Eisbrecher - Bundesamt für Informatik und ...

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Eisbrecher - Bundesamt für Informatik und ...
Die Kundenzeitschrift des BIT   |  Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch

                              Eisbrecher
InnoFloor
Der Kreativraum im BIT ist
eingerichtet und eröffnet

Seite 9

IBI-aws
Benutzer bei Störungen
gezielt informieren

Seite 12

«BIT in action»
Agiles Arbeiten, Sicherheit
und MDM

Seite 14

                              Geregeltes Behördenzertifikat
                              Dokumente als Organisation elektronisch siegeln > 7
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik und ...
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch

Inhalt
                            Behördenzertifikat                   3		 Editorial
                            Dokumente als Organisation           		 Ihre Signatur, so einzigartig wie Sie – auch digital
                            elektronisch siegeln
                                                                  4      Aus der Geschäftsleitung
                            Seite 7                                      Authentisch digital

                                                                 		      Produkte & Projekte
                                                                  5		    «Wir sehen grosses Potenzial im workflowunterstützten
                                                                 		      Signieren»
                            InnoFloor                             7      Dokumente als Organisation gesetzeskonform siegeln
                            Der Kreativraum im BIT ist            9      Raum für Ideen und Kreativität - der InnoFloor im BIT
                            eingerichtet und eröffnet            12      Im Störungsfall gezielt die betroffenen Benutzer informieren

                            Seite 9                              		 Events
                                                                 14 «BIT in action»: agiles Arbeiten, Sicherheit und MDM

                                                                 		 Aktuell
                                                                 17 Surfen am Strand: So haben Sie die Kosten im Griff
                            IBI-aws
                            Benutzer bei Störungen                       Produkte & Projekte
                            gezielt informieren                  18      Virtualisierte Anwendungen: Mehr Flexibilität,
                                                                 		      weniger Restarts
                            Seite 12
                                                                         Bits & Bytes
                                                                 20      Kurz gelesen; kurz notiert
                                                                 21      Trendreport
                                                                 22      Chat-Interview
                            «BIT in action»                      23      Mixed Pixels
                            Agiles Arbeiten, Sicherheit
                            und MDM

                            Seite 14

                                                                         Version française sous www.bit.admin.ch/magazine-eisbrecher

                            Herausgeber                                                     Layout und Illustration
                            Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT              Eva Maria Künzi (KEM)
                            Monbijoustrasse 74, CH-3003 Bern
                            Telefon +41 58 465 90 11                                        Druck
                            Intranet: intranet.bit.admin.ch                                 BBL, Vertrieb Publikationen, Bern
                            Internet: www.bit.admin.ch
                                                                                            Online-Version und Abonnement
                            Redaktionsleitung                                               www.bit.admin.ch/eisbrecher
                            Nora Kelemen
                                                                                            Kontakt
                            Redaktion                                                       eisbrecher@bit.admin.ch
                            Daniel Wunderli (WuDa), Rinaldo Tibolla (TiRi),                 Tel. +41 58 463 38 47
Titelbild: Mit dem gere-    Sven Piek (PSv)
gelten Behördenzertifikat                                                                   Erscheinungsweise
kann ein Amt seine Doku-                                                                    Der «Eisbrecher» erscheint alle drei Monate,
mente gesetzeskonform                                                                       die nächste Ausgabe im September 2018.
elektronisch siegeln.       2
Eisbrecher - Bundesamt für Informatik und ...
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch

Editorial

Ihre Signatur, so einzigartig
wie Sie – auch digital
                         Liebe Leserinnen und Leser

                         Wie häufig greifen Sie noch zu Stift und         So ganz anders als man sich eine Amts­s tube
                         Papier? Für Skizzen? Für den Einkaufszettel?     vorstellt, sieht es im neu eröffneten Inno­
                         Für Ihre Notizen während des Geschäfts-          Floor in der Titanic II aus. Buntes Mobiliar,
                         meetings? Wahrscheinlich erledigen Sie das       eine mobile Bühne, ein grosser Tisch der
                         schon lange auf Ihrem PC, Notebook oder          schwungvoll zur Zusammenarbeit einlädt.
                         Tablet. Doch Ihr Kugelschreiber hat noch         Der InnoFloor ist ein Raum für Ideen und
                         nicht ausgedient: Sie brauchen ihn, wenn         Kreativität, indem man losgelöst von der
                         Sie privat ein Dokument rechtsgültig unter-      gewohnten Büroumgebung neue Arbeits-
Nora Kelemen             schreiben wollen. Das führt dann dazu, dass      weisen ausprobieren kann. Was den Inno­
Leiterin Kommunikation   Sie ein Dokument zwar digital zugestellt         Floor ausmacht, und wie das BIT seine
058 463 38 47            bekommen und am Computer ausfüllen.              Eröffnung gefeiert hat, erfahren Sie im
                         Danach müssen sie es ausdrucken, unter-          Artikel ab Seite 9.
                         schreiben und wieder zurücksenden. All das
                         nur wegen der Unterschrift. Ein mühsames         Um neue Arbeitsweisen ging es auch an
                         Unterfangen. Die Lösung für dieses Problem       unserem Kundenanlass «BIT in action». Die
                         ist die digitale Signatur. Was im Privatbe-      Besucher erhielten Einblick in die agile Zu-
                         reich in der Schweiz noch nicht weit verbrei-    sammenarbeitsform im Projekt «Zentrale
                         tet ist, praktiziert die Bundesverwaltung        Abfragedienste für das elektronische Patien-
                         intern bereits seit längerem: Zielvereinba-      tendossier». Zusammen mit dem BAG hat
                         rungen z. B. können Mitarbeitende mit dem        das BIT die Lösung im Scrum-Modus entwi-
                         LocalSigner digital unterzeichnen, eine          ckelt. Auch die ersten Erfahrungen mit Dev­
                         handschriftliche Unterschrift fällt weg. Im      Ops bei der Entwicklung der Anwendung
                         Interview ab Seite 5 mit Peter Erz vom Infor-    E-Begleitdokument war Thema. Wenn Sie
                         matiksteuerungsorgan des Bundes erfahren         zudem erfahren möchten, wie die Securi-
                         Sie Aktuelles zum Thema digitale Signatur.       ty-Spezialisten des CSIRT täglich das Bun-
                                                                          desnetz gegen Cyberkriminelle schützen,
                         Mit dem geregelten Behördenzertifikat bie-       empfehle ich Ihnen den Artikel zur «BIT in
                         tet das BIT neu eine elektronische Lösung        action» ab Seite 14.
                         an, mit der Bundesämter Dokumente elekt-
                         ronisch siegeln können. Es ist quasi das Pen-    Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.
                         dant zur digitalen Signatur – einfach für
                         juristische statt natürliche Personen. Wie das   Nora Kelemen und das «Eisbrecher»-Team
                         digitale Siegel als Nachfolger von Wachssie-
                         gel oder Amtsstempel genau funktioniert,
                         erfahren Sie im Artikel ab Seite 7.

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Aus der Geschäftsleitung

Authentisch digital
                        Liebe Nutzerinnen und Nutzer, Partner,
                        Leserinnen und Leser

                        Auf dem Weg zur Digitalisierung stellt sich die       erteilt, die eigene Kreditkarte zu belasten. Für
                        Frage: was ist denn authentisch in der digitalen      viele Geschäfte erweist sich dieser Weg als
                        Welt? Die Frage der digitalen Authentizität trifft    ausreichend und gut akzeptiert. Aber für be-
                        alle Bereiche: das Vertrauen, die Arbeitsweise,       hördliche Urkunden reicht dies nicht aus. Ande-
                        und somit auch das Gestalten von digitalem            re Lösungen müssen realisiert werden, damit
                        Denken und Handeln im Zusammenspiel zwi-              die elektronische Akte ihre Glaubwürdigkeit
                        schen Wirtschaft und Behörden.                        bewahrt.
Giovanni Conti
Direktor BIT            Zuerst gilt es, jede und jeden digital zu identifi-   Seit einigen Jahren haben wir in der Ver­
                        zieren. Denn eine vertrauensvolle digitale Welt       waltung die Zwei-Faktor-Authentisierung
                        entsteht nur, wenn eine einzelne Person darauf        ­eingeführt, und eine erste Voraussetzung ge-
                        vertrauen kann, dass die empfangene Informa-           schaffen, damit die elektronische Unterschrift
                        tion vom entsprechenden Absender stammt.               möglich wird. Dabei haben wir erste Schritte im
                        Das neue Bundesgesetz über anerkannte elekt-           Umgang mit diesen persönlichen elektroni-
                        ronische Identifizierungseinheiten (E-ID-Gesetz)       schen Unterschriften gemacht. Nun gehen ­
                        soll uns hier die Basis schaffen, damit wir in         wir eine Stufe höher, indem wir das Amtssiegel
                        diesem Vertrauensprozess unsere Partner in der         einführen. Was das genau für unsere Bürgerin-
                        digitalen Interaktion identifizieren können.           nen und Bürger sowie für uns in der Bundesver-
                                                                               waltung heisst, erfahren Sie in dieser Ausgabe.
                        Ein weiteres wichtiges Element ist die elektroni-
                        sche Unterschrift, welche bezeugt, dass die           Damit wir uns in diese digitalen Prozesse bewe-
                        identifizierte Person, das identifizierte Unter-      gen, müssen wir allerseits Innovationen voran-
                        nehmen oder gar die identifizierte Behörde zu         treiben. Innovation setzt bekanntlich voraus,
                        einem Geschäft oder dem Inhalt einer Urkunde          dass man sein Denken von den Fesseln der
                        steht.                                                bestehenden Arbeitsweise befreit. Hierzu ler-
                                                                              nen wir von Unternehmen und Verhaltensex-
                        In der analogen Papierwelt, die uns lange Jahre       perten, dass das Umfeld dabei eine ganz
                        begleitet hat, galt eine handschriftliche Unter-      wichtige Rolle spielt. Im Rahmen der Initiative
                        schrift als Mass aller Dinge und als Garant der       «Neue Arbeitswelten im EFD» experimentiert
                        Authentizität. In gewissen Fällen musste dieser       auch das BIT, indem wir ein solches Umfeld für
                        Akt noch durch einen Notar beglaubigt wer-            Innovation geschaffen haben. Hier lernen wir
                        den. Dann galt die Summe einer Anzahl solcher         gemeinsam mit Ihnen, uns den Anforderungen
                        handschriftlichen Unterschriften, mitunter die        der neuen Arbeitsweisen zu stellen. Erfahren
                        Unterschrift der Notarin oder des Notars, als         sich auch hierzu mehr in dieser Ausgabe.
                        das Siegel für eine Urkunde oder eine Ge-
                        schäftstransaktion.                                   In der Hoffnung, dass wir Sie mit inspirierenden
                                                                              Ideen in den Sommer begleiten, wünsche ich
                        Nun verändert sich die Welt auf rasante Weise.        Ihnen eine angenehme Lektüre und sonnige
                        Und die Frage der Authentizität stellt sich in der    Sommertage.
                        digitalisierten Wirtschaft neu, die herkömmli-
                        chen Papierakten passen nicht in diese Welt. Im
                        Handel hat sich eine bestimmte Arbeitsweise           Giovanni Conti
                        bereits durchgesetzt: wer authentisch bestellt
                        zahlt im Voraus, indem er die Berechtigung

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Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch                                                                     Version
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                                                                                                                    en ligne
Produkte & Projekte

«Wir sehen grosses Potenzial im
workflowunterstützten Signieren»
Das a von Dokumenten hat viele Vorteile. Bei allen digitalen Lö-
sungen schwingt aber auch Skepsis mit. Im Interview mit Peter
Erz, Serviceverantwortlicher Standarddienste Bund Infrastruktur
und Sicherheit beim Informatiksteuerungsorgan des Bundes
(ISB), geht der «Eisbrecher» dieser auf den Grund.

Interview: Rinaldo Tibolla                                                       existierender Tools (wie GEVER und SharePoint)
                                                                                 zur Effizienzsteigerung nutzen.
Foto: zvg
                                                                                 Wie ist das elektronische Signieren in der
                                                                                 Schweiz etabliert?
                                                                                 Wir beobachten gegenüber der elektronischen
                                                                                 Signatur noch eine gewisse Skepsis. Die Ak-
                                                                                 zeptanz in der Schweiz kann erhöht werden,
                                                                                 wenn sich die Bundesverwaltung im Bereich
                                                                                 der Signaturdienste stark engagiert und in der
                                                                                 digitalen Transformation teilweise eine Vorrei-
                                                                                 ter-/Vorbildrolle einnimmt.

                                                                                 Was sind die Vorteile des elektronischen
                                                                                 Signierens? Mit einer Unterschrift mit dem
                                                                                 Kugelschreiber bin ich doch viel schnel-
                                                                                 ler…
                                                                                 Dies mag auf den ersten Blick richtig sein.
                                                                                 Jedoch müssen Sie dazu einen Medienbruch in
                             «Eisbrecher»: Wie weit ist die Bundes-              Kauf nehmen. Für die Unterschrift mit dem Ku-
                             verwaltung in Bezug auf elektronisches              gelschreiber ist ein Ausdruck und ein erneutes
                             Signieren?                                          Einscannen nötig. Touch-Pad-Unterschriften
                             Peter Erz: Die elektronische Signatur ist ein       sind im Dokument nur «Bilder» und dadurch
                             vielleicht kleiner aber wichtiger Bestandteil der   leicht kopier- und daher fälschbar. Die elektro-
                             digitalen Transformation. Mit dem Bundesge-         nische Signatur ist zwar nicht als Unterschrift
                             setz über die elektronische Signatur (ZertES)       sichtbar aber dafür fälschungssicher, da weder
                             wurden schon wichtige Rahmenbedingungen             der Dokumenteninhalt noch die Signatur ab-
                             gesetzt. Bundesverwaltungsintern wird zwar          geändert werden können, ohne dass dies bei
                             schon fleissig elektronisch signiert, im Behör-     der Signaturvalidierung erkannt wird.
                             denverkehr nach aussen gibt es aber noch
                             sehr grosses Optimierungspotenzial. Sehr viele      Wie sicher ist dieser Vorgang?
                             Dokumente werden den Bürgerinnen und                Die elektronische Signatur ist wesentlich siche-
                             Bürgern oder Geschäftspartnern auch heute           rer als die Handunterschrift. Die Fälschungs-
                             noch auf Papier zugestellt. Folgender Grund-        sicherheit ist hier aufgrund von modernsten
                             satz ist wichtig: Nur finale Dokumente sollten      kryptographischen Verfahren sichergestellt.
                             elektronisch signiert werden. Dafür müssen die      Überprüfbar ist die elektronische Signatur mit
                             entsprechenden Businessprozesse im Rah-             dem Signaturvalidator – www.validator.ch.
                             men der digitalen Transformation angepasst
                             werden. Dies bedarf eines Umdenkens weg             Wieso forciert das ISB das elektronische
                             von formularbasierten hin zu workflowun-            Signieren?
                             terstützten Prozessen. Für das bundesverwal-        Die digitale Transformation ist derzeit in aller
                             tungsinterne Visieren und Genehmigen sollten        Munde, auch die Politik erwähnt vermehrt
                             Mitarbeitende die Workflow-Funktionalitäten         deren grosse Bedeutung. Wie erläutert, ist die

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Eisbrecher - Bundesamt für Informatik und ...
Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch                                                             Version
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Produkte & Projekte

                        elektronische Signatur dabei ein wichtiger Bau-   Für welche Anwendungen eignen sich
                        stein. Im workflowunterstützten Signieren und     die verschiedenen Zertifikate, die das BIT
                        in der Massensignatur sieht das ISB zudem ein     anbietet?
                        grosses Potenzial zur Steigerung der Effizienz    Fachanwendungen, die im Prozess elektroni-
                        der teilweise aufwändigen Administrationspro-     sche Signaturen vorsehen, werden künftig in
                        zesse der Bundesverwaltung. Diese Effizienz-      den serverbasierten Signaturservice integriert.
                        steigerung wird der Bundesverwaltung noch         Dabei bestimmt der Anwendungsfall, welches
                        weitere Vorteile bringen.                         Zertifikat zum Einsatz kommen soll. Wenn die
                                                                          Signatur einer persönlichen Handunterschrift
                        Wann kommt das Thema Effizienz/Schnel-            gemäss OR gleichgestellt werden soll, muss
                        ligkeit des elektronischen Signierens zum         ein persönliches Klasse-A-Zertifikat (qualifi-
                        Tragen?                                           ziertes Zertifikat) mit Zeitstempel verwendet
                        Wenn ein Prozess nur schon in einem Ge-           werden. Wenn sichergestellt werden soll,
                        schäftsfall «End-To-End» digital abgewickelt      dass ein bestimmtes Amt das zu versendende
                        werden kann, profitiert der Mitarbeitende da-     Dokument erstellt hat und dieses unverändert
                        von. Je mehr also diese Prozesse abgeschlossen    beim Empfänger ankommen soll, dann ist das
                        sind, desto effizienter können wir in der Bun-    Behördenzertifikat zum Siegeln des Dokumen-
                        desverwaltung arbeiten. Mit dem Abschluss         tes zu verwenden (vgl. Artikel ab Seite 7).
                        der digitalen Transformation der Businesspro-
                        zesse sind wir dann auf einem guten Level.        Was dürfen wir in Zukunft von den Sig-
                                                                          naturdiensten erwarten? Wohin führt der
                        Wer sorgt in der Bundesverwaltung dafür,          Weg?
                        dass die Signaturdienste, die das BIT             Das Signieren von finalen Dokumenten wird
                        anbietet, sich im gesetzlichen Rahmen             in Zukunft insbesondere für Massensigna-
                        bewegen?                                          turen serverbasiert mit Behördenzertifikaten
                        Dafür ist der Standarddienst Signaturdienste      stattfinden. Da für die Anbringung des vom
                        des ISB unter Mitwirkung des Bundesamts für       ZertES geforderten Zeitstempels sowieso eine
                        Justiz, unter anderem im Kontext des Signatur-    Internet­verbindung notwendig ist, kann dies
                        gesetzes ZertEs, zuständig. So wird im laufen-    nicht rein lokal erfolgen. Auch für zu signieren-
                        den Projekt zum Aufbau des Signaturservers        de Dokumente, welche den Client aus Sicher-
                        beim BIT ein Audit durch die Firma KPMG           heitsgründen nicht verlassen dürfen, existiert
                        durchgeführt, das die Einhaltung der Vorgaben     bereits eine Lösung. Ein wichtiges Ziel bleibt
                        des ZertES überprüft.                             weiterhin die stetige Verbesserung der Benut-
                                                                          zerfreundlichkeit.
                        Eine Frage aus dem Büroalltag eines Bun-
                        desmitarbeitenden: Wieso sollte ich mit           Ein Blick in die Glaskugel eines Spezialis-
                        dem LocalSigner unterschreiben und nicht          ten: Von welcher Technologie werden wir
                        mit Adobe Acrobat?                                im Zusammenhang mit Signieren oder
                        Adobe Acrobat bietet zwar eine weltweite          Siegeln bestimmt noch lesen, hören und
                        Signatur- und damit auch eine integrierte         sehen?
                        Validierungslösung an. Durch die weltweite        Wir denken da an mobiles Signieren via
                        Ausrichtung kann Adobe jedoch nicht immer         Smart-Devices, beobachten aber auch weitere
                        alle länderspezifischen Anforderungen (z. B.      Technologie-Entwicklungen. Wir sind interes-
                        innerhalb der Bundesverwaltung geltende           siert, was die Zukunft bringt.
                        Regelungen) pro Release berücksichtigen.
                        Die dadurch entstehende Abhängigkeit kann
                        unter Umständen das korrekte Arbeiten stören.
                        Zudem kann mit dem Adobe Acrobat nicht
                        immer ein Zeitstempel angebracht werden.

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Produkte & Projekte

Dokumente als Organisation
gesetzeskonform siegeln
Mit dem geregelten Behördenzertifikat stellt das BIT eine Markt-
leistung zur Verfügung, mit der eine Organisation ihre Doku-
mente elektronisch siegeln kann. Ein solches «Behördensiegel»
dient dazu, die Herkunft (Authentizität) und die Unversehrtheit
(Integrität) eines Dokuments überprüfen zu können.

BIT-Kontakt:            Seit der Antike, aber vor allem im Mittelalter,     elektronische Signatur (ZertES, siehe Box). «In
                        liessen Könige die Umschläge ihrer Nachrich-        Zukunft wird es so sein, dass mit dem geregel-
Nicole Roemmel          ten mit Wachs und dem königlichen Siegel            ten Behördenzertifikat rasch und unkompliziert
Produktmanagerin        verschliessen. Somit war die Integrität bis zum     zahlreiche Dokumente gleichzeitig signiert
058 462 15 15           Öffnen der Nachricht durch den rechtmässigen        werden können», sagt Nicole Roemmel, Pro-
                        Empfänger gewährleistet. Wäre das Siegel            duktmanagerin im BIT.
Text: Rinaldo Tibolla   gebrochen gewesen, hätte der Empfänger
                        die Unversehrtheit angezweifelt und allfällige      Die Zukunft: Massensignatur und
                        Befehle nicht ausgeführt. Ein ähnliches Prinzip     Unterschriftsmappe
                        verfolgten die Amtsstempel, mit denen in den        Im Auftrag des Informatiksteuerungsorgans
                        meisten Fällen das Sekretariat die Dokumen-         des Bundes (ISB) hat das BIT das geregelte
                        te im Auftrag des Direktors gezeichnet hat.         Behördenzertifikat im Hinblick auf die Stan-
                        Anhand des Stempels konnte der Empfänger            dard-Signaturdienste des ISB aufbauen lassen.
                        erkennen, dass es sich um die angegebene            Wie dieses geregelte Behördenzertifikat
                        Behörde handelte.                                   künftig angewendet werden kann, zeigt ein
                                                                            Beispiel: Die Vollzugsstelle für den Zivildienst
                        Was im Mittelalter und vor nicht allzu lan-         (ZIVI) verschickt täglich zahlreiche Verfügungen
                        ger Zeit noch physisch zur Verfügung stand,         an Bürger. Sie verschickt diese als die zustän-
                        ist nun auch elektronisch möglich. Mit dem          dige Behörde des Bundes für alle Belange
                        geregelten Behördenzertifikat kann das BIT          des Zivildienstes. Administrativ angesiedelt ist
                        ein Mittel für die Erstellung von elektronischen    sie beim Eidgenössischen Departement für
                        Amtsstempeln, respektive ein «Behördensie-          Wirtschaft, Bildung und Forschung. «Mit den
                        gel» anbieten. Damit komplementiert es sein         Signaturdiensten sind die Zertifikate später ­auf
                        Zertifikatportfolio: Jeder Bundesmitarbeiten-       Hardware-Security-Modulen hinterlegt. Und
                        de kann bereits neben seinem persönlichen,          dank des Signaturservers können wir Signa-
                        ­fortgeschrittenen Klasse-B-Zertifikat, das er ­    turlösungen in Fachanwendungen integrieren.
                         auf seiner Smartcard hat, auch ein persönli-       Der Kunde kann also mehrere Dokumente
                         ches qualifiziertes Klasse-A-Signaturzertifikat    gleichzeitig in der Anwendung mit geringem
                         beantragen. Neu erhält eine Behörde die Mög-       Aufwand rechtsgültig signieren», sagt Nicole
                         lichkeit, ein geregeltes Klasse-A-Zertifikat für   Roemmel. Im Geschäftsfall von ZIVI sind die
                         juristische Personen zu beantragen und damit       Verfügungen in der elektronischen Geschäfts-
                         rechtsgültige elektronische Siegel der Behörde     verwaltung GEVER abgelegt. Nun legt der
                         zu erstellen. Kunden haben nun also die Wahl,      ­ZIVI-Mitarbeiter die zu versendenden Verfü-
                         ob sie ein einzelnes Dokument persönlich mit        gungen in einen Ordner und lässt diese mit
                         dem Klasse-B-Zertifikat ihrer Smartcard (für        dem geregelten Behördenzertifikat des ZIVI
                         bundesinterne Dokumente geeignet), mit dem          gültig unterzeichnen. Auf Knopfdruck lassen
                         persönlichen Klasse-A-Zertifikat (für ausser-       sich alle im Ordner liegenden Dokumente
                         halb der Bundesverwaltung – gleichgesetzt           elektronisch siegeln. Dafür ist keine Eingabe
                         einer handschriftlichen Unterschrift) signieren     eines zusätzlichen Passworts notwendig. Die
                         oder mit dem geregelten Behördenzertifikat          Anwendung wird die Arbeit «über Nacht»
                         der Klasse A (als Organisation/Amt) siegeln         erledigen. «Dieser Geschäftsfall der Massensi-
                         möchten. Die Zertifikate der Klasse A ent-          gnatur wird zu einem späteren Zeitpunkt mit
                         sprechen dabei dem Bundesgesetz über die            der Einführung des Signaturservers folgen.»

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Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch                                                                            Version
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                                     Ein weiterer Geschäftsfall wird die Unter-          und Authentisierungsmittel > Standardzertifi-
                                     schriftsmappe sein – analog der Unterschrifts-      kate > Zertifikate Klasse A
                                     mappe, die früher die Sekretärin im Papierfor-
                                     mat dem Chef zur Unterzeichnung übergeben           System wohl bis Ende Jahr bereit
                                     hat. Wieder über den Signaturserver und eine        Im Projekt Signaturdienste V1.5 wird nun die
                                     Anwendung hat der Benutzer dieser Unter-            Infrastruktur für das serverbasierte Signieren
                                     schriftsmappe also beim «Durchblättern» noch        und Siegeln von PDF/A-Dokumenten auf-
                                     die Möglichkeit, einzelne Dokumente nicht           gebaut. «Ziel ist, bis Ende Jahr das System
                                     signieren/siegeln zu lassen.                        bereitzustellen, damit ab dem 1. Quartal
                                                                                         2019 Fachanwendungen unserer Kunden
                                     Ausstellung bei Swiss Government PKI                angebunden werden können», sagt Stépha-
                                     Wenn sich nun ein Amt oder eine Behörde ein         ne Habegger, Projektleiter im BIT. Dann steht
                                     geregeltes Behördenzertifikat ausstellen lässt,     der Massensignatur sowie der Unterschrifts-
                                     muss eine handlungsbevollmächtigte Person –         mappe nichts mehr im Weg und BIT-Kunden
                                     in den meisten Fällen die Direktorin oder der       können mit wenigen Klicks und einer einma-
                                     Direktor – definieren, wer dieses Zertifikat be-    ligen PIN-Eingabe mehrere PDF/A-Dokumente
                                     antragen darf und einsetzen kann. Die Ausstel-      signieren oder siegeln.
                                     lung des geregelten Behördenzertifikats erfolgt
                                     ausschliesslich bei der Swiss Government PKI
                          rma
                              tik    (SG PKI) in der Titanic II an der Monbijous-         Bundesgesetz vom 18. März 2016 über
                      Info ikation
                  für
          desa
               mt
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                                     trasse 74 in Bern. Der Ausstellungsprozess ist       die elektronische Signatur (ZertES)
                                     analog dem Prozess für das Klasse-A-Zertifikat.      Das ZertES regelt die Anforderungen an
                                     Das Vieraugenprinzip muss gewährleistet sein.        die Qualität bestimmter digitaler Zertifikate
                                     Zwei Mitarbeitende der SG PKI kontrollieren          und an deren Verwendung. Ebenso regelt
                                     die Ausstellung. «Sicherheit hat beim geregel-       es die Voraussetzungen, unter denen sich
                                     ten Behördenzertifikat oberste Priorität und ist     Anbieterinnen von Zertifizierungsdiensten
                                     durch die Vorgaben des ZertES geregelt», sagt        im Bereich der elektronischen Signatur und
                                     Nicole Roemmel.                                      anderer Anwendungen digitaler Zertifikate
                                                                                          (Zertifizierungsdienste) anerkennen lassen
                                     Für das Siegeln ist bis auf Weiteres ein externer    können. Ebenfalls beinhaltet es die Rechte
                                     Card-Reader notwendig, da das Zertifikat auf         und Pflichten der anerkannten Anbieterin-
                                     eine Smartcard ausgestellt wird. Alternativ bie-     nen von Zertifizierungsdiensten. Das ZertES
                                     tet das BIT eine kompaktere Lösung mit einem         bezweckt die Verwendung digitaler Zertifi-
                                     ausbrechbaren Chip (analog einer SIM-Karte)          kate, elektronischer Signaturen und elektro-
                                     und einem entsprechenden USB-­Lesegerät              nischer Siegel zu begünstigen.
                                     an. Der Token (Smartcard/Chip) ist über eine
                                     PIN geschützt. Der Empfänger kann das Siegel
                                     über den Signaturvalidator (www.validator.
                                     ch) überprüfen und sieht, dass die Behörde
                                     dieses Dokument gesiegelt hat. Es hat also den
                                     Vorteil, dass er die Authentizität und Integrität
                                     des Dokuments prüfen kann. Das geregel-
                                     te Behördenzertifikat ist nur in der Schweiz
                                     gültig und kann für Dokumente, nicht aber für
                                     E-Mails verwendet werden. Mehr Informati-
                                     onen finden Sie auf der Kundenplattform BIT
                                     unter: intranet.bit.admin.ch >
                                     Angebot > Einfach zusammen arbeiten >
                                     Meine Berechtigungen & Zugänge > Zertifikate

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Raum für Ideen und Kreativität –
der InnoFloor im BIT
Um zusammen neue Arbeitsweisen zu erleben, kreative Gestal-                      Ausgestaltung und dem Angebot des Inno­
tungstechniken wie «Design Thinking», «Rapid Prototyping»                        Floors machen. Mediamatiklernende des BIT
oder «User Centric Design» kennenzulernen und einzusetzen, hat                   bedienten Besucher im «Creative Take Away».
ein Team des BIT in der Titanic II an der Monbijoustrasse 74 in                  Sie visualisierten an der Theke Themen auf
Bern einen Kreativraum eingerichtet – den InnoFloor. Am 23. Mai                  Papier, die Besucher als Input gaben. Ebenfalls
fand die Eröffnungsfeier statt.                                                  bot Eva Künzi von der Kommunikation BIT, Ge-
                                                                                 stalterin des «Eisbrechers», «Graphical Recor-
BIT-Kontakt:                 So viele Farben sind sich Bundesmitarbeitende,      ding Sessions» an, bei denen sie ein von den
                             die meist in dezent gehaltenen Räumen am            Besuchern diskutiertes Thema direkt visuell auf
Carsten Plum                 Bürotisch arbeiten oder Meetings abhalten,          dem Blackboard aufzeichnete. Natürlich stand
Leiter Program Alignment     nicht gewohnt. Grün und Rot ist die Bühne.          das InnoFloor-Team auch für Fragen zur Ver-
und Coaching                 Bunt sind die Stühle, Sitzkissen und Teppiche.      fügung. «Es ist wichtig, speziell in der IT-Welt,
058 465 56 47                Die Theke besticht mit gelben Punkten. Nicht        sich von der Technik lösen zu können und
                             zu vergessen sind da auch neonfarbige Steck-        eine Idee oder Fragestellung mit einem Bild zu
Text und Fotos:              leisten. Die grossen Blackboards warten nur         visualisieren. So verleiht man dem Ganzen eine
Rinaldo Tibolla              darauf, mit den bunten Kreidestiften «einge-        einfache, greifbare Form, die für verschiedene
                             färbt» zu werden. Auf 180 Quadratmetern,            Fachrichtungen und auch nicht-IT-Leute erleb-
                             sozusagen im Heck des BIT-Verwaltungsgebäu-         bar ist. Auch dafür steht dieser Raum», sagt
                             des Titanic II, erstreckt sich der InnoFloor. Den   Carsten Plum, der den InnoFloor mit aufge-
                             Kreativraum, Coworking-Space und Ideenpool          baut hat und den Bereich Program Alignment
                             hat das BIT konzipiert und aufgebaut. Es ist ei-    und Coaching (PAC) im BIT leitet.
                             nes von drei Pilotprojekten, welche im Rahmen
                             der Initiative «Neue Arbeitswelten im EFD»          Mit Martin Thalmann, DevOps-Spezialist
                             realisiert werden und Teil des strategischen        bei der Swisscom hat die Referate-Reihe im
Ein Blick in den InnoFloor   Themas «Attraktiver Arbeitgeber» im BIT.            InnoFloor begonnen. Er erläuterte den rund
(links) und ins Referat                                                          60 Zuhörern, wieso sich das Telekommunikati-
von Hussam Allaham,          Eröffnungsfeier mit spannenden Referaten            onsunternehmen für die agile Transformation
operativer Leiter von        An der Eröffnungsfeier am 23. Mai konnten           entschieden hat und wie sich dieser Prozess
POWER.CODERS (rechts)        sich Interessierte am Morgen ein Bild von der       – von der Injektion des DevOps-Virus 2015 bis

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                        heute – auf Mitarbeitende und Strukturen aus-
                                                                                 Wandtafeln
                        gewirkt hat. Die Swisscom stehe noch mitten
                        in diesem Prozess. «Wir sind noch lange nicht
                        am Ende dieser spannenden und bisher gelun-
                        genen Reise. Gerade wenn man das Thema
                        Agilität konsequent verfolgt, ist Durchhalten
                        angesagt», sagte Martin Thalmann.

                        Programmieren mit Flüchtlingen
                        Eine bewegende Geschichte erzählte darauf-
                        folgend Hussam Allaham, operativer Leiter
                        von POWER.CODERS im Referat «Impacting
                                                                                     WORKSHOP SPACE
                        lives by teaching to code – Offering displaced
                        people a shortcut into IT». Er schilderte, wie
                        er sein erfülltes Leben mit einer jungen Familie
                        und einem guten Job in Syrien plötzlich auf-
                        geben und fliehen musste. Wie er sich bis in
                        die Schweiz durchkämpfen und zusammen mit
                        einem Schweizer die Idee von POWER.CODERS
                        verwirklichen konnte. Das Unternehmen, das
                        als Akademie fungiert, lehrt Flüchtlingen das
                        Programmieren und unterstützt jene, die es
                        bereits können, bei der Jobsuche. Hussam Al-
                        laham führte das riesige Potenzial auf, das ein
                        Grossteil der 65,6 Millionen Menschen hat, die                   THEKE
                        weltweit gewaltsam aus ihrer Heimat flüchten
                        mussten (Zahlen des UNO-Hochkommissariat
                        für Flüchtlinge zu «forcibly displaced people
                        worldwide»). Dem stellte er die Nachfrage der
                        IT-Branche gegenüber. Laut der EU-Kommissi-
                        on sind es 756 000 fehlende Stellen bis 2020.
                        Hussam Allaham zeigte auf, was die Zweigstel-
                        len in Bern und Zürich bereits erreicht haben
                        und was in Lausanne und Basel geplant ist.

                        Schliesslich nahm Christian Folini, technischer
                        Berater bei netea, die Zuhörer auf eine Reise
                        zu verschiedenen Burgbauten und erklärte,
                                                                                             WOHNZIMMER
                        was der mittelalterliche Burgenbau mit der
                        IT-Sicherheitsarchitektur gemeinsam hat. Unter
                        dem Titel «Die Evolution hat gerade erst be-
                        gonnen» hat Folini beschrieben, wie schwierig      Materialwagen
                        es ist, zu wissen, welche Sicherheitstechniken
                        sich bewähren, etablieren oder als unbrauch-
                        bar erweisen. Anhand der Burgenbauten hat
                        er Inspirationen gegeben, wie man besser
                        Software entwickeln oder Architekturen bauen
                        kann, die Angriffen standhalten können.
                        «Der Event und die Vorträge sollen veran-

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                                                                          bei PAC und fügt an: «Ideen entfalten sich am
                                                                          besten in einer freien und flexiblen Arbeitsum-
   viele Reservationen                                                    gebung». Auf der InnoFloor-Seite
                                                                          – intranet.efd-bit.admin.ch/innofloor –
                                                                          können EFD-Mitarbeitende eine Buchung
                                      mobile                              über das Formular tätigen. Da der InnoFloor
                                  Bühnenelemente                          unterteilt und in der Hälfte auch durch Schie-
                                                                          bewände getrennt werden kann, sind verschie-
                                                                          dene Packages buchbar. Wer in einer kleinen
                                                                          Gruppe ein Brainstorming mit Visualisierung
                                                                          durchführen möchte, reserviert sich am besten
                                                                          die Bühne, das InnoSmall-Package. In dieser
                                                                          Variante besteht kein Sicht- und Lärmschutz
                                                                          zu den anderen Teilen des InnoFloors. Die
                                                                          beste Lösung für einen Workshop mit einer
                             BÜHNE
                                                                          Gruppe von bis zu 15 Personen ist das In-
                                                                          noMedium-Package. Der Workshop-Space
                                                                          bietet mit dem grossen Blackboard und den
                                                                          mobilen Stellwänden dafür die richtige Um-
                                                                          gebung. Wer dazu noch ein Apéro veranstal-
                                                                          ten möchte, bucht mit dem InnoBig-Package
                                                                          den Theken- und den Wohnzimmer-Bereich
                                                                          dazu (siehe Illustration) Für ein Referat mit bis
                                                                          zu 60 Teilnehmenden kann die Bühne und
                                                                          der Coworking-Bereich (InnoSpeak-Package)
                                            Insel-Tisch                   reserviert werden. Das InnoFloor-Package, der
                                                                          gesamte InnoFloor, eignet sich für maximal
           COWORKING                                                      100 Personen.

                                                                          Das BIT hat selber angepackt
                                                                          Bis der InnoFloor in seiner vollen Funktiona-
                        schaulichen, wofür der InnoFloor steht: für       lität bezugsbereit war, haben Carsten Plum,
                        einen Ort, an dem verschiedene Geschichten        BIT-Mediamatikerin Selina Reist und viele wei-
                        und Ideen zusammenkommen und der Inspi-           tere engagierte und kreative Helfende tüchtig
                        ration für Neues bietet, in dem Fachgrenzen       angepackt, sind mehrmals zum Baumarkt oder
                        überschritten werden und eine offene Bundes-      Möbelgeschäft gefahren, haben Bretter zuge-
                        verwaltung sichtbar wird», so Carsten Plum.       schnittenen und etliche Schrauben und Winkel
                                                                          gesetzt. In Absprache mit dem Bundesamt für
                        Variabel, mobil, inspirierend                     Bauten und Logistik haben sie Teile der Möbel,
                        Was speziell am InnoFloor ist? Es sind variable   darunter den mobilen Materialwagen und die
                        Räume, die Teams spontan auf die Bedürfnis-       mobile Bühne, selbst zusammengebaut sowie
                        se des jeweiligen Projekts anpassen können.       wo nötig mit Teppich beklebt. Im Ganzen
                        Tische und Stellwände stehen auf Rollen und       haben Sie rund 13 Quadratmeter Birkensperr-
                        sind dadurch mobil. Wände und nahezu alle         holz verbaut. Den grossen Insel-Tisch liess das
                        anderen Oberflächen können frei genutzt           BIT von einer Schreinerei auf Mass anfertigen,
 4 Räume                werden, um Gedanken zu visualisieren und          auch die mobilen Stellwände hat es einge-
                        Arbeitsergebnisse zu teilen. «So lassen sich      kauft. «Das Resultat zeigt uns, dass wir mit
5 Optionen              Ideen schnell veranschaulichen und erlebbar       einfachen Mitteln doch sehr viel herausholen
                        machen», sagt Selina Reist, Mediamatikerin        können», sagt Carsten Plum.

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                                                                                                             française
                                                                                                              en ligne
Produkte & Projekte

Im Störungsfall gezielt die
betroffenen Benutzer informieren
Das BIT meldet Störungen der IT-Systeme neu über die Anwen-                 oder diese gerade starten. «Bis anhin hatten
dung IBI-aws. Damit lassen sich gezielt jene Benutzer informie-             wir diese Möglichkeit nicht. Die Benutzer, die
ren, die von einer Störung betroffen sind. Die Störungsinformati-           Störungsmeldungen in der Informationsüber-
on wird nicht mehr per E-Mail versandt, sondern erscheint als               sicht für Kunden abonniert hatten, erhielten
Pop-up-Nachricht auf dem Bildschirm. Für Integrationsmanager                alle Meldungen, die ihr Amt betreffen, unab-
gibt es zusätzlich die Möglichkeit, sich alle Meldungen zu ihrer            hängig ob sie die Anwendung nutzen oder
Verwaltungseinheit in einer App auf dem Smartphone anzuzei-                 nicht», so Markus Brunner.
gen.
                                                                            Sicherheitswarnungen als Pflichtkonsum
BIT-Kontakt:               IT-Störungen treten immer im dümmsten Mo-        Neben Störungsmeldungen versendet das BIT
                           ment auf. Umso wichtiger ist, dass die betrof-   neu auch Sicherheitswarnungen über IBI-aws.
Incident Management        fenen Benutzerinnen und Benutzer so rasch        Damit solche Sicherheitswarnungen – z. B. bei
incident-management@bit.   wie möglich informiert werden. Was funk-         einer neuen Welle von Phishing-Mails – auch
admin.ch                   tioniert nicht? Wer ist alles von der Störung    alle Benutzer wirklich erhalten, erscheint die
                           betroffen? Wie lange dauert es, bis ich wieder   Meldung direkt im Vollbildmodus auf dem
Text: Daniel Wunderli      wie gewohnt arbeiten kann? Wann erfolgt
                           die nächste Information? Damit das BIT diese
                           Fragen gezielt beantworten kann, hat es mit
                           IBI-aws eine neue Anwendung für die Informa-
                           tion im Störungsfall eingeführt.

                           Wie funktioniert die Kommunikation zwischen
                           BIT und Benutzern über IBI-aws? Ein Beispiel:
                           Skype for Business funktioniert nicht richtig,
                           zum Teil sind die UCC-Funktionen wie Tele-
                           fonie oder Desktop-Sharing nicht verfügbar.
                           Die Benutzer in den betroffenen Verwaltungs-
                           einheiten erhalten eine Pop-up-Nachricht auf
                           ihrem Bildschirm (1).

                           Mit einem Klick auf die Pop-up-Nachricht
                           können sie die Meldung öffnen (2). In der Mel-
                           dung erhalten sie zusätzliche Informationen
                           zur Störung und sehen, welche Verwaltungs-
                           einheiten betroffen sind. Auch der Zeitpunkt
                           der nächsten Information ist in der Meldung
                           vermerkt. Im Dropdown-Menü unten rechts
                           können Benutzer bei mehrsprachig verfassten
                           Meldungen die Sprache wechseln (3).

                           Gezielt die betroffenen Benutzer
                           informieren
                           «Eine Anwendung, die nicht korrekt funkti-
                           oniert, schränkt die Benutzer nur dann ein,
                           wenn sie damit auch arbeiten», sagt Incident
                           Manager Markus Brunner. Deshalb bietet
                           IBI-aws die Möglichkeit, die Störungsmeldung
                           gezielt den Benutzern anzuzeigen, die mit der
                           betroffenen Anwendung am Arbeiten sind,

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Produkte & Projekte

                      Bildschirm. Die Benutzer müssen das Fens-           dung angezeigt. «Damit sie IBI-aws nicht lange
                      ter aktiv schliessen, bevor sie weiterarbeiten      suchen müssen, empfehlen wir allen Benut-
                      können. So lassen sich relativ schnell möglichst    zern die Anwendung per Drag-and-Drop in die
                      viele Mitarbeitende erreichen.                      Taskleiste zu ziehen», sagt Markus Brunner.

                      Die Anwendung IBI-aws ist standardmässig auf        Alternativ sind alle aktiven Störungsmeldungen
                      allen Arbeitsplatzsystemen (APS) installiert, die   auch auf der Supportseite der BIT-Kunden-
                      vom BIT betrieben werden. Benutzer finden           plattform unter dem Menüpunkt «aktuelle
                      IBI-aws in der Taskleiste ihres Desktops. Wenn      Ereignisse» publiziert: intranet.bit.admin.ch
                      sie auf das Pfeilsymbol klicken, können sie die     > Benötigen Sie Support? > aktuelle Ereignisse.
                      Anwendung öffnen (vgl. Symbol IBI-aws in der
                      Abbildung). Hier sehen sie alle aktiven und
                      betrachteten Störungsinformationen. Die ein-         IBI-aws MobileClient für
                      zelnen Meldungen sind 60 Tage lang abrufbar,         Integrationsmanager
                      danach werden sie nicht mehr in der Anwen-           Für Benutzer ist es praktisch, nur Hinweise
                                                                           zu Störungen zu erhalten, die sie direkt
                                                                           betreffen. Für Integrationsmanager oder
                                                                           IT-Fachleute ist das nicht immer ausrei-
                                                                           chend. Damit sie über alle Störungen in
                                                                           ihrer Verwaltungseinheit auch dann infor-
                                                                           miert sind, wenn sie nicht am Notebook
                                                                           arbeiten, können sie die App IBI-aws Mobi-
                                                                           leClient auf ihrem Smartphone installieren.
                                                                           Der MobileClient ist im App Store (iOS und
                                                                           Android) erhältlich. Die Registrierung ist nur
                                                                           mit einer gültigen E-Mail-Adresse möglich,
                                                                           für die das BIT vorgängig den Domainna-
                                                                           men freigeschaltet hat (z. B. @amt.admin.
                                                                           ch; @kanton.ch). Der MobileClient ist
                                                                           ausschliesslich für Integrationsmanager oder
                                                                           IT-Fachleute in den Kundenämtern gedacht:
                                                                           Das BIT hat die Möglichkeit, registrierte Be-
                                                                           nutzer, die den MobileClient nicht für ihre
                                                                           Arbeit benötigen, abzulehnen. In der App
                                                                           lassen sich alle Störungsinformationen der
                                                                           eigenen Verwaltungseinheit anzeigen. Das
                                                                           funktioniert auch dann, wenn der Zugriff
                                                                           auf das Bundesnetz beeinträchtigt ist. Ein
                                                                           weiterer Vorteil des MobileClients: Auch
                                                                           Kunden, die ihre Arbeitsplatzsysteme nicht
                                                                           beim BIT beziehen, können sich Störungen
                                                                           in der App anzeigen lassen.
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«BIT in action»: agiles Arbeiten,
Sicherheit und MDM
Der Kundenanlass «BIT in action» stand ganz im Zeichen der Digi-             zu stellen, die nötig sind, damit die Bundes-
talisierung. Neben Beiträgen zu agilem Arbeiten in Projekten                 verwaltung den Weg zu datenbasierten, voll
und DevOps erhielten die rund 100 BIT-Kundinnen und -Kunden                  integrierten Prozessen beschreiten kann.
Einblick in die Arbeit des Computer Security Incident Response
Teams oder sie informierten sich über den bevorstehenden Rol-                Vom Scrum-Saulus zum Scrum-Paulus
lout der Version 2 der «Mobile Device Management»-Lösung.                    Gleich im Anschluss stand das agile Vorgehen
                                                                             im Projekt «Zentrale Abfragedienste für das
BIT-Kontakt:             Am 26. April hat das BIT seine Kundinnen und        elektronische Patientendossier» des Bundes-
                         Kunden zum jährlichen Kundenanlass «BIT             amts für Gesundheit (BAG) im Zentrum. Das
Nora Kelemen             in action» in die Aula des Eidgenössischen          elektronische Patientendossier (EPD) ist eine
Leiterin Kommunikation   Personalamts (EPA) eingeladen. Zum Auftakt          Plattform, über die Bürgerinnen und Bürger
058 463 38 47            sprach Markus Hänsli, Leiter Governance, über       jederzeit auf ihre medizinischen Unterlagen
                         digitale Arbeitsinstrumente. Die Digitalisierung    wie Röntgenbilder, Impfausweis, Laborberichte
Text: Daniel Wunderli    ist ein Entwicklungs- und Lernprozess, der in       etc. zugreifen können. Aber z. B. auch Ärzte,
Fotos: Fabienne Berli    verschiedenen Stufen abläuft: «Es kommt noch        Pflegepersonal oder Apotheken sollen über die
                         häufig vor, dass Papierformulare gescannt, und      Plattform Zugang zu diesen Unterlagen erhal-
                         dann als PDF-Dokument weiterverarbeitet und         ten (mehr zum EPD: www.e-health-suisse.ch).
                         abgelegt werden», sagte Markus Hänsli. Dabei        Thorsten Kühn, wissenschaftlicher Mitarbeiter
                         handelt es sich um eine erste Stufe der Digi-       bei der Sektion eHealth und Krankheitsregister
                         talisierung – anstatt dass der Papierstapel auf     beim BAG, und Daniel Creus, Leiter Entwick-
                         dem Pult wächst, füllt sich einfach die Mailbox.    lung Microsoft Technologien, zeigten auf, wie
                         Einen Schritt weiter gehen Prozesse, bei denen      sich die Zusammenarbeit zwischen dem Leis-
                         die Daten bereits elektronisch erfasst werden,      tungsbezüger und dem BIT im agil geführten
                         z. B. über ein Webformular. Der Prozess läuft       Projekt «Zentrale Abfragedienste für das EPD»
                         digital, orientiert sich aber immer noch stark      gestaltet hat.
                         an der Logik von Papierprozessen.
                                                                             «Ein gängiges Klischee über agiles Vorgehen
                         «Die nächste Stufe erreichen wir, wenn unsere       nach Scrum ist, dass es keine Vorgaben gibt»,
                         Prozesse voll integriert sind und auf Daten         sagte Daniel Creus. «Das ist nicht so: Scrum
                         basieren», so Markus Hänsli. Ein Beispiel: Die      macht sehr viele Vorgaben und definiert die
                         Finanzabteilung eines Unternehmens setzt            verschiedenen Rollen und Prozessschritte sehr
                         Software ein, die aufgrund der Buchhaltungs-        genau.» Eine zentrale Rolle im Projekt nimmt
                         daten die Steuerabrechnung vorbereitet und          der Product Owner ein. Er ist der Repräsentant
                         diese Informationen elektronisch an die Steuer-     des Kunden und definiert, welche Aufgaben
                         verwaltung übermittelt. Dort werden die Daten       aus dem Arbeitsvorrat (Product Backlog) er
                         – ebenfalls maschinell – geprüft, die Steuerver-    im nächsten, dreiwöchigen Sprint bearbeitet
                         fügung elektronisch ans Unternehmen über-           haben möchte. Eine anspruchsvolle Rolle, die
                         mittelt und die Steuerschuld beglichen.             Thorsten Kühn in diesem Projekt zum ersten
                                                                             Mal wahrgenommen hat. «Am Anfang waren
                         «Je integrierter Ihre Prozesse sind, desto einfa-   die zahlreichen Meetings mit neuen Leuten, in
                         cher können Sie auch mobile Geräte in Ihrem         einem neuen Umfeld, spannend und motivie-
                         Arbeitsalltag einsetzen», sagte Markus Hänsli.      rend», sagte Thorsten Kühn. «Doch die vielen
                         «Statt dass Sie ein ganzes Dokument bearbei-        Aufgaben des Product Owners zusätzlich zum
                         ten, werden Ihnen nur noch die Informatio-          Daily Business zu stemmen, ist nicht ganz
                         nen angezeigt, die Sie für Ihren Prozessschritt     einfach. Da habe ich mich manchmal gefragt,
                         benötigen. Dazu brauchen Sie keinen PC mit          ob es nicht besser gewesen wäre, das Projekt
                         Bildschirm, das Display Ihres Smartphones oder      nach dem Wasserfallmodell abzuwickeln. Je
                         Tablets reicht.» Die Aufgabe des BIT sei es, die    länger ich die Rolle des Product Owners inne
                         Infrastruktur und Technologien zur Verfügung        hatte, desto mehr sah ich die Vorteile, die

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                                Scrum für den Auftraggeber mit sich bringt.»      aber auch mit Technologie und Prozessen zu
                                Der ständige Austausch bindet den Kunden          tun.» Das Bild des Flusses beschreibt die Idee
                                mehr ins Projekt ein und Unklarheiten oder        von DevOps gut. Das Ziel ist, den Kunden
                                Missverständnisse können rasch ausgeräumt         kontinuierlich neue Features zu liefern, statt
                                werden. Zudem wächst das Verständnis der          die Anwendung über einen längeren Zeitraum
                                Entwickler für die fachlichen Anforderungen,      zu entwickeln und dann das Endprodukt an
                                während der Product Owner ein besseres Ver-       den Betrieb zu übergeben. Diese Idee ist auch
                                ständnis für technologiebedingte Einschrän-       bei Scrum zentral, DevOps geht aber über
                                kungen entwickelt. Diese Vorteile, so Thors-      die Phase der Softwareentwicklung hinaus.
                                ten Kühn, haben ihn vom agilen Vorgehen           Das DevOps-Team umfasst die Fachseite, die
                                überzeugt, und dazu geführt, dass er sich vom     Entwickler und den Betrieb. Dieses bleibt
                                Scrum-Saulus, zum Scrum-Paulus gewandelt          auch auf den produktiven Systemen für ihre
                                habe.                                             Anwendung verantwortlich, ganz nach dem
                                                                                  Motto «You build it, you run it». In der Praxis
                                Start mit DevOps geglückt                         heisst das, dass Betriebsspezialisten bereits
                                Carsten Plum, Leiter Program Alignment &          in der Entwicklungsphase involviert sind und
                                Coaching gab einen Einblick in die ersten         Softwareentwickler auch bei Störungen auf
                                Erfahrungen des BIT mit DevOps. Bei der           den Produktivsystemen weiter in der Verant-
                                Entwicklung der Fachanwendung E-Begleitdo-        wortung bleiben. Aber auch die Technologie
                                kument für die Eidgenössische Zollverwaltung      und Prozessoptimierungen sind zentral: Die
                                (EZV) hat das BIT das erste Mal auf dieses        Anwendung E-Begleitdokument ist auf einer
                                Vorgehen gesetzt (vgl. «Eisbrecher» Nr. 69).      eigens erweiterten Cloud-Plattform entwickelt
                                DevOps – ein Kunstwort aus den Begriffen          worden und wird auf dieser auch weiterhin
V. l. n. r. obere Reihe: Mar-   Development und Operation beschreibt das          betrieben. Die Plattform erlaubt ein hohes
kus Hänsli, Thorsten Kühn.      Zusammenrücken der Bereiche Softwareent-          Mass an Automatisierung beim Testing und
V. l. n. r. untere Reihe:       wicklung und Anwendungsbetrieb. «Das ist          Deployment – ein zentrales Element, um den
Daniel Steiner, Nico Massi,     natürlich längst nicht alles», so Carsten Plum.   Kunden rasch und kontinuierlich neue Featu-
Daniel Creus, Carsten Plum.     «DevOps hat viel mit Zusammenarbeitskultur,       res bereitzustellen.

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Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch                                                               Version
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                        Einblick in die Cyberabwehr                         Um sich gegen solche Angriffe zu schützen,
                        Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die           ist es essentiell, dass Sicherheitsupdates auf
                        Möglichkeit, zwischen zwei parallel stattfin-       restlos allen Systemen der Bundesverwaltung
                        denden Sessions zu unterschiedlichen Themen         installiert werden. Ein ungepatchtes System
                        zu wählen. In einer dieser Sessions tauchten        kann schon ausreichen, um riesigen Schaden
                        die Besucher in die geheimnisvolle Welt der         anzurichten. Ebenso wichtig ist, veraltete
                        Cyberabwehr ein. Das Computer Security              Systeme rechtzeitig zu ersetzen, damit aktu-
                        Incident Response Team (CSIRT) des BIT zeigte,      elle Sicherheitspatches überhaupt installiert
                        wie Kriminelle Word-Dokumente für Phis-             werden können.
                        hing-Attacken nutzen. Ziel der Angreifer sind
                        meistens Logindaten und Kreditkarteninforma-        MDM Version 2: AppStore und Self-Service
                        tionen – ein infizierter Rechner kann aber auch     Parallel dazu zeigte Nico Massi, Leiter Bestell­
                        als Einstiegspunkt in ein Netzwerk wie das          abwicklung, was Mobile Device Management
                        Bundesnetz genutzt werden. In einer Demons-         (MDM) in der Version 2 mit sich bringt. Bereits
                        tration zeigte ein Security-Analyst was passiert,   heute haben die Benutzer auf ihren Mobiltele-
                        wenn ein Empfänger eines Phishing-Mails auf         fonen die MDM-Apps installiert. Sie ermögli-
                        den Link in der Nachricht klickt. Ein präparier-    chen, geschäftliche Daten wie Mails, Kalender
                        tes Word-Dokument mit Makros öffnet sich.           und Kontakte in einer sicheren Umgebung
                        Wenn der Benutzer das Makro aktiviert, wird         (Sandbox) auf dem Smartphone zu nutzen
                        eine Datei – auch Dropper genannt – auf die         – ohne auf beliebte Apps für den privaten
                        Festplatte geschrieben. Virenscanner erkennen       Gebrauch zu verzichten. «Mit der Version 2
                        die heruntergeladene Malware im Word-Do-            bietet MDM neu einen AppStore Bund», sagte
                        kument zu diesem Zeitpunkt meist noch nicht.        Nico Massi. Dieser bildet die Grundlage, um
                        Der Dropper wiederum lädt weiteren Code he-         berufliche Apps bereitzustellen. Im AppStore
                        runter. Das BIT hat gegen solche Angriffe zum       wird es drei App-Kategorien geben. Neben
                        Glück zusätzliche Instrumente zum Schutz des        den Basis-Apps, die heute schon verfügbar
                        Bundesnetzes zur Verfügung und kann solche          sind, sollen weitere standardisierte Apps
                        Attacken abwehren. Dass diese Instrumen-            hinzukommen, die jedoch kostenpflichtig sind.
                        te notwendig sind, zeigt die Tatsache, dass         Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass Ämter
                        rund zehn Prozent der Empfänger den Link in         ihre Fachanwendungen in den AppStore Bund
                        der Phishing-Mail der beispielhaft gezeigten        bringen. Wenn die Migration auf MDM V2
                        Phishing-Kampagne fälschlicherweise anklick-        nach den Sommerferien beginnt, müssen
                        ten. In einer zweiten Live-Demo erlebten die        sich die Benutzer neu registrieren. Dazu steht
                        Teilnehmenden, wie einfach sich ein fremder         ihnen ein Self-Service-Portal zur Verfügung,
                        Rechner anhand des Zero Day Exploits Eternal­       in dem sie selbstständig ihren individuellen
                        Blue unter Kontrolle bringen lässt. Zero Day        Migrationszeitpunkt wählen können und beim
                        Exploits nutzen Schwachstellen aus, die noch        Registrierungsprozess unterstützt werden. Die
                        nicht bekannt sind. Wie gefährlich solche           Funktionen des Self-Service-Portals hat IT-Sys-
                        Zero Day Exploits sind, zeigte der Angriff          temingenieur Daniel Steiner den Teilnehmern
                        auf die Reederei Maersk im letzten Jahr. Das        in einer Live-Demo vorgestellt.
                        Unternehmen musste zehn Tage auf seine
                        IT-Systeme verzichten und erlitt einen Scha-        Die Präsentationen und eine Bildergalerie
                        den von rund 300 Millionen Dollar. Besonders        finden Sie auf:
                        eindrücklich für die Teilnehmenden war, mit         intranet.bit.admin.ch/bitinaction
                        wie wenig Aufwand ein CSIRT-Mitarbeiter ein
                        ungeschütztes System mit EternalBlue über-
                        nehmen konnte – der Vorgang dauerte nur
                        wenige Minuten. Die dazu notwendigen Tools
                        sind im Internet frei erhältlich.

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Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch                                                                     Version
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Surfen am Strand: So haben Sie
die Kosten im Griff
Sie wollen während Ihrer Urlaubsreise nicht auf Internetzugriff
via Smartphone verzichten? Im Swisscom Cockpit finden Sie das
passende Datenpaket für Ihre Reisedestination. Die Rechnung
können Sie sich einfach an Ihre private Adresse zustellen lassen.

BIT-Kontakt                   Wenn Sie als Mitarbeitende der Bundesverwal-      Die Datenpakete sind jeweils innerhalb einer
                              tung ein geschäftliches Smartphone nutzen,        bestimmten Ländergruppe für 30 Tage ab Kauf
Kathrin Erben                 können Sie dank des Flatrate-Abos in der          gültig. Für die Ländergruppe EU/Westeuropa
Produktmanagerin              Schweiz unbegrenzt telefonieren und surfen.       kosten 200 MB z. B. 7.90 Franken. Ein Gigaby-
058 462 13 81                 Nicht so im Ausland. Dort fallen je nach Reise-   te gibt es ab 19.90 Franken. Detaillierte Anga-
                              land rasch sehr hohe Roamingkosten an.            ben zu Ländergruppen und Preisen finden Sie
Text: Daniel Wunderli                                                           direkt im Swisscom Cockpit.
                              Damit das nicht passiert, ist Datenroaming
                              für die Smartphones der Bundesverwaltung          So begleichen Sie die Rechnung
                              standardmässig deaktiviert. Wer aber auch im      unkompliziert privat
                              Ausland mobiles Internet ausserhalb der Reich-    Kosten für Datenroaming während den Ferien
                              weite des Hotel-WLAN nutzen möchte, kann          müssen Mitarbeitende natürlich selber tragen.
                              im Swisscom Cockpit entsprechende Datenpa-        Im Swisscom Cockpit können Sie beim Kauf
                              kete kaufen.                                      die Option «Privat bezahlen» auswählen. Den
                                                                                offenen Betrag begleichen Sie wahlweise per
                              Sie können das Swisscom Cockpit                   Rechnung, Postfinance Card oder Kreditkarte.
                              (https://cockpit.swisscom.ch) weltweit
                              kostenlos über das Mobiltelefon öffnen. Aber      Vermeiden Sie unnötige Kosten für
                              auch über Ihren Computer oder Ihr Tablet ist      Telefonanrufe
                              es möglich, Datenpakete für Ihr Smartphone        Die Datenpakete ermöglichen nur die Da-
                              zu lösen.                                         tenkommunikation im Ausland – Telefonge-
                                                                                spräche sind nicht inbegriffen. Bei ein- oder
                                                                                ausgehenden Anrufen über Ihr geschäftliches
                                                                                Smartphone fallen zusätzliche Gebühren an,
                                                                                die in der Regel an die Benutzer weiterver-
                                                                                rechnet werden.* Detaillierte Angaben zu den
                                                                                Sprach-Roaming-Gebühren finden Sie auf der
                                                                                Kundenplattform:
                                                                                intranet.bit.admin.ch > Angebot > Einfach
                                                                                zusammen arbeiten > Meine Kommunikation
                                                                                und Zusammenarbeit > Mobile Abo Voice &
                                                                                Data.

                                                                                Sprach-Roaming-Gebühren können Sie einfach
                                                                                vermeiden – ohne auf Sprachanrufe zu ver-
                                                                                zichten. Wenn Sie über ein WLAN-Netz surfen,
                                                                                sind Anrufe problemlos über gängige Apps
                                                                                wie Skype oder WhatsApp möglich.

                                                                                *Informieren Sie sich vor der Abreise über die Re-
                                                                                geln Ihrer Verwaltungseinheit bezüglich der Benut-
                                                                                zung des geschäftlichen Mobiltelefons im Ausland.

Mit dem richtigen Datenpaket surfen Sie auch am Strand mobil im Internet.

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Eisbrecher Nr. 70 / Juni 2018 | www.bit.admin.ch                                                             Version
                                                                                                           française
                                                                                                            en ligne
Produkte & Projekte

Virtualisierte Anwendungen:
mehr Flexibilität, weniger Restarts
Anwendungen hat das BIT bislang meistens lokal im Betriebs­
system des Computers installiert. Bereits heute werden aber ver-
schiedene Anwendungen wie z. B. KeePass den Benutzerinnen
und Benutzern virtualisiert bereitgestellt – man spricht bei dieser
Methode von Anwendungsvirtualisierung. Das bringt Benutzern
mehr Flexibilität: Auch lästige Unterbrüche oder Restarts bei Up-
dates von virtualisierten Anwendungen fallen weg. Der Anteil
virtualisierter Anwendungen wird in Zukunft in der Bundesver-
waltung zunehmen.

BIT-Kontakt             Haben Sie beim Benutzen der Anwendung               Keine Unterbrüche und Restarts bei
                        KeePass oder dem VLC Media Player einen             Updates von virtualisierten Anwendungen
Markus Christen         Unterschied zu anderen Programmen auf               Für die Benutzer bringen virtualisierte Anwen-
Projektleiter           Ihrem Computer bemerkt? Wissen Sie, dass            dungen aber vor allem einen grossen Vorteil
058 468 60 08           die beiden Programme nicht lokal auf Ihrem          mit sich: Updates finden auf der zentralen Da-
                        Computer installiert sind? Stattdessen stellt sie   tenablage beim BIT statt, wo die App-V-Pakete
Text: Daniel Wunderli   das BIT virtualisiert zur Verfügung. Man spricht    abgelegt sind. Sobald eine Anwendung durch
                        bei dieser Technologie von Anwendungsvirtu-         das BIT aktualisiert wird, beginnt das Update
                        alisierung (App-V). Anwendungen sind nicht          im App-V-Ökosystem selbstständig. Der Benut-
                        im Betriebssystem installiert, sondern werden
                        den Benutzern stattdessen in einem eigenen,
                        isolierten App-V-Ökosystem zur Verfügung ge-
                        stellt. Die virtualisierten Anwendungen können
                        das Betriebssystem zwar als Fundament lesend
                        nutzen, aber keine Veränderungen vorneh-
                        men. «Für die Benutzer ist diese alternative
                        Bereitstellung nur mit viel technischem Know-
                        how erkennbar, da sich die virtualisierten An-
                        wendungen nahtlos in das Arbeitsumfeld des
                        Windows-Desktops einfügen», sagt Projektlei-
                        ter Markus Christen.

                        Auch offline verfügbar
                        Die virtualisierten Anwendungen stellt das BIT
                        als Anwendungspaket (App-V-Paket) auf einer
                        zentralen Datenablage zur Verfügung. Beim
                        Start werden die benötigten Datenfragmente
                        aus der zentralen Datenablage beim BIT in das
                        App-V-Ökosystem auf dem Computer geladen
                        und dort aufbewahrt. «Sobald alle Datenfrag-
                        mente einmal vollständig geladen sind, steht
                        die virtualisierte Anwendung auch offline im
                        vollen Funktionsumfang zur Verfügung», sagt
                        Markus Christen. «In der Regel ist das wenige
                        Minuten nach dem ersten Start der Anwen-
                        dung der Fall.» Welche Anwendungen virtua-
                        lisiert zur Verfügung stehen, sehen Sie, wenn
                        Sie das Programm «BIT App-V Client Center»
                        auf Ihrem Computer öffnen (siehe Abbildung).

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