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Die Kundenzeitschrift des BIT | Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Eisbrecher InnoFloor Der Kreativraum im BIT ist eingerichtet und eröffnet Seite 9 IBI-aws Benutzer bei Störungen gezielt informieren Seite 12 «BIT in action» Agiles Arbeiten, Sicherheit und MDM Seite 14 Geregeltes Behördenzertifikat Dokumente als Organisation elektronisch siegeln > 7
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Inhalt Behördenzertifikat 3 Editorial Dokumente als Organisation Ihre Signatur, so einzigartig wie Sie – auch digital elektronisch siegeln 4 Aus der Geschäftsleitung Seite 7 Authentisch digital Produkte & Projekte 5 «Wir sehen grosses Potenzial im workflowunterstützten Signieren» InnoFloor 7 Dokumente als Organisation gesetzeskonform siegeln Der Kreativraum im BIT ist 9 Raum für Ideen und Kreativität - der InnoFloor im BIT eingerichtet und eröffnet 12 Im Störungsfall gezielt die betroffenen Benutzer informieren Seite 9 Events 14 «BIT in action»: agiles Arbeiten, Sicherheit und MDM Aktuell 17 Surfen am Strand: So haben Sie die Kosten im Griff IBI-aws Benutzer bei Störungen Produkte & Projekte gezielt informieren 18 Virtualisierte Anwendungen: Mehr Flexibilität, weniger Restarts Seite 12 Bits & Bytes 20 Kurz gelesen; kurz notiert 21 Trendreport 22 Chat-Interview «BIT in action» 23 Mixed Pixels Agiles Arbeiten, Sicherheit und MDM Seite 14 Version française sous www.bit.admin.ch/magazine-eisbrecher Herausgeber Layout und Illustration Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT Eva Maria Künzi (KEM) Monbijoustrasse 74, CH-3003 Bern Telefon +41 58 465 90 11 Druck Intranet: intranet.bit.admin.ch BBL, Vertrieb Publikationen, Bern Internet: www.bit.admin.ch Online-Version und Abonnement Redaktionsleitung www.bit.admin.ch/eisbrecher Nora Kelemen Kontakt Redaktion eisbrecher@bit.admin.ch Daniel Wunderli (WuDa), Rinaldo Tibolla (TiRi), Tel. +41 58 463 38 47 Titelbild: Mit dem gere- Sven Piek (PSv) gelten Behördenzertifikat Erscheinungsweise kann ein Amt seine Doku- Der «Eisbrecher» erscheint alle drei Monate, mente gesetzeskonform die nächste Ausgabe im September 2018. elektronisch siegeln. 2
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Editorial Ihre Signatur, so einzigartig wie Sie – auch digital Liebe Leserinnen und Leser Wie häufig greifen Sie noch zu Stift und So ganz anders als man sich eine Amtss tube Papier? Für Skizzen? Für den Einkaufszettel? vorstellt, sieht es im neu eröffneten Inno Für Ihre Notizen während des Geschäfts- Floor in der Titanic II aus. Buntes Mobiliar, meetings? Wahrscheinlich erledigen Sie das eine mobile Bühne, ein grosser Tisch der schon lange auf Ihrem PC, Notebook oder schwungvoll zur Zusammenarbeit einlädt. Tablet. Doch Ihr Kugelschreiber hat noch Der InnoFloor ist ein Raum für Ideen und nicht ausgedient: Sie brauchen ihn, wenn Kreativität, indem man losgelöst von der Sie privat ein Dokument rechtsgültig unter- gewohnten Büroumgebung neue Arbeits- Nora Kelemen schreiben wollen. Das führt dann dazu, dass weisen ausprobieren kann. Was den Inno Leiterin Kommunikation Sie ein Dokument zwar digital zugestellt Floor ausmacht, und wie das BIT seine 058 463 38 47 bekommen und am Computer ausfüllen. Eröffnung gefeiert hat, erfahren Sie im Danach müssen sie es ausdrucken, unter- Artikel ab Seite 9. schreiben und wieder zurücksenden. All das nur wegen der Unterschrift. Ein mühsames Um neue Arbeitsweisen ging es auch an Unterfangen. Die Lösung für dieses Problem unserem Kundenanlass «BIT in action». Die ist die digitale Signatur. Was im Privatbe- Besucher erhielten Einblick in die agile Zu- reich in der Schweiz noch nicht weit verbrei- sammenarbeitsform im Projekt «Zentrale tet ist, praktiziert die Bundesverwaltung Abfragedienste für das elektronische Patien- intern bereits seit längerem: Zielvereinba- tendossier». Zusammen mit dem BAG hat rungen z. B. können Mitarbeitende mit dem das BIT die Lösung im Scrum-Modus entwi- LocalSigner digital unterzeichnen, eine ckelt. Auch die ersten Erfahrungen mit Dev handschriftliche Unterschrift fällt weg. Im Ops bei der Entwicklung der Anwendung Interview ab Seite 5 mit Peter Erz vom Infor- E-Begleitdokument war Thema. Wenn Sie matiksteuerungsorgan des Bundes erfahren zudem erfahren möchten, wie die Securi- Sie Aktuelles zum Thema digitale Signatur. ty-Spezialisten des CSIRT täglich das Bun- desnetz gegen Cyberkriminelle schützen, Mit dem geregelten Behördenzertifikat bie- empfehle ich Ihnen den Artikel zur «BIT in tet das BIT neu eine elektronische Lösung action» ab Seite 14. an, mit der Bundesämter Dokumente elekt- ronisch siegeln können. Es ist quasi das Pen- Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen. dant zur digitalen Signatur – einfach für juristische statt natürliche Personen. Wie das Nora Kelemen und das «Eisbrecher»-Team digitale Siegel als Nachfolger von Wachssie- gel oder Amtsstempel genau funktioniert, erfahren Sie im Artikel ab Seite 7. 3
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Aus der Geschäftsleitung Authentisch digital Liebe Nutzerinnen und Nutzer, Partner, Leserinnen und Leser Auf dem Weg zur Digitalisierung stellt sich die erteilt, die eigene Kreditkarte zu belasten. Für Frage: was ist denn authentisch in der digitalen viele Geschäfte erweist sich dieser Weg als Welt? Die Frage der digitalen Authentizität trifft ausreichend und gut akzeptiert. Aber für be- alle Bereiche: das Vertrauen, die Arbeitsweise, hördliche Urkunden reicht dies nicht aus. Ande- und somit auch das Gestalten von digitalem re Lösungen müssen realisiert werden, damit Denken und Handeln im Zusammenspiel zwi- die elektronische Akte ihre Glaubwürdigkeit schen Wirtschaft und Behörden. bewahrt. Giovanni Conti Direktor BIT Zuerst gilt es, jede und jeden digital zu identifi- Seit einigen Jahren haben wir in der Ver zieren. Denn eine vertrauensvolle digitale Welt waltung die Zwei-Faktor-Authentisierung entsteht nur, wenn eine einzelne Person darauf eingeführt, und eine erste Voraussetzung ge- vertrauen kann, dass die empfangene Informa- schaffen, damit die elektronische Unterschrift tion vom entsprechenden Absender stammt. möglich wird. Dabei haben wir erste Schritte im Das neue Bundesgesetz über anerkannte elekt- Umgang mit diesen persönlichen elektroni- ronische Identifizierungseinheiten (E-ID-Gesetz) schen Unterschriften gemacht. Nun gehen soll uns hier die Basis schaffen, damit wir in wir eine Stufe höher, indem wir das Amtssiegel diesem Vertrauensprozess unsere Partner in der einführen. Was das genau für unsere Bürgerin- digitalen Interaktion identifizieren können. nen und Bürger sowie für uns in der Bundesver- waltung heisst, erfahren Sie in dieser Ausgabe. Ein weiteres wichtiges Element ist die elektroni- sche Unterschrift, welche bezeugt, dass die Damit wir uns in diese digitalen Prozesse bewe- identifizierte Person, das identifizierte Unter- gen, müssen wir allerseits Innovationen voran- nehmen oder gar die identifizierte Behörde zu treiben. Innovation setzt bekanntlich voraus, einem Geschäft oder dem Inhalt einer Urkunde dass man sein Denken von den Fesseln der steht. bestehenden Arbeitsweise befreit. Hierzu ler- nen wir von Unternehmen und Verhaltensex- In der analogen Papierwelt, die uns lange Jahre perten, dass das Umfeld dabei eine ganz begleitet hat, galt eine handschriftliche Unter- wichtige Rolle spielt. Im Rahmen der Initiative schrift als Mass aller Dinge und als Garant der «Neue Arbeitswelten im EFD» experimentiert Authentizität. In gewissen Fällen musste dieser auch das BIT, indem wir ein solches Umfeld für Akt noch durch einen Notar beglaubigt wer- Innovation geschaffen haben. Hier lernen wir den. Dann galt die Summe einer Anzahl solcher gemeinsam mit Ihnen, uns den Anforderungen handschriftlichen Unterschriften, mitunter die der neuen Arbeitsweisen zu stellen. Erfahren Unterschrift der Notarin oder des Notars, als sich auch hierzu mehr in dieser Ausgabe. das Siegel für eine Urkunde oder eine Ge- schäftstransaktion. In der Hoffnung, dass wir Sie mit inspirierenden Ideen in den Sommer begleiten, wünsche ich Nun verändert sich die Welt auf rasante Weise. Ihnen eine angenehme Lektüre und sonnige Und die Frage der Authentizität stellt sich in der Sommertage. digitalisierten Wirtschaft neu, die herkömmli- chen Papierakten passen nicht in diese Welt. Im Handel hat sich eine bestimmte Arbeitsweise Giovanni Conti bereits durchgesetzt: wer authentisch bestellt zahlt im Voraus, indem er die Berechtigung 4
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Produkte & Projekte «Wir sehen grosses Potenzial im workflowunterstützten Signieren» Das a von Dokumenten hat viele Vorteile. Bei allen digitalen Lö- sungen schwingt aber auch Skepsis mit. Im Interview mit Peter Erz, Serviceverantwortlicher Standarddienste Bund Infrastruktur und Sicherheit beim Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB), geht der «Eisbrecher» dieser auf den Grund. Interview: Rinaldo Tibolla existierender Tools (wie GEVER und SharePoint) zur Effizienzsteigerung nutzen. Foto: zvg Wie ist das elektronische Signieren in der Schweiz etabliert? Wir beobachten gegenüber der elektronischen Signatur noch eine gewisse Skepsis. Die Ak- zeptanz in der Schweiz kann erhöht werden, wenn sich die Bundesverwaltung im Bereich der Signaturdienste stark engagiert und in der digitalen Transformation teilweise eine Vorrei- ter-/Vorbildrolle einnimmt. Was sind die Vorteile des elektronischen Signierens? Mit einer Unterschrift mit dem Kugelschreiber bin ich doch viel schnel- ler… Dies mag auf den ersten Blick richtig sein. Jedoch müssen Sie dazu einen Medienbruch in «Eisbrecher»: Wie weit ist die Bundes- Kauf nehmen. Für die Unterschrift mit dem Ku- verwaltung in Bezug auf elektronisches gelschreiber ist ein Ausdruck und ein erneutes Signieren? Einscannen nötig. Touch-Pad-Unterschriften Peter Erz: Die elektronische Signatur ist ein sind im Dokument nur «Bilder» und dadurch vielleicht kleiner aber wichtiger Bestandteil der leicht kopier- und daher fälschbar. Die elektro- digitalen Transformation. Mit dem Bundesge- nische Signatur ist zwar nicht als Unterschrift setz über die elektronische Signatur (ZertES) sichtbar aber dafür fälschungssicher, da weder wurden schon wichtige Rahmenbedingungen der Dokumenteninhalt noch die Signatur ab- gesetzt. Bundesverwaltungsintern wird zwar geändert werden können, ohne dass dies bei schon fleissig elektronisch signiert, im Behör- der Signaturvalidierung erkannt wird. denverkehr nach aussen gibt es aber noch sehr grosses Optimierungspotenzial. Sehr viele Wie sicher ist dieser Vorgang? Dokumente werden den Bürgerinnen und Die elektronische Signatur ist wesentlich siche- Bürgern oder Geschäftspartnern auch heute rer als die Handunterschrift. Die Fälschungs- noch auf Papier zugestellt. Folgender Grund- sicherheit ist hier aufgrund von modernsten satz ist wichtig: Nur finale Dokumente sollten kryptographischen Verfahren sichergestellt. elektronisch signiert werden. Dafür müssen die Überprüfbar ist die elektronische Signatur mit entsprechenden Businessprozesse im Rah- dem Signaturvalidator – www.validator.ch. men der digitalen Transformation angepasst werden. Dies bedarf eines Umdenkens weg Wieso forciert das ISB das elektronische von formularbasierten hin zu workflowun- Signieren? terstützten Prozessen. Für das bundesverwal- Die digitale Transformation ist derzeit in aller tungsinterne Visieren und Genehmigen sollten Munde, auch die Politik erwähnt vermehrt Mitarbeitende die Workflow-Funktionalitäten deren grosse Bedeutung. Wie erläutert, ist die 5
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Produkte & Projekte elektronische Signatur dabei ein wichtiger Bau- Für welche Anwendungen eignen sich stein. Im workflowunterstützten Signieren und die verschiedenen Zertifikate, die das BIT in der Massensignatur sieht das ISB zudem ein anbietet? grosses Potenzial zur Steigerung der Effizienz Fachanwendungen, die im Prozess elektroni- der teilweise aufwändigen Administrationspro- sche Signaturen vorsehen, werden künftig in zesse der Bundesverwaltung. Diese Effizienz- den serverbasierten Signaturservice integriert. steigerung wird der Bundesverwaltung noch Dabei bestimmt der Anwendungsfall, welches weitere Vorteile bringen. Zertifikat zum Einsatz kommen soll. Wenn die Signatur einer persönlichen Handunterschrift Wann kommt das Thema Effizienz/Schnel- gemäss OR gleichgestellt werden soll, muss ligkeit des elektronischen Signierens zum ein persönliches Klasse-A-Zertifikat (qualifi- Tragen? ziertes Zertifikat) mit Zeitstempel verwendet Wenn ein Prozess nur schon in einem Ge- werden. Wenn sichergestellt werden soll, schäftsfall «End-To-End» digital abgewickelt dass ein bestimmtes Amt das zu versendende werden kann, profitiert der Mitarbeitende da- Dokument erstellt hat und dieses unverändert von. Je mehr also diese Prozesse abgeschlossen beim Empfänger ankommen soll, dann ist das sind, desto effizienter können wir in der Bun- Behördenzertifikat zum Siegeln des Dokumen- desverwaltung arbeiten. Mit dem Abschluss tes zu verwenden (vgl. Artikel ab Seite 7). der digitalen Transformation der Businesspro- zesse sind wir dann auf einem guten Level. Was dürfen wir in Zukunft von den Sig- naturdiensten erwarten? Wohin führt der Wer sorgt in der Bundesverwaltung dafür, Weg? dass die Signaturdienste, die das BIT Das Signieren von finalen Dokumenten wird anbietet, sich im gesetzlichen Rahmen in Zukunft insbesondere für Massensigna- bewegen? turen serverbasiert mit Behördenzertifikaten Dafür ist der Standarddienst Signaturdienste stattfinden. Da für die Anbringung des vom des ISB unter Mitwirkung des Bundesamts für ZertES geforderten Zeitstempels sowieso eine Justiz, unter anderem im Kontext des Signatur- Internetverbindung notwendig ist, kann dies gesetzes ZertEs, zuständig. So wird im laufen- nicht rein lokal erfolgen. Auch für zu signieren- den Projekt zum Aufbau des Signaturservers de Dokumente, welche den Client aus Sicher- beim BIT ein Audit durch die Firma KPMG heitsgründen nicht verlassen dürfen, existiert durchgeführt, das die Einhaltung der Vorgaben bereits eine Lösung. Ein wichtiges Ziel bleibt des ZertES überprüft. weiterhin die stetige Verbesserung der Benut- zerfreundlichkeit. Eine Frage aus dem Büroalltag eines Bun- desmitarbeitenden: Wieso sollte ich mit Ein Blick in die Glaskugel eines Spezialis- dem LocalSigner unterschreiben und nicht ten: Von welcher Technologie werden wir mit Adobe Acrobat? im Zusammenhang mit Signieren oder Adobe Acrobat bietet zwar eine weltweite Siegeln bestimmt noch lesen, hören und Signatur- und damit auch eine integrierte sehen? Validierungslösung an. Durch die weltweite Wir denken da an mobiles Signieren via Ausrichtung kann Adobe jedoch nicht immer Smart-Devices, beobachten aber auch weitere alle länderspezifischen Anforderungen (z. B. Technologie-Entwicklungen. Wir sind interes- innerhalb der Bundesverwaltung geltende siert, was die Zukunft bringt. Regelungen) pro Release berücksichtigen. Die dadurch entstehende Abhängigkeit kann unter Umständen das korrekte Arbeiten stören. Zudem kann mit dem Adobe Acrobat nicht immer ein Zeitstempel angebracht werden. 6
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Produkte & Projekte Dokumente als Organisation gesetzeskonform siegeln Mit dem geregelten Behördenzertifikat stellt das BIT eine Markt- leistung zur Verfügung, mit der eine Organisation ihre Doku- mente elektronisch siegeln kann. Ein solches «Behördensiegel» dient dazu, die Herkunft (Authentizität) und die Unversehrtheit (Integrität) eines Dokuments überprüfen zu können. BIT-Kontakt: Seit der Antike, aber vor allem im Mittelalter, elektronische Signatur (ZertES, siehe Box). «In liessen Könige die Umschläge ihrer Nachrich- Zukunft wird es so sein, dass mit dem geregel- Nicole Roemmel ten mit Wachs und dem königlichen Siegel ten Behördenzertifikat rasch und unkompliziert Produktmanagerin verschliessen. Somit war die Integrität bis zum zahlreiche Dokumente gleichzeitig signiert 058 462 15 15 Öffnen der Nachricht durch den rechtmässigen werden können», sagt Nicole Roemmel, Pro- Empfänger gewährleistet. Wäre das Siegel duktmanagerin im BIT. Text: Rinaldo Tibolla gebrochen gewesen, hätte der Empfänger die Unversehrtheit angezweifelt und allfällige Die Zukunft: Massensignatur und Befehle nicht ausgeführt. Ein ähnliches Prinzip Unterschriftsmappe verfolgten die Amtsstempel, mit denen in den Im Auftrag des Informatiksteuerungsorgans meisten Fällen das Sekretariat die Dokumen- des Bundes (ISB) hat das BIT das geregelte te im Auftrag des Direktors gezeichnet hat. Behördenzertifikat im Hinblick auf die Stan- Anhand des Stempels konnte der Empfänger dard-Signaturdienste des ISB aufbauen lassen. erkennen, dass es sich um die angegebene Wie dieses geregelte Behördenzertifikat Behörde handelte. künftig angewendet werden kann, zeigt ein Beispiel: Die Vollzugsstelle für den Zivildienst Was im Mittelalter und vor nicht allzu lan- (ZIVI) verschickt täglich zahlreiche Verfügungen ger Zeit noch physisch zur Verfügung stand, an Bürger. Sie verschickt diese als die zustän- ist nun auch elektronisch möglich. Mit dem dige Behörde des Bundes für alle Belange geregelten Behördenzertifikat kann das BIT des Zivildienstes. Administrativ angesiedelt ist ein Mittel für die Erstellung von elektronischen sie beim Eidgenössischen Departement für Amtsstempeln, respektive ein «Behördensie- Wirtschaft, Bildung und Forschung. «Mit den gel» anbieten. Damit komplementiert es sein Signaturdiensten sind die Zertifikate später auf Zertifikatportfolio: Jeder Bundesmitarbeiten- Hardware-Security-Modulen hinterlegt. Und de kann bereits neben seinem persönlichen, dank des Signaturservers können wir Signa- fortgeschrittenen Klasse-B-Zertifikat, das er turlösungen in Fachanwendungen integrieren. auf seiner Smartcard hat, auch ein persönli- Der Kunde kann also mehrere Dokumente ches qualifiziertes Klasse-A-Signaturzertifikat gleichzeitig in der Anwendung mit geringem beantragen. Neu erhält eine Behörde die Mög- Aufwand rechtsgültig signieren», sagt Nicole lichkeit, ein geregeltes Klasse-A-Zertifikat für Roemmel. Im Geschäftsfall von ZIVI sind die juristische Personen zu beantragen und damit Verfügungen in der elektronischen Geschäfts- rechtsgültige elektronische Siegel der Behörde verwaltung GEVER abgelegt. Nun legt der zu erstellen. Kunden haben nun also die Wahl, ZIVI-Mitarbeiter die zu versendenden Verfü- ob sie ein einzelnes Dokument persönlich mit gungen in einen Ordner und lässt diese mit dem Klasse-B-Zertifikat ihrer Smartcard (für dem geregelten Behördenzertifikat des ZIVI bundesinterne Dokumente geeignet), mit dem gültig unterzeichnen. Auf Knopfdruck lassen persönlichen Klasse-A-Zertifikat (für ausser- sich alle im Ordner liegenden Dokumente halb der Bundesverwaltung – gleichgesetzt elektronisch siegeln. Dafür ist keine Eingabe einer handschriftlichen Unterschrift) signieren eines zusätzlichen Passworts notwendig. Die oder mit dem geregelten Behördenzertifikat Anwendung wird die Arbeit «über Nacht» der Klasse A (als Organisation/Amt) siegeln erledigen. «Dieser Geschäftsfall der Massensi- möchten. Die Zertifikate der Klasse A ent- gnatur wird zu einem späteren Zeitpunkt mit sprechen dabei dem Bundesgesetz über die der Einführung des Signaturservers folgen.» 7
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Produkte & Projekte Ein weiterer Geschäftsfall wird die Unter- und Authentisierungsmittel > Standardzertifi- schriftsmappe sein – analog der Unterschrifts- kate > Zertifikate Klasse A mappe, die früher die Sekretärin im Papierfor- mat dem Chef zur Unterzeichnung übergeben System wohl bis Ende Jahr bereit hat. Wieder über den Signaturserver und eine Im Projekt Signaturdienste V1.5 wird nun die Anwendung hat der Benutzer dieser Unter- Infrastruktur für das serverbasierte Signieren schriftsmappe also beim «Durchblättern» noch und Siegeln von PDF/A-Dokumenten auf- die Möglichkeit, einzelne Dokumente nicht gebaut. «Ziel ist, bis Ende Jahr das System signieren/siegeln zu lassen. bereitzustellen, damit ab dem 1. Quartal 2019 Fachanwendungen unserer Kunden Ausstellung bei Swiss Government PKI angebunden werden können», sagt Stépha- Wenn sich nun ein Amt oder eine Behörde ein ne Habegger, Projektleiter im BIT. Dann steht geregeltes Behördenzertifikat ausstellen lässt, der Massensignatur sowie der Unterschrifts- muss eine handlungsbevollmächtigte Person – mappe nichts mehr im Weg und BIT-Kunden in den meisten Fällen die Direktorin oder der können mit wenigen Klicks und einer einma- Direktor – definieren, wer dieses Zertifikat be- ligen PIN-Eingabe mehrere PDF/A-Dokumente antragen darf und einsetzen kann. Die Ausstel- signieren oder siegeln. lung des geregelten Behördenzertifikats erfolgt ausschliesslich bei der Swiss Government PKI rma tik (SG PKI) in der Titanic II an der Monbijous- Bundesgesetz vom 18. März 2016 über Info ikation für desa mt Bun nd Tele u kom mun trasse 74 in Bern. Der Ausstellungsprozess ist die elektronische Signatur (ZertES) analog dem Prozess für das Klasse-A-Zertifikat. Das ZertES regelt die Anforderungen an Das Vieraugenprinzip muss gewährleistet sein. die Qualität bestimmter digitaler Zertifikate Zwei Mitarbeitende der SG PKI kontrollieren und an deren Verwendung. Ebenso regelt die Ausstellung. «Sicherheit hat beim geregel- es die Voraussetzungen, unter denen sich ten Behördenzertifikat oberste Priorität und ist Anbieterinnen von Zertifizierungsdiensten durch die Vorgaben des ZertES geregelt», sagt im Bereich der elektronischen Signatur und Nicole Roemmel. anderer Anwendungen digitaler Zertifikate (Zertifizierungsdienste) anerkennen lassen Für das Siegeln ist bis auf Weiteres ein externer können. Ebenfalls beinhaltet es die Rechte Card-Reader notwendig, da das Zertifikat auf und Pflichten der anerkannten Anbieterin- eine Smartcard ausgestellt wird. Alternativ bie- nen von Zertifizierungsdiensten. Das ZertES tet das BIT eine kompaktere Lösung mit einem bezweckt die Verwendung digitaler Zertifi- ausbrechbaren Chip (analog einer SIM-Karte) kate, elektronischer Signaturen und elektro- und einem entsprechenden USB-Lesegerät nischer Siegel zu begünstigen. an. Der Token (Smartcard/Chip) ist über eine PIN geschützt. Der Empfänger kann das Siegel über den Signaturvalidator (www.validator. ch) überprüfen und sieht, dass die Behörde dieses Dokument gesiegelt hat. Es hat also den Vorteil, dass er die Authentizität und Integrität des Dokuments prüfen kann. Das geregel- te Behördenzertifikat ist nur in der Schweiz gültig und kann für Dokumente, nicht aber für E-Mails verwendet werden. Mehr Informati- onen finden Sie auf der Kundenplattform BIT unter: intranet.bit.admin.ch > Angebot > Einfach zusammen arbeiten > Meine Berechtigungen & Zugänge > Zertifikate 8
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Produkte & Projekte Raum für Ideen und Kreativität – der InnoFloor im BIT Um zusammen neue Arbeitsweisen zu erleben, kreative Gestal- Ausgestaltung und dem Angebot des Inno tungstechniken wie «Design Thinking», «Rapid Prototyping» Floors machen. Mediamatiklernende des BIT oder «User Centric Design» kennenzulernen und einzusetzen, hat bedienten Besucher im «Creative Take Away». ein Team des BIT in der Titanic II an der Monbijoustrasse 74 in Sie visualisierten an der Theke Themen auf Bern einen Kreativraum eingerichtet – den InnoFloor. Am 23. Mai Papier, die Besucher als Input gaben. Ebenfalls fand die Eröffnungsfeier statt. bot Eva Künzi von der Kommunikation BIT, Ge- stalterin des «Eisbrechers», «Graphical Recor- BIT-Kontakt: So viele Farben sind sich Bundesmitarbeitende, ding Sessions» an, bei denen sie ein von den die meist in dezent gehaltenen Räumen am Besuchern diskutiertes Thema direkt visuell auf Carsten Plum Bürotisch arbeiten oder Meetings abhalten, dem Blackboard aufzeichnete. Natürlich stand Leiter Program Alignment nicht gewohnt. Grün und Rot ist die Bühne. das InnoFloor-Team auch für Fragen zur Ver- und Coaching Bunt sind die Stühle, Sitzkissen und Teppiche. fügung. «Es ist wichtig, speziell in der IT-Welt, 058 465 56 47 Die Theke besticht mit gelben Punkten. Nicht sich von der Technik lösen zu können und zu vergessen sind da auch neonfarbige Steck- eine Idee oder Fragestellung mit einem Bild zu Text und Fotos: leisten. Die grossen Blackboards warten nur visualisieren. So verleiht man dem Ganzen eine Rinaldo Tibolla darauf, mit den bunten Kreidestiften «einge- einfache, greifbare Form, die für verschiedene färbt» zu werden. Auf 180 Quadratmetern, Fachrichtungen und auch nicht-IT-Leute erleb- sozusagen im Heck des BIT-Verwaltungsgebäu- bar ist. Auch dafür steht dieser Raum», sagt des Titanic II, erstreckt sich der InnoFloor. Den Carsten Plum, der den InnoFloor mit aufge- Kreativraum, Coworking-Space und Ideenpool baut hat und den Bereich Program Alignment hat das BIT konzipiert und aufgebaut. Es ist ei- und Coaching (PAC) im BIT leitet. nes von drei Pilotprojekten, welche im Rahmen der Initiative «Neue Arbeitswelten im EFD» Mit Martin Thalmann, DevOps-Spezialist realisiert werden und Teil des strategischen bei der Swisscom hat die Referate-Reihe im Ein Blick in den InnoFloor Themas «Attraktiver Arbeitgeber» im BIT. InnoFloor begonnen. Er erläuterte den rund (links) und ins Referat 60 Zuhörern, wieso sich das Telekommunikati- von Hussam Allaham, Eröffnungsfeier mit spannenden Referaten onsunternehmen für die agile Transformation operativer Leiter von An der Eröffnungsfeier am 23. Mai konnten entschieden hat und wie sich dieser Prozess POWER.CODERS (rechts) sich Interessierte am Morgen ein Bild von der – von der Injektion des DevOps-Virus 2015 bis 9
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Produkte & Projekte verschiedene heute – auf Mitarbeitende und Strukturen aus- Wandtafeln gewirkt hat. Die Swisscom stehe noch mitten in diesem Prozess. «Wir sind noch lange nicht am Ende dieser spannenden und bisher gelun- genen Reise. Gerade wenn man das Thema Agilität konsequent verfolgt, ist Durchhalten angesagt», sagte Martin Thalmann. Programmieren mit Flüchtlingen Eine bewegende Geschichte erzählte darauf- folgend Hussam Allaham, operativer Leiter von POWER.CODERS im Referat «Impacting WORKSHOP SPACE lives by teaching to code – Offering displaced people a shortcut into IT». Er schilderte, wie er sein erfülltes Leben mit einer jungen Familie und einem guten Job in Syrien plötzlich auf- geben und fliehen musste. Wie er sich bis in die Schweiz durchkämpfen und zusammen mit einem Schweizer die Idee von POWER.CODERS verwirklichen konnte. Das Unternehmen, das als Akademie fungiert, lehrt Flüchtlingen das Programmieren und unterstützt jene, die es bereits können, bei der Jobsuche. Hussam Al- laham führte das riesige Potenzial auf, das ein Grossteil der 65,6 Millionen Menschen hat, die THEKE weltweit gewaltsam aus ihrer Heimat flüchten mussten (Zahlen des UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge zu «forcibly displaced people worldwide»). Dem stellte er die Nachfrage der IT-Branche gegenüber. Laut der EU-Kommissi- on sind es 756 000 fehlende Stellen bis 2020. Hussam Allaham zeigte auf, was die Zweigstel- len in Bern und Zürich bereits erreicht haben und was in Lausanne und Basel geplant ist. Schliesslich nahm Christian Folini, technischer Berater bei netea, die Zuhörer auf eine Reise zu verschiedenen Burgbauten und erklärte, WOHNZIMMER was der mittelalterliche Burgenbau mit der IT-Sicherheitsarchitektur gemeinsam hat. Unter dem Titel «Die Evolution hat gerade erst be- gonnen» hat Folini beschrieben, wie schwierig Materialwagen es ist, zu wissen, welche Sicherheitstechniken sich bewähren, etablieren oder als unbrauch- bar erweisen. Anhand der Burgenbauten hat er Inspirationen gegeben, wie man besser Software entwickeln oder Architekturen bauen kann, die Angriffen standhalten können. «Der Event und die Vorträge sollen veran- 10
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Produkte & Projekte bei PAC und fügt an: «Ideen entfalten sich am besten in einer freien und flexiblen Arbeitsum- viele Reservationen gebung». Auf der InnoFloor-Seite – intranet.efd-bit.admin.ch/innofloor – können EFD-Mitarbeitende eine Buchung mobile über das Formular tätigen. Da der InnoFloor Bühnenelemente unterteilt und in der Hälfte auch durch Schie- bewände getrennt werden kann, sind verschie- dene Packages buchbar. Wer in einer kleinen Gruppe ein Brainstorming mit Visualisierung durchführen möchte, reserviert sich am besten die Bühne, das InnoSmall-Package. In dieser Variante besteht kein Sicht- und Lärmschutz zu den anderen Teilen des InnoFloors. Die beste Lösung für einen Workshop mit einer BÜHNE Gruppe von bis zu 15 Personen ist das In- noMedium-Package. Der Workshop-Space bietet mit dem grossen Blackboard und den mobilen Stellwänden dafür die richtige Um- gebung. Wer dazu noch ein Apéro veranstal- ten möchte, bucht mit dem InnoBig-Package den Theken- und den Wohnzimmer-Bereich dazu (siehe Illustration) Für ein Referat mit bis zu 60 Teilnehmenden kann die Bühne und der Coworking-Bereich (InnoSpeak-Package) Insel-Tisch reserviert werden. Das InnoFloor-Package, der gesamte InnoFloor, eignet sich für maximal COWORKING 100 Personen. Das BIT hat selber angepackt Bis der InnoFloor in seiner vollen Funktiona- schaulichen, wofür der InnoFloor steht: für lität bezugsbereit war, haben Carsten Plum, einen Ort, an dem verschiedene Geschichten BIT-Mediamatikerin Selina Reist und viele wei- und Ideen zusammenkommen und der Inspi- tere engagierte und kreative Helfende tüchtig ration für Neues bietet, in dem Fachgrenzen angepackt, sind mehrmals zum Baumarkt oder überschritten werden und eine offene Bundes- Möbelgeschäft gefahren, haben Bretter zuge- verwaltung sichtbar wird», so Carsten Plum. schnittenen und etliche Schrauben und Winkel gesetzt. In Absprache mit dem Bundesamt für Variabel, mobil, inspirierend Bauten und Logistik haben sie Teile der Möbel, Was speziell am InnoFloor ist? Es sind variable darunter den mobilen Materialwagen und die Räume, die Teams spontan auf die Bedürfnis- mobile Bühne, selbst zusammengebaut sowie se des jeweiligen Projekts anpassen können. wo nötig mit Teppich beklebt. Im Ganzen Tische und Stellwände stehen auf Rollen und haben Sie rund 13 Quadratmeter Birkensperr- sind dadurch mobil. Wände und nahezu alle holz verbaut. Den grossen Insel-Tisch liess das anderen Oberflächen können frei genutzt BIT von einer Schreinerei auf Mass anfertigen, 4 Räume werden, um Gedanken zu visualisieren und auch die mobilen Stellwände hat es einge- Arbeitsergebnisse zu teilen. «So lassen sich kauft. «Das Resultat zeigt uns, dass wir mit 5 Optionen Ideen schnell veranschaulichen und erlebbar einfachen Mitteln doch sehr viel herausholen machen», sagt Selina Reist, Mediamatikerin können», sagt Carsten Plum. 11
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Produkte & Projekte Im Störungsfall gezielt die betroffenen Benutzer informieren Das BIT meldet Störungen der IT-Systeme neu über die Anwen- oder diese gerade starten. «Bis anhin hatten dung IBI-aws. Damit lassen sich gezielt jene Benutzer informie- wir diese Möglichkeit nicht. Die Benutzer, die ren, die von einer Störung betroffen sind. Die Störungsinformati- Störungsmeldungen in der Informationsüber- on wird nicht mehr per E-Mail versandt, sondern erscheint als sicht für Kunden abonniert hatten, erhielten Pop-up-Nachricht auf dem Bildschirm. Für Integrationsmanager alle Meldungen, die ihr Amt betreffen, unab- gibt es zusätzlich die Möglichkeit, sich alle Meldungen zu ihrer hängig ob sie die Anwendung nutzen oder Verwaltungseinheit in einer App auf dem Smartphone anzuzei- nicht», so Markus Brunner. gen. Sicherheitswarnungen als Pflichtkonsum BIT-Kontakt: IT-Störungen treten immer im dümmsten Mo- Neben Störungsmeldungen versendet das BIT ment auf. Umso wichtiger ist, dass die betrof- neu auch Sicherheitswarnungen über IBI-aws. Incident Management fenen Benutzerinnen und Benutzer so rasch Damit solche Sicherheitswarnungen – z. B. bei incident-management@bit. wie möglich informiert werden. Was funk- einer neuen Welle von Phishing-Mails – auch admin.ch tioniert nicht? Wer ist alles von der Störung alle Benutzer wirklich erhalten, erscheint die betroffen? Wie lange dauert es, bis ich wieder Meldung direkt im Vollbildmodus auf dem Text: Daniel Wunderli wie gewohnt arbeiten kann? Wann erfolgt die nächste Information? Damit das BIT diese Fragen gezielt beantworten kann, hat es mit IBI-aws eine neue Anwendung für die Informa- tion im Störungsfall eingeführt. Wie funktioniert die Kommunikation zwischen BIT und Benutzern über IBI-aws? Ein Beispiel: Skype for Business funktioniert nicht richtig, zum Teil sind die UCC-Funktionen wie Tele- fonie oder Desktop-Sharing nicht verfügbar. Die Benutzer in den betroffenen Verwaltungs- einheiten erhalten eine Pop-up-Nachricht auf ihrem Bildschirm (1). Mit einem Klick auf die Pop-up-Nachricht können sie die Meldung öffnen (2). In der Mel- dung erhalten sie zusätzliche Informationen zur Störung und sehen, welche Verwaltungs- einheiten betroffen sind. Auch der Zeitpunkt der nächsten Information ist in der Meldung vermerkt. Im Dropdown-Menü unten rechts können Benutzer bei mehrsprachig verfassten Meldungen die Sprache wechseln (3). Gezielt die betroffenen Benutzer informieren «Eine Anwendung, die nicht korrekt funkti- oniert, schränkt die Benutzer nur dann ein, wenn sie damit auch arbeiten», sagt Incident Manager Markus Brunner. Deshalb bietet IBI-aws die Möglichkeit, die Störungsmeldung gezielt den Benutzern anzuzeigen, die mit der betroffenen Anwendung am Arbeiten sind, 12
Produkte & Projekte Bildschirm. Die Benutzer müssen das Fens- dung angezeigt. «Damit sie IBI-aws nicht lange ter aktiv schliessen, bevor sie weiterarbeiten suchen müssen, empfehlen wir allen Benut- können. So lassen sich relativ schnell möglichst zern die Anwendung per Drag-and-Drop in die viele Mitarbeitende erreichen. Taskleiste zu ziehen», sagt Markus Brunner. Die Anwendung IBI-aws ist standardmässig auf Alternativ sind alle aktiven Störungsmeldungen allen Arbeitsplatzsystemen (APS) installiert, die auch auf der Supportseite der BIT-Kunden- vom BIT betrieben werden. Benutzer finden plattform unter dem Menüpunkt «aktuelle IBI-aws in der Taskleiste ihres Desktops. Wenn Ereignisse» publiziert: intranet.bit.admin.ch sie auf das Pfeilsymbol klicken, können sie die > Benötigen Sie Support? > aktuelle Ereignisse. Anwendung öffnen (vgl. Symbol IBI-aws in der Abbildung). Hier sehen sie alle aktiven und betrachteten Störungsinformationen. Die ein- IBI-aws MobileClient für zelnen Meldungen sind 60 Tage lang abrufbar, Integrationsmanager danach werden sie nicht mehr in der Anwen- Für Benutzer ist es praktisch, nur Hinweise zu Störungen zu erhalten, die sie direkt betreffen. Für Integrationsmanager oder IT-Fachleute ist das nicht immer ausrei- chend. Damit sie über alle Störungen in ihrer Verwaltungseinheit auch dann infor- miert sind, wenn sie nicht am Notebook arbeiten, können sie die App IBI-aws Mobi- leClient auf ihrem Smartphone installieren. Der MobileClient ist im App Store (iOS und Android) erhältlich. Die Registrierung ist nur mit einer gültigen E-Mail-Adresse möglich, für die das BIT vorgängig den Domainna- men freigeschaltet hat (z. B. @amt.admin. ch; @kanton.ch). Der MobileClient ist ausschliesslich für Integrationsmanager oder IT-Fachleute in den Kundenämtern gedacht: Das BIT hat die Möglichkeit, registrierte Be- nutzer, die den MobileClient nicht für ihre Arbeit benötigen, abzulehnen. In der App lassen sich alle Störungsinformationen der eigenen Verwaltungseinheit anzeigen. Das funktioniert auch dann, wenn der Zugriff auf das Bundesnetz beeinträchtigt ist. Ein weiterer Vorteil des MobileClients: Auch Kunden, die ihre Arbeitsplatzsysteme nicht beim BIT beziehen, können sich Störungen in der App anzeigen lassen.
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Events «BIT in action»: agiles Arbeiten, Sicherheit und MDM Der Kundenanlass «BIT in action» stand ganz im Zeichen der Digi- zu stellen, die nötig sind, damit die Bundes- talisierung. Neben Beiträgen zu agilem Arbeiten in Projekten verwaltung den Weg zu datenbasierten, voll und DevOps erhielten die rund 100 BIT-Kundinnen und -Kunden integrierten Prozessen beschreiten kann. Einblick in die Arbeit des Computer Security Incident Response Teams oder sie informierten sich über den bevorstehenden Rol- Vom Scrum-Saulus zum Scrum-Paulus lout der Version 2 der «Mobile Device Management»-Lösung. Gleich im Anschluss stand das agile Vorgehen im Projekt «Zentrale Abfragedienste für das BIT-Kontakt: Am 26. April hat das BIT seine Kundinnen und elektronische Patientendossier» des Bundes- Kunden zum jährlichen Kundenanlass «BIT amts für Gesundheit (BAG) im Zentrum. Das Nora Kelemen in action» in die Aula des Eidgenössischen elektronische Patientendossier (EPD) ist eine Leiterin Kommunikation Personalamts (EPA) eingeladen. Zum Auftakt Plattform, über die Bürgerinnen und Bürger 058 463 38 47 sprach Markus Hänsli, Leiter Governance, über jederzeit auf ihre medizinischen Unterlagen digitale Arbeitsinstrumente. Die Digitalisierung wie Röntgenbilder, Impfausweis, Laborberichte Text: Daniel Wunderli ist ein Entwicklungs- und Lernprozess, der in etc. zugreifen können. Aber z. B. auch Ärzte, Fotos: Fabienne Berli verschiedenen Stufen abläuft: «Es kommt noch Pflegepersonal oder Apotheken sollen über die häufig vor, dass Papierformulare gescannt, und Plattform Zugang zu diesen Unterlagen erhal- dann als PDF-Dokument weiterverarbeitet und ten (mehr zum EPD: www.e-health-suisse.ch). abgelegt werden», sagte Markus Hänsli. Dabei Thorsten Kühn, wissenschaftlicher Mitarbeiter handelt es sich um eine erste Stufe der Digi- bei der Sektion eHealth und Krankheitsregister talisierung – anstatt dass der Papierstapel auf beim BAG, und Daniel Creus, Leiter Entwick- dem Pult wächst, füllt sich einfach die Mailbox. lung Microsoft Technologien, zeigten auf, wie Einen Schritt weiter gehen Prozesse, bei denen sich die Zusammenarbeit zwischen dem Leis- die Daten bereits elektronisch erfasst werden, tungsbezüger und dem BIT im agil geführten z. B. über ein Webformular. Der Prozess läuft Projekt «Zentrale Abfragedienste für das EPD» digital, orientiert sich aber immer noch stark gestaltet hat. an der Logik von Papierprozessen. «Ein gängiges Klischee über agiles Vorgehen «Die nächste Stufe erreichen wir, wenn unsere nach Scrum ist, dass es keine Vorgaben gibt», Prozesse voll integriert sind und auf Daten sagte Daniel Creus. «Das ist nicht so: Scrum basieren», so Markus Hänsli. Ein Beispiel: Die macht sehr viele Vorgaben und definiert die Finanzabteilung eines Unternehmens setzt verschiedenen Rollen und Prozessschritte sehr Software ein, die aufgrund der Buchhaltungs- genau.» Eine zentrale Rolle im Projekt nimmt daten die Steuerabrechnung vorbereitet und der Product Owner ein. Er ist der Repräsentant diese Informationen elektronisch an die Steuer- des Kunden und definiert, welche Aufgaben verwaltung übermittelt. Dort werden die Daten aus dem Arbeitsvorrat (Product Backlog) er – ebenfalls maschinell – geprüft, die Steuerver- im nächsten, dreiwöchigen Sprint bearbeitet fügung elektronisch ans Unternehmen über- haben möchte. Eine anspruchsvolle Rolle, die mittelt und die Steuerschuld beglichen. Thorsten Kühn in diesem Projekt zum ersten Mal wahrgenommen hat. «Am Anfang waren «Je integrierter Ihre Prozesse sind, desto einfa- die zahlreichen Meetings mit neuen Leuten, in cher können Sie auch mobile Geräte in Ihrem einem neuen Umfeld, spannend und motivie- Arbeitsalltag einsetzen», sagte Markus Hänsli. rend», sagte Thorsten Kühn. «Doch die vielen «Statt dass Sie ein ganzes Dokument bearbei- Aufgaben des Product Owners zusätzlich zum ten, werden Ihnen nur noch die Informatio- Daily Business zu stemmen, ist nicht ganz nen angezeigt, die Sie für Ihren Prozessschritt einfach. Da habe ich mich manchmal gefragt, benötigen. Dazu brauchen Sie keinen PC mit ob es nicht besser gewesen wäre, das Projekt Bildschirm, das Display Ihres Smartphones oder nach dem Wasserfallmodell abzuwickeln. Je Tablets reicht.» Die Aufgabe des BIT sei es, die länger ich die Rolle des Product Owners inne Infrastruktur und Technologien zur Verfügung hatte, desto mehr sah ich die Vorteile, die 14
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Events Scrum für den Auftraggeber mit sich bringt.» aber auch mit Technologie und Prozessen zu Der ständige Austausch bindet den Kunden tun.» Das Bild des Flusses beschreibt die Idee mehr ins Projekt ein und Unklarheiten oder von DevOps gut. Das Ziel ist, den Kunden Missverständnisse können rasch ausgeräumt kontinuierlich neue Features zu liefern, statt werden. Zudem wächst das Verständnis der die Anwendung über einen längeren Zeitraum Entwickler für die fachlichen Anforderungen, zu entwickeln und dann das Endprodukt an während der Product Owner ein besseres Ver- den Betrieb zu übergeben. Diese Idee ist auch ständnis für technologiebedingte Einschrän- bei Scrum zentral, DevOps geht aber über kungen entwickelt. Diese Vorteile, so Thors- die Phase der Softwareentwicklung hinaus. ten Kühn, haben ihn vom agilen Vorgehen Das DevOps-Team umfasst die Fachseite, die überzeugt, und dazu geführt, dass er sich vom Entwickler und den Betrieb. Dieses bleibt Scrum-Saulus, zum Scrum-Paulus gewandelt auch auf den produktiven Systemen für ihre habe. Anwendung verantwortlich, ganz nach dem Motto «You build it, you run it». In der Praxis Start mit DevOps geglückt heisst das, dass Betriebsspezialisten bereits Carsten Plum, Leiter Program Alignment & in der Entwicklungsphase involviert sind und Coaching gab einen Einblick in die ersten Softwareentwickler auch bei Störungen auf Erfahrungen des BIT mit DevOps. Bei der den Produktivsystemen weiter in der Verant- Entwicklung der Fachanwendung E-Begleitdo- wortung bleiben. Aber auch die Technologie kument für die Eidgenössische Zollverwaltung und Prozessoptimierungen sind zentral: Die (EZV) hat das BIT das erste Mal auf dieses Anwendung E-Begleitdokument ist auf einer Vorgehen gesetzt (vgl. «Eisbrecher» Nr. 69). eigens erweiterten Cloud-Plattform entwickelt DevOps – ein Kunstwort aus den Begriffen worden und wird auf dieser auch weiterhin V. l. n. r. obere Reihe: Mar- Development und Operation beschreibt das betrieben. Die Plattform erlaubt ein hohes kus Hänsli, Thorsten Kühn. Zusammenrücken der Bereiche Softwareent- Mass an Automatisierung beim Testing und V. l. n. r. untere Reihe: wicklung und Anwendungsbetrieb. «Das ist Deployment – ein zentrales Element, um den Daniel Steiner, Nico Massi, natürlich längst nicht alles», so Carsten Plum. Kunden rasch und kontinuierlich neue Featu- Daniel Creus, Carsten Plum. «DevOps hat viel mit Zusammenarbeitskultur, res bereitzustellen. 15
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Events Einblick in die Cyberabwehr Um sich gegen solche Angriffe zu schützen, Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die ist es essentiell, dass Sicherheitsupdates auf Möglichkeit, zwischen zwei parallel stattfin- restlos allen Systemen der Bundesverwaltung denden Sessions zu unterschiedlichen Themen installiert werden. Ein ungepatchtes System zu wählen. In einer dieser Sessions tauchten kann schon ausreichen, um riesigen Schaden die Besucher in die geheimnisvolle Welt der anzurichten. Ebenso wichtig ist, veraltete Cyberabwehr ein. Das Computer Security Systeme rechtzeitig zu ersetzen, damit aktu- Incident Response Team (CSIRT) des BIT zeigte, elle Sicherheitspatches überhaupt installiert wie Kriminelle Word-Dokumente für Phis- werden können. hing-Attacken nutzen. Ziel der Angreifer sind meistens Logindaten und Kreditkarteninforma- MDM Version 2: AppStore und Self-Service tionen – ein infizierter Rechner kann aber auch Parallel dazu zeigte Nico Massi, Leiter Bestell als Einstiegspunkt in ein Netzwerk wie das abwicklung, was Mobile Device Management Bundesnetz genutzt werden. In einer Demons- (MDM) in der Version 2 mit sich bringt. Bereits tration zeigte ein Security-Analyst was passiert, heute haben die Benutzer auf ihren Mobiltele- wenn ein Empfänger eines Phishing-Mails auf fonen die MDM-Apps installiert. Sie ermögli- den Link in der Nachricht klickt. Ein präparier- chen, geschäftliche Daten wie Mails, Kalender tes Word-Dokument mit Makros öffnet sich. und Kontakte in einer sicheren Umgebung Wenn der Benutzer das Makro aktiviert, wird (Sandbox) auf dem Smartphone zu nutzen eine Datei – auch Dropper genannt – auf die – ohne auf beliebte Apps für den privaten Festplatte geschrieben. Virenscanner erkennen Gebrauch zu verzichten. «Mit der Version 2 die heruntergeladene Malware im Word-Do- bietet MDM neu einen AppStore Bund», sagte kument zu diesem Zeitpunkt meist noch nicht. Nico Massi. Dieser bildet die Grundlage, um Der Dropper wiederum lädt weiteren Code he- berufliche Apps bereitzustellen. Im AppStore runter. Das BIT hat gegen solche Angriffe zum wird es drei App-Kategorien geben. Neben Glück zusätzliche Instrumente zum Schutz des den Basis-Apps, die heute schon verfügbar Bundesnetzes zur Verfügung und kann solche sind, sollen weitere standardisierte Apps Attacken abwehren. Dass diese Instrumen- hinzukommen, die jedoch kostenpflichtig sind. te notwendig sind, zeigt die Tatsache, dass Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass Ämter rund zehn Prozent der Empfänger den Link in ihre Fachanwendungen in den AppStore Bund der Phishing-Mail der beispielhaft gezeigten bringen. Wenn die Migration auf MDM V2 Phishing-Kampagne fälschlicherweise anklick- nach den Sommerferien beginnt, müssen ten. In einer zweiten Live-Demo erlebten die sich die Benutzer neu registrieren. Dazu steht Teilnehmenden, wie einfach sich ein fremder ihnen ein Self-Service-Portal zur Verfügung, Rechner anhand des Zero Day Exploits Eternal in dem sie selbstständig ihren individuellen Blue unter Kontrolle bringen lässt. Zero Day Migrationszeitpunkt wählen können und beim Exploits nutzen Schwachstellen aus, die noch Registrierungsprozess unterstützt werden. Die nicht bekannt sind. Wie gefährlich solche Funktionen des Self-Service-Portals hat IT-Sys- Zero Day Exploits sind, zeigte der Angriff temingenieur Daniel Steiner den Teilnehmern auf die Reederei Maersk im letzten Jahr. Das in einer Live-Demo vorgestellt. Unternehmen musste zehn Tage auf seine IT-Systeme verzichten und erlitt einen Scha- Die Präsentationen und eine Bildergalerie den von rund 300 Millionen Dollar. Besonders finden Sie auf: eindrücklich für die Teilnehmenden war, mit intranet.bit.admin.ch/bitinaction wie wenig Aufwand ein CSIRT-Mitarbeiter ein ungeschütztes System mit EternalBlue über- nehmen konnte – der Vorgang dauerte nur wenige Minuten. Die dazu notwendigen Tools sind im Internet frei erhältlich. 16
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Aktuell Surfen am Strand: So haben Sie die Kosten im Griff Sie wollen während Ihrer Urlaubsreise nicht auf Internetzugriff via Smartphone verzichten? Im Swisscom Cockpit finden Sie das passende Datenpaket für Ihre Reisedestination. Die Rechnung können Sie sich einfach an Ihre private Adresse zustellen lassen. BIT-Kontakt Wenn Sie als Mitarbeitende der Bundesverwal- Die Datenpakete sind jeweils innerhalb einer tung ein geschäftliches Smartphone nutzen, bestimmten Ländergruppe für 30 Tage ab Kauf Kathrin Erben können Sie dank des Flatrate-Abos in der gültig. Für die Ländergruppe EU/Westeuropa Produktmanagerin Schweiz unbegrenzt telefonieren und surfen. kosten 200 MB z. B. 7.90 Franken. Ein Gigaby- 058 462 13 81 Nicht so im Ausland. Dort fallen je nach Reise- te gibt es ab 19.90 Franken. Detaillierte Anga- land rasch sehr hohe Roamingkosten an. ben zu Ländergruppen und Preisen finden Sie Text: Daniel Wunderli direkt im Swisscom Cockpit. Damit das nicht passiert, ist Datenroaming für die Smartphones der Bundesverwaltung So begleichen Sie die Rechnung standardmässig deaktiviert. Wer aber auch im unkompliziert privat Ausland mobiles Internet ausserhalb der Reich- Kosten für Datenroaming während den Ferien weite des Hotel-WLAN nutzen möchte, kann müssen Mitarbeitende natürlich selber tragen. im Swisscom Cockpit entsprechende Datenpa- Im Swisscom Cockpit können Sie beim Kauf kete kaufen. die Option «Privat bezahlen» auswählen. Den offenen Betrag begleichen Sie wahlweise per Sie können das Swisscom Cockpit Rechnung, Postfinance Card oder Kreditkarte. (https://cockpit.swisscom.ch) weltweit kostenlos über das Mobiltelefon öffnen. Aber Vermeiden Sie unnötige Kosten für auch über Ihren Computer oder Ihr Tablet ist Telefonanrufe es möglich, Datenpakete für Ihr Smartphone Die Datenpakete ermöglichen nur die Da- zu lösen. tenkommunikation im Ausland – Telefonge- spräche sind nicht inbegriffen. Bei ein- oder ausgehenden Anrufen über Ihr geschäftliches Smartphone fallen zusätzliche Gebühren an, die in der Regel an die Benutzer weiterver- rechnet werden.* Detaillierte Angaben zu den Sprach-Roaming-Gebühren finden Sie auf der Kundenplattform: intranet.bit.admin.ch > Angebot > Einfach zusammen arbeiten > Meine Kommunikation und Zusammenarbeit > Mobile Abo Voice & Data. Sprach-Roaming-Gebühren können Sie einfach vermeiden – ohne auf Sprachanrufe zu ver- zichten. Wenn Sie über ein WLAN-Netz surfen, sind Anrufe problemlos über gängige Apps wie Skype oder WhatsApp möglich. *Informieren Sie sich vor der Abreise über die Re- geln Ihrer Verwaltungseinheit bezüglich der Benut- zung des geschäftlichen Mobiltelefons im Ausland. Mit dem richtigen Datenpaket surfen Sie auch am Strand mobil im Internet. 17
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch Version française en ligne Produkte & Projekte Virtualisierte Anwendungen: mehr Flexibilität, weniger Restarts Anwendungen hat das BIT bislang meistens lokal im Betriebs system des Computers installiert. Bereits heute werden aber ver- schiedene Anwendungen wie z. B. KeePass den Benutzerinnen und Benutzern virtualisiert bereitgestellt – man spricht bei dieser Methode von Anwendungsvirtualisierung. Das bringt Benutzern mehr Flexibilität: Auch lästige Unterbrüche oder Restarts bei Up- dates von virtualisierten Anwendungen fallen weg. Der Anteil virtualisierter Anwendungen wird in Zukunft in der Bundesver- waltung zunehmen. BIT-Kontakt Haben Sie beim Benutzen der Anwendung Keine Unterbrüche und Restarts bei KeePass oder dem VLC Media Player einen Updates von virtualisierten Anwendungen Markus Christen Unterschied zu anderen Programmen auf Für die Benutzer bringen virtualisierte Anwen- Projektleiter Ihrem Computer bemerkt? Wissen Sie, dass dungen aber vor allem einen grossen Vorteil 058 468 60 08 die beiden Programme nicht lokal auf Ihrem mit sich: Updates finden auf der zentralen Da- Computer installiert sind? Stattdessen stellt sie tenablage beim BIT statt, wo die App-V-Pakete Text: Daniel Wunderli das BIT virtualisiert zur Verfügung. Man spricht abgelegt sind. Sobald eine Anwendung durch bei dieser Technologie von Anwendungsvirtu- das BIT aktualisiert wird, beginnt das Update alisierung (App-V). Anwendungen sind nicht im App-V-Ökosystem selbstständig. Der Benut- im Betriebssystem installiert, sondern werden den Benutzern stattdessen in einem eigenen, isolierten App-V-Ökosystem zur Verfügung ge- stellt. Die virtualisierten Anwendungen können das Betriebssystem zwar als Fundament lesend nutzen, aber keine Veränderungen vorneh- men. «Für die Benutzer ist diese alternative Bereitstellung nur mit viel technischem Know- how erkennbar, da sich die virtualisierten An- wendungen nahtlos in das Arbeitsumfeld des Windows-Desktops einfügen», sagt Projektlei- ter Markus Christen. Auch offline verfügbar Die virtualisierten Anwendungen stellt das BIT als Anwendungspaket (App-V-Paket) auf einer zentralen Datenablage zur Verfügung. Beim Start werden die benötigten Datenfragmente aus der zentralen Datenablage beim BIT in das App-V-Ökosystem auf dem Computer geladen und dort aufbewahrt. «Sobald alle Datenfrag- mente einmal vollständig geladen sind, steht die virtualisierte Anwendung auch offline im vollen Funktionsumfang zur Verfügung», sagt Markus Christen. «In der Regel ist das wenige Minuten nach dem ersten Start der Anwen- dung der Fall.» Welche Anwendungen virtua- lisiert zur Verfügung stehen, sehen Sie, wenn Sie das Programm «BIT App-V Client Center» auf Ihrem Computer öffnen (siehe Abbildung). 18
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