KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten

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KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten
Branche mit Zukunft gestalten

    LANDESTOURISMUS
      KONZEPTION
MECKLENBURG-VORPOMMERN
KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten
B R A N C H E M I T Z U K U N F T G E S T A LT E N

Landestourismuskonzeption Mecklenburg-Vorpommern
Branche mit Zukunft gestalten

Inhalt
I.    Einleitung............................................................................................................................................................................ 2

II. Touristischer Wettbewerb als Herausforderung...................................................................................................                                        4
   1. Der Wirtschaftsfaktor Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern.....................................................................                                                       4
   2. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern im Wettbewerb.......................................................................                                                         9
   3. Der Tourismus in MV heute und morgen im Überblick.....................................................................................                                              16

III. Strategie als Grundlage für alle Partner...................................................................................................................                          19
    1. Vision für den MV-Tourismus – das Umdenken....................................................................................................                                     19
    2. Wirkungen in den Regionen – der Ausgangspunkt............................................................................................                                          22
    3. Marke, Urlaubswelten und Märkte – der Gästefokus..........................................................................................                                         25
    4. Auf den Weg machen – die Ziele.............................................................................................................................                        29

IV. Integrativer Umsetzungsansatz als Schlüssel des gemeinsamen Erfolgs................................................... 32

V. Umsetzungsmanagement als Impulsgeber und Koordinator........................................................................                                                           34
  1. Strategiefeld Nachhaltigkeit als Grundmaxime für den
     Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern.............................................................................................................                                     37
  2. Strategiefeld Digitalisierung erfordert Mut zum Umdenken............................................................................                                                 41
  3. Strategiefeld Internationalisierung als strategische Positionierung...............................................................                                                   43

VI. Zukunftsfelder als Stellschrauben für die Praxis..................................................................................................                                    44
  1. Touristischer Arbeitsmarkt..........................................................................................................................................                 44
  2. Organisation und Finanzierung des Tourismus....................................................................................................                                      51
  3. Tourismusbewusstsein und Akzeptanz...................................................................................................................                                62
  4. Infrastruktur und Mobilität.........................................................................................................................................                 70
  5. Innovation und Qualität..............................................................................................................................................                82

VII. Ausblick............................................................................................................................................................................... 89

Quellenverzeichnis................................................................................................................................................................. 90

Impressum................................................................................................................................................................................. 91

                                                                                                                                                                                           1
KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten
I. EINLEITUNG                                                                                                                                               B R A N C H E M I T Z U K U N F T G E S T A LT E N

I. Einleitung
Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den führen-          heitswerte, die mittlerweile oberhalb derer von        Allem voran geht es darum, das Miteinander der          Herausforderungen der Zukunft, machte die ent-
den Urlaubsländern in Deutschland: 2016 wurde         Mecklenburg-Vorpommern liegen. Auch im Qua-            touristischen Akteurinnen und Akteure im Land           wickelten Handlungsfelder und Maßnahmen ver-
erstmals die Schallmauer von 30 Millionen Über-       litätsmanagement und bei der Entwicklung von           weiter zu stärken und Kooperationen auszubauen,         ständlich und nachvollziehbar und erleichterte den
nachtungen in gewerblichen Beherbergungsbe-           ganzheitlichen Mobilitätsangeboten gerade in           denn Alleingänge Einzelner haben angesichts der         Einstieg in die Umsetzungsphase. Dieser benötigt
trieben durchbrochen, der Marktanteil Mecklen-        hoch frequentierten Destinationen setzen derzeit       hohen Marktdynamik kaum noch Chancen: die Di-           nun eine angemessene personelle und finanzielle
burg-Vorpommerns am Deutschland-Tourismus             die Mitbewerber Akzente, ebenso wie bei der Fi-        gitalisierung, der technische Fortschritt für die mo-   Kraft, um erfolgreich sein zu können.
liegt weiterhin hoch. Die Bettenauslastung ist in     nanzierung der immer anspruchsvolleren Marke-          bile Kommunikationsgesellschaft, die Marktmacht
den letzten Jahren deutlich gestiegen, die durch-     ting- und Managementaufgaben gerade auf der            der Big Player z.B. im Vertrieb, die Markenentwick-     Diese Landestourismuskonzeption Mecklen-
schnittlichen Zimmerpreise sind die höchsten in       Ebene der regionalen Organisationen des Destina-       lung, aber auch die wachsende Anzahl von Wettbe-        burg-Vorpommern ist kein statisches Ergebnis mit
Ostdeutschland und steigen weiter. Die Zahl der       tionsmanagements (DMO).                                werbsdestinationen erfordern künftig noch mehr          einer Gültigkeitsdauer von „x“ Jahren. Sie ist viel-
Insolvenzen im Gastgewerbe liegt auf einem his-                                                              Kooperation und Innovation für den Tourismus in         mehr als Startschuss für einen Prozess zu verste-
torischen Tiefststand, und die meisten Betriebe       Auf den Punkt gebracht: Die Überarbeitung der          Mecklenburg-Vorpommern.                                 hen. Dazu gehört es, die Analyseergebnisse immer
agieren im rentablen Bereich. Nach wie vor strö-      bisherigen Landestourismuskonzeption Mecklen-                                                                  wieder zu hinterfragen, die gesetzten Schwerpunk-
men Jahr für Jahr Millionen von Urlauberinnen und     burg-Vorpommern ist nötig geworden, weil sich          Der Weg dorthin verlangt eine stärkere Loslösung        te bei Bedarf anzupassen und die abgeleiteten
Urlaubern an die Küste und in die Seenplatte, mit     Ansprüche und Bedürfnisse der Reisenden, der Be-       von starren konventionellen Ansätzen und benötig        Maßnahmen gegebenenfalls neu zu priorisieren
den Themen Küste und Wasser liegen die Marken-        schäftigten und der Bevölkerung verändert haben,       neue Räume für neue Denkmuster, erst recht in der       oder zu ergänzen.
zugpferde weiter im Trend der Reisenden. Die Fol-     sich neue Qualitätsdefinitionen im Markt etablie-      Umsetzung der Strategie. Diese muss als ständige
ge: die Wertschöpfung aus dem Tourismus und die       ren und Mecklenburg-Vorpommern flexibler als           Aufgabe verstanden werden mit der Notwendig-            Somit geht es in der vorliegenden Konzeption
Übernachtungszahlen sind so hoch wie nie zuvor,       bisher auf diese Herausforderungen reagieren will.     keit, jederzeit neue Entwicklungen wahrzunehmen         weder um Vollständigkeit bei den Maßnahmen,
fast 18 % aller Erwerbstätigen im Land haben einen                                                           und auf sie flexibel zu reagieren. Die strategische     noch um ein „100-Punkteprogramm“, welches zwar
vom Tourismus abhängigen Arbeitsplatz - der Spit-     Vergleicht man den Tourismus mit einem klassi-         Grundlage und die klare Fokussierung auf wenige,        allumfassend erscheint, in der Praxis aber an der
zenwert im Ländervergleich.                           schen Produktlebenszyklus, so hat er in Mecklen-       zentrale –um nicht zu sagen entscheidende– Zu-          Umsetzung scheitern muss. Dafür ist die Markt-
                                                      burg-Vorpommern mittlerweile die Reifephase            kunftsfelder im Rahmen der Konzeption bildet die        dynamik im Tourismus, wie skizziert, zu hoch. Es
Um diese Position angesichts einer bundesweit         erreicht und das bedeutet: die Märkte sind relativ     Klammer um alle Aktivitäten.                            geht vielmehr darum, die zentralen Stellschrauben
und international äußerst dynamischen Branche         gesättigt, der Innovationsgrad der Neunziger und                                                               zu benennen, die eine auch künftig erfolgreiche
und sehr aktiven Wettbewerbsdestinationen hal-        Nuller Jahre hat abgenommen, die Wachstums-            Die Notwendigkeit zu permanenter Wahrneh-               touristische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpom-
ten zu können, muss sich der Tourismus in Meck-       raten schwächen sich langfristig ab. Substanziel-      mung von und Reaktion auf die sich stetig verän-        mern möglich machen.
lenburg-Vorpommern immer wieder neu erfinden          le Zuwächse sind nicht mehr selbstverständlich,        dernden Rahmenbedingungen führt dazu, dass
und innovative Impulse auch deutlich über seine       sondern erfordern herausragende Angebote und           die Umsetzung der Strategie eine mindestens             Die Politik – Land, Landkreise, Gemeinden – ver-
Grenzen hinaus setzen. Denn gerade in jüngster        einen wachsenden Mitteleinsatz für das Marketing.      ebenso wichtige Rolle spielt wie ihre Erarbeitung       bessert dafür die Rahmenbedingungen. Ihre Auf-
Zeit sind Nachfragesteigerungen vor allem Effekte                                                            im Rahmen zunächst einer Analyse- und Evaluati-         gabe ist in Zeiten wachsender Vernetzungen und
weltpolitischer Rahmenbedingungen (Terroran-          Es geht daher in der nächsten Zeit darum, die Rei-     onsphase, gefolgt von einer Phase der Strategie-        von Wechselwirkungen insbesondere ein Mehr an
schläge, Sicherheitsbedürfnis der Reisenden), von     fephase dafür zu nutzen, aus einer Position der        findung.                                                (fachübergreifender) Koordination. Die Tourismus-
denen der Deutschland-Tourismus und damit auch        Stärke heraus die Zukunftsfähigkeit des Tourismus                                                              branche wiederum – die Tourismusorganisationen,
Mecklenburg-Vorpommern profitiert.                    in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern und aus-          Und weil sowohl die Erarbeitung, erst recht die er-     Verbände und Betriebe – muss ihre Wettbewerbs-
                                                      zubauen. Dafür müssen die Innovationsdynamik           folgreiche Umsetzung einer solchen Strategie im-        fähigkeit stetig verbessern, von ihr darf und muss
Die Herausforderung: Bei der Innovations- und In-     ausgebaut und die Rahmenbedingungen aktiv ge-          mer nur durch alle Beteiligten zusammen gelingen        man aber auch ein Mehr an (Umsetzungs-) Engage-
vestitionsstärke in neue touristische Infrastruktur   staltet werden, die Kundenorientierung und Quali-      kann, war und ist ein breiter Partizipations- und       ment und Übernahme von Verantwortung in für sie
und Angebote geben derzeit andere Destinationen       tät ist stetig an die sich ändernden Bedürfnisse an-   Kommunikationsansatz mit onlinebasierter Dia-           wichtigen Zukunftsfeldern erwarten.
wie Schleswig-Holstein, die polnische Ostseeküste     zupassen, die notwendigen organisatorischen und        logplattform, Lenkungs- und Strategiegruppen,
und andere Osteeanrainer, aber auch Regionen          finanziellen Voraussetzungen für ein langfristig       Expertengesprächen, Online-Befragungen, Regio-          Die strategischen Überlegungen und die konkre-
wie der Hochschwarzwald oder Metropolräume            weiterhin erfolgreiches Agieren im Markt müssen        nal- und Themenkonferenzen etc. konstituierendes        ten Maßnahmen können nur dann ihre optimale
wie das Ruhrgebiet, Hamburg oder Berlin den Takt      geschaffen werden. Dies ist umso wichtiger, als die    Kennzeichen dieses Ansatzes.                            Wirkung entfalten, wenn alle Beteiligten im Tou-
vor. Sie machen regelmäßig mit innovativen und        Zukunftsfähigkeit vieler Regionen sowohl an der                                                                rismus in Mecklenburg-Vorpommern an einem
qualitativ hochwertigen Angeboten und Marke-          Küste als auch im ländlichen Raum zu einem we-         Die ebenso intensive wie breite Beteiligung der         Strang ziehen und ein wieder erstarktes und klar
tingaktionen auf sich aufmerksam, ziehen damit        sentlichen Teil von der Stabilität und Entwicklung     Organisationen und Betriebe sorgte für eine höhe-       kommuniziertes Wir-Gefühl an den Tag legen und
neue Gästegruppen an und erreichen Zufrieden-         der Tourismuswirtschaft abhängen.                      re Akzeptanz in der Branche, sensibilisierte für die    leben!

2                                                                                                                                                                                                                     3
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II. TOURISTISCHER WET TBEWERB ALS HERAUSFORDERUNG                                                                                             1. Der Wirtschaftsfaktor Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern

II. Touristischer Wettbewerb als Herausforderung

1. Der Wirtschaftsfaktor Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern                                                         Tourismus in MV als Milliardengeschäft: 7,75           unter Bekleidung, Schuhe). Dies belegt die Bedeu-
                                                                                                                     Mrd. Euro touristischer Konsum                         tung des Tourismus für den gesamten Shopping-
                                                                                                                     Der gesamte touristische Konsum in Mecklen-            Bereich (Einzelhandel ohne Lebensmittel).
                                                                                                                     burg-Vorpommern belief sich 2014 auf gut 7,75
                                                                                                                     Mrd. Euro. Hierin sind die Ausgaben der aus- und       Tourismus als Jobmotor: 18 % der Erwerbstäti-
         Wirtschaftsfaktor Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern – kurz gefasst                                                                                               gen in MV
                                                                                                                     inländischen Touristinnen und Touristen enthal-
         Die gesamten touristischen Ausgaben in Mecklenburg-Vorpommern beliefen sich im Jahr                                                                                Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus ist
                                                                                                                     ten. Dieses Volumen wird ergänzt um die „im-
         2014 – Basisjahr aufgrund der Datenverfügbarkeit – auf rund 7,75 Mrd. Euro. Dabei ist die                                                                          Resultat der gesamten touristischen Nachfrage in
                                                                                                                     pliziten“ touristischen Ausgaben (so genannter
         Gruppe der Touristinnen und Touristen aus anderen Bundesländern verantwortlich für 66 %                                                                            Mecklenburg-Vorpommern. Aus ihr ergeben sich
                                                                                                                     anderer Konsum). Letztere beliefen sich auf 455
         der gesamten touristischen Ausgaben. Weitere 25,8 % sind den nicht zu unterschätzenden
                                                                                                                     Mio. Euro und enthalten etwa die Kosten der            sowohl direkte als auch indirekte Effekte.
         Binnen-Reisenden in Mecklenburg-Vorpommern, 2,4 % den Reisenden aus dem Ausländ und
         6 % dem sonstigen Konsum (u.a. Selbstnutzung eigener Ferienimmobilien, staatliche Nach-
                                                                                                                     von Eigentümern selbst genutzten Ferienhäuser          » Direkte Effekte erfassen die unmittelbare Wir-
                                                                                                                     und -wohnungen sowie öffentliche Zuschüsse               kung der touristischen Nachfrage auf die Kenn-
         frage) zuzuordnen (siehe Abb. 1)
                                                                                                                     zu den von Touristen genutzten Aktivitäten im            größen Bruttowertschöpfung (Wirtschaftsleis-
         Anmerkung: Der Berechnung der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Wirtschaftsfaktors                        Kultur- und Sportwesen (etwa Theater, Festspiele,        tung), Beschäftigung und Steuereinnahmen in
         Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern liegen die aktuellen, international etablierten sta-                    Museen oder Schwimmbäder). Blieben diese un-             Mecklenburg-Vorpommern. Sie ergeben sich
         tistischen Konventionen der Welt-Tourismus-Organisation der Vereinten Nationen zugrunde.                    berücksichtigt, würden damit verbundene Wert-            aus touristischen Ausgaben, von denen dort an-
         Zudem ist sie konsistent mit der amtlichen Wirtschaftsstatistik in Deutschland.                             schöpfungseffekte unterschätzt.                          sässige Unternehmen unmittelbar profitieren (z.
                                                                                                                                                                              B. Hotels, Gastronomie, Freizeiteinrichtungen,
         Der gesamte Beitrag der Aktivitäten der Tourismuswirtschaft zur Wirtschaftsleistung (in-                    Der deutlich größere Anteil der gesamten tou-            Einzelhandel).
         klusive vorgelagerter Branchen) beläuft sich auf 4,1 Mrd. Euro, ein Anteil in Höhe von fast                 ristischen Ausgaben ergibt sich jedoch aus den         » Zur vollständigen Erfassung der volkswirtschaftli-
         12 % der gesamten Bruttowertschöpfung1 in Mecklenburg-Vorpommern. Rund 131.300                              direkten Ausgaben der Reisenden während ih-              chen Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Touris-
         Personen sind in der Tourismuswirtschaft und in ihren Zulieferbranchen beschäftigt. Das ist                 rer Aufenthalte in Mecklenburg-Vorpommern (7,3           mus sind auch die außerhalb der unmittelbaren
         ein Anteil von fast 18 % an allen Erwerbstätigen in Mecklenburg-Vorpommern. Daraus resul-                   Mrd. Euro bzw. 94 %). Davon wurde mit Abstand der        Tourismuswirtschaft ausgelösten Effekte wich-
         tieren insgesamt 374 Mio. Euro an Steuereinnahmen.                                                          größte Anteil in Höhe von 5,1 Mrd. Euro (66 %) durch     tig. Diese so genannten indirekten Effekte erfas-
                                                                                                                     die Reisenden aus anderen Bundesländern gene-            sen Bruttowertschöpfung, Beschäftigung und
         Hinsichtlich ihrer Beschäftigungswirkung ist die serviceintensive Tourismusbranche in Meck-                 riert. Binnen-Reisende (Bevölkerung in Mecklen-          Steuereinnahmen durch die Herstellung von
         lenburg-Vorpommern damit bedeutsamer als das verarbeitende Gewerbe und übersteigt                           burg-Vorpommern) gaben rund 2 Mrd. Euro aus.             Vorleistungsgütern und -dienstleistungen (z. B.
         sogar das Gesundheits- und Sozialwesen. Das Besondere: Die Tourismuswirtschaft in Meck-                     Dies entspricht einem Anteil von 26 % und zeigt          Nahrungsmittel, Wäschereien, Banken, Werbe-
         lenburg-Vorpommern nimmt in einer relativen Betrachtungsweise eine größere Rolle als in                     die große Bedeutung der eigenen Bevölkerung              agenturen u.v.a.m.).
         allen anderen Bundesländern ein.                                                                            für einen Tages- oder Übernachtungsaufenthalt.
                                                                                                                     Der geringste Anteil mit 2,5 % (185 Mio. Euro) wur-
                                                                                                                     de durch ausländische Reisende generiert.

                                                                                                                     Innerhalb der Gruppe der Tourismuscharakteristi-
                                                                                                                     schen Produkte sind die Ausgaben für Beherber-
                                                                                                                     gungsleistungen in Höhe von 1,7 Mrd. Euro der
Methodischer Hintergrund zur Einordnung der                      orientiert sich an den internationalen Definitio-
                                                                                                                     größte Posten, gefolgt vom Konsum in Gaststätten
Zahlen: 2012 ist das Tourismus-Satellitenkonto                   nen zur Tourismuswirtschaft und dem deutschen
                                                                                                                     mit 1,4 Mrd. Euro. Auch die Ausgaben für Lebens-
(engl. tourism satellite account, TSA) für die deut-             Tourismus-Satellitenkonto. Da die Tourismusbran-
                                                                                                                     mittel sowie Sport, Erholung und Freizeit haben
sche volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)                   che eine Querschnittsbranche ist, umfasst sie be-
                                                                                                                     mit jeweils rund 500 Mio. Euro eine große Bedeu-
erschienen und in der Folge zu einem wichtigen                   reits Teile anderer Branchen wie den Großteil des
                                                                                                                     tung. Einen weiteren wichtigen Ausgabeposten
Instrument für die Tourismuspolitik geworden. Für                Gastgewerbes. Somit können die Werte, z.B. bei
                                                                                                                     des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern, der
Deutschland berechnete DIW Econ in Zusammen-                     der Zahl der Beschäftigten oder der Bruttowert-
                                                                                                                     in Höhe von 1,7 Mrd. mit den Ausgaben für Beher-
arbeit mit der dwif-Consulting die wirtschaftliche               schöpfung, zwar miteinander verglichen, aber
                                                                                                                     bergungsleistungen vergleichbar ist, entfiel auf
Bedeutung der Tourismuswirtschaft, ebenso wie                    nicht aufaddiert werden.
                                                                                                                     weitere, nicht spezifisch touristische Güter (dar-
nun für Mecklenburg-Vorpommern. Die Methodik

         Gesamtwert aller erzeugten Waren und Dienstleistungen abzüglich des Wertes aller Vorleistungsgüter und
                                                                                                                                                                                                                             5
     1
4        -dienstleistungen, z.B. Lebensmittel
KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten
II. TOURISTISCHER WET TBEWERB ALS HERAUSFORDERUNG                                                                                 1. Der Wirtschaftsfaktor Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern

Abb. 1: Ökonomische Effekte des Tourismus

                                                                                                                               Tourismus als Querschnittsbranche
                         Wirtschaftsfaktor Tourismus in
                          Mecklenburg-Vorpommern                                                               Gastgewerbe                           Transport                               Handel

                         Konsumausgaben der Reisenden             7,75 Mrd. Euro
                                                                                                                                     Tourismuswirtschaft
                         Touristische Wertschöpfung               4,1 Mrd. Euro
                                                                                                              Verarbeitendes                        Kultur, Sport,                          Restliche
                         Erwerbstätige                            131.300 Personen                               Gewerbe                              Freizeit                              Branchen

                                                                                          Ausgaben der Reisenden in MV nach Herkunft und Besuchergruppen (2014)
                   Ausgaben der Reisenden für…                                                           Reisende aus                      Reisende aus anderen                           Binnen-Reisende
                                                         22,4 %                                          dem Ausland                       Bundesländern
                    Beherbergung
                                                                                                              4%                                    2,9 %
                    Restliche Güter (Shopping)                                                                                                                                                9,7 %
                                                         22,4 %                                          7%                                    7,4 %
                                                                                                                                                                                                        20,9 %
                                                                                                                                           11,3 %                                     12,9 %
                    Gaststättenleistungen                                                         14 %
                                                         18,7 %                                             186                                      5.106                                      2.001
                                                                                                          Mio. Euro                                 Mio. Euro                       1,7 %      Mio. Euro
                    Restliche Dienstleistungen           14,6 %
                                                                                                                       75 %                                     78,4 %
                    Lebensmittel                         6,5 %                                                                                                                                   54,9 %

                    Sport, Erholung, Freizeit            6,2 %
                                                                                                  Private Übernachtungsreisen               Private Tagesreisen                             Übernachtungsgeschäftsreisen
                    Straßen- und Nahverkehr              4,8 %                                    Tagesgeschäftsreisen                      Inlandsanteil von Auslandsreisen

                    Vorsorge- und Rehakliniken               2,6 %
                                                                                                                                                                   Rund zwei Fünftel der gesamten
                    Eisenbahnleistungen                    1,8 %
                                                                                                                                                                   Einzelhandelsumsätze in Mecklenburg-Vorpommern
                                                                                                                                                                   gehen auf die Ausgaben der Reisenden zurück.

                   Konsumausgabenverteilung
                                                                                     Direkte touristische Beschäftigung im Vergleich                               Tourismuswirtschaft: Anteil an MV gesamt
                                                                                     zu anderen Branchen in MV (2014)
                    66 % durch Reisende aus anderen BL                                                                                                                   Bruttowertschöpfung              11,8 %
                                                                                                    Tourismus (Querschnittsbranche)
                    26 % durch Reisende aus MV                                           15,5 %
                                                                                                                                                                         Beschäftigung:                   17,8 %
                                                                                                           Gesundheits- u. Sozialwesen
                                                                                              14,9 %
                     2 % durch Reisende aus dem Ausland                                                            Verarbeitendes Gewerbe
                                                                                                     10,3 %
                     6 % anderer Konsum*                                                                  7.2 %
                                                                                                                       Gastgewerbe

                                                                                                               7.0 %          Baugewerbe
                   * z. B. unterstelle Miete für eigene Ferienwohnungen

Quelle: DIW econ

6                                                                                                                                                                                                                  7
KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten
II. TOURISTISCHER WET TBEWERB ALS HERAUSFORDERUNG                                                                                            2. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern im Wettbewerb

Der direkte Effekt der touristischen Nachfrage,     Mrd. Euro auf Platz 1. Weitere Bereiche, die stark    2. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern im Wettbewerb
gemessen an der Wirtschaftsleistung, beträgt in     vom Tourismus profitieren, sind das Gesundheits-
Mecklenburg-Vorpommern 3,3 Mrd. Euro. Im Ver-       wesen, der Landverkehr (Straße, Schiene, ÖPNV),
gleich zu der gesamten Wirtschaftsleistung des      Grundstücks- und Wohnungswesen, der Bereich                     Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern kurz gefasst
Landes ergibt sich ein direkter Anteil von knapp    Kunst, Kultur und Glücksspiel, Sport, Erholung                  Mecklenburg-Vorpommern durchbrach 2016 erstmals die Schallmauer von 30 Millionen
10 %. Ergänzt um die indirekte Bruttowertschöp-     und Unterhaltung sowie der Groß- und Einzelhan-                 Übernachtungen in Betrieben ab 10 Betten, wobei diese Entwicklung maßgeblich auf die
fung in Höhe von 761 Mio. Euro, steigt der Anteil   del (siehe Grafik auf vorheriger Seite).                        Küstenregionen zurückgeht. Gleichzeitig sind angebotsseitig leichte Marktbereinigungs-
auf knapp 12 %.                                                                                                     tendenzen zu beobachten. Trotz der starken Saisonalität ist die durchschnittliche Auslas-
                                                    Tourismuswirtschaft: Eine starke Branche                        tung deutlich angestiegen und liegt über dem Wert für Ostdeutschland. Die durchschnitt-
Zudem ist der Tourismus ein wichtiger Faktor für    in MV                                                           lichen Zimmerpreise sind sogar die höchsten in Ostdeutschland, steigen weiter und die
den Arbeitsmarkt. Rund 15,5 % aller Erwerbstä-      Natürlich stellt sich im Zusammenhang mit der                   Zahl der Insolvenzen im Gastgewerbe liegt auf einem positiven Tiefstwert (siehe Abb. 2).
tigen in Mecklenburg-Vorpommern sind direkt         Bruttowertschöpfung auch die Frage nach der Be-
in Unternehmen tätig, die von der touristischen     deutung der Tourismuswirtschaft im Vergleich zu                 Die gastgewerblichen Betriebe im Land haben die höchsten Umsatzrenditen und Ge-
Nachfrage profitieren. Dies entspricht rund         anderen Wirtschaftszweigen in Mecklenburg-Vor-                  winnmargen in ganz Ostdeutschland. Spielraum für Investitionen sollte demnach
114.600 Erwerbstätigen. Inklusive der indirekt      pommern. Dabei muss jedoch berücksichtigt wer-                  vorhanden sein. Zwar schlug sich dies mittelfristig noch nicht nieder, die jüngsten Zahlen
Beschäftigten von 2,3 % erreicht die touristische   den, dass auf Ebene des Bundeslandes keine de-                  aus 2015 deuten jedoch auf den Beginn eines erforderlichen Investitionsschubs bei den
Beschäftigung sogar knapp 18 % oder 131.300         taillierten Branchenergebnisse vorliegen, sodass                Bestandsbetrieben hin. Zusätzlicher Druck entsteht zum Beispiel durch die hohe Investiti-
Erwerbstätige. Der Beschäftigungsanteil, der auf    nur eine grobe Branchengliederung ausgewiesen                   onsdynamik an der polnischen Ostseeküste. Parallel dazu kämpfen die Betriebe um Nach-
die touristische Nachfrage zurückzuführen ist,      werden kann.                                                    wuchskräfte. Dies wird die Branche in den nächsten Jahren vor massive Herausforderun-
liegt somit deutlich über dem Bruttowertschöp-                                                                      gen stellen.
fungsanteil. Dies dokumentiert die Beschäfti-       Der Beitrag des Tourismus zur Bruttowertschöp-
gungsintensität der Tourismuswirtschaft, welche     fung in Mecklenburg-Vorpommern ist vergleich-                   Im Trend zeigen sich die zentralen Indikatoren positiv. Allerdings flacht die Wachstums-
sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch in        bar mit anderen großen Wirtschaftsbereichen im                  kurve ab und Mecklenburg-Vorpommern verliert schon seit einiger Zeit Marktanteile an
Deutschland zu beobachten ist.                      Land. Im Jahr 2014 ist die Tourismuswirtschaft mit              Wettbewerbsdestinationen wie Schleswig-Holstein. Erste Frühwarnsignale sind auch bei
                                                    9,6 % deutlich größer als das Baugewerbe (6,5 %),               der Gästezufriedenheit ablesbar: Zwar stieg diese wie in allen Bundesländern mittelfris-
Struktur der Tourismuswirtschaft: große             annähernd so groß wie das Gesundheits- und So-                  tig an, doch rutschte Mecklenburg-Vorpommern seit 2012 von Platz 1 auf Platz 5 ab. 2016
Breitenwirkung                                      zialwesen (11,3 %) und nicht wesentlich kleiner als             stagnierte die Gästezufriedenheit sogar erstmals, in Tourismussegmenten wie dem für die
Wichtig ist immer wieder auf den Querschnitt-       das verarbeitende Gewerbe (11,8 %). Hinsichtlich                Saisonverlängerung wichtigen Radtourismus büßte Mecklenburg-Vorpommern führende
scharakter und damit die große Breitenwirkung       ihrer Beschäftigungswirkung übersteigt die Tou-                 Plätze ein. Die Strategie sollte daher zunehmend auf einer qualitativ orientierten Entwick-
der Tourismuswirtschaft hinzuweisen. Die gesam-     rismuswirtschaft sogar das verarbeitende Gewer-                 lung liegen, um das Angebot wettbewerbsfähig zu halten und weitere Wertschöpfungspo-
te Bruttowertschöpfung durch den Tourismus          be sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Der                  tenziale zu erschließen.
in Höhe von knapp 4,1 Mrd. Euro lässt sich nach     Tourismus reiht sich also innerhalb der Top-Bran-
den davon profitierenden Wirtschaftszweigen         chen im Land ein.
                                                                                                          Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den touris-             zeithoch von 30,3 Millionen Übernachtungen,
aufgliedern: Das Gastgewerbe steht hier mit 1,4
                                                                                                          tisch bedeutendsten Destinationen in Deutsch-           davon allein 4,95 Millionen im Campingbereich
                                                                                                          land. Mit einem bundesweiten Marktanteil an allen       erreicht. Seit 2010 stieg die Zahl aller statistisch
                                                                                                          gewerblichen Übernachtungen von knapp 6,8 %             erfassten Übernachtungen um 9,7 %. Wie in Ab-
                                                                                                          (2016) liegt der Tourismus in Mecklenburg-Vor-          bildung 3 zu erkennen, zählen die Städte (insbe-
                                                                                                          pommern mittlerweile auf Platz sieben im Län-           sondere Rostock, Stralsund und Wismar) zu den
                                                                                                          dervergleich2 – bei den privaten Urlaubsreisen ab       Wachstumstreibern in Mecklenburg-Vorpom-
                                                                                                          5 Tagen Dauer ist das Land laut FUR-Reiseanalyse        mern. Insgesamt konnte in Mecklenburg-Vorpom-
                                                                                                          2017 sogar Spitzenreiter vor Bayern.3 Nach einer        merns Städten ein Zuwachs von 19 % bei den
                                                                                                          langjährigen Wachstumsphase mit beachtlichen            Übernachtungen im Jahr 2016 im Vergleich zu
                                                                                                          quantitativen Zuwächsen hat der Tourismus in            2011 realisiert werden. Die drei Hansestädte glän-
                                                                                                          Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2016 ein All-            zen mit 28 % Zuwachs.

                                                                                                              Statistisches Bundesamt 2017
                                                                                                                                                                                                                    9
                                                                                                          2
8                                                                                                         3
                                                                                                              www.reiseanalyse .de
KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten
II. TOURISTISCHER WET TBEWERB ALS HERAUSFORDERUNG                                                                                           2. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern im Wettbewerb

         Abb. 2: Touristische Kennzahlen Mecklenburg-Vorpommern insgesamt

                                                                                                    MV-Tourismus stärkt Regionalentwicklung                                   Mecklenburg-Vorpommern legt bei der
                         Tourismuswirtschaft in                                                                                                                               Cash-Flow-Rate weiter zu
                        Mecklenburg-Vorpommern                                                              2.555        €€€€     Touristische Bruttowert-
                                                                                                                                  schöpfung pro Einwohner                        Cash-Flow                                         MV
                                                                                                                                                                               2015 ggü. 2011                                     +5,0%
                                                                                                                                                                                                                   D
                           Wachstumsphase                       REIFEPHASE                                      8,2
                                                                                                                                  Erwerbstätige im Tourismus
                                                                                                                                                                                                                 -3,4%
                                                                                                                                  pro 100 Einwohner

                                                                                                      374 Mio.           €€€ €    Direkte und indirekte
                                                                                                                                  Steuereinnahmen
                                                                                                                                                                                   Steigende Innenfinanzierungskraft
                                                                                                                                                                                   Gewinnmargen auf hohem Niveau stabil
                                                                                                                                                                                   Investitionsbereitschaft auf Rekordhoch
                                                                                                     Volumenmarkt Inland
                               Markterschließung           MARKTSICHERUNG                                                                                                          Investitionsquote stabil, aber nur Durchschnitt
                                                                                                     TOP-5 gewinnen insgesamt Marktanteile:
                                                                                                      NRW, Niedersachsen, Brandenburg                                              Bessere Schuldentilgungsfähigkeit der Betriebe
       1993
          3                                                                                           Sachsen, Berlin                       59%                                    Dramatischer Anstieg unbesetzter
                          2011: Fortschreibung LTK              2016: LTK 2017+                                                                                                    Ausbildungsstellen im Gastgewerbe

                    stabile Marktstellung | automatisches, unbegrenztes Wachstum                    Alpenländer auf Vormarsch, TOP-Markt
                    nicht mehr selbstverständlich | gefragt: neue werteorientierte                                                                                            Auslastungsniveau steigt                            Ost-D 2016:
                    Strategien für die Reifephase| von der Mengen- zur Wertsteigerung
                                                                                                    Niederlande stagniert dritte Jahr in Folge                                                                                    35,3
                                                                                                                                                                                                    MV: 35,8% (+5,0)
                                                                                                                                                                                          Auslastung                   2016 ggü. 2011
                                                                                                                                                                                                2016                   in %-Punkten
                           Quantitative Meilensteine
                               2016: Zielmarke 30 Millionen Übernachtungen erreicht

                                2014: erstmals 1 Million Incoming-Übernachtungen                                                                                                         Gruppen-          Ferienzentren/- Vorsorge/
                                                                                                      7,7%          12,8%          13,6%           15,9%        16,3%         Hotellerie  unter-   Camping     häuser/-       Reha
                                  2013: erstmals 7 Millionen Gästeankünfte                                   Entwicklungstendenz ÜN-Anteil 2016 ggü. 2011                      46,8%      künfte    19,0%   wohnungen       89,5%
                                                                                                                                                                               (+4,9) 35,5% (+3,1)  (+6,1)  32,1% (+2,3)     (+7,4)

                                                                                                     Freizeitwirtschaft langfristig mit weniger
                                                                       +9,1% Inland                  Besuchern, Investitionen fortführen                                      Zufriedenheitswert konstant, aber
                    Allzeithoch: Tourismus in                                                                                                                                 Wettbewerber ziehen vorbei
                       Mecklenburg-Vorpommern                      +29,5% Ausland         2016               Zoos/Tierparks               Besuche                                  Ø TrustScore 2012-2016
                                                                                        ggü. 2011                                                             Zahl der
                           30,3 Millionen | +9,7%                     +0,9 Millionen                        Burgen/Schlösser
                                                                                                                                         2016 ggü.                                 (Punktzahlen von 0 bis 100)
                                                                                                                                           2011               Besuche
                        Übernachtungen gesamt                          Nebensaison                           Naturinfozentren                                 unter                        Rang 2       Rang 3
                                                                                                         Museen/Ausstellungen                                                   Rang 1                             82,5        82,4 MV
                                                                                                                                         MV: -7,3%           der letzten
                                                                                                         Erlebnisbäder/Thermen                                 Jahre               81,5      81,7       81,6
                                                                   Aufenthaltsdauer:                                                     D: -1,4%                                                                             Rang 5
                      +12%           durchschnittliche                                                       Stadtführungen                                                                                       Rang 4
                    Betriebe       Betriebsgröße steigt                    -0,2 Tage                                                                                          SH
                                                                                          2016                                                                                 D                                       im Bundeslandvergleich
                                                                                                    Quelle: dwif 2017, DIW Econ, Besuchermonitoring Freizeitwirtschaft
                            im Gast-    +27%-Punkte                   +0,6%-Punkte      ggü. 2006   Sparkassen-Tourismusbarometer, Bundesagentur für Arbeit, Deutscher
                      +5,8% gewerbe                                       Marktanteil               Sparkassenverlag (Sonderauswertung EBIL), Qualitätsmonitor Deutschland,
                                     Anteil unbesetzter
    Schlafgelegenheiten                                                                             Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, TrustYou GmbH                    2012                                        2016
                                      Ausbildungsstellen          ÜN aus dem Ausland
Quelle: dwif 2017

         10                                                                                                                                                                                                                          11
KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten
II. TOURISTISCHER WET TBEWERB ALS HERAUSFORDERUNG                                                                                             2. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern im Wettbewerb

Allerdings ist der Tourismus in Mecklenburg-Vor-             wicklung immer umkämpfter werden. Zudem                segmentspezifische Qualitätssiegel wie DEHOGA-,     Ein genauerer Blick auf die Regionen und Seg-
pommern kein Selbstläufer mehr. Entwickelten                 stellt die Reiseanalyse mittelfristig eine eher sta-   DTV-Sterneklassifizierung, ServiceQ oder Bett+Bi-   mente zeigt, dass die lange Zeit angestrebte
sich die Nachfragezahlen in den Nachwendejah-                gnierende Urlaubsreisehäufigkeit und -intensität       ke. Aber auch bei der Durchdringung der Branche     quantitative Entzerrung zugunsten des Binnen-
ren rasant und unaufhaltsam nach oben (allein                fest. Zuwächse werden somit im Rahmen eines            mit Klassifizierungen und Zertifizierungen holen    landes in Mecklenburg-Vorpommern trotz vieler
zwischen 1993 und 2003 haben sich die Über-                  Verteilungskampfes nur gewonnen werden kön-            andere Länder und Regionen zunehmend auf.           Maßnahmen ausgeblieben ist. Die regionalen
nachtungen im Land mehr als verdoppelt), hal-                nen, wenn man Mitbewerbern durch bessere Pro-                                                              Unterschiede haben sich sogar vergrößert, denn
ten sich die Zuwächse seit 2004 etwas zurück. So             dukte Marktanteile abnehmen kann.                      MV-Tourismus in der Reifephase: Wachs-              nur 10 % der gesamten zusätzlichen Nachfrage in
wuchs das Übernachtungsvolumen im vergan-                                                                           tumsgrenzen und Qualitätssteigerung                 den letzten zehn Jahren entfielen auf das Binnen-
genen Jahrzehnt jährlich nur noch um gut 1 %.4               Erstmals erreichte Mecklenburg-Vorpommern              Der Tourismus leistet einen erheblichen Beitrag     land. So lag der Marktanteil der beiden Reisege-
Mecklenburg-Vorpommern lag 2016 sogar zum                    2014 den Meilenstein von mehr als einer Million        zur Entwicklung in den Regionen in Mecklen-         biete Westmecklenburg und Mecklenburgische
vierten Mal in Folge bei der Dynamik hinter seiner           internationalen Übernachtungen. Angesichts des         burg-Vorpommern, ist mit seiner stabilen Markt-     Schweiz und Seenplatte 2016 mit 19,1 % wieder
engsten Wettbewerbsdestination Schleswig-Hol-                nach wie vor dynamischen Inlandsmarktes entwi-         stellung jedoch in der Reifephase angelangt. Wei-   auf dem Niveau des Jahres 2000. Künftig sind eine
stein.                                                       ckelt sich der Marktanteil des Incoming-Tourismus      tere automatische und unbegrenzte Zuwächse          stärker qualitativ orientierte Strategie und ent-
                                                             jedoch nur langsam und bewegt sich nach wie vor        werden nicht mehr selbstverständlich sein. Das      sprechende Maßnahmen gefragt.
Tourismus mit herausragender wirtschaft-                     auf einem niedrigen Niveau von 3,4 %.6 Es erfreut,     Gastgewerbe leidet zunehmend unter Nach-
licher Bedeutung                                             dass die Top-5-Quellmärkte Niederlande, Däne-          wuchsmangel und unbesetzten Stellen. 2016           Besonders dynamisch entwickelte sich die Meck-
In Anbetracht der strukturellen und demografi-               mark, Schweden, die Schweiz und Österreich eine        waren 30 % aller Ausbildungsstellen im Gastge-      lenburgische Ostseeküste. Im Wettbewerbsver-
schen Herausforderungen in Mecklenburg-Vor-                  positive Entwicklung zeigen. Abgesehen vom             werbe in Mecklenburg-Vorpommern unbesetzt,          gleich wird jedoch deutlich, dass das Umfeld
pommern hat sich die Tourismusbranche zu einer               Nachbarland Polen sind weitere internationale          bundesweiter Höchstwert und eine Verschärfung       durch eine starke Dynamik geprägt ist. Während
tragenden Säule und einem stabilisierenden Wirt-             Quellmärkte für Mecklenburg-Vorpommern je-             der Situation um 7,2 Prozentpunkte seit 2011.       die Küsten noch nahezu gleichauf mit den Wett-
schaftsfaktor entwickelt. Der Tourismus kurbelt als          doch kaum relevant. Und fast alle Destinationen        Unter den Freizeiteinrichtungen in Mecklen-         bewerbsdestinationen liegen, zeigen sich Städte,
Querschnittsbranche nicht nur die Konjunktur bei             haben dieselben Quellmärkte im auf den ersten          burg-Vorpommern verzeichnet die Mehrheit auch       ländliche und Seenregionen anderswo deutlich
den direkt profitierenden Betrieben an, sondern              Blick fast uneingeschränkten Incoming-Tourismus        langfristig Besuchereinbußen, was bei insgesamt     dynamischer als in Mecklenburg-Vorpommern.
leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Entwick-            im Blick.                                              steigenden Gästezahlen einerseits auf dringend
lung in den Regionen. Laut aktueller Berechnun-                                                                     notwendige Qualitäts- und Attraktivitätsanpas-      Angebotsseitig ist das Übernachtungswachstum
gen aus dem Jahr 2016 wird pro Einwohnerin bzw.              In den Beherbergungsbetrieben Mecklenburg-             sungen hindeutet, andererseits die Bedeutung        durch die Hotellerie getrieben. Alle Regionen
Einwohner und Jahr eine Bruttowertschöpfung                  Vorpommerns stieg erfreulicherweise das Aus-           des Tagestourismus unterstreicht. Zuwächse          steigerten ihre Auslastung in diesem Segment.
von über 2.500 Euro aus dem Tourismus erzielt.               lastungsniveau. Deutlich über dem Durchschnitt         konnten hier insbesondere mit Investitionen, Ver-   Zudem zahlen sich die Maßnahmen zum Saiso-
Zudem entfallen auf 100 Einwohnerinnen bzw.                  liegen hier die Hotellerie sowie die Vorsorge- und     anstaltungen oder Sonderausstellungen erzielt       nausgleich immer stärker aus bzw. kommen die
Einwohner mehr als 8 Erwerbstätige in der Tou-               Rehakliniken.7 Das Gastgewerbe im Land ver-            werden. Der demografische Wandel mit einer          Top-Orte in den Sommermonaten auf der ande-
rismusbranche und bei Zulieferbetrieben. Damit               zeichnet eine steigende Innenfinanzierungskraft        rückläufigen Bevölkerungszahl vor Ort ist jedoch    ren Seite an ihre Wachstumsgrenzen. Dieser Effekt
zählt das Land bundesweit zur Spitzengruppe in               und steigende Gewinnmargen, was den Betrie-            gerade hier und in der Gastronomie spürbar, was     ist in den Küstenregionen am stärksten zu spüren.
puncto wirtschaftlicher Bedeutung des Touris-                ben mehr unternehmerischen Handlungsspiel-             die Übernachtungsnachfrage mit ihrem saisona-
mus.                                                         raum bietet. Jedoch wird dieser derzeit noch nicht     len Schwerpunkt nicht gänzlich auffangen kann.
                                                             im notwendigen Umfang für Investitionen im Sin-
Dabei spielen inländische Reisende nach wie vor              ne einer auch mittelfristig guten Wettbewerbsfä-
die mit Abstand wichtigste Rolle. So gewannen                higkeit eingesetzt.8 Zudem dürfen die sich positiv
die drei Top-Quellmärkte Nordrhein-Westfalen,                entwickelnden betriebswirtschaftlichen Kenn-
Niedersachen und Brandenburg seit 2009 wei-                  zahlen nicht darüber hinweg täuschen, dass sich
ter Marktanteile.5 Potenziale bestehen in einigen            diese bei vielen Wettbewerbsdestinationen noch
west- und süddeutschen Regionen, während die                 dynamischer zeigen. Insgesamt ist die im Land
klassischen Märkte in Ostdeutschland als Quell-              angebotene Qualität als gut zu bezeichnen, vie-
länder auch aufgrund ihrer demografischen Ent-               le Betriebe verfügen z. B. über anerkannte und

          Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern 2017, 5 Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern 2017
                                                                                                                                                                                                                     13
      4
12    6
          ebd., 7 Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, 8 Ostdeutscher Sparkassenverband 2016
KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten
II. TOURISTISCHER WET TBEWERB ALS HERAUSFORDERUNG                                                                                                        2. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern im Wettbewerb

Abb. 3: Touristische Kennzahlen Regionen und Segmente im Blick

                                                                                                                     Stadt, Land, Küste – Destinationen in MV
               Regional: Wachstumstreiber Küstendestinationen                                                        im Wettbewerbsvergleich hintenan                            Qualität Qualität Qualität                  Betriebe in MV
               3. Jahr in Folge über 1 Million Übernachtungen von Reisenden aus dem Ausland | Camping:                                                                                                                    noch vorne mit da
                                                                                                                                                                                                                                            bei
               mittelfristig hohe Nachfragedynamik | Reisende aus dem Inland mit steigender Aufenthaltsdauer
                                                                                                                                  MV                                                     Hotelklassifizierung: Marktabdeckungs-
                 Übernachtungen 2016 und Entwicklung ggü. 2011
                 (Betriebe ab 10 Schlafgelegenheiten                                       Rügen/Hiddensee
                                                                                                                         +18,8 %             Städte            +25,0 %                   quote MV: 36 %, Vorpommern dynamisch
                 inkl. Camping)
                                                                                          6.464.367         +5,7 %
                                           Mecklenburgische                                                              +12,2 %             Küsten            +12,1 %                   71 % derklassifizierten FW/FH in Vorpom-
                                             Ostseeküste                                                                                                                                 mern im Luxussegment positioniert
                                                                                                                                            Ländliche
                  MV                     8.223.249         +15,6 %                           Vorpommern
                                                                                                                          +1,4 %                                +9,1 %
                                                                                                                                            Regionen
                                                                                                                                                                                         Mit 30 Campingplätzen bundesweit Rang 4:
                +2,7 Millionen                                                           9.818.558        +14,1 %         - 0,6 %             Seen             +10,3 %                   Mecklenburgische Schweiz/Seenplatte
                Übernachtungen
                                                                                                                          + 9,7 %           gesamt             +13,5 %
                                                                 Mecklenburgische Schweiz
                                                                      und Seenplatte
                                                                                                                                                                                         ServiceQualität: Rund 44 % aller
                            Westmecklenburg                                                                          Dynamisches, durch Investitionen getriebenes Wettbewerbs-           Zertifizierten sind Beherbergungs-/
                           1.474.814         +1,4 %
                                                                     4.311.493         -0,6 %                        umfeld z.B. in SH | Küsten in MV halten noch mit                    Gastronomiebetriebe
                                                                                                                                                                                                                                              MV
                                                                                                                                                                                         17 zertifizierte „i-Marke“ Touristinfos              38
                                                                                                                     Incoming: Große Unterschiede zwischen                               in Vorpommern: bundesweit unter den
                                                                                                                     den Regionen                                                        TOP 10
                                   Seeregionen:
                                  Meckl. Schweiz/                                                                          Marktanteil Reisende aus dem Ausland am
                               Seenplatte stagniert,                                                                  3,4% gesamten Übernachtungsvolumen sehr                    Meckl. Schweiz/Seenplatte
                               direkte Wettbewerber                       Küstenregionen                                   gering                                                mit stärkster Dynamik bei der
                               deutlich dynamischer                          2015/2016:                                                                                          Zufriedenheit          2012: Rang 1
                                                                       Wettbewerber setzen                                                                                                                     MV
                                                                                                                                  Alle Regionen: Zuwächse aus den                                                     2016: Rang 5
                                                                           Impulse durch                                          TOP-5-Quellmärkten
                                                                      Investitionen in öffentl.                                                                                    TrustScore 2016 (2012)
                                                                         Infrastruktur und                                                                                       (Punktzahlen von 0 bis 100)                 82,9 (83,0)
                                                                           Beherbergung
                                                                                                                                                                                                   81,1 (80,6)
                Städte: Wachstumstreiber in MV                                                                       Betriebstypen: Uneinheitliche Entwicklung                                                                83,5 (82,7)
                 aber heterogene Entwicklung
                    ÜN 2016 ggü. 2011:                                 Küstenregionen erbringen
                                                                                                                             Hotels Wachstumstreiber bei ÜN,                         80,3 (78,6)
                                                                        100 %des ÜN-Wachstums                                                                                                                       82,5 (80,1)
            Städte MV: +19 % | Städte D: +25 %                                                                                      Ausnahme Festland | alle Regionen
                                                                           Küstenorte setzen auf den                                steigern Auslastungsquote
                    Rostock, Stralsund, Wismar                                                                                                                                    TrustScore 2016: Zufriedenheit stagniert entlang
                         +28 % Zuwachs                                     Ausbau der Nebensaison                                                                                 der Küste; Gäste in den östlichen Regionen mit
                                                                                                                                       Auslastung Ferienwohnungen/-
                                                                                                                                       häuser: Westmecklenburg                    höchster Zufriedenheit
             Quelle: dwif 2017, ADAC, ADFC Sachsen, DEHOGA, DIHK-Saisonumfrage, DTV, ServiceQualität Deutschland
             (SQD) e.V., Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, Statistisches Bundesamt, TrustYou GmbH                              Meckl. Schweiz/Seenplatte

14                                                                                                                                                                                                                                15
KONZEPTION MECKLENBURG-VORPOMMERN - LANDESTOURISMUS Branche mit Zukunft gestalten
II. TOURISTISCHER WET TBEWERB ALS HERAUSFORDERUNG                                                                                               3. Der Tourismus in MV heute und morgen im Überblick

Mittlerweile ist die Mecklenburgische Schweiz         dem Jahr 2016. Die Ergebnisse sind die Quintes-         Tab. 1: Kernerkenntnisse aus der Evaluierung der bisherigen Landestourismuskonzeption
und Seenplatte zur Region mit der höchsten Kon-       senz aus einer umfassenden Beteiligung aller re-        als SWOT-Übersicht
zentration in den drei nachfragestärksten Mona-       levanten Akteursgruppen über eine Online-Befra-
ten geworden.                                         gung, eine Vielzahl von Vertiefungsgesprächen,
                                                      Strategierunden und der gutachterlichen Bewer-
Am Beispiel der Gästezufriedenheit zeigt sich, dass   tung des Status quo in Mecklenburg-Vorpom-                                    Stärken                                           Schwächen
Wettbewerbsdestinationen wie Schleswig-Hol-           mern und des Wettbewerbsumfeldes.
stein inzwischen auf- bzw. überholen. Mecklen-                                                                » Unberührte Naturräume und abwechslungs- » Trotz hoher Bedeutung des Tourismus für MV
burg-Vorpommern liegt laut TrustScore nur noch        Der Zwischenbericht wurde vom Wirtschaftsmi-              reiche Landschaften als Grundlage für den             teils zu geringes Tourismusbewusstsein (Fokus
auf Platz 5 im Länderranking. Besonders gute          nisterium separat online veröffentlicht, so dass          Tourismus in MV; ideale Voraussetzungen für           Politik, sonstige Wirtschaft, Bevölkerung, Bin-
Werte erzielen nach wie vor Vorpommern und            an dieser Stelle ausschließlich die zentralen Ablei-      das Erlebnis Natur und alle Formen des Natur-,        nenland)
Rügen/Hiddensee. Bei der gebotenen Qualität           tungen wiedergegeben werden. Sie liefern zent-            Land-, Erholungs- und Aktivtourismus                 » Mangelnde Serviceausstattung und -qualität
sind die Betriebe mit den durchgeführten Klassifi-    rale Ansatzpunkte für die weiteren strategischen        » Wasser als einer der entscheidenden Faktoren          (wird zunehmend ein Schlüsselfaktor für die
zierungen und Zertifizierungen im Wettbewerbs-        Überlegungen und die Ableitung der Zukunftsfel-           bei der Reisezielwahl; einzigartige Vielfalt in MV    Gästezufriedenheit), Zunehmender Nach-
vergleich noch gut platziert. Mittelfristig kommt     der.                                                      durch Ostsee, Seen, Kanäle und Flüsse                 wuchs- und Fachkräftemangel, Nachfolgepro-
es darauf an, die Qualitätsinitiativen gemeinsam
weiterzuentwickeln und sie mit der Welt der Be-       Die abzubauenden Schwächen und die zu mini-
                                                                                                              » MV als Reiseland national mit einer sehr hohen        blematik;

wertungsportale zu verschneiden, um der Quali-        mierenden Risiken betreffen größtenteils zent-
                                                                                                                Bekanntheit und einem positiven Image                » Innovative tourismusbezogene Mobilitätsange-
tätsentwicklung im Land neue Impulse zu geben.        rale strategische Bereiche, die sich erst mittelfris-   » Professionelle Marken- und Marketingstrategie         bote nur punktuell vorhanden; dies gilt für die
                                                                                                                auf Landesebene                                       An- und Abreise (inklusive der „letzten Meile“)
                                                      tig voll entfalten werden. Umso wichtiger ist ein
                                                                                                                                                                      ebenso wie für die Mobilität vor Ort.
3. Der Tourismus in MV heute und mor-                 rasches, aktives Handeln anstelle eines passiven        » Vielfältiges touristisches Angebot bzw. touristi-
gen im Überblick                                      Reagierens. Dabei gilt es die Stärken zu optimie-         sche Infrastruktur mit (noch) hoher Qualität         » Potenziale der Digitalisierung zur Optimierung
                                                                                                                                                                      interner Prozesse (Tourismusorganisationen
Grundlage für die Darstellung der internen Stär-      ren und die Chancen zu nutzen. Der Tourismus in         » Insgesamt gut entwickelte touristische Wege-
ken und Schwächen sowie der externen Chancen          Mecklenburg-Vorpommern kann aus einer Posi-                                                                     und -betriebe), in der Kundenkommunikation
                                                                                                                netze (aber mit zunehmenden Qualitätsdefizi-
und Risiken ist die Evaluierung der Landestouris-     tion der Stärke heraus diese Herausforderungen                                                                  sowie bei der Produktentwicklung bislang nur
                                                                                                                ten)
                                                      annehmen.                                                                                                       ansatzweise genutzt; Defizite in der digitalen
muskonzeption Mecklenburg-Vorpommern aus                                                                      » Tourismus trägt wie in keinem anderen Bundes-         Infrastrukturausstattung im Land
                                                                                                                land zur Lebensqualität der Bevölkerung bei
                                                                                                                                                                     » Geringer internationaler Bekanntheitsgrad und
                                                                                                                                                                      nur wenig spezifische (Service)Angebote für in-
                                                                                                                                                                      ternationale Reisende

16                                                                                                                                                                                                               17
IIII.
   I . STRATEGIE
        T O U R I S TALS
                      I S CGRUNDLAGE
                            H E R W E T TFÜR
                                          BEW E R BPARTNER
                                             ALLE    ALS HERAUSFORDERUNG                                                     I I I . S T R A T E G I E A L S G R U N D L A G E F Ü R A L L E PA R T N E R

                                                                                                          III. Strategie als Grundlage für alle Partner

                                                                                                          1. Vision für den MV-Tourismus – das                   tigungsverhältnisse. Sie benötigen weitere Nach-
                                                                                                             Umdenken                                            fragezuwächse, damit der Tourismus seine stabili-
                    Chancen                                             Risiken                           Die Anzeichen für ein mittel- bis langfristig einge-   sierende Kraft entfalten kann. Angebote rund um
                                                                                                          schränktes Wachstumspotenzial aus dem Inland           erneuerbare Energieanlagen können die Attrakti-
                                                                                                          mehren sich. Die Urlaubsreisehäufigkeit und -in-       vität in diesen ländlichen Regionen im Binnenland
» Deutschland und klassische Ferienregionen wie » Zunehmende Investitionen und Qualitätsent-                                                                     erhöhen. Und selbst an der Küste ist es gerade
                                                                                                          tensität steigen nicht mehr, Wachstum in einer
   Küsten und Seen weiter im Trend; Hotellerie        wicklung bei Wettbewerbsdestinationen
                                                                                                          Region erfolgt in der Regel bei gleichzeitigem         die starke Saisonabhängigkeit, die die Unterneh-
   und Ferienwohnungs- und Ferienhausmarkt           » Wachstumsgrenzen in Top-Orten, eingeschränkte      Rückgang in einer anderen. Auch im Tagestou-           merinnen und Unternehmer immer wieder vor
   profitieren                                        Wachstumspotenziale in wichtigen Märkten            rismus deuten die Trends, nicht zuletzt durch die      Herausforderungen in der Nebensaison stellen.
» Steigende Zahl von Zweit- und Drittreisen er-      » Steigender Re-Investitionsbedarf in die öffent-    demografische Entwicklung, gerade in Mecklen-
   möglichen eine zunehmende Saisonverlänge-          liche Infrastruktur (Ortsbilder, touristische We-                                                          Die neue Landestourismuskonzeption Mecklen-
                                                                                                          burg-Vorpommern eher auf eine Stagnation hin
   rung                                               genetze etc.) und in der Tourismuswirtschaft                                                               burg-Vorpommern bewertet daher nicht mehr
                                                                                                          (siehe Kap. II). Auch jenseits dieser und weiterer
» Stärkere Verzahnung mit der Regional- und Stand-   » Demografischer Wandel forciert Herausforde-        nachweisbarer Entwicklungen hat ein Wertewan-          pauschal alle Destinationen gleichermaßen,
   ortentwicklung bei Fragen der Planung und           rungen im touristischen Arbeitsmarkt und bei       del begonnen und in Gesellschaft und Wirtschaft        sondern differenziert vielmehr zwischen Desti-
   des Nutzens touristischer Aktivitäten               der Ausstattung mit öffentlicher und privater      Einzug gehalten, und zwar keineswegs nur in            nationen, Teilräumen beziehungsweise Orten
» Hohe Standortattraktivität für Investitionen         Infrastruktur                                      Deutschland oder anderen westlichen Ländern.           an Wachstumsgrenzen und damit strukturellen
                                                                                                                                                                 Anpassungsbedarfen, sowie solchen mit echtem
» Strategisch günstige Lage zwischen den Me-         » Zunehmende Bedeutung von Fragen der Akzep-         Für ein glückliches Leben zählen für immer mehr
                                                                                                          Menschen nicht mehr nur Einkommen und Wohl-            Wachstumsbedarf. Im Zuge der Umsetzung sind
   tropolräumen Berlin und Hamburg                     tanz des Tourismus (Fokus Küste)
                                                                                                          stand, sondern eine ausgeglichene Work-Life-Ba-        diese lokal und individuell klar zu definieren.
» Große Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Touris-     » Rechtliche Rahmenbedingungen: z. B. EU-Bei-        lance, ein zufriedenstellendes Familienleben und
   mus (Sensibilisierungs- und Wahrnehmungs-          hilfe-/-Vergaberecht, Kommunalabgabengesetz,
                                                                                                          vor allem Zeit für sich und andere.                    Die zentralen Begriffe für eine so verstandene,
   effekte)                                           Kurortgesetz, Bäderverkaufsverordnung                                                                      evolutorische Entwicklung von Strategien und
» Intelligentes Wachstum des Tourismus in            » Finanzierung von Marketing und Infrastruktur       Evolution statt Revolution: Wertorientier-             Aufgaben sind nicht neu, aber sie wandeln sich.
   MV mit dem Ziel der Steigerung der Aufent-         bei derzeitigen Organisations- und Aufgaben-                                                               Dabei kann der Tourismus das ausspielen, was
                                                                                                          te Strategie für den Mecklenburg-Vor-
   haltsqualität für die Bevölkerung und Reisen-      strukturen sowie gesetzlichen Rahmenbedin-                                                                 ihn ohnehin ausmacht, nämlich sich zu vernetzen,
                                                                                                          pommern-Tourismus in der Reifephase
   de sowie der Wertschöpfungseffekte                 gungen gefährdet                                                                                           Nutzen für die unterschiedlichen Wirtschaftszwei-
                                                                                                          Die Jahre nach der Wirtschaftskrise von 2008 ha-
» Weitere touristische Nutzung der Vielfalt des      » Strategische Themen wie Qualität, Mobilität,       ben gezeigt, dass alte Rezepte, also klassische        ge und Bevölkerungsgruppen zu stiften, Räume
   kulturellen Erbes (UNESCO, Backsteingotik,         Nachhaltigkeit kaum aktiv bearbeitet; The-          Wachstumstheorien und -strategien, nur noch            attraktiv zu machen und zu erhalten und ein ganz-
   Herrenhäuser) und moderner Kulturangebote          menführerschaft liegt bei Wettbewerbsdesti-         bedingt funktionieren. Aber was kommt stattdes-        heitliches Denken zu fördern:
   (z. B. Festspiele M-V, Freilichttheater)           nationen                                            sen? Fertige Lösungen gibt es noch nicht. Ein ers-     » Die bisherige „Hardware- und Service-Qualität“
» Nationale Naturlandschaften (NNL) als großflä-     » Nationale Naturlandschaften (NNL) in touristi-     ter Schritt ist, sich gedanklich von den klassischen     wird zu einem umfassenden qualitativen regio-
   chiges touristisches Entwicklungsfeld              schen Kernregionen                                  Mustern zu lösen und neue Leitbegriffe wie das           nalen Wachstum weitergedacht.
                                                                                                          qualitative Wachstum ernst zu nehmen und es zur        » “Regionale Produkte“ werden zu branchenüber
                                                                                                          Maxime der touristischen Entwicklung zu erhe-            greifenden regionalen Wirtschaftskreisläufen
Quelle: dwif 2017                                                                                         ben und dafür Strategien zu entwickeln.                  weiterentwickelt.
                                                                                                                                                                 » Der bisherige Fokus auf „Gästezufriedenheit“
                                                                                                          Erste Diskussionen über ein „Zuviel“ an Tou-
                                                                                                                                                                   wird zur gleichwertigen Trilogie aus Gästezu-
                                                                                                          rismus werden auch in hochfrequentierten, vor
                                                                                                                                                                   friedenheit, Lebenszufriedenheit der Einheimi-
                                                                                                          allem im Sommer stark belasteten Orten und
                                                                                                                                                                   schen sowie Zufriedenheit der in der Tourismus-
                                                                                                          Regionen in Mecklenburg-Vorpommern geführt.
                                                                                                                                                                   branche Beschäftigten erweitert.
                                                                                                          In anderen, in erster Linie ländlichen, Regionen
                                                                                                          im Binnenland, reicht das aktuelle Volumen an
                                                                                                                                                                 » Aus vereinzelten Kooperationen werden inte-
                                                                                                                                                                   grierte regionale Wertschöpfungsketten für alle
                                                                                                          Besucherinnen und Besuchern und Umsatz da-
                                                                                                                                                                   Kontaktpunkte der Besucherinnen und Besu-
                                                                                                          gegen auch 29 Jahre nach der Wende noch nicht
                                                                                                                                                                   cher (Customer Journey).
                                                                                                          für ganzjährig stabile Einkommens- und Beschäf-

18                                                                                                                                                                                                            19
I I I . S T R A T E G I E A L S G R U N D L A G E F Ü R A L L E PA R T N E R                                                                                  1. Vision für den MV-Tourismus – das Umdenken

In der strategischen Langzeitbetrachtung soll         Angebote flächendeckend vorgehalten werden,
die Jagd nach neuen (Übernachtungs-)Rekorden          gerade im ländlichen Raum. Auch hier braucht es       2. Aufgaben und Zielgruppen einer integrierten Tourismusentwicklung neu denken
daher nicht mehr im Vordergrund stehen. Die           ein Umdenken: Bürgerläden, Beispiele wie Riether        Tourismusentwicklung heißt künftig die Wirkungen in den Regionen/an den Standorten insgesamt in
Marktposition Mecklenburg-Vorpommerns muss            Winkel, aber auch Sharing-Angebote können Lö-
                                                                                                              den Mittelpunkt zu rücken. Der Tourismus trägt schon heute so stark zur Steigerung der Lebens- und
vielmehr vor allem gesichert und über qualita-        sungen darstellen. Letztlich profitieren davon die
                                                                                                              Aufenthaltsqualität in Mecklenburg-Vorpommern bei wie in keinem anderen Bundesland. Zielgruppen
tives Wachstum ausgebaut werden. Diese neue           Besucherinnen und Besucher ebenso wie die Be-
                                                                                                              tourismusbezogener Maßnahmen sind daher nicht nur wie bisher die Besucherinnen und Besucher, son-
Perspektive bedeutet keineswegs Zuwächse zu           völkerung und die Betriebe aus allen relevanten
                                                                                                              dern ebenso die Bevölkerung, die Betriebe und die Beschäftigten. Netzwerke und Kooperationen inner-
verhindern, sondern sie als Resultierende einer       Branchen.
Wertsteigerung, aber eben nicht als Selbstzweck                                                               halb der Tourismuswirtschaft, aber viel mehr noch zwischen dem Tourismus und anderen Wirtschafts-
einer Mengensteigerung zu begreifen. Denn auch                                                                und Gesellschaftsbereichen, werden damit zu einem Schlüsselfaktor.
                                                       Die Leitfrage lautet: Wie kann der MV-Touris-
mit dieser Perspektiverweiterung können und
                                                       mus durch qualitatives Wachstum seine Wir-
müssen die Interessen von Investierenden und                                                                3. Innovationen und Investitionen stärken
                                                       kung als Wirtschaftsfaktor und Treiber für eine
Unternehmen weiterhin gewahrt bleiben, dürfen                                                                 Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern braucht wieder frischen Wind, um wettbewerbsfähig ge-
                                                       positive Entwicklung in den Regionen weiter
und sollen zielgerichtete Neuinvestitionen statt-                                                             genüber der sehr dynamischen Konkurrenz bleiben zu können. Dafür ist eine neue Innovations- und In-
                                                       ausbauen?
finden.                                                                                                       vestitionsoffensive in Hardware (öffentlich und privat) und Service erforderlich, um seine Leistungsfähig-
                                                                                                              keit mittel- und langfristig im nationalen und internationalen Wettbewerb zu erhalten. Dies ist und bleibt
So benötigen die Betriebe auch weiterhin ein Um-      Dieses neue Verständnis wird von den Vorreitern
                                                                                                              die gemeinsame Aufgabe von öffentlicher Hand und privater Wirtschaft.
satzwachstum für Gehälter und Investitionen. Sie      unter den Regionen, Orten, Betrieben und Initia-
sind ein wichtiger Baustein für die Wettbewerbs-      tiven schon gelebt. Es bringt ein erweitertes Ziel-
                                                                                                            4. Stärker regional differenzieren
fähigkeit der Tourismuswirtschaft in Mecklen-         gruppen- und Aufgabenverständnis für die bis-
burg-Vorpommern und bringen positive Effekte                                                                  Ganz Mecklenburg-Vorpommern ist ein Urlaubsland mit einer einmaligen Angebotsvielfalt. Dennoch
                                                      lang vor allem von Marketinggedanken geprägten
für die Bevölkerung. Hier sind strategische Ent-      Tourismusorganisationen mit sich: Es geht darum,        muss bei den strategischen Zielen und Maßnahmen künftig stärker regional differenziert werden, da sich
scheidungen mit Blick auf die Produktgestaltung       die regionalwirtschaftliche Stabilisierungskraft        die verschiedenen Küsten- und Binnenlandregionen schon bisher unterschiedlich entwickelt haben und
und die Zielgruppen unerlässlich. Um die Wert-        des Tourismus stärker zu gestalten und zu nutzen.       auch künftig individuelle Potenziale besitzen. Dem muss Rechnung getragen werden, wobei das Prinzip
schöpfung in den Regionen zu steigern braucht es      Ihr Fokus erweitert sich damit von Besucherinnen        gilt: „Übergreifende Strategien wo möglich, Differenzierungen wo notwendig“.
die entsprechenden Angebote. Zunehmend kön-           und Besuchern auf die Bevölkerung, die Betriebe
nen diese aber nicht mehr nur durch klassische        und die Beschäftigten.                                5. Erfolgsindikatoren weiterentwickeln
                                                                                                              Der Paradigmenwechsel von Quantität zu Qualität erfordert zusätzliche Messgrößen: Klassische, quan-
                                                                                                              titative und auf Mengenwachstum ausgelegte Ziele und Kennzahlen gilt es um qualitative Aspekte zu
 Als Handlungsmaxime für die Weiterentwicklung des Tourismus in Mecklenburg-
 Vorpommern dienen folgende Leitsätze. Sie spiegeln die Grundidee der Vision für                              erweitern. Daran wird künftig der Erfolg der Landestourismuskonzeption zu messen sein. Die Vielzahl der
 den MV-Tourismus der Zukunft                                                                                 Akteursgruppen von den Betrieben über die (Tourismus-) Organisationen und Verbände bis zur Politik
                                                                                                              und den Medien müssen für diese neuen Kennziffern sensibilisiert werden. Kommunikation wird damit
1. Qualitatives Wachstum anstreben!                                                                           zu einem weiteren Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Umsetzung und hohe Akzeptanz der Konzeption.
   Ein intelligentes, qualitatives Wachstum ist die Grundlage für die weitere touristische Entwicklung
   des Landes. Das bedeutet: Ziel der gemeinsamen Aktivitäten muss künftig vor allem eine Wertsteige-       6. Bereitschaft und Mut zum Umdenken
   rung des Nutzens aus dem Tourismus sein. Diese ist zu erreichen durch mehr Umsätze, Einkommen              Die Akteurinnen und Akteure im Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern können die weitere Entwick-
   und Arbeitsplätze. Eine Mengensteigerung in Form immer höherer Ankunfts- und Übernachtungs-                lung ihrer Branche (noch) aus einer Position der Stärke heraus gestalten. Dafür brauchen sie die Bereit-
   zahlen tritt in den Hintergrund. Wachstum ja, aber nicht als Selbstzweck, sondern als erfolgreiches        schaft und den Mut zum Umdenken, zum Verlassen bisheriger Strategie- und Handlungsansätze, zu neu-
   Resultat steter, kundenorientierter Qualitätsbemühungen. Die stärker aufeinander abzustimmenden            en Perspektiven, um den MV-Tourismus gemeinsam vom Mitläufer wieder zum Innovator und Motor des
   Aktivitäten der Ressorts der Landesregierung (z.B. Förderpolitik), der Landes- und regionalen Touris-      Deutschland-Tourismus zu machen.
   musorganisationen (z.B. Vermarktung, Marke, Entwicklung der Regionen) sowie der Landesplanung
   werden konsequent auf Qualität ausgerichtet.

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