robotertechnik, Vernetzung und Cyber-Sicherheit spielen dabei eine besondere Rolle. Ein konkretes Umsetzungsbeispiel ist die tung entsprechen. Die Schülerinnen und Schüler iLernfabrik 4.0 der Elektronikschule Tettnang können direkt in die Anlage eingreifen, also die (est). Sie dient zum einem der est als Lern- und Roboter oder VLANs programmieren, Switche Schulungsmodell und zum anderen den regio- konfigurieren oder das Energiemanagement be- nalen Unternehmen als Demonstrationsanlage. arbeiten. Von der Test-Anlage profitieren viele Bil- dungsgänge der Elektronikschule, sowohl aus der Die iLernfabrik 4.0 wurde gemeinsam mit rund 30 Dualen Ausbildung (Elektroniker, Fachinformatiker, Unternehmen während rund zweier Jahre entwi- IT-Kaufleute) und aus den Beruflichen Vollzeitschu- ckelt und umgesetzt. Wie in realen Unternehmen len (Berufskollegs) als auch aus der Weiterbildung lagen bei der Konzeption die Prioritäten auf der (Technikerschule). Mehrlieferantenstrategie, der Modularität und der Erweiterbarkeit. So entstand eine einzigartige und Gemeinsam mit der IHK Bodensee-Oberschwaben individuelle Lernfabrik mit einem hohen Nutzwert und dem Fraunhofer Institut für Produktionstech- für die Elektronikschule. nik und Automatisierung in Stuttgart wird zudem Die iLernfabrik 4.0 besteht aus sechs Modulen, ein Konzept zur Nutzung der iLernfabrik 4.0 als die einen geschlossenen Rundum-Prozess mit Demonstrationsanlage für kleinere und mittlere Transportsystem, Steuerungssystem, Erkennungs- Unternehmen entwickelt. system, Robotern, Vernetzung, Lagersystem sowie MES- und ERP-Software bilden. So werden den Elektronikschule Tettnang Schülerinnen und Schülern Inhalte auf verschie- Oberhofer Str. 25 | D-88069 Tettnang denen Niveaustufen vermittelt, die dem jeweiligen Telefon: 0049 (0)7542 937210 Ausbildungsberuf bzw. der Weiterbildungsfachrich- info@elektronikschule.de | www.elektronikschule.de
Berufliche Weiterbildung im Handwerk mit ILIAS | 9 Baden-Württemberg Die Handwerkskammer Konstanz und deren Bil- dungsakademien Singen, Rottweil und Walds- hut haben im Rahmen eines Förderaufrufs des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg zwei innovative Förderprojekte zur Digitalisie- rung in der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) und der Meistervorbereitung (MV) gestartet. Die bisherigen klassischen Unterrichtseinhei- ten in Werkstätten und Klassenzimmern wer- den zu Blended-Learning-Angeboten umgebaut. Die Handwerkskammer Konstanz wird bis zum Ablauf der Förderung mindestens drei Gewerke in der Meis- Im Vordergrund steht noch immer der Präsenz- tervorbereitung (MV) umgesetzt haben. Heute schon unterricht, der aber mit Online-Lernangeboten sind bereits etliche Lerneinheiten auf der Plattform didaktisch angereichert wird. Auch sogenannte im Echt-Betrieb. Die Teilnehmenden der Meister- «Lernstandtests» sind über die Lernmanagement- vorbereitungskurse haben kostenfreien Zugang auf system (LMS) ILIAS möglich. Lehrpersonal und ILIAS. Teilnehmende können die in Werkstatt und Klas- senzimmer vermittelten Inhalte üben, testen und Mittelfristig werden Augmented-Reality- und Virtu- verbessern. al-Reality-Anwendungen das didaktische Konzept ergänzen. Ebenso werden in der Lehrvermittlung Neben Tests stellt die Lernplattform ILIAS auch virtuelle Klassenzimmer (flipped classroom) ein- Unterweisungsvideos, Summaries und Skripte für gesetzt, um zeitgemäße Lernformen anbieten zu die Teilnehmenden bereit. Das Lehrpersonal wird in können. der Erstellung der geeigneten Unterlagen unterstützt Beide Projekte werden durch das «Institut für KMU und soll in Zukunft für seine Gewerke eigenständig und Handwerk an der Allensbach Hochschule Kon- die Aktualisierung, Ergänzung und Anpassung an stanz» wissenschaftlich begleitet und evaluiert. inhaltliche und berufliche Veränderungen vorneh- men. Der hohe Innovationsgehalt dieses Projekts Bildungsakademie LMS (ILIAS) liegt u.a. darin, dass die Handwerkskammer als Bil- Bildungsakademien der Handwerkskammer Konstanz dungsträgerin mit einem eigenen, auf die Zielgruppe Dipl. Ing. (FH) Frank Wehking, MBA Handwerk angepassten, methodisch-didaktischen Webersteig 3 | D-78462 Konstanz Konzept die Weiterbildung im Handwerk für die Telefon: 0049 (0)75 31205-410 Zukunft beschreibt. info@bildungsakademie.de | www.bildungsakademie.de
10 | ERP-basiertes Lernen Baden-Württemberg Im kaufmännischen Berufsalltag verläuft schon heute nahezu jeder Bestell- und Kassiervor- gang digital. Zum Einsatz kommen dabei Soft- warelösungen zur Steuerung von betrieblichen Ressourcen, sogenannte ERP-Systeme (Enter- prise-Resource-Planning). Seit November 2017 läuft ein Kooperationsprojekt zwischen der Universität Konstanz und der Arbeitsgruppe Hochrhein-Bodensee und Bodensee-Oberschwaben, NAV4school des Landesinstituts für Schulent- die in beratender Funktion beteiligt sind und den wicklung in Stuttgart. Letztere unterstützt seit Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben in der Boden- einigen Jahren berufliche Schulen beim Einsatz seeregion herstellen. Mit diesen werden im Rahmen der ERP-Lösung Microsoft Dynamics NAV (Na- des Projekts Möglichkeiten der Lernortkoopera- vision) im Unterricht. Im Rahmen des Projekts tion in Bezug auf den Einsatz von ERP-Software wurde das unterstützte ERP-System auf einen ausgelotet. Nach Projektabschluss Ende Februar aktuellen, cloudfähigen Stand gebracht und 2020 sollen die erarbeiteten Unterrichtskonzepte ist somit im Unterricht auch auf Tablet-PCs und Arbeitsmaterialien den Schulen kostenlos zur flexibel einsetzbar. Verfügung gestellt werden. Somit können allein in Baden-Württemberg 248 berufliche Schulen (Stand Die Fähigkeit, komplexe Geschäftsprozesse durch 2017), die aktuell bereits durch die Bereitstellung den Einsatz digitaler Technologie zu verstehen und von Unterrichtssituationen und einer ERP-Zertifizie- kompetent zu managen, stellt heute eine zentrale rungsprüfung durch das Landesinstitut unterstützt Kompetenz kaufmännischer Berufe dar. Unter der werden, von den Ergebnissen des Projekts profitie- Projektleitung von Prof. Dr. Stephan Schumann, der ren. Finanziell gefördert wird das Projekt durch das an der Universität Konstanz im Bereich Wirtschafts- baden-württembergische Wirtschaftsministerium. pädagogik forscht, werden im Schuljahr 2018/2019 an 12 kaufmännischen Schulen in Baden-Württem- Universität Konstanz berg die Auswirkungen des ERP-basierten Lernens Fachbereich Wirtschaftswissenschaften auf die berufliche Handlungskompetenz von Auszu- Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik II bildenden untersucht. Für die beteiligten Lehrkräfte D-78457 Konstanz wurden entsprechende Schulungsmaßnahmen kon- Telefon: 0049 (0)75 3188-2192 zipiert und durchgeführt. Als weitere Projektpartner stephan.schumann@uni-konstanz.de fungieren neben dem Landesinstitut für Schulent- www.nav2009.integrus.de wicklung die beiden Industrie- und Handelskammern www.wiwi.uni.kn/schumann/nav4school
Digitale Schule 2020 | 11 Bayern «Digitale Schule 2020» ist ein Schulversuch der Stiftung Bildungspakt Bayern. Er dient dazu, bis zum Jahr 2020 übertragbare Konzepte und Umsetzungsstrategien zu entwickeln, mit denen es gelingt, die Unterrichtsqualität durch den fortlaufenden, an pädagogischen Maß- stäben orientierten Einsatz digitaler Medien in allen Fächern und Jahrgangsstufen zu steigern und umfassende Medienkompetenz im Sinne einer digitalen Souveränität bei allen Schülerin- die Abläufe innerhalb eines Programms mit einfachen nen und Schülern aufzubauen. Das im Schul- Algorithmen, beispielsweise zur Sortierung von Zahlen. versuch entwickelte Steuerungswissen wird nach Abschluss des Schulversuchs Entschei- Ausgestattet mit diesem informatischen Grundwissen dungsträgern im Bildungswesen zur Verfügung machten sich die Viertklässler im zweiten Halbjahr gestellt. daran, selbst Erfahrung mit dem Programmieren zu sammeln. Hierzu wurde der Minicomputer «Calliope» An der Comenius-Grundschule Buchloe lernen Kinder zusammen mit der Internetplattform lab.open-rober- neben der reinen Anwendung digitaler Endgeräte zur ta.org verwendet. Am Beginn standen ganz einfache Lernunterstützung auch informatisches Grundwissen. Programme. Z.B. wurden die Namen der Jungen und Um die Möglichkeiten in diesem Bereich zu erkunden, Mädchen oder die Lautstärke im Klassenraum in wurde im Schuljahr 2017/2018 eine Computer AG an- Form einer Ampel auf der LED-Matrix des Minicom- geboten. Neben Übungen, welche die grundlegenden puters angezeigt. Am Ende stand ein aufwändiges Funktionen eines Computers nahe brachten, machten Programm, welches die eingebaute RGB-LED von sich die Schülerinnen und Schüler nach dem Ansatz Calliope als Dirigent einsetzte. Die Melodie der Euro- «Computer Science Unplugged» mit den Komponenten pahymne wurde in den Farben von Boomwhackers im und Arbeitsweisen digitaler Geräte vertraut. Die Mäd- richtigen Rhythmus angezeigt, damit sie mit diesen chen und Jungen selbst fungierten dabei als Ein- und Instrumenten nachgespielt werden konnte. Ausgabegeräte sowie als Prozessor. So lernten sie die binäre Struktur der Datenverarbeitung und Daten- Stiftung Bildungspakt Bayern speicherung kennen. Binäres Zählen mit Fingern und Jungfernturmstraße 1 | D-80333 München Karten, Übertragung von Pixelbildern und die Textver- Telefon: 0049 (0)89 2186 2083 arbeitung mittels des ASCII-Codes wurden auf diese eva.stolpmann@stmuk.bayern.de Weise erfahrbar. Ebenso erarbeiteten sich die Kinder www.bildungspaket-bayern.de
12 | Referenzschule für Medienbildung: GMS Blaichach Bayern Der verantwortungsbewusste, reflektierte und effektive Umgang mit Medien gilt heute neben Lesen, Schreiben und Rechnen als vierte Kulturtechnik. Die bayerischen Schulen haben dementsprechend die Aufgabe, die Medien- kompetenz der Schülerinnen und Schüler besonders zu fördern. Im Rahmen des Projek- tes Referenzschule für Medienbildung wurde deshalb bis 2016 sukzessive ein Netzwerk von rund 150 Referenzschulen aller Schularten auf- gebaut, die Wege aufzeigen, wie dieser Heraus- forderung begegnet werden kann. Die Erfah- rungen und die entstandenen Konzepte werden dieser Basis beschäftigen sich die Schülerinnen und durch die Referenzschulen als Multiplikator für Schüler, moderiert durch die Schülerexperten und andere Schulen nutzbar gemacht. -expertinnen, weiter mit der Thematik und erstellen eigene digitale Lernprodukte als Alternative zum Die Grund- und Mittelschule Blaichach (Lkr. Ober- herkömmlichen Hefteintrag. allgäu) hat sich zum Ziel gesetzt, Tablets als digita- le Arbeitsmittel/Endgeräte gewinnbringend für den Die Rolle der Lehrkraft verändert sich in diesem Unterricht und die Schule einzusetzen. Szenario. Sie sorgt dafür, dass die Schülerinnen und Schüler über die notwendigen Kompetenzen im Hierzu bereiten Schülerinnen und Schüler u.a. Unter- Umgang mit den Tablets verfügen und Informationen richtsmaterialien in digitaler Form (als Lernvideo adressatengerecht für ihre Mitschülerinnen und Mit- oder als interaktives und multimediales E-Book) zu schüler aufbereiten und darstellen können. Hause vor. Im Rahmen des Unterrichts wird zum Ein- stieg von den Schülerexperten z.B. via Beamer ein Staatsinstitut für Schulqualität und QR-Code an die Wand projiziert, den die Schülerin- Bildungsforschung nen und Schüler mit ihren Tablets über die Kame- Dr. Vera Haldenwang ra-App scannen und hinter dem sich Informationen Leitung Referat unterschiedlicher Form zur Begriffsklärung verber- Medienbildung gen. Die digital aufbereiteten Inhalte ermöglichen Schellingstraße 155 | D-80797 München den Kindern, sich diese selbstständig und gemäß Telefon: 0049 (0)89 2170 2243 ihrem individuellen Lerntempo zu erschließen. Auf vera.haldenwang@isb.bayern.de
Experimentier-Labor für mehr Pfeffer in MINT-Fächern | 13 Liechtenstein pepperMINT ist für die Liechtensteinische Schuljugend spannende Wirklichkeit. Hier wird der MINT-Unterricht lebendig! pepperMINT bietet Kindern und Jugendlichen die Möglich- keit, Mathematik, Informatik, Naturwissen- schaften und Technik hautnah zu erfahren und spielerisch zu begreifen. Ausserhalb des Schulzimmers, innerhalb der Schulzeit. Das für Schulgruppen an. Durch die direkte Vernetzung Experimentier-Labor soll die Freude am Ent- der Industrie mit pepperMINT kann Liechtenstein decken, Erfinden und Erleben von «intelligenter einen positiven Weg im neu aufgegleisten Coa- Technik» wecken und der Jugend die Chance ching-Motivations-Programm gehen. Das heisst, bieten, in der sich immer schneller wandeln- dass Lernende zukünftige oder bestehende An- den Welt MINT praxisbezogen zu erfahren. Das gebote für das pepperMINT ausarbeiten, vertiefen pepperMINT-Angebot steht vom Kindergarten oder durchführen. Die Arbeit der Lernenden wird im bis zum Gymnasium zur Verfügung – aber auch Lehrbetrieb als Teil der Ausbildung wertschätzend als Freizeitangebot. anerkannt. Erste positive Erfahrungen wurden mit dem Pilotprojekt «Arduino» gesammelt. Dieses Pro- Die Förderstiftung MINT-Initiative Liechtenstein wurde gramm wird auch mit Schülerinnen und Schülern am 14. Oktober 2016 von den Stiftern Hilti Familien- durchgeführt. Jugendliche der Sekundarstufe lernen stiftung, Liechtensteinische Industrie- und Handels- ein Angebot kennen und vertiefen. Dann geben sie kammer, Regierung des Fürstentums Liechtenstein als Coaches das Expertenwissen an die Kinder wei- und Wirtschaftskammer Liechtenstein als gemeinnützi- ter. Bei beiden Prozessen soll das Positive und das ge Stiftung errichtet. Der Zweck davon ist die Förde- Freuen auf den nächsten Schul- oder Ausbildungs- rung des Interesses an Mathematik, Informatik, Natur- abschnitt initiiert werden. Mit der Zusammenarbeit wissenschaften und Technik (MINT) und wird durch der Lehrbetriebe Liechtensteins und dem MINT- verschiedene Massnahmen verwirklicht, insbesondere Koordinator des Schulamtes werden diese beiden durch den Betrieb eines Experimentier-Labors. Mit der Vorhaben schrittweise umgesetzt. Gründung der Stiftung wurde auch der Grundstein für das pepperMINT gelegt. pepperMINT Martin Büchel | Geschäftsführer Coaching Motivation Programm Landstraße 114 | FL-9490 Vaduz Zusätzlich zum Online-Angebot, bietet pepperMINT Telefon: 00423 (0)792 40 81 eine zukunftsweisende Erfahrung und Motivation martin.buechel@peppermint.li | www.peppermint.li
14 | Lernfördersysteme St.Gallen Lernfördersysteme unterstützen Schülerinnen und Vorname Nachname Schüler und deren Lehrpersonen bei der individuel- len Förderung der schulischen Kernkompetenzen. ARBEITEN PLANEN NACHDENKEN LERNPROFIL TEST MITTEILUNGEN DOKUMENTE Auf das Schuljahr 2018/19 werden «Lernlupe» für den 2. Zyklus und «Lernpass plus» für den 3. Zyklus Fach: Alle Art: Alle Anwenden Name Datum Fach Art Aufrufe in der Volksschule eingeführt. «Lernnavi» für die Sprache Deutsch Starten Mittelschulen befindet sich in der Entwicklungs- esen Deutsch Fortfahren -Zahlen Mathematik Vertiefen Auswertung phase. Die Marktreife ist auf das Schuljahr 2020/21 Abgeschlossene Übungen geplant. Der Lehrmittelverlag St.Gallen, eine Name Datum Fach Aufrufe Institution des Kantonalen Bildungsdepartements, en Deutsch Wiederholen Auswertung Sprache Deutsch Wiederholen Auswertung weist eine grosse Tradition in der Entwicklung von -Zahlen Mathematik Wiederholen Auswertung Lern- und Testsystemen aus. «Lernlupe» und «Lern- en Deutsch Wiederholen Auswertung pass plus» realisiert der Verlag zusammen mit dem auch die Möglichkeit, selber Aufgabensets für Übungen Kanton Zürich und dessen Lehrmittelverlag. Die PH und Prüfungen zusammenzustellen. St.Gallen begleitet die Entwicklung der drei Lern- fördersysteme. «Lernnavi», das Lernfördersystem der Mittelschulstufe, fördert selbständiges und eigenverantwortliches Lernen Die neuen digitalen Lernfördersysteme «Lernlupe», der Schülerinnen und Schüler. Abgedeckt werden «Lernpass plus» und «Lernnavi» fokussieren auf die Deutsch und Mathematik, insbesondere die basalen individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler. fachlichen Studierkompetenzen. Die Kompetenzüber- Dafür wird das adaptive Testverfahren mit weiteren prüfung erlaubt die Einschätzung der Fähigkeiten. Das Funktionen ergänzt. Mit «Lernlupe» und «Lernpass System schlägt der Schülerin oder dem Schüler danach plus» stehen für die Volksschule zwei Instrumente automatisch Aufgaben der Lernplattform vor. Dadurch zur Verfügung, die den individuellen Lernfortschritt können die Lernenden unabhängig vom Unterricht selb- ausweisen und so die Kompetenzen der Schülerinnen ständig an ihren Kompetenzen arbeiten. Lehrpersonen und Schüler jederzeit abbilden. Dies ermöglicht eine haben die Möglichkeit, das Lernfördersystem punktuell individuelle Förderung auf den ausgewiesenen Fähig- im Unterricht einzusetzen. keiten. Die beiden Lernfördersysteme sind auf den neuen Lehrplan 21 der Deutschschweizer Kantone aus- Lehrmittelverlag St.Gallen gerichtet und verfügen über die Elemente Aufgaben- Rabea Huber pool, Orientierungstests, Standortbestimmung und den Washingtonstraße 34 | CH-9401 St.Gallen Planungstools als Arbeitsinstrumente für den Lern- und Telefon: 0041 (0)58 228 76 86 Lehrprozess. Für «Lernlupe» stehen Aufgabenpools für rabea.huber@sg.ch | www.lernlupe.ch Mathematik und Deutsch zur Verfügung, für «Lernpass www.lernpassplus.ch plus» zusätzlich für Französisch und Englisch. Sie hat www.lernnavi.ch
IT-Bildungsoffensive | 15 St.Gallen Die IT-Bildungsoffensive trägt dazu bei, dass der Kanton St.Gallen führender Standort in der Digitalisierung von Geschäftsmodellen wird und seine Einwohnerinnen und Einwohner und Betriebe den digitalen Wandel aktiv mitgestal- ten. Die IT-Bildungsoffensive wirkt auf allen Schulstufen, was schweizweit Pioniercharakter hat. An der Spitze bilden die Hochschulen mehr Fachkräfte aus. In der Breite lernen die Schüle- rinnen und Schüler innovatives und verantwor- tungsbewusstes Denken und Handeln für den digitalen Wandel. und Masterstudiengang an der Schnittstelle von Die IT-Bildungsoffensive umfasst fünf Schwerpunkte: IT-Technologie und Wirtschaft errichtet. • Volksschule und Mittelschulen: Von einem • Wirtschaftspraktika und MINT-Förderung: Kompetenzzentrum Digitalisierung & Bildung Kantonsweit werden eine Vernetzungsplattform ausgehend werden an Modellschulen der digitale für Praktikumsplätze aufgebaut und MINT- Unterricht erprobt und entsprechende Weiter- Förderprojekte für Kinder und Jugendliche, bildungen für Lehrpersonen konzipiert. namentlich auch für Mädchen, unterstützt. • Berufsbildung: Unter der Bezeichnung «Fit4Future» wird eine digitale Plattform für die Unterstützung Mit der IT-Bildungsoffensive, über deren Einfüh- lernortübergreifender, kompetenzbasiertindivi- rung die St.Galler Stimmbevölkerung entscheidet, dualisierter Ausbildungsverläufe geschaffen werden während acht Jahren 75 Mio. Franken (Betriebe, Schulen und Branchenverbände). in die oben genannten Schwerpunkte investiert. • Fachhochschulen: Es wird im Rahmen eines Finanziert wird die IT-Bildungsoffensive über einen Kompetenzzentrums Angewandte Digitali- Sonderkredit der St.Galler Rechnung. Die Mittel der sierung ein ortsunabhängiges Lernen IT-Bildungsoffensive sind eine Investition, die den ermöglicht. Bewährte Studiengänge können so Wohlstand der Gesellschaft erhöht. auch in bisher nicht abgedeckten Regionen an- geboten werden. Bildungsdepartement Kanton St.Gallen • Universität St.Gallen (HSG): An der HSG wird Davidstraße 31 | CH-9001 St.Gallen mit deren Exzellenz eine School of Information Telefon: 0041 (0)58 229 32 25 and Computing Science mit einem Bachelor- bernhard.thoeny@sg.ch
16 | go tec! Schaffhausen Durch fortschreitende Digitalisierung und Technologisierung der Gesellschaft nimmt die Bedeutung von MINT-Kompetenzen (Mathema- tik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ständig zu. Manuelle Arbeit wird automatisiert, Arbeitsnehmende in zahlreichen Berufsfeldern sehen sich mit höheren technischen Anforde- rungen konfrontiert – auch solche, die bisher kaum vom technischen Fortschritt tangiert waren. go tec! unterstützt die Lehrpersonen bei der Umsetzung der entsprechenden Lernziele durch Know-how und Ressourcen, auf die sie sowohl im Schulzimmer als auch im go tec! Labor in Neuhausen am Rheinfall zurückgreifen können. Der neue Lehrplan 21 nimmt den Bedarf an zusätz- weiterzugeben und den jüngeren Kursteilnehmen- lichen, technischen Kompetenzen auf und stärkt den einen direkten Einblick in die technischen die MINT-Fächer bereits im jugendlichen Alter, um Ausbildungsmöglichkeiten in Unternehmungen der die Kinder fit für die Zukunft zu machen. Technik, Region Schaffhausen zu geben. Auch 15 erfahrene die im Alltag oft unsichtbar ist, wird somit fassbar Coaches, meist pensionierte technische Fachkräf- für die Schülerinnen und Schüler. Dies löst bei den te, sind bei den Schul- und Freizeitkursen mit dabei Kindern und Jugendlichen Faszination und Ver- und können ihren Erfahrungsschatz mit Kindern ständnis für die Technik aus. Christoph Leu ist seit und Jugendlichen teilen. Unterstützt wird das go 2014 Geschäftsführer des go tec! Labors sowie tec! Team außerdem vom Stiftungsrat sowie der für die Kursentwicklung und -leitung verantwort- Geschäftsstelle der Regional- und Standortentwick- lich. Unterstützt wird er in administrativen Auf- lung des Kantons Schaffhausen. gaben sowie bei der Kursdurchführung durch eine Mediamatik-Lernende im 4. Ausbildungsjahr. Des go tec! Weiteren stellen Unternehmen wie ABB, Bosch, Christoph Leu Brütsch Elektronik, IWC, Janssen und Wibilea ihre Badstraße 21 / Vierling Lernenden für Kurseinsätze zur Verfügung. Dies CH-8212 Neuhausen | Telefon: 0041 (0)52 551 03 10 ermöglicht den Lernenden ihr erlerntes Wissen christoph.leu@go-tec.ch | www.go-tec.ch
tablet-ScHool.ch | 17 Schaffhausen Als vor knapp zehn Jahren das iPad vorgestellt wurde, war schnell klar, dass diese neue Art des Computers sehr bald die Schule erobern würde. Vieles hat sich in der Bildungsland- schaft wie auch im Bereich der Informati- ons- und Kommunikationstechnologien (ICT) verändert. ICT hat die gesamte Gesellschaft erfasst und auch das Alltagsleben der breiten Bevölkerung immer stärker beeinflusst. Diese Entwicklung macht vor der Schule nicht halt. Die Schülerinnen und Schüler wachsen mit ICT auf und nutzen diese vielseitig in ihrer Freizeit sich selbstgesteuert mit den Medien auseinander- und auch in der Schule. zusetzen. Ihre Medienkompetenz verhilft ihnen zu einem aktiven aber auch kritischen Umgang mit Der Pilotversuch mit mehreren 1:1-Tabletklassen den neuen Technologien. Die Schule ermöglicht im Kanton Schaffhausen zeigt auf, wie der Unter- den Schülerinnen und Schülern mit dem Projekt richt mit mobilen Geräten (Tablets) sowie das Tablet-ScHool.ch das stufengerechte Erwerben und Lehren und Lernen mit digitalen Medien und ICT Anwenden von ICT-Kompetenzen im Unterricht in aussehen könnte. Das dem Versuch zu Grunde einem 1:1-Setting. Das langfristige Ziel des Projek- liegende Konzept konkretisiert die vom Lehrplan tes ist es, dieses Setting später auf alle Schulen zu 21 vorgegebenen Kompetenzen der schulischen übertragen. Die mit dem Projekt betraute Schule Medienbildung und unterstützt und entlastet die Hallau rüstet nun kontinuierlich alle neuen Klassen Schulleitung, die Schulteams sowie die pädagogi- des 2. und 3. Zyklus’ mit iPads aus. schen und technischen Supporter bei ihren Ent- scheidungen. Pädagogische und technische Informationen zum Projekt sowie die Besuchsmöglichkeiten finden Die Schülerinnen und Schüler sollen am Ende ihrer sich auf der Projektwebseite. obligatorischen Schulzeit Medien und ICT effizient nutzen können. Sie sollen sich sowohl in der Frei- Schule Hallau zeit als auch an weiterführenden Schulen oder in tablet-school.ch der Berufslehre bezüglich ICT sicher bewegen Schulgasse 32 | CH-8215 Hallau können. Sie sollen die Fähigkeit erwerben, sich im Telefon: 0041 (0)52 632 79 35 Umgang mit ICT kreativ auszudrücken und setzen info@tablet-school.ch | www.tablet-school.ch
18 | campusTV Thurgau Informationsflut, Fake News, die Macht der Me- dien – diese Schlagworte sind heute aktueller denn je und werden unsere Gesellschaft auch künftig begleiten. Ein verantwortungsvoller und kritischer Umgang mit medialer Infor- mation wird im videojournalistischen Projekt campusTV erlernt. Im gemeinsamen Angebot der PH Thurgau, der Pädagogischen Maturitätsschule (PMS) und der Kantonsschule Kreuzlingen erfahren Ein Moderationsduo ist für die An- und Abmodera- Nachwuchsredakteurinnen und -redakteure tionen sowie für das Studiogespräch mit externen nicht nur, was es heißt, Informationen video- Gästen zuständig. journalistisch aufzubereiten, aufzuzeichnen Am Abend der Live-Sendung wird das Studio ge- und zu publizieren. Sie lernen auch, Themen zu meinsam aufgebaut. Zwei bis drei Stunden später platzieren, ihre journalistische Haltung in Dis- heißt es «Achtung Sendung!». Wenn eine Panne kussionen zu schärfen und ihren redaktionel- passiert, muss improvisiert werden. campusTV len Entscheidungen zugrunde zu legen. Dabei möchte kein Hochglanzmagazin sein. Wenn am Jah- organisieren sie ihre Arbeit weitgehend selbst. resende die angestrebten fünf Sendungen online sind, zählt nicht in erster Linie die formale oder Das Projekt campusTV gibt es seit Herbst 2016. inhaltliche Qualität. Bei campusTV geht es darum, Neben den genannten medienpädagogischen Erfahrungen als Medienschaffende zu sammeln. Zielen geht es v.a. darum, regelmäßig videojourna- Fehler sind dabei eine wesentliche Quelle der listische Beiträge zu selbst gewählten Themen rund Erkenntnis. Wenn Ereignisse nicht 100%ig recher- um den Campus Kreuzlingen zu produzieren. In chiert oder Bildeinstellungen unpassend sind, einer Live-Situation mit Moderation werden diese bietet das Gelegenheit für wohlwollendes Feed- zu einer Sendung verbunden und auf dem Blog back, Reflexion und für die Weiterentwicklung der www.campustv.ch publiziert. Die jungen TV-Mache- eigenen Fähigkeiten. rinnen und -Macher engagieren sich ehrenamtlich in der Redaktion und übernehmen dort verschiede- campusTV ne Aufgaben. Ein PMS-Schüler leitet die Redaktion, www.campustv.ch teils face-to-face in der Medienwerkstatt der PHTG, Markus Oertly und Björn Maurer teils online über ein Kollaborationstool, wo Sen- Pädagogische Hochschule Thurgau dungsthemen diskutiert und definiert werden. Film- Unterer Schulweg 1 | CH-8280 Kreuzlingen einspieler und Newsbeiträge planen, produzieren markus.oertly@phtg.ch, 0041 (0)71 678 56 72 und schneiden die Subteams eigenverantwortlich. bjoern.maurer@phtg.ch, 0041 (0)71 678 57 73
Matura Talenta IT | 19 Thurgau Die große Nachfrage nach jungen Fachkräften in informationstechnologischen Berufen ist ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Prob- lem. Gemäß Studien fehlen in zehn Jahren in der Schweiz eine halbe Million Arbeitskräfte. Besonders prekär wird die Lage in den tech- nischen Berufen, in denen eine hohe Quali- fizierung vorausgesetzt wird, vor allem auch in Ingenieur- und Technikberufen sowie in der Informatik. Am Gymnasium mit einer breiten Grundausbil- dung fehlen den intellektuell-technisch begab- ten Jugendlichen oft der Praxisbezug und die Möglichkeiten, neben der gymnasialen Fächer- vielfalt, spezifisch und interessengeleitet in einen IT-Fachbereich einzutauchen. Highlights: • Weiterbildungstage bei google.ch Aus diesem Grunde ist die «Matura Talenta IT» • 2-3 Informatik- und Technikwochen pro Jahr (Informatik und Technik) Teil unseres Cur- • Maturarbeiten im IT-Bereich in Zusammenarbeit riculums, welches spezielle Informatik- und mit Betrieben Technikwochen sowie Praxiserfahrungen mit • Mehrwöchiger Aufenthalt in einem fremd- Kooperationspartnern (z.B. Google Schweiz) sprachigen IT-Unternehmen anbietet. • Vorbereitung und Teilnahme an Informatik- und Robotikwettbewerben Das Angebot spricht Jugendliche an, die an Technik und Informatik interessiert sind, gerne Kantonsschule Romanshorn eine weiterführende Schule besuchen und Postfach 179 neben einer umfassenden Allgemeinbildung Weitenzelgstraße 12 | CH-8590 Romanshorn Praxiskontakte in Betrieben und Unternehmun- Telefon: 0041 (0)58 345 58 60 Kantonsschule Romanshorn gen machen möchten. stefan.schneider@tg.ch | www.ksr.ch
20 | Denken lernen, Probleme lösen Vorarlberg Die heutige kindliche Lebenswelt ist geprägt von digitalen Medien. Bereits im Vor- und Volksschulalter nützen Kinder diese in Form von Unterhaltungsanwendungen oder digitalem Spiel. Schülerinnen und Schüler sollen Inhalte aber nicht nur konsumieren, sondern selbst kreativ produzieren. Grundkenntnisse des Codings werden daher in unserer digitalen Le- benswelt immer wichtiger, um digitale Medien selbstbestimmt und kreativ zu nützen. Das Projekt «Denken lernen, Probleme lösen» ten (Lego WeDo 2.0) und iPads mit der Software, vermittelt informatisches Denken und erste Co- um die (Lego-)Roboter durch visuelle Programmier- ding-Kenntnisse durch einen spielerischen Ansatz sprachen zu steuern. Um auch weitere Schulen zu und begleitet Volksschulkinder schrittweise vom erreichen und die Einstiegshürde für Lehrpersonen Angreifen und Erproben mit Bauklötzen über das gering zu halten, wurde zudem ein mobiles EIS-Stu- Programmieren von einfachen Bienen-Bodenrobo- dio eingerichtet, das von interessierten Schulen für tern hin zur selbstständigen Tablet-Arbeit. Durch Workshops vor Ort angefordert werden kann. Neugier, Faszination und Freude an der Ausein- andersetzung mit Robotern soll das Vertrauen in Durchgeführt werden diese Workshops mit den die Problemlösefähigkeit gestärkt werden. Die Schülerinnen und Schülern von einer EIS-Trainerin dabei geförderten Aspekte wie Selbstwirksamkeit, – die Klassenlehrpersonen nehmen auch teil, um Sprachkompetenz, Sozialverhalten, Analyse und einen ersten Einblick in die Arbeit mit dem EIS-Ma- Logik bilden die Grundlage für gesellschaftliche terial zu erhalten und Möglichkeiten kennenzu- Teilhabe. lernen, wie informatisches und algorithmisches Denken einen Platz im Unterricht an der Volks- Mitte Oktober 2017 startete das vom BMBWF initi- schule finden kann. ierte und von der PH Vorarlberg begleitete Projekt mit fünf Volksschulen in Vorarlberg. Neben Weiter- bildung, persönlicher Betreuung durch Trainerinnen Volksschule Wolfurt Bütze und Trainer und didaktischen Materialien erhielten Montfortstraße 14 | A-6922 Wolfurt diese Schulen für mehrere Wochen die nötige Aus- Telefon: 0043 (0)676 84 777 66 01 stattung in Form eines EIS-Studios. Dieses besteht Leonie Dreher | leonie.dreher@education.at aus Spiel-Bodenrobotern (BeeBots), Lego-Baukäs- Marlis Schedler | marlis.schedler@ph-vorarlberg.ac.at
Code Base | 21 Vorarlberg Code-Base-Vorarlberg ist eine gemeinsame Initiative von Russmedia Verlags GmbH und der Fachhochschule Vorarlberg GmbH, um junge Menschen für Software-Entwicklung und Web-Design zu begeistern. Zielgruppe sind 13- bis 16-jährige Jugendliche, die in ihrer bis- herigen Ausbildung keine Möglichkeit hatten, präsentation mit Zertifikatsübergabe waren Eltern in diese Welt einzutauchen. Start ist jeweils und Freunde herzlich eingeladen, jeder durfte seine im Sommer mit einem 14-tägigen Code-Ba- selbst programmierte Webseite präsentieren. Fort- se-Camp im Medienhaus. Wer Lust hat, kann gesetzt wurde das Ausbildungsprogramm mit drei noch drei Module zwischen Herbst und Ostern weiteren Modulen ab Herbst: Java Script, Canvas besuchen. Am Ende können die Teilnehmen- und Spieleprogrammierung. 16 Teilnehmerinnen und den eigene Browserspiele programmieren und Teilnehmer waren bis zum Ende hoch motiviert mit haben über Exkursionen und Vorträge einen dabei. Begleitet wurden das Sommercamp und die guten Einblick in das Berufsfeld bekommen. weiteren drei Module von einer Evaluation durch die Finanziert wird das Projekt für drei Jahre (2017 Fachhochschule Vorarlberg. Neben Befragungen der – 2019) vom Land Vorarlberg und von Partnern Teilnehmenden wurden Gespräche mit den Dozie- aus der Wirtschaft. renden sowie mit Eltern geführt. Alle bestätigten die hohe Motivation und Zufriedenheit der Jugendlichen Code-Base-Vorarlberg ist ein gemeinsames Aus- und die guten Möglichkeiten, ihr Talent für Informa- bildungsprogramm von Russmedia und der Fach- tik testen und ihre Begeisterung unter Anleitung in hochschule Vorarlberg und besteht aus insgesamt echte Lernfortschritte entwickeln zu können. vier Modulen. Das erste Modul wird in Form des Code-Base-Camps im Sommer durchgeführt, die Aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Sommer- drei weiteren Module finden dann ab Oktober je- camp mit über 100 Bewerbungen für 2018 wurde weils am Freitagnachmittag statt. Die Bewerbung für beschlossen, das Sommercamp diesmal mit zwei den ersten von drei geplanten Durchläufen startete Gruppen zu je 30 Teilnehmenden durchzuführen. mit einer Medienkampagne von Russmedia im März 2017. Aus den 90 Bewerbungen wurden 30 ausge- Fachhochschule Vorarlberg GmbH wählt. Das erste Code-Base-Camp fand im August Prof. (FH) DI Dr. Regine Kadgien 2017 im Medienhaus in Schwarzach statt. Inhalt Hochschulstraße 1 | A-6850 Dornbirn war die Einführung in HTML/CSS. Die Lehre wurde Telefon: 0043 (0)5572 792 5101 von drei Dozierenden durchgeführt. Zur Abschluss- code-base@fhv.at | www.code-base.at
22 | CompiSternli – DAS Generationenprojekt W Zürich Den allermeisten Kindern fällt der Umgang mit digitalen Medien – so auch den Tablets – sehr leicht: Sie klicken, tippen, spielen intuitiv auf den Geräten. Oft ist es für die Kinder eine große Her- ausforderung, zu verbalisieren, was genau sie am Gerät machen. Einige ältere Personen haben den Einstieg in die digitale Welt noch nicht gewagt. Für sie sind Tablets wie geschaffen: leicht in der Handhabung, und im Gewicht. Das Projekt Com- piSternli verbindet die Generationen: Kinder füh- ren ältere Personen im 1:1-Setting in die digitalen Möglichkeiten am Tablet ein. CompiSternli wurde förderungsgruppen. Die Lehrperson erhält für von einer Dozentin an der PH Zürich initiiert. In- das Projekt kostenlos die nötigen Unterlagen: Die zwischen führt sie mit einer Gruppe von Leuten iPads, die Schulungsunterlagen und T-Shirts für die aus verschiedenen Kantonen den privaten Verein, Kinder. Die T-Shirts erinnern die Kinder, dass sie der Projekte in verschiedenen Deutschschweizer in eine Rolle schlüpfen. Innert Sekunden wechseln Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein mit sie vom Schüler zum Lehrer, von der lernenden zur Know-how unterstützt. lehrenden Person. «Das hend Sie sehr guet gmacht. Jetz gömmer Das Projekt spricht Lehrpersonen an, die Wert en Schritt wiiter: Findet Sie use, wenn de Zug vo darauflegen, die Sozialkompetenzen ihrer Klasse zu Züri noch Bellinzona abfahrt?». So oder ähnlich stärken. Die technischen und medienbildnerischen klingt es, wenn die CompiSternli-Kinder arbei- Fähigkeiten der Lehrkräfte stehen im Hintergrund. ten. Was die Kinder auszeichnet? Sie haben Ein Vereinsmitglied, das über einen Medienbil- gelernt, Erklärungen zu den iPad-Anwendungen. dungshintergrund verfügt, unterstützt die Lehr- Ausschließlich verbal abzugeben. Sie dürfen person beim Projekt. Pro Jahr werden bis 12 lokale ihren älteren Schülerinnen und Schülern nichts Projekte begleitet. Stiftungen und Wirtschafts- vorzeigen. Sie wissen, wie ihre Körpersprache unternehmungen ermöglichen, dass das Projekt für wirkt, und dass sie laut und deutlich sprechen die Teilnehmenden unentgeltlich ist. müssen. Denn sie haben sich mit dem Älterwer- den auseinandergesetzt. Sie haben sich überlegt, Verein CompiSternli wofür die älteren Personen ein Tablet verwen- Chegelplatz 3 | CH-7277 Davos Glaris den könnten. Bei CompiSternli mitwirken können info@compisternli.ch | www.compisternli.ch Schulklassen sowie Begabungs- und Begabten- Telefon: 0041 (0)78 642 50 54
Weiterbildung für Lehrpersonen im Blended-Learning-Format | 23 Zürich Die Einführung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Zürich ist für alle Beteiligten eine mitunter spannende wie auch intensive Heraus- forderung. Persönliches Wissen und Können müssen aufgefrischt, neue Erkenntnisse auf- genommen und verarbeitet werden. Haltungen zu pädagogischen Grundsätzen sollen überdacht und neue Inhalte erarbeitet werden. Um die Lehrpersonen bei diesen Herausforderungen zu unterstützen, wurde der «Blended-Learning-An- satz» als Weiterbildungsformat gewählt. Dieser heit, einen Vertiefungstag durchzuführen. Diese umfasst Online-Lerneinheiten und eintägige Präsenzveranstaltung ermöglicht aufbauend auf die Präsenzveranstaltungen in der Schule. E-Learning-Phase eine Klärungs-, Auswertungs- und Verarbeitungsphase mit dem Team und die Festle- Das Volksschulamt Zürich beauftragte die PH gung nachfolgender Umsetzungsschritte. Zürich, vier Online-Lerneinheiten zu den Grund- lagen des Lehrplans 21 umzusetzen. Diese thema- Die Rückmeldungen der Lehrpersonen und Schul- tisieren den kompetenzorientierten Unterricht, die leitungen zu «Blended-Learning» sind mehrheitlich Beurteilung sowie die Fachbereiche Mathematik positiv. Sie stärken die Haltung des Volksschul- und Deutsch. Zur Sonderpädagogik wurde eine amtes, künftig dieses Format der Weiterbildung zu weitere Online-Lerneinheit durch die interkantonale fördern. Hochschule für Heilpädagogik erarbeitet. Dank den Detaillierte Infos zu den Lerneinheiten sind auf der Online-Lerneinheiten können Lehrpersonen das Wei- Webseite https://phzh.ch/de/Weiterbildung/ terbildungsangebot orts- und zeitunabhängig nutzen. lehrplan-21/weiterbildungsangebote/LP21-Online Zudem können alle Schulen im Kanton vom Angebot aufgeschaltet. Mitglieder der IBK erhalten einen Zu- profitieren, was mit klassischen Präsenzveranstal- gang per Mail an lehrplan21@vsa.zh.ch mit Angabe tungen aus Kapazitätsgründen nicht möglich wäre. von Funktion, Adresse und dem Stichwort «Boden- Für die Bearbeitung einer Lerneinheit reserviert sich seekonferenz». die Lehrperson ca. drei Stunden. Die Lerneinheiten enthalten Fachtexte, interaktive und multimediale Bildungsdirektion Zürich, Volksschulamt Elemente sowie unterrichtspezifische Beispiele Roland Fischer & Kathrin Schmocker für die Lehrpersonen aller Schulstufen. Die Schule Walchestraße 21 | CH-8090 Zürich kann, nach der Bearbeitung einer Online-Lernein- lehrplan21@vsa.zh.ch | www.phzh.ch
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