Ernährung Gut essen - gut leben - Ernährungsempfehlungen für ein gesundes Leben - Österreichische ...

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Ernährung Gut essen - gut leben - Ernährungsempfehlungen für ein gesundes Leben - Österreichische ...
Ernährung
Gut essen – gut leben
Ernährungsempfehlungen für ein gesundes Leben

                                    GIZ – Die Service-Einrichtung der
                                 Österreichischen Gesundheitskasse
                                           www.gesundheitskasse.at
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2    WEIL DIE ERNÄHRUNG UNSER GANZES LEBEN BEEINFLUSST

Sag mir,
was du isst …
                                                       Ob im beruflichen Umfeld oder
                                                       privat, wir sind stets gefordert
                                                       unser Bestes zu geben. Das
                                                       funktioniert nur, wenn körper­
                                                       liches und geistiges Wohl­
                                                       befinden im Einklang stehen.

                                                       Einen wesentlichen Beitrag
                                                       dazu leistet der genussvolle und
Leben ist auch eine                                    bewusste Umgang mit unserem
Geschmacksfrage.                                       Essen und Trinken. Tag für Tag
Frisch, leicht, würzig,                                die richtige Wahl zu treffen, ist
fruchtig. Aufbauend,                                   nicht immer leicht, denn in
stärkend, gesund                                       Zeiten scheinbaren Über­flusses
und gut. Essen und                                     und einem Überangebot an
Trinken sind zentrale                                  verschiedenen Produkten und
Themen. Wenn wir es                                    Nahrungsmitteln ist es manchmal
richtig machen, tun                                    kompliziert geworden, seinen
wir uns damit                                          Weg zum „g’sunden Essen“ zu
nur Gutes.                                             finden und auch beizubehalten –
                                                       diese Broschüre ist die
                                                       Anleitung dazu.

                                                       Viel Erfolg wünscht
                                                       Ihre Österreichische
                                                       Gesundheitskasse

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Österreichische Gesundheitskasse, Haidingergasse 1, 1030 Wien,
www.gesundheitskasse.at/impressum • Redaktion: ÖGK Landes­stelle Salzburg, Engelbert-Weiß-Weg 10,
5020 Salzburg • Gestaltung: Die fliegenden Fische Werbeagentur GmbH • Bilder/Fotos: Fotolia, Shutterstock
Hersteller: Salzkammergut-Media Ges.m.b.H., Druckereistraße 4, 4810 Gmunden • 1. Auflage, Stand: Juli 2020
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KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB      3

Gut essen –
gut leben
                                      Energieversorgung
 … von der persönlichen
 Energieversorgung                    Um körperlich und geistig fit zu
                                      sein, benötigen wir ge­nügend
 … von der individuellen              Energie, doch wie hoch ist der
 Speiseplangestaltung und             individuelle Bedarf?
 der Nährstoffversorgung
                                      Je nach beruflicher Tätigkeit und
 … vom richtigen Einkauf und          Freizeitgestaltung unterliegt der
 der optimalen Zubereitung            Energiebedarf Schwankungen,
                                      und das Tag für Tag. Außerdem
 … von den eigenen                    kommt es auch noch auf das
 Essgewohnheiten                      Alter an und ob man Frau
                                      oder Mann ist.

                                      Tabellen geben einen groben
                                      Richtwert über den täglichen
                                      Energiebedarf für durchschnitt-
                                      lich große und normalgewichtige
                                      Personen. Eine weitere Richtlinie
                                      ist das persönliche Körperge-
                                      wicht: Bleibt es immer im Rahmen
                                      und kommt es zu keinen größeren
                                      Gewichtsschwankungen, dann
                                      ist mit der Energiever­sorgung
                                      alles in Ordnung.

                                                         www.gesundheitskasse.at
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4     KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB

Gut essen –
gut leben
Täglicher Energiebedarf (Jugendliche und Erwachsene)

                                      Körperliche Aktivität in kcal/Tag
    Alter              PAL-Wert 1,4 *                 PAL-Wert 1,6 *                 PAL-Wert 1,8 *
                          m               w              m               w              m               w
    19 bis < 25        2400            1900           2800            2200            3100           2500
    25 bis < 51        2300            1800            2700           2100           3000            2400
    51 bis < 65        2200            1700           2500            2000            2800           2200
    ab 65               2100           1700           2500            1900            2800            2100

* PAL (= physical activity level): Maß für die körperliche Aktivität. Unter üblichen Lebensbedingungen liegt
der PAL-Wert zwischen 1,2 und 2,4 / Quelle: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Hrsg. DGE 2015

− PAL-Wert 1,4: ausschließlich                             − Für sportliche Aktivitäten
  sitzende Tätigkeit mit wenig                               oder anstrengende Freizeit­
  oder keiner anstrengenden                                  aktivi­täten können pro Tag
  Freizeitaktivität, z. B. Büro­                             0,3 PAL-Ein­heiten dazugerech-
  tätigkeit.                                                 net werden (30 bis 60 Minuten,
                                                             4 bis 5 mal pro Woche).
− PAL-Wert 1,6: sitzende und
  zeitweilig gehende und stehen-                           − Für Kinder, Schwangere
  de Tätigkeiten, z. B. Labortätig-                          und Stillende gelten
  keit, Kraftfahrer, Studierende.                            andere Emp-
                                                             f­ehlungen.
− PAL-Wert 1,8: vorwiegend
  gehende und stehende
  Tätigkeiten, z. B. Verkäufer,
  Kellner, Mechaniker.
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KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB                    5

  Ernährungsempfehlungen für
  Hobbysportler finden Sie auf
  Seite 24 in dieser Broschüre.

Energieverbrauch durch Bewegung

                                                                               Bewegungs­
      Lebensmittel/
                                               Kalorien                      beispiele für den
        Getränke
                                                                                  Abbau
 1 Paar Frankfurter                            460 kcal                            ca. 2 ½ Std.
 mit Semmerl                                 1.914 kJoule                           Hausputz
 1 Leberkässemmerl                             580 kcal                             ca. 3 Std.
                                             2.412 kJoule                          Radfahren
 1 Wiener Schnitzel                            750 kcal                            ca. 1 ½ Std.
 mit Pommes                                  3.120 kJoule                         Schwimmen
 1 Pizzaschnitte                               650 kcal                            ca. 3 ½ Std.
                                             2.704 kJoule                         Spaziergang
 1 Big Mac                                     505 kcal                          ca. 1 ½ Std.
                                             2.100 kJoule                    Tischtennisspielen
 1 Seidel Bier (0,3 l)                         140 kcal                           ca. 1 Std.
                                              582 kJoule                        Fußballspielen
 100 g                                         540 kcal                           ca. 1 Std.
 Kartoffel-Chips                             2.246 kJoule                     Schneeschaufeln
 1 Tafel                                       540 kcal                              ca. 1 Std.
 Schokolade (100 g)                          2.246 kJoule                            Joggen
 1 kleine                                        270 kcal                         ca. 3/4 Std.
 Schaumrolle                                  1.123 kJoule                       Gartenarbeit
 2 Kugeln                                      120 kcal                          ca. 1 Std.
 Eiscreme (75 g)                              499 kJoule                      Federballspielen
Angaben sind Durchschnittswerte, die je nach Alter und Trainingszustand differieren können

                                                                                    www.gesundheitskasse.at
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6   KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB

Gut essen –
gut leben
Speiseplangestaltung und
Nährstoffversorgung

Unser Körper braucht mehr
als nur Eiweiß, Fett und Kohlen-
hydrate und zwar jede Menge
Vitamine, Mineralstoffe und
Pflanzenschutzstoffe. Damit im
Organismus alles so optimal
funktioniert wie vorgesehen,
soll es auf dem Teller möglichst
bunt und abwechslungsreich
ausschauen – mit Hilfe der
Ernährungspyramide ist es
ganz einfach, einen
abwechslungsreichen
Speiseplan zu
gestalten.

Die Portionsbausteine
helfen dabei, sich im
heutigen Schlaraffen-
land besser zurecht-
­zufinden.

                                                          www.bmg.gv.at
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KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB      7

Auf Auswahl und                       − Brot und Beilagen: Täglich
Menge kommt es an                       4 Portionen Getreide, Brot,
                                        Teigwaren, Reis oder Erdäpfel
− Alkoholfreie Getränke:                (5 Portionen für sportlich
  Trinken Sie täglich mindestens        Aktive und Kinder).
  1,5 Liter energiefreie/-arme
  Getränke wie Leitungswasser,          Eine Portion entspricht einer
  Mineralwasser, ungesüßte Tees         Scheibe Brot oder einem Stück
  oder stark verdünnte Obstsäfte.       Gebäck (50 – 70 g), einer Hand-
  Auch Kaffee ist erlaubt               voll (50 – 60 g) Getreideflocken,
  (max. 4 Tassen).                      2 geballten Fäusten gekochten
                                        Teigwaren (65 – 80 g Roh­
− Gemüse, Hülsenfrüchte                 gewicht), 2 geballten Fäusten
  und Obst: Essen Sie täglich           gekochtem Reis (50 – 60 g
  3 Portionen Gemüse (rund              Rohgewicht), 2 geballten Fäus-
  500 g) und Hülsenfrüchte              ten Erdäpfeln (200 – 250 g).
  (70 – 100 g) und täglich              Bevorzugen Sie Brot und
  2 Portionen Obst (rund 300 g).        Getreideprodukte aus Vollkorn.
  Eine geballte Faust entspricht
  einer Portion. Essen Sie            − Milch und Milchprodukte:
  Gemüse auch als Rohkost               Sie brauchen täglich 3 Portionen
  und Salat. Hülsenfrüchte              Milch und/oder Milch­produkte.
  ein- bis zweimal pro Woche.           Bevorzugen Sie fett­reduzierte
  Achten Sie auf das saisonale          Produkte, am besten in der Kom-
  und regionale Angebot.                bination 2 Portionen „weiß“ (z. B.
                                        Naturjoghurt + Hüttenkäse) und
                                        1 Portion „gelb“ (z. B. Schnitt­
                                        käse). Eine Portion entspricht
                                        200 ml Milch oder 180 – 250 g
                                        Joghurt/Buttermilch/Sauermilch
                                        oder 200 g Topfen/Hüttenkäse
                                        oder 50 – 60 g Käse.

                                                         www.gesundheitskasse.at
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8    KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB

Gut essen –
gut leben
− Fleisch, Fisch, Wurst, Ei:                         Einkauf und Zubereitung
  Essen Sie 1-2 mal pro Woche
  Fisch (handflächengroß = 150 g)                    Besonders bei frischem Gemüse,
  und bevorzugen Sie fettreichen                     Salaten und Obst können durch
  Seefisch oder heimische Kalt-                      falsche Lagerung und falsche
  wasserfische (Forelle, Saibling).                  Zubereitung hohe Nährstoff-
  Essen Sie maximal dreimal pro                      und Qualitätsverluste entstehen,
  Woche Fleisch (handtellergroß                      achten Sie besonders auf:
  = 125 g) und selten Wurst und
  Wurstwaren. Pro Woche kön-                         − Saisonale und
  nen Sie bis zu 3 Eier essen.                         regionale Angebote
                                                     − Kaufen Sie nur
− Fette und Öle: Täglich 2 Ess-                        einwandfreie Ware
  löffel hochwertige Pflanzenöle                     − Bevorzugen Sie Bio-Qualität
  zum Kochen und für die Salat-                        (mehr Sortenvielfalt,
  zubereitung (Olivenöl, Rapsöl,                       keine Pflanzenschutzmittel,
  Walnussöl, Sojaöl, Leinöl etc.).                     kein Pestizideinsatz,
  Ab und zu ein paar Nüsse zum                         keine über­flüssigen Dünge­
  Knabbern. Streichfett sparsam                        mittel, keine Gentechnik)
  verwenden (1 – 2 Teelöffel).                       − Kühle und dunkle Lagerung
  Schlagobers, Sauerrahm und                         − Im Ganzen bzw. nur grob
  Creme fraiche nur für die                            geschnitten unter fließendem
  Feiertagsküche.                                      Wasser waschen
                                                     − Kurze Kochzeiten und im
− Süßes, Fettes und Salziges:                          zugedeckten Topf garen
  Höchstens eine Portion davon                       − Lange Stehzeiten vermeiden
  und nicht zum Hunger stillen.                        und nicht warm halten
  Fett-, zucker- und salzreiche                      − Reichlich Kräuter verwenden
  Nahrungsmittel sowie gezu-                         − Sparsam Salz
  ckerte Getränke selten.                              verwenden

Mehr Informationen finden Sie unter: www.bmg.gv.at
(Gratisdownload Ernährungspyramide)
Ernährung Gut essen - gut leben - Ernährungsempfehlungen für ein gesundes Leben - Österreichische ...
KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB                        9

Saisonkalender
Obst und Gemüse
aus Österreich

   reif in Österreich
   österreichische Lagerware

                 1   2   3   4   5   6   7   8   9 10 11 12                     1   2   3    4   5   6   7   8   9 10 11 12
Äpfel                                                         Lollo Rosso
Birnen                                                        Mais
Broccoli                                                      Mangold
Brombeeren                                                    Marillen
Chinakohl                                                     Melanzani
Endiviensalat                                                 Paprika
Erbsen                                                        Pastinaken
Erdbeeren                                                     Pfirsiche
Feldgurken                                                    Porree
Fenchel                                                       Quitten
Fisolen                                                       Radicchio
Häuptelsalat                                                  Radieschen
Heidelbeeren                                                  Ribiseln
Himbeeren                                                     Rote Rüben
Karfiol                                                       Sellerie
Karotten                                                      Spargel
Kartoffeln                                                    Spinat
Kirschen                                                      Stangensellerie
Knoblauch                                                     Tomaten
Kohl                                                          Vogerlsalat
Kohlrabi                                                      Weintrauben
Kohlsprossen                                                  Zucchini
Kraut                                                         Zwetschken
Kürbis                                                        Zwiebeln
                 1   2   3   4   5   6   7   8   9 10 11 12                     1   2   3    4   5   6   7   8   9 10 11 12

                                                                                            www.gesundheitskasse.at
Ernährung Gut essen - gut leben - Ernährungsempfehlungen für ein gesundes Leben - Österreichische ...
10    KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB

Gut essen –
gut leben
Was sonst noch wichtig ist                 − Augen auf bei verstecktem
                                             Zucker: nicht alle Produkte, die
− Bevorzugen Sie die fettarme                mit „zuckerfrei“ gekennzeichnet
  Zubereitung: braten, kochen,               sind, enthalten auch tatsächlich
  dünsten, grillen, im Römertopf,            keinen Zucker. Kristallzucker
  in der Folie, braten/backen im             wird einfach nur durch andere
  Rohr. Paniertes, Gebackenes,               Zuckerarten ersetzt, die genau-
  Rahmsaucen und Schlagobers                 so viel Energie liefern. Wussten
  gehören in die Feiertagsküche.             Sie, dass sogar in Brot Zucker
                                             enthalten sein kann? Manchen
− Sparen Sie beim Salz: maximal              dunklen (Vollkorn) Brot- und
  5 g Salz (NaCl) sollte ein Er-             Gebäcksorten wird er zum Ein-
  wachsener pro Tag konsumie-                färben zugesetzt (Malzzucker,
  ren, das entspricht etwa einem             Glucosesirup) – es lohnt also
  Teelöffel voll. Bei herkömmli-             der Blick auf die Zutatenliste!
  chen Essgewohnheiten errei-
  chen wir doppelt so viel, denn
  Salz „versteckt“ sich in Brot und           Andere Bezeichnungen
  Gebäck, Käse, Fleisch- und                  für Zucker
  Wurstwaren, Geräuchertem,
  Fertiggerichten, Packerlsuppen,             − Traubenzucker (= Glucose,
  Packerlsaucen, Knabbergebäck                  Glucosesirup, Dextrose)
  und sogar in Frühstücksflocken.             − Fruchtzucker (= Fructose,
                                                Fructosesirup)
     Tipp: Kräuter und Gewürze                − Saccharose (= Kristallzucker,
     können helfen die Vorliebe für             Haushaltszucker, Raffinade)
     „salzigen“ Geschmack zu ändern.          − Invertzucker
     Nach und nach immer weniger              − Malzzucker (Maltose)
     salzen und auf salzige Fertigpro-        − Milchzucker (Lactose)
     dukte und Wurstwaren verzich-            − Maissirup, Fruchtsaftkon­
     ten – das Geschmacksempfinden              zentrat oder Maltodextrin
     stellt sich mit der Zeit um.
KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB   11

Kräuter und Gewürztabelle

Name           Verwendung
Anis           Süßspeisen, Gebäck
Basilikum      Gemüse, Fisch, Geflügel, Topfenaufstriche
Bohnenkraut    Gemüse, Fleisch, Fisch, Suppen
Dill           Gemüse, Fisch, Topfenaufstriche
Estragon       Fleisch, Fisch, Suppen
Gewürznelken   Süß- und Fleischspeisen, Gebäck, Obst
Kardamom       Backwaren, Getränke
Kerbel         Gemüse, Fleisch, Fisch, Topfenaufstriche, Suppen
Koriander      Fleisch, Süßspeisen, Backwaren
Kümmel         Gemüse, Fleisch, Topfenaufstriche
Liebstöckl     Gemüse, Fleisch, Topfenaufstriche
Lorbeer        Fleisch, Soßen
Majoran        Fleisch, Fisch, Geflügel
Muskat         Fleisch, Fisch, Gemüse, Süßspeisen
Oregano        Gemüse, Fleisch, Fisch, Geflügel
Petersilie     Gemüse, Fleisch, Fisch, Geflügel, Topfenaufstriche
Piment         Backwaren, Fleisch, Fisch, Suppen, Soßen
Rosmarin       Gemüse, Fleisch, Fisch
Safran         Backwaren, Fischsuppen und -gerichte
Thymian        Fleisch, Fisch, Gemüse, Soßen, Suppen
Vanille        Süßspeisen
Zimt           Süßspeisen, Backwaren, Getränke
12   KAPITEL 1: GUT ESSEN – GUT LEBEN, DAVON HÄNGT ES AB

Gut essen –
gut leben
Essgewohnheiten                                            Für die meisten Menschen sind
unter der Lupe                                             fünf kleinere Mahlzeiten über
                                                           den Tag verteilt optimal, um
Meist schadet es nicht, sich                               die natürliche Leistungskurve
seine Ess- und Trinkgewohn­                                zu unterstützen.
heiten einmal genauer anzu-
schauen: esse ich zu schnell, zu                           Manche Menschen kommen
hastig, esse ich im Stehen, lasse                          aber auch mit drei Mahlzeiten
ich das Frühstück aus, nasche                              am Tag aus, oder es ist nicht jeden
ich beim Fernsehen, plündere                               Tag gleich – achten Sie bewusst
ich nächtens den Kühlschrank                               auf Ihre Körpersignale und unter­
und, und, und.                                             drücken Sie das Hungergefühl
                                                           nicht mit der x-ten Tasse Kaffee,
Regelmäßige Mahlzeiten, genü-                              denn wenn der Körper Hunger
gend trinken, sorgfältiges Kauen,                          signalisiert, dann braucht er
ausreichend Zeit nehmen und auf                            ganz einfach einen kleinen
die Körper­signale Hunger und                              Energie­kick für zwischendurch.
Sättigung achten, schützen vor
Heißhunger­attacken und Leis-
tungstiefs.

4

3                                                                                   Leistungskurve
2                                                                                   Leistungskurve mit (rot)
                                                                                    und ohne (gelb)
 1                                                                                  Zwischen­mahlzeiten

0

-1
      Vormittags höchste                         erneute
     Leistungsbereitschaft    Mittagstief   Leistungszunahme       Erholungsphase
-2
      6 Uhr 8 Uhr 10 Uhr 12 Uhr 14 Uhr 16 Uhr 18 Uhr 20 Uhr 22 Uhr 24 Uhr 2 Uhr 4 Uhr
KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT      13

Fit am
Arbeitsplatz
Der perfekte Start in den Tag –      Das alles gehört zu einem
ein ausgewogenes Frühstück!          ausgewogenen Frühstück:

Über Nacht verbrauchen wir           − Brot, aus vollem Korn (als Alter-
Energie, Nährstoffe und Wasser­        native Getreideflocken/Müsli)
reserven. Ohne Frühstück ist         − fettarmer Belag (Schinken,
also unsere Leistungsfähigkeit         Käse, Topfen, etc.)
deutlich vermindert. Auch Heiß-      − Gemüse wie Paprikastreifen,
hungerattacken im Laufe des            Gurkenscheiben, Radieschen
Tages, Kopfschmerzen und               etc. und/oder Obst (oder fri-
Konzentrationsschwierigkeiten          scher Obst- oder Gemüsesaft)
können die Folge von Flüssig-        − Getränke (Tee, Kaffee, Kakao)
keitsmangel sein.

                        Frühstücksbeispiele
 − Knäckebrot mit Hüttenkäse        − Haferflockenmüsli mit
   und Kresse                         Trocken­früchten, Obst
 − Orangensaft                        und Naturjoghurt
 − Kaffee oder Tee                  − Tee
 − Roggenweckerl mit Schinken       − Hirsebrei mit gedünstetem
   und Paprika                        Apfel und Zimt
 − Kaffee oder Tee                  − Tee
 − Vollkorntoast mit Butter         − Vollkornbrot mit Käse
   und Marmelade                      und Tomaten
 − Obst                             − Karotten-Apfelsaft
 − Kakao                            − Tee oder Kaffee

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14   KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT

Fit am
Arbeitsplatz
Sind Sie ein typischer
Frühstücksmuffel?                               Für zwischendurch
Dann versuchen Sie wenigstens
ein warmes Getränk (Tee, Kaffee,                − 1 Tasse = 1/8 l Butttermilch
Kakao) vor Verlassen des Hauses                   = 46 kcal
zu trinken und das Frühstück                    − 1 Becher = 180 g Natur­-
dann am frühen Vormittag nach-                    joghurt 1,5 % = 85 kcal
zuholen (z. B. im passenden Be-                 − 1 Banane = 105 kcal
hälter von zuhause mitnehmen).                  − 1 Apfel = 80 kcal
                                                − 1 handvoll = 20 g Mandeln
Oder versuchen Sie es mit einem                   = 115 kcal
„kleinen“ Frühstück: vielleicht                 − 1 handvoll = 40 g Trocken­­-
schmeckt Ihnen ein Stück Obst                     früchte = 96 kcal
oder ein Schüsserl Obstsalat                    − 1 Karotte = 15 kcal
oder Kompott oder ein Schüsserl                 − 1 Schnitte = 50 g Dinkel­
Joghurt mit frischen Früchten                     vollkornbrot = 100 kcal
besser und das eigentliche
Frühstück essen Sie dann am
späteren Vormittag.                           Mittagspause

Energiekick für                               Die Auswahl in Betriebs­
Zwischendurch                                 restaurants und Kantinen ist
                                              sehr unterschiedlich. Werden
Gegen Heißhungerattacken                      manchmal schon „leichtere“
und Leistungstiefs hilft ein                  Gerichte angeboten, dominieren
kleiner Energieschub – ideal sind             bei vielen noch die deftige Haus-
kohlenhydratreiche und fett­arme              mannskost, die gerade bei Büro-
Snacks wie fettreduzierte Milch-              tätigkeit müde macht und bei
produkte, Obst, Rohkost, Nüsse,               der Kalorienbilanz kräftig
Trockenfrüchte, Vollkornbrot                  zu Buche schlägt.
pur oder mit magerem Belag –
je nach „Hunger“.
KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT      15

Verzichten Sie generell auf            Checkliste für die optimale
Paniertes oder sehr fettreich          Betriebsrestaurant­verpflegung
zubereitete Speisen (Rahm­             (angelehnt an die Kriterien der
saucen, Majonäse), bevorzugen          dge für Betriebsrestaurants,
Sie gekochte Beilagen und              www.dge.de)
Salate ohne Fertigdressing und
nehmen Sie als Nachtisch öfter         − Gibt es mehrere Gerichte/
Obst. Reduzieren Sie die Fleisch-        Menüs täglich zur Auswahl?
menge und verzichten Sie ein-
bis zweimal pro Woche ganz             − Werden auch fleischlose
auf Fleischgerichte.                     Gerichte angeboten?

Wenn der Kantinenspeiseplan            − Gibt es regelmäßig
nicht so optimal ist, dann gehen         gekochte Kartoffeln?
Sie nicht jeden Tag essen,
sondern nehmen Sie an einigen          − Wird zwischen Kartoffeln, Reis
Tagen eine gesunde Jause oder            und Nudeln abgewechselt?
vorgekochtes Essen zum Aufwär-
men mit. Dann können Sie Ihren         − Werden täglich Gemüse und
Mittagsspeiseplan mit Sicherheit         frischer Salat angeboten?
vollwertig und gesund zusam-
menstellen und das berüchtigte         − Gibt es mindestens einmal
„Mittagstief“ verhindern.                pro Woche Fisch?

Als Kantinengast haben Sie auch        − Bietet Ihre Kantine frisches
die Möglichkeit das Angebot              Obst sowie Milch und
einem „Qualitätscheck“ zu                Milch­produkte an?
unterziehen.
                                       − Gibt es ein reichhaltiges
                                         Angebot an alkoholfreien
                                         Getränken (z. B. Mineralwasser,
                                         gespritzte Fruchtsäfte)?

                                                           www.gesundheitskasse.at
16   KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT

Fit am
Arbeitsplatz
− Werden reichlich Kräuter (am
  besten frisch) bei der Speisen-
  zubereitung verwendet?
                                              − Mittagsbrot mit „Grünzeug“
− Werden auf der Speisenkarte                   (Tomatenspalten, Gurken­
  Nährstoffangaben gemacht?                     scheiben, Paprikastreifen,
  (Ein während der Arbeitszeit ein-             Radieschen, Salatblätter,
  genommenes Mittagessen sollte                 Essiggurkerl, etc.) aufwerten.
  1000 kcal nicht überschreiten).
                                              − Obst und Naturjoghurt
− Wird frisch gekocht                           als Nachtisch.
  bzw. mit möglichst wenig
  Fertig­produkten?                           − Brot und Gebäck aus vollem
                                                Korn sorgen für bessere und
− Werden Produkte aus der                       lange Sättigung.
  Region verwendet?
                                              − Alternativen zum belegten Brot:
− Werden BIO-Produkte                           Nudelsalat, Kartoffelsalat, Moz-
  verwendet?                                    zarella mit Tomate, Rindfleisch-
                                                Fisolensalat oder zum Aufwär-
Für Selbstversorger                             men (bzw. im Thermobehälter):
                                                Hühnersuppeneintopf mit Ge-
− Bei Wurst und Käse auf 2 bis 3                müse und Nudeln, Reisfleisch
  Blatt als Brotbelag                           mit Gemüse, Kürbissuppe mit
  beschränken.                                  Brot, Nudel-Gemüseauflauf etc.

− Schinken und Krakauer statt                  Tipp: Mitgebrachter Salat
  Extrawurst und Leberkäse heißt               bleibt lange frisch, wenn Sie
  Fett und Kalorien sparen.                    ihn ungewürzt und von der
                                               Marinade getrennt aufbewah-
                                               ren – erst kurz vor dem Essen
                                               miteinander vermischen!
KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT      17

Abendessen – den Tag
gut abschließen

Was den Tag über zu kurz
gekommen ist, kann jetzt ge­
gessen werden – wenn Sie zu
keinem warmen Mittagessen               Planen Sie das Abendessen
gekommen sind, dann planen              zeitlich so, dass Sie bis zum
Sie für den Abend ein leichtes          Schlafengehen mindestens
warmes Essen. Gab es untertags          noch 3 Stunden „Verdauungs­
zu wenig Gemüse, dann ist also          pause“ haben.
eine Gemüsemahlzeit ideal.
                                        Vergessen Sie bei der Zusammen­
Wenn es schnell gehen muss,             stellung Ihres Speiseplans nicht
dann legen Sie sich einen               an Ihre Checkliste zu denken –
kleinen Vorrat an Tiefkühlgemüse        die Ernährungspyramide.
an – das spart viel Zeit. Auch mit
Dosentomaten und getrockneten           Die richtige
Kräutern ist nach einem langen          Getränkeauswahl
Arbeitstag rasch ein Pasta-Ge-
richt zubereitet – fehlt nur noch       Wasser erfüllt in unserem
frisch geriebener Parmesan und          Körper ganz wichtige Aufgaben:
eine Schüssel Blattsalat und den
(kalorienarmen) Gaumenfreuden           − Transport- und Lösungsmittel
steht nichts mehr im Wege …             − Hält die Körpertemperatur
                                          aufrecht
Oder sind Sie untertags zu              − Ist unerlässlich für die
keinen Milchprodukten ge­                 Nierenfunktion
kommen, dann ist ein Becher             − Unterstützt die Ausscheidung
Naturjoghurt mit frischen                 harnpflichtiger Substanzen
Früchten, Haferflocken und                über die Nieren
Honig der ideale Abendsnack.            − Erhält die Spannkraft der Haut

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18   KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT

Fit am
Arbeitsplatz
Eine ausreichende Flüssigkeits-               ... und wie steht
zufuhr beeinflusst aber auch                  es mit Kaffee?
unsere körperliche und geistige
Leistungsfähigkeit. Schon geringe             Kaffee wirkt sich in moderaten
Verluste führen u. a. zu Konzen-              Mengen gut auf das allgemeine
trationsstörungen, Müdigkeit,                 Wohlbefinden aus. Allerdings
Kopfschmerzen, Reizbarkeit.                   sollte Kaffee nicht dazu genutzt
                                              werden, um Hunger und Müdig-
Fehlendes Durstempfinden                      keit zu vertreiben. Genießen Sie
bedeutet nicht, dass unser                    ab und zu eine Tasse guten Kaffee
Körper keine Flüssigkeit benötigt.            und trinken Sie – so wie in alter
Durst tritt nämlich erst dann auf,            Kaffeehaustradition – ein Glas
wenn unserem Körper bereits                   Wasser dazu, um den leicht
Flüssigkeit fehlt. Es ist deshalb             harntreibenden Effekt des
besonders wichtig schon zu                    Koffeins auszu­gleichen.
trinken bevor Durst entsteht.
                                              Energydrinks
Tipps für Trinkfaule                          löschen keinen Durst

− Tagesgetränke schon                         Sie enthalten viel Zucker, 14 Stück
  am Morgen bereitstellen                     auf 0,5 Liter. Manchmal sind
  (z. B. Wasser­krug auf                      auch noch Vitamine zugesetzt,
  dem Schreibtisch).                          gesünder werden Energy-Drinks
                                              dadurch aber nicht und das ge-
− Zu jeder vollen Stunde                      heimnisvolle Taurin nehmen wir
  ein Glas trinken.                           ohnehin über Käse, Fleisch und
                                              Fisch auf – eine Leistungssteige-
− Zu jeder Mahlzeit                           rung durch Taurin konnte wissen-
  ein Glas trinken.                           schaftlich übrigens noch nicht
                                              nach­ge­wiesen werden.
KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT      19

Tipps für Stressesser                   − In Stresssituationen viel
                                          Wasser zu trinken, damit
Stresssituationen können sich             der Flüssigkeitshaushalt
sehr unterschiedlich auf das              ausgewogen bleibt.
Essverhalten auswirken. Manche
bringen keinen Bissen hinunter          − Spannung gezielt abzubauen –
und der Hals fühlt sich „wie zuge-        ein Wannenbad, eine Massage,
schnürt“ an. Wenn sich dann               ausreichend Schlaf, ein
die Anspannung löst, greifen sie          Spazier­gang etc. können
umso mehr bei Leckereien zu. Bei          helfen, Stresssituationen
Anderen wiederum kann Stress              besser zu bewältigen.
unkontrolliertes und wie fernge-
steuertes Daueressen auslösen.          − Wenn Sie in anstrengenden
                                          Situationen nichts essen
Neigen Sie zu diesen                      können, dann trinken Sie
Verhaltensmustern dann                    wenigstens ein Glas Fruchtsaft,
versuchen Sie:                            Buttermilch oder Kakao oder
                                          essen Sie ein Stück Trauben-
− Bewusst kurze Pausen einzu-             zucker oder ein paar Trocken-
  planen. Genießen Sie eine Tasse         früchte (magnesiumreich!).
  Espresso oder ein Stück Obst.
                                          Hinweis: Stressberatungen
                                          im GIZ der Österreichischen
                                          Gesundheitskasse in Salzburg,
                                          Tel. 05 0766-178800

                                                            www.gesundheitskasse.at
20   KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT

Fit am
Arbeitsplatz
Das braucht der Körper in Stresssituationen – die Hitliste

 Hafer(flocken)        B-Vitamine, Magnesium, Eiweiß,
                       ungesättigte Fettsäuren, Cholin
 Dinkel(flocken)       B-Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente,
                       ungesättigte Fettsäuren
 Soja(bohnen)          Lecithin, wertvolle Eiweißbausteine,
                       ungesättigte Fettsäuren, Phytoöstrogene
 Nüsse                 Ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E
 Äpfel                 Reich an Antioxidantien, Vitamin C, Quercetin
 Grüntee               B-Vitamine, Mangan, Fluor, sekundäre Pflanzen-
                       stoffe (Phenolsäuren, Flavonoide, Saponine)
 Fisch                 Omega-3-Fettsäuren (Meeresfisch)

Besondere Ernährungs-                         sind Schichtarbeiter, vor allem
richtlinien unter besonderen                  Nachtschichtarbeiter, einer
Arbeits­bedingungen                           besonderen Belastung ausge-
                                              setzt. Eine ausgewogene Mahl-
Bei Schichtarbeit                             zeitenzusammenstellung und
Veränderte Arbeitszeiten, die nicht           die richtigen Getränke können
dem natürlichen Tag-Nacht-Rhyth-              Appetitstörungen und Magen-
mus entsprechen, werden vom                   Darmbeschwerden vorbeugen
Organismus als Stress erlebt und              bzw. lindern und gleichzeitig für
können viele gesundheitliche Be-              mehr Leistungs- und Konzentra-
einträchtigungen nach sich ziehen.            tionsfähigkeit sorgen. Schichtar-
                                              beiter sollten darauf achten, dass
Durch die Verschiebung bzw. Um-               die Essenszeiten während der
kehr des Schlaf-Wach-Rhythmus                 Arbeit möglichst gleich bleiben.
KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT      21

Frühschicht: Zwischen­-               Optimale Mahlzeitenverteilung
mahlzeit am Vormittag /               für Nachtschichtarbeiter
Warme Mittagsmahlzeit.                (angelehnt an Zobel)

Nachmittagsschicht:
                                       19.00 –     Abendessen
Zwischen­mahlzeit am Nach­
                                       20.00
mittag (Arbeits­platz) / Abend­
essen – Jause (Arbeitsplatz)           24.00 –     1. Nacht­mahlzeit
                                       01.00       (warm) Arbeitsplatz
Nachtschicht: Auf keinen Fall
auf Ihre Mahlzeiten während            04.00 –     2. Nacht­mahlzeit
der Nachtschicht verzichten,           05.00       (kalt) Arbeitsplatz
denn der Organismus braucht            07.00 –     Frühstück
Energie und Nährstoffe, um             07.30       (klein, leicht)
leistungs­fähig zu bleiben und
um starke Blutzuckerschwan-
kungen zu ver­meiden. Der             Tipps für die Praxis:
Energiebedarf bleibt gleich zum
Tagarbeiter, doch sollten die         − Warme Hauptmahlzeiten mit
Speisen und Gerichte besonders          mageren Fleischsorten und
leicht verdaulich sein, denn vom        fettarme Zubereitung schonen
Bio-Rhythmus ist der Körper             den Magen und bereiten keine
auf Nachtruhe eingestellt.              Gewichtsprobleme, Gebackenes
Vergessen Sie auch nicht                und Frittiertes vermeiden.
ausreichend zu trinken.
                                      − Gekochte Beilagen bevorzugen
                                        (Kartoffeln, Reis, Nudeln), Salat
                                        und/oder Gemüse als zweite
                                        Beilage nehmen.

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22   KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT

Fit am
Arbeitsplatz
− Brot und Gebäck aus Vollkorn-               − Für die warme Mahlzeit in
  mehl bevorzugen – sorgt für                   der Nacht event. Thermo­
  lange Sättigung.                              behälter besorgen oder in
                                                der Mikrowelle aufwärmen.
− Als Zwischenmahlzeiten zucker-
  freie Milch und Milchprodukte,              − Alkoholische Getränke nicht
  Obst, Kompott, Rohkost.                       als „Einschlafhilfe“ nach dem
                                                Schichtdienst.
− Fixe Essenszeiten und Pausen
  auch während der Schicht-                   − Nach der Arbeit nicht sofort ins
  dienstzeiten einhalten                        Bett gehen, sondern noch Zeit
  (gut für Magen und Darm).                     nehmen um abzuschalten
                                                (Spaziergang machen,
− Gemeinsame Mahlzeiten mit                     Zeitung lesen, Musik
  der Familie zuhause einplanen.                hören etc.).

Leichtes für die Nacht

 Warme Mahlzeit                           Kalte Zwischenmahlzeit
 Geflügelrisotto                          Erdbeer-Bananenbuttermilch
                                          mit Honig
 Nudel-Schinkenauflauf                    Kompott
 Geschnetzeltes mit Reis                  Müsliriegel
 Spaghetti mit Tomatensauce               Thunfischaufstrich und
                                          Vollkornbrot
 Gemüsecurry mit Couscous                 Obst und Nüsse
KAPITEL 2: GUT GESTÄRKT BEI DER ARBEIT     23

Bei körperlicher Schwerarbeit
Ob am Bau, in der Stahlerzeu-
gung, bei der Arbeit im Forst,
beim Straßenbau oder als Dach-
decker – diese Berufsgruppen
müssen mit großen körperlichen
und psychischen Be­lastungen
wie Schichtdienst, Lärm, extremer
Hitze oder auch Kälte zurecht­
zukommen, und trotzdem fit und
leistungsfähig bleiben.

Bei schweren körperlichen
Tätigkeiten steigt der tägliche
Energieverbrauch bei Männern
auf > 3000 kcal und bei Frauen
auf ca. 2500 kcal.

Trotzdem kann beim Speise-
plan nicht wahllos auf Fettes
und Süßes zugegriffen werden.
Fettreiches, deftiges Essen führt
zu Leistungs­minderung, macht
müde und fördert langfristig
Stoffwechsel­störungen. Also
lieber auf den schnellen Imbiss
beim Würstel­stand verzichten
und besser von zuhause ein
Lunchpaket mit frischem Voll-
kornbrot, g’schmackigem Top-
fenaufstrich, Obst und Gemüse
mitnehmen!

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24    KAPITEL 3: APPETIT AUF SPORT UND FREIZEIT

Ernährungstipps für
Hobbysportler
Trinken                                     Optimale Sportlergetränke sind
                                            hypo- bis isotonische Getränke.
Zu wenig trinken wirkt sich                 Dazu zählen Mineralwasser, leicht
un­mittelbar auf die Leistungs­             gesüßte Tees, gespritzte Obst
fähig­keit aus: 2 % (= 1,2 l) weniger       und Gemüsesäfte (Verhältnis
Körperflüssigkeit verringert die            1 Teil Saft zu 3 Teilen Wasser)
Leistungsfähigkeit um etwa 20 %.            oder fettarme Gemüsesuppen.
Daher sollte man immer schon
trinken bevor der Durst kommt!              Wählen Sie kohlensäurearmes
                                            und magnesium- (> 100 mg/l)
Beim Schwitzen gehen dem                    und natriumreiches (> 400 mg/l)
Körper Wasser und wichtige                  Mineralwasser. Eiskalte, kohlen-
Mineralstoffe wie Natrium, Kalium           säurereiche und sehr zuckerhal-
oder Magnesium ver­loren – diese            tige Getränke (z. B. Limonaden)
müssen wieder ersetzt werden.               verzögern die Magenentleerung
                                            und verlangsamen dadurch die
     Tipp: Schon 20 – 40 Minuten            Flüssigkeitsaufnahme – sie sind
     vor dem Sport ausreichend              keine guten Durstlöscher.
     trinken und bei Belastungen
     von mehr als 45 – 60 Minuten           Durch Gewichtskontrolle vor und
     auch zwischendurch immer               nach dem Training lässt sich der
     wieder kleinere Mengen trinken         individuelle Flüssigkeitsbedarf
     (etwa alle 15 – 20 Minuten             für eine bestimmte Aktivität
     ca. 0,1 bis 0,2 Liter).                ermitteln. Ein Gewichtsverlust
                                            von 0,5 kg entspricht in etwa
                                            400 – 500 ml Wasser.
KAPITEL 3: APPETIT AUF SPORT UND FREIZEIT     25

Die richtige Ernährung
vor, während und nach
dem Training

Vor dem Training
− Die letzte große Mahlzeit soll
  kohlenhydratreich und fettarm
  sein und zumindest 3 Stunden
  zurückliegen; z. B. Spaghetti
  mit Tomatensauce, Reis- oder
  Kartoffelgerichte.

− Essen Sie vor dem Training
  keine blähenden Nahrungs­
  mittel wie Kraut, Kohlgemüse
  oder Hülsenfrüchte.

− Ein letzter kohlenhydrat­-
  reicher Imbiss spätestens
  30 – 60 Minuten vor dem
  Training z. B. Brot mit magerer
  Wurst oder Käse, Joghurt mit
  frischen Früchten, Obst.

− Verzichten Sie unmittelbar vor
  dem Training auf zuckerreiche
  Nahrungsmittel oder Getränke.
  Sie führen zu einer starken Insu-
  linausschüttung und hemmen
  dadurch die Fettverbrennung.
  Vor allem bei länger andauern­
  den Belastungen kommt es
  dadurch zu einem vorzeitigen
  Abbau der Glykogenreserven
  im Muskel (=Energiespeicher).

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26   KAPITEL 3: APPETIT AUF SPORT UND FREIZEIT

Ernährungstipps für
Hobbysportler
Während des Trainings                      Nach dem Training
− Bei Trainingsbelastungen von             − Bevorzugen Sie kohlenhydrat­
  mehr als 1 Stunde gelegentlich             reiche Speisen in Kombination
  einen kohlenhydratreichen                  mit Eiweiß wie z. B. Topfenauf-
  Snack essen, z. B. Banane,                 strich-, Käse- oder Schinken-
  Müsliriegel, Trockenfrüchte.               brot, Kartoffeln mit Ei, Nudeln
                                             mit Thunfischsauce.
− Während des Trainings keine
  fettreichen Nahrungsmittel               − Kohlenhydrate sorgen für
  essen – sie belasten den Magen.            die rasche Auffüllung der
                                             Muskelenergiespeicher.
− Bei Trainingsbelastungen bis
  zu einer Stunde reichen als Ge-          − Bis zu 2 Stunden nach der
  tränke (Mineral)wasser und Tee.            sportlichen Belastung ist die
                                             Kohlenhydrataufnahme in die
− Bei Trainingsbelastungen von               Glykogenspeicher besonders
  1 – 3 Stunden und länger ist ein           effektiv, fettes Essen behindert
  Zusatz von Kohlenhydraten                  die Auffüllung.
  sinnvoll (z. B. verdünnte Frucht-
  säfte, leicht gesüßte Tees).             − Eiweiß kurz nach einer intensi-
                                             ven, lang anhaltenden Belas-
− Achten Sie bei länger                      tung beschleunigt die Regene-
  an­dauernden Belastungen                   ration und den Muskelaufbau.
  auf eine regelmäßige
  Flüssigkeitsversorgung                   − Langsam essen und trinken –
  (etwa alle 20 Minuten                      der Verdauungstrakt ist nach
  mit rund 150 ml).                          dem Training oft überreizt.

                                           − Meiden Sie alkoholische
Weitere Ernährungsempfehlungen
für Hobby­sportler auf unserer Homepage
                                             Getränke, Alkohol verzögert
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ALLES AUF EINEN BLICK      27

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                                             durchs Jahr
                                             Stiftung Warentest

                                             Das schmeckt Mann:
                                             Das Männerkochbuch
                                             Verlag Dr. Oetker

Literaturquellen                             Das schmeckt Frau:
                                             Das Frauenkochbuch
  www.bmg.gv.at                              Verlag Dr. Oetker
  www.dge.de
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Bücher sind in der Gesundheitsbibliothek     bedarfsan­gepasste und
des Gesundheits-Informations-Zentrums in
der ÖGK in Salzburg kostenfrei entlehnbar
                                             vollwertige Ernährung
(Adresse: s. Impressum).                     Blv-Buchverlag

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