DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen

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DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen
DON’T
DREAM IT—
BE IT

    SPIELZEIT 2022–23

                        1
DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen
DON’T
2-4 		 PROGRAMMÜBERSICHT

                                                   Foto Cover: Franziska Gilli
6-33   STÜCKE UND PROJEKTE

                                                                                 DREAM IT —
35-51 THEATER FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
52 		 VBB THEATERFREUNDE

                                                                                 BE IT
54 		 SAALPLÄNE UND TICKETS
59 		 VBB KOSTÜMFUNDUS
60 		 VBB TEAM UND VORSTAND
61 		 KONTAKT                                                                      Liebes Publikum!

                                                                                   Nun ist es also soweit. Die Spielzeit 2022-23 ist meine letzte
                                                                                   als Intendantin der VBB. Mit Freude, Stolz und auch ein
                                                                                   bisschen Wehmut blicke ich dann auf 11 wunderbare Theater-
                                                                                   jahre zurück, die so schön, bunt, abwechslungsreich und
                                                                                   herausfordernd wie das Leben selbst gewesen sein werden.
                                                                                   Denn Theater ist Leben. Und es ist ein Geschenk, dass wir
                                                                                   dieses Leben in Freiheit und Frieden leben dürfen. Theater
                                                                                   kann und muss einen Beitrag dazu leisten, damit das so bleibt.
                                                                                   Indem es – wie seit seiner Entstehung – weiterhin Fragen
                                                                                   stellt, Denkanstöße liefert, Hoffnung gibt, Visionen vermittelt,
                                                                                   Unterhaltung bietet und Emotionen hervorruft. Indem es das
                                                                                   tut, wofür es da ist: zu SPIELEN. Mögliche Entwürfe des
                                                                                   Unmöglichen zu spielen. Doch dafür braucht das Theater Sie,
                                                                                   liebes Publikum. Nehmen Sie das Geschenk „Theater“ an und
                                                                                   freuen Sie sich nach einer so schwierigen Zeit wieder auf
                                                                                   die Möglichkeit von unmittelbaren Bühnenerlebnissen und
                                                                                   auf eine Theatersaison mit starken Produktionen, tollen
                                                                                   Stoffen und vielseitigen Künstler:innen! Und lassen Sie Ihre
                                                                                   Träume Wirklichkeit werden!

                                                                                   Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung, Ihre Neugierde, Ihre
                                                                                   Offenheit, Ihre Leidenschaft und Ihre Kritik. Und ich danke dem
                                                                                   gesamten VBB-Team für die großartige Zusammenarbeit. Die
                                                                                   Zeit bei den VBB war ein wunderschönes Geschenk für mich
                                                                                   und ich werde Sie alle vermissen! Davor genießen wir aber noch
                                                                                   gemeinsam eine schöne, neue Spielzeit!

                                                                                   Bis bald bei uns im Theater, herzlich,
                    Instagram: @vbbozen                                            Irene Girkinger
             Facebook: @vereinigte.buehnen.bozen
DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen
UNSER PROGRAMM

                                                       2022

                                                                   2023
         BLASMUSIKPOP                                                             KEIN WELTUNTERGANG

                                                                   JANUAR
                                                       SEPTEMBER
    6                                                                        18
         Blasmusikoper von Thomas Doss                                            von Chris Bush
         nach dem Roman von Vea Kaiser                                            Regie: Sophia Aurich
         Uraufführung, Auftragswerk                                               Premiere: 14. Januar 2023
         Musikalische Leitung: Georg Thaler                                       Stadttheater Bozen, Studio
         Regie: Alexander Kratzer & Christian Mair
         Premiere: 3. September 2022
         Stadttheater Bozen, Großes Haus
                                                                                  FANES*

                                                                   FEBRUAR
                                                                             22
                                                                                  von Anna Gschnitzer und Musicbanda Franui

    10   AUTONO … WHO CARES?                                                      Uraufführung, Auftragswerk
                                                                                  Musikalische Leitung: Andreas Schett
         Veranstaltung im Rahmen der Feierlichkeiten                              Regie: Cilli Drexel
         zu 50 Jahre Zweites Autonomiestatut                                      Premiere: 15. Februar 2023
         16. September 2022                                                       Stadttheater Bozen, Großes Haus
         MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron

                                                                                  DON QUIJOTE

                                                                   MÄRZ
                                                                             26
    12   BILLY’S VIOLENCE                                                         von Miguel de Cervantes Saavedra
         Eine Produktion der Needcompany                                          Regie: Nikolas Darnstädt
         Regie: Jan Lauwers                                                       Premiere: 24. März 2023
         13. September 2022                                                       Stadttheater Bozen, Studio
         Stadttheater Bozen, Großes Haus

                                                                                  RICHARD O’BRIEN’S
    13   GRACE NOTE                                                MAI            THE ROCKY
         von Liquid Loft & PHACE Ensemble
         19. September 2022                                                  30   HORROR SHOW
         Stadttheater Bozen, Studio                                               Buch, Musik und Texte von Richard O’Brien
                                                                                  Musikalische Einrichtung von Richard Hartley
                                                                                  Musikalische Leitung: Stephen Lloyd

         UNDERGROUND BIRDS                                                        Regie: Rudolf Frey
                                                       OKTOBER

    14                                                                            Premiere: 6. Mai 2023
         Uraufführung                                                             Stadttheater Bozen, Großes Haus
         Regie: Robert Schuster
         Premiere: 1. Oktober 2022
         Stadttheater Bozen, Studio

                                                                                  *Arbeitstitel

4                                                                                                                                5
DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen
THEATER FÜR KINDER UND JUGENDLICHE                                   BEST OF SPIELZEIT-KUNST

                                                          2022 OKTOBER
                                                                         Zeit, Abschied zu nehmen … Erinnerungen werden wach. Bilder
    36   DIE ZERTRENNLICHEN                                              entstehen im Kopf. Jedes Jahr entstand ein Spielplan mit jenen
         von Fabrice Melquiot                                            Geschichten, die wir Ihnen, liebes Publikum, unbedingt erzählen
         Wiederaufnahme                                                  wollten. So auch für diese Saison. Wie aber den Look, das visuelle
         Regie: Agnes Mair                                               Konzept einer „letzten“ Saison gestalten? Welche Gestaltung,
         Premiere: 12. Oktober 2022                                      welche Bilder und welche Motive wählen, welche Stimmung aus-
         Stadttheater Bozen, Studio                                      strahlen? Eine feierliche! Mit Stolz und Freude wollen wir auf
                                                                         gelungenes Vergangenes rück- und Spannendes ausblicken. 2012
                                                                         hat Irene Girkingers Intendanz an den Vereinigten Bühnen Bozen

    40   „ICH LEBE!“                                                     mit der inspirierenden Begegnung mit jungen Südtiroler Künst-
                                                                         ler:innen optisch begonnen: Jede Spielzeit haben unterschiedliche
         STIMMEN GEGEN DEN KRIEG                                         künstlerische Arbeiten das visuelle Erscheinungsbild der VBB
         Uraufführung                                                    bestimmt. Jede Saison hat mit einer neuen, aber dennoch unver-
         Regie: Philipp Jescheck                                         wechselbaren Handschrift Gestalt angenommen. Ob grafisch oder
         Mobiles Stück für Oberschulen                                   fotografisch, mit Pinsel, Strich oder Linse, ob konkret oder abstrakt,
         Premiere: 9. November 2022                                      minimalistisch oder vollflächig, ernst oder humorvoll, jede Spiel-
                                                                         zeit hat mit dem:der jeweiligen Spielzeitküntsler:in nochmal einen
                                                                         eigenen künstlerischen Ausdruck bekommen. Eine fast logische

         DER REGENBOGENFISCH                                             Konsequenz also, für die Saison 2022-23 dem Wunsch nachzuge-

                                                          NOVEMBER
    42                                                                   hen, all die großartigen Spielzeit-Künstler:innen nochmals in einem
         nach dem Bilderbuch von Marcus Pfister                          Heft und einer Saison zu zeigen und ihnen für ihre Kunstwerke von
         Wiederaufnahme                                                  Herzen zu danken! Entdecken und feiern Sie mit uns gemeinsam
         Regie: Alexander Kratzer                                        die VBB-KÜNSTLER:INNEN der letzten Jahre.
         Premiere: 16. November 2022, KiMM Meran
         anschl. Tournee in Schluderns, Bruneck, Brixen                  		 Sissa Micheli					       Franziska Gilli
         Premiere: 26. November 2022                                     				 Ingrid Hora					 Esther Stocker
         Stadttheater Bozen, Studio                                      Egeon				 			Gabriela Oberkofler
                                                                         												 Christian Martinelli
                                                                            Nicolo Degiorgis				Martina Steckholzer
         ÖTZI UND DAS EIS OBEN
                                                          DEZEMBER

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                                                                         Und auch für die persönliche Präsentation der Darsteller:innen
         von Anah Filou                                                  dieser Spielzeit haben wir im Sinne eines Rück- und Ausblicks ihnen
         Uraufführung, Wiederaufnahme                                    eine besondere Aufgabe gestellt: Neben einem Foto haben wir sie
         Regie: Joachim Gottfried Goller                                 um ein Zitat aus Kunst und Kultur gebeten, das sie auf ihrem bis-
         Premiere: 10. Dezember 2022                                     herigen Weg oder auch nur für einen kurzen Momente begleitet hat.
         Stadttheater Bozen, Studio                                           An dieser Stelle sei auch Angelika Burtscher, Daniele Lupo und
                                                          2023 APRIL

                                                                         dem gesamten Team vom Gestaltungsbüro Lupo Burtscher und
                                                                         Lungomare gedankt. Für die Idee, Südtiroler Künstler:innen für das
    48   DIE WEISSE ROSE                                                 visuelle Erscheinungsbild miteinzubeziehen und jedes Jahr immer
         von Jutta Schubert                                              wieder neue und spannende Künstler:innen vorzuschlagen. Sowie
         Wiederaufnahme                                                  für ihre zahlreichen kreativen Inputs und die intensive Betreuung
         Regie: Philipp Jescheck                                         der Spielzeitkampagnen und Kunst zu Gast-Projekte.
         Eine Produktion des VBB-Jugendtheaterclubs
         Premiere: 12. April 2023
         Stadttheater Bozen, Studio

6                                                                                                                                                 7
DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen
„Blasmusikpop“ erzählt mit viel Witz und Ironie die Geschichte

                                                                                                                                                                                                                                                                                 BLASMUSIKPOP  
                                                                                                                                                                              Bühne Luis
                                                                                                                                                              Choreografie Sarah Merler
                                                                                                                                          Mit Erwin Belakowitsch, P. Ulrich Kössler, Laura
                                                                                       Obermair, Laura Schneiderhan, Kilian Staudt, Sabina Willeit, Sascha Zarrabi, Bürgerkapelle Gries
                                                                                                                                                                                             dreier Generationen im abgeschiedenen Bergdorf St. Peter am
                                                                                                                                                                                             Anger. Der junge Johannes A. Irrwein will nicht Fußball spielen,
                                                                                                                                                                                             sondern forschen und die Welt entdecken, um in die Fußstapfen
                                                                                                                                                                                             seines Großvaters Johannes Gerlitzen zu treten, dem ersten Dok-

                                                                                                                              Regie Alexander Kratzer & Christian Mair
                                                                                                                                                                                             tor des Dorfes. Wissensdurstig nach der Welt hinter den Bergen
                                                                                                                                                                                             geht er aufs Gymnasium, wo er die klassische Bildung mit allen
                                                                                                                                                                                             Mitteln verteidigt. Als er unerwartet durch die Matura rasselt,
                                                                                                                                                                                             folgt er dem Ruf seines Lieblingsautors Herodot, dem Vater der
                                                                                                                                                                                             Geschichtsschreibung, und beginnt die Chroniken seines Heimat-
                                                                                                                                                                                             dorfes aufzuschreiben. Neugierig beobachtet er die Traditionen

                                                                                                                                                                                                                                                                                 Vorstellungen bis 7. September 2022
                                                                                                                                Licht Micha Beyermann
                                                                                                                                                                                             und Eigenheiten der St. Petrianer, folgt der Mütterrunde auf ihren
                                                                                                                                                                                             Nordic Walking Touren und schwingt sein Notizheft bei jedem
                                                                                                                                                                                             Dorffest, bis er auf seine ganz persönliche Göttin Aphrodite trifft.
                                                                                                                                                                                             Von seinem Freund Peppi zum Schriftführer des Fußballvereins
                                                                                                                                                                                             verdonnert, verursacht er schließlich das größte Ereignis in der
                                                                                                                                                                                             Geschichte St. Peters, das das Bergdorf für immer verändern wird.

                                                                                       Dramaturgie Friederike Wrobel, Elisabeth Thaler
                                                                                                                                                                                             Silke Dörner hat den Roman von Vea Kaiser in ein sprachlich
                                                                                                                                                                                             dichtes, sehr humorvolles Libretto verwandelt. Die Bürgerkapelle

                                                                                                    Kostüme Katia Bottegal
                                                                                       Musikalische Leitung Georg Thaler
                                                                                                                                                                                             Gries wird bei diesem einmaligen Opernprojekt zur Musikkapelle

                                                                               BLAS
                                                                                                                                                                                             von St. Peter und gleichzeitig schlüpfen die Musiker:innen in die
                                                                                                                                                                                             Rollen der Dorfbewohner:innen. Der Komponist Thomas Doss hat
Jubiläums der Bürgerkapelle Gries — Koproduktion mit der Bürgerkapelle Gries
Blasmusikoper von Thomas Doss — nach dem Roman von Vea Kaiser — Libretto

                                                                                                                                                                                             den Figuren die Melodien „auf den Leib geschrieben“, ohne dabei

                                                                                                                                                                                                                                                                                 Premiere: 3. September 2022 — 20 Uhr, Stadttheater Bozen, Großes Haus
von Silke Dörner — Uraufführung, Auftragswerk — anlässlich des 200–Jahre–

                                                                                                                                                                                             weder auf Blasmusik noch auf Pop zu verzichten.

                                                                               MUSIK   Graninger
                                                                                                                                                                                             Thomas Doss studierte in Linz, Wien, Salzburg, Maastricht und Los Angeles und
                                                                                                                                                                                             ist weltweit als Dirigent, Komponist und Juror tätig. Sein Debüt als Dirigent gab
                                                                                                                                                                                             er 1988 am Wiener Konzerthaus mit dem Wiener Kammerorchester. 1991 war er
                                                                                                                                                                                             Chefdirigent des Staatlichen Sinfonieorchesters Quedlinburg. Er unterrichtete

                                                                               POP
                                                                                                                                                                                             an der MUK in Wien, am Konservatorium in Bozen und seit 1991 am Oberöster-
                                                                                                                                                                                             reichischen Landesmusikschulwerk. Thomas Doss erhielt zahlreiche Preise und
                                                                                                                                                                                             Auszeichnungen, zuletzt den internationalen „BUMA Music Award“ (Verlag: Hal
                                                                                                                                                                                             Leonard - De Haske).

                                                                                                                                                                                             Alexander Kratzer lebt als Regisseur und Autor in Bern und Bozen. Zahlreiche
                                                                                                                                                                                             Engagements an Theatern im deutschsprachigen Raum. In Südtirol arbeitete er
                                                                                                                                                                                             auch am Stadttheater Bruneck und bei den Rittner Sommerspielen. An den VBB
                                                                                                                                                                                             inszenierte er u.a. „Sonny Boys“ und dokumentarische Projekte wie „Option.
                                                                                                                                                                                             Letzte Spuren der Erinnerung“. Von 2020 bis 2022 war er künstlerischer Leiter
                                                                                                                                                                                             des Theaters an der Effingerstrasse Bern.

                                                                                                                                                                                             Christian Mair *in Südtirol, Ausbildung am Stadttheater Bruneck, anschließend
                                                                                                                                                                                             Stipendium für das Nationaltheater Mannheim und das Staatstheater Stuttgart.
                                                                                                                                                                                             Inszenierungen in Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen, Bosnien und Süd-
                                                                                                                                                                                             tirol. An den VBB richtete er szenische Lesungen für die „Bozner Autorentage“
                                                                                                                                                                                             ein und inszenierte u.a. „Glorious!“, „Ghetto Deluxe – Project BZ“, „Made in
                                                                                                                                                                                             Südtirol. Meine Kindheit“, „Im Treibsand – Loslassen“ sowie „Wege(n) der Liebe
                                                                                                                                                                                             – Love in Südtirol“.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  9
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                                                   Laura Obermair Wahre Kunst ist
                                                   eigensinnig […], lässt sich nicht in
                                                   schmeichelnde Formen zwängen.
                                                   — Ludwig van Beethoven
                                                                                                                                     Erwin Belakowitsch Es war sehr
                                                                                                                                     schön, es hat mich sehr gefreut.

     Laura Schneiderhan For every ten
     rejections you get one acceptance,
     and that’s how you win everything.
     — Alexandria Ocasio-Cortez

                                                                                                  P. Ulrich Kössler Der Weg zu dir
                                                                                                  selber hört nie auf.

                                          Sascha Zarrabi Alles, was auffi geht,
                                          geht auch wieder owi. Es is halt so.

                                                                                                                            Kilian Staudt Freiheit bedeutet, dass man
                                                                                                                            nicht unbedingt alles so machen muss wie
                                                                                                                            andere Menschen. — Astrid Lindgren

     Bürgerkapelle Gries Im Grunde
     sind es immer die Verbindungen
     mit Menschen, die dem Leben
     seinen Wert geben. — Wilhelm
     von Humboldt

                                                                                          Sabina Willeit Musik ist eine
                                                                                          heilige Kunst, zu versammeln
                                                                                          alle Arten von Mut … — Richard
                                                                                          Strauss: „Ariadne auf Naxos“
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                                                                                                                                                   BLASMUSIKPOP  
DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen
AUTONO …
                                                           „Tipp du, mit deinen Augen, mit deinen Daumen, dein eigenes Statut, teil

                                                                                                                                          AUTONO … WHO CARES?
                                                           es mit deinen Nachbar:innen. Lass sie deine Gedanken vervollständigen,
                                                           überschreiben, zerdenken. Für jedes neue Jahr soll es 10 weitere Statute

                                              WHO CARES?
                                                           geben und dann noch eines und noch eines und noch eines, bis wir uns nicht
                                                           mehr voneinander unterscheiden können, weil wir beide gleich verschieden
                                                           sind. Es muss alles genau so dastehen, wie es dasteht. Schreibt weiter. Stop
                                                           war. Create peace.“

                                                           So klingt Artikel 59 des neuen Autonomiestatus, das die aus Südtirol
                                                           stammenden Autor:innen Anna Neuwirth und Martin Troger (Duo neutro),
                                                           Annalisa Cantini und Nadia Rungger in einem kollektiven Überschrei-
                                                           bungsprozess verfasst haben. Unter Einbeziehung neuer Werte für ein
                                                           künftiges Miteinander in Südtirol und Europa ist ein multiperspektivischer,
                                                           multilingualer Text entstanden. 115 spannende Artikel, die Diversität ein-
                                                           fordern, Respekt, Anerkennung und Mitgefühl. Plötzlich lebt das Statut,
                                                           plötzlich geht es mich etwas an. Es hat Humor und Feingefühl, Leerstel-
                                                           len, Poesie, und es hat Mut. Im Dialog entstanden, fordert es Dialog ein.
Veranstaltung im Rahmen der Feierlichkeiten

                                                           Dieses Statut braucht ein Gegenüber. Ja, ohne ein aufmerkendes Ohr ist
                                                           es undenkbar. Darum gehen wir Anfang September mit Fragen daraus auf
zu 50 Jahre Zweites Autonomiestatut

                                                           Tour durch Stadt und Land, gemäß Artikel 5: „Hallo, ich bin das Statut.“

                                                                                                                                          16. September 2022 ab 17 Uhr, MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron, Eintritt frei
                                                           Schreiben Sie mit, reden Sie mit! Das Statut bist du, bin ich, sind wir. Und
                                                           das nur gemeinsam.

                                                           AUTONO…WHO CARES? ist eine Open Air-Veranstaltung im Rahmen der
                                                           Feierlichkeiten zu 50 Jahre Zweites Autonomiestatut. Wir bringen ein neu-
                                                           es Statut ins Spiel und ins Leben. 115 neu geschriebene Artikel. Ein Statut
                                                           das Freude macht, hinterfragt, ehrlich und mehrsprachig ist und auch mor-
                                                           gen noch in unser Herz passt. Es wird als multidisziplinäre Performance im
                                                           historischen Innenhof des Schloss Sigmundskron in Bozen präsentiert und
                                                           ist Teil eines Programms für Jung und Alt mit DJ-Sets, Tanz, Live Konzert
                                                           und Drinks.

                                                           Collaboration with
                                                           Center for Autonomy Experience/Eurac, SAAV - Südtiroler Autorinnen- und
                                                           Autorenvereinigung, Messner Mountain Museum Sigmundskron & zukunvt

                                                           16. September 2022, ab 17 Uhr
                                                           MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron
                                                           Eintritt frei

                                                                                                                                                     13
DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen
BILLY’S                                                                            GRACE
BILLY’S VIOLENCE

                                                                                                                                                                                                                                          GRACE NOTE
                                                                  VIOLENCE
                                                                  Eine Produktion der Needcompany
                                                                                                                                                     NOTE     von Liquid Loft & PHACE Ensemble

                                                                  „Quentin Tarantino wirkt wie ein Chorknabe angesichts der ungebän-                          Leichtigkeit, Schnelligkeit, Genauigkeit, Anschaulichkeit, Vielschichtig-
                                                                  digten Gewalt bei Shakespeare.“ In „Billy’s Violence“ beschäftigt sich                      keit: In seiner Schrift „Sechs Vorschläge für das neue Jahrtausend“ be-
                                                                  die Needcompany mit den zehn Tragödien Shakespeares und verwan-                             schreibt Italo Calvino zentrale Eigenschaften für Kunst und Gesellschaft.
                                                                  delt sie in gewaltätig-liebevolle, zeitlose Dialoge, in denen die Frau im                   Sie bilden die thematische Grundlage für „Grace Note“, einer Zusam-
                                                                  Mittelpunkt steht. Shakespeare hat mit Gewalt und Sex ein Publikum                          menarbeit zwischen den Musiker:innen von PHACE, den Tänzer:innen
                                                                  ins Theater gelockt, das Folter und öffentliche Hinrichtungen gewohnt                       von Liquid Loft, dem Komponisten Arturo Fuentes und dem bildenden
                                                                  war. Was aber bedeutet Gewalt in der Kunst der heutigen Zeit? Neh-                          Künstler Günter Brus. In „Grace Note“ vereinen sich Klang, Bewegung
                                                                  men wir sie anders war als das Publikum im 16./17. Jahrhundert? Und                         und Installation in einer Musik, die sich in ständiger Bewegung befindet
                                                                  warum finden wir nach wie vor Wohlgefallen daran?                                           und wie ein Regen auf die Körper fällt.

                                                                  Collaboration with                                                                          Collaboration with
13. September 2022 — 20.30 Uhr, Stadttheater Bozen, Großes Haus

                                                                                                                                                                                                                                          19. September 2022 — 20.30 Uhr, Stadttheater Bozen, Studio
                                                                                                                                                     Idee und Musik Arturo Fuentes Choreografisches Konzept & Bühnendesign Chris
                                                                                                                                                     Haring Musik Michael Krenn (Saxophon), Berndt Thurner (Percussion), Roland
                                                                                                                                                     Schueler (Cello), Maximilian Ölz (Kontrabass) Performance Luke Baio, Dong
                                                                                                                                                     Uk Kim, Hannah Timbrell Text & Stimme, Künstlerische Begleitung Günter Brus
                                                                                                                                                     Licht Design Thomas Jelinek Klangregie Alfred Reiter Künstlerische Leitung
                                                                  Mit Nao Albet, Grace Ellen Barkey, Gonzalo Cunill, Martha Gardner, Romy Louise     PHACE Reinhard Fuchs Produktion PHACE Markus Bruckner Produktion
                                                                  Lauwers, Juan Navarro, Maarten Seghers, Meron Verbelen Text Victor Afung           Liquid Loft Marlies Pucher Originalzitate aus Italo Calvino, Six Memos for a New
                                                                  Lauwers Musik Maarten Seghers Regie, Bühne, Kostüme Jan Lauwers                    Millenium (1988)
                                                                  Dramaturgie Elke Janssens, Erwin Jans Licht Ken Hioco Co-production
                                                                  Festival Grec de Barcelona, Teatre Nacional de Catalunya, Teatro Español y Naves   Eine Produktion von PHACE in Koproduktion mit dem Tanzquartier Wien und
                                                                  del Español en Matadero, Teatro Central (Sevilla), Les Salins - Scène Nationale    Wien Modern in Zusammenarbeit mit dem Institut für Computer Music and Sound
                                                                  de Martigues, Cultuurcentrum Brugge                                                Technology Zürich und Liquid Loft.
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DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen
London wird 1517 erschüttert vom Aufstand junger Menschen,

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                                                                                                                                                                                                                                         UNDERGROUND BIRDS
                                             Kushkov Dramaturgische Begleitung Morten Kjerstad Mit Frauen des Simorgh Theaters, deren Namen
                                             vorerst nicht publiziert werden können, Sindre Arder Skildheim, Hadar Dimand, Pasquale di Filippo, Sarah
                                    UNDER

                                             Merler, Ingrid Mikalsen Deinboll, Alexandre Ruby, Jonas Schlagowsky, Peter Schorn, Céline Martin-Sisteron
                                                                                                                                                         die sich wehren, dass ihre Arbeit fortan von anderen gemacht
                                                                                                                                                         werden soll. Sie protestieren gegen die zugezogenen flämischen
                                                                                                                                                         Uhrmacher und Arbeitskräfte aus Frankreich, die eine neue Zeit
                                                                                                                                                         in die Stadt bringen. Flammen der Revolte lassen die Fenster der
                                                                                                                                                         Zugezogenen zerspringen wie ein Vogelschwarm. Da leuchtet

                                    GROUND
                                                                                                                                                         plötzlich im Splitterregen explodierender Scheiben der geheimnis-

                                                                                                               Musik Max Bauer
                                                                                                                                                         volle Schutzvogel Simorgh auf. Er entfaltet – in Gestalt Azars und
                                                                                                                                                         ihrer Schwestern – seine weiten Schwingen. Irgendwo hinter
                                                                                                                                                         der Wahrheit, hinter der Selbsterkenntnis soll er sein Nest gebaut
                                                                                                                                                         haben. Ein Splitter durchdringt das Herz eines jungen Londoner

                                    BIRDS
                                                                                                                                                         Handwerkers und lässt es entflammen. Er begibt sich auf eine
                                                                                                                                                         lange, beschwerliche Reise über die sieben Berge und die sieben
                                                                                                                                                         Meere hin zu ihr, zu Azar, getrieben von dem Wunsch sie zu lieben

                                                                         Bühne und Kostüme Sascha Gross
                                                                                                                                                         und den gewaltsamen Unruhen in seiner Heimat zu entkommen.

                                                                                                                                                                                                                                         Vorstellungen bis 9. Oktober 2022
                                                                                                                                                         Auch Azar und ihre Schwestern versuchen im Jahr 2022 aufzu-
                                                                                                                                                         brechen aus dem afghanischen Untergrund, in dem sie seit
KULA Compagnie, dem Hålogaland Teater

                                                                                                                                                         Monaten hoffend Schutz suchen vor den Taliban und der Zwangs-
Tromsø und dem Simorgh Theater Herat

                                                                                                                                                         verheiratung. Kraft ihrer Phantasie machen sie sich auf den Weg
Uraufführung — Koproduktion mit der

                                                                                                                                                         zu ihrem Sehnsuchtsort, unsicher, in welcher Zeit sie den Ort
                                                                                                                                                         erreichen werden, der für sie Rettung verheißt.

                                                                                                                                                         „Underground Birds“ ist eine länder- und kulturübergreifende
                                                                                                                                                         Stückentwicklung. Über zwanzig Künstler:innen aus Norwegen,
                                                                                                                                                         Frankreich, Israel, Italien, Südtirol und Afghanistan treten eine
                                                                                                                                                         gemeinsame künstlerische Reise an, sie verhelfen in Zeiten des
                                                                                                                                                         Krieges in einem kollektiven Schaffensprozess einer großen

                                                                                                                                                                                                                                         Premiere: 1. Oktober 2022 — 20 Uhr, Stadttheater Bozen, Studio
                                             Regie Robert Schuster
                                                                                                                                                         Liebesgeschichte zum Durchbruch. Das Projekt setzt dem soge-
                                                                                                                                                         nannten ‚Zeitalter der Risiken‘ das Spiel auf der Bühne entgegen.
                                                                                                                                                         Das Spiel mit fremden Geschichten und Mythen. Wo verstecken
                                                                                                                                                         sich unsere Ängste? Wie und warum entstehen Gräben in unserer
                                                                                                                                                         Gesellschaft? Was lässt uns hoffend in die Zukunft blicken?

                                                                                                                                                         Robert Schuster *1970 deutscher Regisseur und Professor an der Hochschule
                                                                                                                                                         für Schauspielkunst „Ernst Busch“; Schauspiel- und Operninszenierungen u.a.
                                                                                                                                                         in Hannover, Basel, Bremen, Freiburg, Leipzig, am Deutschen Theater Berlin
                                                                                                                                                         und am Berliner Ensemble; 2012 Gründung eines Laboratoire, in dem er sich mit
                                                                                                                                                         internationalen Schauspieler*innen unterschiedlichen theatralen Forschungen
                                                                                                                                                         widmet. Daraus erwuchs die KULA Compagnie, mit der er in Koproduktion mit
                                                                                                                                                         den VBB und dem Stadttheater Klagenfurt 2019-20 „Die Stunde da wir nichts
                                                                                                                                                         voneinander wußten“ realisierte.
                                                                                                                                                                                                                                                  17
DON'T DREAM IT- BE IT - SPIELZEIT 2022-23 - Vereinigte Bühnen Bozen
18
                                                                         Céline Martin-Sisteron
                                                                         We are not born a woman,
                                                                         we become one.
                                                                         — Simone de Beauvoir
                                                                                                                                            Pasquale di Filippo Ho sceso
     Ingrid Mikalsen Deinboll                                                                                                               milioni di scale dandoti il
     Smile to a stranger, it can                                                                                                            braccio. — Eugenio Montale
     change everything. —
     In norwegian: smil til en
     fremmed, det kan endre alt.

                                      Peter Schorn Ich war noch
                                      nicht überall. Aber es steht auf
                                      meiner Liste. — Susan Sontag
                                                                                                          Hadar Dimand Feet, what
                                                                                                          do I need you for - When I have
                                                                                                          wings to fly? — Frida Kahlo

                                                  Alexandre Ruby Carpe
                                                                                                                                    Jonas Schlagowsky What a piece of
                                                  diem, quam minimum credula
                                                                                                                                    work is man, How noble in reason,
                                                  postero. — Horace
                                                                                                                                    how infinite in faculty, In form and
                                                                                                                                    moving how express and admirable,
     Sindre Arder Skildheim I never make
                                                                                                                                    In action how like an Angel, In
     the same mistake twice. I make it five
                                                                                                                                    apprehension how like a god, The
     or six times, just to be sure. —
                                                                                                                                    beauty of the world, The paragon
     In norwegian: Jeg gjør aldri samme feil
                                                                                                                                    of animals. — William Shakespeare
     to ganger. Jeg gjør dem fem eller seks
     ganger, bare for å være sikker.

                                                                                       Sarah Merler One cannot think
                                                                                       well, love well, sleep well, if one has
                                                                                       not dined well. — Virginia Woolf
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                                                                                                                                               UNDERGROUND BIRDS
Der Weltklimarat bezeichnete es 2022 in seinem sechsten Bericht

                                           Regie Sophia Aurich Ausstattung & Video Ayşe Gülsüm Özel Musik N.N. Licht N.N.
                                           Dramaturgie Friederike Wrobel Mit Karin Yoko Jochum, Margot Mayrhofer, Patrizia Pfeifer,

                                                                                                                                                                                                                        KEIN WELTUNTERGANG
                                                                                                                                      erstmals als „eindeutig“, dass der Klimawandel eine Gefahr für das
                                                                                                                                      Wohl der Menschen und unseres Planeten darstellt. Und während
                                                                                                                                      die Staaten, in fast schon üblicher Manier, nach jedem Bericht
                                                                                                                                      ihre Klimaziele zögerlich anpassen, ist der Klimawandel in Form
                                                                                                                                      von Waldbränden, Gletscherschmelze, Überschwemmungen und
                                                                                                                                      anderen extremen Wetterereignissen längst vor unserer Haustür
                                                                                                                                      angekommen. Das Zeitfenster für unseren Handlungsspielraum
                                                                                                                                      schließt sich und jede einzelne unserer Entscheidungen zählt. Das
                                                                                                                                      zeigt auch die junge britische Autorin Chris Bush exemplarisch in
                                                                                                                                      „Kein Weltuntergang“. Fragmentarisch spielt sie ein und dieselbe
                                                                                                                                      Erzählung in unzähligen Möglichkeiten durch – schnell wird dabei
von Chris Bush — Aus dem Englischen

                                                                                                                                      deutlich, dass auch kleine Details den Lauf der Dinge verändern
                                                                                                                                      können: In einem Bewerbungsgespräch versucht Dr. Anna Vogel,
                                                                                                                                      einen Job am Institut der renommierten Klimaforscherin Prof. Uta

                                                                                                                                                                                                                        Vorstellungen bis 28. Januar 2023
                                                                                                                                      Oberdorf zu ergattern. Dabei gerät sie immer wieder ins Strau-
                                                                                                                                      cheln – mal durch das Patriarchat, mal durch den Generationen-
von Gerhild Steinbuch

                                                                                                                                      konflikt, mal durch die eigene Inkonsequenz, ihre persönlichen
                                                                                                                                      Überzeugungen in ihrem Handeln umzusetzen.

                                                                                                                                      Chris Bush überlässt es dem Publikum, die Leerstellen der Erzäh-
                                                                                                                                      lung zu füllen. Am Ende steht jedoch der tragische Tod einer der
                                                                                                                                      beiden Wissenschaftlerinnen und dazwischen: eine trauernde
                                                                                                                                      Tochter, Wassermelonenschnee, hungrige Bären und die Tragö-

                                           Corinne Thalmann
                                                                                                                                      die des Hummers. Bush geht die Wege dieses weit verästelten
                                                                                                                                      „Hyperobjektes“ Klimawandel mit dem Publikum ab, das seine
                                                                                                                                      Wurzeln längst in alle unsere Lebensbereiche geschlagen hat.

                                                                                                                                                                                                                        Premiere: 14. Januar 2023 — 20 Uhr, Stadttheater Bozen, Studio
                                                                                                                                      Chris Bush *1986 in Sheffield, England, ist Dramatikerin, Lyrikerin, Theaterma-

                                KEIN
                                                                                                                                      cherin und stellvertretende Leiterin der Sheffield Theatres. Für ihre Theater-
                                                                                                                                      stücke und auch Musicals gewann sie diverse Auszeichnungen, darunter zwei
                                                                                                                                      „UK Theatre Awards“, einen „Brit Writers’ Award“ und ging als Gewinnerin des
                                                                                                                                      „National Young Playwrights Festival“ hervor. Chris Bush lehrt dramatisches
                                                                                                                                      Schreiben am National Theatre in London und ist Gastdozentin an der University

                               WELT-
                                                                                                                                      of York. „Kein Weltuntergang“ ist ihre erste ins deutsche übersetzte Arbeit.

                                                                                                                                      Sophia Aurich *1992 in Berlin, hospitierte zunächst bei Sebastian Baumgarten
                                                                                                                                      und Barrie Kosky, bevor sie 2012 das Studium der Theaterwissenschaft und
                                                                                                                                      Philosophie an der FU Berlin aufnahm. 2014 gab sie ihr Regiedebüt mit „Nie im

                               UNTERGANG
                                                                                                                                      Leben“ nach Motiven von Jean-Paul Sartre am Theater im Kino Berlin. 2016 bis
                                                                                                                                      2020 war sie Regieassistentin am Konzert Theater Bern, wo sie 2019 die Urauf-
                                                                                                                                      führung „Jemandland“ von Ivona Brđanović und „Orest“ in einer Bearbeitung
                                                                                                                                      von John von Düffel inszenierte. 2021 folgte dort mit „Die schmutzigen Hände“
                                                                                                                                      ein weiterer Sartre. Seit 2020 arbeitet sie als freischaffende Regisseurin.
                                                                                                                                                                                                                                21
NEIN.
                                                                                                             ALLES
                                                                                                             ALSO IST
                                                                                                             PASSIERT,

 ANNA — KEIN WELTUNTERGANG
                                                                                                             ALLES EGAL.

                                                    DARAN MUSS
                                                    WAS WIR TUN

                                                    ICH GLAUBEN.
                                                    IST NICHT EGAL

                                                                                                                               Karin Yoko Jochum Fänden
                                                                                                                               auch wir ein reines, verhaltenes,
                                                    Patrizia Pfeifer Individualität. -                                         schmales - Menschliches, einen
                                                    Komplexität. - Ambiguität. - Makel.                                        unseren Streifen Fruchtlands
                                                    - Fehler. - All diese Dinge sind                                           - zwischen Strom und Gestein.
                                                    Privilegien. — Kübra Gümüsay:                                              Denn das eigene Herz übersteigt
                                                    „Sprache und Sein“                    Margot Mayrhofer Der frühe Wurm      uns - noch immer wie jene. Und
                                                                                          hat einen Vogel — mein täglicher     wir können ihm nicht mehr -
                                                                                          morgendlicher Gedanke um 6.30 Uhr.   nachschaun in Bilder, die es
     Corinne Thalmann Wenn du dich über                                                                                        besänftigen, noch in - göttliche
     Zustimmung definierst, bleibt dir keine                                                                                   Körper, in denen es größer sich
     andere Wahl, als dich auch über                                                                                           mäßigt. — Rainer Maria Rilke:
     Missbilligung zu definieren, sobald sie dich                                                                              „Duineser Elegien“
     trifft. — Kae Tempest
23

                                                                                                                                     KEIN WELTUNTERGANG
„Die Geschichten von Fanis sind Geschichten von der Zeit vor

                                                  Musikalische Leitung Andreas Schett Regie Cilli Drexel Bühne Judith Oswald Kostüme N.N.
                                                  Komposition / musikalische Bearbeitung Markus Kraler, Andreas Schett (Franui) Licht Micha

                                                                                                                                                                                                                                                     FANES *
                                                                                                 Mit Gerti Drassl, Marie-Therese Futterknecht,
                                                                                                                                                                 der Zeit und von einem Ort vor dem Ort, den sie benennen. Sie

                                                  Viktoria Obermarzoner, Lukas Spisser, Marlies Untersteiner, Markus Weitschacher, Isa Wiss
                                                                                                                                                                 erzählen vom Werden und Vergehen, von Erde, Wasser, Wind
                                                                                                                                                                 und Feuer. Sie erzählen von der Gründung eines Reiches, von
                                                                                                                                                                 Kämpfen, Siegen und Niederlagen und von der Auflösung, vom
                                                                                                                                                                 Vergessen und Verschwinden dieser Wirklichkeit. Am Ende steht
                                                                                                                                                                 bloß noch ein Sonnenstrahl, Sorejina, die Zeit nach der Zeit, ein
                                                                                                                                                                 Beginn.“ (Anita Pichler)
                                                                                                                                                                      Die mythische Erzählung des Reiches von Fanis ist Ausgangs-
                                                                                                                                                                 punkt dieses Schauspiels mit Musik. Autorin Anna Gschnitzer
                                                                                                                                                                 entdeckt auf poetische Weise die Geschichten der Frauen aus
                                                                                                                                                                 Fanis neu. Die übermächtige Präsenz fürstlicher Frauengestalten

                                                                                                                                                                                                                                                     Vorstellungen bis 19. Februar 2023
                                                                                                                                                                 ist einzigartig in den Überlieferungen des Alpenraums.
                                                                                                                                                                      Ausgehend von Anita Pichlers Erzählungen „Die Frauen
                                                                                                                                                                 aus Fanis“ entsteht ein Stück, das nicht nur die Vergangenheit,
                                                                                                                                                                 sondern auch die Gegenwart und Zukunft befragt. Was erzäh-
                                                                                                                                                                 len uns die Fanessagen über die Kräfte der Natur im Zeitalter

                                                  Beyermann Dramaturgie Elisabeth Thaler
                                                                                                                                                                 der Klimakrise? Wie lesen wir die Geschichten von Werden und
                                                                                                                                                                 Vergehen an der Schwelle zu nuklearem Kriegsgeschehen? Die
                                                                                                                                                                 Musicbanda Franui aus Osttirol begleitet den Abend live mit ihrer
                                                                                                                                                                 unverwechselbaren Klangbatterie und mit neu arrangierten und
                                                                                                                                                                 komponierten Liedern und Musikstücken auf der Suche nach den
                                                                                                                                                                 alten Schichten der alpinen Volksmusik, nach Klängen, die von
                                                                                                                                                                 Volksmusikpflegern garantiert niemals aufgefunden wurden,

                                                                                                                                                                                                                                                     Premiere: 15. Februar 2023 — 20 Uhr, Stadttheater Bozen, Großes Haus
                                                                                                                                                                 nach Weisen, die man nicht in die offiziellen Liederbücher und

                                      FANES
                                                                                                                                                                 Sendeleisten eingespeist hat.

                                              *
                                                                                                                                                                 Anna Gschnitzer *1986 in Innsbruck, aufgewachsen in Südtirol, lebt und arbeitet
                                                                                                                                                                 derzeit in München. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften und
                                                                                                                                                                 Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Mitarbeit als
                                                                                                                                                                 Autorin an verschiedenen Performance- und Theater-Projekten. Sie wurde mit
                                                                                                                                                                 zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, u.a. mit dem Jahresstipen-
                                                                                                                                                                 dium der LiterarMechana, dem Dramatik Stipendium der Stadt Wien und dem
                                                                                                                                                                 Publikumspreis des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik.
                                                                                                                                                                 2021 erhielt sie den Publikumspreis des Heidelberger Stückemarkts für ihr Stück
                                                                                                                                                                 „Einfache Leute“.

                                                                                                                                                                 Musicbanda Franui Die Musiker:innen von Franui aus Osttirol sind europaweit bei
Franui — Uraufführung, Auftragswerk
von Anna Gschnitzer und Musicbanda

                                                                                                                                                                 bedeutenden Festivals und Konzertveranstaltern regelmäßig zu Gast. Neben ih-
                                                                                                                                                                 rer Konzerttätigkeit realisierten sie Musiktheaterprojekte, u.a. am Wiener Burgt-
                                                                                                                                                                 heater und bei den Salzburger Festspielen. An den Vereinigten Bühnen Bozen
                                                                                                                                                                 spielten sie in „Option. Spuren der Erinnerung“, „Bombenjahre“ und „Wir. Heute!
                                                                                                                                                                 Morgen! Europa. Minderheiten und Autonomien im europäischen Kontext“.

                                                                                                                                                                 Cilli Drexel *1975 in München, Regiestudium an der Hochschule für Musik und
                                                                                                                                                                 Theater in Hamburg. Inszenierungen u.a. am Schauspiel Essen, Deutschen The-
                                                                                                                                                                 ater Berlin, Schauspiel Leipzig, Theater Basel, Nationaltheater Mannheim, wo
                                                                                                                                                                 sie von 2009 bis 2012 Hausregisseurin war. Einladung zu den Autorentheaterta-
                                                                                                                                                                 gen in Berlin mit „supernova (wie gold entsteht)“ von Philipp Löhle und „Wun-
                                                                                                                                                 *Arbeitstitel

                                                                                                                                                                 derland“ von Gesine Danckwart. „Europa verteidigen“ von Konstantin Küspert
                                                                                                                                                                 gewann den Publikumspreis bei den Mülheimer Theatertagen. Seit 2021 ist sie
                                                                                                                                                                 Mentorin an der Theaterakademie Hamburg. An den Vereinigten Bühnen Bozen
                                                                                                                                                                 inszenierte sie Grillparzers „Medea“ und Robert Menasses „Die Hauptstadt“.
                                                                                                                                                                                                                                                         25
26
                                            Marie-Therese Futterknecht
                                            Du sprichst ein großes Wort
                                            gelassen aus. — J. W. v. Goethe:
                                            „Iphigenie auf Tauris“
                                                                                                                          Viktoria Obermarzoner räum
                                                                                                                          nachts noch die Hoffnungs-
                                                                                                                          maschine ein… — Erdmöbel &
                                                                                                                          Judith Holofernes

     Isa Wiss „Zwischen den Stühlen“ ist
     auch ein Ort.

                                                                               Marlies Untersteiner Freiheit ist der
                                                                               Umgang mit den Geistern in der
                                                                               heimgesuchten Landschaft. — Anna Tsing

                                                                                                           Markus Weitschacher Kunst
                                                                                                           ist, wenn man’s nicht kann, denn
                                                                                                           wenn man’s kann, ist’s keine
            Gerti Drassl „Wir“ freuen uns                                                                  Kunst. — Johann N. Nestroy
            aufs Spielen an den VBB.

                                                     Lukas Spisser Theater ist Urlaub von der
                                                     Hausarbeit. — J. W. v. Goethe
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                                                                                                                                               FANES*
Alle Macht der Fantasie! Don Alonso, ein durchschnittlicher Edel-

                                                                                                                                                 Musik und
                                                                                                             Dramaturgie Thorben Meißner Mit Christoph Kail,

                                                                                                                                                                                                                                                 DON QUIJOTE
      DON
                                                                                                                                                               mann aus La Mancha, beschließt eines Tages, als fahrender Ritter
                                                                                                                                                               in die Welt zu ziehen. Inspiriert durch die Lektüre von Ritterro-
                                                                                                                                                               manen, nennt er sich fortan Don Quijote und übernimmt die Rolle
                                                                                                                                                               des Kämpfers gegen das Böse, er streitet für ein neues „Goldenes
                                                                                                                                                               Zeitalter“. Gemeinsam mit seinem Knappen Sancho Panza sucht

                                                                                                        Bühne und Kostüme Kollektiv CIAO NOW
                                                                                                                                                               er das Abenteuer. Doch statt Heldentaten zu vollbringen, erleiden

      QUIJOTE
                                                                                                                                                               die beiden oft schmachvolle Niederlagen. In ihrer Vorstellung
                                                                                                                                                               hingegen sind sie unbesiegbar, sie kämpfen gegen Zauberer,
                                                                                                                                                               Dämonen und Ungeheuer. In der Realität sind ihre Gegner aber
                                                                                                                                                               nicht die Riesen aus ihrer Fantasie, sondern normale spanische
                                                                                                                                                               Windmühlen, die mit ihren Flügeln zurückschlagen.

                                                                                                                                                               Miguel de Cervantes, selbst ein wilder Abenteurer, beginnt im
                                                                                                                                                               Jahre 1605 den ersten Teil des Romans im Gefängnis zu schreiben.

                                                                       Bettina Kerl, Sarah Merler, Lennart Preining u.a.
                                                                                                                                                               Bis heute ziehen uns die Abenteuer vom „Ritter von der traurigen
Landestheater Niederösterreich und Panevežio teatras „Menas“ Litauen

                                                                                                                                                               Gestalt“ in ihren Bann. „Don Quijote“ ist eine Ikone der spanischen
                                                                                                                                                               Literatur, ein Mythos der Abenteuerlust und Weltaneignung für
— Premiere St. Pölten: 17. März 2023 – 19.30 Uhr, Theaterwerkstatt
von Miguel de Cervantes Saavedra — Eine Koproduktion mit dem

                                                                                                                                                               alle Träumer:innen und Phantast:innen. Der junge Regisseur
                                                                                                                                                               Nikolas Darnstädt entwickelt in seinen Arbeiten überraschende

                                                                       Sounddesign Lukas Darnstädt
                                                                                                                                                               Bilderwelten, die in ihrer ästhetischen Überhöhung faszinieren. In

                                                                                                                                                                                                                                                 Vorstellungen bis 1. April 2023
                                                                                                                                                               seiner Theaterfassung stellt er die Kraft der Ideen, der Kreativität

                                                                       Regie Nikolas Darnstädt
                                                                                                                                                               und der Fantasie gegen die Realität und ihre gesellschaftlichen
                                                                                                                                                               Normen. Für die Inszenierung von „Don Quijote“ arbeitet er mit
                                                                                                                                                               einem europäischen Ensemble aus Litauen, Österreich und Süd-
                                                                                                                                                               tirol und in verschiedenen Sprachen.

                                                                                                                                                                                                                                                 Premiere Bozen: 24. März 2023 — 20 Uhr, Studio
                                                                                                                                                               Miguel de Cervantes Saavedra *1547 in Alcalá de Henares, ist der herausra-
                                                                                                                                                               gende Romancier im Siglo de Oro, dem goldenen Zeitalter Spaniens. Als Soldat
                                                                                                                                                               nahm er an der berühmten Seeschlacht von Lepanto teil, verbrachte fünf Jahre
                                                                                                                                                               als Gefangener in Algier und musste nach seiner Rückkehr u.a. als Steuer-
                                                                                                                                                               eintreiber sein Leben fristen. All seine Erfahrungen gehen ein in das Buch, das
                                                                                                                                                               dem modernen Roman das Tor öffnet: „Don Quijote“. Kritiker bezeichnen
                                                                                                                                                               ihn als eines der besten Werke der Weltliteratur. Cervantes stirbt 1616 verarmt
                                                                                                                                                               in Madrid.

                                                                                                                                                               Nikolas Darnstädt ist ein junger, fantasievoller Regisseur. Mit seiner Kompanie
                                                                                                                                                               CIAO NOW verwirklicht er Theaterinszenierungen, Hörspiele und Filme in
                                                                                                                                                               Deutschland, Frankreich und Litauen. 2020 feiert seine filmische Adaption von
                                                                                                                                                               Homers ODYSSEE auf den Hofer Filmtagen Weltpremiere. Zugleich inszeniert
                                                                                                                                                               Darnstädt DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY am Schauspiel Hannover, wofür er
                                                                                                                                                               von der Zeitschrift Theater heute als Nachwuchsregisseur des Jahres nominiert
                                                                                                                                                               wird. 2021 realisiert er ein weiteres Theater-und Filmprojekt in Litauen,
                                                                                                                                                               2022 folgt das Fantasy-Epos JEANNE DARK am Münchner Volkstheater. In der
                                                                                                                                                               Spielzeit 2022-23 bringt Darnstädt DON QUIJOTE als einen multilingualen
                                                                                                                                                               Theatertrip auf die Bühne.
                                                                                                                                                                                                                                                   29
DON QUIJOTE
                                   ES GIBT

                                   ALS DIE
                                   AUF DER

                                   SANCHO!
                                   IST NICHTS,
                                   VIEL BÖSES
                                   WELT, ABER

                                   UNFREIHEIT
                                   SCHLIMMER

                                                                         Bettina Kerl Je n’ai pas peur de
                                                                         la route - Faudrait voir, faut qu’on
     Lennart Preining Was ist ein Dietrich
                                                                         y goûte - Des méandres au creux
     gegen eine Aktie? — B.B.
                                                                         des reins - Tout ira bien là - Le vent
                                                                         l’emportera. — Noir Désir

                                                                                                                  Christoph Kail Das Geheimnis des
                                                                                                                  Glückes ist die Freiheit, und das Geheimnis
                                                                                                                  der Freiheit ist der Mut. — Perikles

                                             Sarah Merler   Sea La Vie
31

                                                                                                                                              DON QUIJOTE
RICHARD O’BRIEN’S

                                                             Gregor Krammer Licht Micha Beyermann Dramaturgie Elisabeth Thaler, Friederike Wrobel  
                                                                                                                                                      Das frisch verlobte Paar Brad Majors und Janet Weiss bleiben auf

                                                             Musikalische Leitung Stephen Lloyd Regie Rudolf Frey Bühne & Video Ayşe Gülsüm Özel
                                                                                                                        Mitarbeit Choreographie

                                                                                                                                                                                                                                         THE ROCKY HORROR SHOW
                                                                                                                                                      der Fahrt zu ihrem ehemaligen Professor durch eine Reifenpanne
                                                                                                                                                      im strömenden Regen stecken. Auf der Suche nach Schutz vor
                                                                                                                                                      dem Unwetter erreichen die beiden zu Fuß das geheimnisvolle
                                                                                                                                                      Schloss Frankenstein. Dort lebt Frank’N’Furter, ein extravaganter
                                                                                                                                                      Transvestit, mit einer Gruppe verführerisch abgründiger Gestal-
                                                                                                                                                      ten, allen voran der charismatische Hausdiener Riff-Raff. Gegen

                                         THE
                                                                                                                                                      ihren Willen tauchen Janet und Brad immer tiefer in die wilde,
                                                                                                                                                      exzentrische Welt der Schlossbewohner:innen ein. Der diabo-
                                                                                                                                                      lische Wissenschaftler Frank’N’Furter ist gerade dabei, sich im

                                                                                            Choreografie Marcel Leemann

                                                                                                                                                                                                                                                                RICHARD O’BRIEN’S
                                                                                                                                                      Labor seinen Traummann zu erschaffen. Als der gezüchtete Rocky
                                                                                                                                                      schließlich zum Leben erweckt wird, dient er nicht nur seinem Er-

                                         ROCKY
                                                                                                                                                      schaffer zur sexuellen Unterhaltung, sondern verführt auch Janet
                                                                                                                                                      in ungekannte Liebessphären. Schon bald nimmt die Geschichte

                                                             Mit Anna Burger, Dorina Garuci, Lukas Lobis, u. a.
                                                                                                                                                      jedoch eine blutige Wendung.

                                                                                                                                                                                                                                         Premiere: 6. Mai 2023 — 20 Uhr, Stadttheater Bozen, Großes Haus Vorstellungen bis 20. Mai 2023
                                                                                                                                                      Seit seiner Uraufführung am Royal Court Theatre in London
                                                                                                                                                      1973, wenige Jahre nach dem Stonewall-Aufstand in New York,

                                         HORROR
                                                                                                                                                      gilt das Kultmusical „The Rocky Horror Show“ als Meilenstein in
                                                                                                                                                      der LGTBQI+ - Popkultur. Es wurde weltweit in über 30 Ländern,
                                                                                                                                                      auf allen Kontinenten aufgeführt und in mehr als 20 Sprachen
                                                                                                                                                      übersetzt. Das beliebte Rock’n’Roll-Musical strotzt nur so vor

                                                             Kostüme Aleksandra Kica
                                                                                                                                                      zeitlosen Klassikern wie „Sweet Transvestite“, „Damn it, Janet“

                                         SHOW
                                                                                                                                                      oder „Time Warp“.
                                                                                                                                                           Dont’ Dream It — Be It! - die Show ist ein facettenreiches
                                                                                                                                                      Plädoyer für Diversität. Eine schillernde, schräge Komödie, eine
                                                                                                                                                      große Party, bei der die Zuschauer:innen zum Mitmachen ein-
                                                                                                                                                      geladen werden. Bad, bizarre und bloody brilliant!
Buch, Musik und Texte: Richard O’Brien
— Musikalische Einrichtung: Richard

                                                                                                                                                      Richard O’Brien *1942 in Cheltenham, England ist Komponist, Schauspieler
Hartley — Deutsche Fassung: Frank
Thannhäuser und Iris Schumacher

                                                                                                                                                      und Autor. Er wuchs im ländlichen Neuseeland auf und war schon als Kind von
                                                                                                                                                      Science-Fiction- und Horrorfilmen fasziniert, später wandte er sich dem Theater
                                                                                                                                                      und der Musik zu. Die Summe dieser Interessen war „The Rocky Horror Show“.
                                                                                                                                                      Als Schauspieler wirkte er in kleineren Rollen in den Tournee-Produktionen von
                                                                                                                                                      „Hair“ und „Jesus Christ Superstar“, sowie bei verschiedenen britischen Fern-
                                                                                                                                                      sehserrien mit. Auf der Berlinale 1998 erhielt O’Brien einen Spezial-Teddy Award
                                                                                                                                                      für sein Lebenswerk. Er lebt heute mit seiner Familie in London.

                                                                                                                                                      Rudolf Frey *1983 in Salzburg, arbeitet als Regisseur für Schauspiel und Musik-
                                                                                                                                                      theater, u.a. an der Staatsoper Stuttgart, am Schauspielhaus Wien, Gärtner-
                                                                                                                                                      platztheater München, Vorarlberger Landestheater Bregenz, Tiroler Landes-
                                                                                                                                                      theater Innsbruck. 2013 erhielt er den Kurt-Hübner-Regiepreis der Deutschen
                                                                                                                                                      Akademie der Darstellenden Künste. An den Vereinigten Bühnen Bozen insze-
                                                                                                                                                      nierte er zuletzt „Sunset Boulevard“, „Radetzkymarsch“ und „Dante:Dreams“.
                                                                                                                                                      Ab der Spielzeit 2023-24 ist Rudolf Frey der neue Intendant der Vereinigten
                                                                                                                                                      Bühnen Bozen.
                                                                                                                                                                                                                                                33
ABSEITS DES

                                                                                                                                                                                                                                                            ABSEITS DES SCHMELZBERGS*
THE ROCKY HORROR SHOW

                                                                 und es wäre kein verschwendetes
                                                                 Anna Burger Die vollkommene
                                                                 Blüte ist selten, man kann sein
                                                                 ganzes Leben nach ihr suchen
                                                                                                                                                  SCHMELZBERGS*

                                                                 Leben. — Last Samurai
                                                                 (Film, 2004)
                                                                                                                                                                von Clemens Zoller

                                                                                                                                                                Siegerstück des Literaturwettbewerbs 2021
                                                                                                                                                                In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Dramatikerfestival 2023
     RICHARD O’BRIEN’S

                                                                                                                   Hard work always pays off.
                                                                                                                                                                Am Schmelzberg ist eine Lawine abgegangen. Sie begräbt das Haus ei-
                                                                                                                                                                ner Familie unter sich, die nun eingeschlossen im dunklen Kämmerchen
                                                                                                                                                                sitzt und auf Rettung hofft. Als die Behörden samt Feuerwehr auftau-
                                                                                                                                                                chen, um die Familie zu befreien, will diese das Haus nicht verlassen,
                                                                                                                                                                denn sie ahnt, dass der Bürgermeister schon lange auf das Grundstück
                                                                                                                                                                spekuliert. Er will Land gewinnen für den Skitourismus. Die Familie
                                                                                                                                                                fürchtet mit einem Umzug in die Stadt den existenziellen Ruin, während
                                                                                                                                                                im Lokal die Après-Ski-Gäste laut und lebensfroh johlen. Yetis Stimme
                                                                                                                                                                aus der Zukunft vernehmen sie freilich nicht, obwohl er mitten unter den

                                                                                                                   Dorina Garuci
                                                                                                                                                                Partygästen weilt und über die Musik hinweg laut etwas von Revolution
                                                                                                                                                                und Regulierung schreit. Mehr, Mehr, Mehr - das ist vorbei. Also schließt
                                                                                                                                                                die verschüttete Familie auch keinen Kaufvertrag mit dem Bürgermeis-
                                                                                                                                                                ter ab, verbarrikadiert die Türen und wird am Fuß des Schmelzbergs zur
                                                                                                                                                                letzten Bastion des Widerstands.
                         Gregor Krammer Live true, dance free!

                                                                                                                                                                 „Abseits des Schmelzbergs“ ist eine neugierige Suche nach einer offe-
                                                                                                                                                                nen, experimentellen Theaterform. Clemens Zoller verhandelt darin mit
                                                                                                                                                                kritischem Scharfsinn brennende Themen unserer Gegenwart: Klima-
                                                                                                                                                                wandel, Ausbeutung der Natur, Entwurzelung und Entfremdung der
                                                                                                                                                                Menschen. Ein dringender Paradigmenwechsel muss her, das AUS für die
                         — Marjory Smarth

                                                                                                                                                                jahrzehntelange Nutzbarmachung der Natur für den alpinen Wintersport.

                                                                                                                                                                Szenische Lesung
                                                                                                                                                                Mai 2023 – Tiroler Dramatikerfestival
                                                                                                                                                                Juni 2023 – Vereinigte Bühnen Bozen
                                                                                                   Lukas Lobis Eine Rose ist eine

                                                                                                                                                                Clemens Zoller *1998 in Innsbruck, lebt und arbeitet zwischen Berlin und Wien. Er
                                                                                                   Rose ist eine Aprikose …

                                                                                                                                                                befindet sich im zweiten Fachsemester eines Masters für angewandte Literaturwissen-
                                                                                                                                                                schaft an der Freien Universität Berlin und sucht, eine Arbeitsweise an der Schnittstelle
                                                                                                                                                                von kreativer Textarbeit und organisatorischer Kulturvermittlung zu vertiefen. Bisher
                                                                                                                                                                entstanden kurze Essays und experimentelle Lyrik, die in studentischen Zeitschriften
                                                                                                                                                *Arbeitstitel

                                                                                                                                                                und Magazinen erschienen sind. „Abseits des Schmelzbergs“ (Arbeitstitel) stellt das
                                                                                                                                                                erste längere szenische Textprojekt dar und entsteht gerade prozessual und parallel zu
                                                                                                                                                                weiteren Fragmenten, die sich allesamt mit der poetischen Codierung von Landbesitz
                                                                                                                                                                auseinandersetzen.
 34                                                                                                                                                                                                                                                           35
VORSTELLUNGSTERMINE 2022-23                                                      THEATER FÜR KINDER UND JUGENDLICHE

                                                                                      IT’S JUST
     BLASMUSIKPOP                              ÖTZI UND DAS EIS OBEN
     GROSSES HAUS                              STUDIO
     Sa   3. Sep 2022    PREMIERE     20.00    Sa   10. Dez 2022              16.00
     So   4. Sep 2022                 18.00    So   11. Dez 2022              16.00
     Di   6. Sep 2022                 20.00    Sa   17. Dez 2022              16.00

                                                                                      A JUMP TO
     Mi   7. Sep 2022                 20.00    So   18. Dez 2022              16.00

     BILLY’S VIOLENCE                          KEIN WELTUNTERGANG
     GROSSES HAUS                              STUDIO
     Di   13. Sep 2022                20.30    Sa   14. Jan 2023   PREMIERE   20.00

                                                                                      THE LEFT
                                               So   15. Jan 2023              18.00
     AUTONO … WHO CARES?                       Do   19. Jan 2023              20.00
     MMM FIRMIAN AUF SCHLOSS SIGMUNDSKRON      Fr   20. Jan 2023              20.00
     Fr   16. Sep 2022              ab 17.00   Sa   21. Jan 2023              20.00
                                               So   22. Jan 2023              18.00
     GRACE NOTE                                Do   26. Jan 2023              20.00
     STUDIO                                    Fr   27. Jan 2023              20.00
     Mo   19. Sep 2022                20.30    Sa   28. Jan 2023              20.00

     UNDERGROUND BIRDS                         FANES*
     STUDIO                                    GROSSES HAUS
     Sa   1. Okt 2022    PREMIERE     20.00    Mi   15. Feb 2023   PREMIERE   20.00
     So   2. Okt 2022                 18.00    Do   16. Feb 2023              20.00
     Do   6. Okt 2022                 20.00    Fr   17. Feb 2023              20.00
     Fr   7. Okt 2022                 20.00    Sa   18. Feb 2023              20.00
     Sa   8. Okt 2022                 20.00    So   19. Feb 2023              18.00
     So   9. Okt 2022                 18.00
                                               DON QUIJOTE
                                                                                      DIE ZERTRENNLICHEN
     DIE ZERTRENNLICHEN
     STUDIO
                                               STUDIO
                                               Fr   24. Mrz 2023   PREMIERE   20.00   „ICH LEBE!“ STIMMEN GEGEN DEN KRIEG
     Sa   22. Okt 2022                18.00    Sa   25. Mrz 2023              20.00

     DER REGENBOGENFISCH
                                               So
                                               Do
                                                    26. Mrz 2023
                                                    30. Mrz 2023
                                                                              18.00
                                                                              20.00   DER REGENBOGENFISCH
                                               Fr   31. Mrz 2023              20.00
                                                                                      ÖTZI UND DAS EIS OBEN
     KiMM MERAN
     Mi   16. Nov 2022                16.00    Sa   1. Apr 2023               20.00
     KULTURHAUS SCHLUDERNS
     Fr   18. Nov 2022
     UFO BRUNECK
                                      16.00    DIE WEISSE ROSE
                                               STUDIO
                                               Sa   15. Apr 2023              18.00
                                                                                      DIE WEISSE ROSE
     Sa   19. Nov 2022                16.00
     ASTRA BRIXEN
     Mi   23. Nov 2022                16.00    RICHARD O’BRIEN’S
                                               THE ROCKY HORROR SHOW
     STUDIO                                    GROSSES HAUS
     Sa   26. Nov 2022                16.00    Sa   6. Mai 2023    PREMIERE   20.00
     So   27. Nov 2022                16.00    Do   11. Mai 2023              20.00
     Sa   3. Dez 2022                 16.00    Fr   12. Mai 2023              20.00
     So   4. Dez 2022                 16.00    Sa   13. Mai 2023              20.00
                                               So   14. Mai 2023              18.00
     *Arbeitstitel                             Do   18. Mai 2023              20.00
                                               Fr   19. Mai 2023              20.00
                                               Sa   20. Mai 2023              20.00

36
Romain sitzt auf seinem Schaukelpferd und träumt davon, in

                                                                                                     Musik Mario Bergamasco

                                                                                                                                                                                                                 DIE ZERTRENNLICHEN
                                                                                                                              tausend Arten durch die Welt zu galoppieren. Sabah steckt sich
                                                                                                                              Indianerfedern ins Haar und träumt davon, eine echte Sioux zu
                                                                                                                              sein. Beide sind neun Jahre alt, wohnen einander gegenüber und

                                                  Dramaturgie Elisabeth Thaler Mit Laura Masten, Andreas Mittermeier
                                                                                                                              doch scheinen ihre Welten sehr verschieden. Sabah hat algerische
                                                                                                                              Wurzeln, Romains Eltern sind Einheimische. Erst als sich Romain
                                                                                                                              und Sabah besser kennenlernen, entdecken sie viele Gemein-
                                                                                                                              samkeiten, werden beste Freunde und verlieben sich ineinander.
                                                                                                                              Zusammen erleben sie mutige Abenteuer und sehen magische
                                                                                                                              Zeichen, die sie unzertrennlich machen. Doch ihren Eltern gefällt
                                                                                                                              diese Freundschaft nicht. Vorurteile und Alltagsrassismus der

                                                                         Ausstattung Alexia Engl
                                                                                                                              Erwachsenen spitzen sich zu, bis schließlich ein Streit der Väter
                                                                                                                              eskaliert. Die beiden Freunde werden getrennt. Sabah zieht mit
                                                                                                                              ihrer Familie um und Romain bleibt zurück. 11 Jahre vergehen,

                                                                                                                                                                                                                 Vorstellungen bis 22. Oktober 2022
                                                                                                                              beide werden erwachsen, doch die Sehnsucht bleibt, und Romain
                                                                                                                              beschließt, Sabah zu suchen …

                                                                                                                              Fabrice Melquiot erzählt berührend, mit kritischem Feingefühl
                                                                                                                              und viel Poesie die Geschichte einer tiefen Freundschaft, die
                                                                                                                              es schafft, in einer rassistisch geprägten Welt die kulturellen
                                                                                                                              Grenzen zu überwinden. 2018 wurde das Stück „Die Zertrennli-

                                                  Regie Agnes Mair
                                                                                                                              chen“ mit dem „Grand Prix de Littérature dramatique Jeunesse“
                                                                                                                              in Frankreich sowie dem Deutschen Kindertheaterpreis ausge-
                                                                                                                              zeichnet. Die vielschichtige Inszenierung von Agnes Mair lädt die
von Fabrice Melquiot — Deutsch von Leyla-Claire
Rabih und Frank Weigand —Wiederaufnahme —

                                                                                                                              jungen Menschen ein, über Rassismus im Alltag nachzudenken
                                                                                                                              und darüber zu diskutieren. Im Anschluss an die Vorstellung findet

                                                                                                                                                                                                                 Premiere: 12. Oktober 2022 — 10 Uhr, Stadttheater Bozen, Studio
                                                                                                                              ein Gespräch mit der Theaterpädagogin Nadja Tröster statt.
Theaterstück für alle ab 11 Jahren

                                                                                                                              Fabrice Melquiot *1972 arbeitet als Theaterautor, Regisseur, Lyriker und Über-
                                                                                                                              setzer. Seit 1998 verfasst er Kinder- und Jugendstücke. Ab 2002 ist er Hausautor
                                                                                                                              an der Comédie de Reims, dem Théâtre de la Ville, Paris und den Scènes du Jura.
                                                                                                                              2008 wird ihm der „Prix du Jeune Théâtre de l’Académie française“ für sein Ge-
                                                                                                                              samtwerk verliehen, welches bislang ca. 50 Stücke für Kinder und Erwachsene
                                                                                                                              umfasst. Seit der Spielzeit 2012-13 leitet er das Kinder- und Jugendtheater „Am
                                                                                                                              Stram Gram“ in Genf.

                                                                                                                              Agnes Mair, gebürtige Tirolerin, studierte Deutsche Philologie, Philosophie,
                                                                                                                              Psychologie und Pädagogik an der Universität Innsbruck und an der Universität
                                                                                                                              Maribor. Von 2013 bis 2017 war sie am Tiroler Landestheater als Regieassistentin
                                                                                                                              engagiert und inszenierte bereits regelmäßig in der freien Szene und am Tiroler
                                                                                                                              Landestheater. Seit 2017 ist sie freie Regisseurin, vielfach von Kinder- und Ju-
                                                                                                                              gendstücken. „Die Zertrennlichen“ ist ihre erste Regiearbeit an den Vereinigten
                                                                                                                              Bühnen Bozen.
                                                                                                                                                                                                                    39
HEISSE
                                                                                   ICH DIE

 SABAH — DIE ZERTRENNLICHEN
                                                                                   ARABER.
                                                                                   MANCHMAL

                              Andreas Mittermeier Der Antrieb, sein eigenes
                              Sein wissen zu wollen ist konstruktiv. - Der
                              Antrieb, anderes Sein verändern zu wollen ist
                              destruktiv. - Drum: achte dich. Denn: du bist ein
                              Juwel. - Du. Bist. Verantwortung.

                                                                                  Laura Masten Über kurz oder lang
                                                                                  kann das nimmer länger so weiter-
                                                                                  gehen, außer es dauert noch länger …
                                                                                  — Karl Valentin
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                                                                                                                   DIE ZERTRENNLICHEN
„ICH LEBE!“
                                                                                              Am 24. Februar 2022 beginnt für die Menschen in der Ukraine und

                                                               Dramaturgie Elisabeth Thaler

                                                                                                                                                                                 „ICH LEBE!“ — STIMMEN GEGEN DEN KRIEG
                                                                                              der restlichen Welt eine neue Zeitrechnung. Der Krieg erschüttert
                                                                                              alles, den Glauben an Demokratie und diplomatische Verhandlun-
                                                                                              gen, das Gefühl der Sicherheit, ein Europa des Friedens. Die Bilder
                                                                                              im Fernsehen und den digitalen Medien geben uns das Gefühl,
                                                                                              ohnmächtig zu sein. Wir stehen hilf- und sprachlos dem Grauen
                                                                                              gegenüber. Pavlo Arie, ein ukrainischer Theaterautor und Künstler,
                                                                                              schreibt: „Gestern lebte ich in einer anderen, sicheren Welt, doch
                                                                                              alles änderte sich in einem winzigen Moment. Der Feind hat unser
                                                                                              Gewissen angegriffen, den gegenseitigen Respekt, die Freund-
                                                                                              lichkeit, unsere Freiheit, all das Gute, das wir hatten, haben und

                                                               Regie Philipp Jescheck
                                                                                              haben werden. Das ist unser Sinn. Das ist die Welt, die wir für uns
                                                                                              und unsere Lieben wollen.“
                                                                                                  Wir sehen Menschen, die aufstehen, mutig ihr Leben, die
                                                                                              Existenz ihres Landes und Werte wie Freiheit, Menschlichkeit und
                                                                                              Selbstbestimmung verteidigen. Und wir hören Stimmen, Stim-
                                                                                              men aus der Ukraine, die der Kriegspropaganda etwas entgegen-
                                                                                              setzen: die Kraft der Literatur, Poesie. Diese Stimmen sollen uns
                                                                                              Mut und Hoffnung schenken, dass zwischen verwüsteten Städten,
                                                                                              zerbombten Landstrichen, ausgetrockneter Erde doch wieder
                                                                                              etwas blühen wird, ein Leben danach. Die interaktive Performance
                                                                                              im Klassenzimmer lädt junge Menschen ein, diesen Stimmen
                                                                                              zuzuhören, eigene Bilder und Gefühle zu reflektieren und selbst
                                                                                              ein Zeichen zu setzen für die Hoffnung. Nicht erstarren, sondern
                                                                                              selbst gestalten!
Uraufführung — Mobiles Stück für Oberschulen

                                                                                              Die Inszenierung ist mobil und wird auf Anfrage im Klassen-
                                                                                              zimmer gespielt. Im Anschluss findet ein Gespräch mit der

                                                                                                                                                                                 Vorstellungen auf Anfrage
                                                                                              Theaterpädagogin Nadja Tröster statt.

                                                   STIMMEN
                                                   GEGEN
                                                   DEN KRIEG

                                                                                                                                                                                 Premiere: 9. November 2022
                                                                                              Philipp Jescheck *1982, Studium der Theaterwissenschaft und Psychologie. Von
                                                                                              2007-2009 war er Hausregisseur am Münchner Volkstheater. Seitdem ist er als
                                                                                              freier Regisseur u.a. am Tiroler Landestheater, Theater an der Effingerstrasse
                                                                                              Bern und in der freien Szene in München tätig. An den VBB inszenierte er zuletzt
                                                                                              „Werther“ nach J.W. von Goethe, „Der Weibsteufel“, „Die Räuber“, „Auerhaus“,
                                                                                              „sprech im wald“ und „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“.
                                                                                                                                                                                   43
DER REGEN-
                                                                                                                                                                  Der Regenbogenfisch ist mit seinem schillernden Schuppenkleid

                                                                                                                                                   Licht Tobias

                                                                                                                                                                                                                                                      DER REGENBOGENFISCH
                                                                                                                                                                  der allerschönste Fisch im Ozean. Die anderen Fische bewundern

                                                                       Demetz Dramaturgie Elisabeth Thaler Mit Viktoria Obermarzoner, Markus Weitschacher
                                                                                                                                                                  ihn und hätten auch gern eine klitzekleine Glitzerschuppe. Doch

                                                          BOGENFISCH
                                                                                                                                                                  der stolze Regenbogenfisch denkt gar nicht dran, seine wertvollen
                                                                                                                                                                  Schuppen zu verschenken. Enttäuscht lassen ihn die Fische allein
nach dem Bilderbuch von Marcus Pfister — Wiederaufnahme

                                                                                                                                                                  zurück. „Warum bin ich so einsam?“, fragt er sich und sucht Rat
— In Zusammenarbeit mit dem Jugend- und Kulturzentrum

                                                                                                                              Musik Andy Baum
                                                                                                                                                                  bei den quirligen Sardellen, dem Einsiedlerkrebs, dem glücklichen
                                                                                                                                                                  Seestern, doch niemand kann ihm helfen. Vielleicht kennt der
                                                                                                                                                                  weise Tintenfisch Oktopus die Lösung, wie der Regenbogenfisch
UFO Bruneck — Theaterstück für alle ab 3 Jahren

                                                                                                                                                                  wieder fröhlich werden kann.

                                                                                                                                                                  Seit 30 Jahren begeistert und berührt der Regenbogenfisch
                                                                                                                                                                  Kinder auf der ganzen Welt. Der Bilderbuchklassiker ist eine

                                                                                               Ausstattung Maria-Isabel Graf
                                                                                                                                                                  bezaubernde Geschichte über Schönheit und Freundschaft. Wie
                                                                                                                                                                  sie vergeht. Und wie sie wieder kommt. Mit viel Musik nimmt der
                                                                                                                                                                  glitzernde Fisch die kleinen Zuschauer:innen im Theater mit auf
                                                                                                                                                                  die Suche nach Glück und lieben Freund:innen.

                                                                                                                                                                                                                                                      Vorstellungen bis 4. Dezember 2022
                                                                                                                                                                    KiMM Meran					16. Nov, 16 Uhr
                                                                                                                                                                    Kulturhaus Schluderns		 18. Nov, 16 Uhr
                                                                                                                                                                    UFO Bruneck					19. Nov, 16 Uhr
                                                                                                                                                                    ASTRA Brixen					23. Nov, 16 Uhr

                                                                       Regie Alexander Kratzer
                                                                                                                                                                    Stadttheater Bozen, Studio 26., 27. Nov, 16 Uhr
                                                                                                                                                                    								3., 4. Dez, 16 Uhr

                                                                                                                                                                                                                                                      Premiere: 16. November 2022 — 16 Uhr, KiMM Meran
                                                                                                                                                                  Alexander Kratzer lebt als Regisseur und Autor in Bern und Bozen. Zahlreiche
                                                                                                                                                                  Engagements an Theatern im deutschsprachigen Raum. In Südtirol arbeitete er
                                                                                                                                                                  auch am Stadttheater Bruneck und bei den Rittner Sommerspielen. An den VBB
                                                                                                                                                                  inszenierte er u.a. „Sonny Boys“ und dokumentarische Projekte wie „Option.
                                                                                                                                                                  Letzte Spuren der Erinnerung“. Von 2020 bis 2022 war er künstlerischer Leiter
                                                                                                                                                                  des Theaters an der Effingerstrasse Bern.

                                                                                                                                                                  Marcus Pfister *1960 in Bern, arbeitete von 1981-1983 in einer Werbeagentur.
                                                                                                                                                                  „Die müde Eule“ war sein erstes Bilderbuch und erschien 1986. Der Durchbruch
                                                                                                                                                                  als Bilderbuchautor gelang ihm 1992 mit „Der Regenbogenfisch“. Die Bücher von
                                                                                                                                                                  Marcus Pfister wurden international mehrfach ausgezeichnet und sind in rund
                                                                                                                                                                  50 Sprachen übersetzt. Der Autor und Illustrator lebt mit seiner Familie in Bern.
                                                                                                                                                                                                                                                        45
Die Schauspielerin und der Nachbar, der Detektiv, begeben sich

                                                                 Dramaturgie

                                                                                                                                                                                                                                     ÖTZI UND DAS EIS OBEN
                                                                                                                                                    auf Spurensuche: Wer war Ötzi? Und wie sprach Ötzi? Die Schau-
                                                                                                                                                    spielerin muss es wissen, sonst kann sie Ötzi nicht spielen. Endlich
                                                                                                                                                    eine Hauptrolle! Doch halt! Die Hauptrolle spielt eigentlich immer
                                                                                                                                                    die Katze. Sie ist der Star. Sie sitzt doch nicht umsonst auf der

                                                                 Regie Joachim Gottfried Goller Ausstattung Michaela Mandel Licht Tobias Demetz
                                                                                                                                                    Theaterprobe und träumt im warmen Licht der Scheinwerfer von

                                                                 Ina Tartler Mit Sebastian von Malfèr, Viktoria Obermarzoner, Markus Weitschacher
                                                                                                                                                    leckerem Himbeereis. Himbeereis ist die beste Erfindung der
                                                                                                                                                    Menschen, findet sie. Was hingegen der schrullige Nachbar, der
                                                                                                                                                    Detektiv, in seinem Theaterlabor über Ötzi herausfinden möchte,
                                                                                                                                                    kommt der Katze spanisch vor. Wenn dieser etwas von Kupferbeil
                                                                                                                                                    und Klimawandel vor sich hinmurmelt, versteht sie manchmal
                                                                                                                                                    nur Miau. Plötzlich hat die Schauspielerin eine Idee: Wie wäre es,
                                                                                                                                                    wenn sie alle drei den Ötzi spielten?

                                                                                                                                                                                                                                     Vorstellungen bis 22. Dezember 2022
                                                                                                                                                    Die Dramatikerin Anah Filou führt die jungen Zuschauer:innen
                                                                                                                                                    sprachverspielt und liebevoll heran an wichtige Themen unserer
                                                                                                                                                    Gegenwart. Sie spannt den Bogen von der Kupferzeit ins Heute
                                                                                                                                                    und blickt mit Kinderaugen auf unsere sich verändernde Natur
                                                                                                                                                    und Lebenswelt. Ihr Stück „Am Hafen mit Vogel“ wurde für den
                                                                                                                                                    Mülheimer KinderStückePreis 2020 nominiert.

                                                                                                                                                      Stadttheater Bozen, Studio          10., 11., 17., 18. Dez, 16 Uhr
In Zusammenarbeit mit dem Jugend- und Kulturzentrum
von Anah Filou — Uraufführung, Wiederaufnahme —

                                                                                                                                                                                                                                     Premiere: 10. Dezember 2022 — 16 Uhr, Stadttheater Bozen, Studio
UFO Bruneck — Theaterstück für alle ab 7 Jahren

                                                      ÖTZI
                                                                                                                                                    Anah Filou *1989, lebt in Wien. Hat Philosophie und Kunstwissenschaft in
                                                                                                                                                    Linz und Szenisches Schreiben in Graz studiert. Uraufführungen am Theater
                                                                                                                                                    Drachengasse Wien, am Hessischen Landestheater Marburg, am Theater Über-
                                                                                                                                                    zwerg Saarbrücken und im Theater am Lend in Graz. Mit „Am Hafen mit Vogel“
                                                                                                                                                    (Regie: Carola Unser) nominiert für den KinderStückePreis der Mülheimer

                                                      UND DAS
                                                                                                                                                    Theatertage 2020. „Ötzi und das Eis oben“ ist ihre erste Zusammenarbeit mit
                                                                                                                                                    den Vereinigten Bühnen Bozen.

                                                                                                                                                    Joachim Gottfried Goller *1992 aufgewachsen in Kastelruth. Erste Theater-
                                                                                                                                                    erfahrungen mit der Theaterinitiative „Rotierendes Theater“. Studium der Regie
                                                                                                                                                    an der Universität Mozarteum Salzburg. Zuletzt entstanden Arbeiten für die

                                                      EIS OBEN
                                                                                                                                                    Salzburger Festspiele, das Tiroler Landestheater, das Goethe Institut Hanoi,
                                                                                                                                                    die Dekadenz Brixen, das Theater in der Altstadt Meran. Seine Inszenierungen
                                                                                                                                                    wurden zum Körber Studio Junge Regie 20/21 und zu FAST FORWARD, Euro-
                                                                                                                                                    päisches Festival für Junge Regie 2021 eingeladen. Seine Diplominszenierung
                                                                                                                                                    „Maß für Maß“ wurde mit dem GenDivers-Preis der Universität Mozarteum
                                                                                                                                                    Salzburg ausgezeichnet. An den VBB inszenierte er 2019-20 „Europas Längster
                                                                                                                                                    Sommer“, 2021 folgte „Ötzi und das Eis oben“.
                                                                                                                                                                                                                                        47
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