2020 Europa und Internationales - Mitgestalten Erleben - Wirtschaft München
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EUROPA UND INTERNATIONALES 2019 Inhalt 04 Kommunen sind der Puls eines geeinten Europas und einer geeinten Welt 05 Städte im Wandel: grün, gerecht, produktiv und wirtschaftlich erfolgreich 06 Die Münchner Stadtratskommissionen für Europa und kommunale Entwicklungs- zusammenarbeit (KEZ) 07 Rat der Gemeinden und Regionen Europas 08 Mitgestalten 9 Kommunale Entwicklungszusammenarbeit und die Agenda 2030 10 München, Europa und die Welt – Städte bereiten den Weg für eine bessere Zukunft 14 Die Neue Leipzig-Charta: Städte für mehr Gemeinwohl München auf Mission: 100 klimaneutrale Städte 15 Gemeinsame Agrarpolitik der EU Münchner Expertise in EU-Umfrage zur legalen Migration 16 Städte als Partner der EU-Integration 18 Neuer Rahmen für Münchens kommunale Entwicklungszusammenarbeit 19 Der Themenschwerpunkt Flucht und Entwicklung 20 Erleben 21 Solidarität in Europa und der Welt 22 München feiert den ersten Europa-Mai Künstler*innen-Wettbewerb im Europa-Mai 23 Europas Vielfalt im Europa-Mai 2020 24 Mehr Sichtbarkeit für Europa Gemeinsam für Europa 25 Europa Seelsorge 26 Zusammenarbeiten 27 EUROCITIES-Jahreskonferenz 2020 28 EUROCITIES-Foren und Arbeitsgruppen (AGs Wirtschaftsforum 29 Mobilitätsforum AG Kreative Bürgerschaft 30 Online-Konferenz „Integrating Cities“ 30 AG Abfall und „Circular Economy“ AG Beschäftigung 31 AG Kunst und Kultur im öffentlichen Raum 31 AG Bildung 31 AG Migration & Integration 32 Münchner Modellbauvorhaben zum Recycling von Baustoffen 32 Circular Economy 33 EIT Urban Mobility: Erste Projekte für den Verkehr der Zukunft 34 Erkenntnisse mit Pioniercharakter 35 Gelungene Radverkehrsförderung 36 Innovative Lösungen für eine smarte Stadt 36 Bemerkenswert 37 Über Smarter Together 38 Digitalisierung in der 38 Verwaltung 38 Ausbildung, Vielfalt und Chancengleichheit in der Stadtverwaltung 39 LGBTIQ* – Gleichstellung, Teilhabe und Vielfalt Titel: Münchner Europaarbeit und kommunale Entwicklungszusammenarbeit (KEZ) live: die Europa- und KEZ-Beauftragten aus den Münchner Referaten und das Team des Fachbereichs Europa und Internationale Kooperationen bei einer Videokonferenz 02
40 Förderung europäischer und internationaler Kulturprojekte 40 „Artist in Residence Munich“ 40 Japanisch-bayerische Holzbrücke über der Isar 41 Mehr als zwei Millionen Euro Fördermittel für die Bildung 41 Auszeichnung für Wernervon-Siemens-Gymnasium 42 #Historische Bausubstanz #Revitalisierung #Zeitgemäße Nutzung 42 Europe and Art 43 Meine Welt trifft deine 43 Virtuelles Gerichtsverfahrenals Rollenspiel 43 EineWelt – internationale Solidarität in der Kulturarbeit wahren 43 Virtuelle internationale Jugendbegegnung 44 Solides Fundament: Bildung für nachhaltige Entwicklung in München 44 Interkulturelle Aus- und Weiterbildung von Lehramtsstudierenden 45 Schüler*innen setzen sich aktiv für Menschenrechte ein 46 Engagement für Frauen und Geflüchtete 47 München global engagiert: Ungleichheiten erkennen – gemeinsam mehr erreichen 48 „Städte Sicherer Häfen“ 49 Existenzgründungszentrum für Frauen in Jordanien 49 Heimkommen 50 Starke Partner beim Klimaschutz 50 Humanitäre Nothilfe für die Asháninka 51 Zwei Klima-Städtenetzwerke werden 30 51 Virtuelle Fotoausstellung und Klimaschutz-Tool 52 Chancen für Kreativschaffende in Europa nach Corona 52 Großes Potenzial von Unternehmer*innen mit Migrationshintergrund 53 Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Tunesien 54 Wie sich Städte an das Klima anpassen 54 Fairtrade-Stadt München fördert den fairen Handel 55 56 EU-Projekte der einzelnen Referate 57 Ausgewählte EU-Förderprogramme 59 Projekte und Aktivitäten der Landeshauptstadt München im Rahmen der Kommunalen Entwicklungszusammenarbeit 60 Aktivitäten im Kontext Flucht 61 Förderprogramme der Bundesregierung für kommunale Entwicklungszusammenarbeit 62 Aktive Mitarbeit in Netzwerken 63 Weiteres Engagement der Stadt München in Kampagnen & Netzwerken Konsultationen 2020 64 Europa & kommunale Entwicklungszusammenarbeit in der Stadtverwaltung Der Fachbereich Europa & Internationale Kooperationen 65 Veranstaltungen und Informationen 66 Impressum Bildnachweise Aktuelles und weitere Informationen finden Sie unter muenchen.de/europa 03
EUROPA UND INTERNATIONALES 2020 Kommunen sind der Puls eines geeinten Europas und einer geeinten Welt Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München Das Jahr 2020 war geprägt von der Corona-Pandemie und europaweite Initiativen, die der entscheidenden Rolle der den damit verbundenen massiven Auswirkungen für das Städte beim europäischen Green Deal und dem Konjunktur- wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben. Die Pandemie hat aufschwung Rechnung tragen. Zuletzt bereitete sich Mün- gezeigt, wie global nahezu alle Bereiche unseres Lebens sind. chen darauf vor, wichtigen Initiativen beizutreten, wie der Sie hat das Bewusstsein dafür geschärft, wie schnell durch Pariser Deklaration für die UN-Klimaschutzkonferenz 2021 die internationale Vernetzung regionale Probleme zu globalen (COP 26) oder dem Green City Accord. werden können und wie nötig zu ihrer Bewältigung deshalb gemeinsames Handeln ist. Auch die EU wurde durch die Die Bedeutung Europas und der EU für die kommunale Pandemie vor enorme Herausforderungen gestellt hinsicht- Politik und für das Leben der Bürgerinnen und Bürger in den lich gemeinsamer Standards im Umgang mit dem Virus, der Gemeinden muss immer wieder vermittelt werden. Es ist Finanzierung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, der deshalb sehr erfreulich, dass der im Mai neu gewählte Stadt- Einschränkungen im Reiseverkehr oder der Sicherung von rat der Landeshauptstadt München das Europa Informations- Impfstoff-Kontingenten. Dazu kamen bis zum Jahresende zentrum (EIZ) als feste Institution etabliert hat. Im EIZ wird nicht wenige politische Auseinandersetzungen: Die Haus- Europa bürgernah vermittelt, diskutiert und gelebt. Die neu haltsverhandlungen drohten zu kippen, als der Vorstoß kam, besetzten Gremien der Stadtratskommissionen Europa und die Auszahlung von EU-Mitteln künftig an das Einhalten von Kommunale Entwicklungszusammenarbeit bekannten sich Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit zu knüpfen. Das traf beson- zur internationalen Verantwortung der Landeshauptstadt ders die deutsche Bundesregierung, die die Festigung dieser München. Ihre Mitglieder wollen München verstärkt in euro- Prinzipien zu einem wesentlichen Ziel ihrer Ratspräsidentschaft päischen und internationalen Netzwerken politisch vertreten. erklärt hatte. Hinzu kamen die schwierigen Verhandlungen um den Brexit. In beiden Fällen ging das Jahr aus europäischer Vor ganz besondere Herausforderungen stellten die pande- Sicht glimpflich, wenn auch nicht ganz schmerzfrei zu Ende. miebedingten weltweiten Reisebeschränkungen unsere Seit dem 17. Dezember steht der mehrjährige Finanzrahmen Zusammenarbeit mit den Partnern in den neu entwickelten der EU für die Jahre 2021 bis 2027 – mit der Verknüpfung Projekten in der Nahostregion und dem nördlichen Afrika. der Auszahlungen an das Einhalten demokratischer Werte Auch hier mussten grenzüberschreitende Beziehungen in sowie mit großen Budgets für Corona-Aufbaumaßnahmen intensiven Videokonferenzen aufgebaut und der Wissens- und zur Erreichung des European Green Deals. Und auch die transfer online bewerkstelligt werden. Die kommunale Ent- Brexit-Verhandlungen endeten mit einem Abkommen. wicklungszusammenarbeit ergänzte ihr Rahmenkonzept um Themen wie Digitalisierung, berufliche Bildung, Flucht und Entscheidungen auf der großen europäischen Bühne haben Entwicklung, Abfall- und Kreislaufwirtschaft sowie Gender in der Regel unmittelbare Auswirkungen auf die Regionen, und Gleichstellung. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Städte und Gemeinden in den Mitgliedsländern. Münchner Migranten-Organisationen und Eine-Welt-Initia- So sprachen sich die europäischen Kommunen schon lange tiven wurde trotz Corona fortgesetzt: Statt auf einer Tagung vor dem finalen Deal für die weitere kollegiale und koopera- diskutierten Fachleute das Thema „Flucht und Entwicklung“ tive Zusammenarbeit mit ihren britischen Partnern aus. Es im Rahmen der digitalen Veranstaltungsreihe „München sind gerade die Kommunen, die für die Zukunft Europas aus- global engagiert“. schlaggebend sind. In diesem Bewusstsein wurde letztes Jahr die aus 2007 stammende „Neue Leipzig-Charta – die Natürlich hoffen wir, dass die vielen wertvollen Begegnun- transformative Kraft der Städte“ überarbeitet und vom EU- gen mit unseren Kooperationspartnern in Europa und der Ministerrat beschlossen. Sie fokussiert neben den Klima Welt wieder persönlich stattfinden können. zielen vor allem das Gemeinwohl im Sinne der globalen Digitale Formate haben in einer stark vernetzten Welt zwei- Nachhaltigkeitsziele, den Sustainable Development Goals fellos viele Vorteile. Dennoch hoffen wir, dass wir im Lauf (SDGs) der Agenda 2030. Damit diese Kraft der Städte dieses Jahres die Begegnung mit Menschen aus anderen wirksam werden kann, fordern diese zu Recht den direkten Teilen Europas und der Welt, die gemeinsame Arbeit an Pro- Zugang zu Finanzmitteln der EU ohne den Umweg über die jekten, das Lernen voneinander und das Feiern von Erfolgen Nationalstaaten. Auch München unterstützte 2020 mehrere wieder im direkten, realen Austausch erleben können. 04
Städte im Wandel: grün, gerecht, produktiv und wirtschaftlich erfolgreich Henriette Wägerle, Leiterin des Fach- bereichs Europa im Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München Meine letzte Dienstreise ging am 31. Januar 2020 zum Ebene. Um diese tragende Rolle auch adäquat ausfüllen „Cities Forum 2020“ nach Porto. Auf dieser großen EU- zu können, kämpfen die europäischen Städte in der EU um Konferenz, die alle zwei Jahre stattfindet, stand im Fokus, mehr Mitspracherecht und um direkte Finanzmittel. wie Städte nachhaltig gestaltet und entwickelt werden können und welche Maßnahmen und EU-Förderstrukturen Die Landeshauptstadt engagierte sich auch 2020 beim MIT- dazu nötig sind. Und dann kam Covid. Das bedeutete für GESTALTEN von Europa und der Welt im Rahmen ihrer Mit- alle städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: keine gliedschaften in den Netzwerken EUROCITIES und im RGRE Reisen, keine persönlichen Begegnungen mehr über die (Deutsche Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Stadtgrenzen hinaus, Arbeiten im Homeoffice, Video in Europa) und beschloss Ende 2019 Klimaneutralität bis konferenzen, viele E-Mails und mehr Telefonate denn je. 2035. Mit diversen EU-Projekten und dem internationalen Austausch unterstützt sie den Wandel (mehr dazu im Kapitel Wir alle mussten uns völlig neu organisieren. Viele Kolle ZUSAMMENARBEITEN). ginnen und Kollegen kümmerten sich um die Soforthilfen für die Wirtschaft und unterstützen das Gesundheitsamt Aber nicht nur nachhaltig, sondern auch gerecht, produktiv im Kampf gegen Covid-19. Unterstützt von EUROCITIES, und wirtschaftlich erfolgreich müssen Kommunen sein. konnten sich die Städte europaweit über die Plattform Dazu gehören Chancengleichheit, bezahlbarer Wohnraum COVIDnews austauschen. Fast unsere gesamte Europa- und digitale Unabhängigkeit, sofern sie dem Gemeinwohl arbeit sowie die kommunale Entwicklungszusammenarbeit dient. Mit diesen Forderungen der „Neuen Leipzig-Charta – stellten wir schon früh auf digital um. Und so ist uns trotz die transformative Kraft der Städte“ bekannten sich die aller Barrieren vieles gelungen: Wir feierten zum Beispiel EU-Mitgliedstaaten zur gestaltenden Kraft der Städte bei einen ersten und erfolgreichen „Münchner Europa-Mai“, an den Zukunftsthemen. Als wichtiger Schlüssel zum Erfolg gilt dem – dank der digitalen Formate – auch andere Städte aktiv die Beteiligung der Stadtgesellschaft. Die LHM erprobt seit teilnahmen und unsere Aktionen in ganz Deutschland und Langem neue Bürgerbeteiligungsformate für städtische Pla- darüber hinaus verbreiteten – ein echtes ERLEBEN euro- nungen und Entwicklungen. Als stellvertretende Vorsitzende päischer Freundschaft, auch online. Auch neue Projekte wie der EUROCITIES-AG „Kreative Bürgerschaft“ bringt sie diese „JUST Nature“ rief die LHM trotz Pandemie ins Leben. Das Erfahrungen in den europäischen Austausch ein. EU-Projekt „Smarter Together“ stieß in München das Leucht- turmprojekt „Digitaler Zwilling“ und das neue Smart-City- Es zeigte sich in der Krise, dass wir digital können und dass Projekt „Connected Urban Twins“ (CUT) an. Ebenfalls neu ist unsere bisherige Arbeit auf einem äußerst soliden Funda- der Vorsitz der LHM in der Arbeitsgruppe (AG) „Kunst und ment steht. Nicht zuletzt deshalb konnten wir unsere Koope- Kultur im öffentlichen Raum“ und der Co-Vorsitz in der AG rationen in Europa und der Welt aufrechterhalten, fortsetzen „Kreative Bürgerschaft“ im europäischen Städtenetzwerk und sogar erweitern. Diese Ausgabe des Jahresberichts EUROCITIES. Weiter freuen wir uns über 20 Jahre Erasmus+ liefert hierzu zahlreiche Beiträge. sowie über erfolgreiche Etappen in den Kooperationsprojek- ten mit den Kommunen Gharb Irbid, Kasserine oder Harare. Aber Europaarbeit und kommunale Entwicklungszusammen- Außerdem initiierte die LHM für ihren langjährigen Klimapart- arbeit leben ganz besonders von persönlichen Begegnungen, ner – das Volk der Asháninka im peruanischen Regenwald – vom Austausch – und das nicht selten auf den großen Plätzen eine finanzielle Hilfsaktion zur Bewältigung der Corona-Krise. und auf den Straßen unserer Städte. Und genau dort werden Dies und vieles mehr zeichnete unsere Arbeit 2020 aus. wir unsere Arbeit fortsetzen, sobald es wieder möglich ist. Ich selbst werde ab Sommer als engagierte Bürgerin unter- Die Covid-19-Pandemie hat vieles verändert, aber die großen wegs sein. Mit dieser Ausgabe verabschiede ich mich von Themen zur Zukunft Europas und der Welt bleiben! Allen Ihnen als Leiterin des Fachbereichs Europa und Internationales. voran der Klimawandel, aber auch Migration, Mobilität oder Ganz herzlichen Dank für die intensive Zusammenarbeit und Digitalisierung. Auf der Agenda der EU standen diese ganz für die gemeinsam erreichten Erfolge! oben und somit auch auf unserer To-do-Liste, denn die Aus- wirkungen der Politik bekommen ihr Gesicht auf der lokalen 05
EUROPA UND INTERNATIONALES 2020 Die Münchner Stadtratskommissionen für Europa und kommunale Entwicklungszusammenarbeit (KEZ) Die Mitglieder der Stadtratskommissionen KEZ und Europa sind die „Botschafter*innen“ der internationalen Politik und der Europapolitik Münchens. Stadtratskommission Europa in der aktuellen Legislaturperiode, 2020 lemens Baumgärtner, C Referent für Arbeit und Wirtschaft Beatrix Burkhardt, CSU Sonja Haider, ÖDP/FW Clara Nitsche, Die Grünen – Rosa Liste „ Manuel Pretzl, CSU Dr. Julia Schmitt-Thiel, SPD/Volt Felix Sproll, SPD/Volt Sebastian Weisenburger, Die Grünen – Rosa Liste Als reiche Stadt muss München dazu beitragen, Kommunen Beratende Mitglieder sind die Referent*innen der Fach- in Entwicklungs- und Schwellenländern referate und die Leitung des Direktoriums. zu unterstützen. Die gemeinsame Bewältigung globaler Herausforderun- gen, zum Beispiel durch kommunalen Wissensaustausch oder das Enga- gement in Netzwerken, sind dabei wichtige Ziele. Großes Potenzial der Stadtratskommission KEZ sehe ich vor allem darin, dass die Kommissionsmit- glieder die Umsetzung der im KEZ- Rahmenkonzept festgeschriebenen Themenschwerpunkte in der Verwal- tung unterstützen sowie Projekt- und Themenpartnerschaften übernehmen.“ „ Kommunale Europaarbeit ist wichtig für Münchens Zukunft. In den Katrin Habenschaden, 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, Vorsitzende der Stadtratskommission KEZ führenden europäischen Städtenetz- werken können wir bei Europas Entwicklung mitreden. EU-Projekte, die in München realisiert werden, bringen Innovationen voran. Die Europa-Stadträtinnen und -Stadträte übernehmen Mandate in den Städte- netzwerken, sie tragen europäische Stadtratskommission KEZ in der Themen weiter in ihre eigenen politi- aktuellen Legislaturperiode, 2020 schen Netzwerke und sie bringen ihre spezifische Expertise ein. Die Stadt- atrin Habenschaden, K ratskommission trägt entscheidend 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München dazu bei, dass München in Europa Michael Dzeba, CSU mitgestalten kann.“ Ulrike Grimm, CSU Marion Lüttig, Die Grünen – Rosa Liste Clemens Baumgärtner, Hans-Peter Mehling, ÖDP/FW Referent für Arbeit und Wirtschaft, Dr. Julia Schmitt-Thiel, SPD/Volt Vorsitzender der Stadtratskommission Europa Florian Schönemann, Die Grünen – Rosa Liste Felix Sproll, SPD/Volt Sibylle Stöhr, Die Grünen – Rosa Liste 06
Rat der Gemeinden und Regionen Europas Als Mitglied der deutschen Sektion im Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) bieten sich der Landeshauptstadt München, vertreten durch den Stadtrat, stets wertvolle Foren für Diskussionen und Erfahrungsaus- tausch mit Partnerkommunen. Covid-19, LGBTIQ* sowie neue entwicklungspolitische Projekte bildeten in diesem Jahr den Schwer- punkt der coronabedingt meist virtuellen Treffen. Die Zukunft der Kohäsionspolitik sowie die Entwicklung der städtischen und ländlichen Räume in der Europäischen Union waren nur einige von zahlreichen Themen bei der Online-Sitzung von Präsidium und Hauptausschuss der deutschen Sektion des RGRE am 22. und 23. Oktober 2020. Seit den Kommunalwahlen vertreten die Stadträte Manuel Pretzl, Felix Sproll und Sebastian Weisenburger die Die neue Datenbank des RGRE: Hier werden kommunale Partnerschaften Landeshauptstadt München im Präsidium und Hauptaus- und entwicklungspolitische Projekt deutscher Kommunen gezeigt. schuss der Deutschen Sektion des RGRE. Am 2. und 3. März 2020 tagte der Ausschuss in Krefeld. Virtuelle Sitzung des deutsch-polnischen Unter anderem wurden neue Vorhaben der Servicestelle Ausschusses Kommunen in der Einen Welt (SKEW) sowie der Gesell- Per Videokonferenz trafen sich mehr als 50 Mitglieder schaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) präsentiert. des deutsch-polnischen Ausschusses (DPA) im RGRE am Bürgermeister Andreas Wolter aus Köln warb für die Grün- 11. September 2020, Stadträtin Gabriele Neff nahm für die dung von Partnerschaften zwischen deutschen, französi- Landeshauptstadt München teil. Die deutschen und polni- schen und afrikanischen Kommunen. Sabine Drees vom schen Kommunalvertretungen befassten sich mit Themen Deutschen Städtetag stellte als Best Practice-Beispiel die wie Stadtrevitalisierung und Klimaschutz sowie Multikul- trilaterale Verbandspartnerschaft zwischen dem Deutschen turalismus in Kommunen. Zudem diskutierten sie über die Städtetag und seinen simbabwischen und sambischen Situation von LGBTIQ*-Personen, nachdem einige polni- Schwester-Verbänden vor. sche Gebietskörperschaften LGBTIQ*-feindliche Beschlüs- se gefasst hatten. Die RGRE-Führungsgremien sprachen sich ebenfalls dafür aus, die Partnerschaften zwischen deutschen und polnischen Kommunen auch in Menschen- rechtsangelegenheiten zu nutzen. Deutsch-französische Zusammenarbeit in der Zeit von Covid-19 Das Coronavirus stellte auch die deutsch-französischen Beziehungen vor neue Herausforderungen, etwa an der Grenze. Der deutsch-französische Ausschuss (DFA) des RGRE reagierte darauf mit einer Präsentation von Bei- spielen für eine gute Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern in der aktuellen Krise. Sie zeigt eindrucksvoll, dass Solidarität und Hilfe nicht vor Grenzen Halt machen und dass deutsch-französischen Beziehungen vor allem auf kommunaler Ebene sehr gut funktionieren. Ausschuss für kommunale Entwicklungszusammenarbeit in der Deutschen Sektion des Rats der Gemeinden und Regionen Europas in Norderstedt mit Sitzungen des Ausschusses für kommunale den Münchner Stadtratsmitgliedern Marion Lüttig und Felix Sproll. Entwicklungszusammenarbeit Im RGRE-Ausschuss für kommunale Entwicklungs Auf der Sitzung am 17. und 18. September 2020 in Norder- zusammenarbeit tauschten sich gewählte Kommunalver- stedt nahmen Stadträtin Lüttig und Stadtrat Sproll teil. tretungen über entwicklungspolitische Fragestellungen Neben der Wahl der neuen Ausschussvorsitzenden wurde aus. Die Stadträtinnen Beatrix Burkhardt, Dr. Manuela das Vorhaben des Deutschen Städtetags, einen Leitfaden Olhausen und Constanze Söllner-Schaar vertraten die zur internationalen Arbeit für Politik und Verwaltung zu Landeshauptstadt München im Ausschuss bis März 2020. erstellen, diskutiert. Weiter wurde die neue Datenbank Nach den Kommunalwahlen übernahmen Stadträtin des RGRE vorgestellt, in der kommunale Partnerschaften Marion Lüttig sowie die Stadträte Michael Dzeba und und entwicklungspolitische Projekte deutscher Kommunen Felix Sproll diese Vertretung. gezeigt werden. rgre.de/partnerschaft/datenbank 07
EUROPA UND INTERNATIONALES 2020 Mitgestalten München hat eine Stimme in Europa und in der Welt: Wenn auf europäischer oder internationaler Ebene Entscheidungen getroffen werden, die Münchner Bürger*innen betreffen, ist München aktiv dabei und gestaltet diese mit. 08
Mitgestalten Kommunale Entwicklungszusammenarbeit und die Agenda 2030 Wie München die Nachhaltigkeitsziele der UN umsetzt Mit der Agenda 2030 haben sich im Jahr 2015 die Mit- Da die Wasserver- und Abwasserentsorgung weltweit in gliedstaaten der Vereinten Nationen 17 Ziele, die S us- der Regel in der Zuständigkeit der Kommunen liegt, spielt tainable Development Goals (SDGs), für eine sozial, auch das SDG 6 „Sauberes Wasser und Sanitärein- wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung richtungen“ eine wichtige Rolle. So engagiert sich die gesetzt. Der Münchner Stadtrat hat sich im Mai 2016 aus- Münchner Stadtentwässerung in der deutsch-rumänischen drücklich zu den Zielen bekannt und erklärt, sich konkret Umweltstiftung Aquademica in Timisoara. Sie unterstützt für eine nachhaltige Entwicklung zu engagieren. Dies die Qualifizierung von technischem und Verwaltungsperso- geschieht in München selbst, etwa durch die Kampagne nal aus dem rumänischen Wasser- und Abwassersektor. „München lernt Nachhaltigkeit“, aber auch über die Stadtgrenzen hinaus durch die kommunale Entwicklungs- München als Schulstadt kann umfangreiche Erfahrung in zusammenarbeit, die besonders viele Nachhaltigkeitsziele der beruflichen Qualifizierung und Bildung in der kommu- integriert. nalen Entwicklungszusammenarbeit weitergeben. Dies verwirklicht eine Kooperation mit der Stadt Gharb Irbid SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ richtet in Jordanien, die zahlreiche syrische Flüchtlinge aufge sich ausdrücklich an Kommunen. In diesem Sinn pflegt nommen hat. München leistet so einen Beitrag zu den München Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch – in Zielen 1 „Keine Armut“, 4 „Hochwertige Bildung“ den Städtepartnerschaften mit Harare und Kiew oder in sowie 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschafts- themenspezifischen Projektpartnerschaften. Dabei geht wachstum“. es um kommunale Dienstleistungen wie Abfallwirtschaft oder Verkehrsplanung, aber auch um eine strukturelle Das Nachhaltigkeitsziel 5 postuliert „Gleichstellung Stärkung und Modernisierung der Stadtverwaltungen, der Geschlechter und Stärkung von Frauen und zum Beispiel bei der Finanzverwaltung, der Bürgerbe Mädchen“. München nimmt bundesweit eine Vorreiter- teiligung oder der IT. rolle bei der Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit ein und gibt diese Erfahrungen auch auf internationaler Das Ziel 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ greifen Ebene weiter. Die Projekte der kommunalen Entwicklungs- die Münchner Klimapartnerschaften mit Harare, Kap- zusammenarbeit berücksichtigen grundsätzlich spezifisch stadt und dem Volk der Asháninka in Peru auf. Im Fokus die Bedarfe von Frauen. So ist in der Zusammenarbeit mit steht die Frage: Wie gelingt der Wandel hin zu einer Gharb Irbid ein Existenzgründungsbüro für jordanische und klimafreundlicheren Stadt? Kooperationsprojekte laufen syrische Frauen geplant. zur Energieeinsparung oder Schadstoffreduzierung, zum Regenwaldschutz und zur Bewusstseinsbildung. Auch Über all dem steht das Ziel 17 „Partnerschaften zur Er- das Nachhaltigkeitsziel 7 „Bezahlbare und saubere reichung der Ziele“ – nur gemeinsam können die Ziele Energie“ ist in diesen Partnerschaften relevant. der Agenda 2030 erreicht werden. Die Nachhaltigkeitsziele – die sogenannten „Sustainable Development Goals“ (SDGs) 09
EUROPA UND INTERNATIONALES 2020 München, Europa und die Welt. Städte bereiten den Weg für eine bessere Zukunft Die Landeshauptstadt tritt auf vielen unterschiedlichen Ebenen für den globalen Wandel ein. Klimaziele Städte in Europa und der Welt – als Ballungszentren für Budapester Aufruf „Direct European Funding for Cities“ Wohnen, Leben und Arbeiten – können viel zu einer fordert insbesondere für lokale Klimaschutzmaßnahmen gerechteren und nachhaltigeren Gesellschaft beitragen. direkte Finanzmittel für Kommunen. München hat diesen Insbesondere wenn aus ihnen durch intelligente Inno- Appell gemeinsam mit über 35 europäischen Städten vationen Smart Cities werden. 2020 trieb die Landes- unterschrieben; außerdem eine Initiative des Städtenetz- hauptstadt München ihre eigene Entwicklung voran. werks EUROCITIES mit dem Ziel, dass Städte bereits bei Gleichzeitig trat sie in Europa und der Welt dafür ein, den der Programmentwicklung einbezogen werden. Klimaschutz und die Position der Städte zu stärken. Fokus Klimaschutz (Direkt-)Finanzierung für die Zukunft Zum Klimaschutz hat München sich eigene, ehrgeizige Besonders in Europa kamen nach dem ersten Pandemie- Ziele gesetzt: 2017 beschloss der Stadtrat die Klimaneut- Schock Befürchtungen auf, dass die Klimaziele der Wirt- ralität bis 2050, Ende 2019 verschärfte er die Vorgabe auf schaft geopfert würden. Bis Ende des Jahres wurde das Zieljahr 2035. Bereits bis 2030 soll die Stadtverwal- um den langfristigen Haushalt 2021 – 2027 und den tung klimaneutral arbeiten. Das Integrierte Handlungspro- Konjunktur-Hilfsfonds „NextGenerationEU“ verhandelt. gramm Klimaschutz in München (IHKM) bündelt bereits Dann war klar, dass die Krise tatsächlich auch eine Chan- viele Aktivitäten. Im Juli 2020 fasste der Stadtrat den ce sein kann: Finanziert wird der Aufbau eines Europas, Beschluss „Circular Munich – Kreislaufwirtschaft für ein das umweltfreundlicher, digitaler, widerstandsfähiger und nachhaltiges München.“ Außerdem soll München in den besser für die aktuellen und künftigen Herausforderungen kommenden Jahren noch mehr Müll vermeiden und dem gerüstet ist, so legte sich die Europäische Kommission europäischen Netzwerk „Zero Waste Europe“ beitreten. fest. Das Geld soll vermehrt in entsprechende Program- Mit dem EU-Projekt URGE erprobt München derzeit die me, Investitionen und Projekte fließen. In der neuen Ko- Kreislaufwirtschaft im Bausektor – bei Neubauten auf ordinierungsgruppe „Fördermittel für eine resiliente und dem ehemaligen Bayernkaserne-Gelände können so zum klimaneutrale Stadt“ arbeiten Fachleute aus den Münch- Beispiel bis zu 93.000 LKW-Fahrten eingespart werden. ner Referaten und Beteiligungsgesellschaften zusammen, Ende 2020 erhielt München für das neue EU-Projekt um mögliche neue EU-Projekte zu diskutieren und Förder- „JUST Nature“ den Zuschlag. Wie kann der Hitzeinsel möglichkeiten auszuloten. Innenstadt mit Grüner Infrastruktur begegnet werden? Diese Frage untersuchen München und 20 europäische Ein großes Anliegen ist es der Landeshauptstadt, dass Initiativen und Städte nun gemeinsam. die EU der besonderen Rolle der Städte gerecht wird – bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie und ihrer International sind die langjährigen Klimapartnerschaften wirtschaftlichen Folgen genauso wie bei der Ausgestal- ein wichtiger Baustein in Münchens Klimaschutz-Enga- tung einer nachhaltigen Zukunft. Europäische Städte gement. München unterstützt Klimapartner in Peru und wollen seit Jahren mehr Mitbestimmung bei der Verwen- Afrika, unter anderem beim klimafreundlichen Bauen und dung von Mitteln aus den verschiedenen Förderstrukturen Wohnen sowie bei einem städtischen Mobilitäts-Master- der EU. Auch 2020 haben sie die Union aufgefordert, plan. In einem internationalen, EU-geförderten Bildungs- direkte Zugänge für Kommunen zu ermöglichen. Der projekt tauscht sich München von 2019 bis 2021 mit 10
Mitgestalten 30 % Klimaschutz „ Ein geeintes, starkes und auf das Wesentliche fokussierte 100 % Langfristiger EU-Haushalt 2021 – 2027 und Aufbaupaket Europa ist wichtiger denn je, um soziale, ökologische und öko- 1,8 Billionen Euro für Europas Zukunft nomische Herausforderungen zu bestehen. Die kommunale Ebene Knapp vor Beginn der neuen EU-Förderperiode er kann unmittelbar unterstützen, zielten die EU-Staats- und Regierungschefs am durch Städtepartnerschaften oder 10. Dezember 2020 eine Einigung über das Haus- Projektkooperationen, die einen haltspaket für die nächsten sieben Jahre. Für den direkten Kontakt auf Augenhöhe befristeten Wiederaufbaufonds „NextGenerationEU“ herstellen.“ (NGEU) nehmen die EU-Mitgliedstaaten erstmals gemeinsame Schulden auf. Manuel Pretzl (CSU), Stadtratskommission Europa Die Finanzierungsinstrumente setzen klare Schwer- punkte für Klimaschutz und Digitalisierung. 30 Pro zent der Gesamtausgaben müssen für Klimaziele anderen Kommunen zu nachhaltiger Energieversorgung verwendet werden. Die wirtschaftlich schwächsten, aus. „Change the Power – (Em)Power to Change“ heißt emissionsreichen Regionen Europas wird der neue das Projekt, in dem sich Kommunalverwaltungen für die „Fonds für einen gerechten Übergang“ unterstützen. Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030 und für Klima- Neue Förderprogramme sind unter anderem gerechtigkeit einsetzen. „Digitales Europa“ und „EU4Health“. Das Programm „Horizont Europa“, das innovative EU-Projekte för- Auch politisch trat München 2020 für die Zukunft Europas dert, wird aufgestockt. Auch Programme für junge und der Welt ein: Im Herbst schloss sich die Landes- Menschen wie „Erasmus+“ und das Europäische hauptstadt einer Kampagne von EUROCITIES-Städten Solidaritätskorps werden verstärkt. an, die eine verschärfte Emissionsabsenkung von bis zu 65 Prozent fordert – mit zielgerichteter finanzieller Unter- stützung für Europas Städte. Ende des Jahres leitete München außerdem den Beitritt zu weiteren wichtigen Initiativen ein, wie der Pariser Deklaration für die UN- Klimakonferenz COP26 im kommenden Jahr und dem „Green City Accord“. Die Mitglieder des neuen Städte Mehr als 50% der Weltbevölkerung lebt in Städten abkommens verpflichten sich, ihre Umweltschutzmaß nahmen bis 2030 entscheidend zu verstärken, unter anderem auch die Kreislaufwirtschaft. Unterstützt von weiteren europäischen Städten und dem Städtenetzwerk EUROCITIES bereitet sich München jetzt außerdem darauf vor, offiziell eine der ersten 100 klimaneutralen Großstädte in Europa zu werden. München, die europäische Weltstadt Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute bereits in Städten, Tendenz steigend. Zwar haben Länder die wichtigsten Entwicklungsabkommen des letzten Jahrzehnts verhandelt und vereinbart, aber immer wird die zentrale Rolle der Städte und Kom- munen hervorgehoben: In der Agenda 2030 der UN mit den 17 Nachhaltigkeitszielen, den „Sustainable Development Goals (SDGs)“, genauso wie im Pariser Klimaabkommen und zuletzt im „European Green Deal“. Die Ziele dieser Abkommen wurden und werden in alle Münchner Strategien integriert, etwa die „Perspektive München“. 2020 verabschiedete der Stadtrat das neugeschriebene „Rahmenkonzept zur kommunalen Entwicklungszusammenarbeit der Landeshauptstadt München“. consilium.europa.eu, © European Union, 2019 11
EUROPA UND INTERNATIONALES 2020 München und Simbabwes Hauptstadt Harare arbeiten in einer Klimapartnerschaft zusammen. Städte – und ihre Bürger*innen – gestalten mit Europa-Mai“ zur Teilhabe. Im Pandemie-Jahr 2020 war es hier besonders wichtig, Menschen über digitale Aktionen Ende 2020 verabschiedeten die für Stadtentwicklung und Veranstaltungen weiter zu erreichen. Der Münchner zuständigen Minister*innen der EU ein wegweisendes Stadtrat stärkte im Herbst die Aufstellung des EIZ und Dokument für Europas Städte der Zukunft, die „Neue betonte damit auch die Bedeutung der Bürgerbeteiligung. Leipzig-Charta – die transformative Kraft der Städte“. Auf europäischer Ebene engagiert sich München ab 2021 Gerecht, grün und produktiv sollen Europas Städte im Vorsitz der EUROCITES Arbeitsgruppe „Kreative Bür- werden, so die Leitlinie: zum Beispiel durch bezahlbaren gerschaft“ verstärkt für die Bürgerbeteiligung. Wohnraum und indem öffentliche Dienstleistungen, auch durch die Digitalisierung, leichter zugänglich werden. Zur Stadtgesellschaft der europäischen Weltstadt Mün- Die Neue Leipzig-Charta findet unter Europas Städten chen gehören Migrant*innen genauso wie Migranten- starke Zustimmung, auch weil sie in der Entstehung und selbstorganisationen (MSO). Diese gaben wichtige Impul- Umsetzung eingebunden waren beziehungsweise sind. se für das neue Münchner Handlungskonzept Flucht und München war über mehrere Jahre hinweg am Entwurf Entwicklung, das der Stadtrat 2020 verabschiedete. Wie der Neuen Leipzig-Charta beteiligt und ist auch in der Städte in der internationalen Entwicklungszusammen- EU-Städteagenda aktiv, die jetzt die konkrete Realisierung arbeit mit der Zivilgesellschaft noch besser kooperieren unterstützt. können, behandelte die neue, 2020 rein digitale Veran- staltungsreihe „München global engagiert: Ungleichhei- Von der UN-Agenda 2030 bis zur Neuen Leipzig-Charta, ten erkennen – gemeinsam mehr erreichen“. Schirmherr die Leitkonzepte für eine bessere Zukunft wollen ins- ist Oberbürgermeister Dieter Reiter. besondere die Städte und Kommunen stärken – zum Nutzen aller Bürger*innen, aber gerade auch durch ihre Erprobung der Zukunft Beteiligung. In EU-Projekten werden neue Formen wie Co-Creation und Co-Design erprobt. Für die kommenden Wenn München sich an EU-Projekten und internationalen Jahre plant die EU mit Europäer*innen die „Konferenz zur Projektkooperationen beteiligt, geht es oft darum, Inno- Zukunft Europas“. In München motiviert das Europa In- vationen und Maßnahmen zu erproben. Die Ergebnisse formationszentrum (EIZ) Bürger*innen durch Formate wie sollen weiteren Städten und Kommunen in Europa und „Europa zum Mitreden“ und Kampagnen wie „Münchner der Welt dienen. Aber mit jedem Projekt entwickelt sich 12
Mitgestalten „ In der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit können wir viel zum Thema ‚Auf- bau und Stärkung kommunaler Selbstverwaltung‘ bewirken. Ein weltweiter Erfahrungsaustausch zwischen Kommunen fördert den Blick über den Tellerrand und die Bereitschaft zu innovativer Wei- terentwicklung aller Beteiligten.“ Hans-Peter Mehling (ÖDP/FW), Stadtratskommission KEZ Millionen-Förderung für München: Klimaschutz und Smart City In den letzten fünf Jahren hat München über 25 Millionen Euro EU-Fördergelder für nachhaltige Projekte und Maßnahmen akquiriert. Münchens internationale Klimapartnerschaften mit Kapstadt und Harare werden durch das BMZ-Programm „Kommunale Klimapartnerschaften“ gefördert. andschafts-, Freiraum- und Siedlungsentwicklung: L LOS_DAMA! (0,5 Mio. €) München auch selbst weiter. In internationalen Partner- Kommunen sehen Münchner Fachleute, wie sich Lösun- Reduzierung von Kohlendioxid im Alpenraum: gen unter ganz neuen Rahmenbedingungen einsetzen ASTUS (0,2 Mio. €) lassen. So startete 2020 in Münchens Partnerkommune Kasserine in Tunesien ein Projekt im Bereich Kreislauf- Förderprojekt mit Kapstadt (0,19 Mio. €) und Abfallwirtschaft mit Münchner Unterstützung. Für das EU-Projekt Smarter Together entwickelte und er- Städtische Mobilität: CIVITAS ECCENTRIC probte München seit 2016 neue Mobilitätslösungen und (4 Mio. €) Smart-City-Maßnahmen in den Bereichen Energie und Technologie. 2020 ging es in die Abschlussphase. Bereits EIT Urban Mobility (11 Mio. €) jetzt hat das Projekt wichtige Erkenntnisse für Münchens Zukunft gebracht, die zum Beispiel in die stadtweite Digi- mart-City-Lösungen – Städtische Mobilität, Energie S talisierungsstrategie und das neue bundesweite Leucht- und Technologie: Smarter Together (6,85 Mio. €) turmprojekt „Digitaler Zwilling“ eingeflossen sind. CO2-arme Fernkälteversorgung (2 Mio. €) Der rote Faden des Smarter-Together-Projekts war die Frage: Wie kann intelligente Technologie den Bürger*in- reislaufwirtschaft, Recycling von Baustoffen: K nen in den Städten der Zukunft dienen? Solche Erfahrun- URGE (50.000 €) gen sind eine Grundlage für die erfolgreiche Transformati- on der Städte und letztlich der Welt: Erst wenn möglichst Neu: Klimaangepasste Stadt: JUST Nature viele Menschen sich mit „ihren“ Städten identifizieren (0,65 Mio. €) und sie sich in die Zukunftsentwicklung gut eingebunden fühlen, bekommt der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit den richtigen Schwung. 13
EUROPA UND INTERNATIONALES 2020 EU-Städteagenda geht in die Umsetzung Die „Urbane Agenda für die EU“ entwickelt seit 2016 Aktionspläne zu wichtigen städtischen Herausfor- derungen. Der methodische Kern sind sogenannte „Partnerschaften“. Hier arbeiten Vertreter*innen von EU-Kommission, Mitgliedstaaten, Regionen, Städten und Verbänden auf Augenhöhe an konkreten Themen zusammen. München war in einer Partnerschaft aktiv. Mit der Zusammenarbeit der politischen Ebenen wird die „Multi-Level-Governance“ für die Stadtentwick- lung gestärkt. Ziel ist es, eine bessere Rechtsetzung, bessere Finanzierung und besseren Wissensaus- tausch für die Städte in der EU zu erreichen. 14 Part- nerschaften haben Aktionspläne vorgelegt und setzen diese teilweise schon um. Diese Form der Zusammenarbeit soll in Zukunft weiterentwickelt werden. Die Neue Leipzig-Charta: Städte für mehr Gemeinwohl Deutschlands Beitrag zur Stadtentwicklung im Rahmen der Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 Die neue Leitlinie für Europas Stadt- der Entstehung beteiligt – über das auf der Leipzig-Charta von 2007 auf. entwicklung setzt auf die Kraft zur Netzwerk EUROCITIES, den Deut- Ihre Grundsätze sollen in nationale, Transformation. Die Charta wurde schen Verband für Wohnungswesen, regionale und kommunale Strategien als Teil des Programms der deut- Städtebau und Raumordnung e. V. einfließen. Neu ist, dass die Charta schen EU-Ratspräsidentschaft in sowie in Expertengruppen und durch durch ein Umsetzungsdokument einem mehrjährigen nationalen und direkte Beiträge im Entstehungs mit der Urbanen Agenda für die EU europäischen Prozess entwickelt. prozess. verbunden wird. Das Dokument gibt Im November 2020 verabschiedeten praktische Empfehlungen für die Wei- die Mitgliedstaaten der EU die Neue Das große Ziel der Charta von 2020: terführung der Mehrebenen-Zusam- Leipzig-Charta mit dem Titel: „Die die Stärkung einer integrierten, ge- menarbeit zwischen EU-Kommission, transformative Kraft der Städte für meinwohlorientierten Stadtentwick- Mitgliedstaaten und Städten. Die das Gemeinwohl“. München war mit lung, um die Lebensqualität in allen nächsten Schritte wird die portu- dem Referat für Stadtplanung und Städten und Gemeinden zu erhalten giesische Ratspräsidentschaft 2021 Bauordnung auf mehreren Wegen an und zu verbessern. Damit baut sie entwickeln. München auf Mission: 100 klimaneutrale Städte München bereitet sich vor Mit Fördermitteln aus dem „European Green Deal“ will Um ein Konzept für die Mission Klimaneutrale Stadt zu die EU 100 ausgewählte Städte dabei unterstützen, bis entwickeln, hat die EU-Kommission ein sogenanntes 2030 das Ziel Klimaneutralität zu erreichen. Nach einem Mission Board aus 15 Expert*innen zusammengestellt, Stadtratsbeschluss 2020 bereitet sich München auf die dem auch die Generalsekretärin des Städtenetzwerks Initiative der 100 ersten klimaneutralen Städte in Europa EUROCITIES angehört. vor. Die Kriterien werden unter anderem sein, wie ambitioniert die Städte bereits in ihren Klimazielen sind, München ist mit der Projektleitung des EU-Projekts Smar- welche bestehenden innovativen Ansätze eingebracht ter Together als einzige deutsche Stadt im Beratungsgre- werden können, eine zentrale Anforderung wird aber vor mium von EUROCITIES vertreten und liefert dort Impulse allem eine umfassende Beteiligung von Bürger*innen aus der kommunalen Perspektive. und lokalen Akteuer*innen sein. 14
Mitgestalten Gemeinsame Agrarpolitik der EU „ In der europäischen Zusammenarbeit sehe ich eine große Chance. In anderen Län- Reform beeinflusst den größ- der Rat weniger streng an den Um- dern und Städten wurden zum ten bayerischen Biobauern, weltschutzzielen orientieren als das Beispiel innovative Ideen schon die Stadtgüter München. Parlament. Im März 2021 soll im umgesetzt. Wir können von die- Green Deal und Farm2Fork Trilog mit der EU-Kommission end- sen Erfahrungen profitieren. Als kommen zu kurz. gültig über die GAP der Förderperio- Sozialpolitikerin bin ich vor allem de 2021– 2027 entschieden werden. an Konzepten und Ideen inter- Die aktuellen Verhandlungen der EU essiert, die soziale Gerechtigkeit über die Gemeinsame Agrarpolitik Fazit fördern.“ (GAP) beeinflussen den künftigen Die SgM begrüßen es, wenn die Arbeitsrahmen der Stadtgüter Mün- Zahlungen zugunsten des Biodiver- Clara Nitsche chen (SgM) maßgeblich. Im Fokus sitäts- und Klimaschutzes gekoppelt (Die Grünen – Rosa Liste), Stadtratskommission Europa der Reform stehen die Direktzahlun- werden – allerdings abhängig von gen an die Landwirte sowie gezielte der Leistung des Betriebs, nicht von Förderprogramme für Umwelt- und dessen Größe. Als größter bayeri- Klimaschutz. Die Reform-Vorschläge scher Biobauer bedauern die SgM knüpfen 20 bis 30 Prozent der Direkt- jedoch, dass aktuelle Initiativen der zahlungen an Umweltmaßnahmen – EU-Kommission wie der Green Deal sogenannte Eco Schemes. Direktzah- oder Farm2Fork kaum Eingang in die lungen sollen dann bei 100.000 Euro Reform finden. Farm2Fork sieht bei- gedeckelt werden. Weiter sollen 35 spielsweise eine Reduktion des Pes- Prozent der Förderungen für Umwelt- tizid- und Antibiotika-Einsatzes um und Klimaschutz sowie 30 Prozent 50 Prozent sowie 20 Prozent weniger für umweltrelevante Investitionen Düngung bis 2030 vor. Damit verfeh- aufgewandt werden. Der Rest ist zur len bereits die Reform-Vorschläge die Förderung der ländlichen Entwicklung Vereinbarungen des Pariser Klimaab- zu nutzen. Im Oktober 2020 verab- kommens. Ein anderer Vorschlag, die schiedeten das EU-Parlament sowie Direktzahlungen bei 100.000 Euro zu der Europäische Rat diesbezüglich kappen, bedeutet für die SgM jähr- ihre Positionen. Demnach will sich liche Einbußen von 300.000 Euro. Münchner Expertise in EU-Umfrage zur legalen Migration München hat eine Konsultation der erleichtern. Das könnten eine europa- europaweite Regelungen noch zu EU-Kommission zur „Zukunft der weite Harmonisierung der Aufent- finden. 2020 brachten sich Münchner legalen Migration in die EU“ beant- haltstitel und die Visumvergabe durch Fachreferate bei mehreren Konsulta- wortet: Das Kreisverwaltungsreferat eine EU-Agentur mit einheitlichem tionen ein. Eine Übersicht findet sich KVR spricht sich unter anderem Prüfungsmaßstab ermöglichen. Zu im Anhang. dafür aus, den Umzug oder Zuzug neuartigen Beschäftigungsmethoden, von Fachkräften und Studierenden zu wie transnationales Homeoffice, sind 15
EUROPA UND INTERNATIONALES 2020 „ Die internationale Zusam- menarbeit zwischen Kommunen ist meine Herzensangelegenheit. Durch diesen Erfahrungsaus- tausch können alle Beteiligten profitieren. Deshalb müssen wir diese Bereiche und die Informati- ons- und Beratungsangebote für alle in München stärken!“ Felix Sproll (SPD/VOLT), Stadtratskommissionen Europa und KEZ Städte als Partner der EU-Integration München unterstützt mehrere Städte-Initiativen 2020 schärften München und viele EUROCITIES-Partner- Förderbudgets für regionale und lokale Forschung in Europa. städte ihre Rolle in Europa: Städte wollen von der EU und Konjunkturhilfe nach der Covid-19-Krise dürfe nicht zulasten den Mitgliedstaaten als gleichwertige Partner anerkannt von Wissenschaft und Innovation gehen. werden und aktiv die EU-Politik mitgestalten. Städte und Kommunen sollen finanzielle Förderungen in Zukunft ver- Eine EUROCITIES-Initiative im Oktober 2020 machte einen mehrt direkt bei der EU beziehen können, statt über ihre Vorstoß zu den europäischen Energie- und Klimazielen. Nationalregierungen. Das vergangene Jahr bot besondere Münchens Oberbürgermeister und Amtskolleg*innen aus Gelegenheiten für Neugestaltung. Der Mehrjährige Finanz- ganz Europa unterzeichneten den Brief, in dem es heißt: rahmen (MFR) 2021–2027 wurde verhandelt und die EU Städte können ein wichtiger Teil des Wandels sein, aber sie gestaltete ihre Klimaziele weiter aus. Zudem wollten Städte können nicht alleine handeln. Deshalb fordern sie, EU-För- die Deutsche EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr dermittel und Konjunkturmaßnahmen zur Unterstützung von nutzen, um auf ihre Interessen aufmerksam zu machen. Städten zu nutzen, die auf dem Weg zur Klimaneutralität Mit dem Covid-19-Ausbruch kam hinzu: Europas Städte sind ein noch höheres Emissionsreduktionsziel von 65 Prozent am stärksten von der Pandemie und ihren wirtschaftlichen verfolgen. Folgen betroffen. Sie haben aber auch das größte Potenzial, zu einem europaweiten wirtschaftlichen und nachhaltigen Ohne einen ehrgeizigen politischen Rahmen der EU könn- Aufschwung beizutragen. ten Europas Städte ihr volles Potenzial nicht freisetzen. Im November wandte sich Münchens 2. Bürgermeisterin im Per Stadtratsbeschluss unterstützte München im Juli 2020 Rahmen einer Initiative der EUROCITIES-Städte zu den drei europaweite Initiativen zur Stärkung der Städte. Verhandlungen um die Finanzierungsfazilität für Wiederauf- Budapest rief die Kampagne „Direct European Funding bau und Resilienz (RRF) an die bayerischen Mitglieder des for Cities“ ins Leben. Städte seien gut gerüstet, um einen Europäischen Parlaments (MdEP) und bat um Unterstützung Kurswechsel herbeizuführen und handelten in der Regel für Europas Städte (siehe Seite 17). schneller als Nationalregierungen, heißt es in der Initiative. Über 35 Bürgermeister*innen unterstrichen die Bedeutung Die Initiativen zeigten bisher eine begrenzte Wirkung. Die von EU-Direktfinanzierungen für Städte und Stadtregionen. EU-Mitgliedstaaten können über die Vergabe von EU-Struk- Der „European Green Deal“ könne nur gelingen, wenn die turmitteln weiterhin autonom entscheiden. Die EU-Kommis- EU regulatorische und finanzielle Mechanismen einführe, sion hingegen zeigte sich offen für die Anliegen der Städte welche die erforderlichen Mittel für Kommunalbehörden und ermöglichte ihnen einen direkten Zugang zum bedeu- sichere. So könnten Städte schnell dringend notwendige tenden EU-Forschungsprogramm HORIZONT Europa. Über Projekte vor Ort vorbereiten, vorlegen und umsetzen. den neuen Forschungsschwerpunkt „Klimaneutrale und München schloss sich ebenfalls der Initiative der deutschen ‚smarte‘ Städte“ bekommen Städte die Möglichkeit, sich in EUROCITIES-Städte zum neuen Aufbauinstrument Next Ge- der neuen Förderperiode bei der EU direkt um Fördermittel neration EU an (siehe Seite 17). Die in Barcelona gestartete zu bewerben. So sind sie besser in der Lage, ihren Beitrag Initiative #Cities4Science forderte weiterhin angemessene zur Erreichung der EU-Klimaziele zu leisten. 16
Mitgestalten Juli 2020 Oberbürgermeister Dieter Reiter im Brief der EUROCITIES-Städte an Bundeskanzlerin Merkel zum neuen Aufb auinstrument Next Generation EU (…) Als bundesdeutsche Mitglieder von EUR OCITIES, dem wichtigsten Netzwerk europäischer Großstädte, sind wir mehr denn je entschlossen, Europa für die nächs- ten Generationen neu zu gestalten und setz en uns dafür ein, die Krise als Chance für systematische Veränderungen zu nutzen. Um einen digitalen, grünen und gerechten Aufschwung zu erreichen, müssen wir euro päischen Städte in Entscheidungspro- zesse miteinbezogen und die europaweite loka le Investitionslücke der letzten zehn Jahre geschlossen werden. Der deutschen EU-R atspräsidentschaft kommt dabei eine zentrale Rolle zu. (…) Ein direkter Zugang der Städte zu den Fonds vor allem der Säulen 1 (Supporting Member States to recover) und 2 (Kick-starting the economy and helping private investment) des Next Generation EU-Programm s muss ebenso fest im Rechtsrahmen verankert werden, wie die Prinzipien der Part nerschaft und der Multi-Level-Govern ance. Um sowohl einen schnelleren Einsatz als auch eine größere Wirkung der Mittel auf lokaler Ebene zu erreichen, müssen Städ te möglichst unbürokratisch EU-Gelder z. B. aus der Fazilität für Wiederaufbau und Resi lienz und aus ReactEU abrufen kön- nen. (…) November 2020 Münchens 2. Bürgerm eisterin im EUROCITI ES-Brief an die bayeris chen MdEP (…) Nach Ansicht der EU ROCITIES-Mitglieder m setzung der Fazilität fü üssen folgende Kriterie r Wiederaufbau und Re n bei der Um- silienz (RRF) Berücksic • E inbeziehung der Städ ht igung finden: te als vollwertige und wichtig, dass die Städte gleichberechtigte Partn als Partner sowohl bei er: Es ist sehr Verwaltung der nationa der Entwicklung, Umse len Wiederaufbauplän tzu ng und e anerkannt werden. • E inrichtung geeignete r Governance-Struktur Fazilität für Wiederauf en: Die Beteiligung de bau und Resilienz sollt r Städte an der werden und auf beste e in der Verordnung kla henden Partnerschafts r umrissen den Kohäsionsfonds ein modellen aufbauen, die gerichtet wurden. bereits für • d irekter Zugang zu de n Mitteln: Ein Teil der Fazilität für Wiederauf Mittel und Projekte im bau und Resilienz sollt Rahmen der Verwaltung durch die e für den direkten Zuga Städte in einer Weise zu ng und die zu den spezifischen lok r Verfügung stehen, die alen Bedürfnissen und proportional ständigkeiten ist. Dies im Einklang mit den lok wird der Schlüssel zur alen Zu- Prioritäten sein, denen Erreichung der grünen eine herausragende Be und digitalen Kern des EU-Aufschwun deutung zukommt un gs bilden. d deshalb den • B eteiligung an der Üb erwachung und Halb plan sollte so bald wie zeitüberprüfung: Der möglich genehmigt we Wiederaufbau- und Überprüfungsmec rden. Aber es sollten Üb hanismen eingerichtet erwachungs- Schwächen offen geleg werden, um sicherzuste t werden. Dabei soll ev llen, dass Investitionsbedarf un aluiert werden inwiew d die Prioritäten auf lok eit der RRF den auf die lokalen Bedürfn aler Ebene berücksicht isse eingegangen wurd igt und dabei e. (...) 17
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