Entdeckungstour am Keno Hill - GESCHICHTEN AUS EINER SILBERBERGBAUREGION
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Inhalt In dieser Broschüre beschriebene Wege: Willkommen am Keno Hill, S. 1 Signpost Road, S. 5 Lightning Creek-Weg, S. 15 So kommen Sie hierher: Der Silver Trail Highway, S. 2 Butterfly-Weg, S. 11 Gambler Gulch-Weg, S. 20 Keno City – gestern und heute, S. 4 Silver Basin-Weg, S. 12 Keno 700-Weg, S. 21 Beringia und Vergletscherung, S. 6 Monument-Weg, S. 13 Mount Hinton, S. 25 Nacho Nyak Dun: „Die Menschen am großen Fluss“, S. 8 Wandern auf dem Höhenzug des Keno Hill, S. 10 Signpost Road: 10,5 km langer, steiler Anstieg Goldtagebau – Die Suche nach dem gelben Metall!, S. 14 zum Gipfel Ein Silbervorkommen von Weltrang, S. 16 Am Gipfel des Keno Hill: Geologie, S. 22 Butterfly-Weg: Wanderung in einem Mineralisierung, S. 23 Schmetterlingslebensraum Silver Basin-Weg: Wanderung mit Ausblicken über das Keno-Ladue-Tal und zum Silver Basin ©2004, Yukon Development Corporation Gulch Telefon: (867) 393-5300 Monument-Weg: Wanderung auf dem Kamm Produktion: K-L Services, Whitehorse, Yukon mit Blick über die alte Anlage des Keno 700- Bergwerkes Übersetzung aus dem Englischen: TransGerman Communications, Whitehorse, Yukon Lightning Creek-Weg: Wanderung, die bis zum McMillan Gulch fortgesetzt werden kann Diese Broschüre wurde von Yukon Development zur Förderung des Gemeinwohls produziert. Es wurden Gambler Gulch-Weg: Wanderung zum Gambler alle erforderlichen Bemühungen angestellt, um Claim und der verlassenen Ortschaft Wernecke; exakte Informationen zu veröffentlichen. Wir freuen kann zur Tageswanderung ausgedehnt werden uns ausdrücklich über Verbesserungsvorschläge Keno 700-Weg: Wanderung zu einem alten für zukünftige Auflagen. DIE BENÜTZUNG Bergwerk mit Blick auf die Gustavus-Berge DER BESCHRIEBENEN GEGEND ERFOLGT AUSDRÜCKLICH AUF EIGENE GEFAHR . Mount Hinton: In dieser Reihe örtlicher, deutschsprachiger Führer Sourdough Hill-Weg: Wanderung, die bis zum sind auch erschienen: Wandern rund um Whitehorse, Die Südgipfel von Mount Hinton fortgesetzt werden Fischleiter von Whitehorse entdecken, und Whitehorse von kann oben gesehen. Bunker Hill-Weg: Wanderung von Keno City zum Als Querverweis zu dieser Broschüre benutzen Sie Nordgipfel von Mount Hinton. bitte: K-L Services, 2004. Entdeckungstour am Keno Hill. Geschichten aus einer Silberbergbauregion. Yukon Weitere Informationen: Development Corporation, 25 Seiten Gaffin, Jane. Cashing In. Word Pro, Whitehorse, 1980. Alle Fotos © die jeweils angegebenen Fotografen Kindle, E.D. Geology, Keno Hill, Commission géologique Umschlagfotografien: Insa Schultenkotter (Hund du Canada, carte 1105A, 1962. am Keno 700-Weg, Hütten im Gambler Gulch), LeBarge, W., Bond, J.D. et F.J.M. Hein. Placer gold Bruce Bennett (Schmetterling), Peter Long (Elch deposits of the Mayo area, central Yukon. Division des am Sourdough Hill, Loren am Keno 700-Bergwerk, services géologiques et d’exploration, région du Yukon, Wanderer am Silver Basin-Weg, Mountain Club-moss, Lycopodium selago) ministère des Affaires indiennes et du Nord canadien, bulletin 13, 2002. Danke an… Lipovsky, P., Bond, J. et W. LeBarge. Mayo area placer activity map. Division des services géologiques et Bruce Bennett, Barbara Bergmann, Jeff Bond, d’exploration, région du Yukon, ministère des Affaires Steve Buyck, Marilyn Dobbin-White, Doug Eaton, indiennes et du Nord canadien, dossier public 2001-31, Diane Emond, Libby Gunn, Greg Hare, Lillian Loponen, 2001. Laurie MacFeeters, Mike Mancini, Mike Phillips, Sally Robinson, Charlie Roots, Nerissa Rosetti, Mayo Historical Society. Gold & Galena. 1990. Insa Schultenkotter, Sonia Stangee, Sam Wallingham McTaggart, K.C. The geology of Keno and Galena hills, territoire du Yukon, Commission géologique du Canada, Active Living ist eine Lebensweise, die bulletin 58, 1960. körperliche Aktivitäten hoch einstuft und in den Lebensalltag integriert. Die Recreation Pielou, E.C. After the Ice Age. University of Chicago Press, and Parks Association of the Yukon fordert 1991. Yukoner auf, jeden Tag aktiv zu sein! Weitere Yukon. Ministère de l’Énergie, des Mines et des Informationen und Inspirationen erhalten Sie unter Ressources. 105M/14/quartz claims, Mayo Mining District, 867-668-2328. 2003. Whitehorse, gouvernement du Yukon. Also published in English and French. Yukon. Ministère des Richesses renouvelables. Guide d’observation de la faune du Yukon, Whitehorse, Publié aussi en français et en anglais. gouvernement du Yukon, 2002.
Willkommen am Keno Hill D ie Gegend um Keno Hill, gelegen Geschichte unbeschadet. Es ist gesetzwidrig, in den Bergen des Zentral-Yukon, Gegenstände zu entfernen. Alle Fundstücke beheimatete einst eines der größten sind Zeugen der Bergbaugeschichte Kenos. Silbervorkommen der Erde. Die vielen Wege Die Einwohner von Keno heißen alle Besucher und Pfade, ursprünglich von den Bergwerken herzlich willkommen und bitten Sie, keine angelegt, werden heute gerne von erfah- Abfälle zurückzulassen. renen Wanderern, Mountainbikern und SICHERHEIT: Bitte halten Sie sich von alten Wintersportenthusiasten genutzt. Bergwerksanlagen fern. Alte Schächte sind Aufgrund seiner Höhe (1.848 m ü.NN) und oft kaum erkennbar, tief, und unverschlossen. Lage war der Gipfel des Keno Hill während Stützpfosten können verrottet sein und ohne der letzten Eiszeit nicht von Gletschern über- Vorwarnung nachgeben. zogen. Verwandte von Pflanzen und Insekten Nähern sie sich Steilabbrüchen sehr vor- (inklusive Schmetterlingen), die während der sichtig. Steine sind oft lose und bröckeln leicht letzten Eiszeit hier heimisch waren, besiedeln ab. Schneefelder sind vereist und können sehr heute die alpinen Wiesen. steil und gefährlich sein. Diese Gegend besucht man am besten Benutzen Sie die alten Bergbaustraßen mit im Spätfrühling oder Frühsommer, wenn Vorsicht. Diese Straßen werden nicht unter- die Sonne lange am Himmel steht und halten und sind oft überwuchert. An manchen zu Nachtwanderungen einlädt. Es ist ein Stellen sind die Straßen kaum erkennbar und wahrer Genuss, nach Sonnenuntergang dem führen durch Weiden- und Erlengebüsche. Vogelgesang zu lauschen. Auswaschungen, Erdrutsche, RESPEKT: Alpine Ökosysteme sind sehr Wasseraustritte, Eis, Schlamm und andere empfindlich und können leicht gestört Gefahrenstellen gibt es häufig. Bedenken Sie, werden. Bleiben Sie auf den Wegen und dass es in Keno keinen Rettungsdienst gibt. Pfaden, um Bodenbrüter und Pflanzen zu Benutzen Sie gesunden Menschenverstand. schützen. Blumen sind Nahrungsquelle für Informieren Sie andere Personen über Ihr Schmetterlinge und andere Wanderer nach Ausflugsziel und geplante Rückkehrzeit. Ihnen erfreuen sich ebenfalls gerne an der Sie befinden sich hier in der Wildnis. Vegetation. Führen Sie Ihre Vierbeiner an der Seien Sie aufmerksam, machen Sie Lärm und Leine, um die Wildtiere nicht zu beunruhigen bleiben Sie wo möglich in offenen Gebieten, – Hunde sind für die langsamen Murmeltiere um Bären nicht unangenehm zu überraschen. ein unbekannter Feind. Das Mayo Renewable Resource Council Viele Pfade führen zu alten Gebäuden und ist an Ihren Tierbeobachtungen, insbesondere Relikten. Bitte lassen Sie diese Zeugnisse der von Karibus, sehr interessiert. Das letzte existierende Gebäude des Sheep Camp-Bergwerkes, erbaut in den 20er Jahren. Insa Schultenkotter 1
So kommen Sie hierher: Der Silver Trail Highway D er 112 km lange Silver Trail Highway Abzweigung zum 5 MW-Wasserkraftwerk von führt von Stewart Crossing nach Keno Yukon Energy. Die 1952 erbaute Anlage lieferte City am Fuß des Keno Hill. Bekannt als einst Strom für die Silberbergwerke in Keno und Silver Trail befindet sich Highway 11 im traditio- Elsa. Heutzutage verbindet eine Stromleitung nellen Gebiet der Nacho Nyak Dun-Ureinwohner, den Staudamm mit Dawson City. (Am Tor der einer Gegend mit sensationeller Landschaft, die Anlage gibt es keine Wendemöglichkeit.) zum Wandern, Angeln, Beerensammeln und Am Five Mile Lake Campground gibt Campen einlädt. es ein Picknickgelände, Bademöglichkeit, Bootsrampe und einen Wanderweg um den Der Silver Trail beginnt an der Klondike See. Der Campground befindet sich einen Highway-Brücke über den Stewart River. halben Kilometer nach der Abzweigung Die Straße hat festen Fahrbahnbelag und zum Wasserkraftwerk. Von hier aus führt der ermöglicht von etlichen Rastplätzen Ausblicke Highway als gut unterhaltene Schotterstraße auf den Stewart River und Eisfelder. In den weiter. Besucherzentren finden Sie weiterführende Bei Halfway Lakes stoßen Sie auf Broschüren wie Yukon’s Wildlife Viewing Guide ein typisches Beispiel des „betrunkenen und It’s all on the Silver Trail. Waldes“ (engl: drunken forest) – auftauender Permafrostboden bringt die Bäume auf ihm aus In der Ortschaft Mayo gibt es Benzin und der Senkrechten und lässt sie in verschiedenste Propangas, Motels, Restaurants, ein Postamt, Richtungen ragen. Tiefe Moosauflagen und staatlichen Alkoholladen, Lebensmittelgeschäft, Sträucher wie Grönländischer Sumpfporst und Recycling Centre, Schwimmbad, Krähenbeerenblättrige Bergheide schirmen den Krankenstation, Polizeistation, Flugplatz und Boden von der Sonneneinstrahlung ab. Wenn Wasserflugplatz. die Schutzvegetation beschädigt wird, beginnt Im Binet House Interpretive Centre (geöffnet der Boden zu tauen. nur im Sommer) finden Sie eine Sammlung his- Mit 1.839 m Höhe ist Mount Haldane ein torischer Fotografien, allgemeine Informationen, beeindruckender Gipfel. Eine Wanderung auf eine dreidimensionale Karte der Umgebung den Berg können sie an der Zufahrtsstraße und ein großes Exponat über die Geologie und auf der Westseite des Highways kurz vor dem den Bergbau in der Region. Hier ist auch die Rasthaus am See beginnen. Vom Highway bis Broschüre Mayo Historical Buildings Walking zum Parkplatz sind 2 km. Der Wanderweg Tour erhältlich. schlängelt sich auf der Ostseite des Berges Nach Mayo gibt es keine Tankstellen oder hoch und führt zu einem Sattel südlich des Lebensmittelgeschäfte. Bitte versorgen Sie sich Hauptgipfels. Bis hierher sind 7,5 km. Der vor der Weiterfahrt mit allem Nötigen. Weg führt auf einem felsigen Bergrücken einen 5 km außerhalb von Mayo endet der Kilometer weiter bis zum Gipfel. Entlang des feste Fahrbahnbelag unmittelbar nach der Wanderweges gibt es mehrere Picknicktische, Hanson Lake-Weg Keno Hill Elsa Asphaltbelag Mt. Keno City Old d Schotterbelag Haldane oa Crow kR er Halfway r ee Riv Lakes Duncan C s ten N ue er KO Riv Mayo Q o YU May Mc Five Mile Lake Lake Dawson 11 Keno City il Stewart Mayo nach Tra Mayo Stewa N ver rt R Crossing Dawson Sil ive W O Beaver City 11 r Moose Calving Creek Kl on Key Habitat S 2 dik Area 2 Hi e 0 16 32 Whitehorse gh Watson wa y Stewart Crossing km 2 Lake nach Whitehorse
Mount Haldane die auf kürzeren Wanderungen erreicht werden können. (Empfehlenswert hierzu ist die Broschüre Climb Mount Haldane) Kurz vor Elsa überquert die Straße bei Wareham Lake Kilometer 93 auf einer hohen Dammschüttung den Galena Creek. Das erste Galenit (engl: Galena – ein Blei-Silber-Mineral) in dieser Peter Long Gegend wurde 1903 am Fuße des Galena Hill gefunden. Einer der ersten Schächte ist am Eingang zum nahegelegenen Canyon, flussauf Die Duncan Creek Road ist eine zweite der Straße sichtbar. Möglichkeit, um von Keno City zurück nach Elsa, die Ansiedlung der United Keno Hill Mayo zu gelangen. Sie sollten im Museum Mine wurde 1989 stillgelegt und ist für die in Keno den aktuellen Zustand dieser Öffentlichkeit gesperrt. Nur einige Instandhalt- ungsangestellte leben hier. Schotterstraße erfragen. In den frühen Tagen Etwa 5 km nördlich von Elsa zweigt der des Bergbaus wurde auf dieser Straße Silbererz Hanson Lake-Weg nach Norden ab. Diese in Pferdekutschen transportiert. raue, enge Straße hat mehrere steile Anstiege Entlang dieser Straße, etwa 5 km von Keno und ist am besten für Pick-Up Trucks und entfernt, können Sie eine kurze Wanderung Allradfahrzeuge geeignet. Im Westen, etwa unternehmen. Der Pfad überquert einen Bach 9 km entfernt, liegt Haldane Lake. Auf einer und bietet schließlich einen guten Blick auf den Schneise können Sie relativ leicht zum Südende Duncan Creek Canyon, wo der Gustaveson- des Sees gelangen. Dieser See wird gelegentlich Goldfund gemacht wurde. mit Regenbogenforellen besetzt. Kurz vor der Abzweigung zum Mayo Lake befindet sich eine Goldmine im Familienbetrieb Eine Reihe unbenannter Fahrspuren entlang – Duncan Creek GoldDusters. Geführte Touren des Highways führt zu abgelegenen Seen der Mine und Goldwaschen werden hier ange- und Flüssen. Sie können zum McQuesten boten. Lake oder zum Oberlauf des Beaver River, Am Mayo Lake können Sie angeln, der in den Stewart River mündet, pad- Bootfahren und Beeren sammeln. Hier bietet deln. „Wildnis-Outfitter“ bieten Touren sich auch ein guter Blick auf den Damm am zu Pferd in die Einzugsgebiete des Wind-, Ausfluss des Mayo Lake. Dieser Damm ist Teil Snake- und Bonnet Plume River an. Diese des flussab gelegenen Wasserkraftwerkes. Gegend wird häufig von Motorschlitten- und Am Zusammentreffen mit dem Silver Trail Hundeschlittenexpeditionen frequentiert. endet die Duncan Creek Road. Mayo Landing war der Umschlagsplatz für Silbererz, welches hier auf Flussdampfer umgeladen wurde. Yukon Archives, William S. Hare Coll., Vol. 1, #6642 3
Keno City – gestern und heute V on seinen Anfängen als ein Umschlag– sanken in den 40er Jahren. 1941 verunglückte platz an einer Bergbaustraße im Jahr der brillante Geologe und Manager eines 1919 entwickelte sich Keno schnell zu Bergwerkes, Livingstone Wernecke, bei einem einem Versorgungs- und Erholungszentrum. Flugzeugabsturz tödlich, was zur Schließung des Ein Hotel und Ställe wurden errichtet und großen Treadwell Yukon-Bergwerkes führte. einige Blockhütten wurden vom Duncan Creek 1947 wurde United Keno Hill Mines nach Keno gebracht. Im Jahr 1922 wurde die Ltd. eröffnet. In den späten 50er Jahren Ortschaft offiziell zur Stadt erhoben und hatte war dieses Bergwerk unter Nordamerikas neben einem Postamt auch einen staatlichen Silberproduzenten auf Platz zwei und weltweit Alkoholladen. auf Platz vier angewachsen. Das Bergwerk war Keno City diente als Zentrum für bis 1989 in Betrieb. Bergarbeiter, Fallensteller, Jäger, Prospektoren Während Keno und Elsa 1980 über und Ureinwohner. An den Wochenenden 600 Einwohner hatten, leben heute in Keno nur kamen die hart arbeitenden Grubenarbeiter etwa 20 Einwohner, die sich zum Großteil als in die Stadt, um ausgiebig dem Glückspiel zu Künstler und Outdoorenthusiasten betätigen. frönen. Selbstgebrannter Whisky, Glücksspiel, Keno dient weiterhin als Ausgangspunkt für Prostitution und Raufereien waren in den 20er Bodenschatzsuche und Erholung. und 30er Jahren und auch wieder nach dem Im Keno City Museum erhalten Sie die zweiten Weltkrieg in den 50er Jahren an der Broschüre Keno City Historical Buildings Walking Tagesordnung. Tour. Der Wohlstadt Kenos stieg und fiel mit den Silberbergwerken. Die kanadischen Silberpreise Das Keno City Mining Museum ist in einer Tanzhalle aus den 20er Jahren untergebracht. Zu sehen sind hier eine Fülle von Bergbauwerkzeugen sowie Fundstücke aus den umliegenden Bergwerksorten. Yukon Archives, William S. Hare Coll.,#6838 Museum 4
Signpost Road Die Straße zum Wegweiser E ine Fahrt zum Wegweiser (engl.: signpost) auf dem Gipfel des Keno Hill belohnt Sie mit einem atemberaubenden Panoramablick. Die Straße steigt sehr schnell und bietet zahlreiche Ausblicke auf die Täler. Ab Kilometer sieben wird die Straße flacher und verläuft über der Baumgrenze durch alpine Hochlagen mit Blick auf das McQuesten Tal und die Ogilvie- und Wernecke-Berge. Diese 10,5 km lange Schotterstraße eignet sich nicht für große Wohnmobile und Fahrzeuge mit Anhänger. Die Straße hat enge Kurven und keinerlei Ausweichstellen, dafür jedoch Wendemöglichkeit am Gipfel. Fragen Sie im Museum nach den aktuellen Straßenbedingungen. Auf dem Gipfel, hoch über dem Faro Gulch, befindet sich der Signpost. United Keno Hill Mines stiftete den ersten Wegweiser (Bild rechts) im Jahr 1956, anlässlich des Besuches einer Reihe von Wissenschaftlern während des „Internationalen Jahres der Geophysik“. Die einzelnen Schilder zeigen die Entfernung zu den Heimatstädten der Teilnehmer des Treffens. Joseph Moucha 1989 wurde der neue Wegweiser errichtet. In dieser Gegend bestehen gute Möglichkeiten, auf Murmeltiere zu stoßen – halten Sie Ihre Augen offen! Peter Long (2 Fotos) Die DREHKIEFER (Pinus contorta var. latifolia) unterscheidet sich von der Fichte durch ihre Nadeln, die paarweise angeordnet sind und an Pinzetten erinnern. In der subalpinen Zone haben diese Kiefern im Gegensatz zu in den Tieflagen wachsenden Artgenossen, glatte Rinde und ihre Nadeln sind oft dreiständig. Nördlich von Wareham Lake sind Drehkiefern nur vereinzelt anzutreffen, obwohl sich diese Baumart langsam nach Norden ausbreitet. Auf Keno Hill gibt es nur eine einzige Kiefer (Bild links), etwa sechs Kilometer vom Signpost entfernt. WILDER KNÖTERICH (Polygonum alaskanum). Dieser Strauch (Bild rechts) mit seinen kleinen grünweißen Blüten ist ein Pioniergewächs, das gerne auf gestörten Standorten wächst und somit oft an Straßenrändern und Flussufern anzutreffen ist. Seine jungen Stiele und Blätter sind essbar. Wilder Knöterich ist in den vormals unvergletscherten Gebieten Alaskas und des Yukon weit verbreitet, hat sein Wuchsgebiet aber seit dem Rückzug der Gletscher kaum vergrößert. Bei Kilometer fünf an der Signpost Road gibt es einige Knöterichvorkommen. 5
Beringia und Vergletscherung A m Signpost auf dem Gipfel von Keno ARKTISCHER Heutige Landmasse Hill öffnet sich der Blick über das OZEAN Beringias Küste, exponierter Meeresboden Gletscher des Pleistozän McQuesten und das Keno-Ladue Tal R. und auf die Berge des Yukon Plateaus im Indig irka Yukon Hintergrund. aR . Kolym Der Keno Hill befindet sich in der Ökoregion Chukchisee ße „Yukon Plateau – North“. Im Süden wird diese ARCTIC CI R. . nR RCLE gstra k on Alaska olo Sibirien Yu Region vom Tintina Graben (engl.: Tintina Om Berin Anadyr R. Trench), einer alten Spalte, in der Geologen Beringsee Spuren von sieben verschiedenen Eiszeiten gefunden haben, begrenzt. Große Flüsse wie der Pelly, Ross, Macmillan, Stewart, Hess, PAZIFIK McQuesten und Klondike River entwässern das 0 500 km Plateau und folgen dem Tintina Graben zumind- Die McConnell Eiszeit in Beringia. D. Hopkins et al (eds.) est ein Teilstück, bevor sie sich in den Yukon Paleoecology of Beringia, Academic Press, New York, 1982 ergießen. Ihre vormals vergletscherten Täler damals eine bis zu 1.200 km breite „Landbrücke“ beheimaten mehrere bedeutsame Feuchtgebiete. zwischen Nordamerika und Asien. Ostrussland, Leben auf einer Insel Alaska, der Yukon und die Northwest-Territories Zu Zeiten, als Eisfelder weite Teile bildeten eine neue, als Beringia bekannte, Nordamerikas und Europas überzogen, waren Landmasse. riesige Wassermengen in Form von Eis auf den Die enormen kontinentalen Eisfelder, die Kontinenten gespeichert. Die Meeresspiegel einen Großteil der nördlichen Hemisphäre lagen zur gleichen Zeit etwa 150 Meter niedriger überzogen bildeten eine Barriere zwischen als heute und ein großer Teil der Beringsee war Beringia und den übrigen Teilen Nordamerikas trocken gelegt. Der heutige Meeresboden bildete und Asiens. Grün/Weiss: Reid/McConnell-Vergletscherung; braun: unvergletscherte Gebiete, Höhenlagen; die grauen Linien und Pfeile zeigen den Verlauf der Eisbewegungen; schwarze Linien: maximale Ausbreitung der Eisfelder. Nach Lipovsky et al, 2001, OF 2001-31, Mayo area placer activity map 3500 6000 0 6000 00 00 5 4000 35 00 4000 4500 55 35 50 55 00 35 DAVIDSON 00 00 55 00 Mount 00 4500 Mount 550 40 5500 Cameron 6000 Patterson 0 6000 0 45 RANGE 500 0 450 3500 350 00 0 00 Potato 4000 35 3500 km 4500 0 10 400 00 00 0 40 Hills 0 600 300 350 0 40 0 0 4500 0 600 4500 55 600 0 5500 350 0 r 00 400 4500 0 000 60 0 45 ve 4000 00 5000 55 50 3000 0 4000 3500 0 3000 450 30 00 Ri 45 0 5000 00 35 Keno 00 00 5500 40 00 2500 2500 00 PATTERSON 45 40 0 00 40 5500 00 00 LL 60 00 Chris RANGE 35 30 HI 4500 4500 tal Ck 30 RS 35 00 00 BE 0 0 ith 3500 M Keno55500 Hill 00 4000 HA 00 4000 25 3500 C 3500 40 Fa ten 0 0 350 ues 2500 g k McQ ll Lightnin 4000C ue Hi Lad 35 2000 3000 00 na 450 ale 00 0 5000 00 Mount Cr 300 45 0 5500 ton G ee Mount H50in n Haldane 600 11 0 k a 300 0 00 c n 45 600 25 00 0 u 0 350 00 35 5000 GUSTAVUS 00 0 D 3000 30 400 00 30 0 30 0 R 550A N G E 3000 50 s 0 5000 4000 3500 00 ill e 00 5000 H eav 00 0 Mount Albert 4000 5500 20 250 00 4500 45 l 0 00 40 40 C 40 00 3500 n 00 3000 Va 45 0 450 LAKE 4000 40 00 00 45 2500 MAYO 400 0 5000 00 00 40 3500 35 er 45 00 4000 iv 45 0 00 R 550 30 3000 00 5000 0 250 350 Ja 300 0 4500 45 4000 3500 Minto ne 4000 00 0 0 t 5000 300 30 00 Lake 3500 La 35 00 4000 3500 k e o 3500 3000 4000 May 3000 0 0 25 300 3500 0 2000 Duncan Creek Road 30 0 0 RIVER 4500 3500 25 0 400 00 5000 3500 3000 STEWART 3000 Mayo 0 250 3000 6 00 4000 20 20 2500 00 00 3000 40
Keno Hill lag am Rande der Eisfelder. Zum ca. 300.000 Jahren) und McConnell-Eiszeit (vor Höhepunkt der letzten Eiszeit ragten die umlie- 25.000 bis 12.000 Jahren) bedeckt. Spuren der genden Berggipfel aus dem Eispanzer hervor. In Eiszeit sind an vielen Berghängen der Umgebung einem Meer aus Eis dienten diese „Nunataks“ als zu finden. Inseln des Lebens. Während der Reid-Eiszeit überragte Keno Steppenländer: Beringia unterschied sich Hill die Eisdecke. Keno Hill, Galena Hill und wesentlich von der heutigen Landschaft. Da die Gustavus-Bergkette waren von Eis umgeben. das Klima wesentlich trockener war, waren Im Keno-Ladue Tal war die Eisschicht mind- große Teile der heutigen Tundra Steppenländer estens 760 Meter mächtig. überzogen mit kurzwüchsigen Gräsern, Während der McConnell-Eiszeit, als das Salbeigewächsen und viel unbewachsenem Klima kälter wurde, entstanden am Oberlauf Boden. Dieser „asiatische Steppenlebensraum“ ist des McNeill und McMillan Gulch an den heutzutage noch immer in Teilen Zentralasiens Nordhängen der Berge alpine Gletscher in und Sibiriens anzutreffen. Artistische Kessellagen. Gleichzeitig schoben sich gewaltige Darstellungen Beringias zeigen Gruppen Eismassen von den Selwyn- und Ogilvie-Bergen von Wollhaarmammuts oder Steppenbüffeln. in diese Gegend vor. Vor etwa 18.000 Jahren, Obwohl viele dieser riesigen Säugetiere mitt- zum Höhepunkt der letzten Eiszeit, umschlos- lerweile ausgestorben sind, wachsen viele der sen die Gletscher der Tallagen viele Berge in der Pflanzen, die ihnen als Nahrungsgrundlage Nachbarschaft des Keno Hill. dienten, noch immer hier. Man nimmt an, dass die Gletscher in den Die Flora Beringias: Selbst während den Tälern südlich des Keno Hill über das Tal Eiszeiten existierten viele Pflanzengesellschaften. des Christal Creek (benannt nach Charles Der größte Unterschied zur heutigen Vegetation Christal, der hier im Jahr 1902 den ersten war die Abwesenheit von Bäumen in dieser Goldfund machte) nach Norden hin entwäs- Region, obwohl möglicherweise die Birkenart serten. Während der McConnell-Eiszeit floss Paper Birch (Betula neoalaskana), Balsampappel das Eis im Keno-Ladue Tal nach Süden, durch (Populus balsamifera) und einige Weidenarten das Christal Creek Tal zum Duncan Creek. wie Felt-leaf Willow (Salix alaxensis) vorka- Auf der Endmoräne (Geröllgeschiebe, das am men. Viele der Pflanzen Beringias haben Ende eines Gletschers abgelagert wird) dieser sich seit der letzten Eiszeit über die Grenzen Gletscherzunge befindet sich heute die Ortschaft ihrer ursprünglichen Wuchsgebiete ausge- Keno. Durch die gewaltige Eismasse im Tal breitet, während andere weiterhin nur auf wurde der Lightning Creek umgeleitet und floss den Berggipfeln vorkommen, auf denen sie in das Tal des Duncan Creek. Der Canyon, in ursprünglich beheimatet waren. dem Lightning Creek durch Keno fließt, ist ein Gletscher: Die Gegend um Keno war haupt- Überrest dieser Umleitung. sächlich von Gletschern der Reid-Eiszeit (vor Der PFEIFHASE oder Rock Rabbit ist mit Hasen und Kaninchen verwandt. Den ganzen Sommer über sammeln diese Tiere Futter und Heu, das Sie in kleinen Haufen trocknen, um im Winter damit ihre Baue zu isolieren. Im Gegensatz zu den Murmeltieren halten die Pfeifhasen keinen Winterschlaf, sondern bleiben unter der schützenden Schneedecke aktiv. Diese Tierart hat das Klima Beringias überlebt. Seit der letzten Eiszeit haben sich die Pfeifhasen nach Süden und Osten bis ins nordwestliche British Columbia ausgebreitet. Im Yukon sind Fritz Mueller Pfeifhasen in den Berglagen mit Ausnahme des äußersten Nordens anzutreffen. 7
Nacho Nyak Dun: „Die Menschen am großen Fluss“ A uf Ihren Streifzügen durch die Hügel Die Menschen bedienten sich auf intelligente rund um Keno fragen Sie sich vielleicht, Weise der Möglichkeiten, die die Natur bot. wie die Menschen der Urzeit diesen Ort Beispielsweise legten sie absichtlich Feuer, um vorfanden. Wann haben sich die Menschen in auf den Waldbrandflächen leichter wandern dieser Gegend angesiedelt? zu können und um Lebensraum für Elche zu Wahrscheinlich lebten Menschen, abhängig schaffen. von der Ausdehnung des Eises, bereits während Im Winter fingen die Menschen Schafe der letzten Eiszeit in dieser Gegend. Das Leben mit Schlingen - in den Ogilvie Mountains am Rande der Eisfelder ermöglichte ihnen und der Gegend des Wind River, und auch Zugang zu verschiedenen Nahrungsquellen zu auf der anderen Seite der Wasserscheide in verschiedener Zeit. den Mackenzie Mountains und am Arctic Red Das Leben der Ureinwohner ist auf die River. In den Bergen nördlich des Stewart River Zyklen der Natur abgestimmt. Ihre Geschichten errichteten sie Leitzäune für Elche und Korräle von der Vergangenheit schildern ein hartes für Karibus. Leben, das teilweise nur durch gegenseitiges Im Sommer fingen und trockneten sie Teilen möglich war. Fünf bis zehn Familien, jede Lachse und Polaräsche und angelten nach mit zwei bis vier Kindern, lebten und wanderten Lingcod, Weißfischen, Hechten und Inconnu. zusammen. Das Gebiet das sie durchstreiften In schmalen Bächen legten sie Netze aus. Beeren, war schätzungsweise 1.000 km2 groß. besonders Blaubeeren, wuchsen in Fülle. Damals, wie auch heute, waren Moskitos Die Ureinwohner blieben nie lange an einem und Schwarzfliegen zu bestimmten Jahreszeiten Ort sondern zogen dorthin, wo sie reichlich unerträglich. Zu den Abwehrtaktiken gegen die Nahrungsmittel fanden. Nachdem sich das Land Insekten zählten zerdrückte Borkenkäfer, Saft nach der Eiszeit wieder bewaldete, war es am bestimmter Pflanzen, Rauch und dem Wind einfachsten, über der Baumgrenze zu wan- ausgesetzte Lagerplätze. dern. Um auf den größeren Flüssen zu fahren, In einigen Tälern kamen reichlich Elche, bauten die Indianer Flösse oder mit Tierhäuten Biber, Marder und Luchse vor. Einem bespannte Boote; die Bauzeit für diese Boote Bericht der Regierung zufolge waren anfangs konnte bis zu eine Woche betragen. des 20. Jahrhunderts viele Flussläufe mit Auf ihren Wanderungen sammelten die Trockengestellen für Fleisch gesäumt. Menschen Nahrungsmittel. Wenn sie ein großes Tier wie etwa einen Elch zur Strecke brachten, ließen sie sich mehrere Tage lang nieder um das Fleisch zu trocknen. Manchmal nahmen Sie das Fleisch mit sich, oder ließen es in einem Erdloch zurück. Um zu verhindern, dass Tiere das Fleisch ausgruben, legten sie über dem Loch ein Feuer, um den Fleischgeruch zu unterdrücken. Durch Bekanntschaften, die auf Jagd- oder Handelsexpeditionen gemacht wurden, konnten weit voneinander entfernte Familien verwandt sein. Das Leben der Ureinwohner änderte sich mit Ankunft der ersten Pelzhändler im Norden. Peter Long Der Handelsposten Fort Selkirk wurde errich- tet, wo die Ureinwohner Gewehre, Munition Die WEIDE (Salix pulchra) ist eine der Arten, die und Kleidung im Austausch gegen Biberpelze gut am Keno Hill gedeiht. Entlang der Signpost erhielten. Road weisen die abgefressenen Zweige auf eine Die Bewohner von Fort Selkirk nutz- starke Elchpopulation hin. ten das Tal des Stewart River um zu jagen 8
und Lachse zu fangen. Oft wurden in Fort Selkirk Fleisch und Fische getrocknet. Die AKLAVIK km Ortschaft McQuesten am Stewart River hatte 0 250 etwa 75 Einwohner und wurde neben dem OLD FORT McPHERSON en gleichnamigen Handelsposten gegründet. CROW Mac k zie Andere zogen aus Fortn Good Hope in diese R. R. Yuko POLARKREIS Gegend und ließen sich in Lansing nieder, wo T FORT der Pelzhandel blühte. Laut Lonny Johnny hatte N W GOOD HOPE O Peel R. N sein Großvater „überall“ Fallenstellerrouten FAIRBANKS – am K U NORMAN Wind, Bonnet Plume, Snake, Little Arctic und Y WELLS am Arctic Red River, wo sehr viele Elche behei- Bo Wi nne nd matet waren. Die Ureinwohner waren hart im FORT tP R. DAWSON NORMAN lu Nehmen und wanderten und jagten oft tagelang e m R. CITY ohne Unterbrechung bei eisigen Temperaturen. R. KENO LANSING McQUESTEN McQuesten CITY R. A R. Lansing le ar MAYO ee w tR Hess R. ls die ersten Goldsucher in der te . S K Yu R. Gegend eintrafen, wurden sie von k on R. FORT Macmillan den Ureinwohnerfamilien mit Fisch SELKIRK und Fleisch versorgt. Als die Zahl der R. ly Das Tal des South McQuesten Riverl befindet outh Nah S Neuankömmlinge jedoch stark anstieg, wurde Pe das Wild am Galena Hill und Keno Hill immer sich unmittelbar nördlich der Ortschaft Elsa. spärlicher. Eine Ureinwohnerfamilie, die Germaines, stellt HAINES seit Generationen WHITEHORSE in dieser Gegend Fallen und Als Gene Binet 1903 in Mayo Landing einen JUNCTION Laden errichtete und eine Straße zum Duncan jagt hier. In diesem Tal gibt es eine Fülle von . Alsek R Elchen, Bibern, Mardern und Luchsen. In den WATSON LAKE und Haggart Creek gebaut wurde, zogen die in h iR McQuesten Seen, weiter flussauf, gibt es viele tshens Einwohner von McQuesten nach Mayo. 1904 . SKAGWAY wurde der Handelsposten in McQuesten Lingcod, Weißfische, Hechte und Inconnu. Die Ta geschlossen. Die Großfamilie Peters und andere Familie legte in den Engstellen der Bäche Netze CASSIAR HAINES zogen zu der Mündung des Mayo River in den aus und Jenny Germanie berichtet, dassDEASE„dortLAKE Stewart River. viele Fische sind. Im Sommer blieben wir in In den 20er und 30er Jahren betätigten sich Keno und pflückten viele Blaubeeren. Wir hatten viele Indianer neben dem Fallenstellen auch als auch ein Haus in Keno. Wir jagten Erdhörnchen kommerzielle Jäger und verkauften Fleisch und und Pfeifhasen; wir gingen dorthin zu Fuß. Im Fisch in Mayo. Viele sägten Feuerholz für die Christal Creek gab es Polaräschen.“ Als sich die Dampfschiffe. Außerdem bot sich ihnen Arbeit Prospektoren hier niederließen, begannen die als Jäger und Wildnisführer für Bergbaulager Germaines die Bergbaucamps mit Fisch und und in den Silberbergwerken am Keno Hill. Wildfleisch zu versorgen. Die Älteste Helen Buyck aus Mayo erinnert Viele ihrer Nachfahren sind Angehörige sich noch an die späten 30er Jahre, als Tausende des Nacho Nyak Dun Stammes und leben zum Karibus den Mayo und Stewart River auf dem Großteil in Mayo. Flusseis überquerten. Die SCHUPPENHEIDE (Cassiope tetragona) kommt am Gipfel von Keno Hill, besonders in der Nähe von Felshaufen, häufig vor. Pfeifhasen fressen alle Pflanzenarten im Umkreis ihrer Verstecke in den Felshaufen, mit Peter Long Ausnahme der Schuppenheide. Die Pflanze blüht im Juli. 9
Wandern auf Monument Hill dem Höhenzug des Keno Hill Sheep Camp K eno Hill ist der Name des Berges, der Keno City überragt. Der Berg hat fünf Gipfel, jeder davon ein eigenständiger Berg (siehe Karte unten). Der Blick vom Signpost nach Osten: Ein kurviger Weg führt zum Sheep Camp, der Weggabel von Monument und Silver Basin Trail. Peter Long Wenn Sie die Signpost Road befahren, kommen sie an Gebäuden aus zwei Tau-Zyklen durchlaufen, was zu Bildung eines Zeitabschnitten vorbei: aus den 20er bis 60er wellenförmigen, mit frostgesprengten Steinen Jahren und an den feuerverzinkten Gebäuden übersätem Feld, einer sog. Cryoplanation-Terrasse, aus den 70er Jahren. Die meisten Tagebaugruben führte. Während dieser Zeit wurde dieser stammen aus den 70er Jahren. Einige davon Hügel nicht von den Eisfeldern berührt. Im wurden Anfang der 90er Jahre nochmals nach Gegensatz dazu waren die Täler des Faro und Erzen durchkämmt. Silver Basin Gulches vor etwa 20.000 Jahren In den frühen Tagen des Bergbaus hielt mit Gletschern gefüllt, die an den Oberläufen Livingstone Wernecke die Tiefe des durch- Talkessel in die Landschaft gruben. Sand- und bohrten Permafrostbodens fest. Diese Geröllhalden weiter flussab in diesen Tälern, Aufzeichnungen sind heutzutage sehr bedeut- z. B. auf der Südseite des Keno Hill, werden sam für Studien über Klimaveränderung. In Moränen genannt und zeigen an, wie weit den Schächten tief unter Tage, in einem Klima sich die Gletscher vorgeschoben hatten. Wie mit äußerst stabilen Luftverhältnissen, wach- hoch die ehemaligen Eisfelder reichten, kann sen gigantische Eiskristalle, von denen einige an Felsen abgelesen werden, die sich in ihrer Silberflocken enthalten, die aus der feuchten, Zusammensetzung deutlich von denen ihrer kalten Luft ausgefällt wurden. Umgebung unterscheiden: Diese sog. erratischen Das Plateau westlich des Wegweisers hat Blöcke (engl: Erratics) wurden auf den Gletschern in den letzten 300.000 Jahren zahllose Gefrier- transportiert. Nach J.D. Bond, Geoscience Map 1998-4, Surficial Geology of Keno Hill Am Gipfel von Keno Hill gibt es drei markierte Wanderwege: Butterfly-Weg, Silver Basin- lch Gam 0 km 2 Weg und Monument-Weg. Die Wege sind y Gu ble r 3000 Silver Far auf den folgenden Seiten beschrieben. Der McKa o Gulch 4500 Kartenausschnitt unten ist auf der Karte Gulc 4000 h Basin Mine links gelb unterlegt. Yukon Environment Geomatics Mine BEAUVETTE V HILL 0 km 2 Gulch vv v 5000 ft VVV 50 00 V g We v v v V 55 in- 00 Bas v v CARIBOU V V Mine 00 er ft VV HILL 45 v v v lv Si 6065 MINTO ad SUMMIT HILL MONUMENT HILL 5500 Ro M on um en KENO t- W eg st Erratische Felsen: Reid-Eiszeit und älter Bu tte rfl y- po 6000 ft lch Mine We g Gu Sign Cryoplanation-Terrasse it h lch Ausgangsgestein Ke Fa Gu Moränenrücken no 5500 ft h McMilla V V Gulc Talkessel der McConnell-Eiszeit 70 45 00 Maximale Ausbreitung der Eisfelder: n 0- Charity k McConnell-, eReid-Eiszeit 10 Cr e W 5000 ft Hope eg ity ning Fahrspuren Wege, t Ligh ar h Ch lc
Butterfly trail Schmetterlingsweg D ieser markierte Wanderweg beginnt und endet am Wegweiser (Signpost) und dauert etwa 45 bis 60 Minuten. Der Weg führt über steinige, alpine Tundra und durch idealen Lebensraum für Schmetterlinge. Folgen Sie den Wegmarkierungen nach rechts, wenn sie oben auf dem Südhang ankommen, um die Tierwelt nicht zu stören. Tief unten sehen Sie die Gebäude des Keno-700-Bergwerkes. Bitte halten Sie sich von diesen alten Gebäuden fern. Der Butterfly Trail vereinigt sich mit dem Keno-700-Weg, schwenkt nach rechts und führt Sie zurück zum Wegweiser. Die Schmetterlinge am Keno Hill haben sich Insa Schultenkotter an die kurzen Sommer und das oft unwirtliche, alpine Klima angepasst. Trotzdem reagieren sie sehr empfindlich auf die Wetterbedingungen. Ein warmer, sonniger Tag im Juli gibt Ihnen die besten Chancen zur Schmetterlingsbeobachtung. Der WENIGBLÜTIGE LERCHENSPORN Schmetterlinge sind besonders an windigen oder (Corydalis pauciflora) kommt häufig in feuchten kalten, feuchten Tagen inaktiv. Sobald jedoch die Senken vor, in denen sich Schmelzwasser Sonne hervortritt, schwirren sie plötzlich umher. sammelt und ist leicht zu übersehen. Der Die Individuen einiger Schmetterlingsarten Everman’s-Parnassia-Schmetterling ist auf diese sind untereinander synchronisiert: Sie schlüp- Blume angewiesen, um seine Eier abzulegen fen alle im selben Jahr aus den Eiern. Da und Raupen zu füttern. Von den drei im Yukon vorkommenden Lerchenspornarten ist dies die sie zwei Jahre Entwicklungszeit bis zum einzige, die auch zum Höhepunkt der Eiszeit hier Schmetterlingsstadium haben, treten nur jedes heimisch war. Das heutige Vorkommen dieser zweite Jahr Schmetterlinge dieser Art auf. Andere Pflanze erstreckt sich von Alaska, Yukon und Schmetterlingsarten haben jedes Jahr Individuen, dem nördlichen British Columbia bis in bergige die das Erwachsenenstadium erreichen, obwohl Regionen von Ostasien und Russland. auch sie eine zweijährigen Zyklus unterliegen. Zu den Vögeln, die oft in der Tundra angetrof- Bruce Bennett fen werden können, zählen Moosschneehuhn (Willow Ptarmigan), das Alpenschneehuhn (Rock Ptarmigan) und das Amerikanische Schneehuhn (White-Tailed Ptarmigan) sowie Amerikanischer Goldregenpfeifer und Pazifischer Wasserpieper. Eier des Alpenschneehuhns. Peter Long 11
Silver Basin trail Das YUKON- GREISKRAUT Der Silver-Basin-Weg (Scenecio yukonensis) hat meist nur einen D er Silver Basin Trail folgt einer alten Bergbaustraße zu einem Aussichtspunkt über dem Ladue Tal. Diese Wanderung eignet Stiel und ist mit wol- ligen, gekräuselten Haaren bedeckt. Im sich sehr dazu, die Tierwelt in den tiefer gelege- Vergleich zu seinen Bruce Bennett nen Feuchtgebieten zu beobachten. Halten Sie Artgenossen wird ihr Fernglas und ihre Kamera griffbereit. dieses Mitglied Gehen Sie vom Signpost aus auf der der Familie der Schotterstraße in Richtung der in der Ferne Korbblütengewächse relativ groß, bis zu 35 cm. liegenden alten Hütte. Kurz vor der Hütte gabelt Zu finden ist diese Pflanze auf trockenen, windi- sich der Weg – halten Sie sich links. Einige Stellen der Straße können vom Schmelzwasser gen Tundrastandorten in der alpinen Zone nahe nass sein. Das Schneefeld rechts über Ihnen taut von Berggipfeln. In den Bergen des Yukon und das ganze Jahr über nicht ab. Alaskas ist diese Pflanze weit verbreitet, kommt Folgen Sie, wenn Sie sich dem Silver Basin jedoch nicht in anderen Teilen der Welt vor. Gulch nähern, den Wegmarkierungen nach Die felsigen Hänge entlang dieses Weges rechts bis zum Aussichtspunkt über dem Tal. bieten die besten Möglichkeiten, Murmeltiere Das Urgestein im Talkessel aus der McConnell- und Pfeifhasen zu beobachten. Eiszeit ist deutlich am Oberlauf des Baches sicht- In einem Bericht der Bergbauindustrie aus bar. Nähern Sie sich dem Steilabfall behutsam. den 30er Jahren wird bemerkt, dass in dieser Der Hauptweg endet an einem Steinhaufen, Gegend viel Bergbauaktivität herrschte. Es von wo der Bach überblickt werden kann. Der war jedoch aufgrund des losen Gerölls und der Weg von hier zurück beträgt etwa vier Kilometer, Steilheit der Hänge schwierig gewesen, die oder 1½ -bis 2 Stunden. Eingänge zu den Stollen offen zu halten. In der Ferne sehen Sie ein weißes Objekt Insa Schultenkotter – es ist ein altes Auto, dass vor langer Zeit zwei Bergarbeitern als Unterschlupf diente. Für eifrige Wanderer führt der Weg, am Auto vorbei, weiter. Blick von einem alten Bergwerk am Silver Basin-Weg nach Norden. Insa Schultenkotter Yukon Plateau Davidson Range Hanson Lakes Ladue Lake Gambler Lake 12
Monument trail Monument-Weg F olgen Sie der gleichen Bergbaustraße wie der Silver Basin-Weg. Halten Sie sich vor der alten Sheep-Camp-Hütte rechts. Dieser Weg ist nach dem Felsen auf seinem höchsten Punkt benannt. Von hier aus öffnet sich Ihnen der Blick nach Süden Richtung Mount Hinton in der Ferne und Bunker und Sourdough Hill im Vordergrund. Alte Abraumhalden und schier endlose Monument Rock mit dem Talkessel am Oberlauf des Bergbaustraßen sind sichtbar. McNeill Gulch im Hintergrund. Peter Long Weiter unten sehen Sie an einem Hang des Keno Hill Überreste des Keno-700-Bergwerkes - bergab gehen, um zum Keno-700-Weg zu alte Eisenbahnschienen, Dampfkessel, Baracken, gelangen und auf diese Weise zur Signpost Stahlseile, Rohre und andere Fundstücke. Bitte Road zurückzugelangen. Auf diesen felsigen halten Sie sich von diesen Objekten fern. Berghängen empfiehlt sich festes Schuhwerk. Sie können hier umkehren und zwei Kilometer zum Signpost zurückwandern, oder Insa Schultenkotter EISGRAUE MURMELTIERE (Marmota caligata) sind nach den weißen Haaren auf ihrem Rücken benannt, die an Raureif erinnern. Im Gegensatz zu den Pfeifhasen sind die Murmeltiere echte Winterschläfer. Sie beginnen ihren Winterschlaf im August und kommen erst im folgenden Mai oder Juni wieder ans Tageslicht. Bis zu neun Die Antennen auf dem Gipfel von Galena Hill sind ein Monate lang schlafen Murmeltiere in Gruppen auffallendes Landschaftselement und waren Teil unter Felshaufen. Je mehr Murmeltiere sich in des arktischen Verteidigungssystems. Unterhalb der einer Gruppe befinden, desto höher sind ihre Türme befindet sich die spaltenförmige Tagebaugrube Überlebenschancen, da sie gegenseitig ihre des Mackeno-Bergwerkes aus den späten 60er Körperwärme nutzen. Jahren. Peter Long Blick auf das Keno 700-Bergwerk. Die bloßgelegten Gesteinsbänder zwischen den Moosen und Flechten, Frostbeulen oder Frostpolygone genannt, entstehen über dem Permafrostboden durch intensive Gefrier-Tau- Zyklen. Peter Long 13
Goldtagebau – Die Suche nach dem gelben Metall! U m 1890 tauchten die ersten Goldsucher Das GOLD in dieser Gegend befindet sich der Keno Hill-Gegend ihre Pfannen in mächtigen Schotterlagen über dem in den Stewart und McQuesten River Ausgangsgestein. Seit Millionen von Jahren in der Hoffnung, Gold zu finden. Bald fanden haben sich Flüsse tief in V-förmige Täler sie auch heraus, wie sich der Dauerfrostboden eingegraben und Gold in den Schottern ange- auftauen ließ und begannen, nach dem grobkör- häuft. Die Gletscher der Eiszeiten schürften nigen Gold im Boden zu suchen. Im Haggart Berghänge ab und begruben und störten Creek und im Dublin Gulch wurden bald abbau- die alten, tiefen Flussbette, indem sie die würdige Goldvorkommen entdeckt. Täler mit Unmengen Abraummaterial anfüll- Neuankommende Goldsucher erforschten ten. Nach dem Abschmelzen der Eisfelder andere Gebiete mit großem Erfolg. Manchmal schnitten sich die Flüsse abermals tief in die war der Ertrag des eigentlichen Goldsuchens Gletschergeschiebe ein. Verschüttete gold- gerade ebenso groß wie die Löhne, die in den haltige Schotterschichten (engl.: pay gravel) Schächten bezahlt wurden – und deckte gerade wurden angeschnitten, was den Goldsuchern die Kosten des Goldsuchens. Zugang zu diesen Goldvorkommen ermög- Im Sommer des Jahres 1898 fanden die lichte. Das am Duncan Creek gefundene Gold Gustavesons, ein Vater und Sohn-Team aus erscheint abgenützt und zermahlen, was Schweden, Gold in einem Bach, der später als typisch für Gold aus vormals stark aktiven Duncan Creek bekannt wurde. Sie schürften Gletscherregionen ist. zwei Jahre lang und fanden angeblich Gold im Wert von 30.000 Dollar, steckten aber nie zu versorgen, doch dieser Ort war oft nur Claims ab. Im Herbst des Jahres 1901 gingen schwer zu erreichen. Im Jahr 1903 wurde weiter Sie in die Stadt, um Vorräte zu besorgen. Vier flussabwärts, an der Mündung des Mayo in den Prospektoren folgten ihren Spuren in ihrer Stewart River, Mayo Landing gegründet. Abwesenheit und steckten Claims ab, die die 1904 wurde eine 38 km lange Straße, die Goldmine der Gustavesons und einen Bach Duncan Creek Road, vom Mayo River zu den namens Lightning Creek mit einbezogen. Die Bergwerken am Duncan River gebaut und Schweden kehrten nie mehr zurück. mehrere Rasthäuser daran entlang errich- Die Neuigkeit des Goldfundes verbreitete tet. (Die Duncan Creek Road ist heute eine sich wie ein Lauffeuer und bereits im Jahr 1902 Alternative, um nach Keno zu fahren.) war der Duncan Creek von seinem Oberlauf Die ersten Goldsucher benutzten hölzerne bis zum Mayo River abgesteckt. Ursprünglich Goldwaschanlagen, Hacken und Schaufeln fuhren die Dampfschiffe auf dem Stewart um die Flussbette zu durchsuchen. Im ersten River bis Gordon Landing, um dieses Gebiet Jahr wurde im Discovery Claim Gold im Wert von 45.000 Dollar gefunden. Die flussabwärts gelegenen Abschnitte des Duncan Creek waren wohl ebenso produktiv, lagen jedoch unter einer 30 Meter mächtigen Bodenauflage. Nachdem Lightning Creek die oberen Schotterschichten aufgetaut waren, füllten sich die Schächte schnell mit Wasser und McN wurden unzugänglich. eill G Up Bis zum Jahr 1915 waren in der ganzen per Thu ulch nde Umgebung bescheidene $685.000 an Gold D un rG c an ulc gefördert worden. Etwa 100.000 Dollar davon C re h ek stammten vom Duncan Creek. Zu dieser Zeit waren nur noch 11 Goldsucher am Duncan Creek tätig. Die grünen Felder sind aktive Goldclaims; Heutzutage tragen moderne Stand Februar 2003. Nach Energy, Mines and Resources, Goldschürfmethoden zum Erfolg der Yukon government, 105M14P Goldminen am Duncan Creek bei. 14
Lightning Creek trail Lightning Creek-Weg A m Lightning Creek befinden sich auch heute einige aktive Goldminen. Die erste primi- tive Straße zum Keno Hill begann in diesem mit Felsen übersätem Bachtal. Heute können Sie der alten Straße talaufwärts zwischen Keno Hill und Sourdough Hill folgen. Diese Straße ermöglicht relativ schnellen Zugang zum Hinterland. Da die Goldminen in diesem Tal in Betrieb Lightning Creek und Straße. Insa Schultenkotter sind, sollten Sie auf Begegnungen mit schw- Die KRAUSE ERLE (lat: Alnus crispa, engl: erem Gerät vorbereitet sein. Von 1998 bis 2002 Mountain Alder) trägt ihren englischen wurden am Lightning Creek 2.604 Unzen Gold Namen zurecht, da sie oft auf gestörten, gefördert (fast 81.000 Gramm). felsigen und nährstoffarmen Standorten in An der Brücke können Sie umdrehen und Berglagen wächst. Erlen reichern den Boden auf dem selben Weg zurückkehren. Falls in der mit Stickstoff an und bereiten ihn somit für Goldmine auf der anderen Flussseite nicht gear- andere Pflanzenarten vor. Die Bergerle hat beitet wird, können Sie die Brücke überqueren, sich daran angepasst, unter hohem Schnee sich dann gleich rechts halten. So kommen Sie begraben zu werden und gedeiht sehr gut in an der Mine vorbei und kehren auf diese Weise Lawinenschneisen. Selbst wenn der Strauch auf dem flussauf gelegenen Straßenabschnitt zur durch Feuer beschädigt oder abgebrochen Ortschaft zurück. Diese Route hat einige kurze, wird, wächst er schnell nach. hügelige Abschnitte, die jedoch nicht zu steil sind. An einigen Stellen überwuchern Erlen die Straße. Von der Brücke aus führt die Lightning Creek Road noch 9,5 km weiter in das Tal des McMillan Gulch. An den Oberläufen des McNeill und des McMillan Gulch gibt es wunderschöne alpine Wiesen. Peter Long Goldmine am Lightning Creek. Bill LeBarge 15
Ein Silbervorkommen von Weltrang W enn man heute auf dem Gipfel von Sheep Mountain (der später Keno Hill genannt Keno Hill steht mag es schwer sein, wurde) fand. Im darauffolgenden Sommer sich in die Anfänge des Bergbaus suchte er weiter und steckte einen unter dem zurückzuversetzen. Die Namen auf der Namen „Roulette“ bekannten Claim ab. Erz von Claimkarte unten und der Karte auf dem diesem Claim enthielt sagenhafte 200 bis 300 Rückumschlag geben Ihnen jedoch ein Gefühl Unzen Silber pro Tonne. für die Abenteuer und Schicksale der ersten Der Schätzer von Guggenheims Yukon Bergarbeiter. Gold Company, Alfred K. Schellinger, wurde Im Jahr 1903 entdeckte Jacob Davidson in der beauftragt, den Fund zu begutachten, und Schlucht des Galena Creek Galenit (Bleiglanz), steckte sofort den benachbarten Claim ab. Im ein blei- und silberhaltiges Mineral, und steckte Silberrausch der nächsten Monate wurden einen Claim ab. (Der Stolleneingang ist noch über 500 Claims rund um den Berg abgesteckt. immer am Silver Trail Highway bei Kilometer Innerhalb weniger Jahre hatte Guggenheims 93, südwestlich von Elsa, sichtbar.) Firma Keno Hill Ltd. Besitz oder Anteile an Zehn Jahre später arbeiteten zwei vielen Claims, darunter die ertragreichen Sadie- Bergarbeiter einen Sommer lang auf Davidsons und Friendship-Claims. altem Claim und nannten ihn Silver King- 1919 entdeckte John Kinman oberhalb des Schacht. Sie füllten Kartoffelsäcke mit Lightning Creek eine Silberader. Sein Claim hochkonzentriertem Silbererz ab und schickten wurde zu einem Rastpunkt an der Silberstraße es nach San Francisco, um es dort einschmelzen und entwickelte sich schließlich zur Ortschaft zu lassen. Es stellte sich heraus, dass das Erz Keno City. mehrere Hundert Unzen Silber pro Tonne Die windige und unwirtliche Gipfel von enthielt (über 6.000 Gramm pro Tonne), was Keno Hill wurde schnell zum Zentrum den Bergarbeitern einen Gewinn von 10.000 der Aktivitäten. Stollen wurden in den Berg Dollar bescherte. Innerhalb weniger Jahre gesprengt, um die Silberadern zu erreichen. erschöpfte sich der Silbererzvorrat jedoch und Die Arbeitsbedingungen waren rau. Brennholz trotz großem Aufwand wurden keine weiteren und Bauholz mussten auf den Berg trans- Vorkommen in der Gegend des Galena Hill portiert werden. Wasser war knapp und die gefunden. meiste Zeit des Jahres gefroren. Im „Top of the 1918 fand Louis Bouvette stark silberhaltiges Hill“-Zeltlager, direkt neben dem Hauptstollen, Galenit in losem Gestein, das er am Hang von lebten die Bergarbeiter unter apokalyptischen Karte der Claims am Keno Hill. Ein Claim hat eine Seitenlänge von 457 Metern. Schwarz unterlegte Claims werden im Text erwähnt. Nach 105M-14, Quartz 0 km 2 16
Mit Silbererz beladenen Pferdefuhrwerk am Manuelles Konzentrieren des Silbererzes am Gipfel. Umschlagplatz in Keno City, 1922–1923. Yukon Archives, Yukon Archives, Canada Geology Survey, 90/36, #79322 Schellinger Coll., #5830 Bedingungen, da bleihaltiger Staub ihr Essen, lagen bei $22 pro Tonne. Um die Abbau- und ihre Kleidung und ihre Betten überzog. Ein Transportkosten zu rechtfertigen, musste das zweiwöchiger Streik im Jahr 1921 führte Erz sehr hochgradig sein. schließlich zu verbesserten Bedingungen, Auf dem Rückweg von Mayo wurden kürzeren Arbeitstagen und dem Bau einer hölz- Feuerholz und Stützpfosten für die Stollen ernen Schlafbaracke. transportiert. Die Holzvorräte um Keno Das hochgradige Erz wurde manuell sortiert wurden schnell knapp, da Holz als Baumaterial, und dann mit einer als „Rawhiding“ bekann- Feuerholz, zum Abstützen unter Tage und auch ten Methode talabwärts transportiert. Dabei zum Auftauen des Dauerfrostbodens diente. wurden ein Duzend mit Erz gefüllter Säcke D in einer Kuhhaut verschnürt und im Winter er Bergbauingenieur Livingstone im tiefen Schnee hinter Pferden hangabwärts Wernecke traf 1921 in der Gegend ein, zur nächsten Straße gezogen. Von dort wurde um die Silbervorkommen der Gegend das Erz mit achtspännigen Pferdefuhrwerken, zu begutachten. Er fand Gefallen an den 18 Tonnen pro Ladung, in vier Etappen nach Silberadern, investierte fast eine halbe Million Mayo gebracht, wo es am Ufer gelagert wurde, Dollar in Land und gründete die Treadwell bis Flussdampfer es nach der Eisschmelze auf- Yukon-Bergbaugesellschaft. nehmen konnten. Die Frachtkosten nach Mayo Schon bald gruben 50 oder 60 Bergarbeiter lagen im Winter bei $20 pro Tonne, die Kosten für Wernecke an beiden Enden der Sadie- von dort zum Schmelzofen in San Francisco Ladue-Ader Stollen. Diese Ader war 120 Meter GALENIT ist ein blei- und etwa dem Volumen Skagway gebracht werden, um schwefelhaltiges Mineral e n des Skydome- von dort zu Schmelzöfen in den um e von hoher Dichte. In dieser Vol r Tonn Stadiums in Toronto USA verschifft zu werden. Der 1m e n ein esteieno G K Region hat Galenit einen aus entspricht. Das Silber Transport des Erzes erschloss cm hohen Silbergehalt – bis zu in dieser Menge Erz den Zentral-Yukon. Von den 20er ,7 1m 35 mehreren Tausend Unzen würde eine Kugel Jahren bis ca. 1960 bildete das pro Tonne. Das Silber kommt von 11,4 m Durchmesser - etwa Erz das größte Frachtvolumen in seiner Molekularstruktur der Größe eines Heißluftballons für die Dampfschifffahrt. In den im Galenit vor und wird durch - füllen. Das Blei in dieser Menge 50er Jahren wurde schließlich Erhitzen (Schmelzen) gewonnen. Erz würde eine Kugel mit 36,4 m der Klondike Highway (die Manchmal enthält das Erz aus Durchmesser und das Zink eine sog. Mayo Road) gebaut. Die der Gegend um Keno auch Zink, Kugel mit 38 m Durchmesser Verkehrsrouten und die daran Kadmium und Gold. füllen. gelegenen Umschlagsorte (Mayo und Whitehorse) förderten Einer Hochrechnung aus dem Bevor auch nur ein Dollar am das Wirtschaftswachstum des Jahr 1986 nach wurden in Keno Erz verdient werden konnte, Yukon nach dem Verfall der seit dem frühen 20. Jahrhundert musste es mit Flussdampfern, Goldpreise. 1.621.234m3 Erz gefördert – was Lastwagen und Zügen nach 17
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