W i SIE um - Kath. Kirchengemeinde Seliger Niels ...

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Katholische Pfarrgemeinde
  Seliger Niels Stensen
 Pfarrbrief Sommer 2019
                             St. Margareta

                             St.

                  n f ü r
          b a u e
      Wir      u m  !
         SIE
                             Maria Frieden
                               Lienen

                            St. Christophorus
                                Ladbergen

                              St. Michael
                              Tecklenburg
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  Editorial

 Liebe Leserin, lieber Leser,
  "Wir bauen für Sie um!“                 geht einher mit einer Stärkung der
                                          Internetpräsenz. Auf der Seite
  Wir haben unseren Pfarrbrief unter      www.stensen.de ist viel virtueller
  die Lupe genommen, uns beraten          Platz für Bilder, Berichterstattung,
  lassen und lange überlegt, was gut      Hintergrundinformationen und aus-
  ist und wo etwas verbessert werden      führliche Terminankündigungen. Un-
  kann. Bitte lesen Sie dazu auch die     sere Kirchengemeinde ist auf Insta-
  folgenden Artikel von Pfarrer Kossen    gramm und Facebook vertreten,
  und von Daniel Narberhaus, dem          aber auch die Kirchenzeitung und
  Vorsitzenden des Pfarreirates.          der Pfarrdialog stehen mit Neuigkei-
                                          ten zur Verfügung. Bitte nutzen Sie
  Das Ergebnis des Prozesses halten       diese Angebote.
  Sie in Händen. Der Pfarrbrief erlebt
  mit dieser Ausgabe zwei wesentliche     Die zweite Veränderung betrifft die
  Veränderungen:                          Verteilung des Heftes. Mit Rücksicht
                                          auf die älter werdenden ehrenamtli-
  Er ist schlanker geworden, statt bis-   chen Verteiler werden die Hefte
  her zwischen 52 und 60 Seiten dies-     nicht mehr bis in Ihren Briefkasten
  mal nur 36. Aber sein Inhalt soll an-   gebracht, sondern es gibt Auslege-
  spruchsvoller werden. Wir wollen        stellen, wo sie mitgenommen wer-
  unser zweimal jährlich erscheinen-      den können. Wir hoffen, Ihnen dies
  des Heft nicht mit Artikeln belasten,   zumuten zu dürfen. Dies wurde
  die bereits vor Wochen oder gar         Ihnen bereits in einem Brief ange-
  Monaten auf der Homepage der Ge-        kündigt. Auf der Rückseite sind alle
  meinde zu lesen waren. Im gedruck-      Auslegestellen aufgelistet.
  ten Pfarrbrief wollen wir stattdessen
  in Zukunft eher grundsätzliche The-     Wir hoffen, dass unser „Umbau“ Ihre
  men und Erfahrungsberichte dru-         Erwartungen trifft und wünschen
  cken, die unseren Glauben direkter      Ihnen viel Freude beim Lesen. Gerne
  betreffen, die von Ihnen möglicher-     drucken wir auch ihren Beitrag oder
  weise mehr verlangen als ein kurzes     Ihren Leserbrief — schreiben Sie
  „darüber fliegen“. Gleichzeitig spart   uns!
  der reduzierte Umfang Gelder ein,
  die an anderen Stellen sinnvoller               Ihre Gemeindebriefredaktion
  eingesetzt werden können. Eine Ent-
2 schlackung des Gemeindebriefes
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                                         Welche Botschaft haben Sie?

Liebe Leserinnen
und Leser,
 „Welche Botschaft ha-
ben Sie?“ – Diese Frage
hat ein Medienberater
uns, dem Öffentlich-
keits-Ausschuss, zum
Nachdenken und Be-
antworten mitgegeben.
Wir haben etwas mit-
zuteilen. Wir haben
eine Botschaft, die es
wert ist, optimal und
umfassend verbreitet
zu werden. Jede Zeit
sucht und findet For-
mate und Medien der Kommunikati-         „Welche Botschaft haben Sie?“ –
on. Wir sind auf der Suche danach,       (Relativ) mühelos füllen wir Pfarr-
welche das heute sein können. Das        brief-Seiten, aber mit welchem In-
Internet und die sozialen Medien         halt und welcher Relevanz? Wen
gewinnen in der Frage der Be-            erreichen wir über die „klassischen“
schaffung von Information immer          Kanäle? Kattenvenne, Ladbergen,
und zunehmend an Bedeutung. Des-         Ledde, Leeden, Lengerich, Lienen
halb messen wir unserer Website          und Tecklenburg – was haben wir
www.stensen.de wachsende Bedeu-          den Menschen unbedingt mitzutei-
tung zu und halten sie aktuell und       len, auch den nichtkirchlichen?
informativ. Instagram und Facebook       Es ist das Evangelium, die gleiche
sind im „Programm“ und natürlich         Frohe Botschaft Jesu Christi, die seit
Klassiker wie der Pfarrbrief, die Kir-   2000 Jahren immer neu den Men-
chenzeitung und der wöchentliche         schen verkündet wird, idealerweise
„Pfarrdialog“.                           mit Worten und Bildern, die sie ver-
Viele möchten wir erreichen und          stehen, und die ihr Herz anrühren.
dabei die Sprache, aber auch die         Wir haben etwas erfahren, das kön-
Fragen und das Lebensgefühl, der         nen wir unmöglich für uns behalten!
Menschen treffen. Kommunikation          Die Botschaft muss raus und zwar
ist angesagt, Informationen sind der     so, dass sie möglichst viele erreicht.
Rohstoff moderner Wertschöpfung.         Dafür lohnt es sich, kreativ zu sein. 3
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gKommunikation damals und heute

    Und dafür muss die Botschaft auf        en heutzutage darüber, wenn wie-
    den Punkt gebracht werden.              der irgendwo geheime Informatio-
    Geben Sie uns gern Rückmeldungen        nen ausgeplaudert, oder wie man
    und Anregungen zu unseren Überle-       heute sagt, geleakt werden.
    gungen und Versuchen! „Welche
                                            An diesen kurzen Beispielen kann
    Botschaft haben Sie?“ - Vielleicht
                                            man schnell erkennen, wie sich
    kommen wir in einen Austausch
                                            Kommunikation in den letzten Jahr-
    und finden gemeinsam eine Ant-
                                            zehnten verändert hat. Bereits viele
    wort?
                                            Jahrhunderte ist das geschriebene
                                            Wort, sofern man lesen und schrei-
                        Ihr Peter Kossen
                                            ben kann, das primäre Kommunika-
                                            tionsmittel. Aber schon seit Jahrtau-
                                            senden können wir durch die Spra-
                                            che Informationen transportieren
                                            und in Geschichten speichern. Dazu
                                            brauchte es keine großen Rechen-
    Kommunikation – damals                  zentren oder Medienkonzerne.
    und heute, oder wie es sich             Möglicherweise       verliert     die
                                            Menschheit hier gerade eine Fähig-
    verändert hat                           keit. Wie wissenschaftliche Untersu-
                                            chungen zeigten, ist das Stille-Post-,
    Könnten Sie sich vorstellen, dass es
                                            oder auch Teebeutel-Syndrom ge-
    gar Wochen oder Monate dauert,
                                            nannt, ein zunehmendes Problem.
    dass Ihre Nachricht den Empfänger
                                            Während früher z.B. der Häuptling
    erreicht? Schreiben Sie heute noch
                                            die Geschichten der Stammeskultur
    einen inhaltsvollen, analogen Brief
                                            immer und immer wieder mit den
    an Freunde, oder einen Liebesbrief?
                                            gleichen Worten wiederholte und
    Heute chatten oder simsen wir so-
                                            weitergab, werden heute Informati-
    gar lieber, anstatt zu telefonieren.
                                            onen schnell, leicht modifiziert und
    Und dann sind wir enttäuscht und
                                            ohne Überprüfung der Quelle wei-
    gar irritiert, wenn die Antwort nicht
                                            tergegeben und verbreitet. In Zeiten
    umgehend erfolgt.
                                            von Fake-News und alternativen
    Während die Soldaten im Zweiten         Fakten kann man sich kaum vorstel-
    Weltkrieg ihre Feldpost ihren Offi-     len, dass die mündliche Art der Wei-
    zieren anvertrauten, in dem Wissen,     tergabe von Wissen über Generatio-
    dass ihre Briefe gelesen und zen-       nen hinweg funktioniert hat.
    siert wurden, freuen sich die Medi-
4                                           Dennoch sollten wir jetzt nicht die
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Kommunikation damals und heuteg

technischen Errungenschaften der       ganisiert.
letzten Jahrzehnte verteufeln oder
                                       Sie meint damit,
gar rückgängig machen. Es ist unser
                                       dass es uns trotz
Umgang damit und unsere Abhän-
                                       der ganzen Digita-
gigkeit davon. Häufig konsumieren
                                       lisierung    nicht
wir nur diese digitalen Informatio-
                                       gelingt, besser zu
nen, sei es auf Facebook, Twitter
                                       kommunizieren.
oder Instagram, ohne auf den ei-
                                       Wir sind damit
gentlichen kommunikativen Inhalt
                                       nur schneller ge-
zu achten. Haben Sie schon mal
                                       worden.
drüber nachgedacht, warum je-
mand das x-te Mal ein Bild seines      Wir sollten wieder lernen, bewuss-
Mittagessens postet?                   ter zu kommunizieren – selbstver-
                                       ständlich auch weiterhin digital.
Jeder von uns hat das Bedürfnis sich
                                       Aber mit einem Bewusstsein, wann
mitzuteilen, der eine mehr, die an-
                                       welches Kommunikationsmittel für
dere weniger. Auch wenn andere
                                       welchen Zweck das geeignetste ist.
Lebewesen auf dieser Erde mitei-
nander kommunizieren können,           Als an Pfingsten die Jünger Jesu be-
sucht die Komplexität der menschli-    gannen in fremden Sprachen zu
chen Kommunikation ihres Glei-         sprechen, taten sie viel mehr. Sie
chen. Aber genau hier liegt das        hatten verstanden, wie sie ihre Bot-
Problem. Zu einer erfolgreichen        schaft verständlich vermitteln konn-
Kommunikation gehören neben            ten. So ein digitales Pfingsten täte
dem eigentlichen Inhalt auch die       uns heute wohl auch mal ganz gut.
Rhetorik, die Körpersprache und der    Meine Technikaffinität lässt mich
Augenkontakt. Hierfür ist in aller     stets neue Facetten der Digitalisie-
Regel in einer WhatsApp-Nachricht      rung entdecken. Dabei werden mir
kein Platz.                            meine persönlichen, menschlichen
Die amerikanische Autorin und Do-      Schwächen im Bereich der Kommu-
zentin Marilyn vos Savant fasst dies   nikation immer wieder bewusst. Wie
wie folgt zusammen:                    denken Sie über die heutigen For-
                                       men der Kommunikation? Schreiben
Emails, Sofortnachrichten und Mo-
                                       Sie mir an
biltelefone geben uns eine hervor-
ragende Befähigung zu kommunizie-           daniel.narberhaus@live.de
ren, aber da wir in unseren eigenen
kleinen Welten arbeiten und leben,     und rechnen Sie mit einer Antwort.
ist die Kommunikation völlig unor-                      Daniel Narberhaus 5
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g dem Pfarreirat
 Aus

  Neues aus dem Pfarreirat                „Eucharistie … neu entdecken“ bis-
                                          lang noch nicht aktiv verfolgt wur-
  Neben den regelmäßigen, öffentli-       de. Ähnlich wie der Weg
  chen Pfarreiratssitzungen trifft sich   „Jugendlichen und jungen Erwach-
  der Pfarreirat einmal im Jahr zu ei-    senen Räume öffnen“ können diese
  ner Klausurtagung. Der Pastoralplan     Punkte als Dauerbaustelle betrach-
  ist dabei der „rote Faden“, der die     tet werden. Daher ist es nur gut,
  Arbeit des Gremiums bestimmt.           dass es den Pastoralplan gibt, damit
  Dieser ist nun seit etwas mehr als      die wichtigen Dinge nicht aus den
  einem Jahr in Kraft. Daher wurden       Augen verloren gehen.
  die 11 Wege, wie sie im Pastoral-
                                          Für den Weg „Leitung vor Ort durch
  plan benannt sind, einmal genauer
                                          freiwillig Engagierte“ wurde eine
  unter die Lupe genommen, um fest-
                                          Steuerungsgruppe eingerichtet, die
  zustellen, wo auf den Wegen schon
                                          sich mit dieser Thematik auseinan-
  „etwas wächst“, welche Schritte
                                          dersetzt. Lesen Sie hierzu die weite-
  schon gegangen wurden, welche
                                          ren Artikel in dieser Ausgabe.
  Meilensteine als nächsten in den
  Blick genommen werden sollten,          Insgesamt kann aber festgehalten
  aber auch wo Gewitterwolken auf-        werden, dass schon sehr auf den
  ziehen, die bedacht werden müs-         Weg gebracht wurde und wir schon
  sen.                                    gut unterwegs sind.
  Herausstellen kann man hier den         Neben dem Pastoralplan musste
  Weg „Jahresthema“. Im Herbst            sich der Pfarreirat Anfang des Jah-
  2018      wurde      das      Thema     res aufgrund des Abschieds von Pa-
  „Einsamkeit“ beschlossen. Mit ei-       ter John Vettamthadathil und des
  nem Schwerpunktthema das Jahr zu        Ruhestands von Pfarrer Günter
  gestalten und die Veranstaltungen       Witthake Gedanken über eine Neu-
  daran auszurichten, ist auf eine sehr   regelung der Gottesdienstordnung
  breite Zustimmung gestoßen. Daher       machen. Es wurde ein Änderungs-
  wird der Pfarreirat sich im vierten     vorschlag veröffentlicht mit der
  Quartal dieses Jahres wieder zusam-     Bitte um Rückmeldungen aus der
  menfinden, um das nächste Jahrest-      Gemeinde. Hiervon wurde umfäng-
  hema festzulegen, das hoffentlich       lich Gebrauch gemacht. Der Pfarrei-
  erneut einen so positiven Anklang       rat möchte sich ausdrücklich für die
  findet.                                 vielen Rückmeldungen bedanken.
                                          Somit war es möglich einen Kom-
  Allerdings ist bei der Betrachtung
                                          promiss zu entwickeln, der von allen
6 der Wege auch aufgefallen, dass         mitgetragen werden konnte. In sei-
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                                                    Aus dem Pfarreirat

ner letzten Sitzung vor den Som-         Fragen und Anregungen gerne an
merferien wird sich der Rat noch         pfarreirat@stensen.de
einmal mit der Gottesdienstordnung
befassen, um zu schauen, ob noch
nachträgliche Änderungen notwen-
dig sind.
                                         Was wäre wenn …
Des Weiteren hat sich der Pfarreirat
dazu entschieden, dass die Proto-        … plötzlich die Hauptamtli-
kolle aus den seelsorgerischen Gre-      chen nicht mehr da wären?
mien in Zukunft öffentlich zugäng-
lich gemacht werden sollen, um die       Jeder Verein hat einen Vorstand
Gemeindemitglieder besser auf            und jedes Engagement braucht eine
dem Laufenden zu halten und um           Leitung. Auch im Wesen der Kirche
dadurch für noch mehr Transparenz        und in jeder Gemeinde finden wir
zu sorgen. Voraussichtich wird hier-     Leitungsaufgaben, die oft - aber
für im zweiten Halbjahr eine eigene      nicht ausschließlich – von Haupt-
Rubrik auf unserer Homepage ein-         amtlichen, dann meistens von Pries-
gerichtet, sobald alle Fragen zum        tern und Bischöfen, wahrgenom-
Thema Datenschutz beantwortet            men werden. Einer der „Wege“ un-
wurden.                                  seres Pastoralplans ist so formuliert:
                                         „Selbständige Leitung vor Ort durch
Die Arbeit an der Gestaltung des         freiwillig Engagierte“. Im Pastoral-
Gemeindelebens ist und bleibt ein        plan heißt es dazu: „Was alle an-
ständiger Wandel. Gerade in der          geht, soll von allen entschieden wer-
heutigen Zeit, wo der Ruf nach           den – dieser Grundsatz beschreibt
grundsätzlichen Veränderungen in         das Lebensgefühl und die Forderung
der katholischen Kirche immer lau-       vieler Menschen unserer Tage, auch
ter wird, ist es die Aufgabe des Pfar-   in Kirchenangelegenheiten. Durch
reirates, nicht zu resignieren und       Taufe und Firmung sind Christinnen
unbequeme Entscheidungen auch            und Christen befähigt, gemäß ihren
mal durchhalten zu können. Und           Charismen (Geistesgaben) Verant-
dennoch stets ein Ohr offen zu ha-       wortung zu übernehmen und teilzu-
ben für die Belange der Gemeinde-        haben an Entscheidungs- und Ge-
mitglieder. Wir, der Pfarreirat, sind    staltungsprozessen, das heißt, loka-
für Sie da!                              le Kirchenentwicklung zu gestalten.“
                  Daniel Narberhaus      Leitungsaufgaben in der Pfarrei und
            (Pfarreiratsvorsitzender)    in den Gemeinden können und sol-
                                         len auch von Gemeindemitgliedern 7
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gSelbständige Leitung vor Ort

    wahrgenommen werden, die nicht           Selbständige Leitung vor
    hauptamtliche       Seelsorger*innen
    sind. In einer Arbeitsgruppe, die sich   Ort durch freiwillig Enga-
    Gedanken macht, wie das noch stär-       gierte
    ker praktiziert und gefördert wer-
    den kann, kam der Gedanken auf:          „Selbständige Leitung vor Ort durch
    Lasst uns mal ein „Planspiel“ ma-        freiwillig Engagierte“ – unter die-
    chen: Was wäre wenn… plötzlich die       sem Titel steht einer der elf Wege,
    Hauptamtlichen nicht mehr da wä-         den die Kirchengemeinde Seliger
    ren? – Wie und durch wen würden          Niels Stensen im Lokalen Pastoral-
    dann Leitungsaufgaben in der Kir-        plan 2017 als Weg für die Zukunft
    chengemeinde        wahrgenommen?        der Kirche in Lengerich, Ladbergen,
    Dieser Gedanke scheint uns so            Lienen und Tecklenburg beschreibt.
    wichtig und ein solches „Planspiel“      Als Ausgangspunkt, neu über Lei-
    so notwendig, dass der Pfarreirat        tung und Verantwortung für die
    beschlossen hat, dafür den Zu-           Kirche vor Ort nachzudenken, wird
    kunftstag, wie er für den 16.11. als     sowohl auf den Grundsatz „Was alle
    „Kleiner Kirchentag“ vor Ort geplant     angeht, das soll von allen entschie-
    war, zu verschieben und stattdessen      den werden!“ als auch die Befähi-
    aus allen Generationen, Gruppen          gung der Christinnen und Christen
    und Engagements unserer Pfarrei          durch Taufe und Firmung, Verant-
    Vertreter*innen einzuladen, um           wortung zu übernehmen, verwie-
    intensiv darüber nachzudenken:           sen. Als Ziel wurde formuliert:
    „Was wäre wenn…?“ Dadurch wol-           „Freiwillig Engagierte sollen qualifi-
    len wir Erkenntnisse gewinnen zu         ziert und beauftragt werden, im
    der Frage: „Wie kann heute schon         Team von Verantwortungsträgern
    selbständige Leitung vor Ort durch       vor Ort und begleitet durch haupt-
    freiwillig Engagierte übernommen         amtliche Seelsorgerinnen und Seel-
    und gefördert werden?“ Der Zu-           sorger Gemeindeleitung zu über-
    kunftstag bekommt also eine neue         nehmen.“
    Prägung im Hinblick auf Fragen der       Derartige Überlegungen, Leitung
    Gemeindeleitung.         Für      den    und Verantwortung in Pfarreien und
    „Kirchentag vor Ort“ wird zurzeit        Gemeinden weiter zu entwickeln,
    über einen Alternativtermin im           gibt es nicht nur in Lengerich. Das
    März 2020 nachgedacht.                   Bistum Münster hat im letzten Jahr
                                             beispielsweise einen Orientierungs-
                            Peter Kossen     rahmen veröffentlicht, um Anregun-
8                                            gen zu geben, wie eine differenzier-
W i SIE um - Kath. Kirchengemeinde Seliger Niels ...
Selbständige Leitung vor Ortg

tere Verteilung von Leitung in den       Pfarreien in ihren Prozessen durch
größeren Pfarreien mit mehreren          das Bistum begleitet und unter-
Gemeinden und Kirchorten erfolgen        stützt werden. Hier in Lengerich
kann. Dazu wird – ganz ähnlich zu        haben auf diesem Weg nun im Janu-
den Formulierungen des Lengeri-          ar und April erste Treffen mit Ver-
cher Pastoralplans – die Bildung von     antwortlichen und Interessierten
Teams von ehrenamtlich Verant-           aus Pfarreirat, den Ortsausschüssen
wortlichen in der guten Begleitung       und dem Pastoralteam stattgefun-
durch hauptamtliche Seelsorgerin-        den. Unter der Begleitung von Ute
nen oder Seelsorger vorgeschlagen.       Gertz und Theresa Reinke wurden in
Zugrunde liegt die Überzeugung,          ersten „Denkwerkstätten“ zunächst
dass Kirche vor Ort ein Gesicht          die Ausgangssituation, individuelle
braucht und im Ort oder Ortsteil         Fragen und mögliche Ziele themati-
erfahrbar wird durch Menschen, die       siert. Die Idee, im November ein
sich für andere Menschen und die         Planspiel durchzuführen, ist eben-
Sendung der Kirche in den Dienst         falls in dieser Runde entstanden. In
stellen. Dabei soll es jedoch nicht      einem nächsten Schritt soll auch
darum gehen, dass diese einen ver-       einmal genauer angeschaut werden,
bindlichen, vordefinierten Aufga-        welche      Erfahrungen     derartige
benkatalog zu erfüllen haben. Viel-      „Gemeindeteams“ in anderen Pfar-
mehr ist vor Ort genau zu überle-        reien und Bistümern oder auch an-
gen, was die spezifische Verantwor-      deren Ländern machen. Ausgehend
tung dieser Teams sein müsse und         von vielen ermutigenden Beispielen
welche Rahmenbedingungen wiede-          können so sicherlich einige Anre-
rum für die Arbeit dieser zu garan-      gungen für weitere Schritte auf dem
tieren sind. So zeigt sich beispiels-    Weg in und um Lengerich gewon-
weise, wie wichtig eine gute Vorbe-      nen werden. Eine wichtige Anre-
reitung / Qualifizierung oder die        gung ist es beispielsweise von vorn-
Vernetzung und ein Erfahrungsaus-        herein mit möglichst vielen über die
tausch der Verantwortlichen ist.         Veränderungen ins Gespräch zu
Auch eine genaue Klärung, wie die        kommen. Bringen Sie alle also gern
Kommunikation mit den gewählten          Ihre Fragen und Anregungen, Sor-
Gremien und Pastoralteams erfolgt,       gen und Wünsche ein! Alle Interes-
ist für eine fruchtbare Zusammenar-      sierten sind bei den Treffen zur Wei-
beit wichtig.                            terarbeit auf diesem Weg immer
Um derartige Fragen in den Blick zu      herzlich willkommen!
nehmen und entsprechend der indi-                              Theresa Reinke
viduellen Situationen in den Pfarrei-              Generalvikariat des Bistums 9
en zu beantworten, können die
W i SIE um - Kath. Kirchengemeinde Seliger Niels ...
gAus der Arbeit des Kirchenvorstandes

     Der Kirchenvorstand berich-            der Baubranche erst Ende August
                                            2019 begonnen werden. Die Bauzeit
     tet                                    beträgt ca. 12 Monate. Das gesamte
     Der Kirchenvorstand hat sich in den
                                            Investitionsvolumen beläuft sich auf
     zweimonatigen Sitzungen schwer-
                                            ca. 1,1 Mio. Euro. Auch bei diesem
     punktmäßig mit folgenden Themen
                                            Vorhaben wollen wir versuchen –
     beschäftigt:
                                            wie beim Neubau des Gemeinde-
                                            hauses in Lengerich - den finanziel-
        Vertiefung der Planung des neu-
                                            len Rahmen einzuhalten.
         en Gemeindehauses in Lienen
                                            Das im Eigentum der Pfarrgemeinde
        Renovierung und Sanierung ein-
                                            stehende unbebaute Grundstück in
         schl. Einbau einer neuen Küche
                                            Kattenvenne wurde erschlossen und
         im Treffpunkt in Tecklenburg
                                            veräußert. Der verbleibende Veräu-
        Kindertagesstätten in Lengerich
                                            ßerungserlös soll als Eigenanteil der
         und Ladbergen
                                            Gemeinde für das neue Gemeinde-
        diverse Reparaturen und In-
                                            haus in Lienen eingesetzt werden.
         standhaltungen in allen Immobi-
         lien der Gemeinde
                                            Ab Anfang Mai 2019 laufen im Treff-
                                            punkt in Tecklenburg die Arbeiten
     Die Ergebnisse des Haushaltsjahres
                                            zur Verschönerung des großen Saa-
     2018 liegen inzwischen vor und
                                            les. Neben einem Anstrich im Saal,
     wurden in der Sitzung am 15.4.2019
                                            in der Küche und in den Nebenräu-
     erörtert. Zusammenfassend ist fest-
                                            men wird auch die Elektroinstallati-
     zustellen, dass das Jahr 2018 gerade
                                            on auf LED-Beleuchtung umgebaut.
     ausgeglichen war. Viele außerplan-
                                            Außerdem wird eine neue Küche
     mäßige Reparaturen und dringende
                                            eingebaut, die die Vertreterinnen
     Instandhaltungen haben dazu ge-
                                            und Vertreter aus Tecklenburg mit
     führt, dass nicht geplante Kosten
                                            geplant haben. Die Küche wird vo-
     entstanden sind. Somit konnten
                                            raussichtlich Ende Mai eingebaut
     keine weiteren Rücklagen gebildet
                                            werden.
     werden.
                                            Ein Thema in den Sitzungen des Kir-
     Die Ausschreibungen für die Reno-
                                            chenvorstands sind nach wie vor die
     vierung der Kirche in Lienen sowie
                                            Kindertagesstätten der Pfarrge-
     der geplante Anbau des Pfarrhei-
                                            meinde in Lengerich und Ladbergen.
     mes sind im Wesentlichen abge-
                                            In der Stadt Lengerich fehlen zum
     schlossen. Mit den Rohbauarbeiten
                                            neuen Kindergartenjahr 2019/2020
     wird nun aufgrund der Situation in
10                                          insgesamt 12 Gruppen. Unsere Kir-
g
                           Aus der Arbeit des Kirchenvorstandes

chengemeinde hat in Abstimmung           schlossen, im Herbst 2019 eine ge-
mit der Stadt Lengerich und dem          meinsame Sitzung von Kirchenvor-
Kreis Steinfurt eine weitere Gruppe      stand und Pfarreirat an einem Sams-
erhalten. Dazu laufen derzeit die        tagmorgen als Arbeitssitzung durch-
Verhandlungen zur Umsetzung. Ab          zuführen. Auf der Grundlage des
August 2019 soll zunächst in einer       verabschiedeten Lokalen Pastoral-
befristeten Maßnahme eine Gruppe         planes sollen die gemeinsamen Auf-
in einem Container am bisherigen         gaben noch enger besprochen und
Ort der Kindertagesstätte in Lenge-      realisiert werden.
rich untergebracht werden. Parallel
haben wir beim Kreis Steinfurt einen     Aufgrund der aktuellen Diskussion
Antrag auf Erweiterung der Kinder-       zur langfristigen Entwicklung der
tagesstätte in Lengerich gestellt.       Kirchensteuermittel müssen wir zur
Sobald die Finanzierung endgültig        Kenntnis nehmen, dass auch diese
sichergestellt ist, wird mit den Bau-    Entwicklung Auswirkungen für un-
arbeiten begonnen werden. Diese          sere Pfarrei haben wird. Die Anzahl
sollen dann nach Möglichkeit zu Be-      der Katholiken soll bis zum Jahr
ginn des übernächsten Kindergar-         2060 um ca. 50% zurückgehen. Dann
tenjahres 2020/2021 abgeschlossen        werden auch unsere Schlüsselzuwei-
sein. In der Kindertagesstätte in Len-   sungen vom Bistum entsprechend
gerich wurde im April eine neue Hei-     zurückgehen. Diese Schlüsselzuwei-
zungsanlage eingebaut. Hier wurde        sungen betragen derzeit ca.
bereits der mögliche Ausbau des          440.000,-- Euro pro Jahr und wur-
Objekts mit berücksichtigt. Auch         den im 2018 voll verwandt für die
muss die Küche und die Toilettenan-      vielfältigen Aufgaben in unserer gro-
lange saniert und erweitert werden.      ßen Pfarrei. Zurzeit stellen wir einen
                                         überdurchschnittlich viele Austritte
Das Ganze geht einher mit der            von Gemeindemitgliedern in unse-
schwierigen Situation auf dem            rer Pfarreiwie in den beiden Kirchen
Markt der Erzieherinnen und Erzie-       in Deutschland im allgemeinen fest.
her für unsere Einrichtungen. Es
werden nach wie vor dringend Mit-
arbeiterinnen bzw. Mitarbeiter für                   Für den Kirchenvorstand:
diesen Bereich gesucht. Zurzeit lau-                   Franz-Josef Konermann
fen weitere Vorstellungsgespräche.          Stv. Vorsitzender Kirchenvorstand

In enger Abstimmung mit dem Pfar-
reirat hat der Kirchenvorstand be-                                                11
gErstkommunionfeiern 2019

     In allen Gemeinden unserer Pfarrei     len. Manchmal haben wir auch ge-
     haben zwischen Ostern und Pfings-      sungen.
     ten die Erstkommunionfeiern statt-     Das Familienwochenende in Thuine
     gefunden. Dazu kommen hier Kom-        fand ich gut. Dort haben wir ein
     munionkinder, Katecheten und El-       Theaterstück geprobt, das wir dann
     tern zu Wort.                          später den Erwachsenen vorgetra-
                                            gen haben. Es ging um Moses und
                                            Gott. Eine Nonne hat einen Vortrag
     "Hallo! Mein Name ist Jasper. Ich      gehalten. Sie erklärte uns, wie man
     bin 8 Jahre alt. Am 26. Mai 2019 bin   die Hostien mit Mehl und Wasser
     ich in St. Hedwig Leeden zur Erst-     backt.
     kommunion gegangen.                    Während der Vorbereitungszeit
     An der Kommunionvorbereitung           hatte ich eine Kommunionpatin aus
     mochte ich das Zusammensein und        der Gemeinde. Das war gut, weil wir
     das Basteln. Die Treffen mit Inge      uns gegenseitig Briefe geschrieben
     und Michael haben mir gut gefal-       haben. Es war spannend, als ich sie
                                            dann kennenlernen durfte.
                                            Jetzt nach der Erstkommunion
                                            möchte ich Messdiener werden.
                                            Dann kann ich ein Gewand tragen
                                            und Gott dienen. Ich finde an der
                                            Kirche nämlich gut, dass man bei
                                            Gott ist und was man noch alles
                                            macht. Besonders gut finde ich
                                            allerdings die Predigt, weil man
                                            viele Sachen kennenlernt.
                                                                 Jasper Igelbrink

                                            Am Sonntag, dem 12. Mai, haben
                                            wir in Lienen das Fest der Erstkom-
                                            munion unseres Sohnes gefeiert.
                                            Ein sehr schöner und feierlicher
                                            Gottesdienst zum Abschluss einer
                                            tollen Zeit der Vorbereitung auf Je-
                                            sus und der Gemeinschaft miteinan-
12                                          der.
Erstkommunionfeiern 2019g

Zu Anfang war ich mir gar nicht si-     Wir als Katecheten? – Niemals. Als
cher, ob er sich auf diesen Weg ein-    Pfarrer Peter Kossen beim 1. Eltern-
lassen würde, keiner seiner Freunde     abend zur Kommunionsvorberei-
war dabei, und er war sehr unsi-        tung die Frage stellte „Welches El-
cher, was ihn erwarten würde.           ternteil möchte eine Gruppe Kom-
Aber er hat sich auf den Weg ge-        munionskinder auf die Heilige Erst-
macht, mit viel Spass an den            kommunion vorbereiten?“ war das
Treffen, dem Miteinander und der        zunächst unvorstellbar für uns. Wir
Auseinandersetzung mit Jesus und        waren doch „nur Eltern eines Kom-
dem Glauben.                            munionkindes“.
Gemeinsam        sind    wir     zum    Nach kurzem Überlegen erklärten
„Erstkommunion-Wochenende“              wir uns dann doch dazu bereit, zu-
nach Thuine gefahren und haben          sammen als Elternpaar eine kleine
dort ein schönes Wochenende ver-        Gruppe von Kindern zu begleiten
bracht, mit gemeinsamer Zeit, Be-       auf dem Weg zu ihrem großen Tag.
gegnungen mit Jesus, einer Kloster-     An die Hand bekamen wir dazu al-
führung, einem gemeinsam gestal-        lerhand Materialien und Angebote
teten Gottesdienst und vielem           für Hilfestellung bei Bedarf von er-
mehr.                                   fahrenen Katechetinnen. So nah-
Besonders        das      Rosenkranz    men wir die Herausforderung an:
„basteln“ mit Schwester Marie-          Wir stöberten in den ausgehändig-
Theres, die Kirchenerkundung, die       ten Unterlagen, informierten uns im
Lieder und die vorgelesenen Ge-         Internet, sahen uns Filme an, führ-
schichten haben ihm gut gefallen.       ten Gespräche, usw., um möglichst
Zu Hause begegnet mir immer wie-        viele Ideen für einen abwechslungs-
der das Lied „Gestern, Heute und        reichen Unterricht zu sammeln.
Morgen.....“ Gestern, heute und         Denn wir wollten schließlich
morgen, so schnell ging die Zeit vor-   „unsere“ Kids nicht mit trockenem
bei. Ich freue mich und bin dankbar     Unterricht langweilen.
für das schöne Fest und vor allem       Und dann kam die 1. Gruppenstun-
für die schöne Zeit, nicht nur für      de: ein wenig aufgeregt empfingen
unseren Sohn, sondern auch für          wir unsere kleine Gruppe bei uns
uns, eine Zeit des Miteinanders         Zuhause. Das Eis war beim ersten
und der Gemeinschaft mit Gott.          Treffen schnell gebrochen und so
                        Meike Hooge     dauerte es nicht lange, bis wir uns
      Mutter eines Kommunionkindes      immer besser darauf einlassen
                                        konnten.
                                        Anhand eines vorgegebenen Leitfa- 13
gErstkommunionfeiern 2019

                                          Kinder angstfrei dieses Ereignis erle-
                                          ben können. Und so waren wir
                                          stolz, als unsere Kinder offen und
                                          selbstbewusst ihre erste Beichte
                                          ablegten.
                                          Darüber hinaus durften wir mit
                                          Schwester Marietheres Rosenkrän-
                                          ze basteln, bekamen das Schwes-
                                          ternhaus gezeigt und konnten viel
                                          über das Leben der Schwestern er-
                                          fahren.
                                          Eine tolle Kirchenführung mit Dia-
                                          kon Ernst Willenbrink, der sehr
                                          kindgerecht über alles in der Kirche,
                                          die verschiedenen Gewänder, Ritua-
                                          le usw. erklärte, so dass selbst wir
                                          noch etwas dabei lernen konnten,
   dens behandelten wir in unseren        schlossen wir mit einem kleinen
   Wochenstunden alle verschiedenen       Quiz ab.
   Themen, die den Kindern den Weg        Bei dem Kommunionswochenende
   zu und mit Gott nahebringen soll-      im Kloster Thuine konnten alle Be-
   ten. Dabei haben wir viel geredet,     teiligten, sowohl Kinder als auch
   gelesen, kurze Filme geschaut, ge-     Eltern, einmal eine Auszeit vom All-
   bastelt, gesungen, gespielt, gelacht   tag genießen und die Gemeinschaft
   und vor allem viel Spaß zusammen       erleben.
   gehabt.                                Wir legten während der Kommuni-
   Im Rahmen der Kommunionsvorbe-         onsvorbereitung ganz bewusst ei-
   reitung stand
   auch die erste
   heilige Beich-
   te auf dem
   Programm.
   Anders      als
   von uns selbst
   damals erlebt,
   war es uns ein
   großes Anlie-
14 gen, dass die
Erstkommunionfeiern 2019g

nen Schwerpunkt auf
das persönliche Empfin-
den und den Charakter
jedes einzelnen Men-
schen, denn die Kinder
sollen wissen, dass sie
geliebt werden genau
so, wie sie sind.
Eine erlebnisreiche, tol-
le Zeit liegt hinter uns
und wir sind froh, diese
Chance genutzt zu ha-
ben und die Zeit der
Vorbereitung mit unse-
ren      Gruppenkindern
und unserem eigenen
Kind so bewusst und
intensiv erleben zu dür-
fen.
Wir bedanken uns ganz
herzlich für die freundli-
che Unterstützung bei
Pfarrer Kossen und allen
anderen        beteiligten
Gemeindemitgliedern,
die uns mit Rat und Tat
zur Seite standen. Eben-
so möchten wir uns bei
den Eltern „unserer“
Kinder bedanken für das
entgegengebrachte Ver-
trauen. Wir haben die
Zeit mit den Kindern
sehr genossen und wün-
schen ihnen alles Gute
für die Zukunft!
               Natalie und
           Daniel Webers                                 15
gMaria 2.0

    Wenn es möglich wäre…                    gen der Geschwisterlichkeit im eige-
                                             nen System der kath. Kirche wird je-
    Die Gleichberechtigung von Frau und      doch sträflich vernachlässigt. Es ist
    Mann ist ein Menschenrecht und im        überfällig eine geschlechtergerechte
    Grundgesetz verankert. Ich durfte in     Kirche anzugehen: Ohne zu zögern,
    einer Zeit heranwachsen, in der ich      ohne Umschweife. Einfach gerade                      d
                                                                                           öchte
    nicht spüren musste, ausgegrenzt zu      aus und darauf zu. Angesicht der      Ich m
                                                                                            leichb
    sein, weil ich ein Mädchen bzw. eine     tiefen Krise kann die Kirche           en, G
                                                                                             Aufhe
    Frau bin.                                dabei doch nur gewinnen. Sie            tern,
                                             käme den Menschen näher.
    Bereits sehr früh wurde mir aber be-
    wusst, dass es in der kath. Kirche an-   Sie käme wieder Jesus näher.             Ich wünsc
    ders ist: Warum durften Mädchen          Lasst uns auch in unserer Kirchen-     mehr Fraue
    keine Ministrantinnen werden? Wie        gemeinde über das zukünftige           tisch sind
    viel Zeit musste vergehen, bis auch      Gesicht der Kirche miteinander im
    die Schwestern in der Ansprache die      Gespräch bleiben. Besinnen wir uns
    nötige Anerkennung erhielten, und        auf den, der uns gezeigt hat zu leben
    nicht nur die Brüder? Wie können wir     und dem wir folgen möchten. Fangen                 Vis
    von einer allumfassenden Kirche          wir wieder an, von „Jüngerinnen           Meine
                                                                                                ag
    sprechen, wenn die Sichtweise der        und Jüngern“ zu sprechen. Erin-           eines T
                                                                                                 au
    Frauen nicht auf allen Ebenen glaub-     nern wir uns daran, dass es im ho-         dass Fr
    würdig durch Frauen vertreten wird?      hen Maße Frauen waren, die in der           in der K
    Warum durften und dürfen Frauen          Urkirche gemeindebildend- und lei-
    nicht Diakonin und Priesterin wer-       tend tätig waren. Fangen wir in Tex-
                                                                                                 s
    den? Verstanden habe ich das nie.        ten und Gebeten an, eine Sprache zu        Ich wün
                                                                                                 e
   Wir sprechen viel über Gerechtigkeit      verwenden, die der Sehnsucht               behand
   und schöpfen Kraft und Zuversicht         nach einer gleichberechtigten Teil-          den.
   aus der zentralen Aussage Jesu über       habe von Frauen und Männern in
   die Gleichwertigkeit aller Menschen.      der Kirche Ausdruck verleiht.
   Das System Kirche aber bleibt hier        Und was, wenn alle Hindernisse
   zurück. Es war Jesus, der entgegen        überwunden werden, und es doch
   aller damaligen gesellschaftlichen        möglich wäre …
   Konventionen sich sogar in der
                                             … eine geschwisterliche Kirche zu
   Öffentlichkeit den Frauen zuwandte
                                             sein?
   und ihnen Würde und Wertschätzung
   entgegenbrachte. Unbestritten ist         Dann lasst uns ein Fest feiern!
   auch, dass Frauen an wichtigen Le-        Ein Fest des Neubeginns.
16 benspunkten von Jesus eine bedeu-                                Eva-Maria Tilly
   tende Rolle spielten. Das Voranbrin-
g
                                                                                     Frauen äußern sich

                      Am 11.Mai trafen sich Frauen und Männer zum Auftaktgottesdienst Maria 2.0
                      vor der Kirche St. Margareta in Lengerich. Sie haben ihre Wünsche und Träume
                      aufge-                                      schrieben. Aus Platzgründen können wir hier
                                                           u -        nur einige dieser Wünsche wiedergeben.
                                            a ft f ür Fra
                                       sch
                      i e P r iester           llen Ä
                                                       m-                  Ich würd
             h  t e d                 g i n a               t s .                     e mir wü
        ö  c                  tig u n                 öliba                                      nschen,
Ich m              be  re c h                 h t ) Z                     a us ge g renzt wü              dass nie
         l e i c h                e s (P flic                                                r d                     mand
 e n , G                    g   d                                         nicht geta            e , so wie es J
                 fh e b  un                                                           n                        e s u
           Au                                                                           h ätte.                      s auch
  tern,                           Ich wün
                                           sche mir
                                  offen ist          eine Kir
  Ich wünsche m                             für Verä            che die                     Frauen ü
                ir                                   nderung                                         bernehm
mehr Frauen                           für Men
                                               schlichk
                                                                  en,                      Amt in d            en ein
             die kri-                                   e it , G le                                er Kirch
tisch sind                             berechti
                                                gung-
                                                                   ich-                                     e.

                                                                                 endlich alle
                                                          Ich wünsche mir, dass
                                                                                   ichberechtig
                      is t , dass e
                                    s                     Frauen in der Kirche gle
           Vis io  n                                                             leme blieben
   Meine             o  s  ein wir
                                   d,                     sind. Wie wenige Prob
           ag  e s  s                                                               übrig.
   eines T              n d Männ
                                    er                    dann in der Kirche noch
            au  e n   u
    dass Fr             D  ienst tu
                                    n.
              ir c h e                                                                              Ich möc
     in der K                                          Ich wün
                                                                sche mir                                    hte
                                                                           eine Kir             Priester
                                                      die offe
                                                              n ist für             che                  innen.
                                         leich
                      ir , d a ss alle g             gen, für           Verände
                                                                                  r u n-
             sche m                   t wer-                   Mensch
     Ich wün           r e spektier                  Gleichb            lichkeit,
            elt u n d                                        erechtig
     behand                                                           ung
      den.

                                                                                                                        17
g
   Sommerkirche 2019

    „7 Sonntage in 7 Kirchen“ wurde        Mittlerweile ist aus dem Projekt
    das Projekt „Sommerkirche“ ge-         „Sommerkirche“ eine feste Instituti-
    nannt, das während der Sommerfe-       on während der Sommerferien ge-
    rien 2010 erstmals angeboten und       worden, die in jedem Jahr inspiriert
    von einem Arbeitskreis des Pfarrge-    durch verschiedene Themen den
    meinderates initiiert wurde. Auf den   Fokus auf Themen wie „Frauen des
    Weg gebracht und gestärkt werden       Glaubens“, „Propheten, was können
    sollte das Gemeinsame und Mitei-       sie uns heute sagen“ oder „Die Wer-
    nander in der noch „jungen“ Ge-        ke der Barmherzigkeit“ lenkt.
    meinde Seliger Niels Stensen. Einge-
                                           Angelehnt an das Jahresthema
    laden wurde an den sieben Sonnta-
                                           „Einsamkeit“ lädt die Sommerkirche
    gen der Sommerferien zu je einem
                                           2019 auch in den kommenden Som-
    zentralen Gottesdienst in eine der
                                           merferien zu Gemeinschaft und Mit-
    Kirchen unserer Gemeinde, der von
                                           einander ein.
    einer Vorbereitungsgruppe am je-
    weiligen Ort gestaltet wurde. Ein                              Veronika Gruber
    Fahrdienst sorgte schon damals für
    ausreichende Mitfahrgelegenheiten
    und das anschließende Gemeinde-
    picknick für einen fröhlichen
    Mittagsimbiss, bei dem man gerne       Folgende Termine sind geplant:
    teilte, was mitgebracht wurde. Zu-
    sätzlich zum zentralen Sommerkir-
    chen-Gottesdienst wurde außerdem       13./14. Juli
    je ein Gottesdienst am Vorabend        17.30 Uhr St. Margareta
    sowie am frühen Sonntagmorgen
    angeboten. So haben sich viele Ge-     09.30 Uhr St. Michael
    meindemitglieder auf den Weg           09.30 Uhr St. Christophorus
    durch die Gemeinde gemacht und
    Seelsorgeteam, Organisten und li-      11.00 Uhr Sommerkirche in
    turgische Dienste konnten Urlaub in    St. Hedwig, Leeden
    der Ferienzeit nehmen.
   Eine durch den Informatikkurs des
   Hannah-Arendt-Gymnasiums ausge-         20./21. Juli
   wertete Befragung der teilnehmen-       17.30 Uhr St. Margareta
   den Gemeindemitglieder beschei-
   nigte dem Projekt „Sommerkirche“        09.30 Uhr St. Michael
18 eine recht positive Bewertung.
                                           09.30 Uhr Maria Frieden
g
                                         Sommerkirche 2019

11.00 Uhr Sommerkirche in      17./18. August
St. Christophorus, Ladbergen   17.30 Uhr St. Margareta

                               09.30 Uhr St. Michael

27./28. Juli                   09.30 Uhr St. Christophorus

17.30 Uhr St. Margareta        11.00 Uhr Sommerkirche in Maria
09.30 Uhr St. Michael
                               Frieden,

09.30 Uhr St. Christophorus    Lienen

11.00 Uhr Sommerkirche in
                               24./25. August
ökumenischer Gottesdienst
                               17.30 Uhr St. Margareta
in Leeden an der Remise
                               09.30 Uhr St. Michael

                               09.30 Uhr Maria Frieden
03./04. August
                               16.00 Uhr Wallfahrtsgottes-
17.30 Uhr St. Margareta
                               dienst in St. Clemens, Telgte
09.30 Uhr St. Michael

09.30 Uhr Maria Frieden
                               Mitfahrwünsche zu den verschiede-
11.00 Uhr Sommerkirche in      nen Orten der zentralen Gottes-
St. Margareta, Lengerich       dienste können im Pfarrbüro jeweils
                               bis donnerstagvormittags unter Tel.
                               05481 / 846 15 90 angemeldet wer-
                               den.
10./11. August
17.30 Uhr St. Margareta

09.30 Uhr St. Christophorus

09.30 Uhr Maria Frieden

11.00 Uhr Sommerkirche in
St. Michael, Tecklenburg
                                                                     19
gLaienpredigten — wie gehen wir damit um?

    Öffentliche Selbstanzeige               Ich bitte Dich also, zukünftig diesen
                                            Erlass zu berücksichtigen. Ich würde
                                            ungern die Sache in Münster zur
                                            Stellungnahme vorlegen. Beim letz-
    Sehr geehrter Herr Bischof Dr.          ten Besuch des Kirchenchores in St.
    Genn,                                   Christophorus (am 8. Juli 2018) habe
                                            ich unser Konzert am Beginn Deiner
    am 5. April diesen Jahres erhielt ich   Predigt verlassen. Ich hoffe, dass
    eine Email mit folgendem Wortlaut:      Ähnliches in der Osternacht nicht
   Hallo Alexander,                         wieder passiert.
   ich wende mich mit einer Bitte an        Mit freundlichen Grüßen
   Dich. Es ist mir aufgefallen, dass Du    X.Y.
   öfters im Gottesdienst eine Predigt
   vorträgst. Ich will diese nicht bewer-   Der Verfasser ist mir natürlich be-
   ten. Nur höre ich immer wieder,          kannt, an dieser öffentlichen Stelle
   dass viele Gemeindemitglieder diese      möchte ich seinen Namen jedoch
   als gut und angenehm empfinden.          verschweigen. Ich gebe gerne zu,
   Meinen Dank für Deinen Einsatz.          dass dieses Schreiben mir erhebli-
   Jedoch kann ich nicht umhin, meine       ches Kopfzerbrechen bereitet hat –
   Einstellung kundzutun bezüglich          nicht in Bezug auf meinen Stand-
   einer Laienpredigt an Stelle der         punkt zum Thema Laienpredigt,
   Homilie in der Liturgie. Es wurde        sondern bzgl. meiner geeigneten
   durch bischöflichen Erlass genau         Reaktion darauf. Eine direkte Ant-
   festgelegt, wie und wann eine            wort an den Verfasser war mir bis-
   Laienpredigt durchgeführt werden         her aus emotionalen Gründen nicht
   darf. Und immer wieder wird darauf       möglich. Auch erkenne ich beim
   hingewiesen, dass es nur geweihten       Verfasser keinerlei versöhnlichen
   Würdenträgern gestattet ist, eine        Ansatz, so dass es mir aussichtslos
   Homilie nach Verkündung des Evan-        erscheint, mit ihm in eine Diskussi-
   geliums zu halten. Sollte ein Priester   on einzutreten. Die in der Nachricht
   oder Diakon nicht in der Lage sein,      angedeutete Drohung, mich bei der
   eine Homilie zu halten, kann eine        Bistumsleitung zu denunzieren, hat
   Laienpredigt durchaus am Anfang          mich auf die Idee gebracht, dies
   des Gottesdienstes gehalten wer-         durch       meine         öffentliche
   den. Zur Verdeutlichung füge ich         „Selbstanzeige“ überflüssig zu ma-
   den Erlass von Bischof Dr. Reinhard      chen, denn ich kann und will nicht
   Lettmann (vom 24. Februar 1988)          versprechen, in Zukunft in den
20 diesem Schreiben in der Anlage bei.      Gottesdiensten der St. Christopho-
Laienpredigten — wie gehen wir damit um?g

rus-Gemeinde kein persönliches          gleitet und die über die Aktion Re-
Glaubenszeugnis mehr vorzutragen.       novabis vermittelte Gemeindepart-
Mir ist der Gedanke unerträglich        nerschaft mit einer Gemeinde in
und mit meinem christlich gepräg-       Montenegro aufgebaut und seit
ten Menschen- und Weltbild abso-        über 20 Jahren mitgestaltet. Zuletzt
lut unvereinbar, bei meiner ehren-      habe ich an der Entwicklung und
amtlichen Tätigkeit von Denunzian-      Formulierung des Pastoralplans der
ten beobachtet zu werden. Lieber        Gemeinde Seliger Niels Stensen mit-
komme ich dieser Spezies zuvor und      gewirkt. Bitte nehmen Sie mir ab,
zeige mich selbst an. Nicht im Sinne    dass diese intensive Beteiligung am
der bekannten Selbstanzeigen von        Leben einer Kirchengemeinde mir
Steuersündern, die auf Straffreiheit    manchmal Gedanken macht, die ich
hoffen, sondern in der Hoffnung auf     gerne „loswerden“ möchte. Alle
ein klärendes Wort von der Bis-         Äußerungen meinerseits waren na-
tumsleitung. Im Gegensatz zum Ver-      türlich immer mit dem jeweiligen
fasser der Nachricht kann ich von       Pfarrer vereinbart, sind teils sogar
Ihnen, lieber Herr Bischof Dr. Genn,    auf deren Wunsch hin erfolgt. Ich
eine differenzierte und dem aktuel-     erinnere mich gut an eine Begeben-
len Stand der Diskussion um die Zu-     heit im Jahre 1990, als der damalige
kunft unserer Kirche angemessene        Pfarrer unserer kleinen Gemeinde
Beurteilung der Situation erwarten.     mir gegenüber seine Dankbarkeit
Lassen Sie mich kurz auf meinen         zum Ausdruck brachte, einmal einen
ehrenamtlichen Dienst in der Chris-     predigtfreien Sonntag zu haben. Ich
tophorus-Gemeinde eingehen. Seit        bin damals seinem Wunsch, der Ge-
meinem Zuzug nach Ladbergen in          meinde über meine Eindrücke vom
den frühen 1980er Jahren darf ich       Katholikentag in Berlin zu berichten,
mich als Mitglied dieser Gemeinde       nachgekommen, war also von ihm
bezeichnen. Nach der erstmaligen        beauftragt. Das war übrigens der
Wahl in den Pfarrgemeinderat 1984       Beginn einer Reihe von geschätzt
habe ich dort und im späteren Pfar-     zehn bis fünfzehn Ansprachen im
reirat der Gemeinde Seliger Niels       Gottesdienst innerhalb von fast
Stensen in vielen Wahlperioden mit-     dreißig Jahren.
gearbeitet, mehrfach auch im Vor-       Mir geht es in keiner Weise darum,
stand. Darüber hinaus war ich lang-     persönliche Eitelkeiten zu pflegen,
jährig in der Firmkatechese tätig, an   auch wenn ich dem Verfasser der
der Redaktion des Pfarrbriefes be-      Email darin Recht geben kann, dass
teiligt, habe die gesamte Phase der     ich aus der Gemeinde positive Rück-
Fusionsvor- und Nachbereitung be-       meldungen wahrnehme. Bitte ge- 21
gLaienpredigten — wie gehen wir damit um?

   hen Sie davon aus, dass ich meine       Leben umzusetzen und das, was ich
   gelegentlichen Äußerungen als           tue oder lasse, vor meinem christ-
   Dienst an der Gemeinde verstanden       lich geprägten Gewissen zu
   haben möchte, als Dienst eines Ge-      rechtfertigen. Auch wenn mir mo-
   meindemitgliedes, das als getaufter     mentan noch der Zugang zum Ver-
   und gefirmter Christ gerne in der       fasser der Email fehlt, weil die darin
   Gemeinschaft seiner Kirche leben        enthaltene Drohung mir zumindest
   und diese verantwortungsvoll mit-       vorübergehend viel von meiner
   gestalten möchte.                       Glaubensfreude genommen hat,
   Lieber Herr Bischof Genn, ich hoffe     möchte ich auch hier, vielleicht mit
   auf Ihr Verständnis, dass ich durch     Ihrer Hilfe, Frieden suchen.
   diese möglicherweise ungewöhnli-        Darf ich Sie zum Schluss um eine
   che Methode der öffentlichen            Antwort bitten? Ihr Einverständnis
   Selbstanzeige dem offenbar leider       vorausgesetzt, können wir diese
   auch in unserer Gemeinde zumin-         vielleicht schon im nächsten Pfarr-
   dest latent vorhandenem Denunzi-        brief zu Weihnachten wiedergeben,
   antentum nicht nur in meinem eige-      denn außer mir und anderen
   nen Interesse zuvor kommen möch-        „Laienpredigern“ sollte mindestens
   te. Ich hoffe vor allem darauf, dass    ein weiteres Gemeindemitglied an
   wir alle zusammen als freie Kinder      Ihrer Stellungnahme interessiert
   Gottes den Heiligen Geist atmen         sein – der Verfasser der eingangs
   können, der uns befähigt, die           zitierten Email.
   „Ecclesia semper reformanda“, die       Vielen Dank für Ihre Bereitschaft
   immer zu reformierende Kirche zu        zum Lesen dieses Briefes, vielleicht
   dem zu machen, was die Welt heute       auch für den Austausch in einem
   braucht. Das kann in meinen Augen       persönlichen Gespräch und vor al-
   nur gelingen, wenn wir aufmerksam       lem für Ihre Antwort.
   sind für die Zeichen der Zeit und       Mit freundlichen Grüßen aus der
   nach vorne schauen statt nach hin-      Gemeinde St. Christophorus
   ten.                                                        Alexander Fenker
   „Suche Frieden für dich und für die
   Welt. Lebe das Leben, wie es Gott
   gefällt“. Dieses Lied des Katholiken-
   tags 2018 in Münster haben wir am
   8. Juli 2018 im Gottesdienst in St.
   Christophorus gesungen. Bisher ha-
   be ich immer versucht, den An-
22 spruch dieses Liedtextes in meinem
g
                              Abend der Ehrenamtlichen

Am

              Sonntag, 8. September

                        alle ehrenamtlich tätigen
lädt das Seelsorge-Team
                          enen der Pfarrei Seliger
Jugendlichen und Erwachs
 Niels Stensen zu einem

                             en
       Abend der Ehrenamtlich
      Ei n Da nkes chön für vie lfältiges Engagement,
ei n:
                              rer Gemeinden aus-
das die Lebendigkeit unse
macht.

    i Brat w urst , Brot un d Ge tränken ist Gelegenheit
 Be
          stau  sc h und  zur Gese llig keit. Das Catering
 zum Au
                               er*innen.
 übernehmen die Seelsorg

      be gin ne n um 17.0 0 Uhr mit einer Vesper in
  Wir
                             nd geht es auf dem
  St. Margareta, anschließe
                            ndehaus weiter.
  Kirchplatz und im Gemei
                             im     Pfarrbüro wird ge-
     Um eine kurze Anmeldung
     beten.
                                                             23
gZum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche

   "In der Kirche konnte viele Jahr-        Die Missbrauchsstudie der Deut-
   zehnte lang Missbrauch wie ein           schen Bischöfe hat sich intensiv mit
   Krebsgeschwür wuchern." So äußer-        dem sexuellen Missbrauch durch
   te sich Anfang des Jahres der Kölner     katholische Priester, Diakone und
   Kardinal Woelki zu dem Miss-             männliche Ordensangehörige be-
   brauchsskandal in der katholischen       fasst. Was hat die Studie hinsichtlich
   Kirche. Die Kolpingfamilie Lengerich     der Dimensionen des Missbrauchs
   hat diese erschütternde Thematik         ergeben, welche Erkenntnisse hat
   zum Gegenstand ihres Glaubensge-         sie gebracht in Bezug auf die Grün-
   spräches gemacht - um Fragen zu          de des Missbrauchs?
   stellen, Gedanken und Meinungen          Dr. Köster: Die erste grundlegende
   zu hören und selber zu äußern, um        Frage, die die Wissenschaftler mit
   der Betroffenheit Raum zu geben          der Studie beantworten sollten,
   und über Wege in die Zukunft nach-       war, wie weit das Phänomen des
   zudenken. Dr. Norbert Köster, als        Missbrauchs unter Priestern ver-
   Privatdozent an der Universität in       breitet war bzw. ist. Mit statisti-
   Münster tätig, stand am 14. März         schen Verfahren konnte ein gut ab-
   2019 den Teilnehmern und Teilneh-        gesicherter Wert ermittelt werden:
   merinnen Rede und Antwort. Auch          Etwa fünf Prozent der Priester wur-
   in seiner Funktion als Generalvikar      den beschuldigt. Das heißt zunächst
   des Bistums (2016 bis 2018) haben        einmal, dass 95% der Priester nie
   ihn diese Vorkommnisse besonders         beschuldigt worden sind. Allerdings
   intensiv bewegt. Im Zusammenhang         sind 5% auch keine Zahl, die man
   mit der Veröffentlichung der Miss-       einfach übergehen kann. Unter 20
   brauchsstudie (2018) hat er unmiss-      Priestern ist einer, der eines Miss-
   verständlich angemahnt: "Wir brau-       brauchs beschuldigt wird. Dabei
   chen kirchlicher- wie staatlicherseits   reicht das Spektrum der Taten von
   härtere Strafen und brauchen ein         verbalem Missbrauch z.B. durch
   Ende der Verjährungsfristen bei se-      Whats-App Nachrichten über unan-
   xuellem Missbrauch." Inhalte und         gebrachte Berührungen bis hin zu
   Ergebnisse dieser sogenannten            sexuellem Verkehr.
   MHG-Studie, von der Deutschen            Ein weiteres wichtiges Ergebnis der
   Bischofskonferenz in Auftrag gege-       Studie ist, dass etwa 80% der Opfer
   ben, waren auch ein Schwerpunkt          männlich sind, wohingegen es im
   des Abends. Im Nachgang zu dem           gesellschaftlichen Durchschnitt um-
   Gesprächsabend haben wir mit Dr.         gekehrt ist, dort sind 80% der Opfer
   Köster das nachfolgende Interview        weiblich. Die Forscher betonen
24 geführt:                                 aber, dass weder der Zölibat noch
g
                                           Kolping-Gesprächsabend

Homosexualität an sich zu Miss-         terten ihre Opfer ein. Oft hat auch
brauch führen. Die Gründe für Miss-     das Umfeld der Opfer diese einge-
brauch können sehr vielfältig sein.     schüchtert, indem ihnen nicht ge-
Die Priester wurden im Durch-           glaubt worden ist oder der „tolle“
schnitt erstmals nach etwa 13 Jah-      Kaplan oder Pfarrer in Schutz ge-
ren im Dienst beschuldigt. Dies lässt   nommen wurde.
darauf schließen, dass das Ankom-       Papst Franziskus hat anlässlich des
men im Alltag, der Wechsel in die       Missbrauchsgipfels im Februar d.J.
Pfarrerrolle und eine zunehmende        die Kirche zu "konkreten Maßnah-
Vereinsamung eine Rolle spielen.        men" gegen Kindesmissbrauch auf-
Da aber die weitaus meisten Pries-      gefordert. Wie können und müssen
ter dadurch nicht zu Tätern werden,     diese Maßnahmen aussehen? Was
muss es andere Ursachen geben,          kann kurzfristig erfolgen? Was muss
die noch zu erforschen sind.            mittel- und langfristig geschehen?
Immer wieder wird auch der Zölibat      Dr. Köster: Kurzfristig ist nach dem
als einer der Hauptursachen ge-         Jahr 2010 ein großer Schwerpunkt
nannt. Konnte diese These durch die     auf die Prävention gelegt worden.
Studie bestätigt werden?                Im Bistum Münster sind alle Haupt-
Dr. Köster: Die Studie sieht im Zöli-   und Ehrenamtlichen, die in irgend-
bat keine Ursache, aber einen be-       einer Art und Weise mit Kindern
günstigenden Faktor für den Miss-       und Jugendlichen zu tun haben,
brauch. Die Lebensform kann dazu        geschult worden, Missbrauch zu
führen, dass ein Priester sich nicht    erkennen und der Bistumsleitung zu
oder zu wenig mit seiner Sexualität     melden. Über 50.000 Personen ha-
auseinandersetzt. Auch in der Aus-      ben allein in unserem Bistum solche
bildung wurde früher zu wenig           Schulungen besucht. Wichtig ist
Wert auf diese Auseinandersetzung       weiterhin eine noch intensivere
gelegt. Somit konnte es passieren,      Begleitung der Priesteramtskandi-
dass mit 40 Jahren etwas aufbricht,     daten und der jungen Priester nicht
was der Priester lange verdrängt        nur in Fragen der Sexualität, son-
hatte. Begünstigend kam hinzu,          dern auch hinsichtlich des Umgangs
dass der Priester in der Regel eine     mit der Macht. Eine zentrale Bedeu-
Stellung innehatte, in der er sehr      tung hat die Bewertung der Homo-
mächtig war und Kinder und Ju-          sexualität durch die Kirche. Die Kir-
gendliche ohne andere Aufsichts-        che darf eine Verdrängung oder ein
personen betreute. In solchen Situ-     Verstecken von Homosexualität
ationen nutzten die beschuldigten       nicht fördern. Hier ist auch in theo-
Priester ihre Macht aus und schüch-     logischer Hinsicht noch viel aufzuar- 25
gVom C&A-Filialleiter zum Priester

    beiten, auch im Blick auf die Zulas-   Jährige über seine künftigen Aufga-
    sung zum Priesteramt. Weitere,         ben als Priester und seine Begeiste-
    notwendige Reformen in der Kirche      rung für Mode.
    (Zölibat, Zugänge zum Amt) sollten
                                           Vom C&A-Filialleiter zum Priester:
    meines Erachtens nicht im Zusam-
                                           Der Lebensweg von Ernst Willen-
    menhang mit dem Missbrauch dis-
                                           brink ist durchaus besonders. Im
    kutiert werden.
                                           Interview mit katholisch.de erzählt
                         Dietmar Mann
                                           der 51-Jährige, der an diesem Sonn-
                                           tag im Dom in Münster von Bischof
      Informieren Sie sich hier über das   Felix Genn geweiht wird, wie es da-
      Schutzkonzept gegen Missbrauch       zu kam. Außerdem bekennt er sich
      in unserer Gemeinde Seliger Niels    zu seiner fortdauernden Leiden-
                                           schaft für Mode. Auch als Priester
      Stensen:
                                           will er weiter auffallende Farben
      www.stensen.de/rat-tat/              tragen.
      praevention/                         Herr Willenbrink, Priestern wird oft
                                           ein mangelnder Sinn für Mode nach-
                                           gesagt. Wie sehen Sie das?
                                           E.W.: Ein bisschen Farbe würde
    Das folgende Interview gab Ernst       manch priesterlichem Outfit sicher
    Willenbrink dem Internet-Portal        nicht schaden. Andererseits: Mit
    katholisch.de. Wir bedanken uns        Schwarz, Grau und Blau sind Geistli-
    für die Genehmigung des Abdrucks.      che "zeitlos gut" gekleidet. Das sind
    Ernst Willenbrink bleibt nach sei-     schließlich Standardfarben. Was
    ner Weihe am Pfingstsonntag als        den Priesterkragen angeht: Da ist
    Kaplan in unserer Gemeinde.            weniger mehr. Man muss nicht im-
                                           mer gleich Kollar tragen, um er-
                                   Red.
                                           kennbar zu sein. Das könnte bei Ju-
    Vom C&A-Filialleiter zum               gendlichen spießig rüberkommen.
                                           Wie werden Sie sich künftig als
    Priester
                                           Priester kleiden?
   In seinem früheren Leben war Ernst      E.W.: Ich trage gern Farbe und dazu
   Willenbrink Filialleiter bei C&A, am    stehe ich auch. Ich habe zum Bei-
   kommenden Wochenende wird er            spiel ein grünes und ein rotes Sakko
   in Münster zum Priester geweiht.        und Schuhe in den gleichen Farben.
   Ein ungewöhnlicher Lebensweg, von       Man sagt mir nach, auffallende Far-
   dem Willenbrink im Interview er-        be stehe mir.
26
   zählt. Außerdem spricht der 51-         Der Weg vom C&A-Filialleiter zum
g
                                        Neupriester Ernst Willenbrink

Priester
scheint recht
weit – wie
hat sich das
bei     Ihnen
ergeben?
E.W.: 1998
hat C&A die
mittlere Füh-
rungsebene
gekappt und
153 Mitar-
beiter ent-
lassen. Einer
davon war
ich. Ich habe dann im Einzelhandel       heit einen Bezug zu Kirche und
einen neuen Arbeitgeber gefunden,        Glaube?
mich ab 1999 aber parallel auf den       E.W.: Mein Elternhaus in Lippetal-
Diakonat mit Zivilberuf vorbereitet.     Herzfeld bei Soest war nicht weit
2003, mit 36 Jahren, bin ich geweiht     von der Kirche entfernt, und wenn
worden. Ich wollte mich aber nicht       ich mal ausgebüchst bin, war ich
gleich "durchweihen" lassen, son-        eigentlich dort zu finden. In der Kir-
dern erst mal schauen, ob das All-       che haben meine Eltern immer zu-
tagsleben und der Diakonat mitei-        erst nachgeschaut. Außerdem war
nander zu verbinden sind. Über die       ich als Kind Messdiener. Unser da-
Jahre habe ich dann gemerkt: Ja,         maliger Pfarrer hatte einen Neffen,
das passt und es ist eine Berufung.      der in den Sommerferien manchmal
Als Diakon mit Zivilberuf durfte ich     zu Besuch kam. Weil ich im gleichen
viel mit Menschen arbeiten, die          Alter war, habe ich mit dem Neffen
einsam sind, und mit Kranken und         gespielt. So hatte ich auch zum
Alten. Das hat mir Freude gemacht        Pfarrhaus einen natürlichen Bezug.
und etwas gegeben und gleichzeitig       War es für Sie ein großer Schritt,
habe ich die Rückmeldung bekom-          sich als Diakon auf den Zölibat ein-
men: Du bist an der richtigen Stelle.    zulassen?
2013 bin ich dann nach Lantersh-         E.W.: Ehrlich gesagt: nein! Ich habe
ofen ins Spätberufenen-Seminar           mir immer gesagt: Mit 30 Jahren
gegangen, um Theologie zu studie-        bin ich verheiratet – oder eben
ren.                                     nicht. Und als ich dieses Alter dann 27
Hatten Sie auch schon in ihrer Kind-     erreicht hatte, war für mich klar:
gNeupriester Ernst Willenbrink

   Eine Ehe kommt nicht mehr infrage.     2.0" die Art, wie Sie an das Amt her-
   Heute fängt die Familienplanung ja     angehen?
   erst mit über 30 so richtig an. Zu     E.W.: Die aktuellen Diskussionen
   meiner Zeit hatten die meisten         sind nötig und werden die Kirche
   Freunde in diesem Alter schon die      auf Sicht hin verändern. Früher wä-
   ersten Kinder. Gott sei Dank hatten    re ich gar nicht auf die Idee gekom-
   auch meine Freunde und meine Cli-      men, über den Zölibat nachzuden-
   que volles Verständnis für meine       ken. Das war einfach so. Inzwischen
   Entscheidung, weil                                       denke ich, dass es –
   sie wussten, dass                                        vielleicht in den
   ich hinter der Ent-                                      nächsten zehn Jah-
   scheidung      stehe.                                    ren – eine Freiwil-
   Ich hatte zwar auch                                      ligkeit geben könn-
   mal eine Freundin,                                       te, man es also
   trotzdem hat sich                                        dem      Kandidaten
   da nicht die Per-                                        überlässt. Den Un-
   spektive einer Ehe                                       mut der Frauen
   ergeben, so dass ich                                     von "Maria 2.0"
   ruhigen Gewissens                                        kann ich verstehen.
   mich für das ehelo-                                      Aber sie hätten auf
   se Leben als Diakon                                      andere Weise auf
   entscheiden konnte.                    sich aufmerksam machen können
   Unterscheidet sich Ihre Herange-       als durch Gegenveranstaltungen zur
   hensweise an Weihe und Amt von         Eucharistie. Außerdem denke ich,
   der jüngerer Neupriester?              dass sich in der Kirche schon etwas,
   E.W.: Vielleicht werde ich durch       wenn auch nicht für alle sofort
   mein Alter etwas schneller ernst       sichtbar, getan hat, was das Frauen-
   genommen und um Rat gefragt, als       bild angeht.
   jemand, der direkt vom Abi kommt.      Und was ist mit der Überhöhung der
   Wobei es im Priesterseminar in         Priester?
   Münster gerade mehrere Kandida-        E.W.: Da herrschte beziehungsweise
   ten gibt, die schon mal einen ande-    herrscht tatsächlich eine Art
   ren Beruf hatten: Ein Lehrer ist da-   "Machtgehabe" vor. Aber ich habe
   bei, ein Sozialarbeiter, ein Einzel-   in meinem Diakonatsjahr in der
   handelskaufmann, ein Pastoralrefe-     Pfarrei in Lengerich im Tecklenbur-
   rent. Aber ich bin schon der Älteste   ger Land erfahren, dass Priestersein
   in dieser Runde.                       auch das Gegenteil bedeuten kann.
28 Beeinflussen der Missbrauchsskan-      Indem das Team von der Pastoralre-
   dal und Protestaktionen wie "Maria     ferentin bis zum Organisten mit ein-
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