Drei Könige und ein Stern - Pfarreiblatt Obwalden - Kirche Obwalden

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Nr. 1
6.–19. Januar 2008
                                                               Pfarreiblatt
Mantel                                                         Obwalden

                                                                                     Die Sternsinger
                                                                                     sind unterwegs.

Das Fest «Erscheinung des Herrn»

Drei Könige und ein Stern
Am Tag der Heiligen Drei Köni-     Von den Magiern aus dem Osten         Für die frühen Christen war diese
ge feiert die Kirche das Fest      berichtet der Evangelist Matthäus.    Geschichte von grosser Bedeu-
«Erscheinung des Herrn» oder       Da kommen Sterndeuter nach Je-        tung. Da zeigt sich Gottes Sohn
Epiphanie. In den orthodoxen       rusalem. Sie sind dem Stern ge-       den Menschen aus andern Völ-
Kirchen, aber auch im Kalender     folgt, der ihnen von der Geburt ei-   kern und er wird von ihnen ver-
des heiligen Ambrosius, an den     nes Königs in Israel kündete. In      ehrt. So wird schon ganz am An-
sich die Mailänder noch halten,    Jerusalem finden sie ihn nicht.       fang klar, dass Jesus nicht nur der
ist der 6. Januar weit wichtiger   Doch der Stern führt sie weiter       Messias des Volkes Israel ist, son-
als der 25. Dezember.              nach Bethlehem, wo sie den neu-       dern der Erlöser der Welt. Wenn
                                   geborenen Jesus finden.               die Geburt sozusagen im privaten
Raum vor sich ging, wird nun das        sprungs, Balthasar ist babylonisch
Ereignis öffentlich für alle Welt.      und bedeutet «Gott schütze sein         Die heil’gen drei König’
Diese «Erscheinung des Herrn»           Leben». Melchior kommt vom he-          mit ihrigem Stern,
wurde schon früh gross gefeiert.        bräischen Melech (König).               die kommen gegangen,
                                        Wie die Namen sind auch die Ge-         ihr Frauen und Herrn.
Fromme Legenden                         stalten der Drei Könige Symbole:
                                        Sie stehen für die drei damals be-      Der Stern gab ihnen den
mit vielen Symbolen
                                        kannten Kontinente Europa, Asien        Schein.
Aber eigentlich wissen wir über         und Afrika und für die drei Le-
                                                                                Ein neues Reich geht uns
die Sterndeuter nichts Verlässli-       bensalter.
ches als das, was Matthäus aufge-
                                                                                herein.
schrieben hat. Alles andere sind
                                        «Die heiligen Drei Könige               Die heil’gen drei König’
fromme Deutungen und Legen-
                                        mit ihrem Stern …»                      mit ihrigem Stern,
den. Matthäus berichtet weder
von der Zahl der Magier noch von        Im Mittelalter gab es Dreikönigs-       die bringen dem Kindlein
ihrem Namen. Im dritten Jahr-           Spiele in allerlei Formen. Aus ih-      das Opfer so gern.
                                        nen hat sich später das Sternsin-
                                        gen entwickelt. Schon um 1550              altes bayrisches Sternsingerlied
                                        zogen Schüler als die «Drei Weisen
                                        aus dem Morgenland» mit einem
                                        Stern von Haus zu Haus, sangen        den, auf die oberen Türbalken.
                                        Bettellieder und erhielten dafür      Dafür gibt es zwei unterschiedli-
                                        Geld oder Nahrung. Diese Sitte ar-    che Interpretationen:
                                        tete aber sehr zu einem Bettel-       1. Abkürzung für die Namen Cas-
                                        brauch aus, der Zank und Streitig-    par, Melchior und Balthasar;
                                        keiten nach sich zog und deshalb      2. «Christus mansionem benedi-
                                        fast allerorten ausgangs des 18.      cat» – lat., «Christus segne dieses
                                        Jahrhunderts durch die Obrigkeit      Haus».
                                        verboten wurde. So schrieb da-
                                        mals Goethe den Spottvers: «Die       So bringen Kinder und Jugendli-
                                        heiligen Drei Könige mit ihrem        che mit viel Begeisterung die gute
                                        Stern, sie essen, sie trinken und     Nachricht von Bethlehem und
                                        zahlen nicht gern.» Nach dem          Gottes Segen zu den Menschen.
                                        Zweiten Weltkrieg wurde der           Sie sammeln dabei für eine gute
                                        Brauch neu belebt.                    Sache. Das Sternsingen bekommt
                                                                              damit eine ganz aktuelle Bedeu-
                                                                              tung.
                                        20+C-M-B+08
                                                                                                      Willy Bünter
                                        1988/89 hat Missio Schweiz-
                                        Liechtenstein den alten Brauch
                                        wieder aufgenommen. Seither
                                        sammeln immer mehr Gruppen
                                                                                Der Dreikönigskuchen
                                        als Sternsinger Geld für notleiden-
Im Mittelalter gab es Dreikönigs-       de Kinder. Der Spendenertrag            Auch der Dreikönigskuchen,
Spiele in allerlei Formen. Aus ih-      steigt von Jahr zu Jahr. Zur Vorbe-     der seit rund fünfzig Jahren
nen hat sich später das Sternsin-       reitung der Aktion stellt Missio        zum Tag gehört, stammt aus
gen entwickelt.        (Bilder: zvg)    den Gruppen spannendes und              dem Mittelalter. Damals wur-
                                        vielseitiges Arbeitsmaterial zur        den in Klöstern am 6. Januar
hundert legte Origenes (185–254)        Verfügung.                              Kuchen gebacken. In einem
die Zahl auf drei fest, weil sie drei                                           steckte eine Bohne. Wer die
Gaben brachten: Gold, Weihrauch         Auf ihrem Weg zu den Häusern            Bohne erwischte, durfte für
und Myrrhe. Erst viel später ka-        singen die Sternsinger von der          einen Tag König sein und be-
men sie zu ihren Namen: Caspar,         Geburt Jesu, wünschen ein gutes         fehlen. Nicht selten wurde
Melchior und Balthasar. Je nach         Jahr. Sie schreiben mit gesegneter      daraus ein Tag mit viel Kla-
Quelle werden sie verschieden ge-       Kreide die Buchstabenfolge C-M-         mauk und Unfug.
deutet. Caspar ist syrischen Ur-        B, mit Kreuz und Jahrzahl verbun-

2
Katecheten-Ausbildung
Tipps & Infos                                                              IAK 2008–2011
                                                                           Im August 2008 startet der nächs-
                                                                           te dreijährige Innerschweizer Aus-
                                                                           bildungskurs zur Katechetin oder
Papst-Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar                           zum Katecheten.
                                                                           Am 22. Januar findet in Baar ein
Aufweichung der Familie bedroht den Frieden                                Orientierungsabend statt. Dort
                                                                           stellt die Kursleitung das Ausbil-
Papst Benedikt XVI. hat in seiner    dete Menschenrechtserklärung.
                                                                           dungsprogramm und die Einzel-
Botschaft zum 40. Weltfriedens-      Das Uno-Dokument von 1948 sei
                                                                           heiten des Programms vor und be-
tag am 1. Januar zum Schutz der      ein «entscheidender Schritt auf
                                                                           antwortet Fragen zur Ausbildung.
Familie aufgerufen. Die Leug-        dem schwierigen und anspruchs-
                                                                           Anmeldung zum Orientierungs-
nung oder Einschränkung der          vollen Weg zu Eintracht und Frie-
                                                                           abend an: Katechetische Arbeits-
Familienrechte bedrohe «die          den», schrieb der Papst.
                                                                           stelle Zug (Telefon 041 761 32 41,
Grundlagen des Friedens selbst».     In seinem Schreiben rief der Papst
                                                                           E-Mail katechetische.arbeitsstel-
                                     Gesellschaft und Politik dazu auf,
                                                                           le@zg.kath.ch).
Der Papst verlangte ein gemeinsa-    die Familie als «wichtigste ‹Agen-
                                                                           Weitere Auskünfte erteilt auch
mes ökologisches Handeln zum         tur› des Friedens» zu stützen. Dies
                                                                           die Katechetische Arbeits- und
Schutz des Planeten. In der inter-   gelte für das Recht auf Wohnung,
                                                                           Medienstelle Obwalden (KAM),
nationalen Politik rügte er staat-   Arbeit, Schulbildung und medizini-
                                                                           (Telefon 041 660 85 86, E-Mail
liche Willkür und mahnte zur         sche Versorgung. Häusliche Arbeit
                                                                           kam-ow@bluewin.ch).
Einhaltung völkerrechtlicher Nor-    müsse eine gerechte Anerkennung
men. Besorgt äusserte er sich        finden. Als Grundlage der Familie
über neue Nuklearprogramme           betonte Benedikt XVI. das «defini-
und die «Spirale der Gewalt» im      tive Ja eines Mannes und einer        Kurs für Geschiedene
Mittleren Osten, die immer weite-    Frau». Deren Bereitschaft zur «ver-   und Getrennte in Luzern
re Staaten bedrohe.                  antwortungsbewussten Annahme
Zugleich würdigte Benedikt XVI.      eines neuen Lebens» dürfe durch       Unter der Leitung des Psycho-
die vor fast 60 Jahren verabschie-   nichts gelähmt werden.         kipa   therapeuten und Eheberaters
                                                                           Marco Achermann werden an fünf
                                                                           Kursabenden Erfahrungen ausge-
Leiser Abschied von drei Obwaldner Priestern
                                                                           tauscht, wie Probleme, die sich
Im November und Dezember sind        als Aushilfspriester und Betagten-    aus dem Alleinsein ergeben, be-
in Obwalden drei Priester verstor-   seelsorger tätig. Johann Albert       wältigt und die Folgen von Tren-
ben:                                 starb am 13. November in Alp-         nung und Scheidung verarbeitet
Anton Abegg, Am Schärme, Sar-        nach und wurde am 17. November        werden können. An einem Abend
nen. Anton Abegg wurde 1918 im       in Giswil bestattet.                  steht ein Jurist zur Verfügung, der
Melchtal geboren und 1943 in         Der bekannteste dieser drei Pries-    individuell und ausführlich auf
Chur zum Priester geweiht. Von       ter war Dr. Josef Pfammatter, em.     rechtliche Fragen der Teilneh-
1988 bis 1999 war er Spiritual im    Professor der Theologischen Hoch-     menden eingeht. Organisiert wird
Kloster Melchtal. Die letzten 8      schule Chur. Josef Pfammatter         der Kurs, der jeweils von 19.45 bis
Jahre verbrachte er Am Schärme       wurde 1926 in Sarnen geboren          21.45 Uhr in Luzern stattfindet,
in Sarnen. Dort starb er am frü-     und 1950 in Chur zum Priester ge-     von der Ehe- und Lebensberatung
hen Morgen des 5. November. Der      weiht. Von 1959 bis 1993 lehrte er    Luzern. Das erste Kursdatum ist
Verstorbene ist auf dem Friedhof     in Chur als Professor für neutesta-   der 14. Februar. Die Kurskosten
Melchtal bestattet.                  mentliche Exegese. Zudem war er       betragen 180 Franken. Die Teil-
Johann Albert, Rebstock, Giswil.     von 1968 bis 1980 Regens des          nehmerzahl liegt bei maximal 12
Johann Albert, ebenfalls Jahrgang    Priesterseminars St. Luzi und von     Personen. Bei mehr Anmeldungen
1918, war von 1959 bis 1963 Vi-      1968 bis 1970 Rektor der Hoch-        entscheidet die Reihenfolge des
kar in der Schwendi OW. Später       schule. Ab 1994 verbrachte er sei-    Eingangs.
wurde er Pfarrhelfer in Bürglen      nen Ruhestand in Sarnen und           Auskunft und Anmeldung: Ehe-
UR und Pfarrer in Vals, Schübel-     Sachseln. Josef Pfammatter starb      und Lebensberatung, Hirschmatt-
bach und Illgau. Seinen Ruhe-        nach längerer Krankheit am 22.        strasse 30b, 6003 Luzern (Telefon
stand verbrachte er seit 1993 in     November in Stans und wurde am        041 210 10 87, jeweils Montag bis
Giswil. Er war aber immer noch       27. November in Sarnen bestattet.     Freitag von 9.00 bis 12.00).

                                                                                                            3
Vor 150 Jahren: Marien-Erscheinungen in Lourdes:                             anerkannt. 1925 wird Bernadette
                                                                             selig-, 1933 heiliggesprochen. Ihr
                                                                             irdisches Leben endet unspekta-
«Wer nicht an Wunder                                                         kulär: Die einstige Hilfsschülerin,
                                                                             selbst immer wieder schwer

glaubt, ist kein Realist»                                                    krank, tritt in den Krankenpflege-
                                                                             Orden der «Dames de Nevers»
                                                                             ein. Dort stirbt sie 1879 mit nur 35
Die heilige Bernadette, «Sehe-        Mutter der Lüge bezichtigt für         Jahren – vielleicht von der einen
rin von Lourdes», gehört zu den       ihren «Fasnachtsrummel». Der           oder anderen Mitschwester um
Ikonen der katholischen Kirche.       Ortspfarrer und der Bischof unter-     ihre Erscheinungen beneidet,
Posthum wurde sie ein Star, ei-       ziehen sie strengen Verhören.          aber alles andere als ein Star.
ner, an dem sich bis heute die        Und der Bürgermeister, dem die         Unterdessen nimmt das Wunder
Geister scheiden: Seherin oder        Behörden schon drohen, man wer-        von Lourdes seinen Lauf: Bischof
Wichtigtuerin, Freundin der           de die geplante Zugtrasse an Lour-     Laurence beauftragt den Journalis-
Gottesmutter oder hysterische         des vorbeilegen, wenn es nicht         ten Henry Lasserre (1828–1900),
Egomanin? Wie echt und wie            bald zur Besinnung komme, klagt:       den das Lourdes-Wasser von sei-
überlagert von anderen Heili-         «Sie werden sehen, diese kleine        ner Blindheit geheilt haben soll,
gen-Legenden ist noch die Über-       Landplage hat uns die Eisenbahn        die Visionen der Bernadette aufzu-
lieferung vom Mädchen Berna-                                                 zeichnen. Das 1869 veröffentlichte
dette Soubirous, dem vor 150                                                 Werk erscheint 1892 schon in 125.
Jahren im südfranzösischen                                                   Auflage. Als Lourdes längst einer
Lourdes Maria erschien?                                                      der berühmtesten Wallfahrtsorte
                                                                             der Welt ist, verfasst Emile Zola
Die offizielle Lebensgeschichte                                              mit dem ersten Roman seiner Tri-
vermerkt: Ein Mädchen aus bet-                                               logie «Les trois villes» 1894 eine
telarmem Elternhaus, Jahrgang                                                Polemik gegen die «kollektive Illu-
1844, kränklich, lernschwach und                                             sion» von Wunderheilungen und
ob ihrer materiellen und körperli-                                           den florierenden Kommerz. Das
chen Mängel verachtet, erfährt                                               Ergebnis ist eine nie da gewesene
mit 14 Jahren beim Schafehüten                                               Flut von Veröffentlichungen über
das Schlüsselerlebnis ihres kurzen                                           die Wundergrotte.
Lebens: Zwischen dem 11. Febru-
ar und dem 16. Juli 1858 er-
                                                                             Immer noch gefragt
scheint ihr nach eigener Schilde-
rung in der Grotte von Massabielle                                           Diese Ambivalenz hat sich bis
bei Lourdes achtzehnmal eine                                                 heute erhalten. Lourdes zieht Jahr
schöne Dame, die sich zuletzt als                                            für Jahr Hunderttausende Kranke
die «Unbefleckte Empfängnis» zu                                              und Behinderte an. Und aus der
erkennen gibt. Die Gottesmutter                                              Ferne lässt sich’s zwar trefflich
selbst habe sie beauftragt, eine      Maria in der Grotte von                spotten über erfolgreiches Ma-
Kapelle zu errichten und Wall-        Massabielle.            (Bild: zvg)    rien-Marketing und angeblichen
fahrten abhalten zu lassen, be-                                              Aberglauben. Doch seit 1858 sind
richtet Bernadette.                   vermasselt.» Derselbe Bürgermeis-      mehr als 30 000 unerklärliche
                                      ter plant später, als die Bahn schon   Heilungen gemeldet, von denen
                                      längst und erst recht im Ort Station   die Kirche 67 offiziell als Wunder
«Fasnachtsrummel»
                                      macht, den Verkauf eines nach ihm      anerkannt hat. Das Lourdes-Was-
Nirgends zählt ein Prophet so we-     benannten Wassers.                     ser aus der Grotte von Massabielle
nig wie in seiner Vaterstadt – das                                           ist weiter gefragt; etwa 120 000
Bibelwort gilt zunächst auch in                                              Liter fliessen täglich – man sagt,
                                      Unspektakuläres Ende
dem verschlafenen Ort am Fuss                                                es habe magische Kräfte. «Wer
der Pyrenäen. Pilgerströme und        Der «Fall Soubirous» verselbst-        nicht an Wunder glaubt, ist kein
Journalisten fallen ein in das Pro-   ständigt sich: 1862 werden die Er-     Realist», meinte einmal David Ben
vinzidyll; erste Berichte über un-    scheinungen vom zuständigen            Gurion. Als Staatsgründer Israels
erklärliche Heilungen. Doch zu        Ortsbischof Laurence von Tarbes,       sollte er es wissen.
Hause wird Bernadette von ihrer       1891 von Papst Leo XIII. kirchlich           Alexander Brüggemann/kipa

6
Kirchenmusik (1)                                                             führt nicht scharenweise zu Neu-
                                                                             mitgliedern, doch können in solch
                                                                             gut geleiteten Chören immer wie-

Umdenken ist nötig                                                           der neue junge Mitglieder aufge-
                                                                             nommen werden.»

Musik und Gesang spielen bei
                                                                             Wachsende Ansprüche
religiösen Feiern eine sehr
wichtige Rolle. Sie dienen nicht                                             «Es ist auch festzustellen, dass
nur der Verschönerung der Li-                                                das Bestreben nach musikalischer
turgie, sie stimmen die zuhö-                                                Qualität und die Mitgestaltung der
renden Menschen auf das Ge-                                                  Liturgie im Vordergrund stehen.
schehen ein und machen sie für                                               Ein Mitsingen in solchen Chören
das Wort und das Ritual emp-                                                 ist attraktiv und die Sängerinnen
fänglich. Sie wecken die Emo-                                                und Sänger haben die Gelegen-
tionen, die zu einer nachhalti-                                              heit, Literatur einzustudieren, die
gen religiösen Erfahrung füh-                                                in einem Kleinchor nicht möglich
ren können. Ohne sie wäre                                                    wäre.»
mancher Gottesdienst unge-
niessbar.
                                                                             Am falschen Ort gespart
Geistliche Musik ist sehr beliebt.                                           Bisweilen versuchen Kirchge-
Wer es nicht glaubt, soll den Kon-                                           meinden bei der Kirchenmusik zu
zertkalender in den Schweizer                                                sparen. Das hat zur Folge, dass
Städten lesen oder das «Klassik-       Kirchenchöre haben es heutzutage      Anstellungen als Kirchenmusiker
telefon» auf DRS2 hören. Mittelal-     schwer.                (Bild: zvg)    nicht mehr sehr attraktiv sind.
terliche und zeitgenössische geist-                                          Möglicherweise ist das ein Grund
liche Musik wird genauso ge-           Dazu sagt die Kirchenmusikerin        dafür, dass die Zahl der Studieren-
schätzt wie Bachs Kantaten und         Susi Hegner, Schindellegi: «Da ich    den im Bereich Kirchenmusik an
die Oratorien des 19. Jahrhun-         über 20 Jahre in der Kirchen-         der    Musikhochschule      Luzern
derts. Ähnliches ist von der eigent-   musik tätig bin – auch gesamt-        rückläufig ist.
lichen Kirchenmusik zu sagen.          schweizerisch (SKMV-Vorstand) –,
Das Spektrum ist breit geworden,       stelle ich ähnliche Tendenzen in      Manchmal sind es auch die für die
das Repertoire ungemein reich.         unserem Bistum fest wie andern-       Liturgie Verantwortlichen, die
Die Kirchenmusiker und -musike-        orts.                                 glauben, Zeit sparen zu können,
rinnen sind sehr gut ausgebildet.                                            wenn sie alles selber machen. Das
Die Chöre haben in der Regel hohe      Es gibt Auflösungen von Kirchen-      Ergebnis ist nicht immer erfreu-
Qualität. Und wer in einem Kir-        chören, welche eine kritische Mit-    lich. Gute Zusammenarbeit moti-
chenchor singt, muss nicht mehr        gliederzahl erreicht haben. Grün-     viert alle Beteiligten. Und das ist
jeden Sonntag antreten und eine        de gibt es verschiedene: Es fehlt     in den Gottesdiensten hörbar.
lateinische Messe singen. Die Auf-     an Nachwuchs, es kommt zur
tritte sind weniger häufig, dafür      Überalterung; im Alltag wird
                                                                             Umdenken ist nötig
bisweilen spektakulär.                 kaum mehr gesungen; die sänge-
                                       rische Ausbildung in den Schulen      Musik und Gesang gehören we-
                                       ist minimal. Es ist nicht mehr        sentlich zum Gottesdienst. Sorg-
Krisenzeichen
                                       möglich, ein vielseitiges Repertoi-   falt ist also angezeigt. Susi Hegner
Kirchenchöre haben es heutzuta-        re zu pflegen und regelmässig auf-    mahnt: «Mit Sicherheit werden
ge trotzdem schwer. Es ist nicht       zutreten. Daraus ergeben sich         immer mehr Chöre eingehen. Das
leicht, junge Sängerinnen und          häufiger Zusammenschlüsse von         Medium ‹Kirche› hilft noch dazu
Sänger zu gewinnen. Mancher            Chören als Auflösungen. Wenigs-       mit. Das Bewusstsein in den
Chor ist zu klein und vielleicht       tens im Moment ist es so.             Kirchgemeinden für gute Kirchen-
auch zu alt, um ein ansprechendes                                            musik fehlt doch vielerorts – auch
Repertoire zu gestalten. Es kommt      Daneben gibt es aber auch inno-       in finanzieller Hinsicht. Ein Um-
vor, dass Chöre ans Aufhören oder      vative Chöre, die gut ausgebildete    denken auf Jahre hin gesehen
an einen Zusammenschluss den-          musikalische Leiter engagieren        wird unumgänglich.»
ken.                                   und entsprechend entlöhnen. Dies                              Willy Bünter

                                                                                                               7
Mantel                                         AZA 6064 Kerns
39. Jahrgang. Erscheint vierzehntäglich. –
Redaktion: Daniel Albert, Donato Fisch,
Anny Imfeld-Heinzen, Sr. Yolanda Sigrist.
Adresse: Redaktion Pfarreiblatt Obwalden,
Postfach 205, 6055 Alpnach Dorf, E-Mail
pfarreiblatt@ow.kath.ch. – Abonnemente und
Adressänderungen: Administration Pfarrei-
blatt Obwalden, 6064 Kerns, 041 660 17 77. –
Jahresabonnement: Fr. 29.– (PC 60-23040-2,
Pfarreiblatt Obwalden, 6064 Kerns). –
Druck/Versand: Brunner AG, Druck und
Medien, 6010 Kriens.

Gottesdienste                                                                      Gedächtnisse

Vorabendmessen                                 Sachseln                            Sarnen
17.30: Alpnach.                                Sonn- und Feiertage: 08.30 und      SA, 12.1., 18.00 Erstjzt. Mar-
18.00: Sarnen, Bürglen, Sachseln.              10.00. Werktage: MO–SA 09.15.       cel Burch, Am Schärme.
19.00: Engelberg.                              Flüeli: Sonn- und Feiertage:        SA, 19.1., 18.00 Dreiss. Mar-
19.30: Schwendi, Kerns, Melchtal,              09.15. Werktage: MO bis MI 09.00,   tha Burch-Burch, Sagenstr. 5,
Flüeli, Grossteil.                             DO 19.30.                           Wilen und Georg Grendel-
                                                                                   meier, Am Schärme und Erich
Sarnen                                         Alpnach                             Altermatt, Birkenstr. 6b.
Sonn- und Feiertage: Pfarrkir-
                                               Sonn- und Feiertage: 09.30. Werk-
che:    10.00.    Frauenkloster:                                                   Schwendi
                                               tage: Pfarrkirche: DI, MI, FR, SA
08.00. Kollegium: 09.00. Kapu-                                                     SO, 6.1., 09.00 Dreiss. Niklaus
                                               09.00. Alterszentrum: DO 16.30.
zinerkirche: 10.15.                                                                Britschgi-Müller, Oberrodeli.
Werktage: Pfarrkirche und Ka-                  Giswil                              Kerns
pelle Wilen: Schulgottesdienste
                                               Sonn- und Feiertage: 09.30.         SA, 19.1., Dreiss. Hans von
nach spez. Programm. Frauen-
                                               Werktage: Andachtsraum Betag-       Rotz-Durrer, Breitenmatt 2,
kloster: MO–SA 06.45. Kolle-
                                               tensiedlung D’r Heimä: FR           ehem. Grund und Hans Bün-
gium: MO–SA 07.30. Kapuziner-
                                               09.15.                              ter, Huwel 8.
kirche: DI 10.00. Dorfkapelle: FR
19.30.                                         Grossteil                           Sachseln
                                                                                   SA, 19.1., 09.15 Dreiss. Elisa-
Kägiswil                                       An Hochfesten: 11.00 Spätmesse.     beth Rohrer-Schnyder, Ewil-
Sonntage: 19.30. Feiertage: 09.30.                                                 matte und Agnes von Moos-
Werktage: DI 19.30; MI 07.45                   Lungern
                                                                                   Spichtig, Buoholz.
Schulgottesdienst (gemäss Angabe               Sonn- und Feiertage: 10.00. Werk-
im Pfarreiblatt).                              tage: Kapelle Obsee: MO 09.00.      Giswil
                                               Kapelle Dorf: MI 09.00 (in den      SO, 6.1., 09.30 Dreiss. Theo-
Schwendi                                                                           dor Abächerli-Furrer, Land-
                                               Kapellen jede Woche abwech-
Sonn- und Feiertage: 09.00.                    selnd). Betagtenheim: Sonn- und     huisliweg.
Werktage: MI–FR 08.00.                         Feiertage: 09.30. Werktage: DO      Lungern
Kerns                                          10.00. Bürglen: Werktage: DI        SO, 13.1., 10.00 Dreiss. Otto
                                               08.00.                              Imfeld, Maler-Otti.
Sonn- und Feiertage: 10.00.
Werktage: DI–FR 08.00; SA 09.15.               Engelberg
Betagtensiedlung Huwel: FR
10.00.                                         Sonn- und Feiertage: Klosterkir-
                                                                                   Gedächtnisse und Anzeigen
Bethanien: SO 09.00.                           che: 09.30 und 11.00. St. Josefs-
                                                                                   für die Zeit vom 20. Januar
                                               haus: 07.30. Schwandkapelle:
                                                                                   bis 2. Februar sind bis spä-
Melchtal                                       10.00. Erlenhaus: 16.30.
                                                                                   testens Dienstag, 8. Januar
Sonn- und Feiertage: 09.30.                                                        im Pfarramt zu melden.
Werktage: DI und DO 09.15.                     Italiener-Messe
                                                                                   Danke.
Kloster: SO 08.00.                             Dorfkapelle: jeden SO 10.30.
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