EINE BR ANCHE FORMIERT SICH NEU: ALLIANZEN UND FUSIONEN IM AGR ARHANDEL - Ebner Stolz

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EINE BR ANCHE FORMIERT SICH NEU: ALLIANZEN UND FUSIONEN IM AGR ARHANDEL - Ebner Stolz
E INE BR A NC HE FOR M IER T SIC H NEU:
A LLI A N Z EN U ND FUSIONEN IM AG R A R H A NDEL
EINE BR ANCHE FORMIERT SICH NEU: ALLIANZEN UND FUSIONEN IM AGR ARHANDEL - Ebner Stolz
VIELE HERAUSFORDERUNGEN, ABER
AUCH CHANCEN FÜR EINE BRANCHE
IM WANDEL
Die deutschen Agrarhändler rücken zusammen. Sie fusionieren, kooperieren
oder bilden Allianzen. Damit reagieren sie auf die großen und vielfältigen
­Herausforderungen der Branche. Welche sind das genau? Und kann der Schul­
terschluss zwischen Wettbewerbern ein erfolgreicher Ausweg sein?

Die gesamte Landwirtschaft befindet sich seit           guten Aussichten auf dem Spielfeld für die
vielen Jahren im Strukturwandel. Getrieben von         Agrarhändler, die einen wichtigen Teil ihrer bis­-
wirtschaftlichem Kostendruck durch volatile Er­        herigen Kunden verlieren könnten. Zudem wer-
zeugerpreise, steigenden Anforderungen in der          den die Anforderungen an die fachliche Leis-
Tierhaltung und zunehmend verschärften Re­             tungsfähigkeit des Agrarhandels immer höher.
geln beim Einsatz von Pflanzenschutz und Dün­
gemitteln. Und das sind nur einige Stichpunkte.        Marktkonzentration auch bei der Industrie
                                                       Wenige Player, die den Markt beherrschen: Das ist
Vom Mitspieler zum Spielball                           das oligopolartige Gefüge, das auf Industrieseite
Mit seiner Marktposition zwischen landwirt­            durch eine Vielzahl von Transaktionen (M&A)
schaftlichen Betrieben und zuliefernder Indus­         und Zusammenschlüssen internationaler Kon­
trie spielt der Agrarhandel seit jeher die Rolle ei­   zerne (z.  B. in der Großchemie) entstanden ist. Im
nes Mittlers und Distributors. Doch in den letzten     Segment der Pflanzenschutzmittel beispielswei­
Jahren haben sich die Regeln am Markt immer            se decken die vier größten Unternehmen 70 %
mehr verändert. Und sie tun es weiterhin. Der Ak­      des Marktes ab. Ähnliche Entwicklungen sind
tionsraum für den Agrarhandel wird immer klei­         auch in der Landtechnik feststellbar. Besonders
ner. Er droht, von einem signifikanten Mitspieler       die kleineren und mittelgroßen Agrarhändler
zu einem machtlosen Spielball zu werden.               spüren diese Konzentration. Verhandlungen um
                                                       Sortimente, Marken und Preise mit der Industrie
Wenige Landwirte bestellen das Feld                    werden immer schwieriger.
Im Jahr 2010 gab es rund 300.000 landwirt-
schaftliche Betriebe. Eine stolze Zahl aus der Ver-    Trends machen Druck
gangenheit. Aktuelle Studien prognostizieren,          Auch allgemeine Trends und externe Einflüsse
dass es 2040 nur noch 100.000 sein werden.             erschweren den zukünftigen Erfolg. So fordern
Ein Rückgang von über 65 %, der bei nur                immer mehr landwirtschaftliche Betriebe spe-
leicht rückläufiger landwirtschaftlicher Nutz­         zielle Beratungsleistungen vom Agrarhandel
fläche   zu   einem    deutlichen    Anstieg    der    unter Verwendung neuester Technologien. Die
durchschnittlichen Betriebsgröße führen wird.          Nachfrage nach digitalen Mehrwertlösungen
Das wird Folgen haben: Die Professionalisierung        steigt, gleichzeitig intensivieren digitale Han-
und Verhandlungsposition der verbleibenden             delsplattformen den Wettbewerb. Letztere wer-
Großbetriebe wachsen, sodass das Direktge-             den von Ag-Tech Start-ups forciert und zu einer
schäft mit der Industrie attraktiver wird. Keine       höheren Angebots- wie Preistransparenz führen.

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DER AGRARHANDEL IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN LANDWIRTEN,
LIEFERANTEN UND BRANCHENTRENDS

LANDWIRTE                                           LIEFERANTEN

› Rückgang Anzahl landwirtschaftlicher              › Fortschreitend starke Konzentration der
 Betriebe bei steigenden Betriebsgrößen              Lieferanten bis hin zu oligopolartigen
› Steigende Anforderungen an landwirtschaft­-        Anbieter- und Zuliefererseiten
 liche Beratungsleistungen und wachsende            › Verschiebung der Vertriebskanäle zu Online-
 Nachfrage digitaler Mehrwertlösungen                und Direktvertrieb (Umgehung der klassischen
› Zunehmende (Preis-)Transparenz im Markt                Handelsstufe)
                                                AGRAR-
                                                HANDEL

REGULATORIK                                         DIGITALISIERUNG

› Abnehmende Handelsvolumina bei Pflanzen-          › Außenperspektive: Ag-Tech Start-ups schaffen
 schutz- und Düngemittel aufgrund Verände­­-         neue Marktplätze durch Online-Handelsplatt-
 rungen regulatorischer Rahmenbedingungen            formen und erhöhen Transparenz und Wettbe-
› Steigende Anforderungen an Lebensmittel-           werbsdruck
 qualität und -herkunft mit höherem                 › Innenperspektive: Digitalisierung der unter-
 administrativem Aufwand und Kosten                  nehmensinternen Infrastruktur zur Optimierung
                                                     von Prozessabläufen und Heben von Effizienz-
                                                     potenzialen

LÖSUNGSWEGE SIND DA, SIE MÜSSEN                     ganzheitliche Strategien zur Digitalisierung zu
BESCHRITTEN WERDEN                                  entwickeln und diese auch umzusetzen. Damit
                                                    können Standortstrukturen und Prozesse weiter
Das traditionell margenschwache Agrarhandels­       optimiert und das Produkt- und Serviceportfolio
geschäft gerät hierdurch weiter unter Druck.        stärker an den Kundenbedürfnissen ausgerichtet
Daher müssen die Geschäftsfelder und Erlös­         werden.
modelle überprüft, alternatives Terrain entlang
der bisherigen Wertschöpfungskette gesichtet        „Wettbewerbsfähigkeit absichern“ ist leichter
und neue, attraktive Dienstleistungen entwickelt    gefordert als umgesetzt. Fehlende finanzielle
werden. So könnten die Agrarhändler zum Bei­        und personelle Ressourcen sowie mangelndes
spiel bei sinkenden Absatzvolumina bei Pflan­       technologisches Know-how limitieren die Hand­
zenschutz und Düngemitteln die Verhandlungs­        lungsspielräume und lassen die Erkenntnis rei­
position gegenüber der Industrie mittelfristig      fen, dass eine erfolgreiche Fortentwicklung im
absichern. Unabhängig davon ist es vordringlich,    Alleingang kaum zu schultern ist.

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STRATEGISCHE ALLIANZEN – VIELFÄLTIGE
ANWENDUNGSBEREICHE

So vielfältig die Herausforderungen in der Bran­      Strategische Anlässe für Allianzen und
che, so vielfältig sind die Motive für Koopera-       Kooperationen
tionsformen strategischer Allianzen. Ein typi­
scher ­
      Beweggrund ist die Erschließung neuer           › Erschließung neuer Geschäftsfelder
Geschäftsfelder im In- und Ausland. Daneben           › Erschließung von Auslandsmärkten
kann man über eine Kooperation mit einem              › Realisierung von Kostenvorteilen im Einkauf
Wettbewerber Kostenvorteile im Einkauf reali­         › Rohstoffsicherung durch Zusammenarbeit
sieren, durch Zusammenarbeit mit Lieferanten           mit Lieferanten
Rohstoffe sichern oder durch gemeinsame Ver­          › Stärkung der Verhandlungsmacht gegenüber
triebsaktivitäten die eigene Verhandlungsposi­         Abnehmern
tion stärken. Ein weiteres Motiv kann die Ab­         › Absicherung der Produkt- / Prozesssicherheit
sicherung der Produkt- bzw. Prozesssicherheit         › Senkung der Produktionskosten (Economies
durch eine Integration von Wertschöpfungsstu­          of Scale / Optimierung Standortstrukturen)
fen sein. Weitere Argumente für Allianzen sind        › Steigerung der Innovationskraft
die Kostensenkung (z. B. durch Aufbau einer ge­
meinsamen Lager- und Logistikstruktur im Han­
del) oder die Steigerung der Innovationskraft
durch Nutzung des technologischen Know-hows
eines Spezialisten.

                                                   VORTEILE GEGENÜBER AKQUISITIONEN
                                                   UND FUSIONEN

Vorteile strategischer Allianzen                   Die zentralen Vorteile diverser Allianzmodelle
                                                   gegenüber Akquisitionen und Fusionen liegen
› Fortbestand der eigenen Unabhängigkeit           vor allem im Fortbestand der eigenen Unabhän­
› Begrenzung auf ausgewählte Funktions- 		         gigkeit und der Möglichkeit zur Begrenzung auf
    oder Geschäftsbereiche möglich                 ausgewählte Funktions- oder Geschäftsbereiche.
› Niedrigeres finanzielles Engagement              Dabei erfordert die Umsetzung einer Allianz ei­
› Geringerer Aufwand bei der Umsetzung             nen spürbar geringeren finanziellen Aufwand.
› Teilung des unternehmerischen Risikos 		         Die Risiken sind deutlich niedriger, eine eventuelle
    mit Partnern                                   Rückabwicklung ist leichter durchzuführen. Gera­
› Höhere Umsetzungsgeschwindigkeit /               de in volatilen Märkten oder neuen technologie­
    Zeitvorteile                                   basierten Geschäftsfeldern kann es sich lohnen,
› Leichtere Rückbaubarkeit / Reversibilität        das unternehmerische Risiko mit dem Koope­
                                                   rationspartner zu teilen und von einer höheren­
                                                   Umsetzungsgeschwindigkeit zu profitieren.

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„GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER“ – AKTUELLE BRANCHENBEISPIELE FÜR DEN
STRATEGISCHEN SCHULTERSCHLUSS MIT DEM WETTBEWERB

ATR und Beiselen fusionieren                        Getreide und Ölsaaten in dem neu gegründeten
Branchenweit größte Aufmerksamkeit weckt die        Gemeinschaftsunternehmen AgriTrading Rhein-
Fusion zwischen ATR und Beiselen. Die beiden        Main auf Großhandelsebene und können hier­
Traditionshäuser wachsen damit zu einer neu­        durch Größenvorteile realisieren.
en Größendimension mit bundesweiter Abde­
ckung. Ein neues Konstrukt entsteht mit einem       Joint Venture zwischen ZG Raiffeisen Karls-
Jahresumsatz von mehr als zwei Mrd. €. Indem        ruhe und Coopérative Agricole de Céréales
z. B. das Einkaufsvolumen gebündelt wird, sichert   Die ZG Raiffeisen Karlsruhe setzt seit 2019 im
dieser neue Platzhirsch seine Position gegenüber    Getreidehandel auf das grenzüberschreitende
der Industrie ab. Während sich die ehemaligen       deutsch-französische Joint Venture Europe Crop
ATR-Einheiten zukünftig auf das Direktgeschäft      United (ECU) mit der Coopérative Agricole de
mit dem Landwirt und auf das Futtermittel­          Céréales (CAC) und damit auf die gemeinsame
geschäft konzen­trieren, übernimmt Beiselen die     Erschließung von Auslandsmärkten sowie die
Federführung im Großhandel. Beide Partner set­      ­Lager- und Logistikbündelung im Absatz.
zen damit auf den Ausbau der individuellen Stär­
ken und ergänzen sich gezielt mit den jeweiligen    GS Agri und LB Damme bilden eine Allianz
Kompetenzen des Partners.                           Für mehr Effizienz und Profitabilität bündeln die
                                                    GS Agri und LB Damme ihre Aktivitäten in den
RWZ und Raiffeisen Waren kooperieren                Bereichen Futtermittelproduktion, Digitalisie­
Eine vergleichbare Aufstellung streben die Un­      rung und Nährstoffmanagement. Ein ähnlicher
ternehmenslenker in Köln und Kassel im Rahmen       Schritt, den die AGRAVIS in Münster und die
ihrer Kooperation an, deren Antrag zuletzt bei      RWZ Köln im Rahmen ihrer Futtermittelallianz
der Bonner Wettbewerbsbehörde genehmigt             im Jahr 2017 bereits vollzogen haben.
wurde. Auch hier stärkt die RWZ in Köln durch die
Übernahme der Einkaufsfunktion für Betriebs­        Geplante Fusion von Kraichgau Raiffeisen
mittel für die Raiffeisen Waren ihre Stellung im    Zentrum, BAG Franken und LABAG Marbach
Großhandel. Gleichzeitig übernimmt Raiffeisen       Das Kraichgau Raiffeisen Zentrum (KRZ), die BAG
Waren Standorte der RWZ im hart umkämpften          Franken und die LABAG Marbach planen zur­
Thüringen, Sachsen und im südlichen Hessen.         zeit eine Fusion im Südwesten Deutschlands mit
Mit der Integration der neuen Standorte baut        ­unterschiedlichen Größenverhältnissen und teil­
Kassel die Präsenz in der Fläche aus und posi­      weise auch Sanierungsbedarf. Das Trio erhofft
tioniert sich in der Kernregion sowie den angren­   sich in der größeren Struktur ein wesentliches
zenden Gebieten als Einzelhändler und damit         Einsparungs- und Verbesserungspotenzial. Die
als direkter Ansprechpartner für die Landwirt­      Fusion soll Kosten senken, Überkapazitäten bei
schaft. Während die Agrarerzeugnisse der Land­      der Getreideerfassung und dem Betriebsmittel­
wirte getrennt erfasst werden, bündeln beide        verkauf abbauen, Strukturen verändern sowie Di­
Akteure ihre Vermarktungsaktivitäten im Bereich     gitalisierung und Personalentwicklung forcieren.

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InVivo kauft Soufflet                                 House of Crops fusioniert mit
Ein Beispiel für eine internationale Expansion        Unamera GmbH
und Integration in Richtung verarbeitender In­        Die House of Crops Unamera GmbH, zuletzt um­
dustrie ist der Kauf der Soufflet Group, des größ­    benannt in „unamera by house of crops“, bietet
ten familiengeführten Getreidehändlers Europas        eine Plattform für den digitalen Handel mit Ge­
mit relevanten Malz- und Mahlkapazitäten. Käu­        treide und anderen Agrarerzeugnissen an. Hin­
fer ist der führende französische Agrarhändler        ter den fusionierten Start-ups House of Crops
InVivo Group. Nach erfolgreicher Transaktion er­      und unamera stehen etablierte Agrarhändler als
wirtschaftet die InVivo Group zukünftig interna­      Minderheitsgesellschafter: Baywa, Getreide AG,
tional in über 30 Ländern mit mehr als 90 Indus­      ATR Landhandel und RWZ. Das Unternehmen
triestandorten (darunter 59 in Frankreich) rund       bündelt mit dem Gesellschafterkreis das Know-
10 Mrd. € Umsatz.                                     how zur Digitalisierung des landwirtschaftlichen
                                                      Handels und Marktzugänge der beteiligten
Zahlreiche weitere Allianz- und Kooperationsbe­       Agrar­händler. Gleichzeitig ist ein stabiles Funda­
strebungen gibt es im Bereich der Digitalisierung     ment für das Projekt und eine größere Nutzer­
und bei der Etablierung digitaler Handelsplatt­       zahl gesichert.
formen. Treiber hier ist vor allem die Feststellung
vieler Agrarhändler, dass mit eigenen Lösungen        Neugründung der Raiffeisen
in der Regel kein Blumentopf zu gewinnen ist.         NetWorld GmbH
Zu hoch sind bei aktuell noch relativ geringen        Ein weiteres Beispiel für eine gemeinsame
Umsätzen und Nutzerzahlen der Plattformen die         Initiative im neuen digitalen Vertriebskanal ist die
notwendigen Investitionen in Technologie und          Raiffeisen NetWorld GmbH. Das Unternehmen
Standardisierung. Auch fehlt es oft an der tech­      wird derzeit betrieben von RWZ Köln, Raiffeisen
nologischen Kompetenz. Daher schließen sich           Waren und 28 Primärgenossenschaften. Die ge­
hier nicht nur die traditionellen Agrarhändler        meinsame Lösung ermöglicht die Entwicklung
zusammen. Mit im Spiel sind auch die Ag-Tech          einer   Handelsplattform     für   Landwirte    zur
Start-ups. Während die Agrarhändler den Kun­          Abwicklung und Vernetzung der Einkaufs- und
denzugang in die Partnerschaft mit einbringen,        Verkaufsaktivitäten sowie die Automatisierung
liefern die Ag-Tech Start-ups das technologische      wiederkehrender Prozesse (z. B. Bestellungen).
Know-how. So können Online-Handelsplattfor­           Die Gesellschafter planen mit einem Umsatz von
men mit relevanten Nutzerzahlen entwickelt            rund 1 Mrd. € im Jahr 2023 bei Investitionen von
werden und ein Innovationsschub entstehen.            12 Mio. € innerhalb der nächsten fünf Jahre.

6
Motive und Ziele ausgewählter Unternehmenskooperationen

                                                                                                                                                           n
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                                                                                                                                            er
                                                                    ts

                                                                                                                             n

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                                                                                                                                                            t
                                                                                  nd
                                                                  äf

                                                                                                                          ta

                                                                                                                                                          af
                                                                                                              b

                                                                                                                                          l
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                                                                                                                        /S

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                                                                                la

                                                                                                                                                        kr
                                                                                                           tr
                                                                            us
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                                                                                                                                                    ns
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                                                                                              f

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                                                                                             u

                                                                                                       Ve
                                                           rG

                                                                          rA

                                                                                                                                                  tio
                                                                                                                     tio
                                                                                          ka

                                                                                                                                 na
                                                         ue

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                                                                                                     n
                                                                                       Ei
              hr

                                                                                                                                              no
                                                     ne

                                                                     ne

                                                                                                                od
                                                                                                  gu

                                                                                                                               r
                                                                                     le

                                                                                                                            vo
            Ja

                                                                                                                                          In
                                                                                                              Pr
                                                                                                  le
                                                                                     i
                                                    g

                                                                     g

                                                                                  te
         nd

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                                                                                             en

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                                                                                                             n
                                                                                   r
                                                  ßu

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                                                                                                                          io

                                                                                                                                       un
                                                                                vo

                                                                                                           zi
       ru

                                                                                            m

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                                                                                                         en
                                                                              n

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Pa

                                                                                                                   In
                                           Er

                                                         Er

                                                                                                                                St
 ATR Beteiligungsgesellschaft mbH
 Beiselen GmbH
 2021

 Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG
 Raiffeisen Waren GmbH
 2021

 GS agri eG
 Ldw. Bezugsgenossenschaft eG Damme
 2021

 Kraichgau Raiffeissen Zentrum
 BAG Franken u. LABAG Marbach
 2021

 Union InVivo
 Soufflet Group
 2021

 Raiffeisen Waren GmbH
 Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG
 28 Primär-Genossenschaften
 2021

 House of Crops GmbH
 Unamera GmbH
 2020

 Coopérative Agricole de Céréales (CAC)
 ZG Raiffeisen eG
 2019

                                                                                                                                          7
In fünf Schritten zur Strategischen Allianz

         Unternehmens-DNA/Kompatibilitätscheck                  Leistungsverrechnung
      Allianzteaser      Suchfilter       Allianzverfassung            Auflösung/Exit
       Stärken-Schwächen-Analyse              Vertragsgestaltung Gremien/Führungskräfte

         1                  2                     3                    4                5
    BEDARFS-/MACH-         SUCHE/             KONFIGURATION/         OPERATIVE     BEWERTUNG/
    BARKEITSANALYSE      SONDIERUNG           AUSGESTALTUNG         UMSETZUNG      ANPASSUNG

     Leistungslücke Ansprache         Due Diligence            Steuerungs-/Führungssysteme
    Unternehmensstrategie Moderation/Verhandlungsführung Erfolgsbeurteilung
                        Allianzradar                           Kartellrecht

8
ERFOLGSFAKTOREN DER ZUSAMMEN-                         Daher ist es ratsam, seine Zielvorstellungen an
ARBEIT                                                den ­zukünftigen Partner in einem detaillierten
                                                      Suchprofil mit Prioritäten abzubilden. Ist ein
Das Zusammenrücken innerhalb der Branche­             Partner identifiziert, sind gerade kartellrechtliche
wird sich in den kommenden Jahren weiter              Fragestellungen frühzeitig zu klären, da die
fortsetzen und verstärken. Einfluss dürfte auch       Vergangenheit gezeigt hat, dass das Prinzip
die jüngste Veröffentlichung des Bundeskartell­       Hoffnung oftmals die Realität verdrängt.
amts vom April 2021 haben, die „Leitlinien für
die Vereinbarkeit des Genossenschaftswesens           3. Bei der Gestaltung der Zusammenarbeit soll­
mit dem Kartellrecht“. Hierdurch wird ein wett­       ten sich beide Partner mit Fingerspitzengefühl
bewerbsrechtlicher Gestaltungsrahmen für mög-­        begegnen. Offenheit, klare Kommunikation und
liche Allianzvorhaben geschaffen, der Unterneh­       das gelungene Management unterschiedlicher
menskooperationen im genossenschaftlichen             Kulturen und Führung beider Seiten lassen eine
Umfeld     mehr     Rechtssicherheit   verschaffen    Allianz zum Erfolg werden. Eine moderierende
soll. Doch welches sind die entscheidenden Er­        Instanz kann dabei helfen, beide Unternehmen
folgsfaktoren einer Zusammenarbeit und welche         ohne große Turbulenzen zusammenführen.
Prozessschritte und Risiken gilt es zu beachten?
                                                      4. In der operativen Umsetzung schließlich darf
1. Bevor die Frage nach dem „wie […]?“ und „mit       die Schließung der gemeinsamen Kooperation
wem […]?“ gestellt wird, sollte sich das Unter­       als wesentliches Projektziel bei allen täglichen
nehmen selbst einer Bedarfs- und Machbarkeits­        Herausforderungen nicht aus den Augen verlo­
analyse unterziehen. Die Initiierung einer Allianz,   ren gehen. Eine enge Einbindung des Top-Ma­
Kooperation oder Fusion ist nicht von heute auf       nagements in das laufende Geschehen verleiht
morgen zu bewältigen. Der Gesamtaufwand               dem Vorhaben die notwendige Priorität und ist
und die notwendige Bindung interner Ressour­          daher erfolgskritisch.
cen werden häufig unterschätzt. Das laufende
Projektmanagement der Allianzpartner als ele­         5. Erreichte Zwischenziele und geplante Schritte
mentarer Bestandteil ist vielfach unzureichend        müssen im laufenden Entwicklungsprozess der
mit Personal und dem erforderlichen Know-how          Kooperation regelmäßig evaluiert und bewertet
ausgestattet, sodass z. B. die Koordination exter­    werden. Gibt es Anpassungsbedarf, muss recht­
ner Dienstleister, insbesondere Rechtsanwälten,       zeitig reagiert werden, um auf dem richtigen
vernachlässigt wird und damit Verzögerungen           Kurs zu bleiben.
im Projektplan entstehen. Daher sollte vorab
ausgewertet werden, ob das geplante Vorhaben          Mitentscheidend aus unternehmerischer Einzel­
das richtige Mittel ist.                              perspektive ist das richtige Timing. Der Struktur­
                                                      wandel macht ein konsequentes Handeln erfor­
2. Bei der Auswahl des richtigen Partners gilt es,    derlich. Wer jetzt mit Weichenstellungen zögert
besondere Sorgfalt walten zu lassen. Mögliche         und die Partnersuche vertagt, wird am Ende
Probleme sollten frühzeitig – und nicht erst          feststellen müssen, dass andere vorausschauen­
im fortgeschrittenen Entwicklungsprozess –            der waren und potenzielle Partner bereits „ver­
festgestellt werden. Ein Abbruch kann je nach         geben“ sind. Das Thema gehört damit für die
Größen­
      ordnung beider Partner schnell zu               nächsten Jahre auf die Management-Agenda im
negativen Schlagzeilen führen und teuer werden.       Agrarhandel.

                                                                                                         9
GEMEINSAM ZUM ZIEL                                 Unternehmensstrukturen im privaten und ge­
                                                   nossenschaftlichen Agrarhandel und der Ernäh­
Als führende Beratungsgesellschaft für die         rungsindustrie. Mit unserer Expertise kennen wir
­Agrar- und Ernährungsindustrie hat Ebner Stolz    die besonderen Hürden von Allianzen, Koopera­
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Kooperationsmodelle sowie der erfolgreichen        trum und interdisziplinären Lösungskonzepten.
Zusammenführung und Integration komplexer          Sprechen Sie uns gerne an!

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                                     CHRISTOPH HAVERMANN
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EBNER STOLZ MANAGEMENT
CONSULTANTS: WOFÜR WIR STEHEN

  Als Teil von Ebner Stolz zählen wir zu den bedeutendsten
  deutschen Mittelstandsberatern mit einem kontinuierlich starken
  Wachstum.

  Die standortunabhängig eingesetzten 150 Unternehmensberater haben ihre Heimathäfen in

  Hamburg, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Unsere rund 1.800 Ebner Stolz Kollegen der

  Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung sitzen an weiteren neun Standorten. Als Mitglied des

  Netzwerks Nexia International sind wir auch international arbeitsfähig.

  Wir stehen für handfeste Leistungssteigerung und
  nachhaltige Restrukturierung.
  Handfeste Leistungssteigerung heißt für uns Deckungsbeitrags-Management, Kostensenkung oder
  Unternehmenssteuerung. Nachhaltige Restrukturierung bedeutet Krisenbewältigung, Geschäfts­
  modelladjustierung oder organisatorische Neuausrichtung.

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  Zur digitalen Performance tragen wir mit der Implementierung und dem Support von mittelstandstaug-
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  Unsere Kunden investieren in kompatible Teams, die spürbare
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  thie und Vertrauen geprägt. Wir bringen positiven Drive ins Unternehmen mit 1a-Handwerkszeug und
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