Digitalisierung in der Bildung - auf Spurensuche rund um den Bodensee - Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen - IBK

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Digitalisierung in der Bildung - auf Spurensuche rund um den Bodensee - Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen - IBK
Digitalisierung in der Bildung –
auf Spurensuche rund um den Bodensee
Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen
Digitalisierung in der Bildung - auf Spurensuche rund um den Bodensee - Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen - IBK
2 | Inhalt

             Digitalisierung in der Bildung – auf Spurensuche rund um den Bodensee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
             Vorwort des IBK-Vorsitzenden

             E-Learning und BYOD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
             Kanton Appenzell Ausserrhoden

             Digitalisierter Laborunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
             Kanton Appenzell Innerrhoden

             Referenzschule des Lernmedienzentrums: Grundschulbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
             Land Baden-Württemberg

             iLernfabrik 4.0: digitale Transformation an Berufsschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
             Land Baden-Württemberg

             Berufliche Weiterbildung im Handwerk mit ILIAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
             Land Baden-Württemberg

             ERP-basiertes Lernen: berufliche Weiterbildung im kaufmännischen Bereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
             Land Baden-Württemberg

             Digitale Schule 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
             Freistaat Bayern

             Referenzschule für Medienbildung: GMS Blaichach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
             Freistaat Bayern

             pepperMINT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
             Fürstentum Liechtenstein

             Lernfördersysteme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
             Kanton St.Gallen

             IT-Bildungsoffensive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
             Kanton St.Gallen

             go tec! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
             Kanton Schaffhausen

             tablet-ScHool.ch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
             Kanton Schaffhausen

             campusTV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
             Kanton Thurgau
Digitalisierung in der Bildung - auf Spurensuche rund um den Bodensee - Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen - IBK
Inhalt | 3

Matura Talenta IT. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Kanton Thurgau

Denken lernen, Probleme lösen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Land Vorarlberg

Code Base . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Land Vorarlberg

CompiSternli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Kanton Zürich

Weiterbildung im Blended-Learning-Format . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Kanton Zürich

© 2018 Internationale Bodensee Konferenz (IBK)
IBK-Geschäftsstelle, Benediktinerplatz 1, D-78467 Konstanz

Eine Initiative des IBK-Vorsitzes 2018 des Kantons Schaffhausen

Redaktion: Alex Villanova, Erziehungsdepartement Kanton Schaffhausen
Gestaltung: stamm+co. AG, Schleitheim SH
Bildnachweise: Die Fotos wurden von den IBK-Mitgliedsländern/-kantonen zur Verfügung gestellt.
Symbolbilder stammen aus lizenzfreien Bildquellen. Abbildung auf S. 10: tmcphotos / shutterstock.com
Druck: stamm+co. AG, Schleitheim SH
Papier und Druck nachhaltig, zertifiziert und dokumentiert.
Auflage: 600 Exemplare
Download: www.bodenseekonferenz.org/digital

Dezember 2018
Digitalisierung in der Bildung - auf Spurensuche rund um den Bodensee - Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen - IBK
4 | Digitalisierung in der Bildung – auf Spurensuche rund um den Bodensee
                                                                                                     Vorwort des IBK-Vorsitzenden

        Christian Amsler,                                                          «Digitalisierung in der Bildung – auf Spurensuche
     Regierungspräsident                                                           rund um den Bodensee» gelungene Beispiele aus den
    Kanton Schaffhausen,                                                           Anrainerstaaten des Bodensees zusammentragen.
            Vorsitzender

      der Internationalen                                                          Es ist meines Erachtens eine sehr eindrückliche
 Bodensee-Konferenz 2018                                                           Momentaufnahme und Best Practice-Sammlung
                                                                                   entstanden: Wie vermitteln wir unseren Kindern und
                                                                                   Jugendlichen digitale Kompetenzen, die sie zu einer
                            Liebe Kolleginnen und Kollegen der IBK                 Berufskarriere und zum lebenslangen Lernen be-
                            Sehr geehrte Damen und Herren                          fähigen – auch wenn in zehn oder zwanzig Jahren die
                                                                                   digitalen Geräte von heute längst veraltet sind, sich
                            Digitalisierung ist das Schlagwort der Stunde. Einig   digitalisierte industrielle Prozesse anders gestalten
                            sind sich die Expertinnen und Experten, dass sie       und sich die Arbeitsformen im Zuge des rasanten
                            unsere Arbeits- und Lebenswelt verändert hat und       technologischen Fortschritts ständig weiterentwi-
                            in hohem Tempo weiter verändern wird. Leider wis-      ckeln? Welche Lösungswege sind vielversprechend?
                            sen wir nicht inwiefern. Wie können wir uns und vor
                            allem die nächste Generation dennoch bestmöglich       Verteilt über unser Schaffhauser Vorsitzjahr haben
                            darauf vorbereiten?                                    wir zudem verschiedene Schwerpunkte zum Thema
                                                                                   Digitalisierung gesetzt. Als Beispiele seien erwähnt:
                            Die IBK hat eben ihr neues Leitbild und ihre neue      Forum am Wirtschaftskonzil in Konstanz, Vorträge
                            Strategie beschlossen. Wirtschaftliche Prosperi-       von Expertinnen und Experten, Lehrpersonen u.a.
                            tät, Fortschritt und Innovation im Bodenseeraum        bei der IBH, Besuche oder Präsentationen von
                            spielen darin eine grosse Rolle und selbstredend       Best Practice oder Teilnahme an entsprechenden
                            dabei auch die Digitalisierung. Gewisse Projekte zu    Tagungen.
                            diesem Thema, das alle Lebensbereiche umfasst,
                            haben wir in der IBK bereits auf den Weg geschickt.    Schaffhausen freut sich, Ihnen allen zum Ende des
                            Andere sind noch im Konzeptstadium und sollen          Vorsitzjahres die vorliegende Broschüre überrei-
                            im Verlauf der nächsten Jahre Gestalt annehmen.        chen zu dürfen.
                            Doch unsere grösste Ressource im Innovations-
                            raum Bodensee sind unsere gut ausgebildeten            Schaffhausen, 6. Dezember 2018
                            jungen Leute.

                            Hier wollten wir im Kanton Schaffhausen in unserem
                            Vorsitzjahr 2018 ansetzen und unter dem Motto
Digitalisierung in der Bildung - auf Spurensuche rund um den Bodensee - Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen - IBK
E-Learning und «Bring Your Own Device» | 5
                                                                         Appenzell Ausserrhoden

Seit drei Jahren sind die Lernenden der Berufe
Schreiner, Detailhandelsfachleute und Detail-
handelsassistenten sowie Polymechaniker und
Konstrukteure mit eigenen IT-Geräten am BBZ
Herisau unterwegs. Wir arbeiten gemeinsam
in der Office 365-Cloud und stellen Lerninhal-
te, Übungen, Prüfungen etc. elektronisch zur
Verfügung und begleiten den Lernprozess, wo
sinnvoll, ebenfalls digital. Unser Credo ist die
zielführende und motivierende digitale Anrei-
cherung des Unterrichts und nicht «digital um
jeden Preis». Dabei helfen uns, nebst Apps der
Office 365-Cloud, Anwendungen wie Quizlet,              nen in die Cloud. Die Daten für den Unterricht sind
Kahoot, Padlet, ISTest oder Learningapps. Im            im persönlichen Cloudlaufwerk gespeichert und die
kommenden Jahr starten auch die weiteren                Fachschaften organisieren sich in Sharepoint und
Berufe am BBZ Herisau schrittweise mit dem              in digitalen Teams. IT-affine Lehrpersonen sind für
digitalen Lernen.                                       Kolleginnen und Kollegen die ersten Ansprechpart-
                                                        ner bei Problemen und beraten bei der Umsetzung
Der Laptop und das Smartphone werden in der             des digitalen Lernens. Die Weiterbildung der Lehr-
Berufswelt unserer Lernenden zu Werkzeugen wie          personen mit regelmäßigen kurzen Workshops ist
Hobel, Phasenprüfer, Fiebermesser oder die Laden-       zentral. Neuerungen, Best Practice und Änderun-
kasse. Die Lernenden sollen die digitalen Werk-         gen sind die hauptsächlichen Themen. Im tägli-
zeuge an allen drei Lernorten kompetent einsetzen       chen Unterricht sind es manchmal auch Lernende
können, also im Lehrbetrieb, in überbetrieblichen       innerhalb der Klasse, die für ihre Mitlernenden Sup-
Kursen und bei uns an der Berufsfachschule. Sie         port leisten oder gar die Lehrperson unterstützen.
starten mit einem Convertible-PC mit Stifteingabe       Somit wird Lernen an der Berufsfachschule mehr
in die Ausbildung. Integriert in den eigentlichen Be-   und mehr auch zu kooperativem Lernen mit einem
rufsfachschulunterricht erwerben sie die notwendi-      gemeinsamen Kompetenzzuwachs.
gen Fähigkeiten im Umgang mit Clouds und Apps.
Die Lehrpersonen werden laufend in den digitalen        Berufsbildungszentrum Herisau
Kompetenzen geschult und sind flächendeckend            Waisenhausstraße 6 | CH-9100 Herisau
seit rund zwei Jahren mit eigenen Convertible-PCs       Telefon: 0041 (0)71 353 50 20
unterwegs. Vor den Klassen zogen die Lehrperso-         sekretariat@berufsschule.ch | www.berufsschule.ch
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6 | Digitalisierter Laborunterricht
                                  Appenzell Innerrhoden

             Der Schulalltag hat sich mit der digitalen
             Technologie verändert. Rechtzeitig dafür wurde
             in allen Schulen – insbesondere am einzigen
             Gymnasium des Kantons – eine zeitgemäße
             IT-Ausstattung geschaffen, die nicht nur einen
             geschützten Datenverkehr, sondern auch eine
             effiziente Nutzung digitaler Medien und Tech-
             nologien gewährleistet. Im Zusammenhang mit
             der Einführung von Windows 10 und den damit             sie diesen digitalen Zugang zum Unterricht
             integrierten Applikationen haben die Kolle-             besonders zu schätzen – werden doch viele
             ginnen und Kollegen vom Fachbereich Physik              administrative Maßnahmen abgenommen und
             eine digitalisierte Möglichkeit der Zusammen-           mehr Zeit für den Lehrer-Schüler-Kontakt ge-
             arbeit mit ihren Schülerinnen und Schülern im           schaffen.
             Laborunterricht des Grundlagenfaches Physik
             gefunden, um bessere Lernergebnisse und ein             Die in der Fachliteratur immer wieder gern
             effizientes Arbeiten zu erzielen.                       diskutierte Problematik «homogene vs. hetero-
                                                                     gene Gruppen» kann insofern für die Lehrperson
             Im Laborunterricht des Grundlagenfachs Physik am        wohltuend entschärft werden, da alle Teilneh-
             Gymnasium St. Antonius in Appenzell arbeiten die        menden einer Gruppe jederzeit einen von der
             oberen Gymnasialklassen in kleinen Gruppen zu-          Lehrperson gesteuerten Zugriff auf alle Ge-
             sammen. Mit Hilfe der Applikation «Microsoft Teams»     schehnisse in der Gruppe haben.
             haben sie z.B. die Möglichkeit, Versuchsprotokolle
             vor Ort am Tablet und für die Lehrperson einsehbar      Unterstützt wird diese moderne Art des Unter-
             auszufüllen, in Interaktion mit anderen Gruppen und     richtens vollumfänglich vom Kanton Appenzell
             Foren zu treten sowie Filmsequenzen zu wichtigen        Innerrhoden, welcher der Arbeitgeber des Gym-
             Versuchsergebnissen zu erstellen und zu kommen-         nasiums St. Antonius ist.
             tieren. Mittels «OneDrive» & Co., aber auch mit Hilfe
             von Notizverwaltungssoftware wie «Evernote» und         Gymnasium St. Antonius Appenzell
             «OneNote» haben die Lehrkräfte jederzeit Ein-           Rüdiger Scholz, Fachlehrperson Physik
             blick in die Ergebnisse des Unterrichtsgesche-          Hauptgasse 51 | CH-9050 Appenzell
             hens im Labor. Gerade wenn die Lehrpersonen             Telefon: 0041 (0)71 788 98 00
             nicht über eine Fachassistenz verfügen, wissen          info@gym.ai.ch | www.gymnasium.ai.ch
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Referenzschule des Landesmedienzentrums | 7
                                                                           Baden-Württemberg

Seit vier Jahren ist die Haidelmoosschule in
Konstanz Referenzschule des Landesmedien-
zentrums. Um die Erfahrungen mit pädago-
gischen und technischen Unterstützungs-
leistungen im Projekt «Medienbildung in der
Grundschule» für andere Schulen nutzbar zu
machen, richtete zum Schuljahr 2014/2015
das Landesmedienzentrum Baden-Württem-
berg (LMZ) sogenannte «Referenzschulen» ein.
                                                     einen Klassensatz iPads zur Verfügung stellte, und
Das Referenzschulmodell des LMZ wird einerseits      dem medienpädagogischen Berater Jochen Rick
ausgesuchte Kollegien intensiv auf ihrem Weg         führte die Klassenlehrerin und Multimediaberaterin
zur Umsetzung von Medienbildung im Unterricht        der Schule, Frau Cathrin Ridder, ein Projekt mit
begleiten. Andererseits sollen alle anderen Grund-   ihrer 2. Klasse zum Thema «Das Leben zur Zeit
schulen unterstützt werden, welche die Medien-       der Römer» durch. Anlass für die Themenauswahl
bildung erst noch einführen wollen und sich damit    war die Playmobilausstellung «Römisch way of life»
auf die Anforderungen der neuen Bildungspläne        im Archäologischen Landesmuseum Konstanz. Im
vorbereiten. In verschiedenen Landkreisen wurde      folgenden Unterrichtsabschnitt lernten die Kinder
je eine Schule als Referenzschule exemplarisch       den Umgang mit der App Book Creator. Die Schüle-
mit entsprechender Hardware ausgestattet und         rinnen und Schüler sollten damit zu Präsentations-
pädagogisch begleitet. Unser Kollegium wird          zwecken ein E-Book erstellen. Der Lernzuwachs
medienpädagogisch qualifiziert und erhält für die    war nicht nur auf technischer Ebene (Bedienung
Projektlaufzeit wöchentlich Beratung durch Me-       des iPads) sehr intensiv zu beobachten, sondern
dienpädagogische Berater (MPB) am Kreismedien-       auch in Bezug auf das Wissen zum Leben zur Zeit
zentrum Konstanz. Wir wollen allen interessierten    der Römer. Abschließend stellten die Kinder ihre
Grundschulen im Landkreis Konstanz unsere Er-        Präsentationen der Klasse vor.
fahrungen weitergeben. Zudem soll unsere Schule
Ort für Fortbildungen und Workshops sein, um         Haidelmoosschule Konstanz
Medienbildung in der praktischen Umsetzung für       Grundschule mit Grundschulförderklasse
Interessierte erlebbar zu machen.                    Sonnentauweg 39 | D-78467 Konstanz
                                                     Telefon: 0049 (0)7531 89320
In Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum         floramo@gs-haidelmoos.konstanz.de
Konstanz, das für einen Zeitraum von 6 Wochen        www.haidelmoosschule-konstanz.de
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8 | iLernfabrik 4.0: digitale Transformation an Berufsschulen
                                                                                               Baden-Württemberg

            Mit dem innovativen Projekt der Lernfabriken
            haben das Land Baden-Württemberg, die be-
            teiligten Schulträger und die Wirtschaft eine
            Vorreiterrolle hinsichtlich der Zukunftsfähig-
            keit der Beruflichen Schulen übernommen.
            Lernfabriken ermöglichen den Schülerinnen
            und Schülern, in einzigartigen Lernkonzepten
            die Welt der intelligenten Produktion praxis-
            nah zu erleben. Zukunftsthemen wie RFID,
            Smart Grid, Robotertechnik, Vernetzung und
            Cyber-Sicherheit spielen dabei eine besondere
            Rolle. Ein konkretes Umsetzungsbeispiel ist die      tung entsprechen. Die Schülerinnen und Schüler
            iLernfabrik 4.0 der Elektronikschule Tettnang        können direkt in die Anlage eingreifen, also die
            (est). Sie dient zum einem der est als Lern- und     Roboter oder VLANs programmieren, Switche
            Schulungsmodell und zum anderen den regio-           konfigurieren oder das Energiemanagement be-
            nalen Unternehmen als Demonstrationsanlage.          arbeiten. Von der Test-Anlage profitieren viele Bil-
                                                                 dungsgänge der Elektronikschule, sowohl aus der
            Die iLernfabrik 4.0 wurde gemeinsam mit rund 30      Dualen Ausbildung (Elektroniker, Fachinformatiker,
            Unternehmen während rund zweier Jahre entwi-         IT-Kaufleute) und aus den Beruflichen Vollzeitschu-
            ckelt und umgesetzt. Wie in realen Unternehmen       len (Berufskollegs) als auch aus der Weiterbildung
            lagen bei der Konzeption die Prioritäten auf der     (Technikerschule).
            Mehrlieferantenstrategie, der Modularität und der
            Erweiterbarkeit. So entstand eine einzigartige und   Gemeinsam mit der IHK Bodensee-Oberschwaben
            individuelle Lernfabrik mit einem hohen Nutzwert     und dem Fraunhofer Institut für Produktionstech-
            für die Elektronikschule.                            nik und Automatisierung in Stuttgart wird zudem
            Die iLernfabrik 4.0 besteht aus sechs Modulen,       ein Konzept zur Nutzung der iLernfabrik 4.0 als
            die einen geschlossenen Rundum-Prozess mit           Demonstrationsanlage für kleinere und mittlere
            Transportsystem, Steuerungssystem, Erkennungs-       Unternehmen entwickelt.
            system, Robotern, Vernetzung, Lagersystem sowie
            MES- und ERP-Software bilden. So werden den          Elektronikschule Tettnang
            Schülerinnen und Schülern Inhalte auf verschie-      Oberhofer Str. 25 | D-88069 Tettnang
            denen Niveaustufen vermittelt, die dem jeweiligen    Telefon: 0049 (0)7542 937210
            Ausbildungsberuf bzw. der Weiterbildungsfachrich-    info@elektronikschule.de | www.elektronikschule.de
Digitalisierung in der Bildung - auf Spurensuche rund um den Bodensee - Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen - IBK
Berufliche Weiterbildung im Handwerk mit ILIAS | 9
                                                                                Baden-Württemberg

  Die Handwerkskammer Konstanz und deren Bil-
  dungsakademien Singen, Rottweil und Walds-
  hut haben im Rahmen eines Förderaufrufs des
  Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg
  zwei innovative Förderprojekte zur Digitalisie-
  rung in der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA)
  und der Meistervorbereitung (MV) gestartet.
  Die bisherigen klassischen Unterrichtseinhei-
  ten in Werkstätten und Klassenzimmern wer-
  den zu Blended-Learning-Angeboten umgebaut.            Die Handwerkskammer Konstanz wird bis zum Ablauf
                                                         der Förderung mindestens drei Gewerke in der Meis-
  Im Vordergrund steht noch immer der Präsenz-           tervorbereitung (MV) umgesetzt haben. Heute schon
  unterricht, der aber mit Online-Lernangeboten          sind bereits etliche Lerneinheiten auf der Plattform
  didaktisch angereichert wird. Auch sogenannte          im Echt-Betrieb. Die Teilnehmenden der Meister-
  «Lernstandtests» sind über die Lernmanagement-         vorbereitungskurse haben kostenfreien Zugang auf
  system (LMS) ILIAS möglich. Lehrpersonal und           ILIAS.
  Teilnehmende können die in Werkstatt und Klas-
  senzimmer vermittelten Inhalte üben, testen und        Mittelfristig werden Augmented-Reality- und Virtu-
  verbessern.                                            al-Reality-Anwendungen das didaktische Konzept
                                                         ergänzen. Ebenso werden in der Lehrvermittlung
  Neben Tests stellt die Lernplattform ILIAS auch        virtuelle Klassenzimmer (flipped classroom) ein-
  Unterweisungsvideos, Summaries und Skripte für         gesetzt, um zeitgemäße Lernformen anbieten zu
  die Teilnehmenden bereit. Das Lehrpersonal wird in     können.
  der Erstellung der geeigneten Unterlagen unterstützt   Beide Projekte werden durch das «Institut für KMU
  und soll in Zukunft für seine Gewerke eigenständig     und Handwerk an der Allensbach Hochschule Kon-
  die Aktualisierung, Ergänzung und Anpassung an         stanz» wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
  inhaltliche und berufliche Veränderungen vorneh-
  men. Der hohe Innovationsgehalt dieses Projekts        Bildungsakademie LMS (ILIAS)
  liegt u.a. darin, dass die Handwerkskammer als Bil-    Bildungsakademien der Handwerkskammer Konstanz
  dungsträgerin mit einem eigenen, auf die Zielgruppe    Dipl. Ing. (FH) Frank Wehking, MBA
  Handwerk angepassten, methodisch-didaktischen          Webersteig 3 | D-78462 Konstanz
  Konzept die Weiterbildung im Handwerk für die          Telefon: 0049 (0)75 31205-410
  Zukunft beschreibt.                                    info@bildungsakademie.de | www.bildungsakademie.de
Digitalisierung in der Bildung - auf Spurensuche rund um den Bodensee - Eine Sammlung von Best Practice-Beispielen - IBK
10 | ERP-basiertes Lernen
                  Baden-Württemberg

            Im kaufmännischen Berufsalltag verläuft schon
            heute nahezu jeder Bestell- und Kassiervor-
            gang digital. Zum Einsatz kommen dabei Soft-
            warelösungen zur Steuerung von betrieblichen
            Ressourcen, sogenannte ERP-Systeme (Enter-
            prise-Resource-Planning). Seit November 2017
            läuft ein Kooperationsprojekt zwischen der
            Universität Konstanz und der Arbeitsgruppe             Hochrhein-Bodensee und Bodensee-Oberschwaben,
            NAV4school des Landesinstituts für Schulent-           die in beratender Funktion beteiligt sind und den
            wicklung in Stuttgart. Letztere unterstützt seit       Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben in der Boden-
            einigen Jahren berufliche Schulen beim Einsatz         seeregion herstellen. Mit diesen werden im Rahmen
            der ERP-Lösung Microsoft Dynamics NAV (Na-             des Projekts Möglichkeiten der Lernortkoopera-
            vision) im Unterricht. Im Rahmen des Projekts          tion in Bezug auf den Einsatz von ERP-Software
            wurde das unterstützte ERP-System auf einen            ausgelotet. Nach Projektabschluss Ende Februar
            aktuellen, cloudfähigen Stand gebracht und             2020 sollen die erarbeiteten Unterrichtskonzepte
            ist somit im Unterricht auch auf Tablet-PCs            und Arbeitsmaterialien den Schulen kostenlos zur
            flexibel einsetzbar.                                   Verfügung gestellt werden. Somit können allein in
                                                                   Baden-Württemberg 248 berufliche Schulen (Stand
            Die Fähigkeit, komplexe Geschäftsprozesse durch        2017), die aktuell bereits durch die Bereitstellung
            den Einsatz digitaler Technologie zu verstehen und     von Unterrichtssituationen und einer ERP-Zertifizie-
            kompetent zu managen, stellt heute eine zentrale       rungsprüfung durch das Landesinstitut unterstützt
            Kompetenz kaufmännischer Berufe dar. Unter der         werden, von den Ergebnissen des Projekts profitie-
            Projektleitung von Prof. Dr. Stephan Schumann, der     ren. Finanziell gefördert wird das Projekt durch das
            an der Universität Konstanz im Bereich Wirtschafts-    baden-württembergische Wirtschaftsministerium.
            pädagogik forscht, werden im Schuljahr 2018/2019
            an 12 kaufmännischen Schulen in Baden-Württem-         Universität Konstanz
            berg die Auswirkungen des ERP-basierten Lernens        Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
            auf die berufliche Handlungskompetenz von Auszu-       Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik II
            bildenden untersucht. Für die beteiligten Lehrkräfte   D-78457 Konstanz
            wurden entsprechende Schulungsmaßnahmen kon-           Telefon: 0049 (0)75 3188-2192
            zipiert und durchgeführt. Als weitere Projektpartner   stephan.schumann@uni-konstanz.de
            fungieren neben dem Landesinstitut für Schulent-       www.nav2009.integrus.de
            wicklung die beiden Industrie- und Handelskammern      www.wiwi.uni.kn/schumann/nav4school
Digitale Schule 2020 | 11
                                                                                             Bayern

«Digitale Schule 2020» ist ein Schulversuch
der Stiftung Bildungspakt Bayern. Er dient
dazu, bis zum Jahr 2020 übertragbare Konzepte
und Umsetzungsstrategien zu entwickeln, mit
denen es gelingt, die Unterrichtsqualität durch
den fortlaufenden, an pädagogischen Maß-
stäben orientierten Einsatz digitaler Medien in
allen Fächern und Jahrgangsstufen zu steigern
und umfassende Medienkompetenz im Sinne
einer digitalen Souveränität bei allen Schülerin-        die Abläufe innerhalb eines Programms mit einfachen
nen und Schülern aufzubauen. Das im Schul-               Algorithmen, beispielsweise zur Sortierung von Zahlen.
versuch entwickelte Steuerungswissen wird
nach Abschluss des Schulversuchs Entschei-               Ausgestattet mit diesem informatischen Grundwissen
dungsträgern im Bildungswesen zur Verfügung              machten sich die Viertklässler im zweiten Halbjahr
gestellt.                                                daran, selbst Erfahrung mit dem Programmieren zu
                                                         sammeln. Hierzu wurde der Minicomputer «Calliope»
An der Comenius-Grundschule Buchloe lernen Kinder        zusammen mit der Internetplattform lab.open-rober-
neben der reinen Anwendung digitaler Endgeräte zur       ta.org verwendet. Am Beginn standen ganz einfache
Lernunterstützung auch informatisches Grundwissen.       Programme. Z.B. wurden die Namen der Jungen und
Um die Möglichkeiten in diesem Bereich zu erkunden,      Mädchen oder die Lautstärke im Klassenraum in
wurde im Schuljahr 2017/2018 eine Computer AG an-        Form einer Ampel auf der LED-Matrix des Minicom-
geboten. Neben Übungen, welche die grundlegenden         puters angezeigt. Am Ende stand ein aufwändiges
Funktionen eines Computers nahe brachten, machten        Programm, welches die eingebaute RGB-LED von
sich die Schülerinnen und Schüler nach dem Ansatz        Calliope als Dirigent einsetzte. Die Melodie der Euro-
«Computer Science Unplugged» mit den Komponenten         pahymne wurde in den Farben von Boomwhackers im
und Arbeitsweisen digitaler Geräte vertraut. Die Mäd-    richtigen Rhythmus angezeigt, damit sie mit diesen
chen und Jungen selbst fungierten dabei als Ein- und     Instrumenten nachgespielt werden konnte.
Ausgabegeräte sowie als Prozessor. So lernten sie die
binäre Struktur der Datenverarbeitung und Daten-         Stiftung Bildungspakt Bayern
speicherung kennen. Binäres Zählen mit Fingern und       Jungfernturmstraße 1 | D-80333 München
Karten, Übertragung von Pixelbildern und die Textver-    Telefon: 0049 (0)89 2186 2083
arbeitung mittels des ASCII-Codes wurden auf diese       eva.stolpmann@stmuk.bayern.de
Weise erfahrbar. Ebenso erarbeiteten sich die Kinder     www.bildungspaket-bayern.de
12 | Referenzschule für Medienbildung: GMS Blaichach
                                                                                                  Bayern

            Der verantwortungsbewusste, reflektierte
            und effektive Umgang mit Medien gilt heute
            neben Lesen, Schreiben und Rechnen als vierte
            Kulturtechnik. Die bayerischen Schulen haben
            dementsprechend die Aufgabe, die Medien-
            kompetenz der Schülerinnen und Schüler
            besonders zu fördern. Im Rahmen des Projek-
            tes Referenzschule für Medienbildung wurde
            deshalb bis 2016 sukzessive ein Netzwerk von
            rund 150 Referenzschulen aller Schularten auf-
            gebaut, die Wege aufzeigen, wie dieser Heraus-
            forderung begegnet werden kann. Die Erfah-
            rungen und die entstandenen Konzepte werden              dieser Basis beschäftigen sich die Schülerinnen und
            durch die Referenzschulen als Multiplikator für          Schüler, moderiert durch die Schülerexperten und
            andere Schulen nutzbar gemacht.                          -expertinnen, weiter mit der Thematik und erstellen
                                                                     eigene digitale Lernprodukte als Alternative zum
            Die Grund- und Mittelschule Blaichach (Lkr. Ober-        herkömmlichen Hefteintrag.
            allgäu) hat sich zum Ziel gesetzt, Tablets als digita-
            le Arbeitsmittel/Endgeräte gewinnbringend für den        Die Rolle der Lehrkraft verändert sich in diesem
            Unterricht und die Schule einzusetzen.                   Szenario. Sie sorgt dafür, dass die Schülerinnen
                                                                     und Schüler über die notwendigen Kompetenzen im
            Hierzu bereiten Schülerinnen und Schüler u.a. Unter-     Umgang mit den Tablets verfügen und Informationen
            richtsmaterialien in digitaler Form (als Lernvideo       adressatengerecht für ihre Mitschülerinnen und Mit-
            oder als interaktives und multimediales E-Book) zu       schüler aufbereiten und darstellen können.
            Hause vor. Im Rahmen des Unterrichts wird zum Ein-
            stieg von den Schülerexperten z.B. via Beamer ein        Staatsinstitut für Schulqualität und
            QR-Code an die Wand projiziert, den die Schülerin-       Bildungsforschung
            nen und Schüler mit ihren Tablets über die Kame-         Dr. Vera Haldenwang
            ra-App scannen und hinter dem sich Informationen         Leitung Referat
            unterschiedlicher Form zur Begriffsklärung verber-       Medienbildung
            gen. Die digital aufbereiteten Inhalte ermöglichen       Schellingstraße 155 | D-80797 München
            den Kindern, sich diese selbstständig und gemäß          Telefon: 0049 (0)89 2170 2243
            ihrem individuellen Lerntempo zu erschließen. Auf        vera.haldenwang@isb.bayern.de
Experimentier-Labor für mehr Pfeffer in MINT-Fächern | 13
                                                                                            Liechtenstein

         pepperMINT ist für die Liechtensteinische
         Schuljugend spannende Wirklichkeit. Hier wird
         der MINT-Unterricht lebendig! pepperMINT
         bietet Kindern und Jugendlichen die Möglich-
         keit, Mathematik, Informatik, Naturwissen-
         schaften und Technik hautnah zu erfahren
         und spielerisch zu begreifen. Ausserhalb des
         Schulzimmers, innerhalb der Schulzeit. Das               für Schulgruppen an. Durch die direkte Vernetzung
         Experimentier-Labor soll die Freude am Ent-              der Industrie mit pepperMINT kann Liechtenstein
         decken, Erfinden und Erleben von «intelligenter          einen positiven Weg im neu aufgegleisten Coa-
         Technik» wecken und der Jugend die Chance                ching-Motivations-Programm gehen. Das heisst,
         bieten, in der sich immer schneller wandeln-             dass Lernende zukünftige oder bestehende An-
         den Welt MINT praxisbezogen zu erfahren. Das             gebote für das pepperMINT ausarbeiten, vertiefen
         pepperMINT-Angebot steht vom Kindergarten                oder durchführen. Die Arbeit der Lernenden wird im
         bis zum Gymnasium zur Verfügung – aber auch              Lehrbetrieb als Teil der Ausbildung wertschätzend
         als Freizeitangebot.                                     anerkannt. Erste positive Erfahrungen wurden mit
                                                                  dem Pilotprojekt «Arduino» gesammelt. Dieses Pro-
         Die Förderstiftung MINT-Initiative Liechtenstein wurde   gramm wird auch mit Schülerinnen und Schülern
         am 14. Oktober 2016 von den Stiftern Hilti Familien-     durchgeführt. Jugendliche der Sekundarstufe lernen
         stiftung, Liechtensteinische Industrie- und Handels-     ein Angebot kennen und vertiefen. Dann geben sie
         kammer, Regierung des Fürstentums Liechtenstein          als Coaches das Expertenwissen an die Kinder wei-
         und Wirtschaftskammer Liechtenstein als gemeinnützi-     ter. Bei beiden Prozessen soll das Positive und das
         ge Stiftung errichtet. Der Zweck davon ist die Förde-    Freuen auf den nächsten Schul- oder Ausbildungs-
         rung des Interesses an Mathematik, Informatik, Natur-    abschnitt initiiert werden. Mit der Zusammenarbeit
         wissenschaften und Technik (MINT) und wird durch         der Lehrbetriebe Liechtensteins und dem MINT-
         verschiedene Massnahmen verwirklicht, insbesondere       Koordinator des Schulamtes werden diese beiden
         durch den Betrieb eines Experimentier-Labors. Mit der    Vorhaben schrittweise umgesetzt.
         Gründung der Stiftung wurde auch der Grundstein für
         das pepperMINT gelegt.                                   pepperMINT
                                                                  Martin Büchel | Geschäftsführer
         Coaching Motivation Programm                             Landstraße 114 | FL-9490 Vaduz
         Zusätzlich zum Online-Angebot, bietet pepperMINT         Telefon: 00423 (0)792 40 81
         eine zukunftsweisende Erfahrung und Motivation           martin.buechel@peppermint.li | www.peppermint.li
14 | Lernfördersysteme
                         St.Gallen

           Lernfördersysteme unterstützen Schülerinnen und
                                                                            Vorname Nachname

           Schüler und deren Lehrpersonen bei der individuel-
           len Förderung der schulischen Kernkompetenzen.
                                                                      ARBEITEN              PLANEN             NACHDENKEN          LERNPROFIL             TEST           MITTEILUNGEN            DOKUMENTE
           Auf das Schuljahr 2018/19 werden «Lernlupe» für
           den 2. Zyklus und «Lernpass plus» für den 3. Zyklus      Fach:    Alle                    Art:      Alle                                                                               Anwenden
                                                                     Name                              Datum                Fach                Art                                    Aufrufe

           in der Volksschule eingeführt. «Lernnavi» für die                        Sprache                                 Deutsch                                Starten

           Mittelschulen befindet sich in der Entwicklungs-                          esen                                   Deutsch                   Fortfahren

                                                                                      -Zahlen                               Mathematik                Vertiefen                                  Auswertung

           phase. Die Marktreife ist auf das Schuljahr 2020/21
                                                                    Abgeschlossene Übungen
           geplant. Der Lehrmittelverlag St.Gallen, eine
                                                                     Name                              Datum                Fach                                             Aufrufe

           Institution des Kantonalen Bildungsdepartements,                            en                                   Deutsch             Wiederholen                                      Auswertung

                                                                                    Sprache                                 Deutsch             Wiederholen                                      Auswertung

           weist eine grosse Tradition in der Entwicklung von                         -Zahlen                               Mathematik          Wiederholen                                      Auswertung

           Lern- und Testsystemen aus. «Lernlupe» und «Lern-                           en                                   Deutsch             Wiederholen                                      Auswertung

           pass plus» realisiert der Verlag zusammen mit dem                auch die Möglichkeit, selber Aufgabensets für Übungen
           Kanton Zürich und dessen Lehrmittelverlag. Die PH                und Prüfungen zusammenzustellen.
           St.Gallen begleitet die Entwicklung der drei Lern-
           fördersysteme.                                                   «Lernnavi», das Lernfördersystem der Mittelschulstufe,
                                                                            fördert selbständiges und eigenverantwortliches Lernen
           Die neuen digitalen Lernfördersysteme «Lernlupe»,                der Schülerinnen und Schüler. Abgedeckt werden
           «Lernpass plus» und «Lernnavi» fokussieren auf die               Deutsch und Mathematik, insbesondere die basalen
           individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler.             fachlichen Studierkompetenzen. Die Kompetenzüber-
           Dafür wird das adaptive Testverfahren mit weiteren               prüfung erlaubt die Einschätzung der Fähigkeiten. Das
           Funktionen ergänzt. Mit «Lernlupe» und «Lernpass                 System schlägt der Schülerin oder dem Schüler danach
           plus» stehen für die Volksschule zwei Instrumente                automatisch Aufgaben der Lernplattform vor. Dadurch
           zur Verfügung, die den individuellen Lernfortschritt             können die Lernenden unabhängig vom Unterricht selb-
           ausweisen und so die Kompetenzen der Schülerinnen                ständig an ihren Kompetenzen arbeiten. Lehrpersonen
           und Schüler jederzeit abbilden. Dies ermöglicht eine             haben die Möglichkeit, das Lernfördersystem punktuell
           individuelle Förderung auf den ausgewiesenen Fähig-              im Unterricht einzusetzen.
           keiten. Die beiden Lernfördersysteme sind auf den
           neuen Lehrplan 21 der Deutschschweizer Kantone aus-              Lehrmittelverlag St.Gallen
           gerichtet und verfügen über die Elemente Aufgaben-               Rabea Huber
           pool, Orientierungstests, Standortbestimmung und den             Washingtonstraße 34 | CH-9401 St.Gallen
           Planungstools als Arbeitsinstrumente für den Lern- und           Telefon: 0041 (0)58 228 76 86
           Lehrprozess. Für «Lernlupe» stehen Aufgabenpools für             rabea.huber@sg.ch | www.lernlupe.ch
           Mathematik und Deutsch zur Verfügung, für «Lernpass              www.lernpassplus.ch
           plus» zusätzlich für Französisch und Englisch. Sie hat           www.lernnavi.ch
IT-Bildungsoffensive | 15
                                                                                       St.Gallen

Die IT-Bildungsoffensive trägt dazu bei, dass
der Kanton St.Gallen führender Standort in der
Digitalisierung von Geschäftsmodellen wird
und seine Einwohnerinnen und Einwohner und
Betriebe den digitalen Wandel aktiv mitgestal-
ten. Die IT-Bildungsoffensive wirkt auf allen
Schulstufen, was schweizweit Pioniercharakter
hat. An der Spitze bilden die Hochschulen mehr
Fachkräfte aus. In der Breite lernen die Schüle-
rinnen und Schüler innovatives und verantwor-
tungsbewusstes Denken und Handeln für den
digitalen Wandel.
                                                         und Masterstudiengang an der Schnittstelle von
Die IT-Bildungsoffensive umfasst fünf Schwerpunkte:      IT-Technologie und Wirtschaft errichtet.
• Volksschule und Mittelschulen: Von einem             • Wirtschaftspraktika und MINT-Förderung:
  Kompetenzzentrum Digitalisierung & Bildung             Kantonsweit werden eine Vernetzungsplattform
  ausgehend werden an Modellschulen der digitale         für Praktikumsplätze aufgebaut und MINT-
  Unterricht erprobt und entsprechende Weiter-           Förderprojekte für Kinder und Jugendliche,
  bildungen für Lehrpersonen konzipiert.                 namentlich auch für Mädchen, unterstützt.
• Berufsbildung: Unter der Bezeichnung «Fit4Future»
  wird eine digitale Plattform für die Unterstützung   Mit der IT-Bildungsoffensive, über deren Einfüh-
  lernortübergreifender, kompetenzbasiertindivi-       rung die St.Galler Stimmbevölkerung entscheidet,
  dualisierter Ausbildungsverläufe geschaffen          werden während acht Jahren 75 Mio. Franken
  (Betriebe, Schulen und Branchenverbände).            in die oben genannten Schwerpunkte investiert.
• Fachhochschulen: Es wird im Rahmen eines             Finanziert wird die IT-Bildungsoffensive über einen
  Kompetenzzentrums Angewandte Digitali-               Sonderkredit der St.Galler Rechnung. Die Mittel der
  sierung ein ortsunabhängiges Lernen                  IT-Bildungsoffensive sind eine Investition, die den
  ermöglicht. Bewährte Studiengänge können so          Wohlstand der Gesellschaft erhöht.
  auch in bisher nicht abgedeckten Regionen an-
  geboten werden.                                      Bildungsdepartement Kanton St.Gallen
• Universität St.Gallen (HSG): An der HSG wird         Davidstraße 31 | CH-9001 St.Gallen
  mit deren Exzellenz eine School of Information       Telefon: 0041 (0)58 229 32 25
  and Computing Science mit einem Bachelor-            bernhard.thoeny@sg.ch
16 | go tec!
    Schaffhausen

                   Durch fortschreitende Digitalisierung und
                   Technologisierung der Gesellschaft nimmt die
                   Bedeutung von MINT-Kompetenzen (Mathema-
                   tik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)
                   ständig zu. Manuelle Arbeit wird automatisiert,
                   Arbeitsnehmende in zahlreichen Berufsfeldern
                   sehen sich mit höheren technischen Anforde-
                   rungen konfrontiert – auch solche, die bisher
                   kaum vom technischen Fortschritt tangiert
                   waren. go tec! unterstützt die Lehrpersonen bei
                   der Umsetzung der entsprechenden Lernziele
                   durch Know-how und Ressourcen, auf die sie
                   sowohl im Schulzimmer als auch im go tec!
                   Labor in Neuhausen am Rheinfall zurückgreifen
                   können.

                   Der neue Lehrplan 21 nimmt den Bedarf an zusätz-       weiterzugeben und den jüngeren Kursteilnehmen-
                   lichen, technischen Kompetenzen auf und stärkt         den einen direkten Einblick in die technischen
                   die MINT-Fächer bereits im jugendlichen Alter, um      Ausbildungsmöglichkeiten in Unternehmungen der
                   die Kinder fit für die Zukunft zu machen. Technik,     Region Schaffhausen zu geben. Auch 15 erfahrene
                   die im Alltag oft unsichtbar ist, wird somit fassbar   Coaches, meist pensionierte technische Fachkräf-
                   für die Schülerinnen und Schüler. Dies löst bei den    te, sind bei den Schul- und Freizeitkursen mit dabei
                   Kindern und Jugendlichen Faszination und Ver-          und können ihren Erfahrungsschatz mit Kindern
                   ständnis für die Technik aus. Christoph Leu ist seit   und Jugendlichen teilen. Unterstützt wird das go
                   2014 Geschäftsführer des go tec! Labors sowie          tec! Team außerdem vom Stiftungsrat sowie der
                   für die Kursentwicklung und -leitung verantwort-       Geschäftsstelle der Regional- und Standortentwick-
                   lich. Unterstützt wird er in administrativen Auf-      lung des Kantons Schaffhausen.
                   gaben sowie bei der Kursdurchführung durch eine
                   Mediamatik-Lernende im 4. Ausbildungsjahr. Des         go tec!
                   Weiteren stellen Unternehmen wie ABB, Bosch,           Christoph Leu
                   Brütsch Elektronik, IWC, Janssen und Wibilea ihre      Badstraße 21 / Vierling
                   Lernenden für Kurseinsätze zur Verfügung. Dies         CH-8212 Neuhausen | Telefon: 0041 (0)52 551 03 10
                   ermöglicht den Lernenden ihr erlerntes Wissen          christoph.leu@go-tec.ch | www.go-tec.ch
tablet-ScHool.ch | 17
                                                                                 Schaffhausen

Als vor knapp zehn Jahren das iPad vorgestellt
wurde, war schnell klar, dass diese neue Art
des Computers sehr bald die Schule erobern
würde. Vieles hat sich in der Bildungsland-
schaft wie auch im Bereich der Informati-
ons- und Kommunikationstechnologien (ICT)
verändert. ICT hat die gesamte Gesellschaft
erfasst und auch das Alltagsleben der breiten
Bevölkerung immer stärker beeinflusst. Diese
Entwicklung macht vor der Schule nicht halt.
Die Schülerinnen und Schüler wachsen mit ICT
auf und nutzen diese vielseitig in ihrer Freizeit    sich selbstgesteuert mit den Medien auseinander-
und auch in der Schule.                              zusetzen. Ihre Medienkompetenz verhilft ihnen zu
                                                     einem aktiven aber auch kritischen Umgang mit
Der Pilotversuch mit mehreren 1:1-Tabletklassen      den neuen Technologien. Die Schule ermöglicht
im Kanton Schaffhausen zeigt auf, wie der Unter-     den Schülerinnen und Schülern mit dem Projekt
richt mit mobilen Geräten (Tablets) sowie das        Tablet-ScHool.ch das stufengerechte Erwerben und
Lehren und Lernen mit digitalen Medien und ICT       Anwenden von ICT-Kompetenzen im Unterricht in
aussehen könnte. Das dem Versuch zu Grunde           einem 1:1-Setting. Das langfristige Ziel des Projek-
liegende Konzept konkretisiert die vom Lehrplan      tes ist es, dieses Setting später auf alle Schulen zu
21 vorgegebenen Kompetenzen der schulischen          übertragen. Die mit dem Projekt betraute Schule
Medienbildung und unterstützt und entlastet die      Hallau rüstet nun kontinuierlich alle neuen Klassen
Schulleitung, die Schulteams sowie die pädagogi-     des 2. und 3. Zyklus’ mit iPads aus.
schen und technischen Supporter bei ihren Ent-
scheidungen.                                         Pädagogische und technische Informationen zum
                                                     Projekt sowie die Besuchsmöglichkeiten finden
Die Schülerinnen und Schüler sollen am Ende ihrer    sich auf der Projektwebseite.
obligatorischen Schulzeit Medien und ICT effizient
nutzen können. Sie sollen sich sowohl in der Frei-   Schule Hallau
zeit als auch an weiterführenden Schulen oder in     tablet-school.ch
der Berufslehre bezüglich ICT sicher bewegen         Schulgasse 32 | CH-8215 Hallau
können. Sie sollen die Fähigkeit erwerben, sich im   Telefon: 0041 (0)52 632 79 35
Umgang mit ICT kreativ auszudrücken und setzen       info@tablet-school.ch | www.tablet-school.ch
18 | campusTV
         Thurgau

            Informationsflut, Fake News, die Macht der Me-
            dien – diese Schlagworte sind heute aktueller
            denn je und werden unsere Gesellschaft auch
            künftig begleiten. Ein verantwortungsvoller
            und kritischer Umgang mit medialer Infor-
            mation wird im videojournalistischen Projekt
            campusTV erlernt.
            Im gemeinsamen Angebot der PH Thurgau,
            der Pädagogischen Maturitätsschule (PMS)
            und der Kantonsschule Kreuzlingen erfahren            Ein Moderationsduo ist für die An- und Abmodera-
            Nachwuchsredakteurinnen und -redakteure               tionen sowie für das Studiogespräch mit externen
            nicht nur, was es heißt, Informationen video-         Gästen zuständig.
            journalistisch aufzubereiten, aufzuzeichnen           Am Abend der Live-Sendung wird das Studio ge-
            und zu publizieren. Sie lernen auch, Themen zu        meinsam aufgebaut. Zwei bis drei Stunden später
            platzieren, ihre journalistische Haltung in Dis-      heißt es «Achtung Sendung!». Wenn eine Panne
            kussionen zu schärfen und ihren redaktionel-          passiert, muss improvisiert werden. campusTV
            len Entscheidungen zugrunde zu legen. Dabei           möchte kein Hochglanzmagazin sein. Wenn am Jah-
            organisieren sie ihre Arbeit weitgehend selbst.       resende die angestrebten fünf Sendungen online
                                                                  sind, zählt nicht in erster Linie die formale oder
            Das Projekt campusTV gibt es seit Herbst 2016.        inhaltliche Qualität. Bei campusTV geht es darum,
            Neben den genannten medienpädagogischen               Erfahrungen als Medienschaffende zu sammeln.
            Zielen geht es v.a. darum, regelmäßig videojourna-    Fehler sind dabei eine wesentliche Quelle der
            listische Beiträge zu selbst gewählten Themen rund    Erkenntnis. Wenn Ereignisse nicht 100%ig recher-
            um den Campus Kreuzlingen zu produzieren. In          chiert oder Bildeinstellungen unpassend sind,
            einer Live-Situation mit Moderation werden diese      bietet das Gelegenheit für wohlwollendes Feed-
            zu einer Sendung verbunden und auf dem Blog           back, Reflexion und für die Weiterentwicklung der
            www.campustv.ch publiziert. Die jungen TV-Mache-      eigenen Fähigkeiten.
            rinnen und -Macher engagieren sich ehrenamtlich
            in der Redaktion und übernehmen dort verschiede-      campusTV
            ne Aufgaben. Ein PMS-Schüler leitet die Redaktion,    www.campustv.ch
            teils face-to-face in der Medienwerkstatt der PHTG,   Markus Oertly und Björn Maurer
            teils online über ein Kollaborationstool, wo Sen-     Pädagogische Hochschule Thurgau
            dungsthemen diskutiert und definiert werden. Film-    Unterer Schulweg 1 | CH-8280 Kreuzlingen
            einspieler und Newsbeiträge planen, produzieren       markus.oertly@phtg.ch, 0041 (0)71 678 56 72
            und schneiden die Subteams eigenverantwortlich.       bjoern.maurer@phtg.ch, 0041 (0)71 678 57 73
Matura Talenta IT | 19
                                                                                                             Thurgau

                           Die große Nachfrage nach jungen Fachkräften
                           in informationstechnologischen Berufen ist ein
                           gesellschaftliches und wirtschaftliches Prob-
                           lem. Gemäß Studien fehlen in zehn Jahren in
                           der Schweiz eine halbe Million Arbeitskräfte.
                           Besonders prekär wird die Lage in den tech-
                           nischen Berufen, in denen eine hohe Quali-
                           fizierung vorausgesetzt wird, vor allem auch
                           in Ingenieur- und Technikberufen sowie in der
                           Informatik.

                           Am Gymnasium mit einer breiten Grundausbil-
                           dung fehlen den intellektuell-technisch begab-
                           ten Jugendlichen oft der Praxisbezug und die
                           Möglichkeiten, neben der gymnasialen Fächer-
                           vielfalt, spezifisch und interessengeleitet in
                           einen IT-Fachbereich einzutauchen.                Highlights:
                                                                             • Weiterbildungstage bei google.ch
                           Aus diesem Grunde ist die «Matura Talenta IT»     • 2-3 Informatik- und Technikwochen pro Jahr
                           (Informatik und Technik) Teil unseres Cur-        • Maturarbeiten im IT-Bereich in Zusammenarbeit
                           riculums, welches spezielle Informatik- und         mit Betrieben
                           Technikwochen sowie Praxiserfahrungen mit         • Mehrwöchiger Aufenthalt in einem fremd-
                           Kooperationspartnern (z.B. Google Schweiz)          sprachigen IT-Unternehmen
                           anbietet.                                         • Vorbereitung und Teilnahme an Informatik- und
                                                                               Robotikwettbewerben
                           Das Angebot spricht Jugendliche an, die an
                           Technik und Informatik interessiert sind, gerne   Kantonsschule Romanshorn
                           eine weiterführende Schule besuchen und           Postfach 179
                           neben einer umfassenden Allgemeinbildung          Weitenzelgstraße 12 | CH-8590 Romanshorn
                           Praxiskontakte in Betrieben und Unternehmun-      Telefon: 0041 (0)58 345 58 60
Kantonsschule Romanshorn
                           gen machen möchten.                               stefan.schneider@tg.ch | www.ksr.ch
20 | Denken lernen, Probleme lösen
                                                  Vorarlberg

            Die heutige kindliche Lebenswelt ist geprägt
            von digitalen Medien. Bereits im Vor- und
            Volksschulalter nützen Kinder diese in Form
            von Unterhaltungsanwendungen oder digitalem
            Spiel. Schülerinnen und Schüler sollen Inhalte
            aber nicht nur konsumieren, sondern selbst
            kreativ produzieren. Grundkenntnisse des
            Codings werden daher in unserer digitalen Le-
            benswelt immer wichtiger, um digitale Medien
            selbstbestimmt und kreativ zu nützen.

            Das Projekt «Denken lernen, Probleme lösen»          ten (Lego WeDo 2.0) und iPads mit der Software,
            vermittelt informatisches Denken und erste Co-       um die (Lego-)Roboter durch visuelle Programmier-
            ding-Kenntnisse durch einen spielerischen Ansatz     sprachen zu steuern. Um auch weitere Schulen zu
            und begleitet Volksschulkinder schrittweise vom      erreichen und die Einstiegshürde für Lehrpersonen
            Angreifen und Erproben mit Bauklötzen über das       gering zu halten, wurde zudem ein mobiles EIS-Stu-
            Programmieren von einfachen Bienen-Bodenrobo-        dio eingerichtet, das von interessierten Schulen für
            tern hin zur selbstständigen Tablet-Arbeit. Durch    Workshops vor Ort angefordert werden kann.
            Neugier, Faszination und Freude an der Ausein-
            andersetzung mit Robotern soll das Vertrauen in      Durchgeführt werden diese Workshops mit den
            die Problemlösefähigkeit gestärkt werden. Die        Schülerinnen und Schülern von einer EIS-Trainerin
            dabei geförderten Aspekte wie Selbstwirksamkeit,     – die Klassenlehrpersonen nehmen auch teil, um
            Sprachkompetenz, Sozialverhalten, Analyse und        einen ersten Einblick in die Arbeit mit dem EIS-Ma-
            Logik bilden die Grundlage für gesellschaftliche     terial zu erhalten und Möglichkeiten kennenzu-
            Teilhabe.                                            lernen, wie informatisches und algorithmisches
                                                                 Denken einen Platz im Unterricht an der Volks-
            Mitte Oktober 2017 startete das vom BMBWF initi-     schule finden kann.
            ierte und von der PH Vorarlberg begleitete Projekt
            mit fünf Volksschulen in Vorarlberg. Neben Weiter-
            bildung, persönlicher Betreuung durch Trainerinnen   Volksschule Wolfurt Bütze
            und Trainer und didaktischen Materialien erhielten   Montfortstraße 14 | A-6922 Wolfurt
            diese Schulen für mehrere Wochen die nötige Aus-     Telefon: 0043 (0)676 84 777 66 01
            stattung in Form eines EIS-Studios. Dieses besteht   Leonie Dreher | leonie.dreher@education.at
            aus Spiel-Bodenrobotern (BeeBots), Lego-Baukäs-      Marlis Schedler | marlis.schedler@ph-vorarlberg.ac.at
Code Base | 21
                                                                                     Vorarlberg

Code-Base-Vorarlberg ist eine gemeinsame
Initiative von Russmedia Verlags GmbH und
der Fachhochschule Vorarlberg GmbH, um
junge Menschen für Software-Entwicklung
und Web-Design zu begeistern. Zielgruppe sind
13- bis 16-jährige Jugendliche, die in ihrer bis-
herigen Ausbildung keine Möglichkeit hatten,          präsentation mit Zertifikatsübergabe waren Eltern
in diese Welt einzutauchen. Start ist jeweils         und Freunde herzlich eingeladen, jeder durfte seine
im Sommer mit einem 14-tägigen Code-Ba-               selbst programmierte Webseite präsentieren. Fort-
se-Camp im Medienhaus. Wer Lust hat, kann             gesetzt wurde das Ausbildungsprogramm mit drei
noch drei Module zwischen Herbst und Ostern           weiteren Modulen ab Herbst: Java Script, Canvas
besuchen. Am Ende können die Teilnehmen-              und Spieleprogrammierung. 16 Teilnehmerinnen und
den eigene Browserspiele programmieren und            Teilnehmer waren bis zum Ende hoch motiviert mit
haben über Exkursionen und Vorträge einen             dabei. Begleitet wurden das Sommercamp und die
guten Einblick in das Berufsfeld bekommen.            weiteren drei Module von einer Evaluation durch die
Finanziert wird das Projekt für drei Jahre (2017      Fachhochschule Vorarlberg. Neben Befragungen der
– 2019) vom Land Vorarlberg und von Partnern          Teilnehmenden wurden Gespräche mit den Dozie-
aus der Wirtschaft.                                   renden sowie mit Eltern geführt. Alle bestätigten die
                                                      hohe Motivation und Zufriedenheit der Jugendlichen
Code-Base-Vorarlberg ist ein gemeinsames Aus-         und die guten Möglichkeiten, ihr Talent für Informa-
bildungsprogramm von Russmedia und der Fach-          tik testen und ihre Begeisterung unter Anleitung in
hochschule Vorarlberg und besteht aus insgesamt       echte Lernfortschritte entwickeln zu können.
vier Modulen. Das erste Modul wird in Form des
Code-Base-Camps im Sommer durchgeführt, die           Aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Sommer-
drei weiteren Module finden dann ab Oktober je-       camp mit über 100 Bewerbungen für 2018 wurde
weils am Freitagnachmittag statt. Die Bewerbung für   beschlossen, das Sommercamp diesmal mit zwei
den ersten von drei geplanten Durchläufen startete    Gruppen zu je 30 Teilnehmenden durchzuführen.
mit einer Medienkampagne von Russmedia im März
2017. Aus den 90 Bewerbungen wurden 30 ausge-         Fachhochschule Vorarlberg GmbH
wählt. Das erste Code-Base-Camp fand im August        Prof. (FH) DI Dr. Regine Kadgien
2017 im Medienhaus in Schwarzach statt. Inhalt        Hochschulstraße 1 | A-6850 Dornbirn
war die Einführung in HTML/CSS. Die Lehre wurde       Telefon: 0043 (0)5572 792 5101
von drei Dozierenden durchgeführt. Zur Abschluss-     code-base@fhv.at | www.code-base.at
22 | CompiSternli – DAS Generationenprojekt                                                                               W
                                                                            Zürich

            Den allermeisten Kindern fällt der Umgang mit
            digitalen Medien – so auch den Tablets – sehr
            leicht: Sie klicken, tippen, spielen intuitiv auf den
            Geräten. Oft ist es für die Kinder eine große Her-
            ausforderung, zu verbalisieren, was genau sie am
            Gerät machen. Einige ältere Personen haben den
            Einstieg in die digitale Welt noch nicht gewagt.
            Für sie sind Tablets wie geschaffen: leicht in der
            Handhabung, und im Gewicht. Das Projekt Com-
            piSternli verbindet die Generationen: Kinder füh-
            ren ältere Personen im 1:1-Setting in die digitalen
            Möglichkeiten am Tablet ein. CompiSternli wurde         förderungsgruppen. Die Lehrperson erhält für
            von einer Dozentin an der PH Zürich initiiert. In-      das Projekt kostenlos die nötigen Unterlagen: Die
            zwischen führt sie mit einer Gruppe von Leuten          iPads, die Schulungsunterlagen und T-Shirts für die
            aus verschiedenen Kantonen den privaten Verein,         Kinder. Die T-Shirts erinnern die Kinder, dass sie
            der Projekte in verschiedenen Deutschschweizer          in eine Rolle schlüpfen. Innert Sekunden wechseln
            Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein mit           sie vom Schüler zum Lehrer, von der lernenden zur
            Know-how unterstützt.                                   lehrenden Person.

            «Das hend Sie sehr guet gmacht. Jetz gömmer             Das Projekt spricht Lehrpersonen an, die Wert
            en Schritt wiiter: Findet Sie use, wenn de Zug vo       darauflegen, die Sozialkompetenzen ihrer Klasse zu
            Züri noch Bellinzona abfahrt?». So oder ähnlich         stärken. Die technischen und medienbildnerischen
            klingt es, wenn die CompiSternli-Kinder arbei-          Fähigkeiten der Lehrkräfte stehen im Hintergrund.
            ten. Was die Kinder auszeichnet? Sie haben              Ein Vereinsmitglied, das über einen Medienbil-
            gelernt, Erklärungen zu den iPad-Anwendungen.           dungshintergrund verfügt, unterstützt die Lehr-
            Ausschließlich verbal abzugeben. Sie dürfen             person beim Projekt. Pro Jahr werden bis 12 lokale
            ihren älteren Schülerinnen und Schülern nichts          Projekte begleitet. Stiftungen und Wirtschafts-
            vorzeigen. Sie wissen, wie ihre Körpersprache           unternehmungen ermöglichen, dass das Projekt für
            wirkt, und dass sie laut und deutlich sprechen          die Teilnehmenden unentgeltlich ist.
            müssen. Denn sie haben sich mit dem Älterwer-
            den auseinandergesetzt. Sie haben sich überlegt,        Verein CompiSternli
            wofür die älteren Personen ein Tablet verwen-           Chegelplatz 3 | CH-7277 Davos Glaris
            den könnten. Bei CompiSternli mitwirken können          info@compisternli.ch | www.compisternli.ch
            Schulklassen sowie Begabungs- und Begabten-             Telefon: 0041 (0)78 642 50 54
Weiterbildung für Lehrpersonen im Blended-Learning-Format | 23
                                                                                                        Zürich

              Die Einführung und Umsetzung des Lehrplans
              21 im Kanton Zürich ist für alle Beteiligten eine
              mitunter spannende wie auch intensive Heraus-
              forderung. Persönliches Wissen und Können
              müssen aufgefrischt, neue Erkenntnisse auf-
              genommen und verarbeitet werden. Haltungen
              zu pädagogischen Grundsätzen sollen überdacht
              und neue Inhalte erarbeitet werden. Um die
              Lehrpersonen bei diesen Herausforderungen zu
              unterstützen, wurde der «Blended-Learning-An-
              satz» als Weiterbildungsformat gewählt. Dieser          heit, einen Vertiefungstag durchzuführen. Diese
              umfasst Online-Lerneinheiten und eintägige              Präsenzveranstaltung ermöglicht aufbauend auf die
              Präsenzveranstaltungen in der Schule.                   E-Learning-Phase eine Klärungs-, Auswertungs- und
                                                                      Verarbeitungsphase mit dem Team und die Festle-
              Das Volksschulamt Zürich beauftragte die PH             gung nachfolgender Umsetzungsschritte.
              Zürich, vier Online-Lerneinheiten zu den Grund-
              lagen des Lehrplans 21 umzusetzen. Diese thema-         Die Rückmeldungen der Lehrpersonen und Schul-
              tisieren den kompetenzorientierten Unterricht, die      leitungen zu «Blended-Learning» sind mehrheitlich
              Beurteilung sowie die Fachbereiche Mathematik           positiv. Sie stärken die Haltung des Volksschul-
              und Deutsch. Zur Sonderpädagogik wurde eine             amtes, künftig dieses Format der Weiterbildung zu
              weitere Online-Lerneinheit durch die interkantonale     fördern.
              Hochschule für Heilpädagogik erarbeitet. Dank den       Detaillierte Infos zu den Lerneinheiten sind auf der
              Online-Lerneinheiten können Lehrpersonen das Wei-       Webseite https://phzh.ch/de/Weiterbildung/
              terbildungsangebot orts- und zeitunabhängig nutzen.     lehrplan-21/weiterbildungsangebote/LP21-Online
              Zudem können alle Schulen im Kanton vom Angebot         aufgeschaltet. Mitglieder der IBK erhalten einen Zu-
              profitieren, was mit klassischen Präsenzveranstal-      gang per Mail an lehrplan21@vsa.zh.ch mit Angabe
              tungen aus Kapazitätsgründen nicht möglich wäre.        von Funktion, Adresse und dem Stichwort «Boden-
              Für die Bearbeitung einer Lerneinheit reserviert sich   seekonferenz».
              die Lehrperson ca. drei Stunden. Die Lerneinheiten
              enthalten Fachtexte, interaktive und multimediale       Bildungsdirektion Zürich, Volksschulamt
              Elemente sowie unterrichtspezifische Beispiele          Roland Fischer & Kathrin Schmocker
              für die Lehrpersonen aller Schulstufen. Die Schule      Walchestraße 21 | CH-8090 Zürich
              kann, nach der Bearbeitung einer Online-Lernein-        lehrplan21@vsa.zh.ch | www.phzh.ch
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