Eisbrecher - Bundesamt für Informatik

Die Seite wird erstellt Dominik Metzger
 
WEITER LESEN
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Die Kundenzeitschrift des BIT   |  Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

                                 Eisbrecher
APS2020
So sieht Ihr zukünftiges
Arbeitsplatzsystem aus

Seite 5

BAB Major Release 5.0
Neues Software-Paket
kurz vorgestellt

Seite 8

Salarium
Interaktiv, responsiv: Nie war
es so leicht, Löhne abzufragen

Seite 14

                                 Betäubungsmittel-Bewilligungen durch Swissmedic
                                 Effizienzsteigerung dank neuem System > 10
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Inhalt
                              Swissmedic                                        Editorial
                              Neues System vereinfacht                 3        Ein Blick in die Zukunft
                              Betäubungsmittel-Bewilligung
                                                                                Aus der Geschäftsleitung
                              Seite 10                                 4        Höchste Diversität in Geschäft und IKT erfordert
                                                                                solide Teamarbeit

                                                                                Produkte & Projekte
                                                                       5        Windows 10, Office 2016: So sieht Ihr künftiger
                              APS2020                                           Arbeitsplatz aus
                              So sieht Ihr zukünftiges                8         Neue Anwendungen auf Ihrem Computer
                              Arbeitsplatzsystem aus                 10         Mit I2ES kann Swissmedic effizient Betäubungsmittel
                                                                                bewilligen
                              Seite 5
                                                                                Tipps & Tricks
                                                                     13         Windows-Kennwort einfach wechseln

                                                                                Produkte & Projekte
                              BAB Major Release 5.0                  14         Löhne abfragen leicht gemacht – dank
                              Neues Software-Paket                              weiterentwickeltem Salarium
                              kurz vorgestellt                       16         Flexibel und sicher auf mobilen Geräten arbeiten

                              Seite 8                                           Aktuell
                                                                     18         Hack an App: Schnell mal eine Quiz-App entwickelt

                                                                                Bits & Bytes
                                                                     20         Kurz gelesen; kurz notiert
                              Salarium                               21         Trendreport
                              Interaktiv, responsiv: Nie war         22         Chat-Interview
                              es so leicht, Löhne abzufragen         23         Mixed Pixels

                              Seite 14

                                                                                Version française sous www.bit.admin.ch/eisbrecher

                              Herausgeber                                                        Layout und Illustration
                              Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT                 Eva-Maria Künzi (KEM)
                              Monbijoustrasse 74, CH-3003 Bern
                              Telefon +41 58 465 90 11                                           Druck
                              Intranet: intranet.bit.admin.ch                                    BBL, Vertrieb Publikationen, Bern
                              Internet: www.bit.admin.ch
                                                                                                 Online-Version und Abonnement
                              Redaktionsleitung                                                  www.bit.admin.ch/eisbrecher
                              Nora Kelemen
                                                                                                 Kontakt
                              Redaktion                                                          eisbrecher@bit.admin.ch
                              Daniel Wunderli (WuDa), Rinaldo Tibolla (TiRi),                    Tel. +41 58 463 38 47
Titelbild: Das Schweize-      Jan Leibacher (LJA).
rische Heilmittelinstitut                                                                        Erscheinungsweise
Swissmedic kann mit einem                                                                        Der «Eisbrecher» erscheint alle drei Monate,
neuen System Betäubungs-                                                                         die nächste Ausgabe im Dezember 2016.
mittel leichter bewilligen.   2
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Editorial

Ein Blick in die Zukunft
                         Liebe Leserinnen und Leser

                         Der «Eisbrecher» wagt einen Blick in die Zu-        licht den elektronischen Austausch von
                         kunft: Wie arbeiten wir Bundesangestellten im       Import- und Exportbewilligungen mit Partner-
                         Jahr 2020? Im bundesweiten Programm                 behörden in anderen Ländern. Im Bericht ab
                         APS2020 entwickeln die Büroautomations-­            Seite 10 erfahren Sie mehr zu diesem spannen-
                         Leistungserbringer gemeinsam das künftige           den Thema.
                         ­Arbeitsplatzsystem (APS). Schon heute ist be-
                          kannt, dass dieses mit dem Betriebssystem          Von unterwegs flexibel arbeiten wird jetzt noch
                          Windows 10 und Office 2016 ausgestattet sein       einfacher: Mit dem Rollout von Mobile Device
Nora Kelemen              wird. Im Artikel ab Seite 5 erfahren Sie, welche   Management (MDM), der gerade angelaufen
Leiterin Kommunikation    Neuerungen das neue Arbeitsplatzsystem 2020        ist, erhalten Sie neue Apps mit denen Sie auf
058 463 38 47             mit sich bringt.                                   Ihrem Smartphone oder Tablet arbeiten kön-
                                                                             nen. Mit den ersten vier Apps lassen sich ein-
                         Auf neue Software müssen wir aber nicht bis         fach und sicher E-Mails, Aufgaben und Notizen
                         2020 warten. Mit dem BAB Major Release 5.0          bearbeiten und mit Outlook synchronisieren.
                         erhalten die Benutzerinnen und Benutzer neue        Mit der App QuickEdit können Sie Dateianhän-
                         Programme auf ihren Computern. Zum Beispiel         ge öffnen und direkt auf dem Smartphone be-
                         Paint.NET. Die Bildbearbeitungssoftware bietet      arbeiten. Aber das ist erst der Anfang: In Zu-
                         viele Werkzeuge, mit denen Sie Ihre Fotos bear-     kunft wird es möglich sein, im MDM-App-Store
                         beiten können und ist damit für viele eine gute     auch bundes- oder amtsspezifische Apps anzu-
                         Alternative zu Adobe Photoshop. Welche wei-         bieten. Mehr über MDM lesen Sie im Artikel ab
                         teren Anwendungen Sie mit dem BAB Major             Seite 16.
                         Release 5.0 erhalten, lesen Sie ab Seite 8.
                                                                             Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.
                         Die Schweiz verfügt über ein hoch entwickeltes
                         Gesundheitssystem und eine starke Pharma­           Nora Kelemen und das «Eisbrecher»-Team
                         industrie. Die Ein- und Ausfuhr von Betäu-
                         bungsmitteln für medizinische Zwecke hat
                         dementsprechend einen hohen Stellenwert. So
                         wichtig Betäubungsmittel in der Medizin sind,
                         so genau wird auch deren Handel kontrolliert.
                         Das BIT hat in einem Projekt des Schweizeri-
                         schen Heilmittelinstituts Swissmedic mitgehol-
                         fen, das International Import und Export Au-
                         thorization System I2ES aufzubauen. Es ermög-

                         3
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Aus der Geschäftsleitung

Höchste Diversität in Geschäft und
IKT erfordert solide Teamarbeit
                       Liebe Kundinnen und Kunden

                       Diverse politische Geschäfte werden wöchent-        Diese stetigen Bewegungen auf beiden Ebenen
                       lich durch den Bundesrat behandelt. Diese Viel-     kommen in der Regel in IT-Projekten zusam-
                       falt schlägt sich auch in der Aktivität unseres     men. Und wenn Elemente mit grosser Bewe-
                       Parlaments nieder. Von allen Seiten müssen Fra-     gungsenergie aufeinanderprallen, entsteht viel
                       gen beantwortet, Geschäfte entschieden oder         Abwärme. In gewissen Fällen sprühen Funken.
                       gar Gesetze beschlossen werden. In den meis-        Es springen aber auch Funken der Kreativität.
                       ten Fällen folgt dem politischen Akt ein operati-   Die Vielzahl der Projekte zeigt uns, dass diese
                       ver Vollzug durch die Verwaltung: Sie muss          Muster sich wiederholen. Heute ist es nicht
Giovanni Conti         neue Dienstleistungen für Bürger oder Unter-        mehr möglich, alle Facetten eines Geschäftsvor-
Direktor BIT           nehmen bereitstellen oder laufende Dienstleis-      habens solcher Komplexität alleine zu meistern.
                       tungen und Prozesse anpassen. Sehr oft mün-         Für ein erfolgreiches Projekt braucht es ein or-
                       det die operative Umsetzung in der Anpassung        chestriertes Zusammenspiel vieler Fach- und
                       oder Neuentwicklung der hierzu notwendigen          Technologiespezialisten, die drei wichtige
                       IT-Systeme. Die Vielfalt der zu beantwortenden      ­Kompetenzen mitbringen: Sie blicken mit den
                       Fragen, der zu lösenden Probleme, erreicht so-       Augen aufmerksam auf den Dirigenten und
                       mit die Welt der IT.                                 wissen seine Zeichen sinnvoll zu interpretieren,
                                                                            sie hören sehr aufmerksam auf ihre Mitspieler,
                       Während sich das Geschäft der Verwaltungs-           um ihnen unterstützend zu begegnen und sie
                       einheiten laufend verändert und weiterentwi-         beherrschen ihr Instrument so gut, dass sie ihr
                       ckelt, geschieht dasselbe in der sich selbst ent-    Fähigkeiten ins Team einbringen können.
                       wickelnden Welt der IKT-Systeme. Cybersicher-
                       heit erfordert laufend zusätzliche Massnahmen,      Es ist sehr lehrreich zu beobachten, wie Projek-
                       um Inhalte vor unerlaubtem Zugriff zu schüt-        te, in denen dieser Teamgeist zwischen Fach
                       zen: Bis hin zum mobilen Gerät müssen Daten         und IT vorherrscht, zur Zufriedenheit aller Betei-
                       und Kommunikation vor Cyberkriminellen ab-          ligten vorankommen. Diesen Teamgeist kann
                       geschirmt werden. Die grossen IKT-Markt­            man nicht bestellen, er ist in Vereinbarungen
                       akteure beschliessen Veränderungen ihrer Soft-      kaum zu dokumentieren und dennoch ist er ein
                       ware, die auf jedem Arbeitsplatz in der Bundes-     wesentlicher Erfolgsfaktor in einer Welt, in der
                       verwaltung neu installiert werden muss. Lang        die gegenseitige Abhängigkeit laufend zu-
                       eingesetzte Systeme und Technologien werden         nimmt. Gehen wir zusammen mit offenen Au-
                       nicht mehr gewartet und müssen ersetzt wer-         gen und Ohren die kommenden Herausforde-
                       den. Die Vielfalt der technologischen Entwick-      rungen an, die uns bevorstehen: als Team wis-
                       lungen erreicht somit unwiderruflich das Ge-        sen wir sie besser zu meistern.
                       schäft der Verwaltungseinheiten.
                                                                           Giovanni Conti

                       4
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch                                                              Version
                                                                                                                 française
                                                                                                                  en ligne
Produkte & Projekte

Windows 10, Office 2016: So sieht
Ihr künftiger Arbeitsplatz aus
Im bundesweiten Programm APS2020 arbeiten die Büroautoma-
tions-Leistungserbringer und das Informatiksteuerungsorgan
des Bundes gemeinsam an der nächsten Generation der Arbeits-
platzsysteme (APS). Bis Mitte 2019 erhalten alle Geräte das neue
Betriebssystem Windows 10 und Microsoft Office 2016. Das En-
gineering des neuen APS erfolgt zentral und gemeinsam durch
die Büroautomations-Leistungserbringer: Führungsunterstüt-
zungsbasis (FUB), IT EDA und BIT.

BIT-Kontakt:               Windows 7, mit dem die Bundesmitarbeiten-           desweiten Programms sind wir für die Vorberei-
                           den aktuell arbeiten, ist am Ende seines Le-        tungsarbeiten und die Einführung des neuen
Dominik Kornacki           benszyklus angekommen. Deshalb plant das In-        Arbeitsplatzes bei den BIT-Kunden verantwort-
Programmleiter APS2020     formatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) im         lich», sagt Dominik Kornacki, Programmleiter
LE-BIT                     Programm APS2020 (APS steht für Arbeits-            APS2020 LE-BIT. Dazu gehören Kompatibilitäts-
APS2020@bit.admin.ch       platzsystem) die bundesweite Migration auf          tests aller Schale-1- und Schale-2-Anwendun-
                           das Betriebssystem Windows 10 und Microsoft         gen* mit dem neuen Betriebssystem Windows
Text: Daniel Wunderli      Office 2016. «Die Entwicklung des neuen APS         10. Auch die Planung und Koordination des
                           übernehmen erstmals die drei Büroautoma-            Rollouts auf die circa 26 000 bestehenden Lap-
                                                                                           tops und Desktop-Computer der
                                                                                           BIT-Kunden sind bereits angelaufen.
                                                                                           Parallel wird der neue Arbeitsplatz
                                                                                           auch auf der virtuellen Desktop-In­
                                                                                           frastruktur (VDI) der Eidgenössischen
                                                                                                               Zollverwaltung
                                                                                                               (EZV) bereitge-
                                                                                                               stellt.

                                                                                                          Für das EDA und
                                                                                                          VBS laufen sepa-
                                                                                                          rate Projekte, in
                                                                                                          denen die Leis-
* Als Schale-1-Software    tions-Leistungserbringer Führungsunterstüt-         tungserbringer IT EDA und FUB den Rollout
bezeichnet die Bundes-     zungsbasis (FUB), IT EDA und das BIT gemein-        analog für ihre Departemente durchführen.
verwaltung Programme,      sam», sagt Peter Zulauf, Programmleiter
die auf jedem APS der      APS2020 beim ISB. Diese Engineering-Arbeiten        Nicht nur die Leistungserbringer sind im Pro-
Bundesverwaltung ins-      haben bereits begonnen. Im zentralen Projekt        gramm APS2020 involviert, sondern auch die
talliert sind. Scha-       «Konzeption APS» haben Vertreter der FUB, der       Leistungsbezüger (Büroautomationskunden).
le-2-Software sind kos-    IT EDA und des BIT einen ersten Prototyp des        In jeweils eigenen Projekten testen die Departe-
tenpflichtige Anwen-       neuen Arbeitsplatzes erstellt. Ziel ist, dass bis   mente sowie die Bundeskanzlei die Kompatibi-
dungen, die optional auf   Ende 1. Quartal 2017 ein Rollout-fähiger Ar-        lität ihrer Fachanwendungen und planen die
jedem APS installiert      beitsplatz zur Verfügung steht. Bis jedoch Mitte    Einführung des neuen Arbeitsplatzes in ihren
werden können. Scha-       2019 alle Bundesmitarbeitenden auf den rund         Verwaltungseinheiten. Um die Anwenderinnen
le-3-Software sind nicht   40 000 neuen APS arbeiten, gibt es weitere          und Anwender bei einem möglichst nahtlosen
standardisierte Program-   Aufgaben, die in mehreren zentralen und de-         Wechsel auf das neue APS zu unterstützen, er-
me – meist amtsspezifi-    zentralen Projekten parallel anstehen.              arbeitet das Eidgenössische Personalamt (EPA)
sche Fachanwendungen                                                           ein entsprechendes Schulungskonzept. Der Fo-
– die auf einzelnen APS    Software-Tests und Rollout-Planung                  kus der Schulungen liegt auf einem effektiven
der Bundesverwaltung       Eines dieser dezentralen Vorhaben ist das Pro-      Umgang mit den Neuerungen, die Windows
installiert sind.          gramm APS2020 LE-BIT. «Im Rahmen des bun-           10 und Office 2016 mit sich bringen. Neben

                           5
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch                                                              Version
                                                                                                                 française
                                                                                                                  en ligne
Produkte & Projekte

                       Quick Reference Guides und einem elektroni-            zeigt wie gewohnt die meistverwendeten Pro-
                       schen Lehrbuch sind auch Präsenzkurse sowie            gramme. In neuem Look kommt hingegen die
                       ein E-Learning-Angebot mit der Möglichkeit für         rechte Seite des Startmenüs daher: Statt Short-
                       ein audio-visuelles Selbststudium vorgesehen.          cuts zur Systemsteuerung oder persönlichem
                                                                              Ordner besteht neu die Möglichkeit, einzelne
                        Wechsel auf 64-Bit-Betriebssystem                     Programme als Kacheln anzuheften.
                        Neu sind nicht nur Windows 10 und Office
                       2016. Der Arbeitsplatz 2020 verspricht auch            Neuer Browser mit nützlichen Funktionen
                        eine Performancesteigerung. Denn Windows              Mit Windows 10 erhalten die Anwender auch
                       10 wird auf allen Geräten in der 64-Bit-Version        den neuen Webbrowser Microsoft Edge. Ne-
                        installiert. Dadurch kann die Leistung der Gerä-      ben einer besseren Unterstützung von aktuel-
                        te, die bereits heute über 64-Bit-Prozessoren         len Webtechnologien wie HTML5 bringt Edge
                        verfügen, besser genutzt werden. «Dieses Plus         auch neue Funktionen: Zum Beispiel die Mög-
                        an Performance wird sich bei der täglichen            lichkeit, direkt auf Webseiten Kommentare an-
                       ­Arbeit – etwa durch rascheres Aufstarten –            zubringen. Zur Bearbeitung stehen verschiede-
                        ­bemerkbar machen», ist Dominik Kornacki              ne Werkzeuge wie ein Stift, Textmarker, Radier-
                        überzeugt.                                            gummi, Kommentarfunktion und ein Snipping
                                                                              Tool bereit. Die bearbeitete Seite lässt sich ohne
                       Windows 10: Startmenü und Kacheln                      zusätzliche Programme direkt im Browser in ein
                       Die ersten Anwender werden bereits ab 2017             PDF-Dokument umwandeln.
                       mit dem neuen APS arbeiten. Der Wechsel von
                       Windows 7 zu Windows 10 bringt für die An-             Ein weiteres praktisches Feature von Microsoft
                       wender einige Neuerungen mit sich. Aber kei-           Edge ist der Lesemodus. Mit ihm lassen sich
                       ne Angst: Das Startmenü, das bei Windows 8             Webseiten lesefreundlicher darstellen – z. B.
                       fehlte, findet sich in Windows 10 wieder (siehe        durch grössere Schrift und das Ausblenden von
                       Screenshot). Die linke Hälfte des Startmenüs           Werbung.

                       Screenshot eines Prototyps des neuen Arbeitsplatzes.

                       6
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Produkte & Projekte

                        Trotz des neuen Webbrowsers Edge steht der               Informationen zum bundesweiten Programm
                        bewährte Internet Explorer den Anwendern                 APS2020 finden Sie auf
                        auch in Zukunft zur Verfügung. «Der Internet             intranet.isb.admin.ch > Themen > Projekte
                        Explorer 11 bleibt aus Kompatibilitätsgründen            und Programme > Programm APS2020
                        weiterhin Bestandteil des neuen Arbeitsplat-
                        zes», so Dominik Kornacki. «Sollte eine                  Informationen zum Projekt APS2020 LE-BIT fin-
                        Fachanwendung mit dem neuen Browser nicht                den Sie auf intranet.bit.admin.ch > Projekte
                        korrekt funktionieren, können die Anwender               > APS2020 LE-BIT.
                        wie gewohnt mit dem Internet Explorer arbei-
                        ten.»                                                      Microsoft Office 2016 privat nutzen
                                                                                   Bundesmitarbeitende haben die Möglich-
                        Office 2016: Unverändertes Look-and-feel                   keit, Office 2016 im Rahmen des so genann-
                        Der Wechsel zur neuen Office-Suite bringt für              ten Microsoft Home Use Programs (HUP)
                        die Anwender kaum Änderungen mit sich. ­Die                günstig zu bestellen. So erhalten Sie Office
                        Bedienung der Programme sowie das Ausse-                   Professional Plus 2016 für 20 CHF (für
                        hen bleiben praktisch gleich. Microsoft hat bei            Windows und MAC-Betriebssystem verfüg-
                        der neuen Office-Version vor allem versucht,               bar). Für Windows sind die Programme Pro-
                        die Effizienz beim Bearbeiten von Dokumenten               ject Professional 2016 und Visio Professional
                        zu steigern. Das zeigt sich zum Beispiel beim              2016 ebenfalls über das HUP erhältlich. Alles
                        schnelleren Einfügen von Bildern in Word-­                 was Sie für die Bestellung benötigen, ist die
                        Dokumente oder bei der ausgebauten Hilfe-­                 geschäftliche E-Mail-Adresse sowie einen
                        Funktion. Übrigens: Wer Microsoft Office 2016              Programmcode. Den Code und Link zum
                        privat nutzen möchte, kann es über das Micro-              Microsoft HUP finden Sie auf der BIT-Kun-
                        soft Home Use Program bereits heute zu ver-                denplattform: intranet.bit.admin.ch > Pro-
                        günstigten Konditionen beziehen (Details siehe             jekte > APS2020 LE-BIT > Home Use Pro-
                        Infobox).                                                  gram.

         Stift

         Textmarker

         Radierer

         Getippte
         Notiz
         hinzufügen

         Ausschneiden

                        Im Webbrowser Microsoft Edge können Benutzer Internetseiten mit verschiedenen Werkzeugen bearbeiten.

                        7
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch                                                        Version
                                                                                                           française
                                                                                                            en ligne
Produkte & Projekte

Neue Anwendungen auf Ihrem
Computer
Mit dem BAB Major Release 5.0* erhalten die Benutzerinnen und
Benutzer eine neue Bildbearbeitungssoftware und verschiedene
Programme zum Bearbeiten und Lesen von PDF-Dokumenten.
Um die Sicherheit zu erhöhen, ist künftig das Aufrufen von
Internet­seiten über das HTTPS-Protokoll ohne gültiges Zertifikat
nicht mehr möglich. Das BIT koordiniert den Rollout des Soft-
ware-Pakets, der bis Ende November dauert. Die wichtigsten
Neuerungen im Überblick.

BIT-Kontakt:            Jedes Jahr führt das BIT einen sogenannten        pflichtigen und umfangreicheren Photoshop»,
                        BAB Major-Release* durch. Es handelt sich         sagt Markus Christen, Projektleiter beim BAB
Markus Christen         dabei um ein Softwareupdate, bei dem das BIT      Major Release 5.0.
Projektleiter           einerseits Programme aktualisiert, andererseits
058 468 60 08           neue Software auf die Geräte der Kunden           Barrierefreie PDF erstellen
                        spielt. Der aktuelle BAB Major Release 5.0
Text: Daniel Wunderli   findet amtsweise gestaffelt von August bis
                        November statt. In den folgenden Abschnitten
                        zeigt Ihnen der «Eisbrecher» die wichtigsten
                        Neuerungen auf.

                        Alternative zu Photoshop

                                                                          Barrierefreie PDF-Dokumente ermöglichen
                                                                          Menschen mit Behinderung den erleichterten
                                                                          Zugang zu Informationen. Für die Bundesver-
                                                                          waltung gilt, dass Inhalte auf den Internet-
                                                                          auftritten so gestaltet sind, dass sie auch für
                                                                          Menschen mit Behinderung zugänglich sind.
                                                                          Barrierefreie PDF-Dokumente enthalten z. B.
                        Wer kennt das nicht. Fotos sind mit Smartpho-     Informationen zur logischen Lesereihenfolge
                        nes und digitalen Kameras schnell geknipst        und den einzelnen Elementen wie Über-
                        und sammeln sich auf der Festplatte. Viele        schriften oder Bildlegenden. Das hilft einem
                        dieser Schnappschüsse bedürfen einer Überar-      sehbehinderten Benutzer, der das Dokument
                        beitung. Dazu kommt häufig das kostenpflich-      mit einem Screen-Reader liest. Ob Ihr PDF-Do-
                        tige Programm Photoshop zum Einsatz. Es           kument wirklich barrierefrei ist, prüft das
                        bietet viele Möglichkeiten – um das Potenzial     Programm «PDF Accessibility Checker». Die
                        der Software voll auszuschöpfen, braucht es       Software der Schweizer Stiftung «Zugang für
                        aber Übung. Mit dem BAB Major Release 5.0         alle» (access-for-all.ch) demonstriert zudem,
                        erhalten Sie mit dem Programm Paint.NET eine      wie sich ein Dokument für Menschen darstellt,
                        attraktive Alternative zu Photoshop. Einmal       die technische Hilfsmittel beim Lesen und Navi-
                        gestartet, finden Sie auf der linken Seite eine   gieren einsetzen. Apropos Barrierefreiheit: Das
                        Auswahl der häufig verwendeten Werkzeu-           Ausbildungszentrum des Bundes bietet Kurse
                        ge wie Pinsel, Pipette, Stempel etc. Wie bei      zum Thema barrierefreie PDF-Dokumente und
                        Photoshop können Sie auf unterschiedlichen        Webseiten an. Mehr dazu auf
                        Ebenen arbeiten. «Dank der vielen Funktionen      intranet.infopers.admin.ch > Personalent-
                        ist Paint.NET für einen Grossteil der Bundesan-   wicklung > Informatik > Grafik und Design >
                        gestellten eine gute Alternative zum kosten-      Web/Barrierefreiheit.

                        8
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Produkte & Projekte

                       Neue Software zum PDF editieren                   ordnen und in eigens erstellten «Bücherre-
                                                                         galen» verwalten. Bei Adobe Digital Editions
                                                                         handelt es sich um ein Schale-2-Produkt,
                                                                         das mit dem BAB Major Release 5.0 nicht
                                                                         standardmässig auf jedem Client installiert
                                                                         wird – jedoch durch den zuständigen Inte­
                                                                         grationsmanager bei Bedarf via MAC-Auftrag
                                                                         für einzelne Nutzer oder ganze Ämter bestellt
                                                                         werden kann.

                       Mit dem Programm PDF24 erhalten Sie ein           IE 11: Neue Sicherheitseinstellungen
                       Werkzeug, mit dem Sie PDF-Dokumente nicht
                       nur lesen, sondern auch bearbeiten können.
                       Mit der Anwendung können Sie PDF-Doku-
                       mente zusammenfügen oder teilen, einzelne
                       Seiten in andere Dokumente einfügen oder                https://
                       entfernen. Diese Bearbeitungsfunktionen bie-
                       tet der standardmässige Adobe Acrobat Rea-
                       der nicht. Wer bisher PDF-Dateien bearbeiten
                       wollte, brauchte dazu den kostenpflichtigen       Beim Surfen im Internet besteht immer die
                       Adobe Acrobat Pro. «Das Programm PDF24            Gefahr, dass über unsichere Webseiten Schad-
                       ist eine gute und lizenzkostenfreie Alternative   software ins Bundesnetz gelangt. Um das Risi-
                       zum Adobe Acrobat Pro, das die gängigen           ko einer Infektion mit Malware zu verringern,
                       Bearbeitungswerkzeuge für PDF-Dokumente           bringt der BAB Major Release 5.0 eine Anpas-
                       bereitstellt», so Markus Christen.                sung der Sicherheitseinstellungen des Internet
                                                                         Explorers 11 (IE 11) mit sich. Bei der Kommuni-
                       Elektronische Bücher lesen                        kation über das Internet nutzen viele Betreiber
                                                                         von Webseiten das HTTPS-Protokoll (Hypertext
                                                                         Transfer Protocol Secure), um Inhalte zwischen
                                                                         Webserver und Webbrowser verschlüsselt zu
                                                                         übertragen. Benutzer erkennen das an der
                                                                         URL, die mit «https://» beginnt. «Neu werden
                                                                         Internetseiten, die das HTTPS-Protokoll nutzen,
                                                                         nur noch angezeigt, wenn sie über ein gültiges
                       Wir lesen immer mehr Inhalte direkt am Bild-      Zertifikat verfügen», sagt Markus Christen.
                       schirm. Der BAB Major Release 5.0 trägt dieser    «Zudem muss das Zertifikat von einer aner-
                       Entwicklung Rechnung und bringt mit dem           kannten Zertifizierungsstelle (Certification Au-
                       Programm Adobe Digital Editions ein Lese-         thority) ausgestellt worden sein.» Ist das nicht
                       werkzeug für digitale Dokumente. Mit Digital      der Fall, erhalten Sie folgende Fehlermeldung:
                       Editions können Sie Ihre E-Books und Doku-        «Es besteht ein Problem mit dem Sicherheits-
                       mente in den Formaten EPUB und PDF/A lesen        zertifikat der Webseite».
                       und in einer eigenen Bibliothek verwalten.
                       «Benutzer können mit Digital Editions mehr        * BAB steht für Büroautomations-Arbeitsplatz der
                       als nur Dokumente lesen», sagt Markus Chris-      Bundesverwaltung. Mit Major- und Minor-Releases
                       ten. «Das Programm ermöglicht es, wichtige        spielt das BIT längerfristig planbare Inhalte auf die
                       Textstellen mit Lesezeichen, Markierungen         Bundesclients. Die Inhalte legt die Release-Konfe-
                       oder Anmerkungen zu versehen.» Zur bes-           renz Bund fest, die momentan aus Vertretern der
                       seren Übersicht können Sie Ihre E-Books und       Departemente EDI, EFD, EJPD, UVEK, WBF sowie
                       PDF-Dokumente nach Titel, Autor oder Verlag       der Bundeskanzlei und der Gerichte besteht.

                       9
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch                                                              Version
                                                                                                                 française
                                                                                                                  en ligne
Produkte & Projekte

Mit I2ES kann Swissmedic effizient                                                                                                    O
Betäubungsmittel bewilligen                                                                                                       O
                                                                                                                                      N
Mit dem «International Import and Export Authorization System»                  aus, also zwischen dreissig bis vierzig Bewil-
(I2ES) führt das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic ein               ligungen täglich. Die Tendenz ist steigend.
Instrument ein, das den elektronischen Datenaustausch von Im-                   So überrascht es nicht, dass die Schweiz die
port- und Exportbewilligungen für Betäubungsmittel zwischen                     Vorreiterrolle beim neuen Betäubungsmit-
nationalen Behörden ermöglicht. Das BIT hat mitgeholfen, das                    tel-Bewilligungssystem «International Import
«National Drug Control System» (NDS) der Schweiz im I2ES des                    and Export Authorization System» (I2ES) für
«International Narcotics Control Board» (INCB) einzubinden.                     den elektronischen Datenaustausch zwischen
                                                                                nationalen Behörden eingenommen hat und
BIT-Kontakt:                 In der Medizin sind sie unverzichtbar. Sie         als weltweit erstes Land den automatischen
                             lindern Schmerzen, beruhigen, entspannen           I2ES-Datenaustausch realisiert. Das Büro der
Markus Gerlach               Muskeln und lösen Ängste: Betäubungsmittel.        Vereinten Nationen für Drogen- und Verbre-
Projektleiter                Wo immer sie legal zum Einsatz kommen, sei         chensbekämpfung UNODC (United Nations
058 462 80 43                es um eine verletzte Person direkt am Unfall­      Office on Drugs and Crime) mit Sitz in Wien
                             ort zu behandeln oder die langanhaltenden          (siehe Bild) hat die I2ES-Plattform entwickelt.
Text: Rinaldo Tibolla
Foto: Lorenz Winkler
                             Schmerzen eines Tumorpatienten erträglicher
                             zu machen, müssen im Vorfeld Bewilligungen
                                                                                Global kontrolliert wird der internationale
                                                                                Betäubungsmittel-Handel vom International
                                                                                                                                      N
                             vorliegen. Nicht nur für die Person, die da-       Narcotics Control Board (INCB), dem alle Kont-
                             mit hantiert, der Rettungssanitäter oder der       rollbehörden der UNO-Mitgliedsländer ange-
 H              O            Krebsspezialist, sondern auch für das Produkt
                             selbst. In der Schweiz stellt das Schweizerische
                                                                                schlossen sind (siehe Grafik S. 12). Ein System
                                                                                für den nationalen Bewilligungsprozess hat
 N                           Heilmittelinstitut Swissmedic Betäubungsmit-       das UNODC bereits 2005 mit dem «National
                             tel-Bewilligungen für den Import und Export        Drug Control System» (NDS) entwickelt und
                        OH   aus.                                               in Zusammenarbeit mit Swissmedic optimiert
                                                                                und eingeführt. NDS und die Erweiterung
          N                  Für die Schweiz mit ihrem hoch entwickelten        NDS-WEB, die seit 2010 die elektronische
                             Gesundheitssystem, dem zunehmenden Anteil          Gesuchstellung durch Firmen in den Schweiz
                             der ältesten Bevölkerungsschicht und der           ermöglicht, werden in der Schweiz vom BIT
                             starken Pharmaindustrie, aufgrund derer die        betrieben.
                Cl           Schweiz zu den grossen Exportländern zählt,
                             hat der Bereich der Betäubungsmittel einen         Am meisten Exporte in Europa
                             hohen Stellenwert. Swissmedic stellt jährlich      Im März 2015 hat das UNODC die internatio-
                             knapp 8000 Ein- und Ausfuhrbewilligungen           nale I2ES-Plattform eingeführt und damit die

Der Hauptsitz (Bildmitte)
des Büros der Vereinten
Nationen für Drogen- und
Verbrechensbekämpfung
(UNODC) in Wien.

                        NH

                             10
NO2
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Produkte & Projekte                                                                     R5
        Cl

        N
                                                                                        R4
    N        N
                       Möglichkeit für einen vollkommen elektroni-
                       schen Informations- und Datenaustausch zwi-
                                                                         land, Frankreich und Belgien sind noch nicht
                                                                         so weit. Doch im Zeithorizont von fünf Jahren
                       schen den nationalen Behörden geschaffen.                                             R
                                                                         sollten in Europa die wichtigsten Handelspart-
                                                                                                                 3
                       Denn trotz NDS-WEB und Anbindung an den           ner in I2ES integriert sein. «Sobald wir dann
O                      INCB erfolgt der Datenaustausch für Ein- und      die Daten über I2ES erhalten, können wir ganz
                 N       N CH
                       Ausfuhr von3kontrollierten Substanzen zwi-        auf das Papierdokument verzichten», sagt
         H             schen den nationalen Kontrollbehörden bisher      Monika Joos. Dann kann die Firma ein Gesuch
                       ausschliesslich durch Versand von Papierdoku-     rein elektronisch an Swissmedic stellen. Die
                       menten per Briefpost. «Bevor wir einen Export     zusätzliche Einreichung der Importbewilligung
                       bewilligen, müssen wir uns vergewissern, dass     im Originaldokument entfällt. Swissmedic
                       im Importland die Einfuhr legal ist. Wir sind     erhält die Verifizierung für die Importbewilli-
                       gesetzlich dazu verpflichtet», sagt Monika        gung über I2ES. Der Datenaustausch mit den
                       Joos, Leiterin Abteilung Betäubungsmittel bei     Behörden der anderen Länder erfolgt nur noch
                       Swissmedic. Aus diesem Grund muss Swiss­          elektronisch. Nicht nur springt so ein Zeitge-
                       medic die Importbewilligung im Original ver-      winn heraus und der Papierversand entfällt,
                       langen. Die Firma muss Swissmedic also immer      sondern auch die Sicherheit steigt. Papierdoku-
                       noch ein Papierdokument per Post zuschicken.      mente können einfacher gefälscht werden als
                       Am meisten Betäubungsmittel-Exporte hat die       die Daten, die über das I2ES-System kommen.
                       Schweiz nach Deutschland, eine grosse Anzahl      «I2ES wird den ganzen Betäubungsbewilli-
                       auch nach Frankreich, Belgien und England.        gungsprozess schliesslich effizienter und siche-
NH                     «Das Geschäft konzentriert sich schon auf Eu-
                       ropa. Die Schweiz exportiert aber auch in alle
                                                                         rer machen», sagt Monika Joos.

                       anderen Weltregionen», sagt Monika Joos.          BIT als Brückenbauer
                                                                         Das alles für die Schweiz möglich gemacht hat
                       Im Moment profitiert in erster Linie Swissmedic   die effiziente Zusammenarbeit von Swissmedic,
                       von der I2ES-Einbindung. «Wir müssen nicht        UNODC und dem BIT im Projekt «I2ES». Mit
                       mit zwei Systemen arbeiten und wir können         Projektstart Anfang August 2015 konnte das
                       die Daten ohne jegliche Zusatzarbeit interna-     System bereits Mitte März 2016 live gehen.
                       tional teilen», sagt Monika Joos. Schweizer       Dafür nötig gewesen sind ein Update der Soft-
                       Firmen profitieren dann, wenn eine substanti-     ware NDS, neue Hardware in Form eines Ser-
                       elle Anzahl an Ländern, in die die Schweiz oft    vers für den Web-Service und neue Software
                       exportiert, ebenfalls I2ES betreibt. Deutsch-     für diesen I2ES-Web-Service. Dazu sind noch

                       11
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch                                                                        Version
                                                                                                                           française
                                                                                                                            en ligne
       Produkte & Projekte

                       N
                              Anpassungen bei NDS-WEB gekommen. Das                        Guido Strack und Lorenz Winkler, Projektleiter
                              BIT hat die Integration der neuen Software auf               von Swiss­medic. Tolles Teamwork, zuverlässige
                              den Server und die Updates auf der laufenden                 Partner und pragmatische Lösungen bei den
                              Plattform durchgeführt. Dies als ein Brücken-                Problemen seien die Kernwerte dieses Projekts
                              bauer für die Brückenköpfe Swissmedic und                    gewesen.
                              UNODC zu realisieren, ist nicht immer einfach
                              gewesen. «In Sachen Kommunikation, Sprach-                    Die meist benötigten Betäubungsmittel
                              barriere und unterschiedlicher prozessualer                   Die in der Schweiz am häufigsten einge-
                              Orientierung sind einige Herausforderungen                    setzten Betäubungsmittel finden sich in
                              auf uns zugekommen, die wir aber dank der                     zwei Gruppen – den Opiaten und Benzo-
                              vorbildlichen Projektführung bei Swissmedic                   diazepinen. Das wohl bekannteste Be-
                              und einer starken Teamleistung im BIT gut                     täubungsmittel unter den Opiaten ist das
                              gemeistert haben», sagt Markus Gerlach,                       Morphin. Ein weiteres Opiat, das häufig als
                              Projektleiter im BIT.                                         starkes Schmerzmittel eingesetzt wird, ist
                                                                                            Oxycodon. Früher haben Ärzte die Subs-
                              Eine Erfolgstory                                              tanzen vorwiegend bei Krebspatienten mit
                              Swissmedic spricht von einer Erfolgsstory,                    Tumorschmerzen verabreicht. Mittlerweile
                              weil das Projekt in einem guten Zeitrahmen                    kommen sie bei allen Arten von starken
                              durchgebracht und alle Ziele erreicht wurden.                 Schmerzen, sei es an der Wirbelsäule, Ge-
                              «Alle am Projekt Beteiligten haben sehr viel                  lenken, Knochen oder nach Operationen zur
                              Einsatz gezeigt und auch gut zusammenge-                      Anwendung. Die zweite Gruppe der Ben-
                              arbeitet. Wir waren auch unter dem vorgese-                   zodiazepine, wie beispielsweise Midazolam
                              henen Budget. Wir bei Swissmedic sind sehr                    oder Oxazepam umfasst Substanzen, die
                              zufrieden mit dem Projektverlauf», sagen                      breiter zum Einsatz kommen, weil sie meh-
                                                                                            rere Wirkmechanismen haben: sedierend,
                                                                                            hypnotisierend, muskelentspannend und
                                                                                            angstlösend. Behandler verabreichen sie als
                                                                                            Schlafmittel, vor oder während Operationen
                                                                                            (zur Sedierung) oder bei Angstzuständen.

Das Bewilligungsverfahren für Betäubungsmittel auf nationaler und internationaler Ebene.

                              12
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch                                                                   Version
                                                                                                                      française
                                                                                                                       en ligne
Tipps & Tricks

Windows-Kennwort einfach
wechseln
Gerade nach den Ferien wird das Service Desk BIT vermehrt                      Klicken Sie auf «Kennwort ändern». Geben Sie
­wegen vergessenen oder mehrfach falsch eingegebenen Kenn-                     Ihr neues Windows-Kennwort ein und klicken
 wörtern kontaktiert. Der «Eisbrecher» hat gemeinsam mit den                   Sie auf «Neues Kennwort speichern». Übrigens
 Service-Desk-Mitarbeitenden Tipps & Tricks zum Thema Kenn-                    können Sie gleich festlegen, wie viele Tage vor
 wortwechsel zusammengetragen.                                                 Ablauf Ihres Kennworts Sie künftig eine Erinne-
                                                                               rung per E-Mail erhalten möchten.
BIT-Kontakt:             Sie kennen das sicher. Nach den Ferien möch-
                         ten Sie sich an Ihrem Computer anmelden, er-          Hinterlegen Sie Sicherheitsfragen
Service Desk BIT         halten aber die Meldung, dass Ihr Windows­-           Mit dem Windows Password Manager können
intranet.bit.admin.ch/   Kennwort abgelaufen ist. Denn obwohl Sie sich         Sie nicht nur Ihr Kennwort unkompliziert än-
webticket                bei den meisten Anwendungen mittlerweile              dern. Sie haben auch die Möglichkeit, Sicher-
                         mit Ihrer Smartcard anmelden können, brau-            heitsfragen und Ihre Mobiltelefonnummer zu
Text: Daniel Wunderli    chen Sie für verschiedene Programme weiter-           hinterlegen. Diese Angaben sind zwingend,
                         hin Ihr Windows-Benutzerkonto, z. B. für den          wenn Sie Ihr Kennwort vergessen haben oder
                         Zugriff auf Ihre E-Mails via Smartphone. Da das       Ihre Smartcard-PIN nicht mehr wissen und des-
                         Windows-Kennwort – im Gegensatz zur Smart-            halb beim Service Desk BIT anrufen müssen.
                         card-PIN – jeweils nur für drei Monate gültig ist,    Das Service Desk BIT wird Ihnen die hinterleg-
                         müssen Sie es regelmässig ändern.                     ten Fragen stellen. Wenn Sie die richtigen Ant-
                                                                               worten kennen, sendet Ihnen das Service Desk
                                                                               als nächsten Schritt einen Code via SMS. Wenn
                                                                               Sie diesen Code dem Service-Desk-Mitarbeiter
                                                                               bestätigen, kann er Ihnen ein neues Kennwort
                                                                               ausstellen. Falls Sie keine Mobiltelefonnummer

                         Windows Password Manager im Startmenü

                         Windows-Kennwort selbst ändern
                         Mit der Anwendung Windows Password Ma-
                         nager bietet das BIT eine einfache Lösung, um
                         Ihr Windows-Kennwort rechtzeitig zu erneuern.
                         So funktioniert es: Öffnen Sie den Windows
                         Password Manager über Start > Alle Program-
                         me > Windows Password Manager. Alternativ
                         können Sie in Ihrem Webbrowser password.bit.
                         admin.ch eingeben und gelangen direkt zur             Hinterlegen Sie Sicherheitsfragen im Password Manager.
                         Anwendung. Sie werden nun aufgefordert, sich
                         mit Ihrer Smartcard anzumelden.                       angeben möchten, können Sie z. B. auch die
                                                                               Nummer Ihres Bundesausweises oder Ihrer
                                                                               Identitätskarte hinterlegen. Diese Nummer gilt
                                                                               dann – alternativ zum SMS-Code – als zweiter
                                                                               Faktor für die Authentisierung am Telefon.

                                                                               Wichtig: Falls die Sicherheitsfragen nicht hinter-
                                                                               legt sind, ist eine Verifizierung durch eine auto-
                                                                               risierte Person des jeweiligen Amts notwendig.
                                                                               Das ist ein Schritt, der den Kennwortwechsel
                         Sie können im Password Manager Ihr Windows-Kennwort   erheblich verzögert.
                         jederzeit ändern.

                         13
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch                                                            Version
                                                                                                               française
                                                                                                                en ligne
Produkte & Projekte

Löhne abfragen leicht gemacht –
dank weiterentwickeltem Salarium
Der individuelle Lohnrechner des Bundesamts für Statistik mit
dem Namen Salarium (www.salarium.ch) hat bereits 2015 einen
neuen Auftritt erhalten. Mit den erst kürzlich aktualisierten
­Daten entsprechen die Lohnberechnungen auch der neusten
 ­Erhebung. Der «Eisbrecher» hat die Bedienbarkeit des Lohn-­Tools
  unter die Lupe genommen.

BIT-Kontakt:            Über Geld zu sprechen ist für viele Schweizer       einfach zu handhaben ist und das Look-and-
                        unangenehm. Es ist fast schon ein Tabu, über        feel übersichtlich und modern wirkt», sagt Ingo
Stefan Leisi            den Lohn zu reden. Lohnzahlungen und mo-            Kreutzer, Interaction-Designer von EUI im Pro-
Projektleiter           natliche Gehälter sind oftmals Geheimnisse. Für     jekt «Salarium +». Die erste Präsentation habe
058 462 27 21           Arbeitgeber und -nehmer ist dies nicht immer        danach auch den Auftraggeber BFS überzeugt.
                        einfach. Der Bund hat den Handlungsbedarf           Das BIT hat als kompletter Leistungserbringer
Text: Rinaldo Tibolla   erkannt und mit dem Lohnrechner, bereits            fungiert. «Angefangen im Bereich Projekte mit
                        2008 vom Bundesamt für Statistik (BFS) einge-
                        führt, einen Schritt zu mehr Lohntransparenz
                        gemacht. Einen weiteren Schritt hat es nun mit
                        dem Projekt «Salarium +» getätigt.

                        Auf den ersten Blick hat sich die Optik von Sa-
                        larium selbst stark verändert. Die Internetseite,
                        auch Benutzeroberfläche oder im Fachjargon
                        User Interface (UI) genannt, des individuellen
                        Lohnrechners ist übersichtlich, aufgeräumt,
                        von jeglichem Schnörkel befreit, verständlich
                        und intuitiv bedienbar. Zum ersten Mal über-
                        haupt hat das BFS diese Art des Webdesigns
                        eingesetzt. Kommt hinzu, dass es sich auch
                        um ein responsives Webdesign (responsive,
                        Englisch für «reagierend») handelt. Je nach-
                        dem, ­ob Benutzer den Laptop, das Tablet oder
                        das Smartphone zur Hand haben, ändert sich
                        der grafische Aufbau der Webseite. Insbeson-
                        dere die Anordnung und Darstellung einzelner
                        Elemente, wie Navigation, Seitenspalten und
                        Texte, aber auch die Such- und Eingabemetho-
                        den für Maus oder Touchscreen passen sich
                        dem Format des Endgeräts an. Der grosse Vor-
                        teil einer Webseite mit einem res-
                        ponsiven Design ist, dass sie Benut-
                        zer mit jedem Endgerät optimal
                        und einfach bedienen können. Der
                        Bereich Entwicklung User Interface
                        (EUI) im BIT hat dem BFS eine Vision für eine        Projektleitung, Software- und User-Interfa-
                        solche Webseite vorgestellt. Entwickelt hat das      ce-Entwicklung über die Server-Bereitstellung
                        Team EUI diese Vision mit dem Framework Ob-           von Engineering & Transition bis hin zur Live-­
                        liqueUI (siehe Box). «Wir haben neben dem           Schaltung über den ­Betrieb hat das BIT das
                        responsiven Aufbau darauf geachtet, dass der         ­Projekt begleitet», sagt Projektleiter im BIT
                        Einstieg in die Webseite stimmt, die Bedienung      ­Stefan Leisi.

                        14
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Produkte & Projekte

                            Bruttolohn für spezifische Arbeitsstelle             ten Stand der Webdesign-Technik bringen»,
                            Mit Salarium besteht die Möglichkeit, für eine       sagt André Farine. Der Lohnrechner sollte den
                            spezifische Arbeitsstelle, definiert über Region,    Internetgewohnheiten der jüngeren Generati-
                            Branche, Berufsgruppe und (Kader-)Position           on Rechnung tragen. «Dank dem Projekt ‹Sala-
                            sowie anhand frei wählbarer individueller            rium +› sind nun im Lohnrechner die neusten
                            Merkmale wie etwa Alter, Ausbildung und              Webtechnologien eingearbeitet», sagt Stefan
                            Dienstjahre, den monatlichen Bruttolohn zu           Leisi.
* Der Median oder Zent-     berechnen. Benutzer sehen danach, was Frau-
ralwert ist der Wert, der   en und Männer nach Nationalität und Aufent-          Das BFS wertet auch die Möglichkeit der Aktu-
genau in der Mitte einer    haltsstatus (siehe Screenshot) im Lohnprofil         alisierung der Daten positiv. «Wir können
Datenmenge liegt. Die       verdienen. Angezeigt wird der Zentralwert            selbstständig die Aktualisierung der Lohndaten
eine Hälfte aller Daten     (Median)* und die Streuung der Löhne nach            vornehmen, unabhängig vom BIT», sagt André
ist kleiner, die andere     unten und oben. Dem BFS ist der Hinweis wich-        Farine. Zudem könne das BFS nun auch die Tex-
grösser als der Median.     tig, dass der Lohnrechner als Orientierung die-      te in der Applikation eigenständig bearbeiten
                                                nen soll. «Wir weisen auch       und anpassen. «Es handelt sich somit aus unse-
                                                auf der Webseite explizit        rer Sicht um ein flexibles Instrument betreffend
                                                darauf hin, dass die Ergeb-      Aktualisierung.» Erst kürzlich hat das BFS die
                                                nisse keine Lohnempfehlun-       Daten der Schweizerischen Lohnstrukturerhe-
                                                gen darstellen», sagt André      bung 2014 in Salarium eingespeist.
                                                Farine, stellvertretender Sek-
                                                tionschef beim BFS.              400 000 Besucher in zwölf Monaten
                                                                                 Dass es sich bei Salarium um eine Erfolgsge-
                                               Ein flexibles Instrument          schichte handelt, zeigt auch die Entwicklung
                                               Das Amt ist mit dem Pro-          der Nutzungszahlen in den letzten Jahren. Die-
                                               dukt zufrieden. «Wir woll-        se sind stets und rasch gestiegen. Laut den ak-
                                               ten Salarium auf den neus-        tuellsten Zahlen hatte die Applikation rund
                                                                                 400 000 Besucher in zwölf Monaten. Salarium
                                                                                 hat auch im Ausland gute Nutzungsquoten.

                                                                                  Was Framework ObliqueUI beinhaltet
                                                                                  Das Framework ObliqueUI definiert den ge-
                                                                                  stalterischen Rahmen für das Erscheinungs-
                                                                                  bild von Fachapplikationen, die im BIT entwi-
                                                                                  ckelt werden und erleichtert die Realisierung
                                                                                  einer Benutzeroberfläche erheblich. Es ent-
                                                                                  hält alle dafür notwendigen Elemente wie
                                                                                  Layouts, Icons, Schriften und Formulare. Be-
                                                                                  sonders praktisch: Entsprechende Bausteine
                                                                                  für die Elemente stehen in Form von Code-
                                                                                  vorlagen bereits zur Verfügung. Das Obli-
                                                                                  queUI-Framework des BIT vereinfacht die
                                                                                  Realisierung von modernen Web-Anwen-
                                                                                  dungen, welche insbesondere die Bundes-
                                                                                  vorgaben wie Corporate Identity/Coporate
                                                                                  Design (CI/CD) oder Barrierefreiheit erfüllen
                                                                                  müssen. ObliqueUI wird laufend weiterent-
                                                                                  wickelt und angepasst und trägt so neuen
                                                                                  Anforderungen Rechnung.

                            15
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch                                                                 Version
                                                                                                                    française
                                                                                                                     en ligne
Produkte & Projekte

Flexibel und sicher auf mobilen
Geräten arbeiten
Mit der Einführung von Mobile Device Management (MDM) in                     ne-Nutzern in die zentrale MDM-Infrastruktur.
der Bundesverwaltung öffnen sich neue Möglichkeiten des orts-                Mit der Version 1.0 wird in einem ersten Schritt
und geräteunabhängigen Arbeitens. Aktuell läuft die Registrie-               die bestehende Anwendung OTA Sync ersetzt,
rung der bestehenden Smartphone-Kunden für die erste                         mit der bis anhin die geschäftlichen E-Mails auf
MDM-Version – mit neuen Apps für E-Mail, Aufgaben, Notizen                   dem Smartphone synchronisiert wurden. Statt-
und Dokumentenbearbeitung. Für kommende Versionen ist eine                   dessen erhalten die Benutzer die App Worx-
Erweiterung des MDM-App-Stores auf bundes- oder amtsspezifi-                 Mail, in der sie auf ihre geschäftlichen E-Mails,
sche Anwendungen geplant.                                                    Kontakte und ihren Kalender zugreifen.
                                                                             Optional können sie weitere Apps auf ihrem
BIT-Kontakt:            Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Zug – die Rei-   Smartphone installieren. WorxNotes dient der
                        se dauert aufgrund einer Gleisstörung länger         Synchronisation von Notizen mit Outlook und
Alexandre Proca         als erwartet. Wäre es nicht praktisch, wenn Sie      in WorxTasks lassen sich Aufgaben erfassen
Projektleiter MDM       die Zeit nutzen könnten, um auf Ihrem Smart-         und verwalten.
058 461 89 50           phone oder Tablet wie im Büro zu arbeiten?
                        Heute ist das für Bundesmitarbeitende nur            Mit QuickEdit Dokumente unterwegs
Text: Daniel Wunderli   beschränkt möglich. Angestellte mit einem ge-        bearbeiten
                        schäftlichen Smartphone können zwar E-Mails          Sehr praktisch ist die MDM-App QuickEdit, mit
                        bearbeiten, auf weitere Geschäftsdaten haben         der sich Dateianhänge aus E-Mails innerhalb
                        Sie aber aus Sicherheitsgründen keinen Zugriff.      der geschützten MDM-Umgebung öffnen
                                                                             und bearbeiten lassen. Mit QuickEdit können
                        Mit der Einführung von Mobile Device Ma-             Benutzer z. B. Word-Dokumente ergänzen,
                        nagement (MDM) in der Bundesverwaltung               kommentieren oder neu formatieren ohne den
                        entsteht nun die technische Grundlage für ein        Laptop starten zu müssen. Aber auch Tabellen
                        orts- und geräteunabhängiges Arbeiten mit            und Präsentationen lassen sich direkt in der
                        Smartphones und Tablets. Unter MDM versteht          App und ohne zusätzliche Programme bear-
                        man die zentrale Verwaltung von mobilen Ge-          beiten. Obwohl alle Worx-Apps (WorxMail,
                        räten. Mit Hilfe von MDM ist es möglich, mit
                        geschäftlichen Daten und Anwendungen in
                        einem geschützten, von den übrigen System-
                        ressourcen getrennten Bereich (so genannte
                        Sandbox) zu arbeiten. «Die Technologie macht
                        eine sichere Nutzung von geschäftlichen Daten
                        und Anwendungen auf mobilen Geräten
                        möglich und unterstützt damit neue und flexi-
                        blere Arbeitsmodelle», sagt Alexandre Proca,
                        Projektleiter MDM im BIT.

                        E-Mails, Aufgaben und Notizen sicher auf
                        dem Smartphone nutzen
                        Die Einführung von MDM ist Teil der IKT-­
                        Teilstrategie «Mobiles Arbeiten» der Bun-
                        desverwaltung, für deren Umsetzung das
                        Infor­matiksteuerungsorgan des Bundes (ISB)
                        verantwortlich ist. Zudem unterstützt MDM ­­die
                        Umsetzung der Personalstrategie im Bereich
                        mobiles Arbeiten. «Das BIT ist für den Rollout
                        bei seinen Büroautomationskunden zustän-
                        dig», sagt Alexandre Proca. Aktuell läuft die        Die MDM-Apps lassen sich wie alle anderen Apps nach
                        Registrierung von bestehenden Smartpho-              Belieben auf dem Home-Bildschirm anordnen.

                        16
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Produkte & Projekte

                       WorxNotes, WorxTasks und QuickEdit) in ei-                  phone befinden, aus der Ferne zu löschen.
                       nem speziell gesicherten Bereich laufen, sehen              Falls also das Smartphone gestohlen wird,
                       sie aus wie gewöhnliche Apps, die man privat                können Benutzer sich rund um die Uhr ans
                       nutzt. Benutzer können sie nach Belieben auf                Service Desk BIT wenden und nach erfolgrei-
                       ihrem Home-Bildschirm anordnen.                             cher Authentisierung die geschäftlichen Daten
                                                                                   auf ihrem Gerät löschen lassen. Die Gefahr,
                       Die Installation der ersten MDM-Version läuft               dass Daten der Bundesverwaltung in falsche
                       gestaffelt ab. Falls Sie bereits ein geschäftli-            Hände geraten, wird dadurch kleiner.
                       ches Smartphone nutzen, erhalten Sie zum
                       Zeitpunkt der Registrierung in Ihrer Verwal-                «Die klare Trennung von privaten und ge-
                       tungseinheit alle wichtigen Informationen per               schäftlichen Daten auf mobilen Geräten macht
                       E-Mail.                                                     es mit MDM neu möglich, private Geräte mit
                                                                                   dem Mailsystem zu synchronisieren», sagt
                       Mehr Sicherheit bei Diebstahl oder Verlust                  ­Alexandre Proca. Die Version 1.0 unterstützt
                       MDM bietet einerseits mehr Funktionen auf                    homologierte iPhones und iPads. Voraus-
                       dem Smartphone oder Tablet, es ist anderer-                  setzung für die Installation vom MDM auf
                       seits auch ein wichtiger Schritt in Richtung                 privaten Geräten ist die Genehmigung des
                       mehr Sicherheit. So sehr die mobilen Kommu-                  zuständigen Integrationsmanagers.
                       nikationsmittel das tägliche Arbeiten erleich-
                       tern, ist damit auch immer die Gefahr von                   In Zukunft weitere Anwendungen auf
                       Datenverlust verbunden. Um beim Beispiel des                mobilen Geräten
                       Arbeitens im Zug zu bleiben. Was passiert,                  Die erste MDM-Version bringt also neben den
                       wenn das Smartphone im dichten Gedränge                     ersten Apps für E-Mail, Aufgaben, Notizen
                       am Bahnhof gestohlen wird? In diesem Fall er-               und Dokumentenbearbeitung vor allem mehr
                       laubt MDM, alle geschäftlichen Daten, die sich              Sicherheit. Damit ist aber das Potenzial von
                       im geschützten MDM-Bereich auf dem Smart-                   MDM noch lange nicht ausgeschöpft. Bereits
                                                                                   heute ist die Planung der Version 2.0 im Gang.
                                                                                   Sie wird eine Erweiterung des MDM-App-
                                                                                   Stores mit sich bringen und die Grundlage für
                                                                                   eine sichere Nutzung von bundes- oder amts-
                                                                                   spezifischen Anwendungen auf Smartphones
                                                                                   und Tablets bilden. Mit dem erweiterten App
                                                                                   Store wird der Weg geebnet, z. B. künftig wo
                                                                                   sinnvoll auch Fachanwendungen auf mobile
                                                                                   Geräte zu bringen oder den Zugang auf inter-
                                                                                   ne Daten zu ermöglichen.

                                                                                   Wenn Sie also in Zukunft im Zug sitzen, kön-
                                                                                   nen Sie dank MDM mehr als nur E-Mails bear-
                                                                                   beiten, sondern auch auf weitere geschäftliche
                                                                                   Daten zugreifen. Und Sie müssen sich dabei
                                                                                   weniger als heute um sicherheitstechnische
                                                                                   Aspekte kümmern – MDM nimmt Ihnen dies
                                                                                   ab.

                                                                                   Weitere Informationen:
                                                                                   intranet.bit.admin.ch/mdm
                        Die MDM-App WorxMail bietet einen intuitiven Zugriff auf
                        E-Mails, Kalender und Kontakte.

                       17
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Aktuell

Hack an App: Schnell mal eine
Quiz-App entwickelt
Ende Juli haben Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren für vier
Tage im BIT an der Hack-an-App-Projektwoche teilgenommen.
Auf spielerische Art haben Fachpersonen des IT-Dienstleisters
ti&m ihnen gezeigt, was hinter dem Begriff Informatik steckt.
Das Echo der jungen Teilnehmenden stimmt zuversichtlich, dass
sich Jugendliche auch in den kommenden Jahren für die IT-Bran-
che interessieren werden.

BIT-Kontakt:               Das hätten die jungen Teilnehmenden bei Hack        ­ erden die Schritte unter anderem von be-
                                                                               w
                           an App wohl auch nicht für möglich gehalten.        kannten IT-Grössen wie Facebook-Gründer
Tobias Weibel              Nach nicht einmal vier ganzen Tagen hatten sie      Mark Zuckerberg oder Microsoft-Gründer Bill
Direktionsstab BIT         eine eigene App entwickelt. Stolz haben sie das     Gates. Bei Crunchzilla handelt es sich um eine
058 469 30 94              selbstprogrammierte Quiz-Spiel am Ende der          Webseite, mit der ein Benutzer mit unter-
                           IT-Projektwoche ihren Eltern präsentiert. Bis die   schiedlichen Codes und Koordinaten verschie-
Text: Rinaldo Tibolla     12- bis 16-jährigen Mädchen und Jungen aber          dene Objekte herstellen und platzieren kann.
Fotos: Fabian Schneider    soweit waren, mussten sie – die einen ein           Wenn ein ­Benutzer die Werte verändert, hat
                           wenig mehr, die anderen ein bisschen weniger        dies Auswirkungen auf die Struktur des Ob-
                          – die Grundlagen des Programmierens kennen-          jekts. Am Nachmittag haben sich die Jugend-
                           lernen.                                             lichen daran gemacht, anhand eines bestehen-
                                                                               den CarRacer-­Codes in JavaScript ein eigenes
                          Hack an App ist ein Non-Profit-Jugendförde-          Autorennspiel zu gestalten. Sie konnten etwa
                          rungsprogramm des Schweizer IT-Dienstleisters        andere Bilder für die Autos wählen, die Autos
                          ti&m. In vier Tagen führen versierte Fachper-        schneller oder langsamer fahren lassen, Start
                          sonen die Kinder und Jugendlichen in die «Welt       und Ziel verlegen oder eine selbst gezeichnete
                          der Nullen und Einsen» ein. In mehreren The-         Strecke hinterlegen. Dabei ist der schrittweise
                          menblöcken lernen die Teilnehmenden, wie             Aufbau des Spiels im Fokus gestanden. Und so
                          spannend und abwechslungsreich Informatik            ist Tag 1 von Hack an App mit viel Spass beim
                          sein kann. Sie entwickeln, designen und pro-         Herumkurven mit den virtuellen Autos zu Ende
                          grammieren. Als engagierter Ausbildner von           gegangen.
                          Fachkräften hat das BIT diese Woche als Chan-
                          ce genutzt, um noch weitere potenzielle              Tag 2: Team-Work und Virtual Reality
                          IT-Nachwuchskräfte anzusprechen.                     Am zweiten Tag ist Teamwork im Zentrum
                                                                               gestanden. In der Spaghetti-Challenge haben
                          Tag 1: Autorennspiel sorgt für Spass                 die Jugendlichen herausfinden müssen, wie sie
                          Bereits am ersten Tag haben Kursleiter Stefan        mit 20 Spaghetti, einem Marshmallow, einer
                          Friedli und sein Kollege Tobias Rindlisbacher        Schere, einem Band und einem Tape einen
                          den Schülerinnen und Schülern die Berufsbilder       stabilen Turm bauen können. Schnell haben ­
                          der IT wie etwa Applikations-Entwickler oder         die verschiedenen Gruppen gemerkt, dass eine
                          Mediamatiker nähergebracht, die Entwicklung          gute Rollenverteilung wichtig ist. «Wir haben
                          von Computern und mobilen Geräten wie                mit dieser Übung aufzeigen wollen, dass auch
                          Smartphones aufgezeigt sowie einen Überblick         in der IT gutes Teamwork der verschiedenen
                          zu Design, Farbenlehre und Typographie gege-         Bereiche enorm wichtig fürs Gelingen von
                          ben. Auf zwei Webseiten (studio.code.org und         Projekten ist», sagt Stefan Friedli. Fasziniert hat
                          crunchzilla.com/code-monster) haben die              die Jugendlichen der anschliessende Themen-
                          Teilnehmenden anhand praktischer Beispiele           block zu Virtual und Augmented Reality (virtu-
                          Programmiergrundlagen kennengelernt. Bei             elle und erweiterte Realität). Sie haben sich mit
                          Studio­code können die Anwender mit Befehl-­         Google Cardboard eine einfache virtuelle Brille
                          Listen oder Code-Elementen Figuren zum               zusammengebastelt und sind in andere Welten
                          Bewegen oder Drehen animieren. Erklärt               eingetaucht. Im Bereich der Augmented Reality

                          18
Eisbrecher Nr. 63 / September 2016 | www.bit.admin.ch

Aktuell

                             – aktueller denn je mit Pokémon Go, einem               oder Buttons für die Quiz-App einfügen. Der
                              Such- und Fangspiel digitaler Tiere in der realen      Blocks-Editor dient dem Programmieren der
                              Umgebung – zeigten die Kursleiter ihnen auch           App über Block-Codes. Je nach Ehrgeiz und
                              andere Verwendungszwecke auf. Als Beispiel             Fleiss sind so einfache und witzige bis umfas-
                              konnten die Jugendlichen mit einer App digi-           sende und mit ganz vielen Tönen und Musik
                              tale, dreidimensionale Möbelstücke im Kurs-            unterlegte Quiz-Apps entstanden.
                              raum nach Belieben hinstellen.
                                                                                     Tag 4: Der Nachwuchs präsentiert
                             Tag 3: Highlight App entwickeln                         Am vierten und letzten Tag haben die Jugend-
                             Der dritte Tag ist ganz im Zeichen der Quiz-App         lichen dann gruppenweise ihre Hack-an-App-
                             gestanden. «Dass wir da selber programmieren            Woche und ihr Lieblingsthema in einer Präsen-
                             und die Quiz-App nach eigenen Wünschen                  tation verarbeitet. Während bei den einen das
                             zusammenstellen konnten, hat mir am besten              Programmieren im Vordergrund gestanden ist,
                             gefallen», sagte ein Teilnehmer am Schluss ­            haben die anderen Design, den Car Racer oder
                             der Woche. Möglich gemacht hat die App                  die Virtual und Augmented Reality als Thema
                             das Programm AppInventor, das auf zwei                  gewählt. Mit Begeisterung haben alle Jugend-
                             Elementen aufgebaut ist. Über einen Design-­            lichen ihre Folien vorgetragen oder durch ihre
                             Editor können die Anwender Bilder, Textfelder           Quiz-App geführt.

                                                                                     Hoffnungsträger für die IT
                                                                                      Im Schlusswort hat sich Markus Hänsli, stellver-
                                                                                     tretender Direktor des BIT, bei den Jugend-
                                                                                       lichen, den Kursleitern, den Organisatoren der
                                                                                     Projektwoche, aber auch bei den Eltern, die
                                                                                     ihre Kinder dem BIT anvertraut haben, herzlich
                                                                                      bedankt. Er wies darauf hin, wie wichtig es
                                                                                      heutzutage sei, für Nachwuchs in der IT-Bran-
                                                                                     che zu sorgen. Das BIT leiste seinen Beitrag
                                                                                     dazu mit der Ausbildung von jährlich 20
                                                                                     ­Lernenden – und beispielsweise dieser Projekt-
                                                                                      woche. Dabei lernen die jungen Menschen
                                                                                     auch, dass es neben der Technik entscheidend
                                                                                      ist, sich in einem Team einbringen zu können
                                                                                     und andere Perspektiven einzunehmen. Man
                                                                                      muss sich in eine andere Person hineinverset-
                                                                                     zen können, um eine Aufgabe mit den Augen
                                                                                     der Kunden und späteren Benutzer zu sehen.
                                                                                     «Wir freuen uns, dass wir nun so viele Hoff-
                                                                                      nungsträger für die Informatik begeistern
                                                                                      konnten», sagte Markus Hänsli. Rückmel-
                                                                                     dungen der jungen Teilnehmerinnen und
                                                                                     Teilnehmer haben das Interesse an der IT
                                                                                      ­bestätigt. Viele können sich gut bis sehr gut
                                                                                      vorstellen, beruflich in der IT Fuss zu fassen.

                                                                                     Mehr Informationen zu Hack an App:
                                                                                     www.ti8m.ch/hackanapp
Die Jugendlichen warten gespannt auf den Einsatz des Google Cardboard (Bild oben).
Gekonnt führen drei Teilnehmerinnen durch ihren Vortrag.

                             19
Sie können auch lesen