Exzellente Noten zum Abschluss! - BERUFSBILDUNG
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D A S M A G A Z I N D E R S O L O T H U R N E R W I R T S C H A F T BERUFSBILDUNG Exzellente Noten zum Abschluss! ENERGIEDEBATTE Energiestrategie: Realistisch oder visionär? A U S G A B E 5 S E P T E M B E R 2 0 1 2 , 3 3 . J A H R G A N G _9896_Ausgabe_5_2012.indd 1 03.09.12 09:55
Kanton Solothurn Alle ged ww Wir setzen auf Unternehmerinnen und Unternehmer, denen es nicht egal ist, wie wir unseren Energiebedarf in Zu- kunft decken. Energiepolitik geht uns alle an! Diskutieren und entscheiden Sie mit! Wir laden Sie herzlich ein, bei unseren Events mitzu- machen und sich zu informieren. Die Mitgliedschaft bei AVES Kanton Solothurn ist kostenlos. Anmelden können Sie sich unter www.aves-so.ch. AVES Kanton Solothurn, Postfach 130, 4502 Solothurn, Telefon 032 624 46 28, Fax 032 624 46 25, info@aves-so.ch, www.aves-so.ch _9896_Ausgabe_5_2012.indd 2 03.09.12 09:55
crbasel WIRTSCHAFTSFLASH | SEPTEMBER 2012 | INHALT | 3 EDITORIAL BERUFSBILDUNG Hier findet die Welt statt. Fünf junge Berufsleute mit 5,7 und besser 6 2160 Lernende mit Solothurner Lehrverträgen sind im Verlauf des ersten Semsters 2012 zu den Lehrabschlussprüfungen angetreten. 1965 Absolventinnen urn und Absolventen haben ihre Qualifikationsverfahren bestanden, 160 mit Noten von 5,3 und höher. Die Besten der Besten wurden Ende August im Rahmen des Projekts «5.3+ Spitzenleistungen in der Berufslehre» zur Diplomfeier der Berufsbildung eingeladen. 13 Berufliche Weiterbildung – der schweizerische Weg zählt! Ruedi Nützi, Roland Fürst Direktor der Hochschule für Wirtschaft in Olten, verteidigt den hohen Stellenwert Direktor Solothurner Handelskammer der Berufslehre. Es sei schädlich und der Zukunft dieses Landes abträglich, wenn die Berufsbildung von einer nationalen und internationalen Elite systematisch klein geredet werde. Weitreichende Entscheide Bundesrat und Parlament haben im ENERGIEDEBAT TE letzten Jahr den schrittweisen Aus- stieg aus der Kernenergie beschlos- sen. Das Bundesamt für Energie (BFE) Energiestrategie: hat als Grundlage dazu die Energie- Realistisch oder visionär? perspektiven erstellt. Detaillierte 16 Der Bundesrat hat den schrittweisen Angaben zu den gesamtwirtschaftli- Ausstieg aus der Kernenergie beschlos- chen Auswirkungen fehlten darin. sen. In der Energiestrategie 2050 skizziert er den Weg in eine nuklearfreie Zukunft. Mit dem Bundesratsentscheid über Das UVEK sagt: Die Strategie ist machbar. die Grundsätze der Energiestrategie Alles aus Ihrer Welt: Das volle Programm, Unternehmer hingegen fürchten um ihre 2050 vom 18. April 2012 wurden die Konkurrenzfähigkeit. Auch in der solothur- gedruckt und digital Pläne – wann, konkretisiert. wo undbe- Allerdings wie immer Sie wollen. www.solothurnerzeitung.ch gnügt sich auch dieses Papier mit der nischen Wirtschaft hält sich die Begeiste- rung über die politischen Szenarien in Von A bis Z informiert. pauschalen Aussage, die volkswirt- Grenzen. «Abstriche bei der Versorgungs- schaftlichen Auswirkungen hielten sicherheit, bei der Wettbewerbsfähigkeit sich in Grenzen. Am Ende dieses und bei der Nachhaltigkeit bringen uns Sommers wird die Vernehmlassung nicht weiter», heisst es. des Konzepts durch den Bundesrat eröffnet und Mitte 2013 wird nach 22 «Stromkosten sind noch moderat», sagen das Kieswerk Gunzgen und der der Kenntnisnahme der Vernehmlas- sung eine Botschaft zur neuen zügern im Kanton Solothurn gehören. STEUERFRAGEN KOSTEN Migros Verteilbetrieb Neuendorf, zwei Unternehmen, die zu den grossen Strombe- Energiestrategie verabschiedet, welche im Anschluss in die parla- MICH EIN LÄCHELN. mentarische Vernehmlassung geht. Kantonale Energiepolitik in vorauseilendem Gehorsam ALLES ANDERE ERLEDIGEN Bis zu diesem Zeitpunkt müssen fundierte Aussagen zu den wirt- DIE EXPERTEN VON 24 Der Bund schustert an seiner «Energie- schaftlichen Folgen vorliegen. Denn strategie 2050». Der Kanton Solothurn es geht um sehr weitreichende Entscheide, welche seriöse Entschei- FLURY & ROHRMANN. will mit einem ambitiösen Energiekon- zept eine Vorreiterrolle spielen und geht dungsgrundlagen voraussetzen. Wie noch weiter, als es der Bund in seiner ersten die Reaktionen ausfallen könnten, Phase vorsieht. «In vorauseilendem Gehor- haben wir festgestellt, als sich Frau sam», kritisiert Walter Wirth, Direktor der Bundesrätin Widmer-Schlumpf vor AEK Energie AG, «unsere Energiepolitik kann kurzem zur ökologischen Steuerre- nicht auf kantonaler Ebene stattfinden». form äusserte und einen Benzin- Literpreis von fünf Franken sowie eine Stromverteuerung um 50 magazin Nachrichten, Neuheiten, Besonderheiten 4, 14, 30 Prozent in Aussicht stellte. fokus Die Aeschlimann AG Décolletages feiert Die angestrebte Energiewende stellt ihr 75-Jahre-Jubiläum und blickt gut uns alle vor grosse Herausforderun- aufgestellt in die Zukunft 32 gen. WIRTSCHAFTSflash hat das service Solothurn tut sich schwer mit Firmengründungen 34 brisante Thema deshalb aufgenom- men und die vorliegende Ausgabe inside ASTAG «Mit 17 Jahren Lizenz zum Fahren», der Energiezukunft gewidmet. CH-4528 ZuchwilASTAG fordert der Nutzfahrzeugverband | Langfeldstrasse 37 24 agenda Telefon 032 686 81 00 | Fax 032 Impressum, Veranstaltungskalender, Inserenten 68638 01 81 g.flury@flury-rohrmann.ch _9896_Ausgabe_5_2012.indd 3 03.09.12 09:56
4| MAGAZIN | SEPTEMBER 2012 | WIRTSCHAFTSFLASH Interessante Zeitgeschichte Anstieg des Energiebedarfs, der mit dem Ende der Cellulose Attisholz und später der Papierfabrik markant eingebrochen ist. Auffallend bei dieser Grafik ist der Im Museum Blumenstein ist noch Der Strukturwandel wird auf manigfaltige Wechsel von der Schwerindustrie zu bis Ende April nächsten Jahres Art mit einer Grafik verdeutlicht – aufge- flexiblen und agilen KMU, die mit ihren eine Wechselausstellung über die teilt in die Bereiche: Elektro-, Medizinal-, Produkten praktisch durchwegs auch auf mittlerweile zweihundert Jahre Feinmechanische-, Uhren-, Mechanische, dem Weltmarkt auftreten. alte Industriegeschichte der Region Textil- und Chemische Industrie sowie Solothurn zu sehen. Ein überaus Energieversorger. Auf einer Zeitachse von Die wirtschaftliche Entwicklung der eindrucksvolles und interessantes über 100 Jahren sind Anfang und Ende Region mit all ihren Facetten wird Zeitdokument. von Industrie-Epochen dargestellt, ebenso zusätzlich auf verschiedenen Informa- die Entwicklung und der sprunghafte tions-Tableaus dokumentiert. Konservator Dr. Erich Weber hat die Inhalte für diese fast ein Jahr dauernde Wechselausstellung geschaffen. Für die Gestaltung ist Werne Feller (SOWAS, Biberist) verantwortlich. «Die Exponate sind praktisch alles Leihgaben der über 40 Firmen», sagt Weber. Eindrucksvoll sei für ihn die grosse Bereitschaft zur Mitarbeit seitens der Firmen gewesen. «Viel zum Gelingen beigetragen haben auch ehemalige Führungskräfte der Unternehmen.» Eindrucksvoll dargestellt ist der Struktur- wandel in der Industrie der Region Solothurn. Interessant ist ein Raum, der dem Thema «Emmenkanal» gewidmet ist – eine Zeitgeschichte mit der ehemaligen Kammgarnspinnerei, der Papierfabrik, der Cellulose Attisholz, der Baumwoll- spinnerei Emmenhof und der ehemaligen Von Roll-Werke und heutigen Stahl AG. Letztere ist das noch einzige bestehende Unternehmen aus der Frühzeit der Konservator Erich Weber zeigt auf die sinkende Energiekurve: «Würde der Strombedarf der Industrialisierung in der Region. Stahl AG in Gerlafingen noch wegfallen, so würde die Kurve nach ganz unten fallen.» AKTIEN Aktienkurse Solothurnischer Unternehmungen 31.12. 2011 24.08.12 Veränderung AEK Energie AG, Solothurn 30'000.00 27'500.00 -2500.00 -8.3% Alpiq Holding AG 170.00 134.30 -35.70 -21.0% Clientis Bank Thal 310.00 260.00 -50.00 -16.1% Patiswiss AG, Gunzgen 230.00 285.00 55.00 23.9% Regiobank, Solothurn 2'900.00 3'120.00 220.00 7.6% Schaffner, Luterbach 229.00 223.00 -6.00 -2.6% Spar- und Leihkasse Bucheggberg, Lüterswil 4'950.00 4'650.00 -300.00 -6.1% Swiss Prime Site AG, Olten 70.55 79.20 8.65 12.3% Swissmetal, Dornach 1.33 0.33 -1.00 -75.2% Von Roll Holding AG, Breitenbach 2.56 1.96 -0.60 -23.4% O Mitgeteilt von der Baloise Bank SoBa Solothurn S P _9896_Ausgabe_5_2012.indd 4 03.09.12 09:56
Infoanlass Weiterbildung Wirtschaft Bern: 11. September 2012 17.00 – 20.00 Uhr, Hotel Schweizerhof Basel: 17. Oktober 2012 17.00 – 20.00 Uhr, FHNW, Peter Merian-Strasse 86 Brugg-Windisch: 28. November 2012 17.00 – 20.00 Uhr, FHNW, Klosterzelgstrasse 2 Anmeldung: www.fhnw.ch/wirtschaft/infoanlass oder T +41 (0) 848 821 011 Facility Services Homecare Management Lifestyle Services Ordnung und Sauberkeit bedeuten Purexa GmbH Kürzestrasse 20 4562 Biberist Sicherheit und Lebensqualität. Telefon 032 672 49 43 Fax 032 672 27 21 Purexa Facility Services. purexa@bluewin.ch www.purexa.ch _9896_Ausgabe_5_2012.indd 5 03.09.12 09:56
6 | BLICKPUNKT | SEPTEMBER 2012 | WIRTSCHAFTSFLASH Festredner Regierungsrat Klaus Fischer würdigte in seinem Referat vor den erfolgreichen Diplomanden, Angehörigen und illustren Gästen das erfolgreiche duale Berufsbildungssystem der Schweiz. Das Projekt «5.3+» wird institutionalisiert Mit dem Projekt «5.3+ Spitzenleistungen in der Berufslehre» wurde vor zwei Jahren im Kanton Solothurn Neuland beschritten. Mit dem Anlass Ende August wurde die dreijährige Versuchspha- se abgeschlossen. «Herausragende Prüfungsergebnisse sollen auch in den nächsten Jahren ange- messen gewürdigt werden», erklärte Paul Meier, Präsident der Prüfungskommission der Berufs- bildung des Kantons Solothurn. Festredner Regierungsrat Klaus Fischer würdigte die Bedeutung einer Berufslehre in unserem Land: «Unsere Berufsbildung ist in der Lage, etwa drei Viertel unserer Jugend zu einer beruflichen Qualifikation, zur Arbeitsmarktfähigkeit zu führen.» Die Solothurner Pianistin Evlyne Grandy sorgte für eine Beim Prüfungsleiter des Kantons Solothurn laufen alle Fäden stilvolle Umrahmung der Diplomfeier im Schloss Waldegg. zusammen: Peter Kambli behielt auch 2012 den Überblick über die Qualifikationsverfahren in allen Berufen. _9896_Ausgabe_5_2012.indd 6 03.09.12 09:56
WIRTSCHAFTSFLASH | SEPTEMBER 2012 | BLICKPUNKT | 7 Vier adrette Damen an der würdigen Diplomfeier (von links): Fabienne Mit 5,5 schloss Suzana Maksimovic (links) erfolgreich ihre Lehre als Galli, Tanja Hänni, Vanessa Tschan und Sarah Michel. Büroassistentin EBA ab. Sie ist in Begleitung von Ivana Maksimovic. Ein berufliches Potpourri von der Gesundheitsbranche, über Automobil, Zwei Mal mit Gesamtnote 5,6 (von links): Lukas Emch und Patrizia Sutter. Bürofach und Küche (von links): Daniela Gsponer, David Bichsel, Nicolas Mit den Beiden freut sich auch Loris Lorini (Begleiter von Lukas Emch). Perrin, Markus Weidel und Meret Kunz. Guter Schnitt – von 5,5 bis 5,7 (von links): Patrick Studer (5,5), Anna Meier, Sie steht zuoberst auf der Diplomandenliste: Sarah Bislin, Buchhändlerin mit (5,5), Fabian Hug (5,7) und Jonas Walter (5.7). Abschlussnote 5,8. Rechts von ihr Hakan Gül (5,6) und Esther Bieber (5,5). Von links: Marc Schneider (Polymech, 5,5), Andrea Giacomelli (Fachfrau Pharma-Assistentin, Diätkoch und Elektroinstallateur, ein gutes Trio: Gesundheit, 5,7), Stefan Eggimann (Kaminfeger, 5,5) und Fabienne Jeker Ramona Biedermann, René Marchon, Reto Nussbaumer (von links). (Orthopädistin, 5,5). _9896_Ausgabe_5_2012.indd 7 03.09.12 09:56
8 | BERUFSBILDUNG | SEPTEMBER 2012 | WIRTSCHAFTSFLASH Fünf junge Berufsleute mit 5,7 und besser Zum dritten Mal wurden im Rahmen des Projektes «5.3+ Spitzenleistungen in der Berufslehre» Prüfungsabsolventinnen und -absolventen mit Gesamtnoten 5,3 und höher speziell geehrt. 43 Kandidatinnen und Kandidaten der diesjährigen Lehrabschlussprüfungen wurden zu einer speziellen Feier ins Schloss Waldegg eingeladen. Sie alle haben die Noten 5.5 und besser erreicht. ANDRE AS GASCHE (TEX T), BERNHARD STR AHM (BILD) Sie sind kantonsweit die Besten des Jahrgangs 2012! Von links: Fabienne Kiefer, Fabian Hug, Andrea Giacomelli, Jonas Walter und Sarah Bislin. Eröffnet wurde die schlichte, aber Waldegg sind 43 Absolventinnen und schlägen nicht entmutigen lässt und würdige Feier auf dem Schloss Waldegg Absolventen eingeladen worden. Das bereit ist, anderes diesem Ziel unterzu- von Projektleiter Paul Meier. Paul Meier sind zwei Prozent der insgesamt 2160 ordnen oder gar darauf zu verzichten. ist Präsident der Prüfungskommission Kandidatinnen und Kandidaten. Insge- Und es braucht ein Umfeld, das unter- der Berufsbildung im Kanton Solo- samt 160 Personen haben mit einem stützt und berät, das also für gute thurn. Er hat das Projekt ins Leben Notendurchschnitt von 5,3 und höher Rahmenbedingungen sorgt. Das ist im gerufen und nun drei Jahre begleitet. abgeschlossen. Das sind 7,4 Prozent Sport so, das gilt auch für die Schule In seiner Ansprache kündete Paul Meier aller Prüfungsabsolventen mit einem und den Beruf.» an, dass das Projekt nun in ein Definiti- Lehrvertrag im Kanton Solothurn. vum überführt werde. Die beiden Regierungsrat Klaus Fischer erklärte in In einem zweiten Teil ging Klaus Fi- Wirtschaftsdachverbände Kantonal- seinem Referat zuerst, was er unter scher auf die Besonderheiten des Solothurnischer Gewerbeverband und Spitzenleistungen versteht: «Für Spit- Schweizerischen Berufsbildungssystems Solothurner Handelskammer haben zenleistungen braucht es Begabung ein. Delegationen aus England und zusammen mit dem Kanton Solothurn – und zwar in besonderem Mass. Spanien haben dieses Jahr den Kanton beschlossen, die Auszeichnung «5.3+ Talent ist zwar notwendig, reicht aber Solothurn besucht und waren beein- Spitzenleistungen in der Berufslehre» allein bei weitem nicht aus, um Spit- druckt vom dualen Berufsausbildungs- auch künftig zu vergeben. zenleistungen zu erbringen. Es braucht system. Auch wenn es manchmal Fleiss, Disziplin, Beharrlichkeit und das schwierig ist, die Schweizer Abschlüsse Regierungsrat Klaus Fischer bedankte in überdurchschnittlichem Mass. und Diplome im internationalen Ver- sich bei den beiden Wirtschaftsverbän- Spitzenleitungen erbringt nur, wer gleich zu positionieren, so gilt halt den für die Durchführung dieses wich- zielstrebig und beharrlich jahrelang unsere praxisbezogene Ausbildung tigen Anlasses. Zur Feier ins Schloss lernt, übt, trainiert und sich von Rück- doch immer noch als vorbildlich. _9896_Ausgabe_5_2012.indd 8 03.09.12 09:56
WIRTSCHAFTSFLASH | SEPTEMBER 2012 | BERUFSBILDUNG | 9 Prüfung absolviert Prüfung bestanden Prüfung nicht bestanden Berufsgruppe Total m w Total m w % Total m w % Gewerblich-industrielle, Gesundheits- und Sozialberufe 1 461 928 527 1 325 837 498 90.69 131 102 28 8.97 Kaufmännische Berufe 372 111 261 334 102 232 89.69 38 9 29 10.22 Detailhandel 180 51 129 172 49 123 95.56 8 2 6 4.44 Total QV 2012 2 013 1‘090 917 1 831 988 853 90.96 177 113 63 8.79 EBA-Attest 147 107 40 134 100 34 91.16 13 7 6 8.84 Gesamt QV (EFZ + EBA) 2 160 1 965 190 2160 Personen aus den gewerblich-industriellen Berufen, den Sozial- und Gesundheitsberufen, den kaufmännischen Berufen und dem Detailhandel mit Solothurner Lehrverträgen haben im zweiten Quartal 2012 ihre Qualifikationsverfahren absolviert. Das sind nur 0,5 Prozent weniger als letztes Jahr. 1965 Prüfungsabsolventinnen und -absolventen haben diese bestanden. Das entspricht einer Quote von 91 Prozent (Vorjahr: 92.6 Prozent). Auch Paul Meier ging in seiner Begrüs- chen Abschluss der Berufsmaturität hat wissenschaftlichen Fächern (Mathema- sungsansprache auf den Begriff «Spit- Fabian Hug bei der Lehrabschlussprüfung tik, Physik und Chemie) die Höchstnote zenleistungen» ein. Im Projekt 5.3+ ist die ausgezeichnete Gesamtnote von 5,7 6,0 erreichte. Dafür wurde er bereits an vorgesehen, dass für ausserordentliche erreicht. Er wurde mit dem Spezialpreis der Matur-Feier geehrt. Bei der Lehrab- Leistungen bei der Lehrabschlussprüfung des Kantonal-Solothurnischen Gewerbe- schlussprüfung hat er in der praktischen Spezialpreise vergeben werden können. verbandes ausgezeichnet. Arbeit ebenfalls die Note 6,0 erreicht, Peter Kambli, Prüfungsleiter des Kantons was zusammen mit der Note im Qualifi- Solothurn, ehrte zuerst die 43 Absolven- Fabienne Kiefer aus Kleindietwil hat kationsbereich Berufskenntnisse die tinnen und Absolventen mit den Durch- ihre Spitzenleistung im Beruf Restaura- ausgezeichnete Gesamtnote von 5,7 schnittsnoten 5,3 und besser. Danach tionsfachfrau EFZ erbracht. Nach der ergibt. Spender der Spezialauszeichnung gab er bekannt, dass die Arbeitsgruppe obligatorischen Schulzeit in Kleindietwil ist die Solothurner Handelskammer. unter der Leitung von Paul Meier ent- hat sie eine Lehrstelle als Restaurations- schieden hat, dass in diesem Jahr fünf fachfrau EFZ in Wangen an der Aare Andrea Giacomelli ist bereits etwas Spezialpreise vergeben werden. gefunden. Nach dem ersten Lehrjahr älter als die anderen Empfängerinnen musste sie sich nach einer neuen Lehr- und Empfänger der Spezialpreise. Sie Sarah Bislin, beste Prüfungsabsolventin stelle umschauen, da ihr Lehrbetrieb hat während den letzten beiden Jahren im Jahr 2012, kommt aus dem aargaui- Konkurs ging. Sie hat schliesslich bei die berufsbegleitende Ausbildung nach schen Oberkulm. Sie hat dort auch die Louis und Mimi Bischofberger im Gast- Art. 32 des Berufsbildungsgesetzes obligatorischen Schulen besucht. Bereits hof Kreuz in Egerkingen Unterschlupf abgeschlossen. Das heisst, sie hat das in der dritten Bezirksschulklasse hat sie gefunden. Zum Wechsel des Lehrbetrie- Qualifikationsverfahren als Erwachsene in einer Buchhandlung geschnuppert. bes kam noch ein Wechsel der Berufs- ausserhalb eines Lehrverhältnisses, aber Als ersten Schritt hat sich Sarah Bislin fachschule, nämlich von Burgdorf an die dafür mit dem Nachweis von mindes- aber für das Gymnasium in Richtung GIBS nach Solothurn hinzu. Trotz diesen tens fünf Jahren Berufserfahrung abge- Psychologie / Philosophie / Pädagogik Wechseln hat sie die Lehrabschlussprü- legt. Andrea Giacomelli ist in Dulliken entschieden und dieses mit der Matura fung mit der ausgezeichneten Note von aufgewachsen und wohnt heute auch erfolgreich abgeschlossen. Der Wunsch 5,7 abgeschlossen. Beim Qualifikations- wieder dort. Nach Praktikas im Familien- nach einer Lehre als Buchhändlerin war bereich Praktische Arbeiten erreichte sie und Kinderbetreuungsbereich sowie aber danach noch immer da. Deshalb sogar eine glatte 6,0! Sie wurde mit dem einigen Jahren als Familienfrau arbeitet hat Sarah Bislin 2009 bei der Buchhand- Spezialpreis des Kantonal-Solothurni- sie seit rund 15 Jahren in Alters-und lung Schreiber in Olten die dreijährige schen Gewerbeverbandes ausgezeichnet. Pflegeheimen. Sie hat zudem auch eine Lehre angetreten. Sarah Bislin hat mit Weiterbildung zur Körper- und Atem- hervorragenden 5,8 in diesem Jahr die Jonas Walter aus Lommiswil hat den therapeutin gemacht. In den letzten höchste Gesamtnote im Kanton Solo- Beruf als Elektroniker gelernt und bei beiden Jahren hat Andrea Giacomelli thurn erreicht. Sie wurde mit dem Spe- der Firma Aastra Telecom Schweiz AG in mit einem 50-Prozent-Pensum in der zialpreis der Einwohnergemeinde Feld- Solothurn abgeschlossen. Jonas Walter Residenz Bornblick in Olten gearbeitet, brunnen-St. Niklaus ausgezeichnet. ist in Lommiswil aufgewachsen. Dort was ihr die Ausbildung zur Fachfrau besuchte er die Primarschule und dann Gesundheit EFZ ermöglicht hat. Eine Fabian Hug ist in Nunningen aufge- in Selzach die Bezirksschule. Vor vier intensive Zeit: Neben der Arbeit in der wachsen. Er besuchte dort die Primar- Jahren begann er in der Firma Aastra Residenz Bornblick und dem Familien- schule und anschliessend in Laufen das Telecom Schweiz AG in Solothurn seine haushalt mit zwei Teenagern waren Progymnasium. Von 2008 bis zu diesem Lehre als Elektroniker. Parallel zur Lehre auch noch der Besuch der Berufsfach- Sommer absolvierte er im Ingenieur- absolvierte er die technische Berufsma- schule und Hausaufgaben angesagt. und Vermessungsbüro Bruno Hänggi in tura. Diese hat er mit der Note 5,4 Andrea Giacomelli hat an der Lehrab- Nunnigen die Lehre als Geomatiker. Für abgeschlossen. Dies ist die höchste in schlussprüfung die ausgezeichnete den Berufsfachschul- und den Berufsma- diesem Jahr erreichte BM-Gesamtnote. Gesamtnote von 5,7 erreicht und wurde turitätsunterricht musste er jede Woche Dazu ist er der erste BM-Absolvent an dafür mit dem Spezialpreis der Solothur- nach Zürich reisen. Neben dem erfolgrei- der GIBS Solothurn, der in den natur- ner Handelskammer ausgezeichnet. _9896_Ausgabe_5_2012.indd 9 03.09.12 09:56
10 | BERUFSBILDUNG | SEPTEMBER 2012 | WIRTSCHAFTSFLASH Exzellente Noten zum Abschluss! Im Rahmen des Projekts «5.3+ Spitzenleistungen in der Berufslehre» sind im Sommer 2012 160 Lernende, die ihre Qualifikationsverfahren mit einer Gesamtnote von 5,3 und höher bestanden haben, mit einem Diplom des Kantons Solothurn ausgezeichnet worden. Wir gratulieren herzlich! Diplomandin/Diplomand Ausbildungsbetrieb Beruf Gesamtnote 5.8 Bislin Sarah, Oberkulm Buchhandlung Schreiber, Inhaber Urs Bütler, Olten Buchhändlerin EFZ Gesamtnote 5.7 Giacomelli Andrea, Dulliken Fachfrau Gesundheit EFZ Hug Fabian, Nunningen Bruno Hänggi Ingenieur- + Vermessungsbüro, Nunningen Geomatiker Kiefer Fabienne, Kleindietwil Gasthof Kreuz, Egerkingen Restaurationsfachfrau EFZ Walter Jonas, Lommiswil Aastra Telecom Schweiz AG, Solothurn Elektroniker / Niveau E Gesamtnote 5.6 Bichsel David, Langendorf Feumotech AG, Recherswil Fahrzeugschlosser Emch Lukas, Bellach Fraisa SA, Bellach Informatikpraktiker EBA Gerber Tanja, Bäriswil BE Solothurner Spitäler AG, Solothurn Fachfrau Gesundheit EFZ Gül Hakan, Subingen ETA SA Manufacture Horlogère Suisse, Grenchen Anlagenführer EFZ Perrin Nicolas, Erlinsbach SO Gemeinde Erlinsbach SO, Erlinsbach SO Kaufmann erweiterte Grundbildung / Oeffentliche Verwaltung Sutter Patricia, Lüterkofen Alters- und Pflegeheim Bucheggberg, Lüterswil Fachfrau Gesundheit EFZ Weidel Markus, Leuzigen Küchenangestellter EBA Winkler Dominic, Wolfwil G. Steiner AG, Wolfwil Maurer (Hochbau) Gesamtnote 5.5 Affolter Carola, Grenchen Synthes Produktions GmbH, Bettlach Polymechanikerin / Niveau E Affolter Petra, Biberist Fachfrau Gesundheit EFZ Bader Lukas, Holderbank SO Gasthof Kreuz, Egerkingen Koch Berthoud Céline, Grenchen Solothurner Spitäler AG, Solothurn Fachfrau Hauswirtschaft EFZ Bieber Esther, Oberbuchsiten Detailhandelsfachfrau EFZ / Bewirtschaftung/Autoteile-Logistik Biedermann Ramona, Obergösgen Kurz Apotheke-Drogerie, Trimbach Pharma-Assistentin EFZ Bouillard Samuel, Neuenkirch Die Schweizerische Post, Bern Logistiker EBA Burri Ramona, Schüpfen Mattenhof, Wolfwil Pferdewartin EBA Eggimann Stefan, Zuchwil Bruno Eggimann, Zuchwil Kaminfeger Galli Fabienne, Deitingen Bracher und Partner AG, Solothurn Kauffrau erweiterte Grundbildung / Treuhand Immobilientreuhand Gebhardt Patricia, Mümliswil Möbel Kamber & Co., Mümliswil Detailhandelsfachfrau EFZ / Beratung/Möbel Gsponer Daniela, Recherswil Fachfrau Gesundheit EFZ Hänni Tanja, Welschenrohr Gasthof Kreuz, Egerkingen Restaurationsfachfrau EFZ Jeker Fabienne, Balsthal ORTHO-TEAM Mattle AG, Solothurn Orthopädistin / Orthetik Kunz Meret Ruth, Brittnau Solothurner Spitäler AG, Solothurn Kauffrau erweiterte Grundbildung / Spitäler/Kliniken/Heime Lerch Bianca, Niederbipp Bader AG Büro Design, Oensingen Detailhandelsfachfrau EFZ / Beratung/Papeterie Maksimovic Suzana, Trimbach Tandura Treuhand AG, Feldbrunnen Büroassistentin EBA Marchon René, Solothurn Solothurner Spitäler AG, Solothurn Diätkoch EFZ Meier Anna, Solothurn Bachtelen Sonderpädagogisches Zentrum, Grenchen Hauswirtschaftspraktikerin EBA Meier Rico, Lostorf Akustik & Raum AG, Olten Schreinerpraktiker EBA Michel Sarah, Arch Kinderkrippe Sunneschyn GmbH, Langendorf Fachfrau Betreuung EFZ / Fachrichtung Kinderbetreuung Nussbaumer Reto, Hauenstein Käser AG, Olten Elektroinstallateur EFZ Peng Ricarda, Wangen bei Olten Truck Center Leclerc AG, Härkingen Kauffrau Basisbildung / Dienstleistung und Administration Plüss Jonas, Rothrist BBZ Solothurn-Grenchen, ZeitZentrum, Grenchen Uhrmacher Fachgebiet Rhabillage Rupp Benjamin, Metzerlen Logistiker EFZ Schneider Marc, Grenchen Mawatec AG, Selzach Polymechaniker / Niveau E Schweizer Daniel, Laufen MSL Schloss- und Beschlägefabrik AG, Kleinlützel Polymechaniker / Niveau E Stäussi Romina, Härkingen Spirig Pharma AG, Egerkingen Kauffrau erweiterte Grundbildung / Chemie Studer Patrick, Niederbuchsiten login Berufsbildung, Zürich Automatiker / Niveau E Tschan Vanessa, Kleinlützel Einwohnergemeinde, Kleinlützel Kauffrau erweiterte Grundbildung / Oeffentliche Verwaltung Gesamtnote 5.4 und 5.3 45 Diplomandinnen und Diplomanden mit der Gesamtnote 5.4; 72 Diplomandinnen und Diplomanden mit der Gesamtnote 5.3 Projektpartner: Gemeinde Feldbrunnen-St.Niklaus _9896_Ausgabe_5_2012.indd 10 03.09.12 09:56
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WIRTSCHAFTSFLASH | SEPTEMBER 2012 | STANDPUNKT | 13 Berufliche Weiterbildung – der schweizerische Weg zählt! Die Schweiz ist eines der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt. Einer der Erfolgsfaktoren ist unser Bildungssystem, insbesondere das duale Berufsbildungssystem und die berufliche Wei- terbildung. Um diese beneidet uns das Ausland. Wir tun gut daran, diese Stärke zu pflegen. Was heisst das? PROF. DR. RUEDI NÜTZI Selbst-Bewusstsein: Uns muss wieder tenden. Doch genau hier machen viele vermehrt bewusst werden, dass Berufs- Betriebe in der Schweiz einen Denk- lehre und berufliche Weiterbildung fehler. Sie haben Angst, dass Leute, Schweizer Erfolgsprodukte sind. Auch die man zu Weiterbildungen schickt, wenn von der OECD bis hin zu Schwei- zu lange im Betrieb fehlen oder nach zer Bildungspolitikern bemängelt wird, der Weiterbildung kündigen. Doch dass wir eine zu tiefe Maturandenquote individuelle, vertraglich festgehaltene haben, ist es ein Vorteil, wenn 80 Pro- Weiterbildungsvereinbarungen mit zent der Jugendlichen eine Lehre ma- den Mitarbeitenden beseitigen diese chen. Schaut man sich nämlich die Risiken. Und der Schweizer Weiterbil- internationale Jugendarbeitslosigkeits- Der hohe Stellenwert der Berufslehre dungsmarkt bietet viele qualitativ gute rate an, sticht hervor, dass jene Länder muss zwingend erhalten bleiben. und flexible Möglichkeiten an. mit einer hohen Maturandenquote die höchste Jugendarbeitslosigkeit über- Duales System hat Die Solothurner Wirtschaft ist für die haupt haben. Die Schweiz hingegen ist unbestrittene Vorteile nächste Phase der Globalisierung einsame Spitze im positiven Sinn, nicht Wertschätzung des schweizerischen gewappnet, wenn sie die schweizeri- zuletzt wegen unseres Berufsbildungs- Bildungssystems: Die Schweizer Wirt- schen Stärken insbesondere in der systems. Aber: Vor allem in städtischen schaft ist eine internationale Wirtschaft. Berufsbildung pflegt! Regionen beginnt auch in der Schweiz Das ist gut. Nicht gut ist, wenn Schwei- ein Run auf Mittelschulen und Universi- zer Mitarbeitende einseitig an internati- täten. Wer eine Lehre macht, ist schein- onalen Standards gemessen werden. DER AUTOR bar zu wenig intelligent für anderes. So Als Beispiel: Eine internationale Wirt- lassen wir uns einen etablierten Wett- schaftselite in diesem Land hat sich bewerbsvorteil von einer nationalen abgeschottet und kennt unser Berufs- und internationalen Elite systematisch bildungssystem nicht. Mit fatalen klein reden. Das ist schädlich und der Folgen: Bei Bewerbungen von Schwei- Zukunft dieses Landes abträglich. Was zerinnen und Schweizern «fehlt» in den ist zu tun? Augen dieser Leute der Uni-Abschluss. Den Zuschlag erhalten Leute mit akade- Ständige Weiterbildung im Beruf mischem Abschluss, aber weit weniger Wirtschaftsverbände und Bildungsinsti- praxisorientiertem Wissen als Leute, die tutionen sollen vermehrt auf die Vor- die Wirtschaft dank einer Lehre von züge des schweizerischen Bildungssys- innen kennen. Dabei ist eines klar: Die tems hinweisen. Wir haben mit Uni- Innovationsstärke eines Unternehmens versitäten, Fachhochschulen und hat zu 80 Prozent mit dem Transfer des Ruedi Nützi vertritt diesen Stand- Höheren Fachschulen in Verbindung Wissens zu tun. Und hier haben Leute punkt als Direktor der Hochschule mit Berufsprüfungen ein flexibles, aus dem dualen System unbestritten für Wirtschaft in Olten. Er ist Dozent durchlässiges Bildungssystem, das Vorteile. und Trainer im Bereich Führung und jedem Jugendlichen und allen Lernwilli- Kommunikation und für verschiede- gen ein Angebot à la Carte ermöglicht. Solothurner Wirtschaft ne Unternehmen im Bereich Füh- Die Frage heisst nicht: Wie hoch ist die ist gewappnet rung, Kommunikation und Kader- Maturandenquote? Die Frage heisst KMU müssen in die Weiterbildung training tätig. Der langjährige nicht: Welchen internationalen Ab- investieren: Die Schweizer Wirtschaft Präsident der FDP des Kantons schluss haben Bewerber? Was zählt, ist eine KMU-Wirtschaft. Auf dem Solothurn war während mehreren sind individuelle Wege, ein rascher Weltmarkt sind Nischen und innovative Legislaturperioden auch Mitglied Einstieg ins Berufsleben und ständige Produkte gefragt. Das geht nur mit des Solothurner Kantonsrats. Weiterbildung im Beruf. ständiger Weiterbildung aller Mitarbei- _9896_Ausgabe_5_2012.indd 13 03.09.12 09:56
14 | MAGAZIN | SEPTEMBER 2012 | WIRTSCHAFTSFLASH Kommunikationsserver für KMU kleinen und mittleren Unternehmen offen stehe. Die vorliegenden Zahlen bestätigen nun diese Einschätzung: In der Schweiz machten die Verkäufe von Aastra 400 bereits nach vier Monaten über 80 Prozent aller verkauften Syste- me aus. Auch im Ausland ist die in Solothurn entwickelte Kommunikati- onsserver-Familie gut aufgenommen worden. Zurzeit findet die Markteinfüh- rung in diversen lateinamerikanischen Ländern statt. Der Erfolg von Aastra 400 basiert unter anderem auf der einfachen Handhabung des Produkts. So wird durch den bereits vorinstallierten Applikationsserver die Konfiguration der einzelnen Dienste stark vereinfacht. Aastra Telecom Schweiz AG mit Sitz in Solothurn ist die schweizerische Landesgesellschaft der Unified Communications mit dem neuen Kommunikationsserver Aastra 400 Aastra Technologies Limited, einem erleichtern das mobile Arbeiten im Alltag. führenden Unternehmen im Bereich der Unternehmenskommunikation. In der Rund ein Jahr nach der Einführung der Aastra 400 haben die Verantwortlichen Schweiz beschäftigt das Unternehmen neuen, in der Schweiz entwickelten darauf hingewiesen, dass Unified derzeit rund 260 Mitarbeiter, welche Kommunikationsserver-Familie Aastra Communication & Collaboration nicht vorwiegend in der Produktentwicklung, 400 konnte ein Versprechen eingehal- mehr ausschliesslich den Grosskonzer- in der Planung, im Marketing und im ten werden. Bei der Lancierung von nen vorbehalten sei, sondern nun auch Verkauf in Solothurn tätig sind. Solothurn hat viele Banker Solothurner Banken zählen zu den oder Filialen. Das geht aus einer Erhe- Bankangestellten sind Frauen. Ausser- grössten Arbeitgebern im Kanton. In bung hervor, die vom Branchenverband dem: Die Solothurner Banken sind Zahlen ausgedrückt: 1342 Personen «Solothurner Banken» in Auftrag gege- auch tüchtig für den eigenen Nach- arbeiten bei einer im Kanton Solothurn ben worden ist. Solothurner Banken wuchs an Fachkräften besorgt. In den ansässigen und tätigen Bank – in 132 sind auch frauenfreundlich: Mehr als 132 Bankgeschäftsstellen stehen derzeit physisch besetzten Niederlassungen 52 Prozent der im Kanton tätigen 114 Lernende in Ausbildung. ANZEIGE C M Y - 1 Plattform für alle globalen Vorlagen CM - Einheitliches Erscheinungsbild mit/ohne Logo MY - Vorlagen in Word, Excel und PowerPoint - Abteilungsvorlagen integrierbar CY - Per Knopfdruck die richtige Dokumentsprache und Absender CMY - Höhere Produktivität durch Simplizität K OfficeCare AG, Bolacker 12, 4563 Gerlafingen, T 032 675 06 66, www.officecare.ch Partner Corporate Design: Immendorf Brand Design GmbH, www.immendorf.ch _9896_Ausgabe_5_2012.indd 14 03.09.12 09:56
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Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft: Geht es nach den Vorstellungen der Politik, soll diese «Trilogie» dazu beitragen, in unserem Land mittel- und langfristig die Energie aus Kernkraftwerken zu ersetzen … _9896_Ausgabe_5_2012.indd 16 03.09.12 09:56
WIRTSCHAFTSFLASH | SEPTEMBER 2012 | ENERGIEDEBATTE | 17 ft: ik, in die … Energiestrategie: Realistisch oder visionär? Der Bundesrat hat den schrittweisen Ausstieg aus der Kern- energie beschlossen. In der Energiestrategie 2050 skizziert er den Weg in eine nuklearfreie Zukunft. Das UVEK sagt: Die Strategie ist machbar. Unternehmer hingegen fürchten um ihre Konkurrenzfähigkeit. SABINE SCHMID, JOSEPH WEIBEL (TEX T), BERNHARD STR AHM (FOTOS) _9896_Ausgabe_5_2012.indd 17 03.09.12 09:56
18 | ENERGIEDEBATTE | SEPTEMBER 2012 | WIRTSCHAFTSFLASH Erneuerbare Energien sollten künftig ein Drittel unseres Strombedarfs abdecken. Das ist wohl machbar, aber nach Meinung von Fachleuten nicht finanzierbar. Die verheerenden Erdbeben in Japan morgen, sondern in drei Etappen bis duktion aus erneuerbaren Energieträ- und als Folge davon die Havarie in 2020, 2035 und 2050. gern. Der Verzicht auf neue Kernkraft- Fukushima haben die Diskussionen zur werke kostet bis 2050 rund 30 Milliar- Energieversorgung in der Schweiz neu Ein erstes Massnahmenpaket, das 2020 den Franken – also rund eine Milliarde entfacht. Die Forderung nach einem fällig wird, setzt auf eine konsequente Franken pro Jahr. Atomausstieg wurde so laut und deut- Umsetzung der Energieeffizienz im lich formuliert wie nie zuvor. Bundesrat Gebäudebereich, bei Elektrogeräten, In diesem Betrag sind die Kosten für und Parlament haben daraufhin den in der Industrie und in der Mobilität. den Um- und Zubau des Stromnetzes schrittweisen Ausstieg aus der Kern- Wasserkraft und erneuerbare Energien nicht enthalten. Sie werden über Netz- energie beschlossen. sollen intensiv gefördert werden. Den nutzungsentgelte finanziert. Die Mass- Restbedarf will man mit fossil-thermi- nahmen im Gebäudebereich und die Die bestehenden Kernkraftwerke sollen scher Stromproduktion (WKK-Anlagen, Förderung von erneuerbaren Energien am Ende ihrer Betriebsdauer stillgelegt Gaskombikraftwerke) sowie Strom- belaufen sich auf 1,7 Milliarden Franken werden. Ausgehend von einer 50-jähri- importen decken. jährlich. Hier greift man auf Gelder der gen Betriebsdauer, werden das Kern- CO2 -Abgabe und der kostendeckenden kraftwerk Beznau I 2019, Beznau II und Analysen des UVEK haben gezeigt: Die Einspeisevergütung (KEV) zurück. Mühleberg 2022, Gösgen 2029 und Energiestrategie 2050 ist machbar, die Leibstadt im Jahr 2034 vom Netz ge- volkswirtschaftlichen Auswirkungen Der Strom-Mix heute nommen. Damit bleibe genügend Zeit, halten sich in Grenzen. Es sind jedoch und im Jahre 2050 so der Bundesrat, die neue Energiepoli- beträchtliche Investitionen nötig, insbe- 2011 haben die Wasserkraftwerke 53,7 tik umzusetzen. Nicht von heute auf sondere für den Zubau der Strompro- Prozent, die Kernkraftwerke 40,7 Prozent, _9896_Ausgabe_5_2012.indd 18 03.09.12 09:56
WIRTSCHAFTSFLASH | SEPTEMBER 2012 | ENERGIEDEBATTE | 19 die fossil-thermischen und andere Anla- gen 5,6 Prozent (davon neue erneuer- Für eine sichere, zuverlässige, wettbewerbsfähige, bare Energien rund zwei Prozent) des umweltschonende und starkt vernetzte Energieversorgung Schweizerischen Stromverbrauchs abge- deckt. Bis 2050 soll ein Grossteil des heute von Kernkraftwerken produzierten «Für unsere Unternehmen und unsere Arbeitsplätze fordern wir eine sichere, Stroms aus neuen erneuerbaren Energie- zuverlässige, wettbewerbsfähige, umweltschonende und stark vernetzte quellen stammen – von Sonne, Wind, Energieversorgung. Dafür braucht es eine Gesamtenergiestrategie. Die neue Biomasse, Geothermie und Kehricht. Energiepolitik des Bundes ist noch unklar. Sie soll die Rahmenbedingungen für Industrie und Gewerbe unter dem Strich nicht verschlechtern, sondern Erneuerbare Energien sollen also künftig eine Voraussetzung schaffen, dass ein gesundes Wirtschaftswachstum auch rund einen Drittel des gesamten Strom- in Zukunft möglich ist.» verbrauchs abdecken. Ist das realistisch? Wir fragen Jürg Liechti, Physiker und Die Voraussetzungen dafür sind: CEO der Neosys AG in Gerlafingen: ■ Der Bund muss die Rahmenbedingungen für einen funktionierenden «Ja», sagt er, «technisch ist das möglich, Energiemarkt (national und international) sicherstellen. aber kaum finanzierbar. Der Strompreis würde sich verdoppeln, und da stellt ■ Stromproduktion, -netze und -speicherung müssen im Gleichschritt entwickelt sich die Frage, ob der Bürger bereit ist, und eine dezentrale Energieversorgung gefördert werden. Dazu braucht es diesen Preis zu zahlen.» verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen und nicht Subventionen. ■ Bewilligungsverfahren von Netz und Produktionsanlagenbau müssen stark Die Industrie könne es nicht. «Inländi- beschleunigt und Einsprachemöglichkeiten beschränkt werden. scher Strom müsste für Industriebetrie- be subventioniert werden, ansonsten ■ Die Ausdehnung von Steuern und Abgaben im Energiebereich schadet. wandern stromintensive Branchen wie Sie verteuert die Energie und lähmt die wirtschaftliche Entwicklung in sie der Kanton Solothurn hat – Stahl- Industrie und Gewerbe. und Papierfabriken – ins Ausland ab.» ■ Energieeffizienz ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Wirtschaft und Politik müssen Dort würden sie nicht nur weniger kooperieren und wirtschaftliche Massnahmen umsetzen. energieeffizient produzieren als hier, der Schweiz ginge zusätzlich deren ■ Der Verzicht auf Kernenergie gefährdet eine wirksame Klimapolitik. Weg- Wertschöpfung verloren. Ein Rückschlag fallende Kernenergie darf nicht durch fossile Quellen (insbesondere Kohle) in doppelter Hinsicht also. ersetzt werden. Die Energiepolitik muss ökologischen Gesichtspunkten ebenso Rechnung tragen wie ökonomischen und gesellschaftlichen. «Die bürgerliche Seite ist gegen eine Der Bund muss die Folgen der Energiewende transparent machen. Subventionspolitik. Das ist klar», so ■ Der Bund muss die Forschung und Entwicklung sowie den Innovations- Liechti weiter. Wollen wir aber die transfer in allen Energietechnologien vorantreiben. benötigte Energie im Inland anbauen, koste dies deutlich mehr als vom UVEK ■ Ein ausreichender Strom-Selbstversorgungsgrad der Schweiz muss Teil vorgerechnet. Den Preis könne man nur dieser Energiepolitik sein». im Rahmen halten, wenn wir zusätzlich «dreckigen» Strom aus dem Ausland Resolution der Solothurner Handelskammer importieren. «Dem Klima tun wir damit und des Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverbandes keinen Gefallen.» «TECHNISCH IST DAS MÖGLICH, ABER K AUM FI- NANZIERBAR. DER STROM- PREIS WÜRDE SICH VERDOP- PELN, UND DA STELLT SICH DIE FRAGE, OB DER BÜRGER BEREIT IST, DIESEN PREIS ZU ZAHLEN.» Jürg Liechti, CEO Neosys AG Und dann gebe es da noch eine weitere Hürde zu meistern: Der Ausbau erneu- erbarer Energien kollidiert nicht selten mit Schutzauflagen von Natur-, Land- Ins Stauwerk Emosson im Wallis fliessen Gewässer aus dem Gebiet des Mont-Blanc Massivs. _9896_Ausgabe_5_2012.indd 19 03.09.12 09:56
20 | ENERGIEDEBATTE | SEPTEMBER 2012 | WIRTSCHAFTSFLASH schafts- und Gewässerschutz. Dieses Regierungsrätin Esther Gassler hat die konstruktiven Diskussionsbeitrag aus Konfliktpotential schätzt Liechti relativ Veranstaltung mit einem Referat eröff- dem Kanton Solothurn nach Bern. hoch ein und nennt als Beispiel die net. Anschliessend wurden Themen, die Sanierung des Flusskraftwerks Gösgen. aus wirtschaftlicher Sicht die vom Bund «Die Energiewende ist eine anspruchsvolle «Aufgrund neuer Restwasserverordnun- skizzierte Energiewende tangieren, an Gemeinschaftsaufgabe», so die solothur- gen kann das Wasser jetzt weniger fünf Roundtablegesprächen diskutiert: nischen Wirtschaftsvertreter. Die Schweiz effizient genutzt werden als vorher.» Stromnetze, erneuerbare Energien, dürfe keinen energiepolitischen Allein- Klimapolitik, Energieeffizienz, Aus- gang machen. Umso weniger darf dies «Auflagen wie diese – die selbstverständ- landabhängigkeit, Strompreise und ein einzelner Kanton. Der Kanton Solo- lich ihre Berechtigung haben – erschweren Arbeitsplätze. thurn überarbeitet derzeit sein Energie- den Ausbau von Wasserkraft und anderen konzept aus dem Jahre 2003. Und darin erneuerbaren Energieträgern, der ein we- Die Solothurner Handelskammer und der werden Ziele definiert, die über das sentlicher Bestandteil der Energiestrategie Kantonal-Solothurnische Gewerbever- Massnahmenpaket I des Bundes hinaus- 2050 ist.» Kurz und knapp: «Der Ausstieg band haben die wichtigsten Diskussions- gehen. Lesen Sie mehr dazu im Interview aus der Kernenergie ist zum jetzigen ergebnisse in der Resolution «Die Ener- «Kantonale Energiepolitik in vorauseilen- Zeitpunkt ein Schritt in die falsche Rich- gieversorgung sichern und verbessern» dem Gehorsam» mit Walter Wirth, CEO tung.» Priorität müsste der Verzicht auf zusammengefasst und schicken diese als der AEK Energie AG in Solothurn. Kohle und fossile Energieträger haben. Die Energieversorgung sichern und verbessern: Resolution des Bedroht der Heimfall von Wasserkraftwerken Kantons Solothurn die Energiestrategie 2050? «Und: Die Energiepolitik des Bundes darf die Rahmenbedingungen für Energieunternehmen wie die Alpiq AG betreiben in der Schweiz viele Wasser- Industrie und Gewerbe nicht verschlech- kraftwerke. Für den Bau und die Wassernutzung benötigten die Betreiber einst tern.» Jürg Liechti ist eine Stimme aus die Konzession vom Kanton oder von der Gemeinde. der Solothurner Wirtschaft. Gebündelt Laufen die Konzessionen nach 40 bis 80 Jahren ab, fallen die Anlagen an die Kon- reagiert diese, namentlich die Solothur- zessionsgeber «heim», «benetzte» Anlagen (Staumauer, Druckrohre, Turbinen ner Handelskammer und der Kantonal- usw.) kostenlos, «trockene» Anlagen (Elektrizitätseinrichtungen) zum Restwert. Solothurnische Gewerbeverband, nun mit einer Resolution auf die Energiestra- «Unser Ziel ist es, uns so zu verhalten, dass wir für Gemeinde und Kantone ein tegie 2050 und äussert darin ihre verlässlicher Partner für den Weiterbetrieb sind. Wenn wir investieren, dann je- Bedenken zu deren Umsetzbarkeit. weils im Einvernehmen mit der Gemeinde oder dem Kanton. Bei einem Heimfall werden wir dafür zum Buchwert entschädigt – das ist zu wenig», erklärt Jörg Im April trafen sich in Egerkingen rund Aeberhard, Leiter hydraulische Produktion bei der Alpiq AG. fünfzig Vertreterinnen und Vertreter aus «In den Jahren 2030 bis 2050 laufen viele Konzessionen ab», erklärt Aeberhard Wirtschaft und Politik zur Solothurner weiter. Die Unsicherheit, wie Kantone und Gemeinden mit bevorstehenden Heim- Energiedebatte «Versorgungssicherheit fällen umgehen, verhindert derzeit sinnvolle Aus- und Umbauprojekte an Wasser- nicht gefährden». «Weil uns Abstriche kraftwerken. Das wiederum könnte die Energiestrategie 2050 torpedieren. Diese bei der Versorgungssicherheit, bei der Bedenken hat BDP-Nationalrat Urs Gasche im vergangenen März in einem Postu- Wettbewerbsfähigkeit und bei der lat geäussert. Der Bundesrat soll nun Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, wie bei Nachhaltigkeit nicht weiterbringen», bevorstehenden Konzessionserneuerungen die notwendige Bereitschaft geför- so ein Fazit des Anlasses. Faktoren, die dert wird, jetzt rasch in solche Anlagen zu investieren. allesamt zentral sind für eine erfolgrei- che Wirtschaft. ANZEIGE «BusPro überzeugt als Gesamtlösung für KMU.» Uli Niederhauser, Unico Treuhand AG Adress- und Kontaktverwaltung • Dokumentenablage • Fibu • Lohn Einkauf / Lager • Auftrag / Faktura • Debitoren • Kreditoren ch Genial einfa Gratis-Fibu & Infos: www.buspro.ch g e nial! – einfach _9896_Ausgabe_5_2012.indd 20 03.09.12 09:56
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22 | ENERGIEDEBATTE | SEPTEMBER 2012 | WIRTSCHAFTSFLASH «Stromkosten sind noch moderat» Grossbezüger von Strom sind von Tarifschwankungen besonders betroffen. Eine Umfrage von WIRTSCHAFTSflash bei grossen Strombezügern im Kanton Solothurn ergab wenig Resonanz. Einzig das Kieswerk Gunzgen und die Migros-Verteilbetriebe MVN in Neuendorf haben unsere Anfrage beantwortet. Kieswerk Gunzgen Migros Verteilbetrieb Neuendorf Sind die aktuellen Strom- Die aktuellen Strompreise sind für uns verkraftbar. Wir haben am 1. Januar 2011 eine Tariferhöhung erfahren. preise für Ihr Unterneh- Diese war nicht erfreulich. Im schweizerischen Vergleich und men verkraftbar oder zu vor allem im Vergleich mit dem Ausland sind unsere Stromta- hoch? rife aber noch im moderaten Bereich. Was würde eine weitere Sie würde eine Produktionskostensteigerung bedeuten. Der Die Frage hier ist nicht ob, sondern wie hoch die nächste Strompreiserhöhung Anteil elektrischer Energie an den Produktionskosten beträgt Strompreiserhöhung ausfallen wird. Im aktuellen Umfeld und für Ihr Unternehmen heute rund fünf Prozent. Wie viel Kostensteigerung unsere mit den anstehenden Veränderungen stehen die nächsten bedeuten? Produkte verkraften, ist schwer abschätzbar. Wenn parallel Erhöhungen bereits vor der Tür. die Transportkosten durch teureres Öl steigen, ist sicher ein Preiserhöhungen im heute engen Konkurrenz- und Preisum- Teil an die Kunden abwälzbar. feld sind, wo immer möglich, zu vermeiden. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass unsere Stromkosten im Verhältnis zu den Gesamtkosten eher tief sind (rund ein bis zwei Prozent). Somit wirkt sich eine weitere Preiserhöhung auf die Gesamt- kosten eher moderat aus. Wo sehen Sie die gröss- In Zukunft sehen wir durch intelligente Systeme überall Die längste und nachhaltigste Erfahrung haben wir in der ten Chancen im Bereich Chancen im Bereich erneuerbare Energien. Die Infrastruk- Schweiz mit der Wasserkraft. Diese ist noch weiter auszubauen. erneuerbarer Energien? tur für diese intelligenten Systeme muss aber aufgebaut Dazu braucht es aber von allen Seiten die nötige politische und finanziert werden. Die Kosten für die Verteilung und Toleranz. Dies gilt auch für die neueren Energiemedien wie Speicherung von elektrischer Energie werden steigen. Die Sonne, Wind, Wärme, usw. Kosten für die Produktion von elektrischer Energie werden Hier braucht es noch mehr Erfahrung und vor allem die Er- wahrscheinlich nicht steigen. kenntnisse aus grösseren Anlagen. Danach wird sich zeigen, welche im Markt besser bestehen und wo man bereit ist, auch zu investieren. Dieses Rennen ist offen. Die Migros setzt sich seit Jahren für die Förderung von er- neuerbaren Energien ein. Bereits sind auf Migros-Dächern 20 Photovoltaikanlagen und zwei Windkraftanlagen in Betrieb. Zudem ist die Migros eine der grössten Abnehmerinnen von «naturemade»-Strom in der Schweiz, also von Elektrizität aus zertifizierten erneuerbaren Energiequelle. Ist Ihrer Ansicht nach die Durch den jetzt herrschenden Druck auf die Kernenergie Ja, wenn der Weg konsequent beschritten wird. Zurzeit sind Energieversorgung ohne entwickeln sich die technischen Möglichkeiten der Alterna- aber die politischen Pole noch nicht bereit, in diesem The- Kernkraft denkbar? tivenergien erst. Hier einen sehr kurzen Horizont vorzu- ma zusammenzuarbeiten und gemeinsam nach Lösungen schreiben (wie Deutschland) sehen wir nicht als realistisch. zu suchen. Dies wäre aber zwingend nötig, um so rasch wie Es ist jedoch auch gefährlich, auf gut schweizerische Art so möglich eine gemeinsame Marschrichtung zu definieren, das lange zu debattieren und Kompromisse zu suchen, dass wir nötige Umfeld zu schaffen und im Zeitpunkt des definitiven die Entwicklung verschlafen. Die Chance für unsere Wirt- Ausstiegs genügend Energie bereitstellen zu können. Ein schaft ist, hier moderne und zukunftsgerichtete Lösungen wichtiger Punkt, bei dem sich die Migros auch stark enga- und Systeme zu entwickeln. Als Innovationsland Schweiz giert, ist das Sparen von Energie. Trotz Flächenwachstum will müssen wir diesen Zug erwischen, mit dem Ziel, hier vorne die Migros in den nächsten zehn Jahren ihren Energiever- mitzumischen. brauch um zehn Prozent senken. _9896_Ausgabe_5_2012.indd 22 03.09.12 09:56
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