Dpr # 18/2018 - Chancen durch ePrivacy Bergsteigertipps mit Alexa WhatsApp-Update für Unternehmen
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dpr das digitale magazin zur digitalen transformation der medienbranche ISSN 2512–9368 # 18/2018 digital publishing report Chancen durch ePrivacy Bergsteigertipps mit Alexa WhatsApp-Update für Unternehmen
ein paar worte zum geleit „Kundenbeziehung“ – man mag das Wort ei- Gegenstand sein. Jan Mentel, Analyst bei Crisp gentlich schon nicht mehr hören, aber alles Au- Research, hat sich die DSGVO (nachdem sich der gen-Verschließen hilft nichts: Wer beim Kunden Hysterie-Staub gelegt hat) noch einmal vorge- punktet, hat gewonnen. An Kundenbeziehungs- nommen und gibt der momentanen Umsetzung kanälen mangelt es nicht, allen voran die kom- eine glatte 6. Sein desillusioniertes Fazit: „Das munikativen, im 1-1-Dialog stehenden Messen- größte Problem ist, dass die DSGVO gerade den ger-Dienste wie Chats, WhatsApp und Co. So Unternehmen hilft, die die DSGVO ausnutzen konstatiert unser Autor Florian Hieß: „Die zu- wollen.“ nehmende Konzentration auf Messenger-Mar- Und das war ja erst der Anfang: Am Horizont keting ist ein konsequenter Schritt, wenn man dräut die sogenannte „ePrivacy-Verordnung“, sich die kontinuierlich steigenden Nutzerzahlen die vermutlich 2019 in Kraft tritt. Christian A. ansieht. Messenger-Marketing ist dank der gu- Schmitt, Director Media Sales der Haufe Group, ten Performance eine ernstzunehmende Ergän- ruft deswegen die Medienbranche auf, sich zung zur klassischen Social-Media-Kommuni- hier aktiv zu positionieren: „Die ePrivacy-Ver- kation und bezahlten Anzeigen. Der Wert liegt ordnung (ePVO) wird den Online-Werbemarkt dabei nicht in der Größe der Empfängerliste, massiv verändern. Sie untersagt, detaillierte sondern in der Beziehung zu den Kunden.“ Und Nutzerprofile zu erstellen und personalisier- das ist keineswegs nur großen Industrieunter- te Werbung in verschiedenen Kanälen auszu- nehmen vorbehalten: So verschickt der Hanser spielen. So dramatisch das zunächst klingen Literaturverlag seine „literarischen Grüße zum mag – gerade für Verlage eröffnet die ePVO Wochenende“ mit großem Erfolg, wie Frauke große Chancen.“ Vollmer, Online- und Community-Managerin Aktiv positioniert hat sich schon der Bergverlag bei Hanser, berichtet: „Wir schicken Gedanken, Rother in Unterhaching. Und zwar mit Touren- Statements und Buchzitate unserer Autoren di- tipps mal nicht gedruckt, sondern per Amazon rekt auf das Smartphone unserer Leser." Alexa. Dies ist der Start der neuen dpr-Serie Die Schlauen und die Besorgten denken beim „Projektrückblick“, in der Medienmacher in Kurz- Thema Messenger-Marketing natürlich sofort form über spannende aktuelle Projekte berich- an „Darf man das?“ und das Stichwort „DS- ten. Vielleicht auch Gelegenheit, über eines Ih- GVO“, das unter Markteers inzwischen einen rer Projekte zu berichten? Wir freuen uns über ähnlichen Lord-Voldemort-Duktus hat wie in E-Mails dazu an die Redaktion: info @ digital- Buchhändler-Gruppen das Wort „Amazon“. publishing-report.de. Dass man Beides, also Messenger-Marketing Viel Vergnügen und Erkenntnisse! und die DSGVO, unter bestimmten Bedingungen durchaus vereint bekommt, soll diesmal nicht Steffen Meier 2
in ha lt impressum Der digital publishing report ist ein 14-tägig erscheinendes Magazin zur digitalen Transformation der Medienbran- che. Format: PDF. Herausgeber und V.i.S.d.P.: Steffen Meier. Redaktion: dpr / Postfach 12 61 / 86712 Nördlingen. Co-Herausgeber: Daniel Lenz. Art Direction: Cornelia Zeug. Textredaktion: Nikolaus Wolters - ISSN zu- geteilt vom Nationalen ISSN-Zentrum für Deutschland: Digital publishing report ISSN 2512–9368 bildquellen Alle Bilder sind entweder im Artikel direkt vermerkt oder von den Autoren 4 wie messenger-marketing die 14 whatsapp for enterprises // torben lux kommunikation mit kunden revolutioniert 18 zwischenfazit zur eu-dsgvo // // florian hieß jan mentel 10 whatsapp-kommunikation bei den 22 eprivacy-verordnung // hanser literaturverlagen // frauke vollmer christian a. schmitt 12 #meinedigitalagenda // w. arndt 24 projektrückblick: tourentipp auf zuruf// bertelsmann bettina löneke 28 heftübersicht
M essenger-Marketing ist eine junge Disziplin im Online-Marketing. In diesem Beitrag er- klärt Florian Hieß von swat.io, was es mit die- anbietet. Ende 2017 hatte der Facebook Mes- senger 1,3 Milliarden aktive Nutzer pro Monat. Das sind mehr Nutzer als Twitter, Instagram und sem Trend auf sich hat, wie und wofür man ihn Snapchat zusammen haben. WhatsApp bringt es einsetzen kann und wieso Messenger-Marke- aktuell auf 1,5 Milliarden Nutzer und ist vor allem ting eine Gefahr für Social Media sein könnte. in Deutschland sehr beliebt. In Asien bzw. China MySpace und studiVZ wurden von Facebook hingegen hat WeChat die Nase vorne und zählt verdrängt, Streaming-Dienste wie Netflix ma- zurzeit etwa 980 Millionen aktive Nutzer. chen dem Fernsehen das Leben schwer und die SMS wurde längst von WhatsApp und an- Persönliche 1:1-Kommunikation in Echtzeit deren Messenger-Diensten abgelöst. Natürlich Bei den 260 Millionen Gesprächen, die täglich wirken sich diese Veränderungen auch auf das über den Facebook Messenger geführt werden, Marketing aus. Da es die Kernaufgabe des Mar- geht es längst nicht mehr nur um Privates. Die ketings ist, die richtige Zielgruppe zu erreichen, Zahl der geschäftlichen Konversationen nimmt müssen Marketer ihre Strategien ständig über- stetig zu, und das Messenger-Marketing macht prüfen und neu ausrichten. sich genau dieses enorme Potenzial zunutze. Dafür werden die bei der Zielgruppe beliebtes- Fast jeder hat ein Smartphone und nutzt ten Instant-Messaging-Apps zur individuellen Messenger-Apps Kommunikation („One-to-One“ oder „One-to- Zurzeit befinden wir uns wieder in einer Situ- Many“) genutzt. ation, die einen Wendepunkt im Online-Mar- Diese moderne Form des Online-Marketings keting darstellen könnte. Verantwortlich dafür unterscheidet sich damit in zwei wesentlichen sind Instant-Messaging-Apps wie WhatsApp, Punkten von klassischen Medien. Zum einen Facebook Messenger und Snapchat. Sie machen wird nicht auf eine Massenkommunikation ge- die Kommunikation so einfach wie selten zuvor, setzt, wie es zum Beispiel bei Radiospots oder was auch dazu geführt hat, dass E-Mails in der Video-Anzeigen der Fall ist, sondern man wen- privaten Kommunikation kaum noch eine Rol- det sich persönlich an einzelne oder kleine le spielen. 79 Prozent der Deutschen besitzen Gruppen von Interessenten oder Kunden. Weil mittlerweile ein Smartphone und fast jeder nutzt dies über eine Messenger-App und unter Aus- einen oder mehrere Messenger-Dienste. schluss der Öffentlichkeit stattfindet, wird hier Facebook hat diesen Trend rechtzeitig erkannt. gelegentlich auch von „Dark Social“ (etwa: in- Nicht nur in Anbetracht der Übernahme von transparente soziale Kanäle) gesprochen. Zum WhatsApp, sondern vor allem, weil Facebook anderen findet diese Art der Kommunikation, seinen Messenger vom sozialen Netzwerk abge- anders als beispielsweise bei E-Mails, in Echt- koppelt hat und auch als eigenständigen Service zeit statt. 5
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Lernen Sie Ihre Digitalleser neu kennen Studie dpr-Medienmonitor: E-Reading 2018 Der digital publishing report hat mit lesen.net die Zielgruppe der E-Book-Leser erforscht. Ziel der Be- fragung von 1400 Lesern: Antworten auf die Frage, ob die sorgenvollen Blicke auf den digitalen Publi- kumsbuchmarkt berechtigt sind. Die Erhebung ist keine repräsentative Umfrage zum Lesen schlecht- hin, sondern sie fokussiert dezidiert auf E-Book-Leser, die, wie zu sehen ist, größtenteils Hybrid-, Vielleser und Vielkäufer sind – die Studie analysiert also die besten Kunden der Verlage. bestellen Die Studie umfasst 33 Seiten, u.a. zu folgenden Aspekten: • Alter, Bildung, Einkommen der Digitalleser • Buchmedienpräferenz (Print vs. Digital) • Gerätepräferenz beim E-Reading • Kaufintensität bei Büchern und anderen Print- und Digitalmedien • Medienkonsum Streaming-Angebote sie die • Konsum verschiedener Medienangebote nach Zeit • Entwicklung E-Book-Lektüre rückblickend • Prognose zur Entwicklung des Konsums verschiedener Medien studie hier • Entwicklung Gesamtausgaben für Bücher • Ursachen für Kaufzurückhaltung bei Büchern • Quellen beim Bezug von Büchern (Print & Digital) »»»» • Gründe für Präferenz Buchhandel • Gründe für Präferenz Onlinebuchhandel • Käufertypen • Preiserwartungen bei verschiedenen Genres (Print & Digital) • Quellen für Buch-Entdeckungen / Discovery-Impulse Preis: 99 Euro (zzgl. Mwst) 7
Für Unternehmen eröffnen sich durch Mes- bedanken. In diesem Zuge bitten sie um eine senger-Marketing neue Möglichkeiten, die schnelle Bewertung des Aufenthalts, beispiels- Kundenorientierung, -zufriedenheit und damit weise auf einer Skala mit ein bis fünf Sternen. letztlich auch die Kundenbindung zu steigern. Fällt das Ergebnis mit vier oder fünf Sternen gut Diese Erfolgsfaktoren für Unternehmen werden bis sehr gut aus, bedankt man sich bei den Kun- auch durch das Beschwerdemanagement beein- den und freut sich auf ihren nächsten Besuch. flusst, das durch den persönlichen 1:1-Kontakt Idealerweise lässt man die Kunden zusätzlich über Messenger-Apps verbessert werden kann. wissen, dass sie ihren nächsten Aufenthalt gern Studien haben herausgefunden, dass unzufrie- auch direkt über den Chat buchen können. Das dene Kunden, deren Kritik ernst genommen und erleichtert ihnen die Buchung und ist möglicher- lösungsorientiert bearbeitet wird, eher zu loyalen weise der ausschlaggebende Grund, warum sie Stammkunden werden, als Kunden, die weder das nächste Mal nicht über irgendein Vergleich- Grund zur Beanstandung noch zum Lob haben. sportal reservieren, sondern direkt beim Hotel. Viele Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen Fällt das Urteil schlechter aus, sollte man nach- fragen, was genau der Grund für die Bewertung Das Beschwerdemanagement ist nur ein Bei- ist. Das zeigt den Kunden, dass man sich wirklich spiel für den Einsatz von Messenger-Marketing, für ihre Kritik interessiert und gibt dem Hotel die denn die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. So Gelegenheit, den Mangel schnellstmöglich zu lässt sich ganz klassisch Traffic für Inhalte und beheben. Je nachdem wie schwerwiegend eine (Lead-)Kampagnen generieren, man kann aber Beanstandung ist, kann man sich nicht nur mit auch Beratung und Kundenservice bieten. Im Worten bei den Kunden entschuldigen, sondern E-Commerce können Instant-Messaging-Apps auch mit einem Restaurant Gutschein, Rabatten zum Beispiel zur Übermittlung von Transak- für die nächste Buchung oder gar der Erstattung tions-Nachrichten wie Bestellbestätigungen der Hotelkosten. und zur Sendungsverfolgung genutzt werden. In Zeiten des Fachkräftemangels muss der Geringe Kosten, Fokus nicht nur auf der Akquise von Neukun- hoher Automatisierungsgrad den liegen – der Einsatz von Messenger-Apps Das Gute am Messenger-Marketing ist, dass kann auch für die Gewinnung neuer Mitarbeiter man es in weiten Teilen automatisieren kann. hilfreich sein. Personalmarketing wird in immer In unserem Anwendungsbeispiel kann die mehr Branchen und Betrieben immer wichtiger. Dankes-Nachricht samt Umfrage problem- Das Messenger-Marketing ist hier besonders los von einem Chatbot verschickt werden. Erst hilfreich, denn es senkt die Hemmschwelle für wenn die Kunden tatsächlich Anlass zur Be- den ersten Kontakt und steigert deshalb die schwerde haben, müssen Mitarbeiter einge- Chancen auf gute Leads. schaltet werden. Diese können dann individuell Anwendungsbeispiel für auf die Kritik reagieren. Der Kontakt mit echten Messenger-Marketing Ansprechpartnern bringt zudem Pluspunkte und sollte deshalb für die Kunden klar erkenn- Ein ideales Umfeld für Messenger-Marketing bar sein. ist die Hotellerie. Hotels können ihren Gästen Einen einfachen Einstieg ins Messenger-Mar- kurz nachdem diese ausgecheckt haben eine keting bietet beispielsweise ManyChat. Der Bot Nachricht senden und sich für deren Aufenthalt für den Facebook Messenger ist in der Basis- version kostenlos und ermöglicht sowohl die Anlage und Verwaltung von Empfänger- listen, als auch die Gestaltung und Aussendung von Nachrichten. Dank des Bauka- sten-Prinzips und der Live-Vorschau, die anzeigt, wie Nachrichten auf dem Smartphone aussehen wer- den, macht Many- Chat die Messen-
ger-Kommunikation zum Kinderspiel. fessionalisieren will, kann auf verhältnismäßig Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Mes- günstige Tools zurückgreifen. senger-Marketing zur Monetisierung seines Push-Benachrichtigung statt Spam-Filter: Mes- Business zu nutzen. Aufgrund der hohen Öff- senger-Apps profitieren von einer Push-Benach- nungs- und Klickraten ist es bestens für die richtigung, die die Nachricht direkt aufs Display Lead-Generierung geeignet. Wer beispielswei- bringt und damit auch für die hohen Öffnungs- se ein digitales Produkt über diese Plattform raten sorgt. verkaufen will, sollte allerdings auch hier nicht Kein Double-Opt-in: Muss der Empfänger das zu aggressiv vorgehen. Besser ist es, die Bezie- Abonnieren eines Newsletters im Double- hungen zu den Interessenten zunächst durch Opt-in-Verfahren bestätigen, erfolgt im Messen- eine kostenlose Content-Serie zu stärken und ger-Marketing das Opt-in durch die erste Inter- die Empfänger anhand weiterer Interaktionen aktion und kann jederzeit widerrufen werden. zu segmentieren. Auch wenn die Akzeptanz von Persönliche Kommunikation: Wirkt die Kommu- Messenger-Marketing noch sehr hoch ist, sollte nikation per E-Mail oft distanziert und unpersön- man es hier nicht übertreiben. lich, ist der Chat über einen Messenger gleich viel persönlicher und schafft mehr Vertrauen. Die Vorteile des Messenger-Marketing Automatisierung: Dank intelligenter Chatbots auf einen Blick lässt sich ein Großteil der Kommunikation auto- „First-Mover“-Effekt: Messenger-Marketing matisieren. steckt noch in den Kinderschuhen. Pioniere kön- Fazit: Messenger-Marketing nen sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil ver- birgt hohes Potenzial schaffen, weil die Zielgruppe noch sehr neugierig auf die neue Art der Kommunikation reagiert und Die zunehmende Konzentration auf Messen- dahinter keine direkte Werbung vermutet. ger-Marketing ist ein konsequenter Schritt, Heterogene Zielgruppe: Vorbei die Zeiten, als nur wenn man sich die kontinuierlich steigenden junge Menschen Messenger nutzten. Die Dienste Nutzerzahlen ansieht. Messenger-Marketing ist sind fester Bestandteil unseres Alltags, sodass dank der guten Performance eine ernstzuneh- mittlerweile so gut wie jedes Unternehmen seine mende Ergänzung zur klassischen Social-Me- Zielgruppe darüber erreichen kann. dia-Kommunikation und bezahlten Anzeigen, die Starke Performance: Die Öffnungs- und ein hohes Umsatzpotential birgt. Der Wert liegt Klickraten von Messenger-Nachrichten liegen dabei nicht in der Größe der Empfängerliste, um ein Vielfaches höher als bei E-Mails. Kaum sondern in der Beziehung zu den Kunden. jemand lässt eine solche Nachricht ungeöffnet, Vor Kurzem hat David Marcus, VP Messaging was zu Öffnungsraten von über 90 Prozent führt. Products bei Facebook, in einem Artikel klar- Auch die Klickrate ist mit Werten zwischen 20 gemacht, wohin Facebook mit seinem Messen- und 40 Prozent deutlich höher. ger will. Der Dienst soll fester Bestandteil des Keine Algorithmen: Während Facebook in der Marketings werden und E-Mail und Telefon als Timeline seinen Nutzern immer weniger Beiträge bisher zentrale Bestandteile im Kundenservice von Unternehmen anzeigt, gibt es im Messenger ablösen. Um das zu erreichen, lädt Facebook keinen Algorithmus, welcher filtert oder sortiert. Unternehmen ein, ihre Kunden dort abzuholen, Produktiver Dialog: Während über die klassische wo sie ohnehin schon viel Zeit verbringen: im Social-Media-Kommunikation nur ein Teil der Messenger. Empfänger erreicht wird und noch weniger mit Unternehmen in Dialog treten, tritt man mit Mes- senger-Apps in einen produktiven Dialog mit Ein- zelpersonen oder kleinen Gruppen. florian hieß Aufmerksamkeit: Während es bei Facebook viele ist Head of Online Marketing bei Swat.io, dem Social Media Ma- Elemente gibt, die Konsumenten von der Bot- nagement Tool für Teams. Mit über schaft ablenken, ist die Konzentration im Face- 10 Jahren Erfahrung gilt seine Lei- book Messenger viel höher. denschaft der Suchmaschinenop- Multimedialität: Selbstverständlich lassen sich timierung und ganzheitlichen On- mit Messenger-Apps auch Fotos, GIFs und Vi- line Marketing Strategien. In seiner Freizeit unterstützt er Unterneh- deos versenden. Auch die zahlreichen Emoticons men im Internet besser gefunden tragen zur erfrischenden Gestaltung und damit zu werden und digitale Marketing zur Steigerung der Aufmerksamkeit bei. Maßnahmen zu verbessern. Mit Geringe Kosten: Instant-Messaging-Apps sind digitalmarketing.at arbeitet er gemeinsam mit anderen Online auch für Unternehmen kostenlos. Im Gegensatz Marketern an der österreichischen zu einer eigenen App fallen also keine Investiti- Plattform um Maßnahmen und Möglichkeiten für Spezialisten und onskosten an. Wer diese Art des Marketings pro- Marketing-Verantwortliche transparenter zu machen. 9
„ein literarischer gruß zum wochenende“ whatsapp-kommunikation bei den hanser literaturverlagen „Ich finde die Art, wie eine Geschichte erzählt wird, allgemeines Lob („Ich freue mich jeden Freitag auf viel interessanter als die Geschichte selbst.“ die Hanser Post“) bis hin zu irritierten Nachfragen, Dieses Zitat stammt von der finnischen Autorin als wir aufgrund der DSGVO-Anpassungen im Mai Minna Rytisalo und ist einer unserer „literarischen zwei Wochen lang keine Post verschicken konnten Grüße zum Wochenende“, die wir im August mit der („Haben Sie Ihren WhatsApp-Service eingestellt?“). „Hanser Post“ verschickt haben. So kann über diesen Kanal eine sehr enge, persön- Was mit Absicht ein bisschen oldschool klingt, ist liche Kommunikation entstehen, sofern der Leser eines der beiden WhatsApp-Angebote der Hanser dies wünscht. Literaturverlage, mit dem wir als Autorenverlag Bezogen werden kann die „Hanser Post“ per genau das tun: Wir schicken Gedanken, Statements WhatsApp oder alternativ per Insta-App oder Fa- und Buchzitate unserer Autoren direkt auf das cebook Messenger. Die kostenlose Anmeldung er- Smartphone unserer Leser. folgt über unsere Verlagswebsite (https://www. Inzwischen erhalten fast 3.500 Abonnenten jeden hanser-literaturverlage.de/spezial/hanser-post) Freitag digitale Post von uns, die Mehrheit (ca. 70 und ist mit wenigen Klicks erledigt. Wir nutzen das Prozent) via WhatsApp. Die Inhalte variieren von Tool von WhatsBroadcast, die ihre Services in ver- Woche zu Woche und über all unsere Verlagspro- schiedenen kostenpflichtigen Paketen anbieten gramme: Die Zitate stammen aus Romanen, Ge- und vom konfigurierbaren Anmelde-Widget über dichten und Essays. Die Statements unserer Au- den datenschutzkonformen Nachrichtenversand toren beziehen sich auf aktuelle gesellschaftliche bis zur 1:1-Chatfunktion alles abdecken, was an oder politische Ereignisse oder auf ihren Schreib- technischem Handwerkszeug notwendig ist. prozess. Wir stellen immer wieder fest, wie groß die Seit Oktober 2017 ergänzt die „Hanser hey! Mon- Akzeptanz der Abonnenten ist, auch längere Texte tagsmotivation“ unser WhatsApp-Angebot. Sie zu lesen – unsere Beiträge sind deshalb bei Weitem wird jeden Montag verschickt, enthält exklusive In- nicht immer auf ein oder zwei Sätze beschränkt. Hin fos über Jugendbücher, Autoren, Aktionen und Ge- und wieder haben wir sogar schon ganze Kurzge- winnspiele und richtet sich vor allem an die junge schichten und Gedichte versendet. Zielgruppe. Besonders erfolgreich sind Nachrichten, bei denen Für uns ist das Messenger-Marketing ein wich- wir ein Bild mitschicken, etwa eine passende Illus- tiges Kundenbindungsinstrument und eine ideale tration aus dem zitierten Buch oder einen Schnapp- Ergänzung zur Kommunikation auf anderen Social- schuss vom Autor. Oder, wie erst vor kurzem ge- Media-Kanälen, die im Vergleich vor allem den Vor- schehen, ein Audio, ein Klavierstück des Pianisten teil sehr geringer Streuverluste hat. Perspektivisch Alfred Brendel, entnommen von der CD, die seinem wird interessant sein, wie sich die Angebote und aktuellen Buch beiliegt. Die Möglichkeit, Inhalte zu Möglichkeiten weiterentwickeln, nicht zuletzt durch kombinieren sind vielfältig, wobei damit auch die Facebook/WhatsApp selbst, die mit „WhatsApp for Herausforderung einhergeht, eine abwechslungs- Business“ (seit Anfang des Jahres auch in Deutsch- reiche Mischung zu bieten. Uns ist bewusst, dass land verfügbar, bislang nur als Android-Version) wir mit dieser Art der Kommunikation sehr unmit- nun verstärkt Angebote für die B2C-Kommunikation telbar in den privaten Bereich unserer Leser vor- schaffen wollen und diese nicht mehr nur Drittan- dringen – und das am Freitagnachmittag. Oberste bietern wie WhatsBroadcast überlassen. Eine span- Regel deshalb: Der Inhalt muss den Empfängern nende Entwicklung, die wir mit großem Interesse einen wirklichen Mehrwert bieten, z. B. für einen verfolgen, auch um unsere eigenen Services zu ver- gutgelaunten Start ins Wochenende sorgen oder bessern und kontinuierlich weiterzuentwickeln. zum Nachdenken anregen. Wenn dies gelingt, darf man sich über Öffnungsraten von um die 90 Pro- zent freuen. frauke vollmer Mindestens genauso erfreulich wie die, im Ver- Studium der Betriebswirtschaft / Medi- gleich zu anderen Kanälen, überdurchschnittlich enwirtschaft an der Europa Fachhoch- hohen Klickraten (In jeder Nachricht ist ein wei- schule Fresenius in Idstein. 2007 – 2009 Projektmanagerin in der Werbeagentur terführender Link enthalten), sind die direkten Blanck & Blanck in Hamburg. Anschlie- Nachrichten, die wir regelmäßig von einzelnen ßend Aufbaustudium Buchwissenschaft Abonnenten bekommen, wobei wir bislang auf den an der Ludwig-Maximilians-Universität Einsatz von Bots verzichten und alle persönlich be- in München. Seit 2010 Online- und Com- munity-Managerin bei den Hanser Lite- antworten. Sie reichen von unmittelbar geäußerten raturverlagen in München. Kaufabsichten („Das Zitat hat mich neugierig auf den Roman gemacht, das werde ich mir morgen in der Buchhandlung mal genauer anschauen“) über
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# mein e digitale agenda Abitur, Industriekaufmann, Soldat (Reserveof- w. arndt bertelsmann geschäftsführender gesellschafter vulgo chef fizier), Ingenieur, Angestellter mit Stabs- und Leitungsaufgaben, seit über 25 Jahren Unter- nehmer (wbv Media); seit über 40 Jahren eh- renamtlich aktiv in verschiedenen Feldern (so- zial, politisch, beruflich) Aktuell höchste Prio in meinem Job Viele sinnvolle Projekte anstoßen und zum Ende bringen – oder auch bewusst ver- schieben, ändern oder in die Tonne treten. Meine zuletzt beste Idee Unternehmensführung als Kombination aus Attraktivität und Führbarkeit zu defi- nieren. Und es lohnt die Unterscheidung zwischen „strong ties“ und „weak ties“ beim Umgang mit Menschen. Jeder Mensch verdient meine Achtsamkeit, aber nicht diesel- be Menge meiner Zeit, und ich verdiene nur einen kleinen Teil seiner Zeit. „Scheitern als Chance“ Ich habe vor vielen Jahren das Unternehmen komplett umstrukturiert, sonst wäre es untergegangen. Einige Jahre später habe ich Effectuation entdeckt; damit kann man Fehler überleben, insbesondere bei Ungewissheit. Wenn ich einen Wunsch frei hätte… Die Würdigung und Erhaltung der Vielfalt in allen Facetten des Lebens; die Einfalt ist der größte Feind der Vielfalt. 12
x Was sind relevante Kennzahlen im digitalen Marketing? Sind meine Zahlen im digitalen Mar- keting im Vergleich zu anderen Unternehmen jetzt gut oder schlecht? Der brandneue Medienmonitor „Kennzahlen im digitalen Marketing“ des digital publishing re- port hat sich genau diesen Fragen (und deren Beantwortung) gewidmet: Neben der Definition und Erklärung relevanter Kennzahlen wurden auch über 160 Marketingexperten befragt und erstmals Benchmarks für Verlage ermittelt. Themenbereiche sind: • Website-Performance • eCommerce • E-Mail-Marketing • Social Media Den Medienmonitor „Kennzahlen im digitalen Marketing“ gibt es kostenlos zum Download. »»»» zum download 13
whatsapp for enterprises das große update für unternehmen torben lux L ange hat sich Facebook schwer damit getan, unglaubliche Beliebtheit bei Promis und In- für den 2014 für 19 Milliarden US-Dollar ge- fluencern – und für aktuell über eine Milliarde kauften Messenger WhatsApp eine geeignete MAU. Und auch bei der Monetarisierung scheint Monetarisierungsstrategie zu finden. Nach er- die Rechnung einfach zu sein. Seit 2015 verkauft sten kleinen Schritten – zuletzt mit „WhatsApp Instagram verschiedene Werbeformate, ist in- Business“, einer Lösung für mittelständische zwischen komplett in Facebooks Ad-Plattform Firmen – soll jetzt ein großer folgen. Wann ist integriert und soll laut Morgan Stanley-Ana- noch unklar, auf die Möglichkeiten sollte man lyst Brian Nowak alleine im zweiten Quartal sich in jedem Fall vorbereiten. Welche drei kon- 2018 3,8 Milliarden US-Dollar Umsatz generiert kreten Funktionen die Anwendung umfassen haben. Das wären rund 36 Prozent des gesam- wird und für welche Unternehmen das keine ten Wachstums von Facebooks Werbegeschäft. guten Nachrichten sein dürften, lest Ihr hier. Schon jetzt eine der größten Plattformen Viele Branchenbeobachter wussten nicht so der Welt, nun kommt „WhatsApp for recht, was sie von dem gigantischen Deal hal- Enterprises“ ten sollten: 19 Milliarden US-Dollar hatte Fa- cebook 2014 für die Messenger-App WhatsApp Jetzt scheint Facebook mit WhatsApp aber gezahlt. Zwar war die Anwendung mit schon endgültig nachziehen zu wollen. OMR liegen In- damals über 600 Millionen Monthly Active formationen vor, denen zufolge mit „WhatsApp Users (MAU) eine unglaubliche Erfolgsge- for Enterprises“ eine Lösung für große Unter- schichte (heute sind es über 1,5 Milliarden). nehmen und Konzerne bereits in den Startlö- Doch gab es Zweifel, wie die Integration in die chern steht. Das Release-Datum für den näch- Facebook-Plattform funktionieren würde – und sten großen Schritt sei demnach schon der 17. mit Hilfe welcher Produkte die bis dahin werbe- Juli 2018 (Funfact: Das ist genau das Datum, freie App Geld verdienen würde. das unter anderem auf Apples Kalender-Emoji Ein Vergleich, dem sich die WhatsApp-Ak- zu sehen ist). Die Anwendung soll sich unserer quisition vor allem durch den enorm hohen Quelle zufolge auf drei große Bereiche be- Kaufpreis außerdem immer wieder stellen schränken: musste: Instagram. Schon 2012 hatte Facebook • Notifications: die Foto-App für nur eine Milliarde US-Dol- Was dieser Punkt in etwa bedeuten dürf- lar übernommen; rein finanziell bis heute der te, können Passagiere der Fluglinie KLM bessere Deal. Regelmäßige Einführung neuer Royal Dutch Airlines bereits seit Septem- Funktionen wie das Story-Format sorgen für ber vergangenen Jahres erleben. Im Zuge 14
bereits ein paar wenige Partner Zugang zu dem Feature. Es sei aber unklar, ob sie mit der Umsetzung rechtzeitig zum Launch von „WhatsApp for Enterprises“ bereits fertig werden. WhatsApp: Wir erweitern • Live-Chat: unsere Business-Tools Dieses Feature stehe nur verifizierten Pro- filen zur Verfügung. Das dürfte mit großer Wie bereits letztes Jahr angekündigt, erstellt Wahrscheinlichkeit aber alle Notifications WhatsApp neue Tools, um Menschen und Un- nutzenden Partner einschließen. Vermut- ternehmen dabei zu helfen, miteinander zu lich verbergen sich hinter dieser Funktion kommunizieren. Seit der Einführung der Whats- ähnliche Möglichkeiten, die kleinere Fir- App Business App haben uns Leute erzählt, men bereits seit wenigen Monaten mit dass es schneller und einfacher ist, mit einem „WhatsApp Business“ haben: mit einzelnen Unternehmen zu chatten, als einen Anruf zu tä- Kunden kommunizieren, Fragen beant- tigen oder eine E-Mail zu schicken. Heute erwei- worten, klassischer Customer Support. Ob tern wir unseren Support für Unternehmen, die und in welcher Form beim Launch bereits leistungsfähigere Tools zur Kommunikation mit Chatbot-Funktionen zur Verfügung stehen ihren Kunden benötigen. werden oder Drittanbieter Lösungen vorbe- So können sich Menschen mit einem reitet haben, bleibt abzuwarten. Unternehmen verbinden • Sponsored Messages: Hilfreiche Informationen anfordern: Wenn du Für viele Marketer dürfte der letzte Punkt eine Versandbestätigung oder Bordkarte be- auch der wichtigste sein. Mit Sponsored nötigst, kannst du einem Unternehmen deine Messages werde WhatsApp laut unserer Telefonnummer auf dessen Webseite, App oder Quelle das erste und lang ersehnte skalier- im Geschäft vor Ort hinterlassen, damit es dir bare Ad-Produkt einführen. Grundsätzlich Informationen über WhatsApp senden kann. sollen die bezahlten Nachrichten ähnlich Ein Gespräch beginnen: Auf einer Website oder funktionieren, wie im Facebook Messen- Facebook-Anzeige siehst du möglicherweise ei- ger. Dort gibt es aktuell eigentlich nur zwei nen Click-to-Chat-Button, um ein Unternehmen echte Formate: „Messenger Ads“, die im schnell anzuschreiben. Feed auf der Startseite des Messengers erscheinen und „Sponsored Messages“, be- Support erhalten: Einige Unternehmen bieten zahlte Nachrichten, die als Direktnachricht möglicherweise Echtzeit-Support für Whats- im Posteingang des Users landen. Whats- App, um Fragen zu ihren Produkten zu beant- App wolle aber nicht den persönlichen Cha- worten oder um ein Problem zu lösen. rakter verlieren, daher dürfte es hier stär- Auf diese Art und Weise behältst du die volle kere Einschränkungen als beim Facebook Kontrolle über die Nachrichten, die du erhältst. Messenger geben. Laut Quelle werde das Unternehmen bezahlen, um bestimmte Nach- Ad-Produkt noch nicht direkt zum Launch richten zu senden, sodass sie selektiv vorgehen von „WhatsApp for Enterprises“ verfügbar und deine Chats nicht überladen werden. Da- sein. Ob das seit einigen Monaten disku- rüber hinaus bleiben Nachrichten Ende-zu-En- tierte Ad-Format innerhalb des Whats- de-verschlüsselt und du kannst jedes Unter- app-Status auch unter diesen Punkt fällt, nehmen durch einmal Tippen blockieren. bleibt ebenfalls abzuwarten. Unternehmensmitteilung vom 1.8.2018 Ist „WhatsApp for Enterprises“ ein lange überfälliger Schritt? eines ersten großen Tests verschickt die Dass Facebook erst mit „WhatsApp Business“ Airline Boarding-Passes, Buchungsbestäti- und jetzt mit „WhatsApp for Enterprises“ die gungen, Status-Updates zu Flügen und alle Monetarisierung des Messengers endgültig vo- Infos, die über eine „Wenn-Dann-Funktion“ rantreiben will, dürfte für viele Branchen-Beo- darstellbar sind, über WhatsApp. Facebook bachter keine überraschende, wenn auch lan- betritt damit einen Bereich, der bisher vor ge überfällige Entscheidung sein. Obwohl die allem noch von Mails und SMS dominiert WhatsApp-Gründer Brian Acton und Jan Koum wird – und könnte hier so mittelfristig eine Vermarktung durch Werbeanzeigen nach den „Short Message Service“ verdrängen. der Übernahme 2014 komplett ausgeschlossen In Deutschland haben den Infos zufolge hatten, haben sich die Anzeichen pro Ad-Pro- 15
dukt in jüngster Vergangenheit immer schneller on, wie sie aktuell von Unternehmen wie Whats- verdichtet. Broadcast angeboten wird, scheint es offenbar Schon Mitte 2015 sprach Facebook über nicht zu geben (Wir nutzen den Dienst bei die zukünftige Monetarisierung von Whats- OMR, um Artikel per WhatsApp zu verschicken). app mittels B2C-Services, Anfang 2016 folgte in Was das für Tools dieser Art bedeuten wird, einem Blog-Post auch die Bestätigung seitens bleibt Spekulation: Entweder toleriert Facebook Whatsapp. Als WhatsApp Anfang 2017 auf den weiterhin das Anbieten der Dienste – oder der Facebook Campus zog, war für viele klar, dass Konzern schiebt dem einen Riegel vor, um die der bis dahin nahezu unabhängige Messenger eigenen Business- und Enterprise-Lösungen zu dann doch schneller als gedacht in Facebooks stärken. Plattform integriert werden würde. Wenige Monate später folgte die Ankündigung von Brian Acton, das Unternehmen zu verlassen- torben lux Und nach dem Launch von „WhatsApp Business“ ist seit 2014 Redakteur bei OMR. com. Dort beschäftigt er sich mit und einen Tag vor Facebooks Ankündigung auf Entwicklungen und Trends im di- der Entwicklerkonferenz F8, Whatsapp auch gitalen Marketing. Neben einer für große Unternehmen zu öffnen, verab- Ausbildung zum Medienkaufmann schiedete sich ebenfalls Jan Koum. Digital und Print bei der Axel Sprin- ger SE war er unter anderem für die Welche Auswirkungen haben die Hamburger Morgenpost und Ham- burg 1 Fernsehen unterwegs. Änderungen auf Produkte Dritter? Beim Lesen der drei großen Funktionen, die „WhatsApp for Enterprises“ umfassen soll, dürfte eines auffallen: Eine Newsletter-Funkti- anzeige 16
dpr anzeige leselounge powered by In jeder dpr-Ausgabe stellt Ihnen unser Partner Skoobe wichtige Fachbücher zum Schwer- punktthema der dpr-Ausgabe und zu anderen aktuellen Themen vor. Mit der Skoobe-App für Smartphone, Tablet und ausgewählte E-Reader haben Sie unbegrenzten Zugriff auf eine umfangreiche Fachbuchbibliothek zum monatlichen Festpreis – jederzeit, überall. Groß rauskommen: Lean Content Marketing Mit Geschichten faszinieren: Storytelling Sascha Tobias von Hirschfeld: Pia Kleine Wieskamp: Lean Content Marketing, Storytelling: Digital - Multi- O’Reilly 2018 medial – Social, Hanser 2016 Sie haben großes Potenzial und Das mächtigste Mittel, um Ihre tolle Ideen, aber ein begrenztes Zielgruppe direkt anzusprechen? Budget für Ihr Start-Up? Dann sind Geschichten! Sie erreichen seit Sie hier genau richtig. Beim Lean Jahrtausenden erfolgreich die Marketing dreht sich alles um Ohren der Menschen. Seit jeher den ‚schlanken‘ Start ins eigene ziehen kommunikative, einfalls- B2B-Unternehmen. Sie lernen, wie reiche Erzähler die Aufmerksam- Sie ganz pragmatisch mit begrenz- keit aller auf sich. An Geschichten, ten Ressourcen das Maximale aus die Sie berührt haben, werden Sie Ihrem Unternehmen herausholen: sich immer erinnern. Das können Sie bauen Ihre Unternehmensstra- wenige Zeilen eines Gedichts tegie, die Inhalte (stets mit Mehr- sein, ein ausführlicher Text oder wert) und Ihr Marketing Schritt für auch ein eindrucksvolles Bild. Schritt nach den Angaben auf. Was zählt ist, dass der Leser/ Betrachter davon fasziniert ist. Beide Autoren sind erfolgreiche B2B-Berater und erfolgreiche Auto- In der Theorie klingt das durchaus logisch und machbar. Doch die ren im Marketing-Bereich. Sie bieten reichlich praxisnahe Beispiele, Praxis ist eine ganz andere Geschichte. Die Autorin setzt sich genau Checklisten, Grafiken und zahlreiche Tipps auf über 300 Seiten. Es mit den zentralen Themen auseinander, die viele andere Werke ver- gelingt ihnen, dem Leser das komplexe Thema auf verständliche nachlässigen: Ideenfindung, praktische Umsetzung und hilfreiche Weise nahezubringen. Dieses umfangreiche Werk ist für Einsteiger, Tools. Der Ratgeber wird zusätzlich gestärkt durch die Erfahrungsbe- sowie für erfahrene Manager im Bereich Marketing und PR geeignet. richte professioneller Geschichtenerzähler. Soziale Netzwerke als Marketingwerkzeuge Digitales Zeitalter und erfolgreiche Verkäufer André Sternberg: Lars Schaefer: Soziales Netzwerk-Marketing, Verkaufen in digitalen Zeiten, Neobooks 2018 Gabal 2017 Sie möchten Ihr Unternehmen, Ihre Sie möchten Kunden gewinnen und Webseite oder Ihren persönlichen dauerhaft halten? Dann kommen Sie Blog promoten? Dann sollten Sie sich um digitale Methoden heutzutage unbedingt der Sozialen Netzwerke nicht mehr herum. Denn heutzutage bedienen. Foren wie Facebook, Twit- gehen die Kunden nicht mehr zum La- ter, Instagram und viele mehr verei- den an der Ecke, sondern recherchie- nen viele Menschen mit den gleichen ren Produkte online, kaufen online und Interessen an einem (virtuellen) Ort. empfehlen beliebte Produkte online Indem sie diese Gruppierungen nut- weiter. Wie also ist es möglich, eine zen, können Sie Ihre Zielgruppe, bzw. menschliche Bindung herzustellen, die zukünftige Kunden und Unterstützer, auf dem Vertrauen zwischen Kunde direkt ansprechen. und Verkäufer aufbaut? In der zunehmend anonymisierten, digitalen Dieser Ratgeber erklärt auf unkomplizierte Weise, was genau ein Welt erhält dieser Aspekt mehr Bedeutung als je zuvor. soziales Netzwerk ist und wie genau es sich als Marketing-Tool ein- Lars Schäfer hat 15 Jahre Erfahrung und ist erfolgreicher Trainer im setzen lässt. Der Autor beschreibt anschaulich, z. B. wie Sie Ihren Bereich „Emotionales Verkaufen“. Der Autor beschreibt, wie sich der eigenen Blog anlegen und für die Leser wertvolle Inhalte kreieren. Markt und die Kunden sowie ihre Bedürfnisse im Wandel der Zeit Er geht außerdem darauf ein, was Sie nicht in sozialen Netzwerken verändert haben und was für die Zukunft zu erwarten ist. Er zeigt die veröffentlichen sollten. Dieser Ratgeber ist besonders für Einsteiger unzähligen Möglichkeiten auf, die durch die Digitalisierung entstan- ins soziale Netzwerk-Marketing geeignet. den sind. 17
B esonders in der digitalen Welt bedarf es ei- ner Datenschutz-Verfassung. Deshalb ist ein solches Manifest unabdingbar. Der erste Ein Plädoyer für den Datenschutz Wer gedacht hat, dass mit dem Wirksamwer- Schritt mit der DSGVO geht in die richtige Rich- den der EU-DSGVO jeder Mensch seinen Da- tung. Doch die DSGVO ist kein Sprint, sondern tenschutz in vollen Zügen genießen kann, lag vielmehr ein Marathon. Nur wenn die DSGVO falsch – denn ein solcher Prozess dauert, bis Zeit bekommt, kann ein Datenschutz-Gedanke er tatsächlich umgesetzt werden kann. Jedoch in den Köpfen verankert werden. ist der Grundgedanke der 88 Seiten (deut- • In Brüssel besteht noch einiges an Nach- sche Fassung) langen Verordnung, die sich ein holbedarf. Denn derzeit profitieren nur die Stück weit aus dem Bundesdatenschutzgesetz großen Technologiekonzerne von der DSG- bedient, mit dem Recht auf informationelle VO, da technische Themen so gut wie nicht Selbstbestimmung, dem Recht auf Vergessen- behandelt werden. werden & Co. und vor allem dem Einwilligungs- • Ein weiteres zentrales Problem bleibt wei- und Transparenzprinzip, ein wichtiger Schritt in terhin die Verantwortlichkeit für die Umset- die richtige Richtung. Die Macher der EU-DSGVO zung, Überwachung und Weiterführung der haben an vielen Stellen gute Arbeit verrichtet DSGVO-Konformität. und deutlich gezeigt, wie wichtig Datenschutz • Derzeit ist die Verwirrung um die DSGVO ist – in einer Dekade, in der sich so ziemlich groß. Panikmache, Abmahnwellen und vor alles um Daten dreht. In der Daten als Mach- allem Unsicherheit bei den Unternehmen tinstrument gelten und Datenschutz den tech- überschatten derzeit noch die eigentliche nologischen Neuerungen hinterherrennt. Denn Idee des besseren Datenschutzes für alle Datenschutz ist nicht weniger wichtig als eine beteiligten Akteure Verfassung, die die rechtliche und politische idee 1+, umsetzung 6 zwischenfazit zur eu-dsgvo jan mentel 18
Grundordnung herstellt und als Abwehrrecht strukturen DSGVO-konform gestaltet haben jedes einzelnen Bürgers gilt. Gerade deshalb ist und ihren Kunden somit als Sparringspartner es umso wichtiger, dass Datenschutz mit seinen dienen. Facetten Einzug und Schwere erhält und nicht ein Überwachungsgesetz nach dem anderen Nur die Global Player profitieren eingeführt wird oder unzählige Debatten zur von der DSGVO Vorratsdatenspeicherung geführt werden. Die Jedoch profitieren gerade die großen Tech- Würde des Menschen ist unantastbar und das nologiekonzerne von der DSGVO. Das ist schon auch in einer digitalen Welt! Daher ist es umso grotesk. Auf der einen Seite wurde genau aus bedauerlicher, dass die federführenden Autoren diesem Kontext die DSGVO ins Leben gerufen, an einigen Stellen deutlich versagt haben. um den Nutzern mehr Schutz, Transparenz und Rechte einzuräumen. Ohne Schlupflöcher, „Shame on you“ an jeden, der die DSGVO am Verbraucher orientiert, um nicht den Lob- ausnutzt – Panikmache führte zur byisten in die Karten zu spielen. Doch im Endef- enormen Verunsicherung fekt schlägt es in die andere Richtung um, da die Denn leider haben in den Tagen vor dem Wirk- DSGVO nicht präzise ausformuliert wurde. Denn samwerden vor allem Double-Opt-in-Mails und die Regeln gelten für alle, für große Konzerne, Zustimmungs-Nachrichten sämtliche Inboxes sowie für Blogger, Feuerwehr oder jedes andere überfüllt. Die Häme im Netz war riesig, jeder hat erdenkliche Unternehmen. sich über die EU-DSGVO echauffiert. Auch konn- Dennoch gehen die großen Technologieunter- te man beobachten, wie zweifelhafte Anwalts- nehmen gelassen an die DSGVO. Denn die zen- kanzleien das eigene Unternehmen abmahn- tralen Herausforderungen hat das europäische sicher machten und aus der EU-DSGVO eine Parlament nicht definiert, geschweige denn be- Geschäftemacherei geschneidert haben, indem rücksichtigt und aufbereitet. Wie funktionieren sie sonst mit Abmahnung drohen. Auch haben Algorithmen? Nach welchen Kriterien werden Phishing-Hacker die Mail-Flutwelle für sich Nachrichten von Social-Media-Anbietern aus- genutzt um Cyberattacken zu platzieren. Zu- gewählt und gefiltert? Was passiert mit Sprach- dem haben die großen Anbieter wie Facebook, befehlen an Alexa oder Google Home? Und was Twitter & Co. mit Zustimmungsnachrichten re- darf Künstliche Intelligenz und was nicht? gelrecht gedroht. Denn nur durch Einwilligung Somit ist es wieder möglich, dass zum Bei- konnte man sämtliche Dienste der Social-Me- spiel WhatsApp Daten an den Mutterkonzern dia-Riesen weiter nutzen. Hier haben die Groß- weiterleiten kann und Facebook eifrig an Ge- en ihre ganze Marktmacht ausgespielt. Doch sichtserkennungs-Tools tüftelt. Jedoch werden wenn ich dem Ganzen zustimme, weiß ich auch Marketing- und Werbeaktivitäten klein- und zu 100 Prozent, dass meine Daten ausgewertet mittelständischer Unternehmen blockiert. Fakt werden. ist, es bedarf klarer, fairer und spezifischer Re- Doch Umrüsten auf die Verordnung, um geln für alle bezüglich der Verwendung von DSGVO-ready zu sein, müssen neben groß- Daten, auch vor dem Hintergrund technischer en Unternehmen auch jegliche Betreiber von Neuerungen. nicht privaten Webseiten – also vom Klein- Aber was ist schiefgelaufen? gartenverein bis zum Ein-Mann-Fotostudio, und genau das ist ein zentrales Problem. Ver- Ein zentrales Problem hinsichtlich der Umset- eine, Journalisten, und sämtliche klein- und zung der DSGVO war und ist vor allem die Verant- mittelständischen Betriebe können gar nicht wortlichkeit innerhalb der Unternehmen. Zwar die benötigten Ressourcen aufbringen, um war den Unternehmen aus compliance-tech- “DSGVO-ready” zu sein bzw. zu werden und nischer Sicht klar, dass die DSGVO relevant werden teilweise hingehalten, auf erste Ur- sein würde, dennoch wurde die Ernsthaftigkeit teile zu warten. Doch das kann nicht des Rät- unterschätzt und auch die Verantwortlichkeit sels Lösung sein. Aus lauter Angst, den Daten- nicht eindeutig geregelt. Hier hat es vor allem schutz nicht garantieren zu können, ist es wohl an Leitfäden gemangelt, die eindeutig aufzeigen ein probates Mittel geworden, Webseiten & Co. wann, wo und wie die DSGVO umzusetzen ist. lieber offline zu schalten. An dieser Misere sind Zudem fehlt es Herstellerseitig an einigen Stel- maßgeblich Kammern, Behörden und die Pres- len noch an Guidelines, Preparing-Material und se schuld, die es versäumt haben Unternehmen vor allem noch an neuen ADV-Verträgen (Auf- einen Leitfaden an die Hand zu geben bzw. mit tragsdatenverarbeitungsverträge) hinsichtlich zahlreichen Artikeln Angst geschürt haben. Data Portability. Dennoch gibt es Hersteller wie Microsoft , AWS Neben der mangelhaft ausformulierten Ver- und Profitbricks, die Hilfestellung zur DSGVO ordnung, die viel Spielraum für die großen An- leisten und ihre eigenen Prozesse und Infra- bieter lässt, wurde es bei zentralen Fragen vor 19
allem vernachlässigt, um die Ecke zu denken. Doch das werden nicht die einzigen Probleme Was ist, wenn Verbraucher das “Recht auf Ver- sein. Ganz im Gegenteil. Wie werden sich der gessenwerden” nicht in Kauf nehmen? Cloud-Act, die E-Privacy Verordnung und alle Dadurch, dass Daten nicht gelöscht werden anderen Verordnungen, die mit der DSGVO kolli- können, wenn Verbraucher dies nicht veranlas- dieren, auswirken? sen, entwickelt sich ein riesiger Datenpool. Un- ternehmen müssen alle Aufzeichnungen aufbe- Jede Änderung braucht Zeit, um in den wahren, so dass ein Verbraucher drei Jahre nach Köpfen anzukommen der Einwilligung seine Einwilligung widerrufen Fest steht, dass es eines Datenschutz-Grund- kann, dass kein Datenhandel nachgewiesen gesetzes bedarf, welches alle Facetten der Da- werden kann und dass der Datensatz gelöscht tenerhebung, -verarbeitung und -speicherung werden kann. Ein gefundenes Fressen für Ha- auch mit technologischem Hintergrund mani- cker. Angriffe auf diese Datenpools werden um festiert und uns die Zeit gibt daran zu gewöh- ein Vielfaches steigen. nen. Die DSGVO war ein erster wichtiger Schritt Auch die Autorität und Aufgabenteilung des und hat auf jeden Fall Potential zu dem Anker europäischen Datenschutzamtes ist noch nicht in einer datengetriebenen Welt zu werden. Es genau ausgearbeitet. Die Anforderungen an die ist gut, dass Datenschutzerklärungen von Un- Datenspeicherung, die Einwilligung zur Nach- ternehmen in einfachen Texten erklärt werden. verfolgung und die Beweisführung gemäß der Es ist wichtig, dass Plattformanbieter Verbrau- DSGVO sind so umfassend, dass wenn über- cher um Zustimmung bitten müssen, um Daten haupt nur wenige Unternehmen in der Lage maschinell auswerten zu können. Die verschie- sind, sich selbst als konform zu betrachten. denen Rechte, die dem Verbraucher eingeräumt Und das bedeutet, dass Unternehmen in einer werden, sind ebenfalls ein entscheidender zunehmend vernetzten Welt wirklich in Gefahr Schritt vorwärts. Aber es bedarf auch Zeit, bis sind, wenn das Datenschutzamt darüber will- eine solche Verordnung in den Köpfen ange- kürlich entscheidet, was falsch oder richtig ist. kommen ist. Noch ist es nicht zu spät, denn die Das bedeutet wiederum, dass die Zahl der ille- DSGVO ist kein Sprint, sondern vielmehr ein Ma- galen Datensammler und -verkäufer in die Höhe rathon! Die Gesetzesmacher sind nun gefragt schießen wird, und das ist für die Verbraucher an den richtigen Stellen nochmal anzusetzen, ein absoluter Nachteil. um auch die zentralen Probleme aufzulösen, Aber wohl das größte Problem ist, dass die damit die großen Unternehmen nicht die Macht DSGVO gerade den Unternehmen hilft, die die der Daten erlangen und den eigentlichen Ge- DSGVO ausnutzen wollen. So sollten Firmen winner der DSGVO darstellen. wie Facebook, Google, Apple und dergleichen bestraft oder zumindest beschränkt werden. Jedoch sind es diese riesigen, technisch aus- jan mentel gereiften Unternehmen, die die DSGVO-Hürden ist als Analyst des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp überwinden, ohne große Mühe aufzuwenden. Research tätig. Inhaltliche Schwer- Diesen Firmen steht eine Armada an Anwälten punkte sind Cloud-Computing, und Ingenieuren zur Seite, denen es möglich Mobility Solutions und Internet of ist Konformität zu garantieren, die mit dieser Things mit besonderem Fokus auf Datenschutz, Compliance und Impli- Verordnung einhergehen und somit leichtfertig kation der EU-Datenschutzgrund- “DSGVO-konform” sind. Aber was ist mit den Fir- verordnung. Weiterhin unterstützt men, denen unmittelbar Schaden droht, da sie er im Rahmen des Researchs sowie die Anforderungen nicht erfüllen können? Mög- individueller Kundenprojekte bei der Recherche und Beratungsarbeit. Jan licherweise werden sich diese Firmen in einem Mentel studierte Wirtschaftsrecht Hamsterrad drehen und jahrelang versuchen an der Universität Kassel. Lösungswege für alle Anforderungen der DS- GVO zu entwickeln, die wiederum dazu führen, dass andere kritische Teile ihres Unternehmens ignoriert werden. Und schließlich, aus man- gelnder Erkenntnis, die gleichen Lösungswege nutzen wie Facebook & Co. Nun ist aber auch eine Flut an Abmahnungen zu erwarten. An dieser Stelle bedarf es ebenso eine Reform, sodass nicht willkürlich Abmahnschrei- ben von Anwälten die Unternehmen fluten. 20
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Beide können in voller Bußgeldhöhe haftbar sein: bis zu 20 Mil- lionen Euro oder bis zu vier Prozent des gesamten, weltweit erzielten Jahresum- satzes des vorange- gangenen Geschäfts- jahrs – je nachdem, welcher Betrag höher ist. Um solche Sank- tionen zu vermeiden, müssen Medienhäuser gemeinsam mit ihren Kunden neue Wege gehen, anstatt gegen die ePVO zu kämpfen. Es ist Zeit, dass wir uns damit abfinden: Daten hemmungslos eprivacy-verordnung sammeln, detaillierte Nutzerprofile erstel- len und personalisierte Werbung kanalüber- die chance für verlage greifend ausspielen – das war einmal. Fachmedien im B2B-Umfeld christian a. schmitt Was ist angesichts der ePVO also zu tun? Die D ie ePrivacy-Verordnung (ePVO) wird den On- line-Werbemarkt massiv verändern. Sie un- tersagt, detaillierte Nutzerprofile zu erstellen und Lösung liegt auf der Hand: Crossmediale Wer- bung in Fachmedien. Auch wenn viele den Un- tergang der Printmedien heraufbeschwören – personalisierte Werbung in verschiedenen Kanälen im Kontext der ePVO werden sie wegen seines auszuspielen. So dramatisch das zunächst klingen begrenzten Umgangs mit personenbezogenen mag – gerade für Verlage eröffnet die ePVO große Daten wieder relevanter. Für B2B-Entscheider Chancen. Durch ihre hochwertigen Umfelder wer- sind sie ohnehin unverzichtbar: 83 Prozent der den sie für Werbetreibende wieder viel wichtiger. Professionals nutzen gedruckte Fachmedien, Höchste Zeit, dass wir die Ärmel hochkrempeln und weil sie deren Glaubwürdigkeit, Neutralität und die nötigen Veränderungen anpacken! Vielfalt schätzen. Bezieht man Online-Publika- tionen mit ein, sind es sogar 96 Prozent. Darum Personenbezogene Daten schützen ist es unsere Aufgabe – zu unserm eigenen Gegenstand der ePrivacy-Verordnung ist der Wohl und dem unserer Werbekunden –, sie da- Schutz personenbezogener Daten in der elektro- von zu überzeugen, in etablierten Fachmedien nischen Kommunikation. Die ePVO verbietet, per- zu werben, sowohl in klassischen Printpublika- sonenbezogene, nicht-personenbezogene Infor- tionen als auch in digitalen Online-Medien. mationen und Metadaten ohne Opt-in kommerziell zu verarbeiten. Darum sind Medienhäuser gut be- Emotionale Geschichten raten, die nötigen Maßnahmen jetzt einzuleiten: Mit Markenwerbung in relevanten Fachme- Zukünftig braucht es für ein seitenübergreifendes dien können Werbetreibende die gewünsch- Tracking und eine Auswertung personenbezogener te Zielgruppe optimal adressieren – sofern es Daten ein rechtssicheres Opt-in. Da dieses schon auf Unternehmensseite einen Marketier gibt, heute viele für Tracking und ähnliche Datenverar- der seine Zielgruppe auch ohne automatisierte beitungen einholen, fallen diejenigen, die es nicht Online-Werbung erreicht. Wichtig ist, ganzheit- tun, negativ auf. Damit wird das Opt-in zum Markt- liche Kampagnen zu planen, die auf die Marke standard. Dem müssen Verlage ins Auge blicken – einzahlen, und die Konsumenten mittels Sto- und entsprechend handeln. rytelling emotional zu binden. Es ist an den Verlagen, ihre Kunden entsprechend zu un- Hohe Bußgelder terstützen. Denn Medienhäuser wissen: Über- Denn die Vorgaben zu missachten, kann Publis- zeugende Kampagnen haben schon immer auf her und Werbetreibende teuer zu stehen kommen. inspirierenden Geschichten basiert, die sich 22
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