ENTWICKLUNGSPLAN ALPEN ADRIA UNIVERSITÄT KLAGENFURT - (BEILAGE 1 zum Mitteilungsblatt 6. Stück - 2017/2018, 20.12.2017) - Universität Klagenfurt
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(BEILAGE 1 zum Mitteilungsblatt 6. Stück – 2017/2018, 20.12.2017) ENTWICKLUNGSPLAN ALPEN-ADRIA-UNIVERSITÄT KLAGENFURT
inhalt 1. Leitende Grundsätze und Ziele 1.1 Leitlinien der Entwicklung und Profilbildung 5 Strategische 1.2 Handlungsfelder 7 Leitbild 1.3 9 Gesellschaftliche 1.4 Zielsetzungen 11 Fakultätsprofile 1.5 14 Fakultät 1.5.1 für Kulturwissenschaften (KuWi) 14 Fakultät 1.5.2 für Wirtschaftswissenschaften (WiWi) 15 Fakultät 1.5.3 für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) 16 Fakultät 1.5.4 für Technische Wissenschaften (TeWi) 18 1.6 Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung 19 2. Umsetzung der Kernaufgaben 2.1 Forschung und Entwicklung 23 2.1.1 Weiterentwicklung von Schwerpunktsystem und Profilbildung 23 2.1.2 Internationalisierung und Kooperation in der Forschung 25 2.1.3 Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses/Doktoratsstudium 27 2.1.4 Weiterentwicklung des Forschungsumfelds 28 2.2 Studium, Lehre und Weiterbildung 30 Ordentliche 2.2.1 Studien 30 Weiterbildung 2.2.2 37 Lehramtsstudium-neu 2.2.3 – School of Education 38 3. Resultierende Entwicklungsvorhaben 3.1 Tabellarische Darstellung der abgeleiteten Vorhaben 43 3.2 Fachliche Widmungen der Professuren 53 3.3 Personal 63 Personalstrategie 3.3.1 63 Personalplanung 3.3.2 66 3.3.3 Personalentwicklung und Recruiting 67 Nachwuchsförderung 3.3.4 69 Gleichstellung 3.3.5 – Frauenförderung – Diversity 69 3.4. Infrastrukturelle Entwicklungen 72 Universitätsbibliothek 3.4.1 72 Strategische 3.4.2 IKT-Infrastrukturen 72 3.4.3 Gebäude & Technik 74 4. Ausblick: AAU 2025
1 leitende grundsätze und ziele
1. leitende Grundsätze und Ziele 1.1 Leitlinien der Entwicklung und Profilbildung Erfolgreiche strategische Zielsetzungen1 und Grundprinzipien universitären Handelns wech- selt man nicht im Drei-Jahres-Rhythmus. Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) hat sich zum Ziel gesetzt, den erfolgreichen Pfad der beiden vergangenen Leistungsperioden, per as- 2. Bestmögliche Bildung und Begleitung unserer Studierenden: Mit dem Auftrag zu Bildung durch Wissenschaften ist den Universitäten ein hohes Gut anvertraut. Die AAU ist sich der damit ver- bundenen hohen Verantwortung bewusst, und sie richtet ihre Bemühungen in der Lehre kon- 1 pera ad astra, konsequent weiter zu beschreiten. sequent danach aus, Studierende in ihrem Stre- ben nach Wissen und Bildung bestmöglich zu Die Leistungen im Bereich der Kernaufgaben unterstützen und zu begleiten. Die Vorausset- Forschung und Lehre und die internationale zungen dazu sind günstig, ist doch die AAU im Vernetzung der Universität sind kontinuierlich Kontrast zu anderen österreichischen Universi- weiter zu verbessern, profilbildende Prinzipi- täten in der Lage, in allen angebotenen Fächern en sind zu verwirklichen. Dabei steht die Ori- gute Betreuungsrelationen zu gewährleisten. entierung an hohen und höchsten Leistungs- Adäquate Betreuungsverhältnisse sind eine standards der Wissenschaften im Vordergrund, notwendige Bedingung für das Humboldt’sche um im nationalen und internationalen Kontext Prinzip der Einheit von Forschung und Lehre. keinen Vergleich mit budgetär und gesetzlich Leitlinie für die Gestaltung des Studienangebo- ähnlich ausgestatteten Universitäten scheuen tes ist eine (wörtlich verstandene) „Zukunftsfä- zu müssen und im Wettbewerb um Ressourcen, higkeit“; das Lehrangebot wird fortwährend auf Aufmerksamkeit, Reputation und Kooperations- aktuelle und künftige Herausforderungen ab- möglichkeiten erfolgreich zu bestehen. gestimmt, ohne allerdings dabei auf eine brei- te Bildung in den (zeitlosen) Grundlagen und Den folgenden sieben profilbildenden Elemen- Methoden zu verzichten. Die AAU tritt für eine ten kommt dabei weiterhin besonderer Stellen- offene Lehr- und Lernkultur ein, offen auch wert zu: gegenüber innovativen Formaten des Lehrens und Lernens, die beständig darauf ausgerichtet 1. Research Mainstreaming — Analog zum Be- werden, Neugier, Verantwortungsbewusstsein, griff des gender mainstreaming hat die AAU eine kritische Grundhaltung und Kritikfähigkeit den Gedanken des research mainstreaming als zu fördern. Die Verbindung von Forschung und durchgängige Entscheidungsgrundlage etab- Lehre ist das – nicht nur gesetzlich verordnete liert. Damit ist nicht gemeint, dass Mainstream- – Leitprinzip allen Tuns. Am Prozess des Leh- Forschung betrieben werden soll, sondern dass rens und Lernens nehmen Studierende und bei strategischen und alltäglichen Entschei- Lehrende gleichberechtigt teil. dungen stets mit zu bedenken ist, ob diese den Forschungsbedingungen der Wissenschaftle- 3. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuch- rInnen, der Forschungs- und Qualitätskultur ses — Die Anstrengungen um research main- der AAU zuträglich sind. Die Forschungsleis- streaming und um gute Betreuungsrelationen tungen der Universität folgen dabei, wie aus münden nahtlos in das Ziel, dem wissenschaft- den Wissensbilanzen der letzten Jahre ersicht- lichen Nachwuchs möglichst gute Forschungs-, lich, einem beständigen Aufwärtspfad.2 Science Arbeits- und Entwicklungsbedingungen zu to Science-Publikationen (S2S) sind dabei nicht bieten. NachwuchswissenschaftlerInnen sol- durch Science to Public-Publikationen (S2P) len nicht über Gebühr mit Routineaufgaben substituierbar, da Letztere auf Erstere aufbauen. betraut, Dissertationen in einen reichhaltigen ¹ Die stark reputationsbasierten QS World University Rankings, neben dem fast exklusiv auf die Naturwissenschaften zugeschnit- tenen Shanghai-Ranking (Academic Ranking of World Universities) und dem THE-Ranking (Times Higher Education World University Rankings) die global bekanntesten, haben ihr Ranking “Top 50 Under 50“ – die weltweit besten unter 50 Jahre alten Universitäten – mit den Ergebnissen für 2018 auf die 150 besten jungen Universitäten erweitert. Die AAU wird in der Platzgruppe 101–150 gelistet, zusammen etwa mit der Universität Bielefeld, der Charles Darwin University (Australien), dem Dublin Institute of Technology, der George Mason University (USA), der Università degli Studi Roma Tre und diversen britischen Universitäten (z. B. der Middlesex University). Dies ist der erste große gesamtinstitutionelle Erfolg der AAU in globalen Rankings. ² Dieser Trend bildet sich beispielsweise auch im field-weighted impact der britischen snowball metrics ab, der über das bibliome- trische Programm SciVal verfügbar ist. Entwicklungsplan 2019–2024 5
Kontext forschungsaktiver Betreuung eingebet- disziplinäre Entwicklungen zu begünstigen. Sie tet sein. Exemplarisch hierfür sind das 2014/15 fördert entsprechende Kooperationen sowohl gegründete und seitdem weiter entwickelte Karl innerfakultär als auch über die Fakultätsgren- Popper Kolleg, das als Doktoratskolleg mit zu- zen hinaus, ohne dabei fachliche Standards und sätzlichen internationalen Fellows und einer fachspezifische Spitzenleistungen zu vernach- Fulbright-Professur für höchste Standards und lässigen. gute Vernetzung in der Doktoratsphase sorgt, und die wachsende Zahl thematischer Dokto- 7. Fortschreitende Internationalisierung — Die ratsprogramme. Internationalisierung ist eine typische Quer- schnittsmaterie und als roter Faden mit allen 4. Berufungspolitik — Qualitativ und inhaltlich anderen profilbildenden Elementen verbun- gelungene Professurberufungen sind für die den. Maßnahmen reichen von der allgemei- Universität entscheidend und binden langfris- nen Bewusstseinsbildung über die Mehrung tig einen substantiellen Teil ihres Budgets. Die englischsprachiger Lehrangebote und die For- Prozesse im auf vielen Schultern ruhenden Be- schungsantragsförderung bis zur Knüpfung rufungsverfahren haben daher hohe Priorität strategischer Partnerschaften. Die besondere, und bedürfen der kontinuierlichen Qualitätssi- für die AAU namengebende geopolitische Lage cherung. Die gemeinsam getragene Strategie am Schnittpunkt dreier Kulturen ist seit jeher bei Neuberufungen kann nur in Richtung Ex- Teil dieses Internationalisierungsanspruchs, zellenzanspruch gehen; diesbezügliche Kom- der auch in der Bedeutungsvielfalt der Leitbild- promisse sind für die Entwicklung der AAU devise (siehe Abschnitt 1.3) Ausdruck findet: nachhaltig hemmend. Im Zuge der in den Leis- Grenzen überwinden! tungsperioden 2013–15 und 2016–18 erfolgten fast 50 Berufungen ist dieser Anspruch bereits ein gutes Stück weit zur allseitigen Selbstver- ständlichkeit geworden. 5. Smart Specialisation — Die AAU bekennt sich zu ihren Aufgaben für die Entwicklung der Region und für eine Umkehr des brain drain. Über ihren grundlegenden Bildungs- und Kul- turauftrag hinaus orientiert sie ihre Entwick- lung an Überlegungen zur Prosperität und Zu- kunftsfähigkeit der Region und ist wesentliche Partnerin für entsprechende Spezialisierungs- strategien. Sie trachtet im Rahmen ihrer all- gemeinen universitären Zielsetzungen danach, dass die zur Verfügung gestellten Bundesmit- tel einer nachhaltigen Regionalentwicklung zugutekommen.3 Aktuelle Beispiele für weit- reichende einschlägige Aktivitäten sind die Be- teiligung am Großprojekt Silicon Labs Austria (SAL) und der geplante fakultätsübergreifende Initiativschwerpunkt Humans in the Digital Age (HDA). 6. Interdisziplinarität — Als „Universität der kur- zen Wege“ ist die AAU prädestiniert dafür, inter- 3 Siehe dafür auch das in ständiger Fortschreibung befindliche Standortkonzept der AAU, https://www.aau.at/wp-content/uploads/2015/09/Standortkonzept-der-AAU.pdf. 6 Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
1.2 Strategische Handlungsfelder Zur nachhaltigen Verwirklichung der sieben profilbildenden Elemente (Abschnitt 1.1) las- sen sich für den Zeitraum 2019–24 drei zentrale strategische Handlungsfelder definieren. Diese Handlungsfelder sind als Säulen darstellbar: Den Säulen liegen zwei Fundamente zugrunde: Fundament 1: Strukturentwickelnde Maß- nahmen Fundament 2: Infrastrukturelle Investitionen 1 Säule 1: Profil- und Schwerpunktbildung in der Forschung Jedes der drei Handlungsfelder umfasst eine Zahl konkreter Entwicklungsplan-Vorhaben, Säule 2: Attraktives Studienangebot die in die Leistungsvereinbarung 2019–21 mit dem BMWFW einfließen sollen. Diese werden Säule 3: Internationalisierung und im Fließtext thematisch erläutert und in Ab- Kooperationen schnitt 3.1 tabellarisch zusammengefasst. Die Säulenstruktur stellt sich dar wie folgt: Säule 1 Säule 2 Säule 3 DocAng ArtIntMA AACSB DocService DigLehre BilangDok DrittExp ErwSt FrauenPlus HDA IntBusBA IncoMob HRS4R LAneuMA KoopFoDok MetaGrant PartLehre KoopInt SiliconAT QMLehre KoopLV SumSchool QSULG LehrInfra RussUF OnBoard SportUF StudMob WiReMA AccProf | DataProf | EnergieProf HochProf | InfDidProf | MeSprProf MigProf | PrivProf | ProdProf SpoWiProf | StatProf F1 1A | AnKomp | CurrMan | ModBib | OnlineWB | PsyAmb QuaLehre F2 Apollon2 | Crossfit | DigErw | EMAS+ | HR-System IKTSicherheit | KalkTool | KPDig | MenSan | MobileNow Neubau | PlatzMan | RestInk | SichereAAU | USINord Entwicklungsplan 2019–2024 7
Der vorliegende Entwicklungsplan ist diesen Handlungsfeldern verpflichtet. Für 2019–24 be- sonders prägend werden Querschnittmaterien wie die fortschreitende Internationalisierung, Großvorhaben wie Humans in the Digital Age (HDA, siehe Abschnitte 2.1.1 und 3.2) und we- sentliche Infrastrukturprojekte wie die Planung (prospektiv 2019) und Errichtung (2022 f.) des Erweiterungsbaus (Neubaus) der Universität sein. Zahlreiche dieser Vorhaben, direkt und indi- rekt, im Großen wie im Kleinen, dienen dem Ziel der fortgesetzten Attraktivitätssteigerung der AAU und ihrer Angebote. Universitäten stehen heute in einem globalen Wettbewerb: um aus- gezeichnete WissenschaftlerInnen, um vielver- sprechende Studierende und um die Sichtbar- keit und Anerkennung ihrer Leistungen. Von Humans in The Digital Age bis Silicon Austria, von der 2018 abgeschlossenen Sanierung und Mo- dernisierung von Nord- & Zentraltrakt bis zum Erweiterungsbau, von der vermehrten Anzie- hung internationaler Studierender bis zur För- derung ausgezeichneter DoktorandInnen, vom Sportstudium bis zur digitalen Angebotserwei- terung im Zuge von „Zukunft Hochschule“, vom englischsprachigen Bachelor bis zum juristi- sche Berufsfelder erschließenden Kooperati- onsmaster: All diese Maßnahmen eröffnen neue Chancen; all diese Maßnahmen haben zum Ziel, die Universität aktiv zu gestalten, planvoll zu stärken und fit für die Zukunft zu machen. Die AAU ist ein wundervoller Ort. Dieser Entwick- lungsplan hat zum Ziel, dass dies auch so bleibt und dass noch weit mehr Menschen – national und international – darum wissen. 8 Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
1.3 Leitbild „ Alpen-Adria-Universität: Grenzen überwinden! Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) strebt nach wissenschaftlicher Exzellenz in schaftlerInnen sind essentielle Triebfedern der Universität; ihrer dynamischen Entwicklung gilt 1 “ Forschung und Lehre und orientiert sich darin unsere besondere Aufmerksamkeit. an den höchsten internationalen Standards. Das im Rundsiegel der Universität geführte Motto Lehre: Grenzen verschieben Per aspera ad astra bringt diesen Anspruch des konsequenten Strebens nach Spitzenleistungen Der Campus der AAU ist ein Schmelztiegel der bildhaft zum Ausdruck. Verantwortungsvolles, Ideen, Nationen und Sprachen, ein urbaner und eigeninitiatives Handeln und wissenschaftlich polyglotter Ort des Austauschs, der individu- korrektes Arbeiten sind für uns selbstverständ- ellen und gemeinsamen Entwicklung und des liche Grundprinzipien. Fortschritts. Die Grenzen zwischen Lehren, Lernen und Forschen sind fließend; Wissens- Forschung: Neue Grenzen suchen durst, Kreativität, Kritikfähigkeit, konstruktive Skepsis und die Suche nach Erkenntnis sind Die Forschung an der AAU steht in der gro- Grundprinzipien der Universitätskultur. Qua- ßen europäischen Tradition der Aufklärung, litätsvolle Lehre erfordert und fördert, über ist den klassischen wissenschaftlichen Prin- die reine Vermittlung von Kenntnissen hinaus, zipien des Erkenntnisgewinns, der Offenheit insbesondere die Fähigkeit zu selbstständigem und des Austauschs verpflichtet und eng mit Denken auf wissenschaftlichem Niveau. der jeweiligen nationalen und internationalen scientific community vernetzt. Kooperation und Als „akademisches Rückgrat der Region“ nutzt Konkurrenzfähigkeit schließen sich dabei nicht die Universität die vielfältigen Chancen, die aus, sondern ergänzen einander auf produktive sich aufgrund ihrer geographischen Lage, ihrer Weise. Unsere Forschungsleistungen sollen in- Campusstruktur und der Vielfalt ihrer Ange- ternational sichtbar sein und Anerkennung fin- hörigen ergeben. Wir bauen unsere nationalen den; die WissenschaftlerInnen der Universität und internationalen Verbindungen weiter aus – und dabei insbesondere der wissenschaftli- und bieten beste Bedingungen für Auslands- che Nachwuchs – sollen sich im internationalen aufenthalte (outgoing) und für internationale Wettbewerb um Aufmerksamkeit, Rezeption, Studierende und Lehrende (incoming). Durch Innovation, wissenschaftliche Positionen und fordernde und fördernde Zugänge schaffen wir Forschungsmittel erfolgreich beweisen und die akademischen Rahmenbedingungen dafür, behaupten können, um führend zum Gewinn dass unsere Studierenden möglichst zahlreich neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und zur und mit Erfolg in situ abschließen, aber auch Lösung der Probleme unseres Zeitalters beizu- an allen Universitäten der Welt ihr Studium tragen. fortsetzen oder vertiefen können. Unsere ho- hen Standards in Betreuungsqualität und In- Als „Universität der kurzen Wege“ ist die AAU frastruktur bauen wir konsequent weiter aus. prädestiniert dafür, interdisziplinäre Entwick- lungen zu begünstigen. Wir fördern entspre- Im Einklang mit der lifelong learning-Strate- chende Kooperationen, auch über die Fakultäts- gie des Bundes und der EU ist auch die for- grenzen hinaus, ohne dabei fachliche Standards schungsgeleitete Weiterbildung profilbildender und fachspezifische Spitzenleistungen zu ver- Teil des Lehrangebots. Unsere Stellung hierin nachlässigen. Zugleich haben wir uns die be- wird durch engagierte Qualitätssicherung und sondere Förderung des wissenschaftlichen eine Fokussierung des Angebots auf gesell- Nachwuchses durch ein offenes und kooperati- schaftliche Kernthemen und öffentliche Güter ves Umfeld zum Vorsatz gemacht: Neugier, Ak- gefestigt. tivität und Engagement der Nachwuchswissen- Entwicklungsplan 2019–2024 9
Wir unterstützen den Erfolg unserer Studieren- den und bereiten sie bestmöglich auf ihre Zu- kunft in der Gesellschaft vor. Dabei legen wir hohen Wert auf die persönliche Qualifizierung der Studierenden und – sapere aude – auf deren umfassende Bildung zu aufgeschlossenen, ver- antwortungsbewussten, kritikfähigen und refle- xionsfreudigen Individuen. Gesellschaft: Gemeinsam Grenzen überspringen Die AAU ist eine Organisation, in der rund 1.500 MitarbeiterInnen und 10.000 Studierende ge- meinsam arbeiten, forschen, lehren und lernen. Wertschätzung und gegenseitige Unterstüt- zung sind die Grundlagen einer gedeihlichen Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden und bilden die Basis für die Erreichung hochge- steckter Ziele. Die AAU ist eine autonome und selbstbewusste Institution, die sich selbst und ihre Umgebung kritisch reflektiert. Über ihre Kernaufgaben hinaus ist sie gesellschaftlich offene Dialogplattform, Ort der Begegnung und think tank und ist sich ihrer besonderen Rolle als partizipativer Wissens- und Kulturträger vollauf bewusst. Gemäß § 1 Universitätsgesetz sind die Univer- sitäten berufen, „verantwortlich zur Lösung der Probleme der Menschen sowie zur gedeihlichen Entwicklung der Gesellschaft und der natürli- chen Umwelt beizutragen“ und zugleich der „Bewältigung der gesellschaftlichen Heraus- forderungen in einer sich wandelnden humanen und geschlechtergerechten Gesellschaft“ zu dienen. Die AAU bekennt sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit, des gender mainstreaming, der Diversität, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Gesundheit ihrer Angehörigen sowie zu einer unternehmerisch-innovativen, reformatorischen Grundhaltung und stellt sich den gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaft- lichen und technologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. In Erfüllung ihrer inter- nationalen Ansprüche in Forschung und Lehre sieht sie ihren Grundauftrag darin, die Entwick- lung der Region inmitten eines vereinten Eu- ropa und einer vernetzten Welt zu fördern und ihre historische Lage im Schnittpunkt dreier Kulturen zu nutzen. 10 Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
1.4 Gesellschaftliche Zielsetzungen AAU als Ort gelebter Verantwortung Die Leitbilddevise „Grenzen überwinden!“ be- schreibt in ihrer absichtsvollen Bedeutungs- vielfalt auch die klare Intention der AAU, im Bereich gesellschaftlicher Zielsetzungen die Inklusion und Partizipation, Informations- und Kommunikationstechnologien, Medienkonver- genz, Mehrsprachigkeit, Psychosoziale Präven- tion und Versorgung oder Wirtschaft und Recht verstärken und zugleich den Wissenstransfer in die Region verbessern. Dadurch trägt die 1 Grenzen zwischen Universität und verschie- Universität aktiv dazu bei, sowohl Arbeitsplätze densten gesellschaftlichen Schichten, Sphären zu schaffen als auch hochqualifizierte Arbeits- und Gruppierungen offen zu halten und insge- und Gründungskräfte heranzubilden und damit samt zu einer chancenreichen, durchlässigen den brain drain aus Kärnten zu stoppen und und interaktiven Gesellschaft beizutragen. nachhaltig umzukehren.4 Gesellschaftliche Verantwortung ist an der AAU AAU als Chance für First Academics (1A) eine Querschnittsmaterie, die alle Aktivitäten der Universität wesentlich fundiert: die Leh- Schon jetzt weist die AAU eine im Bundesver- re und Forschung, die Aus- und Weiterbildung gleich hohe Zahl von First Generation Students der MitarbeiterInnen, den Stakeholder-Dialog, (auch First Academics, Studierende aus nicht- die Kooperation mit Unternehmen und NGOs, akademischem Elternhaus) auf. Sie ist daher die Wissenschaftskommunikation und den An- auch nicht durch ein elitär-abschreckendes Kli- spruch, mit Forschung und deren Anwendung ma gekennzeichnet. Auf diese Tugend lässt sich zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beizu- aufbauen, um systematisch junge high potenti- tragen. Getreu ihrem Motto Per aspera ad astra als zu gewinnen, für die und deren Familien ein strebt die AAU danach, autonome Verantwor- Universitätsstudium bisher keine Handlungs- tung zu übernehmen, die den Ansprüchen un- option war (Vorhaben 1A): Etwa durch entspre- serer vielfältigen Stakeholder gerecht wird oder chende Workshops und Beratungsangebote in diese übertrifft. Schulen, durch die Zusammenarbeit mit Leh- rerInnen, durch Schnuppermöglichkeiten und AAU als „akademisches Rückgrat“ der Region durch die Implementierung struktureller Be- gleitmaßnahmen an der AAU (niederschwellige Die AAU will ihre Rolle als „akademisches Beratung und Mentoring, gemeinsam mit den Rückgrat“ der Region weiter ausbauen und ihre Studierenden gestaltetes Buddy-Programm).5 Beiträge zu Bildung und Wissensvermittlung Das verbessert den Anteil nichttraditioneller stärken. Das bedeutet einerseits, dass auch für Studierender und unterrepräsentierter Grup- mobilitätsschwache Gesellschaftsschichten ein pen an Österreichs Universitäten.6 angemessen breites, Chancen und Wege er- öffnendes Angebot akademischer Bildung auf- AAU als Dialogplattform rechterhalten wird, und andererseits, dass die Entwicklung Kärntens und Österreichs durch Anders als Universitäten in zentralen Ballungs- wissenschaftliche Leistungen in gesellschaft- räumen (mit einem entsprechend breiten ur- lich und wirtschaftlich relevanten Bereichen un- banen oder metropolitanen Angebot) kommt terstützt wird. Daher will die AAU ihre bisheri- der AAU nicht nur in akademischer und wirt- gen Beiträge auf interdisziplinären Gebieten wie schaftlicher, sondern auch in kultureller und (alphabetisch) Digitalisierung, Entrepreneurship, intellektueller Hinsicht eine besondere, ver- 4 Dem Vorbild der Urban Labs der University of Chicago folgend (https://urbanlabs.uchicago.edu/) werden gegenwärtig auch evi- denzbasierte Beratungsangebote zur Bewältigung regionaler Herausforderungen erwogen. 5 International betrachtet reichen entsprechende Initiativen von https://college.harvard.edu/admissions/hear-our-students/first- generation-students (siehe auch https://www.nytimes.com/2015/04/12/education/edlife/first-generation-students-unite.html?_ r=0) über http://oxfordfirstgenerationstudents.tumblr.com/ bis http://www.arbeiterkind.de/. 6 Eine besondere Zielgruppe in diesem Zusammenhang sind die sogenannten Care Leavers, für die in Österreich noch keinerlei spe- zifische Maßnahmen zur Förderung des Hochschulzugangs existieren (für internationale Beispiele siehe https://www.ox.ac.uk/students/welfare/careleavers?wssl=1, https://federation.edu.au/current-students/assistance-support-and-services/student-support-services/care-leaver-support, https://www.uni-hildesheim.de/media/fb1/sozialpaedagogik/Forschung/CareHo/Positionspapier_Forderungen_an_Hochschulen.pdf). Entwicklungsplan 2019–2024 11
antwortliche Rolle zu – vergleichbar mit US- Partizipation, Diversität, Durchlässigkeit und Universitäten in Campuslage. Die AAU will ihren ausgewogene Geschlechterverhältnisse aus- Status als Dialogplattform und Ort der wissen- gezeichnete Position weiter ausbauen. Die schaftlichen Begegnung im Sinne der Third Bemühungen sind auf jene beiden Bereiche Mission fortschreiben und ihre erfolgreichen fokussiert, in denen die angestrebten Ge- Initiativen im Bereich der partizipativen Wis- schlechterrelationen noch nicht hergestellt senschaftskommunikation ausbauen. Exempla- sind: Professuren im Allgemeinen und wissen- risch seien genannt: schaftliches Personal an der Fakultät für Tech- nische Wissenschaften. • Durchschnittlich 30 wissenschaftliche Ta- gungen pro Jahr mit Multiplikatoren- und Die Gesundheit der MitarbeiterInnen und die Breiteneffekten Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind der AAU wichtige Anliegen. Das Gütesiegel für be- • Öffentliche Vorlesungen, Lesungen und triebliche Gesundheitsförderung wird 2019 zu Diskussionsveranstaltungen (Karl Popper erneuern, die Rezertifizierung für hochschu- Foundation, Robert-Musil-Institut für Lite- leundfamilie bereits 2018 zu absolvieren sein; raturforschung etc.) siehe dazu Abschnitt 3.3.1.3. • Universitätsbibliothek als „24-Stunden- Wesentliche Schritte zu einer zumindest barri- Bibliothek“ nebst Installationen von der erearmen Universität wurden real im Zuge der Bibliophilie (Kostbarkeiten) bis zum nieder- 2018 abgeschlossenen Sanierung von Zentral- schwelligen Büchertausch (Buchhaltestelle gebäude und Nordtrakt und virtuell durch die | Bukvarna auf dem Campus) Neugestaltung von Webauftritt und Intranet gesetzt; weitere Verbesserungen werden dar- • Kunstprojekte mit offenem und vermitteln- an anknüpfen. Inklusion ist eines der wesent- dem Charakter (UNIKUM, Wissen schafft lichsten Anliegen im Bereich gesellschaftlicher Kunst etc.) Ziele, das vom Zentrum für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation über den • UNI für Kinder und diverse weitere Veran- eigenen Campus hinaus auch in Forschung, staltungen für Kinder und Jugendliche Lehre und Weiterbildung verfolgt wird. Künftig (z. B. TECHtalents) möchte die AAU am gerade im Entstehen be- griffenen Pilotprojekt PromoLi („Promovieren • Seniorstudium liberale zwecks Bildungsdif- ohne Limits“) mitwirken, das der Dachverband fusion, healthy aging und lifelong learning der Universitäten in Kooperation mit dem BASK entwickelt und das Promotionsstellen für auf • Lange Nacht der Forschung und For- Basis ihrer wissenschaftlichen Leistungen schungsdialoge ausgewählte sog. „begünstigte behinderte“ Master-AbsolventInnen schaffen soll. In einem • Open Access-Publikationen aus dem Wis- anderen Sinne barrierearm ist das Flüchtlings- senschaftsbereich programm MORE der Österreichischen Univer- sitätenkonferenz (uniko), an dem sich die AAU • build! Gründerzentrum als Inkubator für intensiv beteiligt hat und das bedarfsgemäß Firmengründungen, insbesondere für sol- fortgeführt werden soll. che mit akademischem Fundament AAU für eine offene Gesellschaft AAU als qualitätsvolle Organisation Das Einstehen für eine offene Gesellschaft ge- Im Sinne der Vorbildwirkung trägt die AAU hört zu den tagtäglich gelebten Grundprinzipien auch Verantwortung, eine faire Verteilung von der AAU. In der Leistungsperiode 2019–21 wird Lebenschancen im eigenen Wirkungsbereich sich die Universität an der kommenden uniko- umzusetzen. Wir wollen unsere in Bezug auf Initiative Bedrohte Wissenschaft beteiligen, die 12 Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
politisch verfolgten WissenschaftlerInnen z. B. aus der Türkei einen zeitweiligen universitären Hafen bieten soll. Das eben erwähnte MORE- Programm ist ein weiteres Beispiel unter vielen dafür, dass sich die AAU und ihre Angehörigen systematisch für Hilfeleistung, Toleranz und In- 1 tegration und gegen Xenophobie, Rassismus, Chauvinismus und jede Form von politischem Extremismus und Totalitarismus einsetzen. Die AAU setzt dort Grenzen, wo die Feinde einer of- fenen Gesellschaft diese einzuengen trachten. AAU als nachhaltige Universität Nicht zuletzt reflektiert die AAU als Gründungs- mitglied der Allianz nachhaltiger Universitäten ihr eigenes Tun hinsichtlich dessen Auswirkun- gen auf das Ökosystem und verfügt über ein die Themen Forschung, Lehre, Betriebsökologie und Wissenstransfer umfassendes Nachhaltig- keitskonzept. Sie ist seit 2016 nach dem Um- weltmanagementsystem EMAS III zertifiziert und verfolgt ihre diesbezüglichen Zielsetzungen in Theorie und Praxis konsequent weiter. Entwicklungsplan 2019–2024 13
1.5 Fakultätsprofile Komplementär zu den übergeordneten Prinzi- der Folgen von Migrations- und Mobilitätspro- pien der Universität verleihen die folgenden Fa- zessen als zentrale gesellschaftliche Heraus- kultätsprofile Einblick in die jeweiligen subsidi- forderung und verbessert die Betreuungsrela- ären Schwerpunktsetzungen. Angeregt durch tionen. Die Attraktivität der Masterstudien soll den Senat der AAU soll 2018 über Möglichkeiten mit fächerübergreifenden, interdisziplinären der Neustrukturierung und potentielle Vorzüge Schwerpunktbildungen innerhalb bestehender alternativer Organisationsformen nachgedacht Masterstudien erhöht werden. Ein Beispiel ist werden („strategischer Organisationsplanpro- die Kooperation von Geschichte, Philosophie zess“). Dies dient zugleich der Neuaufstellung und Romanistik im Schwerpunkt „The Exercise der IFF-Institute nach dem ReOrgIFF-Prozess of Judgment in The Early Modern Period“ (s. u.). (siehe Abschnitt 1.5.3). Darüber hinaus sind für die Bereiche Philoso- phie und Slawistik infolge des Projekts „Zukunft Hochschule“ interuniversitäre Kooperationen, 1.5.1 Fakultät für Kulturwissen- insbesondere durch angebotsbereichernde schaften (KuWi) universitätsübergreifende Lehrveranstaltun- gen mittels bidirektionalem Breitband-Strea- Die Fakultät für Kulturwissenschaften steht für ming, geplant. geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung & Lehre in den kulturraumbezogenen Philolo- Das Angebot an Bachelorstudien könnte im gien, den Erziehungs- und Bildungswissenschaf- Zeitraum 2022–24 um ein neues, fakultätsüber- ten, der Psychologie und den Kultur- und Kom- greifendes Bachelorstudium mit sozialwissen- munikationswissenschaften, einschließlich der schaftlicher Ausrichtung und Schwerpunkten Geschichte und der Philosophie. Sie ist die mit Ab- im Schnittfeld von Kultur und Technik erweitert stand studierendenstärkste Fakultät der AAU und werden. Dabei sollen sowohl Digitale Kom- trägt in Forschung und forschungsgeleiteter Lehre petenzen (Stichwort „Digital Humanities“) als wesentlich zur Zielerreichung der Universität bei. auch Elemente eines studium generale mitein- ander verbunden werden. Als größte Fakultät der AAU zeichnet sich die Fakultät für Kulturwissenschaften durch ein In der PädagogInnenbildung-neu sollen die breites Spektrum an sprach-, kultur- und sozi- HRSM-Stellen (einschließlich der Professur für alwissenschaftlichen Fächern aus. Die fakultä- Mehrsprachigkeit und Transkulturalität) ent- re Entwicklungsstrategie 2019–21 zielt darauf fristet werden. Der Start des Masterstudiums ab, ein vielfältiges, attraktives Studienangebot in den einzelnen Unterrichtsfächern mit WS (einschließlich der Unterrichtsfächer) für die 2019/20 wird die Zielgruppe berufstätiger Leh- Region bereitzustellen und zugleich hochwerti- rerInnen ansprechen; das Angebot ist dement- ge, international anschlussfähige Forschung zu sprechend berufsbegleitend zu entwickeln und stärken. Durch interdisziplinäre Vernetzungen umzusetzen. und Bündelungen von Interessen entsprechend der Gesamtstrategie der Universität wird zur In der Forschung werden die Aktivitäten zur Profilbildung der AAU beigetragen. Steigerung der Drittmittelerfolge bei renom- mierten Fördergebern fortgesetzt. Wesent- Im Bereich der Lehre soll die Entwicklungspla- lich ist in diesem Zusammenhang die Förde- nung 2019-21 aktuelle gesellschaftliche He- rung des wissenschaftlichen Nachwuchses rausforderungen aufgreifen, die Betreuungs- (z. B. durch Dissertationsstipendien und Peer verhältnisse in stark nachgefragten Studien Mentoring-Programme). Zugleich wird durch (z. B. Erziehungswissenschaften) verbessern gezielte Unterstützung fächerübergreifender, und die Attraktivität schwächer nachgefragter interdisziplinärer Forschungsschwerpunkte Studien erhöhen. Die Einrichtung einer Profes- zur Profilbildung der AAU beigetragen. Im Zen- sur für Migrations- und Inklusionsforschung trum stehen dabei Initiativschwerpunkte wie am Institut für Erziehungswissenschaft und „Visuelle Kultur“, „Bildungsforschung neu“ so- Bildungsforschung ermöglicht die Bearbeitung wie jüngst „Humans in the Digital Age“ (HDA). 14 Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Ohne Zweifel wird es in Zukunft verstärkt dar- um gehen, die Implikationen der alle Lebens- bereiche durchdringenden Digitalisierungs- prozesse systematisch zu analysieren, um geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Beiträge zu digitalen Phänomenen zu leisten. 1.5.2 Fakultät für Wirtschafts- wissenschaften (WiWi) Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ist das pluralistische Kompetenzzentrum in Wirt- schaftsfragen. Sie trägt zwei der am stärksten 1 Dazu trägt beispielsweise das österreichweite nachgefragten Studienfächer der AAU, „Ange- HRSM-Netzwerk „Digital Humanities – Digitale wandte Betriebswirtschaft“ und „Wirtschaft und Edition“ (seit 2017) bei, das von mehreren KU- Recht“, und leistet in Forschung und forschungs- WI-Instituten mitkonzipiert und durchgeführt geleiteter Lehre wesentliche Beiträge zur Zieler- wird. Zu einem Initiativschwerpunkt weiterent- reichung der Universität. wickelt soll das HRSM-Projekt der interdiszip- linären Forschungsplattform „The Exercise of Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sieht Judgment in The Early Modern Period“ werden. sich einer hohen Lehr- und Forschungsqualität Weitere verbindende Forschungsschwerpunkte verpflichtet. Sie verbindet forschungs- und the- der Fakultät sind die Bereiche Migration/Mehr- oriegeleitete Lehre mit den Ansprüchen hoher sprachigkeit, Identität/Alterität, Mittelalterfor- Praxisrelevanz. Die Studienprogramme tragen schung und Cultural Studies. Hinzu kommen wesentlich zum positiven Image der AAU in der themenübergreifende Doktoratsprogramme, regionalen und überregionalen Wirtschaft bei. zunächst „Health, Science, and Social Respon- sibility Communication and Management“, so- Das Studium „Angewandte Betriebswirtschaft“ wie die institutionalisierte kommunikationswis- (ABW) bietet eine breit gefächerte wirtschaft- senschaftliche Kooperation mit der ÖAW. liche Ausbildung und ist das größte der Fa- kultät. Das Studium „Wirtschaft und Recht“ Ein wichtiges Anliegen der Fakultät ist die Rele- kombiniert wirtschaftswissenschaftliche mit vanz wissenschaftlich fundierten Wissens für die rechtswissenschaftlichen Fächern und kommt Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaft- damit spezifischen Anforderungen der Wirt- lichen Herausforderungen. Ausgehend von den schaft entgegen. Die Masterstudien „Internati- Ergebnissen des Kooperationsprojekts „Wissens- onal Management“ und (interfakultär) „Media & transferzentrum Süd“ (WTZ) strebt die KUWI eine Convergence Management“ werden gänzlich in zunehmende Profilierung aller einschlägigen Ak- englischer Sprache angeboten und sind damit tivitäten ihrer Angehörigen an. Dem dient auch die wesentliche Bausteine der fortschreitenden bestmögliche Verfügbarkeit von Wissen in Form Internationalisierung. Der bislang im Bache- von Open Access-Publikationen, deren Realisie- lorstudium ABW geführte Studienzweig „In- rung von der Fakultät gezielt unterstützt wird. ternationale Betriebswirtschaft“ soll künftig als eigenständiges englischsprachiges Bache- Im Bereich der Internationalisierung sollen die lorstudium mit Schwerpunkt auf International bestehenden Partnerschaften und Kooperatio- Business & Economics weiterentwickelt wer- nen verstärkt genutzt werden (z. B. Erhöhung den. Die Angebote im Bereich der Geographie der Sichtbarkeit internationaler Kontakte und und Regionalforschung werden durch wirt- Austauschprogramme; Veranstaltungen zum schaftsgeographische Impulse erweitert. Erfahrungsaustausch von Outgoing-Studieren- den; Entwicklung von course packages für Inco- Seit ihrer Einrichtung besteht zwischen den ming-Studierende; Etablierung internationaler Studien der Betriebswirtschaftslehre und der Fellowships; Unterstützung von Forschungs- Informatik eine enge Verbindung. Mit dem netzwerken und joint degree-Programmen). Studium „Informationsmanagement“ wird ein Brückenstudium zwischen dem wirtschaftli- Entwicklungsplan 2019–2024 15
chen und technischen Bereich angeboten. Dies Schaffung eines juristischen Masterstudi- gilt auch für den Studienzweig „Wirtschafts- ums in Kooperation mit einer nationalen ingenieurwesen“ im Bachelorstudium „Infor- Partneruniversität) mationstechnik“. Die Fakultät hat zudem die Erweiterungscurricula „Selbständigkeit und Un- • L: Konsolidierung der Betreuungsverhält- ternehmensgründung“ sowie „Wirtschaft & Recht nisse für Studierende technischer Fächer“ etabliert. • L: Erhöhung des Anteils prüfungsaktiver In den thematischen Doktoratsprogrammen Studierender „Entrepreneurship, Innovation and Economic Development“, „Modeling, Simulation and Op- • F: Kontinuierliche Identifikation und Ent- timization in Business and Economics“ sowie wicklung zukunftsträchtiger Forschungs- „Steuerwissenschaften: Nationale und inter- themen (u. a. Beteiligung am Initiativ- nationale Unternehmensbesteuerung“ werden schwerpunkt Humans in the Digital Age, Doktoratsstudierende auf eine internationale HDA) wissenschaftliche Laufbahn vorbereitet. Auch am Doktoratsprogramm „Health, Science, and • F: Förderung fachübergreifender Koope- Social Responsibility Communication and Ma- rationen (z. B. Energiemanagement und nagement“ wirkt die Fakultät maßgeblich mit. -technik, Unternehmertum) Zur Erweiterung des Angebots im Doktorats- bereich kooperiert die WIWI zudem im Rahmen • F: Aktive Nachwuchsförderung des Central European PhD Network (CESEEnet) mit den Universitäten Ljubljana, Maribor, Rije- • F: Erhöhung des Drittmittelvolumens für ka, Venezia und Zagreb. Forschungsvorhaben Besondere Forschungsleistungen und Publi- • L & F: Fortgesetzte Internationalisierung kationstätigkeit in international anerkannten und Mobilität Organen werden durch zahlreiche Maßnahmen gefördert: Berücksichtigung ausgezeichneter • L & F: Internationale Akkreditierung Forschungserfolge im Budgetallokationssys- (AACSB) tem, Anreizsystem für hervorragende Publika- tionen inklusive Auslobung eines „Best Paper Award“ für NachwuchswissenschaftlerInnen, 1.5.3 Fakultät für Interdiszipli- publikationsbasierte Habilitationsordnung, För- näre Forschung und Fortbildung derung von Forschungsaufenthalten und Tagun- (IFF) gen (inkl. vermehrter Teilnahme an Mobilitäts- programmen und CESEEnet) und eine jährliche Die IFF-Fakultät widmet sich gesellschaftspoli- Fakultätsklausur zum Thema Forschung. tisch bedeutsamen Fragen aus inter- und trans- disziplinärer Perspektive. Traditionelle Stärken Die strategischen Zielsetzungen der WIWI für am Standort Klagenfurt liegen in der Unterrichts- die Jahre 2019–21 sowie bis 2024 leiten sich aus und Schulentwicklung, der Wissenschafts- und dem Zielsystem der Universität ab. Für den Be- Technikforschung und im Nachhaltigkeitsbereich. reich der Lehre (L) und der Forschung (F) sind Die IFF ist grundsätzlich offen für Neues. Der das insbesondere: Reorganisationsprozess aufgrund der bisherigen Drei-Standort-Situation (Klagenfurt, Wien, Graz) • L: Weiterentwicklung und Ausbau des Stu- soll Anfang 2019 abgeschlossen sein und eröff- dienangebots (unter besonderer Berück- net neue thematische und transfakultäre Vernet- sichtigung der fortschreitenden Internatio- zungsmöglichkeiten. nalisierung) Im August 2015 wurde ein Prozess zur mögli- • L: Steigerung der Employability (z. B. durch chen Reorganisation der IFF-Fakultät hinsicht- 16 Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
lich der universitären Zugehörigkeit der seit 2004 zur AAU gehörigen Standorte Wien und Graz gestartet, der in die Leistungsvereinbarung 2016–18 Eingang fand (LV-Vorhaben ReOrg- IFF). Gemeinsam mit dem BMWFW und, in der Entwicklungs- und Verhandlungsphase, sechs programmen der AAU schaffen soll (vgl. auch Abschnitt 1.5.1). Hinzu kommen die Erweite- rungscurricula „Nachhaltigkeit“, „Social Com- petence & Organizational Learning“ und „Wis- senschafts- und Technikforschung“. Im Bereich der Weiterbildung liegt ein Schwerpunkt in der 1 öffentlichen Universitäten in Wien, Graz und LehrerInnenbildung (ganz dem Auftrag in § 3 Krems gelang es, ein Übertragungsszenario für Z 5 UG gemäß). Seit 1982 wurden die Univer- die beiden dislozierten Standorte zu definieren, sitätslehrgänge „Pädagogik und Fachdidaktik das sowohl den betreffenden Instituten als auch für LehrerInnen“ von mittlerweile über 1000 der AAU (in situ) in Forschung und Lehre ad- TeilnehmerInnen absolviert, darüber hinaus äquate Entwicklungsmöglichkeiten geben soll. bestehen auch Masterlehrgänge. Hinzu kom- Im Gesamtergebnis ist von einer Beteiligung men weitere österreichweite Initiativen, wie der TU Graz, der BOKU, der Universität Wien zum Beispiel der ULG „Bildung für Nachhaltige und der Universität Graz an der Reorganisation Entwicklung“ oder die Koordination von Netz- auszugehen. werken wie IMST und ÖKOLOG im Auftrag des BMB. Der Bereich der Weiterbildung soll weiter Unter der Annahme der vollständigen Imple- geschärft und noch enger mit der Lehramts- mentierung von ReOrgIFF per 1. 1. 20197 wird Ausbildung verknüpft werden. auch die Instituts- und Fakultätsstruktur der AAU neu zu denken sein. Für das Institut für Un- In der Forschung verfügen die IFF-Institute terrichts- und Schulentwicklung (IUS), das Ins- über ein weit verzweigtes Netzwerk nationaler titut für Technik- und Wissenschaftsforschung und internationaler Kooperationspartner. Das (das aus den Kompensationsmitteln für die Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung Übertragung des Grazer Institutsteils personell wird seine (teils federführende) Mitwirkung in verstärkt wird) und das von Wien nach Klagen- einschlägigen internationalen Programmen furt wechselnde Institut für Wissenschaftskom- und Projekten, z. B. auch zum Thema Schul- munikation und Hochschulforschung werden leitung, verstärken. Das Institut für Technik- einschlägige Entwicklungs- und Vernetzungs- und Wissenschaftsforschung wird weiterhin an möglichkeiten zu erarbeiten sein. Forschungsvorhaben zur Transformation des Energiesystems, zu Climate Engineering und In den vergangenen Jahren hat sich die IFF im zu einer nachhaltigen Bioökonomie mitwirken. Bereich der Lehre neu konturiert. Seit 2013 Das Institut für Wissenschaftskommunikation beherbergt das Institut für Unterrichts- und und Hochschulforschung ist in internationalen Schulentwicklung die Koordinationsstelle Lehr- Projektverbünden mit Forschung z. B. zur Epis- amt und wirkt mit anderen Instituten im Ent- temologie und Organisation von Big Science und wicklungsverbund Süd-Ost an der PädagogIn- zu (digitalen) Wissens- und ExpertenInnenkul- nenbildung-neu mit. Dieser Beitrag soll weiter turen befasst. Die beiden letztgenannten Ins- intensiviert werden. Das 2016 begonnene Mas- titute verfolgen das Projekt einer Profilierung terstudium „Science, Technology & Society Stu- der Klagenfurter Wissenschafts- und Technik- dies“ fungiert als europäisches Netzwerkstudi- forschung in europäischen und globalen Fach- um im Rahmen der European Inter-University zusammenhängen. Association on Society, Science and Technolo- gy. Die IFF ist zudem an einer interfakultären Das universitätsweite Querschnittsthema „Der Initiative zur Entwicklung eines neuen Bache- Mensch im digitalen Zeitalter“ (Humans in the lorstudiums im Bereich der Gesellschafts- und Digital Age, HDA) kann als große gesellschaftli- Kulturwissenschaften und der Digitalisierung che Herausforderung begriffen werden, zu de- beteiligt, das Zugänge zu mehreren Master- ren Erforschung die Institute der IFF kompetent 7 Mit der Übertragung von OE-Teilen bzw. OEs bereits ab 1.1.2018, beginnend mit dem Grazer Teil des Instituts für Technik- und Wissenschaftsforschung. Entwicklungsplan 2019–2024 17
beitragen können. Dabei kommt auch dem le- lente Forschung geht der industriellen Praxis benslangen Lernen eine besondere Rolle zu. voran, nur sie schafft die Basis für signifikan- Die IFF will sich weiterhin mit öffentlichen Gü- te Innovationen, ermöglicht die Gründung von tern und gesellschaftlichen Prozessen beschäf- Firmen mit hohem Wachstumspotential und tigen und als experimentierfreudige Einrich- ist Anziehungspunkt für industrielle F&E-Ar- tung wirken. beitsplätze. Ein wesentliches Ziel der TEWI ist es, durch exzellente Forschung und Lehre die Grundlagen dafür zu schaffen, dass erfolgrei- 1.5.4 Fakultät für Technische che Firmen gegründet werden, Firmenansied- wissenschaften (tewi) lungen erfolgen und etablierte Unternehmen Arbeitsplätze aufbauen und dass unsere Stu- Die Fakultät für Technische Wissenschaften ist, dierenden ihre Vorhaben und Ambitionen best- als jüngste der vier Fakultäten, eine thematisch möglich verwirklichen können. spezialisierte Kompetenzschmiede in den MIT- Fächern (Mathematik, Informatik, Technologie) Forschung – Grundlegende Strategie der TEWI und setzt wichtige Impulse für die Region. Der muss es daher sein, bestehende Forschungs- Bereich der Informations- und Kommunikations- stärken durch zielorientierte Personalakquise technologien (IKT), insbesondere der Themenbe- und -förderung sowie strategische Kooperatio- reich der Networked & Autonomous Systems, ist nen auszubauen. Geht man von den eingewor- ein international sichtbares Forschungsstärkefeld benen Drittmitteln und der Anzahl an Zitationen der AAU. aus, so verfügt die TEWI über einige internatio- nal sichtbare Schwerpunkte: Die hohe Dynamik der Wirtschaft, der Wandel der Arbeitswelt und die demographischen Ent- • Networked and Autonomous Systems wicklungen erzeugen enorme Herausforderun- gen für die Regionen. Besonders der Erhalt und • Modeling, Simulation, and Optimization Ausbau von Arbeitsplätzen mit einem Schwer- punkt auf hochwertige und zukunftssichere Be- • Engineering of Software, Data, and Know- schäftigung ist ein zentrales gesellschaftliches ledge-based Systems Bedürfnis. • Multimedia Systems Durch gezielte Maßnahmen des Landes Kärn- ten konnten in den letzten Jahren zahlreiche Diese Schwerpunkte liefern wichtige wissen- Arbeitsplätze im IKT-Bereich geschaffen wer- schaftliche Ergebnisse für die Realisierung von den. Ein notwendiger Erfolgsfaktor für diese Produkten und Dienstleistungen sowie für die Entwicklungsstrategie ist die Fakultät für Tech- Gestaltung unserer Gesellschaft. Darüber hinaus nische Wissenschaften, die einen effizienten sind sie in der internationalen Forschungsland- Austausch von Forschungsfragen und Lösungen schaft etabliert, sodass (1) eine hervorragende zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ermög- wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeit gegeben licht und den Unternehmen einen Pool sehr gut ist, (2) die hohe Forschungsqualität durch aner- ausgebildeter MitarbeiterInnen zur Verfügung kannte Metriken nachgewiesen werden kann und stellt. Darüber hinaus sind AbsolventInnen der (3) eine profunde Integration in internationale TEWI zunehmend als UnternehmerInnen er- Forschungsprogramme erreicht wird. folgreich. Mit der Gründung von Start-ups wie Bitmovin konnte ein direkter Beitrag zur Ver- Dabei stellt die Vielfalt der an der AAU vertre- besserung der Arbeitsmarktsituation geleistet tenen Disziplinen einen Wettbewerbsvorteil werden. dar, der weiter ausgebaut werden soll. Die be- reits enge Zusammenarbeit mit der BWL, der Wie man weltweit vielfach sieht, fördert hoch- Psychologie und der Medien- und Kommu- karätige Forschung und Lehre die positive Ent- nikationswissenschaft ermöglicht neue For- wicklung eines Wirtschaftsstandorts. Exzel- schungsergebnisse, Studienangebote und wirt- 18 Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
schaftliche Verwertungsmöglichkeiten. Zugleich 1.6 Qualitätssicherung und sollen Forschung und Lehre in der Mathematik- Qualitätsentwicklung und Informatikdidaktik durch hochwertige schu- lische Bildung Menschen für die TEWI-Fächer Die AAU will weiterhin ihre internationale und begeistern. nationale Konkurrenz- und Kooperationsfähig- keit in Forschung und Lehre steigern und zu- Naturgemäß ist die TEWI auch an fächerüber- dem ihre Position in der Weiterbildung schär- greifenden Forschungsclustern der AAU betei- fen. Die strategischen Ziele der AAU wurden in ligt: „Selbstorganisierende Systeme“ (leitend) den letzten Perioden umfassend entwickelt und sowie „Energiemanagement und -technik“. Da- weitestgehend operationalisiert. Dieser Ent- rüber hinaus soll sie für zwei künftige Entwick- wicklungsprozess soll auch in der Leistungs- lungen eine wesentliche Rolle spielen: zum ei- periode 2019–21 weiterverfolgt werden. nen für die Kärntner Anteile des kommenden Electronic Based Systems-Clusters Silicon Austria Die strategischen Ziele der AAU sind maßgeblich Labs (SAL) am Standort Villach, zum anderen auf eine Steigerung der Qualität der Leistungen für den intendierten universitätsweiten Initiativ- in Forschung, Lehre und Weiterbildung gerich- schwerpunkt Humans in the Digital Age (HDA) der tet. In diesem Kontext hat das Qualitätsma- AAU. Dabei ist SAL eine extern generierte, HDA nagement der AAU die Aufgabe – im Sinne von eine intern generierte Chance für künftige Ent- „fitness for purpose“ – das Erreichen der strate- wicklungen. gischen Ziele bestmöglich zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund versteht die AAU ihre Stra- Eine fortgesetzte qualitative Weiterentwicklung, tegie zugleich als ihre Qualitätsstrategie. gemessen durch Publikationen in erstklassigen Journalen und Konferenzbänden und in Zitatio- Das Qualitätsmanagementkonzept (QM-Kon- nen, wird angestrebt. Diese dienen als Basis für zept) der AAU dient als umfassendes und die Einwerbung hochwertiger Forschungsfinan- integriertes Konzept der kontinuierlichen zierung und die weitere Steigerung der nationa- Verbesserung der Universität in ihren Kern- len und internationalen Sichtbarkeit. bereichen Forschung und Lehre sowie in den Querschnittsbereichen Personalmanagement, Lehre – Durch hervorragende Forschungser- Organisation und Verwaltung. Dafür werden die gebnisse und die Konzentration auf Stärkefelder vorhandenen Ressourcen entsprechend ihrer strebt die TEWI eine wachsende Sichtbarkeit an, Möglichkeiten effizient eingesetzt. die zu einer vermehrten Nachfrage der angebote- nen Studien durch hoch qualifizierte Studierende Im Jahr 2015 wurde das QM-Audit erfolgreich führt. Besonderes Augenmerk gilt hierbei auch durchgeführt, die einzige Auditauflage, näm- dem Doktoratsstudium (hohe Quote an angestell- lich die Erarbeitung eines „QM-Konzeptes für ten DoktorandInnen). die LehrerInnenausbildung–neu“, wurde im Juli 2017 erfüllt. Die aus dem Audit resultierenden Durch Kooperationen mit benachbarten Univer- Empfehlungen bilden die Grundlage für die Wei- sitäten (z. B. TU Graz, Universitäten Ljubljana terentwicklung des QMS und werden sukzessi- und Udine) können Synergien im Lehrbetrieb ve in den nächsten Jahren umgesetzt werden. erreicht werden. Davon zeugen z. B. der Lehr- Zusätzlich werden weitere QM-Instrumente, verbund Informatik Süd mit der TU Graz sowie -Verfahren und -Prozesse entwickelt, um ein Joint- und Double-Degrees mit der Universität bestmögliches Qualitätsmanagement zu ge- Udine. Dies ermöglicht einerseits eine effiziente währleisten. Zur Evaluierung der bisher einge- Abdeckung der Basisfächer; andererseits eine führten QM-Maßnahmen soll in der folgenden Konzentration auf Spezialisierungen zugunsten Leistungsperiode ein internes QM-Audit in Form attraktiver, international ausgerichteter Studi- einer SWOT-Analyse durchgeführt werden, um enangebote. Entwicklung und Bewerbung sol- die Rezertifizierung 2022 vorzubereiten. cher Angebote stehen im Zentrum der strategi- schen Weiterentwicklung im Bereich Lehre. Entwicklungsplan 2019–2024 19
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