Energieeffizienz beim Roche-Turm Basel - Markt - Hauser Automatic SA

Die Seite wird erstellt Aaron Unger
 
WEITER LESEN
Energieeffizienz beim Roche-Turm Basel - Markt - Hauser Automatic SA
Markt

     Energieeffizienz beim
                                                                                                 Beim Neubau­projekt des
                                                                                                 178 m hohen Roche-Turms
                                                                                                 in Basel, mit dem im Mai

     Roche-Turm Basel
                                                                                                 2012 begonnen worden ist,
                                                                                                 wächst der Rohbau der
                                                                                                 41 Obergeschosse im
                                                                                                 14-Tage-Takt. Im Februar hat
                                                                                                 er den Meilenstein von
                                                                                                 100 m erreicht. Das höchste
                                                                                                 Gebäude der Schweiz
                                                                                                 soll spätestens bis 2015
                                                                                                 bezugsbereit sein.
                                                                                                 Text Curt M. Mayer

                                                                                                 D
                                                                                                          as neue, Bau 1 genannte Hoch-
                                                                                                          hausprojekt wird am Hauptsitz
                                                                                                          des Pharmaunternehmens F. Hoff-
                                                                                                 mann-La Roche AG in Basel realisiert, und
                                                                                                 es wird Raum für bis zu 2000 attraktiv aus-
                                                                                                 gestaltete Arbeitsplätze bieten. Nachdem
                                                                                                 im Entwurf alle gestellten funktionalen
                                                                                                 und technischen Anforderungen erfüllt
                                                                                                 waren, gingen 2010/11 die behördlichen
                                                                                                 Genehmigungsverfahren über die Bühne.
                                                                                                 Nach dem Rückbau eines an diesem Stand-
                                                                                                 ort stehenden alten Gebäudes lagen dem
                                                                                                 Spatenstich und der Grundsteinlegung im
                                                                                                 Mai 2012 nichts mehr im Wege. Dabei be-
                                                                                                 tonte CEO Severin Schwan: «Roche braucht
                                                                                                 ein neues Bürogebäude in Basel. Wir sind
                                                                                                 davon überzeugt, dass die räumliche Nähe
                                                                                                 aller Bereiche unseres Unternehmens –
                                                                                                 Forschung, Entwicklung, Produktion,
                                                                                                 Marketing und Stäbe – für eine erfolg-
                                                                                                 reiche Zusammenarbeit entscheidend ist.
                                                                                                 Deshalb werden wir die inzwischen über
                                                                                                 1800 Mitarbeitenden, deren Büros in der
                                                                                                 ganzen Stadt verteilt sind, zurück an den
                                                                                                 Hauptsitz holen.» Und Matthias M. Baltis-
                                                                                                 berger, Leiter des Roche-Standorts Basel,
                                                                                                 ergänzte: «Das neue Gebäude wird sich
                                                                                                 harmonisch in unser Areal einfügen und
                                                                                                 unsere Anforderungen in Bezug auf Funk-
                                                                                                 tion und Technik erfüllen. Mit dem neuen

                                                            Visualisierung: Herzog & de Meuron
                                                                                                 Bürogebäude können wir unseren Mitar-
                             Das die Arealentwicklung des
                                Pharmakonzerns Roche in
                                                                                                 beitenden attraktive Arbeitsplätze und
                             Basel markant dominierende                                          eine qualitativ hochstehende Infrastruktur
                                Hochhaus von 178 m Höhe                                          bieten.»
                                nimmt die für die Gebäude                                           Dem Entwicklungsprozess für den
                               des Werkgeländes typische                                         Neubau lagen 18 Optionen in Form von
                                   weisse Farbgebung auf.                                        breiten architektonischen Studien, fünf

24   Haustech 3/2014                                                                                                      3/2014 Haustech      25
Energieeffizienz beim Roche-Turm Basel - Markt - Hauser Automatic SA
Markt

                                                                                                                                                                                                                                  Im Bau 1 entstehen eine Art urbane Zonen mit öffentlichem Leben: Informelle Kommunikation
                                                                                                                                                                                                                                  nimmt einen viel grösseren Raum ein als in herkömmlichen Bürobauten.

                                                                                                                                                                                                                                  Meuron eine Reverenz an Salvisbergs
                                                                                                                                                                                                                                  elegant geschwungene Treppenanlage im
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Zahlen & Fakten
                                                                                                                                                                                                                                  Direktionsgebäude von 1936.                              Gebäudehöhe
                                                                                                                                                                                                                                     Der Fokus seiner Architektur liegt ge-                178 m
                                                                                                                                                                                                                                  mäss de Meuron bei den Mitarbeitenden,
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Stockwerke (oberirdisch)
     Die grosszügigen Wendeltreppen sind eine Referenz an die von Salvisberg im Jahr 1936 entworfene Treppenanlage im Direktionsgebäude.                                                                                          für die es qualitativ hochwertige Arbeits-
                                                                                                                                                                                                                                                                                           41
                                                                                                                                                                                                                                  plätze zu schaffen gilt. Der Roche-Bau 1
                                                                                                                                                                                                                                  bietet einen hohen Grad an Flexibilität be-              Untergeschosstiefe
                                                                                                                                                                                                                                  züglich künftiger Bedürfnisse und Anfor-                 20 m
                                                                                                                                                                                                                                  derungen.                                                Bruttogeschossfläche
        Gebäudetypologien und drei Entwürfe       ment, das grösstmögliche Flexibilität ge-      tropolitanraum Basel mitzugestalten. Da-                                            Form das Roche-Areal im Basler Stadt-           Anders als bei üblichen Hochhäusern                   (oberirdisch)
     zugrunde. Daraus ist als Bestes das jetzt    währleistet. Dieses erlaubt die kontinuier-    her freut es de Meuron, nach dem Messe-                                             raum. Trotz seiner beträchtlichen Höhe       werden hier die einzelnen Stockwerke                     74 200 m2
     ausgeführte Projekt ausgewählt worden,       liche Anpassung an die sich ändernden          neubau nun auch das Roche-Hochhaus re-                                              wirkt das Gebäude nicht monumental oder      von mehrgeschossigen Begegnungszonen
     wie Claus Herrmann, Projektdirektor Bau      Bedürfnisse des Unternehmens. Das Kon-         alisieren zu können. «Diese Projekte stel-                                          gar erdrückend», meint de Meuron.            durchbrochen, «wo die Quelle für Inno-                   Gesamtvolumen:
     1 von Roche, erläutert. Damit ist eine ma-   zept sieht vor, dass südlich der Grenzacher-   len mit ihren grossen Dimensionen eine                                                                                           vationen liegt», wie die Roche-Verant-                   375 000 m3
     ximale Ausnutzung des vorhandenen Bau-       strasse vorwiegend die Konzernfunktio-         nicht zu unterschätzende Herausforde-                                               Neue innere Struktur                         wortlichen meinen. Die geringe Raumtiefe                 Kosten:
     feldes mit der grösstmöglichen Zahl an Ar-   nen und die globalen Funktionen und            rung und Verantwortung für Bauherr und                                              Das wirklich Neue am Bau 1 ist gemäss        mit direkten Bezügen zwischen Innen und                  550 Mio. Fr.
     beitsplätzen gegeben.                        nördlich davon hauptsächlich die infra-        Architekt dar. An diesen beiden Orten                                               den Architekten seine innere Struktur: Die   Aussen ermöglicht für alle ein Arbeiten bei              Energiekonzept
                                                  strukturintensiven Forschungs-, Entwick-       wird ein neuer Massstab gesetzt, der Aus-                                           Kommunikationsorte der Menschen wer-         natürlichem Tageslicht und ohne störende                 Minergie
     Areal mit Industriearchitektur               lungs- und Produktionseinheiten ange-          wirkungen auf die weitere städtebauliche                                            den das Innere des Bürohochhauses als eine   Sonneneinstrahlung.
     Das neue Gebäude nimmt das dominie-          siedelt werden.                                Entwicklung des engeren und weiteren                                                Art vertikale Stadt prägen. «Dabei handelt                                                            Erdbebensichere Bauweise
     rende typische weisse Farbschema für das                                                    Umfelds haben wird», so de Meuron                                                   es sich um eine innovative Gebäudetypo-      Energiekonzept für den Bau 1                             Gründung 389 Pfähle
     Werkgelände des Pharmaunternehmens           Handschrift von Herzog und de Meuron           weiter.                                                                             logie, welche die Bewegungsabläufe der       Die Basis für die energetische Auslegung                 Tiefe bis zu 50 m
     Roche auf. Dieses wurde auch beim neuen      Das Basler Architektenteam beschäftigt            Für ihr Industrieareal hat Roche eine                                            Menschen in den Vordergrund stellt. Der      des Hochhauses bilden eine Minimierung                   Volumen
                                                                                                                                              Visualisierungen: Herzog & de Meuron

     Forschungs- und Entwicklungsgebäude an       sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der    Strategie für die künftige Weiterentwick-                                           Büroturm soll zu einem kommunikativen        des Energiebedarfs, eine nachhaltige Ener-               68 000 m3
     der Basler Wettsteinallee gewählt. Beide     baulichen Entwicklung des Roche-Firmen­        lung formuliert, welche organisch aus dem                                           urbanen Ort werden», so der Architekt.       gieversorgung und ein energieeffizienter
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Aushub
     Neubauten wurden von den Architekten         areals und hat mehrere Projekte realisiert.    einstigen Masterplan der Architektur von                                            Mehrgeschossige, über das ganze Gebäude      Betrieb. Dies im Rahmen des Energieleit-
                                                                                                                                                                                                                                                                                           130 000 t
     Herzog und de Meuron entworfen und           Wie Pierre de Meuron anlässlich der            Salvisberg hervorgeht. Dieses Architektur-                                          verteilte gemeinsame Kommunikationszo-       bildes 2020 von Roche. Wie anlässlich des
     knüpfen an die von Otto Salvisberg ge-       Grundsteinlegung zum Roche-Turm aus-           erbe bringt das Projekt von Herzog und de                                           nen dienen als Orientierungspunkte und       von den Energiefachstellen beider Basel                  Beton
     prägte Architektur bei Roche an. Die lau-    führte, ist es seinem Architekturbüro ein      Meuron in seinen Entwurf ein: «Tatsäch-                                             werden durch grosszügige Wendeltreppen       und dem Institut Energie der Fachhoch-                   55 000 m3
     fende Arealentwicklung von Roche Basel       besonderes Anliegen, neben den zahlrei-        lich verankert der Bau durch seine Höhe                                             über zwei oder drei Geschosse verbunden      schule Nordwestschweiz durchgeführten                    Bewehrung
     folgt wie bisher einem Planungsinstru-       chen Projekten in aller Welt auch den Me-      und seine schlichte, aber unverwechselbare                                          – auch dies ist nach den Worten von de       Energieapéro zu erfahren war, wurde                      12 000 t

26   Haustech 3/2014                                                                                                                                                                                                                                                                                      3/2014 Haustech     27
Energieeffizienz beim Roche-Turm Basel - Markt - Hauser Automatic SA
Markt

                                                                                                                                                                                                                Hintergrund

                                                                                                                                                                                                                Energieleitbild eines
                                                                                                                                                                                                                Pharmakonzerns
                                                                                                                                                                                                                An den beiden Standorten Basel und Kaiseraugst erreicht der
                                                                                                                                                                                                                Energieverbrauch des Pharmaunternehmens F. Hoffmann-
                                                                                                                                                                                                                La Roche AG einschliesslich zugemieteter Areale die Grössenord-
                                                                                                                                                                                                                nung von 1 600 000 GJ pro Jahr. Das entspricht in etwa dem
                                                                                                                                                                                                                Energieverbrauch einer Kleinstadt mit 30 000 Einwohnern.
                                                                                                                                                                                                                Wie Udo Bäckert, Leiter Technik Roche-Standort Basel, erklärt,
                                                                                                                                                                                                                entfallen davon 52 Prozent auf fossile Brennstoffe, 16 Prozent auf
                                                                                                                                                                                                                fossile Treibstoffe und 32 Prozent auf Strom. Das waren im Jahr
                                                                                                                                                                                                                2005 insgesamt 850 000 GJ fossile Brennstoffe und 500 000 GJ
                                                                                                                                                                                                                Strom. Gemäss dem Energieleitbild des Unternehmens soll die
                                                                                                                                                                                                                Energie­effizienz, d.h. der Energieverbrauch pro Mitarbeiter bis
                                                                                                                                                                                                                2020 gegenüber 2005 um 35 Prozent gesenkt werden. Bei den
                                                                                                                                                                                                                fossilen Brennstoffen soll der Verbrauch gar um 50 Prozent
                                                                                                                                                                                                                zurückgehen. Dabei wird der Anteil nachhaltiger Energien von 25 auf
                                                                                                                                                                                                                40 Prozent gesteigert. Die jährlichen CO2-Emissionen, die 2005
                                                                                                                                                                                                                noch 73 000 t betrugen, sollen im gleichen Zeitraum um 30 Prozent
                                                                                                                                                                                                                auf 21 000 t/a gesenkt werden. Diese Ziele werden gemäss Bäckert
                                                                                                                                                                                                                durch d­ rastische Reduktion des Verbrauchs nichtnachhaltiger
                                                                                                                                                                                                                Energien und der CO2-Emissionen erreicht werden. Mit dem Einsatz
                                                                                                                                                                                                                innovativer Techniken verschiebt sich der Bedarf von der Prozess- zur
                                                                                                                                                                                                                Klimawärme, also von Prozessdampf und Kühlsole zu Klimakälte und
                                                                                                                                                                                                                Klimawärme. Bereits sind auch energieeffiziente Klimasysteme in
                                                                                                                                                                                                                erneuerte Gebäude installiert worden.
                                                                                                                                                                                                                   Durch die getroffenen Massnahmen kann der Dampfbedarf, für
                                                                                                                                                                                                                dessen Erzeugung vor 2005 noch jährlich 16,5 Millionen m3 Erdgas
                                                                                                                                                                                                                benötigt worden sind, auf ein Drittel gesenkt werden. Die Innovation
                                                                                                                                                                                                                liegt beim Einsatz von Alternativen: Es sind neue Technologien für
                                                                                                                                                                                                                das 40-Grad-Wärmenetz verfügbar, mehr Klimawärme – weniger
                                                                                                                                                                                                                Prozessdampf, neue Kälteanlagen sowie Investitionen in neue
                                                                                                                                                                                                                Gross-Kälteanlagen wegen dem Ausstieg aus klimaschädigenden
                                                                                                                                                                                                                Substanzen («FCKW»).

                                                                                                                                                                                                                Energieziele 2020 durch WP und WKK
                                                                                                                                                                                                                Die Abwärmenutzung mit Wärmepumpe reduziert zwar den Erdgas-
     Ein Blick auf die Roche-Baustelle am Rhein in Basel zeigt: Die Arbeiten kommen gut voran und haben im Februar die 100 m-Marke                                                                              verbrauch, erhöht aber den Strombedarf. Gemäss Udo Bäckert steigt
     geknackt. Der Terminplan und die Kosten von rund 550 Millionen Franken können voraussichtlich eingehalten werden.
                                                                                                                                                                                                                der Stromverbrauch auf dem Roche-Areal in Basel bis 2020 jährlich
                                                                                                                                                                                                                um 50 TJ auf 490 TJ an, anderseits geht der Erdgasverbrauch um
                                                                                                                                                                                                                300 TJ auf 280 TJ/a zurück. Strom ist neben Erdgas der wichtigste
                                                                                                                                                                                                                Energieträger. Als jährliche Beschaffungskosten werden gemäss den
                                                                                                                                                                                                                Angaben von Bäckert für Strom 13 Millionen Franken und für Erdgas
        für eine Reduktion des Energiebedarfs      ausgeführt. Diese Konstruktion zeichnet       des Lichts bei Nichtbelegung. Das Hei-                             sorgung erfolgt durch Nutzung von Areal-
                                                                                                                                                                                                                7 Millionen Franken ausgegeben. Um die Energiekosten reduzieren
     diesem Projekt ein limitierter Glasanteil     sich durch einen reduzierten Reinigungsauf-   zungs-, Klima- und Lüftungskonzept                                 abwärme zum Heizen, durch Grund-
                                                                                                                                                                                                                zu können, wird der Einsatz innovativer Techniken vorangetrieben.
     der Fassade von 60 Prozent mit effektivem     wand, einen hocheffizienten Sonnenschutz      basiert auf Heiz-/Kühldecken für Nieder-                           wassernutzung zum Kühlen, durch Wär-
                                                                                                                                                                                                                Dazu gehört die Eigenstromproduktion mit einem Gasmotor von
     Sonnenschutz zugrunde gelegt. Als wei-        bei gleichzeitig guter Durchsicht sowie       temperatur-Heizung sowie auf Grundwas-                             merückgewinnung sowie durch Wärme-
     tere Kriterien dazu nennt Udo Bäckert, Lei-   durch eine zehnjährige Systemgarantie aus.    serkühlung. Es arbeitet mit Quelllüftung                           pumpen zur Warmwassererzeugung. Ein         MWM und Abwärmenutzung sowie mit Wärme-Kraft-Kopplung.
     ter Technik des Roche-Standorts Basel:                                                      sowie effizienter Wärmerückgewinnung in                            energieeffizienter Betrieb wird durch       Dieses technische Gesamtkonzept ist auch wirtschaftlich interessant,
     eine gut- isolierte Gebäudehülle und im       Prinzip von Heiz- und Kühldecken              den Monoblöcken und mit Präsenzmelder,                             ein bilanzierfähiges Energiemesskonzept     lassen sich doch durch den kombinierten Einsatz von WP und
     Bereich der Lichtoptimierung eine Nut-        Die LED-Grundbeleuchtung gewährleis-          um die Luftwechselrate an die aktuelle Be-                         sichergestellt, um eine Betriebsoptimie-    WKK bei Roche 4 bis 5 Millionen Franken pro Jahr einsparen, und
     zung von Tageslicht, LED-Beleuchtung,         tet die bestmögliche Tages­lichtnutzung so-   legung anzupassen. Die Luftgeschwindig-                            rung nach dem Bezug des Gebäudes zu         die Versorgungs-sicherheit kritischer Prozesse kann sichergestellt
     Konstantlichtregelung sowie Präsenzmel-       wie ein energieeffizientes Beleuchtungs-      keiten und Druckverluste in Kanälen und                            ermöglichen.                                werden. Damit kann bis 2020 eine Verbesserung der Energieeffizienz
                                                                                                                                              Foto: Curt M. Mayer

     der für Licht, Lüften, Heizen und Kühlen.     konzept mit direkter Grundbeleuchtung         Monoblöcken sind laut Bäckert gemäss der                              Zur Erreichung des Minergie-Standards    um 35 Prozent erreicht werden. Optimiert wird auch die Ökobilanz,
        Als innovative Gebäudehülle wird eine      durch hocheffiziente LED 300 lx, durch        K18-Direktive ausgelegt. Hinzu kommen                              sind drei Anforderungen zu erfüllen:        vor allem durch die um 21 000 t/a reduzierten CO2-Emissionen. Trotz
     Closed-Cavity-Fassade mit einem U-Wert        eine LED-Tischlampe 200 lx und eine Kon-      energieeffiziente Ventilatoren und Elek-                           Qualität der Gebäudehülle, Primärenergie-   Standortentwicklung ergeben sich zudem wesentliche Einsparungen
     von 0,7 W/m2K und einem g-Wert von 0,28       stantlichtregelung sowie eine Abschaltung     tromotoren. Die nachhaltige Energiever-                            kennzahl und effiziente Beleuchtung. Als    für Strom und Gas.

28   Haustech 3/2014                                                                                                                                                                                                                                              3/2014 Haustech       29
Energieeffizienz beim Roche-Turm Basel - Markt - Hauser Automatic SA
Markt
                                                                                                                 Beteiligte Firmen
                                                                                                                 Bauherrschaft
                                                                                                                 F. Hoffmann-La Roche AG
                                                                                                                 Architekten
                                                                                                                 Herzog & de Meuron AG
                                                                                                                 Generalplaner
                                                                                                                 Drees + Sommer GmbH
                                                                                                                 Baumeisterarbeiten
                                                                                                                 Marti Bauunternehmung AG,
                                                                                                                 Fassade
                                                                                                                 Josef Gartner GmbH
                                                                                                                 Stark- und Schwachstrom
                                                                                                                 Etavis Kriegel + Schaffner AG
                                                                                                                 Lüftung
                                                                                                                 Alpiq In Tec West AG
                                                                                                                 Systemkühldecken
                                                                                                                 Peuckert GmbH
                                                                                                                 Aufzüge/Hebebühnen
                                                                                                                 Schindler Aufzüge AG
                                                                                                                 Heizung, Kälte, Sanitär
                                                                                                                 Arge Alltech Installationen AG,
                                                                                                                 Rosenmund Haustechnik AG,
                                                                                                                 Alpiq In Tec West AG
                                                                                                                 Gebäudeautomation
                                                                                                                 Sauter Building Control AG
                                                                                                                 Grossküchen
                                                                                                                 Schmocker AG
                                                                                                                 Gewerbliche Kälte
                                                                                                                 Carrier Kältetechnik AG

     Als innovative Gebäudehülle wird eine Closed-Cavity-Fassade ausgeführt. Parallel zum                        Stromversorgung NS-HV
     Rohbau läuft bereits die Fassadenmontage in den unteren Geschossen.                                         Siemens AG

         Green Building erreicht der Bau 1 Werte,      sen, und in den Untergeschossen werden        überflügelt haben. Bis zur Fertigstellung
     die deutlich unter dem Minergie-Standard          Abwasserleitungen und andere Installa-        des Rohbaus dauert es allerdings noch bis
     liegen und setzt neue Massstäbe bezüglich         tionen eingebaut.                             Ende 2014. Im September 2015 sollen der
     Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei              Die gesamte Betonkubatur besitzt ein       Bezug und die Einweihung stattfinden.
     gleichzeitig sehr hoher Raumluftqualität.         Volumen von 55 000 m3 und wird auf der
                                                       Baustellenanlage produziert. Davon ist rund   Aufzug mit Energierückgewinnung
     Rohbauablauf im 14-Tage-Takt                      die Hälfte bereits verbaut. An Bewehrungs-    Für den Zugang zu den bis zu 2000 Ar-
     Seit dem Frühling 2012 wächst der Rohbau          stahl sind 12 000 t erforderlich. Mitte No-   beitsplätzen werden im Roche-Hochhaus
     für das neue Roche-Hauptgebäude. Mit              vember war im Rohbau die Höhenmarke           14 Hochleistungsaufzüge von Schindler
     178 m Höhe und 41 Obergeschossen wird             von 80 m erreicht. Der Terminplan und der     mit dem neuesten Verkehrsmanagement-
     der Bau 1 das höchste Gebäude in der gan-         Kostenumfang von 550 Millionen Franken        system ausgestattet. Der Lifttyp 7000 ist spe-
     zen Schweiz sein. Das stellt an die mit der       können voraussichtlich eingehalten werden.    ziell für diesen Gebäudetypus entwickelt
     Rohbauausführung betraute Bauunterneh-                                                          und bereits in zahlreichen Hochhäusern
     mung Marti AG höchste logistische und             Bald sind 100 m Höhe erreicht                 weltweit installiert worden. Er verbindet
     bautechnische Anforderungen.                      Nach dem Baubeginn für das höchste Ge-        höchste Transportleistung mit Energie-
        Die Arbeiten werden unter Einsatz einer        bäude der Schweiz im März 2011 ist der        effizienz, indem ein Energierückgewin-
     Kletterschalung mit Windschutzschild von          Roche-Turm Bau 1 nach der Ausführung          nungssystem überschüssigen Strom ins
     170 Mitarbeitenden ausgeführt. So wächst          der 20 m tiefen Untergeschosse stetig nach    Gebäudenetz zurückspeist und damit zur
     der Turm alle zwei Wochen um ein Stock-           oben gewachsen. Als wichtiger Meilen-         positiven Energiebilanz beiträgt. Für die
                                                                                                                                                      Foto: Curt M. Mayer

     werk von 4 m in die Höhe. Gesamthaft              stein wurde im Februar die 100-Meter-         Erkennung der Passagierströme und deren
     arbeiten zurzeit täglich rund 300 Beschäf-        Marke erreicht. Geht es nach Fahrplan         Einbezug ins Verkehrsmanagementsystem
     tigte auf der Baustelle. Bereits läuft auch die   weiter, werden die Basler im Frühling die     kommt die Port-Technologie von Schindler
     Fassadenmontage in den unteren Geschos-           126 m Höhe des Prime Tower der Zürcher        zum Einsatz.

30   Haustech 3/2014
Energieeffizienz beim Roche-Turm Basel - Markt - Hauser Automatic SA
Sie können auch lesen