Geschäftsbericht 2016 - MINERGIE Schweiz
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Inhalt Berichte zum Geschäftsjahr Minergie setzt erneut den Standard für die Zukunft 6 Komplett erneuert mit viel Respekt vor dem Bewährten 7 Unter der Lupe Ausgewählte Zertifizierungen im Geschäftsjahr 2016 10 Zahlreiche gut frequentierte Veranstaltungen und Aktivitäten 14 Aktivitäten in der französischen Schweiz 16 Aktivitäten in der italienischen Schweiz 17 Mehr wissen dank Minergie-Weiterbildung für Baufachleute 18 Entwicklung Angebote Minergie 2017 20 Mit Tatendrang und Zuversicht für eine nachhaltige Energiezukunft 23 Leadingpartner Minergie EnergieSchweiz 26 V-ZUG AG 28 Flumroc AG 30 Zehnder Group Schweiz AG 32 Zürcher Kantonalbank 34 Zahlen und Fakten Bilanz 38 Erfolgsrechnung 39 Deutliches Wachstum der Energiebezugsfläche pro Gebäude 40 Starkes Wachstum beim ECO-Zusatz 41 Zertifizierung nach Baustandards und ECO-Zusatz 42 Organigramm per 31. Dezember 2016 44 Geschäfts- und Zertifizierungsstellen 46 3
Berichte zum Geschäftsjahr Fast eine halbe Million Menschen leben bereits in Minergie-Häusern. 4 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Berichte zum Geschäftsjahr Minergie setzt erneut den Standard für die Zukunft Das Streben nach hoher Energieeffizienz und tiefen CO2-Emissionen prägen die Politik der Kantone und des Bundes im Gebäudebereich mittlerweile seit Jahren. Anspruchsvolle Ziele wurden formuliert und mit den «Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich» (MuKEn) 2014 an der Konferenz der Energiedirektoren verabschiedet. Die nationale und internationale Klima- politik (Nationale Energiestrategie 2050, UN-Klimakon- ferenz in Paris 2015, COP 21) und beeindruckende tech- nologische Fortschritte treiben den Fortschritt in der Bau- und Energiebranche auch zukünftig weiter voran. Der Vorstand des Vereins Minergie hat diese Entwick- lung bereits frühzeitig antizipiert und einen Strategie- prozess zur Neuausrichtung initiiert, wodurch basierend auf der starken Marke Minergie neue Handlungsfelder ckelt. Mit «MQS Bau» und «MQS Betrieb» wurden zwei erschlossen werden sollen. Denn dieser freiwillige Bau neue Produkte lanciert. Sie gewährleisten, dass Gebäu- standard hat sich seit 1998 als ein tragendes Element de nicht nur gut geplant, sondern auch mängelfrei ge- in der Realisierung der Schweizer Energiepolitik bewie- baut und hoch effizient betrieben werden. Damit leistet sen und die Wahrnehmung von nachhaltigem Bauen Minergie einen wichtigen Beitrag daran, die jährlichen und Energieeffizienz in der Bevölkerung entscheidend Kosten der Baumängelbehebung von rund 1,6 Milliarden verändert. Gleichzeitig hat sich der Mitteleinsatz über Franken zu reduzieren. Mit der Qualitätssicherung eines Minergie für Politik und Wirtschaft als hoch effizient er- tiefen Energieverbrauchs, dem Komfort eines automati- wiesen. Er ist transparent und innovationsfördernd. Ent- schen Luftwechsels und der Investitionssicherheit dank sprechend leben bereits rund eine halbe Million Men- Zertifizierung bildet Minergie für alle Beteiligten die lo- schen in Minergie-Häusern und wurden mehr als 43 000 gische und einfach umsetzbare Ergänzung zu MuKEn Gebäude nach Minergie zertifiziert. Und die jährlich rund 2014. Das seit 1998 bewährte und freiwillige Erfolgsre- 3 000 Bauherrinnen und Bauherren, die bewusst nach zept bleibt. Minergie bauen, bilden das Fundament einer fortge- setzten liberalen Umsetzung kantonaler und nationaler Im Namen des Vorstands bedanke ich mich bei unserer Energiepolitik. neuen Geschäftsleitung, dem Minergie-Netzwerk und allen Partnern, die sich im Alltag für Minergie einsetzen Per Ende 2016 hat Minergie den Strategieprozess abge- und damit die erfolgreiche Umsetzung unserer neuen schlossen. Die Reorganisation der Geschäftsstelle wur- Strategie mittragen. Ich bin davon überzeugt, dass Mi- de verabschiedet und eine neue Geschäftsleitung unter nergie damit seine Rolle als Wegbereiter einer nachhal- der Führung von Andreas Meyer Primavesi eingesetzt. tigen und energieeffizienten Baukultur in der Schweiz Die drei Baustandards Minergie, Minergie-P und Miner- erneuert und fortsetzt. gie-A wurden umfassend überarbeitet. Beim Innovati- onsstandard Minergie-A ist die Eigenproduktion sogar Heinz Tännler grösser als der Jahresenergiebedarf. Das Gebäude hat Regierungsrat und Präsident Verein Minergie sich vom Konsumenten zum Energieproduzenten entwi- 6 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Komplett erneuert mit viel Respekt vor dem Bewährten des richtigen Zeitpunkts und Inhalts, um die noch bis im November 2016 provisorischen Änderungen an den Baustandards zu kommunizieren, war herausfordernd. Langfristig bedeutsam ist sicherlich, dass Minergie im Berichtsjahr Kooperationsverträge mit SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) und GEAK (Gebäude- energieausweis der Kantone) einging. Die Zusammenar- beit mit dem Verein eco-bau und den Leadingpartnern wurde sorgfältig gepflegt. Und auch die neuen Produkte MQS Bau und MQS Betrieb werden sich in einigen Jah- ren als tragende Elemente von Minergie erweisen. Noch schwieriger schien der organisatorische Wandel. Miner- gie war seit 1998 als Agenturmodell, ohne eigene Ange- stellte, organisiert. Dies mag in den ersten Jahren des Anfang 2016 übernahm ich die Verantwortung als Ge- Wachstums gut funktioniert haben, für die anstehende schäftsleiter von Minergie – mit Freude, Tatendrang und Phase der Neuausrichtung war es nicht gangbar. Aus einer gehörigen Portion Respekt. Die Erwartungshaltung heutiger Sicht scheint uns die Neuorganisation ohne des Vorstands war klar formuliert: skizzierte Reorgani- Wissens- und Erfahrungsverlust gelungen zu sein. Dies sation umsetzen, Baustandards erneuern, Strategie hat nicht zuletzt mit viel gegenseitiger Grosszügigkeit 2020 abschliessen und Zuversicht zurückbringen. Ein unserer bisherigen Partner zu tun. reich befrachtetes, aber notwendiges Programm. Denn intern und extern herrschte Konsens: Minergie muss Mein herzlicher Dank gebührt zuerst meinem Vorgänger, dringend erneuert werden, MuKEn 2014 sei Dank. Christian Röthenmund, für die perfekte Übergabe, dem Vorstand, unter kluger Führung von Heinz Tännler, der Sofortmassnahme war die Berufung eines temporären, geeint den Wandel ermöglichte, dem Entwicklungsteam vielfältigen Entwicklungsteams, das in enger Zusam- für das Leisten von Ausserordentlichem, den Zertifizie- menarbeit mit Hunderten von Branchenvertretern die rungsstellen für ihren täglichen Einsatz; und allen Pla- Baustandards weiter entwickeln konnte. Dieses Team nern, Architekten und Unternehmern, die das Vertrauen hat hochkonzentriert gearbeitet und unter sanfter Füh- zu Minergie behalten haben und die neuen Baustan- rung von Armin Binz stets die Bodenhaftung behalten. dards konstruktiv aufnehmen. So steht Minergie am Das Resultat sind Baustandards, die auf Bewährtem Ende eines Wandels oder anders gesehen: am Anfang basieren (Luftwechsel, Gebäudehülle, effiziente Wär- eines neuen Zyklus. Wir werden viel Energie aufwenden, meerzeugung), aber die wesentlichen Trends (Elektrizi- die neuen Baustandards und Produkte im Markt be- tät, Monitoring, Photovoltaik mit Eigenbedarfsoptimie- kannt und beliebt zu machen. Denn in Anbetracht der rung) konzis und präzis aufnehmen. Parallel dazu wurde anstehenden Herausforderungen im Energiebereich, im die Kommunikation erneuert. An Logo und Website zeigt Klimaschutz und in der Baubranche ist eines gewiss: sich beispielhaft, dass man Bewährtem viel Respekt Minergie braucht es noch lange. entgegenbringt, aber den Mut zu Neuem hat. Die Ent- wicklung einer Website, ohne dass die Produkte schon Andreas Meyer Primavesi bekannt waren, war nicht ganz einfach. Und die Wahl Geschäftsleiter Minergie Schweiz 7
Unter der Lupe Jetzt wurden die Baustandards optimiert und neue Produkte lanciert. 8 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Unter der Lupe Ausgewählte Zertifizierungen im Geschäftsjahr 2016 Stadtarchiv, Luzern, LU-011-P-ECO Der in einer artenreichen Wildblumenwiese mit locker Architekt: Enzmann Fischer Partner AG, Foto: Mitch Enzmann angeordneten Baumgruppen stehende Neubau verfügt über einen sechsgeschossigen quadratischen Grundriss. Die Fassade besteht analog zur benachbarten Kantons- schule aus vorgehängten Betonelementen, welche die Gebäudestruktur nach aussen hin offenlegt. Die Füll elemente bestehen aus Klinker. Das Gebäude wurde als erstes städtisches Gebäude im Baustandard Minergie- P-ECO geplant und ist gegen Nordwesten mit einem zusätzlichen Bau erweiterbar. Damit bietet es Potenzial für zukünftige Nutzungen. Baustandard Minergie-P-ECO Gebäudekategorie Neubau Verwaltung und Lager Energiebezugsfläche 2 666 m2 Typ Lüftung Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Heizung 100% Erdsonden-Wärmepumpe Warmwasser 100% Aussenluft-Wärmepumpe Naturmuseum, St. Gallen, SG-016-P-ECO Kunst und Natur teilten sich lange ein Museumsgebäu- Foto: Jean-Claude Jossen de und litten unter Platznot. Die Stadt St. Gallen, unter- stützt durch eine Stiftung und den Kanton, erstellte deshalb in der Nachbarschaft zum Botanischen Garten im Osten der Stadt ein neues Naturmuseum. Die Aufga- be des Museums ist es, die Vielfalt der Natur darzustel- len und die Zusammenhänge zu vermitteln. Dies zeigt sich hier auch bei den Baumaterialien, welche mit den Begriffen Natur und Künstlichkeit spielen, oder in der Nachhaltigkeit mit dem Minergie-P-ECO-Label. Baustandard Minergie-P-ECO Gebäudekategorie Neubau Verwaltung und Lager Energiebezugsfläche 4 957 m2 Typ Lüftung Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Heizung 100% Erdsonden-Wärmepumpe Warmwasser 100% Erdsonden-Wärmepumpe Weiteres Photovoltaikanlage 10 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Mehrfamilienhaus Gemse, Andermatt, UR-143 Das per 2016 nach Minergie zertifizierte Haus Gemse Foto: Andermatt Swiss Alps AG ist von der Schweizer Bergwelt inspiriert. Ein massiver Natursteinsockel bildet die Basis, auf welcher der aus Holz verkleidete Hauptkörper des Hauses steht. Das Erscheinungsbild erinnert an den für die Schweiz typi- schen Holzstrickbau mit grosszügigen Fensterflächen und sonnigen Balkonen. Geräumige Entrées runden die freundlichen und lichtdurchfluteten Wohneinheiten ab. Im fünf Etagen umfassenden Gebäude befinden sich insgesamt 19 Wohnungen, mit 1,5 (ab 36 m2) bis 5,5 (bis 265 m2) Zimmern. www.andermatt-swissalps.ch Baustandard Minergie Gebäudekategorie Neubau Mehrfamilienhaus Energiebezugsfläche 2 370 m2 Typ Lüftung Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Heizung 100% Fernwärme Warmwasser 100% Fernwärme Wohnheim, Zihlschlacht, TG-2374 Im Sonnenrain Wohnheim Zihlschlacht finden Frauen Foto: Pierre Honegger und Männer ab 18 Jahren mit Schädel-Hirn-Verletzung eine langfristige Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeit. Dies bedeutet hohe Anforderungen an Raumklima und Luftqualität. Der Einbau einer Lüftungsanlage und die thermische Isolation der Gebäudehülle haben den Kom- fort massiv erhöht. Das Gebäude ist denkmalgeschützt. Dank den grossen Räumen konnte die thermische Isola- tion innen angebracht werden. Die Leitungsführung der Lüftung wurde in den Gängen und alten Kaminzügen eingebaut. Das zentrale Lüftungsgerät wurde im Dach- raum platziert. Baustandard Minergie Gebäudekategorie Sanierung Mehrfamilienhaus Energiebezugsfläche 1 184 m2 Typ Lüftung Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Heizung 100% Gas Warmwasser 100% Gas 11
Unter der Lupe Kunstmuseum, Basel, BS-055-P-ECO Der heutige Hauptbau des Kunstmuseums Basel wurde Foto: juliansalinas.ch 1936 am St. Alban-Graben eröffnet und erfuhr 1980 mit dem Museum für Gegenwartskunst am St. Alban-Rhein- weg eine erste Erweiterung. Seither führten das Wachs- tum der ältesten öffentlichen Kunstsammlung und neue Formen der zeitgenössischen Kunst zu weiterem Platz- bedarf. Dank Unterstützung der Laurenz-Stiftung wurde 2009 ein Erweiterungsbau in unmittelbarer Nähe ange- gangen. Das neue Ausstellungshaus mit rund 2 800 m2 Ausstellungsfläche wurde im April 2016 eröffnet. Baustandard Minergie-P-ECO Gebäudekategorie Neubau Verwaltung Energiebezugsfläche 8 168 m2 Typ Lüftung Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Heizung 80% Fernwärme, 20% Abwärme-Nutzung aus Prozessenergie Warmwasser 100% Fernwärme Fachmarkt Migros Do it + Garden, Pfungen, ZH-7856 Der neue Do it + Garden Migros Pfungen wurde nach Foto: Peter Ruggle rund zehnmonatiger Bauphase im Februar 2016 eröff- net. Die Genossenschaft Migros Ostschweiz hat 11,3 Mil lionen Franken investiert. Besonderes Augenmerk lag auf der Verwendung von materialökologisch sinnvollen Produkten und auf nachhaltigen Betrieb. So wurde bei- spielsweise eine thermische Bauteilaktivierung in die Bodenplatten eingesetzt. Mittels Luftwärmepumpe heizt diese im Winter und kühlt im Sommer. Die Beleuchtung wurde mit LED-Leuchten realisiert. Eine Photovoltaik- anlage produziert 150 Prozent des Strombedarfs. Baustandard Minergie Gebäudekategorie Neubau Verkauf, Verwaltung und Lager Energiebezugsfläche 2 675 m2 Typ Lüftung Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Heizung 100% Luft-Wärmepumpe Warmwasser 100% Luft-Wärmepumpe Weiteres Photovoltaikanlage 12 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Verwaltungssitz Nestlé Suisse, La Tour-de-Peilz, VD-1993 Der neue Verwaltungssitz von Nestlé Suisse in La Tour- Foto: Nestlé Suisse de-Peilz wurde offiziell im Mai 2016 eingeweiht. Er wurde durch das Architektenbüro Brönnimann & Gottreux Ar- chitectes SA geplant und gemäss Lean-Grundsätzen realisiert. Diese Methode fördert eine Prozessopti- mierung von der Planung des Objekts bis zum Abschluss seiner Realisierung. Die beiden Minergie-zertifizierten Glasgebäude sind mit Wärmepumpen und Sonnen- kollektoren eingerichtet. Die innovative und effiziente Infrastruktur bietet Platz für rund 700 Arbeitsplätze und gewährleistet eine flexible Nutzung. Baustandard Minergie Gebäudekategorie Neubau Verwaltung und Restaurant Energiebezugsfläche 12 625 m2 Typ Lüftung Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Heizung 100% Wasser-Wärmepumpe Warmwasser 100% Abwärmenutzung Centro Pronto Intervento, Mendrisio, TI-045-P Das Centro Pronto Intervento (CPI) beinhaltet das tech- Foto: Mario Botta Architetti nische Büro der Gemeinde Mendrisio, die Sicherheitsin- stitutionen auf regionaler Ebene wie Feuerwehr und Polizei der Stadt Mendrisio, Zivilschutzdienst des «Men drisiotto» sowie auch die Securitas AG/Prosegur AG. Aus urbanistischer Sicht bildet das neue Gebäude CPI zusammen mit dem privaten gegenüberliegenden Ge- bäude – beide mit den gleichen architektonischen Cha- rakteristiken und vom Architekten Mario Botta gezeich- net – eine Art «Eingangstür» der Ortschaft Mendrisio. Baustandard Minergie-P Gebäudekategorie Neubau Verwaltung Energiebezugsfläche 3 764 m2 Typ Lüftung Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Heizung 100% Erdsonden-Wärmepumpe Warmwasser 100% Erdsonden-Wärmepumpe Weiteres Photovoltaikanlage 13
Unter der Lupe Zahlreiche gut frequentierte Veranstaltungen und Aktivitäten Das Berichtsjahr wurde durch zahlreiche gut frequen- Erfahrungsaustausch – Seminare tierte Veranstaltungen und ein hohes Interesse an der Von April bis Juni fanden in der Deutschschweiz drei Baustandardentwicklung Minergie 2017 geprägt. Ge- ERFA-Seminare statt. Diese wurden jeweils von über startet ist Minergie ins Jahr 2016 mit einem starken 20 Teilnehmenden besucht. Angesprochen waren Fach- Auftritt an der Swissbau. Abgeschlossen wurde das Jahr partner und Mitglieder, die sich zu den Themen gesunde mit Fachveranstaltungen zu den umfassenden Neue- Materialwahl, energetische Gebäudeerneuerung oder rungen bei Minergie in allen Landesteilen. sommerlicher Wärmeschutz zum Erfahrungsaustausch trafen. Im Anschluss an Kurzreferate ausgewiesener Ex- Swissbau vom Januar 2016 perten wurden die Themen vertiefend diskutiert. Die re- An der Swissbau, dem bedeutendsten Treffpunkt der sultierenden Ideen und Lösungsansätze werden von Mi- Bau- und Immobilienwirtschaft der Schweiz, trat Miner- nergie innerhalb der Weiterentwicklung der Baustandards gie gemeinsam mit SNBS und GEAK auf. Die rege be- berücksichtigt. suchte Lounge befand sich im Swissbau Focus. Minergie informierte über die Baustandards, das Weiterbildungs- Generalversammlung 2016 angebot und die Vorteile einer Fachpartnerschaft. Zu- Die GV 2016, welche in Fribourg stattfand, stand ganz dem wurden das neue Produkt für eine Qualitätssiche- im Zeichen der Baustandardentwicklung und Reor- rung in der Bauphase – MQS Bau – und der neue ganisation des Vereins. Die 76 anwesenden stimmbe- Zertifizierungsweg für Erneuerung in Etappen präsen- rechtigten Mitglieder entschieden über die Richtung tiert. der Baustandardentwicklung, den Abschluss 2015, das Budget 2016 und die 6. Teilrevision der Statuten. Franz Zahlreiche Fachpartner und Baufachleute nahmen mit grossem Interesse Sprecher wurde neu in den Vorstand gewählt und Hans- an den Minergie News teil. ruedi Kunz zum Vizepräsidenten ernannt. Der ehema 14 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
lige Vizepräsident Ruedi Kriesi, der ehemalige Vorstand Primavesi, berichtete an der stark besuchten Veranstal- Martin Hofmann und der ehemalige Geschäftsleiter tung über die erfolgreiche Kooperation zwischen den Christian Röthenmund wurden offiziell verabschiedet. Vereinen NNBS, eco-bau und Minergie. Diese zeigt sich vor allem in der Möglichkeit einer vereinfachten Doppel- Fachveranstaltungen Minergie-ECO zertifizierung mit reduzierten Gebühren, denn wer nach Im Spätsommer fanden an der Hochschule für Gestal- Minergie-ECO baut, erfüllt die Kriterien des SNBS zu tung und Kunst der FHNW in Basel, im Neubau des Lan- Energie, Bauökologie und Gesundheit bereits weitge- desmuseums Zürich und im Hauptsitz der UEFA in Nyon hend. drei Fachveranstaltungen zum Thema Bauen nach Mi- nergie-ECO statt. Die Veranstaltungen waren mit rund Fachveranstaltung Minergie News 240 Teilnehmenden sehr gut besucht. Nach spannen- Ende Jahr wurden die Resultate der Baustandardent- den Referaten zu wichtigen Minergie-ECO-Themen und wicklung, welche den Verein das ganze Jahr 2016 stark Erfahrungen der Planenden während der Planungs- und beschäftigt haben, der Öffentlichkeit präsentiert. Dies Bauphase der beiden Objekte konnten die Teilnehmen- geschah an Veranstaltungen in Zürich, Bern sowie der den die Objekte besichtigen und sich zu ihren Erfahrun- Romandie und dem Tessin. Der Geschäftsleiter Andreas gen mit Minergie-ECO austauschen. Meyer Primavesi, der stv. Geschäftsleiter Armin Binz sowie weitere Minergie-Experten und Kantonsvertreter SNBS – Lancierung Zertifizierung präsentierten die wichtigsten Neuerungen zu Minergie Ende August fand die Lancierung der Zertifizierung des 2017. Gegen 600 Fachpartner und Baufachleute nah- neuen Standards nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) men mit grossem Interesse an den Minergie News teil. statt. Der Geschäftsleiter von Minergie, Andreas Meyer 15
Unter der Lupe Aktivitäten in der französischen Schweiz 2016 war für die Minergie-Agentur französische Schweiz erschienenen Publikum die neuen Minergie-Produkte (AgR) ein intensives Jahr. Zusätzlich zu den Veränderun- sowie die Anpassungen an bestehende Baustandards gen des Vereins Minergie auf nationaler Ebene war die vorgestellt. Das Treffen bot den Experten auch die Ge- Agentur mit dem Umzug von Fribourg nach Yverdon- legenheit, sich über die neuen Minergie-Anforderungen les-Bains im September beschäftigt. Darüber hinaus und die Richtlinien des Bundes und der Kantone be- fanden in der Romandie im Laufe des Jahres zahlreiche züglich Gebäudeenergie auszutauschen. Im Laufe des erfolgreiche Veranstaltungen statt. Jahres wurden drei weitere Seminare organisiert. Bei zwei Konferenzen standen die Themen Luftqualität bzw. Neuer Standort bewährt sich Minergie-ECO auf dem Programm, bei einem ERFA-An- Die Agentur französische Schweiz mit ihren zwölf Mit lass wurde das Thema Gebäudetechnik angesprochen. arbeitenden passt sich kontinuierlich an die neuen Mi- Der anhaltende Erfolg dieser Veranstaltungen lässt sich nergie-Anforderungen an, um hochwertige Arbeit an auch an den positiven Bewertungen der Teilnehmer zubieten, die Marke mit Stolz zu vertreten und ihren ablesen, sowohl inhaltlicher Art als auch hinsichtlich Bekanntheitsgrad in der gesamten Romandie zu ge- der Veranstaltungsorte und der generellen Qualität der währleisten. Die neue Struktur hat sich bereits bewährt Organisation. und arbeitet mit vollem Einsatz. Aufgrund des zentrale- ren Standorts in der Romandie kann sie ihren West- Erfolgreiche Weiterbildung schweizer Ansprechpartnern das Thema Minergie noch Die Weiterbildungsplattform fe3.ch, auf der Informatio- besser vermitteln. Die enge und ausgezeichnete Zusam- nen über Minergie-Seminare angeboten werden, ist wei- menarbeit zwischen den Abteilungen (Technik, Kommu- terhin sehr erfolgreich. Das Seminarprogramm passt nikation und Administration) stellt einen der wesentlichen sich an die Bedürfnisse eines Marktes an, der sich un- Pluspunkte dar, um effizient und rasch auf Entwicklun- ablässig weiterentwickelt. Auch hier ist das positive gen im Markt zu reagieren. Feedback ein Beweis für die Wertschätzung des Wei terbildungsangebots. Die Mitarbeitenden der Agentur Veranstaltungen und Seminare französische Schweiz nehmen ebenfalls an Weiterbil- Das Seminar Minergie News Ende 2016 war einer der dungsveranstaltungen teil, um immer auf dem neuesten Höhepunkte dieses Jahres. Während dieser Veranstal- Stand zu sein. 2016 hat die Plattform fe3.ch 41 ver- tung wurden einem äusserst interessierten und zahlreich schiedene Seminare mit einer Dauer von einem halben bis zu fünf Tagen organisiert. Von den insgesamt rund 578 Teilnehmern nahmen 107 ausschliesslich an Semi- naren zu Minergie-Baustandards teil. Schwankungen in der Nachfrage Im Bereich Zertifizierung war das Jahr 2016 von einer extrem fluktuierenden monatlichen Nachfrage geprägt. Insgesamt war die Anzahl Dossiers rund 25% geringer als im Jahr 2015. Dieses Ergebnis liegt vor allem an ei- nem Nachfragerückgang im 4. Quartal 2016, während im selben Zeitraum 2015 eine rekordverdächtige Nach- frage verzeichnet wurde. Martial Bujard anlässlich einer Minergie News in St-Légier. 16 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Aktivitäten in der italienischen Schweiz Auch im Tessin war das Berichtsjahr 2016 stark geprägt von der Neuausrichtung des Vereins Minergie einerseits, den Vorbereitungsarbeiten für den Wechsel nach Bellin- zona andererseits. Die Verankerung im Kanton Tessin wurde weiter gestärkt durch eine starke Präsenz mit at- traktiven Veranstaltungen sowohl für die Öffentlichkeit wie auch für das Fachpublikum. Vorbereitung neue Geschäftsstelle Bellinzona Die Vorbereitungsarbeiten zur Integration der Agenzia Svizzera italiana des Vereins Minergie und des Centro di certificazione Canton Ticino am Standort Bellinzona im Verein TicinoEnergia wurden gut abgeschlossen. Ticino Von links nach rechts: Paolo Beltraminelli, Regierungsratspräsident Energia engagiert sich bereits seit mehreren Jahren für Kanton Tessin, Matthias Baumann, CEO Möbel Pfister, Milton Generelli, die Verbreitung der Energieeffizienz und der erneuerba- Minergie-Agentur italienische Schweiz, Pietro Zala, Geschäftsführer ren Energien. Der mit der Fachhochschule vereinbarte Filiale Möbel Pfister in Contone. Wechsel gewährleistet eine noch engere Zusammenar- beit mit dem Kanton und den wichtigen Marktpartnern. die neue Raiffeisen-Bank Basso Ceresio in Melano (TI-391), das Logistikzentrum der armasuisse in Monte Repräsentative Gebäude wurden zertifiziert ceneri (TI-412), die BMW-Garage Rivapiana in Minusio Auch das Berichtsjahr 2016 war von der Zertifizierung (TI-466), die Modernisierung des Gebäudes von Möbel besonderer Objekte geprägt. Dazu gehören zum Beispiel Pfister in Contone (TI-470) sowie ein Einfamilienhaus in die durch den Architekten Mario Botta geplanten, nach Valpolicella, Italien (I-VR-002), und damit die erste Baustandard Minergie-P gebauten Büroräumlichkeiten Modernisierung nach Minergie-Baustandard in Italien. für Polizei, Feuerwehr und Administration der Gemeinde Mendrisio. Ebenfalls wurde der neue Sitz des For- Messen, öffentliche Events und Weiterbildung schungscampus Agroscope, der Eidgenössischen For- Auch 2016 war die Agenzia Svizzera italiana an zahl schungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, reichen Veranstaltungen präsent. Dazu zählten zum Agridea und des Eidgenössischen Pflanzenschutzdiens- Beispiel: Labelübergabe Energiestadt bei der Gemeinde tes (EPSD) in Cadenazzo eingeweiht. Das Gebäude Gordola, Energy Challenge 2016 von Energieschweiz, wurde nach Minergie-P-ECO und Minergie-A-ECO zer- Messe Edilespo 2016 (zusammen mit dem Kanton Tes- tifiziert. sin, Energieschweiz, FWS, Holzenergieschweiz, Swisso- lar und anderen Partnern), Biosphera2.0, mit einziger Fachveranstaltungen und Zertifikatsübergaben schweizerischer Etappe dieses Forschungsprojekts in An der wichtigsten Fachveranstaltung 2016, der Miner- Locarno. Als Weiterbildung wurden 2016 zwei Grund gie News in Lugano, nahmen rund 140 Fachpartner und kurse und ein Vertiefungskurs durchgeführt. Ebenfalls Baufachleute teil und liessen sich detailliert über Miner- wurden Inhouse-Schulungen organisiert, dies zum The- gie 2017 informieren. Auch an der Fachveranstaltung ma Modernisierung nach Minergie beim Baumeisterver- ANCE in Verona stiessen die Neuerungen von Minergie band Schweiz in Gordola sowie für die GLATI, Federation auf grosses Interesse. Verschiedene Zertifikatsüberga- für Kunsthandwerk. ben konnten festlich begangen werden. Dazu zählten: 17
Unter der Lupe Mehr wissen dank Minergie- Weiterbildung für Baufachleute Gut ausgebildete Fachleute sichern die Qualität am Bau langfristig und begleiten die Bauherrschaften im Neu- bau oder bei der baulichen Erneuerung. Die durchge- führten Minergie-Grund-und-Themenkurse vermittelten planenden und ausführenden Baufachleuten dazu alles, was sie wissen müssen, um sich als Spezialisten für das beste Bauen zu profilieren. Die Gesamtsicht zählt Auch 2016 legte die Minergie-Weiterbildung grossen Wert darauf, das Gebäude als Ganzes zu sehen und Verständnis für die Zusammenhänge zu schaffen. Denn wenn der Gebäudehüllenspezialist nur an die Fassa- de, der Fensterbauer nur an die Fenster und der Hei- zungsplaner nur an seine Heizung denkt, fehlt die nötige Gesamtsicht. Es fehlt der Blick auf das Gebäude als Ganzes, einschliesslich der wichtigen Aspekte Energie- effizienz, Wirtschaftlichkeit und Komfort. «Schwarz und weiss war gestern, heute geht es um Grautöne und um das Wissen darüber, wie die einzelnen Komponenten ei- nes Gebäudes zusammenhängen, sich gegenseitig be- einflussen und wenn möglich optimieren», so ein Fazit aus dem Kursbesuch. Viel Know-how in der Gruppe Nebst den theoretischen Grundlagen über das energie- effiziente Bauen nach einem der Minergie-Baustan- dards vermittelten die Kurse auch viel Wissen für die Umsetzung auf der Baustelle. Dazu trug stets auch das Know-how in der Gruppe bei. Pro Kurs waren bis zu zwanzig Fachleute anwesend, welche gegenseitig ihr Wissen und ihre Erfahrung austauschen konnten. Ent- sprechend schätzten die Kursteilnehmenden insbeson- dere den Austausch praktischer Tipps, welche sofort einen konkreten Nutzen erbrachten. Zusätzliche Kompetenzen für Bauplanende Zu Aha-Erlebnissen kam es dabei auch immer wieder, wenn die Wohnungslüftung besprochen wurde. Viele Teilnehmer hatten sich zuvor mit dem Thema Raumluft 18 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
gar nie richtig befasst. Sie waren jeweils erstaunt darü- Die Grundkurse vermitteln Bauplanenden alles, was sie wissen müssen, ber, wenn ihnen klar wurde, wie wichtig gute Luft im um sich als Spezialisten für das beste Bauen zu profilieren. Hause ist und was es dafür braucht. Mit dem Kursbe- such konnten sich Bauplanende zusätzliche Kompeten- Weiterbildung 2016 im Erarbeiten der neuen Kursange- zen aneignen, um im Alltag dank dem erworbenen bote und im Aktualisieren bestehender Kurskonzepte. Know-how mehr Verantwortung, wie beispielsweise den Ziel war, mit einem Minergie-Updatekurs planenden und Lead bei der Energieplanung, zu übernehmen oder gar ausführenden Baufachleuten die Neuerungen ab Febru- den Energienachweis selbst zu erbringen. Aus Sicht der ar 2017 in kompakter Form zu vermitteln. Auf zwei Tage Bauherren eine attraktive Zusatzkompetenz – und für komprimiert und komplett überarbeitet wurde auch der die Planenden ein klarer Marktvorteil. Minergie-Grundkurs, welcher ab März 2017 in über- sichtlicher Form die Rahmenbedingungen und Anforde- Neues Wissen ab 2017 rungen an zeitgemässes Bauen vermitteln wird. Die grundlegende Überarbeitung der Minergie-Baustan dards und die Lancierung der neuen Produkte MQS-Bau und MQS-Betrieb verlangen nach neuem Minergie-Wis- sen. Entsprechend lag ein Schwerpunkt in der Minergie- 19
Unter der Lupe Entwicklung Angebote Minergie 2017 Die neuen Minergie-Produkte in der Übersicht Baustandard Minergie: der Baustandard für Komfort Bis Ende 2016 beschränkte sich das Angebot von Mi- und Energieeffizienz nergie auf die drei Baustandards Minergie (seit 1998), Der Baustandard Minergie definiert seit 1998 den Bau Minergie-P (seit 2003) und Minergie-A (seit 2011). Dies standard für Schweizer Niedrigenergie-Gebäude. Zen- sowohl für Neubauten wie auch für die Erneuerung von trale Punkte sind die gut gedämmte Gebäudehülle, bestehenden Bauten. Seit 2005 liessen sich diese mit eine hocheffiziente und erneuerbare Energieversorgung dem ECO-Zusatz kombinieren. Die Baustandards von und die kontrollierte Lufterneuerung. Der Baustandard Minergie wurden auf Anfang 2017 im Dialog mit vielen Minergie dient neu als Basis für die Baustandards Fachleuten und Minergie-Gremien grundlegend erneu- Minergie-P und Minergie-A, welche sich durch höhere ert. Der Fokus fürs Wesentliche wurde geschärft und Anforderungen und andere Schwerpunktsetzungen un- einfache, innovative Lösungen gefördert. Die neuen Mi- terscheiden. nergie-Baustandards gewährleisten bereits heute die Einhaltung der neuen Mustervorschriften der Kantone Die energetische Qualität des Gebäudes wird über die im Energiebereich, Ausgabe 2014 (MuKEn 2014), welche Minergie-Kennzahl abgebildet. Sie sagt aus, wie viel in den kommenden Jahren eingeführt werden. Damit Endenergie dem Gebäude zugeführt werden muss. Da- schafft Minergie Planungs- und Investitionssicherheit für bei werden neu im Sinne einer Gesamtenergiebilanz die Bauherrschaften und alle weiteren Baubeteiligten. die Qualität der Gebäudehülle, die Haustechnik, Geräte und Beleuchtung, die erneuerbare Energieversorgung Kernelement ist die Minergie-Kennzahl, welche den ge- und die eigens produzierte Elektrizität berücksichtigt. wichteten Gesamtenergiebedarf für den Betrieb eines Eine kontrollierte Lufterneuerung wird vorausgesetzt. Gebäudes abbildet. Bewährtes wurde beibehalten, die Bei Wohnneubauten beträgt die Minergie-Kennzahl Anforderungen an eine hochwertige Gebäudehülle und 55 kWh/m2 und Jahr (gewichtete Endenergie). eine systematische Lufterneuerung wurden mit wirklich Neuem ergänzt. Zudem wurden zwei neue Qualitätssys- Die Minergie-Kennzahl unterschreitet die gesetzlichen teme, MQS Bau und MQS Betrieb, entwickelt und der Anforderungen an den Wärmebedarf und setzt neue Grundstein für das Angebot Systemerneuerung gelegt. Massstäbe beim elektrischen Bedarf. Die Anforderun- gen der MuKEn 2014 an Wärmebedarf und Gebäudehül- le werden garantiert eingehalten. Das immer schon Das Minergie-Portfolio ab 2017 wichtige Anliegen des Klimaschutzes wird noch akzen- tuiert: Minergie-Neubauten sollen keine fossilen Feue- rungen enthalten. Indirekte fossile Belastungen sind aber zulässig (Spitzenlast, Strom, Fernwärme). Die Pflicht zur Eigenstromerzeugung der MuKEn 2014 ist enthalten. Alle Minergie-Bauten sind künftig nicht nur Energieverbraucher, sondern auch Produzenten. Eine Nichterfüllung ist aber möglich, wenn die An forderung an die Minergie-Kennzahl um mindestens 5 kWh/m2a unterschritten wird. Vom selbst produzierten PV-Strom darf der Eigenverbrauch voll und der ins Netz eingespiesene Strom zu 40% angerechnet werden. 20 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Infografik Baustandard Minergie Baustandard Minergie-P: Niedrigstenergie-Bauten für höchste Ansprüche Minergie-P bleibt der Baustandard mit optimalem Dämmstandard und bestmöglicher passiver Sonnen- energienutzung. Minergie-P-Bauten weisen maximale Energieeffizienz und Komfortmerkmale auf. Die Miner gie-Kennzahl für Wohnneubauten beträgt 50 kWh/m2 und Jahr (gewichtete Endenergie). Zudem muss die Gebäudehülle bei Neubauten die gesetzlichen Anforde- rungen um mindestens 30% unterschreiten, für Moder- nisierungen darf der Bedarf maximal 90% der Neubau- grenzwerte der MuKEn 2014 betragen. Der Baustandard Minergie-P setzt ein noch eigenständigeres, am nied rigen Energieverbrauch orientiertes Gebäudekonzept voraus, was eine optimierte Nutzung passiver Wärme- quellen wie Sonneneinstrahlung zur Deckung des Wär- mebedarfes bedingt. Dem sommerlichen Wärmeschutz wird spezielles Augenmerk gewidmet. Minergie-P führt in der Regel zu sehr kompakten Gebäuden, was auch wirtschaftlich interessant ist. Baustandard Minergie-A: energetisch unabhängig, höchste Qualität und Komfort Minergie-A steht für solare Energieproduktion, optimale Mit verschiedenen Neuerungen trägt Minergie zur ver- Gebäudetechnik und Innovation. Ein Minergie-A-Ge- besserten Qualität am Bau bei, so können die Anforde- bäude hat eine positive Energiebilanz auf Basis einer rungen an die Luftdichtheit der Gebäudehülle durch ein stundenweise hergeleiteten Jahresbilanzierung. Der einfaches Luftdichtheitskonzept nachgewiesen werden. Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung, Lufter- Mit einfachen Monitoringeinrichtungen, vorerst nur für neuerung, sämtliche elektrischen Geräte und Beleuch- grosse Bauten (über 2 000 m2 EBF), werden Benutzer tung wird durch eigens produzierte erneuerbare Energi- einbezogen und schlecht funktionierende Gebäudetech- en gedeckt. Die Minergie-Kennzahl bei Wohnneubauten nik besser erkennbar. Die Stichprobenkontrollen werden muss unter 35 kWh/m2 und Jahr liegen. Typische Mi verdoppelt. nergie-A-Häuser kombinieren Anlagen zur Nutzung er- neuerbarer Energien, zum Beispiel Wärmepumpen oder Die Ergänzung mit dem neuen Minergie-Qualitätssys- Pellets, mit grossen Photovoltaikanlagen, elektrischen tem (MQS) für die Bau- sowie die Betriebsphase ist Tagesspeichern (Batterien) und Lastmanagement für einfach möglich. Der Minergie-Baustandard ist zudem die elektrischen Verbraucher. Der Gestaltungsfreiheit kombinierbar mit dem ECO-Zusatz für gesundes und sind wenig Grenzen gesetzt. Die Anforderungen ans ökologisches Bauen sowie SNBS für sozioökonomische Energie-Monitoring gelten auch für kleine Gebäude. Aspekte. 21
Unter der Lupe Minergie-ECO: der Zusatz für ökologische Material- vor Ort durch einen Minergie-Experten. Die optimale wahl und nachhaltige Bauweise Einstellung der haustechnischen Anlagen und Instrukti- Das Zusatzprodukt ECO bleibt mit allen drei Miner- on der Benutzer wird sichergestellt und ein störungsfrei- gie-Baustandards kombinierbar und garantiert eine be- er und langlebiger Betrieb von Heizung und Lüftung er- sonders gesunde und ökologische Bauweise. Miner- möglicht. Der Werterhalt einer Immobilie wird deutlich gie-ECO ist ein Kooperationsprojekt der Vereine Minergie und langfristig gesteigert. Bei MQS Betrieb sind nicht und eco-bau. Auf Anfang 2016 wurden wesentliche Än- nur das Gebäude, sondern auch die Bewohner im Fokus. derungen und Vereinfachungen umgesetzt, so sind die So profitieren diese aufgrund der Optimierungen von tie- Nutzungen «Verkauf» und «Sportbauten» zugelassen feren Nebenkosten und werden für den fachgerechten und für die Modernisierung steht ein vereinfachtes Be- Betrieb ihres Gebäudes sensibilisiert. Der Antragsteller wertungsverfahren zur Berechnung der Grauen Energie erhält als Produkt einen umfassenden Beratungsbericht zur Verfügung. Sechs der Checklisten wurden abge- samt Empfehlungen. Sofern das Gebäude gemäss den schafft, die wichtigsten Anforderungen als Vorgaben Grundsätzen von MQS Betrieb betrieben wird oder all- formuliert und mittlerweile obsolete Vorgaben eliminiert. fällige Massnahmen umgesetzt wurden, wird das Ge- Das für den Nachweis verwendete Online-Tool wurde bäude mit dem Qualitätssiegel MQS Betrieb ausge- dahingehend optimiert, dass es nun z. B. die Filterung zeichnet. der Vorgaben nach BKP erlaubt. MQS Bau: der Zusatz für höchste Ansprüche an die Infografik MQS Bau Bauqualität Das Qualitätssiegel «MQS Bau geprüft» steht für Qua- litätssicherung im Bauprozess und ermöglicht eine ein- fache Überprüfung der Minergie-relevanten Bauteile. Mit MQS Bau wird eine systematische Kontrolle und Do- kumentation der Minergie-relevanten Bauteile im Bau- prozess vorgenommen. Es eröffnet Planenden und Aus- führenden die Möglichkeit, die Bauausführungen selbst zu überprüfen und so das Qualitätssiegel «MQS Bau geprüft» zu erlangen. Mit MQS Bau Selection werden Bauherren und gesamtverantwortliche Ausführende an- gesprochen. Die Prüfungen werden dabei durch einen bauprojektunabhängigen Experten von MQS Bau im Sinne des «Vier-Augen-Prinzips» durchgeführt. Die Grundlage bildet der MQS-Bau-Ordner mit den darin vorgegebenen Prüfberichten. MQS Betrieb: der Zusatz für eine einfache und wirksa- me Betriebsoptimierung Mit MQS Betrieb lassen sich Energieeffizienz und Kom- fortaspekte in der Betriebsphase optimieren. Im Zent- rum steht eine persönliche und unabhängige Beratung 22 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Mit Tatendrang und Zuversicht für eine nachhaltige Energiezukunft Nach einem intensiven Jahr des Wandels kehren nun Aufzeigen des Mehrwerts einer Zertifizierung für alle wieder Stabilität und Kontinuität ein bei Minergie. We- Baubeteiligten, insbesondere die Bauherrschaft. Die sentliche Änderungen oder Neuerungen sind nicht ge- Weiterführung der Qualitätsoffensive wird viele Mittel plant. Der Fokus liegt auf der Konsolidierung in den beanspruchen, gewährleistet aber, dass Minergie noch Bereichen Produkte, Organisation, Kommunikation und öfter schlicht als Synonym für gute Bauten steht. Damit Weiterbildung. wird eine weitere Stärkung der Marke erreicht. Planungssicherheit für alle Baubeteiligten Weitere für 2017 geplante Projekte beinhalten die Ent- Auf Produkteebene steht die Planungssicherheit für alle wicklung eines vereinfachten Verfahrens für die Rezer- Baubeteiligten im Vordergrund – dauern doch viele Bau- tifizierung bestehender Minergie-Bauten, die Themati- projekte mehrere Jahre zwischen Konzeption und Inbe- sierung der Lebenszykluskosten durch Kombination der triebnahme. Die neuen Baustandards und Produkte sol- Baustandards mit MQS Bau und MQS Betrieb und die len in den nächsten fünf Jahren beibehalten werden. Erneuerung des Minergie-Fachpartnermodells. Eben- Angestrebt wird aber eine laufende Optimierung zu- falls angestrebt wird eine Intensivierung der Kooperation gunsten ihrer vereinfachten Anwendung. Die Ressour- mit dem Verein GEAK, eine Revitalisierung der Miner- cen werden auf die Einführung der neuen Grund- und gie-Module, eine Auslegeordnung zur Minergie-Online- Themenkurse sowie eine enge Betreuung der Zertifizie- Plattform im Kontext der neuen Zusatzprodukte und rungsstellen konzentriert. Damit wird sichergestellt, die Klärung des Umgangs mit BIM. Weiter vorausge- dass die Qualität der Antragstellung und Zertifizierung blickt muss geklärt werden, wie Minergie auf die nächs- auch bei neuen Themen, wie Monitoring, Eigenstrom- te M uKEn reagiert, ob und wann die «Systemgrenze produktion, Luftdichtheit und Warmwasser, den gewohnt Gebäude» erweitert wird und ob die seit 2014 weitge- hohen Ansprüchen genügt. hend ruhenden Auslandaktivitäten wiederaufgenommen werden. Auf organisatorischer Ebene sind die wesentlichen Än- derungen bereits vollzogen oder eingeleitet. Die neue Jubiläumsjahr 2018 als Chance Geschäftsstelle in Basel wurde bezogen und hat ihren Bereits im zweiten Quartal 2017 werden wir aber die Betrieb erfolgreich aufgenommen. Die Erweiterung des Planungen für das Jubiläumsjahr 2018 starten. Der Ver- Teams von aktuell sechs auf zehn Mitarbeitende wird ein Minergie wird sein grosses Jubiläum am 27. und 28. gegen Ende 2017 abgeschlossen. An der GV 2017 in Juni 2018 im Rahmen einer festlichen Mitgliederver- Bellinzona wird den Mitgliedern eine Geschäftsleitung sammlung begehen. Es sind das ganze Jahr durch Akti- präsentiert, die nur noch aus direkt beim Verein ange- vitäten vorgesehen, mit welchen insbesondere den lang- stellten Personen besteht. jährigen Partnern des Vereins gedankt wird. Austausch mit allen Marktpartnern Es ist offensichtlich, dass dem Verein Minergie die The- Kommunikativ liegt die Priorität auf der Bekannt men und Anliegen nicht ausgehen. Und dass die ver- machung der neuen Inhalte und Produkte. Das umfas- jüngte Organisation den nächsten Zyklus voller Ta- sende Angebot an Publikationen wird aktualisiert, die tendrang und Zuversicht angeht. Damit steht Minergie Präsenz an Messen und Veranstaltungen ausgebaut auch weiterhin für die nachhaltige Energiezukunft mit und das neue Erscheinungsbild konsequent umgesetzt. viel Lebensqualität. Der Austausch mit allen Marktpartnern wird in ERFAs intensiviert. Ein kommunikativer Schwerpunkt liegt im 23
Leadingpartner Minergie Das Erfolgsrezept bleibt, Minergie ist Vorreiter in Energie-Effizienz. 24 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
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Leadingpartner Minergie 1991 hat der Bundesrat das Programm EnergieSchweiz zum Durchbruch verhelfen. Dazu werden – zusätzlich zu gestartet. Dieses wird vom Bundesamt für Energie ge- den von den Partnern zur Verfügung gestellten Mitteln leitet und fördert freiwillige Massnahmen, welche einen – jährlich rund 50 Mio. CHF investiert. Beitrag zur Umgestaltung der Schweizer Energieland- schaft leisten. Im Mittelpunkt der Programmaktivitäten Fast die Hälfte des Gesamtbudgets fliesst in Themen, stehen der sparsame Energiekonsum und die vermehrte die insbesondere auch Hausbesitzer interessieren. Dazu Nutzung erneuerbarer Energien. Zusammen mit über zählen Gebäudeerneuerung, erneuerbare Energien (wie 350 Partnern aus dem öffentlichen Sektor und der Pri- Solarstrom), energieeffiziente Elektrogeräte und Be- vatwirtschaft realisiert EnergieSchweiz jährlich mehr als leuchtung, umweltfreundliche Fahrzeuge und zukunfts- 800 Projekte. Diese zielen darauf ab, innovativen Ideen weisende Mobilitätsmodelle. Die Möglichkeiten, Energie und Entwicklungen Anschubhilfe zu leisten. Eine geziel- zu sparen und den CO2-Ausstoss zu verringern, sind te Aus- und Weiterbildung von Fachkräften betroffener freilich auch im Industrie- und Dienstleistungssektor Branchen sowie Informations- und Sensibilisierungs- vielfältig. Deshalb fördert EnergieSchweiz hier ebenfalls kampagnen für die Bevölkerung sollen neuen Technolo- entsprechende Initiativen und Konzepte zur Effizienz- gien und suffizienten Lebensmodellen auf breiter Ebene steigerung. Die Energy Challenge 2016 stellt ein gutes 26 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Beispiel einer Initiative dar. Rund 75 000 Besucher konnten anlässlich der Roadshow und über 53 000 App- User online für die Themen von EnergieSchweiz sensi bilisiert werden. Es wurde eine Einsparung von über 20 Millionen Kilowattstunden realisiert. Auch bei der Energy Challenge 2016 haben EnergieSchweiz und Mi- nergie zusammengearbeitet. So konnte die Wohnbox ein Minergie-Zertifikat ausweisen. Im Gebäudebereich unterstützt das Programm Energie Schweiz insbesondere die Entwicklung innovativer Bau standards wie die Baustandards Minergie, welche per Januar 2017 neu definiert wurden. Dabei verfolgt das Bundesamt für Energie eine Strategie, welche sich aus vier Standards zusammensetzt. Fundament bildet der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) in seinen unterschiedlichen Ausprägungen (von GEAK-Diagno bis zu GEAK Plus). Denn wer den Zustand seines Gebäudes kennt, wird auch animiert, ihn zu verbessern. Bei der seit August 2016 das Zertifizierungsangebot nach dem Verbesserung soll – wie bei einem Neubau – ein Miner- Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz nutzen. Geht gie-Baustandard angestrebt werden. Interessiert man das Interesse über die Grenzen der Gebäudehülle hin- sich für die Themen Gesundheit und Ökologie, bietet aus, so bietet sich das Zertifizierungsangebot der sich der Standard Minergie-ECO an. Wer eine Beur 2000-Watt-Areale an. Die Entwicklung aller vier Stan- teilung über alle drei Säulen der nachhaltigen Entwick- dards wurde wesentlich durch EnergieSchweiz finanziell lung (Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt) anstrebt, kann gefördert. Ohne Unterstützung von EnergieSchweiz wä- ren die Entwicklungsarbeiten an den Standards kaum möglich. Minergie ist seit seiner Gründung ein wichtiger Partner von EnergieSchweiz. Minergie hat die aktuellen energe- tischen Standards mit seiner freiwilligen Vorbildfunktion wesentlich mitgeprägt. Entsprechend freut sich Energie Schweiz auch auf eine weiterhin zielorientierte und effi- ziente Zusammenarbeit. EnergieSchweiz Bundesamt für Energie Mühlestrasse 4, 3063 Ittigen Telefon: 0848 444 444 www.energieschweiz.ch 27
Leadingpartner Minergie Nachhaltig haushalten: der Umwelt und sich selbst Wasserkraft und Solarstrom auf dem Werkplatz Gutes tun Nachhaltiges Denken beginnt bei V-ZUG deshalb be- In jedem zweiten Schweizer Haushalt ist mindestens ein reits auf dem Zuger Werkplatz: Der Strom für die Pro- Gerät von V-ZUG im Einsatz. Der Schweizer Marktleader duktion stammt schon heute zu 100 Prozent aus der trägt deshalb in Sachen Ökologie eine grosse Verant- erneuerbaren Energiequelle Wasserkraft. Mit dem Lo- wortung – denn Elektrogeräte machen einen grossen gistik-Center ZUGgate betreibt das Unternehmen zu- Teil des Energieverbrauchs im Haushalt aus. Eine Ver- dem eine der grössten privaten Photovoltaikanlagen des antwortung, die V-ZUG nicht nur ernst, sondern auch Kantons. Im Hochregallager wird mithilfe von Rekupera- wahrnimmt. tionsmotoren die Bremsenergie der riesigen Bedienge- räte genutzt und die Abwärme des Rechenzentrums ge- Nachhaltigkeit ist zum Schlagwort geworden. Umso langt in Form von Heizenergie zurück ins Gebäude. So wichtiger, dass dem Wort auch Taten folgen. Bei V-ZUG ist das ZUGgate ökologisch selbsttragend. Oder anders ist Nachhaltigkeit eine Haltung und seit über 100 Jahren gesagt: Mit der Energie, die das Logistik-Center jährlich fest im Unternehmen verankert. Verantwortung über- erzeugt, könnten mindestens 30 Einfamilienhäuser ein nimmt V-ZUG dabei nicht nur für die Umwelt, sondern Jahr lang mit Strom versorgt werden. In Sachen Res- auch für die Wirtschaft und für die Gesellschaft – und sourceneffizienz auf dem Werkplatz hat V-ZUG auch für zwar über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus. die Zukunft ehrgeizige Ziele formuliert – eines davon ist Als einer der grössten Arbeitgeber der Region Zug und die komplett CO2-neutrale Produktion bis 2020. als Schweizer Marktleader der Haushaltsgerätebranche erfüllt V-ZUG die verantwortungsvolle Aufgabe, heute Energie und Geld sparen im Haushalt und in Zukunft einiges zu bewirken. Noch viel bedeutender jedoch ist, was V-ZUG mit den Geräten – und der Mithilfe der Nutzerinnen und Nutzer – in jedem einzelnen Haushalt bewirken kann. V-ZUG hat zum Beispiel als erster Hersteller weltweit Wasch- maschinen, Trockner und Geschirrspüler mit einer ener- giesparenden Wärmepumpe auf den Markt gebracht. Mit dem EcoManagement möchte V-ZUG zudem die Nutzerinnen und Nutzer der Geräte sensibilisieren und motivieren, sich zu Hause Tag für Tag ökologisch zu ver- halten. Das EcoManagement von V-ZUG umfasst eine Reihe von Funktionen, die es erlauben, den Wasser- und Stromverbrauch der Geräte unmittelbar zu überprüfen sowie bewusst und aktiv sparsame Programme zu wäh- len. Geräte, welche die EcoManagement-Funktionen unterstützen, sind damit die idealen Begleiter für einen modernen, verantwortungsvollen Lebensstil. Querdenken erwünscht All diese Massnahmen sind wichtige Errungenschaf- ten auf dem Weg in die Zukunft – doch V-ZUG ist in Sachen Nachhaltigkeit noch lange nicht am Ziel. Das 28 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
Unternehmen veröffentlicht regelmässig einen umfas- men gehört – zusammen mit der Schwesterfirma Gehrig senden Nachhaltigkeitsbericht, in dem die Ambitionen Group AG und der Tochtergesellschaft SIBIRGroup AG abgesteckt sowie die erzielten Fortschritte publiziert – zur Metall Zug Gruppe. werden. Um die Nachhaltigkeitsziele auch in Zukunft zu erreichen, braucht es Mitarbeitende, die entsprechend Über Metall Zug denken und handeln und sich langfristig einbringen. Die Metall Zug ist eine Schweizer Industrieholding mit Darum setzt V-ZUG als einer der grössten Arbeitgeber Hauptsitz in Zug und bietet ein breites Sortiment an in- des Kantons auch im Personalwesen auf Nachhaltigkeit. novativen, nachhaltigen Premium- und Präzisionspro- Talente werden gefordert und gefördert, alternatives dukten. Die Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt Denken und kritisches Hinterfragen sind erwünscht. Das technologisch führende Geräte, Maschinen und Lösun- Resultat: Über 200 der insgesamt 1 400 Mitarbeitenden gen in den Geschäftsbereichen Haushaltsapparate, In- sind bereits 25 Jahre oder länger dabei. Und mit über 70 fection Control sowie Wire Processing. Zur Metall Zug im Betrieb ausgebildeten Lehrlingen stehen auch für die Gruppe gehören die V-ZUG AG, die Gehrig Group AG Zukunft genügend Querdenker am Start. (Geschäftsbereich Haushaltsapparate), die Belimed Gruppe (Geschäftsbereich Infection Control) sowie die Über V-ZUG Schleuniger Gruppe (Geschäftsbereich Wire Proces- V-ZUG ist die führende Schweizer Marke für Haushalts- sing). Die Industrieholding ging aus der 1887 gegründe- geräte mit Hauptsitz in Zug. Seit über 100 Jahren entwi- ten Metallwarenfabrik Zug hervor und ist noch heute ckelt und produziert das Unternehmen im Herzen der hauptsächlich in den Händen der Gründerfamilie. Die Schweiz innovative Geräte für Küche und Waschraum, Metall Zug Gruppe beschäftigt weltweit rund 3 600 Mit- die den Alltag erleichtern sowie inspirieren und begeis- arbeitende und ist an der Schweizer Börse SIX Swiss tern – ein Leben lang. V-ZUG ist mit 10 Ausstellungs- Exchange kotiert. und Beratungscentern sowie 16 Servicecentern in der Schweiz präsent und international in 18 Ländern vertre- V-ZUG AG ten. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 1 400 Industriestrasse 66, 6301 Zug Mitarbeitende und bildet über 70 Lehrlinge aus. Als Telefon: 058 767 67 67 Schweizer Marktleader engagiert sich V-ZUG über das www.vzug.com eigene Geschäft hinaus für die Wirtschaft, die Gesell- schaft und die Umwelt. Das inhabergeführte Unterneh- 29
Leadingpartner Minergie Die neue Generation Generation FUTURO heisst die neueste Entwicklung in Steinwolle von Flumroc. Mit dem innovativen Steinwoll- produkt setzt das Flumser Unternehmen neue Stan- dards für natürliche und gesunde Baustoffe. Bei der Herstellung der neuartigen Dämmplatten der Generation FUTURO wird ein Naturharzbindemittel aus überwiegend nachhaltigen Rohstoffen verwendet, dem kein Formaldehyd zugefügt wird. Damit erfüllen die Pro- dukte der Generation FUTURO höchste Ansprüche an das Innenraumklima und an Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Die Bewertung eco-1 beweist, dass die neuen Dämmplatten dort optimal geeignet sind, wo ein gutes Raumklima von zentraler Bedeutung ist und besonders ökologische Materialien gefordert sind. Sie eignen sich sowohl für den Innen- als auch für den Aussenbereich. Einfache Verarbeitung Auch bei der Verarbeitung wissen die neuen Flum- roc-Dämmplatten zu überzeugen. Nach zahlreichen Einsätzen auf der Baustelle zeigen sich die beteiligten Unternehmer von der Anwenderfreundlichkeit der neu- en Generation von Flumroc-Steinwollprodukten beein- Das nach Minergie-P-ECO und Minergie-A-ECO erneuerte Bürohaus druckt. Wie alle Flumroc-Produkte ist auch FUTURO der Flumroc AG bestätigt die positive Bilanz auch im zweiten Betriebsjahr: nicht brennbar und hat einen Schmelzpunkt von über erneut mit einem Energieüberschuss von 15 Prozent. 1 000 Grad Celsius. Beim Recycling punkten die neuen Dämmplatten ebenfalls: Sie können zu 100 Prozent wie- Die Flumroc AG in Kürze derverwertet werden. Flumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums SG vor wiegend aus Schweizer Gestein Steinwollprodukte her. Weitere Produkte geplant Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Um für die Zukunft gerüstet zu sein, plant Flumroc die Brand- und Schallschutz. Die Flumroc AG ist Leading- Entwicklung weiterer Produkte mit dem neuen Binde- partner des Vereins Minergie. mittel für Dämmlösungen im Innenbereich. Zu diesem Zweck hat das Flumser Traditionsunternehmen eine Flumroc AG neue Bindemittelanlage in Betrieb genommen, welche Industriestrasse 8, 8890 Flums die Produktion der FUTURO-Dämmplatten in grösseren Telefon: 081 734 11 11 Mengen ermöglicht und für weitere Produktinnovationen www.flumroc.ch genutzt werden kann. 30 Geschäftsbericht Minergie Schweiz 2016
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