EVANGELISCH IN ÜBACH-PALENBERG - SonderauSgabe oStern 2020
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Kirchengemeinde Übach-Palenberg EVANGELISCH Gemeindebrief der Evangelischen IN ÜBACH-PALENBERG Sonderausgabe Ostern 2020 Foto: Justen Grab auf dem Kapellenfriedhof in Bad Kissingen Corona – und wie es weitergeht Andachten für die Zeit um Ostern
EDITORIAL Editorial dacht mit Liedversen und einem Gebet. Wir laden Sie herzlich ein, die Texte Liebe Leserin, lieber Leser, zu nutzen, um zu Hause – vielleicht ich hätte es mir kaum träumen las- gemeinsam mit Ihrer Familie – an den sen, dass ich nun innerhalb von nur we- jeweiligen Tagen um 10 Uhr eine kleine nigen Wochen erneut einen Gemeinde- Andacht zu feiern. Vielleicht zünden Sie brief zu gestalten habe. „Schuld“ daran dazu auch eine Kerze an, die Sie daran ist das Coronavirus. Das normale Leben erinnern darf, dass Jesus Christus das hat in unserem Land wie auch anders- Licht der Welt und unseres Lebens ist. wo abrupt ein Ende gefunden, wir be- Schließen Sie die Andacht dann doch finden uns in einer Situation, in der viele bitte mit einem Vater unser ab. Um Selbstverständlichkeiten in Frage ge- 10.20 Uhr – also ungefähr zu der Zeit, in stellt sind. Alle Veranstaltungen unserer der Sie das Vater unser sprechen – läu- Kirchengemeinde, darunter auch alle ten die Glocken unserer Gemeinde. Sie Gottesdienste, müssen ausfallen, der rufen nicht nur zum Gebet, sondern sie persönliche Kontakt muss so weit wie erinnern uns und alle Menschen unserer möglich unterbunden werden, um die Stadt daran, dass Gott der Herr der Welt Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. ist und dass gerade auch in schwierigen Zwar versuchen wir als Gemeinde, über Zeiten er bei uns ist, dass er uns tragen das Internet präsent zu bleiben. Aber und stärken will. wir wissen natürlich, dass es sehr viele Vielleicht wundern Sie sich, dass Menschen gibt, die nicht im Internet Ihnen der Gemeindebrief dieses Mal unterwegs sind – und die doch darauf per Post zugestellt wurde. Wir haben warten, von ihrer Gemeinde etwas zu es für unverantwortlich gehalten, die hören. Austrägerinnen und Austräger zu bit- Darum haben wir uns nun für eine ten, diesen Gemeindebrief zu verteilen, Sonderausgabe unseres Gemeinde- denn zu hoch erscheint uns da die An- briefes entschieden. Ein Hauptanlie- steckungsgefahr. gen war es uns, Sie auch in den Zeiten, Achten Sie bitte auf sich selbst und in denen wir uns sonntags nicht zum auf Ihre Mitmenschen! Setzen Sie sich Gottesdienst sehen können, doch nicht und andere keinem Risiko aus! Und las- „geistlich unversorgt“ zu lassen. So fin- sen Sie sich auch in dieser schwierigen den Sie für die Sonntage bis Ende April Zeit nicht entmutigen. und für den Karfreitag jeweils eine An- Impressum Der Gemeindebrief „Evangelisch in Übach-Palenberg“ wird herausgegeben vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Übach-Palenberg, vertreten durch den Vorsitzenden, Pfarrer Christian Justen. Redaktion: Jana Eickvonder, Christian Justen (v. i. S. d. P.), Renate de Kleine, Angelika Krakau Anschrift der Redaktion: Maastrichter Straße 47, 52531 Übach-Palenberg Gestaltung: Christian Justen. Druck: Gemeindebriefdruckerei Harms, Martin-Luther-Weg 1, 29393 Groß Oesingen Auflage: 3 300 2
AKTUELLES Corona – und wie geht es jetzt weiter? Die Coronakrise stellt uns alle vor ganz an Pfarrerin Krakau oder Pfarrer Ju- neue Herausforderungen. Wir müssen sten wenden. mit Einschränkungen leben, die uns noch vor kurzem als undenkbar erschie- gottesdienste Es ist bitter, dass wir unserer urei- gensten Aufgabe, nämlich der Feier des Foto: Gert Spießhofer / pixabay.de Gottesdienstes, nicht mehr nachkom- men können, nicht einmal an Karfrei- tag und Ostern. Andererseits: wenn wir damit dazu beitragen können, dass Menschenleben gerettet werden, dann ist der Verzicht auf gottesdienste eben doch auch gottes auftrag an uns, dann ist der Verzicht sogar Christenpflicht. Das heißt aber nicht, dass Sie nun geistlich „hungern“ müssten. Zum ei- Auch wenn wir dieses Jahr Ostern nicht mit Gottes- nen finden Sie in diesem Gemein diensten feiern können: Das ändert nichts daran, dass die Auferstehung Christi die alles entschei- debrief Andachten für die kom- dende Wirklichkeit unseres Lebens ist. Wichtig ist menden Wochen – diese stehen nicht, ob wir zur Kirche kommen können, sondern dass wir Ostern für uns wahr sein lassen! auch unter www.kirchebloggt.de online zur Verfügung. nen wären. Besonders bitter ist die Vielleicht schaffen wir es sogar, Lage für all diejenigen, die davon wirt- schaftlich betroffen sind. In vielen Be reichen machen Mitarbeitende Kurzar- wir sind für Sie da! beit oder werden entlassen, die ersten Firmen gehen in die Insolvenz, und viele auch wenn sonst nichts stattfin- Menschen befinden sich in einer Situa den kann in der gemeinde: wir tion, die für sie in wirtschaftlicher und sind im dienst und für Sie da! finanzieller Hinsicht existentiell ist. Hin wenn Sie Fragen oder ein anlie- zu kommt, dass die Einschränkung der gen haben, rufen Sie uns einfach sozialen Kontakte für viele auch dazu an! die Kontaktdaten von Pfar- führt, dass sie sich vereinsamt und iso- rerin Krakau, Pfarrer Justen und liert fühlen. Frau Kramer finden Sie auf der wenden Sie sich an uns, wenn Sie rückseite des gemeindebriefes. hilfe benötigen! Frau Kramer vom di- Persönliche besuche sind zwar akonischen werk kann Sie beraten, zur Zeit kaum möglich, aber auch wenn es zu finanziellen Problemen ein telefonat kann oft schon hel- kommen sollte, und in seelsorger- fen. lichen Fällen können Sie sich jederzeit 3
AKTUELLES in den nächsten Tagen einen Gottes- unseren Konfirmandinnen und Konfir dienst aufzuzeichnen und das Video auf manden feiern können. unsere Homepage einzustellen, damit Die Anmeldung für die Konfirmation Sie uns nicht nur textlich, sondern auch 2021 erfolgt in diesem Jahr nur schrift- in Bild und Ton „erleben“ können – aber lich, indem Sie die Anmeldungen per das ist für uns technisches Neuland, da- Post schicken oder uns zumailen. (Bitte her versprechen wir lieber nicht zuviel ... nicht per WhatsApp oder Facebook!) gerne empfehlen wir ihnen aber der unterricht für den neuen Jahrgang auf jeden Fall die Fernsehgottesdienste, beginnt erst nach den Sommerferien, die nach wie vor ausgestrahlt werden am 18. august 2020. (siehe S. 5). Wir sollten froh und dankbar sein, dass es diese Möglichkeit bestattungen gibt – besonders auch für alle, die nicht Solange es uns möglich und vom Ord- im Netz unterwegs sind. nungsamt erlaubt ist, begleiten Pfarrer Für die Kinder finden sich Justen und Pfarrerin Krakau natürlich unter www.kindergottes- auch weiterhin Menschen auf ihrem dienst-ekir.de vielfältige letzen Weg. Kirchliche bestattungen Möglichkeiten, Kindergottes- können aber derzeit nur im Freien (am dienste online mitfeiern zu können. grab) und auch nur im allerengsten Familienkreis stattfinden. Die Trauer- Konfirmationen gespräche werden telefonisch Die Konfirmationen, die eigentlich im geführt werden müssen – das Mai stattfinden sollten, sind verscho ist zwar keine „schöne“ Lösung, ben. Die neuen Konfirmationstermine aber durchaus machbar. Wir bie- sind der 20. und 27. September 2020. ten an, dass wir auf Wunsch zu Wir hoffen, dass dann der ganz Spuk einem späteren Zeitpunkt gerne einen vorbei ist und wir dann auch wirklich Gedenkgottesdienst in einer unserer schöne und würdige Gottesdienste mit Kirchen feiern. Puzzeln kann man auch im Internet. was tun bei Langeweile? Na, erkennen Sie schon das Motiv? Es hat durchaus etwas mit Übach-Palenberg zu tun! Gegen Langeweile haben wir leider auch kein Patentrezept. Aber für alle, die gerne puzzeln (und sich gerade kein neues Puzzle kaufen können, weil die Geschäfte geschlossen sind), haben wir unter www.jigsawplanet.com/cjusten ein paar Bilder eingestellt, die Sie online puzzeln können. Christian Justen 4
AKTUELLES Fernsehgottesdienste Foto: epd-Bild / Rolf K. Wegst kommen aus ingelheim Neben dem Gottesdienst am 29. März soll die Kirche von Ingelheim in der Nähe von Mainz nun auch am Oster- sonntag, 12. April, sowie am 26. April ge- nutzt werden. Ursprünglich sollten die drei kommenden evangelischen Fern- sehgottesdienste in Brüssel, Herne und Berlin stattfinden. Am 29. März predigt in Ingelheim der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung unter dem Motto „Nur Mut!“ vor leeren Kir- an der Feier teilnehmen. An Ostern soll chenbänken. Das Gesundheitsamt hat die Präses der westfälischen Landes- eine Sondererlaubnis für maximal 20 kirche, Annette Kurschus, die Predigt Akteure erteilt. Daher können neben halten, am 26. April der frühere Rats- Liturgin, Prediger, Organisten und ZDF- vorsitzende der Evangelischen Kirche in Mitarbeitern auch noch einige Sänger Deutschland, Wolfgang Huber. epd Konrad-Adenauer-Straße 128 52511 Geilenkirchen Telefon: 02451 - 911 605 3 Kontakt@Buchhandlung-deKleine.de www.Buchhandlung-deKleine.de WhatsApp: 0152 – 529 083 3 Bequem von zu Hause aus bestellen! Jetzt neu: Kostenloser Lieferservice für Geilenkirchen und Übach-Palenberg 5
Palmarum Andacht für den 5. April 2020 (Palmsonntag) Liebe Gemeinde, wissen schon: Die körperliche Nähe ist wenn jemand jemandem etwas zur Zeit die einzige Grenze). Und die Er- Gutes tut, dann ist das schön. Das tut fahrung lehrt uns auch: Wenn ich jeman- gut, das wissen die meisten von uns aus dem etwas Gutes tue, tue ich mir eben- eigener Erfahrung. Und das muss gar falls etwas Gutes, denn geteilte Freude nichts Großes und Spektakuläres sein. ist doppelte Freude. Da reicht schon ein Lächeln an einem Wie also mag es der Frau da vor verregneten Tag oder ein freundliches knapp 2000 Jahren ergangen sein, die „Hallo“ morgens beim Brötchenholen. Jesus mit dem kostbaren Öl gesalbt hat? Beides kostet nicht einmal Geld. Die Jesus zumindest hat es gut getan, denn Steigerung wäre ein Strauß Blumen, ein er weist seine Jünger, die sich über die- Brief oder eine Einladung zum Kaffee se Geldverschwendung ziemlich aufre- trinken. Das kostet dann natürlich schon gen, zurück. Die Unbekannte wird über ein wenig Geld, schafft aber ebenfalls diese Reaktion gewiss hocherfreut ge- Freude und auch Nähe. In diesen Zeiten wesen sein. Denn erstens hat Jesus sie sollten wir zumindest auf körperliche nicht des Hauses und der Männerrunde Nähe allerdings verzichten. Ein Telefo- verwiesen, und zweitens hat er ihre Tat nat oder ein Angebot zum Einkaufen ausdrücklich gelobt. für die ältere Dame gleich nebenan oder Beim Evangelisten Markus hört sich den älteren Herrn im selben Haus, das das ganze so an: ältere Ehepaar gleich gegenüber – all das sind Wohltaten, die gut tun. Oder Und als er (Jesus) in Betanien war im das Bild, das die Fünfjährige gemalt hat, Hause Simons des Aussätzigen und saß einfach unter der Tür durchgeschoben, zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte zaubert ein Lächeln hervor. Wir können ein Alabastergefäß mit unverfälschtem, gar nicht kreativ genug sein, um ande- kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach ren etwas Gutes zu tun. Eigentlich sind das Gefäß und goss das Öl auf sein uns da keine Grenzen gesetzt (na ja, Sie Haupt. Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll die- se Vergeudung des Salböls? Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Sil- bergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an. Jesus aber sprach: Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat ge- tan, was sie konnte; sie hat meinen Leib Grafik: morganimation/stock.adobe.com 6
PALMARUM im Voraus gesalbt zu meinem Begräbnis. Darum danken wir denen, die helfen Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evange- in Krankenhäusern, bei den Pflege und lium gepredigt wird in der ganzen Welt, Rettungsdiensten, mit einem Applaus. da wird man auch das sagen zu ihrem Darum danken wir denen, die uns die Gedächtnis, was sie getan hat. (Markus Lebensmittel unermüdlich in die Rega- 14, 3–9, Übersetzung: Lutherbibel 2017) le packen, an den Kassen sitzen oder hinter den Theken stehen, mit einem Kurz vor dem Passafest tut diese un- Lächeln. Darum halten wir Abstand und bekannte Frau dem Sohn Gottes etwas schicken Nachrichten per Post, Telefon Gutes, das keinen Aufschub duldet, oder Internet. denn nur drei Tage später stirbt Jesus Gott, auch dich können wir nicht se- am Kreuz. Niemand anders hat daran hen und wissen doch, dass du da bist, gedacht, selbst seine engsten Freunde uns begleitest und hältst. Dafür danken nicht, denen er seinen nahen Tod nicht wir dir aus tiefstem Herzen. verschwiegen hatte. Bewahre uns und alle, die uns wich- Jemandem anderen etwas Gutes tig sind, in der Nähe und in der Ferne. tun – warten wir also nicht damit, bis es Sei du denen besonders nahe, die zu spät ist. Es muss nicht gleich ein kost- niemanden haben aber auch denen, die bares Öl sein – auch ein Lächeln kann wir so gerne vergessen: den Fremden, kostbarer sein als alles Geld der Welt. den Flüchtlinge, den Weggesperrten. Wir merken es gerade in diesen anstren- Hab Dank für alle, die irgendwo ir- genden Zeiten. Amen. gendwem etwas Gutes tun, einfach nur so, weil sie wissen, wie gut es tut. Amen. Liedverse Angelika Krakau Danke für meine Arbeitsstelle, / danke für jedes kleine Glück. / Danke für alles Vater unser im Himmel. Frohe, Helle / und für die Musik. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Danke für manche Traurigkeiten, /dan- Dein Wille geschehe, wie im Himmel, ke für jedes gute Wort. / Danke, dass so auf Erden. deine Hand mich leiten / will an jedem Unser tägliches Brot gib uns heute. Ort. (EG 334, 4+5) Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern gebet Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, Guter Gott, anderen einfach und ohne sondern erlöse uns von dem Bösen. Grund etwas Gutes tun – das fällt uns Denn dein ist das Reich und die Kraft oft schwer. Oft denken wir an eine mög- und die Herrlichkeit in Ewigkeit. liche Gegenleistung oder daran, was es Amen. uns kostet. Einfach etwas Gutes tun liegt so nahe und ist ganz einfach. 7
Karfreitag Andacht für den 10. April 2020 (Karfreitag) „Also hat Gott die Welt geliebt, dass oder mobil sind. In einer Welt, die von er seinen eingeborenen Sohn gab, auf menschlichem Leid am liebsten nichts dass alle, die an ihn glauben, nicht verlo- wissen möchte, gehen all die zugrunde, ren werden, sondern das ewige Leben deren Leid wir einfach ignorieren. In haben.“ (Johannes 3, 16) Griechenland vegetieren Flüchtlinge in völlig überfüllten Lagern unter unglaub- Karfreitag: Bei den Engländern heißt die- lichen hygienischen Umständen, wäh- ser Tag „Good Friday“ – der Gute Frei- rend hierzulande Menschen es sich zum tag. Wie weit ist das entfernt von dem, Hobby machen, Toilettenpapier zu ham- was wir mit dem Karfreitag verbinden. stern. Im Mittelmeer ertrinken immer Karfreitag: der Sorgenfreitag, der Kla- noch Menschen, weil wir es angeblich gefreitag, welch ein düsterer, trauriger nicht schaffen, noch mehr Flüchtlinge Feiertag ist dies bei uns! Zugleich ist aufzunehmen. Und zur gleichen Zeit dieser Feiertag in unserem modernen steht plötzlich eine halbe Billion Euro Bewusstsein in eine Krise geraten. Im- zur Verfügung, um die deutsche Wirt- mer weniger Menschen vermögen mit schaft in der Coronakrise zu stützen. Es diesem Tag etwas anzufangen. Immer ist eine schlimme und bittere Wahrheit, mehr Menschen fragen sich: Was ist das dass immer noch und auch bei uns und für ein merkwürdiger Glaube, der da durch uns Menschen ihren Mitmen- feiert, dass vor zweitausend Jahren ein schen zum Opfer fallen. Und es ist noch Mensch auf schreckliche Weise umge- weitaus schlimmer und bitterer zu er- bracht wurde? Was ist das für ein Glau- kennen, dass auch ich meinen Teil dazu be, der sich an einen Gott hält, welcher tue, dass auch ich daran mitschuldig bin, ein solches Menschenopfer braucht, wenn Menschen zu Opfern werden. um die Menschheit von ihren Sünden Und damit sind wir wieder beim freizusprechen? Was ist das für ein Glau- Karfreitagsgeschehen angelangt. Denn be, der auf der einen Seite so viel von die Bibel bezeugt: Was wir einem Ge- Liebe und Toleranz spricht und dann auf der anderen Seite einen solch grausigen Gewaltakt beinahe verherrlicht? Doch vertun wir uns nicht: Dass Menschen zu Opfern werden, das ist auch in unserer Zeit allgegenwärtig, schon beinahe „normal“. In einer Welt, in der vor allen Dingen Jugend, Schön- heit, Reichtum und Mobilität zählen, in der es wichtig ist, „in“ zu sein, in der es auf die Statussymbole ankommt, in Foto: Lotz einer solchen Welt fallen all diejenigen heraus, die eben nicht jung, schön, reich 8
Karfreitag schöpf Gottes antun, das tun wir auch Blick auf Ostern können wir den Karfrei- dem Schöpfer an; was wir einem Men- tag nicht recht verstehen, ohne diesen schen antun, das tun wir Gott selbst Blick auf Ostern wäre für uns Menschen an. Und nirgends ist dies schrecklichere der Karfreitag der Tag, an dem uns nur Realität geworden als an jenem Freitag noch die Verzweiflung bliebe. Aber ge- vor zweitausend Jahren, als Menschen rade in Verzweiflung will Gott uns nicht jenen Jesus von Nazareth an ein Kreuz lassen, sondern mit seiner Auferste- schlugen und ihn dort auf qualvollste hung von den Toten weist er uns den Weise zum Tode brachten. Denn in Weg aus der Verzweiflung hinaus, weist diesem Jesus von Nazareth haben sie er uns den Weg ins Leben. Und darum zugleich Gott umgebracht, ist Gott ih- dürfen wir gewiss sein, dass auch für nen zum Opfer gefallen. Ich denke, hier uns dieser Tag der „Good Friday“ ist, der zeigt sich deutlich: Nicht Gott braucht Gute Freitag. ein Menschenopfer, sondern Menschen suchen sich ein Opfer und sind sogar Liedverse bereit, den Menschen zu opfern, in welchem ihnen Gott selbst gegenüber- Was ist doch wohl die Ursach solcher tritt. Zugespitzt formuliert: Nicht Gott Plagen? / Ach, meine Sünden haben dich opfert einen Menschen, sondern Men- geschlagen; / ich, mein Herr Jesu, habe schen opfern Gott. Aber dies bleibt kein dies verschuldet, / was du erduldet. einmaliges historisches Geschehen; vielmehr: Überall da, wo Menschen an- Wie wunderbarlich ist doch diese Stra- einander schuldig werden, da treiben fe! / Der gute Hirte leidet für die Schafe, / sie – bildlich gesprochen – weitere Nä- die Schuld bezahlt der Herre, der Ge- gel ins Kreuz Christi. rechte, / für seine Knechte. (EG 81, 3+4) Doch der Tod Christi am Kreuz auf Golgatha ist nicht das letzte Wort, ist Gebet nicht das Ende, sondern ist vielmehr der Anfang. In Jesu Auferstehung hat Guter Gott! Karfreitag, welch ein schlim- Gott ein für allemal den Tod überwun- mer Tag! Aber auch: Welch ein glück- den, hat er dem Tod seine Macht entris- licher Tag! Ich danke dir, dass du mich sen. Er hat das Böse, er hat die Schuld und alle Menschen liebst – mit einer Lie- der Welt nicht ignoriert und auch nicht be, die keine Grenzen kennt, mit einer schöngefärbt, sondern er hat das bis in Liebe, die stärker ist als der Tod. Hilf mir, die letzte Konsequenz ernstgenommen. das Geschenk deiner Liebe anzuneh- Aber Gott hat das Böse auch zugleich men und wertzuschätzen: Indem ich verwandelt, er hat die Katastrophe deine Liebe weitergebe. Gib mir Kraft des Karfreitags verwandelt in einen Tri- und Mut, mich dem Unheil in dieser umph, in einen Triumph der Vergebung Welt entgegenzustellen. Mache mich zu über die Sünde, in einen Triumph der einem Werkezeug deines Friedens, da- Liebe über das Unheil, in einen Triumph mit du nicht vergeblich gestorben bist. des Lebens über den Tod. Ohne diesen Christian Justen 9
Ostern Andacht für das Osterfest Liebe Gemeinde, machen sie sich nun auf, mit gesenktem gerade die Nachricht von Tode eines Kopf, ganz in Gedanken an das furcht- guten Freundes erhalten habend oder bare und entsetzliche Geschehen ver- am Bett eines sterbenden Angehörigen sunken. Sie hören das Vogelgezwitscher sitzend, verliert die Sonne ihren Glanz, nicht, merken nicht, wie die Sonne sich und die eigene Welt verdunkelt sich. Die langsam am Horizont heraufschiebt, bevorstehende Beerdigung und der da- das Dunkel der Nacht verschwindet. mit verbundene Gang zum Grab lassen Vielmehr denken sie daran, wie sie den die Beine schwer wie Blei werden. Der großen schweren Stein ohne Hilfe von Gedanke „Nur weg, und das so weit wie dem Grab wegbewegen können, um den toten Jesus zu salben. Und dann das Unfassbare ... Nicht nur, dass der Stein vor dem Grab weg- gerollt war! Nein, der Leichnam Jesu war weg! Nur ein junger Mann im wei- ßen Gewand – ein Engel?! – saß da, als Foto: Free-Photos / pixabay.de hätte er nur auf die Frauen gewartet, um ihnen mitzuteilen, dass Jesus aufer- standen ist von den Toten. In einer solchen Situation der Trau- er und Verzweiflung rechnen auch wir nicht mit einem Wunder, mit dem Un- fassbaren und Unbegreiflichen. Wie möglich!“ nimmt Besitz von unseren die Frauen damals könnten auch wir es Gedanken. Gleichzeitig aber ruft die weder mit Händen noch mit unserem andere Stimme in uns: „Sei stark, du Verstand fassen, was da geschehen musst das durchhalten, du hast es ver- war. Und doch glauben wir Christen sprochen!“ fest daran, denn sonst wären wir ohne Das wird auch Maria Magdalena, Hoffnung für unsere Toten, unsere Ster- Salome und Maria, der Mutter des Ja- benden und letztendlich auch für uns. kobus, durch den Kopf gegangen sein, JESUS LEBT! Er ist von den Toten als sie sich am frühen Morgen bei Ta- auferstanden! Das ist die frohma- gesanbruch auf den Weg zum Grab Jesu chende und unbegreifliche Botschaft gemacht haben. Sie wollten das tun, von Ostern. Sie dürfen wir laut in die- was sie wegen des bevorstehenden se durch Umweltverschmutzung und Sabbats vor der Grablegung ihres guten Missbrauch, durch Krankheiten (auch Freundes nicht tun konnten: ihn nach Corona) und Kriege gebeutelte Welt ru- jüdischem Ritus salben. Dem Toten also fen: „Er ist auferstanden, er ist wahrhaf- eine letzte Ehre erweisen, wie es zur tig auferstanden!“ Im 1. Korintherbrief, damaligen Zeit üblich war. Und darum Kapitel 15, dem Predigttext für Oster- 10
Ostern sonntag, schreibt Paulus: „Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen, der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferste- hung von den Toten.“ (Verse 20f). Wenn sich auch auf dem Weg zum Grab hin die Sonne verdunkelt, wird sie auf dem Weg zurück immer ein wenig heller scheinen, denn „hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir Foto: Karel Miragaya / 123rf.com die elendesten unter allen Menschen“ (Vers 19). Es wird wieder hell, Jesus lebt! Las- die Frauen dorthin kamen. „Was sucht sen Sie uns in dieser Zuversicht Ostern ihr den Lebenden bei den Toten?“, wur- feiern und laut in den Osterjubel ein- den sie gefragt. Ihr Glaube war ebenso stimmen: „Der Herr ist auferstanden, er klein, wie es der unsrige ist. ist wahrhaftig auferstanden!“ Amen. Aber wir wollen glauben; glauben, dass Jesus lebt, dass er den Tod besiegt Liedverse hat, ein für alle Mal – auch für uns. Wir danken dir, dass du das möglich Morgenlicht leuchtet, / rein wie am An- gemacht hast, und bitten dich: Stärke fang. / Frühlied der Amsel, / Schöpferlob uns in unserem Glauben an dich. Gib klingt. / Dank für die Lieder, / Dank für uns die Kraft, in deinem Namen Gutes den Morgen, / Dank für das Wort, dem zu tun. Stärke all diejenigen, die sich ge- beides entspringt. gen Terror und Krieg, Missbrauch und Gewalt, Unterdrückung und rechtes Ge- Mein ist die Sonne, / mein ist der Mor- dankengut einsetzen. gen, / Glanz, der zu mir aus Eden auf- Gib all denen genug Kraft, die sich bricht! / Dank überschwänglich, Dank unermüdlich im Kampf gegen das Co- Gott am Morgen! / Wiedererschaffen ronavirus einsetzen, und gib denen Ver- grüßt uns sein Licht. (EG 455, 1+3) stand und Solidarität, die mit Hamster- käufen und Partys im Freien nur an sich Gebet denken und so Humanität und Solidari- tät mit Füßen treten. Herr, unser Gott, es ist Ostern, anders Danke, dass du hast Ostern werden als sonst, denn unsere Kirchen sind ge- lassen für uns alle. Amen. schlossen. Aber das hindert uns nicht, Angelika Krakau die Auferstehung deines Sohnes Jesus Christus zu feiern. Er ist auferstanden von den Toten. Sein Grab war leer, als 11
Quasimodo Geniti Andacht für den 19. April 2020 (Quasimodo Geniti) Wir befinden uns nun in der Zeit nach gen. Sonst glaube ich nicht!“ Acht Tage Ostern. Jesus Christus ist von den Toten später waren die Jünger wieder beiein auferstanden – er lebt! Seit fast 2000 ander. Diesmal war Thomas mit dabei. Jahren feiern wir dieses Ereignis, das ja Wieder waren die Türen verschlossen. eigentlich das Grunddatum des ganzen Da kam Jesus noch einmal zu ihnen. Er christlichen Glaubens ist. Das eigentlich trat in ihre Mitte und sagte: „Friede sei Unglaubliche ist schon beinahe zu einer mit euch!“ Dann sagte er zu Thomas: alltäglichen Floskel für uns geworden. „Nimm deinen Finger und untersuche Wie anders war es aber für die Jünger meine Hände. Strecke deine Hand aus Jesu. Sie waren ja mit die Ersten, die mit und lege sie in die Wunde an meiner dieser Botschaft konfrontiert wurden. Seite. Du sollst nicht länger ungläubig Der Evangelist Johannes erzählt, wie sein, sondern zum Glauben kommen!“ Jesus seinen Jüngern bald nach Ostern Thomas antwortete ihm: „Mein Herr erscheint. Sie alle sind glücklich und und mein Gott!“ Da sagte Jesus zu ihm: freuen sich unbändig über das Wunder „Du glaubst, weil du mich gesehen hast. des Ostertages. Alle? Nein, es gibt einen Glückselig sind die, die mich nicht sehen Jünger, der Zweifel hat. und trotzdem glauben!“ (aus Johannes 20) Thomas, der auch Didymus genannt wird, gehörte zum Kreis der Zwölf. Er Der „ungläubige Thomas“ ist bei uns war jedoch nicht dabei gewesen, als Je- ja sogar schon sprichwörtlich gewor- sus gekommen war. Die anderen Jünger den. Wenn man aber in der Geschichte berichteten ihm: „Wir haben den Herrn genau hinhört, stellt sich durchaus die gesehen!“ Er erwiderte: „Erst will ich Frage: Tut man ihm da nicht unrecht? selbst die Löcher von den Nägeln an sei- Auch die anderen Jünger, die Jesus zu- nen Händen sehen. Mit meinem Finger erst gesehen hatten, glaubten an seine will ich sie fühlen. Und ich will meine Auferstehung ja erst, nachdem Jesus ih- Hand in die Wunde an seiner Seite le- nen seine Wundmale gezeigt hatte. Da- rin unterscheiden sie sich also nicht von Thomas. Doch Thomas will sich nicht mit Foto: msandersmusic / pixabay.de dem Hörensagen zufrieden geben, son- dern er will ganz genau wissen und füh- len, woran er glauben kann, worauf er vertrauen kann. Eigentlich – ein zutiefst menschliches Verhalten, an dem sich viele von uns heute durchaus ein Vor- bild nehmen könnten. Es ist ja erschre- ckend, wie leichtgläubig wir Menschen wieder geworden sind. Wir leben im Zeitalter der Fake News – und sind nur 12
Quasimodo geniti allzu leicht bereit, alles zu glauben, was nis eines denkenden, eines wissenden, nur irgendein Medium in die Welt setzt. eines verstehenden Glaubens verlassen, Würde es uns nicht gut tun, viel, viel kri- auf ein Zeugnis, welches uns selbst dazu tischer zu werden, nicht alles unbese- befähigen will, dass wir denken, wissen, hen zu glauben, nicht mit unserem ge- verstehen und glauben können. Amen. sunden Menschenverstand zu geizen? Würde es nicht auch uns gut tun, wenn Liedverse wir uns unser Urteil selbst bilden wür- den, anstatt allzu oft nur das nachzu- So nimm denn meine Hände / und führe plappern, was andere uns erzählen – so mich / bis an mein selig Ende / und ewig- überzeugend sie dies auch tun mögen? lich. / Ich mag allein nicht gehen, / nicht Thomas ist keinesweg „ungläubig“, einen Schritt: / Wo du wirst gehn und sondern er ist eher ein Zweifler. Die stehen, / da nimm mich mit. Pointe der Erzählung ist allerdings ein wenig verborgen, erfordert ein genaues In dein Erbarmen hülle / mein schwa- Hinhören. Seiner Ankündigung zum ches Herz / und mach es gänzlich stille / Trotz hat Thomas es nämlich am Ende in Freud und Schmerz. / Lass ruhn zu gar nicht mehr nötig, mit seinen Fingern deinen Füßen / dein armes Kind: / Es will die Löcher in Jesu Händen zu fühlen und die Augen schließen / und glauben blind. die Hand in Jesu Seitenwunde zu legen. Als Jesus Christus ihm gegenübertritt, Wenn ich auch gleich nichts fühle / von braucht Thomas keine weiteren Bewei- deiner Macht, / du führst mich doch se mehr. In all seinem Zweifel findet er zum Ziele / auch durch die Nacht: / So Vertrauen in den menschgewordenen nimm denn meine Hände / und führe Gott – allein durch die Begegnung mit mich / bis an mein selig Ende / und ewig- ihm. Im Zweifel Vertrauen finden – das lich! (EG 376) macht Thomas letztlich zum „Paten“ auch unseres Glaubens. Dank Thomas Gebet muss unser Glaube kein blinder Glaube bleiben. Auch wenn wir nicht mit eige- Guter Gott, oft fällt das Vertrauen so nen Augen sehen können, so haben schwer. Oft wissen wir nicht, wem wir wir doch einen Kronzeugen unseres Glauben schenken dürfen und wem Glaubens. Wir müssen nicht auf ein nicht. Oft überwiegt in uns der Zweifel. Gerede von irgend jemanden vertrau- Ich bitte dich: Schenke mir in all meinem en, sondern wir können uns auf das Zweifeln immer die Gewissheit, dass ich Zeugnis eines Menschen verlassen, der stets auf dich und dein Wort mein Ver- eben deutlich nachgefragt und nach- trauen setzen kann. Amen. geforscht hat, der nicht einfach alles so Christian Justen hingenommen hat, der Zweifel geäu- ßert hat und sie beseitigt sah. Wir sind auf keine Schwärmereien angewiesen, sondern wir dürfen uns auf das Zeug- 13
Miserikordias Domini Andacht für den 26. April 2020 (Miserikordias Domini) Liebe Gemeinde! nichts dafür?! Im Leben läuft nicht immer alles Im Leben läuft nicht immer alles rund. Und es ist auch nicht immer fair. rund. Und es ist auch nicht immer fair. Vieles hatten wir uns anders vorgestellt Davon berichtet auch der 1. Petrusbrief. in diesen Wochen. Aber nun ist es an- Dort steht im 2. Kapitel (Übersetzung ders gekommen. Und wird auch noch Basisbibel): eine Weile anders sein. Und es trifft nicht nur einen oder eine, sondern viele, „Denn auch Christus hat für euch gelit- und das auch noch gleichzeitig. Ich ten. Er hat euch ein Beispiel gegeben, denke dabei an die vielen gottesdienst- damit ihr ihm in seiner Fußspur nach- lichen Feiern, die wir abgesagt haben: folgt. Er hat keine Schuld auf sich gela- Taufen, Konfirmationen Trauungen, Kin- den und aus seinem Mund kam nie ein derbibelwoche und Osterferienspiele. unwahres Wort. Wenn er beschimpft Und im privaten Bereich trifft es uns wurde, gab er es nicht zurück. Wenn alle ja ebenso: Geburtstage werden er litt, drohte er nicht mit Vergeltung. anders gefeiert, als sie geplant waren. Sondern er übergab seine Sache dem Hochzeiten und Jubiläen, Verabschie- gerechten Richter. Er selbst hat unsere dungen, Schul- und Berufsabschlüs- Sünde mit seinem eigenen Leib hinauf- se. Wann wir die Feiern alle nachholen getragen an das Holz. Dadurch sind wir können – wer weiß. Und ob die Freude für die Sünde tot und können für die Ge- dann noch so groß ist, wie sie gewe- rechtigkeit leben. Durch seine Wunden sen wäre, wenn wir den Augenblick so seid ihr geheilt. Ihr wart wie Schafe, die schnell wie möglich mit anderen geteilt sich verirrt hatten. Aber jetzt seid ihr zu hätten – ich glaube es nicht. Alles we- eurem Hirten und Beschützer zurückge- gen Corona, dabei können wir doch gar kehrt.“ (1. Petrus 2, 21b–25) Foto: Justen Im Leben geht es nicht immer fair zu – und doch: einer Parkbank – als Obdachloser. Jesus ist gerade Gott bleibt auch in Leid und Not an unserer Seite. bei denen, die ganz unten sind. Und gerade für sie Besonders eindrücklich macht dies eine Skulptur ist er gestorben und auferstanden. Gerade ihnen im belgischen Brügge deutlich: Jesus liegt dort auf gilt seine frohe Botschaft. 14
Miserikordias Domini Jesus hat es sich auch nicht aussuchen Liedvers können, so wie es für ihn gekommen ist. Er wäre bestimmt lieber eines natür- Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe lichen Todes gestorben, als die Qualen mich holt, damit ich lebe. / Ich lobe mei- der Kreuzigung zu durchleben. Auch nen Gott, der mir die Fesseln löst, damit damals gab es bequemere Leben als ich frei bin. / Ehre sei Gott auf der Erde / das eines Wanderpredigers. Der Schrei- in allen Straßen und Häusern, / die Men- ber des Briefes zählt seinen Lesern auf, schen werden singen, / bis das Lied zum was Jesus Christus alles erduldet und Himmel steigt: / Ehre sei Gott und den auf sich genommen hat, ohne dafür Menschen Frieden, / Ehre sei Gott und verantwortlich gewesen zu sein: Er hat den Menschen Frieden, / Ehre sei Gott gelitten für andere, obwohl er nie gelo- und den Menschen Frieden, / Frieden gen, andere nie beschimpft, nichts an auf Erden. (EG 673,1) ihm zugefügten Beleidigungen und Ver- letzungen zurückgegeben oder mit Ra- Gebet che dafür gedroht. Vielmehr hat er für uns Dinge ertragen, damit wir von allen Guter Gott, wir danken dir, dass du Lasten und aller Schuld befreit sind, die unser guter Hirte bist, der sich um uns wir verursacht haben und verursachen sorgt, egal, wo und wer wir sind. Du werden. Fair für ihn war und ist das sorgst dich um uns, auch wenn wir dir auch nicht. Aber anstatt über die Situa- Vorwürfe machen oder dir den Rücken tion, in der man gerade steckt, rum zu zuwenden, weil wir die Situation, in der lamentieren, sollte man lieber in die Zu- wir gerade leben, kaum aushalten kön- kunft schauen. Was nutzt es, nach dem nen. wahren Verursacher zu suchen? Wir ste- Bleibe bei uns, bleibe vor allem bei cken nun mal in der Situation, und zwar denen, die unter ihrer Last zusammen- mittendrin (zumindest während ich die- zubrechen drohen, denen ein gutes ses schreibe). Wir können nichts ändern, Wort mehr fehlt als das tägliche Brot. aber das Beste daraus machen, in der Bleibe bei denen, die sich verloren Gewissheit, dass Jesus es auch so ge- fühlen, weil niemand mit ihnen spricht. tan hätte. (Be)schimpfen nutzt nichts, Bleibe bei uns, dass wir fair bleiben bei anderen die Schuld zu suchen, än- zu allen Menschen, besonders aber zu dert nichts, gemeinsam schwere Zeiten denen, die es nicht sind, uns und ande- durchzustehen, das ist der bessere Teil. ren gegenüber, damit wir nicht Gleiches Das Leben ist nicht fair. Aber Gott be- mit Gleichem vergelten. gleitet uns durch dieses Leben. Er ist Lass uns besonnen und maßvoll und bleibt der gute Hirte. Denn „ob ich durch diese Zeit kommen in dem Wis- schon wanderte im finstern Tal, fürchte sen, dass das Osterlicht alles erhellt, ich kein Unglück. Denn du bist bei mir. was dunkel und schwer war. Amen. Dein Stecken und Stab trösten mich“. Angelika Krakau Amen. 15
Aktuelles Wir haben ein neues Presbyterium! Eigentlich hätte an dem Tag, an dem die- Presbytern telefonisch das Presbyter- ser Gemeindebrief fertiggestellt wird, gelübde entgegengenommen bzw. sie nämlich am 22. März, das neue Pres- an ihr bereits abgelegtes Gelübde erin- byterium unserer Kirchengemeinde in nert. Damit gelten die Presbyterinnen sein Amt eingeführt werden sollen – in und Presbyter mit Ablauf des 22. März einem feierlichen Gottesdienst in der als eingeführt. Christuskirche. An sich schreibt das Kir- Zum „Alltag“ werden wir dennoch chenrecht vor, dass diese Einführung in der nächsten Zeit nicht zurückkeh- zwingend in einem Gottesdienst statt- ren. Unklar ist, wie und ab wann wir finden muss. Aber außergewöhnliche überhaupt Sitzungen durchführen kön- Zeiten erfordern auch außergewöhn- nen – eventuell als Videokonferenzen. liche Maßnahmen. Und so hat unsere Auch in einer Coronakrise brauchen wir Kirchenleitung einen Weg eröffnet, wie schließlich ein Leitungsgremium, das das Presbyterium eingeführt werden seine Leitungsaufgabe wahrnimmt. Wir kann in einer Zeit, in der Gottesdienste werden aber auf jeden Fall später noch nicht stattfinden können. einen Gottesdienst feiern, in dem die Am 17. und 18. März habe ich als Vor- Einführung bekräftigt wird. sitzender von den Presbyterinnen und Christian Justen 16
Kinderseite 17
GRÜSSE DER MITARBEITENDEN die Mitarbeitenden der evangelischen Kirchengemeinde „Einen blumigen Gruß von der Christuskirche aus Frelenberg. Bleiben Sie gesund!“ Wir geben gerne auch die herzlichen Wünscht Ihnen und Ihren Familien Grüße der Mitarbeiterinnen des Diako- Ihre Küsterin Stefanie Schlag nischen Werkes, Lea Tholen und Barbara Kramer, sowie unseres FSJ-lers Niklas Roweck an Sie weiter. „Auch diese außergewöhnliche Zeit „Nie sind wir allein, stets sind wir die Dei- werden wir meistern und uns danach nen. Lachen oder Weinen wird gesegnet umso mehr wieder über geselliges sein. Beisammensein freuen. Und bis wir uns Ich wünsche allen, die krank sind, gute wiedersehen, halte Gott dich fest in Besserung. Und allen, die gesund und seiner Hand. (Und bin ich gerne telefo- vielleicht ungeduldig sind, Gelassenheit nisch und per E-Mail für Sie da). Viele und ein wenig Muße.“ Grüße aus dem Gemeindebüro.“ Regine Rüland Sonja Jansen 18
GRÜSSE DER MITARBEITENDEN Übach-Palenberg senden ihnen grüße „Auch wenn wir uns momentan nicht treffen können, können wir doch einander anrufen, mal wieder einen Brief schreiben und den Menschen in „Frühling ist, wenn die Seele wieder unserer Umgebung zeigen, dass keiner bunt denkt. Bleibt alle gesund. Bis von uns diese Zeit alleine durchstehen bald!“ muss. Ich wünsche allen auf diesem Manfred Wellens Weg viel Kraft und ich freue mich, wenn wir bald wieder Feste feiern und zusammenkommen. “ Leonard Tervooren „Da wir uns zur Zeit nicht sehen können, möchte ich Ihnen auf diesem Weg etwas anbieten: Wer keine Familie in „Lasst den Kopf nicht hängen in dieser der Nähe hat, für den kann ich Besor- ungewöhnlichen Zeit. Denkt immer gungen erledigen und sie bis an die Tür daran: Gemeinsam sind wir stark, auch bringen. Bleiben Sie gesund und scheu- wenn wir im Moment nicht zusammen en Sie sich nicht, mich anzufen.“ kommen können. Bleibt gesund!“ Ihre Martina Stumpf Conny Vystrcil 19
adressen und telefonnummern in der gemeinde gemeindebüro: Sonja Jansen Maastrichter Straße 47, 52531 ÜbachPalenberg Tel. (02451) 412 04, Fax: (02451) 472 51 E-Mail: uebach-palenberg@ekir.de Bürozeiten: bis auf weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen Pfarrer Christian Justen (Vorsitzender des Presbyteriums) Kokoschkastr. 2, 52531 ÜbachPalenberg, Tel.: (02451) 40 90 303, Mobil: (0170) 856 861 7 E-Mail: christian.justen@ekir.de Pfarrerin angelika Krakau Comeniusstr. 1, 52531 ÜbachPalenberg, Tel.: (02451) 48 68 266, Mobil: (0175) 52 33 488 E-Mail: angelika.krakau@ekir.de Küsterin Stefanie Schlag Tel.: (0151) 156 606 16 – EMail: stefanie.schlag@kircheuep.de Küsterin Martina Stumpf Tel.: (0163) 294 583 7 Jugendmitarbeiter Manfred wellens Tel.: (0178) 626 123 7 – EMail: manfred.wellens@kircheuep.de Jugendmitarbeiter Leonard tervooren Tel.: (0178) 107 369 6 – EMail: leonard.tervooren@kircheuep.de Jugendmitarbeiterin Cornelia Vystrcil Tel.: (0178) 626 125 5 – EMail: conny.vystrcil@kircheuep.de Kirchenmusikerin regine rüland Tel.: (02404) 828 63 – EMail: regine.rueland@kircheuep.de diakonisches werk – Soziale beratung – Sozialarbeiterin barbara Kramer Maastrichter Straße 47, 52531 ÜbachPalenberg, Tel. (02451) 427 58 Sprechzeiten: bitte nur telefonische Kontaktaufnahme diakonisches werk – Migrations- und Flüchtlingsberatung Kontaktaufnahme bitte nur telefonisch oder per Mail: Tel. (02451) 409 084 5 – EMail: tholen@diakoniejuelich.de Familienzentrum מרגלMeragel Frelenberg TheodorSeippStr. 7, 52531 ÜbachPalenberg, Tel.: (02451) 716 50 www.meragel.de internet www.kirche-uep.de www.kirchebloggt.de www.trust-uep.de bankverbindung (Verwaltungsamt Jülich) ���� DE75 3506 0190 1010 1870 16 ���: GENODED1DKD Bitte bei Überweisungen stets den Namen der Kirchengemeinde mit angeben.
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