Duale Ausbildung: Schule und Fußball - unipub
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Duale Ausbildung: Schule und Fußball Vor- und Nachteile dieses Bildungsweges Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Naturwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von David Mayer am Institut für Sportwissenschaften Begutachter: Mag. Dr. Phil. Gerald Payer Graz, Juni 2021
Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre hiermit Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet habe und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. 29.06.2021 Mayer David Graz, am Unterschrift 3
Danksagung Sehr großer Dank geht an meine Eltern, die mich mein ganzes Leben immer voll unterstützen und die mir alles in meinem Leben ermöglicht haben. Ohne sie hätte ich nicht die Möglichkeiten für mein jetziges Leben gehabt und auch wäre meine Liebe zu dem Fußball nicht so entflammt, wenn von zuhause nicht dieses Verständnis und dieser Enthusiasmus geherrscht hätte. Weiters möchte ich mich bei meinem Betreuer Mag. Dr. Phil. Gerald Payer bedanken. Er steht mit Rat und Tat zur Seite und nimmt sich für seine Studenten immer Zeit. Er brachte mich bei der Umsetzung der Arbeit immer wieder auf gute Ideen und wie man diese auch umsetzen könnte. Auch ein Dank geht an alle meine ehemaligen Spielerkollegen, Trainer, Funktionäre und weitere Personen, die mich in meinem Fußballleben begleitet haben. Ohne dieses Umfeld wäre ich nie zum großartigsten Sport der Welt gekommen und wäre so lange darin verblieben. Danke an die Steiermark Sturm Graz Akademie unter der Leitung von Herrn Dipl. Päd. Dietmar Pegam, dem Administrativen Leiter Mag. David Tauschmann und dem U18 Akademie Trainer Arnold Wetl für die kooperative Zusammenarbeit und der Ermöglichung der Durchführung der Interviews. Natürlich auch ein Dank an die interviewten Spieler, welche sich unentgeltlich an ihren freien Tag der Woche zur Verfügung gestellt haben. 4
Vorwort Mein ganzes Leben begleitet mich schon der Fußball in den verschiedensten Funktionen, wie zum Beispiel als aktiver Spieler, Funktionär oder Trainer. Mich hat schon immer die Komplexität dieses Sports fasziniert, wo man auf so viele Fähigkeiten und Fertigkeiten achten muss, um diesen Sport erfolgreich ausüben zu können. In meiner zwanzigjährigen Laufbahn in diesem sogenannten Fußballgeschäft sind mir im Laufe der Zeit einige Veränderungen aufgefallen. Der Sport wurde immer athletischer, taktischer und auch kognitiv fordernder. Reichten in früheren Zeiten wenige Trainings, um ein sehr gutes Niveau zu erreichen, so muss man in der Gegenwart schon sehr viel mehr an Zeit und Opferbereitschaft aufbringen, um sich an der Spitze des Sports etablieren zu können. Durch dieses Bewusstwerden dieser Veränderungen kam in mir der Gedanke auf, sich die Leistungsschmieden des Fußballs genauer anzuschauen und über dieses Zusammenspiel von Fußball und der verbundenen schulischen Ausbildung der Akademien eine Arbeit zu verfassen. Wichtig war es mir in meiner Arbeit auch wichtige Bausteine und Zusammenhänge für eine erfolgreiche Ausbildung aufzuzeigen. 5
Inhaltsverzeichnis Einleitung ........................................................................................................... 7 Theoretischer Teil ............................................................................................ 11 1. Die Entwicklung des österreichischen Fußballs .................................... 12 2. Ist-Zustand im österreichischen Fußball ................................................ 18 3. Ergebnisse des österreichischen Fußballs ............................................ 24 4. Kinderfußball ......................................................................................... 27 5. Duale Ausbildung in der Bildungswissenschaft ..................................... 29 6. Die Fußballakademien (AKA) ................................................................ 30 7. Gesetzliche Grundlage für die Kooperation zwischen Akademie und Schule ........................................................................... 35 7.1 Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben in den Akademien .... 40 7.2 Konzeption und Umsetzung in der Akademie Steiermark Sturm Graz ...................................................................................................... 49 7.3 Die sportliche Ausbildung .............................................................. 54 7.4 Das Spiel ....................................................................................... 57 8. Die Vor- und Nachteile der dualen Ausbildung ...................................... 61 Empirischer Teil ............................................................................................... 64 1. Empirische Erhebung ............................................................................ 64 2. Begründung der Forschungsmethode ................................................... 65 3. Qualitative Interviews als Forschungsmethode ..................................... 65 4. Interviewpartnerinnen/Interviewpartner ................................................. 66 5. Methodik der Datenerhebung & -erfassung ........................................... 66 6. Methodik der Auswertung ...................................................................... 67 6.1 Gegenstand der Analyse ............................................................... 68 6.2 Kategoriebildung/Kategoriedefinition ............................................. 68 6.3 Einzelanalyse ................................................................................ 69 7. Auswertung der Leitfadeninterviews ...................................................... 70 7.1 Gründe für den Besuch einer Fußballakademie ............................ 70 7.2 Chancen für professionelle Karriere .............................................. 71 7.3 Vorteile einer Fußballakademie..................................................... 72 7.4 Nachteile einer Fußballakademie .................................................. 73 7.5 Resümee über Schulauswahl........................................................ 74 7.6 Schwerpunkt der Ausbildung......................................................... 75 7.7 Veränderungswünsche ................................................................. 76 8. Resümee der Ergebnisse ...................................................................... 76 9. Quellenverzeichnis ................................................................................ 79 6
Einleitung Einleitung Diese Arbeit beschäftigt sich mit der dualen Ausbildung am Beispiel einer Fußballakademie in Österreich. Sie geht auf die Entwicklung der österreichischen Fußballakademien, den Ist-Zustand im österreichischen Fußball, Kinderfußball, die gesetzlichen Grundlagen und vor allem auf die Vor- und Nachteile des dualen Ausbildungssystems „Fußballakademie“ näher ein. Als Hauptforschungsfrage wird beleuchtet „Welche Vor- und Nachteile sehen Schülerinnen und Schüler einer Fußballakademie in ihrem Ausbildungsweg gegenüber Schülerinnen und Schülern, die in ihrer Freizeit ins Fußballtraining gehen?“ Um diese Fragestellung zu klären, wird der Autor Schülerinnen und Schüler einer österreichischen Fußballakademie befragen und die Antworten dann mit adäquater Literatur analysieren. Gunnar Prokop (o.J.), ein bekannter österreichischer Sporttrainer, hat folgende Meinung über den österreichischen Fußball: „Die Leute wollen den österreichischen Fußball offenbar gar nicht sehen, sonst wäre ja zum Beispiel die Austria jedes Mal ausverkauft. Bei Real Madrid oder in Deutschland kommen die Zuschauer, Woche für Woche. 80.000 Leute in Dortmund zum Beispiel. Und da soll mir dann bitte keiner erklären, dass es nur daran liegt, dass Deutschland so viel größer ist als Österreich. Denn wo ist der große Unterschied zwischen den Städten Wien und Dortmund?“ Genau diesem Trend - der fehlenden Sportdisziplin entgegenzuwirken - hat sich der Fußball in Österreich verschrieben und unterstützt dies mit einer „Spitzensportausbildung“ (vgl. Fußballakademie Burgenland GmbH, o.J., o.S.). Die Spielerinnen und Spieler, welche einen Platz an einer österreichischen Fußballakademie finden, werden in ihrem Können im Bereich Fußball gefördert und optimiert, so dass sie im Laufe ihrer Entwicklung einen Platz im Profisport erlangen können. Trotz dieser einmaligen Gelegenheit der Ausbildung ist ein Abschluss an einer der Akademien noch keine Garantie für eine Karriere im Profifußball. 7
Einleitung Deshalb setzt die österreichische Nachwuchsförderung auf eine parallele Ausbildung, die ebenfalls die Allgemeinbildung einbezieht, für den Fall, dass eine Spielerin/ein Spieler keine Chance erhält. Vielfach haben junge Spielerinnen und Spieler in der Vergangenheit die Chance auf eine Profikarriere vor eine fundierte Ausbildung gesetzt und für ihren Traum alles riskiert. Wirtschaft und Fußball sind sich jedoch heute einig darüber, dass dies nicht sein muss. Um Enttäuschungen und verfehlten Lebensträumen vorzubeugen, riefen Entscheiderinnen und Entscheider die duale Ausbildung auf den Plan. In Deutschland spricht sich ein Politiker und Jurist, der gleichfalls als Sportfunktionär agiert, für die Verbindung zwischen Sport und Bildung aus. Theo Zwanziger betont dabei die Ganzheitlichkeit in der Ausbildung (vgl. Weisbarth & Henkel, 2011, S. 9). Neben einer sportlich-taktischen Ausbildung nennt er die Persönlichkeitsbildung als entscheidenden Bestandteil der Nachwuchsförderung der Zentren in Kooperation mit ihren Partnerschulen in Deutschland. In der Sportwissenschaft ist die Beschäftigung mit der Thematik Fußball und Fußballakademien nicht ausgereift. Dies gilt nicht nur für Österreich, sondern für nahezu alle europäischen Staaten (vgl. Lewentz, o.J., o.S.). In der Forschung wurde die Thematik noch im Jahr 1980 nicht als ernsthafter Untersuchungsgegenstand anerkannt. Damals sollte er im Rahmen der Sozialwissenschaften in Form einer Magisterarbeit untersucht werden (vgl. Elias & Dunning, 2003, S. 42) Eine quantitative Forschung liegt deshalb kaum vor und auch qualitativ befinden sich diese Untersuchungen nicht auf einem wissenschaftlichen Niveau. Dies ist beispielsweise daran zu erkennen, dass das Budget der Bundesliga nicht veröffentlicht wird. Im Falle einer seltenen Veröffentlichung sind die Zahlen eher zweifelhaft (vgl. Huber, 2015, o.S.) 8
Einleitung In der Regel zählen die Grunddaten zu den Zahlen, die erhoben und veröffentlicht werden. Darunter verstehen sich Fernsehzeiten, Einsatzminuten der einzelnen Spielerinnen und Spieler sowie Wettbewerbe (vgl. Österreichische Fußball-Bundesliga, o.J., o.S.). Jedoch gilt dies nicht für den Amateurbereich, denn dort ist eine nachvollziehbare Erhebung der Daten nicht gegeben. Erst zur Jahrhundertwende beauftragte der Oberösterreichische Fußballverband (OÖFV) ein webbasierendes System, das Daten im Amateurbereich regional übergreifend erfasste. Kontinuierlich wurde dieses System in ganz Österreich etabliert (vgl. Österreichischer Fußball- Bund, o.J., o.S.). Zusätzlich liefen sowohl im professionellen Bereich als auch im Amateursegment zwei Neuerungen ab: Einerseits untersuchte das Institut für Höhere Studien (IHS) zwischen 2005 und 2009 den „Fußball in Österreich“ (vgl. Ritzinger, 2005, S. 30) und anderseits analysierte das Institut für Sportökonomie (SPEA) Daten zum „Wirtschaftsfaktor Fußball“ (vgl. Österreichischer Fußballverbund, 2020, o.S.) Die Untersuchungen fanden mithilfe quantitativer Forschungsmethoden (Fragebogen, statistische Auswertung) statt. Die Untersuchungsgegenstände teilten sich in Fußballvereine und Fanklubs in Österreich auf. Die Zielsetzung lag auf der Untersuchung der wirtschaftlichen Effekte des Fußballs. Zum ersten Mal generierten die Forscherinnen und Forscher nicht nur Zahlen, sondern interpretierten sie auch. Dies erwies sich als schwierig, da die Daten weder eine hohe Qualität noch Quantität aufwiesen. Als Ergebnis bildete sich heraus, dass grundlegende Entscheidungen im Fußball in Österreich auf zwei Faktoren beruhen: die „Expertinnen und Experten“-Meinung und die informelle Gruppe. 9
Einleitung Es stellte sich weiterhin heraus, dass Maßnahmen, die einer präzisen Analyse der wirtschaftlichen Gegebenheiten entbehrten, kaum erfolgreich waren. Dies rief eine Umstrukturierung auf den Plan, der sich die „ÖFB Zukunftswerkstatt“ annahm (vgl. Ritzinger, 2005, S. 42). Als Grundlage für diese Arbeit sind aus den angeführten Gründen nur wenige Quellen vorhanden, denn wissenschaftliche Arbeiten und Theorien sind selten zum Thema Fußball in Österreich. Zudem sind relevante Daten nur lückenhaft vorhanden und die zur Thematik vorliegenden Meinungen sind aufgrund ihrer hohen Anzahl schwer strukturierbar. Auf dieser Ausgangsbasis soll im Folgenden das genutzte Untersuchungsdesign dargelegt werden. Um sich einer wissenschaftlichen Untersuchung anzunähern, sind zunächst Vermutungen zu den nicht vorhandenen Untersuchungsgründen anzustellen. Die geringen Qualitäten österreichischen Fußballs werden vielfach mit unlauteren Methoden in Verbindung gebracht. Dazu werden Schwarzgeldzahlungen im österreichischen Fußball und eine Ausnutzung des Ehrenamtes genannt (vgl. Irndorfer, 2013, S. 102). Da beide Vermutungen auf Gesetzesbrüche zurückzuführen sind, sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in diesem Bereich kaum zu erwarten. Die zweite Vermutung scheint schwer untersuchbar, da das Ehrenamt in Österreich einen angesehenen Status hat, der die österreichische Gesellschaft ausmacht. Eine Kritik an diesem würde einer Gesellschaftskritik gleichkommen. Als Forschungsmethode entschied sich der Autor aufgrund dieser mangelnden Zahlen und Studien für qualitative Interviews. Eine genauere Erläuterung zu seinen Forschungsmethoden und den gewonnenen Erkenntnissen ist im empirischen Teil zu finden. 10
Theoretischer Teil Theoretischer Teil Die vorliegende Arbeit soll das Thema Fußballakademien so erläutern, dass die Notwendigkeit ihrer Entstehung aus der Geschichte des österreichischen Fußballs deutlich wird. Bereits die Entstehungsgeschichte zeigt einen Zusammenhang des Sports mit der schulischen Ausbildung auf. Die Weiterentwicklung in Form von Akademien brachte die Möglichkeit, den Sport und die Ausbildung in dieser Disziplin zu professionalisieren. Die Meilensteine, die zu einer geförderten Profikarriere führten, sollen dargestellt werden, so dass der heutige Ist- Zustand der österreichischen Fußballakademien entstand. Im Rahmen der bildungswissenschaftlichen Untersuchung liegt der Fokus auf den gesellschaftlichen Veränderungen in der Anerkennung des Fußballs als Beruf in Österreich. Dies wird anhand der Kooperation Akademie / Schule dargelegt und mit den österreichischen Lehrplänen legitimiert. Danach beschreibt diese Arbeit die Umsetzung in den Schulen, um den Übergang zwischen Theorie und Praxis zu verdeutlichen. Anhand dessen sollen unterschiedliche Formen der Umsetzung erörtert und miteinander verglichen werden. Exemplarisch soll dies am Beispiel der Kooperation Sturm Graz mit den Partnerschulen in Graz weitergeführt werden. Dabei werden die Vor- und Nachteile der dualen Ausbildung weiter erörtert. Dies soll auch den Schwerpunkt der Arbeit bilden, um schlussendlich eine klare Aussage darüber treffen zu können, welcher Ausbildungsweg für Profisportlerinnen und Profisportler zu präferieren ist. Letztendlich soll aufgezeigt werden, wie die Verbindung zwischen Bildung und Fußball zu einer erfolgreichen Karriere mit einem Plan B führt. Damit fasst diese Arbeit die Zukunftsperspektiven für junge Spielerinnen und Spieler an Fußballakademien zusammen. 11
Theoretischer Teil 1. Die Entwicklung des österreichischen Fußballs Fußball ist nicht nur eine Sportart, die sich einer großen Beliebtheit in der Öffentlichkeit erfreut; Fußball hat eine Geschichte. Der Wissenschaft ist bis heute keine eindeutige zeitliche Einordnung des Beginns des Fußballs möglich. Zu bestimmen ist allerdings die Erfolgsgeschichte desselben, denn dadurch wurde die Festlegung von Regeln notwendig. Es entstand ein einheitliches Regelwerk. Erste Aufzeichnungen darüber belegen, dass ein erster Entwurf im Jahr 1863 in England entstand. Im Kreise einer Gruppe von Studentinnen und Studenten der Universität Cambridge entwarf ein Beratungsteam ein Minimum an Regeln. Dahinter stand die Motivation die unterschiedlichen Fußballclubs zusammen zu fassen und damit einen gewissen Standard zu kreieren. Es brauchte ganze sechs Sitzungen des Teams, um eine einstimmige Entscheidung herbeizuführen. Dies brachte den Startschuss als Voraussetzung des Eintritts vom Fußball in die Wettbewerbsfähigkeit (vgl. Bausenwein, 2006, S. 252f.) Darauf aufbauend gründete man im selben Jahr die Football Association (FA). Sie entstand am 26. Oktober 1863 in London. Die Beratungen wurden sogar in Form von Dokumentationen der Treffen veröffentlicht. Dazu diente die damals populäre Sportzeitschrift „Bell´s Life“. In diesem Stadium wurde jedoch noch nicht definiert, wie viele Spielerinnen und Spieler in einer Mannschaft sein sollen oder wie lange ein Spiel dauern soll. Auch die Form des Balles wurde noch nicht festgelegt. Die Notwendigkeit einer Schiedsrichterin/eines Schiedsrichters wurde im Jahr 1891 für gültig erklärt. Sehr früh allerdings wurde klargestellt, dass Fußball kein Sport der Gewalt ist und es in jedem Fall um „Fair Play“ gehen muss. Anhand dieser Kriterien lassen sich heute noch Schlussfolgerungen auf die Charaktere der Beteiligten ziehen. Es gab zu diesem Zeitpunkt klare Vorstellungen über die Werte, welcher dieser Sport vermitteln soll. 12
Theoretischer Teil Noch im selben Jahr führte dies dazu, dass die öffentliche Schule in England den Fußball als Spiel in seine Curricula aufnahm, um „zur Ausbildung im Sinne der britischen Herrschaft“ (vgl. Zeyringer, 2014, S. 30) beizutragen. Drei Jahre später veranstaltete man den ersten Wettbewerb als FA-Cup. Ausgetragen wurde dieser von der Football Association. Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren fünfzehn Mannschaften, die aus hohen Schulen stammten. Die Siegerinnen und Sieger belohnte die Association mit einem Gewinn in Höhe von zwanzig Pfund. Außerdem verlieh sie einen Silberpokal sowie ein Endspiel mit zweitausend Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion. Der FA-Cup fand bis ins Jahr 2011 mit insgesamt 763 Teams statt. Damit entwickelte er sich zum größten Pokalbewerb im englischen Fußball. Im Jahr 2016 stellte die Association ein Preisgeld in Höhe von 1,8 Millionen Pfund zur Verfügung (vgl. ebd., 2014, S. 31). Im Zuge der Industrialisierung kam es zu vermehrten Handelsbeziehungen zwischen England und den restlichen europäischen Ländern. Damit verbreitete sich der Trend des „football“ auch im Ausland durch Mundpropaganda. Dadurch kann auch Österreich auf die ursprünglichen englischen Wurzeln im Fußball zurückblicken (vgl. Bausenwein, 2014, S. 304f.). Mit der Entwicklung des Fußballs einher ging parallel die Entwicklung der Akademien im Bereich des Fußballs. Da der Fußball nun im öffentlichen Interesse stand und als professioneller Sport galt, musste der Nachwuchs entsprechend professionell ausgebildet werden. Bis dahin erlangten zahlreiche Spielerinnen und Spieler ihre Fähigkeiten in Parks, wo eingezäunte Vierecke aufgestellt waren. Darin konnte Fußball gespielt werden, so dass viele Schülerinnen und Schüler diese sogenannten „Käfige“ für sich nutzten. So verbreitete sich der Fußball einerseits im Rahmen des Stundenplans als auch durch die aktive Freizeitgestaltung. 13
Theoretischer Teil Da der Fußball immer mehr zum Mittelpunkt im Sport wurde, rückte dieser immer mehr von der Freizeit in einen professionellen Rahmen. Innerhalb der Sportklubs gründete man deshalb vermehrt U10 und U8 Teams. Dadurch konnten auch jüngere Kinder an den Sportereignissen teilhaben (vgl. Skocek, Weeisgram & Mauhart, 2004, S. 318f.). Die Entwicklung der Ausbildung im Fußball übernahm der wirtschaftlich denkende Unternehmer Frank Stronach in den Jahren um 2000. So repräsentierte er in den Jahren 2000 bis 2005 den Bundesliga-Präsidenten (vgl. News (apa/red), o.J., o.S.). Im Herbst 2000 entstand die „Fachschule für Computer- und Kommunikationstechnik mit integrierter Ausbildung zur/zum Leistungssportlerin/Leistungssportler“. Zunächst wurden dort 22 motivierte Fußballspielerinnen und Fußballspieler in die Akademie von Hollabrunn aufgenommen und kostenlos zu Profispielerinnen und Profispielern ausgebildet. Somit konnten die ersten Spielerinnen und Spieler ihren Traum verwirklichen. Diese erste österreichische Fußballakademie setzte den ersten Meilenstein für eine nachfolgende fundierte Aus- und Weiterbildung des Fußballs. Die Unterrichtsform nannte sich damals „geschützte Werkstatt“. Diese strebte stets nach dem Optimum in der Ausbildung. Um der Akademie einen Schwerpunkt zu verleihen, wurde sie dreifach gegliedert. Die drei Säulen gestalten eine Zusammenarbeit zwischen Schule, Sport und individueller Förderung (vgl. Wiener Zeitung o.A., 2000, o.S.). Die Ausarbeitung der Curricula vollzog sich zusammen mit den zuständigen politischen Abteilungen. Dabei bestimmten diese Abteilungen nun auch die Dauer der Ausbildung auf fünf Jahre. Daneben wurden Fächer für den Lehrplan ergänzt, die auf den Sport bezogen waren. Damit hoben sich die Akademien eindeutig von den regulären Schulen ab, denn dort herrschte eine strikte Trennung zwischen Regelunterricht am Vormittag und Sportunterricht am Nachmittag (vgl. APA OTS, 2000, o.S.). Dies wiederum beeinflusste den Fußballbund in Österreich, der Schlüsse 14
Theoretischer Teil aus diesem Umbruch in der Ausbildung zog. So begann dieser im Jahr 2000 die Arbeit für den Nachwuchs zu erweitern und zu optimieren. Daraus resultierte die Gründung von Landesverbandsausbildungszentren (LAZ). Sie basieren auf einer Kooperation aus „den Stammvereinen, den Schulen und den Eltern“. Es galt die Talente der Jungen außerschulisch in den Ausbildungszentren zu fördern. Dies ging so weit, dass sie auch an den Wochenenden zu Wettbewerben antraten. So konnte eine zusätzliche individuelle Förderung neben der Schule erzielt werden (vgl. Österreichischer Fußballbund, 2000, o.S.). Die Schule war dabei jederzeit im Bilde, so dass von einer Zusammenarbeit gesprochen werden kann. Den Landesverbandsausbildungszentren nachgelagert waren die Bundesliga-Nachwuchszentren, die BNZ. Wenn eine BNZ gewisse Kriterien erfüllt, die „Personal, Infrastruktur, Betreuung (und) Schulkooperationen“ betreffen, besteht die Möglichkeit einer Bildung einer Fußballakademie. Allerdings bleibt dabei zu beachten, dass in ganz Österreich lediglich 12 solcher Akademien existieren dürfen, welche durch den Österreichischen Fußballverband legitimiert werden (vgl. ebd.). Das Alleinstellungsmerkmal der Fußballakademien ist durch die Kooperation zwischen Schule und Sport gegeben. Die Auflage dazu lautet: Es muss „mindestens eine Schulkooperation mit einer berufsbildenden mittleren Schule“ und zumindest zwei „Schulkooperation(en) mit (...) maturaführenden Schule(n)“ vorhanden sein (vgl. Österreichischer Fußballbund, 2000, S. 13). 15
Theoretischer Teil Dadurch wird gleichzeitig das Mindesteintrittsalter bei 14 Jahren vorausgesetzt. Damit soll sichergestellt sein, dass die Jugendlichen sich sowohl auf ihre Schullaufbahn als auch auf den Profisport konzentrieren können. Eine/Ein Schulkoordinatorin/Schulkoordinator stimmt die Termine ab und kann verfügen, dass in Einzelfällen ein Training während der regulären Schulzeit stattfindet (vgl. Österreichischer Fußballbund, 2000, S. 13). Da der Anstoß der Gründung der Fußballakademien aus der Wirtschaft stammt, muss die Motivation der verantwortlichen Persönlichkeiten betrachtet werden. Dazu wird das Fußballländerspiel zwischen Österreich und den USA vom 22. April 1998 im Ernst Happel Stadion in Wien beleuchtet. Dieses Spiel verlor Österreich mit 0 Toren zu 3 Toren der Amerikaner. Frank Stronach war damals im Publikum und konnte die Niederlage nicht begreifen. Danach wuchs in ihm die Idee, dass Österreich ein Land ist, das zu den Besten gehören sollte. Daran wollte er mit Optimierungen arbeiten (vgl. Kurier o.A., 2013, o.S.). Als Geschäftsmann unterstütze er den nationalen Fußball einerseits mit finanziellen Mitteln, forderte gleichzeitig aber auch Änderungen in der Struktur. Zu dieser Strukturveränderung gehörte auch die Entstehung der Fußballakademien. Erfolgsorientiert erklärte Stronach den Weltmeistertitel zum Ziel. Dies sollte bei der WM im Jahr 2006 in Deutschland verwirklicht werden. Zusätzlich lautete der Plan, dass die Vereine aus Österreich sich in Europa wieder etablierten. Wenn diese hohen Ziele auch nicht erreicht wurden, so sollten die Akademien für den Fußball doch bleiben. Und mit ihnen überlebte auch das allgemeine Bedürfnis nach einem verbesserten Fußball in Österreich (vgl. ebd). Der Stand einer Fußballakademie wird vom Fußballbund in Österreich bestimmt. Dazu sind vier Ziele notwendig. Zu diesen gehört auch, dass jedes Bundesland eine Fußballakademie beherbergt (vgl. ebd.). 16
Theoretischer Teil Somit soll ein Rahmen für die Bestimmungen gesetzt werden. Damit ist die Suche nach Talenten nicht regionalabhängig. Zusätzlich sollten alle Schülerinnen und Schüler „sportlich(e), schulisch(e) bzw. beruflich(e)“ Ausbildung ermöglichen zu können“ (Stronach, zitiert in: Kurier o.A., 2013, o.S.). Die verschiedenen Vereine sind zudem zu einer engen Zusammenarbeit aufgerufen, denn nur so kann ein passender Einstieg des Nachwuchses in den Profifußball gewährleistet werden. Die Modelle für das Training setzen das Ziel in eine Profikarriere sowohl national als auch international. Die Spielerinnen und Spieler sollen in die Nationalmannschaften eingegliedert werden und dadurch die sportliche Zukunft ihres Landes mitbestimmen (vgl. Österreichischer Fußballbund, 2000, S. 4). In Zahlen meint dies, dass ein Spieltag in der Bundesliga in Österreich in sechs Spielen höchstens 168 Spielerinnen und Spieler braucht. In Kombination mit der darunter gelegenen Liga sind es höchstens 392 Spielerinnen und Spieler, welche spielen müssen. Reduziert wird diese Anzahl durch internationale Spielerinnen und Spieler, welche in österreichischen Teams spielen. Aus den Absolventinnen- und Absolventenzahlen der österreichischen Nachwuchsakademien ergeben sich 348 Nachwuchsspielerinnen und -spieler, die pro Jahr auf den Markt kommen. Anhand der Zahlen wird deutlich, dass das optimistische Ziel, dass alle Absolventinnen und Absolventen in den Profisport gehen, nicht realisierbar ist und bleibt. Zwar kann ein gewisser Teil auch auf dem internationalen Markt einen Platz finden, jedoch sind die Chancen aufgrund der hohen Konkurrenz eher gering (vgl. ebd.). Im nächsten Kapitel folgt eine Aufstellung des Ist-Zustandes des österreichischen Fußballs. 17
Theoretischer Teil 2. Ist-Zustand im österreichischen Fußball Bei einer Betrachtung des heutigen österreichischen Fußballs gilt der Dachverband als übergeordnete Organisation, worunter die neun Landesverbände sowie die Österreichische Fußball-Bundesliga (BL) zusammengefasst sind (vgl. Zeyringer, 2014, S. 41). Zusätzlich gestaltet er die Toto-Jugendliga mit. In Kooperation mit den verschiedenen Vereinen repräsentiert er zudem den Berufsfußball des Landes, die im Jahr 2012 in der Österreichischen Fußball-Bundesliga zu finden war. Abbildung 1 zeigt eine Auflistung aller österreichischen Fußballvereine. Aus der Feder des Wiener Fußball-Verbandes stammt die Definition der Aufgaben für die Landesverbände. Es treten jedoch trotzdem immer wieder Unterschiede zwischen den Regionen auf. Dies hängt mit der Zweckbindung der Landesverbände zusammen, der in der Förderung des Sportes innerhalb des jeweiligen Bundeslandes besteht. Er übernimmt die Vertretung der Interessen aller Mitglieder. Zudem werden Verbandspiele und Wettbewerbe organisiert. Die Unterstützung vereint sportliche als auch finanzielle Maßnahmen. Im Gesamten obliegt ihm ebenfalls die Ausbildung der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und der Trainerinnen und Trainer, so dass ein ganzheitliches Konzept entstehen kann. Im Mittelpunkt bleibt selbstverständlich die Förderung des Nachwuchses in den Landesverbandsausbildungszentren (vgl. Wiener Fußballverband, o.J., o.S.). 18
Theoretischer Teil Abbildung 1: Liste der Fußballvereine in Österreich (Fandom, o.J., o.S.) Dieses Konzept wird in Interessenkreisen auch “Der österreichische Weg“ genannt. Spielerinnen und Spieler sowie Trainerinnen und Trainer werden vom ÖFB parallel ausgebildet. Die Konzentration dieser Konzeption sieht eine Stärkung des Breitensports als auch des Frauenfußballs vor. Daneben bildet die Talentförderung ein weiteres Standbein und auch die elitäre individuelle Förderung von Nationalspielerinnen und Nationalspielern gehören in den Mittelpunkt dieses Konzeptes. Im Jahr 2008 fand die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz statt. Im Hinblick darauf wurde bereits ab dem Jahr der Vergabe 2003 ein Projekt des ÖFB gestartet. Die Challenge 2008 forderte Höchstleistungen von allen Beteiligten und baute den “Österreichischen Weg“ zusätzlich aus (vgl. OEFB, o.J., S. 41). 19
Theoretischer Teil Im Laufe dieser intensiven Vorbereitung wurde 2005 ein Individualtrainerinnen-/Individualtrainermodell integriert. Dies geschah im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen dem ÖFB und den verschiedenen Bundesligavereinen. Um die Zukunft des österreichischen Fußballs zusätzlich zu stärken, wurde in der Zukunftsklausur 2007 “Der österreichische Weg - Challenge 2012“ beschlossen. Darin beschlossen die Mitglieder die Kriterien zur Optimierung des österreichischen Fußballs. Eingeschlossen sind darin einerseits ein Bekenntnis zum Nachwuchsfußball auf allen Ebenen sowie der Grundsatz: Ohne Breite keine Spitze. Die Spielerinnen und Spieler verbleiben im Mittelpunkt der Ausbildung, so dass ebenfalls die Struktur der österreichischen Talentförderung erhalten wird. Betont wurden abermals die elitäre individuelle Förderung der talentiertesten Spielerinnen und Spieler sowie die Herausarbeitung von Chancen für die österreichischen Talente. Die Dreifachgliederung Fußball – Schule – Beruf soll im Gleichgewicht liegen und die geeignetsten Trainerinnen und Trainer sollten zum Nachwuchs gehören (vgl. OEFB, o.J., S. 23). Unter dem Punkt “Ohne Breite keine Spitze“ ist zu verstehen, dass der Kinderfußball die Grundlage für die Sicherung des Nachwuchses in Österreich geworden ist. „Durch einen breiten Unterbau im Kinderfußball sollen sich Talente sowohl über Vereine als auch über Talentförderungseinrichtungen systematisch entwickeln und ihre individuellen Leistungsmaxima erreichen können“ (OEFB, o.J., S. 32). Abbildung 2 soll verdeutlichen, wie der ÖFB den Weg vom Kinderfußball zum Profisport sieht: 20
Theoretischer Teil Abbildung 2: Der österreichische Weg – Ohne Breite keine Spitze (OEFB, o.J., S. 51) Im Jahr 2017 wurden wiederum neue Richtlinien zur Gründung von Fußballakademien verfasst. Der Österreichische Fußballbund tat dies mit der Zielsetzung, die Ausbildung von Profispielerinnen und Profispielern zu optimieren und damit den Nachwuchs nachhaltig zu fördern. Sehr populär ist die sogenannte Red Bull-Akademie. Sie wurde im Jahr 2014 in Betrieb genommen. Weitere Akademien entstanden auf Landesebene. Dazu gehörte die Fußballakademie Burgenland. Zuvor hatte der Österreichische Fußballbund (ÖFB) ein Programm für Schulungen der 12 Akademien in Österreich gestartet, das im April 2016 verwirklicht wurde. 21
Theoretischer Teil Zusätzlich entstand eine Kooperation mit dem Nationalen Zentrum für Frauenfußball. Sie dient dazu, dass der Informationsfluss zu den Nachwuchsspielerinnen und Nachwuchsspielern transparent und nachhaltig vollzogen wird. Speziell lag der Schwerpunkt dieses Programms in einer Anti-Doping- Kampagne, in der die Grundlage für einen sauberen, gesunden und fairen Sport in der Zukunft geschaffen wurde. Die Schulungen waren altersgerecht konzipiert und wurden interaktiv durchgeführt, um die Inhalte in ein eigenverantwortliches Verhalten umzuwandeln. Insgesamt dauerte das Akademieprogramm zwei aufeinanderfolgende Jahre. Das erste Jahr wurde für die Einführung in der U15, der U16 und U18 genutzt. Weiterführende Module führten die Nachwuchsspielerinnen und Nachwuchsspieler durch das zweite Jahr, um das Engagement der Spielerinnen und Spieler zu stärken. Nach der gesamten Schulung wurde die jeweilige Akademie für die Teilnahme durch eine Urkunde der ÖFB, BMLVS und NADA Austria geehrt (vgl. NADA Austria, o.J., o.S.). Im Jahr 2019 wollte das U21 Nationalteam an die Siege ihrer Vorgängerinnen und Vorgänger aus dem Jahr 1996 anknüpfen. Eine Teilnahme an der UEFA U21 Euro 2021 war das nächste Ziel und wurde leider mit dem Abschneiden auf den zweiten Tabellenplatz hinter England in der Qualifikationsgruppe verpasst. Man hätte sich auch mit einer Platzierung unter den fünf Zweitbesten der Qualifikationsgruppe qualifizieren können, aber auch dieses Ziel wurde nicht erreicht. Die Europameisterschaft findet in Ungarn und Slowenien statt (vgl. OEFB, o.J., o.S.). Dem A-Nationalteam ist 2020 ein Prestigeerfolg in der seit 2018/19 neu gegründeten Uefa Nations League gelungen, indem man in der Gruppe B den ersten Platz erreichen konnte. 22
Theoretischer Teil Somit wird man in der nächsten Nations League in die Gruppe A aufsteigen und sich mit den besten Mannschaften Europas messen dürfen. Ebenso hat sich das A-Nationalteam für die Fußball Europameisterschaft 2021 über die Qualifikation 2019 mit einem zweiten Platz hinter Polen qualifiziert. Die Europameisterschaft wird heuer erstmalig in zwölf Ländern ausgetragen. Die Austragungsländer sind England, Italien, Aserbaidschan, Deutschland, Russland, Ungarn, Rumänien, Niederlande, Schottland, Irland, Spanien und Norwegen. Dies stellt in der Geschichte der Europameisterschaft ein Novum dar, da zumeist die Großveranstaltungen in einem Land ausgetragen wurden oder in letzter Zeit in maximal zwei. Einen kleinen Einblick darüber, wie die Hierarchie der österreichischen Ligen gestaltet ist, zeigt Abbildung 3 am Beispiel der Steiermark. Abbildung 3: Hierarchie der Österreichischen Ligen am Beispiel Steiermark (Fandom, o.J., o.S.) 23
Theoretischer Teil Im nächsten Kapitel sind die wichtigsten Ergebnisse des österreichischen Fußballs zu finden. Die Leistungsaufstellung ist wichtig, um die Entscheidungen, wer an den Akademien aufgenommen wird, zu verstehen. 3. Ergebnisse des österreichischen Fußballs Im Jahr 2012 konnte das österreichische Fußballnationalteam sich für die EM qualifizieren. Zudem waren Siege im Rahmen der Europa League zu verzeichnen. Deshalb kann dieses Jahr als positiver Umschwung für den österreichischen Fußball gewertet werden. Angebahnt hatten diese Erfolge sich jedoch bereits in der Zeit für 2008 bis 2010 durch eine Verbesserung des österreichischen Fußballs auf der FIFA-Coca-Cola-Weltrangliste. Neben der neutralen Bewertung gewann der Sport durch die Medien den nötigen Aufwind. Aus dem Marketing war durch Constantini (2009, zit. in Irndorfer, 2013, S. 43.) zu hören: „Ich glaube, ich habe gezeigt, dass ich mehr bin als ein Feuerwehrmann. Wir haben in der Weltrangliste über 30 Plätze gutgemacht – das hat eine Aussagekraft.“ Deshalb lohnt es sich, das Bewertungskriterium der FIFA-Coca-Cola- Weltrangliste in diese Arbeit einzubeziehen. Dazu soll diese Verbesserung der Leistungsfähigkeit exemplarisch dargelegt werden: Herangezogen wurden die Spiele der österreichischen Mannschaft vom 17. November 2009 bis zum 16. Dezember 2010. Es wurde nur ein Spiel absolviert, indem Österreich gegen Spanien 1:5 verlor. Dennoch stieg die Mannschaft auf der Coca-Cola-Weltrangliste von Platz 62 mit 520 Punkten auf Platz 61 mit 523 Punkten. Dies scheint zunächst widersprüchlich zu sein. Der wirtschaftliche Aufschwung gelang Österreich im Jahr 2011, als Österreich eines der 53 Länder waren, die Gewinne brachten (vgl. Weinreich, 2011, o.S.). 24
Theoretischer Teil Allerdings bleibt zu bemerken, dass die Zweit- und Drittligisten, von dieser positiven Entwicklung ausgeschlossen waren. Um die Erfolge des österreichischen Fußballs zu messen und damit die Auswirkungen der Gründung der Fußballakademien zu verfolgen, sollen im Folgenden die der FIFA-Coca-Cola-Weltrangliste und der UEFA-5- Jahreswertung als Leistungsindizes herangezogen werden. Damit wird ein internationaler Vergleich angestrebt. Dabei werden zwei Zusammenhänge untersucht: die qualitativ-sportliche Auswirkung und die wirtschaftliche Auswirkung. Die FIFA-Coca-Cola-Weltrangliste kann als wissenschaftlich relevant angesehen werden, da der Österreichischen Fußballbund (ÖFB) und die Österreichischen Bundesliga (BL) diese respektieren (vgl. OEFB, o.J., o.S.). Die Aussage des Leistungsindex beschreibt das Leistungsniveau der Nationalmannschaft. Dabei ist irrelevant, ob die Fußballspielerinnen und Fußballspieler im In- oder Ausland spielen. Damit der Herleitung der Punktezahl nachvollziehbar ist, soll das Vorgehen nun erläutert werden (vgl. Transfermarkt GmbH & Co. KG, o.J., o.S.): - Sieg oder Unentschieden? (M) - Wichtigkeit des Spiels (Freundschaftsspiel bis FIFA-Fußball- Weltmeisterschaft) (I) - Stärke der Gegnerin/des Gegners (Position auf der Rangliste) (T und C) Aufgrund dieser Merkmale berechnet man die Gesamtpunktezahl (P): P = M * I * T * C * 100 M: Punkte für Sieg (3 Punkte), Unentschieden (1 Punkt) oder Niederlage (0 Punkte). Sobald die Entscheidung auf einem Elfmeter beruht, bekommt das Siegerinnenteam/Siegerteam 2 Punkte, das Verliererinnenteam/Verliererteam 1 Punkt. I: Wichtigkeit des Spiels mit unterschiedlichen Gewichtungen 25
Theoretischer Teil T: Stärke des Gegenteams, T = (200 – Ranglistenposition des Gegners)/100 Das Team, das auf Rang 1 liegt, werden 2,00 Punkte ergeben, ab Position 150 sind lediglich 0,50 vergeben. C: Der Faktor der Stärke, der durch die Zahl der Siege in den letzten drei Weltmeisterschaften ermittelt wird. Zuletzt wird der Durchschnitt der Punkte sämtlicher Spiele eines Jahres berechnet. Voraussetzung für die Ermittlung ist eine Mindestzahl von fünf Spielen. Wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt wurde, muss die Gesamtpunktezahl durch fünf dividiert werden. Insgesamt werden vier Jahre betrachtet. Diese vier Jahre werden unterschiedlich schwer gewichtet. Das letzte Jahr fällt mit 100 % ins Gewicht, das vorletzte Jahr mit 50% und die davor liegenden drei Jahre mit 30 % sowie die davor liegenden vier Jahre mit 20 %. Entscheidend für die Position auf der Rangliste ist die Position der anderen Nationen. Daher ergibt sich ein Unterschied der Chancen, zusätzliche Punkte zu bekommen. Dadurch haben schlechter bewertete Nationen eine erhöhte Chance, sich zu verbessern. So verlieren Nationen auf einer guten Position bei einer Niederlage eine geringe Punktzahl, jedoch sinkt der Abstand zu anderen Nationen übermäßig. Die unteren Ränge separieren sich lediglich durch geringe Punktabstände, weshalb eine hohe Schwankungsbreite in diesem Bereich vorliegt. Damit sind punktuelle Verbesserungen sehr schnell zu erzielen. Zwar unterliegen auch die ersten Ränge einer hohen Schwankung, jedoch sind diese nicht so stark ausgeprägt. Ab einem Platz von 30 oder mehr ist unbedingt eine Teilnahme an allen welt- und Europameisterschaften nötig, um auf die vorderen Ränge zu gelangen (vgl. Transfermarkt GmbH & Co. KG, o.J., o.S.). Da Profikarrieren fast immer schon in den Kinderschuhen beginnen, muss, um diese Arbeit abzurunden, auch erläutert werden, welchen Stellenwert Kinderfußball in Österreich hat. Damit beschäftigt sich das nächste Kapitel. 26
Theoretischer Teil 4. Kinderfußball Um Kinder für den Sport zu begeistern, soll im Kinderfußball vor allem Spaß und Freude am Spiel vermittelt werden. Dies soll den Rahmen bilden, um Technik- und Koordination zu schulen und für zahlreiche Ballkontakte sorgen. Zentrales Element ist zudem die Beidbeinigkeit und ihr Einsatz auf allen Positionen (vgl. OEFB, o.J., o.S.). Als detailliertes Ziel wurde 2009 festgelegt, dass die Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren spielerisch an das Spiel mit dem Fußball herangeführt werden. Auf dem Kleinfeld werden die Kinder auf Spiele auf dem Großfeld vorbereitet. Die grundsätzliche Motivation der Kinder soll stets die Freude am Fußballspielen sein. Deshalb sollte der Spieldrang auch nicht unterbrochen werden, sondern explizit gefördert werden. Um die individuelle Zukunft nicht zu früh festzulegen, sollen möglichst viele technisch-taktische Übungen erlernt werden und auch die spätere Position in der Mannschaft der Kinder wird erst an dem Nachwuchsfußball festgelegt. Im Bereich der Talentförderung kommen gesonderte Einrichtungen zum Tragen. „Die Talentförderungseinrichtungen (LAZ, AKA) des ÖFB werden als elitäre Ausbildungsstätten für zukünftige Profispieler definiert“ (OEFB, o.J., S. 53). Diese Landesverbandsausbildungszentren (LAZ) fanden ab der Saison 2000/2001 Einsatz in der Talentförderung. Die Ausbildungszentren arbeiten eng mit den Stammvereinen zusammen und fördern 12-14jährige exzellente Fußballspielerinnen und Fußballspieler. Außerdem wurde vom ÖFB noch eine LAZ Vorstufe für die 10-12jährigen Kinder eingeführt (vgl. ebd.). 27
Theoretischer Teil Im Detail bedeutet die duale Ausbildung der Spielerinnen und Spieler durch das LAZ, dass sie innerhalb der Woche dort trainieren, die Meisterschaft allerdings bei ihren Vereinen austragen. Weiterhin ist vorgesehen, dass die Arbeit im Verein sich auf ein Individual- bzw. Gruppentraining konzentriert (vgl. ebd., S. 23). Auch im Bereich der LAZ sieht Österreich eine Regelung vor, so dürfen lediglich 5 LAZ in einem Bundesland vorhanden sein. Somit bestanden im Jahr 2020 insgesamt 28 LAZs, die eine Lizenz besitzen. Abbildung 4 zeigt die Standorte der LAZs in Österreich: Abbildung 4: Die Standorte der Leistungsausbildungszentren (LAZ) (OEFB, o.J., o.S.) Die letzten vier Kapitel des Theorieteils sind essentiell für die Fragestellung dieser Arbeit. Zuerst wird der Autor näher auf den dualen Ausbildungsweg eingehen. Anschließend wird er kurz die wichtigsten Erkenntnisse zu den Fußballakademien zusammenfassen und deren gesetzliche Grundlage 28
Theoretischer Teil analysieren. Im letzten Kapitel wird er die Vor- und Nachteile des dualen Systems näher beleuchten. 5. Duale Ausbildung in der Bildungswissenschaft Anfang des 19. Jahrhunderts legte das „preußische Bildungssystem“ seinen Schwerpunkt auf höhere Schulen. Es schien also so, als würde die Bildung der Beamtinnen und Beamten wichtiger sein als die Allgemeinbildung des Bürgertums. Erst 1919 wurden sich Entscheiderinnen und Entscheider darüber einig, die ersten vier Jahre der schulischen Laufbahn der kollektiven Allgemeinbildung aller Schülerinnen und Schüler gleichermaßen zu widmen (vgl. Van Ackeren & Block, 2009, S. 209). 1920 legte die „Reichsschulkonferenz“ die Grundsteine für das österreichische Schulsystem. Hierbei wurde unter anderem auch das „Organisationsprinzip der Vertikalität“ beschlossen, welches bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Schultypen besuchen dürfen. Natürlich musste hierbei bei den Abschlüssen, Berechtigungen, … differenziert werden. Zusätzlich bildete sich in eine Angleichung von berufsbildenden und allgemeinbildenden Schulen heraus, das „duale System“ war somit geboren (vgl. Blankertz, 1982, S. 234ff.). Nach dem zweiten Weltkrieg war eine „Bildungsexpansion“ zu verzeichnen. In dieser Zeit waren Bürgerinnen und Bürger aus der Mittelschicht besonders darum bemüht, ihren Kindern eine „bessere Schulbildung“ zu ermöglichen. Hieraus rührt die Verlängerung der Schulpflicht von vier auf neun Jahre (vgl. ebd.). 1964 ist das duale System mit einem „System der gleichzeitigen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule“ gleichzusetzen bzw. stellt es in 29
Theoretischer Teil seinem Prinzip „Schule und Betrieb als gleichberechtigte Partner“ dar. Duales Ausbildungssystem heißt also, dass die gesetzten Pflichten gleichermaßen zwischen den Bereichen Schule und Profession aufgeteilt sind. Eine Schülerin/Ein Schüler des dualen Systems muss also neben ihrer/seiner praktischen Tätigkeit eine Schule besuchen (vgl. Schermaier, 1981, S. 131ff.). 6. Die Fußballakademien (AKA) „Fußballakademien (AKA) sind jene Kaderschmieden der Bundesligavereine bzw. der Landesverbände für Nachwuchstalente, die im Anschluss an die erste Ausbildungsschiene (Landesverbandsausbildungszentren – LAZ) stehen“ (OEFB, o.J., S. 76). Erst seit der Jahrhundertwende ist der Begriff „Akademie“ bekannt und geläufig. Diese Begrifflichkeit wurde durch die Einhaltung strengerer Kriterien erzielt seitens der Bundesnachwuchszentren. Erstmals wurden diese Kriterien im Jahr 2001 erfüllt. Damals bekamen drei Fußballakademien den Titel Akademie verliehen. Die entsprechende Lizenz wurde vom ÖFB verliehen. Sie wird ohne Befristung vergeben, solange die Einrichtung die entsprechenden Kriterien erfüllt. Die Saison 2012/13 brachte dann zwölf Vereine hervor, die den Status „Akademie“ erhielten. Damit konnten sie an der Toto Jugendliga teilnehmen. Insgesamt wurden in diesem Dutzend Akademien 751 Spielerinnen und Spieler ausgebildet. Die Aufteilung zeigte die Unterbringung von 734 Spielerinnen und Spieler in 42 Kooperationen von Schulen sowie 17 Spielerinnen und Spieler, die sich in einer Lehre befanden. Weiterhin wohnten 304 der Spielerinnen und Spieler in einem Internat, während 140 Spielerinnen und Spieler bei ihren Eltern lebten (vgl. OEFB, o.J., o.S.). 30
Theoretischer Teil In der Saison 2020/21 sind es schon insgesamt 863 Spielerinnen und Spieler, die in den jeweiligen U15, U16 und U18 Akademien von Österreich ausgebildet werden (vgl. ebd.). Die Vereine der Österreichischen Bundesliga führen sieben Akademien, genauso wie die Landesverbände drei Akademien führen. Die Akademie Steiermark Sturm Graz bildet hierbei eine Ausnahme, da sie von Trägerverein Sturm Graz, aber auch gemeinsam gleichberechtigt von dem Landesverband Steiermark geführt wird. In der Saison 2020/21 gehörten zu diesen Vereinen und Landesverbänden: AKA FK Austria Wien FK Austria Wien AKA Admira Wacker FC Trenkwalder Admira AKA SK Rapid SK Rapid Wien AKA Steiermark-Sturm Graz SK Puntigamer Sturm Graz AKA Red Bull Salzburg Red Bull Salzburg AKA SV Ried SV Josko Fenster Ried AKA LASK Juniors OÖ LASK Linz AKA RZ Pellets Wac RZ Pellets Wac AKA Burgenland Burgenländischer Fußball-Verband AKA Tirol Tiroler Fußball-Verband 31
Theoretischer Teil AKA St. Pölten NÖ Niederösterreichischer Fußball-Verband AKA Vorarlberg Vorarlberger Fußball-Verband (vgl. OEFB, o.J., o.S.). Abbildung 5 zeigt, wo die österreichischen Akademien angesiedelt sind: Abbildung 5: Die österreichischen Akademien (Direktion Sport, 2016, S. 36) Die Existenz der Fußballzentren seit dem Jahr 1999 ist durch die Regelung einer Akademie pro Bundesland geregelt. Eine Ausnahme dazu bilden dabei jedoch die vier „flächen- bzw. einwohnermäßig größte(n)“ Bundesländer. In den Bundesländern Steiermark und Wien sowie Nieder- und Oberösterreich ist die Verwaltung von zwei Akademien gleichzeitig erlaubt. Herausgebildet hat sich diese Regelung aus dem Grund, dass den 32
Theoretischer Teil Spielerinnen und Spielern ein kurzer Weg zur Akademie zustehen soll (vgl. OEFB, 2020, S. 6). Die Voraussetzungen für eine Bewerbung eines Vereins für den Status der Akademie haben unter Umständen ein Landesverband oder ein Verein in der Bundesliga, um eine gewisse Leistung zu gewährleisten. Zudem sind die vom ÖFB weitere Voraussetzungen als sogenanntes Regulativ für Fußballakademien zu erfüllen. Neben der Erfüllung der bereits erwähnten wirtschaftlichen, strukturellen, organisatorischen und personellen Kriterien muss ein sportliches Nachwuchskonzept erstellt werden. Durch diese hochgesteckten Kriterien ist die Ausbildung an den Fußballakademien die Beste in Österreich (vgl. OEFB, 2020, S. 6). Im Anschluss an die Gründung der Fußballakademien als Institution betonte der Fußball in Österreich in den nachfolgenden Jahren die besondere Stellung der Akademien als Grundlage für die Zukunft. Dies legte der Fußball im Jahr 2005 in einem Projektbericht „Fußball in Österreich“ nieder. In diesem Jahr arbeiteten acht Fußballakademien mit fünf Bundesnachwuchsausbildungszentren zusammen. Weitere Kennzeichen der Ausbildung sind durch eine intensive Betreuung geprägt, welche wissenschaftliche Hinweise mit einbeziehen. Die Umstrukturierung der Schulen sorgte zusätzlich für eine öffentliche Anerkennung des Berufes im Fußball. Somit bekamen alle Absolventinnen und Absolventen der Fußballakademien ein zusätzliches berufliches Standbein. So gingen die Spielerinnen und Spieler mit vielseitigen Perspektiven für die Karriere in die Zukunft (vgl. Felderer et al., 2005, S. 82f.). Im Jahr 2016 konnte festgestellt werden, dass die Fußballakademien die Ziele des österreichischen Fußballs durchaus erfüllt haben, denn die Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen konnte sich in einer Fußballliga etablieren. Insgesamt konnte von einer optimierten Qualität 33
Theoretischer Teil des österreichischen Fußballs gesprochen werden. Problematiken entstanden durch die Reisewilligkeit einiger Spielerinnen und Spieler, welche die Region um ihren Verein verlassen wollten. Gerade junge Spielerinnen und Spieler strebten eine Karriere im Ausland an und verließen die heimischen Akademien frühzeitig. Dabei wird die Infrastruktur durch Wettbewerbe mit anderen Akademien ständig verbessert (vgl. Fenz, 2016, o.S.). Auch der ökonomische Hintergrund macht die Akademien attraktiv, denn die Schülerinnen und Schüler zahlen kein Schulgeld. Die Finanzierung erfolgt durch Sponsorinnen und Sponsoren sowie Verkäufe der Absolventinnen und Absolventen an Vereine, so dass ein zusätzlicher Leistungsanreiz gegeben ist. Unverkennbar bleibt deshalb die enge Bindung zwischen der qualitativen Steigerung der Akademien und der finanziellen Grundlage (vgl. Felderer et al., 2005, S. 84). Um den Verbesserungsprozess zu unterstützen, wurden Studien rund um österreichischen Fußball durchgeführt und ausgewertet. So entstand im Jahr 2014 eine Studie, die Themen wie das Berufsbild, die Ausbildung und die Verdienstchancen in den oberen österreichischen Ligen untersuchte. Es ergab sich, dass ohne Schulbildung lediglich 23,85 % der Spielerinnen und Spieler in diese Ligen gelangt waren. Die Mehrheit mit 66,2 % hatte bereits die Reifeprüfung erfolgreich absolviert oder haben eine Lehre beendet. Akademikerinnen und Akademiker mit einem abgeschlossenen Studium machten 3,25 % der Spielerinnen und Spieler aus und 9,72 % durchlaufen parallel zur Ausbildung eine Ausbildung in der Wirtschaft. Die Befragten teilten sich in Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Fußballakademie (52,32 %) und Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus einem Bundesnachwuchsleistungszentrum (23,47 %) auf. Die Kenntnisse aus einem Verein erlangten 24,21 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (vgl. Vereinigung der Fußballer, o.J., o.S.). 34
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