Dritte Digitalisierungsstudie von ZIA und EY Real Estate
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Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Inhalt 1. 1. Kernergebnisse 4 2. 2. Vorwort: Martin Rodeck 7 3. 3. Vorwort: Dr. Daniel Holz 9 4. 4. Vorwort: Andreas Wende 10 5. 5. Design der Studie/Studienteilnehmer 12 6. 6. Momentbetrachtung: Digitalisierung in den Unternehmen 14 7. 7. Trends, Themen, Potenziale – Schwerpunkt Office 17 8. 8. Experteninterviews mit aktiven Marktteilnehmern 30 9. 9. Ausblick Christian Schulz-Wulkow 44 10. 10. Die Autoren 46 3
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 1. Kernergebnisse 1. Fortsetzung 1. Immobilienwirtschaft weiterhin mit wenig digitaler Exzellenz 6. Digital Office falsch eingeschätzt Nicht einmal jedes zehnte befragte Immobilienunternehmen zählt sich zur digitalen Speerspitze, und bei denjenigen, In vielen Punkten schätzt die Immobilienwirtschaft den Bedarf der Endnutzer von Büro- und Gewerbeimmobi- die das tun, handelt es sich zumeist um PropTechs. Der Großteil der Unternehmen (77 Prozent) befindet sich entweder lien anders ein als diese Personen selbst. Ein Beispiel sind E-Mobilitätsangebote. Innerhalb der kommenden in einer Phase der Entwicklung oder aber der Etablierung des eigenen digitalen Wandels. Im Vergleich zur Vorjahresstu- fünf Jahre möchten 6 von 10 der befragten Immobilienunternehmen entsprechende Ladestationen anbieten, die gibt es hier wenig Bewegung: Die etablierte Immobilienwirtschaft weist nach wie vor kaum digitale Exzellenz auf, von den befragten Nutzern legt die Mehrheit (66 Prozent) darauf kaum oder gar keinen Wert. kommt nach Meinung der Autoren jedoch zunehmend zu einer realistischen Selbsteinschätzung. 7. Future Workspace noch wenig Zustimmung 2. Personelle Ressourcen als Hürde Auch bei modernen Office-Konzepten gehen die Einschätzungen auseinander: Offen gestaltete Bürolösungen mit Es fehlt massiv an personellen Ressourcen im Unternehmen (nach Aussage von 74 Prozent der Befra- Telefonkabinen, Kreativ- und Allgemeinräumen und freier Arbeitsplatzwahl scheinen in neuen oder sanierten Bü- gungsteilnehmer). Zudem mangelt es an einer übergreifenden Digitalisierungsstrategie (64 Prozent) – roimmobilien zwar längst Normalität zu sein, dennoch sind sie bei den befragten Büronutzern noch immer wenig wenngleich das Verständnis, dass Digitalisierung nicht einfach nur das Übersetzen analoger in digitale beliebt: Die Ablehnung (52 Prozent) übersteigt hier die Zustimmung (32 Prozent) deutlich. Prozesse ist, deutlich zugenommen hat (von 39 Prozent im Vorjahr auf 91 Prozent). Der Datenschutz (77 Prozent) und ein fehlender regulatorischer Rahmen (69 Prozent) werden nun stärker als grundsätzliche 8. Nutzerzufriedenheit versus Skepsis Hemmnisse erkannt, die zusätzlich zu den unternehmensinternen Herausforderungen eine Rolle spielen. Potenziale zur Optimierung der Nutzerzufriedenheit durch Digitalisierung sehen 9 von 10 der befragten Unter- nehmen. Gerade mit Blick auf die offensichtlich unbeliebten modernen Büroraumkonzepte stellt sich die Frage: 3. Finanzierungsbereitschaft vorhanden Agieren die Immobilienunternehmen als Anbieter und die Unternehmen als Nutzer an den Bedürfnissen der Men- Während die Anfangsinvestitionen zwar noch für 57 Prozent der Unternehmen eine Hürde darstellen, wirken schen vorbei, wohl wissend, dass die Nutzerakzeptanz ein Hindernis für den Einsatz digitaler Technologien und zumindest die laufenden Kosten nur für ein Drittel der befragten Unternehmen (33 Prozent) als Hemmnis. So Anwendungen ist (53 Prozent Zustimmung)? In jedem Fall zeigt die Umfrage der Büronutzer die zu erwartenden investieren 9 von 10 etablierten Immobilienunternehmen nach eigener Aussage immerhin bis zu 5 Prozent des Unterschiede je nach Alter der Teilnehmer: Jüngere Menschen sind tendenziell offener für die abgefragten Lösun- Jahresumsatzes in die digitale Transformation. Bei PropTechs ist das Verhältnis umgekehrt. Da sich ihr Ge- gen. Somit ist davon auszugehen, dass sich auch die Nachfrage perspektivisch verschieben wird. schäftsmodell an der Digitalisierung ausrichtet, sind die hohen relativen Investments in diesem Segment nicht verwunderlich: 9 von 10 Unternehmen investieren mehr als 5 Prozent, der Großteil gar über 20 Prozent. 9. Digitale Geschäftsmodelle gewinnen an Relevanz Digitalisierung steht der vorliegenden Umfrage zufolge für verbesserte Geschäftsprozesse (94 Prozent), aber 4. Beschleunigte Entwicklung immer mehr auch für neue Geschäftsmodelle (91 Prozent). Hier ist der Unterschied zum Vorjahr besonders Unternehmen investieren derzeit auch in Technologien, die in der Branche bis vor kurzem noch eher als Zukunfts- gravierend. 2017 sahen lediglich 39 Prozent der Befragten eine Entwicklung oder Erweiterung von Geschäfts- musik galten – namentlich Blockchain, Robotics und Künstliche Intelligenz. Denn die Immobilienwirtschaft sieht modellen durch einen Einsatz digitaler Technologien und Anwendungen als gegeben. Neue Produkte und Ser- der Umfrage zufolge hier eine beschleunigte Entwicklung. Technologien und Ansätze, denen bislang eher ein vices, die sich durch die Nutzung digitaler Technologien und Anwendungen ergeben, rücken somit verstärkt langfristiges Trendpotenzial zugestanden wurde, sind aus der Sicht der befragten Unternehmen nun auch in der in den Fokus. Immobilienwirtschaft schon zu einem früheren Zeitpunkt relevant. 10. Einschätzungen zur Digitalisierung werden realistischer 5. Büroimmobilie in digitalen Fragen der Wohnimmobilie ähnlich Insgesamt scheinen die Einschätzungen der Unternehmen zum Thema Digitalisierung heute deutlich realisti- Mit Blick auf die Büroimmobilie gilt: Das Smart Office scheint große Überschneidungen zum Smart Home zu scher. Ob Datenschutz, die Reifegradschätzung des eigenen Unternehmens oder die zeitliche Einschätzung zum haben. Die befragten Immobilienunternehmen bewerten die Nachfrage nach unterschiedlichen digitalen Ansät- Trendpotenzial unterschiedlicher digitaler Technologien und Anwendungen – viele Unternehmen nehmen Hin- zen für beide Nutzungsarten ähnlich. Der Hauptaspekt ist dabei Konnektivität. Die Immobilienwirtschaft meint, dernisse und Herausforderungen im Vergleich zu den letzten beiden Digitalisierungsstudien allmählich besser dass die Vernetzung von Personen und Informationen aus einer, in eine und innerhalb einer Gewerbeimmobilie wahr. Dies liegt auch daran, dass sie Digitalisierung besser verstehen. Unternehmen setzen sich mit diesem mittlerweile von fast allen Unternehmen als Nutzer (91 Prozent) nachgefragt wird. Auch die separate Befragung Thema stärker im Kontext des eigenen Geschäftsmodells auseinander, was zu einem höheren Bewusstsein und einer repräsentativen Anzahl von Büronutzern ergab, dass diese eine entsprechende hochwertige Konnektivität strategischer Relevanz führt. Dadurch kommt es zunehmend auch zu einer realistischen Einordnung der eigenen erwarten (81 Prozent). Position im Digitalisierungsdschungel. 4 5
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 1. Fortsetzung 2. Vorwort: Martin Rodeck Wir stehen erst am Anfang Prozesse unserer Arbeit hinterfragt, in Bezug auf Wirt- schaftlichkeit, Effizienz und den Grad der Digitalisierung. Wir haben die richtige Marschrichtung eingeschlagen, 1. Immobilienwirtschaft weiterhin mit wenig digitaler Exzellenz das steht fest. Viele Marktteilnehmer haben Budgets für die digitale Transformation des eigenen Unternehmens bereitgestellt. Inzwischen agieren zahlreiche „Techies“ 2. Personelle Ressourcen als größte Hürde in Führungspositionen der Immobilienwirtschaft. Diese Entwicklung ist schon erstaunlich. Und dennoch stehen 3. Finanzierungsbereitschaft ist vorhanden wir erst am Anfang des Wandels. Martin Rodeck, Innovationsbeauftragter des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss und Vor zwei Jahren haben wir in unserer ersten Digitalisie- Executive Managing Director EDGE Technologies 4. Beschleunigte Entwicklung auch für langfristige digitale Technologien rungsstudie zum ersten Mal eine Definition des Begriffs PropTech vorgelegt. Damals habe ich in meinem Vorwort geschrieben: „Die Immobilienwirtschaft muss verste- 5. Die Büroimmobilie ist in digitalen Fragen der Wohnimmobilie ähnlich Sehr geehrte Damen und Herren, hen, dass ein Großteil der PropTechs nicht auf disruptive Technologien setzt. Innovationen wie Big Data, Block- 6. Digital Office wird falsch eingeschätzt wer hätte vor fünf Jahren gewusst, was Coworking ist? chain oder auch Building Information Modeling sind Wer hätte von Customer Journey oder User Experience keine Gefahr für das eigene Geschäftsmodell, sie sind in unserer Branche gesprochen? Wahrscheinlich nur die ein Mehrwert.“ Heute sind die jungen Geschäftsmodelle 7. Future Workspace noch mit wenig Zustimmung Marketingabteilungen in unseren Unternehmen. Doch kaum noch wegzudenken aus der Immobilienwirtschaft. heute, gerade einmal ein paar Jahre im Zyklus unserer Zahlreiche etablierte Unternehmen engagieren sich als Branche später, hat sich das Vokabular der Immobilien- Pilot, Partner und Investor und unterstützen somit Grün- 8. Nutzerzufriedenheit versus Skepsis bei modernen Bürokonzepten wirtschaft zum Teil deutlich verändert – oder zumindest derinnen und Gründer bei der Umsetzung neuer Ideen. erweitert. Eine wichtige Entwicklung, von der wir alle profitieren können! 9. Digitale Geschäftsmodelle gewinnen an Relevanz Viele Marktteilnehmer, das zeigt auch unsere dritte Di- gitalisierungsstudie, haben ihre Kompetenz in Sachen In diesem Jahr nun haben wir ganz bewusst einen spezi- 10. Einschätzungen zur Digitalisierung werden realistischer digitale Innovation und Technologieeinsatz ausgebaut. elleren Fokus gewählt: Wie wirkt sich die Digitalisierung Das liegt nicht zuletzt an den zahlreichen Veranstaltun- auf eines der wichtigsten Assets unserer Branche aus, gen, bei denen wir mit diesen Themen konfrontiert wer- die Büroimmobilie? Was wollen Nutzer eigentlich wirk- den. Keine größere Branchenveranstaltung kommt heute lich und was ist unnötig? Denn schließlich geht es doch ohne Digitalisierung aus, mindestens einmal pro Panel genau darum. Nun, da unsere Branche im digitalen Wan- wird der Begriff PropTech genannt. Und konstant werden del angekommen ist, wird es entscheidend sein, in allen 6 7
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 2. Fortsetzung 3. Vorwort: Dr. Daniel Holz Kulturwandel verstehen Bereichen zu prüfen, wo die realen Vorteile liegen. Das und werden konstant weiterentwickelt. Wir müssen aber Sie nutzen die Opportunitäten, welche die Digitalisierung gilt nicht nur für die Implementierung digitaler Lösungen stets analysieren, an welchen Stellen digitale Lösungen mit sich bringt als Treiber ihrer Entwicklung. Beispiele zur nutzerseitigen Komfort- und Effizienzsteigerung. Es tatsächlich Mehrwerte generieren. Sonst verkommt finden sich viele. So wurde etwa 1995 zum ersten Mal gilt auch für die Digitalisierung der Kundenbeziehungen, Technologie zu einer reinen Spielerei. Und dafür ist sie – der Begriff „Coworking“ im heutigen Kontext genutzt. von der Marketingansprache über die Vermietung bis hin zumindest im beruflichen Umfeld – nicht gedacht. Zehn Jahre später wurde der erste Coworking Space in zum Facility-Management. Und insbesondere gilt es für San Francisco eröffnet. Heute sind diese Flächen fester das weite Feld der digitalen Optimierung firmeneigener Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. Bestandteil der Arbeitskultur in fast allen Metropolen Prozesse im Sinne von Zeitersparnis, Kostensenkung der Welt – und ein fester Bestandteil der Immobilien- und Planungssicherheit. Die technologischen Grundla- Ihr Martin Rodeck wirtschaft. Dabei ist das eigentliche Asset der Anbieter gen wurden in allen genannten Bereichen geschaffen nicht die Immobilie, sondern das Mietverhältnis, das Dr. Daniel Holz Vorsitzender des ZIA-Ausschusses Digitalisierung ihnen eine flexible, automatisierte und effiziente Unter- und Geschäftsführer der SAP Deutschland SE vermietung ermöglicht. Sie haben ihr Geschäftsmodell zwischen dem Eigentümer und dem Nutzer angesiedelt. Dieser Plattformgedanke zeigt sich in allen Wirtschafts- zweigen und ist das Ergebnis eines Kulturwandels in un- Sehr verehrte Damen und Herren, serer Gesellschaft. wenn man das Internet nach einer Definition des Begriffs Wir möchten Ihnen helfen, diesen Kulturwandel zu verste- Kulturwandel durchforstet, wird man schnell fündig. Kul- hen und für Ihr Geschäftsmodell die passenden Chancen turwandel bezeichnet die prinzipiell unvorhersehbaren der Digitalisierung gemeinsam aufdecken. Automatisie- Veränderungen, die eine Gesellschaft in ihrer sozialen rung, Vernetzung, intelligente Auswertung, Effizienzsteige- und kulturellen Struktur über einen längeren Zeitraum rung und Erleichterung im Alltag sind nur einige positive erfährt. Aspekte der digitalen Revolution. Dabei stehen stets der Mensch, die Kundenorientierung im Fokus. Sie sollen ei- Lassen Sie uns diesen Begriff auf Unternehmen anwen- nen Mehrwert durch die Digitalisierung erfahren. den, die derzeit einen nachhaltigen Kulturwandel erfah- ren. Die Digitalisierung hat längst Einzug gehalten. Nicht alles, was möglich ist, ist erwünscht oder sinnvoll. Ganze Wirtschaftszweige haben bzw. erleben nachhal- Insofern ist eine Studie wie diese hier elementar. Lassen tige Umbrüche. Etablierte Unternehmen erweitern Ge- Sie uns gemeinsam den digitalen Wandel vollziehen. schäftsmodelle, junge Unternehmen mit digitalen Ge- Und lassen Sie uns die Arbeitswelten von morgen schaf- schäftsmodellen erobern die Märkte. Unternehmen, die fen – als Vorreiter einer gesamten Branche. den Wandel durch Digitalisierung mitgehen, überraschen mit beeindruckenden Marktwerten. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre! 8 9
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 4. Vorwort: Andreas Wende 4. Fortsetzung Flexibilität bei Mietverträgen und Technologien Kein Wunder also, dass wir uns heute mit der Frage be- sind es, die die Möglichkeiten vorstellen können. Aber denen unserer Mieter. Wir müssen begreifen, dass wir schäftigen müssen, wie die Arbeitswelten von morgen nutzen müssen sie andere. Das intelligente Büro soll eine Fehler machen und aus diesen lernen können. Das ist in aussehen. Wie lange brauchen wir noch einen eigenen Plattform für die Arbeit sein, ein Angebot an die Erwerbs- einer ebenso kapitalintensiven wie auch konservativen Schreibtisch? Wie kann unser Arbeitsumfeld kreativer, tätigen in den Flächen, aber kein Diktat. Flexibilität ist Branche wie der Immobilienwirtschaft kein einfacher kooperativer und effizienter werden? Welche Technologi- eben nicht nur bei Mietverträgen wichtig, sondern auch Gedanke, aber er muss verfolgt werden. Im Gegenzug en sind gefragt, welche sind Spielerei? Eine Nutzungsart beim Einsatz von Technologie. Wir müssen Mut mitbrin- schaffen wir damit gemeinsam die Arbeitsplätze der Zu- wie die Büroimmobilie, die von rund einem Drittel aller gen, um neue Dinge einzusetzen, deren Erfolg wir nur kunft. deutschen Erwerbstätigen genutzt wird, muss schlicht- begrenzt einschätzen können. Wir brauchen aber ebenso weg funktionieren. Sie ist das Fundament der deutschen viel Mut, um laufende Maßnahmen einzustellen, wenn Das klingt doch nach einem fairen Deal, oder? Volkswirtschaft und darf nicht zu einem Testballon zu klar ist, dass sie nicht funktionieren oder akzeptiert Lasten der Nutzer werden. werden. Beide Strategien beruhen auf einer modernen Andreas Wende, Akzeptanzkultur in Unternehmen, unseren eigenen und Vorsitzender des ZIA-Ausschusses Büroimmobilien, COO der NAI apollo real estate GmbH Was bedeutet das für Vermieter und Betreiber von Bü- roflächen? In erster Linie erfordert der digitale Wandel eine neue technologische Kompetenz. Wir müssen heute nicht wissen, wie die Technologie funktioniert, aber wir müssen verstehen, welchen Mehrwert sie liefern könnte. Dabei müssen wir uns, wie so oft in unserem Job, in Liebe Leserinnen, liebe Leser, unseren Kunden hineinversetzen. Schließlich ist es der Büronutzer, der unsere Rendite sichert und unsere Ar- zweifelsfrei leben wir in einer Zeit, in der – rein technolo- beitskraft entlohnt. Dabei ist eine Überforderung eben- gisch betrachtet – nahezu alles möglich ist. Das Smart- so schlecht wie eine Unterforderung. Wir bewegen uns phone in unserer Tasche hat längst den Computer abge- auf einem schmalen Grat zwischen Effizienzsteigerung, löst. Wir kaufen uns keine CDs und Filme mehr. Nein, wir Überforderung und Unterstützung. Auf diesem schmalen streamen jetzt. Autos finden wir an jeder Straßenecke Grat können wir nicht nach vorne schauen, Vorbilder gibt und können sie per Knopfdruck mieten. Bezahlen funk- es nämlich nicht. Wenn die Politik davon spricht, Neuland tioniert längst bargeld- und kartenlos. Facebook vernetzt zu betreten, hat sie nicht Unrecht. Natürlich können wir jeden vierten Menschen weltweit untereinander. Vor von Erfahrungen anderer lernen, doch letztlich sind es zehn Jahren hätten wahrscheinlich nur die kreativsten unsere Mieter, die über den Erfolg entscheiden. und innovativsten Denker unter uns mutmaßen können, was heute alles möglich ist. Und doch hat der Wandel Ein wichtiger Schlüssel ist deshalb Kommunikation. Las- unserer Gesellschaft rasant an Fahrt gewonnen, unser sen Sie uns offen mit Büronutzern spreche. Lassen Sie Alltag hat sich zum Teil massiv geändert. die Arbeitskräfte in ihren Flächen mitentscheiden. Wir 10 11
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 5. Design der Studie/Studienteilnehmer 5. Fortsetzung Wie bei der Studie im Vorjahr haben mehr als 300 Mitar- Ein weiterer Unterschied: Erstmals fand als neue Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Wohnungs- beiter und Mitarbeiterinnen sowohl von privatwirtschaftli- dritte Erhebungskomponente eine Umfrage statt, die (bau)unternehmen mit einem Anteil von 12 Prozent und „PropTech“ ist ein Kofferwort und chen als auch von öffentlichen Unternehmen rund um die die Digitalisierung und moderne Büroarbeitsplätze Projektentwickler mit 5 Prozent vertreten sind, scheint setzt sich aus „Property Servi- Immobilie ihre Einschätzung zum Thema Digitalisierung aus Nutzersicht beleuchten. Die Umfrage richtete der Ast der Wertschöpfungskette, auf dem Immobilien ces“ (Dienstleistungen der Immo- abgegeben. Die Studie hat zwei Schwerpunkte: zum einen sich branchenunabhängig ganz allgemein an Büro- neu entwickelt, erworben oder gehalten werden, mit ins- bilienwirtschaft) und „Technology“ zusammen. Mit „PropTech“ wird die Branche bezeichnet, den digitalen Wandel in den Unternehmen selbst und zum nutzer in Deutschland. Hieran haben sich über gesamt 42 Prozent ein deutlich größeres Gewicht zu ha- in der Immobiliendienstleistungen durch tech- anderen den Bedarf an bzw. die Nachfrage von digitalen 3.000 Personen beteiligt. ben als die Dienstleistungsseite (Asset/Property/Facility nische Lösungen angereichert und/oder verän- Ansätzen seitens der Büronutzer. Die Basis der Studie bil- Manager, Berater/Vermittler mit insgesamt 26 Prozent). dert werden. PropTechs sind häufig Start-ups dete ein standardisierter Fragebogen. Zunächst erfolgt der Blick auf die erstgenannte Er- Hier gilt es zu bedenken, dass die meisten der teilneh- und richten sich sowohl an Unternehmen (B2B) hebungssäule, die Befragung privater und öffentlicher menden PropTech-Unternehmen sicherlich ebenfalls als als auch an Endverbraucher (B2C). Sie zielen Zudem möchten wir in diesem Jahr auch wieder einen Unternehmen rund um die Immobilienwirtschaft. Hier Dienstleister klassifiziert werden müssen und beispiels- entweder auf effizienzsteigernde Maßnahmen etwas weiteren Blick über den Tellerrand wagen: Wir ha- zeigt sich: Die Teilnehmer bilden fast die komplette weise auch mancher Projektentwickler seine Leistung für bestehende Prozesse oder auf die Einfüh- ben offene Interviews mit wichtigen Akteuren aus anderen Wertschöpfungskette ab, verteilen sich aber ungleich- als reine Dienstleistung anbietet, ohne auf eigenes Risiko rung neuer Technologien und Geschäftsmodel- Branchen, die der Immobilienwirtschaft im Rahmen der mäßig. Einen Schwerpunkt weisen sie im Feld der Immo- in die Bauphase einzutreten. le ab, die ältere ablösen könnten. Digitalisierung teils viele Jahre voraus sind, durchgeführt. bilieninvestoren und Bestandshalter (25 Prozent) auf. Diese geben wertvolle Einblicke und Anregungen, wie uns die Digitalisierung unserer Branche gelingen kann. FRAGE 2 Wie hoch ist der Jahresumsatz Ihres Unternehmens? FRAGE 1 bis 10 Mio. € p.a. Bis p. a. 14% Welcher der folgenden Kategorien gehört das Unternehmen an, das Sie im Rahmen dieser Umfrage vertreten? p. a. > 10 bis 30. Mio. € p.a. 11% > 30 bis 100 Mio. € p.a. p. a. 36% Asset/Property Manager 9% > 100 bis 250 Mio. € p.a. p. a. 11% Berater/Vermittler 13% Facility Manager 4% p. a. > 250 Mio. € p.a. 28% Immobilieninvestor/Bestandshalter 25% Mit Blick auf den Jahresumsatz zeigt sich bei den Teil- diese Kategorie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei Non-Property-Unternehmen 3% nehmern bei 30 bis 100 Millionen Euro ein Schwer- über 250 Millionen Euro; knapp 3 von 10 Unternehmen Projektentwickler 5% punkt; fast 4 von 10 befragten Unternehmen fallen in liegen in dieser Umsatzklasse. PropTech-Unternehmen 10% Wohnungs(bau)unternehmen 12% Stadtwerke 2% Sonstige 16% 12 13
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 6. Momentbetrachtung: Digitalisierung in den Unternehmen 6. Fortsetzung Klassische Unternehmen investieren auf den ersten Blick investieren knapp 9 von 10 Unternehmen mehr als 5 Pro- eher wenig in Digitalisierungsmaßnahmen: Der Umfrage zent des Jahresumsatzes in die Digitalisierung, rund 65 zufolge fließen bei 85 Prozent der etablierten Immobi- Prozent der Unternehmen kommen gar auf mehr als 20 lienwirtschaft weniger als 5 Prozent des Jahresumsatzes Prozent. Neben der üblicherweise großen Bedeutung von in den eigenen digitalen Fortschritt. In Verbindung mit den Digitalisierung ist hier als weiterer Grund der oft erheblich oben dargestellten Umsatzklassen jedoch relativiert sich geringere absolute Gesamtumsatz im Vergleich zu etab- Wie viel Geld investieren die Unternehmen in Digita- ergebnisse eine Momentaufnahme zum Stand der Digi- das Bild: Absolut betrachtet weisen nicht wenige der eta- lierten Unternehmen zu nennen. Bei insgesamt geringeren lisierung? Wie schätzen sie ihren digitalen Reifegrad talisierung innerhalb der jeweiligen Unternehmen dar- blierten Unternehmen erhebliche Investitionen im deut- Umsätzen wirken sich entsprechende Invesitionen relativ ein? Analog zum Vorjahr lässt sich anhand der Umfrage- stellen. lich siebenstelligen Eurobereich auf. Bei den PropTechs betrachtet per se höher aus. FRAGE 3 FRAGE 4 Wie viel Prozent des Jahresumsatzes investiert Ihr Unternehmen ungefähr in In welchem Reifegrad der digitalen Transformation befindet sich Ihr Unternehmen? Maßnahmen zur Digitalisierung? 17% a) Klassische Unternehmen: Orientierungsphase 14% 20 % 4% b) PropTech-Unternehmen: 20 % 65% 14 15
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 6. Fortsetzung 7. Trends, Themen, Potenziale – Schwerpunkt Office Der Anteil der Unternehmen, die sich in der Orientie- lisierung liegen. Insgesamt befindet sich der Großteil der An die Momentaufnahme schloss sich in der Umfrage richteten, gab es noch einen separaten Fragenkatalog rungsphase befinden, liegt in diesem Jahr bei 14 Pro- befragten Unternehmen (77 Prozent) weiterhin entweder der Blick auf die nahe Zukunft und auf Themen an, die für die eingangs erwähnten Endnutzer von Bürogebäu- zent – und somit um 3 Prozentpunkte niedriger als im in der Entwicklungs- oder aber in der Etablierungsphase mit der Nachfrage und den Herausforderungen für den den – Angestellte unterschiedlicher Unternehmen aus Vorjahr (2017: 17 Prozent). Daraus lässt sich ableiten, (2017: ebenfalls 77 Prozent). weiteren digitalen Wandel verbunden sind. Neben Fra- den verschiedensten Branchen –, die zu ihrem Arbeits- dass einige Unternehmen die nächsthöhere Etappe gen, die sich an Unternehmen der Immobilienwirtschaft umfeld befragt wurden. erreicht haben, wobei dies hier (und auch bei den nach- Rund 8 Prozent der Befragten sehen sich bereits deut- folgenden Betrachtungen) aufgrund des naturgemäß lich fortgeschritten („digitale Exzellenz“). Im Vergleich FRAGE 5 nicht exakt deckungsgleichen Umfragekreises beider zum Vorjahr gab es hier eine Steigerung um 2 Prozent- Wie beurteilen Sie das zukünftige Trendpotenzial der folgenden digitalen Technologien und Jahre nur unter Vorbehalt zu konstatieren ist. punkte (2017: 6 Prozent). Ein Teil des Wachstums ergibt Anwendungen? sich möglicherweise unter den genannten Vorbehalten Den Studienergebnissen zufolge ist der Anteil der Unter- aus der Etablierungsphase. Unabhängig davon gilt: Die 2017 Big Data/Data Mining, Data Analytics, Blockchain, nehmen in der Entwicklungsphase deutlich gestiegen: befragten Unternehmen, die nach eigener Angabe eine Cloud-Technologie, Plattformen, Smart Contracts, 3D-Drucker, Künstliche Intelligenz, von 39 Prozent auf 45 Prozent. In der Etablierungsphase digitale Exzellenz aufweisen, sind meist PropTech-Un- mobile Arbeitsgeräte digitale Ökosysteme Visual/Augmented Reality Internet of Things Robotics jedoch ist ein Minus von 6 Prozentpunkten (von 38 Pro- ternehmen (65 Prozent). Vor allem Immobilieninvestoren/ zent auf 32 Prozent) zu verzeichnen. Dies könnte auch Bestandshalter und Wohnungs(bau)unternehmen sehen an der realistischeren Selbsteinschätzung dank der stei- sich bislang eher in der Orientierungs- und Entwick- genden Fachkenntnis der Branche im Bereich der Digita- lungsphase. kurzfristig (< 5 Jahre) mittelfristig (5–9 Jahre) langfristig (> 10 Jahre) 2018 Big Data/Data Mining, Data Analytics, Mobility, Plattformen und digitale Ökosysteme, KI/Machine Learning, Blockchain, Smart Contracts, DEFINITION DER REIFEGRADPHASEN mobile Arbeitsgeräte VR/AR, BIM, IoT 3D-Drucker Robotics Orientierungsphase: Einsatz ausgewählter digitaler Lösungen; Informationen überwiegend in nicht digitaler Form; keine konkrete Digitalisierungsstrategie; zahlreiche Medienbrüche in Prozessen Entwicklungsphase: beginnende Digitalisierung; Informationen teilweise in digitaler, strukturierter kurzfristig (< 5 Jahre) mittelfristig (5–9 Jahre) langfristig (> 10 Jahre) Form; Unterstützung der betrieblichen Prozesse teilweise ohne Medienbrüche; erste strategische Initia- tiven zur Digitalisierung Etablierungsphase: fortschreitende Digitalisierung; viele Informationen in digitaler, strukturierter Form; Im Vergleich zum vergangenen Jahr zeigt sich: Die nun aber Big Data, Virtual und Augmented Reality Unterstützung wesentlicher Prozesse ohne Medienbrüche; fortschreitende Vernetzung von Produkten Zeiträume, bis die unterschiedlichen Technologien (VR/AR) oder auch das Internet of Things (IoT), die und Leistungen und Ansätze ihr Potenzial entfalten, werden als ten- nicht mehr mit mittelfristigem, sondern mit kurzfris- Digitale Exzellenz: vollständig digital transformiert; Unterstützung aller Prozesse ohne Medienbrüche; denziell kürzer eingeschätzt. Themen wie mobile tigem Trendpotenzial (für die kommenden fünf Jah- Informationstechnologie zu einer Kernkompetenz entwickelt; kontinuierliche digitale Innovation Arbeitsgeräte oder Plattformen und digitale Ökosys- re) gesehen werden. Building Information Modeling teme werden wie im Vorjahr auf der kurzfristigen (BIM), das im vergangenen Jahr noch nicht abgefragt Zeitschiene verortet – wenig verwunderlich, da sie wurde, wird ebenfalls als Thema der kommenden bereits heute weit verbreitet sind. Hinzu kommen fünf Jahre gewertet. 16 17
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 7. Fortsetzung 7. Fortsetzung FRAGE 6 Welche Bedeutung messen Sie den folgenden Herausforderungen im Rahmen der Umsetzung Ihrer Digitalisierungsstrategie bei? 2017 Fehlende personelle Ressourcen n folgenden Herausforderungen 72% im Rahmen 22% 7% Fehlende Digitalisierungsstrategie gsstrategie bei? 66% 19% 15% Intransparente Datenstruktur, mangelnde Datenqualität 65% 26% 9% Veraltete, nicht integrierte Software 58% 29% 13% Fachkräftemangel 57% 34% 8% Unkenntnis der Einsatzmöglichkeiten 50% 35% 15% Fehlende Ausbildung 49% 41% 10% Datenschutz/Rechtlicher Rahmen 47% 43% 10% Mangelnde Reife der Technologien 37% 53% 10% Mangelnde finanzielle Mittel 36% 47% 17% Geringe Mitarbeiterakzeptanz 28% 50% 22% Digitalisierung/Digitale Technologien nicht relevant 13% 21% 66% g 2018 Fehlende personelle Ressourcen im Unternehmen 74% 21% 5% Fehlende Digitalisierungsstrategie 69% 16% 15% Intransparente Datenstruktur, mangelnde Datenqualität 67% 26% 7% Fachkräftemangel am Markt 63% 32% 5% Datenschutz 57% 33% 10% Veraltete, nicht integrierte Software 56% 30% 14% Unkenntnis der Einsatzmöglichkeiten 50% 39% 11% Mangelnde finanzielle Mittel 43% 35% 22% Fehlende Unterscheidung zwischen IT und Digitalisierung 37% 40% 23% Geringe Mitarbeiterakzeptanz 29% 52% 19% Digitalisierung/Digitale Technologien nicht relevant 16% 19% 64% Eine erwartete Beschleunigung wird auch bei den lang- und damit auch „gefühlt“ früher greifbar. Zum anderen fristigen Trends der Umfrage von 2017 deutlich: Block- beschleunigt sich die Entwicklung in vielen Bereichen hohe Bedeutung Hohe geringe Bedeutung Geringe keine Bedeutung Keine chain, Robotics und künstliche Intelligenz sind in der der Immobilienwirtschaft aber auch tatsächlich. Immer aktuellen Umfrage alle in Richtung eines mittelfristigen mehr Unternehmen wollen „BIM-ready“ sein. Zudem Dass es auf dem Weg zu mehr Digitalisierung in den Un- Allerdings gilt: Einer fehlenden Digitalisierungsstrategie Zeitraums vorgerückt, verbleiben aber an der Grenze von experimentiert die Branche selbst bereits bei standar- ternehmen mehr oder weniger hohe Hürden gibt, haben wird derzeit häufiger eine hohe Bedeutung beigemes- mittel- bis langfristig (also etwa 9 bis 10 Jahre in der disierbaren Vermietungsaufgaben mit auf Blockchain bereits unsere Studien der vergangenen Jahre gezeigt. sen als im Vorjahr. Dies deutet darauf hin, dass nach wie Zukunft). Der 3D-Druck rangiert hier ohne Veränderung basierenden Smart Contracts. Das aktuelle Ergebnis zeigt, dass dabei im Wesentlichen vor zu oft digitale Insellösungen vorangetrieben werden, bei einem mittelfristigen Trendpotenzial. die gleichen Herausforderungen fortbestehen: Es fehlt an ohne dass es eine weiter reichende Vision gibt und eine Den beiden Erklärungsansätzen gegenübergestellt personellen Ressourcen im Unternehmen, es mangelt an entsprechende Implementierung in die Gesamtstrategie Zwei Erklärungsansätze für die tendenziell kürzeren Zeit- werden muss die Frage, wo sich die Erwartungen als einer übergreifenden Digitalisierungsstrategie und an ei- der Unternehmen erfolgt. Dabei werden die negativen räume: Zum einen diskutiert die Immobilienwirtschaft Hype herausstellen und welche gänzlich neuen An- ner ausreichenden Datenqualität und -struktur. Mindes- Auswirkungen des Nichtvorhandenseins einer solchen mittlerweile bereits länger und auch immer tiefgehender sätze – die zum heutigen Zeitpunkt noch nicht so prä- tens zwei Drittel der befragten Unternehmen nennen ei- Strategie immer stärker erkannt. über die unterschiedlichen Technologien. Die Branche ist sent sind –, von noch größerer Bedeutung sind als die nen dieser drei Aspekte – ein insgesamt recht ähnliches sensibilisierter als früher, die Bilder werden plastischer oben genannten. Bild wie im Vorjahr. 18 19
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 7. Fortsetzung 7. Fortsetzung Im Rahmen dieser Studie wurden die Umfrageteilnehmer beliebt; sie rangieren dort auf dem zweiten Platz. Bei um ihre Einschätzung für zwei separate Nutzerzielgrup- den Gewerbeimmobilien landet die Mieter-App nur im pen (Wohn- und Gewerbeimmobilien) gebeten. Für beide unteren Mittelfeld. Dennoch ist auch im gewerblichen Gruppen sieht die Mehrheit der Befragten in fast allen Bereich der digitale Abruf immobiliennaher Dienstleis- genannten Punkten eine große Nachfrage. In beiden tungen für immerhin 8 von 10 Umfrageteilnehmer re- Ebenfalls häufig wird der generelle Fachkräftemangel am möglichkeiten im aktuellen Geschäftsmodell (50 Pro- Fällen ganz oben steht die Konnektivität der jeweiligen levant. Noch relevanter sind die Themen Smart Home Markt genannt (63 Prozent) – dies trifft die Immobilien- zent) werden ebenfalls nennenswerte Herausforderun- Wohn- beziehungsweise Gewerbeimmobilie, ganz unten beziehungsweise Smart Office. Diese liegen jeweils auf wirtschaft unlängst auch im Kerngeschäft, offensichtlich gen gesehen. stehen nachbarschaftsbezogene soziale Netzwerke be- dem dritten Rang. Auch eine Ladestation für E-Fahrzeu- aber auch mit Blick auf qualifiziertes Personal für Digita- ziehungsweise Community Apps. ge scheint den Studienteilnehmern nutzungsunabhän- lisierungsaufgaben. Im Datenschutz (57 Prozent), der si- Auffällig ist, dass eine geringe Mitarbeiterakzeptanz gig von Relevanz und erreicht in beiden Kategorien die cherlich aufgrund der EU-Datenschutz-Grundverordnung überwiegend keine große Hürde mehr zu sein scheint. Dazwischen variiert die Reihenfolge, sofern eine ver- Top 5. Die genannten Zahlen spiegeln wohlgemerkt die (DSGVO) häufiger genannt wurde, in einer veralteten, Im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Tendenz nicht gleichbare Lösung für beide Nutzergruppen abgefragt Anbieterseite wider. Wie sich im weiteren Verlauf dieser nicht integrierten Software- und Datenbanklandschaft verändert. Auch 2017 haben nur 3 von 10 Befragten eine wurde: So sind aus Anbietersicht Mieter-Apps im Sinne Studie zeigen wird, weist die Nachfragerseite hier durch- (56 Prozent) wie auch in der Unkenntnis von Einsatz- Hürde bei der Mitarbeiterakzeptanz gesehen. von Self-Service-Mieterportalen bei Wohnungen extrem aus andere Prioritäten auf. FRAGE 7A FRAGE 7B Wie hoch sehen Sie die Nachfrage für die folgenden digitalen Anwendungen Wie hoch sehen Sie die Nachfrage für die folgenden digitalen Anwendungen bei Nutzern von Wohnimmobilien? bei Nutzern von Gewerbeimmobilien? a) Nutzer von Wohnimmobilien b) Nutzer von Gewerbeimmobilien Konnektivität 39% 44% 14% 2% Konnektivität 58% 33% 9% 0% Mieter-App/Self-Service-Mieterportal … 1 30% 53% 14% 3% Intelligentes Workplace-Management „Smart Desks“1… 40% 43% 15% 3% Smart Office 2 36% 52% 11% 1% Smart Home2 23% 55% 19% 3% Automatisiertes Parkplatzmanagement 36% 42% 18% 4% Interessenten-Apps/ Immobilienportal… 22% 53% 20% 5% Ladestation für E-Fahrzeuge 34% 50% 13% 4% Ladestation für E-Fahrzeuge 22% 50% 24% 4% BIM-fähiges Gebäudemodell 31% 47% 20% 2% Automatisiertes Parkplatzmanagement… 21% 46% 25% 8% Digitale Türschlösser 29% 45% 21% 5% Smart Metering 21% 43% 29% 8% Smart Metering 27% 46% 24% 3% Digitaler Abruf (immobiliennaher) Dienstleistungen … 3 20% 50% 27% 4% Digitaler Abruf (immobiliennaher) Dienstleistungen … 3 26% 52% 16% 6% 24/7-Kundenbetreuung 4 20% 41% 33% 6% Mieter-App/Self-Service-Mieterportal 4 26% 43% 25% 5% 24/7-Kundenbetreuung 5 21% 37% 33% 9% Digitale Türschlösser 12% 38% 45% 5% Interessenten-Apps/ Immobilienportal 18% 40% 30% 12% Mieterstrommodell 11% 43% 41% 5% Community-Marktplatz für temporäre An- und Vermietung6… 17% 42% 31% 10% Community-Marktplatz für temporäre An- und Vermietung …5 10% 35% 40% 14% VR-/AR-Besichtigungen 16% 39% 37% 8% VR-/AR-Besichtigungen 9% 48% 37% 6% Mieterstrommodell 15% 37% 38% 11% Nachbarschaftsbezogene Social/Community Apps… 9% 28% 52% 11% Nachbarschaftsbezogene Social/Community Apps… 7% 17% 49% 27% Sehr hoch Hoch Gering Sehr gering Sehr hoch Hoch Gering Sehr gering 1 „Smart Desks“, u. a. die App-unterstützte, intelligente Platzzuweisung nach persönlicher und täglicher Präferenz. 1 Bescheinigungswesen, Schadensmeldungen, Beschwerdemanagement über eine Mieter-App/ein Self-Service-Mieterportal. 2 Smart-Office-Angebote wie Licht-, Heizungssteuerung, Sicherheitssystem, Echtzeit-Verbrauchsanalyse etc. 2 Smart-Home-Angebote wie Licht-, Heizungssteuerung, Sicherheitssystem, Echtzeit-Verbrauchsanalyse etc. 3 Digitaler Abruf (immobiliennaher) Dienstleistungen wie Concierge, Reinigungsservice, Postservice etc. 3 Digitaler Abruf (immobiliennaher) Dienstleistungen wie Concierge, Reinigungsservice, Postservice etc. 4 Bescheinigungswesen, Schadensmeldungen, Beschwerdemanagement über eine Mieter-App/ein Self-Service-Mieterportal. 4 24/7-Kundenbetreueung, z. B. durch Chatbots. 5 24/7-Kundenbetreueung, z. B. durch Chatbots. 5 Community-Marktplatz für temporäre An- und Vermietung, tages- und stundenweise. 6 Community-Marktplatz für temporäre An- und Vermietung, tages- und stundenweise. 20 21
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 7. Fortsetzung 7. Fortsetzung Top-5-Nachfrage für digitale Anwendungen nach Nutzergruppen Nutzer von Wohnimmobilien Nutzer von Gewerbeimmobilien Gegenwärtig werden der Umfrage zufolge von jedem Insgesamt scheint die Bereitschaft, innerhalb der unter- 1 Konnektivität 1 Konnektivität dritten Unternehmen Ladestationen für E-Fahrzeuge an- schiedlichen Felder aktiv zu werden, weniger ausgeprägt, 2 Mieter-App/Self-Service-Mieterportal 2 Intelligentes Workplace-Management „Smart Desks“ geboten – weitere 26 Prozent planen dies für die kom- als es die durch die gleichen Unternehmen subjektiv be- 3 Smart Home 3 Smart Office menden fünf Jahre. Insgesamt würden dann fast 6 von obachtete Nachfrage vermuten lässt. So sehen 74 Prozent 4 Interessenten-Apps/Immobilienportal 4 Automatisiertes Parkplatzmanagement 10 Teilnehmern entsprechende Ladestationen anbieten. der Unternehmen eine relevante Nachfrage nach digitalen 5 Ladestationen für E-Fahrzeuge 5 Ladestationen für E-Fahrzeuge Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass dies flächende- Türschlössern bei Gewerbeimmobilien und 50 Prozent bei ckend für sämtliche (eigene oder betreute) Immobili- Wohnimmobilien. Auf der aktuellen Agenda beziehungs- FRAGE 8 enbestände gilt, dürfte aber dennoch als erfreuliches weise auf derjenigen für die kommenden fünf Jahre ha- Die folgenden digitalen Anwendungen … Ergebnis im Sinne einer zunehmenden Nachhaltigkeit ben dies jedoch nur 41 Prozent der Befragten. 60% 56% 59% gewertet werden. Ob dieses Angebot einer tatsächlichen 51% 52% 52% Nachfrage gegenübersteht, bleibt auf der Basis der un- Das Thema Smart Metering wird von 6 beziehungsweise 47% 49% 50% 45% 46% 40% 41% 41% 26% ten stehenden Auswertung der Aussagen der Nutzerseite 7 von 10 Unternehmen (Wohn- beziehungsweise Gewer- 40% 29% 36% 36% 23% abzuwarten. benutzung) als nachfragerelevant eingestuft. Tatsächlich 30% 37% 36% 37% 30% 27% 24% 27% 27% 30% aktiv sind/werden voraussichtlich jedoch nur 46 Prozent. 20% 27% 30% 27% Wenig überraschend sind auch die Ergebnisse zum The- Bei Mieterstrommodellen, dem automatisierten Parkplatz- 20% 17% 19% 27% 33% ma Konnektivität: 27 Prozent der Unternehmen haben management etc. zeigen sich ähnliche Trends: Die Nach- 26% 10% 18% 18% 11% 11% 16% 13% 11% 17% 17% 14% 15% 15% Räume mit den entsprechenden Voraussetzungen und frage wird offensichtlich gesehen, gehandelt wird jedoch 8% 0% Services im Angebot, weitere 29 Prozent wollen hier nicht immer entsprechend. Die Frage ist, welche Ursache Digitaler Abruf (immobiliennaher) Türschlösser Nachbarschaftsbezogene Social/ Community E-Fahrzeuge Mieterstrommodell Gebäudemodell Immobilienportal Community-Marktplatz/ Plattform für temporäre AR-Besichtigungen Office* Konnektivität Parkplatzmanagement Metering Intelligentes Workplace-Management „Smart Community-Marktplatz/Plattform für temporäre An- und Vermietung1 Nachbarschaftsbezogene Social/ Community Apps Automatisiertes Parkplatzmanagement Mieterstrommodell Intelligentes Workplace-Management „Smart Desks“2 24/7-Kundenbetreuung*3 Digitale Türschlösser BIM-fähiges Gebäudemodell Smart Metering VR-/AR-Besichtigungen Interessenten-Apps/ Immobilienportal Digitaler Abruf (immobiliennaher) Dienstleistungen4 Self-Service-Mieterportal*5 ce6 Konnektivität Ladestation für E-Fahrzeuge 24/7-Kundenbetreuung Mieter-App/Self-Service-Mieterportal noch aktiv werden. Insgesamt wären es somit in fünf diese augenscheinlich mangelnde Konsequenz hat. Smart Offi Jahren immerhin 56 Prozent der Unternehmen. Dienstleistungen* Smart Die bisherigen Ergebnisse zeigen: Die digitale Kommu- An- und Vermietung* BIM-fähiges Es folgt das Thema Smart Office: 15 Prozent bieten be- nikation mit den Nutzern – sowohl von Gewerbe- als Interessenten-Apps/ Desks“* VR-/ Apps reits Smart Offices an, weitere 37 Prozent planen dies auch von Wohnräumen – scheint aus Sicht der Immo- Automatisiertes Mieter-App/ für die Zukunft. Ähnliche Werte finden sich bei der di- bilienwirtschaft nachgefragt zu werden. Rund 6 von Angaben in Prozent gitalen Kommunikation (Mieter-Apps, Mieter-Self-Ser- 10 teilnehmenden Unternehmen schätzen zudem die vice-Portal) und beim Abruf digitaler immobiliennaher 24/7-Kundenbetreuung als wichtig ein, wobei hier 4 von ... bieten wir direkt an ... planen wir in den kommenden 5 Jahren anzubieten Dienstleistungen: Die Summe der Unternehmen, die 10 auch bereits aktiv sind oder in den kommenden fünf hier bereits Leistungen anbieten, und derer, die ent- Jahren entsprechende Lösungen anbieten möchten. In sprechende Leistungen planen, liegt jeweils bei über vielen Fällen wird dies allerdings nicht ohne automati- 50 Prozent. Die übrigen abgefragten Punkte sind nicht sierte Chatsysteme und Bots erfolgen können. ... bieten wir direkt an ... planen wir in den kommenden 5 Jahren anzubieten einmal für jedes zweite Unternehmen relevant. Hierzu zählen zum Beispiel Interessenten-Apps und Mieterpor- Um die Sicht der Anbieter aus der Immobilienwirtschaft 1 Community-Marktplatz für temporäre An- und Vermietung tages- und stundenweise. 2 „Smart Desks“: u. a. die App-unterstützte, intelligente Platzzuweisung nach persönlicher und täglicher Präferenz. tale, eine 24/7-Kundenbetreuung sowie Community- mit der Einschätzung der Nachfrageseite, also der Im- 3 24/7-Kundenbetreueung, z. B. durch Chatbots. 4 Digitaler Abruf (immobiliennaher) Dienstleitungen wie Concierge, Reinigungsservice, Postservice etc. Marktplätze und Plattformen für temporäre An- und mobiliennutzer, vergleichen zu können, haben wir mehr 5 Bescheinigungswesen, Schadensmeldungen, Beschwerdemanagement über eine Mieter-App/ ein Self-Service-Mieterportal. 6 Smart-Office-Angebote wie Licht-, Heizungssteuerung, Sicherheitssystem, Echtzeit-Verbrauchsanalyse, etc. Vermietung. als 3.000 Büronutzer befragt. 22 23
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 7. Fortsetzung 7. Fortsetzung Wären Sie bereit, als Kunde nicht von einem Menschen, sondern von einem Chatsystem betreut Wie wichtig ist Ihnen, dass Ihr Arbeitgeber Post-Packstationen bereitstellt, an denen man jederzeit zu werden, wenn dieses immer erreichbar wäre? Pakete abgeben und abholen kann? Büronutzer-Befragung, n = 3.000 Büronutzer-Befragung, n = 3.000 Ja, auf jeden Fall 6,1 % Sehr wichtig 7,4 % Eher ja 16,0 % Eher wichtig 15,5 % Keine Meinung 8,9 % Keine Meinung 13,7 % Eher nein 34,7 % Weniger wichtig 21,4 % Nein, auf keinen Fall 34,3 % Gar nicht wichtig 42,0 % 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Mit Blick auf Chatbots wird deutlich: Der Mensch möchte mit Menschen kommunizieren. Chatsysteme sind insgesamt Auch die Verknüpfung von Arbeits- und Privatleben, hier mit Bezug zu E-Commerce-Angeboten, scheint in der Bürowelt bei 7 von 10 Befragten bislang nicht relevant. Nur 22 Prozent der Büronutzer wären für Bots und Co. offen. weniger angekommen zu sein, als dies vielleicht zu erwarten gewesen wäre. Zumindest sind Packstationen vom eige- nen Arbeitgeber nicht gefragt. Das bestätigen 63 Prozent der befragten Büronutzer. Wie wichtig ist Ihnen, dass das Gebäude, in dem Sie arbeiten, nach Nachhaltigkeitskriterien (z. B. Ener- Wie wichtig ist Ihnen, dass Ihr Arbeitgeber Elektromobilitätsangebote (z. B. E-Car-Sharing, gieeffizienz) zertifiziert ist? E-Ladestation) bereitstellt? Büronutzer-Befragung, n = 3.000 Büronutzer-Befragung, n = 3.000 Sehr wichtig 8,5 % Sehr wichtig 7,8 % Eher wichtig 23,7 % Eher wichtig 15,9 % Keine Meinung 15,2 % Keine Meinung 10,4 % Weniger wichtig 24,9 % Weniger wichtig 22,1 % Gar nicht wichtig 27,7 % Gar nicht wichtig 43,8 % 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Die Immobilienbranche investiert seit Jahren in Nachhaltigkeitszertifikate. Wie wichtig sind diese aber für die Nutzer, die Ladestationen für E-Fahrzeuge wurden seitens der Unternehmen als durchaus relevant angesehen – sowohl mit Blick auf in einer Gewerbeimmobilie arbeiten? Hier gibt immerhin jeder dritte der 3.000 privaten Umfrageteilnehmer an, dass ein die beobachtete Nachfrage (84 Prozent) als auch auf die entsprechenden eigenen Aktivitäten (59 Prozent). Die Menschen, Zertifikat wichtig sei. Allerdings überwiegen auch hier die negativen Stimmen. die in Gewerbeimmobilien arbeiten, werten die Bedeutung von Elektromobilitätsangeboten allerdings überwiegend als gering (66 Prozent). Nur 24 Prozent halten solche Angebote in der Arbeitsplatzumgebung für wichtig. Wie wichtig sind Ihnen moderne Büroarbeitskonzepte (z. B. Telefonkabinen, Kreativräume) Wie wichtig ist für Sie an Ihrem Arbeitsplatz die Qualität der Telefon-, LAN- und WLAN-Verbindung? am Arbeitsplatz? Büronutzer-Befragung, n = 3.000 Büronutzer-Befragung, n = 3.000 Sehr wichtig 11,6 % Sehr wichtig 58,4 % Eher wichtig 20,0 % Eher wichtig 22,9 % Keine Meinung 16,4 % Keine Meinung 5,0 % Weniger wichtig 25,6 % Weniger wichtig 8,2 % Gar nicht wichtig 26,4 % Gar nicht wichtig 5,5 % 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Raum schaffen für die Digitalisierung – mittels moderner Büroraumkonzepte, wie sie beispielsweise bei Co-Working-An- Die mit Abstand größte Bedeutung hat nach Meinung der befragten Nutzer das Thema Konnektivität: Für 81 Prozent bietern zu finden sind, offerieren Unternehmen ihren Mitarbeitern ruhige Telefonkabinen und Kreativräume für Stehbe- der Büronutzer ist die Qualität der Telefon-, LAN- und WLAN-Verbindung an ihrem Arbeitsplatz wichtig. Dies ist insofern sprechungen. Darüber hinaus bieten sie allgemeine Arbeitsflächen, die flexibel nutzbar sind. Solche Konzepte sind für wenig verwunderlich, als diese Verbindungen längst elementare Grundausstattung und Voraussetzung für modernes 32 Prozent der befragten Privatpersonen attraktiv. Der Großteil ist somit offensichtlich anderer Auffassung: 52 Prozent Arbeiten sind. halten sie für weniger wichtig. 24 25
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 7. Fortsetzung 7. Fortsetzung Grundsätzlich gilt mit Blick auf die Befragung der Bü- „nice to have“ Wirkung zeigt. Letztendlich entscheidet FRAGE 9 ronutzer: Jüngere Nutzer werten die Bedeutung der jedoch der Nutzer darüber, welche Anwendungen und Bitte bewerten Sie die folgenden Aussagen: Digitale Technologien und Anwendungen führen zu einer … abgefragten Angebote im Schnitt höher als ältere. Die Technologien er akzeptiert und welche nicht. Ihn in die Relevanz der Angebote könnte also steigen, sobald die Angebotsplanung mit einzubeziehen und seine Reakti- ......Geschäftsprozessoptimierung/ -automatisierung Geschäftsprozessoptimierung/-automatisierung 54% 40% 6% 0% heute jüngeren Generationen die Nachfrage dominieren. onen und Anforderungen zu eruieren, ist daher beson- ... Möglichkeit der Entwicklung/ Erweiterung der ... Möglichkeit der Entwicklung/Erweiterung der Geschäftsmodelle 46% 45% 9% 0% Letztendlich werden die Digital Natives – also Personen, ders wichtig. Für Unternehmen gilt somit die Prämisse: Geschäftsmodelle Angaben in Prozent ... Erhöhung der ... Nutzerzufriedenheit Nutzerzufriedenheit 29% 64% 7% 0% die in einer digitalen Welt aufgewachsen sind und ver- „Fragt eure Nutzer!“ Sie sollten integraler Bestandteil siert mit digitalen Technologien und Anwendungen um- des Wandels sein. Es gilt, ein Change-Management für ......Belastbarkeit Belastbarkeitder derEntscheidung/ Vorhersage Entscheidung/Vorhersage 23% 59% 18% 0% gehen können – ab einem gewissen Punkt das Gros der Endverbraucher zu gestalten und die Möglichkeiten und ......Kosteneinsparung Kosteneinsparung 20% 44% 33% 3% Gesellschaft stellen. Vorteile speziell für „Non-Digital-Natives“ aufzuzeigen. ......Reduzierung Reduzierungdes desEnergie- Energie-und undRessourceneinsatzes* Ressourceneinsatzes* 12% 46% 36% 5% Auch wenn in der Altersgruppe der über 60-Jährigen die ... sehr hohen ... ... hohen ... ... niedrigen ... ... sehr niedrigen ... Insgesamt ist somit eine deutliche Diskrepanz zwi- Grundskepsis etwas höher liegen könnte, gibt es auch schen Angebots- und Nachfrageseite festzustellen. Be- unter ihnen viele Menschen, die online bestellen und ein * z. B. von Strom, Wasser etc. gründen lässt sich dies möglicherweise dadurch, dass Smartphone haben. Infolgedessen müsste die Kommu- die Digitalisierung aus Nutzersicht nur dort sinnvoll er- nikation zur Darstellung der Vorteile vielleicht etwas an- Betrachtet man nun wieder die Ergebisse der eingangs Allerdings ist dieses Ziel keineswegs das einzige: Ein scheint, wo sie die eigentliche Arbeit unterstützt bezie- ders gestaltet werden. dargestellten Unternehmensbefragung, so wird deutlich, nahezu ebenso hoher Anteil der Befragten (93 Prozent) Wahrgenommene vs. tatsächliche Nachfrage hungsweise ermöglicht – nicht aber dort, wo sie nur als dass rund 94 Prozent der teilnehmenden Unternehmen sieht durch den Einsatz digitaler Technologien und An- in digitalen Technologien und Anwendungen die Chan- wendungen eine erhöhte Nutzerzufriedenheit. Im Vorjahr cen sehen, Geschäftsprozesse zu optimieren und zu wurde dieser Aspekt lediglich von 45 Prozent der Befrag- Wahrgenommene vs. tatsächliche Nachfrage für Büroimmobilien automatisieren. Dies ist letztlich eines der primären ten als relevante Chance gesehen. 91% Einsatz digitaler Technologien und Anwendungen führt zu Ziele, das durch Digitalisierung erreicht werden soll. 100 88% 80 84% 81% einer… 60 Veränderung wahrgenommener Effekte von digitalen Technologien und Anwendungen 40 32 % 24% 100 93% 91% 20 80 0 Smart Office Ladestationen für E-Fahrzeuge Konnektivität 60 45 % 39% Immobilienunternehmen Büronutzer 40 20 0 Erhöhte Nutzerzufriedenheit Entwicklung oder Erweiterung von Geschäftsmodellen 2017 2018 Gerechnet wird außerdem damit, dass den Unternehmen In den beiden letztgenannten Aspekten dürfte zum Ausdruck Möglichkeiten rund um die Entwicklung oder Erweite- kommen, wie sehr sich durch die anhaltende Diskussion rung der Geschäftsmodelle eröffnet werden – dies wird des Themas Digitalisierung eine lange eher verengte Sicht von 91 Prozent bestätigt. Auch hier ist der Unterschied (oft wurde Digitalisierung als bloßes Übertragen analoger zum Vorjahr enorm: 2017 waren es nur rund 39 Prozent. auf digitale Prozesse gesehen) nun erweitert hat. 26 27
Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? Das digitale Büro – unternehmerische Utopie oder Nutzerwunsch? 7. Fortsetzung 7. Fortsetzung FRAGE 11 Wie beurteilen Sie die Rahmenbedingungen für digitale Technologien und Anwendungen in Deutschland? 4% Überdurchschnittlich Durchschnittlich Unterdurchschnittlich FRAGE 10 Bitte beurteilen Sie die folgenden Hindernisse für den Einsatz digitaler Technologien und Anwendungen: 46% 50% Angaben in Prozent Datenschutz 33% 44% 20% 3% Unkenntnis der Einsatzmöglichkeiten im Geschäftsmodell 27% 36% 29% 8% Fehlende Fachkompetenz 26% 48% 21% 5% IT-Sicherheit 21% 42% 32% 5% Regulatorischer Rahmen und Standards 18% 51% 25% 5% Investitionskosten 17% 40% 40% 3% Nutzerakzeptanz 12% 41% 39% 8% Laufende Kosten 5% 28% 56% 11% Sehr starkes Hindernis Starkes Hindernis Geringes Hindernis Sehr geringes Hindernis Als allgemeine Hindernisse für den Einsatz digitaler Tech- Investitionskosten sehen 57 Prozent der Befragten als nologien und Anwendungen werden der Datenschutz Hindernis für einen Einsatz digitaler Technologien und An- (77 Prozent) und die fehlende Fachkompetenz (74 Pro- wendungen. Die laufenden Kosten werden hingegen nicht zent) gesehen. als nennenswerte Hürde wahrgenommen: 67 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie darin lediglich Rund 69 Prozent der Befragten sehen zudem die (feh- ein geringes bis sehr geringes Hindernis sehen. lenden) regulatorischen Rahmenbedingungen und Stan- dards als Problemfeld. Hier bietet sich ein Dialog der Immerhin 53 Prozent der Befragten sehen in der Nutzer- Rund 96 Prozent der befragten Unternehmen werten ziehungsweise unterdurchschnittlich. Dies entspricht im Immobilienwirtschaft mit der Politik an, um der Branche akzeptanz ein Hindernis für den Einsatz digitaler Techno- die Rahmenbedingungen digitaler Technologien und Wesentlichen den Ergebnissen des Vorjahres sowie der mehr Verlässlichkeit und Halt zu geben. logien und Anwendungen. Anwendungen in Deutschland als durchschnittlich be- allgemeinen Diskussion, auch über die Branche hinaus. 28 29
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