W i SIE um - Kath. Kirchengemeinde Seliger Niels ...
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g Katholische Pfarrgemeinde Seliger Niels Stensen Pfarrbrief Sommer 2019 St. Margareta St. n f ü r b a u e Wir u m ! SIE Maria Frieden Lienen St. Christophorus Ladbergen St. Michael Tecklenburg
g Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, "Wir bauen für Sie um!“ geht einher mit einer Stärkung der Internetpräsenz. Auf der Seite Wir haben unseren Pfarrbrief unter www.stensen.de ist viel virtueller die Lupe genommen, uns beraten Platz für Bilder, Berichterstattung, lassen und lange überlegt, was gut Hintergrundinformationen und aus- ist und wo etwas verbessert werden führliche Terminankündigungen. Un- kann. Bitte lesen Sie dazu auch die sere Kirchengemeinde ist auf Insta- folgenden Artikel von Pfarrer Kossen gramm und Facebook vertreten, und von Daniel Narberhaus, dem aber auch die Kirchenzeitung und Vorsitzenden des Pfarreirates. der Pfarrdialog stehen mit Neuigkei- ten zur Verfügung. Bitte nutzen Sie Das Ergebnis des Prozesses halten diese Angebote. Sie in Händen. Der Pfarrbrief erlebt mit dieser Ausgabe zwei wesentliche Die zweite Veränderung betrifft die Veränderungen: Verteilung des Heftes. Mit Rücksicht auf die älter werdenden ehrenamtli- Er ist schlanker geworden, statt bis- chen Verteiler werden die Hefte her zwischen 52 und 60 Seiten dies- nicht mehr bis in Ihren Briefkasten mal nur 36. Aber sein Inhalt soll an- gebracht, sondern es gibt Auslege- spruchsvoller werden. Wir wollen stellen, wo sie mitgenommen wer- unser zweimal jährlich erscheinen- den können. Wir hoffen, Ihnen dies des Heft nicht mit Artikeln belasten, zumuten zu dürfen. Dies wurde die bereits vor Wochen oder gar Ihnen bereits in einem Brief ange- Monaten auf der Homepage der Ge- kündigt. Auf der Rückseite sind alle meinde zu lesen waren. Im gedruck- Auslegestellen aufgelistet. ten Pfarrbrief wollen wir stattdessen in Zukunft eher grundsätzliche The- Wir hoffen, dass unser „Umbau“ Ihre men und Erfahrungsberichte dru- Erwartungen trifft und wünschen cken, die unseren Glauben direkter Ihnen viel Freude beim Lesen. Gerne betreffen, die von Ihnen möglicher- drucken wir auch ihren Beitrag oder weise mehr verlangen als ein kurzes Ihren Leserbrief — schreiben Sie „darüber fliegen“. Gleichzeitig spart uns! der reduzierte Umfang Gelder ein, die an anderen Stellen sinnvoller Ihre Gemeindebriefredaktion eingesetzt werden können. Eine Ent- 2 schlackung des Gemeindebriefes
g Welche Botschaft haben Sie? Liebe Leserinnen und Leser, „Welche Botschaft ha- ben Sie?“ – Diese Frage hat ein Medienberater uns, dem Öffentlich- keits-Ausschuss, zum Nachdenken und Be- antworten mitgegeben. Wir haben etwas mit- zuteilen. Wir haben eine Botschaft, die es wert ist, optimal und umfassend verbreitet zu werden. Jede Zeit sucht und findet For- mate und Medien der Kommunikati- „Welche Botschaft haben Sie?“ – on. Wir sind auf der Suche danach, (Relativ) mühelos füllen wir Pfarr- welche das heute sein können. Das brief-Seiten, aber mit welchem In- Internet und die sozialen Medien halt und welcher Relevanz? Wen gewinnen in der Frage der Be- erreichen wir über die „klassischen“ schaffung von Information immer Kanäle? Kattenvenne, Ladbergen, und zunehmend an Bedeutung. Des- Ledde, Leeden, Lengerich, Lienen halb messen wir unserer Website und Tecklenburg – was haben wir www.stensen.de wachsende Bedeu- den Menschen unbedingt mitzutei- tung zu und halten sie aktuell und len, auch den nichtkirchlichen? informativ. Instagram und Facebook Es ist das Evangelium, die gleiche sind im „Programm“ und natürlich Frohe Botschaft Jesu Christi, die seit Klassiker wie der Pfarrbrief, die Kir- 2000 Jahren immer neu den Men- chenzeitung und der wöchentliche schen verkündet wird, idealerweise „Pfarrdialog“. mit Worten und Bildern, die sie ver- Viele möchten wir erreichen und stehen, und die ihr Herz anrühren. dabei die Sprache, aber auch die Wir haben etwas erfahren, das kön- Fragen und das Lebensgefühl, der nen wir unmöglich für uns behalten! Menschen treffen. Kommunikation Die Botschaft muss raus und zwar ist angesagt, Informationen sind der so, dass sie möglichst viele erreicht. Rohstoff moderner Wertschöpfung. Dafür lohnt es sich, kreativ zu sein. 3
gKommunikation damals und heute Und dafür muss die Botschaft auf en heutzutage darüber, wenn wie- den Punkt gebracht werden. der irgendwo geheime Informatio- Geben Sie uns gern Rückmeldungen nen ausgeplaudert, oder wie man und Anregungen zu unseren Überle- heute sagt, geleakt werden. gungen und Versuchen! „Welche An diesen kurzen Beispielen kann Botschaft haben Sie?“ - Vielleicht man schnell erkennen, wie sich kommen wir in einen Austausch Kommunikation in den letzten Jahr- und finden gemeinsam eine Ant- zehnten verändert hat. Bereits viele wort? Jahrhunderte ist das geschriebene Wort, sofern man lesen und schrei- Ihr Peter Kossen ben kann, das primäre Kommunika- tionsmittel. Aber schon seit Jahrtau- senden können wir durch die Spra- che Informationen transportieren und in Geschichten speichern. Dazu brauchte es keine großen Rechen- Kommunikation – damals zentren oder Medienkonzerne. und heute, oder wie es sich Möglicherweise verliert die Menschheit hier gerade eine Fähig- verändert hat keit. Wie wissenschaftliche Untersu- chungen zeigten, ist das Stille-Post-, Könnten Sie sich vorstellen, dass es oder auch Teebeutel-Syndrom ge- gar Wochen oder Monate dauert, nannt, ein zunehmendes Problem. dass Ihre Nachricht den Empfänger Während früher z.B. der Häuptling erreicht? Schreiben Sie heute noch die Geschichten der Stammeskultur einen inhaltsvollen, analogen Brief immer und immer wieder mit den an Freunde, oder einen Liebesbrief? gleichen Worten wiederholte und Heute chatten oder simsen wir so- weitergab, werden heute Informati- gar lieber, anstatt zu telefonieren. onen schnell, leicht modifiziert und Und dann sind wir enttäuscht und ohne Überprüfung der Quelle wei- gar irritiert, wenn die Antwort nicht tergegeben und verbreitet. In Zeiten umgehend erfolgt. von Fake-News und alternativen Während die Soldaten im Zweiten Fakten kann man sich kaum vorstel- Weltkrieg ihre Feldpost ihren Offi- len, dass die mündliche Art der Wei- zieren anvertrauten, in dem Wissen, tergabe von Wissen über Generatio- dass ihre Briefe gelesen und zen- nen hinweg funktioniert hat. siert wurden, freuen sich die Medi- 4 Dennoch sollten wir jetzt nicht die
Kommunikation damals und heuteg technischen Errungenschaften der ganisiert. letzten Jahrzehnte verteufeln oder Sie meint damit, gar rückgängig machen. Es ist unser dass es uns trotz Umgang damit und unsere Abhän- der ganzen Digita- gigkeit davon. Häufig konsumieren lisierung nicht wir nur diese digitalen Informatio- gelingt, besser zu nen, sei es auf Facebook, Twitter kommunizieren. oder Instagram, ohne auf den ei- Wir sind damit gentlichen kommunikativen Inhalt nur schneller ge- zu achten. Haben Sie schon mal worden. drüber nachgedacht, warum je- mand das x-te Mal ein Bild seines Wir sollten wieder lernen, bewuss- Mittagessens postet? ter zu kommunizieren – selbstver- ständlich auch weiterhin digital. Jeder von uns hat das Bedürfnis sich Aber mit einem Bewusstsein, wann mitzuteilen, der eine mehr, die an- welches Kommunikationsmittel für dere weniger. Auch wenn andere welchen Zweck das geeignetste ist. Lebewesen auf dieser Erde mitei- nander kommunizieren können, Als an Pfingsten die Jünger Jesu be- sucht die Komplexität der menschli- gannen in fremden Sprachen zu chen Kommunikation ihres Glei- sprechen, taten sie viel mehr. Sie chen. Aber genau hier liegt das hatten verstanden, wie sie ihre Bot- Problem. Zu einer erfolgreichen schaft verständlich vermitteln konn- Kommunikation gehören neben ten. So ein digitales Pfingsten täte dem eigentlichen Inhalt auch die uns heute wohl auch mal ganz gut. Rhetorik, die Körpersprache und der Meine Technikaffinität lässt mich Augenkontakt. Hierfür ist in aller stets neue Facetten der Digitalisie- Regel in einer WhatsApp-Nachricht rung entdecken. Dabei werden mir kein Platz. meine persönlichen, menschlichen Die amerikanische Autorin und Do- Schwächen im Bereich der Kommu- zentin Marilyn vos Savant fasst dies nikation immer wieder bewusst. Wie wie folgt zusammen: denken Sie über die heutigen For- men der Kommunikation? Schreiben Emails, Sofortnachrichten und Mo- Sie mir an biltelefone geben uns eine hervor- ragende Befähigung zu kommunizie- daniel.narberhaus@live.de ren, aber da wir in unseren eigenen kleinen Welten arbeiten und leben, und rechnen Sie mit einer Antwort. ist die Kommunikation völlig unor- Daniel Narberhaus 5
g dem Pfarreirat Aus Neues aus dem Pfarreirat „Eucharistie … neu entdecken“ bis- lang noch nicht aktiv verfolgt wur- Neben den regelmäßigen, öffentli- de. Ähnlich wie der Weg chen Pfarreiratssitzungen trifft sich „Jugendlichen und jungen Erwach- der Pfarreirat einmal im Jahr zu ei- senen Räume öffnen“ können diese ner Klausurtagung. Der Pastoralplan Punkte als Dauerbaustelle betrach- ist dabei der „rote Faden“, der die tet werden. Daher ist es nur gut, Arbeit des Gremiums bestimmt. dass es den Pastoralplan gibt, damit Dieser ist nun seit etwas mehr als die wichtigen Dinge nicht aus den einem Jahr in Kraft. Daher wurden Augen verloren gehen. die 11 Wege, wie sie im Pastoral- Für den Weg „Leitung vor Ort durch plan benannt sind, einmal genauer freiwillig Engagierte“ wurde eine unter die Lupe genommen, um fest- Steuerungsgruppe eingerichtet, die zustellen, wo auf den Wegen schon sich mit dieser Thematik auseinan- „etwas wächst“, welche Schritte dersetzt. Lesen Sie hierzu die weite- schon gegangen wurden, welche ren Artikel in dieser Ausgabe. Meilensteine als nächsten in den Blick genommen werden sollten, Insgesamt kann aber festgehalten aber auch wo Gewitterwolken auf- werden, dass schon sehr auf den ziehen, die bedacht werden müs- Weg gebracht wurde und wir schon sen. gut unterwegs sind. Herausstellen kann man hier den Neben dem Pastoralplan musste Weg „Jahresthema“. Im Herbst sich der Pfarreirat Anfang des Jah- 2018 wurde das Thema res aufgrund des Abschieds von Pa- „Einsamkeit“ beschlossen. Mit ei- ter John Vettamthadathil und des nem Schwerpunktthema das Jahr zu Ruhestands von Pfarrer Günter gestalten und die Veranstaltungen Witthake Gedanken über eine Neu- daran auszurichten, ist auf eine sehr regelung der Gottesdienstordnung breite Zustimmung gestoßen. Daher machen. Es wurde ein Änderungs- wird der Pfarreirat sich im vierten vorschlag veröffentlicht mit der Quartal dieses Jahres wieder zusam- Bitte um Rückmeldungen aus der menfinden, um das nächste Jahrest- Gemeinde. Hiervon wurde umfäng- hema festzulegen, das hoffentlich lich Gebrauch gemacht. Der Pfarrei- erneut einen so positiven Anklang rat möchte sich ausdrücklich für die findet. vielen Rückmeldungen bedanken. Somit war es möglich einen Kom- Allerdings ist bei der Betrachtung promiss zu entwickeln, der von allen 6 der Wege auch aufgefallen, dass mitgetragen werden konnte. In sei-
g Aus dem Pfarreirat ner letzten Sitzung vor den Som- Fragen und Anregungen gerne an merferien wird sich der Rat noch pfarreirat@stensen.de einmal mit der Gottesdienstordnung befassen, um zu schauen, ob noch nachträgliche Änderungen notwen- dig sind. Was wäre wenn … Des Weiteren hat sich der Pfarreirat dazu entschieden, dass die Proto- … plötzlich die Hauptamtli- kolle aus den seelsorgerischen Gre- chen nicht mehr da wären? mien in Zukunft öffentlich zugäng- lich gemacht werden sollen, um die Jeder Verein hat einen Vorstand Gemeindemitglieder besser auf und jedes Engagement braucht eine dem Laufenden zu halten und um Leitung. Auch im Wesen der Kirche dadurch für noch mehr Transparenz und in jeder Gemeinde finden wir zu sorgen. Voraussichtich wird hier- Leitungsaufgaben, die oft - aber für im zweiten Halbjahr eine eigene nicht ausschließlich – von Haupt- Rubrik auf unserer Homepage ein- amtlichen, dann meistens von Pries- gerichtet, sobald alle Fragen zum tern und Bischöfen, wahrgenom- Thema Datenschutz beantwortet men werden. Einer der „Wege“ un- wurden. seres Pastoralplans ist so formuliert: „Selbständige Leitung vor Ort durch Die Arbeit an der Gestaltung des freiwillig Engagierte“. Im Pastoral- Gemeindelebens ist und bleibt ein plan heißt es dazu: „Was alle an- ständiger Wandel. Gerade in der geht, soll von allen entschieden wer- heutigen Zeit, wo der Ruf nach den – dieser Grundsatz beschreibt grundsätzlichen Veränderungen in das Lebensgefühl und die Forderung der katholischen Kirche immer lau- vieler Menschen unserer Tage, auch ter wird, ist es die Aufgabe des Pfar- in Kirchenangelegenheiten. Durch reirates, nicht zu resignieren und Taufe und Firmung sind Christinnen unbequeme Entscheidungen auch und Christen befähigt, gemäß ihren mal durchhalten zu können. Und Charismen (Geistesgaben) Verant- dennoch stets ein Ohr offen zu ha- wortung zu übernehmen und teilzu- ben für die Belange der Gemeinde- haben an Entscheidungs- und Ge- mitglieder. Wir, der Pfarreirat, sind staltungsprozessen, das heißt, loka- für Sie da! le Kirchenentwicklung zu gestalten.“ Daniel Narberhaus Leitungsaufgaben in der Pfarrei und (Pfarreiratsvorsitzender) in den Gemeinden können und sol- len auch von Gemeindemitgliedern 7
gSelbständige Leitung vor Ort wahrgenommen werden, die nicht Selbständige Leitung vor hauptamtliche Seelsorger*innen sind. In einer Arbeitsgruppe, die sich Ort durch freiwillig Enga- Gedanken macht, wie das noch stär- gierte ker praktiziert und gefördert wer- den kann, kam der Gedanken auf: „Selbständige Leitung vor Ort durch Lasst uns mal ein „Planspiel“ ma- freiwillig Engagierte“ – unter die- chen: Was wäre wenn… plötzlich die sem Titel steht einer der elf Wege, Hauptamtlichen nicht mehr da wä- den die Kirchengemeinde Seliger ren? – Wie und durch wen würden Niels Stensen im Lokalen Pastoral- dann Leitungsaufgaben in der Kir- plan 2017 als Weg für die Zukunft chengemeinde wahrgenommen? der Kirche in Lengerich, Ladbergen, Dieser Gedanke scheint uns so Lienen und Tecklenburg beschreibt. wichtig und ein solches „Planspiel“ Als Ausgangspunkt, neu über Lei- so notwendig, dass der Pfarreirat tung und Verantwortung für die beschlossen hat, dafür den Zu- Kirche vor Ort nachzudenken, wird kunftstag, wie er für den 16.11. als sowohl auf den Grundsatz „Was alle „Kleiner Kirchentag“ vor Ort geplant angeht, das soll von allen entschie- war, zu verschieben und stattdessen den werden!“ als auch die Befähi- aus allen Generationen, Gruppen gung der Christinnen und Christen und Engagements unserer Pfarrei durch Taufe und Firmung, Verant- Vertreter*innen einzuladen, um wortung zu übernehmen, verwie- intensiv darüber nachzudenken: sen. Als Ziel wurde formuliert: „Was wäre wenn…?“ Dadurch wol- „Freiwillig Engagierte sollen qualifi- len wir Erkenntnisse gewinnen zu ziert und beauftragt werden, im der Frage: „Wie kann heute schon Team von Verantwortungsträgern selbständige Leitung vor Ort durch vor Ort und begleitet durch haupt- freiwillig Engagierte übernommen amtliche Seelsorgerinnen und Seel- und gefördert werden?“ Der Zu- sorger Gemeindeleitung zu über- kunftstag bekommt also eine neue nehmen.“ Prägung im Hinblick auf Fragen der Derartige Überlegungen, Leitung Gemeindeleitung. Für den und Verantwortung in Pfarreien und „Kirchentag vor Ort“ wird zurzeit Gemeinden weiter zu entwickeln, über einen Alternativtermin im gibt es nicht nur in Lengerich. Das März 2020 nachgedacht. Bistum Münster hat im letzten Jahr beispielsweise einen Orientierungs- Peter Kossen rahmen veröffentlicht, um Anregun- 8 gen zu geben, wie eine differenzier-
Selbständige Leitung vor Ortg tere Verteilung von Leitung in den Pfarreien in ihren Prozessen durch größeren Pfarreien mit mehreren das Bistum begleitet und unter- Gemeinden und Kirchorten erfolgen stützt werden. Hier in Lengerich kann. Dazu wird – ganz ähnlich zu haben auf diesem Weg nun im Janu- den Formulierungen des Lengeri- ar und April erste Treffen mit Ver- cher Pastoralplans – die Bildung von antwortlichen und Interessierten Teams von ehrenamtlich Verant- aus Pfarreirat, den Ortsausschüssen wortlichen in der guten Begleitung und dem Pastoralteam stattgefun- durch hauptamtliche Seelsorgerin- den. Unter der Begleitung von Ute nen oder Seelsorger vorgeschlagen. Gertz und Theresa Reinke wurden in Zugrunde liegt die Überzeugung, ersten „Denkwerkstätten“ zunächst dass Kirche vor Ort ein Gesicht die Ausgangssituation, individuelle braucht und im Ort oder Ortsteil Fragen und mögliche Ziele themati- erfahrbar wird durch Menschen, die siert. Die Idee, im November ein sich für andere Menschen und die Planspiel durchzuführen, ist eben- Sendung der Kirche in den Dienst falls in dieser Runde entstanden. In stellen. Dabei soll es jedoch nicht einem nächsten Schritt soll auch darum gehen, dass diese einen ver- einmal genauer angeschaut werden, bindlichen, vordefinierten Aufga- welche Erfahrungen derartige benkatalog zu erfüllen haben. Viel- „Gemeindeteams“ in anderen Pfar- mehr ist vor Ort genau zu überle- reien und Bistümern oder auch an- gen, was die spezifische Verantwor- deren Ländern machen. Ausgehend tung dieser Teams sein müsse und von vielen ermutigenden Beispielen welche Rahmenbedingungen wiede- können so sicherlich einige Anre- rum für die Arbeit dieser zu garan- gungen für weitere Schritte auf dem tieren sind. So zeigt sich beispiels- Weg in und um Lengerich gewon- weise, wie wichtig eine gute Vorbe- nen werden. Eine wichtige Anre- reitung / Qualifizierung oder die gung ist es beispielsweise von vorn- Vernetzung und ein Erfahrungsaus- herein mit möglichst vielen über die tausch der Verantwortlichen ist. Veränderungen ins Gespräch zu Auch eine genaue Klärung, wie die kommen. Bringen Sie alle also gern Kommunikation mit den gewählten Ihre Fragen und Anregungen, Sor- Gremien und Pastoralteams erfolgt, gen und Wünsche ein! Alle Interes- ist für eine fruchtbare Zusammenar- sierten sind bei den Treffen zur Wei- beit wichtig. terarbeit auf diesem Weg immer Um derartige Fragen in den Blick zu herzlich willkommen! nehmen und entsprechend der indi- Theresa Reinke viduellen Situationen in den Pfarrei- Generalvikariat des Bistums 9 en zu beantworten, können die
gAus der Arbeit des Kirchenvorstandes Der Kirchenvorstand berich- der Baubranche erst Ende August 2019 begonnen werden. Die Bauzeit tet beträgt ca. 12 Monate. Das gesamte Der Kirchenvorstand hat sich in den Investitionsvolumen beläuft sich auf zweimonatigen Sitzungen schwer- ca. 1,1 Mio. Euro. Auch bei diesem punktmäßig mit folgenden Themen Vorhaben wollen wir versuchen – beschäftigt: wie beim Neubau des Gemeinde- hauses in Lengerich - den finanziel- Vertiefung der Planung des neu- len Rahmen einzuhalten. en Gemeindehauses in Lienen Das im Eigentum der Pfarrgemeinde Renovierung und Sanierung ein- stehende unbebaute Grundstück in schl. Einbau einer neuen Küche Kattenvenne wurde erschlossen und im Treffpunkt in Tecklenburg veräußert. Der verbleibende Veräu- Kindertagesstätten in Lengerich ßerungserlös soll als Eigenanteil der und Ladbergen Gemeinde für das neue Gemeinde- diverse Reparaturen und In- haus in Lienen eingesetzt werden. standhaltungen in allen Immobi- lien der Gemeinde Ab Anfang Mai 2019 laufen im Treff- punkt in Tecklenburg die Arbeiten Die Ergebnisse des Haushaltsjahres zur Verschönerung des großen Saa- 2018 liegen inzwischen vor und les. Neben einem Anstrich im Saal, wurden in der Sitzung am 15.4.2019 in der Küche und in den Nebenräu- erörtert. Zusammenfassend ist fest- men wird auch die Elektroinstallati- zustellen, dass das Jahr 2018 gerade on auf LED-Beleuchtung umgebaut. ausgeglichen war. Viele außerplan- Außerdem wird eine neue Küche mäßige Reparaturen und dringende eingebaut, die die Vertreterinnen Instandhaltungen haben dazu ge- und Vertreter aus Tecklenburg mit führt, dass nicht geplante Kosten geplant haben. Die Küche wird vo- entstanden sind. Somit konnten raussichtlich Ende Mai eingebaut keine weiteren Rücklagen gebildet werden. werden. Ein Thema in den Sitzungen des Kir- Die Ausschreibungen für die Reno- chenvorstands sind nach wie vor die vierung der Kirche in Lienen sowie Kindertagesstätten der Pfarrge- der geplante Anbau des Pfarrhei- meinde in Lengerich und Ladbergen. mes sind im Wesentlichen abge- In der Stadt Lengerich fehlen zum schlossen. Mit den Rohbauarbeiten neuen Kindergartenjahr 2019/2020 wird nun aufgrund der Situation in 10 insgesamt 12 Gruppen. Unsere Kir-
g Aus der Arbeit des Kirchenvorstandes chengemeinde hat in Abstimmung schlossen, im Herbst 2019 eine ge- mit der Stadt Lengerich und dem meinsame Sitzung von Kirchenvor- Kreis Steinfurt eine weitere Gruppe stand und Pfarreirat an einem Sams- erhalten. Dazu laufen derzeit die tagmorgen als Arbeitssitzung durch- Verhandlungen zur Umsetzung. Ab zuführen. Auf der Grundlage des August 2019 soll zunächst in einer verabschiedeten Lokalen Pastoral- befristeten Maßnahme eine Gruppe planes sollen die gemeinsamen Auf- in einem Container am bisherigen gaben noch enger besprochen und Ort der Kindertagesstätte in Lenge- realisiert werden. rich untergebracht werden. Parallel haben wir beim Kreis Steinfurt einen Aufgrund der aktuellen Diskussion Antrag auf Erweiterung der Kinder- zur langfristigen Entwicklung der tagesstätte in Lengerich gestellt. Kirchensteuermittel müssen wir zur Sobald die Finanzierung endgültig Kenntnis nehmen, dass auch diese sichergestellt ist, wird mit den Bau- Entwicklung Auswirkungen für un- arbeiten begonnen werden. Diese sere Pfarrei haben wird. Die Anzahl sollen dann nach Möglichkeit zu Be- der Katholiken soll bis zum Jahr ginn des übernächsten Kindergar- 2060 um ca. 50% zurückgehen. Dann tenjahres 2020/2021 abgeschlossen werden auch unsere Schlüsselzuwei- sein. In der Kindertagesstätte in Len- sungen vom Bistum entsprechend gerich wurde im April eine neue Hei- zurückgehen. Diese Schlüsselzuwei- zungsanlage eingebaut. Hier wurde sungen betragen derzeit ca. bereits der mögliche Ausbau des 440.000,-- Euro pro Jahr und wur- Objekts mit berücksichtigt. Auch den im 2018 voll verwandt für die muss die Küche und die Toilettenan- vielfältigen Aufgaben in unserer gro- lange saniert und erweitert werden. ßen Pfarrei. Zurzeit stellen wir einen überdurchschnittlich viele Austritte Das Ganze geht einher mit der von Gemeindemitgliedern in unse- schwierigen Situation auf dem rer Pfarreiwie in den beiden Kirchen Markt der Erzieherinnen und Erzie- in Deutschland im allgemeinen fest. her für unsere Einrichtungen. Es werden nach wie vor dringend Mit- arbeiterinnen bzw. Mitarbeiter für Für den Kirchenvorstand: diesen Bereich gesucht. Zurzeit lau- Franz-Josef Konermann fen weitere Vorstellungsgespräche. Stv. Vorsitzender Kirchenvorstand In enger Abstimmung mit dem Pfar- reirat hat der Kirchenvorstand be- 11
gErstkommunionfeiern 2019 In allen Gemeinden unserer Pfarrei len. Manchmal haben wir auch ge- haben zwischen Ostern und Pfings- sungen. ten die Erstkommunionfeiern statt- Das Familienwochenende in Thuine gefunden. Dazu kommen hier Kom- fand ich gut. Dort haben wir ein munionkinder, Katecheten und El- Theaterstück geprobt, das wir dann tern zu Wort. später den Erwachsenen vorgetra- gen haben. Es ging um Moses und Gott. Eine Nonne hat einen Vortrag "Hallo! Mein Name ist Jasper. Ich gehalten. Sie erklärte uns, wie man bin 8 Jahre alt. Am 26. Mai 2019 bin die Hostien mit Mehl und Wasser ich in St. Hedwig Leeden zur Erst- backt. kommunion gegangen. Während der Vorbereitungszeit An der Kommunionvorbereitung hatte ich eine Kommunionpatin aus mochte ich das Zusammensein und der Gemeinde. Das war gut, weil wir das Basteln. Die Treffen mit Inge uns gegenseitig Briefe geschrieben und Michael haben mir gut gefal- haben. Es war spannend, als ich sie dann kennenlernen durfte. Jetzt nach der Erstkommunion möchte ich Messdiener werden. Dann kann ich ein Gewand tragen und Gott dienen. Ich finde an der Kirche nämlich gut, dass man bei Gott ist und was man noch alles macht. Besonders gut finde ich allerdings die Predigt, weil man viele Sachen kennenlernt. Jasper Igelbrink Am Sonntag, dem 12. Mai, haben wir in Lienen das Fest der Erstkom- munion unseres Sohnes gefeiert. Ein sehr schöner und feierlicher Gottesdienst zum Abschluss einer tollen Zeit der Vorbereitung auf Je- sus und der Gemeinschaft miteinan- 12 der.
Erstkommunionfeiern 2019g Zu Anfang war ich mir gar nicht si- Wir als Katecheten? – Niemals. Als cher, ob er sich auf diesen Weg ein- Pfarrer Peter Kossen beim 1. Eltern- lassen würde, keiner seiner Freunde abend zur Kommunionsvorberei- war dabei, und er war sehr unsi- tung die Frage stellte „Welches El- cher, was ihn erwarten würde. ternteil möchte eine Gruppe Kom- Aber er hat sich auf den Weg ge- munionskinder auf die Heilige Erst- macht, mit viel Spass an den kommunion vorbereiten?“ war das Treffen, dem Miteinander und der zunächst unvorstellbar für uns. Wir Auseinandersetzung mit Jesus und waren doch „nur Eltern eines Kom- dem Glauben. munionkindes“. Gemeinsam sind wir zum Nach kurzem Überlegen erklärten „Erstkommunion-Wochenende“ wir uns dann doch dazu bereit, zu- nach Thuine gefahren und haben sammen als Elternpaar eine kleine dort ein schönes Wochenende ver- Gruppe von Kindern zu begleiten bracht, mit gemeinsamer Zeit, Be- auf dem Weg zu ihrem großen Tag. gegnungen mit Jesus, einer Kloster- An die Hand bekamen wir dazu al- führung, einem gemeinsam gestal- lerhand Materialien und Angebote teten Gottesdienst und vielem für Hilfestellung bei Bedarf von er- mehr. fahrenen Katechetinnen. So nah- Besonders das Rosenkranz men wir die Herausforderung an: „basteln“ mit Schwester Marie- Wir stöberten in den ausgehändig- Theres, die Kirchenerkundung, die ten Unterlagen, informierten uns im Lieder und die vorgelesenen Ge- Internet, sahen uns Filme an, führ- schichten haben ihm gut gefallen. ten Gespräche, usw., um möglichst Zu Hause begegnet mir immer wie- viele Ideen für einen abwechslungs- der das Lied „Gestern, Heute und reichen Unterricht zu sammeln. Morgen.....“ Gestern, heute und Denn wir wollten schließlich morgen, so schnell ging die Zeit vor- „unsere“ Kids nicht mit trockenem bei. Ich freue mich und bin dankbar Unterricht langweilen. für das schöne Fest und vor allem Und dann kam die 1. Gruppenstun- für die schöne Zeit, nicht nur für de: ein wenig aufgeregt empfingen unseren Sohn, sondern auch für wir unsere kleine Gruppe bei uns uns, eine Zeit des Miteinanders Zuhause. Das Eis war beim ersten und der Gemeinschaft mit Gott. Treffen schnell gebrochen und so Meike Hooge dauerte es nicht lange, bis wir uns Mutter eines Kommunionkindes immer besser darauf einlassen konnten. Anhand eines vorgegebenen Leitfa- 13
gErstkommunionfeiern 2019 Kinder angstfrei dieses Ereignis erle- ben können. Und so waren wir stolz, als unsere Kinder offen und selbstbewusst ihre erste Beichte ablegten. Darüber hinaus durften wir mit Schwester Marietheres Rosenkrän- ze basteln, bekamen das Schwes- ternhaus gezeigt und konnten viel über das Leben der Schwestern er- fahren. Eine tolle Kirchenführung mit Dia- kon Ernst Willenbrink, der sehr kindgerecht über alles in der Kirche, die verschiedenen Gewänder, Ritua- le usw. erklärte, so dass selbst wir noch etwas dabei lernen konnten, dens behandelten wir in unseren schlossen wir mit einem kleinen Wochenstunden alle verschiedenen Quiz ab. Themen, die den Kindern den Weg Bei dem Kommunionswochenende zu und mit Gott nahebringen soll- im Kloster Thuine konnten alle Be- ten. Dabei haben wir viel geredet, teiligten, sowohl Kinder als auch gelesen, kurze Filme geschaut, ge- Eltern, einmal eine Auszeit vom All- bastelt, gesungen, gespielt, gelacht tag genießen und die Gemeinschaft und vor allem viel Spaß zusammen erleben. gehabt. Wir legten während der Kommuni- Im Rahmen der Kommunionsvorbe- onsvorbereitung ganz bewusst ei- reitung stand auch die erste heilige Beich- te auf dem Programm. Anders als von uns selbst damals erlebt, war es uns ein großes Anlie- 14 gen, dass die
Erstkommunionfeiern 2019g nen Schwerpunkt auf das persönliche Empfin- den und den Charakter jedes einzelnen Men- schen, denn die Kinder sollen wissen, dass sie geliebt werden genau so, wie sie sind. Eine erlebnisreiche, tol- le Zeit liegt hinter uns und wir sind froh, diese Chance genutzt zu ha- ben und die Zeit der Vorbereitung mit unse- ren Gruppenkindern und unserem eigenen Kind so bewusst und intensiv erleben zu dür- fen. Wir bedanken uns ganz herzlich für die freundli- che Unterstützung bei Pfarrer Kossen und allen anderen beteiligten Gemeindemitgliedern, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen. Eben- so möchten wir uns bei den Eltern „unserer“ Kinder bedanken für das entgegengebrachte Ver- trauen. Wir haben die Zeit mit den Kindern sehr genossen und wün- schen ihnen alles Gute für die Zukunft! Natalie und Daniel Webers 15
gMaria 2.0 Wenn es möglich wäre… gen der Geschwisterlichkeit im eige- nen System der kath. Kirche wird je- Die Gleichberechtigung von Frau und doch sträflich vernachlässigt. Es ist Mann ist ein Menschenrecht und im überfällig eine geschlechtergerechte Grundgesetz verankert. Ich durfte in Kirche anzugehen: Ohne zu zögern, einer Zeit heranwachsen, in der ich ohne Umschweife. Einfach gerade d öchte nicht spüren musste, ausgegrenzt zu aus und darauf zu. Angesicht der Ich m leichb sein, weil ich ein Mädchen bzw. eine tiefen Krise kann die Kirche en, G Aufhe Frau bin. dabei doch nur gewinnen. Sie tern, käme den Menschen näher. Bereits sehr früh wurde mir aber be- wusst, dass es in der kath. Kirche an- Sie käme wieder Jesus näher. Ich wünsc ders ist: Warum durften Mädchen Lasst uns auch in unserer Kirchen- mehr Fraue keine Ministrantinnen werden? Wie gemeinde über das zukünftige tisch sind viel Zeit musste vergehen, bis auch Gesicht der Kirche miteinander im die Schwestern in der Ansprache die Gespräch bleiben. Besinnen wir uns nötige Anerkennung erhielten, und auf den, der uns gezeigt hat zu leben nicht nur die Brüder? Wie können wir und dem wir folgen möchten. Fangen Vis von einer allumfassenden Kirche wir wieder an, von „Jüngerinnen Meine ag sprechen, wenn die Sichtweise der und Jüngern“ zu sprechen. Erin- eines T au Frauen nicht auf allen Ebenen glaub- nern wir uns daran, dass es im ho- dass Fr würdig durch Frauen vertreten wird? hen Maße Frauen waren, die in der in der K Warum durften und dürfen Frauen Urkirche gemeindebildend- und lei- nicht Diakonin und Priesterin wer- tend tätig waren. Fangen wir in Tex- s den? Verstanden habe ich das nie. ten und Gebeten an, eine Sprache zu Ich wün e Wir sprechen viel über Gerechtigkeit verwenden, die der Sehnsucht behand und schöpfen Kraft und Zuversicht nach einer gleichberechtigten Teil- den. aus der zentralen Aussage Jesu über habe von Frauen und Männern in die Gleichwertigkeit aller Menschen. der Kirche Ausdruck verleiht. Das System Kirche aber bleibt hier Und was, wenn alle Hindernisse zurück. Es war Jesus, der entgegen überwunden werden, und es doch aller damaligen gesellschaftlichen möglich wäre … Konventionen sich sogar in der … eine geschwisterliche Kirche zu Öffentlichkeit den Frauen zuwandte sein? und ihnen Würde und Wertschätzung entgegenbrachte. Unbestritten ist Dann lasst uns ein Fest feiern! auch, dass Frauen an wichtigen Le- Ein Fest des Neubeginns. 16 benspunkten von Jesus eine bedeu- Eva-Maria Tilly tende Rolle spielten. Das Voranbrin-
g Frauen äußern sich Am 11.Mai trafen sich Frauen und Männer zum Auftaktgottesdienst Maria 2.0 vor der Kirche St. Margareta in Lengerich. Sie haben ihre Wünsche und Träume aufge- schrieben. Aus Platzgründen können wir hier u - nur einige dieser Wünsche wiedergeben. a ft f ür Fra sch i e P r iester llen Ä m- Ich würd h t e d g i n a t s . e mir wü ö c tig u n öliba nschen, Ich m be re c h h t ) Z a us ge g renzt wü dass nie l e i c h e s (P flic r d mand e n , G g d nicht geta e , so wie es J fh e b un n e s u Au h ätte. s auch tern, Ich wün sche mir offen ist eine Kir Ich wünsche m für Verä che die Frauen ü ir nderung bernehm mehr Frauen für Men schlichk en, Amt in d en ein die kri- e it , G le er Kirch tisch sind berechti gung- ich- e. endlich alle Ich wünsche mir, dass ichberechtig is t , dass e s Frauen in der Kirche gle Vis io n leme blieben Meine o s ein wir d, sind. Wie wenige Prob ag e s s übrig. eines T n d Männ er dann in der Kirche noch au e n u dass Fr D ienst tu n. ir c h e Ich möc in der K Ich wün sche mir hte eine Kir Priester die offe n ist für che innen. leich ir , d a ss alle g gen, für Verände r u n- sche m t wer- Mensch Ich wün r e spektier Gleichb lichkeit, elt u n d erechtig behand ung den. 17
g Sommerkirche 2019 „7 Sonntage in 7 Kirchen“ wurde Mittlerweile ist aus dem Projekt das Projekt „Sommerkirche“ ge- „Sommerkirche“ eine feste Instituti- nannt, das während der Sommerfe- on während der Sommerferien ge- rien 2010 erstmals angeboten und worden, die in jedem Jahr inspiriert von einem Arbeitskreis des Pfarrge- durch verschiedene Themen den meinderates initiiert wurde. Auf den Fokus auf Themen wie „Frauen des Weg gebracht und gestärkt werden Glaubens“, „Propheten, was können sollte das Gemeinsame und Mitei- sie uns heute sagen“ oder „Die Wer- nander in der noch „jungen“ Ge- ke der Barmherzigkeit“ lenkt. meinde Seliger Niels Stensen. Einge- Angelehnt an das Jahresthema laden wurde an den sieben Sonnta- „Einsamkeit“ lädt die Sommerkirche gen der Sommerferien zu je einem 2019 auch in den kommenden Som- zentralen Gottesdienst in eine der merferien zu Gemeinschaft und Mit- Kirchen unserer Gemeinde, der von einander ein. einer Vorbereitungsgruppe am je- weiligen Ort gestaltet wurde. Ein Veronika Gruber Fahrdienst sorgte schon damals für ausreichende Mitfahrgelegenheiten und das anschließende Gemeinde- picknick für einen fröhlichen Mittagsimbiss, bei dem man gerne Folgende Termine sind geplant: teilte, was mitgebracht wurde. Zu- sätzlich zum zentralen Sommerkir- chen-Gottesdienst wurde außerdem 13./14. Juli je ein Gottesdienst am Vorabend 17.30 Uhr St. Margareta sowie am frühen Sonntagmorgen angeboten. So haben sich viele Ge- 09.30 Uhr St. Michael meindemitglieder auf den Weg 09.30 Uhr St. Christophorus durch die Gemeinde gemacht und Seelsorgeteam, Organisten und li- 11.00 Uhr Sommerkirche in turgische Dienste konnten Urlaub in St. Hedwig, Leeden der Ferienzeit nehmen. Eine durch den Informatikkurs des Hannah-Arendt-Gymnasiums ausge- 20./21. Juli wertete Befragung der teilnehmen- 17.30 Uhr St. Margareta den Gemeindemitglieder beschei- nigte dem Projekt „Sommerkirche“ 09.30 Uhr St. Michael 18 eine recht positive Bewertung. 09.30 Uhr Maria Frieden
g Sommerkirche 2019 11.00 Uhr Sommerkirche in 17./18. August St. Christophorus, Ladbergen 17.30 Uhr St. Margareta 09.30 Uhr St. Michael 27./28. Juli 09.30 Uhr St. Christophorus 17.30 Uhr St. Margareta 11.00 Uhr Sommerkirche in Maria 09.30 Uhr St. Michael Frieden, 09.30 Uhr St. Christophorus Lienen 11.00 Uhr Sommerkirche in 24./25. August ökumenischer Gottesdienst 17.30 Uhr St. Margareta in Leeden an der Remise 09.30 Uhr St. Michael 09.30 Uhr Maria Frieden 03./04. August 16.00 Uhr Wallfahrtsgottes- 17.30 Uhr St. Margareta dienst in St. Clemens, Telgte 09.30 Uhr St. Michael 09.30 Uhr Maria Frieden Mitfahrwünsche zu den verschiede- 11.00 Uhr Sommerkirche in nen Orten der zentralen Gottes- St. Margareta, Lengerich dienste können im Pfarrbüro jeweils bis donnerstagvormittags unter Tel. 05481 / 846 15 90 angemeldet wer- den. 10./11. August 17.30 Uhr St. Margareta 09.30 Uhr St. Christophorus 09.30 Uhr Maria Frieden 11.00 Uhr Sommerkirche in St. Michael, Tecklenburg 19
gLaienpredigten — wie gehen wir damit um? Öffentliche Selbstanzeige Ich bitte Dich also, zukünftig diesen Erlass zu berücksichtigen. Ich würde ungern die Sache in Münster zur Stellungnahme vorlegen. Beim letz- Sehr geehrter Herr Bischof Dr. ten Besuch des Kirchenchores in St. Genn, Christophorus (am 8. Juli 2018) habe ich unser Konzert am Beginn Deiner am 5. April diesen Jahres erhielt ich Predigt verlassen. Ich hoffe, dass eine Email mit folgendem Wortlaut: Ähnliches in der Osternacht nicht Hallo Alexander, wieder passiert. ich wende mich mit einer Bitte an Mit freundlichen Grüßen Dich. Es ist mir aufgefallen, dass Du X.Y. öfters im Gottesdienst eine Predigt vorträgst. Ich will diese nicht bewer- Der Verfasser ist mir natürlich be- ten. Nur höre ich immer wieder, kannt, an dieser öffentlichen Stelle dass viele Gemeindemitglieder diese möchte ich seinen Namen jedoch als gut und angenehm empfinden. verschweigen. Ich gebe gerne zu, Meinen Dank für Deinen Einsatz. dass dieses Schreiben mir erhebli- Jedoch kann ich nicht umhin, meine ches Kopfzerbrechen bereitet hat – Einstellung kundzutun bezüglich nicht in Bezug auf meinen Stand- einer Laienpredigt an Stelle der punkt zum Thema Laienpredigt, Homilie in der Liturgie. Es wurde sondern bzgl. meiner geeigneten durch bischöflichen Erlass genau Reaktion darauf. Eine direkte Ant- festgelegt, wie und wann eine wort an den Verfasser war mir bis- Laienpredigt durchgeführt werden her aus emotionalen Gründen nicht darf. Und immer wieder wird darauf möglich. Auch erkenne ich beim hingewiesen, dass es nur geweihten Verfasser keinerlei versöhnlichen Würdenträgern gestattet ist, eine Ansatz, so dass es mir aussichtslos Homilie nach Verkündung des Evan- erscheint, mit ihm in eine Diskussi- geliums zu halten. Sollte ein Priester on einzutreten. Die in der Nachricht oder Diakon nicht in der Lage sein, angedeutete Drohung, mich bei der eine Homilie zu halten, kann eine Bistumsleitung zu denunzieren, hat Laienpredigt durchaus am Anfang mich auf die Idee gebracht, dies des Gottesdienstes gehalten wer- durch meine öffentliche den. Zur Verdeutlichung füge ich „Selbstanzeige“ überflüssig zu ma- den Erlass von Bischof Dr. Reinhard chen, denn ich kann und will nicht Lettmann (vom 24. Februar 1988) versprechen, in Zukunft in den 20 diesem Schreiben in der Anlage bei. Gottesdiensten der St. Christopho-
Laienpredigten — wie gehen wir damit um?g rus-Gemeinde kein persönliches gleitet und die über die Aktion Re- Glaubenszeugnis mehr vorzutragen. novabis vermittelte Gemeindepart- Mir ist der Gedanke unerträglich nerschaft mit einer Gemeinde in und mit meinem christlich gepräg- Montenegro aufgebaut und seit ten Menschen- und Weltbild abso- über 20 Jahren mitgestaltet. Zuletzt lut unvereinbar, bei meiner ehren- habe ich an der Entwicklung und amtlichen Tätigkeit von Denunzian- Formulierung des Pastoralplans der ten beobachtet zu werden. Lieber Gemeinde Seliger Niels Stensen mit- komme ich dieser Spezies zuvor und gewirkt. Bitte nehmen Sie mir ab, zeige mich selbst an. Nicht im Sinne dass diese intensive Beteiligung am der bekannten Selbstanzeigen von Leben einer Kirchengemeinde mir Steuersündern, die auf Straffreiheit manchmal Gedanken macht, die ich hoffen, sondern in der Hoffnung auf gerne „loswerden“ möchte. Alle ein klärendes Wort von der Bis- Äußerungen meinerseits waren na- tumsleitung. Im Gegensatz zum Ver- türlich immer mit dem jeweiligen fasser der Nachricht kann ich von Pfarrer vereinbart, sind teils sogar Ihnen, lieber Herr Bischof Dr. Genn, auf deren Wunsch hin erfolgt. Ich eine differenzierte und dem aktuel- erinnere mich gut an eine Begeben- len Stand der Diskussion um die Zu- heit im Jahre 1990, als der damalige kunft unserer Kirche angemessene Pfarrer unserer kleinen Gemeinde Beurteilung der Situation erwarten. mir gegenüber seine Dankbarkeit Lassen Sie mich kurz auf meinen zum Ausdruck brachte, einmal einen ehrenamtlichen Dienst in der Chris- predigtfreien Sonntag zu haben. Ich tophorus-Gemeinde eingehen. Seit bin damals seinem Wunsch, der Ge- meinem Zuzug nach Ladbergen in meinde über meine Eindrücke vom den frühen 1980er Jahren darf ich Katholikentag in Berlin zu berichten, mich als Mitglied dieser Gemeinde nachgekommen, war also von ihm bezeichnen. Nach der erstmaligen beauftragt. Das war übrigens der Wahl in den Pfarrgemeinderat 1984 Beginn einer Reihe von geschätzt habe ich dort und im späteren Pfar- zehn bis fünfzehn Ansprachen im reirat der Gemeinde Seliger Niels Gottesdienst innerhalb von fast Stensen in vielen Wahlperioden mit- dreißig Jahren. gearbeitet, mehrfach auch im Vor- Mir geht es in keiner Weise darum, stand. Darüber hinaus war ich lang- persönliche Eitelkeiten zu pflegen, jährig in der Firmkatechese tätig, an auch wenn ich dem Verfasser der der Redaktion des Pfarrbriefes be- Email darin Recht geben kann, dass teiligt, habe die gesamte Phase der ich aus der Gemeinde positive Rück- Fusionsvor- und Nachbereitung be- meldungen wahrnehme. Bitte ge- 21
gLaienpredigten — wie gehen wir damit um? hen Sie davon aus, dass ich meine Leben umzusetzen und das, was ich gelegentlichen Äußerungen als tue oder lasse, vor meinem christ- Dienst an der Gemeinde verstanden lich geprägten Gewissen zu haben möchte, als Dienst eines Ge- rechtfertigen. Auch wenn mir mo- meindemitgliedes, das als getaufter mentan noch der Zugang zum Ver- und gefirmter Christ gerne in der fasser der Email fehlt, weil die darin Gemeinschaft seiner Kirche leben enthaltene Drohung mir zumindest und diese verantwortungsvoll mit- vorübergehend viel von meiner gestalten möchte. Glaubensfreude genommen hat, Lieber Herr Bischof Genn, ich hoffe möchte ich auch hier, vielleicht mit auf Ihr Verständnis, dass ich durch Ihrer Hilfe, Frieden suchen. diese möglicherweise ungewöhnli- Darf ich Sie zum Schluss um eine che Methode der öffentlichen Antwort bitten? Ihr Einverständnis Selbstanzeige dem offenbar leider vorausgesetzt, können wir diese auch in unserer Gemeinde zumin- vielleicht schon im nächsten Pfarr- dest latent vorhandenem Denunzi- brief zu Weihnachten wiedergeben, antentum nicht nur in meinem eige- denn außer mir und anderen nen Interesse zuvor kommen möch- „Laienpredigern“ sollte mindestens te. Ich hoffe vor allem darauf, dass ein weiteres Gemeindemitglied an wir alle zusammen als freie Kinder Ihrer Stellungnahme interessiert Gottes den Heiligen Geist atmen sein – der Verfasser der eingangs können, der uns befähigt, die zitierten Email. „Ecclesia semper reformanda“, die Vielen Dank für Ihre Bereitschaft immer zu reformierende Kirche zu zum Lesen dieses Briefes, vielleicht dem zu machen, was die Welt heute auch für den Austausch in einem braucht. Das kann in meinen Augen persönlichen Gespräch und vor al- nur gelingen, wenn wir aufmerksam lem für Ihre Antwort. sind für die Zeichen der Zeit und Mit freundlichen Grüßen aus der nach vorne schauen statt nach hin- Gemeinde St. Christophorus ten. Alexander Fenker „Suche Frieden für dich und für die Welt. Lebe das Leben, wie es Gott gefällt“. Dieses Lied des Katholiken- tags 2018 in Münster haben wir am 8. Juli 2018 im Gottesdienst in St. Christophorus gesungen. Bisher ha- be ich immer versucht, den An- 22 spruch dieses Liedtextes in meinem
g Abend der Ehrenamtlichen Am Sonntag, 8. September alle ehrenamtlich tätigen lädt das Seelsorge-Team enen der Pfarrei Seliger Jugendlichen und Erwachs Niels Stensen zu einem en Abend der Ehrenamtlich Ei n Da nkes chön für vie lfältiges Engagement, ei n: rer Gemeinden aus- das die Lebendigkeit unse macht. i Brat w urst , Brot un d Ge tränken ist Gelegenheit Be stau sc h und zur Gese llig keit. Das Catering zum Au er*innen. übernehmen die Seelsorg be gin ne n um 17.0 0 Uhr mit einer Vesper in Wir nd geht es auf dem St. Margareta, anschließe ndehaus weiter. Kirchplatz und im Gemei im Pfarrbüro wird ge- Um eine kurze Anmeldung beten. 23
gZum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche "In der Kirche konnte viele Jahr- Die Missbrauchsstudie der Deut- zehnte lang Missbrauch wie ein schen Bischöfe hat sich intensiv mit Krebsgeschwür wuchern." So äußer- dem sexuellen Missbrauch durch te sich Anfang des Jahres der Kölner katholische Priester, Diakone und Kardinal Woelki zu dem Miss- männliche Ordensangehörige be- brauchsskandal in der katholischen fasst. Was hat die Studie hinsichtlich Kirche. Die Kolpingfamilie Lengerich der Dimensionen des Missbrauchs hat diese erschütternde Thematik ergeben, welche Erkenntnisse hat zum Gegenstand ihres Glaubensge- sie gebracht in Bezug auf die Grün- spräches gemacht - um Fragen zu de des Missbrauchs? stellen, Gedanken und Meinungen Dr. Köster: Die erste grundlegende zu hören und selber zu äußern, um Frage, die die Wissenschaftler mit der Betroffenheit Raum zu geben der Studie beantworten sollten, und über Wege in die Zukunft nach- war, wie weit das Phänomen des zudenken. Dr. Norbert Köster, als Missbrauchs unter Priestern ver- Privatdozent an der Universität in breitet war bzw. ist. Mit statisti- Münster tätig, stand am 14. März schen Verfahren konnte ein gut ab- 2019 den Teilnehmern und Teilneh- gesicherter Wert ermittelt werden: merinnen Rede und Antwort. Auch Etwa fünf Prozent der Priester wur- in seiner Funktion als Generalvikar den beschuldigt. Das heißt zunächst des Bistums (2016 bis 2018) haben einmal, dass 95% der Priester nie ihn diese Vorkommnisse besonders beschuldigt worden sind. Allerdings intensiv bewegt. Im Zusammenhang sind 5% auch keine Zahl, die man mit der Veröffentlichung der Miss- einfach übergehen kann. Unter 20 brauchsstudie (2018) hat er unmiss- Priestern ist einer, der eines Miss- verständlich angemahnt: "Wir brau- brauchs beschuldigt wird. Dabei chen kirchlicher- wie staatlicherseits reicht das Spektrum der Taten von härtere Strafen und brauchen ein verbalem Missbrauch z.B. durch Ende der Verjährungsfristen bei se- Whats-App Nachrichten über unan- xuellem Missbrauch." Inhalte und gebrachte Berührungen bis hin zu Ergebnisse dieser sogenannten sexuellem Verkehr. MHG-Studie, von der Deutschen Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Bischofskonferenz in Auftrag gege- Studie ist, dass etwa 80% der Opfer ben, waren auch ein Schwerpunkt männlich sind, wohingegen es im des Abends. Im Nachgang zu dem gesellschaftlichen Durchschnitt um- Gesprächsabend haben wir mit Dr. gekehrt ist, dort sind 80% der Opfer Köster das nachfolgende Interview weiblich. Die Forscher betonen 24 geführt: aber, dass weder der Zölibat noch
g Kolping-Gesprächsabend Homosexualität an sich zu Miss- terten ihre Opfer ein. Oft hat auch brauch führen. Die Gründe für Miss- das Umfeld der Opfer diese einge- brauch können sehr vielfältig sein. schüchtert, indem ihnen nicht ge- Die Priester wurden im Durch- glaubt worden ist oder der „tolle“ schnitt erstmals nach etwa 13 Jah- Kaplan oder Pfarrer in Schutz ge- ren im Dienst beschuldigt. Dies lässt nommen wurde. darauf schließen, dass das Ankom- Papst Franziskus hat anlässlich des men im Alltag, der Wechsel in die Missbrauchsgipfels im Februar d.J. Pfarrerrolle und eine zunehmende die Kirche zu "konkreten Maßnah- Vereinsamung eine Rolle spielen. men" gegen Kindesmissbrauch auf- Da aber die weitaus meisten Pries- gefordert. Wie können und müssen ter dadurch nicht zu Tätern werden, diese Maßnahmen aussehen? Was muss es andere Ursachen geben, kann kurzfristig erfolgen? Was muss die noch zu erforschen sind. mittel- und langfristig geschehen? Immer wieder wird auch der Zölibat Dr. Köster: Kurzfristig ist nach dem als einer der Hauptursachen ge- Jahr 2010 ein großer Schwerpunkt nannt. Konnte diese These durch die auf die Prävention gelegt worden. Studie bestätigt werden? Im Bistum Münster sind alle Haupt- Dr. Köster: Die Studie sieht im Zöli- und Ehrenamtlichen, die in irgend- bat keine Ursache, aber einen be- einer Art und Weise mit Kindern günstigenden Faktor für den Miss- und Jugendlichen zu tun haben, brauch. Die Lebensform kann dazu geschult worden, Missbrauch zu führen, dass ein Priester sich nicht erkennen und der Bistumsleitung zu oder zu wenig mit seiner Sexualität melden. Über 50.000 Personen ha- auseinandersetzt. Auch in der Aus- ben allein in unserem Bistum solche bildung wurde früher zu wenig Schulungen besucht. Wichtig ist Wert auf diese Auseinandersetzung weiterhin eine noch intensivere gelegt. Somit konnte es passieren, Begleitung der Priesteramtskandi- dass mit 40 Jahren etwas aufbricht, daten und der jungen Priester nicht was der Priester lange verdrängt nur in Fragen der Sexualität, son- hatte. Begünstigend kam hinzu, dern auch hinsichtlich des Umgangs dass der Priester in der Regel eine mit der Macht. Eine zentrale Bedeu- Stellung innehatte, in der er sehr tung hat die Bewertung der Homo- mächtig war und Kinder und Ju- sexualität durch die Kirche. Die Kir- gendliche ohne andere Aufsichts- che darf eine Verdrängung oder ein personen betreute. In solchen Situ- Verstecken von Homosexualität ationen nutzten die beschuldigten nicht fördern. Hier ist auch in theo- Priester ihre Macht aus und schüch- logischer Hinsicht noch viel aufzuar- 25
gVom C&A-Filialleiter zum Priester beiten, auch im Blick auf die Zulas- Jährige über seine künftigen Aufga- sung zum Priesteramt. Weitere, ben als Priester und seine Begeiste- notwendige Reformen in der Kirche rung für Mode. (Zölibat, Zugänge zum Amt) sollten Vom C&A-Filialleiter zum Priester: meines Erachtens nicht im Zusam- Der Lebensweg von Ernst Willen- menhang mit dem Missbrauch dis- brink ist durchaus besonders. Im kutiert werden. Interview mit katholisch.de erzählt Dietmar Mann der 51-Jährige, der an diesem Sonn- tag im Dom in Münster von Bischof Informieren Sie sich hier über das Felix Genn geweiht wird, wie es da- Schutzkonzept gegen Missbrauch zu kam. Außerdem bekennt er sich in unserer Gemeinde Seliger Niels zu seiner fortdauernden Leiden- schaft für Mode. Auch als Priester Stensen: will er weiter auffallende Farben www.stensen.de/rat-tat/ tragen. praevention/ Herr Willenbrink, Priestern wird oft ein mangelnder Sinn für Mode nach- gesagt. Wie sehen Sie das? E.W.: Ein bisschen Farbe würde Das folgende Interview gab Ernst manch priesterlichem Outfit sicher Willenbrink dem Internet-Portal nicht schaden. Andererseits: Mit katholisch.de. Wir bedanken uns Schwarz, Grau und Blau sind Geistli- für die Genehmigung des Abdrucks. che "zeitlos gut" gekleidet. Das sind Ernst Willenbrink bleibt nach sei- schließlich Standardfarben. Was ner Weihe am Pfingstsonntag als den Priesterkragen angeht: Da ist Kaplan in unserer Gemeinde. weniger mehr. Man muss nicht im- mer gleich Kollar tragen, um er- Red. kennbar zu sein. Das könnte bei Ju- Vom C&A-Filialleiter zum gendlichen spießig rüberkommen. Wie werden Sie sich künftig als Priester Priester kleiden? In seinem früheren Leben war Ernst E.W.: Ich trage gern Farbe und dazu Willenbrink Filialleiter bei C&A, am stehe ich auch. Ich habe zum Bei- kommenden Wochenende wird er spiel ein grünes und ein rotes Sakko in Münster zum Priester geweiht. und Schuhe in den gleichen Farben. Ein ungewöhnlicher Lebensweg, von Man sagt mir nach, auffallende Far- dem Willenbrink im Interview er- be stehe mir. 26 zählt. Außerdem spricht der 51- Der Weg vom C&A-Filialleiter zum
g Neupriester Ernst Willenbrink Priester scheint recht weit – wie hat sich das bei Ihnen ergeben? E.W.: 1998 hat C&A die mittlere Füh- rungsebene gekappt und 153 Mitar- beiter ent- lassen. Einer davon war ich. Ich habe dann im Einzelhandel heit einen Bezug zu Kirche und einen neuen Arbeitgeber gefunden, Glaube? mich ab 1999 aber parallel auf den E.W.: Mein Elternhaus in Lippetal- Diakonat mit Zivilberuf vorbereitet. Herzfeld bei Soest war nicht weit 2003, mit 36 Jahren, bin ich geweiht von der Kirche entfernt, und wenn worden. Ich wollte mich aber nicht ich mal ausgebüchst bin, war ich gleich "durchweihen" lassen, son- eigentlich dort zu finden. In der Kir- dern erst mal schauen, ob das All- che haben meine Eltern immer zu- tagsleben und der Diakonat mitei- erst nachgeschaut. Außerdem war nander zu verbinden sind. Über die ich als Kind Messdiener. Unser da- Jahre habe ich dann gemerkt: Ja, maliger Pfarrer hatte einen Neffen, das passt und es ist eine Berufung. der in den Sommerferien manchmal Als Diakon mit Zivilberuf durfte ich zu Besuch kam. Weil ich im gleichen viel mit Menschen arbeiten, die Alter war, habe ich mit dem Neffen einsam sind, und mit Kranken und gespielt. So hatte ich auch zum Alten. Das hat mir Freude gemacht Pfarrhaus einen natürlichen Bezug. und etwas gegeben und gleichzeitig War es für Sie ein großer Schritt, habe ich die Rückmeldung bekom- sich als Diakon auf den Zölibat ein- men: Du bist an der richtigen Stelle. zulassen? 2013 bin ich dann nach Lantersh- E.W.: Ehrlich gesagt: nein! Ich habe ofen ins Spätberufenen-Seminar mir immer gesagt: Mit 30 Jahren gegangen, um Theologie zu studie- bin ich verheiratet – oder eben ren. nicht. Und als ich dieses Alter dann 27 Hatten Sie auch schon in ihrer Kind- erreicht hatte, war für mich klar:
gNeupriester Ernst Willenbrink Eine Ehe kommt nicht mehr infrage. 2.0" die Art, wie Sie an das Amt her- Heute fängt die Familienplanung ja angehen? erst mit über 30 so richtig an. Zu E.W.: Die aktuellen Diskussionen meiner Zeit hatten die meisten sind nötig und werden die Kirche Freunde in diesem Alter schon die auf Sicht hin verändern. Früher wä- ersten Kinder. Gott sei Dank hatten re ich gar nicht auf die Idee gekom- auch meine Freunde und meine Cli- men, über den Zölibat nachzuden- que volles Verständnis für meine ken. Das war einfach so. Inzwischen Entscheidung, weil denke ich, dass es – sie wussten, dass vielleicht in den ich hinter der Ent- nächsten zehn Jah- scheidung stehe. ren – eine Freiwil- Ich hatte zwar auch ligkeit geben könn- mal eine Freundin, te, man es also trotzdem hat sich dem Kandidaten da nicht die Per- überlässt. Den Un- spektive einer Ehe mut der Frauen ergeben, so dass ich von "Maria 2.0" ruhigen Gewissens kann ich verstehen. mich für das ehelo- Aber sie hätten auf se Leben als Diakon andere Weise auf entscheiden konnte. sich aufmerksam machen können Unterscheidet sich Ihre Herange- als durch Gegenveranstaltungen zur hensweise an Weihe und Amt von Eucharistie. Außerdem denke ich, der jüngerer Neupriester? dass sich in der Kirche schon etwas, E.W.: Vielleicht werde ich durch wenn auch nicht für alle sofort mein Alter etwas schneller ernst sichtbar, getan hat, was das Frauen- genommen und um Rat gefragt, als bild angeht. jemand, der direkt vom Abi kommt. Und was ist mit der Überhöhung der Wobei es im Priesterseminar in Priester? Münster gerade mehrere Kandida- E.W.: Da herrschte beziehungsweise ten gibt, die schon mal einen ande- herrscht tatsächlich eine Art ren Beruf hatten: Ein Lehrer ist da- "Machtgehabe" vor. Aber ich habe bei, ein Sozialarbeiter, ein Einzel- in meinem Diakonatsjahr in der handelskaufmann, ein Pastoralrefe- Pfarrei in Lengerich im Tecklenbur- rent. Aber ich bin schon der Älteste ger Land erfahren, dass Priestersein in dieser Runde. auch das Gegenteil bedeuten kann. 28 Beeinflussen der Missbrauchsskan- Indem das Team von der Pastoralre- dal und Protestaktionen wie "Maria ferentin bis zum Organisten mit ein-
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